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Full text of "Denkwürdigkeiten des hallischen Rathsmeisters Spittendorff"

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Geschichtsquellen 


der 


PROVINZ    SACHSEN 


und 


angrenzender  GeMete. 


Herausgegeben 


von  der 


Historischen  Commission  der  Provinz  Sachsen. 


Elfter  Band. 

DENKWÜRDIGKEITEN  DES  HALLISCHEN  RÄTHSMEISTERS 

SPITTENDORFF. 


HALLE, 

Druck  und  Verlag  von  Otto  Hendel. 

1880. 


DENKWÜRDIGKEITEN 

f  des 

HALLISCHEN  RATHSMEISTERS 
SPITTENDORFF. 

Herausg^eben 
von  der  Historischen  CommissiuQ  der  Ptotidz  Saclisea. 

Bearbeitet 

Prof.  Dr.  JULIUS  OPEL. 


HALLE, 

Dnick  Lind  Verlag  von  Otto  HetideL 


Einleitung. 


ilis  ist  öfters  beklagt  worden,  dass  die  von  der  historischen  Com- 
mission  zu  München  veröffentlichten  Städtechroniken  nnr  selten  anschan- 
liehe  Bilder  ans  dem  Leben  und  Treiben  der  städtischen  Gemein- 
wesen enthalten,  und  dass  sie  uns  noch  viel  seltener  einen  Einblick 
in  das  Gefühls-  und  Empfindungsleben  der  einzelnen  bürgerlichen 
Gruppen  und  Parteien  der  Städte  gewähren.  Gerade  in  diesen  beiden 
Beziehungen  fUllen  nun  die  Denkwürdigkeiten  des  Rathsmeisters 
Spittendorff  eine  sehr  empfindliche  Lücke  in  unserer  deutschen  Stadtge- 
schichte ans,  da  ihre  Aufzeichnungen  den  Tagesereignissen  oft  auf 
dem  Fusse  nachfolgen,  und  der  an  den  Vorgängen  in  der  Stadt  in 
hervorragender  Weise  betheiligte  Verfasser  es  keineswegs  verschmäht 
hat,  seine  und  seiner  Standesgenossen  Empfindungen  zum  ungeschmink- 
ten Ausdruck  zu  bringen. 

Wie  es  in  den  Sitzungen  des  Raths,  in  den  Versamlungen 
der  Zünfte  und  Gemeinheiten  zuging,  welche  Mängel  dem  aristokra- 
tischen Regiment  der  Stadt  vorgeworfen  wurden,  welche  Mittel  und 
Wege  diese  Aristokratie  suchte,  um  sich  gegen  die  monarchische  Ge- 
walt «des  Landesherrn  und  die  Eifersucht  der  Innungen  und  ihrer 
Gesinnungsverwandten  aufrecht  zu  erhalten,  wie  die  Erwerbsverhältnisse 
eines  grösseren  mitteldeutschen  Gemeinwesens  ihr  unmittelbares  Ab- 
bild in  der  Stadt-  und  Rathsverfassung  fanden,  darüber  geben  die 
Aufzeichnungen  Spittendorffs  in  anschaulichster  Weise  Aufschluss. 
Diese  Mittheilungen  aber  sind  um  so  werth voller,  als  sie  der  für  die 
Freiheit  der  deutschen  Städte  so  verhängnisvollen  Zeit  der  zweiten 
Hälfte  des  fünfzehnten  Jahrhunderts  entstammen,  und  daher  gerechten 
Anspruch  auf  eine  allgemeinere  Bedeutung  erheben  können. 

L  Die  Handschriften.  1.  Die  älteste,  leider  unvollständige  Hand- 
schrift unserer  Denkwürdigkeiten  befindet  sich  in  der  Stadtbibliothek  zu 
Magdeburg  und  trägt  die  Signatur  Man.  Fol.  Nr.  35.  Sie  zählt  149  nicht  voll- 
ständig beschriebene  Blätter,  von  denen  die  ersten  49  einen  Theil  der 
Denkwürdigkeiten  Spittendorffs  enthalten.  Die  Papierhandschrift  wird 
früher  Halle  angehört  haben,  wie  sich  aus  der  Aufschrift  des  Perga- 
mentumschlags zu  ergeben  scheint:  „Hallisches  Chronicon  a  Timaeis 
heredibus  meo  aere  redemtum  cum  quibusdam  responsis  juris  salinaris 
in  urbe.**  Der  mit  Bl.  3  beginnende  Text  der  Denkwürdigkeiten  ge- 
hört den  Wortformen  und  den  Schriftzttgen  nach  noch  in  das  fünf- 
zehnte Jahrhundert,  ja  die  letzteren  gleichen  denen  einer  Schreiberband, 


T!  Einluihing. 

welche  in  den  balliachen  Urkonden  dieser  Zeit  anftritt,  in  hohem 
Grade.  Die  Blätter  sind  nicht  alle  vollständig  beschrieben,  Bl.  16  und 
23  eind  ganz  leer.  —  Von  Bl.  53  an  beginnen  kleine  annalistiscbe  Auf- 
zeichnungen auB  Halle  und  zwar  mit  dem  Jahre  t464,i)  welche  zum 
Theil  im  ersten  oder  zweiten  Jahi-zehnt  des  16.  Jahrhunderts  ge- 
schrieben zn  sein  scheinen.  Von  Bl.  85  an  treten  einige  Urkundenab- 
9chrillen  dazwischen  und  Bl.  IUI — 105  ein  deutsches  Gutachten 
in  SalinenangelegenheiteD.  Auf  den  Blättern  116 — 117  lesen  wir  das 
lateinische  Gntachten  der  erfartischen  Juristen  Dr.  Coiuadus  ISteyn, 
Heuningus  Gode  und  ISymon  Voltzke  in  einer  Salinenangelegenheit. 
Von  Blatt  1^—139  reichen  dann  wider  annalistiscbe  AnCzeicIinungen 
Über  Vorfälle  in  der  Stadt  Halle  aus  den  Jahren  1500—1512  nnd 
einige  andere  Verhältnisse,  z.  B.  auch  ober  dasJubeljahr  1500  (Bl.  120). 
Die  Blätter  120 — 126  sind  von  einer  viel  späteren  Hand  ans  der 
zweiten  Hälfte  des  16.  Jahrhnoderts  beschrieben.  Hierauf  folgen  von 
Bl.  140  an  bis  zum  Scbluss  noch  einige  auf  piännersc)mftliche  Dinge  be- 
zügliche Mittbeilungen  und  Urkundenabschriften.  Bl.  148  und  149  sind 
ganz  leer.  Seite  147  *  nennt  sich  als  Schreiber  der  letzten  Aufzeich- 
nungen „Voickmarus  Vlman  (Ulman),  die  Zeit  Kammerschreiber".  Er 
schrieb  auf  Befehl  der  Rathsmeister  Michael  Hofeman  und  Wenzeslaus 
Kurbauch  aus  „einem  alten  Buche",  aber  nach  seiner  eigenen  Ver- 
sicherung nur  „snmmarie",  nnd  fUgte  als  Datum  hinzu  Sonnabend  nach 
MariaeMagdalenae(28.JnIi)  1520.  Doch  findet  sich  diese  Hand  nur  auf 
den  let/.ten  drei  Blättern.  Auch  daraus  ziehen  wir  den  Schluss,  dass 
das  ganite  Manuscript  einmal  im  Besitz  des  Raths  der  Stadt  Halle  ge- 
wesen sein  wird,  da  die  einzelnen  Theile  nicht  erst  später  zusaininen- 
geitlgt  worden  sind. 

Unser  Abdruck  folgt  von  S.  88  bis  S.  139  mit  einer  Ausnahme 
(S.  129  ff.)  diesem  Bruchstück;  in  den  Anmerkungen  sind  die  wich- 
tigeren Abweichungen  der  zweiten  und  vollständigen  Handschrift  nitt- 
getheilt. 

2.  Die  zweite  Handschritl,  welche  den  vollständigen  Text  mit 
Ausnahme  der  Thalordnung  des  Brzbischofs  Johannes  enthält,  ist  jetzt 
Eigenthum  der  hiesigen  Marienbibliothek,  welcher  sie  Herr  Bector  Prof. 
nem  Seheiden  ans  der  Vaterstadt  an- 
einem  Papiermanuscript  in  Folio  von 
lenen  jedoch  nur  345  auf  die  Denk- 
:ngeren  Sinne  verwendet  sind.  Die 
in  die  Zeit  von  1570  bis  1590  gehören 
twOrdigkeiten  Spittendorffs  hinaus  bis 
^437  sind  unbeschrieben.  Blatt  438 
le  bis  Bl.  456  reicht.  In  diesem  Theile 
att  mit  einer  Handschrift  des  vorigen 
hinzugethgt  hat.    Blatt  447  ist  leer; 

los  Thdr.-Säcbs.  VereinBBd.XV.  S.  84  fi. 


Einleitung.  vu 

Blatt  454  bis  zum  Schluss  scbrieb  wider  die  zweite  Haud.  Der  bi» 
Blatt  345  reichende  und  Spittendorffs  Aufzeichnungen  umfassende  Theil 
des  Manuscripts  enthält  gleichfalls  einige  leere  Blätter,  nämlich  341^ 
und  343 — ^345.  Auf  Blatt  242*  befindet  sich  eine  Rechnung,  welche 
mit  diesen  Verhältnissen  nichts  zu  thun  hat  und  offenbar  von  einer 
späteren  Hand  aufgezeichnet  ist.  Von  Blatt  49^  endlich  ist  nur  die 
Hälfte  beschrieben,  und  darauf  folgt  ein  unpaginiertes  Blatt,  so  dass 
der  Text  erst  mit  B1.50*  wieder  anhebt.  Möglicher  Weise  haben  wir 
es  hier  mit  einer  Lücke  im  Mannscript  zu  thun.  Diese  Handschrift 
kann  nur  als  eine  im  Allgemeinen  wortgetreue  Abschrift  des  Originals 
gelten,  da  sie  nicht  nur  in  der  Orthographie  des  16.  Jahrhunderts  ge- 
halten ist,  sondern  auch  zahlreiche  Entstellungen  enthält  und  endlich 
sogar  kleinere  und  grössere  Abschnitte  auslässt.  Wahrscheinlich  hat 
übrigens  dem  Abschreiber  nicht  einmal  das  Original  vorgelegen, 
sondern  er  benutzte  eine  andere  bereits  der  Sprache  nach  erneuerte 
Handschrift.  Auffällig  ist  endlich  eine  Bemerkung  auf  S.  129  Anm.  (Bl.  37  *»), 
aus  welcher  wir  den  bchluss  ziehen  möchten,  dass  der  Abschreiber  auf 
Veranlassung  des  Raths  der  Stadt  Halle  und  iür  denselben  die  Ab- 
schrift gefertigt  hat.  Nur  so  vermögen  wir  diese  Worte  zu  deuten, 
in  welchen  der  Schreiber  es  für  unnöthig  erklärt,  auch  die  Thalord- 
nung des  Erzbischofs  Johannes  zu  copieren,  da  seine  Auftraggeber  („ir") 
dieselbe  bereits  besitzen,  und  er  sie  auch  aus  denselben  Schriften  ver- 
zeichnet hat.  Da  sich  die  ganze  Bemerkung  in  der  ältesten  Hand- 
schrift nicht  findet,  muss  sie  als  ein  Zusatz  des  Abschreibers  ange- 
sehen werden. 

Die  Handschrift  ist  nicht  einmal  bei  Beginn  eines  neuen  Jahres 
mit  einem  deutlich  erkennbaren  Absatz  versehen,  und  auch  die  Urkun- 
den und  Briefe  sind  dem  Texte  ohne  weitere  Uebergänge  beigefügt. 
Dagegen  finden  sich  kleine  Randbemerkungen,  welche  kur/e  Inhalts- 
angaben von  einer  Hand  des  achtzehnten  Jahrhunderts,  vielleicht  der 
Dreyhaupts,  darstellen.  Obwol  nun  auch  das  Original  wahrscheinlich 
mit  derartigen  kurzen  Randglossen  versehen  war,  haben  wir  dieselben 
doch  nicht  mit  zum  Abdruck  gebracht,  weil  sie  den  Druck  nur 
erschwert  haben  würden,  ohne  doch  dem  schnelleren  Verständnis  eine 
ausreichende  Stütze  zu  bieten.  Dagegen  haben  wir  versucht,  durch 
Trennungsstriche  und  Beifügung  der  Zeitangaben  nach  Jahren,  Monaten  und 
Tagen  auch  in  den  Columnentiteln  dem  Mangel  an  Gliederung  und 
Durchsichtigkeit  einigermassen  abzuhelfen.  Die  Handschrift  ist 
endlich  nicht  frei  von  Namensentstellungen,  unrichtigen  Satzver- 
bindungen und  Wortzusanmienstellungen,  so  dass  sich  der  Festsetzung 
des  Textes  öfter  bedeutende  Schwierigkeiten,  welche  nicht  immer  über- 
wunden werden  konnten,  in  den  Weg  stellten.  Mit  Ausnahme  des 
oben  (S.  VI.)  bezeichneten  Stückes  bringen  wir  also  diese  Handschrift  im 
Folgenden  ausschliesslich  zum  Abdruck.  ~  Von  Blatt  364  •—395*'  reichen 
Zusätze  und  Beilagen  zu  den  Denkwürdigkeiten  Spittendorffs,  auf 
welche  in  der  vorausgehenden  Erzählung  keine  Rücksicht  genor^'^'^-' 


vni  Einleitung. 

und  also  auch  nicht  verwiesen  ist.  Es  sind  Briefe  der  Pfönner  und 
des  Raths  an  den  Landesherm  oder  andere  auf  diese  Streitigkeiten 
bezügliche  Aktenstücke,  deren  vollständigen  Abdruck  wir  uns  noch  vor- 
behalten. An  dieser  Stelle  mussten  wir  uns  mit  dem  8.  489-— 499  mit- 
getheilten  Schreiben  des  Raths  an  den  Landesherrn  begnügen.  Blatt 
396*  ~  399*  der  Handschrift  lesen  wir  das  in  Struve's  „Hist.  polit. 
Archiv'*  I.  S.297  f.  abgedruckte  Stück,  und  hierauf  folgen  (Bl.  399^ 
bis  413*)  zwei  Bruchstücke  einer  historischen  Darstellung,  welche 
wahrscheinlich  Spittendorif  gleichfalls  verfasst  hat.  Wir  haben  sie 
S.  46&-483  als  erste  Beilage  angefligt.  Von  Bl.  416*— 439*  reichen 
unbedeutende  hallische  imd  erzstiftische  Nachrichten  aus  dem  16.  Jahr- 
hundert, worauf  Bl.  430*— 434^  die  S.  217  Anm.  erwähnte  Urkunde  der 
Hansestädte  folgt.    Mit  dieser  schliesst  diese  erste  Hand. 

Der  zweite  Schreiber  hat  von  Blatt  438*  an  noch  einige  hallische 
Urkunden  hinzugefügt,  von  denen  wir  besonders  eine  Anklageschrift 
der  Pfänner  gegen  den  Rath  aus  dem  Jahre  1475  (Bl.  438* — 442*),  ein 
Bittschreiben  der  Universität  Leipzig  an  den  Erzbischof  Ernst  aus  dem 
Jahre  1479  und  ein  auf  diese  hallischen  Verhältnisse  bezügliches  Rechts- 
gutachten des  Propstes  zu  St.  Thomas  in  Leipzig  herausheben  wollen. 

3.  Die  jüngste  uns  bekannte  Handschrift  findet  sich  gleichfalls 
in  der  Stadtbibliothek  zu  Magdeburg  unter  der  Signatur  Man.  Fol. 
Nr.  16.  Der  Titel  unseres  Werkes  lautet  hier  folgendermassen:  Des 
Rathsmeisters  |  MARCI  SPICKENDORFFS  |  Relation  |  Von  etlichen 
Streit  Sachen,  welche  sich  unter  der  Regierung  derer  beyden  Ertz- 
bischöfFen  zu  Magdeburg,  Johannes,  Pfaltzgrafen  beym  Rhein,  und 
Ernesti,  Hertzogens  von  Sachsen  und  zwar  in  denen  Jahren  1474.  75. 
76.  77.  78.  79  und  1480  zu  Halle  zwischen  dem  Rathe,  Innungen  und 
Gemeinheiten  an  Einem,  und  denen  Pfännern  daselbst,  am  anderen 
Theile  begeben  und  zugetragen  haben,  wobey  der  damahlige  ver- 
worrene Zustand  der  Stadt  Halle,  und  wie  dieselbige  Ihre  Freyheit, 
Privilegia,  Rechte  und  Altherkommen  verlohren,  ausltihrlich  erzehlet 
wird.  Alles  mit  Documentis  erläutert.  Benebst  Einem  Anhange  von 
der  Steuer  des  50.ten  und  70.ten  Pfenniges  zu  Zeiten  des  Gardinais 
und  Ertzbischoffs  Alberts  und  anderen  merkwürdigen  Piecen  abcopiret 
von  J.  A.  Michel  1),  D.  in  R.  der  Fr.  Col.  zu  Halle,  im  Jahre 
Christi  1754. 

Diese  Handschrift  enthält  502  Seiten.  Sie  ist  eine  Abschrift  der 
eben  beschriebenen  hallischen,  wenn  auch  keine  buchstäbliche,  da  der 
Abschreiber  sich  der  Wortformen  und  der  Orthographie  des  18.  Jahr- 
hunderts bedient.  Einen  deutlichen  Beweis  Itir  diese  Behauptung  erblicken 
wir  in  der  Bemerkung  auf  S.  451,  wo  esheisst:  „Zu  gedenken  dass  biss 
hieher   des  Rathsmeisters  Marci  Spickendorffs  Relation  gehet  2);    das 


^)  Jean  Adam  Michel,  Richter  der  französ.  Colonie,  J.  Chr.  vonDreyhaupt, 
Beschreibung  des  ...  Saal-Kreyses  U.  5B4. 

2)  Der  Abschreiber  bezieht  sich  auf  Blatt  413  *  der  halL  Uaudschrift. 


Einleitung.  ix 

folgende  gehöret  darzu  nicht  und  ist  auch  von  verschiedenen  Persohnen 
geschrieben  worden."  Mit  diesen  Worten,  die  sich  in  der  hallischen 
Handschrift  natürlich  nicht  finden,  geht  der  Abschreiber  über  anf  ein 
Stück  der  Handschrift  2  (Bl.  415),  welches  erst  im  18.  Jahrhundert 
und  vielleicht  von  Dreyhaupts  Hand  geschrieben  ist.  Dasselbe  betrifft; 
die  Steuerverhältnisse  im  Erzstift  Magdeburg  unter  Kardinal  Albrecht. 
Femer  gibt  Michel  auch  kleine  Schreibfehler  der  älteren  Handschrift 
wider,  obwol  sich  auch  hier  und  da  eine  nahe  liegende  Textverbesse- 
rung findet.  Dass  Michel  die  eben  beschriebene  Handschrift  des  sechs- 
zehnten Jahrhunderts  in  die  Sprache  des  achtzehnten  übertrug,  geht 
endlich  am  allerdeutlichsten  daraus  hervor,  dass  er  auch  die  Bemerkung 
des  Schreibers  widerholte,  welche  wir  S.  129  Anm.  mittheilen.  Diese 
jedenfalls  an  den  Rath  der  Stadt  Halle  gerichteten  Worte  des  Ab- 
schreibers im  1^.  Jahrhundert  sind  in  der  Abschrift  des  18.  Jahr- 
hunderts sinnlos. 

IL  Der  Verfasser  und  sein  Werk.  Auch  in  Halle  finden  sich 
wie  in  vielen  andern  deutschen  Städten  nicht  wenige  Personennamen 
früherer  Jahrhunderte,  welche  mit  benachbarten  Ortsnamen  identisch 
sind.  So  bezeichnen  die  Namen  Brachstädt,  Dieskau,  Glesin,  Lieskau, 
Melwitz  u.  a.  ebensowol  Dörfer  in  der  Umgegend  von  Halle  wie 
hallische  Familien,  welche  noch  im  15.  Jahrhundert  blühten.  Zu 
diesen  Kamen  gehört  auch  der  Name  Spittendorfif  oder  Spickendorff. 

Dass  dieses  Geschlecht  aus  dem  in  der  Nähe  des  Petersberges 
(Mons  Serenus)  gelegenen  Dorfe  Spittendorff,  jetzt  Spickendorff",  her- 
stammt, wird  nicht  bezweifelt  werden  können.  Nach  Dreyhaupt  IL 
%Q  soll  in  dem  genannten  Dorfe  ein  adliges  Geschlecht,  „von  Spicken- 
dorfi,  auch  Spitendorff  genannt^^,  seinen  Stammsitz  gehabt  haben.  In- 
dessen scheint  auch  Dreyhaupt  nur  Träger  dieses  Namens,  welche  zu 
Halle  ansässig  waren,  gekannt  zu  haben.  Den  Namen  dieses  Ge- 
schlechts überliefert  derselbe  in  der  Urkunde  vom  9.  Jan.  1479  (1. 175) 
und  an  einer  andern  Stelle  (II.  546)  in  der  Form  „Spittendorfif",  in 
dem  Verzeichnis  der  Rathsmeister  (IL  342)  nennt  er  jedoch  unsern 
Verfasser  „Spitendorff*";  in  den  Genealogischen  Tabellen  heisst  das 
Geschlecht  „Spickendorff  oder  Spittendorff",  während  die  einzelnen 
Mitglieder  desselben  mit  dem  Namen  „Spitendorff*"  bezeichnet  werden. 
In  einem  Lehnsregister  des  Erzbischofs  Ernst  i),  welches  freilich  zum 
Theil  Abschrift  zu  sein  scheint,  lesen  wir  „Marcus  Spietendorff**,  da- 
neben aber  wird  in  einer  gleichzeitigen  Eintragung  aus  dem  Jahre 
1498  in  derselben  Ha  dschrift  ein  „doctor  Spittendorff**'  erwähnt.  In 
den  Eintragungen  der  Schöppenbücher  findet  sich  „Spietendorff*", 
„Spitendorff"  und  „Spittendorff".  Als  Dorfname  erscheint  in  einer 
Urkunde  des  Jahres  1367  „Spitendorf"  und  im  15.  Jahrhundert 
„Spittendorf"2). 


*)  Staatsarchiv  zu  Ma^^rl.  Erzst.  Ma^d.  41. 

2)  V.  Mül  vers  ted  t,  Urkundeu-Regesten  z.  Gesch.  . . .  der  Herren  v.  Kotz  e  S.  102. 


X  Einleitung. 

Man  könnte  nun  der  Meinung  sein,  dass  in  einer  späteren  Zeit  des 
16.  Jahrhunderts,  als  das  Geschlecht  in  Halle  ausgestorben  war,  durch  einen 
Lese-  oder  Schreibfehler  die  Formen  „Spietendorff  SpitendorflFSpittendorff " 
in  „Spickendorflf"  verwandelt  worden  seien.  Indessen  scheint  von  dieser 
Erklärung  doch  Abstand  genommen  werden  zu  müssen,  da  sich  eine 
ähnliche  Veränderung  der  Consonanten  auch  in  anderen  Ortsnamen  der 
Nachbarschaft  nachweisen  lässt.  Schon  Dreyhaupt  flihrt  das  Dorf 
„Lettwitz"  oder  „Leckwitz"  im  Saalkreise  in  der  Nähe  des 
Petersberges  auf,  welches  noch  heute  im  Volksraunde  gewöhnlich 
„Leckewitz'*  genannt  wird,  während  seine  urkundlichen  älteren  Formen 
Lethtuiz  oder  Letquiz  ^)  sind,  und  die  Stadt  He  ttsted  t  im  mansfeldischen 
Gebirgskreise,  welche  derAbschreiber  der  nachfolgenden  Denkwürdigkeiten 
bereits  mit  „Hechstedt"  bezeichnet,  wird  noch  heut  sehr  gewöhnlich 
„Heck-städt'*oder  gar  „Heckst"  genannt.  Da  sich  nun  eine  urkundlich 
belegte  Form  „Spickendorff "  im  15.  Jahrhundert  nicht  nachweisen  lässt, 
haben  wir  kein  Bedenken  getragen,  die  ältere  Gestalt  des  Namens  zu 
erneuern. 

Die  Familie,  zu  welcher  der  Verfasser  unserer  Denkwürdigkeiten 
gehörte,  lässt  sich  in  den  hallischen  Schöppenbüchem  bis  in  das 
14.  Jahrhundert  zurückverfolgen,  erscheint  aber  weder  in  diesen  noch 
in  den  Rathsverzeichnissen  sehr  häufig.  In  den  letzteren  finden  wir 
in  den  Jahren  1404  und  1407  Hermann  Spittendorff  unter  denPfännem; 
im  erst  genannten  Jahre  war  derselbe  sogar  Rathsmeister.  Ausserdem 
nennt  Dreyhaupt  zum  Jahre  1452  noch  Erhard  Spitendorff  als  Pfänner^). 
Femer  lesen  wir  im  fllnften  Bande  des  Schöppenbuches  (J.  1456  bis 
1460)  Bl.  346  folgende  Aufzeichnung:  „Agnijsze  Beckers  ist  gekomen 
vor  gehegit  ding  un  had  Nickel  Hartman  gekoren  zcu  eyme  Vormun- 
den sulchen(!)  schuld  czu  fulfuren,  die  sie  zcu  Hedewigen,  Andre  wes 
Spittendorffs  tochter,  gesaczt  had,  nemlich  umme  gerade,  das  sie 
or  frevelich  vorheld,  bisz  uflf  das  recht  zcu  geben  unde  zu  neraen." 
Ein  anderer  Träger  dieses  Namens  ist  uns  neben  dem  Rathsmeister 
Marcus  im  achten  Jahrzehnt  des  fünfzehnten  Jahrhunderts  nicht  in 
Halle  begegnet.  Dreyhaupts  Behauptung  3),  dass  Marcus  Spittendorff 
noch  einen  Bruder  Kaspar  und  zwei  Vettern  gehabt  habe,  beruht  auf 
einer  missverstandenen  Stelle  des  bereits  erwähnten  Lehnsregisters, 
welche  wir  deshalb  mittheilen :  „Marcus  Spietendorff,  burger  zu  Halle, 
hat  von  herren  Ernsten,  administratorn,  zcu  menlichem  lene  entphangen 
eyne  freye  hufe  laudes  uff  Kremitz  marcke  doselbs  vor  Halle  gelegen, 
die  er  Hansen  Northusen  abegekoufft  hat,  der  ym  die  vor  dem  ge- 
nanten herren  administratoren  mitsampt  Casparn  seinem  brudere,  Ja- 
coffen  und  Ditterichen,  seinen  vettern,  die  mit  ym  in  gesampten  lehnen 


^)  Die  erstere  findet  sich  im  Chron.  Montis  Sereni  Monum.  Germ.  XXXIII  S.  173, 
die  zweite  in  einer  ürk  vom  J.  1307,  Dreyhaupt  IL  806. 
2)  Dreyhaupt  II.    Gen.  Tab.  S    16^. 
^)  Vgl.  die  eben  angcftibrte  Stelle. 


Einleitung.  xi 

sitczen,  williglich  verlassen  haben.    Actum  Grebichenstein  dominica  die 
Misericordia  doniini  (28.  April)  Anno  etc.  76^**." 

Marcos  Spittendorff  war,  ids  er  diese  An&eichnungen  niederschrieb, 
einigen  Andeutungen  nach  zu  schliessen  i),  bereits  ein  bejahrterer 
Mann.  Er  erscheint  im  Jahre  1468  als  drittes  Mitglied  des  engern  oder 
sitzenden  Raths,  wurde  dann  für  das  Jahr  1471  zum  ersten  Raths- 
meister  erhoben  und  bekleidete  auch  im  Jahre  1474  dieselbe  Stelle  2). 
Im  Jahre  1468  wird  er  nach  S.  189  als  Mitglied  des  sitzenden  Käthes 
das  Amt  eines  „Vierherren^^  inne  gehabt  haben.  Im  Thal  erscheint  er 
ferner  mehrmals  alsSchöppe^).  Spittendorff  stand  in  nahen  verwandt- 
schaftlichen Beziehungen  zu  den  beiden  Prännerfamilien  der  Schaff- 
stedt  und  Reuden  (Rüden).  Der  Worthalter  der  Meister  im  Rath,  Peter 
Schaffkopff,  warf  im  Ausgange  des  Verwaltungsjahres  1474  kurz  vor  der 
Wahl  neuer  Rathspersonen  Marcus  Spittendorff  nach  seiner  eignen 
Mittheilung  diese  Verwandtschaft  vor:  „Schaffstet  und  Lorentz  von 
Reuden  weren  Schwester  kinder,  und  ich,  Marcus  Spittendorff,  were 
ihr  Schwager  (S.  40)."  Klaus  von  Schaffstedt  und  Lorenz  von  Reuden 
waren  nämlich  in  diesem  Jahre  1474  Bommeister  gewesen,  und  somit 
Sassen  also  während  dieser  Zeit  drei  mit  einander  verschwägerte 
Männer  von  grossem  Einflüsse  und  nicht  unbedeutendem  Vermögen  im 
weiteren  Rathe  der  Stadt.  Aus  den  Strafsummen,  welche  Spittendorff  bei 
verschiedenen  Veranlassungen  zu  zahlen  hatte,  ergibt  sich,  dass  unser 
Rathsmeister  wenn  auch  nicht  zu  den  reichsten,  so  doch  zu  den  be- 
gtlterteren  Pfännem  gehörte.  Unter  Erzbischof  Johannes  wurde  er  zu 
einer  Strafe  von  150  fl.  verurtheilt*),  während  Andreas  Fischer  200  fl.> 
Peter  von  Jena  und  Weittkorn  ebenso  viel,  Hans  Busse,  Blasius  Holtz- 
wirth  und  Hans  Waltheim  aber  jeder  sogar  400  fl.  zu  zahlen  hatten. 
Am  27.  März  1479  händigte  er  dem  erzbischöflichen  Beamten  auf  dem 
Giebichensteine  einen  ungefähren  Ueberschlag  über  seine  Vermögens- 
verhältnisse ein,  über  welche  er  sich  in  folgender  Weise  ausspricht^): 
„Mein  haus  achtete  ich  vor  drey  hundert  schock,  •  die  wandtkammer 
70  fl.,  meine  teyl  uff  dem  Schneberge  hundert  und  10  fl.,  treuge  fleisch 
vor  5  fl.,  kannen,  hecken,  kessel  vor  6  fl. ;  des  bin  ich  100  fl.  schuldig, 
die  giengen  wieder  abe,  und  so  behorte  mir  darvon  zu  geben  78  r.  fl.^), 
die  solde  ich  geben  zwischen  michaelis.  Die  vorsole  halb  in  der 
Metritz,  die  ich  den  vierten  teyl  hatte  verlassen,  die  gingk  von  meinem 
herren  von  Schwartzburg.  Nun,  dieselbigen  lehn  und  gutter  wolde 
mein  herre  nicht  berechen,  und  so  muste  ich  meinem  herren  geben 
1/2  pfanne  und  ein  virtel  von  einer  pfanne  im  Deutschen  Borne,  und 


')  So  sagt  er  S.  218:    Ich  wolde  das  gerne  geleben,'' wie  die  angohobneo 
dingk  noch  ein  beschlisslich  endo  nemen  wollen  etc. 
'^  Vgl.  S.  1.  517.  518. 

3)  S.  323. 

4)  Vgl.  8.  161  A. 
6)  S.  411  f. 

ö)  Die  Strafe  des  fünften  Pfennigs, 


xn  Einleitung. 

damitte  wardt  das  vergleicht,  das  ich  die  fohrsole  ganz  behüte". 
Ausserdem  besass  SpittendorfiF  ein  Koth,  dessen  Werth  er  zu  300  fl. 
anschlägt,  und  drei  Pfannen  im  Deutschen  Borne  i) ;  von  den  letzteren 
musste  er  allerdings  dem  Landesherren  einen  nicht  unbedeutenden 
Theil  abtreten.  Sein  Haus  muss  am  Markte  gelegnen  haben.  Er  erzählt 
selbst:  „Da  sach  ich  Marcus  SpittendorfiF,  das  die  bommeister  vom 
rathause  ka  en  und  giengen  zu  den  schöppen  auflf  den  kirchoflf  (IJ.  L. 
Frauen);  was  sie  da  berichteten,  weis  ich  nicht.  Der  grefiTe  Niclas 
RodendorflF  gingk  auch  ufiF  den  kirchoflf,  so  gyngk  ich,  Marcus 
Spittendorlf,  in  mein  haus.  Von  stundt  pfiffen  die  hausleute 
auflf  dem  torm  und  hatten  zuvor  gesturmet,  so  stehe  ich  in  meinem 
fenster  und  sehe  so  kommen  geritten  herr  Heinrich  von  Eynsiedell 
und  Nickel  Pflug,  der  fursten  reth  von  Sachsen,  und  ritten  vor  dem 
rathause  hin  durch  die  schmerstrasse  in  die  herberge'*^). 

Wenn  wir  die  Stelle  S.  261  ihrem  Wortlaut  gemäss  aufifassen 
dürfen,  besass  Spittendorflf  mehrere  Kinder,  an  einem  andern  Orte  ge- 
denkt er  seines  Sohnes 3).  Vielleicht  hat  sich  dieser  in  späterer  Zeit 
bereit  finden  lassen,  in  den  Dienst  des  Erzbischofs  Ernst  einzutreten, 
wenigstens  finden  wir  unter  den  erzbischöflichen  Beamten  gegen  Ende 
des  Jahrhunderts  einen  Doctor  Spittendorfif.  Das  bereits  erwähnte 
Lehnsregister  des  Erzbischofs  Ernst  enthält  eine  Eintragung,  nach 
welcher  den  Söhnen  Christoflfels  von  Scheidingen  nach  dem  Tode  des 
Vaters  Indult  gegeben  wurde  bis  zur  Mündigkeit  des  ältesten  Sohnes. 
Diese  Gnadenerweisung  des  Landesherrn  ist  mit  dem  Schlussvermerk 
versehen :  „Actum  Gebichenstein  feria  tertia  post  Simonis  et  Jude  1498 
praesentibus  Er  Heinrich  Loser,  hofmeister,  Hans  Kottzen,  Hans 
vonLatorfund  doctor  Spittendorff**.  Marcus Spittendoi-flf  selbst  aber 
scheint  den  Fall  seiner  Vaterstadt  nicht  lange  überlebt  zu  haben, 
sondern  ist  wahrscheinlich  bereits  in  den  ersten  Jahren  des  neunten 
Jahrzehnts  verstorben.  Sein  Geschlecht  hat  sich  zu  einer  grösseren 
Bedeutung  für  die  Stadt  nicht  wider  erhoben,  und  selbst  der  Familien- 
name wird  in  Halle  bald  erloschen  sein. 

Marcus  Spittendorfif  hat  in  den  hallischen  Wirren  der  Jahre  1474 
bis  1480  eine  der  bedeutendsten  Rollen  gespielt.  Er  war  ein  eif- 
riger! und  dem  Anschein  nach  auch  der  an  Geist  und  Character 
ausgezeichnetste  Vertreter  der  pfännerschaftlichen  Opposition  gegen 
den  feindlichen  Stadtrath  und  die  mit  demselben  in  engster  Ver- 
bindung stehenden  beiden  Landesherrn.  In  den  zahlreichen  Ver 
handlungen  der  Parteien  führte  er  sehr  häufig  das  Wort;  für  den 
Widerstand,  welchen  er  den  Gegnern  leistete,  ist  der  ehemalige  stolze 
Rathsmeister  öfter  gefangen  gesetzt  und  tief  gedemüthigt  worden. 
Besonders  den  Zunftmeistern  trat  er  anfangs  mit  grossem  Selbstgeftthl 


M  8.  im.  433. 

2)  S.  205. 

3)  S.  1Ö3. 


Einleitung.  xm 

gegenttber  und  wies  jegliche  Nachgiebigkeit  mit  HartDäckigkeit  von 
sich.  Als  man  denjenigen  Pfännern,  welche  Mitglieder  des  Raths 
waren,  Wr  ihre  Weigerung,  bei  Verhandlungen  über  gewisse  pfänner- 
schaftliche  Angelegenheiten  von  den  Rathssitzungen  fem  zu  bleiben, 
eine  „börung**  auferlegt  hatte,  wollten  die  Pfänner  ebenso  wenig  Strafe 
geben  als  ihre  Gegner  um  Gnade  bitten.  SpittendorfiF  aber  gab 
endlich  vor  dem  sitzenden  Rathe  die  Erklärung  ab:  „lieben  herm, 
ihr  habet  gnade  und  Ungnade  bey  euch,  ir  mögets  machen,  wie  ir 
wollet,  anders  wollen  wir  uns  nirgent  ingeben."  Er  hat  ferner  alles 
aufgeboten,  um  eine  noch  tiefere  Einmischung  des  Stadtraths  in  die 
pfännerschaftlichen  Angelegenheiten  zu  verhindern.  Den  ersten  Forde- 
rungen seiner  Gegner,  dass  der  Rath  und  die  Meister  das  Recht 
haben  sollten,  mit  den  Bommeistem  den  Salzpreis  zu  bestimmen,  dass 
die  Verschläger  im  Thal  auf  dem  Rathause  verschlagen  sollten,  setzte 
er  den  heftigsten  Widerstand  entgegen.  Selbst  dem  Befehle  desRaths- 
meisters  Hedderssen  i)  (Hedrichs)  verweigerte  er  mit  den  übrigen  Thal- 
amtsvertretem  anfangs  den  Gehorsam  und  wurde  dafür  bereits  im  Jahre 
1474  mit  Hausarrest  belegt.  Im  folgenden  Jahre  verwies  ihn  bei  einer 
Verhandlung  ttber  die  Gebrechen  der  ganzen  Thalverwaltung  der 
Rathsmeister  Hans  Seile  mit  den  ttbrigen  angesehenen  Pfännern  in  die 
Vierherrenstube  des  Rathauses,  wo  sie  mehrere  Stunden  im  Gewahrsam 
zubringen  mussten,  und  endlich  sogar  in  ein  besonders  schimpfliches 
Gefängnis,  die  Frauenkammer  (S.  141  f).  Als  nach  der  Wahl  und 
Einflihrung  des  Erzbischofs  Ernst  zu  den  alten  Streitfragen,  welche  die 
Thalordnung  des  Erzbischofs  Johannes  zu  einer  vorläufigen  Entschei- 
dung gebracht  hatte,  die  neuen  der  Unentgeltlichkeit  der  ersten  Lehns- 
ertheilung  und  der  Entziehung  von  vier  landesherlichen  Pfannen,  welcher 
sich  die  Pfänner  schuldig  gemacht  haben  sollten,  hinzukamen,  führte 
Spittendorff  abermals  die  Partei  der  Pfänner  und  zwar  mit  erhöhter 
Leidenschaftlichkeit.  Er  war  der  festen  Ueberzeugung,  dass  man  in 
Halle  niemals  dem  Landesherm  bei  dem  Antritt  der  Regierung  Lehn- 
geld entrichtet  habe  (S.  274)  und  hat,  durch  diese  nicht  ganz  stich- 
haltige Meinung  irre  gefllhrt,  vielleicht  viel  dazu  beigetragen,  einen 
rechtzeitigen  Vergleich  unmöglich  zu  machen;  ja  kurze  Zeit  vor  der 
Einnahme  der  Stadt  durch  den  Erzbischof  trug  er  sich  noch  mit  der 
Hoffiiung,  dass  endlich  doch  ein  Erretter  aufstehen  und  die  Verge- 
waltigten von  ihren  Drängem  befreien  werde:  „so  hoflfe  ich  zu  dem 
allerhöchsten  herm  Jhesu  Christo,  der  ein  Stifter,  ein  handthaber  und  ein 
behalter  und  ein  gantz  gros  liebhaber  des  warhaftigen  friedes  ist ,  der 
wirdt  das  so  beschaffen  und  wol  fugen,  das  irgent  einer  unter  dem 
volcke  uffgewackt  werde,  der  mit  der  hülfe  gottes  und  anderer  frommer 
leute    denselbigen    vorkommen  möge,     uff  das    sie    durch    etzliche 


0  Dieser  einflussreiche  Mann  scheint  identisch  zu  sein  mit  jenem  Johannen 
Heydrcchssin,  welchen  Herman  Kotze  im  J.  1465  mit  Otte  imd  Gieseler  von  Dies- 
kan  und  andern  zu  seinem  Testamentsvollstrecker  ernannte;  s.  vonMülverstedt, 
Urkunden-Regesten  zur  Geschichte  .  .  der  Herren  von  Kotze  S.  185. 


^tv  Einleitung. 

wege  gehindert  werden,  also  das  sie  in  ihrem  verkarten  willen  mögen 
vertrackt  werden,  gleicher  weise  als  dem  mechtigen,  grossen,  reichen 
hertzogen  von  Burgundien  beschach,  der  auch  zu  viel  unrecht  gewalt 
sich  über  das  arme  volck  zu  Nuss  anzoch . . .  Darumb  weis  niemandt, 
wie  das  gott  vom  himmel  machen  will.  Deo  laus  et  beatae  Mariae!*'^) 
Spittendorflf  wohnte  kurz  darauf  dem  Tage  von  Chemnitz  bei  2)  (Anfang 
September  1478),  hat  aber  dem  ungeachtet  auch  wider  mit  dem  Raths- 
meister  Dionysius  Bote  Veranstaltungen  getroffen,  um  den  Anhängern 
des  Erabischofs  mit  gewaflfneter  Hand  Widerstand  zu  leisten.  Man 
Hess  die  Salzwirker,  Bornknechte  und  alle  ledigen  Gesellen  aufbieten, 
die  Thore  schliessen,  das  Rathaus  besetzen  und  versuchte  noch  ein- 
mal die  ganze  Bürgerschaft  zu  gewinnen  und  den  Hauptanhängern  des 
Erzbischofs  abwendig  zu  machen.  Allein  die  letzteren  kamen  all  diesen 
noch  nicht  recht  zur  Reife  gediehenen  Plänen  zuvor,  da  sich  ihre 
Führer  offenbar  schon  vorher  mit  den  Räthen  des  Erzbischofs  ver- 
ständigt hatten.  Und  als  nun  der  Kampf  um  das  Ulrichsthor  begann, 
fand  sich  nirgends  der  von  Spittendorfif  ersehnte  Retter  vor.  Ja 
unser  Rathsmeister  gab  vielmehr  selbst  nach  kurzen  Anstreng- 
ungen den  Widerstand  auf  und  begab  sich  mit  mehreren  Freunden 
vor  das  Ulrichsthor,  um  Frieden  zwischen  den  Streitenden  zu  stiften  3). 
Als  darauf  der  junge  Landesherr  seinen  Einzug  in  Halle  hielt,  war  es 
wider  Spittendorff ,  welcher  ein  demüthiges  Bittgesuch  für  die  Bürger- 
schaft an  den  Erzbischof  richtete.  In  Salze  scheint  er  darauf  (5.  Oct. 
1478)  die  Vertheidigung  der  Pfänner  geführt  und  in  den  unmittelbar 
iolgenden  Tagen  in  Kalbe  vor  Apel  von  Tettau  fortgesetzt  zu  haben  *).  — 
Die  landesherliche  Regierung  hat  über  Spittendorflf  wegen  seiner 
Betheiligung  an  diesen  Vorgängen  neben  den  Geldstrafen  noch  sehr 
empfindliche  Demüthigungen  verhängt  Neben  vielen  anderen  hal- 
lischen Bürgern  wurde  auch  er  im  December  des  Jahres  1478 
mit  Gefängnisstrafe  belegt:  man  führte  ihn  von  Loburg  nach  Kalbe 
und  wies  ihm  den  Rathausthurm  mitten  im  Winter  zum  Gefängnis 
an.  Er  selbst  hat  uns  darüber  folgenden  drastischen  Bericht 
hinterlassen:  „So  ich  uff  die  lucke  kam,  läge  der  eine  knöbel  an 
einem  langen  seile,  den  knöbel  thaten  sie  mir  zwischen  die  beyne,  ich 
sach  jemmerlich ;  denn  ich  hatte  meine  tage  nach  solchen  dingen  nicht 
gestanden.  Und  so  Hessen  sie  mich  hienabe  in  den  thorm.  Den  tagk 
kam  niemandt  zu  mir;  da  war  nicht  sehre  innen,  wenn  ein  wenigk  ge- 
mulle,  da  läge  ich  betrübet  etc."  In  diesem  nicht  geheizten  Gefängnis 
wurde  der  schon  bejahrtere  ehemalige  Rathsmeister  vom  10.  Decbr.  1478 
bis  zum2. Jan.  1479  festgehalten.  Als  erdreiTage  in  demThunne  verbracht 
hatte  gab  man  ihm  erst  einige  Bund  Stroh,  und  am  Christabend  wurde 
er  durch  mitleidige  BarfÜsserbrüder    mit   einem   Bett   und  wärmerer 

1)  s.  366,  367. 

2)  S.  376-380. 
'^^  S.  382—391. 

S.  455  ff. 


Einleitung.  XV 

Kleidnng  verseben.  Ja  um  ihn  zum  Geständnis  zu  bringen,  bat  man 
ihn  sogar  noch  in  Kalbe  in  den  Stock  gesetzt  i).  Allein  auch  die 
Folter  bat  die  erwünschten  Geständnisse  in  Beziehung  auf  die  ge- 
planten Feindseligkeiten  gegen  den  Landesherm  nicht  aus  ihm 
erpressen  können,  und  Spittendorff  wurde  schliesslich  sogar  milder  be- 
handelt, als  der  Rathsmeister  Bote  und  andere  Gesinnungsgenossen, 
welche  die  Stadt  für  immer  räumen  mussten.  Der  Rath  freilich 
scheint  auch  seine  Entfernung  gefordert  zu  haben.  Apel  von  Tettau, 
welcher  die  Einnahme  der  Stadt  hauptsächlich  leitete,  sagte  dem  Raths- 
meister selbst:  „Und  nun  seidt  ihr  allewege  in  den  zeddelnvom  rathe 
verzeichnet  gegeben  am  ersten,  im  mittel  und  auch  im  ende"  2).  Allein  die 
Umgebung  des  Landesberrn  trat  selbst  iUr  Spittendorff  ein,  und  so  legte 
man  ihm  für  seine  Betheiligung  an  diesen  letzten  Streitigkeiten  nur  noch 
die  Strafe  auf,  ein  Jahr  lang  sich  desSiedens  in  seinem  Roth  zu  enthalten. 
Sicherlich  war  diese  Schonung  auch  eine  Folge  der  Achtung, 
welche  sich  die  charactervolle  Persönlichkeit  des  Rathsmeisters 
selbst  bei  den  Gegnern  erworben  hatte.  Einen  besonderen 
Eindruck  mag  vor  allem  der  Zug  naiver  Frömmigkeit  hervorgebracht 
haben,  welcher  sogar  bei  diesen  Verhandlungen  zum  Durchbruch  kam: 
„lieben  herrn",  erwiderte  Spittendorff,  „ich  habe  mich  in  den  willen 
gottes  gesatzt,  wil  es  gott  haben,  das  ich  aus  der  Stadt  soll,  ich  wils 
gerne  thun"^).  Während  des  ganzen  Verlaufs  dieser  Streitig- 
keiten machte  er  seinem  gepressten  Herzen  in  ähnlicher  Weise  Luft, 
obgleich  manche  seiner  hierher  gehörigen  Aeusserungen  auch  von  einem 
herben  Sarkasmus  eingegeben  sind.  In  solcher  Stimmung  befand  er 
sich,  als  er  folgendes  niederschrieb:  „Lieber  gott,  du  weist  die  hertzen 
der  regierer  itzunt  in  der  Stadt,  wie  wol  etzlicher  ist,  der  es  gerne 
gutt  sehe!  Aber  die  andern,  die  den  überlegen  sindt  mit  der  gewalt, 
der  sie  sich  underzogen  han,  schicken  und  treyben  so  viel,  das  die 
warheit  und  ehre  dieser  Stadt  gar  kaume  bey  dem  wesen  bleiben 
wirdt,  als  das  vor  alder  gewesen  ist  etc.  Dann  worumbe  das  sie  die 
pfenner  vomichtigen  mögen,  darurab  lassen  sie  die  freyheit  der  Stadt 
gantzhin,  unddas  sie  mögen  gewaltigk  bleiben  etc.  Deo  laus!*/*  Und 
nach  einer  kurzen  Unterbrechung  tröstet  er  sich  abermals  mit  dem 
gleichen  Ausruf  über  die  Vorgänge  des  Tags  und  die  Gesinnungen 
selbst  der  Rathsherm  von  Magdeburg:  „Was  der  hertze  auch  gewest 
ist,  die  diss  so  anbracht  haben,  ist  gotte  bekant,  sondern  ich  furchte, 
es  ist  allermeist  umb  der  pfenner  willen  geschehen.  Deo  laus!"^)  Aus 
der  vorher  angeführten  grösseren  Stelle  geht  zugleich  hervor,  ein  wie 


1)  S.  407. 

2)  S.  428. 

h  All  derselben  Stelle. 

*)  S   208  f.  220.  235  f.  270  f.  290.  298.  805  ff.  808.  820  f.  828  f. 

ö)  S.  830  f.  Wir  verzeichnen  noch  einige  Stellen,  in  welchen  dieser  oder 
ähnliche  Ausrufe  vorkommen :  S.  386  tf.  847  f.  350  ff.  353.  355  f.  360.  ff  363  ff. 
366  f.  403.  411.  413  f.  432.  440. 


XVI  Einleitung. 

deutliches  Bewusstsein  der  an  den  üebcrlieferungen  der  Vergangenheit 
hängende  Rathsmeister,  ein  Mitglied  einer  seit  Jahrhunderten  in  der 
Stadt  ansässigen  vornehmen  Familie,  davon  hatte,  dass  mit  der  neuen 
Einmischung  des  Raths  und  des  Landesherrn  in  die  Erwerbsverhält- 
nisse der  Pfänner  und  in  das  Regiment  des  Thals  auch  die  seitherige 
freie  staatspolitische  Stellung  der  Stadt  zu  dem  Landesherm  und  dem 
Kaiser  unvnderbringlich  verloren  gehe.  Scheint  doch  der  Landesherr 
bis  in  jene  letzten  Jahre  nicht  einmal  den  Rath  bestätigt  zu  haben. 

Alle  diese  Neuerungen  erschienen  daher  SpittendorflF  nur  im 
dunkelsten  Lichte.  Er  bezeichnet  sie  als  unvernünftig  und  gewaltsam 
und  entwirft  auch  von  den  städtischen  Volksfiihrem  nicht  eben 
schmeichelhafte  Bilder.  Den  Schuhmacher  und  Rathsmeister  Jacob 
Weissak  nennt  er  einen  groben,  unwissenden,  unvernünftigen,  ver- 
wegenen und  dummkühnen  Mann;  und  als  der  andere  Rathsmeister 
Hans  Laub  auf  dem  Wege  von  Leipzig  nach  Halle  vom  Blitz 
erschlagen  wurde,  verzeichnete  er  in  sein  Tagebuch  dasUrtheil:  „Diss 
ist  ein  wunderwerck  des  allmechtigen  gottes,  darbey  wir  seine  heim- 
liche, verborgene  gerichte  wol  ftirchten  mögen"  i).  Auch  dieRäthe  der 
Fürsten  und  diese  selbst  bedenkt  er  bisweilen  mit  heftigen  Schelt- 
worten. Balthasar  von  Schlieben  nennt  er  geradezu  einen  Lügner  2), 
Andreas  Schlegel  beschuldigt  er,  die  Freiheiten,  Gewohnheiten  und 
Privilegien  der  Stadt  oflFenbarlich  zu  vernichten;  den  Tod  des 
Erzbischofs  Johannes  unterzieht  er  derselben  Betrachtungsweise  wie 
den  des  Rathsmeisters  Hans  Laub.  „So  hoffe  ich,  der  allmechtige, 
barmhertzige  gott  hat  uns  pfenner  auch  erlöset  von  dem  bischoffe  zu 
Magdeburg,  genant  hertzogk  Johan  von  Beyern  . . ,  der  einen  unmilden 
sinn  zu  uns  armen  pfennern  mochte  haben,  und  gott  der  allmechtige 
in  von  dieser  weldt  zu  seynen  gnaden  nam  und  erlösete  uns  armen 
pfenner  von  dem  jammer,  dazu  her  uns  hette  mocht  brengen,  als  man 
nach  seinem  tode  erfuhr  seinen  willen".  „Do  bischoff  Johan  in 
seinem  aller  grösten  und  hertesten  sinne  was  und  grosse  Ungnade  zu 
den  pfennern  hatte,  do  kam  gott  der  herre  und  verstörte  seinen 
willen".^)  Und  ob  wol  Spittendorff  kurz  nach  der  Wahl  des  Erzbischofs  Ernst 
grosse  Hoffnungen  auf  die  sächsischen  Fürsten  setzte,  „das  sie  gar 
ehrliche,  uffrichtige  herren  und  fursten  sind  und  niemandts  gerne  vor- 
waldigen, sondern  die  ihren  alle  ie  gerne  zu  rechter  und  rechtlicher 
antwort  und  reden  kommen  lassen"*),  und  also  dem  neuen  Regiment 
mit  freudigen  Erwartungen  entgegen  sah,  so  klagte  er  doch  bald 
wider:  „mein  herre  von  Magdeburg  und  das  capittel  mit  dem  bischoffe 
von  Meissen  stehen  faste  nach  der  freyheit  der  Stadt;  nun  solten  die 
obersten  in  der  Stadt  das  nicht  dulden  noch  zugeben,  sondern  anruffen 
die  von  Magdeburg  und  ander  stedte,  als  die  alten  vor  ihn  haben  ge- 

1)  S.  415. 

2)  S.  412. 

8)  S.  202.  18G. 
'\  203. 


Einleitung.  xvii 

than...  Des  wollen  leyder diese  regierer  anss  lonnDgen  nnd  gemeinheit 
mit  willen  nicht  thnn,  sondern  auss  grossem  gezwange  müssen  sie  zu 
Zeiten  was  darbey  thun"i). 

So  ist  also  der  Rathsmeister  Spittendorff  ein  sehr  characteristiseher 
Vertreter  dieses  wolhabenden  städtischen  Patricierthnms  alter  Zeit, 
dessen  persönlichste  Interessen  so  tief  mit  der  alten  aristokratischen 
Stadtverfasssubg  verflochten  waren,  dass  der  Untergang  der  letztem 
auch  seinen  eignen  Sturz  herbeifilhrte.  Denn  im  16.  Jahrhundert 
begegnen  uns  nur  noch  wenige  der  seither  im  höchsten  Ansehn  stehen- 
den Namen  dieser  älteren  Pf  ännergeschlechter.  — 

Die  Schrift  unsers  Rathsmeisters  stellt  sich  auf  den  ersten  Blick 
als  eine  Art  Tagebuch  dar,  welches  zum  grossen  Theil  die  unmittel, 
baren  Tageserlebnisse  des  Verfassers  enthält.  Allein  Spittendorff  hat 
seinen  eignen  Au&eichnungen  auch  urkundliches  Material  und  Briefe 
beigefügt,  so  dass  wir  dieselben  wol  passender  als  „Denkwürdig- 
keiten" bezeichnen  können.  In  den  mittleren  Theilen  des  Werkes  be- 
gegnen uns  mehrere  Stellen,  aus  welchen  sich  ergibt,  dass  Spittendorf 
seine  Wahrnehmungen  und  Bemerkungen  häufig  sofort  nach  den  Er- 
eignissen selbst  niedergeschrieben  hat.  Jenen  bereits  oben  angeführten 
Worten  ttber  die  Fürsten  von  Sachsen  hat  er  das  Datum  der  Nieder- 
schrift hinzugefügt:  „Geschrieben  ufih  Ascensionis  Domini  (23.  Mai) 
im  76.  jhare".  Femer  klagt  er  Ende  des  Jahres  1476:  „Ich  bin 
gantz  vorirret,  in  dieser  Sachen  zu  schreyben,  ich  höre  viel 
sagen,  das  es  den  pfennem  zu  frommen  sol  kommen,  und  das  faste 
merckliche  schrifte  geschehen  von  hertzogen  Ernsten  dem  eitern  von 

Sachsen  an  seinen  söhn ,  darumb  weis  ich  nicht ,  was  ich  gleuben 

oder  schreyben  soll,  ich  werde  gantz  miströstig  mehr  zu  glauben .... 
Geschrieben  uffn  sonnabent  Thomae  (21.  Dec.)  anno  76'^^).  Aus  dieser 
Gewohnheit,  den  Ereignissen  in  seinem  Tagebuche  unmittelbar  zu 
folgen,  erklären  sich  auch  die  hier  und  da  auftretenden  kleinen 
Widersprüche.  So  heisst  es  S.  337  (Juni  1478):  „Nun  die  stedte 
gingen  uff  den  morgen  uffs  rathauss.  Als  sie  hinauff  kamen,  was  herr 
Appell  von  Tettaw  und  der  heuptmann  Heinrich  von  Ainmendorff 
kommen...  Was  ir  gewerb  was,  weis  ich  nicht  etc.  Diss 
was  ir  gewerb  gewest^)..."  Kurz  nach  Ostern  1478  schrieb 
Spittendorff  eine  Stelle  nieder,  welche  er  nach  der  Einnahme  der  Stadt 
nicht  in  dieser  Form  abgefasst  haben  würde:  „Ist  es  sache,  dass  die 
Stadt  Halle  itzund  förder  an  ihren  freyheiten,  gewonheiten,  alther- 
koounen  und  Privilegien  nicht  vorkurtzet  noch  geschwecht  wirdt,  so 
soll  man  wahrhaftigk  gleuben  und  anders  nicht  gedencken  noch  sagen, 
denn  das  gott  der  allmechtige  hat  angesehen  das  gebete  der  frommen 
and  das  ruffen  und  seuftzen  viel  frommer  leute  auss  der  gemeinheit, 


i)  S.  319. 
2)  8.  228  £ 
»)  S.  337. 

Q«ichichtaq.d.  Pr.  Sachsen.  XI. 


xym  Einleitung. 

ans8  den  innnngen,  auch  aoss  den  pfennern  0 '^    Noeh  im  Joli  des 

Jahres  1480  2)  bemerkt  er,  dass  einige  seiner  gefangenen  Freunde  nach 
Kalbe  gefordert  wurden,  nnd  fügt  hinzn:  ),was  sie  dar  erlangen, 
wird  ein  jederman  wol  sehen^^  Spittendorff  scheint  jedoch 
in  der  Zeit,  wo  er  den  Entschloss  fasste,  die  wichtigsten  Tagesereig- 
nisse onmittelbar  nach  ihrem  Geschehen  zu  Papier  zn  bringen,  auch 
das  Bedürfnis  gefehlt  zu  haben,  der  Vergangenheit  za  gedenken, 
so  weit  sie  in  ihren  Folgen  in  die  Gegenwart  hineinragte,  oder  er 
hat  ältere  annalistische  Aufzeichnungen  noch  einmal  überarbeitet.  Wir 
sind  wenigstens  der  Meinung,  dass  der  erste  Theil  seiner  Denk- 
würdigkeiten in  der  vorliegenden  Form  erst  einige  Zeit  nach  den  Er- 
eignissen angezeichnet  ist.  Der  Anfang  selbst  verräth  schon 
durch  den  ganzen  Ton,  femer  durch  die  Ai^hlung  der  Spittendorff 
nnd  seiner  Partei  feindlichen  Mitglieder  des  Rathes,  dass  er  nicht 
ganz  gleichzeitig,  ja  vielleicht  nicht  einmal  mehr  in  demselben  Jahre 
niedergeschrieben  ist  Femer  berichtet  der  Bathsmeister  gleich  im 
Eingange  (Juli  1474)  über  die  Verbindung  der  Meister  im  Rath  mit 
ihren  Zunftgenossen  folgendermassen:  „es  war  nicht  anders,  die  meister 
hatten  sich  verbunden  underlangk  und  etliche,  die  vormals  in  rethen 
gesessen  hatten,  und  auch  etliche,  die  uff  die  zeit  mit  uns  im 
rathstul  sassen"^).  Und  auch  noch  eine  Stelle  aus  dem  August 
des  folgenden  Jahres^)  weist,  wenn  sie  kein  späterer  Zusatz  ist,  auf 
eine  geraume  Zeit  hinter  den  Ereignissen  liegende  Abfassung  hin :  „die 
underbommeister  über  dem  Deutzschen  Born  kiesen  die  vorschleger 
über  den  bomen  und  bringen  sie  dan  vor  bommeister  und  schöppen 
in  der  pfenner  hoffe.  Da  thun  sie  ihr  recht;  das  ist  aber  nun 
verändert".  Eine  Veränderang  der  Wahl  und  Praesentation  der  Ver- 
schläger  ist  durch  die  Thalordnung  des  Erzbischofs  Johannes  vom 
28.  Nov.  1475  herbeigeführt  worden  5);  demnach  würden  also  auch 
diese  in  den  August  fallenden  Ereignisse  frühstens  Ende  November 
dieses  Jahres  von  Spittendorff  in  seine  Denkwürdigkeiten  aufgenommen 
worden  sein.  Aus  einer  ähnlichen  Stelle  (S.  182)  erhellt  ferner,  dass 
die  Aufzeichnung  mindestens  drei  oder  vier  Wochen  nach  den  Be- 
gebenheiten stattgefunden  hat.  Die  Erzählung  berichtet  hier  von  Vor- 
gängen, welche  drei  oder  vier  Wochen  vor  dem  früher  geschilderten 
Landtage  zu  Bemburg^)  stattgefunden  haben.  Allein  schon  in  diesen 
Theilen  wird  die  Darstellung  so  ausführlich  und  ins  Einzelne  gehend, 
dass  man  nur  an  eine  den  Ereignissen  sehr  nahe  liegende,  wenn  nicht 
gleichzeitige  Abfassung  denken  kann. 

An  eine  Veröffentlichung  dieser  memoirenartigen  Au&^ichnungen 


1)  S.  319. 

a):S.  439  f. 

»)  S.  6. 

4)  S.  70. 

ö)  Vgl.  a  134. 

•^  Februar  1476.    S.  180-183. 


Einleitung. 

durch  den  Druck  scheint  Spittendorff  zunächst  nicht  gedacht  zu  haben: 
gegen  eine  solche  Annahme  streitet ,  wie  schon  aus  den  angeflihrten 
Stellen  erhellt,  der  im  Ganzen  vertrauliche  Character  der  Schilderungen, 
welche  der'Rathsmeister  wol  oft  nur  zu  Papier  brachte»  um  sich  seiner 
schweren  Herzensbedi^ngnis  zu  entledigen.  Auch  die  kurzen  lateinischen 
und  deutschen  Gtebetsworte,  welche  sich  bisweilen  mitten  im  Satze,  noch 
viel  häufiger  aber  am  Schlüsse  dieser  Herzensergiessungen  finden ,  die 
Urtheile  endlich  über  Personen  und  Thatsachen  scheinen  einer  solchen 
Annahme  zu  widersprechen.  Femer  tragen  die  Mittheilungen  auch  einen 
anfiEEÜlend  fragmentarischen  Character,  welcher  unserer  Kenntnis  noch 
manches  vorenthält.  An  sehr  zahlreichen  Stellen  finden  sich  die  Ab- 
kfirzungsbuchstaben  „etc.'S  jft  bisweilen  sind  alle  einzelnen  Absätze  einer 
Seite  mit  diesen  Zeichen  versehen.  Da  wir  in  der  Haupthandschrift 
eine  späte  Abschrift  vor  uns  haben,  wäre  der  Fall  nicht  unmöglich, 
dass  irgend  einer  der  Abschreiber,  um  rascher  zum  Ziele  zu  kommen, 
die  Handschrift  auf  diese  Weise  verstfünmelt,  und,  was  ihm  unwichtig 
erschien,  weggelassen  hätte.  Allein  dieser  Annahme  steht  das  unge- 
mein zahlreiche  Vorkommen  dieser  Abkürzungszeichen  entgegen.  Da 
femer  diese  Worte  nicht  nur  die  Gedankenfolge,  sondern  auch  öfter 
den  Satzbau  unterbrechen,  hätte  der  Abschreiber  in  diesen  Fällen  ziemlich 
sinnlos  gekürzt  So  lesen  wir  S.  424:  „Der  bischoff  von  Magdeburg 
was  nicht  zum  Gybichenstein,  und  die  beide  forsten  waren  uff  das 
mahl  zu  Duderstadt  und  uff  dem  Eychsfelde  gewest,  das  hatten  sie 
eingenommen,  gingen  die  rede.  Aber  etc.''  Wir  halten  es  demnach 
für  sicher,  dass  diese  Abkflrzungsworte  bereits  der  Urschrift  eigenthttm- 
lich  waren  und  von  Spittendorff  angebracht  wurden,  weil  er  im 
Augenblicke  der  Aufteichnnng  nicht  Zeit  genug  hatte,  das  Ganze  zu 
geben,  und  den  Rest  einer  späteren  Ergänzung  vorbehielt  oder  bei  der 
Leetüre  aus  dem  Gedächtnis  ergänzte.  Die  Worte  sind  im  ersten  Theile 
ziemlich  selten,  kommen  aber  dafür  gegen  die  Mitte  und  das  Ende  um 
so  zahlreicher  vor. 

Allein  eine  derartige  Ergänzung  oder  Ueberarbeitung,  wie  sie 
sich  der  Verfasser  vielleicht  vorbehalten  hatte,  hat  trotzdem  später 
nicht  stattgefunden.  Wir  schliessen  dies  besonders  aus  einigen  Ver- 
besserangen und  notenähnlichen  Zusätzen,  welche  nur  einen  ersten 
Entwurf^  nicht  aber  einer  bis  in  die  Einzelheiteu  genau  durchgearbeiteten 
Schrift  angehören  können.  So  gesteht  der  Verfasser  8.  162,  dass  er  eine 
nur  wenige  Zeilen  vorausgehende  Mittheilung  unter  dem  Tage  des 
heiligen  Nikolaus  eigentlich  unter  dem  Tage  der  heiligen  Barbara 
hätte  machen  sollen,  sich  aber  versehen  habe.  Eine  ganz  ähnliche 
Stelle  findet  sich  am  Schlüsse  der  Seite  283.  Sie  bezieht  sich  auf  den 
vorausgehenden  Absatz  und  die  beiden  nächstfolgenden  (S.  284), 
welche  nach  dieser  Bemerkung  zu  den  unter  dem  6.  Januar  (S.  283)  mit 
getheilten  Ereignissen  gezogen  werden  sollen.  Noch  unklarer  ist 
die  Stelle  S.  350.  Hier  scheint  das  Eingeständnis  des  Verfassers,  sich 
versehen  zu  haben,  nur  auf  die  Mittheilung  über  die  Gefaugennehmung 


zx  Einleitimg. 

des  Thalvoigts  Bezuf?  zu  haben,  welche  eigentlich  S.  348  am  Schlosse 
des  ersten  Absatzes  hätte  erzählt  werden  sollen,  aber  hier  nicht  mit 
ausdrücklichen  Worten  angeführt  ist.  Wir  verweisen  endlich  nur  noch 
auf  die  Stelle  S.  386,  welche  sich  anf  die  Anknnft  der  Abgeordneten 
von  Magdeburg  und  Halberstadt  in  Halle  bezieht  und  dem  Datum  nach 
zu  S.  382  gehört.  Aus  dieser  letzten  Verbesserung  geht  zugleich  am 
deutlichsten  hervor,  dass  der  Verfasser  schon  die  Abweichung  von 
der  rein  annalistischen  Aufzeichnungsweise  als  ein  Versehen  be- 
zeichnet hat. 

Erhält  das  Ganze  schon  durch  diese  Kürzungen  und  Verbesse- 
rungen den  Character  des  Bruchstückartigen  und  Unfertigen,  so  treten 
gegen  die  Mitte  und  den  Schluss  hin  auch  noch  andere  Anzeichen  auf, 
welche  die  Annahme  rechtfertigen,  dass  Spittendorff  nicht  im  Stande 
gewesen  ist,  die  letzte  Hand  an  das  Werk  zu  legen  und  es  der  Form 
nach  abzurunden.  So  ist  es  auffällig,  dass  Urkunden  und  Briefe  ohne 
jede  Wort-  und  Gedankenverbindung,  bisweilen  sogar  an  unpassender 
Stelle  eingefügt  sind.  Wir  verweisen  in  dieser  Beziehung  auf  die  beiden 
Urkunden  aus  dem  Mai  des  Jahres  1475,  welche  zum  April  1476  einge- 
tragen sindi).  Ebenso  wenig  geschickt  ist  die  Darlegung  der  Ver- 
handlungen im  Morizkloster  Seite  79  —  85  flF.  eingefügt  2).  Es 
ist  femer  auffällig,  dass  der  Verfasser,  nachdem  er  S.  139  von  dem 
Tode  des  Erzbischofs  Johannes  (13.  Dec.  1475)  gesprochen  hat,  von 
S.  141  an  die  annalistischen  Aufzeichnungen  wider  vom  23.  October 
dieses  Jahres  beginnt  und  auch  den  Tod  des  Erzbischofs  nochmals 
erwähnt  (S.  164).  So  haben  wir  gewissermassen  zwei  Recensionen 
des  Tagebuches  aus  den  Monaten  October  bis  Decemberl475  vor  uns, 
von  denen  die  erstere  die  breite,  zum  Theil  urkundliche  Darstellung, 
die  letzte  die  kürzere  annalistische  Uebersicht  enthält,  zu  welcher 
freilich  noch  vorher  nicht  erwähnte  Aufzeichnungen  hinzutreten. 
Daher  wird  von  mehreren  Vorfällen  an  zwei  Stellen  gesprochen,  ja  es  tritt 
sogar  eine  wörtliche  Uebereinstimmung  hervor,  welche  uns  S.  87  f.  und 
S.  101  (Üis  sindt  unser  —  Disz  sint  unnszer)  am  auffälligsten  ge- 
wesen ist.  Wir  stellen  in  der  nachfolgenden  Uebersicht  die  dem  In- 
halte nach  mehr  oder  weniger  übereinstimmenden  Theile  noch  kurz  nach 
den  Tagen  zusammen:  24.  Oct.  S.  93  u.  S.  141—142;  25./26.  Oct. 
S.  93-97  und  S.  143;  27.  Oct.  S.  95-97  u.  S.  143-144;  29.  Oct. 
S.  98  u.  S.  144;  31.  Oct.  S.  98,99  u.  S.  144;  6.  Nov.  S.  99  u.  145;  9.  Nov. 

5.  100—105  u.  S.  145-149;  10.  Nov.  S.  101—111  u.  S.  149—152; 
14.  Nov.  S.  111—128  u.  S.  152;  28.  Nov.  S.  128-137  u.  S.  158-160; 

6.  (4.)  Dec.  S.  137  u.  S.  162;  13.  Dec.  S.  139  u.;S.  164—167.  Bemerkens- 
werth  ist  hierbei  noch,  dass  Spittendorff  in  der  ersten  Recension  nur 
in  der  dritten  Person  aufgeführt  wird,  während  derselbe  in  der  fol- 
genden von  sich  in  der  ersten  Person  spricht.    Es   ist   daher  mög- 


1)  Vgl.  S.  51.  58.  240. 

2)  Vgl.  S.  87.  100  f.  148  f.  15.^. 


Einleitong.  xxi 

lichy  da88  der  Verfasser  in  die  erste  Recension  auch  fremde  Mittbei- 
langen  verwebt  bat,  and  dass  dieselbe  ttberbanpt  eine  Ueberarbeitnng 
seiner  Tagebncbanfzeicbnongen  darstellt,  welcbe  anmittelbar  darad" 
noch  einmal,  in  nrsprttnglicberer  Gestalt  auftreten. 

Femer  mass  bervorgehoben  werden,  dass  nacb  den  ersten  Tagen 
des  Jnli  1480  die  Denkwürdigkeiten  plötzlicb  aaf  das  Jabr  1478  za- 
rflokgeben,  and, dass  bier  eine  Bede  mitgetbeilt  wird,  welcbe  Spitten- 
dorff  wabrscbeinlicb  auf  dem  Tage  zu  Salze  (5.  Oct.  1478),  wenn  aacb 
in  weit  kürzerer  Form  gebalten  bat^).  Der  Inbalt  derselben  betrifft  die 
Vorgänge,  welcbe  znr  Einaabme  der  Stadt  fttbrten,  und  mass  daber 
mit  denifrflberen  Ao&eicbnangen  vom  Jali  1478  an  bis  zum  21.  Sept 
dieses  Jabres  verglicben  werden.  Von  Seite  450  bis  S.  4ö3  erstreckt 
sieb  ein  in  diese  Rede  eingefügtes  Stttck,  in  welcbem  ebne  weitere 
Verbindung  die  Abgeordneten  der  Stadt  Magdeburg,  welcbe  nocb 
zwiscben  den  streitenden  Parteien  vermitteln  wollten,  redend  einge- 
f&brt  werden.  Nacb  dieser  Bede  findet  sieb  der  Inbalt  einer  Verband- 
lung  vor  Apel  von  Tettau  in  Kalbe  eingescboben  (S.  456 — 459),  und 
darauf  konmit  der  VerCetsser  nocbmals  auf  die  Vor^Uige  in  Salze  zu- 
rtlck  (S.  459 — 463)  und  fBgt  dann  ein  kurzes  Scblusswort  binzu 
(S.  463—464). 

Spittendorff  bat  femer  aucb  Aufzeicbnungen  über  die  ibm 
merkwtirdig  erscbeinenden  städtiscben  Ereignisse  frttberer  Jabre 
gemacbt,  welcbe  uns  anscbeinend  nur  in  Brucbstücken  aus  den 
Jabren  1473  und  1474  erbalten  sind  2).  Diese  Stttcke  baben  je- 
docb  kein  Ganzes  mit  den  vorausgebenden  Denkwürdigkeiten  gebildet, 
sondern  sind  denselben  wabrscbeinlicb  durcb  Zufall  angefügt  worden. 
Unsere  Denkwfirdigkeiten  beginnen,  wie  bereits  oben  erwäbnt  ist 3), 
ganz  deutlicb  mit  den  jetzt  den  Anfong  bildenden  Zeilen.  — 

Mancber  Leser  wird  freilieb  nacb  derLectttre  des  in  so  tiberreicbem 
Masse  mitgetbeilten  Stoffes  das  Urtheil  fällen,  dass  sieb  Spittendorff  in 
vielen  Punkten  babe  kttrzer  fassen  können.  Es  wird  ja  nicht  leicbt  eine 
auch  nur  vorbereitende  oder  gar  ganz  ergebnislose  Verhandlung  während 
dieser  Unruhen  übergangen;  viele  der  gehaltenen  Ansprachen  und 
Reden  werden  in  einer  dem  Anschein  nach  wörtlichen  Fassung  wider- 
gegeben. Der  Verfasser  erzählt  mit  einer  so  grossen  Ansftlbrlichkeit,  dass  er 
die  Hauptfäden,  welcbe  das  Ganze  durchziehen,  bisweilen  durch  nebensäch- 
liche Mittbeilungen  wirklich  verdeckt.  Allein  es  sind  dies  eben  Eigen- 
thümlichkeiten,  welcbe  vielen  derartigen  Aufzeicbnungen  anhaften,  und 
welcbe  in  ihrer  Gesamtheit  das  schwerfällige  und  peinliche  bürger- 
liche Wesen  jener  Zeit  sehr  treffend  characterisieren.  Daher  besitzen 
auch  unsere  Denkwürdigkeiten,  von  dieser  Seite  betrachtet,  einen  allge- 
meinen literarischen  Werth,  obwol  eine  kunstmässige  Vertheilung  und 
Gliederung  des  Inhalts  vermisst  wird.    Dieser  Werth  wird  noch  durch 

1)  Vgl.LS,':440    455. 

2)  Vgl  Beilage  I.  S.  465—483. 

3)  s.  xvm. 


xxn  Einleitang. 

die  Wärme  der  DarsteUuog  und  durch  die  an  vielen  Stellen  ausser- 
ordentlich gefällige  und  anschauliche  Frische  der  Erzählung  bedeutend 
erhöht.  Spittendorffs  Schreibweise  ist  eben  die  des  naiven  epischen 
Erzählers  und  erinnert  an  vielen  Stellen  geradezu  an  Herodot. 

III.  DiePfännerschaftunddasThal.  Auch  die  Verfassung  der 
Stadt  Halle  im  Mittelalter  bestätigt  die  sich  immer  grössere  Geltung 
verschaffende  Ueberzeugung,  dass  die  Veriassungsformen  der  Städte 
auf  das  innigste  mit  den  Besitz-  und  Erwerbsverhältnissen  ihrer  Bürger 
und  Einwohner  zusammenhängen.  Auf  die  Yerfassungsentwickelung 
der  Stadt  Halle  hat  daher  der  Besitz  und  der  Betrieb  des  Salzwerks 
wenigstens  bis  gegen  Ende  des  fünfzehnten  Jahrhunderts  eine  Überall 
sichtbare  und  in  manchen  Verhältnissen  entscheidende  Einwirkung 
ausgeübt.  Wie  sich  dieser  Betrieb  in  früheren  Jahrhunderten  ent- 
widkelt  hat,  können  wir  freilich  aus  Mangel  an  Quellen  nicht  mehr 
mit  Wünschenswerther  Genauigkeit  darlegen;  allein  wir  werden  dafür 
durch  ziemlich  reichhaltige  und  authentische  Berichte  aus  dem  vier- 
zehnten und  fun&ehnten  Jahrhundert  entschädigt.  Aus  diesen  ergibt 
sich  aber  ziemlich  deutlich,  dass  diejenigen  Bürger  der  Stadt,  welche 
ihren  Erwerb  vornehmlich  aus  der  Salzbereitung  zogen,  den  ersten 
Rang  in  der  Stadt  einnahmen  und  in  diesem  bedeutenden  Einflüsse 
auch  durch  die  Stadtverfassung  erhalten  wurden.  Sie  nannten  sich 
bereits  damals  Pfanner.  Da  Spittendorffs  Denkwürdigkeiten  ohne  eine 
Kenntnis  dieser  Verhältnisse  und  der  damaligen  Rathsverfassung  über- 
haupt nur  schwer  verständlich  sein  würden,  schicken  wir  noch 
einen  kurzen  Abriss  der  pfännerschaftlichen  Verhältnisse  und  zugleich 
der  RathsverfasRung  in  dieser  entscheidenden  Zeit  voraus.  In  Be- 
ziehung auf  die  erstere  müssen  wir  freilich  hier  wie  überall  auf  Hon- 
dorffs  Beschreibung  des  Salzwerks  verweisen,  welche  Dreyhaupt  dem 
ersten  Bande  seines  Werkes  wider  einverleibt  hat,  wenn  auch  dieselbe  na- 
türlich mehr  die  spätere  Zeit  berücksichtigt. 

Die  Pfänner  d.  h.  diejenigen  Besitzer  oder  Pächter  der  Solgüter, 
welche  sich  dem  Geschäft  des  Versiedens  der  Sole  widmeten,  bildeten 
im  fun&ehnten  Jahrhundert  eine  Geldaristokratie,  deren  Gewerbebetrieb 
in  manchen  Punkten  der  einer  modernen  Erwerbsgenossenschaft  ähn- 
lich war,  da  viele  Ausgaben  für  die  Brunnen,  die  Siedehäuser  und  die 
Geräthschaften,  femer  auch  die  verschiedenen  Abgaben  eine  gemein- 
schaftliche, gewiss  schon  damals  sehr  schwierige  Verwaltung  eribrder- 
ten.  Bereits  im  Anfange  dieses  Jahrhunderts  war  die  Vereinigung  der 
Pfänner  eine  sehr  feste:  die  Gresellschaft  erhielt  vom  Rathe  sogar  ein 
Panier  1).  Beim  Eintritt  in  die  Pfännerschaft  hatte  jeder  damals  den 
Bommeistern  achtzig  rheinische  Gulden  zu  entrichten,  von  denen 
sechzig  an  den  Rath  übergeführt  werden  mussten.  Von  den  übrig 
bleibenden  zwanzig  Gulden  konnte  der  neue  Pfänner  seinen  Gewerken 
ein  Essen  bereiten  lassen  2).    Ausserdem   aber  musste  er   auch   noch 

1)  Dreyhaupt  I   S.  110. 

2)  M..»n  Mittheilungen  d.  Th.  S.  V.  1.2  S.  84. 


Einleitung.  zxin 

eine  nicht  unbetiächtlicbe  Summe  direct  an  den  Rath  abflibren  ^).  Von 
jenen  acbtzig  Gnlden  scheint  indessen  der  Rath  eine  Zeit  lang  nor  die 
Hälfte  erhalten  zo  habcD,  weshalb  gerade  dieser  Punkt  zu  den  streitigen 
gehörte.  Diese  Einnahmen  der  Pfänner  waren  eine  geraume  Zeit 
hing  gesanunelt,  und  das  Geld  der  Sicherheit  wegen  zur  Aebtissin  von 
St  GteoTg  in  Glancha  gebracht  worden;  aliein  die  Pfänner  mussten 
es  endlich  dem  Rathe  ausliefern.  Nur  wirklich  in  Halle  ansässige 
Bfh^er  konnten  in  die  Pfännerschaft  eintreten,  und  es  war  sogar  den 
Bürgern  bei  hoher  Strafe  verboten,  Pfannen  ,,um  auswendiger  Leute 
Geld'^  zu  kaufen  oder  ,,von  auswärtiger  Leute  wegen  in  Lehn  und 
Schrift**  zu  nehmen.  Die  Frage,  ob  Pfänner  schon  vor  der  Neuordnung 
der  Verhältnisse  durch  die  Erzbischöfe  Johannes  und  Ernst  auch 
andere  Grewerbe  betreiben  durften,  scheint  im  Allgemeinen  bejaht 
werden  zu  müssen,  wenigstens  kommen  Brauer  und  Gewandschneider 
als  Pfänner  vor.  Dagegen  besassen  zahlreiche  Mitglieder  der  Innungen 
und  der  Gemeinheit  auch  schon  damals  Solgüter,  ohne  dass  sie  sich 
in  die  Pfännerschaft  aufiiehmen  Hessen.  Sie  sassen  „auf  ihren  Aus- 
leuften*'  und  durften  nicht  sieden. 

Die  obersten  Beamten  und  Vertreter  des  Thals  waren  die  drei 
rechenschaftspflichtigen  Bommeister  (Oberbommeister),  welche  ihr  Amt 
ein  Jahr  verwalteten  *).  Sie  wurden  in  den  diesen  Wirren  voraus- 
gehenden Jahren  und  auch  noch  1475  im  Chor  der  Gertrudenkirche 
durch  die  Schoppen  im  Thal  gewählt^).  Schon  im  15.  Jahrhundert 
besassen  zwar  die  Pfänner  nicht  mehr  das  ausschliessliche  Recht  auf 
das  Bornmeisteramt,  sondern  es  konnten  auch  Mitglieder  der  Innungen 
und  der  Gemeinheit  in  dasselbe  gelangen;  doch  scheinen  sie  sich  in 
den  zwei  Jahrzehnten  vor  diesen  Unruhen,  so  weit  es  sich  wenigstens 
aus  den  Namen  erkennen  lässt,  in  dem  einflussreichen  Amte  beharrlich 
behauptet  zu  haben.  Im  Jahre  1476  wurde  jedoch  ein  Mitglied  der 
Gemeinheit  und  ein  Zunftmeister  erwählt.  Den  Bornmeistem  liegt 
insonderheit  die  Vertretung  der  Interessen  des  Thals  im  Rathe  ob,  zu 
dem  sie  selbst  gehören.  Sehr  merkwürdig  ist,  dass  das  Bestätigungs- 
recht ihrer  Wahl  den  Meistern  der  Innungen  und  der  Gemeinheit  zu- 
stand, wie  umgekehrt  auch  die  Bommeister  die  Wahl  der  Meister  zu 
genehmigen  hatten^).  Im  Jahre  1478  wurde  den  Bornmeistem  die 
Rathsfähigkeit  entzogen. 

Die  Verwaltung  des  Thals  im  engern  Sinne  führten  die  vier  Vor- 
steher, von  denen  zwei  durch  die  Bommeister  unter  den  Schoppen  des 
Thals  und  zwei  von  den  Gewerken  und  aus  denselben  gewählt 
wurden^).    Die  Vorsteher  des  Thals  hatten  unter  anderm  die  wichtige 

1)  Neue  Mittheilungen  P  S.  88. 

2)  Neue  Mittheilungen  a.  a.  0.  S.  68.  66. 
8)  Vgl.  S.  47  ff. 

^)  Neue  Mittheilungen  L^  66.  ,,Die  meystere  soUen  nymande  czu  ön  zihn  an« 
der  hommeistere  willen  vom  tale,  noch  die  bommeistere  vom  tale  ane  der  meystere 
wiUen,  noch  örer  nyrkeyn  sal  volge  gebin  ane  des  andirn  wiUen.^^ 

ö)  Vgl.  a  70. 


XXIV  Einleitung. 

Verpflichtang,  die  Fronsole  aafzanehmen  and  ihrer  Bestimmung  zuzu- 
führen.  Sie  mussten  die  Berechnung  derselben  dem  Bomscbreiber 
zustellen,  welcher  vor  Bommeistern,  Schoppen  und  Gewerken 
Rechenschaft  ablegte.  Diese  Fronsole  wurde  dann  den  ein- 
zelnen Eothen  gegen  Bezahlung  zugeführt  und  hier  verarbeitet.  Die 
Gegner  derPfänner  stellten  die  Behauptung  auf,  dass  sich  die  letzteren 
gerade  an  ihr  in  gähz  unrechtmässiger  Weise  bereichert  hätten.  So 
ward  der  Ertrag  der  Fronsole,  Nikiaussole,  Austragesole  und  Amt- 
pfannensole des  Jahres  1473  mit  1045  Schock  und  2  Groschen  berech- 
net, während  die  Empfänger  derselben  nur  mit  548  Schock  14  alten 
Groschen  in  der  Rechnung  aufgeführt  waren.  Die  Erträge  dieser  Solbeztlge 
wurden  theils  zur  Bezahlung  der  Arbeiter  und  Beamten,  theils  zur 
Unterhaltung  der  Kothe,  der  öffentlichen  Gebäude  und  der  nothwen- 
digen  Gerätbschaften  verwendet  oder  dienten  geistlichen  und  milden 
Zwecken.  Noch  grössere  Vorwürfe  zogen  sich  die  Pfänner  durch  einen 
Brauch  zu,  welchen  man  mit  dem  herkömmlichen  Ausdrucke  „in  den 
Beutel  fronen^'  bezeichnete.  Man  beschuldigte  die  Bornmeister  und 
Vorsteher  des  Thals,  dass  sie  den  Brunnen  nach  ihrem  Belieben 
Sole  entnonmien  und  dann  versotten  und  den  Erlös  „in  ihren 
Beutel  gesteckt"  hätten.  Nach  der  Vertheidigung  der  Ptanner,  welche 
Hans  von  Waltheim  führte,  verhielt  sich  jedoch  die  Sache  tblgender- 
mass3n.  Die  Bornmeister  Hessen  in  der  Zeit,  wo  sie  den  Schoss  im 
Thale  einnahmen,  aus  den  Brunnen  Sole  ziehen  und  kauften  für  den 
Ertrag  Wein  und  Bier,  denn  sie  mussten  ja  doch  während  dieser  amt- 
lichen Thätigkeit  einmal  trinken.  Dem  Anschein  nach  handelte  es  sich 
um  ziemlich  hohe  Beträge,  und  es  war  auf  jeden  Fall  auffällig,  dass 
sie  niemals  in  Rechnung  gestellt  waren.  Die  Vertheidigung  machte 
geltend,  dass  es  eine  alte  Gewohnheit  sei,  gestand  aber  auch  ein,  dass 
die  Bornmeister  vier  Wochen  über  dem  Geschoss  sassen,  und  dass  sie 
auch  denjenigen  schenkten,  welche  ihnen  den  Schoss  brachten.  Der 
Rest  des  nicht  vertrunkenen  Geldes  wurde  übrigens  bei  der  Abliefe- 
rung des  Schosses  auf  dem  Rathause  den  Kämmerern  eingehändigt. 
Nach  Thalrecht  aber  war  es  strengstens  verboten,  Sole  zu  ziehen,  ohne 
dass  man  eine  Berechtigung  vorweisen  konnte.  Ja  nicht  nur  unserem 
Chronisten  zu  Folge  stand  sogar  Todesstrafe  darauf  i). 

Das  Thalgericht  unter  dem  Salzgrafen  als  Vorsitzenden  zählte  9 
Schoppen  2) ;  zu  demselben  gehörten  auch  die  drei  Bornmeister.  Die 
Schoppen  des  Thals  wechselten  jährlich;  seit  dem  Jahre  1482 
finden  sich  jedoch  in  jedem  Schöppencollegium  auch  zwei  Mitglieder 
aus  dem  vorigen  Jahre  (alte  Schoppen).  Als  eiast  im  Thale  eine 
Körperverletzung  mit  tötlichem  Ausgange  vorkam,  wurde  der  Leichnam 
vor  die  Bank  im  Thale  gebracht,  und  durch  den  Salzgrafen  und  fünf 
Schoppen  ein  Nothding  ohne  Bommeister  gehegt,  weil  die  alten  Born- 

1)  Vgl.  a  121  und  die  Urkunde  des  Erzb.  Ernst  vom  24.  Sept  1482,  Hon- 
dorff  (Dr.  I.)  S.  173. 

^  Die  Sdiöppenverzeichnissc  beginnen  mit  dem  Jahre  1479. 


Einleitimg.  xxv 

meister  ihrer  Eide  erlassen,  und  die  ncaen  noch  nicht  bestätigt  waren. 
Dag^en  weigerten  sich  die  Schoppen  dem  Salzgrafen  gegentlber  ein 
gewöhnliches  Ding  ohne  Bommeister  abzuhalten.  Bommeister  und 
Schoppen  haben  auch  im  Pfännerhofe  Gericht  gehalten  und  Verwal- 
tnngsgeschäfte  erledigt.  Hierher  entboten  sie  die  Unterbommeister 
mit  dem  Thalvoigt  und  den  Knechten  zur  Rechenschaft  tlber  die  Sole, 
welche  die  letzteren  die  vergangene  Woche  gezogen  hatten. 

Von  grosser  Bedeutung  war  diejenige  Behörde,  welche  festzustellen 
hatte,  wie  hoch  sich  die  Unkosten  bei  der  Salzbereitung  beliefen,  und 
somit  wenigstens  indirect  auch  den  Salzpreis  bestimmte,  die  vier  von 
den  Unterbommeistem  über  dem  Deutschen  Born  ernannten  Ver- 
Schläger  1)  (VorschJäger).  Man  erwählte  hierzu  sowol  Bürger  wie 
IJicbtbürger,  und  die  letzteren  scheinen  von  denPfännem  sogar  bevor- 
zugt worden  zu  sein,  weil  man  leichter  auf  sie  einwirken  konnte.  Die 
Verschläger  wurden  in  dem  PiUnnerhofe  vor  Bommeistern  und  Schoppen 
vereidet,  dass  sie  .jederman  gleich  verschlagen  und  dabei  besonders  die 
Holzpreise  in  gebUhrende  Berücksichtigung  ziehen  wollten.  Sie  mussten 
in  ein  Koth  gehen  und  versuchen,  wie  viel  Holz  und  Sole  man  zu 
einem  Werke  bedurfte,  und  wie  hoch  sich  die  übrigen  Unkosten  be- 
liefen. Ihren  Anschlag  reichten  sie  dann  dem  Unterbommeister  ein,  welcher 
ihn  an  den  Bomschreiber,  den  eigentlichen  Rechnungsbeamten  des 
Thals,  zu  bringen  hatte. 

Die  Salzbereitung  im  engem  Sinne  lag  den  Wirkern  ob.  In  der  Regel 
hatte  wol  jedes  Koth  einen  Wirker,  welcher  im  persönlichen  Lohnver- 
hältnis zum  Besitzer  oder  Inhaber  des  Koths  stand.  Die  Wirker  standen  bei 
ihren  Herm  in  Jahreslohn.  Die  übrigen  Arbeiter  werden  als  Knechte, 
Bom-  oder  Hallknechte,  Wochenknechte,  Hallbuben,  Hallvolk,  niemals 
aber  mit  dem  latinisierenden  Ausdmck  Halloren  (Hallorum)  bezeichnet; 
manche  fUhrten  auch  die  ihrer  besonderen  Beschäftigung  entsprechen- 
den Bezeichnungen  als  Aufträger,  Lader,  Stopfer,  Abschläger  u.  s.  w. 
Von  einer  genossenschaftlichen  Vereinigung  der  Salzarbeiter  ist  in 
jener  Zeit  nicht  die  Rede;  vielmehr  erscheinen  sowol  die  Wirker  wie 
die  Bomknechte  als  vollständig  frei  geworbene  Arbeiter,  welche  um 
Jahres-,  Wochen-  oder  um  Tagelohn  dienten.  Im  Jahre  1474  erhoben 
sie  die  Forderung  einer  Lohnerhöhung:  viele  Arbeiter  brachten  ihren 
Junkem  die  Schlüssel  ihrer  Kothe  und  weigerten  sich,  unter  den  alten 
Bedingungen  weiter  zu  sieden.  Sonntags  am  13.  November  desselben 
Jahres  beriefen  sie  darauf  eine  allgemeine  Versamlung  in  das  heilige 
Grab  in  der  Halle,  um  weitere  Pläne  zu  fassen.  Sie  sendeten  ferner 
acht  Vertreter  an  den  Rath,  welche  unter  anderen  Klagen  auch  die 
wegen  der  Herabmindemng  des  Lohns  vorbrachten.  Der  Rath  befahl 
ihnen  jedoch  bei  einer  Strafe  von  50  Mark,  die  Arbeit  wider  aufzu- 
nehmen oder  die  Stadt  zu  räumen,  und  wol  der  grösste  Theil  der  Un- 
zufriedenen ging  wider  an  die  Arbeit.    Im  Jahre  1476  stellten  abermals 


1)  Vgl  S.  149. 


XXVI  Einleitung. 

alle  Jahrknechte  über  der  Metritz  die  Arbeit  ein  und  sachten  eine 
Lohnerhöhung  nach.  Wirker  und  Bomknechte  erschienen  vor  dem 
Rathe  und  forderten  geradezu  die  Verdoppelung  ihres  bisherigen  Lohns. 
Während  man  dem  Wirker  bisher  6  Schwertgroschen  die  Woche  ge- 
zahlt hatte,  sollte  der  Wochenlohn  in  Zukunft  auf  6  grosse  Groschen 
festgesetzt  werden.  Ausser  ihrem  Lohn  bezogen  die  Arbeiter  von  den 
Fuhrleuten  noch  Trinkgelder,  welche  nicht  unerheblich  gewesen 
zu  sein  scheinen.  Ihre  Beschäftigung  war  also  eine  ziemlich  einträg- 
liche. Die  PtUnner  hegten  übrigens  den  Verdacht,  dass  der  Rath 
selbst  im  Geheimen  die  Unzufriedenheit  der  Arbeiter  schtlre.  —  Der 
gewöhnliche  Versamlungsort  der  im  Thale  beschäftigten  Personen 
scheint  die  Kirche  oder  Kapelle  des  heiligen  Grabes  gewesen  zu  sein. 
Hier  nahmen  die  Arbeiter  die  Befehle  des  Baths  entgegen,  wenn  es 
derselbe  nicht  vorzog,  alle  insgesamt  oder  wenigstens  zahlreiche  Aus- 
schüsse von  zuweilen  20  Mann  auf  das  Rathaus  zu  fordern.  Man  ge- 
winnt femer  an  keiner  Stelle  der  Aufzeichnungen  Spittendorflb  den 
Eindruck,  als  ob  sich  die  Arbeiter  noch  durch  ein  besonderes  national- 
slavisches  Band  vereinigt  geftthlt  hätten.  Der  Ausdruck  „wendische 
Salzknechte^S  dessen  sich  neulich  noch  Hehn^)  bedient  hat,  ist  fllr 
die  Arbeiter  dieses  Jahrhunderts  völlig  bedeutungslos.  Halle  ist  damals 
seiner  Bevölkerung  nach  eine  niederdeutsche  Stadt;  noch  in  jener 
Zeit  wurde  das  Hochdeutsche  nicht  von  allen  Klassen  der  Bevölkerung 
verstanden  ^).  Einer  alten  Ueberlieferung  nach  hat  man  in  diesen  Saal- 
gegenden seit  dem  J.  1327  das  Slavische  vor  Gericht  nicht  mehr  ge- 
sprochen. 

Das  in  grossen  Pfannen  gesottene  Salz  wurde  nicht  nach  Gewicht, 
sondern  stückweise  verkauft.  Diese  Stücke  sollten  eine  gleiche  Grösse 
besitzen  und  mussten  daher  von  Zeit  zu  Zeit  gemessen  werden.  Dann 
wurden  die  Stücke  zerbrochen,  und  das  Salz  über  den  Salzscheffel  ge- 
messen. Da  nun  aber  die  Fuhrleute  derartiges  Salz  nicht  gern  aus- 
führten, und  den  Pfännem  an  diesem  Messen  nicht  viel  lag,  so  ist  es 
Jahre  lang  unterblieben,  was  dann  zur  Folge  hatte,  dass  die  Stücke 
sehr  ungleich  wurden.  So  behauptete  man  im  Jahre  1475;  dass  das  Salz 
zuletzt  1471 ,  zuvor  aber  in  vielleicht  zwanzig  oder  dreissig  Jahren 
nicht  wäre  gemessen  worden.  Im  Jahre  1474  wurden  35  gezeichnete 
Eimer  Sole  zu  einem  Stück  Salz  aus  dem  Fasse  in  die  Pfanne  geftUlt 
und  versotten ;  und  in  demselben  Jahre  bestimmte  man  den  Preis  eines 
Stückes  Salz  auf  12  Schwertgroschen  oder  6  grosse  Groschen ;  von  den 
letzteren  rechnete  man  damals  23  bis  24  auf  einen  rheinischen  Gulden. 
Vier  Zober  Sole  Hessen  diejenigen  giessen,  welche  gutes  Salz  be- 
reiteten ;  um  kleines  Salz  herzustellen,  bedurfte  man  kaum  dreier  Zober. 
Die  erzbischöfliche  Regierung  verlangte  aber  sogar,  dass  5  Zober  ge- 
gossen   werden    sollten.     Das  ungleiche    Sieden    rechnetej^  der  den 


M  Hohn,  das  Salz  a  58. 
2)  VgL  S.  272,  273. 


Einleitung.  xxvn 

Pfännern  feindliche  Stadtrath  viel  weniger  den  Wirkern,  als  ihren 
Herren  zu;  man  erblickte  darin  eine  anrechtmässige  Bereicherang  der 
Pfänner  zum  grossen  Nachtheile  der  Stadt  selbst  Die  auswärtigen  Ab- 
nehmer des  Salzes  wandten  sich  ans  diesem  Grunde  an  andere  Orte,- 
and  die  Fuhrleute  umfuhren  die  Stadt,  wie  man  sich  ausdrückte. 
Gerade  in  diesem  ungleichen  Sieden  bestand  daher  ein  schwerer  Vor- 
wurf des  Rathes  gegen  die  Pfänner. 

Eün  ganz  eigenthtlmlicher  Brauch  war,  dass  man  zu  gewissen 
Zeiten,  d.  h.  wenn  ein  beträchtlicher  Vorrath  von  Salz  in  der  Halle 
vorhanden  war,  das  Sieden  ganz  einstellte  und  Kaltlager  hielt,  wie 
man  es  nannte.  Da  der  Preis  des  Salzes  von  den  Thalbehörden  be- 
stimmt wurde,  und  die  einzelnen  Pfänner  natürlich  nicht  unter  den- 
selben herabgingen,  so  entsprach  zu  Zeiten  der  Absatz  nicht  der  Fülle 
der  I^duction,  und  man  stellte  dann  das  Gleichgewicht  zwischen 
beiden  dadurch  her,  dass  man  die  Brunnen  ruhen  oder  stehen  Hess 
und  Kaltlager  hielt.  Es  war  das  natürlich  nur  möglich  in  einer  Zeit, 
wo  die  hallischen  Salzproducenten  keine  bedeutende  auswärtige  Gon- 
currenz  zu  fUrchten  hatten,  denn  die  nächsten  Salinen  zu  Salze  und 
Stasfurt  scheinen  Halle  damals  eine  solche  nicht  bereitet  zu  haben. 
Allein  auch  dieses  E^ltlager  wurde  den  hervorragenden  Pfännern 
Übel  ausgelegt.  Man  warf  ihnen  vor,  dass  sie  nur  ihrer  Freunde 
halber,  welche  kleines  Salz  hätten,  Kaltlager  halten  Messen ;  die  Gäste 
mttssten  dann  zu  ihrem  eignen  Schaden  auch  das  kleine  Salz  laden. 
Ja  man  sagte  geradezu,  dass  das  kleine  Salz  gewöhnlich  mehr  von 
den  obersten  und  reichen,  als  von  den  ärmeren  gesotten  würde. 

Die  meisten  Pfänner  bewirthschafteten  ihre  eignen  Solgüter  durch 
einen  Wirker.  Zu  diesen  gehörte  z.  B.  auch  Spittendorff.  Andere  aber 
hatten  nicht  nur  diese;  sondern  auch  das  Koth  gepachtet,  und  die  Ein- 
nahmen dieser  Pächter  sollen  nun  besonders  zwischen  Weihnachten  und 
Palmsonntag  nicht  sehr  hoch  gewesen  sein.  Der  Ertrag  einer  Woche 
wird  einmal  auf  durchschnittlich  42  Werk  i)  für  jeden  Pfänner  ange- 
geben; allein  es  mussten  sich,  unserm  Gewäbrsmanne  zu  Folge,  andere 
auch  mit  30,  ja  mit  20  Werk  die  Woche  begnügen :  nur  wenige,  nach 
Spittendorfib  Versicherung  kaum  10  Pfänner  erreichten  die  Woche 
45  Werk. 

Gewisse  Solgüter  gehörten  zu  bestimmten  Kothen,  allein  es  gab 
aach  Siedehäoser,  bei  denen  sich  keine  Güter  befanden. 

Das  Brennmaterial  bestand  nicht  ausschliesslich  aus  Holz  und  Stroh, 
welches  die  Bauern  der  Umgegend  zuführten,  sondern  auch  damals 
wurde  bereits  und  zwar  seit  längerer  Zeit  Kohle  gebrannt. 

Wie  das  Thal  seine  eigene  Gerichtsbehörde  hatte,  so  war  es  auch 
einer  besonderen  Polizeibehörde  unterstellt,  welche  ganz  unabhängig 
vom  Bathe  war,  und  die  allgemeine  Aufsicht  über  das  Ganze  führte. 


M  Ein  Werk   betrug  später  36   recht   geeichte  Fülleimer  oder  2  Stück  Sahs, 
Hondorff  (Dr.  I.)  S.  60,  63, 


xxvm  Einleitung. 

An  der  Spitze  derselben  stand  der  Thalvoigt:  anter  seiner  Aufsicht 
befand  sich*  das  Gefängnis  and  der  Stock. 

Obwol  nun  die  Pfännerschaft  ihre  Interessen  bis  in  das  achte 
Jahrzehnt  des  fünfzehnten  Jahrhunderts  ziemlich  selbständig  verwaltete 
und  fast  ein  besonderes  Gemeinwesen  neben  dem  der  Bergstadt 
bildete,  so  drang  doch  der  Einfluss  des  Raths  gegen  das  Ende  dieser 
Zeit  immer  weiter  vor:  je  weniger  die  Pfänner  im  Stande  waren,  ihr 
Uebergewicht  im  Rathe  zu  behaupten,  um  so  weniger  konnten  sie 
sich  auch  der  Eingriffe  des  letzteren  in  ihre  eignen  Erwerbs-  und 
Standesangelegenheiten  erwehren. 

Die  Rathsverfassung  im  fünfzehnten  Jahrhundert.  Aus 
dem  in  Beilage  VII  abgedruckten  Rathsverzeichnisse  ergibt  sich,  dass 
seit  dem  Jahre  14^  il  der  Rath  12  Personen  zählte,  wie  in  Magdeburg 
schon  seit  dem  Jahre  1238 1).  Von  diesen  werden  seit  dem  Jahre  1411 
die  beiden  ersten  als  Rathsmeister  (Bürgermeister)  bezeichnet.  Auch 
dieser  Rath  war  jedoch  keineswegs  ein  voUständig  aristokratischer, 
sondern  umfasste  bereits  Vertreter  der  Gemeinheit  und  der  Zünfte. 
Doch  wird  man  nicht  fehlgreifen,  wenn  man  zum  wenigstens  die  in 
den  vier  ersten  Stellen  angeführten  Personen  als  Pfänner  betrachtet. 
Als  Beweis,  dass  wir  bereits  im  vierzehnten  Jahrhundert  Innungen  und 
Gemeinheit  im  Rathe  vertreten  finden,  mag  die  Urkunde  des  Raths  vom 
8.  Mai  1314  dienen  2),  in  welcher  sich  die  höchste  Stadtbehörde  selbst 
mit  den  Worten:  „Nos  consules,  scabini  montis  et  vallis,  unionum 
magistri  ac  universi  opidani  in  Hallis^'  bezeichnet.  In  dieser  Urkunde 
werden  zuletzt  8  Personen  aufgeführt,  die  jedoch  keineswegs  etwa  den 
vorher  genannten  Rath  bilden.  Die  Willkür  vom  Jahre  1314  ferner 
wurde  schon  von  den  Siegeln  der  6  Innungen  beglaubigt^).  In  dem 
Verbündnis  der  Stadt  Halle  mit  der  Stadt  Magdeburg  ^)  vom  Jahre  1324 
ist  die  erstere  vertreten  durch  „die  schepen,  die  ratmanne  und  die  vif 
meistere  von  den  groten  vif  inninghen  unde  die  borgere  ghemeyne 
von  Halle^^  Doch  bleibt  uns  in  diesen  Rathsverhältnissen  noch 
manches  dunkel,  wie  es  z.  B.  auffällig  ist,  dass  im  Jahre  1327  nach 
den  Schoppen  36  Rathmannen  und  ausserdem  noch  die  vom  Thale, 
die  vom  Berge,  die  Innungsmeister  und  die  gemeinen  Bürger  genannt 
werden^).  Möglicher  Weise  haben  die  Innungen  diese  Stellung  im 
Rathe  gerade  während  der  beiden  ersten  Jahi-zehnte  des  14.  Jahr- 
hunderts erst  erlangt.  Darauf  scheint  sich  auch  eine  unklare  ört- 
liche Ueberlieferung  zu  beziehen,  nach  welcher  im  Jahre  1316  zum 
ersten  Male  ein  Rath  gewählt  worden  sein  soll^). 


*)  Hoffmann,  Gesch.  der  St.  Magdeburg  I.  207. 

2)  Dreyhaupt  I.  728. 

3)  Dreyhaupt  IL  303  f. 
*)  Dreyhaupt  I.  55. 

6)  Dreyhaupt  I.  62  t 

^)  Kresse's  handschr.  Annalen  B.  I.  Bl.  381^'     Vgl.  dazu  Lambert,   da« 
hallische  Patriciat  S.  78  ff. 


Einleitung.  zxix 

Dieser  ans  12  Personen  bestehende  Rath  des  fnnfeehnten  Jahr- 
hunderts wechselte  jedes  Jahr,  und  meist  erst  im  vierten  Jahre  erscheinen 
hier  und  da  dieselben  Personen  in  Rathsstellen  wider.  So  ist  z.  B. 
Hans  Gysike  (Gysecke,  Gyske)  erster  Rathsmeister  in  den  Jahren  1401, 
1404,  1407,  1411  und  erscheint  während  der  dazwischen  liegenden 
Jahre  in  keiner  Rathsstelle.  Drebes  Sever  finden  wir  1401  in 
dritter,  1405  in  zweiter,  1408  und  1413  in  der  ersten  Stelle;  Rathmar 
Ton  Stein  war  1403,  1^  und  1410  erster  Rathsmeister,  gehörte  aber 
in  den  dazwischen  liegenden  Jahren  dem  Rathe  nicht  an. 

Diese  VerfajBsung  erlitt  jedoch  im  Jahre  1427  dadurch  eine  tief- 
gehende Veränderung,  dass  die  Zünfte  und  die  Gemeinheit  eine  erhebliche 
Verstärkung  erhielten  und  als  eine  Art  Gegengewicht  gegen  dieselbe 
die  ersten  Vertreter  und  Beamten  der  Pfänner,  die  drei  Bom- 
meister  (Oberbommeister),  noch  zum  Rathe  hinzugezogen  wurden, 
welcher  nun  im  Ganzen  auf  30  Personen  anwächst.  Welche  Veran- 
lassung dieser  Veränderung  zu  Grunde  liegt,  hat  sich  freilich  bis  jetzt 
noch  nicht  mit  erwünschter  Deutlichkeit  nachweisen  lassen.  Drey- 
haupts  Darlegung  (II.  326),  „nach  welcher  30  aus  den  vier  Vierteln 
der  Stadt  erwählte  Bürger  in  den  Rath  aufgenonunen  werden  mussten, 
worauf  immer  einer  nach  dem  andern  aus  den  alten  Geschlechtem  ver- 
dmngen,  und  andere  von  der  gemeinen  Bürgerschaft  und  Innungen 
eingeschoben  worden'^  ist,  wie  das  Rathsverzeichnis  deutlich  ergibt, 
sehr  unklar  und  verworren. 

Der  grosse  oder  weitere  Rath  besteht  vom  Jahre  1427  an  bis  zum 
Jahre  1478  aus  30  Personen,  welche  sich  in  drei  Gruppen  scheiden :  zu 
dem  aus  12  Personen  bestehenden  engeren  oder  sitzenden  Rathe  treten 
ausserdem  18  zu  den  Rathssitzungen  entbotene  Bürger,  15  Vertreter  der 
Gemeinheit  und  Innungen  mit  den  3  Bommeistem,  hinzu.  Nach  Drey- 
haupts  Versicherung  haben  die  Zünfte  und  die  Gemeinheit  in  den 
Wirren  unter  dem  Erzbischof  Günther,  welche  zur  Belagerung  der  Stadt 
fllhrten,  Gelegenheit  zu  einer  solchen  Verstärkung  ihres  Einflusses  ge- 
funden. Auf  jeden  Fall  aber  hat  auch  die  Fehde,  in  welcher  die 
Stadt  sich  damals  mit  dem  erzstiftischen  Adel  befand,  dem  aristokra- 
tischen Begimente  der  Pfänner  Zugeständnisse  abgepresst.  Wol  mög- 
lich, dass  der  gewaltige  Stadthauptmann  Henning  Strobart  seine  Hand 
gleichfalls  im  Spiele  gehabt  hat.  Aus  derselben  Zeit,  vom  Jahre  1428, 
stammt  eine  Willkür,  welche  sich  jedoch  ihrem  Gesamtinhalte  nach  der 
Kenntnis  der  Forscher  bis  jetzt  entzogen  hat.  Auch  Dreyhaupt  hat 
nur  ein  Bruchstück  derselben  in  den  Händen  gehabt,  welches  er  aber 
leider  nicht  einmal  ganz  hat  abdrucken  lassen.  Der  von  dem  ver- 
dienten Forscher  mitgetheilte  Anfang  dieser  Willkür  ist  merkwürdiger 
Weise  mit  einer  gereimten  Vorrede  versehen  und  führt  uns  darauf 
gleich  im  ersten  Abschnitt  die  drei  Glieder  des  damaligen  Raths 
vor.  „Dy  ratmanne  und  meistere  suUen  alle  tage  uff  das 
rathuifö  gehin...  und  die  bornmeistere  sollen  ouch,  wen  ör  dy 
ratmanne  und  meistere  bedorffen,  obir  das,  das  sye  sust  phlegene 


Einleitimg. 

uff  das  rathus  zu  gehende,  ailezit  gohin^y^.  Aus  der  Rathsliste  des 
Jahres  1427  (S.  507)  geht  hervor,  dass  die  vier  Pfarrgemeinden 
(Gemeinheiten,  Gemeinheit)  je  2  Vertreter  in  den  weiteren  Rath  ent- 
sendeten. Auf  diese  folgen  hier  7  Zunftmeister.  Da  die  Zuziehung  der 
Bornmeister  zu  den  Rathssitzungen  ausdrücklich  in  das  Belieben  des 
Raths  gestellt  war,  so  ist  in  den  Urkunden  dieser  Zeit  gewöhnlich  nur 
von  den  Rathmannen  und  Meistern  als  der  offiziellen  Behörde  der 
Stadt  die  Rede^).  Ja  bisweilen  findet  sich  sogar  der  nicht  ganz  cor- 
recte  Ausdruck:  Rathmannen  und  Meister  der  Innungen.  Doch  werden 
auch  die  Bommeister  als  ein  Glied  des  Raths  ausdrücklich  erwähnt. 
So  treten  in  der  Streitsache  wegen  des  Neujahrsmarktes  zu  Leipzig 
im  August  1469  vor  den  Propst  des  Klosters  Neuwerk  die  ehrsamen, 
weisen  und  vorsichtigen  Hans  Klucke,  Hans  Eritzin,  Raths m eis ter, 
Hans  von  Waltheim,  Benedictus  Polcke,  Bornmeister,  und  Peter 
Numan,  Curth  Habich,  Hans  Botticher  und  Wentze  Steube,  Meister 
der  Innungen  und  Gemeinheit  an  Statt  und VolUnacht  des  ganzen 
sitzenden  Raths  der  Stadt  Halle  ^).  Ueberall  also,  wo  in  dieser  Zeit 
von  den  drei  Gliedern  des  Raths  die  Rede  ist,  sind  darunter  die  Rath- 
mannen, die  Meister  und  die  Bommeister  zu  verstehen.  Für  die  Jahre 
1428,  1430  und  1431  fehlen  die  Namen  der  Bornmeister.  Diese  drei 
Rathsglieder  regieren  nur  ein  Jahr,  aber  nicht  etwa  abwechselnd,  wie 
man  sich  daswol  gedacht  hat,  und  treten  dann  insgesamt  ab,  worauf 
Neuwahlen  erfolgen. 

Allein  auch  dieser  Antheil  der  gesamten  Bürgerschaft  an  dem  Regi- 
ment und  der  Verwaltung  der  Stadt  ist  unter  den  grossen  Wirren  während 
der  Regierung  des  Erzbiscbofs  Günther  noch  nicht  für  ausreichend  erachtet 
worden.  Als  der  Rath  im  Jahre  1434  auf  dem  Concil  zu  Basel  sich  dem 
Erzbischof  Günther  unterworfen  hatte,  sagte  sich  die  Gemeinde  von  ihm 
los  und  nahm  ihn  sogar  gefangen^).  Die  Stadt  erneuerte  darauf  ihr 
Bündnis  mit  Magdeburg,  und  der  Rath  zu  Magdeburg  stiftete  unter 
den  streitenden  Parteien  seiner  verbündeten  Schwesterstadt  wider  Ruhe 
und  Frieden,  indem  er  eine  ausserordentliche  Commission  von  30  Ver- 
trauensmännern einsetzte,  an  deren  Zustimmung  der  Rath  bei  der  näch- 
sten Rathswahl  und  bei  allen  seinen  Beschlüssen  gewiesen  wurde.  Wir 
theilen,  da  diese  Verhältnisse  im  Einzelnen  noch  sehr  wenig  bekannt  sind, 
die  auf  lUteren  Berichten  beruhende  Darstellung  einer  späteren  Chronik^ 


1)  Dreyhaupt  U.  303. 

2)  Dreyhaupt  H.  802.  473,  474. 

3)  DrevhauptlL  42.  —  In  dem  xnitgetheilten  Verzeichnisse  der  Rathspersonen 
(S.  507--518)  nehmen  die  Meister  die  SteUen  13-27  ein. 

4;  Dreyhaupt  I.  117  f. 

5)  Papierhandschrift  der  Grftfl.  Bibl.  in  Wernigerode  Zh.  65.  F.  378  Bll.  Die 
noch  nicht  näher  untersuchte  Chronik  scheint  theilweise  ein  Werk  eines  hallischen 
Bürgers  Seidonschwanz  aus  dem  Anfange  des  16.  Jahrh.  zu  sein,  enthält  aber  trotz- 
dem gute  und  sehr  ausftlbrliche  Nachrichten  über  die  hallische  Geschichte  des  15. 
Jahrhunderts.    Die  SteUe  findet  sich  Bl.  159'»— 161**. 


Einleitung. 

mit  und  fBgen  ausserdem  den  Wortlaut  der  Vergleiehsurkunde,  welche 
der  Rath  yon  Halle  ausstellte,  in  der  Anmerkung  hinzu. 

(Jahr  1434).  „In  demselbigen  jare  liesz  der  bischoff tou  Magdeburg  ein 
teil  burger  yon  Halle,  die  die  namhafftigesten  waren^  wol  bey  XL,  vor  das 
concilium  zu  Basel  laden,  darumb  santen  die  von  Halle  vor  zu  vor- 
boren,  wes  her  sie  schuldigen  wolde.  Do  hatten  dieselbigen  zcwene, 
die  also  gesant  waren,  teidinge  mit  deme  bischoye,  also  das  sie  den 
Ton  Magdeburg  keine  hulffe  thun  solden,  den  in  Sachen,  do  sie  mit 
rechte  inne  überwunden  weren.  Und  deme  bischoye  yon  Merseburg 
wart  daruff  beyolen  yon  deme  concilio,  das  er  die  yon  Halle  daruff 
auss  deme  banne  solde  lassen,  und  der  bischoff  gab  on  daruff  die  ab- 
Bolucion.  Ditzs  teidigete  der  rath  yon  Halle  alles  hinder  der  gemeine 
und  ane  oren  willen.  Die  innunge  und  die  gemeyne  hatten  yor  dem 
rathe  zugesaget  und  sagen  lassen,  sie  wolden  yon  den  yon  Magdeburg 
ungescheiden  sein,  bosse  und  guth  mit  on  leiden  und  die  briye  halden, 
do  sich  ore  eldem  lauge  zeit  zuyor  inne  yorbnnden  hatten.  Darumb  liess 
der  rath  die  gemeine  und  innunge  uff  das  rathaus  yerheischen  und  fragete 
izlige  parteie  besundem,  ab  sie  des  deme  rathe  beystehen  wolden.  Das 
worden  ein  teil  partigen  eyns  mit  on,  und  die  meiste  parteie  yon  den 
ionungen  und  yon  der  geraeine,  die  das  mit  furchten  thun  musten,  die  das 
sust  nicht  gethan  betten,  wen  worumb  ?  Die  jenen,  die  uff  das  mahle  zu 
den  rethen  pflagen  zu  seine,  die  furchten  den  bischof  sere  und  die 
(den!)  uszwendigen;  und  die  burger,  die  on  weddir  waren,  die  yor- 
treben  sie  ein  teils  ausz  der  Stadt  und  gaben  on  or  burmahl  weddir,  ein 
theil  weisten  sie  auff  die  thorme,  etzliche  stecketen  sie  in  der  dempnitz, 
etzliche,  die  legten  sie  in  or  husz  und  tatten  on  mancherley  yordrisz, 
das  ein  teil  yaste  widder  ore  gescbworne  willekor  was.  Hirumb  wart 
grossze  zcweytracht  zcwuschen  deme  rathe  und  der  gemeyne,  also  das 
der  rath  der  absolucion  nicht  dorffte  lassen  uszgehen  nach  gebrauchen 
und  hielden  das  yerholen  (yerholden!)  yor  (von!)  der  gemeyne  und 
auch  yor  deme  ganzen  rathe,  sundem  der  heimliche  rath,  der  wüste 
die  geschieht  alleine. 

Diesse  zcwietracht  yomommen  die  yon  Aschersleye  und  ritten  zu 
den  yon  Halle,  eine  sothane  zcweytracht  underzunemen,  und  namen 
das  uff,  und  dieselbigen  yon  Aschersleye  yorbotten  zu  sich  die  yon 
Magdeburg,  Braunschwig,  Halberstadt  und  Quedlinburg.  Die  alle  yon 
stundt  zu  on  gein  Halle  ritten ;  die  yon  Halle  hatten  sich  uff  das  mahl 
mit  den  gnanten  stedten  und  dorzu  mit  yil  stedten  mehr  yorbunden 
zusampne,  ufflouffte  in  den  stedten  zu  wehren  und  oren  yinden  wed- 
der  zu  stehen,  und  yiel  meher  ander  Sachen  etc.  Also  teidigeten  die 
gnanten  rethe  der  stedte  zcwuschen  dem  rathe,  den  yom  tale,  Innungen 
und  gemeinheit,  das  sie  yon  beiden  teilen  allen  Unwillen,  zcweytracht 
und  scheel  satzten  uff  den  rath  zu  Magdeburg,  und  wie  sie  das 
scheiden  wurden,  das  wolden  sie  halden  ane  widdersprache.  Und  der 
rath  solde  der  absolucion  nicht  gebrauchen,  so  lange  das  die  sache 
auazgesprochen  wurde  etc. 


Einleitung. 

Nach  sancte  Michaelis  tage,  do  santen  die  von  Magdeburg  die  oren 
geiD  Halle,  do  sie  sothane  sache  entscheiden  solden,  und  der  rath 
liesz  allen  bargem  Torbotten  in  das  barfiisszercloster.  Do  qaamen 
die  von  Magdeburg  und  horten  die  schulde,  die  die  vom  tale,  innungen 
und  gemeinheit  Widder  den  rath  hatten,  und  brachten  das  vor  an  den 
rath  und  horten  auch  des  raths  antwort,  und  sie  blieben  des  aber  von 
beiden  parten  bey  denseibigen  von  Magdeburg.  Und  die  von  Magde- 
burg Hessen  sich  alle  schulde  schrifftlichen  Vorzeichen  und  bescheyden 
on  allen  des  dritten  tages  widder  in  dasselbige  closter.  Do  tatten  sie 
den  aussprach  in  kegenwertigkeit  des  rathes  und  burger  gemeine  i). 

>)  In  Folge  dessen  steUte  der  Rath  eine  Urkunde  aus,  in  welcher  es  heisst: 
.  .  .  „imd  uff  daz,  daz  man  czwusschen  uns,  dem  rathe,  und  unszir  vorfam, 
den  von  dem  tale,  inungen  und  gemeynheiten  zcu  ganczer  frimtschafft  und  gloubin 
komcn  möge,  so  haben  wir  uns  vom  tale,  inungen  und  gemeinheiten  mit  unszerm 
rathe  von  HaUe  semitlichin  vortragen,  daz  man  sal  dissem  keynwirtigem  rathe 
zcu  hulffe  gebin  uz  dem  tale,  uz  inungen  und  uz  gemeynheit  drissig  bederbe  man, 
die  darczu  bequeme  imd  nutcze  sin,  die  sollin  zcu  den  heiligen  sweren,  daz  s^  dem 
rathe  unde  der  stad  HaUe  beste  wollin  helffin  rathen  nach  oren  besten  synnen  und 
den  rath  nicht  meldin,  und  woUin  daz  nicht  lassln  durch  lieb,  durch  leit  noch 
durch  neynerleye  sachin  willin,  daz  on  got  zo  helffe  und  die  heiligen.  Unde  wir 
ratmanne,  bommeistere  und  meistere  der  inimgen  und  unszor  nachkomelinge 
soUin  keyne  sachin,  dar  der  stad  icht  macht  an  belegin  ist,  handeln  adir  thun, 
wir  sollin  die  drissig  manne  uff  unszer  rathusz  darbie  vorbotten  und  dar  denne 
mit  der  drissig  manne  willen  und  folbort  unszer  stad  HaUe  bestes  rathen  und 
thun,  unde  wen  man  nu  zcu  disscr  nehistkomenden  vasten  die  nuwen  ratluthe 
kiesen  und  bestetigen  sal,  darzcu  sollin  wir  von  dissem  keinwirtigem  rathe  zu 
hulffe  nemen  die  drissig  man,  die  uns  bereite  zcu  hulffe  gegebin  sin,  und  mit  on 
eintrechticlich  nuwe  ratluthe  kiesen  und  die  zcu  ambachte  bestetigen,  als  daz 
unszer  stad  HaUe  nutze  und  eben  ist,  unde  solün  mit  dem  rathe  zcu  den  heiligen 
sweren,  daz  sy  sulche  uf^tzers,  als  hirvor  uff  die  czedele  und  tedinge,  die  zcu 
Basel  gemachit  waz,  berurt  ist,  zcu  dem  rathe  noch  zcu  anibachten  nicht  kiesen 
BoUin.  Und  wen  die  nuwen  ratluthe  also  gekom  und  zcu  ambachten  bestetigit  sin, 
denne  sollin  die  drissig  manne  des  kores  abewesen,  und  der  rath  sal  denne  vort^ 
mer  den  rath  kiesin  unde  bestetigen  unde  unszer  stad  verwesen  unde  regim,  als 
daz  von  alder  gewonlich  gewest  ist,  doch  also  daz  die  vorgnanten  drissig  manne 
bie  oren  eiden  bliebin  soUin,  die  wiele  daz  sie  lebin,  und  sollin  den  ratmannen, 
bommeistem  und  meistern  der  inungen  zcu  Halle  unszer  stad  beste  helffin 
rathin,  darzcu  sie  der  rath  von  HaUe  vorbotten  sal.  Unde  wenne  sy  die  vorberurten 
drissig  manne  zcu  sich,  zcu  dem  rathe  vorbotten,  so  soUin  sie  bie  oren  eiden  zcu 
dem  rathe  komen;  und  ab  man  von  dissen  drissig  mannen  einnigen  zcu  ratmanne 
köre,  uzgnomen  die  scheppfin,  die  sal  man  zcu  ratmannen  rucht  kLesen,  simdir  zcu 
bommoistem  imd  den  drissig  mannen  mag  man  s^j  wol  kiesen,  der  (die!)  denne 
also  gükorn  wirt,  der  (diel)  sal  den  köre  liedin  und  zcu  dem  rathe  sweren,  als 
daz  gewonlich  ist,  doch  solde  der  in  den  eiden  bliebin,  die  er  zcu  den  drissig 
mannen  getan  bette.  Wer  es  ouch  sache,  daz  disser  iissig  manne  einich  ver- 
stürbe ac&r  sich  verboste  adir  sich  mit  siner  inun^  vorwandelte  adir  uz  eyner 
Sfarren  in  die  andere  czoge,  die  soUin  oreseides,  den  s|j  zcu  den  drissig  mannen  getan 
ettin,  loz  sin.  So  soUm  die  partie,  den  dez  not  ist,  eynen  andern  bederbin  man 
bie  oren  eiden  uz  der  partie,  dar  dez  denne  broch  were,  bynnen  acht  tagen  zcu 
sich  kiesen,  und  wen  der  zo  gekom  wirt,  der  sal  den  köre  ane  widirsprache  liedin 
unde  dem  rathe  und  der  stad  sulchin  eid  sweren,  als  die  drissig  manne  vor  ge- 
swom  habin.  Vortmer  bekennen  wir  ratmanne  und  meistere  der  inungen  zcu 
HaUe,  wer  es  ouch  sache,  ab  ymand  dem  andim  disse  vorgeschrebin  scheidunge 
zcu  arge  adir  zcu  schadin  andirs  weide  dütin,  wen  disse  scheidunge  inhelt,  daz  on 
denne  die  ersamen  ratmanne   und  inungismeistere  der  alden  stad  Magdeburg  die 


Einleitung.  xzxin 

Do  worden  in  der  scheydunge  30  manne  gesatzet  deme  rathe  zu  hülfe, 
die  Tor  nicht  waren,  and  gaben  den  asspmch  deme  rathe  yorsiegelt 
ond  anch  den  dreiszig  mannen  von  der  barger  and  der  gemeyne 
wegen.  Diessen  ansspruch  namen  die  burger  mit  gutem  willen  an. 
Aber  der  rath  machte  sich  gar  schwere  darzu,  wente  der  selbige 
sprach  dem  rathe  alleine  und  nicht  andern  oren  nachkommen  etzewas 
za  na  lagk.  Idoch  künden  sie  das  nicht  wegem,  sie  musten  das  auch 
annemen.  Doch  was  der  glaube  gar  deine  zcwuschen  demselbigen 
rathe  und  den  bürgern,  das  sie  woU  beweisten,  das  quam  on  darnach 
an  ore  person,  als  sie  abe  quamen,  zu  grossem  hone  und  schaden. 
Also  worden  auch  solche  teidinge,  als  zu  Basele  begriffen  wardt,  nicht 
gehalden  nach  der  absolucion  gebruchet,  wen  die  von  Magdeburg 
hatten  das  also  gescheiden. 

In  dem  selbigen  jare  34,  do  die  zcweytracht  zu  Halle  wasz,  do  die 
30  man  gesatzet  worden,  das  mochte  Strobarth  am  aller  meisten 
mit  etlichen  bürgern  zu  Halle  angetragen,  den  er  was  mit  in  der 
Behddunge  und  anspräche,  wiewoU  ein  teil  von  Magdeburg  in  dem 
rathe  schwere  dorzu  waren»  das  sie  den  rath  scheiden  solden,  idoch  so 
wolde  sich  Strobarth  rechen,  dorumbe  schickete  her  das  nach  seinem 
willen ;  darnach  uff  die  vasten  worden  seine  leute  wider  in  den  rath 
gekoren  zu  Halle,  die  namen  on  weddir  zu  einem  haubtman.'' 

Obwol  nun  der  Rath  jährlich  wechselte,  so  treten  doch  öfter 
mehrere  derselben  Familie  im  weiteren  Sinne  angehörige  Personen 
nach  einander  aui.  So  gehörte  dem  engeren  Rathe  des  Jahres  1427 
Drewes  Seber  an,  und  schon  1428  erscheint  in  demselben 
ßath^liede  Peter  Seber,  und  im  folgenden  Jahre  in  demselben 
Verbände  Hans  Seber.    Auch  scheint  es  allmählich  üblich  geworden 


macht  behalden  habin,  wie  sg  daz  darumb  seggin  adir  scheiden  werdin,  dar  sal 
daz  gencadichin  bie  bliebin  sundir  widirsprache.  Czii  dem  leczton  belcennen  wir 
ratmajme,bommeistere,meystere  der  inungen  und  der  ganczen  gemeynheitderstad  Halle 
Torgnant  unde  wir  bürgere  vom  tale,  inungen  und  gemeynheiten  ^emeynlichin  mit  sampt 
den  (der !)  obgnanten  drissig  mannen  derselbin  stad  Halle  offintlichin  vor  uns  unde  alle 
miszer  nachkomelinge,  daz  wir  die  bnanten  (I)  scbeidunge  eintrechtidichin  mit 
allir  onszin  guten  willen  umb  eintracht,  firide  und  unszer  stad  bestes  willin  gut- 
lichin  nffgnomen  habin,  reden  euch  und  gelobin  in  crafft  disses  brieffis  und 
revenals,  sollin  ouch  und  wollin  dieselbe  scbeidunge  stete,  gancz,  veste  und 
miTorbrochin  balden  an  allen  oren  stucken  und  punckten  zcu  ewigen  gecz\jten  imd 
or  nachkomen,  als  wir  dy  u%nomen  habin.  ane  argeUst  unde  geverde,  und  wer  es, 
das  ymand  die  gnanten  unszer  liebin  frunde  von  Magdeburg  adir  uns  von  sulchir 
sdieidunge  wegin  vordencken,  der  uns  dez  vorwissen  adir  vorargen  weide,  so  sollin 
und  wolUn  wir  des  bie  enandir  bliebin  ane  geverde.  Des  zcu  orkunde  und  mehr 
siclurheit  habin  wir  ratmanne,  bommeistere,  meistere  der  inun^n  und  gemeynheit 
der  Stadt  Halle  vorgnant  vor  uns,  unszer  bürgere  gemeynllch,  die  drissig  manne, 
und  aUe  unszer  nachkomelinge  unszer  stad  ingesigil  an  dissen  brieff  und  reversal 
mit  allir  der  unszir  wissen  und  gutem  willin  hengin  lassen.  Nach  gotis  gebort 
virczenhundert  jar,  domach  in  dem  vierundrissigistem  jare  am  mittewochin  vor  8enth 
OaUan  tage  (IS.  Oct  1434).  üngedr.  ürk.  des  hall.  Rathsarchivs ;  das  Siegol  ist 
sehr  beschädigt 

0«Khichtaqii.  d.  ProT»  Saclu .  XL  C 


Einleitimg. 

ZU  sein,  dass  hervorragende  Persönlichkeiten  bald  in  diese  bald  in 
jene  Körperschaft,  den  engeren  oder  weiteren  Rath,  gewählt  wurden. 
So  erscheint  Hans  Bunge  1441  auf  Seite  der  Rathmannen  und  1442 
auf  Seite  der  Meister,  und  Karl  Musshart  sass  1440  unter  den  Meistern 
und  1442  unter  den  Rathmannen.  Klaus  Schafetedt  femer  gehörte 
1440  als  Bommeister  zum  Rath,  und  1442  finden  wir  ihn  als  Pfänner 
unter  den  Rathmannen.  Ja  alhnählich  erlangten  diese  Wahlen  eine 
noch  grössere  Stätigkeit.  So  tritt  Bastian  Melwitz,  der  erste 
Rathsmeister  der  Jahre  1444,  1447,  14öO,  1453,  1456,  in  den  Jahren 
1445  und  1451  als  Bommeister  auf;  in  denselben  Aemtem  finden  wir 
in  den  Jahren  1452  (als  Rathsmeister)  und  1453  (als  Bommeister)  das 
Mitglied  der  Pfännerschaft  Eüaus Ochse:  derselbe  bekleidete  überhaupt 
in  der  Zeit  von  1452  bis  1467  die  Stelle  des  ersten  Rathsmeisters 
sechs  Mal  und  erscheint  in  derselben  jedes  dritte  Jahr  wider.  Dagegen 
fand  in  der  Stelle  des  zweiten  Rathsmeisters  in  denselben  Jahren  ein 
viel  grösserer  Wechsel  Statt:  1452  hatte  dieselbe  Dietrich  Kuchen- 
schwin,  1455  Hans  Mittag,  1458  Lucas  Kumpan,  1461  derselbe,  1464 
Fritz  Schaff  und  1467  Stephan  Mittag  inne.  Hans  von  Waltheim  begann 
seine  Laufbahn  in  den  städtischen  Aemtem  1456  als  fUnfterRathmann 
in  der  Stelle  eines  Pf  änners,  schon  im  folgenden  Jahre  war  er  Bom- 
meister und  ebenso  in  den  Jahren  1460,  1466,  1469  und  1472.  In  den 
dazwischen  liegenden  Fristen  hatte  er  1459,  1462,  1465,  1468  der  Stadt 
als  erster  Rathsmeister  gedient.  Auch  weniger  hervorragende  Persön- 
lichkeiten treten  im  Verlauf  der  Zeit  mehrfach  als  Inhaber  dieser 
städtischen  Ehrenämter  und  zwar  in  verschiedenen  Gliedem  des  Raths 
auf.  Wer  das  Amt  des  Rathsmeisters  verwaltet  hatte,  konnte  nicht 
vor  Ablauf  des  zweiten  Jahres  in  dieses  erste  städtische  Amt  wider 
gewählt  werden.  Doch  kehren  unter  dieser  Beschränkung  besonders 
in  der  Mitte  des  Jahrhunderts  öfter  dieselben  Namen  in  dieser  ersten 
Rathsstellen  wider.  Ja  sogar  beide  Rathsmeister  wurden  zusammen 
wider  gewählt:  so  erscheinen  z.  B.  1453  und  1456  Bastian  Melbitz 
und  Mattis  Glesin ,  1458  und  1461  Klaus  Ochse  und  Lucas  Kumpan, 
1462  und  1465  Hans  von  Waltheim  und  Hans  Nopel  als  Rathsmeister.  Von 
den  beiden  Rathsmeistem  sitzt  in  dieser  Zeit  des  15.  Jahrhunderts  in 
der  ersten  Stelle  stets  ein  Pfänner,  in  der  zweiten  gewöhnlich  ein 
Mitglied  der  Gemeinheit   und  dann  und  wann  wol  auch  ein  Zunit- 

meister. 

Wie  in  andern  Städten,  z.  B.  in  Erfurt,  besass  der  Rath  auch  in 
Halle  seine  „gekomen  stende*',  und  die  Aufeinanderfolge  der  einzelnen 
gesellschaftlichen  und  Erwerbsgruppen  war  wenigstens  im  engem  Rathe 
eine  fesf  bestimmte.  SpittendorflF  selbst  erzählt  (S.  189):  „vor  alter 
sassen  die  vier  pfenner  aller  nechst  nach  dem  rathsmeister  in  der 
weyse:  der  eine  war  rathsmeister,  der  ander  weinmeyster,  der  dritte 
ein  vierherre,  der  vierte  kemmerer."  Da  nun,  wie  erwähnt,  bis  zum 
J.  1476  der  erste  Rathsmeister  gewöhnlich  ein  PfUnner  ist,  so  hatten 
die  Pfänner    in    dieser    Zeit    die    erste,  dritte,    vierte   und   fUnfte 


Knteitong. 

SteOe  im  engereo  Bstfae  inne.  Daher  und  aas  der  geringeren  Anxahl 
der  pfiümerschaftliehen  Familiaa  erklärt  es  sieh  andi,  dass  bis  zum 
Jahre  1476  sehr  häofig  dieselben  Familien  der  Pfanner  im  Bathe  ver- 
treten sind.  Die  drei  Bommeister  eingereehnet  besassen  also  die 
Pfanne  bis  in  den  Beginn  dieser  Unnihen  7  Stellen  im  weiteren 
Bath.  .  Aneh  nach  seiner  Erweitening  durch  die  Meister  der  Zfinfte 
imd  der  Gemeinheit  hat  demnach  der  Bath  sein  froheres  aristokra- 
tiBches  6e{HSge  keineswegs  ToUständig  eingebüsst^).  Im  Jahre  1476 
war  nm  erst^i  Male  keiner  der  beiden  Bathsmeister  ein  PfiLnner: 
Jakob  Sdiaffkopff  gehörte  den  Innungen  nnd  Hans  Laub  der  Gemein 
heit  an^  Von  den  fibrig  bleibenden  acht  Sitzen  des  engeren  Bathes 
scheinen  d^  Gemeinheit  gewöhnlich  der  zweite,  sechste,  siebente  und 
achte,  den  Innungen  die  letzten  vier  zugehört  zu  haben. 

Der  zweite  Haupttheil  des  grossen  Bathes  der  Dreissig,  die 
Mdstar^),  setzte  sich  aus  je  zwei  Vertretern  der  Gemeine  in  den  vier 
Kirchsprengeln  und  aus  sieben  Innungsmeistem  zusammen.  Unter  den 
Dreissig  beftnden  sich  dem  zu  Folge  12  Vertreter  der  Gemeinheit, 
11  Innnngsmeister  und  7  Pfänner.  Allein  diese  Zahlen  haben  keines- 
wegs eine  ähnliche  Bedeutung,  wie  sie  f&r  eine  Stadtbehörde  der 
Neuzeit  besitzen  wfirden«  da  Ton  einer  Abstimmung  nach  Köpfen  im 
modernen  Sinne  damals  noch  nicht  die  Bede  ist,  und  wenigstens 
die  Bommeister  nicht  zu  allen  Bathssitzungen  hinzugezogen  wurden. 
Die  sieben  Innungen,  welche  ihre  Vertreter  in  die  zweite  Ab- 
theflung  des  Bathes,  zu  den  Meistern,  zu  entsenden  das  Becht  be- 
sassen, waren  jedenfidls  die  sechs  alten,  deren  Privilegium  auf  den 
Erzbischof  Wichmann  zurfid^ffihrt  vmrde:  Krämer,  Schuhmacher, 
Backer,  Fleischer,  Schmiede,  Futterer,  und  endlich  die  Leinweber. 
Dass  die  letzteren  unter  den  Meistern  yertreten  waren,  lehrt  ein  Zu- 
satz zu  dem  Bathsyerzeichnisse  des  Jahres  1475^).  Die  sich  hier  vor- 
findende Bemerkung,  dass  die  beiden  Meister  jeder  ein  Jahr  nach  ein- 
ander gesessen  haUen,  kann  nur  den  Sinn  haben,  dass  ein  Meister, 
welcher  Mit^ed  des  weitem  Bathes  gewesen  war,  im  dritten  Jahre 
widergewählt  werden  konnte. 

Auch  unter  den  Meistern  des  Baths  wird  eine  gewisse  feste  Bang- 
ordnung  stattgefunden  haben,  obwol  wir  dieselbe  noch  nicht  deutlich 
zu  eiUkren    im  Stande    sind.      Es   ist   wenigstens  auflfällig,    dass 


1)  Die  Darstellimg  in  t.  Maarers  Geschichte  der  St^teTer£uBimg in  Deatsch- 
Imd  IL  S.  597  entbäirt  einer  gesicherten  Unterlage  nnd  ist,  wie  sich  aas  den 
Bathsveraseichnissen  ergibt,  fiist  gänzlich  anrichtig.  Von  den  gro&aen  Farteikftnipfen 
zwischen  den  PfiLnnem  inid  d^  Gemeinde  im  J.  1438  berichtet  die  Chronik  in 
Wernigerode  BL  173^  sehr  ausföhriich. 

«)  VgL  a  188  1 

^)  Nach  dem  W^^  der  Bommeister  beaeichnet  man  die  beiden  Rathsgliec^ 
gewöhnlich  kurz  als  aertea  und  Meister. 

*)  VgL  a  41.  Anm.  1. 


xxxn  Einleitung. 

manche  Personen  entweder  in  denselben  Stellen  oder  in  sehr  nahe  be* 
nachbarten  auftreten. 

Der  Rath  trat  sein  Amt  nicht  mit  dem  Beginn  des  bürgerlichen 
Jahres  (25.  Dec.)  an,  sondern  er  wurde  erst  am  Sonnabend  nach  Esto- 
mihi  (Sonnabend  nach  Cinerum)  gewählt  und  dann  vom  Rathanse 
herab  verkündigt.  Der  Wahltag  war  also  im  Jahre  1475  der  11.  Febr., 
1476  der  2.  März.  1477  der  22.  Febr.,  1478  der  7.  Febr.  An  diesem 
Tage  fand  jedoch  nur  die  Wahl  des  engern  Rathes  statt;  der  Ver- 
tretungskörper oder  die  Meister  ging  aus  den  Zunft-  und  Gemeinheits- 
wahlen des  nächsten  Dinstags  (Dinstag  nach  Invocavit)  ^)  hervor;  noch 
später  traten  die  Bommeister,  da  ihre  Neuwahl  erst  am  zweiten  Sonn- 
abend vor  Pfingsten  erfolgte,  in  den  neuen  Rath  ein.  Die  alten  Bom- 
meister blieben  also  noch  einige  Monate  im  neuen  Rathe  ^),  Die  Wahl 
der  12  Rathmanuen  oder  des  engem  Rathes  kam  weder  den  Pfännem 
noch  den  Zünften  oder  der  Gemeinheit  zu,  sondern  war  in  der  Haupt- 
sache das  letzte  und  nicht  das  unwichtigste  Geschäft  des  alten  engeren 
Rathes  selbst  Derselbe  besass  also  eine  ähnliche  Berechtigung  wie  die 
Schöppencollegien  und  übte  dieselbe  bei  Todesfällen  auch  während 
seines  Verwaltungsjahres  aus.  Dieses  Wahl-  oder  Ergänzungsrecht  hat 
jedoch  nicht  der  ganze  engere  Rath,  sondem  nur  ein  Theil  desselben 
und  auch  dieser  nicht  ausschliesslich  besessen^).  Das  WahlcoUegium 
des  Jahres  1476  für  die  Neuwahlen  zum  Jahr  1476—77  besteht 
aus  dem  'Rathsmeister  Hans  Seile,  dem  Kämmerer  Peter  San- 
derman ,  dem  Schuhmacher  Jacob  Weissack  und  dem  Brauer  Brosius 
Zschelse.  Diese  4  Personen  waren  Mitglieder  des  engem  Raths  im 
eben  ablaufenden  Jahre  1475-76  gewesen*).  Zu  ihnen  aber  traten 
noch  vier  Meister  hinzu,  wahrscheinlich  die  ersten  vier  der  Meister  im 
Rathe  des  zu  Ende  gehenden  Jahres:  das  WahlcoUegium  dieses  Jahres 
bestand  also  aus  4  Mitgliedern  des  engem  Rathes  und  4  Meistern^). 
SpittendorfiF  tadelt  jedoch  an  dieser  Wahl,  dass  man  weder  den  Raths- 
meister  von  den  Pfännem  noch  die  beiden  Bornmeister,  ja  überhaupt 
keinen  Pfänner  hinzugezogen  habe.  Wenn  darin  die  einzige  Ab- 
weichung von  der  Regel  bestand,  so  müssten  in  dem  WahlcoUegium 
für  den  neuen  Rath  die  beiden  Rathsmeister  und  zwei  Bommeister 
nebst  den  4  Innungsmitgliedera  des  engem  Raths  und  die  vier  ersten 
Meister  des  weitem  Raths  gesessen  haben,  aho  ebenfalls  12  Personen. 
Indessen  da  später  das  WahlcoUegium  nur  8  Personen  zählte,  so 
kann  die  Stelle  nur  den  Sinn  haben ,  dass  damals  die  3  Mitglieder 
des  engem  Rathes  an  Stelle  der.  drei  PlUnner  zur  Wahl  berafen  wurden. 


1)  Vgl.  S.  233  f.  299.  301. 

2)  Vgl.  S.  47.  233  f.  323. 

3)  Vgl.  S.  188  f 
*)  Vgl.  S  41  A. 

6)  Der  Eid  dieser    ^--»»«Ten"  in  den  Neuen  Mittheilungen  12  91. 


£inloitung.  xxxvii 

Wir  sind  der  Meinäni^y  dans  der  den  Vorsitz  iUlireDde  Rathsmeister 
die  vier  ersten  Meister  zu  diesem  Wahicollegium  zu  ziehen  ver- 
pflichtet war,  weil  diese  Meister  auch  in  andern  Verbältnissen  einen 
hervorragenden  Einfluss  ausübten  und  gewissennassen  ,,einen  Rath  im 
Käthe",  den  sogenannten  „heimlichen  Rath**  bildeten  i).  Derselbe  be- 
stand im  Jahre  1474  (S.  1  ff.)  aus  dem  Worthalter  der  Meister  Peter 
Schaffkopff,  dem  Schmied  Georg  Seile,  dem  Brauer  Martin  Pule  und 
dem  Fleischer  Peter  Meffer.  Die  hervorragende  Stellung,  welcher  sich 
der  heimliche  Rath  erfreute,  kraft  deren  er  besonders  die  Verhand- 
lungen mit  auswärtigen  Ständen  und  Städten  geführt  und  ihre  Bot* 
schafler  empfangen  zu  haben  scheint,  mochte  ihn  auch  zu  der  heiklen 
Aufgabe  befähigen,  in  Gemeinschaft  mit  einem  Theile  des  engern 
Ratbs  die  Neuwahl  des  letzteren  selbst  zu  bewerkstelligen^}.  Eine 
noch  deutlichere  Einsicht  in  dieses  eigenthümliche  Wahlverfahren,  an 
welchem  alle  Rathsglieder  Theil  haben  sollten,  gibt  uns  eine  um- 
fangreiche Beschwerde  3)  der  Pfänner  über  Innungen  und  Gemeinde 
aus  dem  Jahre  1475.  Schon  in  diesem  Jahre  war  die  Rathswahl  in 
einer  von  dem  Herkommen  und  dem  Rechte  abweichenden  Weise  voll- 
zogen worden  und  bildete  daher  einen  besondern  Punkt  dieser  Be- 
schwerde. Wir  lesen  hier  folgende  Darstellung:  „Denselben  rath  kiren 
ihrer  achte,  die  der  heimliche  rath  genant  sein,  so  geordnet  und  von 
alters  geschickt,  nemlich  zwene  rathsmeister,  der  eine(r)  dann  von  den 
pfennern,  der  ander  aus  der  gemeinheit  oder  aus  Innungen  sein  mus; 
item  zwene  bornmeister,  und  die  andern  viere  sint  zwene  aus  innungen 
und  zwene  aus  der  gemeinheit.  Und  zu  der  kiesung  des  raths  müssen 
die  acht  ihre  eide  thun,  und  wann  sie  ihre  eide  gethan  haben,  so 
müssen  sie  zwelff  manne  zu  einem  gantzen,  volstendigen,  sitzenden 
rath  bei  geschwornen  eide  kiesen,  nemlich  viere  von  den  pfennern, 
vier  von  innungen  und  viere  von  der  gemeine.  Und  unter  den  vieren 
von  den  pfennern  soU  allezeit  einer  ein  rathsmeister,  der.  ander  ein 
weinmeister,  der  dritte  der  vierherm  ein  die  gemeinen  Sachen  zu  vor- 
hören, und  der  vierde  ein  kemmerer  sein,  und  die  ander  ämpter  be- 
stellet man  mit  den  andern  achten.'^  Das  Wahlverfahren  im  Jahre  1475 
selbst  aber  wird  in  diesem  Schreiben  folgendermassen  geschildert: 
„Und  haben  in  die  kiesung  des  raths  die  drei  von  den  pfennern  zu 
ihnen  nicht  gezeicht  (!)  noch  genommen,  sondern  uns  pfennern  allen  zu 
höhn  die  drei  pfenner,  einen  rathsmeister  und  zwene  bornmeister  aus 
der  kOhre  gestossen  und  in  der  pfenner  statt  ihre  genossen  aus 
Innungen  und  gemeinheit  zu   ihnen  gerufen,   ihrer  einer  den  andern. 


1)  Noch  später  (im  Jahre  1555)  wirken  die  „Geheimten"    zur  Rathswahl  mit, 
Dreyhaupt  II.  827. 

2)  Derartige  Ausschüsse  finden    sich   auch   in  grösseren  Städten  und  erlangen 

hier  öfter  „die  ganze  Leitung  der  äussern  und  allgemeinen  Politik".    Schmoller,  i 

ätrassburg  zur  Zeit  der  Zunttkämpfe  S.  51.    Neben  Strassburg  besass  damals  auch  \ 

Augsburg  einen  solchen  geheimen  Hath,  v.  Maurer  a.  a.  0.  IL  S.  564. 

3)  Hall.  Handschrift  der  Denkwürdigkeiten  Spittendorfis  S.  488  ff. 


zxxvm  Einleitung. 

ein  brnder  den  andern  i)  dohin  in  den  rath  gekoren  and  gesatzt  and 
uns  pfenner  von  nnsern  ehren  und  emptem  wider  gott,  ehre  und  recht 
gestossen  und  sich  in  unser  stette  und  empter  selbweldigk  gesatzt  2)". 

Als  im  Beginn  dieser  Unruhen  Gesandte  der  Stadt  Magdeburg 
anfangs  September  1474  nach  Halle  kamen,  schickten  sie  zum  Raths- 
meister  Spittendorff  und  ersuchten  ihn,  den  heimlichen  Rath  um  sich 
zu  versammeln:  die  Magdeburger  wollten  der  Stadt  ihre  vermittelnden 
Dienste  anbieten.  Im  October  desselben  Jahres  erschien  der  Bürger- 
meister Heinrich  Müller  von  Magdeburg,  und  der  die  Geschäfte  des 
zweiten  Halbjahrs  führende  Rathsmeister  Hedrich  versammelte  aber- 
mals den  heimlichen  Rath  um  sich  zu  einer  erneuten  Verhandlang. 
Als  femer  in  den  Streitigkeiten  wegen  der  unentgeltlichen  Lehnsertheilnng 
die  Fürsten  von  Sachsen  im  März  1478  einen  Abgesandten  nach  Halle 
schickten,  begab  sich  der  heimlicbe  Rath  zu  ihm  in  seine  Herberge. 
Der  heimliche  Rath  scheint  auch  abgesonderte  Verhandlungen  ge- 
pflogen zu  haben:  es  kommt  mehr  als  einmal  vor,  dass  er  die  alten 
Räthe  durch  die  Stadtknechte  zu  einer  Besprechung  zusammenrufen 
lässt.  Die  Heranziehung  der  alten  Räthe  ergab  sich  aber  überall  da 
als  eine  Nothwendigkeit,  wo  die  mangelhaften  urkundlichen  und  akten- 
mässigen  Nachrichten  aus  alter  oder  neuer  Zeit  nicht  ausreichten. 

Die  Befugnisse  des  engem  Raths  und  seiner  einzelnen  Mitglieder 
können  nicht  genau  dargelegt  werden,  da  das  im  Betracht  kommende 
Material  noch  zu  wenig  gesichtet  ist.  Zunächst  soll  noch  hervorge- 
hoben werden,  dass  die  beiden  Rathsmeister  die  obere  Verwaltung  ab- 
wechselnd geführt  haben:  der  Rathsmeister  aus  den  Pfännern  über- 
nahm dieselbe  von  dem  abtretenden  Rathsmeister  der  Gemeinheit  und 
führte  sie  von  seinem  Eintritt  um  Fassnachten  ein  halbes  Jahr  hin- 
durch, um  sie  dann  seinem  Collegen  von  der  Gemeinheit  zu  überant- 
worten. Im  Jahre  1474  hatte  nach  den  Aufzeichnungen  der  Chronik  in 
Wernigerode  Bl.  257*  Bastian  Grunheide  die  dritte  Stelle  im  Rathe 
inne  und  war  Weinmeister;  nach  ihm  sass  Hans  Wale  als  Vierherr, 
welchem  Hans  Busse  und  Karl  von  Einhausen  als  Kämmerer  folgten; 
an  diese  schloss  sich  Stephan  Urbach  als  Bierherr,  Peter  Füre  als 
Vierherrenmeister  und  Hans  Beinroth  als  Holzmacher.  Die  übrigen 
drei  Mitglieder  des  engern  Rathes  entbehren  einer  ihr  Amt  cha- 
racteriserienden  Bezeichnung. 

In  den  ersten  Zeiten  des  16.  Jahrhunderts  (J.  1510  flF.)  finden  wir 
im  engem  Rathe  neben  und  unmittelbar  nach  den  zwei  Rathsmeistern 
zwei  Kämmerer,  einen  Bierherrn,  zwei  Vierherrn,  einen  Weinmeister, 
(Weinherm),  einen  Komherm,  einen  Pulverherrn,  einen  Gräfenherm, 
und  einen  Rathmann,  dessen  Amtskreis  nicht  bezeichnet  ist.  Schon  im 
Jahre  1516  nimmt  diese  letzte  Stelle  ein  Bauherr  ein.  Uebrigens  ist 
die  Aufeinanderfolge   der  Stellen  in  diesen  Jahren   nicht  mehr  eine 


1)  Bezieht  sich  offenbar  auf  Georg  Seile,  vgl.  S.  41. 

2)  A.  a.  O.BL  442ab.    Vgl.  übrigens  Dreyhaupt  ü.  305.  327. 


Einleitimg.  xzxix 

guiz  feste.     Nnr  die  beiden  Kämmerer  haben   ohne  Ausnahme  die 
dritte  and  vierte  SteUe  inne. 

Bevor  der  alte  Rath  abtrat,  mossten  auch  Innungen  und  Gemein- 
heit ihre  Wahlen  zu  den  Meistern,  also  zu  dem  Vertretungskörper  der 
ganzen  Gemeinde,  voUzogen  haben:  denn  die  abtretenden  Meister 
präsentierten  dem  Rathe  der .  Zwölf  ihre  Nachfolger.  Der  Tag  der 
Wahl  ist,  wie  bereits  erwähnt  wurde,  Dinstag  nach  Invocavit 

Der  alteKath  war  auch  in  Halle  dem  neuen  rechenschaftspflichtig: 
wir  sehen,  wie  am  16.  März  1476  der  abtretende  Rathsmeister  Hans  Seile 
dem  neu  antretenden  Hans  Laub  Rechnung  legt  Wie  in  andern  Städten 
wurde  der  abtretende  Rath  auch  mit  einer  Festlichkeit  beehrt:  der 
neue  Rath  hielt  mit  den  alten  d.  h.  abtretenden  Meistern  nach  alter 
Sitte  eine  Mahlzeit  jedenfalls  auf  dem  Rathause,  wo  auch  sonst  in 
diesen  Jahren  derartige  Festlichkeiten  gefeiert  wurden. 

An  den  erwähnten  Geschäftskreisen  des  engeren  Raths  hatten  auch 
die  15  Meister  der  Innungen  und  Gemeinheit  TheiL  Zu  den  beiden  Käm- 
merern des  engem  Raths  traten  noch  zwei  Kämmerer  aus  den  Meistern, 
die  beiden  Worthalter.  Und  in  gleicher  Weise  wurden  auch  den 
fibrigen  Mitgliedern  des  Raths  eine  gleiche  Zahl  der  Meister  zur  Seite 
gesetzt:  es  gab  also  vier  Kämmerer  i),  zwei  Weinmeister,  zwei  Gräfen- 
herm,  zwei  Komherm,  zwei  Pulverherm,  zwei  Baumeister  und  vier 
Vierherm.  Dabei  mussten  einige  Meister  ohne  besondere  Befugnisse 
erscheinen :  sie  bildeten  ohne  Zweifel  eine  Art  Ersatz  in  Behinderungs- 
oder Todesfällen. 

Dass  diese  Geschäftsvertheilung  keine  Neuerung  des  Erzbischofs 
Ernst  ist,  steht  fest;  die  Befugnisse  der  einzelnen  Rathsherm  und 
Meister  wmren  auch  schon  in  frtlherer  Zeit,  wie  aus  Spittendorffs  Dar- 
stellung hervorgeht,  die  gleichen  oder  wenigstens  ähnliche.  Nur  eine 
bemerkenswerthe  Aenderung  war  schon  im  Jahre  1477  eingetreten:  zu 
den  vier  Kämmerern  wurden  damals  nur  Mitglieder  der  Innungen  und 
der  Gemeinheit  gewählt,  keine  Pfänner. 

Das  Regiment  der  Rathsmeister  war  ein  sehr  strenges,  obwol  den- 
selben eine  auf  ihr  altes  Herkonmien  und  ihre  bürgerliche  Freiheit 
stolze  G^neinde  g^enttberstand.  Auch  die  Grcmeinheits-  und  die  In- 
nungsmeister haben  in  diesem  höchsten  Amte  mit  einer  Würde,  ja  mit 
einer  so  souveränen  Zuversichtlichkeit  geschaltet  und  gewaltet,  dass  man 
daraus  sehliessen  muss,  dass  ein  gesellschaftlicher  oder  ein  durch  höhere 
Bildung  bedingter  Unterschied  zwischen  den  einzelnen  Bürgerklassen 
nicht  vorhanden  war.  Der  Rath  ertheilte  in  jenen  Jahren  der  Be- 
wegung den  Pfännem  ohne  weiteres  Hausarrest,  wies  sie  in  das  Ge- 
fängnis, liess  sie  Tage  lang  auf  dem  Rathause,  ja  sogar  auf  den  Stadt, 
thflrmen  sitzen,  ohne  dass  sich  für  die  reichen  und  vornehmen  Leute 
nnr  eine  Hand   in  der  Stadt    regte.     Im  August  1477  hatten  drei 


1)  Ebenso  viel  Mitglieder  zählte  diese  Behörde  in  Magdeburg.    S.  Hoffmann, 
a.  0.  L  &  207. 


XL  Einleitung. 

alte,  ehrwürdige  Männer  so  lange  auf  dem  Thurme  gesessen,  dass  sie 
alle  drei  lange  graue  Barte  bekommen  hatten.  Mit  diesen  wollten  sie 
nach  ihrer  Entlassung,  um  Aufsehen  zu  erregen,  in  ihre  Häuser 
gehen.  Allein  der  Rath  Hess  nun  die  Männer  zwangsweise  barbieren, 
nachdem  er  ihnen  vorher  diese  Gunst  versagt  hatte.  Immerhin  aber 
wird  man  bei  diesen  und  ähnlichen  Verwaltungsmassregeln  des  Rathes 
im  Auge  behalten  müssen,  dass  er  des  Rückhalts  bei  dem  Landesherm 
und  dem  Domcapitel  vollständig  sicher  war.  — 

Trotz  dieser  bedeutenden  Macht,  deren  sich  die  städtische  Regierung 
erfreute,  hatte  sich  die  Gemeinde  doch  ein  sehr  wichtiges  Recht  vorbehal- 
ten ,  das  der  jährlichen  Steuerbewilligung.  Ohne  Genehmigung  der  Ge- 
meinde waren  selbst  die  Meister  imRathe  ausser  Stande,  dem  engeren  Rathe 
den  jährlichen  Schoss  zu  bewilligen.  Wenn  man  einen  Schoss  bedarf,  so 
sollen  sie  es  thun  mit  Willen  aller  derer,  die  zu  Halle  Bürger  sind,  lauten 
die  Worte  der  Willkür.  Die  grossen  Wirren,  welche  zuletzt  zur  Einnahme 
der  Stadt  durch  den  Erzbischof  führten,  gehen  auch  von  den  Streitig- 
keiten über  dieses  der  ganzen  Bürgerschaft  vorbehaltene  Recht  der 
jährlichen  Steuerbewilligung  aus.  Die  Meister  des  Jahres  1474  be- 
haupteten von  ihren  Wählern  den  Auftrag  erhalten  zu  haben,  den 
Schoss  nicht  eher  zu  bewilligen,  als  bis  der  Rath  ihnen  gewisse  Zu- 
geständnisse gemacht  habe,  welche  dem  Ansehn  und  den  Rechten  der 
Pfänner  bedeutenden  Abbruch  thun  und  auf  ihren  Gewerbebetrieb  den 
grössten  Einfluss  haben  mussten.  Die  Schoppen  auf  dem  Berge  sollten 
nicht  mehr  zu  Bornmeistern  gewählt,  und  dem  Rathe  die  Mitwir- 
kung bei  der  Bestimmung  der  Salzpreise  zugesichert  werden.  Ja 
selbst  die  Vorbereitungen  zur  Festsetzung  der  SaJzpreise,  welcher  sich 
die  Verschläger  zu  unterziehen  hatten,  wollte  man  vor  den  Rath 
ziehen!).  Indem  man  die  Schoppen  von  dem  Amte  der  Bornmeister 
(Oberbommeister)  ausschloss,  wollte  man  also  auch  ihren  Eintritt  in 
den  Rath  verhindern,  an  welchem  sie  als  oberste  Thaibeamte  Theil 
hatten.  Es  war  das  Streben,  die  Rechtspflege  von  der  Verwaltung  ge- 
trennt zu  halten,  und  die  Vereinigung  beider  Gerichte  in  den  Händen 
weniger  durch  Bande  der  Verwandtschaft  vielfach  verknüpfter  Familien 
au&uheben^,  welches  den  Rath  bestimmte.  Da  bereits  im  Jahre 
1434  durch  den  Schiedsspruch  des  magdeburgischen  Raths  die  Wahl 
der  Schoppen  in  den  Rath  untersagt  war^),  so  hätten  sich  die  Raths- 
herren  sogar  auf  das  Gesetz  berufen  können.  Indessen  scheint  das- 
selbe eben  nicht  streng  beobachtet  worden  zu  sein.  Auch  in  andern 
Städten  waren  übrigens  durch  die  Willküren  oder  andere  gesetzliche 
Bestimmungen  die  Schoppen  längst  vom  Rathe  ausgeschlossen,  z.  B.  in 
Magdeburg  bereits  seit  dem  Jahre  1336  oder  1337.  In  Kresse's  An- 
nalen  Bd.  I.  S.  507—510  findet    sich  eine    magdeburgische  Willkür, 


1)  Vgl.  S.  2. 

2)  Vgl.  die  lehrreiche  SteUe  S.  81  f 
8)  S.  XXXn  Anm. 


Einleitung.  xli 

welcher  wir  nachBteheDdeBestiinmnDg  entnehmen:  ;,Welek  unser  borger 
Yon  ausser  tydt  mehr  to  schepen  gekoren  werdt  und  blifft  scheppe,  de 
sehal  nein  rathman  und  mester  wesen  upper  loven,  und  is  ienig  man 
in  dem  rade,  de  to  schepen  gekoren  werdt  und  blifilt  scheppe,  in  des 
stede  schal  man  einen  andern  man  kiesen  nach  der  wiese,  alse  man 
rathmanne  und  meister  pleget  to  kiesene"  ^). 

Als  die  sieben  Vertreter  der  Pfänner  im  Bathe  sich  weigerten  auf 
diese  Forderungen  einzugehen,  suchten  die  Meister  ihren  Willen  auf 
anderem  Wege  durchzusetzen.  Sie  drangen  in  die  Rathmannen  vom 
Thale  und  in  die  Bommeister,  „abzutreten^'  d.h.  yon  den  Sitzungen 
des  Bathes  fem  zu  bleiben  und  also  den  Beschlüssen  der  Bathmannen 
aas  Innungen  und  Gemeinheit  die  ganze  Streitfrage  zur  Entscheidung 
za  tiberlassen.  Auch  diese  Forderung  war,  felis  wir  anders  die  Will- 
ktUr  recht  yerstehen,  eine  gesetzlich  begründete,  wenn  sie  vielleicht 
auch  niemals  gegen  die  Pfänner  in  Anwendung  gebracht  worden  war. 
Die  Willkür  enthält  einen  Satz,  welchen  wir  etwa  als  einen  Para- 
graphen der  Geschäftsordnung  für  die  Bathssitzungen  bezeichnen 
könnten,  nach  dem  die  interessierte  Partei  sich  der  Theilnahme  an  den 
Sitzungen  enthalten  sollte  2).  Man  konnte  sich  hierbei  femer  auf  einen 
ganz  ähnlichen  Vorgang,  wie  er  die  Innung  der  Futterer  betroffen  hatte, 
berufen,  welche  sich  gleichfalls  hatten  müssen  überstimmen  lassen ,  als 
sie  der  Bath  mit  ihrem  Geschäftsbetrieb  vor  die  Thore  der  Stadt 
verwies^). 

Und  da  nun  der  Bathsmeister  von  der  Gemeinheit  endlich  sich 
mit  den  letzten  Forderungen  der  Meister  einyerstanden  erklärte,  brach 
auch  unter  dem  sitzenden  Bathe  Zwiespalt  aus^).  Da  machten  die 
Pfänner  einen  vermittelnden  Vorschlag  und  genehmigten  das  Abtreten 
der  Bornmeister:  „und  was  die  12  rathmanne,  die  vom  rathause  ver- 
kündiget seindt,  dan  nach  schult  und  antwort  erkenneten,  damach 
selten  sich  die  bommeister  halten''^).  Allein  der  Bathsmeister  Hed- 
dersen  mit  seinem  Anhange  hatte  sich  dem  Anschein  nach  bereits 
früher  mit  dem  Landesherrn  in  Verbindung  gesetzt  und  brachte  in 
Folge  davon  mit  dem  heimlichen  Bathe  d.  h.  hier  wol  mit  den  ersten 
vier  Meistern  des  weiteren  Bathes  die  ganze  Angelegenheit  vor  den 
Erzbischof.  Die  landesherliche  Begierung  aber  ergriff  die  Sache  mit 
am  so  grösserer  Energie,  als  sie  bis  dahin  nicht  nur  einen  sehr  ge- 
ringen Einflusd  auf  das  Thalregiment  ausgeübt  hatte,  sondem  auch  der 
pecuniäre  Gewinn  aus  dem  ganzen  Salzwerke  fast  ausschliesslich  den 
Pfännem  zu  Gute  kam.  Dem  Anschein  nach  besass  der  Erzbiscbof 
damals  überhaupt  gar  keine  Solgüter  mehr,  deren  Ertrag  ausschliesslich 
der  landesherlichen  Kasse  zugeflossen  wäre. 


1)  Vgl  übrigens  Hoffmann,  Gesch.  der  Stadt  Magdeburg  L  208  ff. 

2)  Vgl.  S.  3  A.  a  14. 

»)  Vgl.  8.  85  u.  Neue  Mittheilungen  12  S.  90. 
*)  Vgl.  a  4. 
5)  Vgl.  S.  10. 


lOJi  Einleitong. 

Schon  in  den  Anfängen  dieser  Streitigkeiten  erkannte  der  Ratli  von 
Magdeburg  die  Lage  der  Dinge  f  ttr  sehr  bedenklich  nnd  bot  daher  seine 
Yermittelung  an.  Allein  da  die  landesherliche  Regiemng  die  günstige 
Gelegenheit  ergriff,  um  die  ganze  Verwaltung  der  Pfänner  einer  ge- 
naueren Prüfung  2u  unterwerfen,  war  diese  Yermittelung  Magdeburgs 
und  der  Hansestädte  überhaupt  von  vornherein  erfolglos. 

Der  Erzbischof  Johannes  belegte  eine  grosse  Anzahl  Pfänner  mit 
empfindlichen  Geldstrafen,   welche  wol  kaum  schon   vollständig    ent- 
richtet waren,  als  mit  dem  neuen  Regiment  des 'Erzbischofis  Ernst  eine 
abermalige  und  viel  härtere  Prüfung  über  die  Aristokratie  der   Stadt 
verhängt  wurde.    Die  Pfänner  glaubten  den  Anspruch  auf  unentgelt- 
liche Ertheilung  der  Lehen  erheben  zu  dürfen,  hatten  aber  verabsäumt, 
denselben  vor  der  Wahl  zur  Anerkennung  zu  bringen.  Als  sich  nun  die 
sächsischen  Räthe  überzeugten,   dass  ein  unumstösslicher  urkundlicher 
Beweis  für  einen  derartigen  Brauch  nicht  beigebracht  werden  könne, 
benutzten  sie  diese  Gelegenheit,  das  landesherliche  Ansehn  auf  jede 
Weise  zu  kräftigen  und  zu  stärken  und  die  Freiheit  der  Stadt  einzu- 
schränken.   Die  sächsische  Politik  aber  fand  merkwürdiger  Weise  ihre 
besten  Stützen  im   Domkapitel  und  im  Adel  des  Erzbisthums,    und 
so  blieb  den  Pfännem    nichts  übrig,   als  sich    entweder    zu  fU^en 
oder  mit  Hilfe   der    benachbarten  Hansestädte  wie  Magdeburg   und 
Halberstadt  den  Widerstand  zu  organisieren.    Sehr  merkwürdig,    dass 
ein  Bischof  von  Meissen  es  war,  Johannes  von  Weissenbach,  welcher 
die    politischen   Bestrebungen  der    sächsischen  Herzöge   gegen  eine 
bischöfliche  Stadt  leitete:  ein  Bischof,  dessen  Nachfolger  noch  auf  die 
Reichsunmittelbarkeit  Anspruch  gemacht  haben.    Der  Bund  der  Hanse- 
städte aber  hat  Halle  so  wenig  wie  Quedlinbui^  zu  retten  vermocht: 
er  wich  vielmehr  einem  feindlichen  Zusammentreffen  mit  dem  damals 
mächtigsten  deutschen  Fürstenhause  in  scheuer  Verlegenheit  aus.  — 

So  bildet  die  Einuahme  der  Stadt  Halle  ein  nicht  unwichtiges 
Glied  der  politischen  Pläne,  durch  welche  die  wettinischen  Fürsten 
ihre  einflussreiche  Stellung  im  mittleren  Deutschland  zur  tonan- 
gebenden zu  erheben  strebten.  Nachdem  die  Erzbisthümer  Magde- 
burg und  Mainz  in  die  Hände  der  beiden  jugendlichen  Söhne  des 
Kurfürsten  Ernst  gelangt  waren,  schien  es  eine  Zeit  lang,  als  ob 
Sachsen  zur  Lösung  der  höchsten  Aufgaben  im  Reich  bestimmt  sei. 

Die  Herschaft  oder  der  hohe  Einfluss  der  Pfänner  auf  das 
städtische  Regiment  ist  mit  der  Neuordnung  der  städtischen  Verwaltung 
durch  Erzbischof  Ernst  für  immer  gebrochen  worden.  Die  Pfänner- 
schaft  wurde  ihres  Standescharacters,  so  weit  er  in  der  Stadtverfas- 
sung einen  Ausdruck  fand,  förmlich  entkleidet,  so  dass  sie  in  der  übrigen 
Bürgerschaft  aufging.  Die  Regimentsordnung  des  Erzbischofis  vom 
18.  März  1479  enthält  die  ausdrückliehe  Bestimmung,  „das  diejenigen 
in  der  Stadt  Halle,  die  das  thalguth  in  derselbten  Stadt  sydende  pfen- 
ner  vormals  gewest  ader  nuwlich  worden  sind  ader  noch  in  zukunff- 
tigen   Zeiten  werden    mögen,    nicht  eyne   sunderliche    innunge, 


Einkitong.  xun 

sampounge  ader  bruderschafft  seyn  sollen,  sondern  ein 
igUcher,  der  pfanwergkt  nnd  send  ader  ein  pfenner  ist,  sali  in  der 
innunge,  darinne  er  ein  innongsbnider  ist,  ader  ob  er  in  keyner  innonge 
were,  in  der  pfarre,  darin  er  gebort,  bleyben  ane  geverde''  ^).  Im  Stadt> 
rathe  bildeten  diePfänner  nun  nicht  mehr  wie  früher  eine  dnrch  Verfassung 
and  Herkommen  geschlitzte  Interessengemeinschaft,  welcher  eine  Raths- 
meisterstelle  nnd  bestimmte  Rathsstellen  überwiesen  werden  mossten.  Die 
Stellung  des  Rathes  aber,  welcher  durch  dieselbe  Urkunde  des  Ertr 
bischofis  Ernst  der  landesherlichen  Bestätigung  unterworfen  wurde, 
der  femer  das  Jahrhunderte  lang  ohne  Widerspruch  der  Erzbischöfe  aus- 
geübte Bündnisrecht  verlor,  hat  in  anderen  Beziehungen  durch  die- 
selbe Reform  gewonnen.  Die  ganze  Verwaltung  der  Thalgeschäfte  hat 
der  Erzbischof  nicht  selbständig  in  die  Hand  genonmien,  sondern  er 
hat  sich  in  dieselbe  mit  dem  Rathe  getheilt.  Mit  dem  Rathe  zusam- 
men wählte  der  Vertreter  des  Landesherm  nach  der  Ordnung  vom 
24.  Sept.  1482  die  drei  Oberbommeister  nnd  zwar  einen  aus  denen,  die 
da  sieden  2),  einen  aus  den  Innungen  und  den  dritten  aus  derGremein- 
beit,  die  eigen  Solgut  haben  und  nicht  sieden^' ;  und  in  gleicher  Weise 
gingen  auch  die  vier  Vorsteher  und  die  vier  Verschläger  aus  einer 
gemeinschaftlichen  Wahl  hervor.  Auf  dem  Rathause  vor  landesher- 
lichen Beamten  und  dem  Rathe  wurde  das  Solgut  verlegt;  die 
Schoppen  des  Thals  „setzte'^  der  Erzbischof  gleichfalls  in  Gemeinschaft 
mit  dem  Rathe.  Ja  sogar  die  Oberaufsicht  über  die  ganze  Verwaltung 
and  den  Betrieb  des  Salzwerks  ist  dem  letzteren  antheilweise  urkundlich 
zugesichert  worden  s). 

Aus  den  von  den  Pf  ännem  abgetretenen  Solgütem  bezog  nun  auch 
der  Landesherr  nicht  unbedeutende  Einnahmen.  — 


Das  in  Beilage  VH.  S.  504  flF.  mitgetheilte  Rathsverzeichnis  ist 
dem  Exemplare  des  hiesigen  Magistrats  entnommen,  welches  seit  Jahr- 
hnnderten  dem  amtlichen  Gebrauche  gedient  hat.  Dasselbe  besteht  in 
einer  Papierhandschrift  in  grösstem  Folio,  deren  Eintragungen  vom 
Jahre  1400  bis  zum  Jahre  1747  reichen*).  Diese  Eintragungen  können 
zam  grossen  Theil  als  Original  gelten,  wenn  sie  vielleicht  auch  erst 
am  Schlüsse  des  Jahres  aus  der  Mutterrolle  zusammengeschrieben 
wurden.  Nur  die  bis  zum  Jahre  1530  reichenden  Mittheilungen  sind 
erheblich  später,  vielleicht  erst  in  der  zweiten  Hälfte  des  16.  Jahr- 
hunderts geschrieben.  Die  nicht  paginierte  Handschrift  enthält  zu- 
nächst ein  coloriertes  Vorsetzblatt,    auf  welchem  sich  das    bekannte 

V  Vgl  Dreyhaupt  D.  809. 

*)  Das  Wort  Pfänner  wird  sichtlich  vermieden. 

8)  Vgl.  hierüber  die  Urkunde  des  Erzbischofe  Ernst  vom  24.  Sept.  1482  bei 
Hondorff  (Dr.  I.)  S.  168—174. 

*)  Der  Einband  ist  erst  im  siebzehnten  Jahrhundert  hinzugefügt;  bei  dieser 
Gelegraiheit  hat  der  Buchbinder  im  ersten  Theile  oben  und  unten  den  Text 
durch  Beschneiden  verletzt. 


XLiv  Einleitung. 

Stadtwappen,  der  Halbmond  mit  den  beiden  Sternen,  in  einem  Schilde 
befindet.    Ganz  ähnlich  gehalten  ist  das  Blatt  für  die  £iDzeicbnimgen 
des  Jahres  1530.    Auf  das  Vorsetzblatt  folgt  das   Blatt  f ttr  die  Ein- 
tragungen des  Jahres   1400  mit    der   Ueberschrift:     „Im    XIV.  Jare 
nach  Christi  gehurt  REGNANTlßVö   CONSVLIBVS".     Die   Vorder- 
seite des   Blattes  ist  in   drei  Golumnen  getheilt,    von  denen  nur  die 
mittelste  beschrieben  ist:  sie  enthält    unter  der  Ueberscbritt   y^Facti 
sunt  cives"    die  Namen  derjenigen,    welche    in    diesem   Jahre    das 
Bürgerrecht   erhalten  haben.      Der  obere  Theil   der  Seitencolumnen 
und  die  obere  Fläche  tlberhaupt  sind  mit  buntgemalten  Kreisen   ver- 
sehen ,  von   denen  zwei  die  Inschrift  „Ratsmeister"  tragen.     Aebnlich 
wenn  auch  einfacher  sind  die  folgenden  Blätter  gestaltet.    Zu  beiden 
Seiten  der  Mittelreihe  sind  jedoch  vom  Jahre  1401  an  6  Namen  einge- 
tragen, in  denen  wir  offenbar  die  Namen  des  Rathsherm    za   sehen 
haben  i).    Vom  Jahre  1407  an  erblicken  wir  über  der  Mittelreibe  noch 
die  Namen  der  Bathsmeister,   während  wir  rechts  und  links  von  der- 
selben nur  noch  je  ftlnf  Namen,  bisweilen  auch  einen  weniger  lesen. 
Mit  dem  Jahre  1427  tritt  eine  neue  Aenderung  ein:    links    von   der 
Mittelreihe  stehen  jetzt  10  Namen  und  rechts  von  derselben  18,  wie  es 
unser  Abdruck  anschaulich  macht  ^).    Auf  der   linken  Seite  sind    die 
Mitglieder  des  engem  Raths  ausser  den  Rathsmeistem,  auf  der  rechten 
die  dem  weiteren  Rathe  angehörigen  Meister  der  Innungen  und  der 
Gemeinheit  und  die  Bornmeister  verzeichnet.    In  diesen  ersten  Jahr- 
zehnten reicht  die  erste  Seite  eines  Blattes  oft;  für  die  Eintragungen 
hin;    den  Namen  der  Btlrger  sind  hier  keine  Zusätze  irgend   welcher 
Art  beigefügt.    Später  stossen  wir  auf  solche:   so  lesen  wir  z.  B.  im 
Jahre  1459  „Paulus  Nopel  Magister  Artium'^ ;  mit  dem  Jahre  1462  aber 
wird  den  Namen  der  neuen  Bürger  eine  Bemerkung  über  die  Kosten, 
welche   die  Erlangung    des  Bürgerrechts  veranlasste,   beigefügt.    So 
erfahren  wir,    dass  im  Jahre  1473  Hillebrant  Putman   dem  Kammer- 
schreiber die  Büchse  3)  erlassen  worden  ist.    Vom  Jahre  1492  an  tritt 
auch  der  Name  des  die  Bürgschaft  übernehmenden  Altbürgers  (promotor) 
hinzu,  und   hierauf  häufen   sich  die  Zusätze  und  zwar  auch  zu  den 
Namen  der  Rathsmitglieder,    welche   nach   ihrem  Geschäftskreise   be- 
zeichnet   werden.      Im   Laufe  der  Jahre    wachsen  so  die  einzelnen 
Eintragungen     an    Umfang,    besonders    als    die    Bezeichnung      des 
Benifcs  und  der  Herkunft  der  Bürger  und  anderer  Verhältnisse  hinzu- 
tritt.   In  noch  späterer  Zeit  ist  auch  bemerkt,  welchen  Personen  Erbe 
aus  der  Stadt  verabfolgt  worden  ist    Der  seiner  grossen  Reichhaltig- 
keit wegen  ausserordentlich  wichtige  Band  enthält  vortreffliches  Ma- 

1)  Die  Namen  der  Rathsmeister  vom  J.  1401 — 1427  und  auch  andere  scheinen 
nicht  aUe  gleich  sicher  zu  sein.  Wir  verweisen  zum  Vergleich  auf  Ureyhaupts 
Liste  (Bd.  II.  340 ff.),  vermögen  aber  hier  nicht  einmal  <Se  wahrscheinlichen  Ver- 
aaüassungen  der  Abweichungen  anzudeuten.  Von  der  Ueberschrift  des  erst.  Bl.  ist 
C(entum)  abgeschnitten. 

2)  Die  Zahlen  sind  von  uns  hinzugefügt. 
8)  Vgl.  Neue  Mittheilungen  12  S,87  f. 


Einleitiing.  zlt 

ZOT  Geschichte  des  deatsdien  Büi^rthonis  and  ist  von  ans  zum 
ereten  Male  eiDgehender  benatzt  worden. 

Ein  zweites  Brachstfick  der  Bathslinie  bietet  ein  Pei^amentmana- 
seript  des  Magistrats  in  FoUo  anter  dem  Titel  SENATVS  HALLENSIS. 
Das  ftrachstiick  enthalt  die  Bathslinie  vom  Jahre  1405  bis  zom  Jahre 
1655.  Jede  in  zwei  Abtheilongen  zerfallende  Seite  omfasst  im  Anfange 
4  Jahre;  von  1428  an  stehen  jedoch  nar  die  Namensverzeichnisse 
zweier  Jahre  aof  einem  Blatte.  Die  Namen  des  voraosgehenden 
1427.  Jahres  zerfallen  bereits  in  vi^  Gruppen :  die  erste  amhsst  die 
12  Mitglieder  des  engem  Bathes;  anter  der  Ueberschrift  ^^Magistri 
eommonitatom''  folgen  darauf  acht  Namen,  and  anter  der  Ueberschrift 
^yMagistri  nnionom^'  sieben;  die  drei  letzten  Namen  werden  mit  der 
Bezeichnang  ^^Magistri  fontiom''  angeführt;  sehon  im  folgenden  Jahre 
fallen  aber  die  Ueberschrülen  ^  Magistri  commanitatom''  and  »^Magistri 
nnionam''  fort,  and  die  betreffenden  15  Personen  werden  anter  der 
Ueberschrift  ^omina  magistronun^  aufgezählt  Die  Namen  der  Jahre 
1436  nnd  1437  fehlen  hier  gänzlich;  das  f&r  dieselben  bestimmte  Blatt 
ist  leer  geblieben.  Die  späteren  Eintragungen  sind  gleichfalls  mit 
mancherlei  Bemerkungen  versehen.  Das  Ganze  scheiut  eine  sehr  sorg- 
fältige Abschrift  za  sein,  deren  ältester  Theil  wol  nicht  vor  der  2.  Haute 
des  16.  Jahrhunderts  gesdirieben  ist  Die  späteren  Theile  sind  aas 
don  17.  Jahrhundert  Die  Namen  der  Bfliger,  welche  Bfirgerrecht 
erlangt  haben,  werden  hier  nicht  genannt  Wir  haben  in  ons^m 
Abdruck  die  von  der  ersten  Bolle  abweichraden  Namen  unter  Aem 
SIricbe  beigeffigt  An  dieses  Verzeichnis  schliesst  sich  in  derselben 
Handschrift  die  Liste  der  Thalbeamten  vom  Jahre  1479  bis  zom  Jahre 
16^.  Es  werd^i  gewöhnlich  (Ue  Namen  der  3  Oberbommdster,  der 
4  Vorsteher,  der  7  neaen  Schippen  and  (seit  1483)  der  2  alt» 
Schöpp^  an^gef  fihrt  Andi  die  Vorstehar  werden  roäter  ab  zwei  alte 
and  zwei  neue  unterschieden,  endlich  sind  aacn  die  Verschiäger 
namentlich  genannt  Mit  dem  Jahre  1600  treten  nnr  6  neue  Schoppen 
anf.  Die  Handsdirift  war  sicherlich  ein  amtliches  Exemplar  des  Baths 
oder  der  Thalbeamten,  wie  sich  ans  der  kalligraphischen  Herstellung 
scfaliessen  lässt  Der  Einband  in  nidit  Obel  gepresstem  Leder  mit  Figuren 
ist  leider  verkehrt  eingesetzt,  so  dass  die  Figuren  aof  dem  Kopfe  stehen. 

Den  Text  der  rortiegeJiden  Denkwürdigkeiten  der  Orthographie 
des  16.  Jahrhonderts  getren  abdruckoi  za  lassen,  konnten  wir  uns 
nicht  überwinden.  Es  sind  vielmehr  die  Consonantenhäofongen  be- 
Bonden  im  Auslaute,  wenn  sie  f  flr  die  Aussprache  ganz  bedeotongslos 
erschienen,  verdnfaeht  worden.  Das  ^nn^  des  Inf.  Praes.  ist  in  ,^^, 
das  ,,ett^  oder  ^^tte""  des  Part  Perf:  Pass.  ist  in  ,,et"  and  ,,te^  ver- 
wandelt worden.  Sehon  im  15.  Jahrhundert  worde  ^  im  Auslaute  in 
mittddeatschen  Gegenden  oft  za  „gk"*:  unser  Abschreiber  des  16.  Jahr- 
«hnndolB  folgt  dieser  Gewohnheit,  ohne  sie  jedoch  konsequent  durch- 
zof  fihreo.    Allein  er  kfiizte  andi  einige  Ortsnamen  mit  diesem  Af**''^'^ 


XLvi  Miüeitimg. 

and  zwar  sehr  häufig  ab,  z.  B.  Magdeburg  (M.  Magd.).  In  Folge  da- 
von hat  der  Druck  das  „gk"  oder  gar  „ck"  in  dem  Worte  burgk, 
burck  und  seinen  Zusammensetzungen  nicht  bewahrt,  sondern  der  Gleich- 
mässigkeit  wegen  ist  überall  ,,g^'  eingesetzt.  Sparsamer  ist  mit  Gonso- 
nantenveränderungen  im  Inlaute  verfohren  worden:  doch  hat  der 
Herausgeber  beispielsweise  fttr  vollständig  unnöthig  erachtet,  dem 
Worte  „antwortete"  bald  vier  bald  ^fänf  bald  sechs  Tenues  zu- 
kommen zu  lassen;  „antwortt"  dagegen  fttr  „antwortet"  oder  ant- 
wor„tete"  wurde  beibehalten.  In  den  Vokalen  ist  nur  in  sehr 
seltnen  Fällen,  und  zwar  nur  wo  ein  Versehen  des  Abschreibers  vor- 
zuliegen schien,  geändert  worden.  Die  Namen  sind  unveiilndert  ge- 
blieben bis  auf  die  oben  erwähnte  Ausnahme  (Spittendorfl);  die  Ab- 
weichungen derselben  hat  das  Register  zusammenge£Btsst. 


Schliesslich  verfehlen  wir  nicht,  allen  denjenigen  hochgeehrten 
Körperschaften  und  Greschichtsireunden,  welche  die  Veröffentlichung 
dieser  Denkwürdigkeiten  unterstützt  haben,  unsern  verbindlichsten 
Dank  abzustatten.  Den  ersten  Anlass  zur  Herausgabe  derselben  bot  ein 
Beschluss  beider  Behörden  der  Stadt  Halle  vom  4.  Januar  1875,  welcher 
dem  Thüringisch -Sächsischen  Geschichts-  und  Alterthumsvereine  eine 
Summe  für  die  Vorbereitung  der  Veröffentlichung  in  liberalster  und 
dankenswerthester  Weise  zur  Verfügung  stellte.  In  Folge  hiervon 
entschloss  sich  dann  die  historische  Gonmiission  der  Provinz  Sachsen 
den  Rest  der  Kosten  aus  den  ihr  von  der  Vertretung  der  Pi'ovinz  be- 
willigten Mitteln  zu  decken. 

Für  die  freundliche  Förderung  des  Werkes  ist  der  Unterzeichnete 
insonderheit  dem  Königlichen  Staatsarchivar  Herrn  Geheimen  Archiv- 
rath  von  Mülverstedt  sowie  Herrn  Archivar  Dr.  Geisheim,  femer 
den  Herren  Prof.  Fedor  Bech  in  Zeitz,  Prof.  Dr.  Dumm  1er  in  Halle, 
Gjmnasiallehrer  Dr.  Hertel  in  Magdeburg,  Archivrath  und  Biblio- 
thekar Dr.  Jacobs  in  Wernigerode,  Archivrath  Kindscher  in  Zerbst, 
Gymnasialdirector  Dr.  Schmidt  in  Halberstadt  und  Professor 
Dr.  Seh  um  in  Halle  zum  herzlichsten  Danke  verpflichtet.  Der  Ab- 
schrift der  zweiten  Handschrift  hat  sich  Herr  Dr.  Rackwitz  (jetzt 
in  Nordhausen)  unterzogen. 

Halle,  am  6.  März  1880. 

Dr.  J.  0.  Opel. 


Inhaltsverzeichnis. 


Seite. 

Einleitung i — xlvi. 

Denkwürdigkeiten  des  Rathsmeisters  Spittendorff .     .     1 — 464 

Seite. 

a.  1474 1—33. 

b.  1475 34—168. 

c.  1476 169  —  231. 

d.  1477 232—  279. 

e.  1478 280  —  406. 

f.  1479 407  —  440. 

Beilagen 465—518. 

Seite. 

I.  Spittendorffs  Berichte  über  die  Jahre  1473 

und  1474 465  —  483. 

n.  Der  Abbruch  der  Gewandbuden  in  Halle  .    483  —  484. 

m.  Urkunden  des  Papstes  Sixtus  IV.    .     .    .    484  —  488. 

IV.  Urkunde  des  Kurfürsten  Ernst  von  Sachsen 
und  seines  Bruders,  des  Herzogs  Al- 
brecht (13.  Juni  1478) 487—489. 

V.  Schreiben   des  Raths  von  Halle    an   den 

Erzb.  Ernst 489—498. 

VI.  Verzeichnisse  der  bestraften  alten  Pfanner 
und  der  in  ihre  Güt^r  eingesetzten 
Personen 500—503. 

Vn.  Rathslinie  der  Stadt  HaUe  von  1401  — 1472    504 — 518, 


xLvm  Inhalts -YerzeichmB. 

Seite. 

Wortverzeichnis  von  Pedor  Bech  in  Zeitz 519  —  545. 

Personen-  und  Ortsnamen 546 — 568. 

Seite. 

Hallische  Ortsbezeichnungen 566 — 568. 

Sachregister 568—581. 

Druckfehler  und  Verbesserungen 582. 


1474  Juli. 

Zu  mercken,  das  im  1474.  iahr,  do  der  rath^  den  meistern  befahl,  Bl.  1^ 
ein  iglicher  an  die  seinen  zn  bringen,  das  sie  den  rath  mechtigen  wol- 
ten  des  geschosses^,  so  wart  gemarckt,  das  zwar  uff  das  iabr  nicht 
meister  waren  im  rathe,  die  den  iriede,  eintracht  und  liebe  in  der 
Stadt  belibeten,  sondern  unglfiek  und  zwitracht  zu  machen,  darnach 
sie  dann  sehre  stunden. 

Peter  SchaSkopf  hilt  der  meister  wort  und  wart  heuptman,  lorge 
Seile,  ein  Schmidt,  Herten  Pule,  ein  prauer,  Peter  Meffer,  ein  fleisch- 
hauer,  die  4  waren  im*  heimlichen  rathe,  diselbigen  Schäften  vil  wan- 
ders, den  diselbigen  die  andern  meister  zu  ihnen  zogen,  BemertSchenckel 
mit  dem  einen  äuge,  ein  becker,  Simon  Lischkaw,  war  ein  fleischhauer, 
Peter  Eisenberg,  ein  schuster,  lacoflF  Clos*»,  Peter  Schlesinger.  Diese 
alle  dan  zusanmien  hilten  und  hatten  etliche  in  den  parten  zu  sich 
gezogen,  als  Peter  Baltzer,  ein  goltschmidt,  Hans  Gerlich,  lacoff  Schaff- 
kopf, AsmusBindeauff,  Hans  Lob^,  Brosius  Zelschsen  und  andere  ihrer 

•  in.      ^  Cle«. 


^  Senatus  Hallensis  1473:  Mattis  Pegaw  und  Hans  Loub  raths- 
melstere.  Hans  Schmedt,  Baltzar  Aldenburg,  Glorius  Eober,  Lorentz  Holzappel, 
y&Ientin  Eetz,  Claus  Hoppener,  Nickel  Kaitzsch,  Michel  Seidenscbwantz,  Paul  Fleisch- 
hauer, Mattis  Brandis.  ||  Niclaus  Zelsin,  Yester  Breszewitz,  Fritz  Schs^,  Hans  Meister, 
GfliaxEldiste,  MattisWigant,  Hans  Eorsener,  Hans  Hauwensblumlein,  JacoffZimmerman, 
Peter  Flogel,  Asmus  Bintuff,  Peter  Baltzer,  Jacoff  Schaff kopfif,  Baltzar  Beter  (Becker?), 
Wentzlaus Koch.  Magistri  fontium:  Benedictus  Polgke,  Drewes  Fischer,  Sander 
Brackenstet. 

Senatus  Hallensis  1474:  (Mattes?)  Marcus  Spittendorff  und  Hans 
?on  Hederssen  rathsmeistere.  Bastian  Grunheide,  Hans  Wale,  Hains  Busse, 
Carl  Ton  Einhusen,  Steffim  Urbach,  Peter  Füre,  Hans  Beinroth,  Heinrich  Rule, 
Caspar  Moller,  Glorius  Wuntzschk.  ||  Peter  Schaffkopff,  Jurge  Seile,  Merten  Bule, 
P^ter  Meffer,  Burckhart  Schirmeister,  Claus  Cuntzman,  Peter  Petzsch,  Bemt  Sdienckel, 
Simon  Leskau,  Nickel  Isenberg,  Sixtus  Rubel,  Glorius  Moller,  Jacoff  Kloss,  Peter 
Schlesiger,  Burckhart  Fust.  Magistri  fontium:  Claus  Scha£&tedt,  Lorentz  yon Rü- 
den, Peter  Spiss.    Vgl.  hierzu  die  Darstellung  der  Rathsver&ssung  in  der  Einleitung. 

2  Nach  der  von  Förstemann  (Neue Mittheilungen  des  thür.-sächs.  Vereins  12. 
66  £)  abgedruckten  Willkür,  welche  höchstens  einige  Jahrzehnte  vor  dieser  Zeit 
entstanden  ist,  konnte  den  Schoss  nur  die  ganze  Bürgerschaft  bewilligen.  „Wenn 
man  eyns  schoss  bedarff  und  das  setczen  sal,  das  sollen  sie  thun  ndt  aJle  der  wille, 
die  czu  Halle  besessene  bürgere  seyn^^  üeber  die  Natur  der  Abgabe  ist  J.  Chr.  v. 
Dreyhaupts  Beschreibung  des  .  .  Saal-Kreyses  H.  396  zu  vergleichen;  die  Vorbe- 
reitimgen  zu  ihrer  Aufbringung  sind  aus  zahlreichen  Stellen  unserer  Darstellung  z.  B. 
BL  168*,  250^,  253 *',  262»,  268^  ff.  ersichtlich.  Gerade  hierin  trat  nach  der  Ein- 
nahme der  Stadt  eine  gründliche  Veränderung  ein,  wie  sich  aus  Bl.  316»  ergibt. 

^  HansLaub,  Innungsmeister  undMitgued  desRaths  im  Jahre  1464,  Meister 
im  Rath  1467  u.  1470,  Rathsmeister  1473  und  1476.  In  den  letzten  Jahren  ge- 
hörte er  dem  Gertrudenkirchspiel  an.    Er  wurde,  wie  weiter  unten  erzählt  wird,  im 

Cktehlchttq.  d.  Pr.  Saoh««n.  XL  1 


2  Marcus  Spittendorff. 

geselschaft  mehr,  das  wunderkOpfe  waren,  die  dem  rathe  und  nemlich 
nmb  der  vom*  tale  willen  faste  widerstand  zufügten  durch  die  meister 
so  das  der  rath  des  geschosses  nicht  gemechtiget  werden  mochte  dal 
durch  das  die  meister  etliche  durch  ihren  bösen  rath,  den  sie'  den 
pflagen  zu  halten,  als  vor  geschriben  stehet,  etliche  stucke  an  den  rath 
brachten,  die  ihn  die  ihren  selten  befohlen  haben,  als  sie  sprachen 
und  das  doch  nicht  so  gantz  was,  sondern  sie  selber  mit  etlichen  Tor ' 
geschribenen  erdichteten,  uff  das  sie  die  vom  tale  gerne  schwechen 
weiten,  da  sie  dan  gantz  sehr  mit  umbgiengen. 

Nun  folgen  die  4  stucke,  die  sie  vorbrachten:  nendich  das  eine 
sie  weiten,  das  der  rath  mitsampt  den  meistern^  das  saltz  zu  setzen 
selten  mit  zu  thun  haben  mit  den  pernmeistem;  das  ander  stuck  was 
das  die  vorschleger  im  tal  uff  dem  rathause  vor  dem  rath  vorschlagen 
selten,  das  dritte  stuck,  das  man  die  scheppen  uff  dem^  berge  nicht 
solte  kiesen  zu  bommeistem. 

Diiöse  3  stucke  gaben  sie  dem  rathe  vor,  das  die  parten  ihnen  das 
so  befolen  betten ;  sondern  sie  selber  mit  ihren  vorgeschriben  rathen  (?) 
den  sie  sonderlich  suchten,  hatten  sie  in  sich  gestackt  und  nicht  die' 
parten  gemeine,  die  mochtens  nie  nicht  gewenet  haben. 

Wider  dise  stuck  satzten  wir  uns,  die  vom  tale,  und  weiten 
schlecht  darin  nicht  gehen.  Sendern  die  andern  im  rathe,  die  bey  uns 
Sassen  und  dem  rathe  zugleich  geschworen  hatten,  die  wilkire  zu  hal- 
ten, die  betten  uns  lassen  hinzihen,  sondern  Hederschen,  Carol  von 
JEinhausen*  und  Peter  Fuhre,  die  stunden  uns  bey;  aber  die  andern 
Steffen  Werwich  (!),  Hans  Beinroht,  Heinrich  Ruhle,  Casper  Muller,  Glorius 
Wunsch  waren  alle  .unsere  feinde,  blisen  als  die  bösen  geister  uff  die 
vom«  tal. 

Do  wir  4  vom'  tale  die  stucke  nicht  ingehen  weiten,  brachten 
sie  an,  wir  vom«  tale  selten  abtreten,  das  weiten  die  parten  gehabt 
haben.  Aber  die  meister  mit  ihren  vorgeschribenen  ratgebem  hatten 
das  selber  den  parten  vorgegeben.  Wir  vom  tale  weiten  nicht  und 
meinten,  es  were  nicht  gewöhnlich,  sondern  es  were  eine  nenigkeit 
baten,  das  sie  das  mit  uns  nicht  vomemen  weiten,  sondern  uns  zulassen 
als  andere  vor  uns  gesessen,  und  fast  vil  mehr  wort,  das  wir  uns  mit 
werten  sehr  underredten,  aber  nicht  endlich  waren  etc. 
Bl.l*>  II  Waren  die  meister  gantz  wunderlich  mit  ihren  werten,  wir  selten 

abetreten,  es  solte  anders  werden,  und   selten  sie   die  köpfe  lassen 
und   wunderliche  rede  und  wort  mannichfalt,  der  ich  nicht  alle  schrei- 
ben kan,    und  wir  armen  vom    tale  uff  die  zeit  keinen  beyfall  hatten» 
sondern  gott,  Carrel  von  Einhausen»»  und  Peter  Fuhre  stunden  feste  bey 
uns,  die  andern  verlissen  uns  alle. 

*  von,      »»  Meinsten.      c  den.      ^  Endtluuuen.      •  von.      f  von.      «  von.      ^  Endthanwn. 

J.  1479  auf  der  Rückreise  von  Leipzig  nach  Halle  vom  Blitz  erschlagen.  —  Im  Jahr 
1460  wurde  Claus  Laub   Bürger,  welcher  1479,  1486,  1489  wid  1492  im  Rathe  sass 
Auch  ein  jüngerer  Hans  Laub  erscheint  noch  später  1494 ,    1497  als  Rathsmitglied 


1474  Juli.  i 

DffB  donnerstag  Pantaleonis  (28.  Juli)  frue  nmb  6  waren  alle  par- 
ten  zosammen,  das  hatte  der  rath  befohlen,  nmb  das  der  rath  wolte 
zn  ihn*  gehen  and  selber  verhörongk  haben.  Ehr  der  rath  zu  den 
parten  ging,  waren  wir  12  rathmannen  nfi  dem  rathaose  und  hüten 
ein  gespreche,  wie  wirs  anbringen  wolten  vor  den  parten.  So  waren 
wir  des  so  znfiriden,  das  die  4  stucke,  die  die  meister  von  der  ihren 
wegen  an  den  rath  bracht  betten,  nemlich  das  saltzzn  setzen,  nmb  die 
vorsehleger,  mnb  die  schöppen  and  nmb  das,  das  die  vom  tale  alle  7 
abetreten  solten  — ,  dieselbigen  stncke  lissen  wir  ans  bedancken,  sie 
weren  nicht  wol  vorzanemen  nmb  des  willen,  es  were  eine  neaigkeit, 
es  were  aach  nie  mehr  gewesen,  sondern  die  vom  taie,  nemlich  3 
bormneister  and  9  scheppen,  die  ihre  eide  gethan  betten  zam  tale, 
die  betten  allewegen  das  saltz  geregiret;  mit  den  yorschlegem  hette 
man  das  aach  aUewegen  gehalten,  so  als  vor  alters  gehalten  ist:  die 
obersten  bommeister^  befehlen  den  vorscblegem  nicht,  wie  sie  vor- 
schlagen solten,  sondern  sie  mOgen  in  sagen,  das  sie  ein  nfisehen  haben, 
das  eim  iglichen  gleich  geschieht,  aber  anff  ihre  eide,  die  sie  zam  ver- 
Bchiagen  gethan  haben,  da  reden  ihnen  die  bommeister  nicht  äff.  Umb 
das  abetreten,  das  die  vom  tale  alle  7  solten  abtreten,  meinte  der 
rath  aach,  die  wilekire  hilt  es  nichts  das  wir  nnn  iemants  hoher  be- 
trengen  solten,  weren  wir  nicht  geneiget;  wir  lissen  ans  aach  des  be- 
dancken, da  keme  äff  lengere  zeit  gros  hass  and  neidt  von,  das  vor 
die  Stadt  nicht  were,  daramb  were  anser  meinang,  wir  woltens  halten 
nach  laut  and  Inhalt  der  wilekire.  Desgleichen  nmb  die  schöppen,  das 
die  nicht  solten  gekoren  werden  zn  bommeistem ,  lissen  wir  ans  be- 
duncken,  were  wider  die  wilekire,  den  sie  wisten  wo],  was  die  wilkire 
in  sich  hüte;  darumb  weren  wir  nicht  geneiget,  das  wir  iemandt  ver- 
werfen wolten^,  es  were  den,  das  man  bessern  grandt  wiste,  das  ein 
solches  mit  gleiche  geschehen  möchte,  and  baten  die  in  den  parten, 
das  sie  selber  mit  znraten  wolten,  anff  das  diese  dinge  gattlich  möchten 
beygeleget  werden,  and  der  rath  das  geschoss  krigen  möchte,  war 
nnser  bitte  etc. 

Uff  den  sonnabent  nach  Pantaleonis  (30.  Jnli)  brachten  die 
meister  das  wort  zasanmien,  so  war  das  gleich  als  vor.  Sie  sprachen, 
die  ihren  betten  ihnen  anders  nicht  befohlen,  den  die  4  stncke  sol- 
len einen  fortgang  haben ,  and  sonderlich  die  vom  tale  solten  ab- 
tretten.    Da   hatten  wir  faste  ein  gespreche,   das  wir  12  im  rathe 

•  flun.      l>  bonunaiitem.      «^  wolte. 


^  Die  PfiLnner  meinten  also ,  dass  der  Abschnitt  in  der  "V^^Ukür  »De  hÜB  qui 
Gebeut  cedere  consolatui"  mit  Unrecht  auf  sie  angewendet  werde.  ^Wer  eyn  man 
^  ntte  ondir  den  vom  tale,  nndir  den  mejstem,  undir  den  yom  bärge,  deme  der 
^  etczwas  czu  czusprechen  hette  addir  seynen  fi*unden,  der  man  nnd  seyne  frund 
sollen  abe  treten  von  allen  gesprechen,  nnd  die  andim  soUen  sprechen,  nnd  was  die 
off  oren  eyd  finden,  das  d^  r^elichste  ist,  das  sal  man  halten  mit  den  mannen.** 
Neue  Mit  theiL  12.  S.  70. 


4  Marcus  SpittendorfiL 

uns  mit  Worten  unterredten;  hub  Peter  SchafkopfiF^  ahn  und  fragte  den 
rathsmeister  Hedderschen  und  die  andern  rathmannen  von  Innungen 
und  gemeinheiten  wegen,  ob  sie  das  vom*  tale  eins  weren.  Sprach 
Hederschen:  „liben  herrn  meister,  wir  sindt  das  mit  ihnen  eins  ge- 
wesen; so  es  der  parte  wille  aber  nicht  ist,  so  sein  wir  des  wol  ge- 
B1.2*  neiget,  das  die  ||  vom  tale  abetretten".  Nun  ist  zu  mercken,  was  wir 
vom  tale  vor  beyfall  hatten.  Ufif  donnerstagk  waren  wir  12  des  eins, 
als  an  die  parten  gebracht  wart,  ufif  sonnabent  lauten  die  rede  anders, 
wiewol  das  etliche  Innungen  ihren  meistern  faste  harte  ingehalten  hatten, 
die  dinge  also  nicht  vorzunemen,  sie  woltens  auch  nicht  vor  ihnen 
haben;  was  der  sitzende  rath  vor  das  beste  nehme  und  die  wilkire 
zu  halten,  des  waren  sie  geneigt,  und  das  niemande  neuikeit  wurde 
vorgehalten,  sondern  ein  iederman  bey  dem^  seinen  zu  bleiben.  Wan 
nun  die  meister  ufifs  rathaus  zusammen  kamen,  da  wardt  das  nichts 
anders  den  vor,  sie  hatten  ein  wort;  ob  sie  sich  verbunden  hatten,  oder 
wie  das  zuging,  weis  ich  nicht.  Ihre  meinung  was  nach  als  vor,  die 
ihren  weiten,  die  vom  tale  solten  abtretten. 

Wir  vom  tale  woltens  nicht  thun,  wir  wolten  auch  keinen  vor- 
worf  haben,  das  wir  denen  vom^  tale  nichts  vergeben  wolten,  sondern 
woltens  die  vom  tale  haben,  das  wir  abtreten  solten,  so  fragten  sie 
nichts  darnach.  Do  wart  das  befolen  von  bommeistem,  das  sie  die 
vom  tale  bey  einander  betten  uff  den  montagk  und  hilten  ihnen  diese 
dinge  also  vor. 

Uff  den  dinstag  vigilia*  Lauren ti  (9.  Aug.)  berichten  die  born- 
meister,  das  ihnen  befohlen  war  von  denen  vom  tale;  sie  baten  den 
rath,  das  sie  bleiben  möchten  bey  alter  freiheit,  gewonheit  und  alt- 
herkommen, als  sie  vor  alters  gehabt  betten,  und  andere  rethe  sie  dar- 
bey  gelassen  betten;  denn  es  were  keine  innunge,  sie  blibe®  bey  ihrer 
freyheit;  darumb  hoffeten  sie,  der  rath  wirde  sie  auch  darbey  bleiben 
lassen.  Jedoch  möchte  das  nicht  sein,  so  beten  sie  uff  den  sitzenden 
rath,  nemlich  uff  die  12  rathmannen,  die  vom  rathause  gekundiget 
seindt;  haben  die  meister  an  den  nicht  genüge,  so  bitten  sie  sich  uff 
den  rath  von  Magdeburg;  haben  sie  noch  nicht  ein  gnuge,  so  bitten 
sie  sich  uff  meinen  herren  von  Magdeburg  und  sein  wirdigthumcapitteli 
derer  ^  die  vom  tale  mechtigk  sein  sollen  nach  schulden ,  die  die 
meister  zu  denen  vom  tale  haben,  und  widerumb  der  vom  tale  ant- 
wort 

Diese  erbitung  derer  vom  tale  nahmen  die  meister  zu  sich  und 
woltens  an  die  part  bringen.     Do   nun  Peter  Schaflfkopff  und  seine 

*  von.      ^  den.      ^  von.    ^  Vigilii.      ^  bliben.      ^  derer  die  vom  ttaale  mechtigk    sein  sollen, 
nach  Bchulden   die  die  meister  zn  deme  vonn  thale  habe,  vnd  wlderamb  der  von  thale  Antwort. 

1  Peter  Schaffkopf,  1471  und  1474  Meister  imRath  und  ebenso  1477.  Er 
nimmt  jedesmal  die  erste  Stelle  ein  und  war  also  Worthalter.  In  derselben  Zeit 
kommt  Jacob  Schaifkopf  in  den  höchsten  städtischen  Aemtem  vor:  1473  als  Meister 
im  Rath  und  1476,  1479,  1482,  1488  als  Rathsmeister.  Vor  ihnen  erscheint  Valtin 
Schafflcopf  als  Meister  im  Rath  in  den  Jahren  1458,  1462,  1466;  1460  sitzt  der- 
selbe im  engem  Rath. 


1474  August.  " 

kompeD  diese  gebott  an  Unser  Liben  Frauen  pfar^  brachten,  wardt 
das  erger  den  vor,  dan  die  nnvemanft  war  gantz  gi'os  unter  dem  losen 
Tolcke;  die  alten,  ehrlichen,  frommen  leate  musten  vor  denen  schweigen, 
aber  die  nnyemnnft  moste  vorgehen.  Das  war  die  Ursache,  die  beyde 
meister  gestunden  das;  den  es  war  nicht  anders,  die  meister  hatten 
sich  verbunden  underlangk  und  etliche,  die  vormals  in  rethen  gesessen 
hatten,  und  auch  etliche,  die  uff  die  zeit  mit  uns  im  rathstul  sassen, 
als  ich  mich  vermute.  Diss  was  die  weyse  mit  dem»  verboten:  die  in 
Unser  Liben  Frauen  pfarre,  die  waren  die  ersten  zusammen,  die  hüben 
die  Unvernunft  an;  was  die  beschlossen,  das  trugen  sie  in  die  andern 
pfarren,  uff  das  die  Unvernunft  jo  zuneme. 

Das  war  der  beschlus  gewest  ||  in  Unser  Lieben  Frauen  pfarre  uff  BL  2^ 
die  obgeschribene  erbitung  derer  vom*^  tal,  wir  vom«  tale  solten  alle 
abtretten,  sie  woltens  also  gehabt  haben;  weiten  wirsnitthun,  so  solten 
uns  die  andern  im  rath  alle  geboth  thun,  die  der  rath  zu  thun  hat;  sie 
solten*^  auch  das  gelt  von  uns  nemen.  Wolten  wir  dennoch  nicht  ab- 
treten, so  solten  sie  die  gemeinheit  zusammen  verbot  thun  und  die 
innoDgen  auch  in  eine  kirche.  Was  ir  fomemen  in  dem«  sein  solte,  das 
weis  ich  nicht,  sondern  ihre  meinung  war,  uff  der  vom^  tale  erbitung 
wolten  sie  nicht  geben,  sondern  ich  lisse  mich  beduncken,  sie  wolten 
mit  gewalt  fahren.  Vil  frommen  und  redtlichen  leuten  was  dis  for- 
Demen  sehr  wider  und  leidt  in  der  gemeinheit  und  in  den  Innungen, 
die  auch  sehre  darwider  riten,  das  die  meister  das  ding  nicht  fomemen 
solten,  noch  gleichwol  geschachs. 

Diese  vorgeschriebene  rede  und  wort  brachten  die  meister  ein- 
stimmig an  den  rath  uff  den  sonnabent  vor  Assumptionis  Marie  (13. 
Aug.)  1474.  Uff  denselbigen  tagk  namen  wir  uns  vor,  ob  wir  das 
mitteln  könten  unter  uns  im  rathe,  ob  das  ein  weg  were,  das  die  bom- 
meister  alleine  abetreten  und  die  andern  im  rathe  sitzen  bliben,  doch 
gleichwol  das  das  niemandt  zu  nahe  were,  ob  wir  uns  des  anders  ver- 
tragen wurden.  Da  namen  wir  alle  bedacht  uff  bis  uff  den  dinstag 
nach  Unser  Lieben  Frauen  tagk  (16.  Aug.). 

Uff  den  dinstag  post  Assumptionis  Mariae  (16.  Aug.)  machten  die 
meister  ein  wort,  das  war  den  nicht  änderst  als  vor:  sie  könten  sich 
anders  nicht  vortragen  unter  einander  und  betten  von  den  ihren  auch 
picht  änderst  befehl,  die  vom  tale  solten  alle  abtreten.  Sprachen  wir 
im  rath  umb  diese  ding  und  lissen  uns  beduncken,  da  wolte  nichts 
guts  von  kommen  von  dem  vomemen.  Meinete  Hedderschen,  das  were 
seme  meinung  nicht,  das  er  sich  mit  ihnen  reissen  oder  schlagen  solte 
omb  den  willen  oder  einen  uff  lauft  machen,  dadurch  der  rath  und 

*  den.      ^  voxL      "  von.      *  soHen.      *  den.      *"  von. 


^  Es  sind  die  Eingesessenen  dieses  Kirchspiels  gemeint,  dessen  damaliger  Um- 
^  eben  so  wenig  wie  der  der  Gertruden-  und  Ulrichsgemeinde  mit  Sicherheit 
angegeben  werden  kann.  Von  aU  diesen  Kirchen  steht  heute  keine  einzige  mehr. 
Vgl  Dreyhaupt  I.  674. 


6  Marcus  ^ttondorff. 

Stadt  umb  ehre  und  gntt  and  alle  privilegia  kommen  möchten ,  da 
wolte  ehr  nicht  gerne  bey  sein;  war  seine  meinong,  das  wir  im  rathe 
eins  gesprochen  einig  wurden  und  nemen  diss  vor  das  beste ,  das  die 
meister  diese  ding  bey  den  sitzenden  rath  setzen  weiten ,  wen  sie  des 
von  den  ihren  gemecbtiget  weren,  weren  sie  den  des  nicht  g^mech- 
tiget%  das  sie  das  an  die  ihren  brechten,  was  der  rath  in  disen  dingen 
vor  das  beste  neme  mit  volwort  der  meister,  das  das  den  so  geschehe, 
doch  onschedtlich  der  wilekire.  Diss  gespreches  weiten  ein  theils  mit 
nns  im  rathe  nicht  eins  sein,  den  sie  weiten  wider  die  meister  nicht 
thon ;  so  bleib  das.  Wardt  den  bommeistem  befohlen,  das  sie  die  vom 
tale  off  donnerstag  bey  einander  selten  haben  und  ihnen  diese  dinge 
aber  vorhalten. 

Uff  die  mittwoch  nach  mittage  (17.  Aug.?)  schickte  mein  herr  von 
BL 3^  Magdeburg^  Vincentios^  seinen  rath  zu  uns  beiden  rathsmeistem  || 
and  hübe  an  and  sagte  ans,  wie  das  mein  herr  verstanden  hette^  wie 
das  eine  marmelang  anter  ans  irre  ginge,  darvon  gros  schade  und 
leiden  konmien  möchte,  das  seine  gnade  nicht  gerne  sehe,  das  ein 
solchs  anter  den  seinen  geschehen  solte;  were  aber  das  der  rath  seiner 
gnaden  begerende  oder  der  seinen,  wolte  mein  gnediger  herr  gerne 
helfen  rathen,  das  dise  dinge  möchten  beygeleget  werden.  Sodanckten 
wir  beide  Vincentio  der  erbitang,  die  er  thete  von  meines  gnedigen 
herm  wegen  and  heften ,  es  solte  nicht  noth  haben ,  and  wol  beyge- 
leget werden,  doch  gleichwol  sprach  ich  za  Vincentio,  wen  ich  wnste, 
das  ich  mehr  am  rathe  in  solchem^  wesenals  itzand  sitzen  solte,  wolte 
ich  gott  den<^  allmechtigen  bitten,  das  ich  lieber  sterben  möchte  etc. 

Uff  donnerstag  vor  mittage  (18.  Aag.?)  hatten  die  bommeister 
die  vom^  tale  bey  einander.  Brachten  die  bommeister  diss  wort  an 
rath,  die  vom®  tale  beten  noch  den  rath,  das  sie  bleiben  möchten,  als 
sie  vor  alters  gewesen  weren  nach  laat  der  wilekire;  aach  were  ihnen 
befohlen  von  den  ihren,  sie  selten  nicht  abtreten,  den  sie  betten  sie 
nicht  hinaaff  gesatzt^.  Da  fahr  Peter  Schaff kopff  äff  and  nam  seinen 
hatt  andt  sprach  za  dem'  rath  and  za  den  meistern,  sie  weiten  en- 
hindert   in  die  dömtze  gehen  and  ein  gespreche  halten.    Da  sprach 

*  gemechtlgkett.      *>  aolohen.      «^  dem.      ^  von.      «  von.      ''  gesats.      e  den.      ^  eriJnder. 

^  Johannes,  P£BJzgraf  bei  Rhein  aus  dem  Hanse  Simmem,  geb.  1429,  Bischof 
von  Münster  1458  bis  1464,  Erzbischof  von  Magdeburg  vom  18.  Dec.  1464  —  13. 
Dec.  1475. 

2  Yincentius  Neumeister  erscheint  schon  im  J.  1468  als  Schreiber  des 
Erzbischofe  Friedrich,  DrevhauptI.(Hondorff  S.157).  Im  Jahr  1476  wird  ihm  feria 
qoarta  post  Elisabeth  am  28.  Nov.  von  dem  Erzb.  Ernst  ein  Lehnbrief  über  seine 
zahlreidien  Besitzungen  besonders  in  Grosssalza  und  zugleich  das  Versprechen  er- 
theilt,  diese  Güter  und  auch  andere  seinen  Söhnen  „ane  gäbe  und  gelt'^  zu  leihen. 
Im  Jahr  1491  weilte  Vincentius  Neumeister  nicht  mehr  unter  den  Lebenden,  am 
29.  Jan.  wurden  seine  Söhne  Johann,  Vincentius,  Christof,  Friedrich  und  Mauritius, 
zu  Grosssalza  gesessen,  mit  seinen  Gütern  in  dieser  Stadt,  femer  zu  E^en,  Stass- 
fürt,  Aken,  Irose  und  a.  a.  0.  beliehen.  Unter  dem  IbrzlHSchof  Johannes  spielte 
dieser  Rath  unserer  Chronik  zu  Folge  keine  unbedeutende  Rolle.  Lehnsregister  des 
Erzb.  Ernst  im  St.-A.  zu  Magd.  (Erzstift  Magd.  41). 


1474  August.  7 

der  bommeister  Claus  Schaffistett:^  ,yherr  ratbsmeister ,  das  geben  wir 
nicht  zn,  das  ir  sonderlich  gespreche  macht/'  So  rieff  ich  Schaff kopff 
din  mitsampt  den  meistern,  das  sie  bleiben  selten.  Da  wardt  der 
Schaff  kopff  also  poltemt  uff  Schaffsteten  nnd  tobete^  in  der  dömtze 
mit  seinen  zornigen  werten,  das  zwar  niht  ehrlich  noch  zimlich  ist 
einem,  der  in  solchen  steten  sitzt,  das  die  rede  gehört  wurden  vor  des 
rathaoses  dömtzen.  So  war  auch  Vinzentius,  meines  herm  rath, 
auch  anff  dem  rathause  nnd  möchte  diss  hören,  so  war  er  geschickt 
Yon  meines  herm  wegen  und  liss  werben,  er  bette  ein  gewerb  an  den 
rath  yon  wegen  meines  herren ,  so  lissen  wir  ihn  zu  uns  bitten.  Da 
fanb  er  ahn  undt  berichtet  eine  lange  rede  von  meines  herm  wegen, 
das  mein  herr  erfaren  bette  ^  disen  Unwillen  zwischen  dem  rath  und 
den  meistern  und  den  andern ,  so  were  das  seiner  gnaden  sehr  leidt, 
das  ein  solchs  geschehen  solte,  und  den  seinen,  möchte  er  was  in  den 
dingen  guts^  thun,  das  solcher  Unwille  beygeleget  wurde,  er  wolde  dem 
rathe  und  uns  allen  zu  willen  uff  unser  rathaus  oder,  wo  wir  weiten, 
perschönlich  kommen  unde  helfen  das  beste  rathen,  dass  ein  iglicher 
bey  dem  seinen  bleiben  möchte,  das  er  vor  alters  gehabt  hette,  und 
den  onwiUen  beylegen.  So  sprachen  wir  im  rathe,  was  wir  antworten 
weiten,  dan  die  dise  dinge  triben,  waren  nicht  geneiget,  das  mein  herr 
dise  dinge  handeln  oder  darzu  kommen  solte.  Da  meinten  wir  vom 
tale,  wie  im  den  zu  thun  stunde,  wir  musten  jo  jhe  |  auff  eine  weise  Bl.8^ 
koimnen,  so  mein  herr  zu  uns  schicket,  und  diss  anbitten  stunde  nicht 
wo!  auszuschlahen,  so  vertragen  wir  uns  und  danckten  Vincentio  von 
memes  herm  wegen  des  gutten  willen  und  hertzen,  das  mein  herr  zu 
uns  hette.  Wir  hofften  uns  guttlich  zu  vortragen,  geschehe  das  aber 
nicht,  so  solte  es  meinem  gnedigen  herm  nicht  vorhalten  werden,  son- 
dern seiner  gnaden  zu  vorstehen  gegeben  werden  etc. 

üff  S.  Partholomeus  abendt  (^.  Aug.)  vertmgen  wir  uns,  das  wir 
zedehi  machen  lissen  umb  die  gebrechen  der  stucke,  nemlich  umb  die 
whöppen  uff  dem  berge  zu  kiesen  und  umb  die  vorschleger  im  tal 
imd  umb  das  saltz  zu  setzen,  das  die  vom  tal  umb  die  stucke  abe- 
tretten  selten,  so  uns  die  parten  zuentboten  betten,  und  wir  vom  tale 
vm  beduncken  lissen  ungeburlich  und  nie  mehr  gewöhnlich  gewesen 
were,  so  wir  uns  des  im  rath  nicht  vereinigen  knnten ,  das  die  parten 
dan  ihren  willen  darzu  geben  weiten,  das  wir  kiesen  möchten  under 
denen  vom^  tale  6  und  itzlicher  gemeinheit  4  nnd  itzlicher  Innung 
2  nnd  den  vollen  gewalt  geben  weiten,  was  die  ingesambt  einmecbtig 
wurden  mitsampt  dem  rate,  wie  man  das  halten  solle,  das  ein  solches 
dan  so  gesi^ehe. 

*  leb«te.      ^  h«ttexu      *  gute.      ^  deme  von. 

^  Ein  Claus  v.  Seh.,  also  doch  wol  der  genannte,  erscheint  schon  1439  im 
ungern  Rath,  war  1440  u.  1443  Bommeister,  trat  1445  wider  in  den  engem  Rath, 
^  1446  ist  er  wider  Bommeister  und  1449  Rathsmeister.  1454,  1457,  1461,  14^ 
1465,  1468,  1471,  1474  finden  wir  ihn  als  Bommeister.  Neben  ihm  kommt  143» 
^Ihrecht  y.  Seh.  in  derselben  Würde  vor;  vor  ihm  bekleidete  das  Amt  1435  Hans  v.  M 


8  Marcus  Spittendorff. 

Uff  den  donnerstag  nach  Bartholomei  (25.  Aug.)  waren  alle  parten 
bey  einander,  nnd  die  zedel  gölten  sie  lassen  lesen,  aber  uns  wardt 
gesagt,  die  parten  weiten  die  zedel  nicht  offiiemen  noch  verhören.  Item 
uff  dem  selben  donnerstagk  yor  mittage  kamen  die  bornmeister  und 
brachten  ahn  der  vom  tale  meinangk  and  sprachen,  nach  als  vor 
betten  sie  befehlmig  von  den  ihren,  das  sie  sich  des  nicht  könten  ver- 
tragen ,  das  die  4  vom  tal ,  die  im  rath  sessen  und  zum  rathe  gekoren 
weren,  sich  vom  rathe  sondern  selten,  das  were  ihr  wille  nicht,  sondern 
wolde  iemandt  die  bornmeister  beschuldigen^,  so  weiten  sie  abtretten, 
was  der  rat  den  erkennete  nach  schult  und  antwort,  das  weiten  die 
bornmeister  dan  leiden.  Die  meister  weiten  das  nicht  eingehen,  die 
im  rathe  bey  uns  vom  tale  sassen,  weiten  auch  nicht;  denn  niemandt 
weite  uns  beylegen,  sondern  etzliche  betten  uns  wol  beygelegt,  sie 
dorften  nicht,  sie^  worden  also  überfahren  mit  werten,  das  sie  stil- 
schweigen musten. 

Do  dis  anbringen  geschach  von  den  bommeistem,  waren  die  meister 
und  ihre  beyleger  grimmig  und  baten  den  rathsmeister  Heddrieh,  das 
er  die  thore  bestellen  wolde,  das  er  wolde  die  schlussel  fordern  und 
zu  sich  nemen  und  zuschlissen;  sie  weiten  uff  2  hauffen  kommen,  was 
den  beschlossen  wurde  unter  ihnen,  das  geschehe.    Dar  hilten  wir  im 
rath  den  meistern  inne,    umb  die  thor  zuzuschlissen  brechte  gar  ein 
gros  geruchte  umbher,  und  uff  2  hauffen  zu  kommen,  da  möchte  ander 
unrath    entstehen,    der   nicht  bequem    were,    wiewol    diese    dinge, 
^^•^*     das  abetretten  belangende,  wol  andere  wege  ||  vorzunemen  betten*',  das 
das  durch  unsere  burger  möchte  erkant  werden,   wie  sich  ein  iglicher 
darinne  halten  möchte,  uff  das  wir  alle  dise  stucke  zu  eintracht  bringen 
möchten,  das  sie  auch  dis  noch  an  die  parten  bringen  weiten,  auff  das 
wir  nicht  zu  ungluck   kommen  durften.     So  baten  wir  im  rath  die 
meister,  das  sie  dise  rede  an  die  parten  brechten  und  versuchten,  ob 
sie  das  noch  ahn  ihnen  erlangen  möchten;  konten  sie  das  dan  ie  nicht 
erlangen,  das  sie  dan  bitten  weiten,  das  dis  beruhen  möchte  bis  morgen 
ireitages  (26.  Aug.),  und  sich  dan  wider  zusammenfugen ;  so  selten  die 
bornmeister  die  ihren  auch  zusanmien  haben  und  der  meister  meinung 
von  der  parte  wegen  zu  verstehen  geben  und  besehen,  ob  diese  dinge 
irgent  möchten  gemittelt  werden.    So  bliebe  das  uff  den  donnerstag. 
Ich  fugete  mich  auch  bey  etliche  vom  tal  und  sagte  inen  dise  dinge, 
das  sich  die  fast  in   die  lenge  zögen  und  nichts  gutts  darinnen  vor- 
nemen,  das  sie  das  beste  darinnen  vomemen  weiten^,   so  ich  änderst 
nicht  mercken  könte,  wir  musten  abetretten,  wir  theten  es  mit  willen 
oder  mustens  thun  durch  gebott  oder  gewalt,  wie  es  danach  geriete 
das  wir  4  im  rathe  nicht  schult  darane  haben  durften.    Uff  die  rede, 
wan  ich  fragte,  wardt  mir  gesagt,  es  were  besser,  das  wir  mit  geboten 
darzu  gebracht  wurden  und  mit  gewalt,  dan  das  ichs  mit  willen  thun 
solte,  und  vil  anderer  rede,  der  ich  nicht  schreiben  magk. 

Uffn  freitag  nach  Bartholomei  (26.  Aug.)  vor  mittage  gingen  wir 

*  beyKhloldlgen.     ^  ■<>.      '  hette.      ^  wolte. 


1474  August.  9 

wider  aofis  rathaus;  so  waren  alle  parten  yersamlet  znsammen,  da 
brachten  die  bornmeister  aber  ein  wort  von  denen  vom  tal,  das  lautet 
als  vor,  die  vom  tale  betten  ans  alleine  nicbt  gekoren,  dromb  lissen 
sie  ans  auch  nicht  abetreten,  den  nach  laat  and  Inhalt  der  wilekir% 
die  wir  geschworen  haben,  wie  dieinhelt,  werden  wir  ans  wol  halten; 
wil  ans  iemandt  draber  nötigen^  oder  gewalt  than,  das  massen  wir 
leiden.  Doch  erboten  sich  die  bornmeister  noch  eins  von  der  yom° 
tal  wegen,  wolte  iemandt  sie  beschuldigen  von  ihren  oder  des  tals 
wegen,  sie  wolten  antworten  and  abetretten;  darzu  solten  die  12  rath. 
manne,  die  vom  rathaase  verkandiget  sein,  ihrer  nach  schalt  and  ant- 
wort  gantz  mechtig  sein,  oder  woldes  der  rath  nicht  za  sich  nemen,  so 
beten  sieb  den  die  vom  tale  gantz  mechtig  aflf  meinen  herrn  von  Mag- 
deburg etc.  Diese  erbiettangk  wolte  alles  nicht  helfen,  sondern  die 
meister  waren  allesampt  halb  rasent,  sie  wolten  die  part  äff  2  haaffen 
haben.  So  geschahen  ans  do  die  gebott,  die  der  rath  za  than  hatte, 
TOD  dem  rathsmeister  Hedrich,  wir  solten  abetretten.  So  verbilden  wir 
das  gebott  und  wolten  nicht  abetretten  zum  ersten  bey  3  Schillingen,  ||  Bl.4^ 
bey  5  seh.,  bey  dreyens  5  seh.,  bey  einer  margk,  bey  3  margk,  bey 
dreiens  5  margk  and  bey  50  marck  and  bey  allen  3  geböten.  Da 
standen  die  meister  aaff  and  wolten  aas  der  dömtze  gehen ;  mit  dem 
standen  die  bornmeister  aach  aaff  and  gingen  aas  der  dömtze,  and 
die  3  pfenner  auch,  die  im  rathe  sassen,  and  ich  Marens  Spittendorff 
bleib  alleine  sitzen. 

So  gingen  die  meister  vom  rathaase  za  den  parten,  do  kamen  die 
parten  alle  zusammen  zuEysenberges  hause,  der  schustermeister  ware^. 
Der  hatte  einen  grossen  hoff,  da  hüten  sie  langen  rath.  Do  kamen 
die  meister  wider  uffs  rathaus  und  brachten  an  den  rathsmeister  Hedrich, 
er  solte  die  thor  zuschlissen  und  die  Schlüssel  bewaren  lassen  und 
die  thurme  bestellen;  und  des  dinges  war  viel,  das  sich  alles  zu  kämpfe 
und  unvemunfte  zöge.  So  gingen  die  meister  zu  den  parten  und  wider 
uflb  rathaus  in  grossen  dramme;  doch  batt  der  rath  die  meister,  das 
sie  zusehen  und  die  ihren  beten,  das  sie  nicht  Unvernunft  anrichten, 
das  nicht  ein  ergers  draus  konunen  möchte.  Da  sprachen  die  meister, 
sie  woltens  gerne  thun,  es  solte  keine  noth  haben.  Da  gingen  sie 
immer  zusammen  und  sammeten  sich,  wol  bis  der  seger  5  schlüge  anff 
den  abent.  Und  wir  sassen  immer  da.  Do  kamen,  als  ich  lebe!  30 
oder  mehr  burger  von  den  parten  auffs  rathaus  in  die  dömtze.  Da 
fiurte  Hans  Laub  das  wort  und  brachte  ahn  von  allen  parten  wegen, 

•  wOtldr.      *>  nötig.      «  von. 


^  Nickel  Eisen  borg  (Isenberg),  der  Schuhmacherzunft  angehdrig,  war  einer 
^  berrorragendsten  unter  den  Innungsmeistem.  Er  sass  1465  im  engem  Rath, 
war  1467  u.  1474  Meister  im  Rath  and  kommt  darauf  in  den  Jahren  1478,  1484, 
1437,  1490,  149B  als  Mitglied  des  engem  Raths  vor.  In  derselben  Zeit  erscheint 
aoch  Jurge  Eisenberg,  welcher  1465  Bürger  wurde  und  derselben  Zunft  angehörte, 
10  diesen  hohem  städtischen  Aemtem;  er  sass  z.  B.  1476  im  engem  RaÜi.  DU 
Fiffiilie  kommt  in  HaUe  noch  im  16.  Jahrh.  vor.    Dr.  L  1094.  1105.  ü.  610.  91C 


12 

hans,  gingen  nffis  nUhaiis  und  waren  eine  weil  bey  dem  rathe;  was 
sie  nnn  wirboi*  von  meines  heim  w^en,  das  weis  ich  nicht.  Als 
oben  geschrieboi  steht,  das  der  rath  ein  teil  nff  montagk  bey  mei- 
nem herm  war»  gewest  nff  der  borg,  mochte  mein  herr  faste  mit 
ihnen  geredt  und  anch  gebet^i  haben,  das  diese  dinge  so  nicht  vor- 
genommen wnrdoi,  das  sie  das  bey  meinen  herm  setzten,  er  hoffte» 
er  wolte  ihnen  nicht  in  nahe  sein,  wie  das  nnn  gebmt  hat,  sondern  sie 
möchten  darsn  nicht  wol  geneigt  sein  gewesen;  doch  möchten  sie 
sagen,  sie  hettens  nicht  macht  hinder  den  parten,  sie  woltens  gerne 
BL  6*  an  die  parten  i|  bringen.  Do  sie  nff  die  mittwoch  ir  gewerb  von 
meines  herm  wegen  an  den  rath  gebracht  hatten,  do  ritten  sie  vor  der 
pfenner  hoff  zn  denen  vom  tal  nnd  mochten  anch  mit  ihnen  reden 
nnd  vieleicht  ihre  meinnng  hören  nnd  ritten  wider  nff  die  bnig. 

Uff  den  nachmittagk  fnhr  der  rathsmeister  Hedrich  mit  etzlichen  aas 
dem  hdmlichen  rath  nnd  anch  andern,  die  sie  anch  zn  ihnen  gezogen,  off 
die  bnrgi  zn  meinen  herm  nnd  waren  wol  3  stunden  dranssen.  Do 
sie  wider  kamen,  fhnden  sie  die  meister  und  rathmannen  und  anch 
die  ans  den  parten  gekoren  waren  von  stnndt  nff  dem  rathanse,  aber 
ich  vemam  nichts,  wir  blieben  alle  im^  gehorsam,  darinne  uns  geboten 
war. 

Uffh  donnerstagk  (1.  Sept)  schickte  mein    herr  von  Magdebm^ 
nffis  rathans'  Yinzencinm  und  reit,  als  mir  gesagt  wardt,  zwei-   oder 
dreymahl    zu  meinem  herm    off  die   bnrg   nnd    von  meinem    herm 
wider  in  die  Stadt  nfiis  rathans.    Noch    wolte  sichs  nicht   finden   zn 
einigkeit,  wir  mosten  alle  bleiben  sitzen  im*  gehorsam.    Ich  yemam, 
sie  wolten  schlecht  nff  meinen  herm  von  Magdeburg    nicht  gehen  in 
den  parten;  die  das  spil  angefangen  hatten,  die  hattens  so  hart  in  das 
Yolck  gestossen  und  ingeblasen,  das  das   volck  nff  keine  einigkeit 
gehen  wolte,  sondern  alle  uff  hader.    Wo  fix)mme  leute  in  den  parten 
waren,   die  dise  dinge  gerne  gntt  gesehen  hetten  und  zu  Mede  rieten, 
dieselbigen  wurden  so  jemmerlich  durch  böse,  unvemunftige  wort  über- 
fahren und  mit  drauung,   sie  woiten   die  aus  den  parten  verwerfen 
und  aus  der  Stadt  dreiben,   das  dieselbigen  leute  musten  stille  schwei- 
gen und  volwort  geben,  das  sie  es  mit  den  pfennem  machten,  wie 
sie  wolden,  den   wir  pfenner  waren  gantz   nbergeboi  von  Innungen 
und  gemeinheit.     Aber  mein  herr  von  Magdeburg  und  seine  reäei 
die  auch  gute  freunde  und  schweger  in  der  Stadt  hatten,  die  thaten 
grossen  vleis  bei  denen  vom  tale,  den  hetten  sich  meines  herm  von 
Magdeburg  gewaltigen  so  nicht  darzwischen  bearbeitet,  so  weren  die 
Innungen   und    gemeinheit    alle  vor  den    pfenner  hoff  gangen    und 
möchten  sie  dar  gedrangen  haben,  wie  sie  gewolt  hetten.    Ich  vemame 

*  worben?      ^  in.      «  ^wld«r^,  aber  dnrebgectrlchfen.      '  in. 


1  unter  der  Burg  iat  stets  das  Schloss  Giebichenstein  bei  Halle  zu  versteh^L 
In  der  Stadt  selbst  besass  der  Erzlnschof  damals  keine  Behaosong. 


1474  September.  13 

aachy  das  der  ratb,  die  noch  sassen,  ||  mitgampt  den  meistern  and  den  Bl-^^ 
andern,  die  sie  za  sich  gezogen  aus  den  parten;  vereiniget  hatten,  das 
gie  die  pfenner  sondern  wollen  und  einen  iglichen  fragen,  ob  er  bey 
dem  rath  bleiben  wolte,  oder  ob  er  wolte,  das  die  pfenner  nicht  ab- 
tretten  solten,  und  das  vomemen  möchte  darauff  gehen,  das  sie  vieleicht 
meinton,  uns  ein  theil  aus  der  Stadt  zu  treiben;  so  hoffte  ich,  das  der 
alfanechtige  Gott  verhinge  solchs  über  uns,  aber  er  wolte  uns  nicht 
gantz  verlassen:  von  dem  rathe  wollten  wir  nicht  tretten,  sie  wollen 
nos  aber  einen  ungewöhnlichen  rath  vorhalten  und  wollen  die  vom 
tale  von  ihnen  weisen,  das  sich  nicht  geburte;  und  die  8  von  Innungen 
nnd  gemeinheit  wollen  der  rath  sein,  das  wollen  wir  ihnen  nicht  zu- 
geben. 

Uff  den  freitag  (2.  Sept.)  des  morgens  schickte  mein  herr  seine 
rethe  ein  theils  wider  uffs  ralhaus  und  vieleichte  auch  zu  den  pfen- 
nern ,  was  sie  worben  uff  beiden  seilen  von  meines  herm  wegen ,  und 
ritten  wider  uff  die  bürg.  Nach  mittage  zwischen  segers  3  und  4 
kam  Vincenlius  wider  von  meinem  herrn  uffs  ralhaus  alleine,  da  war 
er  eine  weil  droben  und  gieug  rabe  und  ging  zu  den  pfennem.  Gar 
nahe  umb  segers  5  kam  Heinrich  von  Ammendorff^  und  Vincenlius 
vor  das  ralhaus  geritten  und  gingen  hinauff.  Kurtz  darnach  nach  5 
kam  Hans  Zölner,  Hans  Schmidt,  Posse  Blume,  Cosmus  Nagel,  Heine 
firacbstel,  Claus  von  Jene^  und  gingen  auff  das  ralhaus  von  der 
pfenner  wegen,  dieweil  die  reihe  dffoben  waren,  was  sie  da  an  den 

rath  brachten  von  der  pfenner  wegen *    Nicht  lange  darnach 

gingen  die  6  wider  vom  rathause  und  gingen  wider  zu  den  pfennem 
in  den  hoff.  So  bliben  Heinrich  von  Amendorff  undt  Vincenlius  die- 
weil uffn  rathause;  gar  ball  hernach  kommen  die  pfenner  alzumahl  uffs 
ralhaus  auss  Bucheis  hoffe;  do  wurden  ihnen  allen  die  gebolh  abge- 
nommen'», das  sie  gingen,  wo  sie  wollen:  Heinrich  von  Ammendorf  und 
Vinzentius  ritten  vom  *=  ralhaus  umb  7  uff  den  abendt,  aber  wir  4  ralh- 
man  und  3  bommeisler  ||  blieben  noch  in  den  geboten  sitzen  in  bi.  7" 
unsern  heusem. 

*  hier  fehlt  offenbar  der  regierende  Satz.        ^  hier  finden  sich  in  der  Handschrift  noch  die 
dnrdtttrichenen  Worte  „wurden  Ihnen  allen.**        «  von. 


^  Die  Familie  v.  A.  war  damals  im  Säalkreise  sehr  angesehen.  Sie  besass  seit 
1413  Rothenburg,  womit  die  Brüder  Heinrich  und  Georg  v.  A.  1476  durch  Erzb. 
tJTist  neben  andern  Gütern  z.  B.  in  Wettin  belehnt  wurden,  Dr.  II.  795,  856. 
^on  die  Eltern  der  letzteren  waren  auch  in  Halle  begütert.  Am  9.  Nov.  1470 
"«tätigten  die  Brüder  Heinrich  imd  Georg  v.  A.  die  von  ihren  Eltern  mit  12Va 
Acker  von  der  grossen  Pfingstwiese  vor  Halle  im  dortigen  Paiüinerklo  ter  gestiftete 
Memorie.  Heinrich  von  Amme.dorff  und  Waldemar  von  Anhalt  befehligten  die  vom 
Erzbischof  Johannes  dem  Kaiser  Friedrich  IH.  1475  gesendeten  Truppen.  Seit  dem 
Jahre  1476  erscheint  Heinrich  von  Ammendorf  lüs  Hauptmann  auf  dem  GieWchen- 
stein,  Dr.  U.  Gen.  Tab.  S.  3—6. 

2  Claus  V.  Jena,  schwerlich  eine  Person  mit  dem  im  Jahre  1428  und  1432 
Jjch  dem  Bürgerbuche  im  Rathe  sitzenden  Nicolaus.  Cl  v.  J.  war  hallischer 
jjanner  und  1471  und  1475  Mitglied  des  sitzenden  Rathes.  Im  letzten  Jahre  be- 
U<sidete  er  das  Amt  des  Kümmerers,  Bl.  44  ^    Vgl.  T  ^ab.  69, 


14  Marcus  Spittendorff. 

Uffn  sonabendt  (3.  ISept)  gingen  sie  wider  zusammen  in  den 
parten  und  uff  dem  ratliause^  und  bilten  grossen  rath  umb  uns  und 
hatten  gross  geleufte. 

Uff  den  montagk  (5.  Sept.)  waren  die  innungen  und  gemeinheiten 
aber  alle  bei  einander  uff  den  vormittagk,  ehe  der  seger  12  schlugk. 
Kam  der  stattkneeht  in  mein  bauss  und   sprach,   der   rath    liss   mich 
bitten,  das  ich  uffs  rathaus  kommen  wolte.  Antwortet  ich :    warlich,  ich 
weis  es  nicht,  sie  haben  mir  fast  harte  gebott  gethan.    Sprach  er:  ihr 
solt  kommen.    Zuhandt  kam  er  noch  ein  mahl,   so  ginge  ich  vor  das 
rathaus,   und  die  andern   kamen  auch.    Do  gingen  wir  uffs  rathaus. 
So  liss  uns  der  rath  zu  ihm  heischen.    Wir  gingen  zu  ihn,   do  waren 
die  aus  den  parten  bey  ihnen  in  der  dörntzen.    Do  hub  Hedrich  an 
undt  erzalte  fast  von  diesen  gebrecheu,  die  zwischen  uns  allen  gewest 
weren  umb  das  abetreten;  das  die  vom  tal  alle  zugesagt  hatten  vor 
meinem  gnedigen   herrn  von   Magdeburg,  sie  weiten   abtreten    nach 
laut  der  wilkire,  weiten  wir  das  auch  also  halten,  das  wir  ihnen  das 
sagten.    Darauff  antwortet  ich  von  stunde  an:   „lieben  herren,    haben 
wir  uns  doch  allwegen  erboten  abezutretten  nach  laut  der  wilkire  und 
erbitten  uns  des  noch,   aber  ir  habets  nie  wollen  auffncmen  von  uns'^ 
Da  sprach  Hedrich  wider:   ,Ja  lieben  herrn,   das  ihr  auch  nicht  irret 
undt  recht  verstehet,  die  wilkire  nicht  uff  einen  oder  2  perselionen  ge- 
deutet, sondern  als  innungk  und  gemeinheit  abetretten,  so  solt  irs  auch 
halten".     Antworte  ich:    „wens    euch    die    vom*   tale    gesthen,    bin 
ich  wol  zufrieden;  aber  umb  die  andern  stuck,  das  saltz  betreffen t,  und 
umb  die   vorscbleger  und   umb  die  schöppen  uff  dem^  berge  wolten 
sie  einen  guttlichen  handel  leiden  vor  meinem  herrn  von  Magdeburg; 
aber  umb  das,   das  wir  die  geboth  verachtet  haben,    sol  14  tage  an- 
stehen, uns  dan  darumb  zu  beschuldigen  nach  laut  der  wilkire^^    So 
baten  sie  uns,  das  wir  uns  nider  wolten  setzen,  ein  iglicber  uff  seine 
stete.    Wir  meinten  nein,  weil  wir  in^  geboten  weren,   were  es   uns 
Bl.  7''  nicht  wol  zu  thun,  das  wir  uns  setzen  selten,   sondern   das  ||  sie  uns 
die  geboth  wolten  abenemen;   das  wolten  sie  nicht  thun,  sondern  wir 
musten  gedult  haben  und  uns  setzen  umb  glimpfs  willen. 

Uff  montagk  nach  mittage  (5.  Sept.)  kamen  unser  freunde,  die  von 
Magdeburg.    Die  hatten  diese  dinge  neulich  erfahren  und  waren  des 

•  von.        **  den.        *^  Ihn. 

^  Daz  Raihaus  scheint  nicht  ganz  auf  der  Stelle  ge>tanden  zu  haben ,  aiif 
welcher  das  heutige  im  Laufe  des  16.  Jahrhunderts  errichtet  wurde  Möglicher 
Weise  trat  es  weiter  nach  Westen  vor.  Wir  lassen  einige  Stellen  folgen,  aus  denen 
auf  die  I-«age  geschlossen  werden  kann:  J.  1366.  tu  twen  ewigen  missen  undor 
deme  rathuse  in  unser  capellen  (Dr.  1.  9B1.).  J.  18 90:  Capella  .  .  .  prope  pre- 
toriiun  dicti  opidi  in  honorc  sancte  Crucis  (Dr.  I.  932.).  J.  1414:  in  capella 
sancte  Crucis  in  viridario  sita  sub  theatro  sive  pretorio  (Dr.  I.  197.).  J.  1457:  an 
dem  krame,  gelegen  in  der  smerstraszen  kegen  dem  rathuse  (Schöppenbuch  Bd. 
V.  S  16'^).  Aus  den  beiden  letzten  Stellen  ziehen  wir  den  Schluss,  dass  das  da- 
malige Bathaus  nicht  in  der  unmittelbarsten  Nähe  der  Kreuzkapello  lag.  Vgl.  da- 
zu vom  Hagen,  Die  Stadt  llaUe  1.  45.  66.  223  ff. 


1474  S^tember.  15 

«ach  Behr  erscfarookeD.  Sie  schiokten  zu  dem  rathsmeister  und  lissen 
ii^  bitten,  das  er  den  heimlichen  rath  zu  ihm  heiachen  wolte,  sie  wolten 
n  im  kommen. 

Do  gingen  wir  zu  ihnen,  do  haben  sie  an  und  sagten,  wie  sie  in 
gerichts  weyse  vernommen  hetten  Uneinigkeit,  das  wir  anderlangk 
haben  wollen.  Doch  hetten  sie  warhaffcig  das  nicht  gewost,  sondern 
gemeint,  wen  daran  was  were,  wir  wurden  ihn  das  ohne  bottschaft 
nicht  haben  gelassen;  doch  were  ihnen  durch  ihre  kaufleute  so  vil  zu 
Torstehen  gegeben,  das  sie  sich  zu  uns  fugten.  Do  hüben  sie  fast  ahn 
und  erboten  sich,  wen  wir  ihrer  begerende  weren,  sie  uns  helfen  oder 
rathen  könten  mit  leib  oder  gutte»  das  wolten  sie  gerne  thun.  Auch 
lissen  wir  uns  beduncken,  das  etwas  fehrlikeit  in  den  dingen  were*, 
80  wolten  sie  die  andern  ehrlichen  stete  beschicken,  das  sie  zu  ihnen 
kernen,  und  erboten  sich  gros  und  viel  an  der  rede  etc.  Da  namen 
wir  ein  gespreche  und  wurden  eins,  das  wir  ihn  ihres  guten  willens 
und  der  wolmeinung  sehr  danckten  und  sagten  ihnen,  wie  sich  mein 
herr  und  seine  rethe  darzwischen  bearbeitet  hetten,  und  darzu  mein 
herr  vergunt  hette  eins  Mdlichen  handeis  mit  Wissenschaft,  so  das  wir 
hofilen,  die  dinge  selten  guttlich  beygeleget  werden. 

Ufin  donnerstagk  post  Crucis  (15.  Sept.)  im  jarmarckt  umb  9  vor 
mittage  kam  mein  herr  von  Magdeburg  uffs  rathaus  und  war  droben 
bis  omb  5  ufin  abent  Da  hatten  die  part^  und  die  rom  tale  fast 
rede  gegen  einander  gehabt;  doch  umb  das  abetretten,  dar  solten  die 
vom  tale  inhalden,  hatte  meines  herrn  kantzier  herr  Bernhardt  gesagt 
nach  laut  der  vrilekire ,  wie  innunge  und  gemeinheit  thun.  Uff  den 
sonabent  nechst  darnach  (17.  Sept.)  fugte  sich  mein  herr  wider  uffs 
rathaus  umb  12.  Die  von  parten  und  die  vom  tale  waren  auch 
droben,  und  ich  Marcus  Spittendorff  ^  war  auch  mit  vor  meinem  herrn 
nffh  rathause.  Da  hub  dercantzler  herrBemhartt  an  von  meines  herrn 
wegen  ||  und  fragte  den  rathsmeister  Hedrich,  ob  die  parte  auch  mehr  Bl.8' 
schulde  zu  den  yom<^  tale  hetten,  das  die  erzalt  wurden  in  gegen- 
Wertigkeit  meines  herrn.  Do  brachte  er  an  noch  4  oder  5  schulde, 
die  die  zettel  nicht  belangeten^  die  von  dem«  rathe  und  den  parten 
vor  Zeiten  gegeben  waren:  das  erste  war,  man  solte  das  saltz  gleich 
sieden;  das  zweite,  man  zöge  mehr  fronsole,  wan  die  rersigelte  zedel 
aosweiseten';  das  dritte,  das  die  vorschleger  nicht  allzeit  burger  weren; 
das  vierte,  die  eymer  über  dem  guttjar  weren  zu  gros;  das  fonfte  umb 
die  gereute.  Von  den  stucken  hatten  wir  fost  rede  underlangk  vor 
meinem  herrn.    Mein  herr  und   seine  rathgeber  hörten  faste  zu,  dar- 

*•  weren.      >>  M.  8.      ^  too.      '  belangete.      *  den.      '  «uwelMte. 


1  Unter  den  „parten*'  sind  hier  wie  fiberall  die  bürgerlich  -  socialen  Gmppen, 
in  welche  die  BevöDcerung  der  Stadt  ndt  Ausschluss  der  Pfilnner  z&cÜJilt,  zu  Ter- 
steh^:  die  sieben  grossen  Innungen  und  die  vier  Gemeinheiten.  Daher  heisst  es 
in  einer  andern  Darstellung  dieser  Verhältnisse:  ,,die  parte  von  Innungen  und 
meinheit"  und  „die  eilf  parte  von  Innungen  und  meinheit*\  Handschr.  hall.  Chronik 
der  Grftfl.  Bihl.  zu  Wernigerode  Zh.  65,  Bl.  265  *^ 


16  Marens  Spittendorff. 

nach  entwichen  wir  meinem  heim  aas  der  dömtzen.  So  mochte  mein 
herr  ans  denen  von  parten  ein  gespreche  halten,  and  sie  was  mehr 
meinem  herm  berichten  möchten  der  versigelten  zedel,  die  von  allen 
parten,  vom  rathe  gegeben  waren  and  aach  denen  vom  tale,  wie 
mans  mit  der  sole,  die  aas  dem  bom  gezogen  wnrde,  halten  soll,  die- 
selbigen  zedel  wolten  die  part  gehalten  haben  and  daraas  nicht  gehen. 
So  schickte  mein  herr  za  ans  vom  tale  Heinrich  von  Anunendorf 
and  Vincentins  and  lies  ans  sagen,  die  parte  weiten^  die  versiegelte 
zedel  gehalten  haben  and  schlechte  daraas  nicht  gehen,  was  nnser 
sin  darza  were.  Daraaff  anworten  wir  den  rethen,  wir  wolten  die 
versigelten  zedel  aach  halten;  were  irgent  ein  stacke  darinne,  das 
nicht  gehalten  warde,  das  sie  ans  das  oflfenbarten.  Das  hörten  die 
rathgeber  gerne,  das  wir  die  zedel  halten  wolten.  Do  meinten  die 
rethe,  so  wir  äff  allen  theilen  die  zedel  halten  wolten  and  anch  ge- 
halten haben,  solte  mein  herr  darinne  ein  handel  haben  oder  vor- 
nemen,  so  were  noth,  das  er  aach  die  zettel  wissen  möchte  oder  die 
Stacke  darinnen.  Daraaff  war  der  vom  tale  antwort,  ihr  wille  were, 
das  unser  gnediger  herr  die  zedel  hören  möchte  lesen.  Aber  das  wir 
im  die  zedel  vorlegen  oder  antworten  selten,  besorgten  wir  ans,  die 
parten  möchten  vorbas  ihren  zom  äff  ans  werfen,  sondern  das  sie  das 
möchten  erlangen,  das  die  part  die  zedel  wolten  vor  meinen  herm 
legen  oder  ans  vergannen,  das  wirs  thnn  möchten. 

Daramb  gingen  die  beide  rethe  fast  lange  za  den  parten  and 
wider  abe  za  meinem  herm,  bis  das  sie  ihre  zedel  selber  meinem 
herm  lissen  antworten  darch  Hedrichen.  So  lass  Vincentins  die  zedel 
in  aller  anser  gegen  Wertigkeit  Do  die  zedel  nan  gelesen  wardt,  be- 
richtet der  alte  kantzier  herr  Berahart,  so  wir  die  zedel  halten  wolten 
an  beiden  theilen  and  gehalten  haben,  so  were  das  vor  sich,  aberumb 
Bl.  8^  die  andern  Stack  wolde  ans  ||  mein  herr  bescheiden  and  besehen, 
das  die  aach  gattlich  beigeleget  möchten  werden.  Umb  die  gebott,  dar 
wir  inne  waren,  wolten  sie  meinem  herm  nicht  vergannen,  darinne 
za  handeln,  so  es  die  wilkire  betreffe;  aach  betten  sie  das  aach  nicht 
macht  hinder  den  parten,  es  were  ihn  von  ihnen  befolen,  dammb  wol- 
ten sie  die  part  äff  den  montag  bey  einander  haben,  was  sie  an  ihnen 
erlangeten,  solte  ihnen  wol  zu  wissen  werden.  Item  ans  warde  ge- 
sagt, dass  wir  vorbass  nicht  aasgehen  selten;  so  bliben  wir  afifh  mon- 
tagk  (19.  Sept.)  in  ansern  hensem  sitzen. 

Dffh  dinstagIS.  Mattheasabent  (20.  Sept.)  zwischen  9  nndt  10  Vor- 
mittage schickte  der  rath  nach  ans  allen  7  vom  tale,  die  in  ihren 
hensem  sassen.  Do  wir  kamen  nffs  rathaas,  lissen  sie  ans  heischen  in 
die  dömtze.  Da  hatten  sie  die  wilkir  anff  dem  tische  ligen,  da  hab 
Hedrich  an  and  beschaldiget  ans,  das  wir  den  gebotten  angehorsam 
gewesen  weren  and  die  verachtet,  dommb  weren*»  wir  die  pörangk 
verfallen  za  geben.  Do  habe  ich  Marcus  Spittendorff^^  ahn  und  ant- 
wortet drauff:    „lieben  herren,  die  gebott,  die  ihr  uns  gethan  habt,  las 

•  wolte.      *»  MWeren'*  doppelt.      «  M.  S. 


U14  September.  1? 

idi  mich  bedancken  unwillig  geschehen  sein;  woromb  soll  der  rath 
einem  barger  gebott  thun  bey50  marcken,  das  mus  geschehen  mit  des 
ritzenden  raths  willen,  darzu  der  meister  nnd  bornmeister.  Nun  sindt 
uns  die  gebott  geschehen  ohne  unser  undt  der  bornmeister  willen;  sindt 
die  nun  mit  gleiche  geschehen ,  wissen  wir  nicht.  Darüber  bin  ich  . 
bliben  sitzen  und  den  rathstul  nicht  gereumbt  Erkennen  sie  nun,  das 
ich  die  börungk  verpflicht  oder  verfallen  bin,  so  mus  ich  die  geben; 
aber  ich  hoffe,  sie  werden  sich  des  bedencken,  das  sie  uns  höher  be- 
nötiget und  betrenget  haben,  wan  die  wilkire  ausweiset,  darzu  wir 
nnsere  eyde  gethan  haben.  Ich  sprach  auch  mehr,  solteich  die  börungk 
je  geben,  so  bete  ich,  ob  ich  wurde  iemande  sagen,  wie  diese  dinge 
Zugängen  weren^,  und  worumb  ich  die  börungk  geben  muste,  das  ich 
höher  benötiget  und  betranget  wurde,  den  die  wilkire  ausweiset,  darzu 
ich  mein  recht  gethan  hette,  das  sie  darumb  nicht  unwillig  wurden. 
Darauff  meinten  sie  nein,  wen  diese  stucke  beygelegt  wurden,  so  muste 
des  niemandt  gedencken.  Sprach  ich  wider:  „sol  ich  auch  so  mein 
geldt  geben,  ist  mir  auch  schwerlich."  Die  bornmeister  und  die  andern 
drei,  die  im  rathe  sassen,  antworten  so:  do  das  gebott  geschehen  were, 
80  weren  sie  heim  gangen,  ||  do  die  meister  uffgestanden  weren,  do  Bl. 9^ 
hette  der  rath  ihnen  wider  lassen  geboth  thun ,  sie  selten  uAb  rathaus 
kommen,  do  kamen  sie.  Der  rathsmeister  hies  sie  nider  sitzen;  sie 
weiten  nicht  und  sprachen,  sie  weren  ingeboten,  es  geburete  sich 
lücht,  das  sie  sitzen  selten.  So  mustensie  sich  setzen.  Darumb  hoften 
rie,  das  sie  der  börungk  nicht  verpflicht  weren  zu  geben,  sondern  umb 
deu  willen,  das  ein  solch  geboth  geschehen  were,  darumb  weren  sie 
^^egangen,  sonst  were  es  nicht  geschehen,  sie  weiten  auch  ihr  recht 
thun.  Darauff  redete  der  rathsmeister  und  die  meister  so  viel,  das  sie 
meinten,  das  sie  das  Vorrechten  weiten,  stunde  nicht  zu  ihun,  sie  könden 
rieh  darinne  nicht  verwaren,  und  vil  ander  rede  mehr,  die  wir  under- 
lang  zu  den  meistern  hatten  mit  ernsten  werten,  bis  das  sie  uns  zu 
Terstehen  gaben  und  meinten,  das  wir  uns  selber  in  die  börung  schick- 
ten, auff  das  sie  es  nicht  wider  an  die  part  bringen  dörften,  den  hie- 
nadi,  wen  wirs  gern  anders  sehen,  so  können  sie  uns  nicht  helfen. 
Donunb  sagten  sie  uns  das  itzundt,  das  wir  wissenheit  davon  betten. 

Do  vnr  vom  tale  das  vemamen,  lissen  wir  uns  verduncken,  Un- 
vernunft weite  ihren  fortgangk  haben,  das  sie  uns  vielleicht  aus  der 
Stadt  verweisen  weiten  und  unsere  gutter  zu  vorkeuffen  in  vier  wecken, 
das  etzliche  wol  sagten ,  und  die  Unvernunft  gantz  gros  war.  Da  ant- 
worten wir,  lissen  sie  sich  beduncken,  das  sie  die  börung  mit  rechte 
nemen,  so  musten  wir  uns  darin  geben;  doch  so  betten  wir  die  hoff- 
nnngk,  wir  betten  das  nicht  verburet  sie  nemens  auch  mit  keinem 
rechte  von  uns;  was  wir  thun  musten,  das  könnten  wir  nicht  wolwegem. 

Von  stundt  an  bischen  sie  die  aus  allen  parten,  die  vormaLs  auch 
darbey  gewest  waren,  der  ^  ein  theil  diss  ungluck  gemacht  hatten.  Und 
die  waren  in  der  vierherrenstuben ,  das  wüsten  wir  nicht,  nut  denen 

*  were.      ^  djM. 
OMeUditaq.  d.  Pr.  Sediieii  XL  2 


18  Marcos  ^ittendorfif. 

hüten  sie  ein  lang  gespreche.  Darnach  hischen  sie  nns  wider  und 
gaben  vor,  so  wir  uns  in  die  böning  geben  betten,  so  wolten  sie  die 
parten  nfin  nachmittag  bey  einander  baben  and  den  solches  vorhalden 
und  besehen,  das  ein  solchs  zu  einer  gatten  weyse  wider  kommen 
*  möchte.  Umb  5  off  den  abent  so  wolten  sie  uns  wider  besenden;  wir 
gingen  wider  in  nnser  heuser,  es  hatte  12  geschlagen.  Uff  den  abent 
umb  5  schickte  der  rath  wider  nach  uns  und  sprachen,  das  die  part 
BL  9**  bey  einander  gewest  weren»,  aber  ihr  were  ||  wenig,  auch  weren  ihrer  vie 
nicht  einheimisch,  so  selten  wir  14  tage  frist  haben,  indes  wen  sie  die 
part  am  bequemesten  zusammen  möchten  haben,  so  heften  sie,  wir 
selten  aus  den  geboten  kommen.  Auch  brachten  sie  vor,  es  weren  einer 
oder  zwei  aus  denen  yom^  tale,  die  betten  fast  wunderliche  rede  auff 
diese  dinge  gehabt,  die  wolden  sie  auch  beschuldigen. 

Uflfh  dinstag  vigilia  Wenzelai  (27.  Sept.)  wurden  dise  vom  tal  be- 
schicket und  auch  beschuldiget.  Meister  Posse  Blume  wardt  beschul- 
diget, er  bette  gesagt,  das  die  uff  dem^  rathause  gesessen  weren  von 
den  30  mannen  ^  und  auch  die  andern  weren  alle  angezeichnet  und  ge- 
schriben,  die  zeit  möchte  kommen,  es  wurde  ihnen  und  ihren  kindern 
gedacht  des,  das  sie  itzundt  anrichten  mit  denen  vom  tale.  Wir  7 
vom  tale  gingen  nicht  in  das  gespreche  und  sassen  stille.  Damach 
wardt  Hans  Schmidt  beschuldiget,  er  bette  gesagt  auff  dem  rathause 
in  der  dömzen  vor  in  allen,  sie  stunden  den  vom  tale  nach  ehre,  leib 
und  gutt.  Hans  Schmidt  antwortet  das  und  sprach,  er  were  geschickt 
von  den"^  vom  tale  uffs  rathaus,  ihr  wort  zu  halten  und  sie  zu  vor- 
antworten,  so  bette  er  ie  gesprochen:  wie  die  leufte  itzundt  sich  be- 
geben ,  und  sie  alle  uff  einem  hanffen  weren ,  und  die  pestilentze  re. 
girte,  möchten  sie  umb  leib  und  gutt  kommen,  auch  gingen  die  rede, 
das  die  meister  den  ihren  befohlen  betten«,  wen  man  die  glocke  an- 
schlüge, es  were  tagk  oder  nacht,  so  solte  ein  iglicher.  in  seinem'  besten 
hämisch  zu  seines  meisters  haus  kommen;  daramb  wiste  er  nicht,  was 
sie  sich  vermuten  selten  etzlicher  losen  gesellen.  Die  antwort  möchte 
in  nicht  helfen.  Sie  fragten  ihn,  ob  er  die  rede  gethan  bette  von  der 
vom«^  tale  wegen,  der  sie  in  beschuldigt  betten.  Antwortet  er  ja. 
Do  musten  wir  vom  tale  abetreten  und  in  die  dömzen  gehen.  Do 
sprachen  sie  und  thaten  ihme  gebott,  das  er  bey  Sonnenschein  in  sein 
haus  muste  gehen  und  daraus  nicht,  er  thete  das  mit  ihrem^  willen. 
Damach  beschuldigeten  sie  Paul  Wittemberg,  der  solte  ihrer  gespot 
haben  und  gesprochen  zu  Lude  Bertolt  ,  .  .  ,  K  Die  wort  geschahen 
vonWittemberge:  Peter  Schaffkopf  sprach  vor  meinem  herm  von  Mag- 
deburg, die  bommeister  frönten  uff  einmal  wol  9  schock  zuber  sohle.  Das 
war  nicht. 

*  were.      *»  von.       «  den.       <*  der.         •  hette,       '  seinen.      »  von.       *»  ihren.       i   Wer 
scheint  etwas  zn  fehlen,  obgleich  im  Bümtucript  keine  Lücke  vorlianden  ist 


Vgl.  die  Einleitung. 


1474  October.  19 

II  Uffh  dinstag  nach  Francisci  (11.  Oct. )  gingen  nnsere  tage  ans.  BL 10' 
Do  gaben  sie  uns  vorbas  tage  bis  uff  den  necbsten  sontagk,  den  tag 
ans. 

Uff  den  montag  nach  Dionisi  (10.  Oct.)  sassen  wir  7  vom»  tale 
wider  in  nnsem  hensem.  Uff  denselbigen  tag  kamen  die  ehrlichen 
stedte  her  als  die  von  Braanschweig^  von  Magdeburg,  die  von  Stendel 
und  die  von  Halberstadt.  Uff  denselbigen  tagk,  ehe  die  stette  kamen, 
waren  alle  parten  beysammen  in  Eysenberges  hofe^  und  hatten  er- 
fahren, das  die  stette  kommen  worden.  So  war  der  rath,  als  ich  ver. 
nam,  bey  ihnen  gewesen,  nnd  hatten  da  so  vil  beschlossen,  das  uns 
der  rath  die  gebothe  abenemen  solte,  weiten  wir  das  änderst  halten, 
das  ihn  durch  meines  herrn  von  Magdeburg  rethe  als  durch  Heinrich 
TOD  Ammendorf  und  Vinzencius  zugesagt  wurde  von  der  yom*>  tale 
wegen  umb  das  abetretten  und  auch  umb  die  vorschleger  zettel  zu 
halten;  aber  umb  die  börungk,  das  hatten  die  part  bey  die  gesatzt^^y 
die  Yon  innungk  und  gemeinheit  wegen  uns  diese  Ungnade  thaten. 

üff  denselbigen  montag  umb  vesper  zeit  besandte  uns  der  rath^ 
da  kamen  wir  alle  7  uffs  rathauss,  und  die  von  Stendel  lagen  bey 
Hans  Bussen^,  die  waren  ehe  gekommen  mit  den  andern  stedten,  ehe 
wir  besandt  worden,  so  das  die  stete  vememen  mochten,  das  wir  noch 
in  dem  gehorsam  waren.  Do  wir  aufe  rathauss  kamen,  berichten  sie 
uns  durch  Hedrich,  wie  die  part  bey  einander  weren  gewesen,  auff  das 
diese  dinge  möchten  uff  ein  ende  kommen;  wolten  wir  das  nun  hal- 
ten omb  das  abtreten,  als  das  mein  herr  von  Magdeburg  durch  die 
geinen  besprochen  und  die  vom^  tale  zugesagt  betten,  und  auch  das 
wir  die  versigelten  zettel  halten  wolten®,  und  das  maus  mit  der  frone 
80  solte  halten,  als  das  vor  alters  were  gehalten  worden ;  wolten  wir' 
imsem  willen  darzu  geben,  das  wir  ilmen  das  zu  verstehen  geben. 
Auch  sprachen  sie,  sie  betten  yemommen,  das  die  ehrlichen  stedte 
kommen  solten,  was  die  wolten,  oder  wer  ihnen  geschriben  bette 
wossten  sie  nicht.  Darauff  namen  wir  ein  gesprech  und  antwortten^ 
das  die  ehrlichen  stette  hiher  kemen  oder  warumb,  wisten  wir  nicht- 
sie  durften  uns  darumb  nit  yerdencken;  aber  umb  das  abtretten,  das 
die  vom  tale  vor  meinem  herrn  zugesagt,  oder  durch  seiner  gnade 

*  Ton.      b  Ton.      0  geMtts.      ^  von.      *  wolle.      '  hier  In  der  Hendsohrtft  noch  none.*' 


1  Aach  fÜrHaUe  gilt  die  Bemerkong,  welche  von  Leipzig  gemacht  worden  ist: 
j^BezOgUch  der  Höfe  in  den  die  älteste  Stadtanlage  bildenden  Strassen  tritt  noch 
im  15.  und  16.  Jahrh.  der  ursprüngliche  Oiaracter,  die  Bestimmung  zum  Betriebe 
der  Landwirthschaft  deutlich  hervor"',  Ck>d.  dipl.  Saz.  ü.  Haupttheü  Bd.  8  S.  XIY. 
Nach  den  Sdiöppenbüchem  gab  es  selbst  in  Strassen,  welche  gewiss  auch  damals 
zu  den  engen  gehörten  z.  B.  in  der  Schmeerstrasse,  der  Clausstrasse,  Höfe  mit 
Scheunen. 

^  DerhaOische  Text  hat  hier  „Possen.  "AUein  aus  der  magdeburgischen  Hand- 
schrift ergibt  sich,  dass  Hans  Busse  gemeint  ist,  welcher  in  diesem  Jahre  (vgL 
S.  1)  Mi^ed  des  engem  Käthes  war. 


20  Marcos  Spittendorft 

rethe  besprochen  were  za  halden,  auch  die  versigelte  zettel  zu  halten, 
weren  wir  vor  unser  perschon  wol  zufnden,  sondern  wir  baten,  weren 
etzliche  stucke  in  dem  zedel,  darum  die  bommeister  den  rath  wurden 
anruffen,  das  sie  in  darzu  beistandt  thun  weiten.  Do  sprachen  sie 
jha. 

Bl.  10^  II  Do  hatte  Hedrich  eine  zedel,  die  hatten  sie  begrifien  und  vor 

den  parten  gelesen,  die  las  er  uns  auch.  Da  stunden  inne  die  zwei 
stuck  umb  das  abtreten  und  umb  die  versigelten  zettel,  wie  das  vor 
meinem  herm  verlesen*  wardt  und  auch,  als  ich  lebe!  umb  die  fron- 
sole.  Do  bericht  uns  Hedrich  fort,  sie  betten  sonst  noch  3  oder  4 
stuck,  da  weiten  wir  sonst  handel  darvon  haben,  wen  wir  ein  wenig 
mussig  weren.  Da  namen  wir  aber  ein  gesprech  und  sprachen,  das 
die  zedel  den  bommeistem  möchten^  werden,  und  das  sie  uns  die 
stucke  auch  berichten  weiten,  were  daran  macht  gelegen,  auff  das  die 
vom  tale  auch  ein  wissen  darvon  haben  möchten.  Da  meinten  sie  ja, 
die  zedel  selten  uns  werden.  Das  waren  die  stucke:  1.  niemandt  soll 
pfanwerken  uff  weinachten,  er  sol  eigne  hausung  haben  und  darinne 
wonen.  Das  ander:  den  vorschlegem.  soll  man  nicht  Urlaub  geben 
vor  pfingsten.  Das  dritte:  kein  pfenner  sol  mehr  haben  den 2 gereute. 
Das  virte:  das  alle  part  des  virteljahres  ein  mahl  zusammen  kommen 
sollen  und  sagen,  was  ihn  noth  ist,  aber  sie  sollen  dem  rathe  das  zu- 
sagen, das  der  rath  macht  habe  das  geschos  zu  nemen,  wen  ihnen  das 
bequeme  ist,  das  die  parten  das  nicht  hindern  sollen.  So  namen  sie 
uns  die  gebott  abe;  umb  die  börung  solte  das  guttlich  anstehen  ein 
14  tage,  sie  heften,  sie  weiten  sich  des  mit  uns  wol  vertragen  etc. 

Uff  dinstagk  vor  mittage  (11.  Oct.)  kamen  die  ehrlichen  stedtezu 
uns  auis  rathaus:  darumb  hatten  sie  uns  uff  den  montagk  zuvorlassen 
bitten,  das  wir  sie  leiden  weiten.  Sie  brachten  an,  wie  sie  vernommen 
betten  durch  mancherley  rede,  die  dan  bey  ihnen  richtig  ginge,  wie 
das  der  rath,  Innungen  und  gemeinheit  und  die  vom  tale  uneins  weren. 
Dasselbige  sie  dan  fast  zu  hertzen  und  in  tieffe  betrachtung  genommen  bet- 
ten, darumb  hetten  die  ehrlichen  stette,  so  sie  uns  verwandt  sindt,  im  aller 
besten  forgenommen  und  die  ihren  zu  uns  geschickt,  die  gebrechen  zu 
verhören  und  die  auch  beyzulegen,  uff  das  die  ehrliche  stodt  und  die 
burger  gemeine  zu  hide  und  gnade  konunen  möchten.  Aber  so  die 
von  Magdeburg,  so  am  nechsten  hellischen  marckte  bey  uns  gewest 
waren  auch  des  irthumbs  halben  zwischen  uns,  und  sie  kurz  abgericht 
worden,  das  die  gebrechen  nichts  uff  sich  hetten  und  wol  guttlich  bey- 
gelegt  selten  werden,  und  sie  des  nicht  befinden,  dorumb  weiten  sie 
ihr  gemut  wissen,  wovon  sich  der  Ursprung  gehoben  bette.  So  wardt 
der  rath  mitsampt  den  meistern  das  znfriden,  das  Hedrich  das  verzelen 
solte.    So  sagte  ich  inrede  darin,  aber  doch  gleichwol  auf  das  glimpf- 

Bl.  11*  liebste;  wardt  das  ||  erzalt  nicht  gantz  und  als  sich  die  wort  begeben 
hatten.  Doch  wardt  gesagt  von  Hedrichen,  wir  weren  unsers  dinges 
nun  wol  zufriden,  es  were  unter  uns    auch  wol  beygelegt  nach  der 

*-  verlMsen.      ^  m<)chte. 


1474  October.  21 

weise,  als  das  vor  meinem  herm  yon  Magdeburg  in  der  zedel  and 
auch  dem  stuck  in  der  wilkir  besprochen  ist,  das  die  parten  von  in- 
Dungen  und  gemeinheit  die  versigelte  zedel  über  der  regierung  der  sole  und 
der  böme  und  was  mehr  darinne  stet,  wollen  gehalden  haben  von 
dem  tal.  Daranff  die  vom  tale  geantwortet  haben,  sie  sindt  geneiget, 
die  zedel  zu  halten.  Und  darumb  meinte  Hedrich  nun  von«  der  par- 
te wegen,  was  wir  sonst  anders  mehr  zu  thun  betten,  das  wolten  wir 
guttlich  und  freundtlich  anderlang  unter  uns  vertragen.  Do  dis  die 
ehrlichen  stedte  horten,  begerten  sie,  das  sie  die  zedel  hören  möchten 
und  die  stucke  der  wilkir.  Do  sprachen  wir  darumb,  so  wolten  die 
meister  das  gerne  nicht  vergönnen,  den  sie  sprachen,  es  were  bericht, 
bis  das  wir  im  rathe  so  vil  redten,  das  man  in  die  zettel  solte  lesen, 
sondern  das  stucke  der  wilkire,  das  wolten  die  meister  nicht,  das  man 
in  das  weysen  solte,  sondern  wir  schwigen  stille. 

Ufi  den  nachmittag  brachte  der  bommeister  Claus  Schafstet  die 
zedel,  die  versigelt  waren,  das  war  im  befolen,  und  das  wart  gelesen. 
Do  die  ehrlichen  stedte  die  zedel  gebort  hatten,  marckten  sie  wol,  das 
man  ihn  nicht  mehr  weysen  wolte.  Da  baten  sie  uns,  das  wir  in  die 
ehre  gunnen  wolten,  das  sie  einen  guttlichen  handel  möchten  haben. 
Des  waren  die  meister  und  auch  ein  theil  im  rathe  nicht  geneiget,  ir- 
gent  handel  zu  leiden.  Die  stedte  lissen  nicht  abe,  sondern  baten  zwir 
oder  3  mahl,  das  wir  in  eines  guttlichen  handeis  vergönnen  wolten, 
das  der  irthumb  gantz  und  gar  möchte  beygelegt  werden,  auflf  das  sie 
die  ihren  grundtlich  möchten  berichten;  und  baten  iurder,  betten  sie 
des  nicht  macht,  das  sie  die  part  beysammen  wolten  haben  und  das 
bey  ihnen  erlangen.  Der  rath  batt  die  meister,  das  sie  die  ihren  wolten 
bey  einander  haben.  WorumbV  Theten  wir  das  nicht,  so  wurden  wir 
des  in  grosse  verdacht  konmien  bey  den  ehrlichen  stetten.  Die  meister 
sprachen  jha ,  sie  wolten  die  ihren  bey  einander  haben ,  sie  hettens 
aber  so  nur  mögen  lassen.  Worumb?  Die  meister  regirten  das  spil; 
wie  sie  den  an&ng  dieser  dinge  gethan  hatten,  so  thaten  sie  hirmit 
aach.  Aber  die  vom  tale  hettens  gerne  gesehen,  das  die  ehrlichen 
fitette  einen  guttlichen  handel  zwischen  uns  gehalten  betten,  das  war 
auch  der  vom  thale  wiUe  gantz  wol.  Aber  die  meister  und  andere 
mehr  waren  auch  des  nicht  geneiget. 

II  Uflf  die  mittwoche  vor  mittage  (12.  Oct)  waren  alle  parten  bey  Bl.  11 
einander,  ein  itzlicher  in  seines  meisters  hause,  und  hatten  angebracht 
was  der  ehrlichen  stette,  die  zu  uns  geschickt  waren,  meinung,  bitte 
und  begerung  war,  das  sie  in  diser  dinge  einen  guttlichen  handel  ver- 
gmmen  wolten,  der  keinem  theil  zu  nahe  oder  zu  schedtlich  sein  solte 
an  ehren  noch  an  eyden.  Dis  war  umbsonst.  Die  meister  brachten 
ein  antwort  von  den  parten,  als  sie  vormals  gethan  hatten.  Worumb? 
Die  meister  sputen  das  spil  mit  den  unvernünftigen,  die  sie  zu  ihn  ge- 
z(^n  hatten.  Diese  dinge  vemamen  die  stette  und  marckten  auch 
wol,  wie  diese  dinge  zugingen  mit    den  meistern  und  hatten  auch 


22  Marcus  Spittendorff. 

merglichen  verdriss  drinne.  Sie  gingen  von  uns  und  baten ,  das  wir 
uflf  den  donnerstag  (13.  Oet.)  vor  mittage  wider  zusammen  wolten 
kommen,  sie  betten  uns  was  mebr  zu  sagen,  dar  uns  allen  und  aueh 
den  ebriicben  stetten  und  dem  gantzen  stifite  macbt  angelegen  were. 
Es  gescbaeb.  Uff  den  donnerstagk  vor  mittage  buben  die  von  stetten 
an  mancherley  rede,  die  sie  erzalten,  die  ibn  befoblen  war  von  den 
ibren,  wie  sie  sieb  in  disen  dingen  bey  uns  balten  solten,  und  sagten 
manebe  febrligkeit,  die  birinne  zu  bedencken,  die  dan  noeb  nicbt  vor 
äugen,  sondern  naebmals  draus  kommen  möcbte  und  uns  und  ibn  und 
dem  gantzen  stiffte  zu  grossem»  Jammer  und  leide  gedeyen  möcbte, 
und  wie  es  andern  stedten  ergangen  were,  die  einen  kleinen  irtbumb 
unter  sieb  gebabt  und  angeboben  betten,  der  dan  disem^  niebt  gleicb 
were  gewest,  und  von  dem  kleinen  zum  grossem  kommen,  so  das  sieb 
gros  Jammer  und  notb  darvon  erbaben  bette,  das  sie  das  aueb  be- 
deneken  wolten,  leider  wie  gesebab  Mentz,  Littieb  ^  und  andern  stedten 
mebr,  da  von  geringem  ^  Unwillen  gros  Jammer  gescbaeb,  das  sie  das 
zu  bertzen  nemen  wolten  und  ibnen  noeb  vergönnen  einen  guttlicben 
bandel,  das  die  dinge  grundtlieb  zwiscben  dem  rathe  und  den  meistern 
und  allen  perscbonen  möcbten*  beygelegt  werden,  und  ander  rede  vil 
mebr,  die  von  der  stedte  wegen  erzalt  worden.  Sie  spracben,  wir  weren 
gemarckt  in  etlicben  dingen,  das  wir  dar  ein  uffseben  zu  betten,  das 
den  belangete  ebr  und  eidt;  nun  wolten  sie  das  mit  gottes  bulfe  so 
Vertilgen,  das  niemand  zu  nabe  an  ebren  noeb  an  eyden  sein  solte. 

Diese  rede  vilmer  balfen  niebt,  die  meister  woltens  nicbt  dulden 
Bl.  12^  noeb  die  parten.  Hedricb  war  aucb  nicbt  ||  geneiget  und  aucb  etzliebe 
im  ratbe,  als  im  anfang. 

üff  den  nacbmittag  kamen  die  stette  wider  zu  uns  uffs  ratbaus 
und  baten,  das  wir  vom  tale  ibnen  entweicben  wolten,  sie  wolten  mit 
den  meistern  sprecben  und  den  ratbmannen,  und  damacb  wolten  sie 
mit  uns  sprecben.  Diss  wolten  die  meister  nicbt  vergunnen,  bis  wir 
so  vil  underlang  redten,  das  sie  das  zufrieden  worden,  also  das  wir 
vom  tale  entweicben  solten;  aber  wenn  sie  mit  den  meistern  betten 
gesprocben  und  damacb  mit  uns  vom  tale  aucb  sprecben  wolten,  so 
solten  wir  das  tbun  in  der  vierberren  dömtze.  Daranff  antworteten 
wir  vom  tale :  , Ja  lieben  meister,  wir  wollen  eucb  die  ebre  gönnen,  das 
ir  nicbt  reumen  dörfet,  wir  wollen  geme  reumen."  Da  waren  die  von 
Magdeburg  alleine  bey  den  meistem,  und  die  andern  stette  waren  in 
der  vierberren  dömtze.  Da  mocbten  die  von  Magdeburg  faste  rede 
mit  ibnen  baben,  wie  sie  ibn  verwandt  weren  «  förder  den  andern 
stedten,  und  uns  einer  dem  andem  eidtbaftigk  und  aucb  dnrcb  privi- 
legia  und  durcb  die  wilkir  verwandt  weren,  und  wie  wir  alle  jabre  in 
vemeuerung  der  rede  zusammen  kommen   musten  durcb  sonderlicbe 

*  grooen.      *»  dlsen.      «  geringen.      *  möchte.      •  were. 


1  Der  Erzbischof  Adolf  v.  Nassau  eroberte  Mainz  in  derNacht  vom  27—28.  Oct. 
1462,  Karl  der  Kühne  Lüttich  am  30.  Oct.  1468. 


1474  October.  23 

verschreibiuig,  und  fast  andere  yil  rede  und  wolmeinnngk  zn  verstehen 
gegeben  hatten,  das  sie  ie  meinten,  sie  wolten  das  uff  andre  wege 
bringen.  Es  half  alles  nicht,  es  war  nmbsonst.  Do  kamen  die  von 
Magdeburg  zu  uns  vom  tal  und  sagten,  das  sie  möchten  keines  an 
Omen  erlangen  und  berichten  uns  des  auch,  was  sie  in  vorgehalten 
betten;  das  waren  wir  willig,  den  worumb?  Was  sich  die  unsem  mit 
ihnen  verschriben  haben,  ist  billich,  das  das  gehalten  werde,  und  do- 
rumb  betten  wir  vom  tale  inen  gerne  vergunt  einen  guttlichen  handel, 
den  wir  habens  im  an&ng  dises  irthumbs  uff  die  von  Magdeburg  ge- 
boten zu  erkennen,  aber  es  möchte  uns  darzu  nicht  kommen. 

Do  gingen  die  von  Magdeburg  wider  zu  den  andern  von  den 
wirdigen»  stedten  und  sagten  ihn  dise  dinge.  Do  kamen  sie  alle 
wider  zu  uns  in  den  rath,  als  wir  sassen,  und  hüben  noch  ahn  als  vor- 
mals den  rathsmeister  Hedrich  mitsampt  den  rathmannen  und  die 
meister  zu  bitten,  als  sie  vormals  gethan  hatten,  ||  das  sie  so  gar  stump  BL 12^ 
von  ihnen  nicht  abgeweist  wurden,  sondern  sie  wolten  ansehen  die 
wolmeinung  der  stc^te,  die  sie  gesandt  ketten,  und  wolten  betrachten, 
was  überlang  aus  diesen  dingen  konunen  möchte,  das  alles  zu  vor- 
waren.  Baten  sie  noch,  das  wir  ihn  die  ehre  vergunnen  wolten,  das 
sie  noch  einen  guttlichen  handel  möchten  zwischen  uns  haben ,  die 
dinge  grundtlich  bejzulegen,  das  were  ihnen  von  den  stedten  so  be- 
foblen. 

Die  von  Magdeburg  sprachen  auch,  sie  wolten  nicht  wegk  zihen, 
dise  dinge  weren  den  beygeleget,  selten  sie  auch  4  wochen  harren. 

Diese  rede  und  meinung  half  nicht,  die  meister  wolten  darein 
nicht  gehen,  sie  sprachen,  die  Sache  were  entricht  vor  meinem  herm, 
aoch  betten  wir  vom  tale  in  das  zugesagt,  dabey  wolten  sie  es  lassen 
bleiben  und  wolten  furder  keinen  handel  dulden  oder  leiden  und 
daockten  den  stetten,  sie  dörften  darnach  nicht  harren. 

Uff  den  abent,  do  sie  von  uns  gehen  wolten  und  noch  bey  uns 
in  der  rathaus  dömtzen  waren,  hüben  die  von  Magdeburg  ahn.  Hein- 
rieh Werner  der  burgemeistere,  und  sprachen  \  zu  uns,  wie  das  die  von 
Bnumschweig  und  Halberstadt  vffa  freitag  (14.  Oci)  von  uns  musten, 
und  die  von  Magdeburg  wolten  noch  bleiben,  sie  hofften,  wir  wurden 
in  ein  ander  antwort  geben.  Sie  wolten  auch  uff  morgen  wider  zu 
uns  konunen,  das  die  meister  und  wir  die  dinge  beschlaffen  wolden. 
Mdnten  die  meister,  sie  geben  in  keine  ander  antwort  Worumb?  Die 
Parten  betten  in  nicht  änderst  befolen,  dammb  were  nicht  not,  das  sie 
fbrder  angezogen  und  genötiget  wurden:  selten  sie  die  parten  wider 
zQsammen  haben,  das  möchte  erger  werden  den  vor.^ 

*-  Jrdlimi.    ^  iprKb. 

^  Aus  einem  undatierten  anonymoi  Briefe  an  einen  ,4ieben  B[erm  Bornmeister'S 
i^dcher  In  diese  Zeit  zu  gehören  scheint:  „üff  solche  zedel  haben  die  meister  das 
vort  eingebracht,  das  die  part  keinen  handel  von  ihn  leiden  woUen,  denn  die  sache 
vere  alltoreit  hingeleget,  sie  wc^en  sich  auch  wd  onderlangk  gattHch  vorlagen 
md  konden  anch  anders  kein  wort  nicht  von  ihnen  brengen, do  sprachen 


24  Marcos  Spittendorff. 

Uffn  freitag  frue  (14.  Oct.)  umb  segers  7  hatten  die  von  Magde- 
burg geschickt  zu  dem  rathsmeister  Hedrich  and  in  lassen  bitten ,  das 
er  seiner  herren  drei  oder  vier  zn  ihme  vorbiten  wolte,  sie  wolten  zu 
im  kommen  und  noch  etwas  mit  ihnen  reden.  So  hisch  Hedrich  den 
heimlichen  rath  und  sagete  uns  das  von  den  von  Magdeburg.  So 
wurde  wir  des  zufriden  und  schickten  zu  in,  wiewol  die  meister  das 
lieber  gelassen  betten,  wenn  sie  der  unere  nicht  geforcht  betten.  Do 
hüben  die  von  Magdeburg  an,  als  vor  geschriben  stehet,  und  bericli. 
ten,  so  der  abscheidt  zuvor  war,  das  wir  die  dinge  beschlaffen  selten. 
Baten  sie  den  rathsmeister  und  die  meister,  das  sie  ihnen  noch  wolten 
eine  guttliche  antwort  geben;  das  wolde  nicht  sein.  Sie  baten  noch 
eins,  sie  baten  das  3.  mahl  umb  gottes  willen  und  ermaneten  sie  bey 
Bl.  13*  lleyden  und  bey  ehren,  das  wir  in  verpflicht  und  sie  uns  weren;  es 
half  nicht,  sie  kunten  keine  guttlikeit  erlangen.  Do  sie  das  ie  ver- 
namen,  das  sie  in  keine  redtlikeit  nicht  gehen  wolten,  do  fragten  die 
von  Magdeburg  und  sprachen:  lieben  hem,  wir  waren  in  verhof- 
nung*,  die  dinge  selten  ufi  andre  wege  kommen  sein,  nun  das  aber 
nicht  sein  mag,  so  geben  wir  das  unserm  herr  gott ;  nun  lieben  herm, 
so  wir  nun  mit  einander  zusammen  mit  eiden  verstrickt  und  verschri- 
ben  sein  2,  des  wir  denn  alle  jähr  in  vemeurungk  der  rede  zusammen 
kommen  an  die  ende,  da  das  gewönlich  ist,  hoffen  wir,  ir  werdet  uns 
das  so  halten,  nachdem  unser  verschreibung  so  inhelt.  Darauff  namen 
wir  ein  gesprech  und  sagten  ja,  wir  wolten  das  halten,  und  was  wir 
in  zugesagt  betten  oder  mit  eiden  verbunden  weren,  und  auch  die 
nach  uns  wurden.    Da  sprach  Heinrich  Muller  von  Magdeburg:^  „lieben 

*  fii  itefat  hier:  wir  ie  vexiiofatixig. 


die  meister,  weren  sie  ehe  kommen ,  so  wolden  die  part  gerne  einen  handel  geliden 
haben,  aber  nmi  kanten  sie  keines  an  ihnen  erlangen  und  forchten,  die  dinge  möch- 
ten sie  ergem  damit,  wenn  sie  könden  dem  volcke  nicht  gesteuem.  Beilagen  zur 
DarsteUung  Spittendorfts  BL  360*». 

a  Von  welcher  eidlichen  Verbindung  der  beiden  Städte  mag  hier  die  Rede  sein? 
Sollte  sich  Sp.  noch  auf  das  Bündnis  Tom  24.  Dec  1348  beziehen,  dessen  Uriamde 
Dr.n.  299  mittheilt,  oder  auf  ein  roateres?  Wahrscheinlich  hat  er  nur  die  Bundes- 
genossenschaft, welche  beide  Städte  m  der  Hanse  verknüpfte,  im  Auge.  Im  14.  Jahr- 
hundert  trat  Halle  sehr  oft  mit  Magdeburg  zu  solchen  Vereinigungen  zusammen, 
so  1343,  1345,  1351,  1361,  1363,  1370,  1376,  1383,  1389. 

»  H.  M.  sass  schon  im  Jahr  1466  im  Eath  der  Stadt  Magdeburg,  wie  der  Ver- 
gleich des  Baths  von  Magdeburg  zwischen  dem  Erzbischof  Johannes  und  der  Stadt 
Halle  vom  9.  Juli  beweist.  „Darbie  sint  gewest  de  hochgebome  ftirste  und  herre, 
herre  Stefißan,  pfaltzgrave  by  Ryn  und  herthoge  in  Beyern,  und  de  erhaftige  her 
Paulus  Busse,  im  geistliken  rechte  lerer  und  provest  tho  sünte  Mauritz  yn  Halle, 
von  des  vorgnanten  unses  gnedigen  hem  von  Magdeborg  wegen,  und  de  ersamen, 
wiesen  Bereke  (?)  vam  Kelre,  itzunde  sittende  Borgermeister,  Obick  Drewes,  Lu- 
decke vamKelre,  Cziliacus  Degener  und  Hans  Mulre  thom  gülden  ringe  von  unses 
des  rades  tho  Magdeborg  wegen,  Hans  Cluke,  radesmester,  und  Hans  von  Waltheym, 
bomemester  over  dem  dudischen  bome  tho  Halle,  von  des  ersamen  rades  tho  HaUe 
wegen."  Aus  Dr.'s  Papieren  nach  einem  verlornen  Pergamentcodex  des  Baths  der 
Stadt  Halle.  Im  Jahr  1476  war  H.  M.  Bürgermeister  der  Altstadt  Mi^deburg,  Dr. 
L  165  upd  wAitflr  unten  BL  53^    Hoffmann,  Geschichte  der  Stadt  Magdeburg  1 42X. 


1474  October.  25 

herrn,  wir  hören  das  gerne,  wir  wollen  das  den  nnsem  so  auch  sagen/' 
Do  sprach  lorge  Seile,  der  der  meister  wort  hilt:  „die  nnsem  haben 
nns  das  anch  befohlen,  was  wir  mit  euch  verbunden  oder  vereidet  sein» 
das  wollen  sie  halten/'  Do  schieden  sie  von  uns  und  gesegneten  nns. 
Aber  sie  bliben  den  tag  noch  hier,  der  rath  löset  sie  alle  ans  der  her- 
bei^. 

Damach  wol  nber  acht  tage  hüten  die  meister  faste  ahn  nff  dem 
rathause,  das  die  dinge  gantz  möchten  beygelegt  werden,  nnd  das  wir 
einen  handel  vomemen  weiten,  wie  es  nmb  die  stucke  und  gebrechen 
Yorbas  solte  gehalten  werden. 

Da  gab  Hedrich  den  bommeistem  die  zettel,  die  sie  gemacht  nnd 
vor*  den  parten  gelesen  hatten,  die  zettel  solten  sie  denen  vom  tale 
bringen.  Das  geschach.  Ufi  die  zettel  war  der  vom  tale  antwort  durch 
die  bommeister,  was  sie  den  rath  betten  zugesagt  vor  meinem  herm 
ron  Magdeburg,  das  weiten  sie  halten.  Baten  die  vom  tale,  das  die 
anch  gehalten  wurde.  Diese  antwort  geschach  uff  dinstag  nach  der  elf- 
tausent  Jungfrauen  tagk  (25.  Oct.).  Umb  die  andem  stuck,  die  in  der 
zettel  nicht  geschriben,  sondern  die  vor  den  parten  ||  gelesen  und  die  BLIS^ 
meister  mit  Hedrich  und  andem  gemacht  haben,  nemlich  3  oder  4 
stucke,  als  vor^  geschriben,  da  thaten  die  bommeister  von  der  vom  tal 
wegen  auch  antwort  uff  und  sagten  auch  fast  ihre  bewegung,  die  sie 
draoff  hatten,  und  wir  im  ratheauch,  so  das  nicht  ein  gantzer  beschlus 
wart,  sondem  die  meister  rickten  uff,  die  zuber  über  dem  Hackenbom 
solten  zu  gros  sein.  Sprachen  die  bommeister  und  wir  vom  tal,  das 
man  einen  zuber  holen  lisse  vom  Hackenbom;  meinten  die  meister,  es 
were  auch  ein  mas  da  bey  demselben  bom,  das  solten  sie  mitbringen, 
darnach  solten  die  zuber  gemacht  werden.  Wir  bestalten,  das  ein 
zuber  und  das  mas  vom  Hackenbom  auf  das  rathaus  gebracht  wart, 
und  schickten  auch  nach  Paul  Fleischhauer  ^  und  Mattes  Penne  ^^  die 
die  zuber  pflegten  zu  machen.  Sie  brachten  einen  neuen  zuber  und 
beide  ihre  ejseme  mas,  damach  sie  die  zuber  pflegten  zu  machen,  uffis 
rathaus  und  sprachen  auch  beide  bey  waren  werten,  das  sie  die  mas 
von  ihren  eltem  betten.  Und  Mattes  Penne  sprach,  das  sein  vater  vor 
30  oder  40  jaren  die  zuber  gemacht  bette  ^  und  nie  anders  den  nach  einem 
solchen  mas,  der  er  eines  ^  uff  die  zeit  uffh  rathaus  hatte,  und  Paul  Fleisch- 
hauer auch  eins  hatte.  So  gingen  die  meister  fast  und  massen,  Hed- 
rich auch;  aber  sie  kunten  nicht  finden,  das  sie  Ursache  zu  uns  haben 
möchten.    Aber  das  mas,  das  bey  dem  Hackenbom  pflag  zu  sein,  das 

*  von.      ^  Pennlg.      '^  hetten.      ^  einem. 


1  Vgl.  S.  20. 

^PaulFleischhauer  war  1470 Meister  im  Rath,  1478  Mitglied  des  engem Raths, 
1479,  1482,  1485  u.  1488  Rathsmeister.  Vor  ihm  kommt  Caspar  Fl.  von  1441  bis 
1459  als  Mitglied  des  engem  Raths  und  der  Meister  vor. 

s  Matthias  Renne  1466  und  1469  Meister,  1472  Mitglied  des  engem  Raths, 
1478,  1481,  1484,  1487,  1490,  1493,  1496  Rathsmeister.  Die  Familie  erscheint  schon 
Im  Anfange  des  Jahrhunderts  selbst  im  engem  Rathe. 


2^  Marcos  Spittendorff. 

war  ein  wenig  kartzer,  den  Matthes  Pennen^  und  Paul  Fleischhaners. 
Das  kam  davon,  die  knechte  hattens  anch  selber  gesagt  und  Clans 
Werner  der  nnderbommeister,  das  sie  mit  dem  eysen  dasfeuer  schireten 
nnd  reameten  bisweilen  die  gössen  darmitte  nnd  were  aoff  die  steine 
geworfen  vor  langer  zeit,  das  das  so  ein  wenig  vematzt^  and  kortzer 
war,  den  die  andern  zwey,  darnach  die  znber  stete  gemacht  worden. 

^i- 1^'  So  bleib  ||  es  bey  den  massen  Matthes  Pennen  nnd  Paul  Fleischhaners. 
Und  die  meister  mästen  genügen  haben  und  es  so  lassen  bleiben. 
Lorentz  von  Renden  nam  das  mas  vom  Hackenbom  nnd  liss  es  machen 
nach  den  andern  2  massen. 

Uffn  sonnabent  post  Onminm  Sanctorom  (5.  November)  im  74.  jähr 
der  minder  zahl  lissen  die  bommeistcr  und  schepfen  im  tal  diese  ge- 
bott  ausgehen,  das  ein  iglicher  wircker  nicht  mehr  nnd  auch  nicht  we- 
niger den  35  gezenchente  eymer  aus  dem  fasse  füllen  solte  in  die  p&n- 
neuyunddas  stucke  saltz  wardt  gesatzt«'  uff  11  Schwertgroschen  ^  der  läf  die 
zeit  47  vor  einen  reinschen  gülden  gingen ;  aber  das  stucke  saltz  vor  5^2 
grosse  groschen,  der  dan  23  oder  23  V2  vor  einen  reinischen  gülden  gingen  uff 
die  zeit.  Nota.  Dieser  artickel  solte  vor  stehen  geschriben  umb  den  willen : 
Im  74.  Jahr  umb  pfingsten  und  lohanni  galt  das  stucke  saltz  12  schwert- 
oder  silberne  groschen,  wie  man  will.  Nun  in  dem  Unwillen,  dervordiser 
Schrift  stehet  geschriben,  der  dan  zwischen  dem  rathe,  zwischen  den 
meistern,  denen  vom  tale,  Innungen  und  gemeinheit,  wardt  vor  das 
beste  genommen,  das  die  bommeister  dem  saltze  abesatzten  und  wardt 
gesatzt''  uff  6  schwertgroschen.  Und  brachte  aber  keine  gutte  an  die 
parten,  sondern  die  parten  mochten  des  gar  wol  und  hatten  gros  wol- 
gefallen  dorinen,  das  die  vom  tal  also  gezwungen  wurden;  aber  die  pfenner 
namen  gemeiniglich  grossen  schaden,  den  da  was  nicht  von  verdienst 
innen,  den  ein  theil  lissen  gar  gros  saltz  sieden,  und  die  sole  galt  viel, 
das  saltz  wardt  wol  zu  15  gesotten,  ein  theil  sotten  das  nicht  so  hoch, 
es  gedacht  auch  niemandt  mehr,  das  man  so  viel  eingegossen  hette;  so 
wardt  die  regirung  nun  so  vorgenommen,  als  oben  geschriben,  sonnabent 
post  Omnium  Sanctorum.  Die  wircker  ubemamen  die  fhhrleute  auch 
Sehr :  wen  ein  gast  ludt  40  oder  41  stuck,  der  muste  dem  wircker  geben  ein 
schwertgroschen  von  eim  stuck  und  10  schwertgroschen  zu  tranck  gelde 

Bl.  14^  darzu  10  schwertgroschen  zu  buhre,  item  dem  uffburer  ||  6  schwert- 
groschen, dem  uffweger  auch6  schwertgroschen,  dem  leder  8  schwertgro- 
schen, dem  stöpper  6  schwertgroschen,  dem  abschleger  ein  schwert- 
groschen, so  das  dieselbigen  die  fuhrleute  zumahl  sehr  ubemamen,  und 
die  klage  sehr  gros  wardt.  Nun  wardt  vor  das  beste  vorgenommen 
durch  die  bommeister  und  schöppen  im  tal  und  satzten,  wie  viel  ein 
iglicher  von  einem  gaste  nemen  solte:  der  wircker  solte  nemen  von  1 
stucke  saltz  1  schwertgroschen  und  solte  dem  gaste  das  saltz  auf 
wagen  schitten'  etc. 

Ufih  sonnabent  nach  Martini  (12.  Nov.)  im  74.  jähr  brachten  die 
bommeister  an  den  rath,  nachdem  sich  diese  vorgeschribene  geschichte 

k.      b  Yernntz.      ^  geMts.      ^    .fgroschen*'    fehlt  hier  und  in  den  folgenden  ZeUen 
'  ichicken. 


1474  NoYember.  27 

* 

begeben  betten  der*  regiening  des  tals  wegen,  die  den  aach  meinem 
herra  von  Magdeburg  von  den  meistern  nffgerackt  weren,  und  auch  noih 
fiuzunemen  im  thal ,  nun  betten  bommeister  und  schöppen  im^  tal 
die  regirung  vorgenommen,  wie  sich  ein  iglicher  halten  solte,  uff  das 
der  gast  so  sehr  nicht  beschwert  wurde.  Auch  hatten  die  bommeister 
imd  Schoppen  im  tale  gebott  gethan,  aber  sie  fragten  nach  ihren  ge- 
boten wenig,  darumb  baten  die  bommeister,  das  der  rath  auch  wolde 
geboth  thun,  auff  das  die  geboth  auch  möchten  gehalten  werden,  und 
die  regirung  so  vil  bestendiger  bleiben  möchte.  Darauff  nam  der  rath 
mitsampt  den  meistern  vor  das  beste  und  befohlen  den  stadtknechten, 
das  sie  den  wirckem,  ledam,  stopfem,  p£anschmiden  sagen  selten  vons 
raths  wegen  die  geboth,  die  die  bommeister  tmd  schöppen  gethan 
betten,  die  selten  sie  halten  ein  iglicher  bey  3  marcken. 

Uff  densontagk  nechstdamach  (13.  Nov.)  bischen  sich  die  wircker 
alle  zusammen  in  das  heilige  grab  ^  und  mochten  sich  unterlang  beredet 
haben,  das  niemandt  underbussen  solde,  die  geboth  wurden  in  den  ab- 
gesagt; auch  könnten  sie  mit  dem  lohne  nicht  zukommen,  so  inen  von 
den  bommeistem  und  scheppengesatzt^'  were,  das  sie  dem  ||  fuhrmanne  BL15* 
das  saltz  uff  den  wagen  schitten  ^  solten.  Auch  waren  viel  wircker,  die 
ihren  jnngkera  die  Schlüssel  brachten  und  weiten  nicht  mehr  sieden 
imd  triben  grossen  hohmut,  und  es  war  wenig  saltz  im  tale,  und  die 
fohrleute  holtens  sehre.  Die  bommeister  und  schöppen  hilten  faste 
handel  umb  den  willen,  das  die  wircker  sich  so  stoltziglich  hilten, 
doch  mnsten  sie  gedult  haben  und  meinten,  das  ihrer  ie  ein  theil  uff 
den  abent  underlegen  wurden,  aber  keiner  buste  uff  den  abent  under; 
ein  theil  betten  wol  untergebusset,  sie  dorften  vor  den  andem  nicht. 

Uffii  montagk  Tor  mittage  (14.  Nov.)  brachtens  die  bommeister  an 
die  rathsmeister.  Do  lissen  wir  die  rathsglocke  läuten  und  besambten 
den  rath^  und  brachten  die  dinge,  die  uns  Ton  den  wirckem  begeg- 
neten, an  den  rath.  Do  besandte  der  rath  die  4  wircker,  die  ir  wort 
pflegten  zu  halten,  dieselbigen  hatten  noch  4  wircker  zu  ihnen  gekoren, 
das  ihrer  8  waren,  und  kamen  uffs  rathauss.  Do  war  der  rath  wol 
geneiget,  doch  gleichwol  nicht  alle,  das  man  den  8  wirckem  von  stundt 

A  die.      b  Inn.      c  gentz  weren.      d  »chiekeii. 

^  Dieser  gewöhnliche  Yersammlongsort  der  Wirker  war  doch  wol  die  Kirche 
oder  GapeUe  z.  h.  Gr.  in  der  Halle  und  zwar  nicht  weit  vom  Morizldrchhofe'  ge- 
legen. Vgl  weiter  unten  BL  98 ^  328 M)r.  I.  745.  Auf  die  Stelle  baute  der  Rath 
sp&ter  das  Eoth  zum  Ziemer. 

^  Dass  nicht  nur  der  Rath,  sondern  auch  die  Bürgerschaft  durch  den  Glocken- 
schlag zusammengerufen  wurde,  war  in  niederdeutschen  Städten  ganz  gewöhnlich. 
In  der  magd.  Schöppenchronik  findet  sich  zum  Jahr  1405  der  Satz:  „men  hadde 
bnrding  gehid,  und  unse  borgere  gemeinUken  van  bodes  wegen  uppe  dem  markede 
mosten  rai  to  der  huldinge"  (Die  Chroniken  d.  d.  Städte  Bd.  m  S.  319.)  In 
der  Wülkfir  der  Stadt  Sidze  vom  Jahr  1470  heisst  es :  Wann  man  auch  die  Glocke 
zu  dem  Burdinge  oder  Bürgern  läutet,  ee  sei  Tag  oder  Nacht,  so  soll  ein  jeffUcher 
Büiger  und  Inwohner  auf  oder  in  das  Rathaus  vor  den  Rath  kommen  bei  Pöne 
zwOtf  Magdeburgischer  Pfennige.  Winter,  Die  Willküren  d.  St.  Salze  i.  d.  Ge* 
schichtsbl&ttern  l  St.  u.  L.  Magd.  Ym  S.  117. 


^8  Marcus  Spittendorff. 

m 

an  bey  50  marcken  geboten  hette,  das  sie  von  standt  an  solten  onder- 
bassen  oder  die  Stadt  reamen,  wer  das  nicht  thnn  wolte,  nmb  des  hob- 
mats  willen,  den  sie  gethan  hatten.  Aber  die  meister,  nemlich  Peter 
Schaff  köpf,  der  wolde  nicht  und  machte  die  andern  alle  irre,  als  er 
dan  das  gantze  jähr  gethan  hatte;  sie  wolten  hören  der  wircker  ant- 
wort,  was  die  sagten.  Wommb?  Sieglanbten  denwirckem  mehr,  den 
den  bommeistem  und  denen  vom  tal.  So  liss  man  die  8  wircker  vor 
den  rath  und  fragten  sie,  wommb  sie  nicht  sötten ,  das  sie  itznndt  das 
tal  mit  der  arbeit  niederlegten,  da  theten  sie  dem  rathe  nicht  za 
dancke  an.  Do  antwortten  sie  fast  mit  viel  Worten  und  meinten,  die 
wircker  gemeiniglich  weren  nicht  geneiget  zu  sieden  in  den  geboten, 

Bl.  15^  das  sie  solten  geeidet  Verden ;  wen  in  die  ||  gebott  abe  wurden  gesagt, 
auch  das  ir  lohn  nicht  geringert  wurde,  sondern  als  sie  den  vor  ge- 
nommen betten,  wolten  sie  gerne  sieden,  aber  umb  den  lohn,  der  in 
itz  gesatzt^  were  von  bommeistem  und  schöpfen,  und  auch  in  die 
pfannen  zu  ftlllen  bey  gebotte  35  gezeichente  eymer,  darinne  können 
sie  sich  nicht  bewaren,  und  viel  mehr  wort,  das  ich  marckte,  betten  sie 
was  arges  gewust  von  denen  vom  tale,  sie  hettens  gesagt.  Und  SchaflT- 
kopff  fi^te  faste,  ob  das  saltz  auch  so  gros  wurde  von  den  35  eymera, 
als  vor  ehe  das  geboth  ausgegangen  were.  Antworten  die  wircker, 
nemlich  Ciriax  Berwalt,  nein,  das  saltz  wurde  nicht  so  gros  von  35 
eymera  als  vor;  den  man  hette  vor  gemeiniglich  mehr  ingegossen b. 
Do  sprach  Peter  Schaflfkopff aber,  den  erder  pfennerfreunt  war,  haben 
doch  die  bommeister  gesagt,  das  saltz  werde  nun  grosser,  man  geust 
zweyer  oder  dreyer  eymer  mehr  den  vor.  Da  redte  Schaffkopff  nicht 
war  ahn,  das  die  bommeister  das  gesagt  betten,  sondern  der  weinmeister 
Bastian  Granheide  sagte,  es  möchte  wol  kommen,  das  alle  pfenner,  die 
da  saltz  sötten,  nicht  lissen  35  eymer  eingissen.  Aber  ein  theil  moch- 
ten weniger  und  auch  ein  theil,  als  ich  meine,  mehr  eingissen;  doch 
uff  das  gleich  gesotten  und  auch  gutt  saltz  von  35  eymera  auss  dem 
fasse  zu  füllen  wurde,  wardt  vor  das  beste  vorgenommen  von  den  bora- 
meistera  und  schöppen,  das  das  ein  jederman  bey  der  busse  also  solte 
halten.  Peter  Schaffkopff  wolde  auch,  das  wir  vom  tal  alle  siebene 
solten  weichen.  Do  sprachen  sie,  do  wir  wider  uff  unsere  stete  gingen 
sitzen,  das  sie  dise  dinge  des  lohns  der  wircker  bemhen  lissen  unge- 
fehrlich,  und  das  sie  sich  darinne  bequemUch  hüten  und  die  leute  so 
sehr  nicht  ubernemen,  den  die  klage  gros  were  von  fuhrleuten  und  auch 
burgem,  sondern  das  sie  ingissen,  als  das  inen  geboten  war  von  den 
bommeistem.    Wen  der  rath  ein  wenig  mussig  wurde  über  14  tage  oder 

BL  16^  4  Wochen,  ||  so  wolten  wir  ein  handel  haben  mit  den  bommeistera,  uf 
das  es  eine  bequeme  weise  mochte  haben  und  gemacht  werde.  Und 
thaten  den  8  wirckem  ein  geboth,  einem  iglichen  bey  50  marcken,  daüs- 
selbige  gebott  solten  sie  den  andem  wirckera  auch  einem  iglichen  vons 
raths  wegen  bey  50  marcken  gebiten,  das  sie  solten  Unterbussen;  wer 
das  nicht  thun  wolte,  der  solte  die  Stadt  reumen.    So  mochten  sie  £Etste 

*  getatst.      ^  hier  folgt  noch  ehonud  ,jJb  Tor"*. 


1474  November.  29 

ZU  rathe  gehen,  4en  off  den  abent,    a  man  das  Are  Maria  schlag,  da 
bnsten  sie  fast  alle  unter. 

Dis  alles,  das  sich  die  wircker  so  widersetzig  hüten,  machten  etz- 
liehe  in  den  parten,  die  denen  vom  tale  gantz  ganstig  sindt,  als  ihnen 
gott  lohne,  wens  ihnen  leidt  wirdt,  als  sie  das  zwar  das  gantze  jähr 
getriben  haben.  Sie  hüten  des  gebotts  nicht,  das  sie  gleich  eingissen 
solten  35  eymer,  als  die  bommeister  und  schöpfen  geboten  hatten,  den 
ieh  marckte  etliche  in  den  parten,  die  hüten  die  wircker  darzn,  das 
de  nach  bommeistem  und  schöpfen  nichts  fragten;  anch  waren  die 
wircker  gantz  stoltz  gegen  die  pfenner.  Mein  wircker  liss  mir  von 
standt  an  dieselbige  woche,  als  in  der  rath  das  befahl,  das  sie  under- 
boBsen  selten,  abegehen  30  zaber  sole  mehr,  wen  zufohr  gesotten  zu 
36  wercken;  darnach  die  ander  woche  5  tage  sötte  ehr  auch  35  wergk, 
gingen  mir  29  zuber  sole  abe  über  viere  gesotten.  Aber  die  wircker 
machtens,  wie  sie  weiten,  auch  bisweilen  zu  27  znber,  die  mir  zu  5 
tagen  abegingen  uff  so  vil  werck  als  vor  geschriben.  Item  die  sole 
galt  vü,  der  zuber  Deutsch  galt  einen  grossen  groschen  oder  2schwert- 
oder  sübeme  groschen  und  nach  2  oder  Vj^  hellischen  pfennigk  über 
den  groschen.  Gut^ar  galt  der  zuber  einen  grossen  groschen  minus 
1  oder  ^/2  hellischen  d.  Das  schock  wergk  wardt  verdinget  zu  20 
alten  schocken  oder  10  alte  schock  voller  zahl  (?).  Das  schock  holtz 
kaufte  man  vor  5  oder  5V2  d.,  auch  bisweüen  vor  1  schwertgroschen, 
aber  das  holtz  machten  sie  fast  geringe,  man  muste  der  wol  7  oder  8 
schock  haben  zu  einem  wercke. 


II  Diese  zettel  hatten  etliche  des  raths  mitsampt  den  meistern  Bl.  16^ 
und  mit  denen,  die  sie  zu  sich  gezogen,  gemacht  und  hatten  die  in  die 
parten  geschickt,  dieweil  wir  7  vom  tal  in  unsem  heusem  musten 
sitzen.  Zwar  unverschulter  Sachen,  sondern  durch*  grosse,  grobe  Unver- 
nunft musten  wir  vom  tale  das  von  den  parten  über  uns  nemen  und 
sonderlich  von  den  meistern  und  etlichen  von  dem  rathe,  die  uns  das 
alles  unbiUich  und  nicht  mit  gleiche  thaten.  Und  dieser  nachgeschrie- 
bene Zettel  ist  gewest  Hans  Schmides;  hinder  dem  rathause  wonhafitigk, 
der  hatte  die,  als  ich  mich  verduncken  lasse,  au%eschriben  und  die 
hebet  sich  also  an:  Ersamen,  lieben  freunde.  So  ir  uns  bey  den 
euren,  im  anfange  der  gespreche  umb  das  geschos  zu  sprechen  etzliche 
stuck  unter  andern  der  regirung  des  tals  eins  gewest,  zuentboten  ha- 
bet, daraus  sich  den  ein  stucke  nemlich  umb  die  abtretung  der  vom 
tal  entspunnen  hatte,  darumb  man  sich  dan  lange  hatt  geirret  und 
doch  nun  durch  einen  freundtlichen  handel  dahin  gekommen  ist,  das 
sich  die  vom  tale  nach  laut  der  wilkire  gleich  andern  unsem  bürgern 
von  Innungen  und  gemeinheiten  mit  der  abetretungk  halten  sollen; 
und  darzu  ist  auch  umb  die  regirungk  des  tals  furder  durch  unsem 
gnedigsten  herm  von  Magdeburg  in  einem  guttlichen  handel  besprochen, 
das  die  vom  tale  mit  der  regimngk  halten  selten  in  aUer  massen,  als 
die  Zettel,  darüber  gegeben,  der  ihr  in  itzlicher  part  eine  habety  von 


dO  Marcus  Spittendorfl^ 

wort  zu  Worten,  von  stnck  za  stocken  melden  und  inhalden,  das  sie 
den  auch  also  zu  halten  verwilliget  han.  Sondern  in  andere  stucke 
mehr,  der  in  der  zedel  nicht  gedacht  wirdt,  nemlich  umb  die  yorschle- 
ger  der  sole  und  umb  die  fronsole  und  auch  die  grosse  der  eymer  und 
auch  der  zuber  über  den  bomen,  das  die  vom  tale  damit  halten  sotten, 
als  vormals  und  vor  alder  damit  gehalden  ist.  Aber  umb  die  gereute 
Bl.  17*  der  pfenner  haben  mr  betracht,  das  kein  pfenner,  der  ||  pfannewerk 
übet,  hinfurder  nicht  mehr  den  2  gereute  haben  sol.  Und  so  wir  dan 
den  7  vom  tale  nach  laut  der  geboth,  die  gethan,  die  börung  nun  da- 
rauff  auch  zugesprochen,  sich  auch  selbst  darin  gegeben  haben,  was 
denselben  vor  gnade  dran  solte  erzeigt  werden,  uns  bey  den  mögen 
wissentlich  thun  und  auch  macht  geben,  mit  unsem  hem  den  meistern 
denselbigen  vom  tale  die  geboth  wider  abezunemen.  Und  auff  das  nun 
diser  Unwille,  der  auff  etzliche  zeit  daher  gestanden  hat,  gantz  und 
gar*  möchte  beygelegt  werden,  were  auch  wol  unser  andacht  uff  die 
berurten  stucke,  und  auch  was  sich  darunder  Unwillens  halber  begeben 
hatte,  hinftirder  niemandt  einer  gegen  dem  andern  mit  werten  noch 
mit  wergken  im^  argen  ufi^cken  noch  darumb  von  den  bömen  oder 
von  andern  diesen  im  tal  der  halben  solte  ^  geurlaubt  werden.  Hirumb 
wollet  guttlich  sprechen  und  uns  des  eure  meinung  bey  euren  meistern 
zu  vorstehen  geben,  daran  thut  ir  uns  zu  danck. 

Uff  weynachten  soll  niemandt  pfanwercken  noch  brauen,  er  sey 
den  beeigent^  und  beerbet. 

Di^  vorschleger  soll  man  nicht  Urlauben,  den  uff  pfingsten,  wen 
sich  die  bommeister  vorendem. 

Das  die  parten  alle  virteljahre  wollen  zusammen  kommen,  umb 
der  Stadt  gescheffte  zu  sprechen. 

Die  bommeisfer  sollen  auch  nach  mittage  mit  uffgehen  und  auch 
bey  der  börung  sitzen,  umb  unsem  bürgern,  die  aussen  sindt ,  geboth  zu 
thun,  das  sie  wider  heim  kommen. 

Die  heiligen  tage  zu  feyem. 

Niemandt  in  2  pfannen  zu  sieden  ^ 

Das  mochten  die  pfenner  underlangk  von  iren  wegen  ein  theil 
vorgeben  und  mochten  selbst  auch  viel  irrunge  machen  in  den  parten. 
Wer  nicht  wil  bey  uns  sein,  das  der  sein  pfanwergk  mit  einem  pfen- 
ner bestelle,  den  man  nicht  vorlegen  kann.  Das  unser  einer  dem  an- 
dern gerne  lisse  sole  gissen,  wollen  die  knechte  ohne  tranckgeld  nicht 
tragen  einem  andern  zu  gutte. 
Bl.  17^  Auch  sindt  II  etzliche  knechte,  die  das  gutt  verwechseln,  bringen 
Gutjahr  vor  Deutsch,  Hackenbom  vor  Metritz  oder  vor  Gutjahr,  auch 
36  werck  zu  sieden  und  nicht  mehr. 


Ufih  montag  S.  Nicklas  abendt  (ö.December)  im  74.  iahr  vor  mittage 
war  der  sitzende  rath.  Uff  die  zeit  sass  er^  mitsampt  den  meistern 
und  den   bommeistem  uff  dem  rathause  von  anhaltung  wegen  der 

*  fftate.      >>  Im«      ^  lolten.      '  beyelgnet      «  Steht  am  Bande.      '  »er*'  ift  MugelMMi». 


1474  December.  81 

meister,  das  sie  jo  meinten,  das  die  Uneinigkeit,  die  sie  mit  uns  7  Tom 
tal  zwischen  innmigen  uid  gemeinheit  gemacht  hatten,  dammb  uns 
ongewöniiche  geboth  geschahen  Ton  etlichen  des  raths  und  den  mei' 
Stern,  und  sie  daromb  die  börung  Ton  uns  nemen  und  haben  mochten 
oder  weiten.  War  uff  denselbigen  S.  Niclas  abent  ihre  meinung,  das 
wir  7  mnsten  abtretten,  und  die  andern  sprachen  umb  die  börnngk. 
Do  sie  gesprochen  hatten,  hischen  sie  uns  wider  und  gaben  Tor,  so 
diese  dinge,  die  börungk  betreffende,  etzlicke  zeit  angestanden  betten 
nach  der  zeit,  so  uns  die  gebott  weren  abgenommen,  und  wir  uns  die- 
selbige  zeit  in  die  börung  gegeben  und  umb  gnade  gebeten  betten, 
das  me  die  von  den  parten,  uff  die  zeit  geschickt,  bericht  betten  und 
auch  nun  an  den  parten  so  vil  erlanget  betten,  uns  gnade  zu  thun. 
Begerten  wir  nun  gnade,  das  wir  in  das  zu  vorstehen  geben  weiten, 
80  weiten  sie  gerne  darumb  sprechen.  Darauff  namen  wir  7  ein  ge- 
gprech  und  thaten  unser  antwort  uff  die  zeit,  do  sie  uns  beschuldiget 
betten:  umb  das  abetreten  wisten  sie  wol,  was  unser  antwort  da  ge- 
west  were,  und  auch  noch  als  vor,  das  ich  Marcus  Spittendorff  meinen 
rathstnel  nicht  hette  wollen  reumen,  so  die  vomemen,  die  sie  gethan 
hetten,  unbillich  weren.  Sondern  die  andern,  die  vom  rathause  ge- 
gangen weren,  wisten  sie  wol,  was  die  vor  antwort  betten  gethan. 
Idoch  wie  dem  allen  umb  der  rede  willen,  die  sie  uns  sagten  uff  die 
zeit,  80  sie  meinten  und  uns  in  grossen  treuen  riten,  das  wir  uns  in 
die  börung  ||  geben  weiten,  einen  andern  weg  zu  vormeiden,  sprach  Bl.  18* 
ich  Marcus  Spittendorff  von  uns  7  wegen ,  die  von  der  vom  tal  und 
auch  aller  parte  wegen  sitzen:  erkenneten  sie,  uns  die  gebott  von 
ihnen  billich  geschehen  weren,  darumb  wir  die  börung  zu  geben 
yerpfliditet  weren,  so  musten  wir  uns  drein  geben;  auch  das 
wir  sie  umb  gnade  gebeten  betten  von  der  7  wegen ,  hofile  ich, 
80  sie  erkenneten,  das  wir  die  börung  verpj9ichtet  weren,  sie  wurden 
uns  ie  gnade  thun.  Da  wdte  Hedrich  mit  den  meistern  nit  ahn,  und 
hatten  faste  vil  rede  underlang,  sondern  sie  fragten  fast,  ob  wir  gnade 
begerten,  so  weiten  sie  darumb  sprechen.  Wir  7  namen  abermal  ein 
gespreche  und  berichteten  sie  als  vor,  wir  weiten  auch  in  keinen  an- 
dern weg  nicht,  was  wir  vor  gesagt  betten,  das  war  noch  unser  mei- 
nungk,  aber  sie  umb  gnade  zu  bitten,  weiten  wir  nicht  thun.Worumb? 
Uns  geschaeh  vor  unserm  hergott  unrecht.  Uff  die  gnade  von  in  zu 
bitten,  sprach  ich  von  der  andern  wegen:  lieben  herm,  ihr  habet 
gnade  und  Ungnade  bey  euch,  ihr  mögets  machen,  wie  ir  wollet,  an- 
ders wollen  wir  uns  nirgent  ingeben.  Und  gingen  viehnahl  aus  und 
ein.  Da  wardt  Hedrich  mit  den  andern  eins  und  that  uns  7  einem 
iglichen  ein  geboth  bey  60  marcken,  die  börung  zu  geben  inßwochen. 
Da  meinten  wir,  die  geboth  weren  ungewönlich,  in  der  zeit  solche  bö- 
rung zu  geben  bey  50  marcken ;  man  pj9eget  die  gebott  zu  thun  binnen 
etzlicher  zeit  oder  innen  zu  sitzen.  Darauff  sprachen  sie  ja,  das  wirs 
auch  so  hüten,  das  wir  die  börung  in  der  zeit  geben  oder  sessen 
innen  bey  50  marcken. 


32  Marcus  Spittendorff. 

Uffii  Bonnabent  nach  Lucio  (17.  Dec.)  vor  niittage  im  74.  jähre 
Bl.  18^  hilten  wir  abermahl  ||  gesprech  nmb  die  Uneinigkeit,  die^  zvrischen 
uns,  den  vom  tale  und  den  mebtem,  die  uff  die  zeit  sassen!,  gewest 
waren  und  doch  daselbst  noch  nicht  auff  ein  ende  kommen  waren. 
Und  die  meister  fast  anhilten,  das  sie  gerne  ein  ende  der  gebrechen 
gehabt  betten.  So  war  aber  das  anbringen  der  meister,  sondern  diebom- 
meisterwaren  des  nicht  mit  ihn  ein.  Dieseöstucke  weiten  die  meister  haben: 

Zum  ersten:  der  rath  solte  unsem  bürgern  gebott  thun,  das  sie  sel- 
ten heimkommen.  Sprachen  die  meister,  die  parten  wolte  das  also 
haben.  Dorauff  sprach  der  rath  und  wolte  des  mit  den  parten  noch 
mit^  den  meistern  nicht  eins  sein,  und  hatten  mancherley  Ursache,  der 
ich  nicht  schreybe.  Zum  1.  das  die  bommeister  niemandt  sollen  das 
tal  verbieten. 

Das  zweite:  wen  die  sich  des  tales  nehren,  was  verbrochen  hetten 
im  tal,  dann<^  selten  die  bommeister  vor  dem  rath  verklagen,  darüber 
söUe  der  rath  richten.  Darauff  sprach  der  rath,  und  waren  des  Stucks 
mit  den  meistern  nicht  eins.  Worumb?  Die  vom  tale  haben  gerichte 
über  hals  und  haut,  sie  haben  auch  zu  vorbitten  und  zu  gebietten  in 
tak  gerichte,  als  die  versiegelte  zettel  von  allen  parten  wilkir  auf- 
weiset (!),  die  vom  rath  darüber  geben  ist.  Doramb  war  der  rath  nicht 
geneige^  den  vom  tal  in  ihre  freUbeit  zu  greiffen,  das  dan  meines  herrn 
gerichte  belanget,  und  andere  Ursache  mehr. 

Das  dritte  stucke  umb  die  pfanschmide,  das  sich  die  beklagen, 
die  bommebter  wollen  ihnen  ihren  lohn  nidrigen  an  den  pfannen  zu 
machen.  Das  wollen  die  meister  auch  nicht  haben.  Darauff  sprach 
BL 19^  der  rath  nach  anbringen  der  bommeister:  ||  man  hette  das  vor  alters 
so  gehalten,  wen  die  pfanschmide  nicht  hetten  können  zukommen  an 
dem  lohne,  den  man  in  pflegte  zu  geben  von  den  pfEunnen  zu  machen, 
so  gingen  sie  vor  bommeister  und  schöpfen  und  baten,  das  sie  in  dem 
lohne  möchten  versorget  wei*den,  so  satzten  ihnen  die  bommeister  und 
schöpfen  uff,  darumb  haben  sie  auch  die  macht,  dem  lohne  abezusetzen. 
Do  sprach  der  rath,  das  sich  die  pfanschmide  noch  vor  bommeister 
und  Schoppen  fugeten,  sie  wurden  sich  wol  geburUchen  in  einem 
gleichen  gegen  ihnen  halten. 

Das  vierte  stuck,  das  prister  und  hauskneckte  pfannenwerg  ver- 
hegten, darauff  sprach  der  rath,  die  bommeister  und  schöpfen  hetten 
das  so  bestalt,  das  niemandt  sein  pfannenwergk  uff  die  nechste  kom- 
mende weynachten  durch  prister  oder  hausknechte  bestellen  solte,  son- 
dem  sie  selten  das  selber  verwesen  oder  aufthun,  das  es  durch  einen 
pfenner  verweset  wurde. 

Das  fünfte  stuck,  das  die  parten  des  jahrs  ein  mahl  möchten  zu- 
sammen gehen  uff  einen  gestrackten  tagk,  eine  igliche  parte  zu  seines 
meisters  haus,  dieweile  die  alten  bommeister  sitzen,  und  was  dan 
igliche  part  vor  gebrechen  hette,  das  die  durch  die  meister  an  rath  ge- 
bracht wurden.    Wurde  sich  dan  der  rath  in  den  stucken  nicht   be- 

»  „dto"  fehlt.      ^  nicht.      «  dem. 


1475  Januar.  dS 

weisen,  so  weiten  alle  parten  uff  einen  haoffen  zusammen  kommen, 
wes  die  dan  so  eins  wurden,  das  solten  sie  dem  rathe  entbitten, 
gaben  die  meister  alles  Tor.  Doranff  spracb  der  rath,  das  des  jahrs 
ein  igliche  part  zn  seines  meisters  bans  zusammen  kompt  and  da  an- 
bringt ihre  gebrechen,  redte  man  nicht  gros  darwider.  Aber  off  einen 
haoffen  zu  konmien,  da  wurde  uff  ||  lange  zeit  nicht  yil  gutts  Ton  Bl.  19^ 
kommen,  darumb  were  das  nicht  zu  tbun,  sondern  wir  wolten  die 
stucke  beruhen  lassen  bis  an  den  andern  raih;  was  dan  vor  das  beste 
m(kshte  erkant  und  vorgenommen  werden,  das  finde  sich  wol.  Aber 
nmb  das  andere  stucke  oben  gescbriben,  das  die  bommeister  niemandt 
solten  das  tal  verbitten,  das  wolte  der  rath  von  den  meistern  nicht 
aonemen.  Worumb?  Es  war  nicht  von  den  parten  in  der  schoszeit 
an  den  rath  zu  bringen  befohlen,  sondern  die  meister  erdichten  das 
und  andere  stucke  fast  mehr,  die  sich  zu  ungemach  zihen  möchten. 


(l«ielifeMM|.  d.  Pr.  Sachien.    XI. 


1475  Januar. 

Do  man  schreib  1475  nff  den  dinstagk  nach  dem  nenen 
jhar  (3.  Januar)  regeten  die  meister  abermals  an  uff  dem  rathanse,  das 
die  obgeschribene  stuck  zu  ende  solten  gehen,  die  in  die  part  befohlen 
betten,  oder  sie  wolten  kein  gesprech  halten.  Do  sprach  der  rath  uff 
das  erste  stuck,  das  die  bommeister  Trebes  Fischer  und  Sander 
Trackenstedt  ihre  recht  noch  thun  solten,  das  were  vor  sich,  wir  weren 
des  auch  wol  zufrieden,  das  ein  solches  bestehen  möchte,  sondern  wir 
betten  den  besorgt,  das  sie  gar  mit  grossem *"  ebenteuer  heimkommen 
möchten.  Solten  wir  ihnen  nun  geboth  thun,  das  wurde  gar  richtig, 
und  möchten  darob  gar  zu  grossem  schaden  kommen  umb  leib  und 
gutt;  war  wol  unser  bitte,  ihrer  eins  theils  im  rathe,  das  die  meister 
das  betrachten  wolten;  doch  woltens  die  part  ihe  haben,  so  es  die 
wilkir  betreffe,  weren  wirs  auch  zufrieden.  Uff  das  andere  stucke,  ein 
mahl  zusanmien  zu  gehen,  wart  uffgeruckt  und  auch  von  etzlichen  von  den 
Bl.  19*  meistern  und  von  etzlichen  ||  von  dem  rath,  die  die  meister  zu  sich 
gezogen  hatten  und  nicht  unders  rieten,  den  was  die  meister  wolten, 
das  die  parte  das  haben  wolden,  das  sie  einmal  zusammen  auff  einen 
hauffen  kommen  wolten,  waren  etzliche  im  rathe  den  meistern  bey- 
fellig.  Aber  wir  4  vom  tal,  die  im  rath  sassen,  wolten  solchs  nicht 
zugeben.  Da  meinte  Hedrich,  wir  weren  des  mit  ihnen  eins  gewesen- 
Da  sprachen  wir  4  nein  zu,  wir  weren  des  nie  mit  ihnen  eins  gewe- 
sen, uff  einen  hauffen  zu  kommen^  sie  betten  das  ein  mahl  hinder  uns 
gethan  ohne  unsern  willen  und  volwort,  sie  könten  auch  nicht  sagen, 
das  wir  ie  drein  gewiUiget  betten.  Wir  willigten  auch  noch  nicht 
und  hatten  fast  vil  andere  rede  unter  einander  mit  Worten,  das  wir 
uns  underredten.  Da  worden  die  meister  zornig  und  stissen  uff  mit 
ihren  trauworten,  als  sie  das  gantze  jähr  gethan  haben,  sie  wolten 
zusammen  uff  einen  hauffen,  es  were  ihnen  zugesagt.  Von  der  zusage 
wüsten  wir  im  tale  nichts,  sondern  Hedrich  möchte  inen^»  was  zugesagt 
haben  mit  den  andern  in  Eysenberges  hofe.  Sie  hissen  uns  auch  ab- 
treten, auch  bette  Hedrich  gerne  gesehen,  das  wir  4  vom  tal  unsern 
willen  darzu  gegeben  betten,  das  sie  zusammen  uff  einen  hauffen 
möchten  kommen,  und  meinte,  es  solte  gutt  thun,  und  lag  uns  sehr 
ahn,  das  wir  unsern  willen  darzu  wolten  geben,  ehr  weites  gar  kurtz 
von  sich  sagen.  Doch  sprach  ich  Marcus  Öpittendorff  zu  ihnen:  „das 
ich  meinen  willen  darzu  geben  soll,  das  mich  mein  eydt  nicht  lerte 
oder  mein  hertz  nicht  zusagt,   das  gutts  darvon  kommen  kan,  sondern 

^  groeseii.      **  Ime. 


1475  Januar.  SS 

üff  lange  zeit  viel  böses  uud  mehr  arges  daTon  entstehen  und  kommen 
möchte  den  gntts,  darmnb  ist  das  mein  wille  nicht,  sondern  wir  haben 
eine  wilkire,  die  last  lesen,  was  die  inne  helt,  darnach  wir  uns 
halten.  Sprach  ||  Hedrich  und  auch  andere,  sie  wolten  doch  zosanmien.  BL 19^ 
Antwortten  wir,  wen  sie  das  jhe  thun  wolten,  mästen  wir  das  lassen 
geschehen.  Aber  wir  baten,  das  sie  die  wilkire  lissen  lesen.  Dar 
Bchwigen  sie,  als  hörten  sies  nicht.  Do  baten  wir  4  vom  tal,  das  wir 
mit  den  bommeistem  möchten  ein  gespreche  halten,  meinten  sie  ja. 
Do  wir  mit  den  bommeistern  gesprochen  hatten,  gaben  wir  dem  rathe 
diese  antwort:  „lieben  herm,  so  ir  von  uns  haben  wolt,  das  wir  mit 
euch  willigen  sollen,  das  die  part  des  jahrs  nff  einen  hanffen  kommen, 
bitten  wir  each,  ihr  wollet  das  lassen  beruhen,  das  die  bommeister 
solches  an  die  vom  tale  auch  bringen  mögen;  sindt  die  vom  tale  den 
des  geneiget,  so  wollen  wir  uns  Tor  unser  perschon  wol  geburlich 
halten. 

Uff  den  montag  nach  dem  neuen  jähr  (2.  Jan.)^  waren  die  vom» 
tale  bey  einander,  do  wurden  diese  2  stucke  angebracht  von  den  born. 
meistern,  umb  das  die  parten  des  jahrs  uff  einen  hauffen  sollen  kom- 
men. Hatten  die  vom>>  tale  gebeten  und  den  bommeistem  befohlen, 
den  rath  zu  bitten,  das  nicht  neuerung  vorgenommen  wurde,  sondern 
wir  betten  eine  alte  löbliche,  gutte  gewonheit,  wie  eine  igliche  part  zu 
seines  meisters  hause  ginge,  das  maus  darbey  lassen  wolte  nach  laut 
der  wilkire. 

Umb  die  2  bommeister  heim  zu  heischen,  ihre  recht  zu  thun  nach 
laut  der  wilkire,  thaten  die  bommeister  von  der  vom  tale  wegen  eine 
bitte:  sie  hörten  sagen  und  möchte  auch  warhaftig  sein,  das  unsere 
burger  fast  in  einem  fehrlichen  ende  weren  zu  Eimbeck,  da  merklich 
nff  sie  gesehen  und  gewartet  wurde ;  umb  die  fehrligkeit  beten  sie  den 
rath,  das  man  ihnen  willen  woldebeweysen  umb  anders  unraths  willen,  der 
davon  kommen  möchte,  die  sie  ihre  rechte  uff  ein  ander  zeit  gleichwol 
thun  wurden;  seindt  aber  die  parten  des  nicht  geneigt,  so  sindt  die 
vom  tale  zufrieden,  das  man  in  schreibe  und  geboth  thue,  ||das  sie  BL20* 
heimkonmien.  Dorauff  sprach  der  rath,  und  geschach  den  sonabent 
vor  Antonii  (14.  Jan.)  Da  sprachen  die  meister,  sie  wolten  es  geme  an 
die  parten  bringen,  es  were  befohlen,  do  sie  auff  einen  hauffen  weren 
gewest,  sie  wolten  auch  wider  auff  einen  hauffen.  Da  sprachen  wir  4 
vom  tal,  was  sie  thun  wolten  hinder  uns,  das  wir  nicht  weren  könten, 
das  mustenwir  zulassen.  Uffn  dinstagk  Anthonii  (17.  Jan.)  sassen  wir  4  vom 
tale  wider  in  unsem  heusem  umb  den  willen,  das  wir  die  börung  nicht 
geben  wolten,  darnmb  uns  zwar  unbillich  geschach,  das  sie  meinten, 
die  börunge  von  uns  zu  nemen.  Uff  denselbigen  tagk  wolten  sie  aber 
zusammen  uff  einen  hauffen,  wie  auch  geschach,  das  alle  parten  zu- 

•  Tonn.     **  vonn. 


1  Hier  scheint  sich  der  Verfesser  im  Tage  zu  irren.    Es  kann  nur  der  Montag 
der  «weiten  Woche  (9.  Jan.)  gemeint  sein. 


36  Marcus  Spittendorffi 

sammen  komen  in  Eisenberges  hoff.  Da  mochte  Hedrich  mit  etzlichen 
rathmannen  bey  ihnen  sein  gewesen.  Umb  3  nmb  den  abent  schickte 
Hedrich  mit  den  andern  nach  uns  7  vom  tale  und  lissen  ans  bitten, 
das  wir  ofis  rathaus  zu  ihn  kommen  solten.  Wir  kamen.  Hub  Hedrich 
ahn  unter  andern  viel  Worten:  die  parten  betten  ihnen  befohlen,  die- 
weil  sie  merckten,  das  wir  innen  sitzen  weiten  und  die  börung  nicht 
geben,  so  die  rathsgeschetle  bliben  ligen,  so  solten  sie  uns  gebott 
thun,  und  thaten  einem  iglichen  gebott,  die  börung  zu  geben  bey  50 
marcken  bey  disem  rathe ,  und  ein  iglicher  solte  sich  setzen  uff  seine 
stette.  Darauff  namen  wir  ein  gespreche  und  antwortten,  solche  ge- 
bott weren  nicht  gewönlich,  sondern  wir  beten,  das  sie  uns  gebott 
thun  weiten  gleich  andern  bürgern;  hilten  sie  das  mit  andern  bürgern 
also,  das  sie  uns  das  auch  theten,  wo  aber  nicht,  das  sie  mit  uns 
solche  neurung  nicht  vomemen,  war  unser  bitte.  Darauff  sprachen 
sie,  die  ihren  betten  ihnen  das  befohlen.  Do  baten  wir,  weil  uns 
solche  neurung  so  geschehe,  das  sie  den  bommeistem  erleuben  wolten» 
BL20  die  II  vom  tal  bey  einander  zu  haben,  das  sie  ihn  diese  neurung,  die 
sie  mit  uns  vomemen  zu  thun ,  wissen  thun  möchten.  Do  gaben  sie 
ihren  willen  darzu.  Damach  fragten  wir,  so  wir  uns  wider  setzen  sel- 
ten, wisten  wir  nicht,  ob  wir  auch  rathen  solten  bey  unsem  eyden  nach 
laut  der  wilkir.  Darauf  sprachen  sie,  ein  iglicher  sesse  bey  seinem 
eyde,  und  betten  alle  gleich  eyde  gethan,  darauff  wiste  sich  ein  ig- 
licher wol  zu  halten. 

Item  doselbst  de  sie  uff  einem*  hauffen  bey  einander  waren,  mochte 
Prelwitz  und  Jacob  Schaff kopff  gemeinet  haben,  ob  dis  nicht 
ein  vememen  wepe,  so  wir  so  steltz  weren,  das  man  uns  gebott  thete, 
unsere  gutter  zu  verkeuffen  in  4  wechen,  und  das  wir  die  Stadt  reumen 
musten.  Darauff  hatten  ein  theil  gemeinet  nein,  man  solte  uns  solche 
gebott  thun,  als  hievor  geschriben  steht.  Hans  Laub  hatte  auch  ge- 
sagt zu  den  meistern :  „Beben  herm,  ob  ihr  euch  beduncken  last,  dias 
ir  der  wilkire  zu  nahe  gegangen  oder  davon  beschwerungen  habet,  des 
wolle  wir  euch  wol  benemen  und  darven  absolviren." 

Ulfii  donnerstag  vigilia  Fabiani  und  Sebastiani  (19.  Jan.)  vor  mittage 
umb  7  waren  die  vom  tale  bey  einander  umb  diese  vorgeschribene 
stucke,  die  uns  uffn  dinstag  Anthonii  (17.  Jan.)  geschahen  von  etzlichen 
des  raths,  den  meistern,  von  geheisse  der  innunge  und  gemeinheit.  So 
waren  die  meister  fast  ungeduldig,  das  die  bommeister  so  lange  waren 
und  weiten  weg  gehen.  Wir  hilten  fast  mit  gutten  werten,  aber  wir 
wurden^  wenig  gehört,  die  uff  die  zeit  vom  tale  im  rathe  sassen. 
Doch  harten  sie,  bis  die  bommeister  kamen.  Begundten  wir  vom  tale 
zu  sprechen  mit  den  meistern  von  disen  leuften  vergeschrieben,  wie 
sich  die  begeben  haben  dis  jähr  bey  dem  rathe,  faste  mit  gutten,  sanf- 
mutigen  reden;  und  wan  ich  Marens  Spittendei^  inen  was  sagte,  das 
BL  21*  die  warheit  betraff,  so  waren  5  oder  6  über  mich  mit  ||  wunderlichen 

*  ein.      *>  „wurden"  fehlt. 


1475  Januar.  37 

Worten,  so  das  wir  schwigen,  den  wir  sahen,  es  brachte  keine  frncht, 
sondern  mehr  Unwillen. 

Da  sprach  Peter  Schafifkopf ,  man  wurde  noch  finden ,  wie  diese 
dmge  werden  möchten.  Worumb?  Es  were  nicht  ein  kleines^  es  be- 
treffe haut  und  harr;  darumb  wurde  es  erkandt,  uff  wen  es  gefiel, 
der  wurdes  gewahr,  er  hette  sichs  erwegen. 

Do  kamen  die  bommeister  und  thaten  antwort  von  der  vom  tale 
wegen  uff  das  stuck  des  abetrettens,  das  vor  meinem  herren  von  Mag. 
deburg  zugesaget,  wie  maus  drumb  halten  solte,  das  die  parten  das 
wolten  yerzeichnet  haben.  Meinten  die  vom  tale,  das  verzeichen  were 
nicht  noth;  was  sie  ihn  zugesagt  betten  vor  meinem  herrn,  das  leug- 
neten sie  ihnen  nicht.  Sie  wolten  abetretten  nach  laut  der  wilkire, 
ab  Innung  und  gemeinheit  thun,  aber  zu  verzeichnen  ist  ihre  meinungk 
nicht.  Umb  das  ander  stuck,  das  die  part  des  jahrs  viermahl,  oder 
wie  vil  ihn  noth  ist,  auff  einen  hauffen  sollen  zusammen  kommen,  das 
sein  die  vom  tal  nicht  geneiget,  sie  mercken  oder  erkennen  der  Stadt 
natz  oder  frommen  nicht  in  dem  vorgeben  umb  mancherley  ursach 
willen,  der  ich  hie  nicht  schreibe.  Darumb  vervolworten  das  die  vom 
tale  nicht,  auch  ist  ihr  wille  nicht,  das  ein  solches  geschriben  werde, 
sondern  wil  iemandts  was  schreiben  hinder  ihnen,  das  lassen  sie  ge- 
schehen.  Item  umb  die  pfenner,  die  nicht  ihre  heuser  bewonen,  das 
man  von  den  die  börung  soll  nemen,  dar  antworten  die  vom  taJ  uff, 
sie  sindt  des  mit  dem  rath  ein,  das  maus  mit  den  pfcnnem  halte  nach 
laut  der  wilkir.  Do  die  meister  diese  antwort  horten  von  den  bom- 
meistem  von  der  vom  tale  wegen,  hissen  sie  uns  abetretten.  Wir 
tratten  alle  7  abe  und  lissen  sie  sprechen.  Do  sie  gesprochen  hatten, 
lissen  sie  uns  durch  den  stadtknecht  wider  heischen.  Du  wir  zu  ihn 
kamen,  sprachen  sie,  wir  solten  uns  setzen.  ||  Sie  betten  befohlen,  die  ^1-  21 
stucke  zu  begreiffen  und  zu  volzihen ;  wen  das  geschehen  were,  wurden 
wir  das  auch  hören  lesen. 

Am  tage  Fabiani  (20.  Jan.)  vor  mittage  sass  der  rath  über  der 
b9nmgk.  Do  wardt  gehandelt  im  sitzenden  rathe  %  das  ein  gutt  freunt 
em  hsdbe  pfanne  im  Deutschen  Born  uff  im  hette,  die  der  barfiisser 
were  vor  langer  zeit  gewesen ;  nun  mochten  sie  das  inne  sein  worden 
nnd  wolten  das  nicht  haben  noch  wissen ,  das  sie  der  genissen  solde. 
War  man  in  meinung,  das  die  halbe  pfanne  in  das  hospital;  kommen 
möchte;  wardt  bewogen,  die  wilkire  hilte  das  nicht,  und  andere  be- 
wegungk  mehr,  so  das  der  rath  mit  volwort  meister  und  bommeistere^ 
eins  wurden,  das  die  halbe  pfanne  bey  dem  rathe  bleiben  solte,  sofern 
ob  die  bruder  der  tage  anders  sinnes  wurden,  das  in  den  solche  halbe 
pfanne  vom  rathe  wider  wurde ;  aber  die  ausleuffte  des  jahrs  belangen- 
de, wurde  sich  der  rath  geburlichen  halden. 

Uff  denselbigen  obbeschribenen  tag  Fabiani  (20.  Jan.)  wart  be- 

*  ntiieii.     ^  bormnelgtern. 

1  Das  Hospital  St  Cyriaci  ist  gemeint. 


38  Marcus  Spittendorff. 

schlössen,  das  der  rath  des  jahrs  von  sich  geben  solte  zur  lehne  10 
reynische  19.  unter  (?)  dem  grasehoffe^  das  der  Teuscherin  meynung 
was ,  do  sie  dem  rathe  ihren  hoff  gegeben  hatte :  kan  der  rath  der 
tage  einen  dasselbige  lehn  bessern,  das  mag  wol  geschehen.  Von 
stnndt  an  batt  Hedrich  der  rathsmeister ,  das  der  rath  mitsampt  den 
meistern  nnd  bommeistem  seinem  brnder  das  lehn  umb  gottes  willen 
wolten  leihen,  er  solte  das  gegen  dem  rath  und  burger  zuvort  omb  nn- 
sem  herr  gott  verdiene.  Uffn  sonabent  Sancte  Agnetis  tagk  (21.  Jan.) 
vor  mittage  war  Hedrichs  bruder  uff  dem  rathause  und  batt  propter 
deum  umb  das  leben  der  Teutzscherin,  das  hievor  geschrieben  uff  Sanct 
Fabians  tag  beschlossen  wardt.  So  war  der  sitzende  rath  des  zuiri- 
den.  Und  ich  Marcus  Spittendorff""  leg  ihme  das  umb  gottes  willen 
uff  die  10  fl.  jherliches  zinses,  so  das  die  wochen  2  messen  selten  ge- 

B1.22*  kalten  werden,  uff  welche  tage  der  ||  rath  das  vor  das  beste  nemen 
wirde,  uff  die  Ordnung,  yerschreibung  und  zusage,  die  ihme  vorgehalten 
wardt,  und  auch  zugesagt:  item  er  soll  dem  rath  einen  brieff  durch 
seine  handtschrifft  geben,  wen  er  nicht  bleiben  wil  in  der  Stadt  oder 
sein  ding  bessern  könde,  das  er  dem  rath  das  verlassen  solte,  oder  der 
rath  solche  leben  verleyhen  soll  einem  andern.  Auch  soll  er  das 
nicht  verbeuten  vor  ein^  ander  leben;  auch  soll  er  des  jahrs  eins  oder 
zwir  vigilien  lesen  und  seelmessen  halten  der  armen  sehle  zu  trost. 
Zwischen  ostern  gibt  im  der  rath  2  reynische  gülden,  das  er  die  zwo 
messen  dieweil  alle  wochen  bestelle;  bis  uff  ostern  gehen  die  zehen 
fl.  zinse  ahn,  und  das  er  dan  priester  werde  und  die  messen  die  woche 
selber  verwese. 

Uffh  montag  nach  Yinzentii  (23.  Jan.)  im  75.  jähr  vor  mittage  war 
der  sitzende  rath  mitsampt  den  meistern  und  bommeistem  uffn  rathause 
und  wolten  unsem  schos  geben,  als  wir  des  uffn  sonabent  zuvor  eins 
wurden.  Nun  hatte  Hedrich  seinen  schos  ufigelegt,  und  ich  Marcus 
Spittendorff*^  auch,  Do  wolten  die  meister  nicht  schössen,  man  solte 
die  Zettel  erst  fertigen,  die  sie  hatten  lassen  begreiffen.  So  ging  der 
Stadtschreiber  und  holte  die  zetteL  Do  sprachen  wir  im  rathe,  und 
Hedrich  fragte,  ob  es  unser  wille  were.  Antwortten  wir:  lieben  herra, 
wir  wissen  von  den  zetteln  nicht,  die  vom  tal  seindt  des  auch  nicht 
ein.  Do  sprach  Hedrich  zu  den  meistem,  er  were  mit  den  andern 
des  eins,  aber  die  von  der  vom  tal  wegen  sessen,  dieweren  deshinder 
den  ihren  nicht  eins  zu  volworten.  Und  wir  vom  tale  tratten  alle  7 
abe.  Do  sprachen  sie  eine  lange  weile  und  bischen  uns  darnach  wi- 
der zu  in,  und  selten  nider  sitzen,  so  verbliebe  es  ufi  die  zeit  Don- 
nerstages nach  Conversionis  Pauli  (26.  Jan.)  vor  mittage  umb  10  hilten 

BL22^  wir  ein  gesprech  im  rath.  ||  Sagte  Hedderich  zu  uns  4  vom  tale,  die 
im  rath  sassen:  „lieben  herrn,  die  meister  rucken  auff,  das  wir  mit 
ihnen  die  zettel  vomemen  sollen,  wir  wollen  euch  wol  erleuben,  das  ir 

*  M.  S.      »  eine,      o  BC  a 


^  Das  Haus  lag  hinter  dem  Rathause,  Dr.  I.  930. 


1475  Janiiar.  39 

heim  gehet/'  Antwortten  wir  4  vom  tale  jha.  So  bericht  er  uberal 
das  den  bornmeistern  auch.  Da  giengen  wir  7  vom  tale  wegk.  Was 
sie  nun  machten  oder  wie,  das  wissen  wir  nicht. 

Uffh  sonabent  nach  Conversionis  Pauli  (28.  Jan.)  im  75.  jähr,  war 
gerade  14  tage  zuvor,  ehr  man  den  neuen  rath  erkundigen  und 
kiren  solt,  uff  denselbigen  tagk  wolten  wir  unser  recht  thun  zu  der 
kire.  Fragte  der  bommeister  Claus  Schaffstedt:  lieben  herren,  sol 
mans  halten  nach  laut  der  wilkire,  so  lasse*  man  in  das  sagen,  so 
lassen  sie  das  bestehen.  Do  sprachen  die  meister,  sie  wolten  die  ze- 
del  erst  gemacht  haben.  So  bleib  das  recht  nach  uff  denselbigen  tagk. 
Uff  denselbigen  sonabent  antwortt  Hans  Hedrich  den  briff  versigelt  von 
seines  brudem  herrn  Heinrichen  wegen,  das  er  das  lehn  nicht  permu- 
iiren  oder  verbeutten  soll;  sondern  wen  er  das  bessern  kan,  so  soll 
er  dem  rathe  das  leben  wider  nfflassen.  Der  Stattschreiber  Michel 
Marschalck  nam  den  briff  und  legte  den  in  das  copial,  da  die  briffe 
inregistriret. 

Uff  montag  vor  Purificationis  Mariae  (30.  Jan.)  sassen  wir  über 
der  börungk.  Da  hatte  Mertten  Bule  und  Jacob  Klott  den  alten  Köse- 
litz  lassen  verbotten  und  beschuldigte  in,  wie  Mertten  Köselitz  gesagt 
bette,  das  sie  zusehen,  das  der  irthumb  möchte  beygeleget  werden, 
kerne  aber  ein  ufflauff  oder  arges  davon,  ihn  wurde ^  ninmier  ehre 
oder  gutt  geschehen;  auch  solte  er  zu  Klötte  gesagt  haben,  er  hette 
acht  oder  10  jähr  darnach  gestanden,  das  er  unglnck  zwischen  den 
parten  machen  wolte.  Und  machten  es  beyde  hart  gegen  dem  alten 
Köselitz.  Uff  die  rede  antwortet  der  alte  Kösselitz,  er  hette  etzliche 
rede  zu  ihnen  gesagt  in  gutter  ||  wolmeinung,  das  sie  beide  zu  fride  B1.2B'' 
und  eintracht  rathen  wollten  <^  und  nicht  zu  zwitracht,  und  andre  wort 
mehr.  „Ob  er  nun  die  rede  zu  den  beiden  gesagt  hette,  die  nun  so 
eigentlich  nicht  gegen wertigk  weren,  was  er  darumb  thun  wolte  ?'^  Da 
wolten  die  meister,  man  solte  in  auff  den  thurm  weysen,  ein  theil 
wolten  aber  nicht.  Er  musste  aber  letzlichen  in  sein  haus  gehen  bey 
cO  marcken. 

Uff  sonabent  vor  fasnachten  (4.  Febr.)  vor  mittage  wolten  wir 
das  recht  thun  zu  der  kire.  Da  wolte  Peter  Schaffkopf  mit  den  mei- 
stern nicht,  und  wolten  die  zettel  erst  versigelt  haben.  Da  langte  der 
Stadtschreiber  die  zettel.  Da  schickten  sie  nach  wachs.  Da  meinten 
wir  vom  tal,  wir  betten  die  zettel  nicht  zu  thun,  sie  betten  die  zettel 
one  uns  und  der  vom  tale  willen  gemacht  und  schreiben  lassen,  wir 
wolten  der  auch  nicht  za^  thun  haben.  ^  Da  sprach  Hedderich  mit 
seinen  rathmannen  alleine  und  berichtet  die  meister,  das  wir  das  recht 

**  wurden.        *>  w^lte.        ^  „zu'*  steht  zwei  MaL 


*  Die  Urkunde,  welche  die  Pfanner  nicht  unterschreiben  wollton,  trägt  das  Da- 
tum dieses  Tag«'s  (Sonnabend  nach  Purificationis)  Der  rath  forderte  in  derselben 
die  Erklärung,  „das  die  Tom  tale  hinforder  mit  der  abetretunge  von  den  gesprochen 
sich  gleich  andern  unsern  borgem  von  Innungen  und  gemeiiüidten  halden  sollen." 
Häü.  Chron.  der  üräfl.  Bibl.  zu  Wernigerode  Bl.  269"- 


40  Marcus  Spittendorff. 

ZU  der  kure  theten ;  sie  wolten  unter  sich  von  dem  rathause  nicht  gehen, 
sie  wolten  die  zedel  lassen  versigeln.  ^  Da  wurden  die  meister  unter 
ihnen  zufriden  und  thaten  ir  recht  Ehe  wir  das  recht  thaten,  Aihr 
Schaflfkopf  her,  als  er  das  gantze  jähr  gethan  hatte,  und  sprach,  Schaff- 
stet und  Lorentz  von  Reuden  weren  Schwester  kinder,  und  ich,  Marens 
Spittendorff,  were  ihr  seh  wager;  sie  weren  arme  simpelleute,  sie  betten 
schwerlich  mit  uns  zu  kiesen,  doch  wolten  sie  thun  als  fronmie  leute, 
das  sie  auch  bey  alter  gewonheit  bleiben  möchten.  Darauff  antwortten 
wir.  wir  hofften  zu  thun  als  getreue  leute,  darüber  solt  uns  auch  nie- 
mandt  anders  nachsagen;  wir  hatten,  das  man  uns  auch  hilte  nach 
laut  der  wilkir.    Da  thaten  wir  unser  recht. 

Uff  freytagk  zu  abent  (10.  Febr.),  da  wir  die  collation  begehen» 
Bl.  23^  wolden  uff  dem  rathause,  brachten  die  bornmeister  an,  so  sie  ||  in  den 
geboten  weren,  und  nun  die  zeit  ist,  das  wir  uns  mit  liebe  scheiden 
sollen,  were  in  geboth  geschehen,  das  sie  die  börung  geben  solten  bey 
dem  rathe.  „Nun  lieben  herrn,  wisset  ihrwol,  wie  uns  die  geboth  ge- 
schehen sindt;  auch  sein  wir  weg  gegangen  von  dem  rathause,  da  ir 
uns  die  geboth  gethan  habt.  Darumb  bitten  wir  uns  zu  wilkire  und 
rechte,  mag  uns  das  anders  wiedertähren,  mag  aber  das  nicht,  so  müssen 
wir  euch  die  börung  geben.''  Darauff  sprachen  die  achte  im  rathe  und 
meister  und  meinten,  das  wir  die  dinge  beruhen  lissen  bis  auff  den 

*  begingen. 


1  Der  hier  undBl.  21^  erwähnte  Zettel  ist  eine  in  den  Beilagen  der  Handschrift 
Bl.  865*  — 366*  in  Abschrift  erhaltene  Urkiui'le  vom  Sonnabend  nach  Purificationis 
(4.  Febr.),  welche  die  Rathmannen  der  Innungen  und  Gemeinheit  und  die  Meister  der 
Innungen  und  Gemeinheit  ausgestellt  haben.  Die  Hauptstelle ,  durch  welche 
die  Bewilligung  des  jährlichen  Geschosses  an  die  Erftülung  gewisser  Bedingungen 
von  Seiten  des  Raths  geknQpft  wird,  lautet  folgcndermassen:  Es  ist  zu  einem 
gütlichen  Entscheid  gekommen,  „das  die  vom  tale  nun  hinfort  mit  der  abetretunge 
von  den  gesprochen  sich  gleich  andern  unsem  bürgern  von  Innungen  und  gemein- 
heit  halten  sollen,  und  wir  haben  mit  willen  und  voUwort  der  innunge  und  Gemein- 
heit auch  betracht  und  umb  eines  gemeinen  nutzes  unser  Stadt  mit  ihnen  eintrecb- 
tiglich  beschlossen,  das  jhe  (Ihr!)  hinfort  eine  nauo  rath,  wenn  der  gekoren  imdbe- 
stetiget  wird,  bey  den  bommeistem  (I),  die  in  aussgange  desselbigen  gekomen  raths 
zu  rathstuele  sitzen,  sol  umb  den  geschoss,  den  zu  nemen,  die  parte  in  itzliches 
meysters  hause  gespreche  halden  lassen^  und  als  danne  sollen  die  parten  ihre  ge- 
spreche und  stucke  ihrer  gebrechen  dem  rathe  durch  ihre  meister  zu  vorstehen 
geben,  und  möchte  denn  der  rath  umb  dieselbigen  stucke  und  gebrechen,  die  ihm 
also  zuentbottcn  wor<le:i,  mit  den  meystem  von  Innungen  und  gemeinheit  [sich]  ver- 
einen imd  vertragen,  so  sol  der  rath  darauff  von  den  parten  eines  gcschosses  denne 
zu  nemen  gemochtiget  werden.  Wiurde  sich  aber  der  rath  an  den  stucken ....  nicht 
Ix^wcyticn  oder  sich  der  nicht  vortragen  noch  voreynigen  können,  imd  wolden  denn 
die  part  von  innungen  und  gemeinheit  alle  an  em  ende  eines,  zweyens.  dreyens 
oder  viermals  zusammen  kommen,  dorumb  soll  der  rath  begrusset  imd  den  parten 
als  denne,  wie  beruret  ist,  mitsampt  ihren  meystem,  die  das  mahl  sitzen,  zusamne 
zu  gehen  vorgunt  werden.  Aber  umb  die  regienuige  des  tals  sol  es  bleyl)en,  als 
die  vorgeg.'benen  zettfl  innen  halden,  und  damitte  soll  aller  unwille,  wie  sich  der 
diss  jhar  umb  die  ol)engemciten  irrungen  gemacht  und  gestanden  hat,  gantz  und 
gar  ausgesclilosson,  die  Inirunge  beygolegt,  nnd  in  argen  kegen  niemande  nimmer- 
mehr uffL^eriirket  nnd  (redacht  werden."  Diesem  Beschlüsse  verweigerten  also  die 
ITäiüier  ihre  Zustimmung. 


1475  Februar.  41 

morgen,  ehe  wir  zur  kihre  gingen;  den  die  gebotti  weren  ans  geschehen 
von  der  pari  wegen,  so  wollen  wir  weiter  davon  reden. 

Uff  sonnabent  fme  (11.  Febr.)  rackten  die  bommeister  mit  den  an- 
dern denen  vom  tal  off,  die  im  rathe  sassen.  Denseibigen  tag,  ehe 
wir  in  die  kihre  gingen,  hnb  ich  Marcus  Spittendorff^  auch  an  und 
sprach:  „lieben  herm,  so  ir  mich  aach  in  die  gebott  habt  genommen, 
dass  ich  euch  bey  eurem  sitzen  sol  geben  die  börung  beynach  so  viel, 
80  wisset  ir  wol,  worumb  mir  solch  geboth  geschehe,  so  ich  doch  nie 
erfahren  habe,  das  iemandt  nmb  der  stucke  willen  solche  geboth  ge- 
schehen sindt  Es  ist  auch  nie  crkant  oder  vervolwort  von  allen  par- 
ten,  das  maus  nmb  die  oder  das  stucke  so  halten  solte,  als  ihr  von 
mir  habt  haben  wollen.  Darumb  habe  ich  gebeten,  das  mehr  leute  dar- 
za  kommen  möchten,  die  uns  darinne  hülfen  rathen,  auff  das  niemandt 
kein  Vorwurf  darinne  dörfte  haben;  das  habt  ihr  mir  gewegert.  Nun 
haben  wir  ihe  die  wilkire  gleich  geschworen  zu  halten,  und  habe  ge- 
beten, das  wirs  halten  wollen  nach  laut  der  wilkir,  das  ihr  dan  so 
nicht  zu  thun  geneiget  wardt.  Hierumb  bitte  ich  euch,  ihr  wollet  an- 
sehen diese  dinge  und  die  zu  hertzen  nemen  und  wolt  mir  mein  geldt 
lassen,  das  ich  ofte  schwerlich  erarbeitet  habe,  so  ich  ie  meine,  das 
mir  gar  unbilliche  und  ungewöhnliche  geboth  von  euch  geschehen  sindt. 
Das  wil  ich  umb  euch  verdienen.^'  Darauf  meinten  sie,  wir  lissens  be- 
ruhen; wen  sie  neue  meister  kisen  wurden,  weiten  sie  ein  solches  an 
die  ihren  bringen,  so  ||  sie  deshinder  den  ihren  itz  nicht  macht  betten;  B1.24* 
was  sie  den  an  den  erlangeten,  das  solte  uns  wol  zu  wissen  werden. 

Jorge  Seile  half  seinen  bruder  Hanss  Seilen  kieren  zu  einem  raths- 
meister  und  sass  die  woche  bey  seinem  bruder,  bis  das  neue  meister 
gekoren  worden.  ^ 

Es  hatte  auch  Hans  Laub  gesagt  uff  dinstag  Anthonii  (17.  Jan.), 
do  die  part  alle  beysammen  waren,  wie  vor  beschriben  stehet^,  auff 
einem  hauffen,  do  wir  7  vom  tal  abermahl  inne  sassen,  offenbehrlich 
vor  allem  volck,  sie  weiten  die  pfenner  nicht  mehr  vor  herren  haben, 
sie  betten  lange  genungk  regiert  und  herren  gewesen;  sie  wolten  ihr 
nicht  mehr  zu  regierern  und  zu  herren  haben,  sie  gedechten  und  wolten 
auch  regieren. 

•  M.  S.  % 


^  Senatus  Hallonsis  1475:  Hans  Elucke  und  Hans  Seile  raths- 
meistere.  Cosmus  Qu^tz,  Heine  Bracbstede,  Claus  von  Ihene,  Pe!er  Nueman, 
Hentzo  Rlchart,  Ihan  Kumpen^  Jacoff  Weissack,  Peter  Sandorman,  Brosius  Zschel- 
schen,  Claus  Kunt^e.  ||  Drewes  Schlegel,  Ludecke  Rebenunp,  Thomas  Stoyan,  Hans  us 
der  M61,  Curdt  Hacke,  Mattis  ßenne,  Aloxius  Lissau,  Nickell  Plesse,  Peter  Kocher, 
Hans  Oswalt,  Donat  Trebeckau,  Vester  Stugke,  Hans  Ruel,  Ciriacus  Kllngeroc  In 
diesem  ihare  haben  die  leineweber  keinen  mei»ter  gehabt,  wan  in  der  ganzen  Innungen 
waren  nicht  mehr  den  zwene,  die  dan  beide  izlicher  ein  ihar  nach  einander  ge- 
sessen hatten.  Magistri  fontium:  Albrecht  Schaffetete,  ThomasDugaw,  Heinrich 
Greife. 

2  Vgl.  oben  S.  36. 


42  Marcos  Spittendorff. 

Es  ist  auch  geschehen  affn  sonabent  vor  Reminiscere  (18.  Febr.) 
anno  75,  do  der  alte  rath  Hans  Hedderieb  und  Marcos  Spittendorff 
mit  den  andern  rathern,  die  das  jähr  gesessen  hatten,  dem  neuen  ratbe 
Hans  Klagen  and  Hans  Seilen  rechenschaft  solten  than  nach  gewonlieit 
der  Stadt,  and  die  pfenner,  nemlicb  Marens  Spittendorff,  Bastian  Grnn- 
beide,  Hans  Wähle,  Hans  Rosse,  die  das  jähr  im  ratbe  gesessen  hatten, 
dazu  die  drey  bornmeister  Clans  Scbaffstet,  Lorentz  von  Reoden  und 
Peter  Spiss,  die  bilten  das  gelt  noch  innen,  das  ihnen  dan  off  die  zeit 
zwar  nicht  dorch  billikeit  uffgelegt  wardt,  do  sie  aus  ihren  rathstulen 
geweyset  wurden,  das  sie  dan  so  von  sich  ohne  redliche  und  rechtliche 
Ursache  geben  solten.  Darinne  hatten  sie  ihre  beschwerung  ihrer  her- 
tzen  und  hofften,  der  rathsmeister  Heddrich  mit  den  andein  rathsherren 
und  meistern  wurden  die  dinge  ie  bas  betrachten  und  zu  bertzen 
nemen  und  wurden  uns  unser  geldt  lassen. 

Es  geschab,  das  die  rathsmeister  Hans  Ginge  und  Hans  Seile  mit- 
sampt  ihren  andern  berren  schickten  zn  Hedderieb  und  Spittendorff  in 
der  vierherren  dömtze  und  lissen  die  beyde  bitten,  das  sie  zu  dem 
Bl.24^  rathe  kommen  sollten.  ||  Sie  sindt  beyde  vor  den  rath  gegangen.  Da 
hat  Hans  Seile  angehoben  und  gesagt:  „lieben  rathsmeister,  unser  gne- 
diger  herre  hat  uns  uff  gesterne  besandt  uff  die  bürg  und  gesagt, 
seine  gnade  haben  vernommen^  das  die  pfenner,  die  diss  jähr  im  rathe 
gesessen  haben,  dem  rathe  etzlicb  gelt  oder  börung  geben  sollen^;  so 
ist  sein  beger  und  rath,  das  man  das  nachlasse  und  nicht  von  ihnen 
neme."  Da  fragte  Hedderieb  Hans  Seilen  den  rathsmeister:  „lieber 
rathsmeister,  was  were  euermeinung?"  Hans  Seile  sprach:  „wirweren 
des  wol  zufriden,  das  man  in  solchs  nacblisse.^'  Hedderieb  und  Spitten- 
dorff brachten  das  an  den  alten  rath,  die  weren  des  auch  zufriden  ge- 
west;  aber  Peter  Schafifkopf  und  die  meister  wolten  des  nicht  mit  eins 
sein,  sondern  die  pfenner  solten  das  gelt  geben.  .Do  sagte  Marcus 
Spittendorff:  „mochten  wir  genissen  der  bitte,  die  unser  gnediger  herr 
gethan  hat,  so  wollen  wirs  gerne  vor  willen  anfhemen;  mag  es  aber 
nicht  t>ein,  so  mögen  wir  die  gefehrligkeit  nicht  tragen,  so  wirs  itz 
nicht  geben  vor  der  rechnung,  das  wir  bemachmals  noch  eins  so  viel 
geben  solten."  Und  so  legten  etzliche  gelt,  etzliche  silberne  pfände  vor 
sich  uff  den  tisch  und  sagten:  lieben  herm,  wir  antworten  euch  des 
nicht',  das  wirs  verbort  haben,  sondern  wir  hoffen,  es  solle  erkant 
werden,  ob  wir  solch  gelt  eoch  dorch  rechte  und  billigkeit  geben  müssen." 
Hedderieb  antwortet  draoff :  „das  gelt  sol  nicht  in  die  rechenschaft  ge- 
bracht werden,  die  kemmerer  sollen  das  beysetzen,  bis  das  erkant 
werde."  Das  gelt  ond  pfände  worden  in  solcher  weyse  beygesatzt*, 
aber  ich  habe  nicht  vernommen,  das  irgent  ein  rechtlich  oder  offrich- 
tigk  erkentnos  von  leoten,  die  sich  der  rechte  verstanden,  darüber  ge- 
scueben  were,  sondern  sie  haben  denselbigen  pfennern  schwer  gebott 
uffgelegt,  das  sie  ihre  pfände  lösen  mussten,  und  dorumb,  ob  sie  sagen 
wolten,  innongen  und  gemeinheit  betten  das  so  haben  wollen,  das  ist 

*  Hier  ^^^'^  '»"^»»  Ainmal  „4m  t.  g.  h.  v.*'        *»  solle.        *  nlchti.        ^  bey^esau. 


1475  Februar.  43 

nicht  recht  geredt.  ManJ|  weis  wol,  das  gemeine  volck  haben  ihren  B1.25* 
meistern  allewegen  gesagt,  sie  sollen  niemandts  gewalt  thnn;  hat  ie- 
mandte  was  verboret  nach  Inhalt  der  wilkir,  das  sie  sich  darnach  rieh- 
teO)  ist  es  aber  nicht,  das  sie  die  barger  dan  zu  wilkir  und  rechte 
kommen  lassen.  Aber  wir  haben  weder  der  bitte  unsere  gnedigen 
herm  noch  auch  der  wilkire  nicht  mögen  genissen,  das  wir  das  unser 
bebalten  hetten,  sondern  wie  die  obgenanten  regierer  von  Innungen 
and  gemeinheiten  das  haben  wolten,  so  muste  es  geschehen. 

Uff  den  donneretag  nach  dem  sontage  Reminisccre  uff  S.  Matthias 
abent  in  der  fasten  (23.  Febr.)  kam  mein  herr  von  Magdeburg  ufi  den 
Gibichenstein  wider  vom  Reine,  da  er  lange  zeit  war  gewesen.^  Des- 
selbigen  tages  nach  mittage  sas  der  alte  rath  zum  letzten  nach  über 
der  bbrungk  in  der  vierherren  dörntze.  Do  sprachen  die  meister  und 
etzliche  rathmannen,  wie  uns  Hedderich  berichtet,  sie  hetten  unsere 
bitte,  die  wir  an  sie  gethan  hetten,  an  die  part  gebracht,  das  sie  uns 
die  börung  versehen  weiten,  aber  die  part  weiten,  wir  selten  die  börung 
geben.  Weiten  wir  das  nuhn  thun,  so  lissen  sie  das  geschehen,  weiten* 
wir  aber  nicht,  das  gebe  ihn  in  Sonderheit  nicht  zu  schaffen,  sondern 
ne  mosten  das  den  ihren  wider  sagen  und  auch  an  den  neuen  rath 
bringen. 

Der  bommeister  Claus  Schaffstet  antwortet  von  ihnen  und  von  den 
ihren,  die  im  rath  sassen,  die  weg  gegangen  waren  umb  der  geboth 
willen,  die  ihnen  geschahen,  und  boten  sich  noch  zu  wilkir  und  zu 
rechte  und  sprachen,  hetten  sie  ihnen  solche  gebott  nicht  gethan,  sie 
wolten  nicht  sein  uffgestanden  noch  weggangen,  aber  umb  der  ge- 
both willen,  die  ihnen  geschahen,  stunden  sie  nS  und  gingen  weg  und 
baten  noch  als  vor,  das  man  in  solche  verkurtzung  nicht  thun  wolte 
oder  solche  neurung  vornemen,  das  wolten  sie  noch  umb  sie  alle  ver- 
dienen. De  hub  ich  Marcus  Spittendorff^  auch  ahn,  de  ich  alleine 
sitzen  blib:  ||  „lieben  herren,  ihr  wisset  den  anfang,  werumb  sich  diser  Bl.  25^ 
irthamb  erhoben  hat,  das  wir  vom  tale  alle  7  haben  sollen  abtreten, 
ir  wisset  die  wilkire,  die  wir  geschworen  haben,  sindt  mit  euch  auch 
in  gleichen  eyden  verbunden ;  so  sindt  euer  eyde  nicht  mehr  noch  unser 
eyde  weniger  oder  geringer  den  euere.  Nun  wisset  ihr  wel,  wie  die 
wilkir  inne  helt,  niemandt  sei  sie  andere  deuten,  den  sie  lautet.  Ihr 
wisset,  das  ich  mich  erboten  habe  und  auch  die  andern;  habt  ir  oder 
irgent  einer  unter  euch  der  unsem  zu  beschuldigen  nach  laut  der  wil- 

»  -wolte.      «>  M.  S. 


^  „ündeder  konlng  vonDennemarcken  unde  der  bischoff  von  Magdeburg  hetten  ge- 
taget zwischen  deme  herczogen  von  Burgimdien  mid  den  von  Köln  mid  Nuss  o^e 
wiädens  gerne  bericht  habe,  das  er  abe  czoge,  und  was  getagit  uff  sant  Anthonius 
tag  (17.  Jan.)  neest  zu  kunfftig  was",  Conrad  Stolle,  Chronik  8.  92.  Ueber  die 
zweifelhafte  Rolle,  welche  der  König  Christian  I.  von  Dänemark  üi  diesem  Kampfe 
gegen  Karl  den  Kühnen  spielte,  ist  Markgraf,  De  hello Burgundico  (Berl. Dissert. 
V.  J.  1861)  S.  5  u.  S.  29  ff.  zu  vergleichen.  Der  Erzbischof  von  Magdeburg  wird 
hier  nicht  erwähnt 


44  Marcus  Spittendorff. 

kir,  wir  wollen  antworten.  Aber  niemandt  war,  der  uns  irgent  be- 
schuldigen wolte,  sondern  ihr  wollet,  das  wir  solten  abetretten,  wir 
betten  uns  nicht  recht  gehalten  im  tal,  daromb  solten  wir  abtreten/' 
Ich  fragte:  ,, womit  haben  vnr  uns  unrecht  gehalten?  saget  uns  das, 
wir  wollen  mit  den  bornmeistem  so  vil  reden  und  die  vom  tale  unter- 
weysen,  das  sie  sich  in  allen  dingen  sollen  uffrichtig  und  geburlich 
halten/'  Sie  wüsten  mir  aber  nichts  zu  sagen,  den,  wir  solten  abtretten- 
„Lieben  hem,  ihr  wisset  auch,  das  maus  vor  alters  nie  anders  gehalten 
hat,  den  nach  laut  der  wilkir,  man  hat  auch  nie  keinem  solche  schwere 
gebott  darumb  gethan,  man  hat  auch  noch  nie  von  keinem  die  börung 
geheischt  noch  genommen,  als  ir  uns  itzundt  thut  und  haben  wollet. 
Ir  wisset,  es  ist  auch  noch  nie  erkant  oder  von  allen  besessenen  bur- 
gern vervolwort,  das  maus  so  halten  solle.  Nun  habe  ich  euch  gebeten, 
do  ich  gemerckt  habe,  ihr  woltets  haben,  das  wir  aus  allen  parten  etz- 
liche  fromme  lute  in  der  Stadt,  die  was  zu  verlieren  haben,  zu  uns 
uffs  rathaus  weiten  bitten  und  denen  ^  dise  dinge  vorlegen  und  sie 
bitten,  das  sie  uns  darinne  weiten  helfen  rathen;  was  die  dan  vor  das 
beste  wurden  nemen,  da  weiten  vrir  vom  tale  uns  wolgebnrlich  nach 
B1.26*  halten,  uff  das  wir  keinen  Vorwurf  von  iemande  haben  dörften.  ||  Derer 
bitte  wollet  ihr  uns  aber  nicht  geweren.  Aber  lieben  herren,  bettet  ir 
uns  das  zu  willen  gethan,  und  die  frommen  leute  aus  den  parten  das 
vor  das  beste  genommen  betten,  das  wir,  die  vom  tal,  alle  solten  ab- 
tretten: betten  wir  uns  alsdan  widersetzig  oder  ungehorsam  gehalten, 
so  were  etwas  unser  schuldt;  aber  in  solcher  weis,  als  solchs  geschehen 
ist,  hoffe  ich  noch  ie,  werdet  euch  bedencken  und  die  dinge  bas  zu 
hcrtzen  nemen  und  werdet  mir  mein  gelt  lassen.  Aber  so  vil  sage  ich, 
möchten  diese  dinge  zu  erkentnuss  kommen  uff  meinen  herm  von  Mag- 
deburg, uff  die  ehrlichen  stette  oder  uff  doctores,  die  keinem  theil 
mit^  freundtschaft  verwandt  weren%  wurde  dan  erkant,  das  ich  unrecht 
were,  ich  wolte  noch  so  viel  börungk  geben,  als  sie  mir  zugesprochen 
betten.  So  wüste  ich  doch,  das  ich  unrecht  were,  sonsten,  so  es  nicht 
geschieht,  habe  ich  sorge  in  meinem  hertzen,  ich  könne  es  auch  nicht 
vergessen,  ich  lasse  mich  auch  beduncken,  mir  geschehe  ungleich.^ 

Uff  S.  Matthias  tagk  (24.  Febr.)  waren  die  part  aber  alle  bey- 
sammen  uff  einen  hauffen,  wiewol  das  der  neue  rath,  sonderlich  die 
vom  tale  ihr  volwort  darzu  nicht  geben  weiten.  Sie  fragten  nach  ihnen 
gleich  so  viel  als  nach  uns  zuvor,  das  es  war  ein  gemachter  reye:  die 
in  den  Innungen  und  gemeinheit,  die  das  weren  solten,  die  obersten 
die  verhingens  mit.    So  geschachs  auch. 

Eben  desselbigen  tages  war  Hans  Seile,  Hedderich,  Claus  Schaff- 
stet, Lid  icke  Pfanschmidt  vor  meinem  herrn  von  Magdeburg  uff  der 
barg  umb  der  keyserlichen  mandat  willen,  die  dem  rathe  zugeschickt 
worden,  und  die  gar  ernstlich  inne  hilten,  das  wir  mit  macht  dem 
keyser  folgen  solten  vor  Neuss  an  den  Rein  gegen  den  herzogen  von 
Burgundien ,  und  baten  meinen  herm  von  Magdeburg  umb  rath.    Da 

•  dcmt.     ^  ,^t*'  fehlt.      0  wen. 


1475  Februar.  45 

hatte  mein  herr  gesagt,  so  der  irthmnb  in  der  Stadt  zwischen  den  vom 
tal  und  den  parten  were,  hette  er  gebeten,  ||  do  er  an  den  Rejn  wolde  BL26^ 
zihen,  das  die  gebrechen  gattlich  anstehen  selten  bis  uff  seiner  gnaden 
Zukunft  Nun  yerneme  seine  gnade,  das  ein  soicbs  nicht  geschehe, 
sondern  die  vom  tale,  die  im  rathe  sessen,  die  wurden  bedrenget,  die 
börong  zu  geben.  Darumb  bete  ehr,  das  die  dinge  ^  noch  verfuget 
worden  und  in  einen  guttlichen  standt  genommen  wurden,  bis  so  lange 
seine  gnade  wider  uff  den  Gybichenstein  keme;  so  wolte  ehr  die  ge- 
brechen verhören  und  guttlich  beylegen.  Sonst  wolte  seine  gnade  ihnen 
nicht  rath  geben,  sie  sagten  ihm  den  erst  eine  antwort,  die  uff  den 
sontag  hernach  anzuhören  angestalt. 

Uff  den  sonabent  nach  Matthie  (25.  Febr.),  ehe  wir  dem  neuen 
rath  berechenten,  do  liss  der  neue  rath  bitten  Hans  Hedderichen  und 
mieh,  das  wir  weiten  zu  ihm  kommen.  Wir  gingen  zu  ihn,  und  die 
andern  herren  warteten  in  der  vierherren  dömtze.  Hub  Hans  Cluge 
ahn  und  erzalte  die  meinung  und  bitten  meines  herm  von  Magdeburg 
die  seine  gnade  zu  denen,  die  vom  rathe  geschickt,  gethan  hatten,  una 
batt  uns  von  des  neuen  raths  wegen,  das  wir  den  alten  rath  und  die 
meister  weiten  bitten,  das  diese  dinge  guttlich  mochten  anstehen  uff 
meinen  herm  umb  die  börung  und  allenthalben,  den  der  neue  rath  des 
wol  zufriden  were,  das  es  wol  beruhete.  Hedderich  brachte  das  an 
den  alten  rath  und  auch  an  die  meister.  Nun  wer  der  alte  rath  des 
wol  zufriden  gewest,  aber  die  meister  weiten  nicht  und  sprachen,  sie 
betten  des  von  den  ihren  nicht  befehl,  und  meinten,  wir  selten  uns 
leichte  vor  bas  versehen  haben,  das  sie  doch  schult  zu  uns  gefunden 
betten.  Hüben  wir  7  vom  tal  ahn:  „lieben  herm,  nuhnuns  keins  hele- 
fen  magk,  so  wollen  wir  die  fehrligkeit  nicht  tragen  und  antworten 
euch  hier  diese  pfände  und  gelt  in  solcher  weyse  uff  unser  erbittung, 
entschuldigung  und  insage,  die  wir  gethan  haben,  und  hoffen  noch  als 
vor,  mögen  wir  kommen  vor  meinen  herm  von  Magdeburg  oder  vor  die 
ehrlichen  stedte,  das  eure  schult  und  euer  antwert  gegen  ||  einander  Bl.  27^ 
gehört  werden,  ihr  werdet  uns  unser  gelt  widergeben.''  Das  bleib 
darbey.  Aber  sie  weiten  uff  niemandt^,  sie  meinten,  es  were  besser 
unter  uns  beygelegt.  Item  etzliche  gaben  an  50  marck  an  gelde  uff 
dendisch  und  ein  teil  an  pfänden  <^,  die  soviel  oder  geringer  wert  waren, 
und  sprachen,  ob  etlichs  besser  oder  geringer  were,  oder  ob  die  börang 
mehr  machen  wurde  einem  oder  allen,  das  solte  ungefehrUch  stehen 
bis  zu  einem  guttlichen  handel.  Dis  brachten  wir  wider  an  den  neuen 
rath;  sprachen  sie,  ihre  meinung  were  gewesen,  das  maus  hette  gutt- 
Uch  lassen  beruhen;  so  das  nun  nicht  geschehen  were,  solte  solch  gelt 
nnd  pfandt  verwaret  bleiben,  bis  man  sich  der  sache  guttlich  vertrüge. 

Umb  das  ander  keyserliche  mandat,  das  dem  rath  kurtz  vor  fass- 
nacht  geantwortet  wardt  im  75.  jähr,  hies  der  keyser,  das  wir  den 
vierten  man  schicken  selten  in  und  äussernder  stadt,  uff  dem  lande,  zu 
pferde,  mit  heerwagen  und  mit  puchsen,  bey  verlierung  aller  freiheit, 

*  dSttoge.      *>  hier  tchelnt  ein  Wort  bu  fehlen.      ^  am  pfftnde.      ^  moa. 


46  Marcus  Spittendorff. 

priTÜegieiiy  brieffe^  zttUe,  geleite,  aller  lehn,  darzn  bey  der  acht  und 
öberaeht.  Wurden  wir  nicht  gehorsam  sein,  so  selten  wir  dieser  peen 
verfallen  sein,  gleich  ob  durch  nrtel  erkant,  so  solde  das  eikant  sein 
itz  als  dan,  dan  als  itznndt,  und  vil  harter  mergklicher  stuck  und 
punkt.^ 

UfEh  freytag  nach  Oculi  (5.  März)  waren  die  part  bey  einander,  ein 
iglicher  in  seines  meistere  hause.  So  ging  der  rath  zu  allen  parten 
und  berichten  die  meinung  und  bitte  meines  herm  von  Magdeburg  als 
ob  geschrieben.  ^  Es  brachte  aber  keine  frucht,  sie  waren  so  hart  ver- 
stockt, die  das  spil  trieben,  das  man  sie  u£f  keine  ander  wege  mochte 
bringen.  Nun  ufih  sonabent  (4.  März)  brachten  die  meister  das  wort  zusam- 
men und  berichten  den  rath  von  der  part  wegen,  sie  wüsten  mit  denen  vom 
tale  noch  mit  niemandt  Uneinigkeit,  sondern  die  dinge  weren  beyge- 
leget  und  wol  geeiniget,  des  sie  vereiegelte zedel  betten;  aberumb  die 
BL27^  bOrung  widergeben  ||  weren  sie  nicht  geneiget.  Hette  der  rath  macht, 
zwey  oder  3  schock  fuder  steine  zu  nemen,  sie  betten  auch  macht,  die 
börung  von  uns  zu  nemen.  Auch  selten  die  vom  tale  das  halten  mit 
dem  abtreten,  wie  wir  vor  ihnen  gethan  betten:  wen  was  trefflichs 
das  tal  oder  die  vom  tal  belangete,  so  sollten  sie  abetretten  oder  die 
börung  von  ihnen  nemen.  Wir  sagten  zu  den  stucken,  als  uff 
ihre  zettel,  wisten  sie  wol  und  der  Schreiber,  der  sie  gemacht  hat 
und  vereigelt,  mit  wes  willen  das  geschehen.  Sie  haben  die  zettel 
ohne  uns  und  der  vom  tale  willen  gemacht  und  versigelt.  Umb  das 
abetretten,  das  haben  vrir  mit  willen  nie  gethan,  sondern  da  wir  dar- 
zu  ....  *  wurden.  Auch  da  sie  uns  in  ungewönliche,  unbilliche  gebott 
genommen  hatten,  do  beschuldigten  sie  uns  nach  laut  der  wilkire,  wir 
betten  die  gebot  verachtet,  da  trätten  wir  abe.  Do  sie  die  zettel  machen 
weiten,  darbey  weiten  wir  nicht  sein.  Sprach  Hedderich,  weiten  wir 
heim  gehen,  das  möchten  wir  thun. 

Item  die  meister  hatten  auch  wol  gesagt,  hette  iemandt  fehl  zu  den 
parten  oder  zu  ihnen,  das  man  sie  verklagte  vor  dem  rathe,  sie  weiten 
darzu  antworten.  0 lieber gett,  welch  ein  gerichte  selte  das  sein!  Die 
vom  tale  selten^  abtretten,  so  machtens  die  andern  doch  als  vor. 

üffn  montag  nach  Letare  (6.  März)  im  75.  jähr  wart  der  rath  be- 
scheiden gen  Kalbe  bey  meinem  herrn  von  Magdeburg  zu  sein,  umb 
die  heeriart  zu  bestellen,  als  uns  der  keyser  ernstlichen  geschrieben 
hatte.    Uffn  dinstag  (7.  März)  kam  der  rath  wider  von  meinem  herm. 

Die  Woche  vor  Gteorgii  (23.  April)  ^  waren  die  vom  tal  bey  ein- 

^  Uer  fehlt  offenbar  ein  Wort;  im  Mentucr^ite  ist  Jedoch  keine  Lttcke.     ^  •oUen. 

*  Von  diesen  Schreiben  befindet  sich  im  Rathsarchiv  keine  Kunde  mehr.  Der 
Bath  sendete  dem  E^aiser  60  reisige  Pferde  mit  geharnischten  Männern  und  6  Speise- 
wagen. Zu  jedem  Wagen  gehörten  4  Trabanten  ohne  die  Wagenknechte.  Der  Zu- 
zug verliess  Halle  Freitag  vor  Pfingsten.  HaU.Chr.  der  Gr.  Bibl.  zuWemiger.Bl.268^ 
Ein  fthnliches  kais.  Schreiben  erhielt  Frankfurt  a/M.  Walker,  Urk.  betr.  d.  Bei. 
d.  St.  Neuss  S.  88. 

>  Vgl.  S.  48.  44. 

s  Sollte  vieUeicht  der  Tag  des  Papstes  Gregor  gemeint  sein  ?  Vgl.  über  die 
Verw^'""'' —  "^eidenbach,  Calendarium  S.  195. 


1475  Mai.  47 

ander  in  Bachelts  hoffe.  Brachten  die  bommeister  an  vons  rath  wegen, 
das  wir  den  rath  mechtigen  wolten,  den  schos  zu  nemen  in  aller  masse, 
als  das  zn  jähre  genommen  were;  auch  umb  das  bierscheneken ,  das 
wir  das  dem  rathe  auch  zusagen  wolten.^  Wir  waren  nicht  alle  bey- 
sammen,  aber  wir  baten  die  bommeister,  das  sie  uns  alleiverbotten  uff 
die  mlttwoche  noch  S.  Marcus  (26.  April),  und  wer  nicht  keme,  der 
gölte  ein  stucke  saltz  geben.  Das  war  unser  wille.  Uff  bestimpten 
tag  waren  wir  bey  einander  und  hatten  die  bommeister,  das  sie  von 
nosera  ||  wegen  ahn  den  rath  bringen  wolten,  so  der  rath  den  schos  B128^ 
begerte,  wisten  wir  wol,  das  sie  des  ubel  rath  haben  könnten;  wir 
hetten  dem  rathe  den  schos  nie  gestopt,  wirwoltens  auch  ungernethun, 
aber  wir  baten,  das  sie  an  den  rath  bringen  wolten,  ob  der  rath  die 
wilkir  auch  gedechte  zu  halten,  als  sie  geschrieben  stunde.  Wen  sie 
miB  das  zu  verstehen  geben,  wolten  wir  den  gerne  umb  den  schos 
sprechen.    Uns  ward  keine  antwort  von  dem  rathe  uff  das  stucke. 

Ufih  sonabent  nach  Cmcis  vor  pfingsten  (6. Mai),  so  die  neuen 
Bchepfen  im  tal  ihr  recht  zu  der  banck  thun  und  umb  neue  bora- 
meister  kiesen,  so  rieffen  Heinrich  Blume  und  Claus  Ulman  zu  ihnen 
Hans  Bussen  und  Marcus  Spittendorff  in  die  kihre,  als  das  vor  alters 
ist  gewönlich  gewest,  und  gingen  in  den  kohr  zu  Sanct  Gertrauten 
nach  alter  gewonheit.  Da  tratten  die  beyde  zusanmien  Heinrich  Blume 
und  Claus  Ulman,  als  das  gewönlich  ist,  und  kohren  zu  bommeistem 
Hans  Waltheim,  Hans  Zöhier,  Heinrich  Maltitz  und  kamen  zu  uns  bey- 
den  vorgeschrieben  und  berichten  uns  der  kihre,  die  sie  gethan  hatten.^ 

»  woUe. 


1  In  den  Beilagen  zu  Sp.^s  Darstellung  findet  sich  unter  der  üeberschrift  „unser 
vom  [tale]  schulde  zu  setzen  wieder  Innungen  und  gemeine  zu  Halle"  Bl.  852^  nach- 
stefafmde Erzählung:  Nun  ist  uffn  sonnabendt  [nach?]  Yocem  Jucunditatis(6.  Mai)  nechst 
fernngen  geschehen,  das  vier  schöppen  im  tale,  als  bey  namen  Marcus  Spitten- 
dora,  Hans  Bausse,  Claus  Ohnan  imd  Heinrich  Blume,  bey  ihren  eyden  drey  bom- 
meuter  also  bey,  namen  Hans  von  Walttheim  über  dem  Deutzschen  Borne,  Hans 
Zdlner  ub^  der  Metritz  und  Hackenbom  und  Heinrich  Maltitz  über  das  Guttjhar 
elntrechtiglich  gekoren  haben,  als  haben  sie  u£&  rathaus  geschicket  und  dem  ratho 
udi  gew^ilicher  weyseimd  alden  herkommen  sagen  lassen,  sie  weren  mit  derköhre 
bereit,  und  sie  thun  bitten,  sie  wolden  konmien  und  ihnen  benennunge  zu  thun, 
venn  sie  gekohren  hetten;  ist  geschehen,  das  Hans  Klucke  und  Hans  Seile,  raths- 
aeister,  Ludicke  P£ftüschmiedt  und  Drewes  Schlegell  zu  in  gegangen,  den  (1)  nauen 
bornmeyster  von  den  scheppen  gebort  hemennen,  das  sie  denn  uff  das  rathaus  ge- 
tngen,  dorumb  die  Innungen  und  gemeinheit  zu  den  vier  schöppen  in  die  kirchen 
leichicket  und  Hansen  Seilen  den  vier  schöppen  von  Innungen  imd  gemeinheit  wegen 
nhm  lassen  sagen,  sie  woUen  Hansen  Zölner  darumb,  das  er  ein  schöppe  uff  <&m 
berge  ist,  zum  bornmeyster  nicht  haben.  Ein  solches  denne  viel  unbillichen  von  den 
inmmgen  und  der  gemeine  beschiet,  so  die  schöppen  von  dem  berge  an  Stadt  unsers 
nedigen  herm  der  innunge  vorweser  seindt.  £iS  hat  auch  Hans  Laub  offionbehr- 
üdien  gesprochen,  es  sey  ein  brieff  vom  ertzbischoffe  Ottoni  gegeben  gewest,  uff  die 
lAöppen  off  dem  berge  weysende,  den  soUe  Geyseler  von  Diesckaw  gelesen  haben, 
nid  Huis  von  Walttheim  solde  im  den  aus  der  band  genommen  haben,  der  derlich 
nlte  innehalten,  das  man  die  schöppen  von  dem  ber^zu  bommeystem  nicht  kiesen 
Klde,  des  sich  denne  Geyseler  genüßlich  entschuldiget  hat  So  erbeut  sich  Hans 
m  Walttheim  des  auch  zu  entschuldigen,  wanne  und  wie  das  erkant  wurde,  und 


48  Marcus  Spittendorff. 

So  behagten  ans  die  frommen  leute  wol,  die  sie  gekotiren  tiatten  zn 
bommeistern,  and  waren  des  mit  ihnen  beyden  auch  ein  nnd  besandten 
den  rath,  das  sie  wolten  zu  ans  kommen.  So  kamen  die  rathsmeister 
Hans  Ginge,  Hans  Seile ,  die  gemeines  meister  Ludicke  Pfanschmidt, 
Trebis  Schlegell.  Do  berichten  wir  sie  der  kire,  die  behagte  SeÜen 
nicht  wol.  Fragte  ans  Hans  Ginge,  ob  wir  der  kire  eins  weren,  ant- 
worteten wir  jha !  So  gingen  sie  von  ans  und  baten,  das  wir  uns  ent- 
halten wolten,  das  sie  den  rath  berichteten  und  uns  wider  sagten.  Do 
wurde  uns  keine  antwortvon  ihnen '^  bis  umb  abentumb  5.  Do  kamen 
dieselbigen  wider  zn  uns.  Hub  der  rathsmeister  Hans  Seile  ahn,  wir 
wisten  wol,  das  innungen  und  gemeinheiten  nicht  haben  wolten,  das 
man  die  schöppen  uffn  berge  nicht  solte  zu  bommeistem  kiesen,  noch 
theten  wirs.  Der  alte  rath  were  auch  auff  dem  rathause  gewesen  and 
Bl.  28^  betten  ||  bericht;  es  were  ihnen  aber  gesagt,  die  schöpfen  nicht  zu 
kiesen.  Danunb  batt  er,  das  wir  einen  andern  kisen  selten  ahn  Hans 
Zölners^  stedt.  Antwortten  wir,  wir  betten  die  frommen  leuthe  ge- 
kehren»  der  rath  wurde  sie  guttlich  ufiFhemen,  so  wir  änderst  nicht  wis- 
ten, das  sie  anberichtigte,  fronmie  leute  weren.  Hans  Seile  batt  aber, 
das  wir  einen  andern  kiesen  wolten.  Meinten  wir  nein,  wir  wisten 
nicht  anders  von  ihnen  allen,  den  das  beste,  wolten  sie  iemandt  ver- 
werfen, das  lissen  wir  geschehen.  Seile  batt  noch,  sie  gedechten  kei- 
nen zn  verwerfen,  sie  wisten  auch  Zölner  keine  schult  zu  geben,  son- 
dern Innung  und  gemeinheit  wolten  keinen  schöppen  haben.  Wir 
wolten  unser  kire  auch  nicht  verendem.  Do  hub  Hans  Seile  an  im 
zome  und  that  uns  ein  gebott  bey  50  marcken  von  Innung  und  ge- 
meinheit wegen,  wir  selten  nicht  aus  der  kirche  gehen,  wir  betten  den 
einen  andern  gekoren  in  HansZölners  stedte.  Hub  ich  Marcus  Spitten- 
dorff ahn  und  sprach:  „lieber  rathsmeister,  ich  hoffe,  innungen  und  ge- 
meinheit haben  uns  keine  gebott  zu  thun,  wir  sindt  der  nicht  pfiichtig 
nfizunemen,  sondern  wir  haben  einen  rath,  das  sindt  12  manne,  denen 
sollen  wir  gehorsam  sein;  werden  uns  die eintrechtig  gebietten,  wollen 
wir  uns  wol  geburlich  halten''.  So  bliben  wir  in  der  kirchen  bis  den 
montagk  (8.  Mai),  and  mein  herr  von  Magdeburg  war  zum  Gibichen- 
stein,  das  war  unser  gluck.  So  waren  gutte  freunde  unter  den  pfen- 
nem,  die  sich  bearbeiten  ^  bey  meinem  herm,  und  auch  die  geistlichen 

•>  Uune.      ^  Dm  Maniucrlpt  hafc  fAlKblioh  .^ellen". 

den  brieff^  so  niemandt  mehr  denn  Laub  solde  gesehen  haben,  das  er  do  gewest  ist. 
bt  er  denne  umbkommen  und  vomichtiget,  so  mos  jo  Laub  wissen,  wo  er  blieben 
ist.  Hat  Hans  Seile  üi  der  kirchen  zu  Sanct  Gerdrautten  im  kohre  den  vier  schöppen 
von  innungen  und  gemeinheit  wegen  und  nicht  von  des  raths  wegen  bey  50  marcken 
gebott  gethan,  das  sie  einen  anderen  bommeister  in  Hans  Zölners  stedte  kiesen 
solden,  und  haben  darahne  gottes,  der  geweyheten  stette  und  unsers  gnedigen  herm 
von  Magdeburg  nicht  geschont.  Darauff  denne  Marcus  Spittendorff  von  der  schöppen 
wegen  geantwortet  hat:  herr  rathsmeister,  ihr  thut  von  innungen  imd  gemeinheit 
wegen  gebott,  sollet  ihr  wissen,  das  innungen  und  gemeinheit  unsre  herren  nicht 
sein  u.  s.  w. 

^  Ein  solcher  war  Benedictus  Polcke,  der  in  einem  Schreiben  den  Erzbischof 
um  Schutz  bat  (Beil.  354^—355^):  .  . .  Nun  sindt  jhe  von  innungen  und  gemeinheit 


1475   Mai.  49 

pröbste  zu  S.  Jörgen,  znm  Neuen wergk,  und  die  pfenner  brachtens 
vor  meinen  heim,  das  uns  gebott  in  der  kircben  geschehen,  were  un- 
recht, sie  heften  keine  gewalt  in  der  kircben  zu  thun. 

Do  schickte  mein  herr  seine  rethe  uffs  rathaus  und  liss  dem  rathe 
sagen  und  schickte  auch  zu  den  pfennem  in  Bucbels  hoff.  Do  be- 
richten die  pfenner  die  rethe,  wie  uns  innungen  und  gemeinheit  mit- 
fuhren, und  baten  sie,  unsem  gnedigen  herm  zu  bitten,  das  uns  seine 
gnade  verbitten  wolde,  das  sie  solche  neurungk  mit  uns  vom  tale 
nicht  weiten  vornemen,  sondern  unser  gnediger  herr  solte  unser  gantz 
mechtig  sein  in  freundtschaft  oder  zu  rechte.  Und  thaten  auch  eine 
Bchrifft  von  stunde  ahn  ||  ahn  unsem  gnedigen  herm^  mit  solcher  er-  B1.29* 
bittung  uff  seine  gnade,  und  die  pfenner  wurden  des  alle  ein.  Nun 
gab  gott  seine  gnade,  das  der  rath  von  Magdeburg  kam  geritten  uff 
den  montag  (8.  Mai)  nach  dem  obgeschriebenen  sonabendt  und  auch 
viel  hoffleute,  die  mein  herr  von  Magdeburg  an  den  Reyn  schicken 
wolde,  und  die  von  Magdeburg,  von  Halle  auch  unserm  gnedigen 
herm  zu  dienste  uffgenommen  hatten,  so  das  etzliche  mehr  den  drey- 
hnndert  pferde  in  der  Stadt  und  auff  dem  neuen  marckte  waren.  Do 
schickten  sie^  zu  uns  ufih  montag  in  die  kirche  und  baten,  das  wir  uffs 
rathaus  wolten  kommen.  Wir  gingen  hienauff.  Hub  Hans  Seile  ahn 
und  nam  uns  das  geboth  abe,  das  uns  in  der  kircben  geschach,  und 
that  uns  wider  ein  gebott  von  des  ratbs  wegen  bey  50  marcken,  das 
wir  einen  andem  kiren  wolten  vor  Hans  Zölher  oder  gingen  bey  Son- 
nenschein uff  Schrammen  therm  ^  und  nicht  darabe,  wir  betten  den  einen 
andem  gekoren.  Hub  Hans  Cluge  ahn  zu  uns  und  sprach:  ,4ieben 
herren,  wir  sindt  des  nicht  ein  mit  ihn.''  Heyne  Brachstedt  sprach: 
„sie  haben  uns  gezwungen  mit  ihren  ungewönlichen  geboten,  das  wir 
mnsten  abtretten/'  Wir  gingen  wider  in  die  kirche.  Uff  den  abent 
bey  Sonnenschein  gingen  wir  auff  den  thurm  und  sassen  daroben  bis 
nffii  donnerstag  zu  abent  (11.  Mai). 

Dinstag,  mittwoch,  donnerstags  kam  mein  herr  zu  St  Moritz  und 
hatte  graff  Woldemar  von  Anhalt   und  seinen  brader^  mit  und  den 

*  Dm  Manuacrlpt  bat  „Mhlckte  sa".    ^  Dieoe  ganie  Stelle  von  ,.abent**  anermuigelt  im  Mana- 
•er^  dar  Interponotlon. 

in  etzHchen  verlaufen  zeyten  meistere  nicht  als  rathmanne,  sondern  als  besltzer 
(Iboisitzer?)  und  mithelfer  zu  hülfe  gegeben,  dieselbigen  meyster  itzunder  gar  ein 
angewönlich  vornemen  thun  von  der  ihren  wegen,  als  sie  sprechen,  und  woUen,  das 
de  12  rathmanne,  die  vor  einen  perschonen  (I)  sitzen  und  gesessen  haben,  zwey- 
speldigk  machen,  und  wollen,  die  unsere  vier  vom  tale  soUen  abetretten,  und  geben 
vor,  £e  ihren  wollen,  das  der  rath  —  welchen  rath  sie  meinen,  ist  uns  verborgen — 
das  saltz  setzen  sollen,  imd  auch  die  sale  vorschlagen,  die  denne  vier  bomknechte 
off  ihren  eydt,  jherlich  darzu  gekoren,  vorschlagen  haben ^  und  auch  das  man  die 
Schoppen  un  dem  berge  vortmehr  zu  bommeistem  nicht  kiesen  solde  u.  s.  w. 

^  Dieses  Schreiben  der  PfiUmer  an  den  Erzbischof  vom  Sonntag  Exaudi  (7.  Mai) 
findet  sidi  in  den  Beilagen  zu  Spittendorfi&  Darstellung  (61.356^)  m  Abschrift. 

2  Wo  dieser  Thurm  lag,  ist  nicht  bekannt.  SoUte  vielleicht  anstatt  „Schram- 
men" —  Schrannen  zu  lesen  sein?    Vgl.  weiter  unten  S.  60. 

sWaldemar  VI.  (1450 — 1508),  Sohn  Georgs  I.,  welcher  in  dem  Lande 
auf  dem  rechtenElbufSar  regierte ;  unter  seinem  Bruder  wird  der  später  erwI^teGe^ 

Geechlehtsq.  d.  Pr.  Sachaen.  XI.  4 


50  Marcus  Spittendorfil 

rath  voD  Magdeburg  und  andere  mehr  und  hüte  faste  deding  mit  In- 
nungen^ und  gemeinheit  unsert  halben;  es  wolde  aber  nirgent  hin. 
Waren  auch  bey  seiner  gnaden  ettliche  herm  des  capittels  von  Mag- 
deburg. Nun  die  von  innungen  und  gemeinheit  geschickt  wurdeui 
waren  fast  hart  ihres  sinnes,  den  dieselbigen  hatten  das  ungluck  alle 
angericht  und  gemacht,  darumb  hüten  sie  harte  uff  einander.  Mein 
herr  von  Magdeburg  hette  uns  gern  vom  thurm  uff  die  mittwoche  ge- 
habt, es  wolte  sich  nicht  finden.  Nuhn  die  in  der  gemeinheit  und 
Bl.29^  etzliche  in  den^  innungen  traueten  fast  und  gaben  vor,  ||  sie  sehen 
wol,  es  wolte  anders  nicht  werden,  den  sie  musten  mit  ernste  erdorch  c 
kommen  mit  den  pfennern.  Sie  musten  mitleidung  haben,  bis  die  hoff- 
leute  wegk  kemen,  alsdan  wolten  sie  die  thor  zuschlissen  und  sehen, 
wie  sie  mit  den  pfennern  leben  möchten;  und  das  möchten  etzliche 
obersten  auch  sagen,  und  andere  viel  unnutze  wort.  Die  rede  kamen 
vor  meinen  herm  von  Magdeburg,  do  wirs  erfuhren,  es  behagte  meinem 
herrn  nicht  woU.  Doch  lies  er  uns  trost  sagen,  wir  selten  keine  notb 
haben. 

Uff  mittwoch  (10.  Mai)  kam  mein  herr  wider  zu  S.  Moritz  und 
dem  rathe  zu  Magdeburg,  do  kam  der  rath  von  innungen  und  gemein- 
heit, und  die  sie  zu  sich  gezogen  und  das  spil  triben»  vor  unsem  gne- 
digen  herm^.  Do  hatte  sie  unser  gnediger  herr  fragen  lassen,  ob  er 
ihrer  mechtigk  sein  solde,  die  gebrechen  beyzulegen,  die  sie  betten 
kegen  die  vom  tale.  Möchten  sie  geantwortt  haben,  sie  betten  das 
hinder  innungen  ^  und  gemeinheit  nicht  zu  thun ,  und  vieleicht  unter 
andern  reden  verdackt  anbracht,  das  sie  nicht  gantz  trauen  zu  seiner 
gnaden  betten.  Das  marckte  mein  herr  von  ihnen,  hatte  mein  herr 
ihnen  vorbass  sagen  lassen,  ehr  were  der  pfenner  mechtigk,  das  sie 
sich  bedencken  wolten  zwischen  freytages  (12.  Mai),  ob  er  ihrer  auch 
mechtig  sein  solte  mit  seinem  capittel  und  dem  rath  zu  Magdeburg, 
das  sie  ihme  das  wider  sagen  solten ,  auch  die  uff  dem  thurme  gefan- 

•  inniuig.      ^der  (?)    «  für  „berdurch?"      ^  Innuag. 


org  n.  (1455  — 1509)  zu  verstehen  sein.  Fürst  Waldemar  ging  später  mit  Dr. 
V.  Weissenbach  nach  Rom  (Bl.  126^)  um  die  Bestätigung  des  Herzogs  Ernst  als 
Erzbischof  zu  betreiben.  Beckmann  erwähnt  hiervon  fireilich  nichts,  sondern  kennt 
nur  eine  Heise  Ws.  nach  Rom  im  Jahre  1470.    Beckmann  Y,  139  ff. 

1  Auch  über  diese  Verhandlungen  findet  sich  in  der  Chronik  zu  Wernigerode 
<B1. 270^  ff.)  eine  Aufiseichnung:  ,^o  hatte  der  rath  auch  besant,  die  aus  den 
parten  gekoren  waren,  und  gingen  aUe  insambt  zu  St.  Moritz  .  .  Do  wart  ein  ge- 
spreche gehalden,  wie  das  itzt  die  meister  und  andere,  die  darzu  geschickt  weren, 
nicht  von  den  oren  betten.  Do  wart  unser  gnediger  herre  undiüdigk  unde  Uss 
sagen  den  von  innungen  und  gemeinheit,  das  er  sein  hoffewergk  nicht  wolde  wegk 
senden  dem  keiser,  er  wolde  des  dinges  vor  zu  ende  wissen.  Do  wart  .  .  .  unserm 
hem  .  .  geantwort,  ab  er  das  hoffewergk  uff  uns  hette  geschicket,  des  betten  wir 
uns  nicht  vorsehen  .  .  Do  antwortte  unser  gnediger  herre  ....  [er]  wolde  dem 
keiser  schreiben  dlessen  unfredc,  entstünde  was  schaden,  den  wolde  er  bey  uns 
wissen  .  .  Do  wart  om  geantwort,  entstünde  innungen  unde  gemeinheit  ergent  ein 
schade,  den  wolden  sie  wissen  bey  den  vom  tale  unde  wolden  gedencken  auch  unserm 
herm  dem  keiser  zu  schreiben  .  .^*    Schliesslich  bittet  der  Rath  um  eine  Frist. 


1475  Mai  51 

gen  sesseD,  das  sie  ihme  off  donnerstag  (11.  Mai)  antwort  davon  sag- 
ten. So  kam  mein  berr  uffn  donnerstag  wider  zn  S.  Moritz,  möchten 
sie  aber  bey  ihme  gewest  sein.  Nach  vesperzeit  schickte  der  rath  den 
Stadtknecht  zu  uns  und  iiss  uns  sagen,  das  wir  heim  gingen  und  war- 
teten, was  wir  zu  schicken  betten,  die  gebott  selten  abe  sein  von  stunden 
an;  schiokten  die  pfenner  zu  uns,  das  wir  zu  ihnen  in  hoff  kernen.  Da 
kam  der  hauptman  Thile  Knöbell  und  sagte  den  pfennern  allen,  das  sie 
äff  morgen  freytagk  (12.  Mai)  bey  einander  sein  weiten  uffh  morgen 
amb  8,  unser  herr  von  Magdeburg  wolte  dann  wider  zu  S.  Moritz 
kommen. 

Uffn  freytagk  umb  6  schlege  des  morgens  war  das  hoffwergk  alle 
rüstig  und  zöge  weg  nach  dem  Reyn.  Und  unser  herr  von  Magde- 
burg geleitet  die  einen  ebnen  wegk.  ||  Umb  10  kam  unser  herr  wider  Bl.  30' 
in  das  kloster  und  schickte  Thile  Knöbell  zu  uns  in  den  pfennerhoff, 
wir  solten  alle  zu  unserm  gnedigen  herrn  kommen.  So  empfing  uns 
unser  gnediger  herr  alle  in  Sonderheit,  ein  iglicher  musste  ihme  die 
handt  geben.  Da  hub  der  cantzler  herr  Bemert  an,  das  die  von  In- 
nungen und  gemeinheit  seiner  gnaden  betten  zugesagt,  das  unser  herr, 
sein  capittel  und  der  rath  von  Magdeburg  ihr  auch  mechtig  sein  solte, 
in  freuntschaft  mit  wissen  zu  vorsuchen  die  gebrechen.  Möchte  alsdan 
nicht  mittel  getroffen  werden,  das  sie  alsdan  im  rechte  ihrer  mechtig 
sein  solten  %  daran  betten  wir  ein  gutt  genügen.  Nun  bericht  uns 
nnser  herr,  das  seine  gnade  den  bandel  wolte  anheben  und  versuchen. 
Ufin  dinstag  nach  Trinitatis  (23.  Mai)  so  solten  sich  seine  capittelsherm 
und  der  rath  von  Magdeburg  herbey  finden.    Do  batt  Hans  Waltheym 

•  «dte. 


1  Damals  haben  sich  die  Pfänner  in  einem  Schreiben  an  den  Erzbischof  ge- 
wendet, welches  Sp-  erst  später  mittheilt  (Bl.  164^).    Es  lautet  folgendormassen: 

Dem  ehrwirdigstcn  in  gott  vater,  hochgebomen  furzten  und  herren,  herm 
Johaiise,  ertzbischone  zu  Magdeburg,  pfaltzgranen  beim  Rein  und  hertzog  in  Beyern, 
imserm  gnedigen  Ueben  herm. 

Unsem  unterthenigen ,  willigen  dienst  euem  fürstlichen  gnaden  allzeit  bereit, 
ehrwyrdi^ter  in  gott  vatter,  hochgeborner  furste,  gnediger  lieber  herr.  Nach  deme 
dan  die  Innungen  und  gemeinheit  zu  Halle  itz  ein  jhar  vorgangen  fast  viel  imeinig- 
keit,  vormals  ungehort,  wieder  unser  altherkommen,  recht  und  alle  billigkeit  geii 
uns  vom  tale  vorgenommen,  also  wirdt  noch  ein  solches  von  ihn  nicht  gesparet, 
sondern  uff  gestern  sonabendt  abermals  ein  neue  stuck  der  kysunge  hiuben  der 
neuen  boinmeister  wider  unser  altherkommen,  befireyunge,  gewoiiheit  und  recht, 
die  bchöppfen  vom  berge  zu  bommeistem  nicht  zuzulassen,  zugemessen  wirdt  Bitten 
wir  themutiglich ,  euer  fürstliche  gnade  ims  so  gnedigk  sein  wolle,  uns  gegen  den 
ersamen^  weysen  rath  zu  ;  alle,  unser  herren,  uns  l^ey  alden  herkommen,  fireyheit, 
gewonheit  und  rechte  .  .  .  .  ^,  auch  keine  neuigkeit  gen  uns  durch  die  Innungen 
und  gemeinheit  vorzunemen,  zu  vorbitten,  uns  auch  schützen,  schirmen  und  handt- 
haben.  Wan  euer  gnade  unser  gegen  die  genanten  innimgen  imd  gemeinheit  ihrer 
unbiUichen  neuigkeit  und  vomemens  allwege  volmcchtig  gewest  und  noch  ist;  so 
wir  das  auch  euer  gnaden  erbar  rethe  an  euere  gnade  zu  werben  und  zu  bitten 
gebeten  haben,  und  womit  wir  euem  fürstlichen  gnaden  zu  willen  und  dinste  ge- 
sein  möchten,  theten  wir  unterthf  niglichen  gerne.  Vorsiegelt  mit  unsern  insigell  uffh 
Bontagk  Exaudi  (17.  Mai)  anno  1475.    Die  vom  tale  und  pfenner  gemein  zu  Halle, 

^  bler  ■ebeint  .«za  laaMn'*  zn  fehlen. 

4* 


52  Marcus  Spittendorff. 

seine  gnade  und  die  andern  und  den  rath  von  Magdeburg,  das  sie  uns 
darinne  zu  willen  sein  weiten,  und  danekte  ihme  mit  erbittung  und 
ging  so  von  dan.  Ich  erführe  wol,  do  die  von  innungen  und  gemein- 
heit  vor  unserm  gnedigen  herrn  von  Magdeburg  gewest  waren,  hatten 
etzliebe  gemeint,  do  sie  marckten ,  das  sieh  unser  herr  der  saehe  un- 
terzihen  wolte,  die  saehe  were  nicht  gros,  sie  wurde  wol  b^geleget 
Hatte  mein  herr  selber  geantwortet,  die  saehe  were  nicht  kleine; 
stunde  es  ihn  allen  an  der  stirn  geschriben,  wes  die  schult  were, 
wurde  maus  wol  sehen. 

Uffn  dinstagk  nach  Trinitatis  (25.  Mai)  im  75.  jähr  kam  mein  herr 
von  Magdeburg  mit  seinen  rethen  zu  S.  Moritz  und  doctor  Hilderman^ 
und  herr  Morizius  Schenaw  vom  capittel,  darzu  der  rath  von  Magde- 
burg, nemlich  Fricke  Walbecke,  Hene  Wenemar,  Hans  Bilringk  und 
andre  drey  perschonen,  der  ich  nicht  künde  hatte.  Die  weiten  einen 
guttlichen  handel  zwischen  innungen  und  gemeinheit  an  einem  nnd 
denen  vom  tale  anderstheils  versuchen;  möchte  aber  die  freundtligkeit 
nicht  getroffen  werden,  selten  die  vom  tale  ihre  schult  schriftlich  setzen 
und  innungen  und  gemeinheit  ihre  antwort  darauff  thun  und  wiedemmb 
etc.  mit  bededigungk  aller  gnade  und  freyheit,  die  einem  iglichen  zu 
seinem  rechte  noth  ist.  Darauff  batt  Hedderich  ihnen  wider  so  viel 
Bl.  30^  II  zu  vergunnen,  als  ihnen  auch  noth  were  zu  ihren  rechten,  und  hübe 
an  und  thate  eine  lange  vorrede,  die  uns  nicht  noth  were  gewesen, 
über  den  rath,  innungen  und  gemeinheit  zu  klagen,  so  wir  in  einer 
mauer  bey  einander  sessen,  und  viel  andere  wort. 

Darauff  antwortet  Hans  Waltheym^  genungsam  von  der  vom  tale 
wegen,  wir  betten  den  rath  nicht  verklaget,  wir  weiten  das  auch  un- 
geme  thun,  wir  wisten  auch  wol,  das^  der  volstendige  sitzende  rath 

*  Hildeipan.      ^  hier  im  M.     „una". 


^  Hans  von  Waltheim  aus  einem  seit  längerer  Zeit  in  HaUe  mid  Leipzig  ange- 
sessenen und  begüterten  Geschlechte  erwarb  1440  in  HaUe  Bürgerrecht,  war  schon 
im  Jahre  1450  Mitglied  des  Raths  (Kämmerer)  und  ebenso  1456.  In  den  Jahren 
1457,  1460,  1466,  1469,  1472  bekleidete  er  das  Amt  eines  Bornmeisters;  1459, 1462, 
1465,  1468  war  er  erster  Rathsmeister.  Am  1.  Oct.  1467  hatte  er  dem  Hospitale 
S.  Cyriaci  8  rh.  6.  Zinsen  jährlich  geschenkt,  um  davon  einkehrende  Filgrimme  und 
andere  kranke  Leute  im  Hospitale  zu  erquicken.  1475  versagte  der  Kath  seiner 
Wahl  zum  Bommeister  die  Anerkennung.  Im  Jahre  1474  hatte  er  eine  WallÜEÜirt 
durch  das  südliche  Frankreich  nach  der  Schweiz  zu  Nicolans  von  der  Flüe  untei> 
nommen,  von  welcher  er  im  Anfange  des  folgenden  Jahres  zurückkehrte.  Die 
deutsche  Beschreibung  dieser  Reise  benndet  sich  als  ungedrucktes  Manuscript  in  der 
Herz.  Bibliothek  zu  Wolfenbüttel  (17,  2.  4.).  In  Fo^o  der  hallischen  Bürgerun- 
ruhen ging  H.  V.  W.  nach  Leipzig ,  wo  er  mehrere  Häuser  besass  (z.  B.  Nr  9  am 
Markte)  und  starb  hier  am  21.  April  1479.  Ausser  ihm  erscheint  in  jenen  Jahren 
noch  in  Halle  Levin  v.  W.,  welcher  1465  Bürger  wurde  und  2  Büchsen  von  12  luid 
30  Pf.  gab.  Heinrich  von  W.  erlangte  1479  ohne  Entgelt  das  Bürgerrocht,  welches 
er  schon  früher  b.^sesson  hatt3,  und  (derselbe?)  Heinrich  von  W.  1496,  aber  gegen  eine  Zah- 
lung von  B  rhein.  Gulden  Auch  er  war  schon  vorher  Bürger  gewesen.  Sein  Haus  lag 
am  alten  Markte.  Hall.  Bürgerbuch.  Dr.  L  715  Dr.  IL  256.  Dr.  U.  Gen. 
Tab.  189.  Cod.  dipl.  Sax.  reg.  H.Haupttheil  Bd.  VIH.  S.  XV und  105.  G.  Frey- 
tag in  der  Zeitschr.    „Im  neuen  Reich**  J.  1872  S.  593—610. 


1475  Mai.  53 

nns  keine  betrengDiis  thete.  Darnmb  veHkJagten  wir  den  sitzenden 
nuh  nicht,  sondern  innnngen  nnd  gemeinheit,  die  betten  nns  höhn  nnd 
scfamadi  zogezogen,  zn  denen  hetten  wir  schnlt,  nnd  wisten  niemandt 
anders  in  nnaem  nöthen,  den  nnsem  gnedigen  herm  anznmffen,  ahn- 
geseheB  das  alle  unsere  gleicherbittnng,  die  wir  gethan  haben  nff  den 
sitzenden  rath,  off  die  ehrlichsten,  redtUchsten  nnd  wolhabensten  bür- 
gere^ in  innnngen  nnd  gemeinheit  nnter  den  vom  tale  sein  möchten, 
darnach  nS  den  rath,  nnsere  freunde  zn  Magdebuig,  zuförderst  ufF 
QDS^m  gnedigen  herm  nnd  sein  wirdiges  capittel  — ,  die  grosse  man. 
nidifiütige  erbittnngk  in  freundtschaft  oder  in  rechte  hat  uns  alles 
nicht  mOgen  helfen,  sonder  innunge  und  gemeinheit  haben  der  nicht 
wollen  von  uns  aufihemen,  sondern  mit  ihrem  hohmut  und  grossem 
gewalt  uns  vom  tale  mannigfaltig  yorgewaltiget,  das  in  hundert  jähren, 
oder  dieweil  Halle  gestanden,  nie  erfahren  noch  geschehen  ist  Da- 
romb  hat  uns  die  grosse  noth  gezwungen  nnd  unsem  gnedigen  herrn 
als  unsem  erbherren  nnd  landesfursten  angemffen,  uns  vom  tale  gegen 
innungen  und  gemeinheit  zn  yorbitten,  und  unser  gnediger  herr  solde 
unser  zn  gleich  und  rechte  mechtig  sein.  Da  nam  unser  gnediger  herr 
vors  beste,  das  innungen  und  gemeinheit  8  kiren,  und  die  vom  tale 
auch  8.  Da  gingen  zum  ersten  die  8  vom  tale  vor  meinen  gnedigen 
herm  und  erzalten  etzliche  ihrer  schulde,  der  sie  wol  15  hatten  wider 
Innungen  nnd  gemeinheit.  Und  dieselbigen  schulde  worden  meinem 
herm  allein  schrifften  gegeben,  das  er  die  gar  wol  übersehen  möchte. 
Damach  gingen  die  8  von  innungen  und  gemeinheit  vor  meinen  herm, 
and  seine  gnade  erzalte  durch  seinen  cantzler  unsere  schulde  ||  zum  Bl.  31  ^ 
ersten,  die  wir  angebracht  hatten,  auff  das  wir  nicht  gegen  einander 
standen  und  redten,  der  gram  bette  gros  mögen  werden.  So  hatten  die 
innungen  und  gemeinheit  auch  aufiTbracht  diese  vier  schulde.  Die  erste : 
die  Tom  tale  hetten  ihnen  zugesagt,  sie  weiten  abtretten  als  innungen 
and  gemeinheit,  das  wolten  sie  nicht  halten,  es  ist  aber  nicht  also. 
Die  'zweite:  das  die  vom  tale  die  versigelte  zettel  nicht  hilten,  also 
sie  das  zugesagt  hetten;  aber  die  vom  tale  wissen  nicht  anders,  die 
Zettel  wirdt  gehalten.  Die  dritte:  das  etzliche  pfenner  mehr  den  zwei 
gereute  haben,  das  doch  abegesagt  ist.  Die  vierte:  das  zwene  oder 
3  pfenner  in  einem  hause  sindt  und  haben  kleine  heuser,  der  sie  sel- 
ber nicht  bewonen,  da  viel  böses  innen  geschieht,  und  etzliche  heuser 
stehen  wüste  und  zufallen,  das  der  stadt  grossen  schaden  bringet;  und 
solche  nnendtliche  schulde,  die  sie  vornamen. 

Ufih  mittwoche  des  h.  warleichnams  abendt  (24.  Mai)  uff  den  mor- 
gen umb  7  kam  mein  herr,  sein  capittel  und  der  rath  von  Magdeburg 
wider  zu  S.  Moritz.  Do  kamen  wir  von  beiden  theilen  auch.  So 
schickte  mein  herr  herr  Moritz  Schenaw,  herm  Berate  Becker,  cantzler, 
Fricke  Walbecke,  burgemeister,  Hans  Beilring,  Heinrich  Muller  und  Vin- 
zentios  zu  den  8  innungen  und  gemeinheiten,  und  hetten  gerne  gesehen, 
das  sie  den  bommeister  Hans  Zölner  zugelassen  hetten^  das  der  rath 

*  borgenu 


54  Marens  Spittendorff. 

bestatt  gewest  were,  aber  sie  möchtens  nicht  erlangen  und  brachten 
furder  auff,  sie  wolten  Hans  Walttbeim  nicht  zn  einem  bommeister  han 
umb  den  willen,  er  hette  nff  gestern  (23.  Mai)  vor  nnserm  gnedigen 
herm  gesagt,  innnngen  nnd  gemeinheit  weren  seine  herren  nicht  und 
der  dedinge  viel,  solten  sie  nnn  ihn  bey  sich  sitzen  haben  uflFh  rathaose, 
so  sie  seine  herren  nicht  weren,  were  ihnen  nicht  zu  thun,  sie  wolten 
ihn  nicht  zu  einem  burger  haben;  solte  er  den  bommeister  sein,  des 
wolten  sie  mit  nichte  thun,  wir  solten  2  andre  kiesen  vor  Waltheim 
und  Zölner.  Des  verantwortet  sich  Waltheim  herlich  gegen  die  ge- 
schickt waren  zu  uns  von  meinem  herm,  er  hette  gesprochen,  es  were 
ein  volstendiger  sitzender  rath  gekohren,  nemlich  12mannen,  die  weren 

Bl  31^  II  vom  rathause  verkündiget,  das  den  ein  jederman  solte  gehorsam 
sein:  derselbige  volstendige  sitzende  rath  sindt  4  vom  tale,  4  von  In- 
nungen, 4  von  der  gemeinheit.  Aber  das  die  vier  von  Innungen  und 
die  vier  von  gemeinheit  die  viere  vom  tale  von  ihnen  ver- 
weysen  wollen  durch  ungewönliche  neuerangke  und  lassen  sich  be- 
duncken,  sie  sein  ein  volstendiger  rath,  und  meinens  mit  uns  zu 
machen,  wie  sie  wollen,  das  gestehen  wir  ihnen  nicht;  wir  halten  sie 
so  auch  nicht  vor  herren,  sondern  das  die  12  mannen,  von  den  zwölf  gli- 
dem  zusammen  gesatzt%  eins  sindt  gleich  mit  einander,  so  sindt  sie  un- 
sere herren.  Diese  rede  sindt  mannichfaltig  vorantwort,  so  das  sie 
von  denen  achten  auss  Innungen  und  gemeinheiten  uff  meinen  herm 
und  auch  durch  Hans  Waltheym  gestalt  und  gesatztV  sindt,  sie  daraus 
zu  entscheiden.  Wir  wolden<^  aber  keine  ander  bommeister  kihren 
noch  die  kihre  verandern,  wir  wolden  uns  aus  der  gewehr  nicht  setzen. 
Hatten  die  8  gemeint  von  Innungen  und  gemeinheit,  vergingen  4  Wo- 
chen, sie  wolden  sehen,  wie  sie  ihme  theten,  do  wüsten  wir  nicht,  was 
sie  darmit  meinten,  ob  sie  selber  wolten  bommeister  kieren,  oder  wie 
sie  das  vor  hatten.  Aber  wir  vom  tale  wolten  anders  nicht  thun,  den  das 
das  recht  draber  gehen  möchte,  sonst  wolten  wir  ihn  keines  einreu- 
men.  Theten  die  Innungen  was  mehr  mit  gewalt,  so  betten  sie  das 
vor  bereit  mehr  gethan  und  mit  uns  geubet  und  vorgenonunen,  es 
muste  doch  zuletzt*^  noch  erkant  werden. 

Item  die  zwischen  uns  handelten  gaben  auch  vor,  ob  wir  die  alten 
bommeister  sitzen  lissen  zwischen  Bartholomei  (24.  August),  biss  er- 
kandt  wurde,  wie  maus  drinne  halten  solte,  wir  wolten  aber  nicht,  es 
brechte  uns  auch  kein  gutt. 

üffh  freytag  nach  Corporis  Christi  (26.  Mai)  war  unser  herr  von 
Magdeburg,  sein  capittel  und  der  rath  von  Magdeburg  aber  zu  S.  Mo- 
ritz vor  mittage  und  wir  auch  von  beyden  theilen.  Do  schickte  mein 
herr  die  seinen  aber  zu  denen,  die  von  Innungen  und  gemeinheit  dar- 
geschickt waren  und  möchten  faste  rede  mit  ihnen  haben.    So  gingen 

Bl.  32*  die  von  unserm  herm  geschickt  waren  wider  ||  von  Innungen  und  ge- 
meinheit zu  meinem  hem  und  mochten  seiner  gnaden  berichten.  Do 
Schickte  mein  herr  nach  den  8,  die  von  Innungen  und  gemeine  wegen 

*  getats.      b  geuits.      ^  wollen.      ^  suletz. 


1475  Mal  55 

in  ihre  wort  gingen;  die  kamen  zu  meinem  herm  in  das  rembter  und 
meines  herm  rethe  giengen  alzumahl  aus  dem  rembter,  so  das  mein 
berr  alleine  bey  den  aehten  war,  und  waren  eine  gutte  weile  bey  ein- 
ander. Damach  giengen  die  8  von  meinem  herm  zu  den  ihren,  und 
mochten  sie  des  gehaltenen  gespreches  berichten,  das  sie  mit  meinem 
herm  alleine  hüten.  So  kamen  meines  herm  rath,  capittel  und  die 
von  Magdeburg  und  gingen  wider  zu  meinem  herm  von  stundt  an. 
Kamen  die  8  von  Innungen  und  gemeine  wider  und  giengen  zu  mei- 
nem herm  in  kegenwertigkeit  seines  raths  und  waren  gar  kurtz  da 
und  gingen  von  stunde  wider  von  seiner  gnaden.  Damach  schickte 
mein  herr  die  seinen  zu  uns  vom  tale  und  Hess  uns  sagen,  seine  gnade 
hette  fast  handel  und  rede  mit  ihnen  gehabt,  so  were  das  meiste  zu 
tbunumbdiebommeister,  doch  hette  mein  herr  wege  yorgesatzt%  da  sel- 
ten sie  mit  den  ihren  umb  sprechen  und  solten  ihm  nach  mittage  wider 
sagen ;  wolte  sichs  aber  so  nicht  finden,  wolte  seine  gnade  aber  wege  vor- 
nemen,  das  er  jhe  hoffte,  ehr  wolte  diese  dinge  freundlich  beylegen,  und 
sagten  uns  vom  tal,  das  wir  nach  mittage  umb  12  wider  erscheinen  weiten. 

Nach  mittage  war  das  eben  als  frae,  sie  weiten  in  keine  freundt- 
ügkeit  eingehen,  den  ihre  neurung,  die  sie  mit  uns  in  aUen  dingen 
vorgenommen  und  getrieben  hatten,  weiten  sie  bekreftigen,  das  die  so 
ein  fortgang  haben  und  bleiben  solte,  und  entfielen  meinem  herm, 
das  sie  ihme  und  seinem  capittel  und  dem  rath  von  Magdeburg  zuge- 
sagt hatten:  mochte  die  freundtschaft  mit  wissen  nicht  getroffen  wer- 
den, das  alsdan  wir  vom  tale  unser  schult  schrifftlich  setzen  solten, 
nnd  die  von  Innungen  und  gemeine  ihre  antwort  dorauff,  und  wieder- 
nmb  das^  wir  vom  tale  uns  bedingten  aller  gnade  des  rechten.  Da- 
rauft  Hans  Hedderich  antwortet  in  aller  gegenwertigkeit,  unsers  gne- 
digen  herm  und  seines  capittels  und  des  raths  von  Magdeburg,  dassel- 
bige  were  ihnen  auch  noth,  sie  bedingeten  sich  des  auch  als  wir. 

II  Ufin  sonabent  irue  (27.  Mai)  zu  acht  schlegen  kam  mein  herr  Bl.  82^ 
wider  zu  S.  Moritz  und  sein  capittel.  Ehe  das  nun  mein  herr  zu 
S.  Moritz  kam,  gingen  die  von  Magdeburg  auffs  rathaus  zu  denen  von 
Innungen  und  gemeinheit  und  hatten  fast  rede  und  handel  mancherley 
von  der  billigung  und  von  der  kire  der  bommeister  zu  kiesen ,  von 
der  wilkire  und  was  sie  gewust,  hatten  sie  ihn  vorgehalden  freundt- 
lich  und  emstlich,  als  sie  uns  berichten  in  der  pfenner  hofe,  es  mochte 
in  keinem  wege  nicht  helfen,  sie  weiten  ihre  köpfe  behalten:  wir 
solten  die  kire  vorendem  und  andre  bommeister  kiesen.  Daraufi  ant- 
wortten  die  von  Magdeburg,  die  ihren  betten  ihnen  das  nicht  be- 
folen;  so  der  rath  von  Magdeburg  drüber  erkant  hette,  das  die  pfenner 
des  zu  thun  betten,  und  so  die  von  Magdeburg  ihn  die  macht  nnd 
gewalt  behalten  betten  %  ob  irgent  ein  tbeil  dem  andern  das  stuck 
oder  der  andem  eins  anders  deuten  weiten,  den  als  sie  das  erkant 
hetten,  so  haben  sie  ihn  die  macht  behalten,  wie  sie  das  entscheiden, 
so  sol  das  bleiben.    Darumb  stunde  ihn  das  nicht  zu  thun,  oder  darbey 

*  Torgeaatz.      ^  des.      ^  bette. 


56  Marcus  Spittendorff. 

sitzen  und  yolworten  wolten,  sondern  sie  woltens  an  die  ihren  bringen. 
Das  fiel  mein  herr  denen  von  Magdeburg  bey.  Nnn  redte  mein  herr 
so  vil  mit  denen,  die  geschickt  waren  von  innnngen  and  gemeine,  das 
es  solt  guttlich  anstehen  4  wochen ,  indes  solte  mein  herr  noch  die 
guttlikeit  Yornemen,  und  die  alten  bommeister  solten  dieweii  das  tal 
regiren,  wiewol  sie  aus  ihren  eiden  waren,  wurde  sie  der  rath  auch 
besenden,  das  sie  zu  ihnen  auffs  rathans  kommen  solten,  und  wen  die 
4  Wochen  vergingen,  so  solten  wir  andere  bommeister  kiesen.  Das 
wolten  wir  vom  tale  nicht  thun,  es  wurde  uns  den  im  rechten  zuer- 
kant.  Aber  das  guttliche  anstehen  namen  wir  vor  gutt,  do  uns  das 
werden  möchte;  sie  betten  uns  sonst  geboth  gethan  und  uff  die  thurme 
geweist  und  vieleicht  hohmuts  genug  mit  uns  getriben.  Sondern  mein 
Bl.33^  herr  mit  den  seinen  und  die  von  Magdeburg  ||  thaten  warlich  viel  vleis 
und  arbeit. 

Item  sie  wolten  auch,  das  die  pfenner,  die  da  pfan werken*,  ein 
iglicher  sein  haus  selber  bewonen  solte.  Da^auff  sagten  wir  unserm 
gnedigen  herm,  das  hüte  man  nach  laut  der  wilkire,  als  das  stucke 
ausweiset,  das  darauff  gehet;  auch  hette  der  rath  all  wege,  wisten  sie 
iemandt  unter  den  pfennem,  der  sich  nicht  hilt  nach  laut  und  Inhalt 
der  wilkir,  so  möchten  sie  den  besenden  und  ihn  darumb  beschuldigen. 
Bekente  er  das,  so  hette  in  der  rath  drumb  zu  straffen,  als  das  stucke 
in  der  wilkire  ausweiset.  Mein  herr  von  Magdeburg  wolte  auch,  das 
die  von  Innungen  und  gemeine  seiner  gnaden,  seinem  capittel,  dem 
rathe  von  Magdeburg  zusagen  solten,  das  das  guttliche  stehen  berugen 
solte  4  Wochen.  Des  wolten  sie  nicht  thun  und  sprachen,  die  ibren 
betten  sie  des  nicht  gemechtigt.  Darauff  wolte  mein  herr,  das  sie  das 
ein  iglicher  an  die  seinen  bringen  wolten,  und  das  meinem  herm  und 
den  seinen  solche  zeit  guttlich  zu  halten  wurde  zugesaget;  und  des 
solten  im  die  achte  uffn  montag  nach  mittage  (29.  Mai)  eine  antwort 
wider  sagen. 

Ufifn  montag  (29.  Mai)  vor  mittage  liss  mein  herr  Claus  Schaffsteten 
bitten,  das  er  mit  den  8,  die  zu  S.  Moritz  von  der  pfenner  wegen  ver- 
ordtnet,  das  die  umb  7  uff  die  bürg  kommen  solten.  Das  geschach. 
Die  ritten  und  fahren  auff  die  bürg  und  hatten  junge  gesellen  wol  3o 
darzu  gebeten,  die  mit  ihn  ritten.  Das  reuten  verdros  die  innungen 
und  gemeine  in  der  Stadt  gantz  sehr.  Do  wir  nun  vor  meinen  herm 
kamen,  berichte  uns  seine  gnade,  das  sie  ihm  4  wochen  ein  guttlich 
stehen  zugesagt  betten,  doch  das  andere  bommeister  in  der  zeit  ge- 
kohren  wurden,  das  mein  herr  dan  so  nicht  wolde  uffhemen,  sondern 
er  wolde  8  wochen  haben  und  allenthalben  guttlich  zu  stehen  und 
wolde  da  ein  antwort  von  ihn  haben  ufih  dinstagk  als  oben  ge- 
schrieben. 

Uffn  dinstag  nach  mittage  (30.  Mai)    war  Ludicke   Pfanschmidt, 

Prosius  Zschelsche,  Peter  Schaffkopf  zwir  uff    der  bürg  vor  meinem 

BL38^  herm  und  möchten  ihme  ||  ein  antwort  also  hingegeben  haben,  das  sie 

*  |)fianwertten. 


1475  Mai.  57 

in  vieleicht  gedachten  zu  effen,  als  sie  ans  pfennern  thaten,  in  der 
weyse:  sie  wolten  das  gattliche  stehen  4  wochen  halten,  so  das  an- 
der bommeister  gekoren  warden.  Antwortet  ihme  mein  herr,  das  sie 
dem  rath  sagen  solten,  das  die  8  morgen  mittwoch  (21.  Mai)  äff  das 
rathaos  geheischet  warden,  die  za  S.  Moritz  vor  ihme  gewest  weren, 
von  innangen  and  gemeine  geschickt  waren;  er  wolte  perschönlich 
amb  8  schlege  affs  rathaas  kommen. 

U£fh  mittwoch  (31.  Mai)  do  mein  herr  kommen  wolte,  wolte  man 
des  morgens  kein  thor  aaffschlissen,  bis  der  seger  11  schlagk,  nie- 
mandt  kante  weder  aas  noch  in  die  Stadt  kommen;  sondern  Hans 
Seile,  der  rathsmeister,  mit  etzlichen,  die  von  innangen  and  gemeine 
Sassen,  selb  vierte,  als  ich  horte,  die  lissen  sich  zam  Ulrichsthor  aass- 
lassen,  die  ritten  äff  die  barg  mit  etzlichen  dienern.  Was  die  an  an- 
sem  herm  brachten,  weis  ich  nicht,  sie  kamen  aach  balde  wider  and 
?nirden  wider  eingelassen.  Von  standen  kamen  ansers  gnedigen  herrn 
rethe  ein  theil,  nenüich  graff  Jorge  von  Tessaw,  der  jange  herr,  Ber- 
nert  Becker,  der  jange  cantzler,  Friederich  von  Trota^,  die  warden 
daselbst  ingelassen,  and  wider  zagethan,  and  ritten  affs  rathaas  and 
mochten  fast  angebracht  haben  von  ansers  gnedigen  herrn  wegen.  Es 
half  wenig.  Do  sie  vemamen,  das  es  nicht  helfen  wolde,  sagten  sie 
dem  rathe,  sie  selten  wissen,  was  schaden  von  diesen  dingen  keme, 
woltens  seine  gnade  bei  innangen  and  gemeine  wissen,  and  ritten 
wider  äff  die  barg.  Damach  beschickten  die  affn  rathaase,  die  von 
innangen  and  gemeine  waren,  den  rathsmeister  Hans  Gingen^,  Hein- 
rich Brachsteten  s,  weinmeister,  Glaas  von  Jhene,  kemmerer,  and  sag- 
ten denen,  sie  solten  sagen  dem  bommeister  Clans  Schaffstett,  das  er 
die  pfenner  alle  za  haaffe  solte  haben  and  ihn  sagen,  das  die  4  andere 
bommeister  kiesen  solten,  oder  sie  wolten  etzliche  stuck  der  wilkire 
gebrauchen;  ||auch  solte  ihn  der  bommeister  das  wider  sagen  lassen,  61.34" 
wen  sie  beysanmien  weren. 

Wir  pfenner  kamen  zusammen  in  der  alten  Fischerin  hoff  umb  12. 
Do  berichtet  Claus  Schaffstet,  was  in  befolen  were  von  denen,  die  von 
innungen  und  gemeine  uff  dem  rathause  weren.  So  wolten  die  pfenner 
gemeiniglich  nicht,  das  die  kihre  solte  verendert  werden,  und  meinten, 
alle  dingk  solten  die  4  wochen  guttlich  berahen,  wie  es  mein  herr 
und  die  seinen  vor  das  beste  nehmen,  das  es  entscheiden  wurde  mit 
freundtschaft,  mit  wissen  damach  zum  rechten  gedige,  das  bekunmierte 


^  Friedrich  v.  Trotha,  Sohn  des  erzb.  magdeburgischen  Raths  ThOo  v.  Tr. 
(t  1467),  begütert  in  Kroeigk,  war  nach  Dr.  11.  Gen.  Tab.  218  erzbischöflicher  Mar- 
schaU  auf  Wettin.    Dr.  I.  177;  II.  909,  968. 

'HansKlucke  (Kluke^Guge)  1457, 1460 Mitglied  desRaths,  1461  Bommeister 
im  Kath,  1463  Mitglied  des  Raths,  1466  Rathsmeister,  1467  Bommeister  im  Rath. 
1469  u.  1475  Rath^eister,  1470  Bommeister  im  Rath. 

^  Auch  die  Familie  Brachstodt  (Brachstede)  begleitete  scÜon früher  höhere 
städtische  Aemter:  Sander  Br.  war  1441  Bommeister,  1449  Mitglied  des  RaUis, 
1450  und  1454  Bornmeister. 


58  Marcus  Spittendorff. 

uns  Dicht,  anders  wollen  wir  nicht,  und  es  stunde  auch  hinder  nnserm 
gnedigen  herm  uns  in  den  dingen  nicht  anders  zu  thnn,  so  die  ge- 
brechen uff  beyden  theilen  uff  seiner  gnaden  stunden^.  Umb  eins 
nach  mittage  kam  der  Stadtknecht  und  bette  gerne  antwort  von  den 
bommeistem  gehabt.  So  waren  wir  noch  nicht  wol  bereit  damit,  son- 
dern wen  wir  alle  zusammen  kemen,  wolden  wir  eine  antwort  von  uns 
sagen.  Über  eine  stunde  kam  der  stadtknedit  wieder  und  wolte  von 
den  Innungen*  und  gemeine,  die  uffii  rathause  waren,  das  wir  ihnen 
eine  antwort  sagen  selten.  Sagten  wir  dem  knechte^,  die  dinge weren 
uns  faste  spate  zu  wissen  worden,  so  das  wir  alle  nicht  wol  zusammen 
kommen  könten,  so  beten  wir,  das  es  bis  morgen  donnerstag  (1.  Juni) 
beruhen  möchte,  so  wolten  wir  ihnen  eine  antwort  sagen.  Von  stunden 
ahn  als  der  knecht  denen  vom  rathause  diese  rede  sagte,  schickten  sie 
zwene  stadtknechte  zu  uns  in  den  hoff  und  lissen  fragen,  ob  die  4  da 
weren,  die  bommeister  gekohren  betten.  Antworten  wir  ja  und 
tratten  alle  viere  zu  ihnen.  So  hüben  die  knechte  ahn  und  thaten 
uns  einem  iglichen  ein  geboth  bey  einer  marck,  von  stundt  an  uffs 
rathaus  zu  kommen.    Sagten  wir  ja  und  folgten  auch  von  stundt  Do 

*  der  tnnimg.      ^  den  knechten. 


1  Damals  wird  man  sich  auch  über  das  Schreiben  an  den  Landesherren  ge- 
einigt haben,  welches  sich  erst  weiter  unten  (Bl.  165*)  und  zwar  wie  das  S.  51 
abgedruckte  ganz  ohne  Verbindung  mit  der  Erzählung  eingeschoben  findet: 

Dem  ehiwirdigsten  in  gott  vater,  hochgebomen  fursten  und  herm,  herm  Jo- 
hansen,  ertzbischoffe  zu  Magdeburg,  p&ltzgrafien  beym  Eeyn  imd  hertzogen  in 
Beyern,  unserm  gnedigen,  lieben  herm.  Unsem  unterthenigen,  willigen  dienst  euem 
fürstlichen  gnaden  allezeit  bereit !  Ehrwirdigster®  in  gott  vater  und  hochgeboraer 
furste,  gnediger  lieber  herre,  wir  bitten  euer  gnade  untertheniglich  wissen,  wie  uns 
vom  tale  itz  ^uber  alle  gleiche  geböte  uff  euer  fürstliche  gnade  und  euer  gnaden 
wirdige  capittel  mit  sampt  dem  ersamen  rathe  zu  Magdeburg  dieser  zwitracht 
halben*  von  den  innmigen  und  gemeinheit  vorgehalten  mechti^ch,  gestalt  noch 
eine  neuigkeit  uff  heute  vorgenommen  wirdt  in  solcher  weise,  das  sie  den  raths- 
meister  Keuis  Klugen.  Claus  von  Jhene  den  kenmierer  und  Heine  Brackstedt  den 
weinmeister,  itzundt  gledemasse  des  raths,  zu  dem  bommeister  Claus  Schafi&tetten 
im  mittage  geschicket  haben  und  verkundigen  lassen,  er  solte  die  pfenner  allesampt 
heischen  lassen  und  ihn  darbey  sagen  und  «Jso  beschaffen,  das  sie  drei  andere  bom- 
meister in  der  vorgekomen  stette  eintrechtiglich  kysen  selten,  wan  so  das  nicht 
geschehen  wurde,  so  wolten  sie  der  wölköhre  derhalben  in  etzlichen  stucken  gebrau- 
chen. Darauff  uns,  gnediger  herre,  hinder  euem  fürstlichen  gnaden  antwort  zu 
geben  über  vorgeschehen  gleiche  gebot  gar  schwer  zu  thun  beduncket.  Bitten  wir, 
hochgebomer  furste,  gned^cr  liel^Br  herre,  mit  unterthenigem  vleisse  euer  fürstliche 
gnade  uns  unterweysunge  zu  thim,  wie  wir  uns  in  solcher  aber  vorgenommen  neiü^ 
keit  mit  antwort  halden  möchten,  nachdem  wir  die  erst  vorgenommene  neuigkeit 
nicht  alleine  uff  euer  fürstliche  gnade,  euer  gnaden  wyrdige  capittel  und  den  er- 
baren rath  zu  Magdeburg,  sondern  aller  sachen,  die  die  von  innungen  und  gemein- 
heit vormeinen  zu  uns  zu  haben,  mechtiglich  gestalt,  imd  bitten  des  euer  gnaden 
gnedige  antwort,  so  sich  unser  widerpart  alle  von  einander  nicht  theilen  wollen, 
in  werde  den  von  uns  antwort  gethan.  Vordienen  wir  ete.  und  ist  vorsiegelt  mit 
dos  bommeisters  („bomschreibers"  in  der  Abschrift  der  Beilagen)  gemercke,  des 
sie  gebraucht  h&ben  als  eines  &6mbden  in  das  gemeine,  uff  mittwoche  nach  Corpo* 
ris  Christi  (31.  Mai)  anno  1475.        Die  vom  tale  und  pfenner  gemeine  zu  Halle. 

^  Ernwirdigiter.      ^  hier  ..umi"  noch  einrn«!. 


1475  Mai.  59 

wir  ofis  rathaos  kamen,  bischen  sie  uns  von  stnndt  ahn  in  die  dörntze. 

Do  gas  die  dörntze  nmbher  vol,  sondern  kein  pfenner  war  ||  da^   den  BL34^ 

sie  waren  alle  Verstössen  in  diesen  lenften. 

Hab  Hans  Seile  ahn  nnd  sprach,  sie  betten  gemeint,  wir  selten 
die  kibre  verändert  han  und  vor  Hans  Waltheim  and  Hans  Zöllner 
andre  gekobren  haben,  aaff  das  die  dinge  za  gatter  eintracbt  kommen 
möchten,  and  nicht  arges  farbas  draos  entstehen  darfte.  Daramb  sehen 
sie  gerne,  das  wir  ans  nicht  schwer  machten  and  kihren  andre  ander 
zweyer  stette.  Haben  wir  4  ahn,  and  ich  Marens*  redte  von  ihren 
wegen,  and  hatten  sie  gattlich,  das  sie  die  bommeister,  die  eins  ge- 
koren weren,  wolten  zafrieden  sein  and  die  aach  gattlich  afihemen,  so 
wir  jhe  nicht  anders  wisten,  das  es  ehrliche,  fromme  leathe  weren  and 
keinen  dadel  äff  ihn  betten,  den  wir  wisten.  Da  meinten  sie  nein, 
wir  mästen  andere  kiesen,  es  möchte  aach  anders  nicht  sein.  Haben 
wir  ahn:  „lieben  herm,  wir  haben  der  kire  nicht  mehr  za  than,  es  ist 
irasem  eyden  za  nahe.*'  Antwortte  Hans  Seile:  „macht  each  nicht  ein 
eonscientz  davon,  so  schadets  each  nicht/'  Antwortten  wir  farbas: 
„lieben  herm,  wist  ihr  doch  wol,  das  diese  gebrechen  alle  4  wochen 
gattlich  sollen  berahen  bis  nff  ansem  gnedigen  herm,  sein  capittel  and 
den  rath  von  Magdebarg,  daramb  stehet  ans  das  nicht  za  vorendem.^' 
Daraaff  sagten  sie  ans,  die  andern  gebrechen  standen  aaff  ansem  gne- 
digen herm,  aber  die  kihre  selten  in  der  zeit  verendert  werden.  Do 
wir  marckten,  es  wolde  anders  nicht  sein,  fragte  ich:  „lieben  herm, 
hisset  es  doch  3  wochen  bestehen,  14  tage,  8  tage,  item  2  tage,  ob 
wir  indes  irgendt  eine  gnttlikeit  finden  möchten*';  sie  wolten  platt 
nicht.  Fragte  ich  ftirbas:  „lieben  herm,  so  mercke  ich  wol,  ihr  wol- 
let Hans  Zölner  nicht  haben  amb  des  willen,  das  ehr  ein  schöppe  ist/' 
Meinten  sie,  sie  wolten  Hansen  Walttheym  aach  nicht.  Antwortt  ich: 
„lieben  herren,  ihr  habet  Hans  Walttheim  je  in  der  kirchen  von  ans 
aafgenommen  ||  and  seidt  sein  wol  zafriden  gewesf  Sprachen  sie  ]ha,  BL35\ 
aber  omb  der  rede  willen,  die  ehr  vor  anserm  gnedigen  herm,  seinem 
capittel  and  dem  rath  von  Magdeburg  gesagt  hette^,  daramb  wolten 
sie  sein  flicht  haben.  Antwortt  ich:  „lieben  herm,  sthen  doch  die 
rede  äff  ansem  gnedigen  herm  von  beyden  theilen."  Sprach  Hedrich 
nein,  sondern  wnrde  die  kihre  verändert,  so  standen  die  rede  nff  seine 
gnade,  wnrde  aber  nicht  vorandert,  so  stände  es  nicht  äff  seine  gnade. 
Da  baten  wir,  das  diese  rede  vor  die  vom  tale  gebracht  würde  °,  wol- 
tens  die  gehabt  haben,  das  wir  andere  kihren  selten,  so  wir  der  kihre 
nicht  mehr  zn  than  betten,  weren  wirs  wol  zafriden. 

So  erlenbten  sie  uns,  das  wir  von  stnndt  an  solten  wider  kommen, 
so  brachten  wir  diese  rede  an  die  pfenner,  die  uff  dem  rathanse  uns 
vorgehalten  wurden,  und  sagten  ihnen  darbey  nach  anserm  beduncken, 
wurden  sie  nicht  vergunnen  andere  bommeister  zu  kiren,  so  wurden 
sie  uns  ein  gebott  thun  bey  50  marcken,  bey  Sonnenschein  zu  kiren, 
oder  wurden  uns  uff  die  thurme  weysen.    Baten  uns  die  pfenner  alle, 

•  M.      ^  betten.     ^  fehlt. 


60  Marcus  Spittendorff. 

ob  das  nun  so  geschehe,  das  wir  nmb  unser  aller  ehre  willen  eine 
gedult  darinne  hetten  und  litten  das  gebott.  Meinten  wir  4,  wir  woL 
tens  gerne  thun.  Fragten  wir  furbas,  ob  sie  uns  aber  wurden  ein  ge- 
bott  thun,  das  wir  bey  Sonnenschein  oder  in  etzlichen  tagen  andere 
bommeister  kihren  solten,  geschehe  das  dan  nicht,  das  wir  unsere 
gutter  yerkeuffen  solten  und  die  Stadt  reumen;  ob  uns  ein  solch  ge- 
both  geschehe,  were  uns  gar  schwer,  das  wir  armen  leute  so  von  un- 
ser narungk  kommen  solten,  so  die  Unvernunft  gros  ist.  Uff  die  frage 
bewogen  sie  es  gleichwol  her  und  dar  und  hatten  gleichwol  die  hoff- 
nung,  es  gescheche  nit;  wurde  es  aber  geschehen,  das  wirs  ihnen  zu 
verstehen  geben,  so  wolten  sie  uns  aber  das  beste  darin  rathen.  So 
gingen  wir  wider  ufs  rathaus  und  baten  die  von  Innungen*  und  ge- 
Bl.  35^  meinheit  droben  ||  sassen,  nachdem  so  wir  uns  jhe  beduncken  lissen, 
das  alle  gebrechen  uff  unsem  gnedigen  herm  guttlich  anstehen  solten 
vier  Wochen,  beten  wir  sie  noch,  das  sie  uns  darinne  zu  willen  weren, 
den  wir  wolten  jhe  nicht  gerne  von  jemandt  vorworf  haben.  Meinte 
Hans  Seile,  wurde  uns  das  jemandt  vorwerfen,  sie  wolten  uns  des  wol 
vertedigen.  Wir  gedachten  aber,  ihr  bringet  uns  so  nicht  dar- 
bey.  Ich  sagte  das  aber  nicht,  es  wäre  auch  nicht  not.  DohubHans 
Seile  ahn  und  that  uns  4  einem  iglichen  in  Sonderheit  gebott  bey  50 
marcken,  das  wir  in  die  kirche  zu  S.  Gedrauten  gehen  solten  und  bey 
Sonnenschein  andere  bommeister  kihren.  Geschehe  die  kihre  nicht,  so 
solten  wir  bey  denselbigen  gebotten  uff  die  thurme  gehen,  ich  Marcus 
Spittendorff  uff  Schrammen  thurm,  Hans  Busse  uff  der  becker  thurm  S 
Hans  Blume  uff  Valten  Kochs  thurm,  Claus  Ulman  uff  der  kremer 
thurm,  und  solten  niemandt  zu  uns  gehen  lassen,  ohne  der  in  essen 
und  trincken  brechte.  So  gingen  wir  vom  rathause  in  die  kirchen  und 
sassen^  dorinne,  do  der  seger  7  was  umb  den  abent,  ehe  die  sonne 
untergingk,  und  waren  droben  bis  uffn  montagk  (5.  Juni)  uff  den  abent 
umb  des  segers  4,  da  kamen  wir  wider  herab. 

Uflfh  donnerstagk,  der  8.  tagk  Corporis  Christi  (I.Juni),  als  wir  vor 
uff  die  mittwoche  (31.  Mai)  uff  die  thurme  geweist  wurden,  hatten  die 
uffn  rathause  von  Innungen  und  gemeine  viel  pfenner  vor  sich  lassen 
heischen  und  iglichen  beschuldiget,  wie  sie  eine  schrifft  an  unsem  gne- 
digen herm  gethan  hetten,  darinne  den  rath  verklaget,  dar  dan  gross 
Jammer  und  betrubnuss  von  kommen  möchten.  Auch  hatten  sie  den  pfen- 
nem  lassen  lesen  das  stucke  in  der  wilkir,  wie  wir  eine  samlung  hinder 
dem  rathe  gemacht  hetten  2,  es  war  aber  nicht  war.  Auch  hatten  sie 
die  pfenner  vorbas  gefraget,  welcher  bey  Innungen  und  gemeine  bleiben 

*  innang.      ^  asaea. 


^  1462  ward  das  Pfoiferhaus  bei  der  „bagardie"  da  itzundt  der  Kaulenberg 
geschütt  ist,  vor  der  Becker  Therme  abgebrochen  und  in  das  Judendorf  gesatzt, 
dar  itzund  das  Schloss  stehet.  Ouronicon  HaUense  ab  anno  1100  — 1570  in  der 
Stadtbibliothek  zu  Magd. 

2  Ygl.  hierzu  ein  hierauf  bezügliches  Stück  der  Willkür  in  den  Neuen  Mit- 
theil. 12,  S.  83.  84. 


1475  Juni.  61 

wolt,  II  ob  anders  worzn  kerne,  der  solte  ihnen  das  sagen,  sie  wolten  Bl.  36* 
denen  hälfe  nnd  beystandt  thun  mit  hülfe,  leib  nnd  gntt.  Ich  ver- 
wnnder  mich  des  Vorsatzes;  haben  sie  gedacht,  sie  wollen  sich  mit  uns 
schlagen,  und  betten  uns  auch  gerne  zwispeltig  gemacht,  doch  woltes 
unser  herre  gott  nicht i;  doch  waren  ihr  wenig,  die  von  uns  wichen. 
Sie  hatten  auch  zu  den  pfennem  gesaget,  da  were  eine  schri£Pt  ahn 
unsem  gnedigen  herm  geschehen,  nicht  das  wir  über  den  rath  geklagt 
betten,  sondern  es  were  ein  bittbriff  gewesen,  das  uns  unser  gnediger 
herr  wolte  vorbitten  bey  dem  rath,  das  uns  Innung  und  gemeine  wolle 
bleiben  lassen  bey  alter  freyheit,  gewonheit  und  altherkommen.  Das 
wir  aber  eine  samlung  solten  gemacht  haben,  das  wüsten  wir  nicht, 
das  stucke  der  wilkihre  betreffe  uns  auch  nicht,  wir  beten  unser  un- 
schult  und  beten  uns  des  zu  rechte  nach  laut  der  wilkihre,  wir  wolten 
ungeme  die  sein,  die  samlung  machen  solten,  und  baten,  das  sie  der 
entschuldigung,  die  sie  da  theten,  wolten  ingedenck  sein.  So  mochte 
einer  gesagt  haben,  ob  das  nicht  samlung,  das  wir  mit  40  pferden  zu 
meinem  herm  ritten?  Das  war  wol  zu  vorantworten,  do  mein  herr  nach 
uns  8  schickte*,  die  ins  wort  gingen,  das  wir  uff  die  bürg  kommen 
solten,  do  baten  wir  etzliche  junge  gesellen,  die  mit  uns  ritten,  darumb 
war  das  keine  samlung,  wiewol  sie  uns  das  also  deuten  wolden,  uff  das 
sie  schult  zu  uns  haben  möchten.  Nuhn,  welche  pfenner  bey  dem  rathe, 
Innungen  und  gemeinheit  bleiben  wolten  \  darauff  hatte  ein  iglicher  ge- 
sagt, bey  dem  volkommenden  sitzenden  rath  wolten  sie  leib  und  gutt 
lajasen.  Hat  Hans  Seile  fbrder  gefraget,  wie  dan  bey  innunge  und  ge- 
meine? Hatten  die  pfenner  aber  geantwortet  oder  ein  iglicher  in  Son- 
derheit: „lieben  herm,  ir  wisset,  wir  haben  den  sitzenden  rath,  denen  ||  bL36^ 
sein  wir  gehorsam,  damechst  unsem  bommeistem,  so  gedencke  ich  jhe 
bey  den  pfennem  zu  bleiben,  so  iche  jhe  zu  ihnen  gehöre.  Hat  Hans 
Seile  von  stunden  ahn  gesaget :  ,Jha,  jha,  wir  hören  wol,  was  ir  meinet!'* 
Und  thaten  einem  iglichen  geboth  bey  50  marcken  zu  gehen  in  der 
vierherren  dömtze.  Do  sich  nun  gesamdlet  hatten  ein  oder  zwantzigk, 
bischen  sie  die  wider  vor  sich  und  thaten  einem  itzlichen  gebott  bey 
ÖO  marcken,  in  sein  haus  zu  gehen,  er  thete  das  mit  des  raths,  darzu 
mit  innunge  und  gemeine  willen.  Wiewol  der  rath  nicht  alle  wahr, 
gleichwol  gebotten  sie,  thaten  ihren  mutwillen  mit  uns  pfennem,  wie 
sie  wolten. 

U£fh  freytagk  (2.  Juni)  verfolgetensie,  das  sie  die  pfenner  alle  in  ihre 
heoser  gebotten.  Uff  freytag  beschickten  die  uffn  rathause  von  Innungen 
und  gemeinheit  wahren  alle  wircker,  die  musten  ihnen  zusagen,  das 
sie  bey  Innungen  und  gemeine  bleiben  wolten,  ob  es  worzu  kommen 
wurde;  wer  in  das  nicht  zusagen  wolte,  der  solte  die  Stadt  reumen 

*  schiekteii.      *>  wolte. 


*  Hier  folgen  in  der  Handschrift  die  Worte:  ,Jtem  der  pfenner  anttworttet  nnd 
eiiw  itzlichen.'*  Sie  scheinen  aber  mit  Unrecht  in  den  Text  gekommen  zu  sein  und 
haben  in  der  Urschrift  wahrscheinlich  eine  Randbemorkimg  oder  eine  Ueberschrift 
gebildet 


62  Marcus  Spittendorff. 

und  nimmermehr  darein  kommen.  So  hatten  ihnen  die  wircker  alle 
zngesaget,  die  sie  besandt  and  yerbott  hatten,  und  hatten  aach  die 
finger  müssen  uffrichten.  Des  gaben  sie  ihn  von  stundt  ahn  zwey  fas 
naambnrgisch  hier.  Kuhn  mag  man  mereken,  welch  ein  gespenste  dis 
gewest  ist,  wie  sie  unser  gesinde  über  uns  gezogen  haben,  gott  ver- 
gebe das  ihnen,  wirdts  ihnen  anders  leidt! 

Uff  denselbigen  freytagk  oder  sonnabent  hatte  unser  gnediger  herr 
von  Magdeburg  brieffe  geschrieben  an  die  Innungen*  und  gemeine,  das 
sie  daran  sein  solten  und  verfugen,  das  alle  den  pfennem  die  geboth 
abe  gethan  wurden  bey  verlierung  ihrer  Innungen,  Privilegien  und  bey 
Bl.  37*  den  eiden,  die  sie  seiner  gnaden  in  der^  hulden  gethan  hetten,  ||  und 
das  die  Sachen  allenthalben  6  wochen  guttlich  beruhen  und  anstehen 
selten.^  Diese  schrifft  mochte  von  etzlichen  meistern  verhalten  werden, 
das  mocht  mein  herr  erfaren  und  lies  fragen,  ob  die  schrifft  gelesen 
were,  so  das  die  brieffe  vor  die  leute  kemen.  Do  möchten  etzliche 
innunge  die  dinge  bas  zu  hertzen  nemen  den  vormals. 

Uffn  montag  (6.  Juni)  uff  den  morgen  waren  innunge  und  gemeine 
aber  beysammen  uff  dem  rathause  in  dem  hoffe.  Uff  den  nachmittag 
zu  vesper  zeit  füren  die,  etzliche  des  raths  von  Innungen  und  gemeine, 
die  diss  ding  alles  driben,  zu  meinem  herm  uff  die  bürg  und  möchten 
die  8  sein,  die  zu  S.  Morite  in  das  wort  gingen  vor  meinem  herm  von 
Innungen  und  gemeine,  die  hatten  meinem  herm  da  zugesagt,  das  die 

*  faumDig.      ^  den. 


1  Das  in  Rede  stehende,  unter  den  Beilagen  der  Relation  Sp.'s  und  in  der 
Chronik  zu  Wernigerode  benndUche  Schreiben  des  Erzbischofs  ist  Giebichenstein 
Freitag  nach  Octavas  Corporis  Christi  ^2.  Juni)  datiert.  Es  geht  von  dem  vergeb- 
lichen Versuche  des  Landesherm  aus,  un  Verein  mit  dem  Capitel  und  dem  Rathe 
der  Stadt  Magdeburg  im  Kloster  zu  St.  Moriz  die  Streitigkeiten  gütlich  beizulegen, 
und  weist  dann  darauf  hin,  dass  der  Erzbischof  von  den  Parteien  einen  Au&chub 
von  8  Wochen  erlangt  hatte  „  .  .  .  und  wiewol  die  vom  tale  uns  das  also,  und  das 
wir  ihres  leybes  und  guttes  und  aller  ihrer  Sachen  gantz  mechtigk  sein  selten,  zu- 
gesaget  haben,  han  wir  doch  das  von  den  Innungen  und  gemeinheiten  anders  dann 
vier  wochen,  und  ob  indes  die  Sachen  nicht  entscheyden  wmxien,  das  danne  die  köhre 
der  bommeister  abe  sein,  und  neue  bommeyster  solten  gekohren  werden,  nicht 
können  erlangen;  ein  solches  denne  uns  nachdeme,  das  das  der  stücke  ein  ist,  daz^ 
über  wir  erkennen  sollen,  unerkanter  dinge  nicht  zu  thun  was,  als  ihr  wolmercken 
können.  Wie  denn  nun  ...  die  Sachen  bey  uns,  unserem  capitel  und  dem  ratho 
von  Magdeburg  vorgenant  noch  stehen,  gelanget  an  uns,  das  neuigkeit  von  den 
eueren  nirgenommen,  die  vom  tale  wieder  solche  bewilligunge  und  über  ihre  gleiche 
und  voUe  erbietunge  ihnen  zu  schaden,  uns,  unserem  capittel  und  dem  rathe  von 
Magdeburg  ehgenant  zu  höhne  und  schmachheit  ....  mit  .  .  neuen,  ungewonHchen 
gelwten  wieder  alle  billigkeit  besweret  werden  .  .  ."  Er  gebietet  den  Meistern, 
bei  Verlust  der  Lmungen  und  bei  ihrem  Eide  die  „neuigkeit  und  gebott,  uff  die 
vom  tsJe  geleget,  zu  stunde'^  abzustellen  und  ihm  und  den  oben  genannten  die  Dinge 
zur  gütlichen  Entscheidung  anheim  zu  geben.  Dieses  landesherrliche  Schreiben  ist 
an  die  Meister  der  Gememheit  und  die  gemeinen  Bürger  in  der  St.  Morizpfarre 
und  nach  einer  Anmerkung  auch  an  die  andern  Pfarren  gerichtet  worden.  Sp/s 
Erzählung  ist  also  doch  nicht  ganz  zutreffend.  Nach  der  erwähnten  Chronik  war 
der  Brief  überschrieben:  an  die  Meister  und  hmungsbrüder  und  die  Knochenhauer 
insonderheit 


I 


1475  Jiini.  63 

gebrechen  allenthalben  guttlich  solten  anstehen  zwischen  Maria  Mag- 
dalena (22.  Juli),  das  seine  gnade  indes  mit  seinem  capittel  und  dem 
rath  von  Magdeburg  noch  einen  guttlichen  handelmit  wissen  vomemen 
solte,  möchte  die  wisliche  freundtschaft  nicht  getroffen  werden,  das 
doch  die  pfenner  ihre  schult  schriffllich  setzen  und  innuug  und  gemeine 
ihre  antwort  daranff,  doch  nnschedtlich  ihrer  wilkir.  Do  schickte  mein 
herr  Claus  von  Treten  i,  seinen  marschalck,  zu  Schaffsteten  von  stundt 
und  lies  im  sagen,  das  sie  meinem  herrn  die  dinge  zugesagt  betten 
und  solten  uns  pfennem  auch  alle  die  gebott  allen  abe  sagen. 
Do  sie  von  der  bürg  kamen  die  acht,  schickte  der  rathsmeister 
Hans  Seile  den  marschalck  auch  zu  Claus  Schaffsteten  und  lies 
im  sagen,  das  er  den  pfennem  allen  sagen  liesse,  das  ein  ig-Bl.87^ 
Ucher  möchte  warten,  was  er  zu  thun  bette,  und  die  gebott  solten 
abe  sein.  Es  sagte  auch  Friederich  von  Trota,  das  die  achte  von  den 
pfennem  auff  den  morgen  bey  meinem  herm  sein  solten  auff  der  bürg 
Das  geschach.  Wir  ritten  aber  wol  mit  40  pferden  hinaus.  ||  Do  be- 
richte uns  mein  herr,  wie  der  abschiedt  were,  und  batt  uns,  das  wir 
den  pfennem  allen  sagten,  das  sich  ein  iederman  friedtlich  mit  Worten 
und  wercken  halten  wolle,  den  die  von  Innungen  und  gemeine  klagten 
&8t,  das  wir  stoltz  weren  mit  werten.  Uff  den  nachmittag  hatten  wir 
die  pfenner  beysammen  und  sagten  ihnen  das,  das  uns  mein  herr  bette 
Yorgehalten*,  und  baten  sie,  das  sich  ein  iedermann  darnach  halten 
wolte. 

Wie  bornmeister  und  schöppen,  die  im  tale  sich  ver- 
brechen über  dem  hörnen,  sie  zu  bussen  haben. 

VSn.  frey  tag  nach  Bonifacii  (9.  Juni)  wardt  bornmeister  und  schöppen 
im  tale  zu  wissen,  wie  das  einer  im  tal  genandt  Wenzelae  Hasartt,  ein 
bomknecht  über  dem  Deutzschen  Bom,  einen  andern  seinen  gesellen  im 
deutzschen  hause  über  dem  bom  uberiaren  bette,  und  hatte  denselbigen 
freventlich  gestossen  und  über  eine  banck  geworfen,  so  doch  an  dem 
orthe  dem  edlem  guthe  ein  fride  gewirckt  ist  bey  leib,  und  das  nie- 
mandt  an  dem  andem  brechen  sol  mit  werten  oder  mit  wercken.  So 
lissen  wir  die  zwene  heischen,  muste  det  eine  Haserten  beschuldigen. 
So  hatte  derselbigcHassertviel  unnutze  wort  und  war  der  bauptsperrer 
einer,  der  viel  böses  uff  uns  pfenner  in  der  gemeine  sagte.  Er  rechente 
unsem  gewin,  den  wir  am  saltze  betten,  und  treb  vil  böses.  Nun  wir 
wolten  den  frevel  verbust  haben,  aber  er  wolte  es  nicht  eingehen  und 
meinet,  er  wolte  den  vor  den  rath  verbotten  und  war  stoltz.    Do  ver-  • 

•  die  sechs  leteten  Worte  doppelt. 


1  Cl.  V.  Tr.,  der  Bruder  des  oben  erwähnten  Friedrich  v.  Tr.  hatSchkopau  im 
fiisthom  Merseburg,  von  seinem  Bruder,  dem  Bischöfe  Thilo  v.  Tr.,  erkauft  und  die 
schkopauische  Linie  gegründet,  Dr.  IL  Gen.  Tab.  S.  218.  Schon  1466  wird  er  als 
erzb.  Marschall  bezeichnet,  später  (1487)  erscheint  er  als  Hauptmann  zu  Lauchstädt. 
Die  Schrift:  „Vorstudien  zur  Gesch.  des  Geschlechts  von  Trotha.  Gesammelt  dv  ^ 
Thilo  V.  TroÜia*'  enthält  nur  wenig  originale  Mittheilimgen  zur  Geschichte 
Geschlechts. 


64  Marcus  Spittendorff. 

botten  wir  ihm  das  thal,  und  das  er  doranff  dechte  und  uns  den  .  .  .* 
So  hatte  er  den  andern  gesellen,  der  in  vor  uns  verklagte,  uffh  sonabent 
(10.  Juni)  ufiF  den  rath  verbott.  Waren  etzliehe  zornig  gewest  im  rathe 
und  den  meistern  und  hatten  gemeint,  man  solte  den  bommeistem  ge- 
Bl.  38*  bott  thun,  das  ||  sie^  dem  Wenzell  Hassert  das  gebott  abenemen  solten, 
und  solche  wunderliche  rede.  Aber  sie  bedachten  sich  etzliehe  wol  und 
lissen  das  anstehen. 

UfiFn  montag  vor  Viti  (12.  Juni)  war  einer  in  der  halle  gestorben, 
der  war  vor  8  tagen  in  tals  gerichte  von  einem,  genant  Jacob  Pfeflfer, 
gehauen,  davon  er  starb.  Der  tode  wart  uff  den  montag  obgeschriben 
vor  die  bang  im  tale  gebracht.^  So  wardt  ein  nothding  geheget  durch 
den  grefen  und  5  schöppen,  aber  keine  bommeister  waren  darbey.  Die 
ursach:  die  alten  bommeister  waren  aus  den  eyden,  und  die  neuen 
bommeister  waren  nicht  bestetiget. 

Uffh  freytag  nach  Viti  (16.  Juni)  kam  Wentzelaw  Hasserdt  ob- 
geschriben in  der  pfenner  hoff  wider  vor  bommeister  und  schöppen 
und  batt,  das  im  erleubet  werden  möchte,  wider  in  das  tal  zu  gehen. 
Das  wolden  wir  nicht  thun ,  er  solte  den  frevel  verwandeln.  Machte 
er  sich  etwas  schwer,  doch  zuletzt  ^^  batt  er  umb  gnade  und  muste  ge- 
ben vier  pfundt  wachs.  Es  war  gar  ein  geselle,  er  machte  vil  böses 
zwischen  den  gemeinen,  aber  die  pfenner  und  etzliehe,  die  mochten  im 
faste  den  rucken  halten.  Eodem  die  wardt  dieGmbin  im  tal  betretten 
und  wardt  in  des  Voigts  stock  gesatzt*  umb  geltschult,  die  sieden  vor- 
stehem  von  einem  hause  zu  zinse  schuldig  war. 

Uff  denselbigen  tag  kam  der  greffe  Niclaus  Podendorff^  in  der 
pfenner  hoff,  do  die  alten  bommeister  Claus  Schaffstet,  Lorentz  von 

•  der  R«tt  dM  Satcet  fehlt.        *>  „de*'  fehlt      «  stüetx.    <>    geaatx. 


^  Anno  etc.  64  wart  mnb  senth  Grerdraden  kirchhoff  zcu  Halle  gein  das  tal  eyn 
mure  geleith  und  die  dingkbangk  des  talgerichtes  hinder  dem  roten  thorme  genant, 
stund  uf  dem  kirchof  hinder  senth  Gerdruden  tormen  gein  dem  mittelhusz  beider 
torme  nach  dem  dale  uff  umb  die  masze,  als  itzundt  die  mure  am  kirchhofe  uff 
dissiet  dem  slinge  lieth,  da  men  vom  kirchhofe  in  dieTunczerie  (?)  gehit,  dieselbe 
dingkbangk  wart  u%enomen  und  wart  benebin  an  den  kirclioff  uff  die  ogke  an  die 
koth  gesatzt,  dar  stunt  evn  alt  husz,  das  brach  nydder  und  buwete  eyn 
nuwe  (I)  und  machten  die  oingbangk  darunder,  als  die  itzund  steit,  und  men 
sprach,  das  darkegin  über  in  dem  husz,  dar  itzt  die  stufen  ane  uff  den  kirchhoff 
gehin,  die  dinffbang  vor  alden  jaren  auch  inne  gewest  were,  und  derhalben  sal 
auch  nach  eyn  &ey  wegk  vom  Idrchofe  hert  zcwusschen  dem  pfarrehofe  zu  senth 
«  Grerdruden  und  dem  seihten  husze  hingehin  in  die  halle,  im'l  die  seihte  gangk  ador 
sluppe  gehöret  der  stat  und  nicht  zcum  pfEirhofe.  Es  stunt  auch  eyn  alt  husz  uff 
dem  kirchofe  im  mittele  umb  ^e  masz,  sds  der  tonn  und  die  kirche  zusampne  ge- 
muret  sint  nach  senth  moritze  .  .  .  und  brachen  das  husz  nydder  und  machten  den 
kirchoff  von  den  gebuwden  frey  und  rimieten  den  mist  und  unflat,  der  von  dem 
saltzladene  doruffe  gemacht  was,  abe  und  gaben  voer,  wie  with  men  die  mure  umb 
den  kirchoff  vor  dem  tale  her  leggen  solde  .  .  .  Hall.  Chron.  Man.  F.  Nr.  35  der  Magd. 
Stadtbibl.  Bl.  53*. 

2  Nicolaus  Bodendorff  war  am  5.  Dec.  1468  mit  dem  Salzgrafenamt  be- 
liehen worden  und  wurde  im  J.  1479  verabschiedet.  Dr.  I.  (Hondorff  S.  157),  Dr. 
I.  177.  Claus  B.  war  1446  Mitglied  des  Raths,  1449  Rathsmeister.  1452  Meister 
im  Bath. 


1475  Jani.  05 

Beaden,  Peter  Spis  von  bitte  wegen  onsers  gnedigen  herrn  und  auch 
des  ra^  bey  ims  schöppen  sassen,  nmb*  das  tal  za  regieren,  bis  das 
unser  gnediger  herr  mit  den  seinen  vorgesehriben  diese  gebrechen  bey- 
legen  möchte.  Do  hnb  der  grefe  ahn:  y,lieben  herrn  schöppen,  es  ist 
off  morgen  sonabent  (17.  Juni)  ein  recht  dingetag,  wiewol  die  neuen 
bommeister  ihre  recht  zu  der  banck  nicht  gethan  haben/'  Meinte  er, 
das  die  schöppen  gerichte  möchten  hegen.  Dorauff  meinten  die  Schop- 
pen, es  were  so  nicht  gewönlich,  ||  ein  solchs  were  nie  mehr  geschehen,  BL38^ 
gerichte  ohne  die  bommeister  zu  hegen,  darumb  weren  wir  das  auch 
nicht  geneigt  zu  thun;  den  wir  betten  besorg,  da  möchte  arges  auss- 
kommen,  nnd  baten  den  greffen,  das  er  das  gerichte  yerschöbe,  bis 
das  die  bommeister  bestetiget  wurden.  So  war  er  darzu  willig  uod  bleib  also. 

Uffh  dinstag  vor  Baptistae  lohannis  (20.  Juni)  im  75.  jähr  hatten 
etzliche  von  Innungen  nnd  gemeine,  die  diese  irrung  aogegeben,  in  das 
Yokk  gebracht  und  am  meisten  getriben  und  sich  zusammen  mit  ge- 
lobten versprochen  hatten,  ein  gros  convivium  in  der  herren  Weinkeller. 

Ufih  donnerstag  hemach  (22.  Juni)  hatten  dieselben  aber  ein  convi- 
Yimn  in  Peter  Baltzers  hause,  der  den  ein  angeber  und  erdichter  dieses 
irthnmbs  war.  Item  am  tage  Pauli  Apostoli  (29.  Juni)  befohlen  bommeister 
nnd  Schoppen  im  pfennerhofe  den  underborameistem^  nber  der  Metritz, 
Gattfahr  nnd  Hackenbom  und  dem  talvoigt,  das  sie  mit  ihren  knechten 
über  den  bomen  des  sontags,  wen  der  seger  eins  geschlagen  bette,  in  den 
hoff  vor  die  Vorsteher  kommen  und  rechen  selten  die  sole,  die  aus  den 
böraen  gezogen  und  getragen  wurde;  und  welcher  knecht  nicht  keme,  von 
desselbigen  gereute  selten  die  underbommeister  4  zuber  sole  inne  hal- 
ten. Die  busse  sollen  bommeister  und  schöppen  nemen  und  wenden, 
wo  sie  hin  gntt  duncket 

Die  wocheUdalrici  (2.— S.Juli)  giengen  viel  rede,  wie  das  zuEyss- 
leben  und  im  landt  zu  Döringen  und  auch  auss  Francken  und  graff 
Geberts  söhn  von  Mansfeltt,  Philip  genant^,  sechswochenfrauen,  junge 
und  alte  leuthe  sich  erhüben,  anzulauffen  gen  der  Wilsenach  in  grossen 
hanffen  bey  2  oder  3  c[entum]  aus  einer  stadt  oder  noch  mehr  2.  Und 
die  rede  war,  das  dieselbigen  leute  wurden,  gleidi  ob  sie  nicht  bey 
synnen  weren,  wen  sie  die  dinge  ankehmen,  und  an  was  arbeit  sie 
weren,  das  lissen  sie  strack  ligen  und  liffen  darvon  ohne  gelt  und  be- 
stelten  nichts  in  ihren  heusem^  man  und  weib,  knecht  und  megde,  alles 
mit  einander,  nnd  betten  keine  mhe. 

*  Tndt.      ^  vnder  bommeister. 

1  Philipp,  Graf  von  Mansfeld,  Sohn  Gebhards  VI.  (t  U92)  geb.  1458,  gest. 
1476.    (Ernmhaar)  Die  Grafen  von  Mansfeld.  Stammbaum. 

*  Vgl.  den  Abschnitt  in  der  Chronik  des  Conrad  StoUe:  „Wie  das  junge  volk 
lieff  zodeme  heiligen  blnete  za  der  welssnacht  da  genesit  Meideburgk^S  Bibl.  d.  lit. 
Ver.  XXXIL  S.  128—131.  —  It.  circa  festum  Petri  et  Pauli  Apostolorum  venitMag- 
debargum  multus  populus  iurenum  et  senum  catervatim  versus  Welsenach  ambu- 
fauis  de  Omnibus  partibus  Almaniae,  Bavariae,  Franconiao,  Thuringiae,  Misniae  ec- 
desiis  et  dicunt,  quod  eis  venit  in  meutern,  quod  debent  ambulare,  tunc  n(m  possent 
reeistere,  aed  oportet,  ut  ambulent,  alias  dementarentur:  et  sie  statim  in  mentem 
eomm  inddit,  omnibus  dimissis  etiam  sumptibus  etvestibos  decummt  nee  retrahi 

Oetohichtiq.  d.  Pr.  Stobfen.  XL  5 


66  Marcos  Spittendorff. 

BL89*  II  Uff  den  montag  Alexi  (17.  Juli)  im  76.  jähr  kamen  uusers  herm 

von  Magdeburg  hoffleute  und  auch  der  von  Magdeburg  und  von  Halle 
wider  vom  Reyn  zu  Halle  eingeritten,  und  der  krigk  wardt  verricht 
mit  dem  hertzogk  von  Burgundien  und  den  von  Neuss.  Den  tagk  kam 
mein  herr  und  sein  capittel  gen  Gybichenstein,  uffii  dinstag  hernach 
(18.  Juli)  kamen  die  von  Magdeburg  in  die  Stadt. 

Uffa  mittwoch  vor  Maria  Magdalene  (19.  Juli)  kam  mein  herr^ 
sein  capittel,  herrBaltzer  yonSchliwen^  unddoctorHiltermami;  die  von 
Magdeburg:  Fricke  Walbecke,  Heinrich  Muller  und  andere,  die  ich 
nicht  kandte.  Auch  was  meines  herm  von  Magdeburg  brudem  söhn, 
der  hertzogvon  Beyern^,  und  graff  Jorge  von  Thessau  darbey  und  mei- 
nes herm  von  Magdeburg  rethe,  der  alte  cantzler  herr  Bemert,  der 
neue  cantzler  Heinrich  von  Ammendorff,  Heinrich  von  Crosigk^,  Dile 
Enöbel,  Otto  von  Dieskau  und  andere  mehr.  Mein  herr  schickte  die 
Innungen  und  gemeine,  seine  rethe  und  die  von  Magdeburg,  zu  vor- 
suchen,  ob  die  bommeister  möchten  bestetiget  werden.  Aber  sie  kun- 
den  das  nicht  erlangen,  sondern  sie  sprachen  als  vormals,  sie  weiten 
die  Schoppen  nicht  zu  bommeistem  haben.  Uff  den  tagk  wardt  nichts 
weiter  vorgenommen,  man  liesse  sich  beduncken,  es  were  unnutze. 

Ufin  donnerstag  (20.  Juli)  name  mein  herr  vorbas  den  handel  vor 
mit  den,  als  ob  geschriben  stehet,  und  liss  das  stuck  umb  die  bom- 
meister strack  legen  und  nam  ander  stucke  vor,  ob  sichs  irgent  finden 
wolte  zu  friede  und  eintracht.  Da  weiten  die  innungen^  und  gemeine 
der  stucke  nicht  hören  und  weiten,  man  solte  einen  andem  bommeister 
vor  den  schöppen  kiren. 

Des  weiten  wir  vom  tale  nicht  thun,  es  stunde  uns  auch  nicht  zu 
thun.  So  lies  mein  herr  die  von  Innungen  und  gemeine  alle  vor  sich 
kommen,  der  wol  bey  50  sein  mocht,  und  hatte  mit  ihnen  geredt  and 
lassen  reden,  das  mein  herr  das  gerne  gutt  gesehen  hette. 
Bl.39^  Es  half  nicht,  sondem  die  gegenwertigen  von  ||  Innungen  und  gemeine 
Hessen  seiner  gnaden  dancken,  sie  weiten  der  dedinge  nicht  mehr 
warten,  sie  betten  zu  schicken,  sie  weiten  auch  mit  ihren  burgem,  mit 
den  pfennem  wol  umbkommen,  sie  betten  eine  wilkihr,  der  weiten  sie 

*  midemar,  S.  68.  HUdeman.      ^  famang. 

possunt:  multi  opinantor,  quod  ex  suggestione  diabolica  hoc  evenit  et  ex  <}uadain 
superstitione,  quia  locus  ad  quem  currunt .  .  .  tarn  de  sanguine  quam  de  miraculis 
suspectus  habetur  et  indulgentiae  eorum  dicuntur  revocatae.  Chron.Magdeb.  Meibom. 
Scnpt.  n.  368  verglichen  mit  der  Handschrift  in  der  K.  Uniy.-Bibl.  zu  Halle.  Ausserdem 
Chron.  terrae  Misn.  bei  Mencke  U.  363.  Vgl.  über  diese  WaUfahrten  Dr.  I.  90, 
133.  Hoffmann,  Gesch.  d.  Stadt  Magdeburg  I.  395,  483  A.  2.  Riedel,  €k)d. 
dipl.   Br.  Th.  I.  B.  2.  S.  121—184. 

1  Balthasar  von  Schlieben  im  J.  1476  der  älteste  Domherr  von  Magde- 
burg.   Dr.  I.  164,  165. 

^  Darunter  ist  wol  ein  Sohn  des  P&lzgrafen  Friedrich  (tl480),  wahrscheinlich 
der  später  Bl.  60*  erwähnte  Herzog  Stepha^  (t  1519  iJsDechant  zu  Cöln)  gemeint. 
Vgl.  Voigtel-Cohn  8.  51. 

8  Heinrich  v.  Kr.  erhielt  1479  Aisleben  an  der  Saale,  starb  1487.  Dr.  L 
177.  n.  Gen.  Tab.  209. 


1475  Juli.  67 

sich  gebranchen.  Hatte  ihn  mein  herr  gesagt,  die  gebrechen  zwischen 
ihnen  nnd  den  vom  tai  weren  frenntlich,  mit  wissen ;  möchte  die  frend- 
Schaft  nicht  getroffen  werden  y  so  solten  schriftliche  schalt  nnd  antwort 
gegen  einander  gehen  und  das  also  im  rechten  scheden.  Hoffte  seine 
gnade,  sie  wurden  ihm  das  auch  halten,  auch  wolte  er  das  gehalten 
haben.  Daranff  hatten  sie  gemeinet,  es  were  nicht  noth  umb  die  stucke 
KU  rechten,  sie  gedechten  auch  mit  uns  nicht  zn  rechten,  and  waren 
so  Yon  meinem  herm  gescheden.  Den  bericht  that .  ans  mein  herr, 
seine  gnade  weiten  das  ftirder  gefast  haben,  sie  wolten  das  seiner 
gnaden  nicht  vergannen. 

Uffh  freitag  Mariae  Magdalene  (21.  Jnli)  zogen  die  von  Magde- 
borg  wider  wegk.  Uff  denselbigen  tagk  hatte  mein  herr  besant  Hans 
Seilen,  Hans  Hedderschen,  Hans  Lanb,  Peter  Schaff  köpf  and  Ladike 
Pfonschmidt,  die  zogen  äff  den  nachmittag  äff  die  barg.  Was  mein 
herr  mit  ihnen  handelte,  weis  ich  nicht,  aber  ich  beforchte,  es  wäre 
aber  die  pfenner  geraten.    Deo  laas ! 

Uffh  sontag  nach  Mariae  Magdalene  (23.Jali)  im  75.jhar  lies  mein 
herr  yon  Magdeburg  gebietten  in  den  pfarren,  nemlich  zu  Unser  Lieben 
Frauen  durch  den  pfarrer  uff  dem  predigstul,  das  niemandt  zu  der 
Wilsanach  noch  an  andere  ende  gehen  noch  lauffen  solten ,  die  nicht 
bestetiget  sindt,  ohne  Urlaub  ihrer  herren  und  obersten,  auch  ihres 
püarhers,  ein  iglicher  solte  auch  seine  beichte  thun;  auch  solte  der 
man  nicht  gehen  ohne  laube  seiner  frauen,  die  frau  ohne  laube  ihres 
mannes,  das  gesinde  ohne  laube  ihrer  herren  und  frauen,  und  auch 
das  ein  iglicher  beichte  und  laube  bette  von  seinem  pfarrer.  Das  ge- 
Schach  umb  den  willen,  das  das  yolck  so  irre  war  und  lieffen  so  wun- 
derlich in  grossen  hauffen  zu  der  Wilsenach ,  und  wardt  zu  besorgen, 
das  grosse  buberey  ||  unter  ihnen  geschach,  wo  sie  des  nachts  in  den  BL40* 
scheinen  zusammen  lagen.  Ich  horte  uff  die  zeit  sagen,  das  uff  die 
zeit  neunhundert  uff  einen  hauffen  zu  Magdeburg  einkommen  waren 
and  hatten  ein  panir  gehat;  das  waren  man,  frauen,  Jungfrauen,  kin- 
der  und  allerley  zusammen.  Auch  solte  eine  fraue  als  heut  ein  kindt 
geboren  haben,  und  uff  morgen  war  sie  mit  dem  kinde  auch  nach  der 
Wilsenach  mit  andern  gelaaffen,  das  wunderlich  zu  hören  ist. 

Uff  die  mittwoch  nach  Jacobi  (26.  Juli)  schickte  mein  herr  zu  uns 
achten  vom  tal,  das  sie  solten  zu  ihm  kommen.  Uff  donn^rstag  vor 
und  nadmiittage  waren  wir  bey  seiner  gnaden  uff  der  bürg.  Hette 
seine  gnade  gerne  verstanden  yon  uns,  wormit  diese  dinge  möchten 
gemittelt  werden.  Antworten  wir  yom  tale  noch  als  vor,  mochte  seine 
gnade  mitsampt  seinem  capittel  und  dem  rath  von  Abigdeburg  die 
freundtliche  Wissenschaft  nicht  treffen,  das  alsdan  das  gestrackte  recht 
gienge,  so  die  von  Innungen  und  gemeine  und  auch  die  pfenner  sich 
des  verwilliget  hau  and  auch  von  allen  theilen  zugesaget  ist  zu  S.  Mo- 
ritz im  rembter  in  der  obgeschriebenen  gegenwertigkeit.  Aber  mein 
herr  gäbe  uns  nicht  gross  antwort  uff  cUsmal  als  vor,  da  wolte  er 
leib  und  gutt,  landt  und  leute  bey  uns  zusetzen,  were  er  unser  anders 

6* 


68  Marcus  Spittendorft'. 

ZU  rechie  mechtig ,  und  hatte  nns  ancb  zugesagt ,  möchte  eä 
in  wisslicher  frenndschaft  nicht  werden  abgetragen ,  so  solte  uns  das 
recht  scheden.  Aber  als  ich  hier  marckte,  woite  nns  seine  gnade  des 
rechten  nicht  gestatten,  wiewol  ich  mich  ehe  meines  todes  versehen 
hette. 

Ufih  sontagk  nach  Jacobi  (30.  Jnli)  schickte  mein  herr  wider  nach 
den  achten  vom  tale.  Da  gab  nns  seine  gnade  vor,  ob  diss  dasmittd 
in  disen  dingen  sein  möchte,  das  die  drey  bommeister,  so  gekohren, 
der  kihre  abtretten,  nnd  die  viere,  die  der  kihre  zn  thnn  han,  andere 
drey  bommeister  kihren,  aber  keinen  schöppen,  und  darnach  verwardt 

61.40*"  warde,  schöppen  zu  kiren.  ||  Das  ein  solches  nmb  seine  bitte  geschehe, 
hofte  seine  gnade;  weites  so  machen,  das  niemandt  zn  nahe  sein  solte, 
und  der  rede  fast  Darauff  antwortten  wir ,  wir  betten  des  von  den 
unsem  nicht  befehl,  wir  woltens  gerne  an  sie  bringen. 

Ufih  montag  (31.  Juli)  hatten  wir  die  pfenner  bey  einander  und 
gaben  ihnen  vor  die  meinungk  meines  herm,  die  er  uns  hatte  lassen 
vorhalten  des  sontages  zuvor.  Da  waren  die  pfenner  &st  irre  und  mein- 
ten, uns  were  fistst  gross  trost  von  seiner  gnaden  zugesagt,  das  die  ge- 
brechen in  frenndtlicher  Wissenschaft  oder  durch  rechüich  erkentnns 
selten  beygelegt  und  entscheiden  werden.  Selten  wir  nun  die  drey 
bommeister  abelassen,  und  unser  widertheil  betten  nicht  mehr  den  ein^oi 
begert,  nemlich  Hans  Zölner,  darumb,  das  er  ein  schöpfe  ist,  und  ha- 
ben Hans  Walttheim,  Heinrich  Maltitz  in  der  kirchen  zu  St.  Glerdraaten 
uffgenommen,  das  sie  die  beyde  gerne  haben  weiden;  und  so  dis  nun 
geschehen  solte,  das  die  drey  vorendert  werden  selten,  hette  unser  wi- 
dertheil mehr  erlanget,  den  sie  begert  betten.  Ein  solches  were  uns 
nicht  zu  thun.  Und  baten  seine  gnade  noch  als  vor,  das  es  so  ge- 
schehen möchte,  als  es  veranlasst  und  geredt  were  vor  seiner  gnad^ 
seinem  capittel  und  dem  rathe  zu  Magdeburg  zu  S.  Moritz  im  rembter 
ufFh  dinstag  nach  Trinitatis  (23.  Mai)  anno  75,  als  hievor  geschrieben 
stehet^;  aber  mein  herr  gab  uns  ein  stumpe  antwert,  er  war  gantz 
umbgewandt  wider  vermaUs,  des  wir  pfenner  uns  alle  nicht  versehen 
betten. 

Uffii  dinstagk  Sanct  Peters  tagk  (1.  August)  des  morgens  umb  6 
lissen  die  uffs  rathaus  leiten  von  Innungen  und  ganeine,  die  das  spiel 
triben,  und  etzliche  unter  ihnen  mochten  vor  meinen  herm  uff  die  barg 
zihen  und  kamen  kurtzlich  wider.  Von  stunden  ahn  umb  des  segers 
9  schickte  mein  herr  zu  Claus  Schaffstett  seiner  diener  einen  und  lest 
im  sagen,  das  er  die  pfenner  alle  beysammen  habe ;  wen  der  s^er  12 

BL  41*  schlecht,  wil  mein  herr  zu  S.  Moritz  kommen,  das  die  pfenner  ||  da  zu 
ihme  kommen.  Das  geschach  so.  Mein  herr  liss  uns  verhalten,  seine 
meinung  were  noch,  das  die  drey  gekome  bommeister  der  kihre  ab- 
tretten, und  die  viere,  die  der  kihre  zu  thun  han,  andere  kihren  solten ; 
das  were  seine  bitte,  rath  und  geheis ,  und  neme  das  in  allen  besten 


»  Vgl.  oben  S.  52  flf. 


1475  August  69 

vor  f  nS  das  sein  stift ,  die  Stadt  und  ans  alle  nicht  ein  schade  über- 
gienge.  Wir  pfenner  werten  nns  &8t  mit  mancherley  rede,  die  uns 
vor  gesagt  waren  nnd  verlassen  was:  wir  raffen  das  recht  ahn,  es 
wolte  nicht  gehört  werden;  wir  raffen  ahn,  das  mein  herr  sein  capit- 
td,  den  rath  Ton  Magdeburg  darzn  hische,  so  es  auch  off  sie  gesatzt* 
were,  freandtlich  mit  wissen  oder  rechtlich  za  entscheiden ;  es  half  ans 
alles  nicht,  wiewol  ans  das  darch  meinen  herm  perschönlich  zugesaget 
war,  möchte  die  freandtschaft  mit  wissen  nicht  getroffen  werden, 
80  solle  ims  das  recht  scheiden.  Es  wolte  ans  aber  äff  dismahl  von 
OBserm  gnedigen  herm  nicht  widerfahren,  so  mästen  wirs  dem  allmech- 
tigen  gott  befehlen.  Wir  sagten  meinem  herm:  wir  Hessen  ans  bedan- 
cbNi,  sessen  wir  anter  einem  graffen,  der  unser  za  ehre,  gleich  and 
rechte  mechtig  were,  wir  wurden  da  von  ihm  vertediget;  betten  wir 
jbe  die  hofihunge,  so  seine  gnade  der  geburt  ein  landtsfurst  were  und 
unser  mechtig  zu  rechte,  beten  wir  seine  gnade  noch  als  vor,  das  wir 
durch  seine  gnade,  sein  capittel,  den  rath  von  Magdeburg  mit  unserm 
widertheyle  rechtlich  möchten  gescheiden  werden,  das  weiten  wir  umb 
seine  gnade  verdienen. 

Diese  mannichfaltige  rede  half  uns  alles  nichts ,  und  meinte  mein 
herr,  geschehe  dem  stifte,  der  Stadt,  uns  allen  arges  daraus ;  wir  pfen. 
ner  können  es  ihm  alle  nicht  legen,  und  meinte  vieleichte  mit  uns  zu 
dedingen.  Sprachen  wir  pfenner  abermals:  „gnediger  herr,  betten  wir 
diBS  ehe  von  euer  gnaden  gewust,  wir  weiten  uns  ||  mit  unserm  wider-  BL41^ 
theile  bas  geeiniget  haben,  den  wir  nun  thnn  kunten.*'  Do  Iragten  wir 
meinen  herm,  ob  sich  die  pfenner  des  vertragen  und  seiner  gnaden  zu 
willen  weren  und  trotten  der  kihre  der  dreyer  borameister  abe,  wie  es 
den  umb  die  andem  stucke  bleiben  solte^,  ob  die  auch  nach  unserm 
willen  gededigt  selten  werden,  das  uns  seine  gnade  des  solte  zu  vor- 
stehen geben.  Antwortet  mein  herr,  er  wiste  es  nicht,  das  er  uns  das 
soUe  zusagen,  das  thete  er  nicht;  den  unser  widertheil  sagte  wol  zu 
seinen  gnaden ,  wen  sie  diese  stuck  der  kihr  der  bommeister  mit  uns 
zofirieden  weren,  so  weiten  sie  sich  in  den  andem  stucken  wol  finden 
lassra.  Doch  wolte  mein  herr  sprechen,  und  wir  entwichen  seiner  gna- 
den. Indes  kommen  die  achte  von  Innungen  und  gemeine  zu  meinem 
herm;  ob  sie  besandt  waren  oder  nicht,  weis  ich  nicht.  Und  die  waren 
eine  kleine  weile  bey  seiner  gnaden  und  giengen  wider  von  ihme,  nnd 
dieselben  achte  harreten  in  dem  closter.  Do  hiesche  uns  mein  herr 
wieder  und  hilte  uns  noch  die  erste  rede  vor  und  meinete,  diesen  dingen 
were  änderst  nicht  vorzukommen,  den  wen  die  borameister  der  köhre 
weiten  abtretten,  und  das  die  4  andere  kihren  selten,  das  wolte  unser 
widertheil  schlechts  also  haben,  und  wen  das  so  geschehe,  so  betten  sie 
seiner  gnaden  zugesagt,  das  seine  gnade  ihrer  in  den  andem  stucken 
jo  so  mechtig  und  meditiger  sein  solte  zu  entscheden.  Dan  seine 
gnade  sagte,  sie  wolte  die  andem  stucke  so  scheden,  das  göttlich,  ehr- 
Ueh  und  biUich  sein  solt  und  niemandt  zu  nahe.    Do  sagte  der  borü- 

*  goMts.      ^  Mdten. 


70  Marcus  Spittendorff. 

meister  Hans  Walttheim  die  köhre  abe  von  ihrer  dreyer  wegen ,  und 
sagte  meinem  herm  zu,  das  wir  viere  uff  morgen  mittwoche  (2.  Aug.) 
in  die  kirche  zu  S.  Gertrauten  gehen  solten  und  ander  drey  bommei- 
ster  kiesen;  auch  sagte  uns  mein  herr,  sie  solten  hiemeckst  niemande 
B1.42*  verwerfen,  wer  zu  emptem  ||  gekohren  wurde,  sondern  die  sehöppen  sol 
man  nicht  zu  bommeistem  kihren.  Mein  herr  lies  uns  auch  sagen,  die 
andern  stuck  wolte  seine  gnade  auch  vomemen,  wen  die  köhre  ge- 
schehen were.  Uff  den  morgen  umb  8  wurden  neue  bommeister  gekohren. 

üflfti  sonnabent  nach  Domminici  (5.  Aug.i)  kamen  wol  bey  24  perscho- 
nen, klein  und  gross,  etliche  bei  7  oder  8  jahi^n,  gegangen  von  der  Welse- 
nach ,  und  einer  trugk  ein  panier  vor  ihnen,  dar  stundt  ein  bilde 
inne  gemalet  und  ein  wappen,  darinne  stundt  geschrieben  „Friborch;^' 
und  giengen  in  einer  procession  gleich  als  schuller,  und  aide  gesellen 
giengen  beyher  und  sungen  als  leute,  die  mit  kreutzen  giengen.  Das 
geschach  viel. 

Uffh  montag  in  vigiliis  Giriaci  (7.  Aug.)  wurden  neue  Vorsteher 
gekohren  zum  tale  in  der  pfenner  hoffe,  derer  zwene  kohren  die  bom- 
meister under  den  Schoppen,  und  zwene  kohren  die  gewercken  unter  ihn, 
auch  wardt  ein  alt  schöppe  vor  diesen  Vorstehern  erstmahls  gekohren, 
der  den  zu  jhare  auch  gesessen  hatte,  das  war  Hans  Zölner. 

Ufin  freytag  nach  Assumptionis  Mariae  (18.  Aug.)  anno  1476  thaten 
die  vier  verschleger  ihr  recht  in  der  pfenner  6offe,  der  war  einer  ein 
burger;  die  underbommeister  über  dem  Deutzschen  Born  kiesen  die 
vorschleger  über  den  bomen  und  bringen  sie  dan  vor  bommeister  und 
Schoppen  in  der  pfenner  hoffe.  Da  thun  sie  ihr  recht;  das  ist  aber 
nun  verändert. 

Uffh  montag  vig.  Giriaci  (7.  Aug.)  waren  bommeister  und  schöppen 
im  hoffe  umb  den  willen,  neue  Vorsteher  zu  kihren.  Do  kam  Heinrich 
vonAmmendorff  und  Vincentius  und  hissen  zu  ihnen  zwene  bommeister 
Albrecht  Schaffstedt  und  Thomas  Dugauen,  und  sagten  den  beyden) 
BL42^  wie  sie  handel  gehabt  betten  mit  unserm  widertheile  uff  ||  dem  rathause 
von  befehlnus  unsers  gnedigen  herm.  Nun  kam  meinem  herm  merck- 
lich  geschefte  vor,  das  seine  gnade  von  stunden  an  uff  morgen  wegk 
muste^  so  betten  die  von  Innungen  und  gemeine  meinem  gnedigen 
herm  zugesagt,  die  gebrechen  allenthalben  guttlich  lassen  zu  ruhen  bis 
uff  seiner  gnaden  zukunft  und  keines  indes  vorzunemen,  das  die  vom 
tale  des  ein  wissen  betten.  Wir  vom  tale  waren  des  wol  zufrieden,  es 
wardt  uns  aber  auch  von  Innungen  und  gemeine  nicht  gehalten,  do 
uns  der  rath  lies  vorhalten,  das  wir  sie  eines  geschosses  wolten  mech- 
tigen,  zu  nemen  in  aller  masse,  als  vor  einem  jhare  von  dem  alten 
rath  genonmien  were.  Darauff  wir  die  bommeister  des  geschosses  mech- 
tig  machten,  wurde  es  so  zugehen,  als  uns  der  rath  zusagen  lies; 
wiorden  aber  die  meister  was  neues  bringen,  das  wider  uns  oder  wider 


^  j^ach"  ist  eingeschoben,  denn  hier  muss  ein  Versehen  obwalten.    Der  4.  Aug. 
fiel  in  dietem  Jahre  auf  einen  Freitag. 


1475  Augost  71 

die  wilkire  were,  so  solten  sie  des  Schosses  nicht  von  ihnen  sagen, 
Bonder  wider  ahn  bringen.  Das  geschach.  Die  meister  wolten,  alle 
die  da  pfanwercken  and  brauen,  solten  ihre  heoser  bewonen  and  eigen 
nmch  haben;  auch  wolten  die  meister  nodi  zwene  kemmerer  setzen 
m  den  zweyen,  die  gesalzt*  waren,  do  der  neue  rath  yerkondiget  war, 
and  die  zwene  kemmerer  wolten  sie  nemen  anter  den  meistern,  dan 
offenbahr  wieder  die  wilkir  ist,  gerade  ob  sich  die  kemmerer  yerböst 
hatten ;  aach  wolten  sie,  die  bommeister  solten  den  schos  von  dem  tai- 
gatte  legen  vor  den  gantzen  rath  and  nicht  vor  die  kemmerer.  Item 
aach  wolten  die  braner  des  heiligen  tages  schencken  and  kein  gebott 
draber  leiden.  Und  Hans  Seile,  ihr  rathsmeister,  Lndicke  Pfanschmidt 
und  Hans  Schlegel  and,  gleabe  aach,  Hedderich  hatten  meinem  herm 
nealich  vor  dieser  schrift  and  zeit  za  Gybichenstein  äff  der  barg  zage- 
flaget,  sie  wolten  die  ferien  halten  and  das  ||  ernstlich  gebieten  and  B1.48* 
aach  bassen. 

Do  sie  von  dem  rathe  kamen,  war  der  gantze  rath  mit  den  meistern 
and  bommeistem  eins  warden,  and  lissen  die  knechte  gebitten,  das 
niemuidt  am  heiligen  tage  solte  zechen  halten.  Aber  hernach  als  man 
omb  das  schos  sprach,  do  wolten  die  von  der  gemeine  das  nicht  haben) 
and  die  meister  wolten  zaracke  prallen.  Item  afib  montag  Aagastini 
(28.  Ang.)  waren  wir  vom  tale  aber  bey  einander,  aber  amb  diese 
Stack,  dias  die  pfenner  ihre  heaser  bewonen  solten,  and  zwene  kemmerer 
zu  den  alten  za  setzen.  Das  wolten  die  von  innangen  and  gemeine 
gehabt  haben,  aber  amb  das  schencken  des  heiligen  tages  wolten  die 
von  der  gemeine  so  nicht  haben;  sie  wolten  kein  gebott  draber  leiden. 
¥^  gaben  onsem  bommeistem  die  antwort  noch  als  vor,  das  ans  der 
rath  lisse  bey  wilkir  and  rechte,  sie  wisten  wol,  wie  die  wilkir  inne- 
helt  Aach  ist  ans  zngesagt,  das  die  dinge  allenthalben  bemhen  solten 
off  ansem  gnedigen  herm.  Sondem  amb  die  feyre  were  anser  bitte, 
das  sie  das  halten  wolten,  als  sie  anserm  gnedigen  herm  betten  znge- 
sagt   Doraaff  weren  sie  anser  mechtig,  den  schos  zu  nemen. 

Desselbigen  tages  uff  den  abent  umb  5  kamen  hundert  und  30  per- 
schönen, kleine  jungen  und  meidtlein  bey  7  oder  8  jähren  und  seuber- 
liehe  grosse  Jungfrauen  und  meydte  und  junge  gesellen  und  feine  men- 
ner  und  frauen,  Jungk  und  alt,  und  gingen  in  einer  procession  und 
sangen  umb  die  kirche  zu  Unser  Lieben  Frauen  und  S.  Gerdrauten, 
nnd  die  wolten  zur  Welsenach. 

Uffh  dinstag^  Decollationis  lohannis  (29.  August)  brachten  die  bom- 
meister der  vom  tale  antwort  an  den  rath,  als  vor  geschriben.  Der 
hatten  die  von  Innungen  und  gemeine  nicht  wollen  ingehen,  sie  wolten 
aach  keine  mhe  drinne  halten  und  thaten  ||  denen  vom  tale  gebott  Bl.  43^ 
bey  50  marcken,  das  sie  abetretten  musten,  wiewol  das  mein  herr  von 
Magdeburg  solte  aussprechen,  wie  das  die  vom  tal  darmit  halten  sol- 
ten, so  das  uff  seine  gnade  geboten  war  und  auch  gnttlich  stehen 
solte.    Gleichwol  half  das  nicht.    Do  waren  die  rathman  und  meiste^ 

*  gvwts.      ^  btor  „nach",  aber  OnrobgeftriclMn. 


72  Marcus  ^ittendorff. 

von  innimgen  und  gemeine  ein  worden  and  hatten  gesagt  za  denen 
vom  tale,  sie  weiten  off  morgen  mittwoctae  (30.  Angost)  die  ihren  bey 
einander  haben  nnd  nfb  rathaus  kommen  allznmahl.  Worden  sie  den 
eins  nmb  den  schos,  so  weiten  sie  den  verkündigen,  wiewol  das  der 
vom  tal  willen  nioht  were.  Uffii  mittwoeh  vor  mittage  omb  9  waren 
die  von  Innungen  and  gemeine  alle  afifn  rathaase,  da  hatte  ihn  det 
volstendige  sitzende  rath  vorgehalten,  das  sie  weiten  die  feyer  gehalten 
haben,  and  hettens  anserm  gnedigen  herm  von  Magdeburg  zugesagt. 
Hatten  die  aus  der  gemeine  gesagt,  wer  ihnen  das  befohlen  hette,  es 
were  ihr  wille  nieht,  sie  weiten  das  schleehts  nieht  haben,  sie  woltoi 
schencken  und  gute  gesellen  sein,  und  moehten  sieh  lange  mit  werten 
gezanokt  haben  und  waren  ufi  dem  rathause,  bis  der  seger  eins  sehlag, 
und  kunten  sich  des  Stuckes  nicht  vertragen  und  gingen  so  von  ein- 
ander. Nickel  Pflügt  und  Otto  von  Scheidingen ^  kamen  uff  den  tag 
in  die  stad  geritten;  was  vor  gewerbes  sie  hatten,  weis  idi  nicht ,  sie 
itten  firue  wider  wegk. 

Uffh  donnerstagk  (31.  Aug.)  frühe  umb6  waren  die  vom  tale  aber- 
mahl bey  einander.  Brachten  die  bommeister  noch  an  uns,  das  wir 
volwort  weiten  geben  in  die  zwey  stuck,  das  eine,  die  heuser  zu  be- 
wonen,  das  ander,  das  der  rath  noch  zwene  kenmierer  setzen  wolde; 
das  wer  der  rath  gantz  ein,  und  die  viere  vom  tale,  die  im  rath  sitzen, 
weren  des  mit  ihm  eins,  ohne  die  bommeister  weren  des  hinder  den 
B1.44*  ihren  nicht  eins.  War  unser  antwort  und  bitte  ||  noch  als  vor  das, 
weiten  wir  den  schos  dem  rathe  ungern  stoppen  noch  hindern  in  der 
weyse,  als  der  rath  den  gesdios  von  uns  begert  hat;  das  sein  wir  zu- 
Mden,  das  sie  die  wilkir  halten  und  nicht  neurung  vomemen  und  die 
gebrechen  allenthalben  lassen  beruhen,  als  uns  meines  herm  gewaltigen 
haben  zugesagt  bis  uff  seiner  gnaden  zukunft  zu  erkennen  stehen  blei- 
ben. Die  aus  Unser  Lieben  Frauen  und  S.  Moritz  pfarre  waren  auch 
bey  einander,  die  weiten  schleehts  die  feyer  nicht  halten  und  meinten, 
hette "^  jemandts  meinem  herru  was  zugesagt,  der  soltes  halten,  sie 
hettens  nicht  befolen,  und  dieselbigen  selten  auch  dem  rathe  eine  ant- 
wort sagen.  Nun  bieben  die  pfarren^  zu  ires  meisters  hause  bey  ein. 
ander  und  vertragen  sich ,  das  sie  weiten  die  feyer  halten ,  aber  sie 

*  hctton.      ^  pfturre. 


1  Nicolaas  Pflag  za  Knaathain,  Amtshanptmaim  von  Leipzig»  Borna, 
Pegau  und  Groitzsch,  und  Kanzler  und  Oberhofrichter.  Dieser  angesehene  und  ein- 
flussreiche Mann  war  auch  in  HaUe  nicht  unbekannt:  Kaiser  Friedrich  m.  hatte 
ihm  1467  die  Judenschule  geschenkt,  welche  er  später  an  den  Rath  verkaufte,  da- 
jfegen  konnte  er  nach  dem  Chron.  Magd.  (Meibom  n.  368)  den  auf  dieselbe  Welse 
m  seinen  Besitz  gelangten  Judenkirchhof  nicht  behaupten.  Cod.  dipl.  Sax.  reg.  H. 
Hauptth.  Vm.  8.  411,  439,  Dr.  H.  501  ff. 

2  Otto  von  Scheidingen,  Amt-  und  Hauptmann  zu  Delitzsch,  Zörbig  und 
Bitterfeld,  begleitete  Herzog  Albrecht  von  Sachsen  auf  seiner  Reise  nach  Rom  und  ins 
heUigeLand,  starb  aber  auf  der  Rückreise  nach  der  Abfsüirt  von  Joppe  am  11.  Aug. 
1476.  Sein  an  der  Stadtkirche  zu  Delitzsch  befindlicher  Grabstein  ist  noch  vor- 
handen.   Maller,  Annales  42.    Lehmann,  Chronik  der  Stadt  Delitzsch  S.  66. 


1475  SeptemW.  73 

wolten  kein  gebott  drnber  leiden  weder  bey  3  noch  bey  einer  mardL; 
nnd  der  yoLstendige  rath  moBte  ihnen  die  gebott  abesagen,  die  sie  ihnen 
hatten  thnn  lassen. 

U&  freytagk  Egidi  (1.  September)  kam  der  marsohalok  meines 
herm  von  Magdeburg,  Friderich  von  Trota,  mid  brachte  einen  credentz 
an  den  heimlichen  rath  und  hatte  geworben,  das  unser  gnediger  herr 
von  Magdeburg  vor  midiaelis  zum  Gybichenstein  nicht  wol  kommen 
möchte  mercklicher  geschefte  wegen,  die  seiner  gnaden  im  landt  zu 
Jeridio^  zustunden.  Derhalben  war  seine  meinung,  die  gebrechen 
zwisdien  Innungen  und  gemeinheit  und  von  den*  vom  tale  beredt  und 
uff  seine  gnade  allenthalben  guttlichen  stehen  und  beruhen  selten,  und 
fiurder  keine  neurungk  nicht  vomemen  wolten,  were  seiner  gnaden  be- 
ger.  Diese  rede  bericht  uns  Friderich  von  Trota  in  der  pfenner  hoffe, 
das  wir  auch  ein  wissen  darvon  betten.  Antwortten  bommeister  und 
sehöppen,  wir  hörtens  gerne,  ||  wir  wolten  williglich  gerne  halten,  wen  BL  44^ 
unser  widertheil  hielte.  Item  die  beyde  bommeister  waren  darbey  nfita 
rathause,  do  Friederich  von  Trota  die  berichtung  that  Damach  kam 
er  von  stnndt  an  mit  den  bommeistem  in  der  pfenner  hoff  und  berichtet 
uns  auch  tou  meines  herm  wegen. 

Uffii  sonabent  nach  Egidii  (2.  Sept.)  zwischen  9  und  10  wardt  der 
schos  verkündiget  und  darzu  die  banckglocke  uff  dem  rathause  geleitet. 
Die  bommeister  waren  nicht  darbey,  das  machte,  der  rath  und  die 
meister  von  innungen  und  gemeine  namen  neurungk  vor,  das  wider 
die  wilkire  war,  das  wolten  die  vom  tale  nicht  eins  mit  ihnen  sein, 
sie  verkündigten  aber  gleichwol  den  schos,  ob  sie  nun  recht  dran  ge- 
dian  haben,  weis  ich  nicht.  Item  sie  hatten  noch  zwene  kemmerer  ge- 
satzt^,  das  ist  offenbahr  wider  die  wilkir,  sie  wolden  auch,  ein  iglicher 
pfenner,  der  da  pfanwercke,  solte  sein  haus  besitzen  und  eigen  rauch 
haben.    Das  helt  die  wilkir  auch  so  nicht.  ^ 

Uffii  dinstagk  vor  Nativitatis  Mariae  (5.  Sept)  hatten  die  beyde 
kemmerer  rechnung  gethan  von  dem  halben  jhare  vor  dem  gantzen 
raihe,  so  das  die  wilkire  ausweyset.^  Do  das  geschehen  war,  hatte 
der  rath  mitsampt  den  meistem  und  bommeistem  den  beyden  kem- 
merem  guttlich  gedancket  und  auch  eine  gutte  gnuge  gehabt,  und  kurtz 
darnach  desselb^en  tages  hiesch  der  rath  die  Schlüssel  von  dem  einen 

•  Tonn  dem.      ^  gemto. 


1  Daranf  beadeht  sich  wol,  was  das  Ghron.  Magd.  (Meibom  n.  368)  mittheilt 
Item  Dominus  Archiepiscopas  Johannes,  volens  purgare  malis  hominibus  terram  snam 
Jericho,  cepit  j^rimo  castrum  Sandow  et  iM  cepit  Fricken  de  Flessow  et  moz  castrum 
Kigrip,  ibi  c^it  Henrich  Treszaw  et  cepit  eis  castrum  Bucko  et  Milo.  Item  cepit 
et  castrum  Cressaw,  ubi  captivavit  vididum  Werner  Kracht.  Fricken  Plessaw  in 
Gebichenstein  dud  et  incarcerari  fecit,  Kracht  zue  Egelen  similiter  dud  fedt  et 
alios  Wandtsleben  et  sie  fedt  terrorem  in  lods  iUiSi  quod  multi  rasalli  timentes  a 
terra  recesserunt.    Vgl.  dazu  Beckmann  Y.  189. 

^  Die  betreffenden  Worte  lauten:  Ouch  sal  hinfort  nymant  p£uiwerken,  er  sd 
eyn  burger  czu  Halle  beeygent  und  beertdt.    Neue  Mitth.  I^  S.  72. 

8  Neue  Mitth.  I»  S.  68  u.  86. 


74  Marcos  ^ittendorff. 

kemmerer  Peter  Newmann  und  gaben  sie  Peter  Sandennann.  Damach 
eines  andern  tages,  do  der  rath  wider  nffgingk,  bischen  sie  die  scblussel 
von  dem  andern  kemmerer  Claus  von  Jhene;  der  wolte  seine  scblussel 
nicht  von  sich  antworten.    Do  that  im  der  rath  und  die  meister  ge- 

Bl.  45*  bott  bey  50  ||  marcken,  das  er  die  scblussel  von  sich  antworten  solde. 
Das  that  er  da.  Die  drey  pfenner,  die  im  rath  sassen,  volwortten  das 
mit,  da  sie  zwar  nicht  wol  an  thaten;  die  kemmerer  hatten  nirgent 
keine  schult  an  irgent  einem  dinge,  sondern  die  uff  die  zeit  im  rathe 
und  auch  unter  den  meistern  waren,  uff  dem  ratbause  sassen,  die  weiten 
den  kemmerem  einen  höhn  zumessen,  und  derselbige  Peter  Newmann 
muste  der  pfenner  entgelten.  Warumb?  Er  war  ihn  nicht  wider,  als 
andere  fromme  leute  mehr  waren  in  der  zwitracht  Darnach  hatte  der 
rath  und  die  meister  gewolt,  es  were  nicht  geschehen,  und  hatten  die 
Schlüssel  geteilt  in  4  theil  den  4  kemmerem,  wiewol  nicht  mehr  den  2 
kemmerer  sein  selten,  als  die  wilkire  ausweyset  Gleicbwol  satzten 
sie  ihr  noch  zwene,  das  nie  mehr  gewönlich  gewest  ist.  Es  geschach 
wider  der  bommeister  wille,  die  waren  des  mit  dem  rathe  noch  mit 
den  meistern  nicht  ein. 

Uffh  donnerstag  nachBurckbardi  (12.  Oct.)  im  75.  jhar  waren  zwene 
jbarknechte  über  dem  Hackenbom,  einer  genandt  Gasius  Hundt.  Die- 
selbigen  giengen  gen  Leipzigk  ufi  den  jbarmarckt  ohne  erleube  des 
borameisters  von  der  Hetritz  und  Hackenbom;  und  man  lis  den  dagk 
das  saltz  suchen,  so  mochte  da  noch  eine  noturft  saltz  sein,  das  man 
die  woche  noch  nicht  zum  borae  gingk.  Der  öberbommeister  erführe 
das,  das  die  zwene  knechte  weggingen  ohn  Urlaub,  wiewol  sie  uffii 
freitagk  wider  kamen.  Undt  befahl  dem  unterbommeister  über  dem 
Hackenbom,  das  die  zwene  knechte  nicht  tragen  selten.    Das  geschach. 

Bl.  45^  Do  wardt  Gasius  Mundt  und  sein  weih  ||  über  den  bora  kommen  und 
hatten  faste  wunderlich  und  übel  getobet*  mit  dem  underbommeister, 
wiewol  dem  ehrlichen  gutte  ein  friede  mit  werten  und  wercken  ge- 
wirckt  ist.  Und  die  beyde  knechte  hatten  wollen  tragen,  so  hatte  der 
underbommeister  Trebis  Fischer  das  nicht  wollen  zugeben.  Do  het- 
tens  die  knechte  beyde  ^  lassen  anstehen  und  waren  weg  gangen. 
Nun  sie  mochten,  sich  beyde  gefunden  haben  zu  ihrem  heuptmann 
Hans  Laub  und  zu  Alexius  Lissawen  ^  und  Donat  Trebicken,  die  beyde 
meister  waren  zu  S.  Gerdrauten  pfarre,  und  mochten  ihnen  geklagt 
haben,  das  sie  nicht  arbeiten  musten.  Dieselbigen  meister  möchten 
ihnen  gesagt  haben,  sie  selten  gehen  über  die  börae^  und  arbeiten. 
Hans  Seile,  der  Schmidt  und  rathsmeister,  hatte  ihnen  auch  dasselbige 
befohlen.  Gasius  Mundt  war  kommen  zu  Thomas  Thugawen^;  dem 
bommeister,  und  hatte  ihn"^  gefraget,  ob  er  nicht  wider  solte  arbeiten. 

•  gelebet.      ^  beyden.      «  bönin.      **  Urne,  flun  (?). 

^  AlexiusL.  war  schon  1472  Meister  im  Rath.  ebenso  1475  und  1478.  Hans 
L.  kommt  1479  als  Meister  im  Rath  vor. 

2  Thomas  D.  1461  Meister  im  Rath,  1467  Rathsmitglied ,  1475  Bommeister, 
vor  ihm  erscheinen  im  Rath  Wentzel  D.  (1440 — 1446)  als  Meister  und  als  Mitglied 
des  en^  Hermann  J).  1441,  1444  und  1447  als  Meister  im  Rath. 


1475  October.  75 

Hatte  Thngaw  gesprochen :  „fragsta  mich  nim ,  bin  ich  nun  dein  born- 
meifller?  wommb  fragstn  mich  nicht,  da  da  weg  gingest?^  Und  sprach, 
er  möchte  sich  nfin  freytag  vor  bommeister  nnd  schOppen  in  pfenner- 
hoff  finden.  Hat  Casios  Mnndt  geantwortet,  er  wolte  arbeiten ,  das 
&  das  wiste,  sein  herr  hette  ihm  das  erlenbet. 

Fragte  der  bommeister  Dngaw:  ,ywer  ist  dein  herri^'  Antwortet 
Mnndt :  „Hans  Seile,  der  rathsmeister,  ist  mein  herr  nnd  hat  mirs  er- 
lenbet^ Sprach  Dngaw,  der  bommeister:  „ich  glenbe  nicht,  das  Hans 
Seile  der  rathsmeister  dir  das  zn  erlenben  haf  Nnn  nfh  dinstag 
(17.  Oet.?)  was  der  Casios  Mondt  ond  der  ander  off  dem  rathaose  ond 
mochten  aber  Hans  Seilen  ond  ihren  helfen  geclaget  haben.  Do  war 
Hans  SeUe  mit  seiner  geselschaft,  mochten  hart  mit  dem  bommeistem 
Thomas  Thogaw  geredt  haben  omb  die  zwene  knechte,  er  solte  sie 
wider  an  die  arbeit  lassen.  Dogaw  sprach,  er  hettes  ||  alleine  nicht  BL  46* 
za  Üion.  Seile  sprach,  er  hettes  zo  thon.  Thomas  Dogaw  sprach,  die 
sehöppen  im  tale  betten  ime  befolen,  er  solte  ihn*  £e  arbeit  nicht 
erleoben,  sie  waren  erst  vor  bommeister  ond  schöppen  gewest  omb 
den  ongehorsam.  Hatte  Seile  gesprochen,  es  wer  ein  gram,  den  Dogaw 
ZQ  ihm  tröge,  ond  er  solte  aoch  gesaget  haben,  er  wolte  keinen  borger 
ober  dem  bome  halten.  Thomas  Dogaw  hatte  geantwortet,  ein  solches 
konte  ime  niemandt  mit  warheit  obersagen ^,  es  were  aoch  nicht  also; 
worde  man  in  des  mit  warheit  obersagen,  er  wolte  seinen  hals  yerlisen. 
War  der  Hans  Seile  zornig  worden  ond  hatte  mit  seinen  gesellen  ge- 
sprochen ond  hatte  die  vom  tale,  Cosmos^  Qoetz^  ond  Clans  yonihene, 
Dit  wollen  mit  haben  in  das  gespreche.  Non  dieselbigen  Hans  Seile 
ond  der  haoff  weiten,  die  vom  tale  selten  alle  abtretten,  sie  wolden 
aber  nicht;  ond  des  wolte  Peter  Newmann,  der  kemmerer,  mit  in  nicht 
eins  sein  ond  mochte  gesprochen  han  zn  Hans  Seilen  ond  den  seinen: 
»Rieben  herren,  sehet  zo,  das  eochs  nicht  gereoet.^  Von  stondt  that 
in  Hans  Seile  gebott  bey  50  marcken,  er  solte  off  Schrammen  thorm 
gehen.  Do  für  Schlegel  her  ond  sprach  zo  Hans  Seilen,  er  solte  denen 
vom  tale  gebott  thon,  das  sie  abtretten  selten;  weiten  sie  nicht,  man 
Solte  ^  die  böronge  von  stondt  von  ihnen  nemen.  Do  hatte  Hans  Seile 
von  stondt  den  vom  tale  gebott  gethan  bey  50  marcken,  sie  selten 
abetreten.  Sie  traten  <"  abe.  Do  hatte  der  Seile  gesagt  zo  dem  bom- 
meister Dogawen,  er  solte  die  schöppen  heischen  ond  die  zwene  knechte 
wider  an  die  arbeit  lassen  gehen.  Der  bommeister  hische  die  schöppen 
ond  berichte  ons  diese  dinge  mit  einander.  Wir  sagten  ||  den  bom-  Bl.  46^ 
meistern,  sie  ond  wir  betten  die  knechte  macht  zo  straffen  omb  onge- 
horsam;  es  were  vor  100  jharen  so  gewest,  wir  hofften,  der  rath  worde 
ons  die  freyheit  nicht  brechen.  Aoch  wen  die  knechte  offgenommen 
wurden,  so  mosten  sie  bommeistem  onnd  schöppen  schweren,  tag  ond 

•  fhea.      b  Sbsafi;«!!.    <>  CotmAa  (?).      ^  „man  tolte"  steht  doppelt.      «  hier  fan  Or.  ,^e." 

1  Cosmas  Quetz  1463  Mitglied  des  engern  Raths,  ebenso  1466,  1469,  1472 
and  1475.  Schon  1413  nnd  1421  sass  ein  Cosmus  Quetz  im  Rath.  Vgl  Dr.  11.  Gen. 
T«b.  ß.  119. 


76  Marcus  Spittendorff. 

nacht  des  guttes  za  warten,  sie  schworen  dem  rathe  nicht,  dmmb 
hoffeten  wir  jhe,  der  rath  wurde  nns  darbey  laeuBen.  Wir  vorboten 
anch  den  nnderbommeister,  ob  die  knechte  wider  aber  den  bom  kernen 
nnd  weiten  arbeiten,  er  solte  ihnen  das  nicht  zageben  and  ihnen  sagen» 
das  sie  keinen  frevel  aber  dem  gatte  theten;  theten  sie  aber  was  mit 
gewalt,  das  mästen  wir  dalden,  bis  das  wirs  bessern  kanten. 

Uffh  mittwoch  vor  Hedwig  (IL  Oct)  im  75.  jhar  hatte  mein  hen 
von  Magdeburg  die  vom  tale  bescheden  amb  12  zamNeaenwerck;  aber 
gleichwol  schickte  mein  herr  die  seinen,  nemlich  Heinrich  von  Ammen- 
dorff  und  Vinzencias,  alle  tage  za  anserm*  widertheile  afb  rathaos  and 
rieten^  über  uns  vom  tale.  Und  wir  befanden  der  gutten  rede  and 
zusage  von  unserm  gnedigen  herrn  nicht,  als  uns  wol  zugesaget  war. 
Die  8  vom  tale  giengen  zum  Neuenwerck.  Do  hub  Thimon  Raucheopt  ^ 
ahn  von  meines  herrn  wegen:  „ersamen  gutten  freunde!  Mein  gnediger 
herr  heisset  mich  reden ,  so  die  gebrechen  zwischen  dem  riUhe,  In- 
nungen und  gemeine  und  den  pfennem  am  nechsten  verblieben  sindt, 
hat  sich  mein  gnediger  herr  zu  euch  gefuget  und  gesehen,  die  zu  ent- 
scheiden. So  wil  seine  gnade  im  ersten  3  stuck  vomemen,  nemlidi 
das  erste  umb  die  4  Vorsteher  des  tals,  umb  die  4  vorsohleger  und 
umb  das  gleiche  saltz  zu  sieden ;  und  wolte  seine  gnade  darza  rath^i, 
das  die  stucke  so  geordtnet  werden,  gott  zu  lobe,  seinem  stifte  und 
Bl.  47'  dem  II  gemeinen  guthe  zu  frommen.  Darauff  namen  wir  ein  gesprech 
und  gaben  seiner  gnaden  antwort:  „so  seine  gnade  wol  wiste,  das  unser 
widerteil  uns  nicht  wolte  beschuldigen,  und  doch  seine  gnade  mit  sei- 
nem wirdigen  capittel  und  der  rath  von  Magdeburg  vor  das  beste  betten 
genommen,  das  wir  vom  tale  die  von  innungen  und  gemeine  schuldigen 
selten,  mit  dem  rathe  haben  wir  nichts  zuthun,  den  das  beste,  so  haben 
wir  die  von  innongen  und  gemeine  beschuldiget  vor  euren  gnadeni 
dem  thumcapittel  und  dem  rathe  zu  Magdeburg,  wir  habens  auch 
darauff  gesatet<^  zu  entscheiden  mit  wislicher  freundtschaft  oder  im 
rechten,  eure  gnade  mitsampt  den  acht  obgeschribraen  haben  uns 
ein  solchs  auch  zugesagt.  Darumb  bitten  wir  euer  gnade  themutiglich, 
wollet  unser  widertheil  im  ersten  vor^  uns  lassen  kommen  und  uns  der 
schulde  und  gebrechen,  die  wir  zu  ihnen  gesatzt<*  und  gethan  haben, 
freundtlich  mit  wissen  oder  rechtlich  entscheiden/'  Item  mein  herr 
schlug  fast  umb  undt  wolde  sein  capittel  und  den  rath  zu  Magdeburg, 
als  wir  verstunden,  darbey  nicht  haben,  ;wiewol  das  uns  seine  gnade 
zugesagt  hatte,  und  wolts  auch  alleine  uff  sich  nit  nemen  und  hatte 
das  in  allen  besten  vorgenommen,  uf  das  seine  gnade  nit  wolte  ver- 
marckt  werden.  Wir  -horten ,  mein  herr  ruckte  die  3  stuck  £ast  uff, 
handel  darinne  zu  haben ;  seins  capittels  und  des  raths  von  Magdeburg 

*  zu  Tiu  vndt  widertheile.      ^  Retden,  Rttden?      ^  geeatE.      ^  Ton  (?).      •  g«Mts» 

1  Thimol.  von  Rauchhaapt,  1466  Hofioiarschall  (alter  MarschaU)  des  Erz- 
bischofe  Johannes,  erwarb  1454  das  GatTrebnitz  im  Saalkreise.  Dr.  n.  962.  Gen.  Tab. 
216.  König,  AdeMexicon  915.  Vgl  weiter  unten  BL  56\  Beg.  fend.  Johannis 
archiep.  Magd.  44  im  K  St.-A.  zu  Magd.  (Erzst.  Magd.  40). 


1475  October.  77 

nnd  unser  gcholde  schweig  er.  Wir  fragten,  was  seiner  gnaden  mei- 
iiimg  an  den  3  stncken  were,  wie  wirs  yerstehen  solten,  es  wolde  nicht 
an  tag  kommen.  Do  baten  wir^  seine  gnade  wolte  nns  vergunnen, 
seiner  gnaden  meinnng  an  die  vom  tale  zu  bringen.  Antwortte  seine 
piade  ja,  das  wirs  theten  nnd  kernen  uffh  freytagk  (13.  October)  zn  7 
obren  vor  seine  gnade  zum  Nenenwercke.  Das  wardt  an  die  pfenner 
bradit.  Baten  sie  alle  gemein,  das  unser  gnediger  herr  die  dinge  so 
wider  nnd  der  weyse  und  form  yomem^i  wolt,  als  es  uns  durch  seine 
gnade,  sein  capittel,  den*  rath  von  Magdeburg  zugesagt,  beredt  nnd 
audi  Terlassen  zu  S.  Moritz. 

II  Und  die  pfenner  kohren  ihrer  noch  mehr  zu  den  achten,  so  das  BL47' 
ihrer  18  oder  19  vor  meinen  herm  giengen  und  sagten  ihme  die  ant- 
wort  Er  wardt  zomigk:  wir  sprachen,  die  unsem  betten  uns  anders 
wki  befohlen^  sondern  wir  baten  noch  als  vor,  das  seine  gnade,  sein 
eapittel  und  der  rath  von  Magdeburg  unser  schulde  yomemen  weiten 
qimI  uns  der  entscheiden.  Der  zom  war  da.  Do  fragten  wir,  woltens 
seine  gnade  haben,  wir  weiten  die  pfenner  gerne  zu  hauffen  haben. 
Antwortet  seine  gnade,  sie  bekümmerte  sidi^  des  nicht,  wir  möchten 
sie  beysammen  haben  oder  nicht.  Wir  lissen  das  nicht  und  hatten  sie 
nfiii  sonabent  (14  Oct.)  zwir  zusammen  und  worden  eins,  u£f  das  uns 
mser  gnediger  herr  nicht  yermercken  solte,  das  wir  heimlichs  oder 
wag  yerborgens  drinnen  wisten  nnd  darumb  das  nicht  weiten  lassen 
handeln,  das  dan  seine  gnade  Ungnade  uff  uns  werfen  möchte,  und 
wolten  seiner  gnaden  dis  vor  ein  antwort  sagen,  das  uns  seine  gnade 
so  gnedig  sein  wolte  und  sein  capittel  und  den  rath  von  Magdebui^ 
beischen  wolde,  mitsampt  denen  die  gebrechen  wider  anzufahen,  wolten  <^ 
wir  seiner  gnaden  zu  ehren  und  wolgefallen  und  den  seinen  obgeschri- 
ben  gerne  gestatten  und  vergönnen,  vorzunemen  einen  guttlichen  handel 
mit  wissen,  das  der  dreyer  stucke  eins  vorgenommen  wurde,  und  unser 
vom  tale  schult  eine  darbey  gehen  möchte,  und  dieselbe  freundlich  mit 
wissen  oder  rechtlicb  zu  gründe  entscheiden  möchte  werden,  und  dar- 
nach aber  der  dreyer  stucke  eins  und  unser  vom  tale  schidt  und  ge- 
brechen auch  eine  darbey  gehen  möge  und  die  aber  so  zu  entscheiden, 
wie  oben  berurt,  uff  das  keinem  teil  zu  kurtz  geschehe. 

Uff  denselbigen  tag  obgeschrieben  (14.  Oct.)  schickten  wir  den 
bomschreiber  zu  seiner  gnaden  zu  verhören,  ob  unser  seine  gnade  ||  BL48' 
warten  kunte,  wir  betten  die  vom  tale  zwir  bey  einander  gehat,  so 
wolten  wir  seiner  gnaden  ein  antwort  sagen  uff  den  neuen  gehaltenen 
bandel  zum  Neuenwergk.  Antwort  seine  gnade  bey  dem  bomschreiber, 
das  die  vom  tale  ^  uff  den  montagk  Galli  (16.  Oct.)  frue  umb 
7  oder  8  zu  seiner  gnaden  schicken  selten  uff  die  bürg.  Die  vom 
tale  k<»«n  acht  manne  darzu.  Frue  zwischen  sieben  waren  dieselbigen 
im  pfennerhoffe  und  wolten  uSsitzen,  so  kompt  Jacob  Lenart,  meines 
herm  von  Magdeburg  thurknecht,  und  saget  uns,  wir  selten  nicht  kom. 
men,  meinem  herm  sein  merckliche  geschefte  vorkommen.    Aber  mein 

*  dem.      i>  ite.      •  woltoii.      <>  hi«r  im  Mmnue.  ,ß.  G.*' 


78  Marcus  ^ittendorfit 

herr  von  Magdeburg  kam  zum  Neoenwergk.  Da  hatte  er  unser  widertheil 
besetaeden,  nemlich  die  acht  als  Hans  Seile,  Hans  Hedderich,  Hans 
Laub,  Peter  Schaff kopff,  PrOlwitz,  Weissack  und  die  andern.  Sie 
waren  eine  gutte  weyle  da  gewest,  was  sie  über  uns  pfenner  rieten , 
das  weis  gott;  uffh  nachmittag  waren  sie  uff  die  bürg  gefahren  mit  2 
wagen  und  geritten. 

Uff  die  mittwoch  S.  Lucas  tagk  (18.  Oct.)  nach  mittage  schickte 
unser  gnediger  herr  zu  den  bommeistem  und  lies  ihnen  sagen,  das  er 
die  pfenner  uff  morgen  donnerstag  (19.  Oct.)  beysammen  solte  haben, 
und  alle  zu  dem  Neuenwergk  kommen  solten  umb  eins  nach  mittage.  Die 
bommeister  hatten  die  pfenner  aber  alle  bey  einander  in  Bnchels  hoffe 
und  berichten  sie  der  meynung  meines  herm;  aber  sie  wolten  das 
nicht  volworten,  alle  hienaus  zu  gehen,  umb  mancherley  Sachen  wegen 
und  schickten  von  irent  wegen  8  manne  zum  Neuenwergk  zu  meinem 
herm.  Die  brachten  der  vom  tale  antwort,  als  oben  geschriben,  an 
unsem  gnedigen  herm.  Diese  antwort  sagten  wir:  gnediger  herr,  wir  haben 
*  die  vom  tale  uffii  sonnabent  ^  zwirbey  einander  und  uff  heute  freitags 
Bl.  48^  einmahl  gehabt.  ||  So  haben  sie  uns  befohlen,  euer  gnaden  zu  bitten, 
das  der  verbliben  handel,  so  zu  S.  Moritz  verlassen,  wider  möchte  vor- 
genommen werden,  das  wolten  die  vom  tale  alle  williglidi  verdienen. 
Er  sach  übel  und  wardt  zomigk.  Seine  gnade  liss  uns  wider  sagen, 
er  hette  uns  am  nechsten  drey  stuck  vorgehalten,  ihren  rath  darzu  zu 
geben,  das  die  so  möchten  geordtnet  wenien,  das  seinem  stiftund  dem 
gemeinen  gutte  frömlich  sein  solte,  und  wir  alle  dadurch  zu  friede  und 
eintracht  kommen  solten;  und  lies  uns  eine  zettel  lesen,  die  unser  wi- 
dertheil, die  Innungen  und  gemeine,  uffn  rathause  begriffen  und  auch 
geschriben  hatte,  seiner  gnaden  zugesandt,  wie  sie  das  haben  wolten 
umb  die  regirunge  des  tals  und  andere  Sachen.  So  war  sein  beger, 
hetten  wir  noch  nicht  grttndtliche  antwort  von  den  pfennem,  das  wir 
die  uff  morgen  freytagk  (20.  Oct.)  wolten  beysammen  haben  und  vleis 
darbey  thun,  das  seiner  gnaden  eine  antwort  nach  mittage  umb  eins 
werden  möchte  zum  Newenwergk,  den  seine  gnade  meinte  das  gantz  wol 
uff  allen  theilen.  So  hatten  wir  umb  die  zettel ;  die  that  uns  seiner 
gnaden  cantzler.  Wir  fragten  auch  seine  gnade ,  ob  unser  widertheil 
auch  mehr  schulde  hette  die  regirunge  des  tals  belangende.  Darauff 
antwortet  seine  gnade  nein,  zur  zeit  hetten  sie  nicht  mehr  schulde» 
die  ihnen  wissentlich  were. 

Uffn  freitag  der  11000^  Jungfrauen  abendt  (20.  Oct.)  waren  die 
pfenner  alle  bey  einander  und  wurden  berichtet  der  meinung  meines 
herm  von  Magdeburg,  und  die  stucke  der  zettel  wurden  ihnen  gelesen. 
Do  sprachen  sie  und  wurden  alle  eintrechtigk  und  lissen  meinem  herm 
diese  antwort  geben:  nachdeme  seine  gnade  begerte  handel  in  den 

*  „wir"  steht  an  dlsMr  BtoUe  fiberflIlMig.      ^  laOOO. 


1  Das  war  am  14.  Oct  geschehen,  vgl.  S.  77. 

2  Am  20.  Oct.  (?);  es  dürfte  vielmehr  „domierstag**  (19.  Oct.)  zu  lesen  sein. 


1475  October.  79 

Stacken  zu  haben,  die  des  tals  regiemnge  belangeten,  so  wolten  sie 
das  seinen  gnaden  vergönnen  nnd  seinem  capittel  ||  und  dem  rathevon  B1.49' 
Magdeburg  in  solcher  weyse,  das  ein  frenndtlicher  handel  mit  wissen 
Yorgenommen  wurde;  mochte  die  frenndtligkeit  so  nicht  getroffen  wer- 
den, das  den  das  recht  ginge,  als  ans  seine  gnade  za  S.  Moritz  zage, 
sagt  hat,  and  aacb  das  die  schalde  bey  einander  gehen  and  der  ver- 
sigelten Zettel  anschettlich,  dar  dencken  wir  nicht  ausszugehen,  den  in- 
nangen  and  gemeinheit  wollen  die  gehalten  haben,  so  haben  wir  ihnen 
aach  zagesaget,  wir  wollen  sie  halten.  Aach  wart  forder  gesagt,  das 
wii  eineversicherong  von  onsermwidertheil'  haben  möchten  versiegelt, 
off  das  sie  nicht  dorften  sagen  affeine  ander  zeit,  wir  betten  die  stocke 
oder  dergleichen  an  seine  gnade  getragen  hinder  ihnen,  oder  das  onser 
widertheil  ire  schalde  verzeichnete  ond  die  versigelten,  ond  wir  vom 
tale  desgleichen,  ond  die  bey  seine  gnade  gelegt  worden,  ond  alsdan 
seine  gnade  iglichem  theile  einen  versigelten  recess  drober  gebe,  ob 
das  ie  anders  keme,  das  dan  ein  jederman  beweisen  möchte,  was  sie 
vor  schalde  oder  gebrechen  angebracht  betten. 

Umb  der  rede  willen  wardt  mein  herr  zornig  and  lies  mancherley 
rede  sagen,  ond  aoch  selbest  redete,  meinte  er,  das  wir  non  aos  der 
Zettel  nicht  gehen  wolten  ond  betten  vor  draas  gegangen,  als  er  sprach ; 
aoch  das  man  daromb  rechten  solte,  were  nicht  noth,  man  konde  die 
stock  ond  andere  die  regirong  des  tals  belangende  so  wol  ordenen 
ond  machen,  das  es  ^  darzo  nicht  vil  doctores  bedörfte,  off  das  vor  sein 
Stift  ond  gemeine  gott  were,  ond  zog  ons  harte  an,  ob  wir  ime  die  re- 
gierong  gestatten  wolten  im  tale  zo  ordenen.  Wir  achte  mit  den 
bommeistem  sprachen  ond  sagten,  wir  ||  wolten  seiner  gnaden  denBl.49^ 
handel  gerne  vergönnen  in  solcher  weise  ond  fcmn,  als  dan«'  onser  an- 
bringen gelaot  hat.  Do  sprach  mein  herr,  die  gebrechen  weren  in 
schiütweise  nicht  an  ihn  gelanget,  ond  wir  habens  vormals  von  seiner 
paden  so  verstanden,  das  die  gebrechen  von  onserm  widertheil  an 
ihn  gelanget  worden. 

Da  mag  man  mercken,  wie  die  dinge  zogiengen,  ond  were  zo  be- 
sonn, er  möchte  ons  in  gros  leidt  gebracht  haüben  omb  den  willen, 
wen  wir  aos  der  zettel  weren  gegang^,  so  möchte  er  das  regiment  zo 
sich  gebracht  <^  haben  ond  möchte  darnach  vorbas  gegriffen  han.  Da 
onser  gnediger  herr  das  vemame,  das  wir  nicht  anders  thon  wolten, 
ond  die  pfenner  ans  anders  zo  thon  nicht  befohlen  hatten,  lies  er  ons 
sagen,  er  were  em  forste  ond  ein  herre  seiner  freyenlehngotter;  daromb 
gebarte  ihme  ordtnong  zo  machen  ober  die  regieronge  des  tals,  es 
were  ihme  aoch  zindich  zo  thon.  .  .  .  <" 


II  Ehrwürdigster  in  gott  vater!     Nachdem  so  unsere  freonde  vom  Biso* 
tale  die  onsem  von  innongen  ond  gemeine  vor  eoer  forstlichen  gnaden 
schrifUich  verklagt  haben,  so  ons  eoer  gnade  hat  lassen  vorhalten,  ond 

^  «.wUMr"'  feblt.       >>  er.       <>  yni  vnier.       <*  habraoht.       •  BlaU  49*>    bt  nur  Bur  Hälfte  be- 
ioliritbeii,  dum  folft  ein  kmu  leere«  BUtt,  dann  Blatt  60* 


80  Marcos  ^ttendor£ 

wiewol  wir  von  denselbigen  enem  gnaden  der  nberschreybnng  and  ver- 
klagangk  eine  Abschrift  gebeten  haben,  dar  nnser  affrichtige  Bchrift- 
liche  antwort  äff  za  than,  das  ans  den  eaer  gnade  amb  sonderiidier  ar- 
Sache  yrillen  äff  die  zeit  nicht  hat  wollen  lassen  geben,  wie  dem  allen 
hetten  wir  wol  gemeinet,  unsere  freunde  vom  tale  were  derselbigen 
aberschreibong  nicht  noth  gewesen,  so  wir  ihnen  and  sie  ans  verwandt 
and  zusammen  in  einer  mauer  sitzen,  und  auch,  so  wir  nicht  änderst 
wissen,  einer  wilkire  selten  gebrauchen,  dar  sie  sich  doch  nach  unserm 
beduncken  gantz  ungeburlich  gegen  halten,  doch  nach  man\[^hfaltigem 
vleis,  muhe  und  arbeit,  die  euer  fürstliche  gnade  uff  diese  ding  gewandt 
hat,  das  wir  euer  gnaden  guttlich  danckende  sindt,  sie  zum  letzten 
darhin  gedegen,  das  die  unsern  von  Innungen  und  gemeinheit  die  ge- 
brechen, die  zwischen  inen  und  denen  vom  tale  sindt,  euem  gnaden 
zu  willen  und  wolgefallen  zu  einem  guttlichen  handel  wollen  konmien 
lassen,  so  wir  irenthalben  enem  gnaden,  eurem  wyrdigen  capittel 
samt*  den  ersamen  unsern  lieben  rathsfreunden  von  Magdeburg,  einen 
guttlichen  handel  zu  leyden,  mit  wissen  zugesaget  haben;  so  aber  in 
diesen  dingen  die  freundtschaft  nicht  möchte  getroffen  werden,  das  dan 
die  vom  tide  ihre  gebrechen  und  schult  schriftlich  in  benandter  zeit 
übergeben  und  redits  belemung  darinne  gebrauchten:  was  dan  einem 
iglichen  part  zuerkant  wurde,  das  darbey  zu  lassen,  doch  unschedlich 
ßL  50^  unser  wilkire,  Privilegien  und  altem  herkommen.  ||  So  dan  unsere  freunde 
vom  tale  Innungen  und  gemeine  vormeinen  in  schulden  und  klagen 
zu  haben  nach  laut  ihrer  schrifte,  so  wir  berichtet  sindt  worden  so 
vermeldende,  das  ihnen  innunge  und  gemeine  grosse  gewalt  thun  und 
sie  wollen  dringen  von  ihren  alten  freyheiten,  gerechtikeiten  und  ge- 
wonheiten,  oder  wie  ihre  verklagung  uff  die  oder  ander  wort  innehelt, 
das  ihnen  doch  nicht  noth  gewesen  were,  hetten  uns  auch  zu  denen 
vom  tale  versehen,  sie  hetten  das  nach  gewanten  dingen  wo)  besser 
gewust,  und  wan  solchs  vomemens  vil  geschehe,  möchte  ihnen  und  uns 
zu  merglichem,  unüberwindlichem  schaden  kommen,  doch  wie  d^n  allen, 
gnediger  herr,  so  die  vom  tale  Innungen  und  gemeine  sonderiich  ver- 
klaget haben  und  den  rath,  so  wir  bericht  sind  worden,  so  wollen  doch 
unsere  herren  vom  rathe,  die  do  sitzen  von  Innungen  und  gemeine 
wegen,  und  auch  unsere  herm  die  meister  in  diesen  dingen  von  In- 
nungen und  gemeine  ungesondert  sein  und  meinen  auch,  was  durch 
sie  in  diesen  dingen  sey  vorgenommen,  das  gestehen  die  part,  das  sie 
dem^  wol  getrauen  nachzukommen  und  zu  beruhen.  Darumb,  gnediger 
herr,  seindt  meine  herm  vom  rathe  mitsampt  den  herm,  den  meistern 
und  andem  herren,  die  aus  aUen  parten,  die  aus  innungen  und  gemeine 
darzu  geschickt  sindt,  uff  diesen  heutigen  bestrackten  tag  hie  vor  euer 
gnaden  kommen,  hie  zu  hören,  was  die  vom  tale  unsere  herren  vom 
rathe,  unsere  herren  meister  und  auch  die  von  innungen  and  gemeine 
schuldigen  wollen,  da  wollen  meine  herm  vom  rathe  uffrichtige  ant- 
wort drauff  thun. 

*■  maäU      ^  tfdan*'  Im  Hammer. 


1475  October.  81 

Uff  die  k5hre  der  bornmeistery  derhalben  sich  diese 
innang  uff  diese  pfingsten  yernenert  hat  Ist  derhalben  ge- 
schehen:  die  vom  taie  haben  fast  lange  zeit  vorgenommen ,  das  sie 
die  schOppen  vor  dem  Rohlande  oft  dem  berge  zn  bommeistem  kihren 
lassen,  dar  sich  dan  die  nnsem  £Eist  mit  ihn  nmb  geirrt  haben,  dansie 
finden  sich  an  der  kihre  der  schOppen  gantz  sehr  mercklichen  beschwe- 
ret, und  anch  der  rath  von  Halle  in  viel  gescheften  verhindert  wirdt^ 
imd  auch  viel  Schadens  doraos  kommen  ist,  das  sonst  nidit  geschehe. 
Dammb  haben  die  nnsem  von  Innungen  und  gemeine  wol  6  oder  7 
jähr  gemeiniglich  alle  jhar  off  das  ||  rathaus  gelangen  lassen,  das  sie  BL51' 
die  Schoppen  uffa  berge  zn  bommeistem  nicht  haben  wolden,  es  ist 
aber  mit  ihn  oder  von  ihn  von  jhar  zn  jhare  ein  übersehen  geschehen 
so  lange  bis  uff  dis  nechste  vergangene  jhar ;  haben  die  part  den  ihren 
aber  ein  befehlnng  gegeben,  das  sie  die  köhrung  schlechts  nicht  wol- 
len gestatten.  Doch  nmb  guttes  glimpfe  willen,  so  die  vom  tale  viel 
behelfs  darwider  meinten  zn  haben,  ist  nach  nnserm  gedencken  der 
abschied  so  gewest:  wir  weiten  in  deme  noch  nff  dismahl  eine  gedolt 
tragen  mit  der  kihre  der  schOppen  zu  bommeistem,  das  sie  es  so  be- 
schaffen, das  das  nfi  eyn  ander  jhar  nicht  noth  were,  nff  das  nicht 
forder  nnwille  drans  wurde.  Were  es  aber  jhe  sache,  das  sie  derhaL 
ben  vermeinten  viel  freyheit  zu  haben,  das  man  dan  in  mitler  zeit  gutt- 
liehen  handel  daraus  hette;  dorauff  sindt  diese  dinge  so  blieben  an- 
stehen bis  uff  diese  pfingsten.  Haben  unser  herren  meister  in  dem  ab- 
schiede der  bommeister  sie  daran  erinnert  und  guttlich  gebeten,  so  sie 
wol  wisten  den  abschiedt,  und  das  die  ihreYi  viel  gebrechen  betten,  dammb 
sie  nicht  weiten  gestatten,  die  schöppen  von  dem  berge  zu  bommeistem  zu 
kiren,  das  sie  es  mit  den  ihren  also  verfugten,  das  sie  köhren  zu  bommeistem 
die  jhenigen ,  die  nicht  schOppen  uff  dem  berge  weren.  Dorauff  die 
bommeister  geantwortet  haben,  sie  betten  der  köhre  nicht  zu  thnn, 
weiten  sie  derhalben  was  vomemen,  möchten  sie  reden  mit  denen,  die 
der  köhre  zu  thun  betten.  Ueber  das  alles  sindt  die  bommeister  ge- 
kohren  und  ein*  schöppe  von  dem  berge  darander;  den  gedencken  die 
unsero  nicht  zuzulassen  nmb  vieler  Ursache  hiemach  folgende: 

Zum  ersten  umb  den  willen,  das  die  schöppen  von  dem  berge 
mit  viel  eyden  und  gescheften  behaft  sindt,  nemiich  vor  dem  Roh- 
lande, mit  der  schöppenbanck  und  auch  mit  viel  gescheften  uff  dem 
schöppenhause.  Damechst  sindt  sie  eydthaftig  und  beschwert  mit  dem 
talgerichte  und  mit  viel  gescheften  in  dem  pfennerhofe.  Über  das 
alles  wollen  die^  andere,  innungen  und  gemeine,  das  ampt  der  bornmei- 
sterschaft  auch  inne  haben ,  da  dem  rathe  von  Halle  viel  verseumnis 
von  kompt  und  auch  nnsem  burgem  gross  mercklich  schade  davon 
enstehet,  die  ||  so  verseumet  werden,  zu  ihren  rechten  noch  darvon  bl  51^ 
nicht  kommen  können. 

Auch  haben  die  unsem  noch  eine  grösser  beschwerang,  indem  die 
schöppen  von  dem  berge  werden  auch  von  ihnen  in  deme  verdeehtig 

^  Tod  den  SchO^M.      ^  t«>le**. 

a«toUcbt«i.  <L  Pr.  Sachten  XL  ^ 


82  Marcus  Spittendorff. 

gehalten  dammb,  alle  sehöppen  vor  dem  Rohlande  sindt  gemeinglich 
mit  angebornenind  auch  gemachter  freundtschaft  so  yerbunden  and  auch 
verstrickt,  das,  wenn  sie  menschlicher  gebrechlikeit  and  ihrer  gewalt  ge- 
braachen  wollen,  niemandt  mit  und  vor  ihn  zu  rechte  kommen  kan, 
das  dan  in  kurtzen  jharen  geschehen  ist  und  auch  noch  vor  äugen  ist 
Darnmb  finden  sich  die  unsem  sehre  mit  den  schöppen,  wen  sie  zu 
bommeistem  gekoren  werden,  beschweret,  dan  wan  sie  bornmeister 
sindt,  so  haben  sie  die  rechtstule  alle  inne  in  der  Stadt  Halle;  den  hat 
jemandt  von  den  unsem  vor  dem  Rohlande  zu  schicken,  sindt  sie  des- 
gleichen auff  dem  schoppenhause,  so  haben  sie  auch  das  talgerichte 
inne  und  auch  den  pfennerhoff.  Darumb,  gnedigerherr,  vermeinen  die 
unsem,  nachdem  die  schöppen  vom  berge  mit  so  vil  emptem  und 
eyden  verhaft  sindt,  sie  sollen  durch  billikeit  die  richtstule  nicht  alle 
inne  haben  und  zu  der  bommeister  ampt  nicht  gekoren  werden ,  auch 
sich  selber  darzu  nicht  nötigen;  doch  wie  dem  allen  betten  sie  derhal- 
ben  irgent  freyheit  oder  Privilegium  und  legten  die  vor,  betten  wir 
darkegen  keine  kegenrede,  wolde  (!)  wir  uns  aber  der  gebühr  halben 
wol  geburlich  halten.  Auch  gnediger  herr,  die  unsem  haben  noch  ein 
gebrechen  und  beschwemngk  der  schöppen  von  dem  berge  halben,  und 
ist  noth,  das  derhalben  itz  auch  in  diesem  handel  die  biUigkeit  vorge- 
nommen werde,  den  die  unsem  meinen,  das  die  schöppen,  die  itzt  den 
schöppenstuel  uff  dem  berge,  der  *  dammb  „uff  dem  berge''  heist,  das 
die  von  dem  berge  das  gerichte  vor  dem  Rohlande  inne  gehabt  und 
nicht  die  vom  tal,  sondem,  so  die  geschlechte  von  dem  berge  verstor- 
ben sindt,  haben  sich  die  vom  tale  des  schöppenstuls  unterwunden, 
und  haben  so  das  gerichte  vor  dem  Rohlande  und  auch  des  tals  ge- 
richte alle  beyde  innen,  wiewol  die  unsem  meinten,  so  die  geschlechte 
Bl.  52*  von  dem  berge  nicht  mehr  sein,  ||  man  solte  billich  aus  Innungen  und 
gemeinheit  auch  in  den  schöppenstuel  kiesen.  Sie  sindt  auch  nicht 
gemeinet,  so  es  doch  alle  tage  wol  not  were,  schöpfen  zu  kiesen,  das 
sie  die  kihre  wollen  zulassen,  man  kiese  den  auch  aus  innungen  und 
gemeynheit ;  die  vom  tale  legeten  den  gnungsame  beweysung  und  pri- 
vilegia  vor,  damit  sie  mögen  beweysen,  das  sie  alleine  beyde  richtstule 
sollen  inne  haben,  so  wir  anders  nicht  wissen,  den  das  die  vom  tale 
mit  uns  und  wir  mit  ihnen  zusamne  in  einem  rathe  sitzen  und  einer 
wilkire  gebrauchen.  Wir  gestehen  in  auch  nicht,  das  sie  irgent  eine 
sonderliche  freyheit  über  ander  gemeine  burger  haben  sollen  ^  wan  es 
ist  ein  gemeine  wort:  „ungleiche  schusseln  machen  schilene  äugen'' i. 

Die  gebrechen,  die  zwischen  innungen  und  gemeinheit  und  den 
von  tale  sindt,  haben  sich  aus  vier  stucken  entsponnen: 

Zum  ersten  von  der  abetretunge.  Uff  das  stuck  ist  durch unsers 
gnedigen  herm  rethe  gesprochen  und  bereth,  und  auch  uns  vorunserm 

•  „der"  fehlt. 

1  üngelyke  schottein  maken  schele  ogen,  Wandor,  Deutsches  Sprichwörter- 
lexicon  IV.  S95,  896. 


1475  Octobcar.  88 

gnedigen  herrn  zugesagt,  das  die  Tom  tale  mit  dem  abetretten  solten 
halten  nach  laut  der  wilkihre,  so  das  mit  innungen  uid  gemeinheit 
gehalten  wirdt,  and  die  wilköhre  nidit  deuten  off  eine  oder  zwo  per- 
schonen. 

Zum  andern  mahle  von  der  haltnnge  der  zetteln,  die  nber  der 
regieninge  des  tals  in  vergangen  jharen  gegeben  ist,  da  sich  die  vom 
tale  vor  nnsem  gnedigen  herrn  ingegeben  han,  das  sie  die  mit  andern 
Stacken,  die  dabey  besprochen  worden,  halten  wolten  and  doch  nicht 
geschehen  ist. 

Diese  2  stnck  vorgeschrieben  sindt  bereit  vor  nnserm  gnedigen 
herrn  besprochen,  wie  es  damit  sol  gehalten  werden,  da  haben  die 
onsem  ein  genagen  ahn,  wen  das  so  geschieht.  Sie  bitten  aach  ansem 
gnedigen  herrn,  seine  gnade  wolle  die  vom  tale  so  haben,  das,  was 
besprochen  ist,  das  also  gehalten  warde,  andern  nnrath  za  vormeiden. 

Das  dritte  stocke  ist  omb  die  kihre  der  schOppen  za  bom- 
meistem,  da  sich  die  ansem  widersetzen  amb  viel  arsache  willen,  so 
vorgeschriben  stehet. 

Das  vierte  ist  amb  der  pfänner  behaasange,  das  den  ein  Stacke 
der  wölkir  ist  ||  nemlich  so  laatende:  aach  soll  niemandt  pfannwercken,  BL  52^ 
er  sey  den  beeygent  and  beerbet  %  bey  5  marcken^;  das  den  in  ver- 
gangenen gezeiten  darch  innangen  and  gemeinheit  vorgenommen  ist  za 
handeln  and  aach  die  vom  tale  darin  gevolwort  haben,  wiewol  etzliche 
meinten ,  die  wölköhre  were  so  unrecht  gedeutet ,  und  die  vom  tale 
dasselbe  stuck  uffgenommen  haben  zu  halten.  Doch  so  haben  sie  das 
von  stundt  nach  einem  halben  jhare  fallen  lassen,  sondern  die  unsem 
wollen  dasselbige  stuck  gehalten  haben  und  meinen,  es  sey  wol  billich, 
nachdem  das  pfanwerg  gar  eine  ehrliche,  genysliche  narunge  ist,  wer 
des  gebrauchen  Volle,  er  sey  zu  Halle  ein  burger,  beeigent  und  beerbet, 
So  das  er  hauss  und  hoff  habe  und  nicht  drey  oder  viere  zusammen  in 
einem  hause  wonen,  den  durch  das  vomemen  kan  man  nicht  wissen, 
ob  einer,  zwene  oder  drey  das  pfanwergk  verheget,  oder  wie  die  ding 
eine  gestalt  haben,  sondern  die  vom  tale  meynen,  einer  sey  beeigent 
und  beerbet,  wan  er  ein  haus  hat  von  10  oder  15  alten  schocken  oder 
irgent  eine  ledige  scheine,  wan  mit  der  weise  kompt  es,  das  die  besten 
heuser  in  unser  Stadt  Halle  wüste  stehen.  Auch  gnediger  herr,  das  dis 
stuck  vorgenonunen  ist  zu  handeln,  ist  von  denen  vom  tale  selbst  her. 
kommen,  wan  ihrer  viel  unter  denen  vom  tale  beklagen  sich,  das  die 
ledigen  gesellen,  die  nicht  hausunge  uff  halten  möchten,  die  hauswirte 
wol  auss  haus  und  hoffe  pfanwercken  mit  viel  uffsetzen,  die  sie  vor- 
nehmen, damit  der  hauswirt  und  auch  das  pfanwerck  verderbet  wirdt; 
sondern  wer  die  warheyt  dorfte  reden,  so  ist^  das  pfanwercken,  das  etzliche 

•  beerben.      ^  ^i**  fehlt  tn  der  HandKhrfft 


^  In  den  alten  Statuten  der  Stadt  HaUe,   welche  Fdrstemann   in  den  Neuen 
liGttheilimgen  (Bd.  I.  ^  S.  72)  hat  abdrucken  lassen,  fehlen  diese  Stralbestimmungep 
diese  WUlkOr  kann  also  Sp.  hier  nicht  im  Sinne  gehabt  haben. 

6* 


84  Marcos  SpittendorE 

JQDge  gesellen  thon,  ihr  eigen  verderb,  das  sie  von  stnndt  an  in  gantz 
ihren  jungen  jähren  begynnen  zu  pfanwercken,  wen  ihnen  noch  wo! 
noth  were  in  die  schnle  za  gehen  oder  ander  dinge  vorzunemen,  die 

BL  58*  inen  zn  züchten  noth  weren.  Doch  so  wir  unser  kinder  zihen,  |  so  be- 
sitzen sie  auch  unser  guther  und  gedeyen  zn  dem  besten,  so  sie  mögen. 
Auch  gnediger  herr,  alle  gebrechen,  die  zwischen  Innungen  und  ge- 
meine entstehen,  finden  sich  gemeiniglich  daraus,  das  die  vom  tale  so 
sunderliche  vortel  suchen  und  wollen  die  wölköhre  anders  deuten  uff 
einen  ort  wider  uff  den  andern.  Dan  wen  man  jemandts  straft  aus 
dem  gemeinen  hauffen,  so  ist  es  alles  wolgethan,  sondern  wen  die 
straflfunge  auch  an  sie  kompt,  das  ist  wider  die  wölkihr,  oder  man 
verstehet  die  nicht  recht,  es  sol  sie  auch  niemandt  anders  deuten,  den 
nach  irem  wolgefallen.  Sondern  wollen  die  vom  tale  zu  zeiten  den 
gleichen  wegk  mit  vomemen  an  schulden  und  an  anderm  unrate,  den 
etzliche  Üiurfen  sich  wol  berumen  und  sprechen,  es  were  nicht  gut, 
das  wir  nicht  schuldig  weren,  sie  wolten  auch  noch  darzu  mit  einem 
alten  mantel  behulfen  sein.  Das  nun  daraus  keme ,  was  wir  guttes 
darinne  verstehen  sollen,  wissen  wir  nicht;  sondern  uns  zweyfelt  gar 
nicht,  betten  die  vom  tale  gewolt  mit  uns  ein  sein  und  es  wollen* 
vomemen,  man  bette  wol  weyse  und  wege  vorgenommen,  dadurch 
diese  arme  Stadt  in  bessern  vorrath  kommen  were.  Doch  hofften  wir 
noch,  die  vom  tale  werden  sich  nach  bedencken  und  uns  allen  genissen 
lassen,  das  die  von  Innungen  und  gemeynheit  grosse  merckliche  sum- 
men geldes  haben  geduldet  auszugeben  der  stucke  halben,  die  die  vom 
tale  am  meisten  betroffen  haben,  wan  es  vor  äugen  ist,  alles,  das  diese 
arme  Stadt  anficht  ^,  kompt  gemeinglich  alles  von  dem  talgutte.  Soll 
man  das  da  nun  schützen  und  vertedigen ,  leuft  gemeinglich  uff  vie 
gelts  auszugeben,  den  wir  getrauen  wol  eine  merckliche  summa  geldes 
zu  berechen,  die  man  denen  vom  tale  zu  gutte  ausgegeben  hatt.  Solte 
nun  der  gemeyne  hauffe  den  schaden  tragen  und  etzliche  merckliche 
summa  mit  schaden  gelten  und  andern  helfen  bezahlen,  und  die  vom 

BL  58^  tale  ||  selten  sich  der  herlikeit,  freyheit  oder  Privilegien  underzihen  und 
dem  ersamen  rathe,  Innungen  und  gemeinheit,  die  die  ihren  auch  stets 
am  rathausstule  sitzen  haben,  keine  regierunge  noch  inrede  darinne  [zu] 
haben,  wen  etwas  ungeburlichs  wirdt  vorgenommen,  hoffen  wir,  die 
vom  tale  werden  das  dahin  nicht  bringen  <^.  Wurden  auch  die  vom 
tale  uffbringen,  das  inen  gewalt  von  Innungen  und  gemeinheit  sey  ge- 
schehen, nemlich  in  gebungtae*^  der  zetteln,  so  sie  des  nicht  sindt  ein 
gewesen,  darauff  ist  unser  antwort,  was  in  den  dingen  geschehen  ist, 
ist  geschehen  von  geheisse  innnnge  und  gemeinheit;  und  meinen  auch» 
es  sey  nicht  unbillich  geschehen,  so  unsere  hem  vom  rathe  mitsampt 
unsem  herm  meistern  des  sindt  mit^'  eins  gewesen.  Wir  meinen  auch, 
hetten  wir  auch  die  zettel  nach  ihrem  lanthe  in  die  wölkihr  gesatzt', 
es  solte  dannoch  mit  aller  billigkeit  darbey  bleiben,  darumb  das  es 

•  In  der  Haadtchrift  findet  dch  bier  na  Stelle  der  gesperrten  Worte  ,4^  Iti  weiten'*.  ^  an- 
deht.  c  Hier  In  der  Handaebrift  noch  „werden''.  ^  gebangbcn.  «  An  Stelle  von  „mit**  b»t 
dae  lUnoecrlpt  „wir".      ^  gents. 


1475  October.  85 

mit  andern  parten  anoh  so  ist  gehalten.  Den  wir  wissen  alle,  das  der 
erbare  rath  von  Halle  in  vorzeiten  hat  yorgenommen,  das  die  fiitterer 
etzliehe  ihrer  gesohefte,  die  zu  ihrem  handel  und  innonge  hörten,  sel- 
ten in  der  Stadt  hantiren%  sondern  an  den  enden,  da  sie  der  rath  hin- 
weysete.  So  sie  des  nicht  weiten  mit  ein  sein,  man  lies  es  an  Innungen 
imd  gemeine  bringen,  nnd  do  es  alle  parten  bis  nff^  sie  eins  weren, 
do  wart  es  beschlossen  und  an  die  wölköre  gesatzt<^  ohne  ihren  willen 
und  volwort^.  Dessgleichen  ist  mehr  geschehen;  daromb  wart  das  mit 
andern  parten  so  gehalten,  meinen  wir,  es  werde  auch  mit  aller  billig- 
keit  mit  denen  vom  tale  auch  so  gehalten,  wen  wir  wissen  alle,  das  uff 
die  zeit  etzliehe  vom  tale  sprachen  <^:  der  meiste  theil  beschlossen  hat. 
Meinen  wir,  es  sey  inen  auch  billich,  nun  es  die  vom  tale  betrift.  Son- 
dern ®  in  der  zetteln  berurt  ist,  nemlich  das  die  parthe  uff  einem  haufien 
II  zusammen  kommen,  wen  sie  umb  den  geschos  oder  ander  noturft  BL  54* 
sprechen  sollen,  doch  das  der  rath  darumb  gegrust  werde;  und  wiewol 
nach  der  vom  tale  meinuhg  viel  fehrligkeit  diuinne  sey,  so  es  wol  an 
im  selbst  ist,  lassen  sich  doch  die  unsem  beduncken,  es  sey  ihn  noth,  das 
sie,  wan  sie  zu  sprechen  haben,  zusanmien  [zu]  kommen  umb  den  willen, 
das  die  vom  tale  alle  wochen,  wen  es  sie  lustet  und  un  bequeme'  ist, 
zusammen  laufien,  viel  raths  wider  den  gemeinen  hanffen  halten.  Den 
wir  meinten  wol,  es  were  gnungk,  das  zu  Halle  ein  rathaus  were,  nun 
ist  der  pfennerhoff  auch  zu  einem  rathanse  worden,  desgleichen  S.  Mo- 
ritzius-  und  S.  Michaeliskirchen  ^ ;  und  das  es  die  lenge  darüber  gutt 
werde,  können  wir  nicht  begreiffen.  Darumb  gnediger  herr,  hoffen 
wir,  euer  gnade  werde  ansehen  diese  und  andere  unser  gebrechen,  die 
auch  in  vorgezeigtem  euer  gnaden  des  armen  gemeinen  hauffen  wegen 
eizalt  sindt  und  eurem  wyrdigen  capittel  und  den  ersamen  unsem  raüis- 
freunden  von  Magdeburg,  bequeme  mittel. . .  S  dar  diese  dingk  möchten  zu 
friede  werden  vorgenommen,  so  das  unser  wölköre  bey  macht  hiebe 
uid  einem  parthe  nicht  änderst  den  dem  andern  ausgel^  und  gedeu- 
tet, welches  wir  umb  euer  gnaden  wyrdig  capittel  und  unsem  lieben 
hreunden  von  Magdeburg  gantz  verdienen.'' 

Dieser  vorgeschriebene  handel  ist  zu  S.  Mauricio  im  closter  zu  Halle 
vorgenommen  und  unserm  gnedigen  herra  von  Magdeburg,  seinem  wyrdi- 
gen capittel  und  unsem  freunden  von  Magdeburg  ein  guttlicher?  handel 
in  massen  vergunnet,  und  femer  als  im  anbegiune  dis  begriffs  ausge- 
trockt  ist,  sondem  dieser  handel  ist  ganz  one  ende  abegangen  umb 

•  Hier  aebeint  ,^ht"  zn  fehlen.  ^  de  vir.  »  wie  gew(5hiüioh  geMhrieben.  ^  Der  Sats 
tat  im  WorÜMit  imklw:  ».beechloseen  hatt  meinen  iffir  es  sev  inen  auch  blllioh  nun  es  .  .  .  betrifft. 
Soodem  sie."  «  Hier  findet  s\eh  noch  „sie.*'  '  „vnbeqaeme^S  das  Wort  scheint  verschrieben.  9  hier 
tdüt  wol  etwas.    ^  einen  gnttUchm. 


1  Neue  Mitth.  I»  8.  90. 

3  Kirche  oder  CapeUe  S.  Michaelis  am  alten  Markt,  welche  im  Anfange  des 
16.  Jahrh.  abgebrochen  wurde.  ,,£in  Kirchen  wardt  abgebrochen,  genant  zu  8.  Mi- 
diael  am  alten  Markte  an  Doctor  Milden,  und  es  war  Tor  Zeiten  eine  PfEurkirche 
gewest,  als  man  saget  die  erste  Pfarrkirche  zu  HaUe."  Chron.  HaUense  ab  anno 
UOO  ad  1570.    Manuscr.  d.  Stadtbibl  zu  Magd.  LXm. 


86  Marcus  Spittendorff. 

den^  willen,  das  der  bonimeister  Hans  Waltheim  das  erste  Stacke  dieses 
begriffs  and  vorrede  fast  stöltzlich  and  aafs  aller  scherfst  verantwortet 
hat  in  allen  artickeln,  so  lange  das  er  äff  den  artickel  kommen  ist, 
das  onsere  herm  vom  rathe,  die  da  sitzen  von  innangen  and  gemein- 

6L54^  heit  wegen,  and  auch  ansere  herren  die  meister  ||  in  diesen  Sachen 
von  innangen  and  gemeinheit  angesandert  wollen  sein.  Uff  das  Stack 
hat  Hans  Waltheym  angehoben:  „herrrathsmeister,  ir  habet  gesprochen, 
das  sich  der  rath  nicht  wolle  lassen  sandem  von  innangen^  and  ge- 
meynheit ;  wolte  ich  gerne  wissen,  was  das  flir  ein  rath  were,  oder  was 
ir  vor  einen  rath  meinetet/'  Daraaff  ist  gesprochen  and  geantwortet: 
,4ch  meine  anser  herm  vom  rathe,  die  da  sitzen  von  innangen  and  ge> 
meynheit  wegen."  Daraaff  hat  Hans  Walttheim  geantwortet:  „nein, 
nicht  also,  ein  volkommen  rath  ist  zusammen  gesatzt^  von  drey  ge- 
lencken;  das  sindt  vier  vom  tale,  vier  von  innangen  and  vier  von  der 
gemeinheit,  wen  die  so  zusammen  sitzen,  das  ist  ein  volkommen  rath 
dem<^  ist  gebotten  gehorsam  zu  sein  und  nicht  dem  rathe,  den  ihr 
nennet.  Die  sindt  meine  herren  nicht,  noch  unsere  herren  meister  noch 
Innungen  und  gemeynheit,  denen  gedencke  wir  nicht  gehorsam  zu  sein." 
Daranff  ist  geantwortet,  wir  wüsten  nicht  anders,  den  es  wurde  mit 
allen  von  Innungen  und  gemeynheit  so  gehalten  nach  laut  der  wöl- 
kire.  Wen  sie  oder  die  ihren  was  betreffe,  so  musten  sie  alle  abetreten, 
so  weren  jhe  die  andern  ein  volkommen  rath  und  was  sie  vor  das 
beste  nemen,  hette  auch  gantze  macht.  So  betten  wir  dar  nicht  zweyf- 
fei  an,  wurde  es  so  mit  Innungen  und  gemeinheit  gehalten,  es  solte  mit 
denen  vom  tale  auch  so  gehalten  werden ;  so  sie  diese  stucke  betreffen, 
so  solte  der  rath  auch  volkommen  sein  und  gantzen  gewalt  haben. 
So  es  auch  zu  jhare  vor  unserm  gnedigen  herren  besprochen  ist,  und 
auch  zugesagt  haben,  das  sie  das  stuck  der  wölkör  umbe  das  abetretten 
halten^  sollen  gleich  andern  bürgern  und  Innungen  und  gemein- 
heit, so  den  nu  der  bommeister  in  seiner  antwort  gesprochen  hat, 
das  unser"  herren,  die  da  sitzen  von  Innungen  und  gemeinheit  wegen, 
und  auch  unser  herm  die  innungsmeister  nicht  ein  volkommen  rath 
sein,  sie  sindt  auch  seine  herren  nicht,  das  haben  unser  herm  vom 

Blbb*  rathe  mitsampt  den  meistern  schwerlich  zu  sich  genomen  ||  und  meinen, 
er  habe  ihnen  uff  ihre  eyde  und  ehre  geredet,  das  im  doch,  so  in  und 
uns  zu  einem  guttlichen  handel  bescheiden  was,  nicht  noth  were  ge- 
wesen, sie  selten  es  von  im  billich  vortrack  gehabt  haben  etc. 

Man  hat  es  auch  uff  die  zeit  zwir  an  unsern  gnedigen  herm  lassen 
bringen,  das  man  in  fragen  solte,  ob  er  die  wort  von  seinen  wegen 
redete  oder  von  der  vom  tale  wegen,  oder  ob  auch  die  vom  tale  in 
die  wort  gestunden.  Uns  hat  aber  uff  das  mal  nit  mögen  antwort 
werden,  sondem  uff  den  morgen,  als  man  den  handel  wider  angefangen 
hat,  hat  unser  gnediger  herr  lassen  uff brengen ,  seine  gnade  wolte  die 
gebrechen  von  beyden  theilen  lassen  vomemen  und  ein  itzlich  stuck 
besonder  vorhören,  und  seine  gnade  und  wirdiges  capittel  und  unser 

•  innonge.      ^  g«Mts.      «  den.      d  Im  lüaiatcript  findet  skh  eine  Correctur,  «la  „halben" 
ift  halten  gemacht    •  ,,gnedlger**  nntentriehen. 


1475  October.  87 

fremide  von  Magdeburg  wolden  uff  die  gebrechen  ein  kartz  bedencken» 
nemen  and  sich  dan  nff  eine  bestimpte  zeit  wider  her  fugen  und  die 
gebrechen  freundtlich  mittehi  und  mit  unserm  willen  und  ^wissen  zu 
gründe  beylegen.  Dorauff  ist  unserm  gnedigen  herm  vor  antwort  wur- 
den, es  bette  sich  gestern  begeben  vor  seiner  gnaden,  das  imsem  herm 
von  rathe  und  auch  unsem  hem  den  meistern  durch  den  bommeyster 
Hans  Walttheim  uff  ihre  eyde  und  ehre  geredt  were,  indem  das  er 
gesprochen  bette,  sie  weren  kein  volkommen  rath  nicht,  er  hielte  sie 
auch  vor  seine  herm  nicht.  Doraufi  wir  gestem  gerne  antwort  gehabt 
betten,  es  hat  uns  auch  nicht  mögen  begegnen,  wie  dem  alles  nemen 
unser  herren  vom  rathe  mitsampt  unsem  herm  meistem  die  rede  gros 
Tor  Unwillen,  sie  weiten  ihn  auch  umb  der  uberfamng  willen  so  we- 
ni^  zustatten  zu  der  bommeisterschafl  als  Hansen  Zölner,  der  ein 
schöppe  were,  sie  weiten  in  auch  nach  laut  der  wölkir  bussen,  dan  sie 
meinten,  so  uns  von  beyden  theilen  ein  guttlich^  freundtlich  handel  ge- 
legt were ,  solte  ihm  solche  uberfahrang  nicht  noth  sein  gewesen.  So 
aber  die  antwort  an  den  bommeister  gelanget  ist,  hat  er  sich  ||  fast  BL55^ 
sehr  entschuldiget,  das  er  der  wort  also  nicht  gemeinet  bette,  sondem 
er  wnste  jhe,  das  sie  zum  rathe  gehörten.  Solte  aber  ein  rath  vol- 
kommen sein,  musten  auch  viere  vom  tale  dazu  gehören.  Die  antwort 
weiten  aber  unsere  herm  nicht  vor  gnuge  nemen  umb  den  willen,  das 
der  rathsmeister  Spittendorff  in  der  kirchen  zu  S.  Gerdrauten  dieselbi- 
gen  wort  auch  geredt  hatte,  der  er  sol  zu  dem  rathsmeister  und  auch 
andern  unsem  herm  gesprochen  han,  als  im  ist  von  des  raths  wegen 
ein  gebot  gethan,  das  sie  die  köhr  verandem  selten :  er  neme  das  ge- 
bot nicht  uff,  sie  weren  auch  seine  herren  nicht  Daramb  meinen 
unsere  herren,  so  sey  nicht  durch  Hans  Walttheym  ein  schlecht  ver- 
gessen geschehen,  sondem  seine  wort  weren  eine  bestetigung  derer, 
die  Spittendorff  zu  S.  Gertrauten  geredt  bette.  Wie  dem  aUen  hat 
unser  gnediger  herr  von  Magdeburg  viel  arbeit,  muh  und  vleis  ange- 
kart,  das  die  ding  betten  mögen  uff  andere  wege  kommen,  es  hat  sich 
aber  nicht  wollen  schicken  umb  den  willen,  das  sie  die  kihre  der 
bommeister  nicht  haben  wollen  verandem.  Daramb  ist  dieser  handeli 
wie  vor  berurt,  gantz  ohne  ende  abgangen. 


Dis  sindt  unser,  Johan  von  gottes  gnaden  ertzbischof  zu  Magde- 
burg etc.,  und  rathman,  innungsmeister  und  gemeine  zu  Halle  Sachen, 
fehle  und  gebrechen,  die  wir  zu  euch,  bommeistem  und  pfennem  ge- 
meine zu  Halle,  haben  eurer  vermeinter  regiemng  halben  des  tals  und 
sohlgutter  zu  E^e,  die  ihr  euch  durch  euer  selbst  vermessenheit  un- 
derzogen  habt,  darin  wir  nun,  als  und  sich  unser  iglichem  geburt  hat» 

gesehen  und  dar  und  ofienbahr  gefunden  haben  ^,  das ^  solche 

gutter,  die  sonderliche  gaben  von  gott  dem  allmechtigen  und  von  uns 
genanten  ertzbischoffen  zur  lehn  mrende  seindt,  unrechtlich,  ungleich- 
Uch,    ungetreulich    und    ungeburlich    habt    gericht,    gehandelt  und 

*  nbcdtnck*'     ^  b»tt.     «  hier  •ehelni  etwas  sa  fehlen. 


88  Marcos  Sjattendorff. 

damit  gebaret,  darin  ir  euren  eigen  natz  nbermesslieh  und  mit  onbilli- 
61.56*  keit  gesacht  und  euch  zugezogen  und  ||  damit  gereichet  und  uns,  un- 
Berm  stifte  und  allen  den  geistlichen  und  weltlichen,  die  im  tale  zu 
Halle  gutter  von  uns  haben,  mercklich  abgezogen  und  gemeine  bestes 
geschwecht*  habt,  in  massen  hiemach  in  diesem  folgenden  stuck  hier 
ausgetruckt. 
BL  3*  b  II  Anno  domini  millesimo  quadringentesimo  septuagesimo  quinto  uff 
mitwochen  sent  Lucastag  (18.  Oct.)  hat«  unszer  gnediger  herre,  herre 
Johannes,  ertzbischoff  zu  Magdeburg  etc.,  zu  den  pfennem  zu  Halle  ge- 
schickt und  sie  lasszen  verbothen ,  das  sie  alle  uff  dornstag  nehst  dbEir- 
nach  (19.0ct.)  zu  des  seyers  eynem*  vor  seinen  gnaden  im  closter  zum 
Neuenwergk  seyn,  mit  yn  forder  der  gebrechen  halben,  regirung  dee 
tals  zu  Halle  und  sunderlich  die  drie  stugke  betrefiende,  nemUch  die 
vier  Vorsteher  des  tals,  die  vier  verslegere  und  das  gliche  saltz  zu 
siedene,  zu  reden  etc.  Sint  uff  berurten  tag  und  stunde  vor  seynen 
gnaden  erschynnen  Heynrich  Greffe,  bommeister,  Marcus  Spitendorff, 
Hans  BusszeS  Claws  Schaffstete,  Hans  Waltheym,  Mattis  Pegaw^,  Lau- 
rentz  von  Rüden  ^,  Peter  von  Muchel,  Hans  Seber^. 

Hat  unszer  gnediger  herre  durch  Thymen  Ruchhoupt,  den  alden 
marschalg,  reden  lasszen,  es  were  letzst  ym  closter  zu  sent  Mauritz  zu 
Halle ,  do  seyne  gnade  den  irrethum  umb  die  bommeyster  biegelegt 
hette,  eyn '  abescheitigemacht  umb  ander  gebreehen,  die  zwischen  dem 
rate,  Innungen  und  gemeynheit  und  den  vom  tale  weren  und  sunder- 
lich die  regierung  des  tales  betreffende,  und  die  uff  seyne  gnade  be- 
ruhen und  bestehen  solden^  und  szo  sich  das  fest  sente  Mauricii  zu 
Magdeburg  geendet  hette  \  wolde  seyne  gnade  sich  widder  heruff  fugen 
und  die  gebrechen,  die  regirung  des  tales  betrefiende  und  das  eyn  ge- 
meyne  bestes  anlangende  were,  zum  ersten  und  darnach  die  andern 
gebrechen  vornemen,  die  auch  biezulegene,  und^  wiewol  seyne  gnade 
fast  mergliche  Sachen  damydder  im  lande  ftir  banden  hedde^  seyne 
gnade  die  zurugke  geslagen  und  sich  so  bie  die  dingk  gefugt  und  sich 
fast  tage  her  in  den  obgerurten  gebrechen  beflisigt  und  gemuhet.  Were 

*  gefacht.  ^  Von  hier  beginnt  dieHandMhrift  der  magdeb-Stadtbibliothek,  deren  Text  wir  nun 
mittheilen.  Die  Abweichongen  der  halUsohen  Handachrift,  eo  weit  de  nicht  anweaenüieh  nnd 
nur  orthographiBcher  Natur  sind,  folgen  in  den  Noten.  Auch  in  der  hallischen  Handaohrift  iat  hier  tin 
deutlich  hervortretender  Abaehnitt  gemacht.  ^  fehlt  in  der  haU.  Hamdeohrift.  ^  nmb  dea  Segere.  X. 
umb  de«  Segere.  L  ®  Hier  findet  aich  in  der  halliaohen  Handschrift  Huis  »Poase*\  '  p^ndt'*  h.  H. 
g  die  drei  letaten  Worte  fehlen  in  der  halliaohen  Haodachrift  ^  ,,geendrtte**  m.  H.  *  fehh  in  der 
hall.  Handschrift.      ^^,M  lande  hette"  h.  H. 


^  MatthesPegau,  erstes  Mitglied  des  engem  Raths  im  J.  1467,  Bcnnmeister 
1468,  Rathsmeister  1470  und  1473.  Hermann  P.  erscheint  im  engem  Rathl405y 
Hempel  P.  als  Mitglied  der  Meister  1485. 

3  Lorenz  ▼.  Reuden  (Raden,  Rüden)  hat  1466  die  zweite  Stelle  im  engeren 
Rath  inne,  sass  1470  und  1474  als  Bommeister  im  Rath,  vgl.  Dr.  II.  (Gen.  Tab. 
8.  136). 

3  Hans  Seberl451,  1460, 1464,  1467  Bommeister  im  Rath.  Die  Familie  war  im 
Anfieuig  des  Jahrhunderts  in  mehreren  Gliedem  im  Rath  yertreten,  so  war  Hans  8. 
1411,  1415,  1420,  1427'  MitgUed  des  Raths,  vgl.  Dr.  ü.  (Gen.  Tab.  8. 151). 


1475  October.  89 

geyner  gnaden  begerung,  seynen  gnaden  nach  zn  vorgunnen,  die  obge- 
rorten  gebrechen  vorzunemen,  seynen  gnaden  auch  ||  daryn  zn  raten;  Bl.3^ 
sie  konden  nnd  wnsten  auch  darzn  zn  raten,  wann*  seine  gnade  were 
geneigt  so  darin  zn  handeine  und  sich  zn  beweiszen,  das  sievorseyne 
gnade,  seynen  stifift^,  die  stat  zu  Halle,  so  alle  und  eyn  gemeyn  bestes 
seyn  solden.  So  weren  auch  Yormals  nicht  dann  drey  stugke,  die  re- 
gimng  des  tales  betreffende,  verluthet,  so  weren  aber  nach  mehir  stugke, 
die  an  den  seihten  hingen,  die  weren  in  einer  zcedeln  verzceichent^ 
die  man  yn  leszen  solde,  die  seihte  zcedel  dann  alszo  durch  meister 
Lamprecht  cantzler  geleszen  ist  wurden,  die  zcedel  luthet  alszo,  als 
himach  folget. 

Disz  sint  die  gebreche,  die  die  rathman,  meyster^'  und^  Innungen 
imd  gemeynheit  unszer  stat  Halle  vermercken  gebrechlich,  nnd  die  sie 
bedungken  notdorflft  seyn  zu  reformirende  und  zu  vorbesszem: 

Item^  umb  die  vier  Vorsteher  des  tals,  das  nicht  notdorfitig  vleisz 
ond^  uffsehen  gethan  wirdet^,  die  zu  kieszen,  und  uff  yre«  regirunge 
des  ufinemens  der  frone-  und  amptsole,  auch  die  zu  bestaten  und  1^ 
zcalt  zu  nemen,  und  das  davon,  was  gefellet  und  zu  haldunge  des  tals 
nszgegeben  wirdet,  eyn  register  gemacht  nnd  berechent  werde,  auch 
ab  sie  zu  dem  ampte  eyde  tethen,  die  notdorflftig  versorgt  wurden. 

Item^  umb  die  vier  verslegere  der  solen,  das  darzu  nicht  burger, 
die  uns  nnd  unszer  stat  Halle  eythafiftig  weren,  sundem  uszwendige 
arme  luthe  geringes  stats  darzu  gekom  und  uffgenomen,  die  auch 
lichtUch  georloubt  werden  und  zu  gezceiten,  eher  sie  des  ampts  in  rechte 
künde  und  verfisurenheyt^  komen  sint,  auch  das  man  besorget^,  yr  eyt 
Doitdorfftig  versorgt  sey  nach  genomen  werde,  auch  das  man  nicht  wys- 
sen  hat,  ab  sie  den  kothzcynsz  mitte  versiahen,  auch  das  man  nicht  ver- 
nymmet,  das  sie  zu  gezceiten^  feuerwergk  und  sole  koufiften,  eyn  kotii 
mitten  und  etlich  werg  sieden  liesszen  und  dar  nach  verslugen. 

Item  "^  szo  ist  auch  eyn  gebrechen,  das  die  verslegere  nicht  musszen 
nach  landloufitiger  muntze  ||  versiahen,  das  vil  unvorstendigkeit  und  B1.4* 
irrung  und  villicht  schaden  mag  bringen. 

Item°  umb  siedunge  des  saltzes,  das  nicht  glich  gegusszen,  davon 
auch  nicht  glich  saltz  gesoten  werde,  darvon  der  gast  beschedigt  wir- 
det, auch  eyner  den  andern  uberseut  und  wol  uff  schaden  bringen  kam, 
das  auch  nicht  in  die  koth  gegangen,  das  saltz  besehen,  und  wu  das 
zu  kleyn  gekom  und  gefunden  wurde,  nicht  gemesszen  und  gevahret^ 
werde. 

Item  umb  die  setzunge  des  saltzes,  das  das  nicht  eyns  redelichen 
und  gUchlichen  kouffs  gesatzt  wirdet,  von  der  wegen  die  gastfart  ge- 
mynert,  und  die  stat  Halle  umbgefam  und  so  das  gemeine  beste  ge- 
swecfat  werdet 

*  „den**  h.  H.  ^  »vor  S.  g.  stURt"  b.  H.  o  fehlt  in  der  balL  Handschrift.  ^  fehlt  In  der 
h.  H.  •  nWirt"  h.  H.  <  fUüt  in  der  halL  HandMshrifk.  C  ,4hrer^  h.  H.  ^  ,^.  vmb"  b.  H. 
I  „erfiümnbeitt"  h.  H.  ^^  „man  beeoiget"  fehlt  in  der  haU.  Handaehrift  ^  ..zoelten'*  h.  H.  wie  nooh 
Oflv.  ^  ,^.  So**  h.  H.  ^  fehlt  in  der  haU.  BandMhrifl,  dafür  am  Bande  4,  neben  den  folgend« 
AbrittMn  ft.  6.     ^  Hf«ftim**  h.  H.     P  DieMr  gaue  Abeata  fehlt  In  der  baO.  Bndaebitfl. 


90  Marcus  Spittendorfif. 

Item  amb  die  gerenthe,  das  es  damitte  nicht  gehalden  wirdet,  als 
es  vor  eynem  iare  off  dem  rathosze  zu  Halle  vor  uns  durch  bommeister 
and  die  vom  tale  gemeyn  zugesagt  ist,  sundem  die  am  meisten  eygens 
guts  haben,  die  meisten  und  besten  gerenthe  zu  sich  slahen,  damitt  der 
gemeyne  huefe  der  understen  beschedigt  und  sunderlich  mit  den  kothen 
nbersatzt  wirdet  und  nicht  zu  fullem  sieden^  komen  können. 

Item  umb  die  obim  bommeister,  das  die  auch  eyde  zu  dem  ampte 
der  bommeisterschafFt  und  auch^  zu  der  bang  des  gerichts  im  tale 
teten,  und  das  der  eyt,  wie  der  gehen  sal,  eygentlich  uszgedrugkt,  da- 
mitte das  ampt  und  auch  das  gerichte  versorgt  werde. 

Item  das  die  obgerurten^  bommeistere  bynnen  dennehsten  virzcen 
tagen  nach  yrem  abekomen  nehstfolgende  von  dem,  das  yr  ampt  an- 
langende ist,  rechinschafil  thun  unverzcihenlichen,  und  auch  yren  eyt, 
als  sich  das  geburet 

Daruff  haben  die  obgnanten  geschickten  von  den  pfennem  eyn  ge- 
spreche  gebeten  und  nach  gehabtem  gespreche  seynen  gnaden  durch 
Hansze  Waltheym  wider  geantwort,  es  were  vormals  im  closter  zu  sent 
Mauritz  zu  Halle  eyn  handel  der  gebrechen  halben  zwyschen  yn^  und 
Bl  4i*^  yrem  widderparthe  gewest,  da  betten  sie  gerne  gesehn,  ||  dasz  die  von 
Innungen  und  gemeynheit  sie  geschuldiget  betten,  das"*  sie  nicht  betten 
wollen  thun,  und  sie  betten  sie  must  schuldigen,  do  were  eyn  abescheyt 
gemacht  und  die  Sachen'  uff  seine  gnade ^  das  wirdige  capittel  und 
den  erszamen  rath  zu  Magdburg  gesatzt^  in  der  gute  mit  wysszen 
adder  mit  rechte  zu  entscheyden.  Und  han^  seyne  gnade  gebeten,  es 
zu  sulchem  ersten  abescheyde  komen  zu  lasszen  etc.  Daruff  hat  seine 
gnade  durch  Thymen  Ruchhoupte  forder  reden  lasszen,  es  were  uf  sul- 
chen  ersten  abescheyt  durch  seyne  gnade  in  bieweszen  der  geschickten 
vom  capittel  und  auch  von  dem  rathe  zu  Magdburg  fBist  vlisz,  muhe 
und  arbeit^  gethan.  Es  betten  aber  dadurch  die  gebrechen  nicht  hie- 
gelegt  mögen  werden,  und  weren  daruff  alszo  die  geschickten  vom  ca- 
pittel und  rathe  zu  Magdburg  weggezcogen.  Und  wiewol  die  seihten 
geschickten  alszo  weggezcogen  weren,  bette  seyne  gnade,  als'  ftir  sich 
seibist,  als  yr  aller  herre,  dem  irrenisse  der  seynen  billich  nicht  liebete, 
nicht  wollen  abelasszen,  sunder  sich  forder  darin  gemuhet  und  eynen 
irrethum,  der  umb  die  bommeister  gewest  were,  biegelegt"',  und  den 
letzsten  abescheyt  zu  sent  Mauritz  gemacht,  der  auch  von  yn  auffge- 
nomen,  und  seyne  gnade  widder  damff  hie  die  ding  komen  were,  und 
der  erste  obgemrte  abescheyt»  were  eyn  vorblebener  und  abegegange- 
ner  handel,  und  seyne  gnade  begerte  nach^  uff  sullichem  vomemen 
nicht  zu  blieben,  sundem  seyne  gnade  zu  dem  handele  der  gebreche 
in  der  zcedeln  geleszen  komen  zu  lasszen  etc. 

Daruff  haben  die  geschickten  von  den  pfennem  nach  gehabtem  ge- 
spreche Hansze  Waltheym  reden  und  fragen  lasszen,  ab  der  gebreche 

•  „▼ollen  Sieden*'  b.  H.  b  fehlt  in  der  haU.  Handschrift.  «  „obgenanten"  h.  B.  ^  »Jhn»'* 
b.  H.  o  ,4o*'  b.  H.  f  „Mche'l  b.  H.  f  „rndt*'  h.  B.  ^  fehlt  in  der  baU.  Handwshr.  i  .Jiabe" 
b.  H.  *  ,4»*  ▼!•  ▼•  *•*'  b.  H.  ^  »,al0o"  b.  H.  ^  „IrrethniDb  vmb  die  bonunelfter  Uagelegt '  am 
|Uuid0.    »  (Anta  abfobijt  abegaogenn"  am  Rand»  d.  H.    o  „aaob"  b.  H. 


1475  October.  91 

auch  mehr  weren,  dann  in  der  zcedel  verzceichent  ist.  Daroff  geant- 
wort,  onszer  gnediger  herre  wüste  na  zur  zceit  nicht  mehr  gebrechOi 
dann  die  regirung  des  tals  betreffende;  hat  Hans  Waltheym  forder  ge- 
retb,  sie  hetten  auch  an  seyne  gnade  bracht  mnb  den  ersten  abescheyt 
uff  seyne  gnade,  das  capittel  and  den  rath  za  || Magdbarg%  daswere  Bl.5^ 
yn^  von  den  gewergken  allen  alszo  befollen  and  fanden  das  aach 
anders  nicht  gereden.  Sandern  sie  betten  ^  yn  die  gelesene  zcedel  zu 
antworten,  so  wolden  sie  die^  den  gewergken  allen  leszen  and  seiner 
gnaden  meynang  forder  an  sie  gelangen  lasszen  and  seinen  gnaden 
der  halben  äff  seyner  gnade  widder  fiirbescheyden  antwort  widder 
sagen.  Hat  seyne  gnade  yn  die  zcedel  der  gebreche  lasszen  antworten 
ond  yn  befelang  gegebin  äff  fritagk  Vormittage  (20.  Oct.)  mit  yren  ge- 
wergken daramb  za  sprechen  and  nach  mittage  widder  bie*  seyne 
gnade  doselbst'  zimi  Naenwergke  za  komen  and  antwort  za  geben» 
daraff  sint  sie  so  abgescheiden. 

Uff  den  obgerarten  fritag  nach  mittage  sint  yor  seyne  genade 
komen  Albrecht  Schaffstete,  Thomas  Dagaw,  geynwertig  bornmeistere, 
Marens  Spittendorff,  Hans  Bassze,  Claws  Schaffstete,  Hans  Waltheym 
nnd  Hans  Seher.  Und  Hans  Waltheym  hat  gered,  syne  gnade  bette 
yn  gesteme  eyne  zcedel  der  gebreche  im  tale,  von  innangen  and  ge- 
meynheit  an  seyne  gnade  bracht^,  lasszen  aberantworten,  des  dangke- 
ten  sie  seynen  gnaden,  and  sie  hetten  mit  den  yren  daramb  gesprochen, 
die  hetten  sie  gekom  and  von  yrer  aller  wegen  za  seynen  gnaden  ge- 
schickt, seyne  gnade  za  bitten,  die  von  innangen  nnd  gemeynheyt  da- 
ran za  wisene,  es  za  dem  ersten  abescheyde  za  sent  Manritz  komen  za 
lassene.  Ab  das  aber  nicht  geseyn  mochte,  so  weren  nnwelichst  drie^ 
gebreche  verlatet,  nemlich  amb  die  vier  vorstehir,  die  vier  verslegere 
nnd  glich  saltz  za  siedene.  Na  weren  der  gebreche^  achte  wurden, 
und  es  wurden  von  yrem  widderparte  ymmerdar*'  nuwekeite  vor- 
genomen  nnd  gesucht,  es  wurde  damitte  auch  nicht  eyn  uffhoren  seyn. 
Wann'  so  sie  bereite  damitte*^  yren  willen  erlangt  hetten,  wurden  sie 
nach  mehir  suchen^  und  es  wurde  nymmer  keyn  ende  seyn;  und  sie^ 
betten,  das  seyne  gnade  yn  die  acht  stugke,  dasyr  widderparth  die^yn 
schalt-  adder  klagewiesze  an  seyne  gnade  bracht  bette,  versigelt  geben 
wolde.  Die  yren  hetten  yn  auch  befolenan  seyne  gnade  ||  zu  brengene,  Bl.5^ 
wolden  die  von  Innungen  und  gemeynheit  sie  umb  sulche  gebreche 
schuldigen,  so  hetten  sie  auch  schulde  zu  yn,  das  seyne  gnade  dann 
yres  widderpartes  schulde  eyn  ;und  dargegen  yrer  schulde  auch  eyn 
vor  sich  neme  und  darin  gutlich  handelte  mit  wysszen,  und  ab  die 
gntligkeit  nicht  funden  werden  mochte,  das  seyne  gnade  dann  die  in 
rechte  schiede,  und  szo  das  geendiget  were,  dann  aber  zwue  schulde 
geyn    eynander  vomeme  und  szo  forder  bisz  zu  ende,  und  so  es  an 

*  So  hier  und  welter  unten  regelm&aaig  ^  ,4nne'*  h.  H.  °  Leiart  der  hall.  Huidschr.  ..baten/' 
die  magdebarglsche  überliefert  hier  ,4ietten."  d  fehlt  in  der  hall.  Handaohrift  "  ,,za  seiner  *  h.  H. 
'  nnr  in  der  maadebugiachen  Handschrift,  ir  ,^  ■.  g.  b.**  fehlt  in  der  hall.  Handtchr.  h  ,^<iie'*  h. 
B.  *  »igbrecbe^'  m.  H,  ^  ,,Jhe  mehr  d  nenmngk'*  h.  H.  ^  ,4em*'  h.  H.  ""^  nnr  in  der  magdeb, 
Handachrift.      ^  ,^e*'  nur  in  der  m.  H.      ^  ,4m  wider  parti  die"  h.  H. 


92  Marcus  SpittendorfiL 

das  ende  qweme,  das  die  von  iDnangen  and  gemeynheit  nmb  die 
stngke,  yn  der  zcedeln  verlathet,  schnldigiten,  solde  seyne  gnade  wol 
boren,  das  sie  redeliche  und  affrichtige  antworte  daruff  thon  wolden. 
Ebt  seyne  gnade  forder*  daroff  reden  lasszen,  sie  wosten  wol,  das  der 
erste  abescheyt  zu  sente  Mauritz  verhieben  ist  und  abegegangen  und 
darnach  durch  seyne  gnade  eyn  ander  handel  yorgenomen^  und  eyn 
abescheit  gemacht,  und  daruff  seyne  gnade  wider  <^  bie  die  ding  komen 
were,  davon  ^  die  bete  uff  den  ersten  abescheyt  nicht  stete  bette.  Die 
acht  stugke,  in  der  zcedeln  verzeichent,  weren  auch  nicht  an  seyne 
gnade  bracht  in  clage-  adder  schuldwiesze,  sundem  algemeyne  gebre- 
chen, die  seyne  gnade,  seynin  wirdigen  stifft,  seyner  gnade  stat  Halle, 
idle  die  jhenen  geistlich  und  wertlich,  die  gut  im  tale  betten,  und 
auch  das  gemeyne  beste  anlangende  weren.  Were  seyner  gnade  mey- 
nung  nach,  das  die  billich  vor  das  erste  vorgenomen  und  zu  ende 
bracht  solden  werden,  und  szo  das  geendet  were,  nicht  binden  ge- 
lasszen  ander  schulde  und  gebreche,  die  sie  alsze  parthien«  geyn  eyn- 
ander  mochten  gehaben.  Und  seyne  gnade  hat  daruff  begert,  ym'  ent- 
lieh  antwort  zu  gebene,  ab  sie  seynen  gnaden  darin  handeis  yorgon- 
nen  und  verfolgen  wolden  adder  nicht,  als  seyne  gnade  vermeynte, 
billich  geschege,  nachdem  er  eyn'  fürst  und  herre  der  stat  und  auch 
des  talguts  eyn  lehnherre  were,  und  sie  die  seynen  und  ym  verwandt 
weren.  Es  wolde  seynen  gnaden  aucht  nicht  ftigen,  die  ding,  die  eyn 
B1.6*  gemeyne  bests^  anlangende  ||  weren,  szo  vorblieben  zu  lasszene. 

Daruff  hat  Hans  Waltheym  umbesprochen  zu  stund  gesagt,  sie 
betten  an  seyne  gnade  bracht,  das  yn  von  yren  hem,  den^  gewergken 
allen,  befollen  were,  sie^  konden  auch  nicht  mehir  gereden,  dann  yn 
befolen  were.  Hat  seyne  gnade  selbst  daruff  geyn  Waltheyme  gereth, 
ab  die  gebrechen  der  regirnng  des  tals  an  seyne  gnade  nicht  bracht 
weren,  und  seyne  gnade  die  sust  vomomen  bette,  szo  were  er  ye  yr 
und  der  gutter  herre  und  meynte,  ym  geburte  billich  darin  zu  reden 
und  für  eyn  gemeyne  bestes  zu  rathene.  „Yr,  Waltheym,  habt  auch 
vor  geret,  yr  woldet  wol  redeliche  und  uffrichtige  antwort  uff  die  ver- 
zceiohenten  gebrechen  thun,  nu  yr  die  szo  wol  wysszet  zu  thune,  wu- 
rumb  antwort  yr  nicht  darzu  ?*'  Damach  hat  Thyme  Ruchhoupt  ftirder 
gered,  unszer  gnediger  herre  czwivelte  nicht,  sie  wosten  wol  den  letz- 
sten  abescheyt  zu  sent  Mauritz,  das  der  darnffe  stehne  blieben  were, 
das  seyne  gnade  sich  widder  darbey  iugen  und^  zum  ersten  die  ge- 
breche, die  regirung  des  tals,  vomemen  solde,  die  biezulegen,  und  szo 
das  gesehen  were,  nicht  deste  mynnerm  auch  andere  gebreche,  daruff 
seyne  gnade  sich  euch  hergefugt,  ander  eygen  seynes  stiffts  sache  zu- 
rugke  gesatzt  bette,  und  yn  den  dingen  auch  faste  vleiszs"  und  muhe 
gethan  und  gehabt.  Und  seyne  gnade  bette  gehofft,  sulcheso  seynen 
gnaden  alszo  vergunst  und  verfolgt  seyn'soldej;  gewest.    Wolde  man 

•  „wider»*  h.  H.  ^  „tot**  h.  H.  »  statt  „wider"  —  .^"  I1.H.  d  „daromb"  h.  H.  •  ,,i*rt- 
t»**  b.  H.  '  ftatt  „ym**  —  „eine*'  h.  EL  «r  itatt  „eyn"  —  „yr"  h.  H.  »»  ».da«  gemeine  berte" 
h.  H.  i  ÜBblt  in  der  halL  BandBchrift.  »^  dieser  Sats  feblt  in  der  hall.  Handaelirlft,  1  fehlt  in  der 
bsOL  HMdsebr,     n    ..weniger"  |k.  H.      »  »jMte  Tiel  vleii*'  b.  H.      ^  „soltens"  h.  0. 


1475  October.  93 

seyne  gnade  nach  darinn  horeui  seyne  gnade  wolde  gerne  das  beste 
nach  darin  thnn  nnd  yn  frist  geben,  forder  mit  den  yren  dammb  zu 
sprechen.  Wue^  man  aber  seynen  gnaden  des^  nicht  geboren  wolde, 
were  seyne  gnade  eyn  fnrst  nnd  herre  der  stat,  anch  snnderlich  des 
gnts  im  tale,  so  wolde  seyne  gnade  die  ding  alszo  nicht  verbliben 
lasszen,  sandem  gedengken  ||  und  vomemen,  dasz  für  seynen  stifft,  Bl.6^ 
Beyner  gnaden  stat  Halle  ^  und  das  gemeyne  beste  were. 

Uff  solche  rede  ist  nichts  von  den  geschickten  von  pfennem^ 
geredt,  und  unszer  gnediger  herre  ist  uffgestanden.  Do*  hat  Albrecht 
Schaflfotete,  bommeister,  under  den  geschickten  der  oberste,  gebeten, 
yn  zu  erlouben,  und  sint  szo'  weg  gegangen. 

Uff  dinstag  nach  der  eylffthuszent  jungfrauwen  tage  (24.  Oct)  ha- 
ben die  Yom  rathe  und  die  Yon  Innungen  und  gemeynheyt  dissze  nach- 
geschriben  pfenner  beschickt,  nemlichen  Hansze  Gluken,  rathszmeyster, 
Cosmas  Quetz,  Heynen  Brachsteten  und  Claus  yon  Jhennei  und  die 
drie  bommeister  Albrecht  Schaffsteten,  Thomas  Dugaw  und  Heynriche 
Greven  und  darnach  auch  dissze  nachfolgenden»  die  von  den  ptennem 
die  obirsten,  vomemsten  und  worthelder  gewest  sint,  mit  namen  Mar- 
cus Spitendorff,  Glawsze  Schaffstete,  Hansze  Waltheym,  Matte  Pegawent 
Drewis  Fischer,  Laurentz  von  Rudenn,  Hansze  Seher,  Peter  von  MucheL 
Hansze  Busszen,  Sander  Dragkensteten  und  Balthsar  Aldenburge,  una 
haben  yn  vorgehalden,  wie  sie  von  unszerm  gnedigen  hem  abegeschey- 
den  weren  ^,  in  massen  obgerurt ,  und  nachdem  seyne  gnade  an  yn 
nicht  bette  mögen  erlangen,  seynen  gnaden  handel  der  regirung  des 
tals  halben  zu  vergunnen,  hatte  seyne  gnade  nach  der  rath  des  nicht 
verblieben  lasszen  wollen,  nachdem  sollichs  eyn  gemeyne  bestes  an- 
langen  were,  nnd  betten  eyne  ordenung^  uff  die  regirung  gemacht,  die 
yn  erzealt  ist,  und  von  yn  begert,  unszerm  gnedigen  hem  und  dem 
rate  darin  gehorsam  zu  seyne  und  die  inzugehne^  Und  als  sie  die 
nicht  hau  wollen  ingehen,  sint  Hans  Waltheym  und  Marcus  Spitten- 
dorff  gefenglich  gesatzt,  und  den  andern  obgnant  allen  ist'  uff  die 
thorme  von  dem  rathe  gebot  gesehen. 

II  Uff  mitwoche  iruhe   (25.  Oct.)  hat  unnszer  gnediger  herre  und  BL  7* 
der  rath  der  pfenner  kästen  in  der  sacriste  zu  sent  Moritz",  darin  sie 
gelt,    als  das*^  geruchte  gegangen  had,  haben  solden,  uffs  rathusz  zu 
Halle  tragen  lasszen. 

Uff  domstag  frühe  (26.  Oct.)  hat  unser  gnediger  herre  und  der 
rath  geschickt  zu  den  pauwelerno  zu  Halle  und  haben  da  eynen  rothen 
kästen  in  der  sacristie,  der  Hans  Waltheyms  ist,  mit  des  raths  ingesi- 
gil  versigeln  lasszen,  mit  befelung  den  zu  vorwaren  und  ane  \iiillen 
unszers  gnedigen  hern  und  des  raths  nicht  wegk  zu  antworten.  Uff 
den  seihten  domstag  nach  undecim  milium  virginum  nach  mittage  sint 

•>  MWle""  b.  H.  b  ,«dM'*  fehlt  in  der  haXL  Haadwhr.  «  .««eliMr  Stadt  Bane"  h.  H.  <  „d« 
pfinner^  h.  H.  •  ,^u"  ta.  H.  '  fehlt  in  der  haU.  Handachr.  er  ,^en'*  b.  H.,  die  letatea  aeht 
Wert»  fehlen  in  der  hall.  Handachr.      ^  atatt  „weren'^  ~  i.wan'*  h.  H.      *   ,,Tnordtnange**   (I)  b.  H. 

■  »Twl  im  an  ghene''  (!)  h.  H.      <    „tat"    fehlt  in  der  hall.  Handaohrtft.      m   „lanott  Maoritfi*'  b.  H. 

■  „dM**  fehlt  in  der  nagd.  Handechr.      o  „Bawleatten'*  (I)  b.  H. 


94  MarcuB  Spittendarff. 

vor  onszem  gnedigen  hern  ins  closter  zu  sant  Mauritz  zu  Halle  vorbotb 
wurden  alle  gewergken  and  pfenner  zu  Halle,  dahyn  dann  auch  Hans 
Seile,  rathszmeister,  Hans  H^derszen,  Hans  Lawb  und  vil  von  innnn- 
gen  und  gemeynheyt  komen  sint.  Darselbist  hat  seyne  gnad  in  geyn- 
Wertigkeit  der  hochgebomen  forsten,  hern  Steffans,  pfoltzgrayen  bey^ 
Reynn,  hertzogen  in  Beyern,  hern  Woldemars,  forsten^  zu  Anhalt,  und 
hern  Ernstes,  graven  und  hem^  zu  Manszfelt^,  em  Manritz  von  Seho- 
nanw^,  thnmherre  zn  Magdeburg,  Heynrichs  Yon  Amendorff,  Hanszes 
Kotzen  und  ander  seyne  rethe  und  manne,  dureh  em  Bernde"^  Beker, 
den<>  alten  oantzler,  geyn  den  vom  tale  reden  und  erzcelen  lasszen,  in 
masszen  himach  folget: 

Erszamen  und^  weiszen,  liebin  frunde,  unszer  gnediger  herre  ge3m. 
wertigk  hat  von  dem  erszamen  rathe  zu  Halle  verstanden,  das  in  der 
regirung  des  tales  gebrechen  weren,  der  und^  ander  gebrechen  halben 
seyne  gnad  sich  lenger  dann  eyn  ihar  fleiszig  gemuhet  und  arbeit '^ 
angekart  hat,  die  nach  rathe  des  erszamen  raths  geynwertig,  auch  u- 
Bl.  7^  werer^  vom  ||  tale  beyzulegen,  dasz  seine  gnad  an  uch  vom  tale  nicht 
hat  folge  mögen  erlangen,  sundem  die  ding  faste  geirret  ^  mit  schul- 
den, die  yr  vermeyntet  zu  den  von  Innungen  und  gemeynheyt  zu  ha- 
bene,  und  als  unszer  gnediger  herre  nu  letzst  hir  zu  sant  Mauritz  den 
gebrech  umb  die  bommeister  beygelegt  hat,  ist  eyn  abscheyt  gewesty 
das  seyne  gnad  nach  der^  hemmesszen^  sich  widder  bey  die  ding 
fugen  solde  und  die  gebrechen  des  tales,  die  eynen  gemeynen  nutz 
anlangende  weren,  vomemen  solde  czum  ersten,  und  szo  die"  geendi- 
get weren,  auch  andere  gebrechen,  ap  der  was  weren.  Daruff  seyne 
gnad  fasto  czeit  herp,  fleisz,  muhe  und  arbeit  angekart  bette,  aber 
nichts  von  uch  vom  tale  erlanget,  das  da  hette  mögen  darzu  sich  zeihen, 
das  der  tael  in  gnthe,  gliche  und  rechte  regirung  hette  mögen  komen. 
Seyne  gnade  hette  auch  uwem  geschickten  hüthe  achttage  die  ge- 
breche in  eyner  zcedeln  vorzceichent  übergegeben,  die  geschickten  het~ 
ten  die  auch  entpfangen  upd  von  seynen  gnaden  abegescheiden,  die  an 

*  „von"  h.  H.  ^  „fbnten'*  fehlt  In  der  hall.  Handaohr.  <^  die  drei  letzten  Worte  fehlen 
in  der  haXL  HandMhr^  ^'^  ^Bemert**  h.  H.  «  „den"  fehlt  In  der  hall.  Handschr.  f  „nnd'*  fehlt  in 
der  hall.  Handachv«  c^  „rnder"  h.  H.  **  „gearbeitet"'  h.  H.  '  „gcfronwertlgk  woren  vom"  h.  H. 
^  „geert'*  h.  H.  1  ,4en"  m.  H.  "»  „ni"  h.  H.  ^  ,A»"  h.  H.  o  .^frigt"  h.  H.  «*  „her"  fehlt 
In  der  hidl.  Handachr. 


5 


i  Graf  Ernst  I.  von  Mansfeld  aus  der  zweiten  Linie,  Sohn  Günthers  IL 
t  1475),  wurde  1456  auf  der  Universität  Erfurt  immatriculiert  (Neue  Mittheil.  VI 
l27)  und  regierte  nach  dem  Tode  des  Vaters  mit  seinem  Bruder,  dem  Grafen  Al- 
brecht DI.,  gemeinschaftlich.  £r  starb  am  18.  Juni  1486.  (Erumhaar)  Die  Grafen 
von  Mansfeld  und  ihre  Besitzungen  S.  46. 

3  Moriz  von  Schönau,  Domherr  zu  Magdeburg  und  Licentiat,  gehörte  der 
Gesandtschaft  an,  welche  die  p^tlidie  Bestätigung  der  Wahl  des  Herzogs  Ernst 
zum  Erzbischof  von  Magdeburg  durchsetzte.    Dr.  I.  163. 

8  Die  Herrenmesse,  ein  um  die  Zeit  des  Mauritiusfestes  (22.  Sept.)  in  Ma^de- 
hvarg  abgehaltener  Markt,  kann  bis  in  das  13.  Jahrhundert  zurückverfolgt  werdeit, 
Homnann,  G^chichte  der  Stadt  Magdeburg  I.  403.  Jan  icke,  Chroniken  d.  d. 
Städte  (Schöppenchronik)  Bd.  7.  S.  141.  222. 


1475  October.  95 

die  andern  yre  gewergken  za  brengene  and  nff  fritag  (27.  Oct)  vor 
mittage  daromb  zu  sprechene  and  seynen'gnaden  nach  mittage  antwort 
Widder  za  sagene.  Aber  seynen  gnaden  ist  za  salchen  gebrechen 
nichts  geantwort,  sandem  alles*  aszfluchte  gesacht  mit  mancherley 
weisz  des  yot^  za  seyne  and  bey  yrer  anbillichen  regirang  des  tales 
latter  nach  yrem  willen  za  bleiben.  Und  alsz  dann°  anszer  gnediger 
h^re  darin  nichts  an  ach  and  sonderlich  an  awem  geschickten  hat 
mögen  erlangen,  hat  seynen  gnaden  and  aach  den  erszamen  rath  be. 
dangkty  szo  die  gebrechen  eynen  gemeynen  natz  and  sanderlich  diszes 
wirdigen  stifts  and  der  stat  Halle  anlangende  weren,  dasz  sich  seynen 
gnaden  nnd  ||  aach  dem  rathe  nicht  fagen  wolde,  die  ding  szo  zarin-  BL  8^ 
n^^  nnd  es  bey  salcher  angebarlicher  and  anrechter  regirang  nnd 
handelange  des  erlichen  talgats  bliben  zu  lasszen.  Und  seyne  gnade 
were  mit  dem  erszamen  rathe  eyner  regirang  eynig  warden,  die  got- 
Itchy  glichlich  and  rechtlich  were,  die  seyne  gnade  and  auch  ;der  er- 
szame  rath  vor  gote  and  eynem  ydermanne  wol  bekant  seyn  wolden. 
Die  seihte  regirang  were  na  von  dem  erszamen  rathe  yren  kampan, 
die  im  rathe  mit  yn  sitzen,  und  domach  den  andern,  die  von  ach  vom 
tale,  szo  man  verstehet,  gesatzt  sint,  vorgehalden,  aber  sie  betten  der 
nidit  wollen  ingehen,  sandem  sich  darwidder  gesatzt.  Danunb  and 
aach  anderer  vorhandelang  willen  %  an  seyner  gnaden  and  dem  er- 
szamen rathe  begangen,  bette  sie  der  rath  von  annszers  .gnedigen  hem 
ond  aach  yren  wegen  in  gehorsam  nnd  straffe  genomen^  nnd  äff  das 
na'  der  tal  in  angeborlicher  nnd  nnredelicher  regirang  nicht  blebe^ 
sonder  nach  notdorSt  versorgt  and  verheget'  warde,  wolde  seyne  gnade 
yn  leszen  laszen,  wie  seyne  gnade  ^  der  regirang  mit  dem  erszamen 
rathe,  aach  innangen  and  gemeynheit  eynig  were,  and  begerte  die 
za  hören. 

Solliche  regirang  des  tals  in  szo  iu^  geynwertigkeit  des  raths, 
nemlich  Hans  Seilen,  Hans  Hedderszenn,  Hanszes  Loabes  and  andere  ge- 
schickten von  dem  rathe,  innangen  and  gemeynheit  geleszen  ist.  Und 
nach  leszang  der  ordenange  der  regirang  des  tals  hat  anszer  gnediger 
herre  darch  em  Bernden  Becker,  den  alden  cantzler,  farder  reden 
lasszen,  das  die  vom  tale  daramb  sprechen  and  seynen  gnaden  ant- 
wort geben  wolden,  ab  sie  die  regirang  des  ||  tales,  als  seyne  gnade  61.8** 
mit  dem  rathe  eynig  und  yn  geleszen  were,  szo  ingehen  wolden,  das 
sie  seynen  gnaden  daruff  antwort  geben  wolden. 

Darnff  had  Hans  CzcSlner  von  der  pfenner  wegen  eyn  gespreche 
gebeten  and  darnach  von  der  pfenner  wegen  erzealt:  sie  hetten  die 
zcedel  off  die  regirang  des  tals  gebort.  Na  hetten  sie  yre  bommeistere 
nidit  bey  sich,  auch  die  jhennen  von  yn,  die  sie  vor  seyne  gnade 
ndbist  zum  Nawenwergke  geschickt  hetten,  yr  wort  zu  haldene,  die 
weren  na  ym  gehorsame  des  rats.  Und  haben  seyne  forstliche  gnade 
gebeten,  den  erszamen  rath  zo  Halle  vor  sie  za  bittene,  das  sie  die 

•  v^ADe"  h.  B.  ^  ,.darv(nr**  h.  H.  «  ,^  das  dann*^  h.  H.  ^  ,«a  Bevmen**  h.  H.  •  „aa- 
dw«  vorii»nirinnge,  wenen"  b.  H.  '  „im"  h.  H.  ir  „verhetMi**  b.  H.  ^  dteaa  drei  Wort*  Mitea 
fa  d«r  h»n.  HaadMbr.      *  „in"  fehlt  in  der  haU.  Handaobr. 


96  Marcus  l^)itt€iidorff* 

usz  den  geboten  und*  widder  yn  yre  hnszer  komen  lasszen  wolden,  sie 
wolden  gat  vor  sie  seyn  ond^  lip  und  gut  vor  sie  setczen.  Szo  wolden 
sie  mit  yn  nmb  die  gelesene  regimng  sprechen,  wolden  auch  gute 
verfoger  seyn,  das  sieh  nach  seyner  fürstlichen  gnaden  beger  gebarlich 
solde  gehalden  werden. 

Damff  hat  seyne  gnade  forder  reden  lasszen,  seyne  gnade  hette 
vil  vleiszes  der  gebrechen  halben  angekart  und  anch^  yre  geschickten 
gntlich  yermant,  seynen  gnaden  handeis  darin  zu  vergönnen  und  auch 
zu  rathen,  das  seyne  gnade  mochte  zu  den  dingen  komen  und  eyne 
regirung  machen,  die  vor  eyn  gemeyne  bests  seyn  mochte.  Und  wie 
sich  der  handel  zum  Nuenwergke  begeben  hette,  hette  seyne  gnade 
yerzceichen^  lasszen,  und  man  solde  yn  den  leszen,  darusz  sie  wol 
hören  solden,  wie  gutlich  es  an  yn  gesucht  were.  Und  ist  darufi  der 
handel  zum  Nuenwergke  geleszen.  Damach  hat  Hans  Hedderszen, 
der  aide  rathszmeyster^,  gered,  sie  betten  die  ding,  wie  der  rath  es 
mit  unszerm  gnedigen  hem  eynig  were,  den  sobenen,  die  bey  yn  im 
BL9*  rathe  sitzen,  ||  yorgehalden  und  on  die  regirung  eygentlich  erzealt  und 
sie  rermand,  szo  sie  da  bie  yn  uff  yre  eyde  for  ejnen  gemeynen  nutz 
der  stat  zu  rathen  sesszen,  das  sie  des  mit  yn  eynig  seyn  wolden,  die 
betten  sich  des  geweygert  und  mit  yn  nicht  wollen  eynig  seyn,  sun- 
dem  die  ding  mit  yn  abgeslagen.  Und  szo  sie  dann  glich  yn  geswo- 
ren  betten,  eyn  gemeyne  bests  zu  rathen,  und  des  nicht  wolden  in- 
gehen,  als  unszer  gnediger  herre  mit  dem  rathe  were  eyns  wurden, 
das  eyn  gemeyn  bests  were,  szo  betten  sie  widder  yre  eyde  gethan, 
und  sie  daramb  und  auch  andere  gebrechen,  die  unszer  gnediger  herre 
und  derrath  hette  (!),*"  in  gehorsam  genomen.  Damach  sie  dann  auch  die 
andem,  die  von  yn  gekom  und  geschickt  weren  gewest,  auch  besant, 
die  ding  vorgehalden,  und  szo  sie  des  an  yn  auch  nicht  betten  er- 
langen mögen,  auch  in  gehorsam  genomen  betten,  und  were  noit  ge- 
west, sich  darinn  zu  haldene,  das  solliche  ordenunge  der  regimng  des 
tales  nicht  gestoppet  wurde,  szo  es  yn  eynem  gemeynen  besten  ge 
schee. 

Damff  haben  die  pfenner  nach  gehabtem  gespreche  Nickel  Eleptzk 
reden  lasszen,  sie  wüsten  den  handel  wol  zum  Nuenwergke  und  auch 
die  zcedel,  die  geleszen  were,  yre  geschickten  betten  sie  das  auch  wol 
b^cht,  die  wort  auch,  die  Hans  Waltheym  gereth  hette,  die  hette  er 
yon  yrer  aller  wegen  geredt,  der  gestunden  sie  ym  und  haben  das  zu 
befesten  alle  ya  gesagt  und  gebeten,  die  jhennen  im  gehorsam  sitzende 
geyn  dem  rathe  zu  yorbitten,  das  sie  usz  den  geboten  gelasszen  wer- 
den möchten^,  und  abs  ye  nicht  geseyn  mochte,  der  gefengnussz  zu 

•  Hund*'  fSahlt  In  der  hall.  Haiubebr.  ^  „and'*  fehlt  in  der  luOL  HandMhr.  «  ,,maV*  fehlt 
In  der  hall.  Handaehr.  '  ,*hette,  8.  O.  vonihen  Uaten"  h.  H.  •  so  in  beiden  Handachrlflen.  ^  die 
beiden  totsten  Worte  fehlen  in  der  magdebai«lichen  Handaehrift. 


1  Hans  ▼.  Hedderssen  war  schon  1462 Idltglled  des  engem Raths  in  letzter 
Stelle  und  1466  Meister  im  Rath.  Im  Jahre  1468  wurde  er  zmn  ersten  Male 
Rathsmeister  mid  hat  dieses  Amt  darauf  1471,  1474,  1477,  1480, 1483,  1486,  1489 
und  1492  hekleidet. 


1475  October.  W 

entliehtigen  umb  bekommernisz  willen  etzlioher  franwen.  Daraff  ist 
Widder  gesaget,  es  were  nach  nicht  za  thane,  die  jhennen  ||  usz  den  Bl.9^ 
geboten  zu  lasszen,  sundem  das  sie  antwort  geben  wolden,  ab  sie  die 
regirnng  des  tals,  als  jnnszer  gnediger  herre  mit  dem  rath  eyns  were 
und  yn  were  geleszen,  ingehen  und  dem  szo  nachgehen  und  thnn  wol- 
den ,  und  das  sie  nach  darumb  sprechen  und  antwort  daruff  wolden 
geben. 

Nach  gehabtem  gespreche  haben  sie  forder  Nickel  Kleptzk  reden 
lasszeui  sie  betten  die  zcedel  der  regirung  des  tals  wol  vernomen  und 
konden  nicht  anders  gemergken,  unnszer  gnediger  herre  bette  die  ym 
besten  gemacht,  dangkten  des  auch  seynen  fürstlichen  gnaden.  Sie 
weren  seyner  gnade  geholte,  geswomne  manne  und  underthannen ,  sie 
wolden  seynen  gnaden  gemne  darinn  gehorsam  seyn  und  es  gerne  alszo 
halden,  als  es  seyne  gnade  mit  dem  erszamen  rathe  eyns  und  geleszen 
were,  und  baten  forder  umb  die  jhennen  im  gehorszam  und  geboten 
sitczen  als  vor.  SoUichs  haben  ^  unszer  gnediger  herre  und  der  rath 
zu  Halle  szo  an-  und  uffgenomen,  und  unszer  gnediger  herre  hat  den 
rath  für  die  jhennen  in  gefengnisz  und  gehorszam  sitzen,  fleiszig  ge- 
beten und  ist  mit  dem  rathe  eyns  wurden,  ufffreitag  (27.0ct.)  darumb 
seyne  rethe  ufis  rathusz  zu  schicken,  zu  redene  und  zu  handeine,  das 
die  ynne  sitczenden  yn  yre  huszung  komen  mochten. 

Uff  den  selbten  freitag  (27.  Oct.)  nach  mittage  hat  unszer  gnediger 
herre  Heinrichen  von  Amendorff  und  Vincentien  Nuwemeister  uffs 
rathusz  geschickt,  darselbist  sie  mit  dem  rathe  und  den  von  Innungen 
und  gemeynheyt  eynig  wurden,  Hansze  Waltheym  und  Marcu^s  Spiten- 
dorff  vor  das  erste  umb  der  pfenner  schätz  und  gelt  zu  fragene,  dem 
föo  gesehen  ist.  Die  beyde  dann  glich  uszgesaget  haben,  ||das  desBUlo* 
geldes  nicht  über  tnszent  gülden  were,  szo  sie  globten;  es  were  auch 
nicht  ym  kästen  zu  sant  Mauritz ,  sundern  der  eptischyn  zu  sant  Jür- 
gen yn  vorwarung  bracht  und  were  yn  eynem  segkelyn  und  versigelt. 
Marcus  Spittendorff  hat  auch  bekant,  das  er  zu  dem  kästen  eynen 
slusszel  bette,  die  andern  drie  slosszel  betten  die  Vorsteher.  Alszo  ist 
den  selbten  zweyen  vorgehalden,  wie  die  pfenner  gemeynlich  vor  un- 
szerm  gnedigen  hem  gewest  weren  und  betten  seynen  gnaden  vordem 
rathe  zugesaget,  das  sie  die  ordenung,  durch  seyne  gnade  begriffen 
und  gemacht,  gerne  ingehen  wolden,  inmasszen  hyr  bevor,  und  sint  ge- 
fraget wurden,  ab  sie  dem  auch  alszo  thun  wolden,  das  haben  sie  gut- 
lich zugesaget. 

Daruff  ist  yn  yre  gefengnisz  yn  yre  huszer  tag  geben  ^  darinn 
zu  bleiben  und  ane  des  raths  willen  darusz  nicht  zu  komen,  haben 
auch  globt,  nichts  vorzunemen  adder  sich  zu  bewerben  yn  schriffien 
adder  anders  bynnen  adder  busszen  der  stat,  das  widder  unszem  gne. 
digen  hem,  seyn  stifft,  auch  den  rath  adder  die  stat  Halle  gesevn 
mochte.      Deszglichen  haben  die  andern  alle  auch  zugesagt,  in  die 

•  ,4iAbon  solche«"  h-  H.      *>  «igegvn"  h.  H. 
Ü^iehiehttq.  4.  Pr.  SftchMn.  XI.  7 


Od  Marcos  SplttendorE 

ordenung  des  tals  williglich  zu  gehne,  und  globt,  yn  yren  haszem  za 
bliben  und  es  halden,  inmasszen  obene  von  den  zcwen  bemrt  ist 

Uff  sontag  nach  Symonis  et  Jude  (29.  Oct.)  hat  nnszer  gnediger 
herre  Heynrichen  von  Amendorff  und  Yincentiam  Nnwemeister  nffs 
rathnsz  geyn  Halle  gesant  nach  mittage.  Da  haben  die  beyde  mit- 
sampt  den  geschickten  achte  vom  rathe ,  Innungen  und  gemejrnheit  ge- 
schickt zcwene,  nemlich  Drewisze  Siegel  und  Jacoff  Wiszsagke  zu 
Marcus  Spitendorff  nach  dem  slusszel  zu  der  pfenner  kästen.  Der  seihte 
Marcus  hat  den  beyden  den  slusszel  geantwort  und  auch  gesaget,  es 
sey  seyn  wille  wol,  das  die  eptischyn  zu  sant  Jürgen  zu  Glouch  das 
Bl.  10^  gelt,  II  das  er  or  mit  Mattis  Koszelitz  und  Karle  Dragkensteden  geant- 
wort habe,  von  sich  gebe,  wann  unnszer  gnediger  herre  und  der  rath 
darnach  schickten.  Szo  haben  die  achte  obgnant  zu  stund  auch  ge- 
schickt nach  Casper  Beckere  und  den  gnanten*  Koszelitz  und  Drag- 
kensteten, von  den  sint  yre  sluszele  geheischen  und  von  yn  begert, 
mitte  zu  der  gnanten^  eptischyn  zu  gehen  und  der  zu  sagen,  das  yr 
wille  sey,  das  die  eptischen  dasz  gelt  unszers  gnedigen  hem  rethen<^ 
und  den  vom  rathe  von  sich  antworte  und  gebe,  darin  hat  sich  Casper 
williglich  geben,  seynen  slusszel  geholet  und  ubergeantwort  und  ge- 
saget, er  könne  nach  wolle  nicht  widder  unszem  gnedigen  hem  und 
den  rath  seyn,  er  wolle  mitte  zu  der  eptischyn  gehen  und  gerne  sagen, 
das  seyn  wille  sey,  das  sie  dasz  gelt  von  sich  gebe.  Aber  Mattis 
Koszelitz^  und  Karle  Dragkenstete  haben  sich  des  geweigert  und  yn 
Yorgenomen,  das  sie  es  an  die  bommeister  bringen  wolden,  die  daiin 
die  gewergken  alle  zusampt  vorbothen  und  darum  b  sprechen  solden: 
was  yn  Von  den  allen  befoUen  wurde ,  darnach  wolden  sie  sich  hal- 
den.  Sollich  zusampne  komen  hat  man  nicht  gönnen  wollen,  alszo 
haben  der  rath  umb  Weigerung  willen  der  slnsszell ,  und  das  sie  nicht 
mitte  zu  der  eptischyn  gehen  wolden,  die  beyde  yn  gehorsam  genomen^ 
und  in  die  tymenitcze  setczen  lasszen. 

Uff  dinstag  aller  heilligen  abent  (31.  Oct.)  zceitlich«"  frühe  hat 
unnszer  gnediger  herre  Heynriche  von  Amendorff  und  er  Herman 
Wisszenbome^,  den  alden  kammermeyster ,  uffs^  rathusz  geschickt,  do 
der  rath  und  die  von  innungen  und  gemeynheit  Mattes  Koszelitz  und 
Karle  Dragkensteten,  vorstehere  des  tals,  vor  die  genanten <  unszers 
gnedigen  hem  rethe  und  sich  komen  han  lasszen  und  an  yn  gemutet, 
das  gelt  von  der  eptischyn  zu  holen  und  nffs  rathusz  zu  bringene. 
Haben  die  zcwene  geantwort,  sie  wolden  das  gelt  gerne  holen,  und 

»  ,^tten"  h.  H.  ^  «^fntten'*  h.  H.  «  „vnsem  g.  b.  reiche"  b.H.  ^  hier  tchlieaBt  der  Sats 
In  der  haU.  Handachrift.  ^  dlee  Wort  hat  nnr  die  magd.  Handsohrift.  ^  „vff  dem  ratthaitse"  haO. 
Handeclirift.    ir  ,^ttea'*  hall.  Handachr. 


1  Ein  Martin  Kosolitz  (Köselitz)  kommt  1445  als  Meister  im  Kath  vor, 
gehörte  1448  dem  engeren  Rathe  an,  war  1450,  1458,  1465  Meister  im  Rath  und 
sass  dazwischen  1455,  1463,  1468  im  engem  Rath. 

2  Hermann  Weissenborn  tritt  1472  als  erzbiBchöflicher  Cämmerer  in  dem 
bereits  genannten  Lehnsregister  des  £rzbischo&  Johannes  auf. 


1475  November.  99 

cUtsz  sie  na*  ||  am  sontage  sich  des  geweigert  betten,  were  davon  ge-  Bl.  11* 
scheen,  das  yn  die  bornmeister  befolen  betten,  sie  solden  nymande 
offenbarn,  wu  das  gelt  were.  AIszo  bat  der  ratb  yn  zugescbickt 
Drewis  Siegel  osz  dem  ratbe,  der  mit  }ii  zn  Marcus  Spitendorff  and 
Caspar  Beckere  mittevorstebem  gegangen  ist,  von  den  zweyen  willen 
nnd^'volbort zu  erlangene,  das  gelt  zubolen  und uffs ratbusz  zubringen, 
die  dann  alszo  yren  willen  darzu  gegeben  und  das  yren  mittvorstebem, 
Mattesze  Koszelitz  und  Karle  Dragkensteten,  befolen  und  yn  macbt 
geben  baben.  Daruff  ist  das  gelt  alszo  gebolt  und  uffs  ratbusz  bracbt 
und  ubergeantwort  und  ist  gewest  yn  eynnem  lynen  segkelyn,  versigelt 
mit  Marcus  Spittendorffs  ingesigel ,  daseibist  ist  das  segkeUn  in  ke- 
genwertigkeit  Mattisz  Koszelitz  und  Karl  Dragkensteten  ^  geoffent  und 
gezcalt.  Des  ist  gewest  secbs  bundert  und  dreyundvirzcig  rinscbe 
gülden,  dreyundvirzcigstebalber  bungeriscbe  gülden 3,  acbt  gellerscbe 
gülden,  acbt  engeliscbe  nobeln^  und  eyn  stugke  Silbers  mit  des  ratbs 
zceicben  gezceicbent,  geacbt  uff  drie  marg,  und  eyn  ingesigel  der 
cbeppen,  das  silbern  ist.  Da  baben  der  ratb  aucb  die  siusszel  zum 
kästen  fuUent  entpfangen,  den  kästen  uffgeslosszen ,  das  gelt  und  in- 
gesigel mit  dem  segklyn  darin  gelegt.  In  dem  selbten  kästen  ist  nicbts 
anders  gewest,  dann  zcwene  segke  mit  pfennigen,  geacbt  uff  zcweybun- 
dert  aide  scbog,  und  eyne  zcedel,  versigelt  mit  des  ratbs  ingesigel,  in 
vorzceiten  uff  regirung  des  tals  gemacht.  Der  käste  ist  widder  zuge- 
slosszen,  und  der  ratb  bat  die  vier  slusszele  bebalden,  und  daruff  hat 
man  die  zcwene^  usz  der  temmenitze  komen  und  yn  yre  huszer  globen 
lasszen,  darusz  nicht  zu  komen  bisz  zu  ende  der  sache,  und  die  dann 
auch  globt  baben  unnszers  gnedigen  hem  des  stiffts,  des  ratbs,  auch 
Innungen  und  gemeynheyt  ergstes  mit  ||  Worten  nach  wercken  nicht  bi.  11  •» 
zu  tbune,  auch  keynerley  brive  derbalben  von  sich  zu  schriben. 

Uff  montag  nach  allerheilligen  tage  (6.  Nov.)  baben  der  ratb  zu 
Halle  Blasius  Holtzwert^  yren  burger  in  die  temenitze^  setzen  lasszen 
nmb  Ursache  willen,  das  er  hynder  dem  ratbe  beymlicb  eynen  brifi 
von  sich  geyn  Magdburg  ^  anHeynrich  Moller  geschriben  habe,  in  der 

*  „!m**  b.  H.        ^  „w.  n/'   fehlen  der  hall.  Handachr.        <^  ».eissta^*  m.  H.  „ecfeaten**    h.  H. 
^  „Magdehiifv*'  h.  Handflchr. 


1  Vgl  Dr.  n.  (Gen.  Tab.  S.  30). 

3  iSa  ungarischer  Gulden  «  30  grosse  Groschen,  vgl.  Bl.  113^. 

^  Der  englische  Nobel,  eine  unserm  früheren  Ducaten  äbnh'che  Goldmünze,  galt 
später  als  Rechnun^smünze  Va  P^.  Sterl.  =  2  Thlr.  2  Gr.  CJour. 

*  Mattis  Eösehtz  und  Kurl  Drackenstedt  TS.  98)  sind  gemeint. 

ö  Blasius  Holzwirth  1467  Vorsteher  der  Kirche  zu  St.  Gertrud  t  24. Nov. 
15 IB.  Die  Familie  kann  in  Halle  bis  in  die  zweite  Hälfte  des  13.  Jahrhunderts 
ztirückverfojgt  werden  und  erscheint  besonders  im  An&nge  des  15.  Jährh  im  Rath  - 
Marquard  H.  1402,  Hans  H.  1412.  1415.  1429  (Bornmeister);  Jurge  H.  1418.  1421 
B;  Coppe  H.  1431  Bath,  1438  Rathsmeister.  Hiernach  sind  Dr.*s  Angaben  H.  Gen. 
Tab.  66  zu  berichtigen.    Auch  diese  Familie  gehörte  zu  den  Pfilnnem. 

®  Das  Ge&ngnis  be£Euid  sich  jedenfalls  im  Rathause.  Dreyhaupt  bezeichnet  die 
Holzstube  des  späteren  Rathauses  als  solches.  In  dasselbe  wurden  sonst  schwere 
Verlwechcr  !  esetzt,  Dr.  I.  947;  H.  512. 


100  MamiB  Spittendorff. 

iming  zcwiBchen  dem  rathe,  innungen  und  gemeynheit  und  den  pfen- 
nern,  des  brives  sich  der  rath  angezcogen  hat,  das  der  widder  unszem 
gnedigai  hem,  den  rath,  die  stat,  Innungen  und  gemeynheit  were;  die 
andere  sache ,  das  er  uff  den  rath  gesprochen  nnd  sie  vorschimppfert* 
bette,  die  stole^  wolden  nif  die  bengke  nnd  tische  stigen^,  und  andere 
honiiche  wort  gereth  bette.  Des  briifes  geyn  Magdbnrg^  hat  er  be- 
kant  und  umb  des  Versprechens  und  verschimpfiren  hat  er  gesagt ,  er 
hette  das  gesaget,  es^  weren  aber  ander,  die  des  glich  auch  und  yil 
mehir  gereth  betten. 

Uff  domstag  Theodori  Martins  (9.  Nov.)  1475  ist  unszer  gnediger 
herre  zu  Halle  im  closter  zu  sant  Mauritz  gewest,  do  dann  bey  seynen 
gnaden  gewest  sint  Hans  Seile,  rathszmeyster ,  Hans  Hedderszen,  Hans 
Loub  und  vil  des  raths  und  von  Innungen  und  gemeynheyt  zu  Halle. 
Daselbst  seyne  gnade  bey  sich  gehabt  hat  die  hochgebornnen  fursten, 
hem  SteffaU;  pfaltzgraven  bey  Reynn,  hertzogen  in  Beyern,  hem  Walde- 
mar  und  hem  Magnusze,  fursten  zu  Anhalt, ^  hem  Albrecht,  graven 
nnd  hem  zuMansäelt,  und  hemBrane,  hem  zuQuernffurt,^  emBemde 
Becker,  alden  cantzler,  Heynriche  von  Amendorff,  Tile  Enobel,  Hansze 
Eotzenn^  und  andere  seyne  rethe  und  manne.  Daselbst  hat  seyne 
gnade  vor  sich  lasszcn  heischen  Albrichten  Schafisteten,  Thomas  Tu- 
gaw  und  Heynrich  Greven,  bommeister  und  pfenner  gemeyn  zu  Halle, 
darbey  der  rath  die,  die  in  den  geboten  gewest  sint,  auch  komen 
Bl.  12*  lasszen  hat.  Den  seihten  bommeistem  undpfennem  ||  hat  seyne  gnad 
erzcelen  laszen,  er  und  der  rath  betten  yn  nuwelist*'  eyne  ordenunge 
der  regirnng  des  tals  vorhalden  lasszen  und  an  on  begert,  darin  zu 
gehene,  dem  sie  dann  alszo  gethan,  und  dasz  ^  seynen  gnaden  und  dem 
rathe  zugesagt,^  seyne  gnade  und  der  rath  dasz  auch  angenomen  bet- 
ten. Nu  funden  seyne  gnade  und  der  rath,  das  sich  von  bommeistem, 
scheppen  und  pfennem  in  vil  stugken  gar  ungeborlich  und  unglichlieh 

*  „Tenehumpertt'*   b.  H.      ^  „die   itule    vndt  Tische  wolten   vff  die  bencke  steigou"  h.  H. 

•  „MagdelraTg"  b.  U.      ^  „m  aber  uüler,  die  des  gleich!  vndt  viel  ander  mebr  geredt  betten"*  h.  H. 

•  .^newlicb"  b.  H.      '  „feblt  In  der  baU.  Handacbrift.      er  „ingeeagt"  b.  H. 


1  Wo  die  Stühle  auf  die  Bänke  steigen,  wird  bald  sich  Unglück  zeigen,  Wan- 
der, Sprichwörter-Lexicon  Bd.  IV.  S.  987. 

2  «fedenÜBdls  der  weiter  unten  Bl.  95^  genannte  Magnus  yon  Zerbst 

*  Brun  XI.  1448-— 1496  der  letzte  Spross  der  edlen  Herrn  von  Querfurt,  mit 
dessen  Tode  am  26.  Febr.  1496  das  Geschlecht  ausstarb.  Derselbe  betheiligte  sich 
auch  an  dem  Zuge  der  sächsischen  Herzöge  gegen  Heiligenstadt,  half  Duderstadt 
einnehmen  und  zog  später  mit  gegen  Nordhausen.  YgL  Spangenberg,  Quem- 
fürt.    Chronica  S.  430  ff. 

^  Hans  ▼.  Kotze,  geb.  1445,  Sohn  Hermanns  v.  E.  (f  1475),  ein  Mitglied 
der  seit  Jahrhunderten  in  und  um  Halle  vorkommenden  Familie,  ward  erzbischöflicher 
Rath,  Hofinarschall  und  Hofineister.  Er  erwarb  als  Pfandherr  die  Schlösser  AI vens- 
leben,  Athenedeben  und  Schönebeck  und  erkaufte  1489  6r  -Germersleben  bei  Hadmers- 
leben  mit  seinen  zugehörigen  Besitzungen.  Von  ihm  konnte  ein  Enkel  rühmend  hervor- 
heben, dass  er  nur  drei  Mal  voll  gewesen  sei.  Er  starb  erst  am  29.  April  1585. 
Dr.  I.  178,  812,  938,  H.  955:  v.  Mülverstedt,  Ürkunden-Regesten  zur  Gesch.  u. 
^^r  Herrn  v.  Kotze,  Magdeburg  1866  S.  50  ff.  S.  185,  201  ff.  Stammtafel 


I 


1475  November.  101 

gehalden  were,  das  sich*  nicht  fugen  wolde  szo  hingehen  zu  lasszen, 
ond  was  die  stagke  weren^  darinn  sich  nngeborlich  gehalden  werct 
die  weren  vorzceichent,  und  die  solde  man  yn  leszen,  und  das  sie  dann 
antworten.  Daroff  yn  die  stagke  geleszen  sint  und  zu  eyner  vorcle- 
rang  des  stn^  nff  die  yerslegere  Intende  ist  yn  yorgehalden,  wie  die 
verslegere  nehist  off  dem  rathosze  vor  dem  rathe  yn  geynwertigkeit 
seyner  gnaden  rethe  verslagen  hetten,  nnd  darbey  vorgehalden,  wie  die 
seihten  vorslegere  darinn  gar  anglich  wol  bey  3  hnndert  schog  swert- 
schog*^  za  hoch  verslagen  hetten  äff  eyn  koth  eyn  jhar  za  siedene,  das 
den  hem  des  gats  abegehen  mäste  and  dem®  gewergken  zogynge. 
Daraff  haben  nach  langem  gehalden  gespreche  die  bommeister,  schep. 
pen  and  pfenner  Hans  Gzcolner^  reden  lasszen,  bittende  yn  des  eyn  be- 
dengken  za  geben,  sie  wolden  die  stagke  vorantworten  als  frome  lathe» 
ond  das  yn  der  schrifft^  copey  mochten  werden. 

Hat  annszergnediger  herre  and  der  rath  reden  lasszen,  die  schriffte 
za  gebene  were  nicht  za  thane ,  wann  seyn  gnade  hette  yn  die  stagke 
gereythe^  zam  Nawenwergke  verzceichent  geben ,  daraff  sie  antwort 
geben  solden  han,  als  sie  zagesagt  hetten,  das  nicht  gesehen  were, 
szewoBten  die  wol.  Sandern  ^  darza  za  antworten,  han  annszer  gnediger 
herre  nnd  der  rath  yn  frist  geben  äff  fritag  (10  Nov.?)  za  achten  ||  BL12^ 
Vormittage  widder  za  sant  Maaritz. 

Die  obgeschriben  zcedeln,  darin  sich  angebarlich  gehalden  ist, 
sint  himach  verzceichent: 

Disz  sint  annszer  Johanszes,  von  gots  gnaden  ertzbischoves  zu 
Magdbarg  etc.,  and  rathmann,  innangiszmeister,  innangen  and  gemeyn- 
heit  zu  Halle  Sachen,  schele^  and  gebrechen,  die  wir  za  each  bom- 
meystem  and  den  pfennem  gemeyn  za  Halle  haben*  awerer  vermeyn- 
ten  regirang  halben  des  tals  and  solgatere  za  Halle  S  die  y r  ach  darch 
awer  selbst  vermesszenheit  anderzcogen  habt ,  darinn  wir  nu,  als  and 
sich  nnszer  iglichem  gebaret  hat,  gesehen  and  dar  and  offinbar  gefun- 
den han,  yr  salche  gatter,  die  sanderliche  gaben  von  gote  dem  al- 
mechtigen  nnd  von  ans  gnanten  ertzbischove  za  lehne  rarende  sint, 
anrechtlich,  anglichlich  and  angebarlich  habt  regiret,  gehandelt  und 
.damitte  gebaret,  darinn  yr  awern  eygen  nutz  abermeszlich  and  mit 
onbilligkeyt  gesacht  und  ach  zugezcogen  und  damitte  gerichet  und 
unns,  unszerm  stiffte  und  allen  den  geistlich  und  wertlich,  die  im  tale 
zu  Halle  guter  von  uns  haben,  merglich  abegezcogen  und  das  gemeyne 
beste  geswecht  habt,  inmasszen  himach  in  diszen  nachfolgenden 
stogken  dar  uszgedruckt  ist. 

Zum  ersten  habt  ir  bommeystere  undpfenner  vier  vorstehir  jer- 
lich  uffgewurffen  in  schyne,  das  die  die  saltzbomnen  und  gutere  ym 
tale  ordenlich  und  glichlich^  bestellen,  verhegen  und  vorweszen  solden, 

•  ».wen  dM  dchs'*  .  .  .  h.  H.  ^,,viigleieh  tot  sVs-  Gizo.  Sebwerttff."  h.  H.  «  „den**  b.  H. 
^  „HuMn  Watttheym"  h.  H.  «  „in  der  ichmn  oopien  mOchten"  h.  H.  '  „geredt"  h.  H.  f  fehlt 
tn  der  helL  HftndKhrift.  ^  ,^ehl^*  h.  H.  *  hier  actaUeiet  in  der  hall.  Haadeefarlft  der  Text«  «Uee 
folgende  bie  snm  Sohliue  dee  Sateee  fehlt.  ^  hier  un  Rande :  Nota  vnderxcogen  idbet  aloht  Terantwt. 
1  „fttehUch'*  m.  H. 


102  Marcus  Spittendortf. 

das  nicht  anders,  dann  eyn  scheyn  und  luth  und  nichts  frnchtbarlichs 
für  das  gemeine  beste  biszher  in  sich  habende  gewest  ist.  Nu  zcwi- 
velt  uns  nicht,  yr  wysszet  wol,  das  wir  yn  der  irrunge,  zcwyschen  dem 

Bl.  13*  rathe,  innungen  ||  und  gemeynheit  zu  Halle  eyn  teils  und  nch'^  des 
andern  teils  entstanden,  vil  yliszes  angekart  und  grossze  muhe  und 
arbeit  gehabt  haben,  das  nch  dann  nnwelichst  hir  zu  sant  Mauritz 
dar  Yorgehalden  ist,  darselbist  wir  und  auch  der  rath  uch  vorgehaldcn 
haben  eynne  ordenunge,  wie  nu^  der  tal  und  saltzwerg  forder  regirt 
sal  werden,  die  nch  yorgehalden  und  dar  geleszen  ist  wurden,  und  ist 
auch  begert,  darinn  zu  gehne  und  des  antwort  zu  gebene,  ab  yr  da- 
rinn  gehen  und  die  alszo  halden  woldet  adder  nicht.  Daruff  ir  ant- 
wort geben  habt,  ir  mergtet,  was  hirinn  yorgenomen  were,  das  were 
ym  besten  gescheen,  woldet  auch  darinn  gehorsam  seyn  und  es  alszo 
halden,  als  wir  und  der  rath  des  eyns  gewnrden  weren.  Damff  hat 
der  rath  die  jhennen,  die  in  behdtnissze  und  yn  geboten  gewest  sint, 
uns  zu  willen  in  yre  huszere  geweyszet  bisz  zu  usztrage  der  Sachen. 
Die  seihten  sich  dann  auch  yorwillet  haben,  was  wir  und  der  rath  in 
der  regirunge  des  tales  yorgenomen  haben,  das  solle  yr  wiUe  auch 
seyn;  und  szo  wir  nu^  mitsampt  dem  rathe  usz  den  gebrechen  der  re- 
girung  des  tales  gehandelt  haben,  wirt  offenbar  und  dar  gefunden, 
das  yr  pfenner  durch  euer  bommeister,  scheppen,  yorsteher  und  auch 
yerslegere  gantz  ungeburlich,  ungetrulich  und  unglichlich  regiret,  ge- 
handelt und  gethan  habt  Wann^  yr  bommeister  und  scheppen  habt 
es  mit  den  yier  yorstehem  nicht  gehalden,  als  sich  geburet,  die^  die 
fronesole  \  amptsole,  und  was  yr  ampt  angehöret,  ordenlich  und  glich- 
lieh  solden  bestatet,  yerheget  und  yerweszet  haben,  das  aber  nicht  ge- 
scheen ist,  wann  es  haben  die  seihten  yorsteher  nach  uwerm  der  bor- 
meister  und  scheppen  willen  zu  yil  usz  den  bomnen  fronen  lasszen,  das 
sie  dann  szo  yil  und  manchfaldig  gemacht  han,  das  man  wenig  zu 
hern  guthe  zu  zcihene'  hat  komen  können;  die  seihte  fronesole  und 
amptsole  auch  nicht  glichlich  bestatet,  sundem  yon  den,  die  die 
obirsten  under  uch  und  gefrundet  gewest  sint,  sich  zugeslagen  ist 
wurden;  die  seihte  fronesole  und  amptsole  auch  offte  nicht  bezcalt  ge- 
nomen  und  hie  den,  die  sie  yersoten  han,  stehende  bieben  ist,  aber 

Bl.  13^  nicht  deste  weniger  ||  andere  fronesole  gezcogen,  damitte  nicht  alleyne 
des  tals  notdorfft  bestalt  und  gehalden  ist,  sundem  yil  ubermessziger 
und  köstlicher  essen  dayon  gemacht  sint,  und  die  guter  szo  mit  yil 
unredelicher«  koste  und  zcerunge  besweret  sint  wurden.  Szo  wollen 
wir  und  der  rath  uch  auch  nicht  yerwysszen,  yr  sammelt  und  sli^et 
uch  zu  eynen  gemeynen  schätz  und  gelt,  dayon  auch,  als  wir  halden, 
das  gelt,  busszen  die  stat  bey  die  eptischynn  zu  Glouch  gebracht^  her- 
komen  sey,  das  ir  alles  yon  dem  gemeynen  guthe  nemet,  und  den^, 
die  eygen  guter  im  tale  haben,  abegehen  musz.     Szo   berechenen  die 

•  „ÄUch"  b.  H.      »»  „im**  h.  H.    c  „ime"  h.  H.    ^  ,,6ami**  h.  H.    •  „dw"  h.  H.    '  „gOme" 
h.  H.      «  „veredtlicber"  h.  H.    ^  „die '  h.  H. 

^  Die  Fronsole  ist  also  nicht  erst  1583  verordnet  worden,  Hondorff  S.24(Dr.I.) 


1475  NoTember.  103 

vier  vorstehere  alles*,  das  za  yrem  ampte  gehöret,  auch  nicht  anders, 
dann^  nnder  ach  selbst  und  sollicher  weisze,  das  uwer  wenig  ist,  die 
solehe  rechinschaflft  verstehen  adder  vememen  können  ^  Danimb  heische^ 
wir  and  der  rath  von 'bommeistem  und  scheppen,  den  vier  Vorstehern 
and  aach  ach^  pfennem  gemeyn  von  den  vergangen  jaren  rechin- 
schafit  zn  than  and  ans  and  dem  rathe  deszhalben  register  aberzaant- 
worten.  Erfindet  sich  dann  aszgethanner  rechinschaffl,  das  mit  fronen 
and  aach  affiiame  and  aszgabe  billich  and  gebarlich  gehandelt  sey^ 
<  wollen  wir  and^  der  rath  es,  szovil  es  der*  rechinschsät  betrifft,  dar- 
bey  bliben  laszen.  Wa  aber  anders  and  angebarlich  gehandelt  and 
gethan  were,  behalden  wir  ans  mitsampt  dem  rathe  hirinn  anszer  straffe. 
Zam  andern  male  haldet^  yr  bommeister,  scheppen  and  pfenner 
ach  angebarlich^  der  vier  versleger  halben,  an  dem  ans,  dem  rate 
der  stat,  allen,  die  gat  im  tale  haben,  and  dem  gemeynen  besten  grosz 
macht  belegen  ist,  darza  wol  redeliche,  frome  menre  gekoren  and  ge- 
satczt  solden  werden,  als  vor  alder  gewest  ist,  die  anns  and  anszer  stat 
Halle  eythafftig  wem,  das  aber  nicht  geschiet,  sandern  aszwendige, 
arme  knechte  darza  setczet,  die  versiahen  masszen  nach  awerm  willen 
and  ach  ^  za  anglichem  and  anredelichem  gewinste  °  and  den  hem  des 
gates  za  grosszem  abegange.  Nemlich  lasszet  yr  sie  den  kotzcynsz 
offs  tearste  nidi  H  bey  fanff'andvirzcig  galden  ^  hoch,  szo  etlich  gat  mit  dem 
kothei^  aszthan,  versiahen,  das  anglich  and  schedelich  ist,  wann  sie  BLU* 
solden  nach  den  siechten  cothen  versiahen,  da**  nicht  gat  mitte  weg 
gethan  wirdet,  das  dann  kaame  des  jhares  nff*  zwelffe  adder  fanffzcehen 
galden  loafen  wolde.  SoUichs  den,  die  sieden,  eyn  grosszer  zagang, 
and  den,  die  äff  yre  aszloaffte  yrer'^  pfannen  sitzen,  eyn  grosszer  abe- 
trag  and  schade  and  eynne  vemichtigange  des  solguts  ist.  Ir  lasszet 
aach  mehir  holtzes  za  eynem  wergke  versiahen,  dann  darza  vorbrant* 
wirdet,  wann  nawelichst  habt^  ir  zam  wergke  nahendehalb  schog 
holtzes  versiahen  lasszen,  and  men  bereittet  gemeynlich  eyn  werg  mit 
soben  schog  holtzes.  Szo  lasszet  yr  aach  wirgkerlon,  saltsdiorbe,  besen, 
schaffein,  farwe,  swengkebier,  pfanhagken,  sogboame,  stegkyszen, 
pfannenslet  and  oseln  aszzazcihen  and  wegzufaren  za  hoch 
verslahen,  das  alles  ach  za  and^  dem  solguthe  abegehit.  Szo 
haben  aach  die  verslegere  nehst''  äff  dem  rathasze  vor  dem  rathe 
in  geynwertigkeit  anszer  rethe  offenbar  gesagt,  sie  weren  awer  knechte 
und  mästen  verslahen,  wy  yr  weidet.  Szo  lasszet  yr  auch  die  versle- 
gere nicht  achtange  haben  äff  den  kauff  des  fearwergks,  and  ab  das 
fearwergk  za  gezceiten^  wolfeile  ist,  lasszet  ir  sie'  glichewol  nicht 
darnach,  sandern  nach  dem  tearsten  kouffey  des  holtzes,  der  zavom 
gewest    ist,  verslahen.    Ir  orloabt  aach   za  gezceiten  ■  eynen  adder 

^  Dm  erste  Wort  de«  Satzes  fehlt  In  der  h.  H.    ^  fehlt  In  der  h.  H.    «  «»mögen"  h.  H.      ^  ,»so 
helseben"  h.  H.      •  ,^en"  h.  H.      f  fehlt  In  der  halL  Handschrift,      f  „so"  h.  H.      ^  „auch"  h.  H 

*  ,/II«"  h.  H.  ^  „habet"  h.  H.  *  hier  am  Bande:  „vier  verslegere".  »  ,^ach"  h.  H.  »  „m- 
gkichen  yuAi  vnredUichen  gewynsten"  h.  H.  «  ,^LII  f."  h.  H.  P  „den  ketten"  h.  H.  <l  „da- 
idH  nSeht  gaU  wtrdt  wegk  gethan"  h.  H.  '  „vier"  h.  H.  "  „verbrancht"  h.  H.  '  „habt"  in 
der  halL  Handsehr.  hinder  laoen.    *>  „aneh  an  vndt"  h.  H.      ^  „neohsten"  h.  H.      ^  „selten"  h.  B. 

*  fisle"  fdüt  in  der  hau.  Haadschrft     ^  ,^eaifsn^  h.  H.       ■  „selten",   auch  welter  unten  so  b.  B. 


104  Marcus  Spittendorff. 

zcwene  versiegere*,  nnd  denn  wirdet  nicht  verslagen,  und  die  sole 
blibet  szo  bestehen  zu  gezceiten  eyn  halb  jar  und^  zu  gezceiten  weni- 
ger  adder  mehir,  in  dem  ir  dem  guthe  und  gemeynen  besten  alles® 
abezeihet  und  neh  damitte  riechet.  Sollichen  tiwern  ungotlichen,  un- 
glichen,  untruwelichen^  und  ungeburlichen  handel  und  that*'  heischen' 
wir  mitsampt  dem  rathe  von  uch  verbusszet  und  yerwandelt. 

Zum  dritten  male  habtir  bommeister,  scheppen  und pfenner uch 

Bl.  14^  ungebnrlich ^  in  dem,  dasz  yr  unglich  saltz  habt  sieden  ||  lasszen» 
das  davon  znkompt,  dasz  yr  nicht  glich  habt  giesszen  lasszen,  das 
dann  unbillich  und  schedelich  ist  Wann  yr  wisszet  wol,  das  man  da- 
ruff  gud  uflfsehen  haben  und  bestellen  solde,  das  das  saltz  glich  geso- 
ten  wurde,  damitte  dann  die  geste,  die  das  saltz  hir  zu  Halle  holen, 
groszlich  beschedigt  werden.  Szo  habt  yr  auch  umb  der  jhennen  wil- 
len, die  cleynne  saltz  sieden  lasszen,  ufißie  kaltleger  gemacht,  das  ge- 
meynlich  mehir  umb  der  riechen  und  gefrundten,  dann  umb  der  unge- 
frundten  und  armen  willen  geschiet.  Dann^  muszder  tal  unddasguth 
alles  legen,  bisz  das  die  yr  cleynne  saltz  auch  yerkault  haben,  damitte 
werden  dann  die  geste  gedrenget,  das  cleynne  saltz  zu  ladene.  Da- 
von komet  auch,  das  die  geste  die  stat  Halle  nmb£Eu*en,  dasz  nicht 
alleynne  schade  der  geste,  sundem  auch  eyn  schade  ist  unnszer  der 
gantzen  stat,  aller  der,  die  gud  ym  tale  haben,  und  ist  auch  widder 
das  gemeynne  beste.  Sollichen  uwem  ungotlichen,  unrechtlichen  und 
ungeburlichen  handel  und  that  heischen  wir  und  der  rath  von  uch  auch 
verbuszt  und  verwandelt. 

Zum  virden  male  dasz  yr  bommeister  und  scheppen  im  tale  das 
saltz ^  in  langen  jaren  nicht  besehen^  nach  gemesszen  habt,  des^  yr 
zu  thun  pflichtig  seyt,  dasz  yr  umb  uwerer  unduwerermittegewergken 
eygens  nutzes  °^  willen  auch°^gelasszen  habt,  davon  <>  auch  das  gemeyne 
beste  und  sunderlich  die  fiirluthe,  die  saltz  hir  zu  Halle  holen,  merg- 
lich  beswert  und  beschedigt  sint.  Sollichs  heischen  wir  mitsampt  dem 
rathe  auch  vorwandelt  und  vorbuszt. 

Zum  funfften  male  habt  yr  bommeister  und  scheppen  im  tale 
uch  in  Setzungen  des  saltzes  ungeburlich  und  unglichlich  gehalden  in 
dem,    das  yr  das  saltz  szo  thewre  setzet,  das  die  geste  und  furluthe 

Bl.  15  •  nicht  wol  zukommen  können,  und  ||  werden  damitte  gedrungen  uszzuspan- 
nen  adder  ander  saltzwergk  zu  suchen.  ^  Tr  habt  nauwe'^  achtunge  uff 
dasz  feurwergk,  wann  das  ichts  *  theure  ist,  aber  wenige  ader  kleynne 
achtungS  wann  das  feuerwergk  wolfeile  ist.  Und  szo  sichs  uffte  be- 
gibt, das  das  ieurwergk  guts  und  wolfeils  kouffs  ist,  dennach  blibet 
yr  uff  dem  theuren  kauffe  des  saltzes,  schicket  es  dann  auch  alszo, 
das  die  sole  glichwol  wenig  adder  nichts  uffslahe.  Das  ufflahen  der 
sole  yr  damitte  gedempffet,  das  yr  der  versleger  eynteyls  orloubet, 

•  ,,Tonclilagen"  h.  H.  >>  fehlt  In  der  haU.  Handflohrlft.  «  ,,^e"  tuH.  ^  „nnewShnUeheii** 
b.  H.  «  ,,itete"  h.  H.  <*  «^udsohtinffk"  h.  H.  K  am  Rande  „vngleleh  Saltz"  m.  H.  >*  ,4en"  b.  H. 
*  am  Rande :  ,3altB  nicht  gemeuEenn"  m.  H.  ^  ,,beechln"  h.  H.  ^  udat"  h.  H.  ™  ,,dat  Ir  rmb 
eoers  eygens  vndt  mlttgewerckan  nutses"  h.  H.  ^  „nachgebuaen**  h.  H.  ®  „Dammb"  h.  H.  P  am 
Bande:  ..Setzungk  dee  Satses'*  m.  H.  4  Die  Worte  yon  H«dder^*  an  fehlen  In  der  haU.  HandaohrifL 
r  ..oene'*  (!)  h.  H.      •  „itx'*  b.  H.      *■  ,^ütm  weniger  aohtonge  vndt  thnn*'  h.  H. 


1475  November.  105 

dann  musz  nicht  verslagen  werden,  und  die  sole  mnsz  dann  ungehoet 
bliben,  und  lasszet  die  dann  nicht  anders  off  den  sonnabint  schriben 
dann  als  sie  die  woche  znvom  hat  gegnlden,  yr  lasszet  auch  die  ver. . 
Bieger  in  stetlicher  forchte  sitzen,  szo*  sie  ach  zn  gefallen  nicht  ver. 
gingen,  das  sie  dann  entsatczt  wurden,  damitte  yr  ach  merglichen  nutz 
zoflkhet  and  davon  riechet,  damitte  die  furluthe,  die  unszer  stat  Halle^ 
suchen,  nbersatczt  werden,  and  allen  den,  die  gater  im  tale  haben  and 
off  yre  oszloafEte  sitczen ,  merglich  an  yren  aszloafiten  abegezcogen, 
auch  anszer  and  annszer  stat  Halle  gemeyne  bests  groszlich  geswecht 
wurdet  ^  Solliche  untruwe  und  anrechtliche  und  ungeburliche  hendele' 
and  thete  heischen  wir  auch  mitsampt«  dem  rathe  von  uch  verwandelt 
mid  verbust^  Hierauff  ist  unser  und  des  raths  zu  Halle  ernste  bege- 
roDge,  das  euer  iglicher  umb  obgenante  euere  ungöttliche,  ungetreu- 
liehe,  ungeburliche  handel  und  thete  bynnen  den  nechsten  acht  tagen 
sich  mit  uns  und  dem  rathe  vortraget.  Wan  wurde  iemandt  unter  euch 
80  törstig ,  frevelich  und  vermessen  sein  und  dem  also  nicht  thun,  den 
wollen  wir  mitsampt  dem  rathe  straffen  an  leib  und  gutte. 

II  <Uff  freitag  sent  Hertens  abent  (10.  Nov.)  zu  achten  hatunnszer  bi.  17* 
gnädiger  herre  von  Magdburg  nach  gestrigem  abescheide  sich  widder 
geyn  Halle  ins  closter  zu  sent  Mauritz  geftiget  und  hat  bey  sich  ge- 
habt die  hochgebomnen  fursten  hem  Steffan,  pftdtzgraven  bey  Reyn^» 
hertzog  in  Beyern,  hem  Waldemam  und<  hem  Magnuszen,  forsten  zu 
Anhalt,  hem  Albrechten,  gruven  und  hem  zu  Manszfelt,  und  hem  Bran, 
hem^  zu  Quemfiurt,  em  Bemde  Becker,  alden  cantzler,  Heynriche  von 
Amendorff,  Tile  Knobeln,  Hans  Eotzenn  und  ander  seyne  rethe  und 
manne  mehir.  Daseibist  sind  vor  seine  gnade  widder^  komen  vom 
rathe  Hans  Seile,  Hans  Hedderszen,  Hans  Loub  und  andere  des  raths 
obgerurt  und  die  pfenner.  Daseibist  hat  Hans  Czolner  verzcalt,  alsze 
sie  gesterae  von  seynen  gnaden  abegescheyden  weren,  als  hüte  widder 
vor  seyne  gnade  zu  komen  und  zu  den  stugken  und  gebrechen,  die 
seyne  gnade  gesteme  verzcelen  lasszen  hette,  zu  antworten,  bethen  sie 
seyne  gnade  und  auch  den  erszamen  rath,  ab  sie  vermochten  Hansze 
Waltheym  yr  wort  zu  redene,  das  seyne  gnade  und  der  rath  ym  das 
gönnen  wolden  ungeverlich  zu  thune.  So  wolden  sie  sulche  stugke 
verantworten  als  frome  luthe.  Damff  hat  unszer  gnediger  herre  und 
der  rat  antwort  geben,  man  hette  Hansze  Waltheym  und  die  andem, 
m  den  geboten  seynde,  zu  yn  komen  lasszen,  uff  das  sie  desto  genug, 
lieber  mochten  geantworten,  und  wolden  Hansze  Waltheym  gunnen,  yr 
wort  zu  reden,  und  das  sie  wolden  gelymplich  lasszen  reden.  Dar- 
nach sint  die  bommeister  obgnant  mit  den  pfennem  gemeyn  vor  nn- 
szera  gnedigen  hem  und  den  rath  komen,  und  Hans  Waltheym  hat  ver- 
zcdt» ,  syne  gnade  hette  gesteme  funff  gebreche  ||  in  der  regirung  des  Bl.  17^ 

•■  «fetter  furehte,  ao"  h.  H.      >>  fehlt  In  der  haU.  Himdaehrlft.      «  „beMbwerett  wlrdt"  b.  H. 

*  „HMfilmtg»*'  h.  H.  •  ..initt*'  h.  H.  <"  hier  ichlleist  dlemr  Thefl  der  Handachrlft  und  twmr  nH 
der  NotU  anter  der  letzten  Zelle  der  Seite:  Verclemng  dM  su  hoch  venlagenn  ist.  ^  hier  befftant 
die  magdeb.  Handiehrift  wider  Bl.  17*.    *»  ,^tc.  herm  Waldemar"  h.  H.    ^  fohft  in  der  han.HiMtebf 

*  Mut  In  der  halL  HaadMhr.      ^  ,/iirder**  h.  B.      "*  „dM**  h.  H. 


1<M  Marcus  Spittendorff. 

tals  yn  farhalden  and  ieszen  lasszen.  Nu  weren  yn  von  seynen  gna- 
den im  dosier'  zum  Nuwenwergke  etliche  gebreche  in  eyner  zcedeln 
verzceichent  ubergeantwort,  wolden  sie  gerne  wysszen,  zu  welchen  ge- 
brechen sie  antworten  solden. 

Darnff  hat  nnszer  gnediger  herre  yn  sagen  lasszen,  die  gebrecheoi 
die  yn  gesteme  furgehalten  weren,  das  wem  die  selbten  gebrechen, 
die  yn  zum  Nuwenwergke  verzceichent  ubergeantwort  weren,  und  be- 
treffen alles  die  regirnng  des  tals  und  betten  die  vorlangist  gewogt 
nnd  wüsten  die  auch  nach  wol.  Sandern  als  yn  die  gebrechen  gestern 
vorgehalden  weren,  die  weren  derer  und  eygentlicher  oszgedrugktL 
davon  mochten  sie  zu  den^  antworten,  die  solden  yn  auch<^  szo  vil  und 
offte  yn  noit  were,  geleszen  werden.  Daruff  hat  Hans  Waltheym  for. 
der  geret,  die  gebrechen  weren  sie  hoch  betreffinde*^  und  langiten  yn 
an  sele,  ere,  lip  und  gut,  und  der  gebreche  were  fast,  und  betten  auch 
fast  stugke  in  sich.  ^  wolden  sie  gerne  gnuglich  darza  antworten} 
so  betten  sie  der  zceif"  nicht  wol  alle  behalden,  so  weren  sie  auch 
von  kurtzer  gedechtnisz.  Davon  szo  bethen  sie  seyne  gnade  und  auch 
den  rath,  das  ^  yn  die  gebreche ,  eyn  gebreche  nach  dem  andern,  ge- 
leszen mochten  werden,  und  das  eyn  zum  ersten  vorgenomen  wunle 
nnd  darnach  eyn  ander,  nnd  das  in  itzlichen  gebreche,  szo  vil  stugke 
der  in  sich  bette ,  eyn  stugke  nach  dem  andern  geleszen  wurde ,  nnd 
dann  pausiret,  daruff  sie  dann  antworten  wolden.  Und  szo  sollich 
stugke  verantwort  were,  das  dann  forder  geleszen  wurdet  und^  dann 
BL  18*  so  forder  bisz  zu  ende  eyns  gebrechens  nach  dem  ||  andern.  Wan  sie 
hofften  und  zcwivelten  auch  nicht,  sie  wolden  zu  den  gebrechen  allen 
antworten  als  frome  luthe.  Und  wue  seyne  gnade  und  den  rath  wurde 
bedungken,  das  sie  nicht  gnuglich  antworten,  wolden  sie  forder  ant- 
worten. Sollichs  ist^  von  unszerm  gncdigen  hem  und  dem  rathe  yn 
alszo  zugegeben,  und''  darauff  der  erste  gebreche  umb  die  vier  ver- 
slegere vorgenomen  und  angehaben  zu  lesene  an  dem  ende  und  an 
den  Worten :  „wann  es  haben  die  selbten  Vorsteher  nach  uwerm  der 
bommeister  und  scheppen  willen  zu  vil  usz  den  bomnen  fronen  las- 
szen,  das  sie  dann  szo  vil  und  manchfaldig'**  etc. 

Uff  den  gebrech  hat  Hans  Waltheym  von  der  pfenner  wegen  ge- 
antwort,  es  habe  umb  die  Vorsteher  die  gestalt,  das  die  bommeister 
und  scheppen  kieszen  zcwene  Vorsteher  usz  den  scheppen,  und  die  ge- 
wergken  kyeszen  zcwene  usz  yn,  die  selbten  musszen  zu  yrem  ampte 
harte  eyde  thun,  das  sie  yr  ampt  getrawelich  verbegen  wollen.  Dies- 
sdbte  nemen  die  fronesole  nff  und  bestaten  die  und  halden  davon  des 
tals  noit.  Was  dann  alszo  gefronet  und  was  davon  uszgeben  wirdet 
in  des  tals  noit  an  allen  stugken,  der  vile  ist,  schribet  der  bomschri- 
ber  yn  eyn  register  und  thut  davon  rechinschafft  vor  bommeistem, 
scheppen  und  gewergken,  und  wisten  ^  nicht  eynen  zcober  adder  eynen 

*  am  Rande:  Bekennen  die  gebreche  Toncelehent  vbirgegeben.  ^  f»djtta*'  h.  H.  «  Mut  in 
der  ball.  Handeohr.  ^  ,^  hoch  hetreffen'*  h.  H.  •  ,^tuoke"  h.  H.  <"  die  haU.  Haodaehrifl  hat  hier 
noch  ,^**.  v„^ndt  sie  Anttwortten  möchten"  h.H.  ^  „Tndtdat"  h.H.  ^  ,M  Um''  h.  H.  k  ,,004'* 
fehlt  in  der  balL  HandMhr.    ^    „au  viel  mannlchfaltiglL*'  h.  H.      »  „wntten  Jhe*'  h.  H. 


1475  November.  107 

troppen  sole,  der  Id  yren  smiderlicheii  notz  kome.  Das  die  fronescde 
sich  aaeh  von*  den  obirsten  mgeslagen  wurde,  da  were  ym^  nicht  von 
wiazUch,  sundeni  er  sagte  vor  sich,  er  hette  die  zceit,  die  er  gesoten 
bette,  der  gerenthe  am  wenigsten  gehabt  Meynte  andi  nicht  andei& 
die  YCNTStelur  nemen  die  sole  bezcalt,  und  wnste^  auch  nicht,  das  die* 
bey  II  ymande  ninbezcait  stehene  blebe.  Es  wurden  anc^  etzüche  BL 18^ 
esszen  and  coUatien  gemacht,  die  geschegen,  als*  vor  alder  gewest 
were,  und  hofften  nicht  obirmesszig. 

Als  seyne  gnade  und  der  rath  heischen  von  den  vorgangen  jaren 
rechenschafft,  alsze  erboten  sie  sich  zn  soUicher  rechinschafit  nnd 
wem'  darzn  willig,  und  der  bomschriber  solde  die  thnn,  wann  man 
die  haben  wolde.  Umb  das  gelt,  bnsszen  die  stat  bie  die  ebtischyn 
zn  Glonch  ^  bracht,  hette  es  die  gestalt,  wer  eyn  pfenner  werden  wolde» 
der  moste  achtzig  gülden  geben,  der  reichte  man  virzoig  dem  rathe 
ii£b  rathnsz,  die  andern  virzigk  behalden  sie,  davon  mOchten  sie  yn', 
yren  wibem  und  kyndem  esszen  machen^  nach  lote  der  wilkor^.  Sol- 
lieh  gelt  betten  sie  na  etzliche  jhar  gesammelt,  ab  sichs  begebe,  das 
^^  yrgent  hynzu  tagen  ^  schicken  solden,  das  sie  nicht  szohyn  loogen, 
sondern  aoch  was  darzo  geschickt  wem  and  was  danro  betten ,  dasz 
were  na  ^  nicht  ein  grosz  gelt,  and  meyot^  das  nicht  ober  achthondert 
golden  were  and  villicht  ehir  darander. 

Uff  solche  erzcdonge  haben  annszer  gnediger  herre  ond  der  rath 
zo  der  rechinschafft  eynen  tag  emant  off*  den  nehsten  dinstag  darnach 
(14.  Nov.)  xdb  rathasz  zo  Halle,  darzo  annszer  gnediger  herre  seyne 
rethe  schicken  wolde,  ond  das  die  der  bomschriber  nicht  alleyne  thon,  son. 
dem  sie  mitte  darbey,  bommeyster  ond  Vorsteher,  die  des  zo  thon 
betten"^,  schicken  solden,  worde''  sich  dann  osz  der  rechinschafit  fin- 
den, das  geborlich  gehandelt  ond  gethan  wurde,  blebe  es  wol  darbie. 

Aber  der  rath  hat  reden  lasszen  ||  der  gerenthe  halber.  Es  were  Bl.  10* 
vor  eynem  jhare  vor  onszerm  gnedigen  herrn  off  dem  rathosze  zo 
Halle  zogesagt,  das  nymant  mehir  gerenthe  haben  solde,  dann  zwey. 
Aber  es  were  szo  nicht  gehalden  worden^ ,  sondem  die  obersten  betten 
die  besten  ond  meysten  gerenthe  gehabt ,  sie  wosten  aoch  wol ,  das 
etliche  arme  gesellen  ander  yn^  von  yren  gerenthen  gedrangen  we- 


ren' 


Damach  ist  der  gebrech  amb  die  vier"  verslegere  gelesszen  wor- 

*  ,4Uieh  nn  den**  h.  H.  ^  „inen^*  h.  H.  ^  ,^nden,  wen  die  lotüe  wer  besalu.  Vndt 
wiston'*  -  h.  H.  ^  ,^"  h,  H.  •  ,^e«  «1**  h.  H.  '  „wmron"  h.  H.  »  „machen  ile  Ihren"  h. 
Budaehr.  ^  fehlt  in  der  hall.  Handschrift,  ^  „tage"  h.  H.  ^  nime"  h.  H.  1  ,,meinte"  h.  H. 
■  .Jiaben''  h.  B.  »  ,,wnnlen'*  h.  H.  '>  fehlt  in  der  hall.  Handaohr.  P  itaU  „nnder  yn'*  hat  die 
hau.  Handachrift  „wurden".      ^  fehlt  in  der  haU.  Handachr.      '  „die  voraohlcger"  h.  H. 


^  Aebtirain  des  Jnngfrauenklosters  zu  St.  (Georgen  in  Glaucha  war  damals  nach 
Dr.  L  808  Clara  Studens. 

2  Vgl.  hierüber  Neue  Mitth.  I^  S.  84  .  .  .  „des  sollen  die  bommeiBtere  seoh- 
ezig  gülden  dem  rathe  dar?on  reichen  und  gebin^  das  selbige  gelt  sal  der  rath 
keren  in  den  gemeynen  nutcz,  und  von  den  andim  czwenczig  gülden  mögen  sio 
oren  gewerken  essin  von  machen,  so  forderst  sie  können  und  mögen." 


108  Marcus  Spittendorff. 

den.  Daniff  hat  Hans  Waltheym  geret,  umb  die  verslegere  bette  es 
die  gestalt,  dasz*  die  bornmeister  und  scbeppen  etc.  setczen  darzu,  wne 
sie  die  best^  krigen  konden,  nnd  konden  sie  burger  darzu  bekomen, 
sie  wolden  die°  gerne  darzu  nemen.  Wann  sie  aber  der  nicht  geha- 
ben konden,  musten  sie  nszwendige  und  nemen,  wen  sie  konden.  Sie 
bilden  yr  auch^  nicht  darza,  yn  zu  vorslahene  zn  onglichem  und  an- 
redelichem  gewynste,  sundem  wann  sie  nffgenomen  wurden,  mosten  sie 
zn  yrem  ampte  harte  eyde  thun,  das  sie  den  hem  recht  than  wolden, 
den  gewergken  recht  thun  wolden  und  den  knechten  recht  thun.  Sie 
betten  yr  auch  nicht  darzu  gehalden^,  das  sie  nach  yrem  willen  ver- 
slahen  solden.  Sie  haben  auch  uff  die  zcedil  der  verclerung,  das'  un- 
billich'  und  zu  hoch  yerslagen  were  an  holtze,  kothzcynsze  und  andern 
stugken  nach  luthe  der  geleszen  zcedeln,  das  in  eynem  kothede8.)are8, 
szo  man  drisszig  wochen  und  die  woche  46  werg  sSthe,  das  in  eynem 
kothe  uff  zweyhundert  und  59  ^  alt  schog  lauffen  solde,  reden  lasszen^ 
yn  were  von  sollichem  zu*  hoen  verslahen  nicht  wysszentlich:  das  vor- 

fil.  19^  slahen  ||  stunde  bey  den  verslegem,  sie  betten  sie  nicht  geheisszen 
zu  hoch  adder  alszo  zu  yerslahene.  Hetten  sie  auch  gesagt,  sie  wem 
yre^  knechte  und  musten  nach  yrem  willen  verslahen,  darane  hetten 
sie  zu  mylde  bericht  Mochten  sie  doch  wol  vor  die  thoer  und  yn  die 
gasszen  gehen  und  hetten  gute  achtung  uff  den  kauff  des  fenrwergks. 
Mochten  sie  doch  auch  wol  kothe  zu  sich  nemen  und  etliche  werg  sie- 
den und  darnach  verslahen.  Sie  meynten  auch  nicht,  das  es  szo  hoch 
uff  2Ö0  aide  schog  louffen  solde,  wann  yr  eyn  liessze  sich  wol  an  150 
alden  schocken  oder  weniger  an  seynem  sieden  eyn  gantz  jhar  genü- 
gen ,  und  was  hiran  seyn  mochte,  were  ane  yre  bewust ,  das  sie  sag- 
ten bey  den  eyden,  die  sie  seynen  gnaden  und  dem  rathe  gethan 
hetten. 

Damach  ist  der  dritte  gebrech  umb  dasz  unglich  saltzlsieden  ge- 
lesszen  wurden.  Daruff  hat  Hans  Waltheym  gereth ,  es  were  an  yn 
nach  yn  yrer^  macht  nicht,  wann  sie  konden  die  wirgker  im  tale  dar. 
zu  nicht  brengen.  Auch  szo  were  es  nicht  wol  zu  thune,  wann  es  ge- 
fiele"^ yn  eynem  kothe  besszer  saltz,  dann  im  andern,  die  kaltleger  qwe- 
men  offte  davon  zu,  das  man  vil  saltzes  stehne  bette,  auch  das  man 
bewielen"  die  folge  mit  dem  feuerwergke  nicht  hatte;  sie  weren  auch 
der  wirgker  darzu  nicht  mechtig,  wann  sie  hetten  yn  vor  etlicher  zceit 
etlich  gebot  gethan  des  siedensz  halben,  da  hetten  sie  alle  orloub  ge- 
nomen  und  den  tal  stehen  lasszen. 

Daruff  ist  vom  rathe  <>  gereth  wurden,  das  unglich  saltz  sieden  qwe- 
me  am  meisten  zu  von  dem^  unglich  giesszen,  und  von  dem   unglich 

BL 20*  giesszen  qweme  dann  das  kleynne  saltz,  ||  und  das  kleynne  saltz 
söthen  gemeynlich  mehir  die  obirsten  und"*  riechen,  dann  die  armen, 

*  tthXi  ta  der  halL  Handaohr.      ^  »,wo  sie  die  betten"  h.  IL      ^  ,^e"  h  H.      ^  «notwendige 
nemea  ,    waa  de  zwingen  ir  anch"  h.  H.      «  ,,dar  tu  halten*'  h.  H.      '  ,4m"  h.  H.      ff  ..vnbiUielM"* 
h.  H.      »»  ^Vm**  h.  H.      *    felüt  in  der  hall.  Hwidtclir.      k  „yrer"  m.  H.      »   ,,winer**  h.  H.      m 
,4tele"  h.  H.       »  Mbinreylen"  h.  H.    »  „thale"  h.  H.      P  fehlt  In  der  hall.  Bandiohr. 
mehr  Tndt  die'*  b.  U.  <i  »»Oberst^ 


1475  November.  109 

mMl  dann  worden  kaltleger  gemacht,  bisz  das  die  yr  deyne  saltz  auch 
verkonffi;  betten.  Das  die  wireker  orloub  genomen  betten,  das  were 
qme  andere  sacbe  gewest,  das  sie  uff  eyde  betten  sollen  sieden,  des 
sie  nicbt  betten  tbun  wollen,  sondern  die  wireker  betten  sieb  erbotben, 
sie  wolden  die  sole  von  den  jnngkern  geantwort  nennen  und  giesssen 
zum*  wergke,  szo  yil  yn  befoblen  wurde ^,  und  yn  die  sole  berecben, 
wurde  dann  den  jungkem  an  der  sole  was  feien  adder  gebreeben,  wol- 
den sie  yn  bezealen,  des  betten  sieb  die  wirgker  abuso  erbotben.  Der 
rath  bat  aueb  furder  gesagt,  sie  betten  sieb  auff  die  zceit  erboten, 
wem  yn  die  wirgker  ungehorsam  und  wolden  es  nieht  balden,  als  ge- 
barlich  were,  sie^  wolden  yn  bebulffen  seyn,  sie  gehorsam  zu  machen, 
das  tete  der  rath  nach  wol,  wann  sie  darumb  ersucht  wurden. 

Hat  Hans  Waltbeym  forder  daruff  gered,  es  were  alszo,  der  rath 
bette  sich  des  doczumal  erbotben,  sie  nemen  das  auch  nach  an,  ab  yn  die 
knecdite  im  tale  ungehorsam  wurden,  das  yn  der  rath  dann  bebulffen 
were. 

Uff  das  virde  stugke  des  gebrechs,  das  das  saltz  von^  bornmei- 
Stern  und  scheppen  nicht  besehen  nach  gemesszen  wurde  etc.,  daruff 
hat  Hans  Waltbeym  geredt,  es  were  vor  etlicher  zceit  ye  gemesszen 
worden,  aber  yn  etlicher  zceit  mochte  es  nicht  gesehen  seyn.  Mochte 
anch  davon  wol  nacbbleben  seyn ,  das  es  villichte  die  wii^ker  in  den 
kothen  nicbt  gerne  mochten  haben  dulden  wollen,  so  auch  in  eym 
kothe  besser  saltz  gefile,  dann  im  andern.  ||  Ist  von  des  raths  wegen  Bl  20^ 
daruff  gereth,  es  mochte  bey  vier  jaren  das  saltz  eyns  gemesszen  seyn, 
aber  zuvom  viUicht  in  20  adder  30  jaren  nicbt,  were  auch  seder  dem 
mal  nicht  mehir  gemesszen  wurden. 

Darnach  ist  der  funffte  gebreche  gelesen  wurden,  umb  das  das 
saltz  zu  theare  gesatzt  wurde.  Das  saltz  wurde  gesatzt,  nachdem  die 
Yorslegere  verslugen,  wann  yn  geburte<»  uff  den  kouff  des  feurwergks 
achtung  zu  haben  und  darnach  zu  vorslabene;  so  wurde  dasz  schog 
boltz  anch  gantz  geringe  und  cleynne  gespalden  und  gehouwen,  so 
das  man  nu  mehir  schog  holtzes  zu  eynem  wergke  haben  muste,  dann 
yn'  vorzceiten  wol  gewest  were.  Hans  Waltbeym ^  bat  auch  geyn 
Heynriche  von  Amendorff  gereth,  wie  er  vor  etzlicben  jaren  mit  ym 
omb  soUich  deyne  boltz,  das  dotzumal*^  grave  Jurge  von  Anhalt  slahen 
lasszen*,  uff  eynem  tage  mit  ym  davon  gehandelt  bette,  das  soUichs 
eynen  grosszen  schaden  uff  sich  bette. 

Daruff  hat  Heynrich  von  Amendorff  widder  gesagt  ^  er  zcwivelte 
nicht,  er  wüste  wol,  was  er  ym  widder  daruff  gesagt  bette,  nemlicb 
die  gebure'  brechten  das  boltz  zu  margkte,  do  stunde  es  vor  ougen, 
nnd  hette  wol  zu  sehen,  was  darane  were,  und  were  das  boltz  clejmne, 
es  wurde  ym  darnach  abgekaufft,  und  muste  es  wol  darnach  kauffs 
geben. 

•  ^n  einem*'  h.  H.  »»  „wirdt"  h.  H.  «  „So"  m.  H.  •*  „v.  den"  h.  H.  •  .^horte"  h.  H. 
'  MOt  in  der  hall.  Handaehr.  «  „HaU  WalUhetin  anch"  h.  H.  "  „xu  dem  mahl"  h.  H.  *  „whlan 
tastt  liMen"  h.  H.      ^  ,j|eaatworttet"  h.  H.      1  „der  baner  brechte"  h.  H. 


110  Marcos  ^ittendorff. 

Der  rath  hat  auch  reden  lasszen,  der  rath  qweme  davon  in  ge- 
rächte, ab  zu  gezceiten  das  feurwerg  wol  gnts  kanffs  were,  szo  bie- 
ben sie  glichwol  nff  dem  theuren  kaufiTe  des  saltzes  stehne,  davon 
wurde  der  rath  in  andern  landen  bemchtiget,  dasz  der  rath  keyn  nfif- 
sehen  daraff  tete ,  und  wann  das  fenrwergk  wolfeile  were ,  solde  man 

Bl.  21  *  dem  saltze  auch  was  abesetzen,  wann  das  feurwcrgk  ||  nfisinge,  szo  wurde* 
das  saltz  wol  hocher  gesatzt,  wann  aber  das  feurwerg  nicht  stege 
und  wolfeyle  wurde,  so  bieben  sie  gleichwol  bie  dem  uffstigen  und 
geben  das  saltz  gliche  theure. 

Nach  sollichen  antworten  und  auch  inreden  obgerurt  haben  unszer 
gnediger  herre  und  der  rath  eynen  abescheit  gemacht,  das  uff  dinstag 
(14.  Nov.)  die  rechenung  uff  dem  rathusze  gehört  solde  werden ,  und 
nach  der  verhorung  und  ubersehunge^  szo  wolde  seyne  gnade  und  der 
rath  yn  furder  yre  meynungk«'  zu  vorstehne  geben. 

Damach  hat  unszer  gnediger  herre  durch  em  Bernden,  den  alden 
cantzler,  reden  lasszen  geyn  bommeistem  und  pfennem  gemeyn  in 
sullicher  form:^  erszamen,  lieben  frunde,  —  als  der  zcedel  himach 
uszwieszet,  —  euch  lieben  frunde,®  komet  unszerm  gnedigen  hem  vor, 
wie  yr  seyne  gnade  zu  reden  setczen  und  sagen  sollet,  seyne  gnade 
solle  uch  grossze  verkurtzunge  thun ,  uch  auch^  wollen  brechen  uwer 
altherkomen  und  privilegie,  wie  die  wort  mögen  ergangen  seyn.  Da- 
rauff  heist  seyne  gnade  sagen,  das  yr  ym  ungutlichen  daran  thnt, 
syne  gnade  wolde  uch  adder  ymande  ungeme^  verkurtzunge  thunader 
uwer  privilegia,  die  yr  von  synen  vorfam,  ertzbischoffen^  und  capittel, 
hettet,  brechen,  wann  seyne  gnade  lenger  dann^  vor  eynem  jare  uch 
vermant  hat,  ab  ir  privilegie  hettet,  die  vorzulegene;  es  ist  auch  vor 
seinen  gnaden  lenger  dann  vor  einem  iare  durch  Benedictus  Pulken  ^ 
seligen,  dotzumal  uwem  bommeister,  uff  dem  rathusze  zu  Halle  geret, 
yr  hettet  keyne  privilegie,  snndem  es  solden  seyn  etliche  zcedeln  et- 

Bl.  21^  lieber  betheidigungen*^  der  von  Magd  bürg  ^^und^Brunszwig  etc.;  ||  seyne 
gnade  hat  seyner  vorfarn  und  seynes  capittels  brive  gehalden  als  eyn 
iromer  fürst,  dengkt  das  mit  gots  hulff  auch^  forder  znl^thune;  wer 
sich  aber  ungeburlich  gehalden,  seynen*gnaden  und>»  seinem  stiffte 
abegezcogen  hat,  das  ist  dar  an  tag  gelegt, i"  sal  anch^ forder  wol 
offinbar  an  tag  geleget  werden.  Syne  gnade  solde  sollicher  überrede  <> 
von  uch  billich  uberig  seyn,  so  als  yr  seyne  geholte,  gesworne  burger 
und  darzu  seyne  lehenmanne  seyt,  sollichs  dengke  seyne  gnade  alszo 
nicht  zu  dulden. 

*  .^nch"  h.  H.  ^  dor  f.Recbntiiige  ober  sitzimgen,  so  wolde"  h.  H.  ^  „tneynugk"  m.  H. 
d  ^eln  lolchc  form'*  h.  H.  ®  „es  komptt**  h.  H.  '  „vndt  euch"  h.  H.  sr  „vngeme  Jemandt"  h.H. 
**  Mbischoffen"  h.  H.  '  ,|Waii"  h.  H.  ^  „etsUche  beteutunge*'  h.  H.  ^  fehlt  in  der  b.  Haadachr. 
"  fehlt  in  der  balL  Handsohr.    °  „du  ist  am  tage"  h.  H.      »  ,^lehe'öbrige''rede"rh.  H. 


i  Benedictus  P.  1444  Bommeister  imRath,  ebenso  1448,  1453,  1456.  1460, 
1463,  1466,  1469,  1473.  Matthes  P.  erscheint  1446  an  zweiter  Stelle  im  engem 
Rath  und  ebenso  1451,  1458  nimmt  er  den  dritten  Platz  ein,  1462  wider  den  lEwei- 
ten.     Klaus  P.  war  1477  Bornmeister  im  Rath. 


1475  November.  111 

*  

Daniff  hat  Hans  Waltheym  geredt,  snllich  rede  were  yn*  er- 
schrecklich zu  hören,  hoffte  ye,  das  keiner  ander  yn  were,  der  so  ver- 
gesszen  were  gewest,  das  er  eyn  solchs  gethan  hette.  Er  sagte  auch 
bie  den  eyden,  die  er  seynen  gnaden  gethan  hette,  das  er  des  an« 
sohnldig  were,  und  szo  ym  ^ot  unszer  herre  seyne  yemunffl:  furder 
Uesse,  wolde  er  das  furder  woT  yerwaren.  ^  Aber  uff  privilegie,  davon 
in  den  reden  berurt  ist ,  hat  er  nichts  gered  und  daraff  eyn^swigen 
gethan.« 

Uff  den  obgerurten'^  firitag  sent  Hertens'  abent^  hat  unszer  gne. 
diger  herre  Heynrichen  von  Amendorff  und  Vincencien  Nuwemeister 
off  dem  rathusze  zu  Halle  gehabt,  da  sint  die  vier'  verslegere  verbot 
gewest,  der  drie  komen,  und  eyner  nicht  inheymisch  gewest  ist^  Do- 
seibist  sint  sie  gefraget  wurden ,  ab  sie  auch  uff  dem  verslahene  blie- 
ben wolden,  als  sie  nehist  verslagen  betten,  das  dann  verzceichent  ge- 
west und  yn  geleszen  ist. 

Daruff  haben  die  drie  gesagt,. sie  betten  nehist  ym  tale  alszo  ver- 
slagen, das  sie  dann  vor  yn^  auch  alszo  gethan  betten,  und  wolden 
aaeh  uff  dem  versiahen  also*  blieben  und  des  bekentlich  seyn.^  Sie 
haben  auch  Airder  gesagt,  sie  weren  umb  Unser  Lieben  Frauen  tag 
Nativitatis  ||  nach  dem  hellischen  marckte^  nehistvorgangen  erst  an  BL22* 
das  ampt  komen,  und  do  sie  eyde  gethan  betten,  betten  yn  die  bom- 
meister  gesagt,  sie  mochten  es  halden,  als  es*  die  alden  verslegere 
vor  yn  gehalden  betten,  da  hetten  sie  sich  nach  "^gerichtet  und  versla- 
gen, als  die  zuvorn  verslagen  hetten. 

Den  seihten  ist  orloub  gegeben  bisz  uff  eyn"  widdervorbe- 
scheyden. 

Uff  dinstag  nach  Martini  (14.  Nov.)  hat  unnser  gnediger  heiTe 
seyne  rethe  uffs  rathusz  zu  Halle  geschickt  der  rechinschafft  halben 
der  bommeister  und  Vorsteher  nach  dem  abescheide  letzst  zu  sent 
Mauritz.  Doseibist  haben  Claws  Schaffstete,  Laurentz  von  Rüden  und 
Peter  Spiesz,  bommeister,  und  Bussze  Blume,  Heyne  Brachstete,  Claws 
Radolff  und  Symon  Botticher,*»  vorstehir  von  dem  74.  jare,  als  man 
schribet  nach  der  gehurt  Cristi  unszers  hem  der  mynner  zcal,  und  dar- 

za  auch  von  eynem  virteil  jares ,i^  und  die  summe  von  der  uff- 

name  ironesole,  amptsole,  amptpfannen  und  andere  uffname  ist  gewest 
nnhenhundert  sobennndachtzig  schog  und  29  groschen,  und  die 
summe  der  uszgabe  ist"^  gewest  974  schog  und  funff  groschen,  und  des 

*■  ^tae**  h.  H.  „^  bew«ren'*  h.  H.  ^  hier  am  Rjuide:  „uff  privllegle  iwlgen  gehalden*'. 
Dieee  Worte  finden  rieb  In  der  ball.  Handichr.  nicht.  ^  „obgeeehrleben  h.  H.  «  .«Matheot'*  m.  H. 
^  fehlt  In  der  haU  .Bandaohr.  f  fehlt  in  der  hall.  Handeehr.  ^  „Torhin*'  h.  H.  i"  die  Worte  feh- 
len In  der  h.  HandMhr.  ^  „wie  die''  h.  H.  »  ,^ie  hetten  rieh  darnach"  h.  H.  **  „einen**  h.  H. 
*  «yBolcher**  h.  H.  P  der  Satx  ist  nnvoUstlndig  nnd  twar  in  beiden  Handechriflen.  4  die  Worte 
TOQ  „geweet"  an  bis  lüertier  fehlen  in   der  ball.  Handeehr. 


1  Vgl  S.  105. 

3  Der  noch  heut  begehende,  mit  dem  8.  Sept.  beginnende  Markt  w&hrte  ur- 
iprOngUch  eine  Woche.    Dr.  II.  334,  485 «, 


112  Marcos  ^ttendot£ 

nberloiifilSy*  das  die  anrnme  der^  offhame  die  summe  der  uszgabe  aber- 
treten haty  ist  13  schogk  und  24  groschen.  ^ 

Uff  suiliehe  rechinschafft  ist  den  gnanten  ^  bommeistem  und  ror- 
stehem^  gesagt,  man  wolde  die  register  der  rechinschafft  übersehen, 
und  wann  yn  wider  bescheyden  wurde,  das  sie  dann  vorqwemen,  dann 
solde  yn  unszers  gnedigen  hem  und  des  rats  meynung  wol  zu  erken- 
nen geben  werden. 

Haben  sich  darnach  die  bommeystere  erbothen,  den  uberlonfflk  von 
sich  dem  rathe  zu  antwortene.  Daruff  ist  yn  gesagt,  das  der  rath  des 
nach  nicht  uffhemen  wolde,  sundem  es  solde  damitte  bestehene  blie- 
ben, wann  szo  man  yn  widder  bescheiden,  wurde  yn  daruff  des  raths 
BL  22^  II  meynung  auch  wol  fbrder  zu  vorstehene  gegeben. 

Damach <^  haben  Drewis  Fischer^  und  Sander  Dragkenstete ^  von 
dem  73.  jare  der  myner  zcal,  do  Benedictus  Pulgke  seliger  mit  yn 
bommeister  gewest  ist,  und  Fanwel  Roycz,  Jurge  ßussze ,  Tile  Eonig- 
stal  und  Sander  Wagauw,  Vorsteher,  durch  den  bomschriber  rechin- 
schafffc'  gethan,  und  die  summe  der  ufiname  ist  an  fronesole,^  ampt- 
sole  und  anderm*^  gewest  1045  schog  und  2  aide  groschen,  und  die 
summe  der  uszgabe  ist  gewest  1038  schog  und  ö3*  groschen,  und  des 
uberloufflfcs,  das  die  ufiname  die  uszgabe  übertreten  hat,  ist  gewest  6 
schogk  und  9  aide  groschen. 

Uff  sulche  rechinschaflt  ist  auch  den  seihten  bommeistem  und  vor- 
Stehern  gesagt ,  inmassen  den  andem  gesagt  ist  wurden  \     Disz  sint 

^  „oblAufftl«''  h.  H.  «>  ttatt  „der"  In  der  haU.  Huidiohr.  „vndt".  «  „berorten"  h.  H.  «»  „tot- 
lohkigera"  h.  H.  «  ,,der  Batth"  h.  H.  '  »^rechnang"  h.  H.  ff  „freyiohle"  b.  H.  ^  itatt  der 
letiten  beiden  Worte iteht  In  der  halL  Handschr.  „Amp^fSumen".  ^  „LHII.g."  b.  H.  ^  „6  ecbogmid** 
feblt  in  der  balL  Handaehr.  *  Bl.  Si^entbält  nor  80  Zeilen,  dM  folgende  ist  guu  leer,  lo  dmas  der 
Text  ent  BL  M*  wider  beginnt. 


1  Hier  ist  die  Öfter  erwähnte  Chronik  zu  Wernigerode  theilweise  ansfÜhrUcher, 
Bl.  278  b ....  „quamen  die  rathem  und  die  zu  dem  rathe  zu  sture  waren  gegeben, 
onde  unsers  gnedigen  hem  rathgeben  Heinrich  von  Ammendorff  und  Yincendus 
Nawmeister  und  die  bommeister  von  zcwen  jaren  und  auch  die  vorstender  von  zcwen 
jaren  uff  das  rathauss  und  [die]  wircker,  die  burger  waren,  unde  auch  die  vorBchle|[er 
und  bomknechte  ein  teils.  Do  wart  gerechent  die  ufihabe  der  fronsohle  ein  jar, 
die  Uff  uff  tusent  fuUe  schock  und  etüche  schock  darboben.  Item  die  aussgabe 
in  des  tals  nott,  die  liff  auch  uff  tausent  schock  und  etliche  schock  mynner.  So 
verbleib  das.'* 

3  Drewes  F.  scheint  einer  der  hervorragendsten  Pfänner  gewesen  zu  sein. 
Wir  finden  ihn  schon  im  J.  1456  als  Mitglied  des  engem  Raths  und  ebenso  1459; 
1461  ist  er  Bommeister,  1464  sitzt  er  wider  im  engem  Rath;  1465,  1469,  1473  ist 
er  Bommeister  und  1467  gehörte  er  dem  eueren  Rathe  an.  Schon  vor  ihm  sitzt 
1460  und  1468  Heinrich  Äscher  in  der  zweiten  Rathsstelle,  also  unter  den  P&n- 
nem.  Doch  kommt  der  Name  Fischer  1450 — 1460  auch  unter  den  Meistern  im 
Rath  vor. 

<  Sander  D.,  ein  Pfilnner,  gehörte  dem  Rath  1462  als  Bommeister  an,  er- 
scheint 1469  in  der  zweiten  Stelle  des  engem  Rathes  und  war  1478  Bommeister. 
Er  wohnte  auf  dem  Alten  Markte.  Von  1447—1462  findet  sich  Hans  Drackenstedt 
im  engem  Rath  und  unter  den  Bommeistem.  Noch  früher  1427  —  1459  kommen 
Tile  Dtackenstedt  und  Degenhiu*d  Dr.  unter  den  Meistem  des  Raths  vor,  der  erstere 
gehörte  der  Morizpfiure  an ,  war  also  wol  ein  Vorfahr  Sander  Drackenstedts.  Vgl. 
Dr.  n.  Gen.  Tab.  S.  30. 


1475  November.  HS 

QDSzer  Johanses,  von  gots  gnaden  ertzbischoves  zu  Magdbarg  etc., 
and  rathman,  meister,  innangen  nnd  gemeynheyt  za  Halle  inrede 
Widder  die  antworte,  die  yr  bommeister,  scheppen  and  pfenner  ge- 
meyn  darch  Hannsze  Waltheym,  nwer  mittegewercken,  äff  unnszer  ge- 
breche hir  im  closter  zu  sent  Maaricz  erzcelen  lasszen  habt.-^.i 

Zorn  ersten  äff  anszem  dargelegten*  gebrech  eaer^  vermeynten 
vier  vorstehir  halben  habt  yr  re^ien  lasszen,  das  die  vier  vorstehir 
harte  eyde  za  yrem  ampte  teten,  die  seihten  nemen  die  fronesole  äff 
and  bestatten  die  and  bilden  davon  des  tales  noit,  davon  der  bom- 
schriber  vor  bornmeistem,  scheppen  and  gewergken  rechinschafft  tete; 
ach  solde  aach  nicht  wyszlich  seyn,  das  sich  die  fronesole  von  ach 
den  obirsten  zageslagen  were  warden,  vermeyntet  aach,  die  sole  solde  ^ 
bie  nymande  ambezcalt  stehene  blieben*^,  es  solden  aach  esszen  and 
coUatien  gescheen,  als  vor  alder  gewest  were,  and  nicht  nbermessig, 
nnd  habt  ach  za  rechinschafft  erbothen  and  forder  gered  von  des  geldes 
wegen,  basszen  die  stat  bie  die  eptischynn  za  Gloach  bracht  etc.,  wie 
das  in  lengem  Worten  gelatet  hat. 

Daraff  ist  anszer  and  des  raths  inrede,  das  der  vier  vorstehir  eyde 
lynde  seyn,  das*"  erfindet  sich  nsz  yrer  lynden  and  angeburlichen  vor- 
stehnnge'  yres  ampts.  Wann  als  wir  na  rechinschafft  von  zcweyen 
jaren,  nemUch  dem  73.  nnd  74.  jare'  nach  nehistem  abescheyde  vor- 
boren lasszen  and  verhört  haben,  die  nnd  aach  ander  rechinschafffce, 
was  der  noit  seyn  wirdet,  wir  nicht  bie  dem  bomschriber,  sandem 
bey  ach  bommeystem^,  scheppen,  Vorstehern  and  gewercken  wysszen 
wollen;  erfindet  sich^  dar  asz  awem  registem,  das  die  sole  gar  an- 
glich bestatet  ist.  Wann  es  ||  erfindet  sich  asz  dem  register^  des  73.  jares,  Bl.  24^ 
das  Clawes  Schaffstete  der  mehir  dann  vor  47  scbog,  and  Clans  Ra- 
dolff  kaome  vor  5  schog  and  13  aide  groschen ,  nnd  Peter  Schencke 
mehir  dann  vor  63  schog,  nnd  Clawes  Maltitz  kaame  vor  10  schog, 
Jorge  Bassze  mehir  dann  vor  ö3  schog,  nnd  Eonigstal  vor  10  schog 
vorsothen  haben.  So  erfindet  sich^  asz  dem  register  des  74.  jares,  das 
Claas  Schaffstete  mehir  dann  far  67  schog  %  Bassze  Blame  vor  1  schog 
and  2  groschen,  and  Jarge  Bassze  far  59  schog,  and  Pauwel  Wittem- 
berg  far   6  schog  versothen  haben  >".    Als  man   dasz  and  farder  an- 

•  ,/len  gelegten"  h.  H.  ^  „morgen"  h.  H.  «  fohlt  hier  in  der  hall.  Handsohr.  *  ,^lte" 
h.  H.  •  „mdr*  h.  H.  '  „vorrtehungen"  h.  H.  »  jaren"  h.ii.m.  H.  *»„vndt"  h,  H.  S,alch8" 
h.  HandMhr.      ^  ^^  regiatem"  h.  H.      »  ,^ich«"  h,  H.      »  „vnndt"  h.  H.    »    „hatt"   h.  H. 


i  Diese  ganze  Replik  war  sicherlich  denPfilnnem  auch  schriftlich  übergeben  worden 
nnd  hat  vielleicht  den  Inhalt  einer  neuen  Verhandlung  am  Caedlientage  (22.  Nov.) 
gebildet.  Wir  schliessen  das  aus  der  betrefiFenden  SteUe  der  Chronik  zu  Wernige- 
rode Bl.  279":  Item  in  dem  LXXV.  jare  in  sanct  Cecilien  tage  wart  den  pfennem 
vorgehalden,  wie  sie  gebrechlichen  betten  geregiret  das  tal,  und  geantwort  zu  den 
schulden,  die  on  wart  schuldt  gegeben  in  sanct  Martens  abende,  und  on  wart  auch 
vcHrder  schuldt  gegeben  von  nnserm  gnedigen  herm  mitsambt  dem  rathe,  yne  das 
sie  betten  viel  verzert  in  der  pfenner  hone  imd  zu  dem  heiligen  bron  zu  ziehen 
u.  fl.  w.    Vgl  weiter  unten  Bl.  100  *. 

GeeflüchtKi.  d.  Pr.  SaehMn.  XI.  8 


114  Marcus  Spittendorff. 

glicheit^  nsz  den  registeni  wol  findet  ane  ander  gerenthe,  die  sich  von 
den  arbeiten!  im  tale  von  nch,  den  bommeistem  und  obirsten,  durch 
uwer  gewalt  zugeslagen  sint,  die  nch  die  knechte  haben  thnn  musszen, 
haben  sie  bey  der  arbeit  blieben  wollen.  Es  bliebet  auch  die  solevon 
etlichen  lange  ^  zceit  umbezcalty  davon  dann  merglich  schade  kommet» 
nnd  kommet  damsz  borg  bie<^  smeden,  seyler,  botticher  und  andern. 
Wann  so  die  sole  in  achte  adder  virzcen  tagen  darnach,  als  sie  ge- 
tragen were,  bezcalt  wurde,  konde  man,  was  man  bedorffte,  mit  berei- 
tem gelde  kouffen  und  bezcalen  und  dorffte  des  zu  bürge  nicht  theure 
annemen^.  Wir  finden  auch  in  dem  obgerurten  register*"  des  dryund* 
sobentzigisten  jares  eynen  merglichen  gebrech  in  dem ,  wann  die  uff- 
name  von  fronesole,  Niclawszsole  ^,  usztragesole',  amptpfannen  etc.* 
lou£ft^  uff  zcenhundert^  45  schog  und^  zcwene  aide  grosschen,  szo  erfin- 
det sich'  usz  dem  seihten  register,  do  die  jhennen,  mit  den»  die 
sole  bestatet  ist ,  verzceichent  sint,  548  schog  und>^  42  aide  groschen. 
Aber  man  kan  usz  dem  register  nicht  erlernen,  wie  die  sole  bestatet 
ist,  davon  die  ander  summe  geldes,  nemlich  496  schog  und  20  aide 
B1.25*  groschen,  herkomen  sey.  Szo  finden  wir  yn  dem  ||  register  des*^  vier- 
undsobentzigisten  jares?  deszglichen  eynen  merglichen  gebrech  in  dem, 
wann  die  uffhame  von  fronesole,  Nicclawszsole,  usztragesole^,  ampt- 
pfannen etc.'  loufft  uff  987  schock  29*  groschen;  so  erfindet  sich  usz 
dem  seihten  register,  do  die  jhennen,  mit  den  die  sole  bestatet  ist,  ver- 
zceichent sint,  593  schock  öO  groschen.  Aber  man  kan  usz  dem  reg- 
ster nicht  finden,  wie  die  sole  bestatet  ist,  davon  die  ander  summe 
geldes,  nemlich  393  schock  39^  groschen  herkommen  sey.  Solliche 
verborgene  und  uuverstentliche  rechenschaffte  wir  billich  vermerglich 
und  verdechtlich  halden^. 

Wir  finden  auch  in  der  uszgaben  ubermesszige  zcerung  und  kost, 
nemlich  vor  wyn  und  hier  in  den  obgerurten  beyden  registem  und 
auch  andern  registem,  als  yn  zcedeln  des  eyn  teyls  uszgezogen  und 
verzceichent  ist,  damitte  die  solgutter  beswert  werden,  die  man 
uch  sal  lesszen. 

Es  gibt  uns  auch  das  fioichen  und  wegkbringen  des  geldes  biedie 
ebtischynn  zu  Glouch  busszen  die  stat  eyn  grosz  anzceigen,  das  es 
nicht,  als  sich  gehurt,  gesamment  nach  umb  gutter  Sachen  willen  weg- 
bracht sey.  Wann  szo  das  geburlich  und  uff  gutte  Sache  gesamelt  wä- 
re, so  were  des  wegbrengens  heymlich  nicht  noit  gewest,  auch  bynnen 
der  stat  in  der  sacristien  zu  sent  Mauritz  in  besszer  vorwarung  ge- 
west, dann  zu  Glouch  busszen  der  stat. 

*  ,,viigUolikelt"  m.  H.  ^  „von  etsliohen  hmgen"  h.  H.  c  ^den"  h.  H.  ^  „beddrffte,  das 
nicht  so  borgen  vndt  theaer  annemen"  h.  H.  «  ,yden  obgerurten  registem"  b.  H.  ^  „vntragen 
Sole"  b.  H.  r  fehlt  in  der  ball.  Handschr.  ^^  „leaflfte"  h.  H.  >  „vndt"  h.  H.  ^  fehlt  In  der 
ball.  Handschrift.  1  „aichi"  h.  H.  ^  „dem"  h.  H.  "  fehlt  in  der  ball.  Handschr.  <>  fehlt  in  der 
bau.  Handichr.  P  „LXXml  Jahre"  ball.  Handschr.  4  „austragen  sohle"  h.H.  r  fehlt  in  der  hall. 
Handschr.      *  „XXX g."  h.H.      ^  „XXXI  g."  h.  H.      »  „vor  meroklich  vndt  wunderlich"  balLH. 


1  Ueber  die  Nicolaussole  vgl.  Hondorff  S.  20.  26.  (Dr.  I.)  Ebendaselbst  S.20. 
24.  26.  151.  wird  von  der  Austragesole  gehandelt. 


1475  November.  115 

Ussz  disszen  unszern  inreden  hat  meDiglich  zn  mercken,  das  sol- 
lich nwer  nechstgethanne  antwort  uff  disz  stugke  *  gantz  nicht  gnts 
grandes  hat,  nnd  behalden  uns  mitsampt  dem  rathe  hirinn  nnszer 
straffe. 

Zum  andern  male  habt  yr  uff  den  gebrech  der  vier  verslegere 
halben^  lasszen  antworten  nnd  reden,  das  yr  die  setczet,  szo  yr  die 
best^  krigen  kondet,  und  woldet  lieber  burger  darzu  haben,  dann  fremde ; 
so  yr  aber  der  nicht  gehaben  kondet,  mustet  yr  nemen,  wen  yr  ge- 
haben kondet.  Yr  bildet  yr  ||  auch  nicht  darzu,  uch  zu  vorslahene  zu  Bl.25^ 
ungleichem^  und  nnredelichem  gewynste,  sundem  sie  musten  harte 
eyde  zu  yrem  ampte  thun,  das  sie  den  hem  glich  thun  wolden,  den 
gewergken  glich  und  den  knechten  glich;  yr  habt  auch«  uff  die 
zcedel  der  verclerung  des  zu  hoch  verslahens  geret,  das  yr  des  nicht 
eyn  wyssen'  bettet,  das  yr  uch  dann  fast  hoch  uff  eyde,  die  yr  uns  ge- 
than  hettet,  anzcoget  etc.,  wie  nu  solich  uwer  antwort  in  lengem 
Worten  geluttet  hat 

Daruff  ist  unszer  und  des  rats  inrede,  das  yr  wol  burger,  die 
uns  und  dem  rathe  eydhafftig  weren  gewest,  hettet  krigen  können,  so 
yr  sie  hettet  haben  wollen,  und  hettet  sie  wollen  lasszen  ^  yr  ampt  ver- 
hegen,  als  geburlich  were  gewest,  unentsatzt^;  yr  habet  sie  auch  in 
3rrem  ampte  nicht  frie  gelasszen,  zu  verslahene  nach  yrem  eyde,  sun- 
dem yn  hertlich  und  scherffiich'  in  yr  vorslahen  gesagt,  als  himach 
berurt  wirdet  Die  verslegere  han  auch  musszen  versiahen  nach 
uwerm  willen.  Wann  als  yr  die  verslegere,  nach  itzund  geynwertig 
seynde,  nemlichen  Swartcze  Nickele,  Stöiben  und  die  andern  zcwene, 
yre  gesellen,  uffgenommen  habt  und  sie  von  uch  underwieszung  gebe> 
ten  haben,  wie  sie  sich  yn  yrem  ampte  halden  und  versiahen  solden, 
habet  yr  gesagt,  sie  solden  sich  haldeii,  als  die  verslegere  vor  yn 
sidi^  gehalden  betten.  Dem  betten  sie  alszo  gethan  und  glich  versla- 
gen, als  die  alden  verslegere  nehst  vor  yn;  alszo  betten  sie  nach  14 
tagen  dem  gute,  nemlich  dem  zcober  solen,  eynen  scherff  uffgeslagen, 
80  sie  bette  bedungkt  wol  billich  were.  Do  habe  zu  stund  darnach 
Albrecht  Schaffstete,  der  obirbommeister,  Swartze  Nickele,  den  eynen 
yarsleger,  mit  harten  werten  angezcogen,  wie  sie  so  verslugen  \  sie  we- 
ren kimme  14  tage  bie  dem  ampte  gewest,  ab  sie  gereyte  dem  gute 
zuslahen  wolden,  sie  musten  anders  darbie  vahren.  ||  Von  sulchs  harten  BL26  ^ 
anredens  nnd  auch  uwer"^  forchte  wegen  haben  sie  das  scherff  ^  zu  stund 
die  ander  woche  abegesatczt,  und-  nu  hersider  sie  am  ampte  gewest 
sint,  nicht  anders  verslagen,  dann  als  die  alden  versleger  vor  yn  ge- 
than haben.  Szo  ist  auch  Symon  Zwigkawen,  Jürgen  Luder,  Hansze 
Bmne,  Giliacusze,  der  von  Jhene  tochterman,  als  sie  verslegere  gewest 

•  t^aSem  itogke**  h.  H.  ^  „baben"  h.  H.  ^  „betten'*  b.  H.  ^  „vorflelchen  ynredtUcben" 
h.  H.  •  fehlt  in  der  balL  Bandubrift.  <*  „cewlnen*'  b.  H.  «  feblt  in  der  baU.  HandMbrlft. 
^  ^TDdft  entwtct"  h.  H.  *  ,,itreflHoh'*  h.  H.  '^  ,jüßh  von"  b.  H.  *  die  Satsworte  von  .,mIV'  bia 
•,Tenlngea"  fehlen  in  dar  halL  HandMbrlft.      ™  «tlrer**  1l  H. 


1  Ein  Scherf  ist  sonst  die  H&lfte  eines  Pfennigs.    Vgl  jedoch  S.  116. 

8^ 


116  Marcos  Spittendorff. 

sint  in  dem  jare,  als  yr,  Hans  Waltbeym,  obirbornmeister  gewest  seyt, 
merglich  von  nch  Walttbeyme  in  yr  ampt  des  verslahens  gesagt.  Wann 
sie  hatten  bie  yrer  czeit  dem  gute  zngeslagen  uff  den  zcober  drie 
scherff,  do  habt  yr  siedammbhertlichangezcogen,  auch  dammb  bnssze 
von  ihnen  geheisschen,  auch  lange  zceit  sie  mit  der  bnssze,  das  sie 
die  geben  solden,  gedrengt.  Umb  snicher  gedrengnissze  willen  and 
aach  za  vermyden  die  bnssze,  betten  sie  dem  gnte  die  drie  scherf  Wid- 
der abegeslagen.  Szo  sint  auch  das  jhar,  als  Waltheym  bommeister*  ge- 
west ist,  von  pfingisten  an  bisz  zu  wynachten  nicht  verslegere  gewest, 
und  ab  wol  das  fenerwerg  die  zceit  aber  abegeslagen  hat,  so  ist  die 
sole  glichewol  nicht  affgeslagen,  sondern  bieben  and  geschriben  als 
zavom.  So  ist  es  aach  gesehen  zcn  eyner  zceit,  als^  yr,  Hans  Bnssze, 
mit  Benedictns  Palken  obirbornmeister  gewest  seyt,  das  yr  Clawse 
Male  and  Gristoffell,  statknechte,  als  sie  verslegere  gewest  sint,  hert- 
lich  and  erschreglich  in  yr  ampt  des  verslahens  gesagt  habt,  nemlich 
yn  den  and  derglichen  worten,  sie  weren  nicht  wert,  das  sie  verslegere 
seyn  solden,  man  solde  yn  yre  angen  vor  den  koppen  nszstechen. 

Uszsalchen  nmbillichen  aberfarangen,  die  den  verslegem  gescheen 
sint,  ist  wol  za  mergken,  das  man  nicht  barger  nach  redeliche  mennere 
darzn  bekomen  kan,  snndem  yr  am  liebsten  lichtfertige  gesellen  darza 
nemet,  so  hat  man  aach,  ehir  die  verslegere,  geynwertig  seynde%  nffge- 
nomen  wnrden,  zavom  bie  eynem  virteil  jares  nicht  verslagen,  des 
Bl.26*^  glich  dann  aach  in  vil  jaren  ||  znvor  gescheen  ist.  Wann  so  ein  ver- 
sleger gebricht  and  nicht  ist,  szo  mnsz  man  nicht  versiahen;  die  ver- 
slegere yr  dann  biszher  entsatczt  habt,  wan  ach  das  za  awerm  ange- 
barlichen"^  zagange  and  gewinste  ebene*  gewest  ist.  So  hat  aach  die 
antworte  nflf  die  zcedele  der  verclerang'  derstngke,  waran  za  hoch  ver- 
slagen ist  and  wirdet,  ye  kernen  grand,  and  es  kan  aach  meniglich 
wol  gemergken ,  das  die  entschaldigange,  das  ach  das  nicht  wirolich 
sein  solde,  nicht  vorznsetczene  nach  eyn  redelich  entsehaldigen  ist. 
Wann  es  ist  nicht  versehelich  <  nach  geloablich,  das  eyn  pfenner,  dem 
das  jar  darch  das  za  hoch  versiahen  in  seynen  bnttel  abir  drittehalb- 
hnndert  swertschog  zagehen,  das  nicht  fulen,  mergken  adder  wysszen 
solde.  Dann  wnrden  ihm  zcehen  aide  schog  ader  vil  weniger  darch 
das  versiahen  nsz  seynem  bnttel  gehen,  er  wolde  das  balde  fnlen,  merg- 
ken and  wisszen.  Szo  man  die  kotbe  alle  das  jar  nberrechent,  darinn 
gesoten  wirdet,  szo  lonft  es  hoben*"  24  adder  25  tnszent  schocke S  das 
ye,  als  za  mergken,  za  vil  verslagen*  ist  Wann  yr  seyt  darnmb  bom- 
meister,  scheppen  and  obirsten,  das  yr  äff  salch  and  ander  nngebnr- 

*  ffOln  Obermeister'*  h.  H.  ^  „geschehen.  Als"  h.  H.  <>  „geynwertlg  oeynde"  fehlt  in  der 
halt  Handeohrlfl.  ^  „vngeborchen**  h.  B.  «  felüt  in  der  hall.  Huidiohrift.  '  „vorkleningen"'  h. 
H.      ff  „forKhUoh'*  h.  H.      ^  „wol  in**  h.  H.      ^  ,,geKhlagen"  h.  H. 


1  Nach  hallischem  Gteld  sind  in  jener  Zeit  47  Schwert^^roschen  ==  1  rhein. 
Oulden  und  24  (231/2)  grosse  Groschen  betragen  eben  so  viel.  Wenn  von  alten 
Schock  die  Rede  ist,  sind  grosse  Groschen  gemeint,  vgl.  S.  26,  Bl,  113^  Doch 
werden  die  Groschen  auch  noch  nach  Schock  summiert. 


1475  November.  117 

ligkeite  offsehen  thnn  und  die  verwareu  sollet,  and  ab  yr  solchs  ver- 
seomligkeit  zalegen  woldet,  das  bette  aneb  niebt  stete*,  and  die  ver- 
seamiigkeit  were  zn  grosz  nnd  zn  scbedelicb.  Daramb  haben  wir  und 
der  ratb  biran  billicb  nnszer  straffe. 

Aneb  ist  einem,  gnant  Jaeoff  Präge,  in  zceiten,  als  HansWaltbeym 
eyn  obirbornmeister  gewest  ist,  orlonb  gegeben,  daramb  das  er  Clawsze 
Bodendorffe  seyn  gerentbe  nachgereebent  solde  baben.  Waltbejm  bat 
aneb  darbie  gesagt,  er  were  nicbt  from,  der  acb  nwer  werg  nacb- 
reebente.  Dem  selbten  Jacoffen  ist  aacb  amb  des  willen  von  Walt- 
heym  abegesagt,  das  er  na^  bjnforder  mebir  im  tale  keyne  arbeit  ba- 
ben solde.  Der  arm  man  ||  bat  aneb  biszber  zn  keyner  arbeit  ym  tale  Bl.  27* 
komen  können;  was  ambilligkeyt  solcb  orlonben  and  dringen^  des  ar- 
men mannes  von  seyner  arbeit,  der  aaeb  eyn  barger  in  anszer  stat 
Halle  ist,  in  sieb  bat,  ist  wol  zn  mergken,  wann  es  werden  die  knecbte 
damitte  in  eine  forebte  gedrangen,  ab  sie  was  angebarlicbs  aber  den 
bomen  and  im  tale  seben,  yememen  oder  wasten,  das  sie  das  nicbt 
sagen  nacb^  reden  torren. 

Znm  dritten  male  amb  den  gebrecb  desanglicben  saltzsiedens, 
daroff  yr  babt  lasszen  reden,  das  salcbs  in  awerer  macbt  nicbt  were, 
und  dasz  yr  die  wirgker  nicbt  darza  bringen  kondet,  and  das  yn  ey- 
nem  kotbe  besser  saltz  solde  gefallen,  dann  yn  eynem  andern,  and  das 
die  wircker  vor  etzlicber  zceit,  do  yr  das  vorgenomen  bettet,  alle  or- 
lonb genommen  and  den  tal  steben  lassen  betten  etc.,  wie  salcb  rede 
inrder  gelattet  bat,  daraff  ist  anszer  inrede,  das  dasz  anglicb  saltz  sie- 
den komet  am  meisten  von  anglicbem  ingiesszen,  soUicbs  stebet  aacb 
nicbt  yn  der  wirgker,  sandem  in  ener  eigen  macbt.  Wann  es  mas- 
szen  die  wirgker  acb  die  sole  wocblicb  berecbenen,  so  baben  sie  aacb 
alle  wocben  aszgedynet®,  and  wann  awer  welcbem  eyn  wirgker  nicbt 
ebene  ist,  so  bat  er  macbt,  ym  alle  wocben  orloab  za  geben,  and  eyn 
vnrgker  masz  giesszen,  was  yn  seyn  jangker  beisszet.  Und  ab  yn  ey- 
nem kotbe  besszer  saltz ,  dann  in  eynem  andern  gefallen  mocbte,  das 
hat  so  grosszen  abetrag  nach  schaden  nicht  äff  sidi,  alszo  das  angliche 
giesszen.  Wir  haben  aacb  darcli  anszer  rethe  mitsampt  dem  erszamen 
rathe  die  wircker  daruff  and  sonderlich,  die  anszer  barger  sint,  bie  den 
eyden,  die  sie  ans  and  dem  rate  gethan  haben,  and  aach  die  andern 
vorboren  lasszen,  die  dann  dar  gesagt  haben',  sie  haben  von  deswegen 
nicht  II  orloab  genomen,  sandem  die  bommeister,  scheppen  and  pfen-  B1.27** 
ner  betten  wollen  von  yn  haben,  äff  eyde  za  siedene,  des  betten  sie 
nicht  wollen  than,  getraweten  sich  oach  darinn  nicht  za  vorwaren» 
sandem  sie  weren  wochenknechte,  sie  wolden  die  sole  von  yren  jan- 
gkem  gerne  geantwortet  nemen  and  wolden  giesszen,  wie  viel  man 
sie  hiessze,  and  wolden  die  sole  oach  gerne  berecbenen ;  was  sie  dann 
der  sole  nicht  berecbenen  konden,  daramb  wolden  sie  willen  machen. 

•  »#tete"  fehlt  in  der  haU.  Handschrift.  ^  „ihn"  h.  H.  *  „drengungen"  h.  H.  ^  „oder 
reden  dorffen'*  h.  H.  «  „yrlaub  aoigedinget"  vndt  wan  eine  welchen  nieht  eben  ist'*  h.  H.  'die 
Worte  von  „tmd  aach"  an  fehlen  in  der  haU.  Bahdschiift. 


118  Marcus  Spittendorff. 

HiruHz  dar  und  o£fenbar  ist,  das  das  anglich  saltz  sieden  komet  von 
ach  seibist  her,  nad  dasz  ir  anglich  giesszen  lasszet,  davon  komen 
auch  die  kaltleger  her,  and  dasz  anszer  stat  Halle  des  cleynen  saltzes 
halben  ambgefaren  und  gemyden  wirdet,  wann  es  ist  offenbar,  das 
nuwelich^  amb  Hans  Sehers,  Levyn  Waltheyms,  Bertram  Quetzes  kothe 
willen,  da  kleynne  saltz  ^  ingesothen  gewest  ist,  der  gantze  tal  und  alles 
gad  hat  legen "^  musszen.  Davon  szo  darbet  sulche  antwort  bestentlichs 
grundes,  und  wir  halden  uns  mitsampt  dem  rathe  hirinn  anszer 
straffe. 

Zum  virden  male  umb  den  gebrech,  das  das  saltz  nicht  besehen 
nach  gemesszen  wurde,  daruff  yr  habt  reden  lasszen,  wie  es  vor  etz- 
lieber  zceit  ye  gemesszen  were,  und  das  es  etzliche  zceit  nicht  gemess- 
zen were,  mochte  davon  komen  seyn,  dasz  es  die  wirgker  nicht  gerne 
dulden  wolden.  Daruff  ist  unnszer  inrede,  es  mag  gesehen  seyn,  wir 
finden  auch  in  dem  register  des  eynundsobentzcigisten  jares,  das  das 
saltz  zu  einer  zceit  gemesszen  sey.  Aber  wir  finden  darbey,  das  yr 
uff  die  zceit  32  groschen  für  drie^  saltzscheffele  gegeben,  und  ubir 
Bl. 28*  sulchem  messzen  ||  vir  schog  und  31  groschen«  vorzcert  habet.  Alszo 
zu  messzen  drie  ader  vier  stugke  saltzes  und  bie  funfi  schogken  da> 
rober  zu  verzcemeist  ungeburlich '.  Wann  so»  yr  alle  wochen  messzen 
woldet,  als  ir  nach  talrechte  schuldig  seyt,^  und  woldet  darüber  5 
schog  uszgeben  und  verzceren,  das  wolde  eyn  yar  uff  eyne  grosse 
samme  geldes  louffen.  So  folgete  auch  darnach,  das  die  nszloufifte  der 
pfannen  gar  geringe  werden  wolden.  Wir  wysszen  wol,  das  yr  nach 
talrechte  das  saltz  zu  messzen  pflichtig  seyt,  wir  gestehen  ach  aber 
der  kost  und  zcerunge  nicht*;  es  gibt^  auch  das  talrecht  nicht,  ist 
uch  auch  von  uns  und  unszem  vorfem  ertzbischoven  nicht  zugegeben 
nach  erloubt.  Es  ist  auch  usz  sulchem  uwerm  messzen  nichts  nutzlichs 
für  das  gemeynne  beste  gemergkt,  sundem  schade  usz  der  zcerung  ob- 
gerurt  komen,  szo  stehet  auch  sulch  messzen  nicht  bie  den  wirckem, 
wann  das  saltz  stehit  uch  zu,  und  yr  seyt  mechtigk,  das  messzen 
zu  lasszene,  wann  yr  wollet.  Aber  umb  eygens  uwers  nutzes  willen  ist  das, 
wie  obgerurt,  und  mit  solcher  gedachter  zcerung  eyns  gemesszen  wur- 
den, aber*  lange  jar  davor  nicht  gescheen  und  so  seder  der  zeit  nach- 
gelasszen  nach  uwerm  willen.  Davon  szo  hat  sulch  ewer  antwort  kejrne*' 
entschuldigung  nach  bedegkunge,  und  als  dann  der  furman  merglich 
darunder  beschediget,  und  dasz  gemeyne  beste  geswecht  ist,  behalden 
wir  und  der  rath  uns  hierinn  unszer  straffe,  als  sich  geburet. 

•  „offenbahr  fremelnlich  vmb"  h.  H.  *  „darinne  geaothen"  h.  H.  «  „Ugen"  h.  H.  *  „vor 
die  h.  H.  •  ,.gro«;hen"  fehlt  in  der  magd.  Handachrift.  '  „ungleichlich"  h.  H.  »  ,^*'  fehlt  in 
der  halL  Handschrift.      »»  hier  „euch"  In  der  halL  Handaehrift.      *  „vber'*  h.  H.      k  „eine"  h.  H. 


*  „Ouch  sollen  sie  (die  Bornmeister)  alle  wochin  das  Salcz  messen,  wor  sie  des 

kies^,  da  den  gesten  unrecht  ane  mag  gescheen,  und  iglich  stucke  sal  haben  einen 

schefifiU,  und  wur  sie  das  nicht  funden,  der  sulde  geben  sine  busze,  die  sie  daruff 

— -♦  >»aben",  Neue  Mittheil.  XI,  438.    Dazu  die  Thalordnung  dos  Erzb.  Jo- 

28.  Nov.  1475. 


1475  November.  119 

Zam  fanfften  male  nmb^  den  gebrechen,  dasdassaltz  zutbenre 
geeatzt  werde,  derwegen  yr  habt  reden  lasszen,  ||  das  das  saltz  wurde  Bl.28^ 
gesatzt,  nach  dem  die  verslegere  verslugen;  den  verslegem  geborte^, 
nf  den  kooff  des  feurwergks  achtnng  za  habene,  szo  wurde  dasz  holtz 
auch  nu,  wider  für  alder®  gewest  were,  zumale  sere  gespalden  und 
klejne  gemacht  etc.,  wie  nu  sulch  verantworten*  furder  hatgelutet,  — 
darnff  ist  nnnszer  insage,  das  yr,  die  bommeyster  und  scheppen,  das 
saltz  biszher  gesatzt  habt,  und  es  haben  die  verslegere  des  gantz 
nichts  zu  thune,  und  ab  wol  den  verslegem  achtung  uff  den  kouff  des 
fsarwergks  zu  haben  <>  geburet,  das  hat  keyne  entschuldigung  uff  sich, 
wann  yr  wysszet  den  kouff  des  feurwergks  am  besten,  so  yr  gemeyn- 
lich  alle  tage  in  die  gasszen  gehit  und  feurwerg,  wann  uch  noit  und 
ebene  ist,  kouffet.  Es  hat  auch  gantz  nichts  uff  sich,  das  das  holtz 
sere  solde  gespalden  und  kleyne  gemacht  werden',  wann  szo  es  die 
gebure  zu  margkte  bringen,  stehit  der  kouff  nicht  bie  dem  kouffer? 
Und  ab  es  kleyne  ist,  habt  yr  es*  darnach  zu  kouffen,  und  wem  es  zu 
theuer  ist,  der  mag  das  holtz  wol  halden  und  stehen  lasszen,  bisz  das 
es  redelichs  kouffs  werde.  Uns  zwivelt  auch  nicht ,  das  feurwerg  uff 
redelichen  und  bequemen  kouffs  zu  furene  (?)  und  darinn  zu  behal- 
dene,  dem  wysszet  yr  wol  nachzugehene,  habt  das  auch  von  langen 
jaren  her  wol  gewust,  wysszet  das  auch  nach  wol,  yr  seyt  vaste  jar 
her  uff  dem  kouffe,  das  stucke  saltzes  für  zwelff  swertgroschen  zu  ge- 
ben, gebleben,  wiewol  es  alle  jar  und  ufile  ym  jare  kommet,  das  das 
feurwei^  gantz  guts  kouffs  ist;  wie  wolfeyle  der  kouff  des  feurwergks* 
ist,  dannoch  setzet  yr  dem  saltze  nicht  abe. 

Wir  wysszen  auch  eygentlich,  das  yr  vor  \\  etzlicher  zceit,  alsze  BL29* 
Prosius  Ridebnrgk,  Friderich  Bruser,  Orban  Abe  und  Bartholomeus 
Wigkart  verslegere  gewest  sint,  und  do^  Benedictus  Pulgke,  Drewis 
Fischer  und  Sander  Dragkenstete  bommeister  gewest  sint,  das  Bene- 
dictus Pulgke  mit  Prosius  obgnant  geret  hat,  das  er  und  seine  kum- 
pan  der  sole  solden  abesetczen.  Daruff  hat  Prosius  mit  seinen  mittever- 
slegem  dem  zcober  eynen  pfennyng  abegesatzt,  gemeynet,  ir  wurdet  dem 
saltze  auch  abesetczen,  aber  es  ist  nicht  gescheen,  und  wäret  glichwol 
bie  theurde^  des  saltzes  alszo  zuvom  stehene  bieben,  und  die  versle- 
gere sint  alzso  in  dem  abesetzen  dem  gute  betrogen  wurden.  Nu  von 
dieurde  wegen  des  saltzes  wirdet  unszer  stat  Halle  gemeden  und 
umbgefam,  und  werden  ander  saltzwergke  gesucht,  darusz  folgen 
dann  vil  und  lange  kaltlegere,  und  das  etliche  kothe  wüste  stehen,  sol- 
lichs  eyne  vemichtigung  des  solguts  ist.  Es  werden  uns  auch  damitte 
unszer  zcoUe  und  gleithe  gekrengkt,  und  ist  eyn  gemeyner  schade  der 
gantzen  unszer  stat  Halle  und  aller  unszer  burger  und  inwoner  dasei- 
bist, und  ist  auch  merglich>°  widderdas  gemeyne  beste;  von  sulchsun- 
geburlichen  handeis  wegen  yr  billich  in  unszer  straffe  gefallen  seyt. 

•  «.«ob"  fehlt  in  der  hftU.  HandMhrlft.  ^  ,«ehSrtto*'  h.  H.  «  .4m  fürd  vor  alter"  b.  H. 
*  „«»er  Anttwortt"  h.  H.  •  ,^ti  haben"  fehlt  in  der  ball.  Handwjhrift.  '  „were"  b.  H.  «  „habe 
en  le  darnach"  h.  H.  ^  „redtlich  in  bequemen"  h.  H.  *  ,,feuerwerck8  kanfls"  h.  H.  ^  ,W*  h. 
H.  )  „vsdt  wardt  gleiohwol  die  thener  de«  Saltze»  also  suTom  stehende  bUben"  hall,  BandBChr. 
»  ,,gemelsiglich"  h.  H. 


120  Marcus  Spittendorff. 

Zum  letztsten  uff  die  rede,  die  wir  uch  haben  verzcelen  lasszen, 
das  wir  von  uch  zu  reden  gesatzt  weren,  das  billich  nicht  seyn  solde, 
so  yr  unszer  gehoItC;  geswome  barger  nnd  anch  lehenmann  seyt  etc., 
dam£f  yr  habt  reden  lasszen,  yr  hoffet  ye,  das  keyner  ander  ach  szo 
yergesszen  were  gewest,  der  snlchs  gethan  hette  etc.  Alszo  ist  nicht 
mynner  uns  eygentiich  vorkomen,   wie  wir   von  etlichen   ander  uch 

Bl.29^  gröblich  zu  reden  gesatzt  sint,  ||  das  auch  nnszerm  fürstlichen  State*  zu 
nahe  ist,  das  dann  ye  gescheen.  Darumb  auch  Peter  Rademecher, 
euer  mittegewergke  ^,  in  straffe  genomen  ist.  Wer  nu  die  andern  sind, 
die  sulchs  gethan  haben,  der  ist  unns  ein  theils  unyerburgen,  szo  weisz 
die  auch  der  rath  wol°,  wir  haben  auch  dasvertruwen  zu  demrathe,  sie 
werden  sich  geyn  die  andern  auch  szo  halden  und  sie  alszo  4  straffen, 
das  wir  und  die  unnszem  soUichs  uberig''  bliben,  und  von  den  und  an- 
dern furder  vermeden  werde. 

Forder  sint  wir  und  der  rath  zu  Halle  in  eygentiich  verfarenheit 
und  künde  komen,  wie  yr  zu  etlichen  zceiten  des  jares  auch  in'  butel 
fronen  lasszet;  umb  das  selbte  butelfronen  hat  es  die  gestalte,  dasyr' 
obirbommeister,  Vorsteher  und  auch  die  undem  bommeyster  von  uwem 
und  uwer  mittegewergken  wegen  in  disszein  geynwertigen  und  anch 
dem  nehst  vorgangen  jaren  sole  usz  dem  Dutzschen  Bornen  und  dar- 
nach auch^  usz  allen  andern  bomnen  habt  zeihen  lasszen  nach  euerm 
gefallen,  die  yr  obirbommeister  und  auch  vorstehir  in  dem  vergangen 
jare*  gewest  und  auch  in  disszem  geynwertigen  jare  seynde*',  habt  yr 
den  )hennen  von  uwem  mittegewergken,  die  uch  darzu  ebene  gewest 
sind,  tragen  und  versieden  lasszen  und  davon'  gelt  entpfangen  und  das 
in  euer  butele  gestackt.  Von  suUichem  fronen  in  butel  haben  wir  vor 
n^  gehört  nach  gewust,  dann  als  wir  gantz  kortz  in  verfarenheytund 
künde  ™  komen  sind.  So  wollen  wir  uch  auch  nicht  verwysszen,  sullich 
fronen  in  butel  in  furdem  jaren  und  zu  vil  maln  gescheen  sey.  Nu 
haben  wir  in»  den  zcwen  registem,  damsz  yr  nehst  rechinschafft  gethan 

B1.30*  habt,  II  nach  sollichem  fronen  in  butel  sehen  lasszen  und  eygentiich  ge- 
sehen und  finden  nyrgent,  das  von  sollichem  fronen  in  butel  in  der 
uffname  nach  auch**  in  der  uszgabe  ichts  berartp  wirdet.  Davon  wir 
solch  fronen  in  butel  nicht  umbillich  gantz  vermergken  und  verdecht- 
lieh  halden  und  als  ftir  thun,  das  billich  nicht  gesehen  solde  seyn.  So 
wollen  wir  uch"*  auch  in  kein  weisz  gestehen,  das  uch  sollich  fronen  in 
uwere  buttele  von  unszem  vorfam,  ertzbischoven  und  capittele,  erloubet 
sey;  szo  haben  wir  uch  des  ye'  auch  nicht  erloubet,  und  das  yr  uch 
nu'  des  durch  uwer  selbst  vermesszenheit   und  turstigkeit  angemaszt 

»  „SU  itade"  h.  H.  ^  „mlttbuiKcr"  h.  H.  «  .^luchwol"  h.  H.  *  ,4Üle  «o"  h.  H.  «„ubor** 
b.  H.  f  .Jhan  in  den'*  h.  H.  ff  „daa  der"  h.  H.  i>  ,^Qch''  fehlt  in  der  hftU.  Handaehr.  >  „das 
nur  tfberbommeiater  vndt  auch  denn  vorgangenen  Jharen  gewist*'  h.  H.  *  f^alndt'*  h.  H.  *  .,d«r- 
vor**  h.  H.  «  „nnd  knnde"  fehlt  in  der  halL  Handschrift  "  ,4uia  den"  h.  H.  «  nMcb"  fehlt 
in  der  hall.  Handschrift.  P  „recht  gemrt"  h.  H.  4  „ach'*  fehlt  in  der  hall.  Handschrift.  '  ,Ae» 
ye**  fehlt  in  der  hall.  HandK^hrift.      •  „im"  h.  H. 


'^«ber  die  Bedeutung  des  Ausdrucks  und  den  ganzen  Vorgang  überhaupt  vgl. 


1475  November.  121 

und  gethan  habt,  kan  uns  nicht  verwondem,  und  darumb  haben  wir 
billich  grosz  vennergken  hirinn,  das  snliiche  sole  heymlich  und  ver- 
borgen genomen,  zn  gelde  gemacht,  nnd  das  gelt  in  nwere  bnttele  ge- 
stagkt  ist,  und  das  es  vorburgen  ist  gesehen,  gibbet  das  eyn^  anzcei- 
gen,  das  sullich  sole  nicht  zn  register  komen  nach  auch  wider  in  nfi- 
Dame  nach  uszgabe  berechent  ist.  So  finden  wir  auch  in  derversigel- 
ten  zcedil  nicht,  darinn  alle  sole,  fronesole,  usztragesole,  hartzsole, 
Niclawssole,  amptsole  etc.  und  die  mann  durch  got  gibt,  dar  uszge- 
dmgkt  ist,  das  yrgent  berurt  wurde,  das  yr  in  uwer  bnttele  fronen 
mochtet  Nu  wisszet  yr  usz  talrechte  wol,  das  dar  und  offen- 
bar verboten  wirdet,  das  keyne  sole  gezcogen  werden  sal,  dann  die 
sich  von  rechte  geburet,  und  ab  das  anders  geschege,  das  dasz  an 
den  lip  gehit  SoUich  tat  wir  wol  scherfSicher  ^  und  hocher  yn  werten 
II  anzeihen  mochten,  dasz  wir  uff  disz  mal  im  besten  beruhen  lasszen.  B1.30^ 
Aber  nicht  deste  mynner  behalden  wir  mitsampt  dem  rathe  unns  hirinn 
onszer  straffe. 

Antwort  uf  f  inrede  unszers  gnedigen  hern  und 

des  raths^ 

Nach  vorhorunge  der  obgerurten  inrede  haben  die  pfenner  eyn 
gespreche  gebeten,  und  nach  gehabtem  gespreche  Thomasze  Tugauwen 
den  bommeister  reden  lasszen  und  gebeten,  das  unszer  gnediger  herre 
and  der  rath  yn  gönnen  wolden  eyns  mannes,  der  yr  wort  redte, 
and  das  er  das  nngeverlich  thun  mochte.  Daruff  ist  yn  geantwortet» 
nnraer  gnediger  herre  und  der  rath  wolden  yn  das  gönnen,  alszo  das 
her  auch  gelhnpfflich  redte.  Alszo  hat  Hans  Waltheym  geredt,  seyne 
hem,  die  gewergken  alle,  betten  yn  gebeten  yr  wort  zu  redene,  und 
wiewol  er  das  über  uberig  were,  szo  betten  sie  yn  doch  mit  bethe  so 
hoch  angezcogen,  das  er  yn  das  nicht  versagen  konde,  und  hat  gebe- 
ten, das  man  eyn  stugke  ftimemen^  und  yn  das  vorantworten  lasszen 
wolde  und  dann  eyn  anders  fumemen ,  szo  wolden  sie  die  stugke  alle 
genuglich  und  ufirichtig  vorantworten,  und  man  solde  sie  anders  nicht 
finden,  als  sie  hofften  und  auch  nicht  zweyvelten,  dann  als  frome 
luthe. 

Daruff  ist  der  erste  gebrech  umb  die  vier  vorstehir  vorgenomen 
und  uff  das  stugke,  das  der  vorstehir  eyt  lynde  were,  dasz  sich  fände 
usz  yrer  lynden  regirung,  und  das  die  sole  unglich  bestatet  were 
wurden,  und  das  einner  der  vil,  und  der  ander  ||  der  weniger*  gehabt  B1.31* 
hette.  Daruff  ist  widder  geredt,  sie  wüsten  nicht  anders,  der  voretehir 
eyt  were  hart,  und  teten  den,  als  sie'  vor  alder  gethan  betten.  Die 
vorstehir  bestatten  auch  die  sole,  szo  best  sie  konden,  und  das  langitte 
yr  ampt  an,  und  das  der  ironesole  eyner  mebir,  dann  der  andere  ge- 
habt hette ,  mochte  davon  komen  seyn ,  das  etzliche  under  yn  der 
vilUchte  nicht  vil  betten  haben  wollen. 

Darwider  hat  der  rath  reden  lasszen,  es  weren  etliche  under  on, 

*  „eyn  In*'  h.  H.       ^  „itreffllch"  h.  H.        «  diese  Uebenohrlft  .fehlt  in  der  hall.  Handschrift. 
^  „Temehme"  h.  H.        «  „einer  der  d»  viel  vndt  einer  der  da  wenig*'  h.  H.      '  „das  als  Jhe"  h.  H. 


122  Marcus  Spittendorff. 

under  dem  gemeinen  hoffen,  die  die  sole  gerne  nemen,  sie  konde  yn 
aber  nicht  werden ,  sie  hetten  sieh  des  auch  beclaget,  szo  were  aaeh 
lenger  dann  vor  eynem  jhare  vor  minszerm  gnedigen  hem  zagesagt« 
das  niemant  mehir  gerentbe  solde  haben,  dann  zwey,  das  were  aber 
nicht  gehalden,  snndem  die  obirsten  und  die  gefrundten  nemen  die 
meysten  und  besten  gerentbe,  und  der  gemeine  hoffe  moste  der  ent 
peren.  Uff  die  inrede  des  stogks  des  ersten  gebrechs  forder,  das  die 
sole  bey  etlicher  langer  zceit  onbezcalt  stehne  hiebe*,  davon  dann 
borg  bey  smeden,  seyler,  botticher  ond  andern  qweme,  ond  schade 
daroff  gynge  etc.,  ond  forder  off  den  gebrech  in  den  registem,  nem- 
lich  der  offiiame,  die  in  eynem  register  liffe  off  toszent  ond  fbnffond- 
virzcig  schog  ond  zwene  aide  groschen,  ond  man  in  dem  seihten  re- 
gister, da  die  jhennen,  die  die  sole  vorsotten  hetten,  stonden,  fimden 
ftmffhondert  ond  achtondvirzcig  schog  ond  zweyondyirzcig  aide  gro- 

Bl.31^  sehen  etc.,  daroff  ist  geredt  worden,  sie||  wosten  nicht  anders,  dann  die 
sole  worde  zo  stond  bezcalt  genomen ,  ond  es  langitte  die  vorstehir 
an  omb  die  irrong,  die  man  mochte  haben  in  der  somme  der  ofihame, 
die  do  ist  toszent  45  schog  ond  2  aide  g.,  ond  das  die  somme,  da  die  jhennen 
namhafftig  stehen,  die  die  sole  versoten  haben,  nicht  szo  viel  were,  das 
qweme  davon  zo,  das  die  seihten  die  fronesole,  die  im  register  vor  das 
erste  stonde,  vorsotten  hetten;  darnach  stonde  den  die  amptsole,  die 
worde  von  den  Vorstehern  dengewercken  aoch  gethan,  dem  eynen  10 
zcober,  dem  andern  20  zcober,  ond  szo  forder.  Die  moste  zo  stond  be- 
zcalt werden,  davon  weren  deine  registirchen,  die  behilten  die  vorstehir, 
ond  wosten  nicht  anders,  dan  was*offgenomen  worde,  wider  aosge- 
geben,  ond  hiebe  was  von  offname  ober,  das  brechte  man  off  das  rathosz. 
Darwidder  hat  onszer  gnediger  herre  ond  der  rat  reden  lasszen,  sie 
wosten  eygentlich,  das  die  sole  bey  etlicher  langen  zceit  onbezcalt  stehne 
hiebe,  davon  qweme  dann  bürg  ond  schade,  als  sie  gebort  hetten.  Wann 
worde  die  sole  bynnen  acht  tagen,  als  sie  getragen  were,  bezcalt  ge- 
nomen, szo  dorffte  man  nichtgborgen  noch  schaden  thon,  der  schade 
qweme  ye  off  das  got  im  tale. 

Uff  die  irronge  der  offname,  das  die,  die  namhafftig  in  den  regi- 
stem  stonden,  die  solden  die  ironesole  vorsothen  haben,  ist  gesaget,  es 
were  der  gebreche  damitte  nicht  genoglich  offgeloszt.    Wann  das  gelti 

Bl.  32*  das  die  seihten  gegel>en  ||  hetten  an  der  sommen,  tröge  nicht  obereyn 
mit  der  somme  der  fronesole,  als  das  osz  den  registem  clerlich  zo  sehene 
ond  zo  vomemene  ist.^Die  register  sint  yn  erboten  vorzolegene.  Forder  off 
die  cleynnen  registerchen  ist  geredt,  das  billich  were,  das  die  bey  den 
andern  registem  weren.  Aber  das  die  vorhalden  worden,  brechte  vor- 
dacht ond  vermergken,  wann  die  register  weren  alszo  gantz  tongkeli 
ond  sich  were  aoch  daraosz  nicht  zo  entrichten,  wann  es  geborthe  sich, 
das  man  eygentlich  in  den  registem  schriben  solde:  der  hat  alszo  vU 
zcober  fronesole  adder  amptsole  ond  hat  darfor  gegeben  alszo  vil  gel- 
des,  —   szo  konde  man  die  rechinschaft  vorstehen. 

'^onde  bebe"  h.  H. 


1475  November.  123 

Uff  die  stugke  der  abermesszigen  zcemng,  als  verzceicbent  sint, 
und  ein  stngke  nach  dem  andern  geleszen  ist,  ist  daraaff  geredt.  Czom 
ersten  nmb  die  zcening  und  fiaren  zum  heilligen  bomne  ist  geredt,  es 
were  eyn  altherkommen,  sie  betten  des  nicbt  erdacbt.  Damff  ist 
von  dem  ratbe  geretb,  es  were  in  vorzceiten  von  dem  ratbe  wol  ehir 
nmb  solche  zcemnge  und  dei^leicb  geredt,  da  betten  sie  alszo  darzu 
geantwort,  die  zcerung  zum  heilligen  bomnen  teten  sie  off  yr  eygen 
gelt  Nun  funde  man  das  anders,  und  dasz  sie  die  zcerong  teten  von 
dem  gemeinen  guthe.  Item  nmb  die  schoszbnttele  ist  geantwortet,  die 
pflegitte  man  zn  kouffen  den  obirbummeistem,  den  schosz  darinn  zu  ne- 
men;  sie  musten  ye  was  haben,  darinn  sie  den  schosz  teten.  Daraff 
ist  geredt,  die  bnttele  musten  nicht  lenger  weren,  dann  eyn  ||  jhar,  es  61.32** 
were  auch  nicht  noit,  die  alle  jhar  zu  kouffene.  Item  umb  das  gelt, 
dem  bothen*  geyn  Adorff  gegebin,  bette  die  sache,  das  sie  vomomen 
betten,  dasz  ein  nuwe  saltzwerg  solde  uffkomen  seyn,  das  diszem  guthe 
mochte  schaden  brengen,  das  zu  erfaren,  were  der  botheszo  hyngesant. 
Item  umb  das  gelt,  durch  Tugawen  zu  Stasfurt  und  zum  Saltze  vor- 
zcert,  bette  die  gestalt,  das  sie  ^  zu  gezceiten  des  jhars,  und  wann  das  saltz 
zu  Halle  stehne  blebe,  bothen  beweilen  und  auch  zu  gezceiten  eynnen 
I18Z  den  gewergken  schigketen  geyn  Stasfurt  und  zum  Saltze  \  zu  erfaren 
nmb  den  kauft  des  saltczes,  und  ab  es  auch  wol  weggynge,  adder  ap 
es  auch  stehne  blebe,  dasz  sie  sich  darnach  zu  richten  hetten. 

Item  umb  das  ^  fritagesgelt,  grasz  ^,  kruth  und  blumen,  das  bette  die 
gestalt,  das  sie  den  knechten  des  fritages  drye  groschen  geben,  die 
hetten  darumb  louffens  genug.  Szo  lisszen  sie  auch  kouffen  in  hoff 
grasz,  kmt  und  blumen,  das  were  biszher  szo  gewest.  Item  umb  diecley- 
düng ,  nuwejarsgelt ,  jarmargktgelt  etc.  ist  geredt,  es  were  yr  Ion,  und 
man  konde  wol  gemergken,  das  sie  umbsust  nicht  gedynen  konden. 
Daruff  ist  vom  ratbe  geredt  wurden,  es  belangitte  der  nechst  berurten  ^ 
stugke  eyn  teyls  nicht  das  gemeyne  gut  an,  sundem  sie  gewergken  am 
meysten;  sunderlich  meynten  sie,  das  ungeburlich  sey  |t  jarmargktgelt,  B1.33* 
nuwejarsgelt  ader  cleydung  zu  geben,  wann  die  versigelte  zcedel  halde 
iune,  da^  man  keyn  tranggelt  geben  solde.  Szo  haben  bomschriber, 
czymmerman,  talvoit  und  auch  andere  yren  Ion  usz  den  bomnen,  sun- 

••   „dem  bothen"    ftthlt  In   der  halL  Haodichrift.        ^  ^e''   feUt  In   beiden   Handaohriften. 
*  »^"  h.  H.      d  ,,benaattn"  h.  H. 


^  Die  erzbischöfliche  Stadt  Gross -Salze  (dat  grote  salt)  ist  eine  Tochter  des 
Salzwerkes  in  Ebnen  und  tritt  erst  gegen  Ende  des  13.  Jahrh.  als  Stadt  auf^  vgl. 
Winter  in  den  Geschichtsblättem  l  St.  u.  L.  Magdeburg  ü.  226 ff.  Vm.  113ff. 
257  ff.    Dr.  I.  (Hondorff)  S.  123  ff 

^  Diese  Sitte  mag  Dr.  I.  1062  im  Sinn  gehabt  haben:  So  ist  in  alten  Zeiten 
bei  dem  Saltzwerck  alhier  alle  Sieden  aus  dem  Gutjahrs -Brunnen  ein  Zober  Sole, 
Hex  Krautzober  genant,  gegossen  woroen;  davor  wolriechende  Kräuter  angeschafft, 
zcff  Zeit  des  Pabstthums  geweihet  und  auff  das  Thalhauss  und  unter  die  Brunnen 
gestreuet  worden,  ohnzweäel  aus  der  Meinung,  die  bösen  Geister  und  aUes  schäd- 
fidie  zn  vertreiben;  und  ist  diese  Gewohnheit  des  Krautstrauens  bis  gegen  das 
Ende  vorigen  Seculi  in  Uebung  gewesen,  da  solche  abgeschafft  worden. 


124  Marcus  Spittendorfi. 

derlich  habe  der  bomschriber  alle  wochen,  die  woche  sey  gantz  adder 
nicht,  22  zcober  sole,  dasz  ein  grosszer  Ion  sey. 

Item  nmb  die  summen  geldes  vor  weyn  und  hier  in  hoff,  kemme- 
rern  nnd  weynschriber  gegeben,  ist  geredt  wurden:  bommeister  und 
seheppfen  musten  offle  des  tals  halben  zusampne  komen,  szo  lisszen  sie 
dann,  was  zu  geezeiten  feyle  were,  malmesey*,  reyn&ll  und  ander 
weynne  noszel,  quartir  und  auch  zu  den  esszen  holen,  deszgleich  auch 
hier,  und  dasz  were  ein  altherkommen.  Daruff  ist  vom  rathe  geredt 
wurden,  es  wurde  uff  dem  rathusze  von  dem  rathe  auch  getrungken, 
da  weren  vil  mehir  personnen,  auch  yil  mehir  zuslages,  dennaoh  bzo 
liffen  die  summen  nyrgent  szo  hoch,  als  sie  vertrungken  betten.  Man  * 
konde  wol  nach  redelicher  weysze  tringken  und  dorffte  das  gemeyne 
guth  szo  nicht  besweren. 

Item  umb  die  collatien,  wan  man  nuwe  scheppen  keuszt,  ist  geredt 
wurden,  es  were  auch  von  alder  gewest.    Daruff  ist  vom  rathe  geredt 
Bl.  33^  wurden ,   sie  bedungkte  nicht  biUich ,  dasz  sie  von  dem  gemeynen  || 
guthe  collatien  machen  und  halden  solden. 

Item  umb  die  63  schog  eyns  jhars  und  73  schog  des  andern  ihars 
für  licht  haben  die  pfenner  reden  lasszen,  man  mnste  der  licht  vil  über 
den  bornnen  und  ym  tale  haben,  yn  were  wol  zu  willen,  das  die  nicht 
dorffiten  vil  kosten.  Darufi  ist  vom  rathe  geredt,  es  qweme  eygentlich 
vor  den  rath,  das  die  licht  darumb  szo  uff  einne  grossze  summe  liffen, 
das  die  pfenner  und  gemeynlich  die  jungen  gesellen  uff  den  abent  yn 
den  hoff  gyngen  und  sesszen  lange  in  die  nacht,  und  wann  sie  weg- 
gyngen,  neme  yr  iglicher  zcwey ,  dreye  ader  mehir  licht  jrn  die  haut, 
und  darumb  szo  musten  die  lichte  uff  eyne  grossze  summe  geldes 
louffen. 

Uff  die  ubermesszige  zcerunge  in  dem  74.  jare,  auch  der  obgerur- 
ten  stugke  glich,  alsze  nemlich  zum  heilligen  bornnen^,  8chosKbuttele^ 


^  Item  uf  den  doonerstag  in  den  pfingsten,  wen  man  zu  dem  heiligen  bom  fah- 
ret, so  kommen  die  Vorsteher  umb  sechse  nach  mittage  in  der  pfenner  hoffe  .  .  die 
bommeister  und  scheppeu  und  besteUen  umb  bihr  den  frauen  und  iungfrauen,  die 
dar  kommen,  zu  schenken:  wan  sie  sich  den  gesamlet  haben,  so  gehen  sie  in  die 
flösse.  Do  müssen  die  Vorsteher  besteUen  ein  halb  schock  brett  in  die  flösse ,  auch 
müssen  sie  lohnen  dem  hobdorster  mit  dreien  oder  vier  kahnen  zu  faren  bei  der 
flösse,  dem  geben  sie  fünf  oder  sechs  neue  groschen,  dem  flosmeister  mit  seinen 
knechten  gibt  man  1^/2  neue  groschen  und  nicht  mehr,  und  hat  bey  dem  born^  das 
die  Vorsteher  durch  die  zwene  unterbommeister  von  dem  Deutschen  Bom  schickoi 
müssen  eine  tonne  numburgisch  hier,  gesottene  eyer,  schopsenbuch ,  ob  man  donüt 
kan  zukommen,  drey  eyerkuchen  und  kese,  zwey  stobichen  nudvasir  oder  welschwein 
und  auch  franckenwein,  was  des  die  obersten  bommeister  bestellen  lassen. 

Wan  man  dan  wieder  heim  fehret,  so  gehen  die  frauen  und  Jungfrauen  wieder 
in  der  pfenner  hoff  und  trinken  eins  oder  zwier  und  gehen  ihre  sttnaae  so  beschei- 
den, das  sie  nicht  uff  das  rathaus  gehen.  Kresse,  Annalen  I.  186\  Dazu  fügen 
wir  gleich  eine  andere  Schildenmg: 

Uf  den  heiligen  wahrleichnamstagk  besteUen  die  Vorsteher  (des  thals),  umb  die 
wege  und  brücken  zu  machen,  do  man  pfleget  mit  gottes  leichnam  im  thale  zu 


1475  November.  125 

freytagißgelt,  cleidnngk,  nuwejarsgelt,  jarmargktgelt,  weyn,  Wer,  coUa- 
tien,  licht  ist  durch  Hansze  Waitheim  geredt  wurden,  in  masszen  wie 
obgemrt.  Sandern  nff  das  schog*,  den  trabanten  gegebin,  als  man  die 
bnrger  von  Iszleiben  holte,  damflf  ist  vom  rathe  gered  worden ,  die 
von  innongen  und  gemeynheit  betten  yre  trabanten  uszgericht  uff  yr 
eigen  gelt,  des  gleich  solden  sie  auch  gethan  und  das  gelt  nicht  von 
dem  gemeynen  gnthe  genomen  han. 

Uff  die  hundert  und  40  schog  und  31  **  |1  groschen  vor  weynzcerung  BI.34* 
zum  heilligen  bomnen,  coUatie  etc.  des  69.  jares  ist  durch  Hansze 
Waltheym  geantwort  alsze  vor.  Sündern  umb  die^  47  schog  und  21 
groschen  für  holtz  in  hoff  ist  geantwort  wurden,  das  holtz  were  nicht 
all  im  hoffe  verbrant,  sundem  eyn  theyls  im  tale.  Darkegen  ist  von 
dem  rathe  gered  wurden,  man  pflegitte  ym  tale  kollen  zu  bomnen 
und  nicht  holtz,  man  funde  in  dem  seihten  jare  auch  grossze  summen 
geldes  vor  kollen. 

Uff  die  stugke  des  eynundsibentzcigsten  jars,  nemlich  das  stugke: 
item  20  schog  den  turgkennbrudem  gegeben ,  daruff  ist  den  pfennem 
gesaget,  wiewol  das  gelt  wol  uszgegeben,  solchs  auch  eynne  milde 
Sache  were,  doch  szo  hat  es  nicht  eyne  gestalt,  von  dem  gemeinnen 
gathe  solchs'^ zu  nemene,  sundem  wer  was  guts  thun  wolde,  der  solde 
das  thun  von  seynem  eigen  guthe,  das  were  y m  geyn  ®  gote  verdinstlich. 

Uff  die  inrede  des  andern  gebrechs  umb  die  vier  verslegere,  das 
sie  nicht  burger  darzu  betten  genomen  und  sie  die  verslegere  nicht 
frey   in  yrem  ampte  zu  vorslahene  nach  yrem  eyde  betten  gelasszen, 

*  »,dM  Bto  .  .  .  dM  Bo:*'  b.  H.       ^  „XXXVI.  vor"  h.  H.        c  ^^j^ab  die"   fehlt    in  der  hall. 
Baadfefarifl,      ^  «^leht"  fehH  in  der  h«IL  Handaohrifl.      •  „vor  gotte'*  h.  H. 


gehen,  und  umb  grass,  das  die  unterbommeistere  mit  ihren  knechten,  auch  mit  den 
ambtknechten  mit  willen  des  raths  pflegen  zu  hauen  uf  der  wiesen  und  In  der  flösse 
an  die  Saalpforte  zu  bringen,  und  uf  den  morgen,  wen  man  umb  den  bomen  ge- 
west  ist,  so  gehen  die  Vorsteher  mit  den  bommeistem  in  der  herren  keUer  und 
morgenbroten  darinne,  das  dann  die  Yorsteher  durch  ir  einen  bestellen,  was  sie  von 
hunem,  braten  oder  fleisch  haben  wollen.  Und  wan  sie  gegessen  haben,  so  senden 
sie  processionwein  bei  den  amtknechten  zum  ersten  unserm  gnedigen  herm  Yon 
Sftugdeburg,  wan  er  mit  procession  holt,  zwey  stubichen  welschen  wein ;  ist  er  nicht 
zn  der  procession,  so  sendet  man  ihm  nichts;  dem  probst  zum  Neuenwercke  ein 
stobichen,  dem  probst  zu  St  Moriz  zwei  stobigen,  dem  pfarhem  zu  U.  L.  Frauen 
mit  den  altaristen  andertiialb  stobichen,  dem  pfamer  zu  St.  Gerdruden  mit  den 
altaristen  anderthalb  stobichen,  dem  pfamer  zu  St.  Ulrich  anderthalb  stobichen, 
dem  pfiuner  zu  S.  Moriz  ein  stobichen,  zu  den  paulem  ein  stobichen,  zu  den  bar- 
Ibssen  vier  stobichen,  zu  den  brudem  ein  stobichen,  dem  p&mer  zum  Grasshofe  ein 
halb  stobichen,  den  spitalem  zu  St.  Moriz  ein  stobichen,  der  sammenung  zu  St. 
Moriz  ein  stobichen,  dem  kuster  und  ist  einer  von  den  hem  ein  halb  stobichen, 
dem  Schulmeister  bey  Yirginis  ein  halb  stobichen,  dem  Schulmeister  Mauritii  ein 
halb  stubichen,  dem  bomschreiber  ein  halb  stubichen,  den  amtsknechten  ein  halb 
stubichen.  Dieser  aller  sol  welschwein  sein:  ist  der  aber  nicht,  so  sendet  man 
frandcenwein  oder  elsasser,  jo  zwey  stobichen  vor  eins  oder  ein  stubichen  vor  ein 
halb  stubichen.  Damach  uf  den  freitag  bezahlen  die  Vorsteher  dem  unterbom- 
meister  das  kraut ,  blumen  imd  meyen ,  das  sie  über  dem  bom  gehabt  haben/' 
Kresse,  Annalen  Bd.  I.  S.  188*  ff.  Dr.  I.  693. 


126  Marcus  Spittendorff. 

sandem  yn  merglicb  und  erBchreglich  yn  yr  ampt  gesagt  betten,  und 
das  sie  betten  most  verslaben  nacb  yrem  willen  und  cäf  die  stugke, 
die  za  hocb  verslagen  weren,  das  die  in  eynem  kotbe,  in  masszen  ob- 

Bl.34^  gerurt  ist,  nbir  drittebalbbondert  swertscbog  louffen  solden  etc.,  ||  daraff 
bat  Hans  Waltbeym  geredt,  das  sie  nicbt  bnrger  zu  dem  ampte  des 
yerslabens  genomen  betten,  were  davon  znkomen,  das  sie  der  nidit 
betten  bekomen  können,  als  sie  nebst  ancb  szo  verantwort  betten, 
aber  sie  betten  yn  yre  ampt  des  verslabens  nicbt  gesagt.  Und  uff  die 
versleger  geynwertig  seynde  bat  Albrecbt  Scbaffstete  gesagt,  er  bette 
den  verslegern  nye  keyn  wort  gesagt  Szo  bat  Hans  Waltbeym  for- 
der geredt  der  andern  versleger  baibin,  alsze  Symon  Gzcwigkanwen 
and  seyner  knmppan  balben,  was  sie  des  unszers  gnedigen  bem  retbe 
nnd  den  ratb  anderriebt  betten,  daran  betten  sie  za  milde  beriebt,  ba- 
ben  aacb  gematbet,  dasz  man  sie  vorkomen  lasszen  wolde,  sie  woU- 
den  sieb  solcbs  geyn  yn  vorantworten.  Umb  das,  dasz  za  bocb  ver- 
slagen were,  das  yn  eynem  kotbe  des  jbars  beben  drittebalbbandert 
scbog  loaffen  solde,  dar  sagitten  sie  za,  als  sie  das  stagke  nehist  Vor- 
antwort betten,  das  yn  davon  nicbt  wysszentlicb  were,  wann  es  stände 
bey  den  verslegern. 

Dawidder  ist  von  anszers  gnedigen  bem  and  des  ratbs  wegen 
darcb  Hanszen  Hedderszen  ratb^meister  gered  warden,  sie  betten  wol 
za  verslegern  barger  bekomen  können,  das  den  verslegern  aacb  in  yr 
ampt  gesagt  were  warden,  betten  die  versleger,  die  nambafftig  gemacbt 
weren,  als  ob  gerart  ist,  affentlicb  bekand.  Und  nmb  das  za  bocb 
verslaben  bette  anszer  gnediger  berr  and  der  ratb  sieb  nicbt  alleyne 
erkandet  bey  den  verslegern,  sandem  aacb  mitte  bey  den  wirgkem.  Und 
die  wirgker,  die  barger  sint,  weren  daraff  ermant,  bey  den  eyden,  die 

B1.35*  sie  nnszerm  gnedigen  berm  and  deme  ||  ratbe  getban  baben;  die  and 
aacb  die  andem  wirgker  gemeynlicb  alle  vermei^ken,  das  za  bocb 
verslagen  sey,  ane  yn  etlicben  cleynnen  stagken,  nemlicb  berde  za 
macbene,  das  eyn  jbar  in  einem  kotbe  drey  swertgroscben  kostet,  item 
kotb  za  kerene,  rasz  aszzatragene  and  eymer  des  jbares  äff  vierand- 
zcwentzig  swertgroscben  loaffen  wolde ,  and  salcbe  anwysszenbeit ,  die 
szo  on  vorzcogen,  were  ye  szo  nicbt  za  entscbaldigene.  Wann  die 
pfenner  nemen  den  zagang  and  gewinst,  and  es  gynge  den  andem  an 
ibrem  gatbe  abe,  and  das  gnd  warde  damitte  geswecbt.  Umb  Jacoff 
Fragen,  dasz  dem  darcb  Hanszen  Waltbeym  orloab  gegeben  were,  dar- 
amb  das  er  Clawsze  Bodendorffe  seyn  gerentbe  nacbgerecbent 
solde  baben  etc.,  daraff  bat  Hans  Waltbeym  geantwortet,  das  dasz  die 
sacbe  nicbt  gewest  ist,  daramb  Frage  georloabt  sey,  sandem  er  babe 
eyne  ander  sacbe  äff  sieb  gebabt,  die  vor  anszerm  gnedigen  berm  za 
vorzcellene  nicbt  tocbte;  er  babe  ym  orloab  gegeben  and  das  nicbt 
alleynne  getban,  sandem  mitsampt  den  andem  bommeistem  and  scbep- 
pfen. 

Zam  dritten  male  nff  die  inrede  der  antworte  der  pfenner  off 
das  angleicb  saltz  sieden  etc.  bat   Hans  Waltbeym  geredt,  es  mocbte 


1475  November.  127 

wol  gesehen,  das  dasz  saltz  ongleieh  gesotten  and  ancb  angleich  ge- 
gasszen  warde;  aber  das  stände  nicht  bey  on,  sandem  bey  den  wir- 
gkem.  Sie  konden  aach  die  wirgker  nicht  vormogen,  dasz  sie  gleich 
gasszen,  wann  es  weren  !|  etzliche  wirgker,  die  fnr  yr  eygen  gelt  sole  BL35^ 
koofiten,  äff  das  sie  deste  mehir  gasszen  and  den  gesten  deste  grosszer 
stagken  geben  and  aiszo  die  geste  bey  sich  brechten;  szo  warden  aach 
itzand  die  stagke  szo  grosz  gemacht,  als  sie  yn  langer  zeit  gemacht 
weren,  and  on  solde  lieb  seyn ,  das  man  glich  gassze  and  glich  saltz 
machte,  getraweten  es  aber  darhyn  ane  halffe  des  raths  nicht  za 
brengene. 

Daraff  hat  der  rath  reden  lasszen,  es  were  deszhalben  am  rathe 
nye  gebroch  gewest,  were  der  rath  daramb  ersacht  warden,  sie  weiden 
gerne  darza  behalffen  gewest  seyn,  es  were  aber  nachbleben.  Daramb 
Stande  wol  za  mergken,  das  salchs  nicht  eyn  genanghafNiig  entschaldi- 
gnnge  were,  wann  salchem  angleichen  sieden  were  wol  vorzakomen 
gewest. 

Zam  vierden  male  äff  die  inrede,  das  das  saltz  nicht  gemesszen 
wurde,  and  als  es  letzst  gemesszen,  dasz  daraber  hoben  fanff  aide 
Bchog  aszgegeben  and  verzcert  seyn  etc.,  daraff  hat  Hans  Waltheym 
gered:  alsze  das  saltz  äff  die  zceit  gemesszen  were,  da  weren  mehir 
dann  dreye  ader  vier  stagke  gemesszen,  and  were  das  saltz  in  vil 
kothen  gemesszen,  and  daramb  mochte  aach  yillichte  salche  zcerang 
gesehen  seyn,  and  das  das  saltz  vormals  and  auch  darnach  nicht  gemesszen 
were  warden,  were  davon  nachbleben,  das  die  gewergken  yre  stagke 
nicht  gerne  betten  wollen  zabrechen  lasszen,  ||wann  szo  die  stagken  Bl.36^ 
zabrochen  warden,  konde  man  der  nicht  wol  vorkoaffen,  and  die  far- 
leate  wolden  die  zabrochen  stagke  aach  nicht  gerne  laden. 

Zum  fanfften  male  äff  die  inrede  äff  die  antwort  äff  den  ge- 
brech, das  das  saltz  za  teare  gesatzt  were  etc.,  daraff  ist  von  Hanszen 
Waltheym  von  der  pfenner  wegen  geredt ,  das  er  äff  das  stagke  von 
der  gewergken  wegen  antworte,  als  er  zavom  geantwortet  bette,  nem- 
lieh  alszo:  das  sie  das  saltz  mästen  setczen,  nach  dem  die  verslegere 
verslngen,  and  mästen  sich  ye  mit  dem  saltz  setzen  nachyrem  versiahen 
richten.  Szo  were  ye  alszo,  das  das  holtz  sere  gespalden  and  kleyne 
gemacht  warde,  davon  szo  konden  sie  das  saltz  nicht  wol  basz  feyler 
gesetczen. 

Ist  daraff  geredt,  die  versleger  betten  affenbar  bekand  and  gesagt, 
sie  hett^  mit  dem  setczen  des  saltzes  nicht  zu  thane,  es  gebarte  yn 
auch  nicht,  das  saltz  za  setczen;  wolden  sie  aber  ye  das  läf  die  ver- 
slegere schieben  and  den  verslegeren  gönnen  and  sie  das  saltz  setczen 
lasszen,  es  qweme.wol  dahyn.  Daraff  hat  Hanns  Waltheym  geredt,  dasz 
Baltz  gebarte  niemandes  anders  za  setczenne,  dann  yn  selbst,  sie  pfle- 
gen es  aach  za  setczene,  aber  sie  setczen  es  nach  dem  ver- 
Blähen. 

Umb  Brosias  Ridebarg,  Frideriche  Brasszer,  Urban  Aben  and  Bar- 
tholomeas  Wirgkart,  das  den  were  gesagt  darch  Benedictas  Polgkenn, 


128  Marcus  Spittendorff. 

bornmeister,  das  sie  der  sole  solten  abesetezen,  sie  wolden  dem  saltze 
Bl.86^  Hauch  abesetzen,  daraff  hat  Drewis  Fischer,  derdotznmal  bommeister 
gewest  ist,  geredt,  yn  were  davon  nichts  wyszlich. 

Znmletzsten  uff  den  nnwen  gebrecb,  das  in  bnttel  gefronet 
wurde,  wie  dann  das  geluthet  hette  und  scharff  angezeogen  were,  daraff 
hat  Hans  Waltheym  gereth,  es  hette  umb  das  fronen  in  buttel  die  ge- 
stalt:  wann  die  bommeister  über  dem  geschossze  pflegen  zu  sitczen, 
szo  liesszensie  beweilen  usz  dem  Dutzschen  Bornnen  5  zuber  sole  und 
auch  bissweilen  mehr  zeihen;  des  glich  dann  auch  szo  in  den  andern 
bomen  geschege.  Das  gelt,  das  davon  gefile,  stegkten  die  bommeyster 
in  die  buttele  und  liesszen  davon  wein  und  byer  holen.  Die  bommey- 
ster musten  ye  auch  über  deme  geschossze  tringken.  Sollichs  treffe 
nicht  sere  hoch,  es  konde  dem  guthe  auch  nicht  grosszen  schaden 
brengen.  Szo  qweme  es  beweilen,  das  prelaten,  probste  und  andere 
in  tal  qwemen  und  das  saltzwerg  besehen,  den  pflege  man  auch  zu 
schengken.  Daruff  hat  unszer  gnediger  herre  und  der  rath  reden  las- 
szen,  es  were  von  sollichem  fronen  in  buttel  in  der  versigelten  zcedel 
nicht  bemrt,  man  frmde  das  auch  nyrgent,  das  sie  das  tbun  mochten, 
sundem  es  stunde  in  der  zcedel  dar  vorboten,  das  mankeynne  andere 
sole  zeihen  lasszen  solde,  dann  die  darinn  namhafftig  gemacht  were, 
szo  wer  die  seihte  sole  auch  nicht  zu  register  gebracht  nach  berechent 
Darvon  szo  were  unnszer  gnediger  herre  und  der  rath  solchs  fronens 
B1.37*  nicht  zu  fryde.  Szo  stunden  sust  auch  ||  grossze  sumen  im  register,  die 
für  weyn  und  hier  gegeben  wem,  und  der  rath  uff*  dem  ratbusze  der 
personen  vast  mehir  weren,  vertmngken  des  jhars  nicht  solche  grossze 
sumen,  und  es  qweme  ye  von  dem  gemeynen  gute.  Wann  man  aber 
trungke  von  eigenem  gelde,  szo  muste  man  dasz  gesehen  lasszen.  Dar- 
wider hat  Hans  Waltheym  gereth ,  es  were  szo  an  sie  kommen  von 
yren  eltem,  sie  betten  dbas  nicht  uffbracht  nach  erdacht.  — 

Uff  dinstag  nach  Eatharine  (28.  Nov.)  hat  unnszer  gnediger  herre 
ertzbischoff  Johann  sich  uffs  rathusz  geyn  Halle  gefuget,  do  dann 
Hans  Seile,  rathszmeister,  Hans  Hedderszenn,  Hans  Loub  und  vil  des 
raths  und  von  innungen  und  gemeynheyt  gewest  sindt.  Daselbst  hat 
seine  gnade  die  dreye  bommeister  und  die  pfenner  gemeyn  vor  sich 
komen  lasszen,  und  seyne  gnade  hat  durch  em  Bemden,  den  alden 
cantzler,  reden  lasszen  geyn  bommeyster  und  pfennem  in  den  werten 
und  in  der  meynung:  seyne  gnade  hette  lange  zceit  in  den  gebrechen, 
die  regimng  des  tals  betreffende,  fast  vil  handeis  gehabt  und  vleisz 
gethan,  szo  vil,  das  seyne  gnade  mit  dem  erszamen  rathe  eynig  were 
wurden  eyner  ordenunge,  nach  der  der  tal  hynneforder  solde 
geregiret  werden.  Derhalben  were  yn  letzst  zu  santh  Mauritz  verhalt 
»sehen,  szo  betten  sie  sich  dazumal  erbotten,  seynen  gnaden  und  auch 
»m  rathe  darinn  gehorszam  zu  seyne;  und  uff  das  nu  die  dingk  ||  zu 
Bl.37^  eynem  ende  komen  mochten,  szo  hette  seynne  gnade  die  ordenunge 
in  eynne  vorscbribunge  und  versigelunge  brengen  lasszen,  die  dogeyn- 
wertigk  vor  äugen  leghe,  die  dann  seyne  gnade  lesszeu  lasszen  welde^ 


1475  November.  129 

und  begerte  die  zu  horene,  die  dann  alszo  geleszen  und  Inthende  ist, 
in  masszen  hirnacb  folget^. 

Wir  Johannes,  von  gots  gnaden  ertzbischoff  zu  Magdburg,  primas 
in  (Germanien  und  pfaltzgrave  bey  Reynn,  hertzog  in  Beyern;  bekennen 
o£feniUcben  |mit  diszem  briSe  vor  ans  and  nnnszer  nachkomen 
und  thnn  knnd  allennenniglicben.  Nachdem  dann  got  vater  aimech- 
tiger  durch  seyne  milte  ewige  wiszheit  und  gutigkeyt  menschlichem 
gesiechte,  seynem  volgke,  seyne  gotlichen  gaben  mancherley  weisz  zu 
enthaldung  desselbten  seynes  volgkes  und  damitte  seynen  menschlichen 
gebrechen  und  notdorfftigkeit  vorzukomen,  dem  seihten  seynem  uszer- 
weltea  volgke  selbst  zu  Seligkeit  und  lobe  und  ere  seynes  allerheilig- 
sten  namens  verlihende  und  gebinde,  und  die  seihten  seyne  gotlichen 
gaben  unszer  ertzbischofflichen  kirchen,  unns  und  den  unszem  zu  gut 
and  nutz  in  unszer  stat  Halle  in  den  saltzbomnen  tegelich  mildiglich 
oszgiesszende  ist,  erkennen  wir  billich  und  geburlich,  solicher  gotlichen 
gäbe  in  steter  dangbarkeit  zu  seyne  und  der  und  ander  verlihenen 
zceitlichen  guter  szo  yn  gotlicher  liebe  glichlich  und  rechtlich  zu  ge- 
bruchen,  das  uns  nach  abgange  der  zceitlichen  und  vergenglichen  die 
anvergenglichen  und  ewigen  guter  und  richtttmer  mittegeteilt  werden. 
Das  wir  darumb  gote  zu  lobe  und  in  dangbarkeit  obgerurter  gotlicher 
gnade  und  gäbe,  durch  den  allerdurchluchtigsten  und  groszmechtigsten 
keyser  Otten  den  groszen  loblicher  gedechtnisz  in  erster  unszer  ertz- 
bischo£Bichen  kirchen  stifftunge  der  seihten  unszer  kirchen  mildiglichen 
gegeben,  und  auch  umb  gemeynes  nutzes  und  besten  willen  mit 
des  erszamen  raths  der  gnanten  unszer  stat  Halle ,  unszer  lieben  ge- 
trawen,  rate  und  folbort  disze  nachfolgenden  ordenungen  und  satczun- 
gen  in  der  gedachten  unszer  stat  Halle  begriffen,  gesatczt  und  ge- 
macht haben,  setczen  und  orden  auch  in  crafft  diszes  briffes,  nem- 
lichen  alszo: 

Zum  ersten  umb  die  vier  Vorsteher  des  tales,  die  sollen  usz  den 
Bcbeppen  im  tale  und  den  gewergken,  die  dem  guthe,  tale  und  ge- 
meynen  besten  allemutzest  und  bequemst  seyn  mögen,  gekorn,  den 
dann  die  fronesole,  amptsole,  amptpfannen,  und  was  nach  Inthe  der 
versigelten  zcedel  yn  dem  stugke  sich  zu  haldung  und  notdorfft  des  tales 
zu  zcihene  gebaret,  geantwortet  und  von  yn  bestatet  sal  werden.  Sun- 
derlich  sollen  die  vier  Vorsteher  die  sole  bynnen  virzcehen  tagen  von  dem 
tage,  als  sie  gezcogen  und  getragen  ist;  an  zu  rechen,  bezcalt  nemen,  und 
der  seihten  sole ,  wie  vil  der  ist ,  und  wem  die  zu  versiedene  gethan 
wlrdet,  und  was  sie  davon  uffiiemen  und  zu  buwe,  haldung  und  not- 
dor£ft  des  tals  wider  uszgeben,  eigentlich  verstentliche  register  machen 
und  davon  rechinschafit  thun ;  die  seihte  rechinschaffl  uff  die  zceit,  als 

*  ffier  tonn  wir  in  d«r  hall.  HandMhrift  buehftiiblich  folgBiide  Zeilen:  „WIR  von  gottet 
gnaden  Johanne*  Ertsbischoff  zu  Magdeborgk  prima«  in  Germanien  etc.  mdt  so  furder  wie  das  die* 
aelfaflgen  Reglenmgen  m  dem  Ende  ansforth.  habt  ir  wol  In  ■ehrlfften,  desgleichen  ich  aus  denselblgen 
«nren  ■ehrülten  veneichnett.  Daromb  ist  hie  fnrder  nicht  nott  eu  schreyben".  Wir  theilen  die  schon 
TQo  Dr.  I  (Hondorff)  S.  157  abgedruckte  ürtcnnde  nach  einem  der  sieben  nicht  bucbatUbtich  gleich^ 
bmtfritdcp  Exemplare  des  Bathsarehivs  mit. 

Gesehichtsq.  d.  Pr.  Sachsen  XI.  9 


180  Marcus  Spittendorff. 

sich  der  obirbommeiBter  ampt  vemawet,  uff  dem  ra&nsze  nnszer  stat 
Halle  vor  dem  gantzen  sitzenden  rathe  in  beyweszen  miszer  lehnlathe 
gescheen,  darzu  und  bey  salcher  rechinschafft  mitte  zu  seyn  and  die  zu 
boren  helffen,  der  rath  onszer  stat  Halle  yier  osz  den  Innungen  und 
vier  usz  der  gemeynheit,  die  gud  im  tale  haben  und  uff  yre  usslaufite 
sitezen,  heischen  szal.  Der  obgerurten  i'echinschafft  sollen  dann  die  vier 
Vorsteher  eyn  eygentlich  yerstentlich  register  aller  uffhame  und  usz- 
gabe,  eyn  iglich  stugke  yn  sunderheit  darinn  dar  uszgedrugkt,  von  sich 
überantworten.  Alszdann  sollen  auch  die  gedachten  bommeistere  vor 
dem  rathe  nach  luthe  der  wilkor  yr  recht  thun,  das  sie  yrer  ampte 
nicht  genosszen  haben.  Die  vier  Vorsteher  sollen  auch  zu  stundt,  als  sie 
gekom  sinty  zu  gote  und  seynen  heiUigen  sweren,  das  sie  nach  yrem 
besten  vermögen,  auch  yrer  vemumflt  und  gewisszen  die  bomnen  und 
den  tal  getmwelich  vorstehen  und  verhegen,  die  sole,  die  on  nach  in- 
halde  der  versigelten  zcedeln  uff  das  stugke  lutende  geantwort  wir- 
det,  uffiaemen,  die  bestaten,  bezcalt  nemen  und  berechen  wollen  ane  ge- 
verde.  Gzu  bezalungk  der  obgerurten  sole  und  auch  pene,  die,  inmasszen 
himach  berurt  wirdet,  ufizunemen  geburet,  sollen  yn  der  saltzgreve,  die 
Bcheppen  und  bommeister,  das  dieyn  virzcen  tagen  alszo  unvorhalden 
geschee,  getmwelich  behulffen  seyn  ane  Weigerung  und  geverde. 

Szo  sollen  auch  vier  gotforchtige  frome  menre  zu  verschlegem  ge- 
kom und  gesatczt  werden,  zcwene  wirgker  und  zcwene  bomknechte,  der 
dann  zcwene,  nemlich  eyn  wirgker  und  eyn  bomknecht,  von  dem  rate, 
und  die  andern  zcwene,  als  auch  eyn  wirgker  und  eyn  bomknecht,  von 
den  obirsten  dren  bommeistera  sollen  werden  uffgenomen,  und  die 
seihten  sollen  burger  in  unszer  stat  Halle  seyn  und  nach  yrer  kiesung 
und  setczung  uff  das  rathusz  vor  den  rath  komen,  und  vor  dem  rate 
zu  yrem  ampte  sweren,  in  masszen  himach  uszgedmckt  ist,  nemlichen 
alszo:  wir  A.  B.  G.  D.  globen  und  sweren,  das  wir  das  ampt  des  ver- 
slahens,  darzu  wir  gekom  und  auffgenomen  sint,  nach  unszerm  besten 
vermögen,  auch  unnszer  vemumfft  und  gewysszen  getmwelich  verhegen, 
vleiszige  achtung  uff  den  kauf  des  feurwergks  haben,  und  damach 
die  sole  und  auch  kothzcinsz  versiahen  wollen,  nicht  den  teursten  nach 
wolfeilsten,  sundem  den  mittelkauff,  szo  allerglichst  wir  mögen» 
das  den  hem  des  guts  nach  redeligkeit  und  glichkeyt  yre  uszlouffte 
von  yrem  gute  werden,  und  die  gewergken  von  yrem  sieden  auch 
redelichen  zugang  und  gewinst,  und  die  knechte  ym  thale  arbeitende 
von  yrer  sole  auch  nach  redeligkeit  yren  verdinst  gehaben  mögen,  und 
das  nicht  lasszen  widder  durch  lieb  nach  leyt,  gifft  nach  gäbe,  ge- 
tmwelich und  ane  geverde,  als  nnszer  iglichem  got  szo  waher  helffe  und 
seyne  heiUigen.  Und  uff  das  die  verslegere  sich  yn  yrem  ampte  des 
verslahens  der  sole  und  auch  kotzcynszes  desto  uffrichtiger  und  gb'ch- 
lieber  haben  zu  halden  und  dem  nachzugehen  und  sich  und  yren  ejrt 
zu  vorwaren,  sollen  sie  nach  landloufftiger  muntze  versiahen  und  alszo, 
das  der  zcober  sole  in  dem  Gutjare,  Meteritz  und  Hackebome  eynes 
hellers  weniger,  dann  der  zcober  in  dem  Dutzschen  Bomnen  gelden  sal, 


1475  November.  131 

ond  za  welcher  zceit  den  verslegem  dungket  notdorfft  seyii;  ein  koth  ym 
tele ,  das  gelegen  und  beqweme  sey,  mieten,  das  yn  dann  nach  glichen 
billichen  dingen  ane  inhalt  gethan  sal  weiilen,  und  sollen  fenrwergk 
konffen  und  szo  vil  zcober  sole^  als  yn  notdorfil  seyn  wirdet,  in  dem 
seihten  kothe  nemen  und  zu  stund  nach  dem  nffslahen  giesszen  und 
den  wirgker,  im  seihten  kothe  arbeitende,  etliche  werg,  szo  yil  der  eyn 
notdorfft  seyn  wirdet,  sieden  lasszen,  und  wie  vil  zcober  sole  dann  alszo 
genomen  und  gegusszen  werden,  szo  yil  sal  man  Widder  nsz  den  bomnen 
zu  stund  ins  fasz  tragen  und  nach  aberechnung  und  abslahung,  was  eyn 
iglich  werg  an  mietung  kothes,  keuffunge  feurwergks  und  anderm 
ifethe  mag  gekost  haben,  darnach  vleiszig  ubermergken  undverslahen 
das  nach  begriffe  yres  eydes  den  hem  des  guts,  den  gewergken  und 
auch  den  knechten  im  tale  glich  geschee;  und  ab  die  versleger  an 
gelde  nicht  betten  zu  mietung  eynes  kothes,  auch  keuffe  feurwergks 
und  andern,  das  damfF  gehen  mag,  szo  sollen  sie  des  mit  gelde  von  dem 
rate  yorlegt,  dasselbte  gelt  yn  von  den  verslegem,  szo  schire  das  saltz 
vorkaufft  ist,  widder  geben  szal  werden.  Was  dann  von  zugange  des 
siedens  tmd  probirung  obgerurt  uberloufttes  seyn  wirdet,  szal  yn  zwey 
teyl  geteilt  werden,  der  eyn  teil  den  Vorstehern  des  tals  in  nutz  des 
tals  zu  wenden,  und  das  ander  teyl  den  verslegem,  vor  sich  selbs  zu 
haben,  ungehindert  folgen  sal.  Es  sollen  auch  die  vorsleger  hinforder 
den  kothzcynsz  nicht  nach  den  kothen,  die  mit  solguthe  uszgethan  wer- 
den ,  versiahen ,  sunder  nach  den  siechten  kothen ,  die  man  ane  gut 
nsztbut,  und  nicht  hocher,  dann  des  jhars  uff  funfizcehen  rinsche  gülden 
zcyniKses.  So  szollen  auch  die  versleger  yren  Ion  inmasszen  andere  arbeiter 
über  den  bomnen  usz  den  bomnen  haben,  als  sie  vormals  gehabt  haben, 
der  yn  dann  umb  desto  vleisziger  verhegung  und  versorgungk  willen 
yres  amptes  yrer  iglichem  mit  zcweyen  zcober  solen  die  woche  verbessert 
sal  werden.  Die  seihten  versleger  dann  auch  nicht  lichtlich  georloubt 
nach  entsatczt  werden  sollen,  es  were  dann,  das  man  des  merglich 
Sache  bette,  die  durch  den  rath  und  die  obim  borameister  redelich  erkant 
wurde;  die  seihten  versleger,  welche  nicht  wirgker  sint,  auch  mitte  jbar- 
knechte  seyn,  und  ab  sie  darzu  zu  swach  wurden,  underlouffer  haben 
mögen;  und  ab  der  gnanten  versleger  eyner  adder  zcwene  georloubt  adder 
kräng  wurde,  und  man  von  stund  nicht  andere  gehaben  künde ,  szo 
sollen  die  andem  zcwene  adder  drie  glichwol  das  gut  nicht  legen  lasszen, 
Bundem  gantze  macht  haben  das  zu  verslabene,  bisz  yn  ander  zu 
mitteverslegera  gekom  und  gesatczt  werden.  Es  sollen  auch  die  ver* 
Sieger  alle  sonnabint,  wann  sie  im  tale  über  den  bomnen  verslagen  und 
den  bomschriber,  was  die  woche  der  zcober  sole  gegulden  hat,  und 
was  auch  die  seihte  woche  gefronet  ist ,  schriben  lasszen  ban ,  uff  das 
rathusz  in  die  kemmerey  gehen  und  den  kemerem  auch  sagen,  wie  vil 
man  die  woche  uff  das  virtel  gegeben ,  was  die  woche  der  zcober  ge- 
gulden, und  was  man  gefronet  hat^  das  sollen  die  kemerer  dann  zu 
stund  in  eyn  register  verzceichen  lasszen  und  mitsampt  yren  registem 
in  vorwarang  legen. 

9* 


182  Marcus  Spittendorff. 

So  sal  auch  nu  hinforder  da«  solgat  uff  dem  rathosze  vor  dem 
gantzen  sitzenden  rathe  nnszer  stat  Halle  in  beyweszen  nnszer  lehnlnthe 
verleyt  werden,  darzn  dann  aach  der  rath  vier  usz  den  Innungen  und 
vier  nsz  der  gemeynheit,  die  gad  im  tale  haben  nnd  uff  yre  uaz- 
lonfifte  sitzen,  heischen  nnd  yerbothenlasszenszal,  alszdann  auch  das  regi- 
ster  des  verslahens  und  fronens,  bey  den  kemerem  legende,  geyn  des 
bomschribers  register  gehalden  nnd  achtung  damff  gehabt  sal  werden, 
das  die  register  in  dem  nbereyntragen  und  den  dingen  glichlich  und 
geburlich  naehgangen  werde ;  uff  den  selbten  tag  dann  auch  keyn  ge- 
meyn  esszen  bestalt  nach  gehalden  sal  werden. 

Es  sollen  auch  hinforder  die  esszen ,  die  die  undem  bommeister 
biszher  geben  han,  abeseyn,  und  uff  das  nu  die  geste,  die  das  saltz 
usz  unszer  stat  Halle  füren,  mit  unglichkeit  des  saltzes  nicht  besehe- 
digt  werden,  auch  eyn  gewergke  den  andern  mit  ubersieden  nicht  ver- 
terbe,  setzen,  orden  und  wollen  wir,  das  durch  die  drie  obim  bom- 
meister und  nuhen  scbeppen  unszers  talgerichts  in  allen  kothen,  da  maa 
inne  seut  und  wallet,  emstiglich  und  vestiglich  bestalt  sal  wenlen,  das 
zu  den  wergken  glich  gegusszen  und  alszo  gliche  stugke  gesothen  und 
gemacht  werden,  bey  pene  himach  berurt. 

Und  es  sal  yn  keinem  kothe  die  woche  über  virzcig  werg  geso- 
ten  werden,  bey  pene  eyns  rinschen  gülden,  den  der  gewergke,  der 
do  sieden  lest,  und  eyns  rinschen  gülden,  den  der  wirgker,  der  da 
seut,  verfallen  seyn  szal.  Damach  sich  dann  in  halben  wochen,  und 
szo  sich  yn  der  woche  vier  ader  funff  tage  zu  siedene  begeben^  gerichtet 
und  gehalden  szal  werden. 

Es  sollen  auch  alle  wochen,  wann  man  seut,  zum  wenigsten  eyns, 
von  den  bommeistem  einer  und  von  den  scheppen  im  tale  zcwene  in 
alle  kothe  gehen  und  das  saltz  bey  den  eyden,  die  sie  zu  yren  ampten 
und  scheppenstule  gethan  haben,  besehen,  und  wu  sie  das  unglidi 
gesoten  kieszen,  das  messzen  und  vaheren  bey  obgemelter  pene.  Die 
seihte  pene  die  vier  Vorsteher  inmanen  und  yn  gemeinen  nutz  des  tals 
keren,  auch  zu  register  bringen  und  die  mitte  berechen  sollen.  Cza 
inforderange  der  pene  der  saltzgreve,  die  scheppen  und  bommeister  ge- 
trawelich  behulffen  seyn  und  die  schuldiger  bey  pene  des  talrechts 
twingen  sollen  ane  vorzcog,  Inhalt  und  geverde. 

Auch  sal  durch  den  saltzgreven,  die  drie  gesworaen  bommeister 
und  nuhen  scheppen  im  tale  der  kauff  des  saltzes  nach  kouffe  des 
feurwergks,  szo  zu  zceiten  des  jhars  seyn  wirdet,  nach  redelicher 
weisze  gesatczt  werden,  alszo  das  dasz  solgud  nicht  vemichtiget  und  von 
teurde  wegen  des  saltzes  unszer  stat  Halle  gemieden  und  umbgefaren 
werde,  behaldende  uns  und  unnszem  nachkomen  und  dem  rate  unszer 
stat  Halle  macht,  darinn  zu  szagen,  szo  uSt  wir  mergken  eyn  notdorfft 
seyn  wirdet,  zu  bogen,  zu  nedergen  adder  zu  bessern. 

Szo  sal  auch  keyn  gewergke  mehir  gerenthezu  sich  nemen  ader  ver. 
sieden  dann  zcwey  bey  pene  zcehen  rinscher  gülden,  szo  ufft  des  ymandt 
uberfundig  wurde,  unleszlich  verfallen  zu  seyn,  wer  auch  eygens  guta 


1475  November.  183 

820  vil  hat,  als  ym  za  wehre  eyns  koths  nach  obengeschribener  Inassze 
za  siedene  notdorffl  ist,  der  sautl  an  siedungk  und  gebmchunge  seynes 
eygen  gutes  genagig  seyn  und  keyne  gerenthe  nach  fronesole,  ampt- 
sole,  armer  Inthe  sole,  Nicclaossole  und  gotishuser  soIe,  nach  der  sole 
dar  man  nff  den  sonnabint  von  spendet,  auch  die  sole,  dar  man  essen 
den  knechten  im  tale  von  machet,  ader  andere  sole,  wie  man  die  ge- 
nennen mag,  haben,  bey  pene  zcehen  rinscher  gülden,  szo  uffte  hirwi- 
der  gethan  wurde,  auch  unleszlich  verfEtilenn  zu  seyn;  die  obgerurten 
penen  alle  von  den  vier  Vorstehern  auch  ingemant,  in  nutz  des  tals 
gekart  und  mitte  berechent  sollen  werden,  in  masszen  oben  uszgedrugkt 
ist,  getruwelich  und  ane  geverde. 

Es  sollen  auch  zu  obirbommeistem  verstendige  rechtvertige,  frome 
und  redeliche  menre  gekom  werden,  der  dann  eyner  usz  den  pfennem 
und  eyner  usz  der  gemeynen  und  auch  eyner  usz  den  Innungen,  die 
eygen  solgud  im  tale  haben,  seyn  sal,  die  dann  auch  zu  dem  ampte 
der  bommeisterscbaflft  und  dem  gerichte  des  tals  sweren  sollen,  yre 
ampte  und  die  scheppenbang  nach  yrem  besten  vormogen,  auch  yrer 
vemumfft  und  gewysszen  getruwelich  zu  vorhegene  und  orteil  yn  der 
bangk  des  talgerichts  zu  finden,  szo  sie  die  glichst  und  rechtst  wyssen 
und  von  yren  mittescheppen  underweiszet  werden,  und  aller  der  jhenhen, 
die  gud  im  tale  und  des  tals  zu  thune  haben,  gemeyne  beste  zu  rathen 
und  zu  thune,  und  das  nicht  zu  lassene  wider  durch  lieb  nach  leyt, 
frunde  nach  mage,  gifft  nach  gäbe,  getruwelich  und  ane  geverde. 

Auch  szal  eyn  iglicher  wirgker  aUe  sonnabint  und  andere  heilige 
abent  gebottener  fest,  wann  man  uff  den  abent,  als  gewonlich  ist,  das 
ave  maria  slehit,  werg  lasszen  und  nicht  ehir  wider  underlegen,  dann 
nach  Umgänge  des  sontags  ader  andern  heiligen  tags,  nendich  uff  den 
wergkeltag  frühe,  wann  man  zur  fruhemessze  luthet,  bie  pene  eyns 
rinischen  gülden. 

Auch  szal  man  hinforder  usz  keinem  kothe  von  verdingtem  feur- 
wergke  nymande  ladestro,  stroustro,  nach  den  pfannensmeden  eynich 
stro  geben,  bey  pene  auch  eyns  rinischen  gülden,  den  der  gewergke, 
der  im  kothe  seut,  verfallen  seyn  sal;  mit  der  pene  es  auch  gehalden 
sal  werden,  wie  obene  von  andern  penen  berurt  ist. 

Und  ab  in  diesszer  ordenung  was  gebreche  weren,  die  hirinn  nicht 
notdorfftig  versorgt,  adder  etliche  nicht  dar  uszgetrugkt  weren,  adder 
in  zukonunenden  zceiten  was  gebreche  entstunden,  wie  und  wuran  die 
geseyn,  und  wie  die  namen  gehaben  mochten,  keynerley  uszgenomen, 
behalden  wir  unns  und  unnszem  nachkomen  ertzbischoven  gantze  und 
iuUe  macht,  das  wir  mit  rathe  und  folbort  unszer  lieben  getruwen,  des  er- 
szamen  raths  unszer  stat  Halle,  sulchen  gebrechen  notdorfftigen  vorkomen, 
die  hyn-  undbeylegen,  auch  szo  die  notdorfft  fordern  wurde,  evn  adder mehir 
Btogke  in  disser  ordenung  verändern,  verbesszem  und  auch  nuwe 
Batzungen  und  ordenungen  begriffen,  setczen  und  machen  mögen,  als 
nach  g^egenheit  der  zceit  zu  enthaldung  der  saltzbomnen  in  unnszer  stat 
Hidle  und  für  eyn  gemeyn  bests  unnszers  stifits,  der  vilgenanten  unnszer 


134  Marcus  SpittendorfF. 

stat  Halle  und  alle  der,  die  gater  im  tale  daselbst  haben»  nutcse,  noit 
und  bequem  geseyn  möge,  getruwelich  und  ane  geverde. 

So  szollen  auch  die,  die  in  unnszer  stat  Halle  in  rathstule  zosampne 
sitczen,  gote,  nnszern  hern  und  die  gerechtigkeyt  vor  äugen  haben, 
eynmutig  und  eyntrechtig  seyn,  und  ftlr  gemeynen  nutz  unnszer  stat 
Halle  getruwelichen  raten,  darzu  thun  und  helffen,  als  sie  gote  nnnszenn 
hern,  unns  und  nnnszenn  stifite,  dem  gemeynen  guthe  und  sich  selbst 
schuldig  sint. 

Szo  sal  auch  uS  oben  geschriben  ordenunge,  der  wir  von  dem  rathe 
unszer  stat  Halle  iglicher  Innungen,  auch  gemeynheit  und  den  piennem 
der  selbten  unnszer  stat  Halle  warhafitige  abescfariffte,  mit  des  rats  secrete 
versigelt ,  wollen  überantworten  und  geben  lasszen ,  und  was  sich  in 
diesszer  selbten  ordenung  begeben  bat,  durch  nymande  erglich  in  gre- 
menissze  adder  rachsal  geredt,  gehandelt  adder  gethan  werden,  das  wir 
birin  ernstlich  und  vestiglich  verbieten,  und  der  rat  unnszer  stat  Halle 
auch  verbieten  sal,  und  ab  ymant  mit  Worten  adder  wergken  sich 
anders  bilde  und  dawidder  thete,  szo  balde  der  rat  unnszer  stat  Halle 
das  innen  und  zu  wysszen  wirdet,  sollen  sie  den  adder  die  szo  ernst- 
lich strafifen,  das  unnszer  und  yre  meynung  des  emsts  darinn  erkand, 
und  dadurch  sulchs  von  andern  zu  begebene  geschuwet,  geforcht  und 
vermeden  werde,  getruwelich  und  ane  geverde. 

Das  diessze  oiSenungen  und  satczungen,  auch  alle  und  igliche  stugke 
puncte  und  artigkele  diszes  brives  stete,  vestiglich  und  unvorbruchlich 
sollen  gehalden,  und  den  auch  gentzlich,  getruwelich  und  un- 
geverlich  nachgegangen  werden,  des  czu  orkundt  haben  wir  unszer  grossze 
ingesigel  vor  unns  und  unnszer  nachkomen  an  diszen  briff  thun  hen- 
gen,  der  geben  ist  yn  der  vil  gnanten  unnszer  stat  Halle  nach  Cristi 
unnszers  hern  geburt  tuszent  virhundert,  darnach  ym  funfifunndsobintzig- 
sten  jare  am  ^nstage  nebst  nach  Katherine,  der  heiligen  jungkfrauwen 
(28.  Nov.). 
B1.44*  II  Nach  leszung  der  obgeschriben  ordenunge  hat  unnszer  gnediger 

herre  dem  erszamen  rathe  zu  Halle  die  selbte  ordenunge  versigelt 
ubergeantwort  und  von  dem  rathe  der  widderumb  eyn  reversal  ent- 
pfangen.  Und  seyne  gnade  hat  forder  am  rathe,  auch  Innungen  und 
gemeynheyt  und  auch  den  pfennem  begert,  dasz  sie  die  balden  und 
der  szo  nachgehen  wolden,  und^  sunderlich  dem  rathe  befolhen,  das  sie 
vleiszig  ufisehen  thun  und  daran  seyn  wolden,  dasz  die  ordenunge  szo 
fortgesatzt  und  angehaben  wurde,  szo  schirst^das  geseyn  künde,  und  ab 
es  nicht  eher  gesehen  künde,  das  die  ordenung  doch  ufls  lengst^  zu 
weynachten  antretet  DaruS  hat  der  rath  geredt,  sie  wolden  deme gerne 
szo  thun,  aber  vor  weynnachten  die  ordenunge  anzuheben,  were  zu  kortz, 
sundem  uff  die  wynachten  wolden  sie  darane  seyn,  das  der  nachge- 
gangen^ und  folge  gethan  werden  solde. 

Damach  han  unnszer  gnediger  herre  und  der  rath  durch  Hanszen 

<^  d{e  Worte  von  „und"  Mi  „wolden"  fehlen  In  der  hftU.  Handschrift      ^  „vib  ehfte"  h.  H* 
itte"  h.  H.      ^  ,,dar  gangen"  b.  H, 


«  „Intrette' 


1475  November.  185 

HedderszeD,  den  alten  rathszmeister,  geyn  bommeysteili  und  pfennero 
reden  lasszen^  seyne  gnade  and  der  rath  betten  letzst^  zn  santManritz 
yre  antwort  gebort  nff  die  inrede  and  die  gebreehe,  die  yn  daseibist 
weren  vorgehjEdden ,  and  snnderlicb  die  dreye  stagke,  betreffende  die 
yorsteher,  die  versleger  and  das  fronen  in  bnttel.  In  dem  ersten  ftmde 
man  in  der  rechinschaflfl  and  ||  registem  clar ,  dasz  die  fronesole  and  BL44^ 
amptsole  nicht  gleich  bestatet  were;  szo  were  aach  vil  abermessziger 
zoeronge  darinn  an  weyne,  biere,  bornfart  zam  heilligen  bomnen,  holtz, 
licht  and  ander  stngken;  es  were  aach  mit  den  verslegem  nngebarlioh 
gehaldenS  and  sie  betten  von  yrem  verslahen  grosszen  zagang  gehabt« 
and  ander  leate  grosszen  abegang  and  schaden  \  Szo  weren  annszer  gnedi- 
ger  herre  and  der  rath  des  stagks  ^  amb  das  fronen  in  battel  aach  sanderÜch 
nicht  zaMden,  dasz  sie  das  alszo  gethan  betten,  wann  es  were  affin- 
bar Widder  das  talrecht  and  aach  die  versigelte  zcedel,  and  sollichs 
gynge  nach  inhalde  des  talrechts  an  den  lip  i ;  nnd  das  seyne  gnade 
and  der  rath  das  alszo  hyngehen  lasszen  solden,  were  nicht  za  thane, 
sandem  yn  were  letzst  za  sante  Maaritz  gesägt,  annszer  gnediger  herre 
ond  der  rath  wolden  daraff  bedacht  haben  and  yn  forder  yre  meynang 
za  erkennen  geben.  Na  solliche  angebnrligkeyte  wolden  annszer  gne- 
diger herre  and  der  rath  szo  nicht  hyngehen  lasszen  and  hieschen' 
daramb  yon  yn  bassze  and  wandeL 

Daraff  hat  Albrecht  Scha&tete,  bornmeister,  gebeten,  das  annszer 
gnediger  herre  and  der  rath  yn  gönnen  wolden,  daramb  za  sprechene, 
ond  aach  eyns  mannes  ander  yn,  der  yr  wort  redtet  Das  ist  yn  alszo 
Torganst,  and  nach  gehaltem  gespreche  haben  die  bommeister  and 
pfenner  gemeyn  darch  Mathyasze*"  Pegaawen  ||  reden  lasszen:  als  seyne  Bl.45* 
gnade  bette  vorsigelte  brive  lesszen  lasszen  der  ordenangen,  wie  na 
hinforder  der  tal  solde  regirt  werden,  and  der  briffe^  dem  erszamen 
rathe  za  Halle,  yren  hem,  abergeantwort  and  aach  darbey  erozelen 
lasszen  eczliche  stagke,  nemlich  amb  die  vier  Vorsteher,  die  vier  ver- 
degernnd^  das  fronen  in  battel,  derhalben  and  aach  ander  stagke  hal. 
ben  seyne  gnade  and  aach  der  rath  vermeynte,  angebarlich  gethan 
were  etc.,  wie  das  forder  gelatet  bette.    Alszo  weren  sie  die,  die  sich 

•  ,,nd«n  iMnen**  fehlt  tn  der  balL  H«ndMhrift  ^  statt  ,,]etsat"  „lanen**  In  der  hall. 
BudBohiift.  ^  „vorhalden*'  h.  H.  ^  die  beiden  letzten  Worte  fehlen  in  der  hall.  Handschrift 
•  H^M  ttngks'*  m.  H.  '  „heischen*'  h.  H.  ff  ,4hnen  Ihr  wortt  dnuiff  redte"  h.  H.  ^  .^Matthes'* 
hau.  Handsehr.      >  n^ee  Bileffee'*  h.  H.      ^  „vndt  ymb"  h.  B. 


^  In  der  Thalordnimg  vom  26.  Juli  1424  finden  sich  die  hierauf  bezüglichen 
Beetimmungen:  „Wer  diase  gesetcze  breche  unde  dar  obh*  meher  czoge  adir  czihn 
ünee  adir  tmge,  das  sal  om  gehin  an  den  lieb,  alse  des}  tales  buch  oszwiset** 
Auf  dem  letzten  Blatte  des  noch  jetzt  vorhandenen  ^  Originals  hat  eine  Hand  des 
ausgehenden  15.  Jahrhunderts  angemerkt:  Anno  1474  dasz  ist  gesehen,  dasz  disse 
zedele  ist  nff  dem  rathuse  zu  Halle  vor  unserm  hem  von  Magdeborgh  und  dem 
rathe  unde  vor  denn  drysig  manen,  dy  von  Innungen  und  der  gehmeyne,  den  parten, 
gi^om  warn,  gelesen,  dar  zu^ouch  der  phenner  geschickt  warn  dy  bommeistere  und 
andere  or  cjewerken,  dar  zu  dy  phenner  gereth  und  gelobt  han,  sulch  zedeln  be- 
stellen und  oeschaffen.  dyse  sol  gehalden  .  .  .  werden.  Dr.  I.  (Hondorff)  S.  151  ff. 
Tg},  auch  die  von  Lambert  in  den  Neuen  MittheU  veröffentlichte  ftltere  Thal- 
Ordnung  Bd«  XI,  441. 


186  Marcus  Spittendorff. 

allezceit  nach  seynen  ftirstlicben  gnaden  und  anch  yren  bem  dem  rattie 
gehorsamlich  richten  solden.  Sündern  von  der  andern  stngke  wegei, 
erzealt  und  anch  letzst  zu  sante  Haoritz  vorluthet,  betten  sie  offs  de- 
mütigste, das  seyne  gnade  yn  szo  gnedig  and  der  erszame  rath  szo 
gütig  seyn  wolden  und  es  damitte''  szo  gestrenglich  nicht  vomemeo, 
sundem  was  darinn  gesehen  were,  und  wie  sichs  yorlanffen  hette,  das 
were  ye  und  ye  gewest  und  alszo  an  sie  komen,  sie  betten  es  nicht 
erdacht  gehabt.  Derwegen  haben  unszer  gnediger  herre  und  der  rath 
forder  reden  lasszen,  das  sie  die  ordenungeder  regirung  des  tals  hal- 
den  und  darinn  gehorszam  seyn  wolden,  neme  unszer  gnediger  herre 
und  der  rath  an;   aber  die  andern  ding  alszo  ane  abetrag  hyngehen 

BL45^  zu  lasszene,  were  nicht  zu  thune,  ||  szo  sie  grosz  uS  sich  trugen,  sie 
auch  grosszen  zngang  darinne  gehabt  betten;  sundem  unszer  gnediger 
herre  und  der  rath  wolden  es  gerne  *"  derhalben  zu  handel  komen  lasszen 
und  darbey  schicken,  das  sie  achte  ussz  sich  koren  und  die  auch  dar- 
zu  geben^  die  dingk  zu  handeine. 

Daruff  haben  bommeister  und  die  pfenner  aber  eyn  gespreche  ge- 
beten, und  nach  gehabtem  gespreche  hat  Mathias  °  Pegaw  forder  ger^t 
und  achte,  die  sie  gemeynlich  gekoren  betten,  namhafiftig  gemacht  mit 
namen':  Hansze  Czolner,  Hansze  Walenn,  Bastian  Grunheyden,  Anysz 
Treptzk,  Bussze  Blumenn,  Nickel  Kleptzk,  OttoWagauwen  und  Liborios 
von  Deltzscb«. 

Daruff  haben  unszer  gnediger  herre  und  der  rath  antwort  ge- 
ben, unnser  gnediger  herre  wolde  uff  mittwochen  Nicolai  (6.  Dec.) 
nach  mittage  seyne  rethe  uffs  ratbusz  geyn  Halle  schicken,  alszdan  wolde 
der  rath  des  handeis  auch  warten,  dasz  sie  dann  die  obgnanten  gekomen 
achte  alszo  uff  das  ratbusz  schickten  uff  vorhandelunge,  das  sie  umb 
die  ungeburliche  regirung  des  tals  und  die  gebreche,  szo  yn  uffte 
vorgehalten  weren,  wurden  abetrag  machen. 

Damach  haben  unszer  gnediger  herre  und  der  rath  forder  reden 

Bl.  46  *  II  lasszen  geyn  bommeistem  und  pfennem,  das  saltz  were  etzwas  fast 
tbeure  gesatzt,  nemlich  uff  zwelff  swertgroschen,  derhalben  auch  fast 
geruchts^  wurde  in  den  beylanden,  auch  von  der  wegen  die  stat  Halle 
durch  die  ftirluthe  und  geste  gemyden,  dasz«^  fast  schaden  brechte,  auch 
unszerm  gnedigen  herm  seyne  czcoUe  und  gleyte  swechte.  Und  daruff 
begert  unser  gnediger  herr  und  der  rath**  von  den  bommeistem, 
dasz  sie ^  uffdennechst  volgenden  freytag^  (l.Dec.)  die  jhennen,  die  dar- 
zu  gehorten,  zu  sich  ins  bommeisters  hausz  vorboten  wolden,  do^  sie 
doch  sust  ander  gescheffte  halben  des  tales  bey  eynander  seyn  wurden » 
und  daramb  sprechen  und  uff  die  weyse  eins  werden,  das  sie  deme 
stugke  saltzes  eynnen  swertgroschen  abesetczen.  SolUchs  haben  die 
bommeyster  szo  uffgenonunen,  und  als  sie  uff  den  obgerurten  freytag 

•  r^M  damit"  h.  H.  ^  fohlt  In  der  tuOl.  Handsohrlft.  *>  »Mattes"  b.  H.  ^  die  b«idea 
letiten  Worte  fehlen  in  der  halL  HandMhrlft.  «  »^litsach"  h.  H.  ^  ,»ftLst  gerächte"  h.  H.  ff  aUU 
„dam*'  —  „Tondt"  in  der  halL  Handochrlft  ^  die  gesperrten  Worte  fehlen  in  beiden  Handschriften. 
>  ,^*'  fehlt  in  der  hall.  Handschrift.  ^  ^^  Tagesangabe  fehlt  in  der  haU.  Bandachrllt.  ^  „das'* 
haU.  Bandichr. 


1475  December.  187 

bey  einander  gewest,  sie  des  eynig  worden  sind  und  haben  dem  stagke 
saltzes  eynen  swertgroschen  abegesatzt. 

II  UfimitwocbensanteNicolaos  tag  (6.Dec.)  nach  mittagehat*  nnn-  BLiO*" 
szer  gnediger  herre  Johannes,  ertzbischoff  zn  Magdbarg,  Heinriehenn 
von  Amendorff  und  Vinceneien  Nuwemeyster,  seyne  rethe,  nffs  rathnsz 
zu  Halle  geschickt;  daselbst  dann  Hans  Seile,  Hans  Hedderszen^  and 
Hans  Loab,  rathsmeystere,  and  andere  vom  rathe,  Innungen  and  ge- 
meynheyt  zu  Halle  darza  gegeben  gewest  sind.  Vor  die  seihten  nach 
deme  abscheyde  äff  dinstag  nach  Katherine  (28.  Nov.)  vor  dem  gnan- 
teo,  anserm  gnedigen  herm,  die  obgnanten  Hans  Czcolner,  Hans  Wale, 
Bastian  Granheyde,  Annysz  Treptzk,  Bassze  Blume,  Nickel  Kleptzk, 
Otto  Wagaw  andLiborias  vonDeltzsch«",  von  den  pfennem  gemeyn  zu 
dem  handel  gekom,  sint  komen.  Daselbst  ist  von  anszers  gnedigen  hem 
und  des  raths  zu  Halle  wegen  den  acht  geschigkten  von  den  pfennem 
obgnant  furgehalden  in  den  Worten  und  der  meynung:  „lieber  bom- 
meister  und  lieben  frande,  yr  wysszet  wol,  da  nebst  uff  dinstag  nach  Kathe- 
rine (28.  Nov.)  anszer  gnediger  herre  von  Magdbarg  hir  afi  dem  rathusze 
gewest  ist  and  die  ordenung  der  regirang  des  tales  leszen  lasszen  und 
die  versigelt  dem  rathe  abergeantwort  und  begert  hat,  die  affzunemen 
und  daran  zu  seyne <>,  das  die  gehalden  and  der  nachgegangen  wurde; 
in  sollicher  ordenungkder  regirang  des  tales  yr«'  und  die  andern  mitte- 
gewergken  ||  ach  gehorszamlich  gegeben  habt.  Ist  ach  gewergken  gemeyn  B1.47* 
daseibist  auch  erzealt,  wie  anszer  gnediger  herre  and  der  rath  mergk- 
ten  und  erkenten,  dasz  sich  in  etlichen  stugken  gar  ungeburlich  ge- 
halten were  wurden,  alszo  mit  den  vier  Vorstehern,  das  die  die  sole 
anglich  bestatet  betten,  sich  auch  in  abermessiger  zcernng  ungeburlich 
gehalden  were  wurden,  das  were  am  tage.  Szo  legen  auch  die  regi- 
ster,  die  berechent  weren,  das^  vorangen,  darnsz  mann  dasz  darftinde. 
Szo  were  sich  des  glich  auch  mit  den  vorslegem  gehalden.  Wann 
unnszer  gnediger  herre  und  die,  die  gad  im  tale  betten,  und  das  ge- 
meyne  beste  were  in  dem  versiahen  groszlich  bescbediget,  und  sie« 
betten  ye  davon  den  nutz  genomen,  szo  weren  unszer  gnediger  herre 
und  der  rath  des  fronens  in  buttel  gantz  nicht  zufriden,  als  sie  anS 
die  zceit  und  auch  zuvom  uff  tagen**  zu  santhe Mauritz  die  und  andere 

febrechen  wol  gebort  und  vomomen  betten.  Sie  betten  auch  deszbal- 
en  wol  verstanden,  das  unszer  gnediger  herre  und  der  rath  solchs 
verwandelt  haben  wolden,  dasz  were  auch  nach  unszers  gnedigen  herm 
und  des  raths  meynung.  Und  szo  sie  dann  zu  dem  handel  des  abe- 
trages  geschickt  weren,  wolden  sie  dem  alszo  nach  nehsten  abscheyde 
B  nachgehen,  szo  wolde  man  yn  forder  unnszers  gnedigen  herm  und  Bl.47^ 
des  raths  meynung  uff  den  abetrag  zu  vorstehne  geben''. 

Daruff  haben  die  obgnanten  achte  geschickten  von  den  pfennem 
nach  gehabtem  gespreche  Hanszen  Czolner  reden  lasszen,  sie  weren 
von  yren  hem  den  gewergken  gekom  und  dahyn  geschickt,  zu  handeine 

*  ,^t*'  feUt  in  der  haU.  Handschrift.  *»  ,^.  H.'*  fehlt  in  der  haU.  Handaohrin.  «  .»De- 
UtcKh"*  h.  H.  '  ,.8inden"  h.  H.  •  ,^yn*'  m.  R.  *  „da**  h.  H.  ff  ,^e*'  fehlt  in  der  haU.  Hand* 
eohttft      ^  n^Ak  tage'*  h.  H. 


1^  Marens  Spittendorff. 

Von  den  gescheflften  des  tales,  deme  wolden  sie  gerne  szo  than,  aber 
omb  bnssze  zn  handelne  were  yn  nicht  wisszlicb,  das  sie  darza  gekoren 
and  gegeben  weren. 

Damff  ist  yn  widder  gesagt,  das  sie  yn*  vornemen  von  geschefften 
des  tales  zu  handelne,  hette  mann  ein  vorwondem,  wann  sie  wosten  ye 
wol,  das  des  nicht  not  were,  wann  nnszer  gnediger  herre  hette  eynne 
ordenung  gemacht  und  die  versigelt  abergegeben,  die  betten  sie  ye 
wol  gebort,  nnd  were  forder  nicht  noit  von  eynichen  gcisch^Eten  des 
tales  zu  handelne,  wann  es  were  ye  dar  letzst  gesatzt^,  das  nnszer 
gnediger  herre  nnd  der  rath  die  nngebnrligkeite,  im  tale  gethan  und 
begangen,  verwandelt  haben  wolden ;  des  mx^  abetrag  znmachene,  were 
diszer  tag  beramet,  nnd  sie  weren  darzu  gekom,  dammb  als  uff  huthe 
zu  handelne. 
B1.48*  II  Daruff  hat  Hanns  Czcolner  gesagt,  sie  wüsten  hynder  yren  hem, 

den  gewergken,  daruff  nicht  zu  sagene,  wüsten  auch  nicht,  was  sie  an 
sie  brengen  solden. 

Daruff  ist  den  achten  wider  gesagt,  der  rath  hette  die  bommeister 
auch  vorbothen  lasszen,  ap  sie  bitten  wurden,  unnszers  gnedigen  herm 
und  des  rats  meynung  an  yre  gewergken  zu  brengene,  das  der  raib 
den  bommeistem  betelen  solde,  die  gewergken  zusampne  zu  vorbottenci 
dasz  sie  gemeynlich  darumb  sprechen  mochten^;  wolden  sie  auch  wys- 
szen  den  abetrag  nambafftig  gemacht  solde  yn  auch  wol  emant  und 
gesagt  werden. 

Haben  die  achte  gebeten,  yn  den  abetrag  namhafftig  zu  machene 
und  yn  zu  gönnen,  hynder  sich  an  yre  gewergken  zu  brengene^ 

Daruff  ist  yn  von  unszers  gnedigen  hem  und  des  rats  wegen  ge- 
sagt, unnszer  gnediger  herre  und  der  rat  wolden  zu  abetrage  haben 
funff^g  tuszent  güldene. 
Bl.48^  Hiruff  ist  den  achten  geschickten  ||  vorgunst,  dasz  sie  das  hinder 

sich  an  yre  gewergken  bringen  mochten,  und  daruff  ist  den  bommei- 
stem befolhen,  dasz  sie  die  gewergken  alle  uff  den  nehsten  sonnabint 
(9.  Dec?)  ins  bornmeisters  husz^  eynvorboten  solden,  spräche^  umb 
sulchen  verhalt  zu  habene  und  uff  montag  (11. Dec?)  darnach  widder 
nfis  rathusz  zu  schickene  und  yr  gespreche  inzubrengene.  Daruff  sint 
die  achte  szo  abegescheyden.  Damach  haben  die  bommeister  drie  ob- 
gnant  uffgebracht,  sie  betten  am  freytage  nach  Katherine  (1.  Dec.)  nach 
begere  unnszers  gnedigen  hem  und  des  raths  dem  stngke  saltzes  einen 
swertgroschen  abegeslagen,  nu  stege  das  feuerwerg  sere  uff;  wann 
mann  hette  nuwelich  eyn  schog  werg  für  zcwentzig,  zcweyundzcwentzig 
swertschog^  und  umb  die  massze  gekauft.  Nu  qweme  es  wol  uff  sechs- 
undzcwentzig ,  achtundzcwentzig  und  auch  etlichen  ^  uff  drisszig  schogi 
und  haben  gebeten,  das  unnszer  gnediger  herre  und  der  rath  gönnen 
wolden,  das  sie  dem  stugke  saltzes  den  swertgroschen  widder  uffslahen 

•  »tatt  „yn"  hat  die  hall.  Handaohrtft  „Ihr".       «»  „g«8mst"  h.  H.      «  „Im"  h.  H.      «>  „nwch- 
ten"  h.  H.     «Der  Abiate  fehlt  In  der  hall.HandBchrift 


gemihen  tn  sein,      f  „henaer  eyn"  b.  H.       fs 


idBchrift,  er  scheint  ursprOnffUeh  vom  Rand  In  den  Ttozt 
,,q>reehen"  h.  B.      ^  „ßo*^  h.  H.      '  „etaliohe"  h.  B. 


1475  December.  IdÖ 

mochten.  ||  Dariiff  ist  yn  von  nnszers  gnedigen  bern  und  des  ratbs  wegen  Bl.49* 
Widder  gesagt,  den  swertgroschen  Widder  nfiznsiatiene  were  nicht  zu 
thane.  Sie  wüsten  deme  wol  vorzokomene,  ab  das  fearwergk  nffi9tege% 
and  sich  mit  der  sole  darnach  zu  richtene,  dem  zoober  ein  scherff 
adder  heller^  abezasetzene.  Wnrde  das  feorwerg  ytzondt  etzwas  tenre, 
8Z0  were  es  zavom  wolfeyle  nnd  gnts  kanffs  gewest,  und  sie  betten 
gleichwol  das  stogke  saitz  za  zowelff  swertgroschen  gegeben,  sie  sol- 
den  den  swertgroschen  nicht  widder^  oflfs  stogke  saltzes  slahen,  sondern 
es  bey  den  eylff  swertgroschen  bleiben  ond  bestehen  lasszen. 

Zu  mercken,  das  der  obgerorte  tag  des  widdersagens  ond  forders 
handeis  off  den  vorhält  des  abetrages  ist  omb  krangkeyt  willen  onn- 
9USB  gnedigen  hem  vorschoben  ond  erlenget  worden. 

II  Uff  mittwoche  santLocien  tagk  (IS.Dec.)  frohe,  als  derseygerbey  Bl.49^ 
sechs  siegen  was,  in  diesem  kegenwertigen  75.  jhare  nach  der  gebort 
Cristi  onnszers  herren  der  minderzahl  ist  der  erwirdigiste  in  got  vater 
irlnchte,  hochgebomne  ftirst  ond  herr^,  herr  Johannes,  ertzbischoff  zo 
Hagdborg,  primas  in  Germanien  ond  gebomner  püedtzgrave  beyBeynn, 
h^fzoogk  in  Beyern,  off  der  borgk  zo  Gebicbinsteynn  in  seyner  domtzen 
FOD  diszer  werlde  verscheyden  ond  in  got  verstorben,  in  mergkonge 
8eyner<>  krangkeyt  grosszer  andacbt  zo  gote,  onszerm  hem,  als  eyn 
gdf^cher  vater  ond  cristlicher  forst,  versorgt  mit  allen  sacramenten, 
des  seien '  got  allmechtiger  geroche  gnedig  ond  barmhertzig  seyn,  ewige 
seligkeyt  ond  froyde  zo  verlihene,  amen.  1475^. 


II  Hiemach  folget  omb  die  vier  vorschleger,  welche  neolich  off  dem     Bl.  87^ 
rathaose  zo  Halle  vor  dem  rathe  darselbst  in  gegenwertigkeit  onsers 
gnedigen  herm  rethe,  Heinrich  von  Ammendorf  ond  Vincentios  Nao- 
meister,  vorschlagen  haben  1475. 

Fonftehalben  zober  sole  zo  einem  wercke  vorschlagen  off9schwert- 
groschen  3  heller  ond  1  scherf  oder  25  beilische  d. ;  9  schock  holtzes 
vor  9  Schwertgroschen  zu  einem  wercke  vorschlagen ;  kothzins  offs  werck 
vorschlagen  3  alte  groschen:  das  leoft  des  jhars  bey  45  rheinische  gol- 
den. Dem  wircker  zo  geben  ist  vorschlagen  off  das  werck  Id.,  vor 
kOrbe  vorschlagen  offs  werck  2  d. 

bessem, 

färbe, 

schaoffeln, 

giszober, 

pfanhacken, 

zwene  sockbeome, 

steckeysen, 
II  pfannen  sohlet  offs  werck  vorschlagen  2  d.  B1.88' 

Ossein  aosszozihen  ond  wegk  zo  foren  vorschlagen  offs  werck  1  d. 

«  vftqUng«"  h.  H.  ^  ,,ioherff  aber  berabe"  h.  H.  »  „Widder**  feUt  In  der  baU.  Hand- 
«brtft.  ^  ^ante.  Herm  Hern*'  b.  H.  o  ,4n  leyner**  b.  H.  '  ,4ea  seble  in'*  b.H.  9  ,310000« 
U3V.  Jbar^  b.  H.      Hieniilt  lobUetit  das  Broebttfiok  der  magdeborger  Handiwvhrift. 


off  das  werck  3  d.  vorschlagen. 


140  Marcus  Spitt^dorff. 

Zn  mercken,  das  der  gewercke  nach  disem  verschlane  hat  an 
iglichem  wercke  3  schwertg. 

Hiernach  folgt,  woran  nnd  wie  viel  an  den*  obgenanten  stocken 
zu  hoch  verschlagen  ist,  des  jahrs  geachtet  off  30  wochen  zu  sieden, 
und  die  woche  ^  werck. 

Item  4^2  zuber  sole  lassen  die  gissen,  dieguttsaltz  lassen  rieden; 
aber  die  kleine  saltz  lassen  sieden,  gissen  kaum  3  zuber  sole. 

Item  7  schock  holtzes  gnug  zum  wercke,  alszo  ist  zn  hoch  ver. 
schlagen  1 V2  schock  holtzes  an  iglichem  wercke ,  das  leuft  die  obge- 
rurten  30  wochen^  bey  hundert  alden  schock,  so  man  aber  mit  strohe 
seudt,  tregt  °  es  noch  höher ;  so  man  verdinget,  treget  es  noch  mehr. 

Item  kothzinse  ist  wol  bey  30  fl.  zu  hoch  verschlagen,  wan 
der  kothzins  sol  verschlagen  werden  nach  den  schlechten  kothen,  die 
ohne  gutt  ausgethan  werden. 

Item  dem  wircker  giebet  man  die  woche  6.  schwertg.,  also  sindt 
6  aide  schock  g.  zu  hoch  verschlagen. 

Item  10  schock  körbe  des  jars  kosten  bey  10  alden  schock,  also 
sindt  17 1/2  schock  zu  hoch  verschlageu. 

Bessem  vor  3  d.  des  jhars;  item  färbe  das  jähr  24  schwertg.;  item 
schauflfeln  das  jähr  24  schwertg.;  gissebier  gibt  der  wircker;  pfan- 
hacken  des  jhars  20  schwertg.;  item  zwene  sockbeume  des  jhars  6 
schwertg.;  steckeysen  des  jhars  15  schwertg.  Smnma  4  aJte  schock 
9  schwertg.  3  d. 

Also  sindt  diese  vorgeschriebene  stucke  unrecht  und  ungleich  vor- 
schlagen und  zu  hoch  uff  45  aide  schock. 

Item  zwo  pfannen  des  jhars  18  aide  schock,  also  sindt  17  alte 
schock  zu  hoch  verschlagen. 

Ossein  auszuzihen  verleut  (?)  der  wircker. 

Ossein  wegzutragen  das  jhar  2  aide  schock,   also  sindt  18  aide 
schock  zu  hoch  verschlagen. 
Bl.88^  II  Summa  Summarum:  258  aide  schock  zu  hoch  verschlan. 

Zu  mercken^  was  zu  hoch  verschlagen  ist,  geht  alles  den  gewer- 
cken  zu  und  muss  den  herm  des  guttes  abegehen. 

Item  4^2  zuber  sole  zu  einem  wercke  vorschlahen  uff  9  schwertg.  3 
heller  und  1  scherf  oder  25  hellische  d. 

Item  9  schock  holtzes  vor  9  schwertg.  zu  einem  wercke  ver- 
schlan. 

Item  kothzinse  uffs  werck  vorschlagen  4  aide  g.,  leuft  des  jhars 
bey  45  fl. 

Item  diese  nachgeschriebene  schrifte  sin  auch  inreden 
wider  die  oben  geschriben  schrifte  nach  meiner 

bewegung  etc.  1. 
Schlecht  4  V2  zuber  aus  dem  bomen  kan  man  nicht  gutt  saltz  sieden, 

•  „der"  H.      ^  „wochen"  fehlt.      «  tt«ge. 

^  Spitt6ndor£EB  Bemerkungen  m  der  Bedmung  des  Erzbischofe  and  des  Raths. 


1475  December  141 

und  wen  man  ein  jbar  zöge  30  wochen ,  onde  itzliche  woche  sötte  36 
werck,  und  zu  itzlichem  wercke  aas  dem  fasse  fnllet  4V2  znber,  so 
gehet  einem  die  woche  6  zober  sole  abe.  Da  hoben  das  tregt  ein  jhar 
3  schock,  sole  facit  18  alte  schock. 

Item  8  schock  holtzes  uffs  wenigste  vor  32  aide  g.  mnss  man 
haben  zu  einem  wercke,  ander  zeiten  ein  halb  schock  holtzes  weniger 
oder  mehr.  Daramb  haben  die  yorschieger  daranne  nicht  za  hoch 
verschlagen ;  aach  ist  kein  pfenner,  der  alle  wochen  über  jähr,  ob  man 
so  viel  zöge,  itzliche  woche  45  werck  sieden  könte. 

Kothzinse  magk  nicht  30  fl.  za  hoch  verschlagen  sein;  man  vor- 
schlahe  aber  nach  den  schlechten  kothen,  die  ane  gatt  ausgethan  wer- 
den, von  einem  kothe  15  r.  galden,  so  magk  man  kein  redtlich  koth 
ane  gntt  ambe  15  r.  galden  nicht  mieten. 

Item  den*  wircker  kan  niemandt  die  woche  mit  6  schwertg.  hal- 
den,  man  kan  gemeiniglich  einen  ||  wircker  mit  12  schwertg.  kaame  Bl.  89* 
halten;  aach  hat  man  diss  die  woche  äff  45  werck  gerechent,  and  man 
sötte ^  das  jhar  aber  itzliche  woche  kaame  34  oder  36  werck,  daran 
tregt  es  itzliche  woche  9  d.  za  hoch. 

Item  10  schock  körbe,  die  kosten  zam  aller  wenigsten  12  aide 
schock,  so  hat  man  affs  werck  2  d.  vorschlagen,  and  das  jhar  ge- 
rechnet äff  30  wochen,  itzliche  woche  45  werck  za  sieden,  so  seadt 
man  kaame  36  werck,  so  ist  itzliche  woche  2  böge  g.  za  viel  vor- 
schlagen, also  befindet  sich,  das  nicht  17^2  schock  za  hoch  ver- 
schlagen. ®  

II  Anno  domini  75  dinstagk  Severini  (24.  Oct.)  vor  mittage  ward  die  Bl.  90^ 
rathsglocke  des  morgens  frue  geleitet,  dieweil  es  noch  finster  war,  and 
die  thore  waren  zugeschlossen.  ^  Umb  des  segers  9  wurden  diese  hier- 
nach geschriebene  uffs  rathaus  geheischt  in  die  grosse  dömtzen,  die 
rathmanne  und  meister  von  Innungen  und  gemeine  von  dem  rathe 
nnd  auch  sonst  andere  mehr;  aber  keinen  pfenner  wolten  sie  bey 
ihnen  haben  uff  das  mal.  Hans  Walttheim,  Clauss  Schaffstedt,  Mattes 
Pegaw,  Hans  Pusse,  Hans  Seher,  Lorentz  von  Reuden,  Drewes  Fischer, 
Sander  Drackenstedt,  Peter  von  Micheln,  Baltzer  Aldenburg,  Marcus 
Spittendorff,  diese  wurden  geheischt  in  die  grosse  dömtze  und  wurden 
gefraget,  so  die  gebrechen  stunden  umb  die  regierunge  des  tals,  so 
weren  sie  des  ein  mit  unserm  gnedigen  herm  von  Magdeburg,  das 
dieselbige  regierunge  in  solcher  weise '^  vorgenommen  werden  solte, 
und  lasen«'  uns  eine  lange  zettel,  die  sie  mit  unserm  herm  von 
Magdeburg    gemacht    hatten,    und  fragten,    ob   wir  des  mit   ihnen 

*  dem.       ^  Mite.       ^  UnmittellMr  hierauf  folgt  eine  Wlderbolong    des  Textet  mat   S.   139 
(Bl.  87i>)  Mb  a  140  (Bl.  8»^)  ,,abegehen'\  welche  Bl.  89i>  nnd  BL  90»  ooiflUIen.    <>  In  tolehen  wie  et. 


1  Es  ist  auffallend,  dass  die  Erzählung  hier  noch  einmal  auf  Voivänge  im 
October  zurückgreift  (vgl.  S.  93  und  die  Anleitung)  und  von  diesem  ^tpunkte 
an  in  der  ahlicbsn  annalistischen  Form  weiter  geführt  wird. 


142  Marcus  Spittendorff. 

eins  sein  wolden.  Daraoff  antworten  wir:  ,, lieben  herrn,  es  be- 
langet die  pfenner  gemeine,  vergont  nns,  das  wir  mit  ihn  sprechen 
soUen/'  Das  wolten  sie  uns  nicht  vergönnen.  Hans  Walttheim 
sagete  in  auch:  „unser  liebe  herren,  wir  lassen  uns  beduncken, 
das  sie  wider  der  Stadt  fireyheit,  privilegia,  wilkir  and  anch  wieder 
der  Stadt  altherkommen  und  auch  wider  die  vorsiegelte  zettel,  die 
darüber  gegeben  ist,  und  andere  rede  mehr."  Aber  darauff  sagten  sie, 
es  solte  ihren  Privilegien  noch  wilkir  nicht  hindern,  das  hette  ihnen 
mein  herr  von  Magdeburg  zugesagt.  Von  stundt  sprach  der  rathsmeister 
Hans  Seile:  „ich  thue  euch  gebott  bey  50  marcken,  ir  solt  des  mit 
uns  eins  sein."  Do  antworten  wir:  „lieben  herrn,  so  ihr  uns  gebott 
thut,  so  sein  wirs  mit  euch  wol  ein  vor  unser  perschon."  Do  sprach 
Hans  Seile:  „ich  thue  euch  gebott,  dass  ir  geht  in  der  vierherren 
Bl.  91  >  dömtze  ||  und  daraus  nicht  geht  bey  leib  und  gutte."  Wir  gingen  hin 
und  sassen  da  wol  3  oder  4  stunden.  Do  kamen  Innungen  und  gemein- 
heit  alle  uffs  ratbaus,  denen  möchten  sie  dis  vorlegen;  kurtz  darnach 
giengen  die  vom  rathause.  Do  hi  eschen  die  in  der  dömtzen  sassen 
Claus  Schaffstedten.  Dem  ward  gebotten,  er  solde  uffs  steinthor  gehen 
und  darvon  nicht  gehen  bei  leibe  und  gutte.  Do  wurden  die  andern 
jhe  einer  nach  dem  andern  geheischet  und  solche  gebott  gethan  uff 
die  thorme,  sondern  Hans  Walttheym,  Peter  von  Micheln,  Sander 
Trackenstedt  und  Marcus  Spittendorff,  uns  bischen  sie  nicht.  Aber  sie 
kamen  zu  uns  in  die  dömtze  und  sprachen,  wir  solten  unser 
were  von  uns  legen  und  solten  mit  ihn  ins  gefengnus  gehen.  Wir 
sagten,  es  wolde  nicht  anders  sein.  Sie  brachten  Walttheim  in  Stro- 
barts  kenmierlin,  und  uns  dan  wolden  sie  in  die  themnitz  setzen  in  die 
stocke.  Ehe  wir  nach  eingefuret  wurden  und  vor  der  thure  stunden, 
hüben  wir  an  sie  zu  bitten,  das  sie  uns  so  nicht  setzen  wolden;  wir 
hoffeten  je,  das  wir  ein  solches  nie  verschuldet  betten.  Do  hissen  sie 
uns  wider  hinauff  in  die  dömtze  gehen  und  sprachen  mit  denen,  die 
noch  droben  waren.  So  bischen  sie  die  beyde  Drackenstette  und  Peter 
von  Micheln  und  weiseten  die  auch  uff  thorme.  Aber  ich  Marcus 
Spittendorff  muste  ins  frauenkemmerichen ,  die  ehre  thaten  sie  mir. 
Gott  sey  ihre  lohn,  wen  es  ihnen  leidt  wirdt,  die  uns  das  zuschickten. 
Da  sassen  wir  beyde,  Walttheim  und  ich  Marcus  Spittendorff,  3  tage  und 
3  nacht  bis  uffn  frey tag  (27.  Oct.)  umb  4  uffn  abendt.  Lissen  sie  uns  aus, 
und  musten  geloben  ein  gefengnusse  dem  rathsmeister  Hans  Seilen  in 
Bl  91^  s^iQG  handt,  ||  meinem  hem  von  Magdeburg,  dem  rathe  von  Halle,  von 
stundt  in  unser  heuser  zu  gehen  bey  leibe  und  gutte  und  nicht  daraus 
bis  zu  austrage  der  sachen  und  auch  keinen  rath  zu  haben  noch 
schrifte  von  uns  zu  thun  etc.  Heinrich  von  Ammendorff  und  Vinzencius 
sassen  kegenwertigk,  und  Vincentius  sprach,  wie  die  von  innungen 
und  gemeinheit  uns  mit  wissen  und  wiUen  unsers*  gnedigen  herrn  zu 
banden  genommen  betten,  so  betten  die  pfenner  unsem  gnedigen  herrn 
fast  höchlich  gebeten,  das  uns  seine  gnade  verbitten  wolde,  das  wir 


1475  October.  148 

ans  dem  gefengnnsse  kommen  mOditen,  das  were  den  geschehen,  das 
wir  mnb  seiner  gnaden  bitte  willen  daraus*  in  unsere  heuser  so  geleit  wur- 
den bis  zu  austrag,  der  Sachen.  Ufih  donnerstagk  (26.  Oct),  do  wir  beyde 
noch  im  gefengnusse  sassen,  kam^  mein  herr  von  Magdeburg  zu  S.  Moritz, 
und  die  von  Innungen  und  gemeinheit  in  dem  rathe  waren,  und  die 
pfenner  musten  alle  dar  kommen,  die  nit  uff  den  tormen  oder  gefeng- 
nusse waren.  Da  hatte  mein  herr  den  pfennem  die  zedel  lassen  lesen, 
die  sie  begriffen  hatten  über  die  regierunge  des  tals,  und  der  zeddeln 
eine  hatte  uns  seine  gnade  zum  Neuenwercke  geantwortet.  Dieselbe  zettel 
brachten  wir  8  uffii  sonnabent  Tor  Severini  (21.  Oct)  vor  die  pfenner 
g^neine  etc.  und  sageten  in  auch  unsers  gnedigen  herm  von  Ma^eburg 
meinunge  darbey.  Do  mein  herr  die  zettel  hatte  lassen  lesen  den 
pfennem,  do  hatte  er  darbey  lassen  sagen:  „lieben  freunde,  dis  haben 
uns  die  euem  vor  ein  antwort  gegeben  von  euren  wegen  zum  Neuenwercke*' . 
Da  ma^  man  mercken,  wen  wir  die  rede  von  unsem  wegen  gethan 
betten  und  nicht  von  befehlunge  der  pfenner  gemeine;  betten  sie  das 
mit  meinen  herren  anders  befunden,  so  betten  wir  achte  oder  neun  nicht 
viel  gnttes  darüber  dürfen  haben,  die  vor  meinen  herm  geschickt 
waren,  das  wort  zu  halden.  ||  Wan  ich  yerwunder  mich,  sie  vermeinten  BL92* 
uns  uff  einer  lugen  zu  finden.  Das  unser  lieber  gott,  der  himlische 
vater,  nicht  haben  wolde,  das  so  viel  ehrliche,  fix)mme,  ufirichtige 
leute  selten  so  jemmerlich  betrübet  werden. 

Do  hatte  Hans  Zölner  gesprochen  zu  den  pfennem:  „lieben  herren 
gewercken,  ist  es  doch  alle  euer  volwort  und  geheisse,  das  die  achte, 
oder  wie  viel  der  ist,  vor  unsem  gnedigen  herm  geschickt  sindt,  das 
sie  von  euem  wegen  solche  antwort  gethan  haben,  als  ir  hie  höret 
lesen.'*  Do  hatten  sie  alle  gerufen:  „ja,  ja!  wir  haben  in  das  so 
befolen  zu  antworten,  wir  woUen  inen  das  auch  gestehen,  es  trete  an 
teib  oder  gutt.''  Do  hatte  Hedrich  von  stundt  gesprochen:  „gnediger 
herr,  es  ist  doch  mit  euer  gnaden  wille  und  geheisse  geschehen,  das 
wir  die  pfenner  so  zu  unsem  banden  genommen  haben''.  Da  hatte  in 
mein  herr  von  Magdeburg  ja  zugesaget  Da  hatten  die  pfenner  meinen 
herm  gebeten,  das  seine  gnade  inen  so  gnedig  wolte  sein  und  vor  die 
ge£Euigenen  alle  bitten ,  das  sie  der  gefengnus  alle  möchten  entlediget 
werden.  So  hatte  seine  gnade  ie  vor  uns  gebeten,  so  kregen  wir  lu- 
sung  aus  Aem^  gefengniss  uff  den  freytag  in  unser  heuser;  aber  mein 
herr  bette  uns  alle  wol  gantz  los  machen  können,  wen  seine  gnade 
gewolt  bette. 

Uffdenselbigenfreytagk  (27.  Oct.),  ehe  ich  ans  dem  kemrichen  käme, 
schickten  meines  herm  rathgeber  und  die  von  Innungen  und  gemeinheit 
irer  viere  zu  mir,  nemlich  Schlegel,  Prosius  Tzschelsche ,  Simon  Lisch- 
kaw,  Peter  Slesig,  die  sprachen,  sie  weren  zu  mir  geschickt  umb  mich 
za^  fragen:  es  were  an  meinen  herm  und  auch  an  die  von  Innungen 
und  gemeinheit  gelanget,  wie  das  die  pfenner  gar  einen  mercklichen 
grossen  schätz  haben  solten;  so  were  ich  der  eine,  der  einen  Schlüssel 

^  lii«r  findet  rfoh  in  der  Handsofarift  „tiis  In".      ^  kaum.      °  vns  den.      ^  vnd«  mich  finifen. 


144  Marcus  Spittendorff. 

ZU  dem  kästen  hette,  da  der  schätz  innen  sein  solte.  Nun  betten  sie 
BL92^  den  kästen  offs  rathans  geholet,  da  ||  were  nichts  innen,  nun  wolden 
sie  das  von  mir  wissen,  wo  der  schätz  were,  ich  solte  inen  das  sagen, 
sie  woitens  wissen,  mit  viel  andern  reden.  Do  ich  marckte,  es  wolte 
anders  nicht  sein,  da  sagte  ich,  wie  oder  wo  das  gelt  were. 

Uff  sontag  nach  Simonis  und  Jude  (29.  Octbr.)  nach  mittage  kam 
Schlegell  und  Jacob  Wissack  in  mein  haus  zu  mir  und  holten  den 
Schlüssel  zum  kästen,  den  gäbe  ich  ihn.  Sie  hatten  Casper  Becker 
auch  besandt,  der  hatte  auch  einen  Schlüssel,  der  gab  den  von  sich. 

Uff  denselbigen  sontagk  beschickten  sie  Karlen  Drackenstet  und 
Mattes  Eöselitz,  die  hatten  auch  beyde  schlussel.  Die  wolten  der 
Schlüssel  nicht  von  sich  geben  ane  geheisse  der  pfenner.  Do  satzten 
sie  Karlen  Drackenstedt  in  Strobarts  kemmericben  und  Köselitz  in  der 
frauen  kemmericben.     So  musten  sie  die  schlussel  von  sich  antworten. 

Uff  montagk  darnach  (30.  Oct.)  hatten  die  von  Innungen  und  ge- 
meine auff  dem  rathause  sassen,  besandt  die  3  bommeister  und  denen 
gebott  gethan,  das  sie  den  pfennem  allen  vorbieten  selten  lassen,  das 
keiner  in  der  pfenner  hoff  mehr  gehen  solte  bey  leibe  und  gutte;  son- 
dern wen  wir  gespreche  halten  wolten,  so  selten  wir  in  die  wage* 
gehen.    Das  gebott  beschach. 

Uff  dinstag  vigilia  OmniumSanctorum  (31.  Oct.)  umb  glockenzeit^ 
kam  Schlegell  und  Wyssack  mit  Karlen  Drackenstedten  und  Mattes 
Köselitz  in  mein  hauss  und  fragten  mich,  was  warzeichen  sie  der  eb- 
tissin  zu  S.  Jörgen  sagen  selten,  das  sie  das  geldt  krigen  machten. 
Do  sprach  ich  zu  Karlen :  „wie  wolt  ihr  ihme  anders  thun ;  habt  ir  doch 
das  gelt  mit  mir  dar  gebracht?  W^ollen  die  uff  dem  rathause  das  gelt 
haben,  so  must  ir  ihnen  ie  das  holen.''  So  holten  sie  das  gelt  und 
trugens  uflb  rathaus. 

Uff  die  mittwoche  in  die  OmninmSanctorum(l.Nov.)  umbglocken- 
Bl.98^  zeit  gicDg  Hans  Seile,  Schlegel,  Jacob  Weyssack  mit  dienern  ||  und 
stadtknechten  vor  Heinrich  Blumen  haus  in  der  rodebellischen*^  Strasse,^  der 
hatte  zu  hause  gebeten  gutte,  fromme  gesellen,  pfenner,  und  zechten 
mit  einander.  Do  hatten  die  greulich  angepochet  und  hatten  die  thu- 
ren  wollen  uffstossen.  Da  war  Heinrich  heraus  gelauffen  aus  der 
dOrntzen  und  war  zornig  worden  und  hatte  die  thure  uffgethan;  so 
waren  sie  zu  ihme  in  das  haus  gangen  und  betten  ihn  wollen  greiffen 
ins  raths  handt.  So  hat  Heinrich  Blume  gemeint,  sie  selten  in  nicht 
fangen;  wer  er  dem  rathe  was  pflichtigk,  er  were  genugsam  besessen. 
So  hatten  sie  ihn  ^  müssen  ungefangen  lassen.  Sie  waren  denselbigen  abent 
in  viel  beuser  mehr  gegangen  in  der  galckstrassen^,  vor  der  halle,  an 

*  die  getperrten  Worte  diid  antentiichen.     ^  „v.  gV*  anteratrlchen.    ^  „Rolsoheu".    ^  .»Om"  fehlt. 

1  Hiermit  ist  wahrscheinlich  die  jetzige  rannische  Strasse  gemeint  Das  ran* 
nische  Thor  hiess  firOher  das  ludeweUische  (rodebeUische)  von  dem  bei  Ammendorf 
liegenden  kleinen  Orte  RadeweU,  Dr.  I.  669.   IL  949. 

^  Die  damalige  Ghdgstrasse  erstreckte  sich  ungefähr  vom  heutigen  Rathhans  bis 
vor  die  jetzige  neue  Promenade  und  bildete  also  den  unteren  Theil  der  leipziger  Strasse. 


1475  November.  145 

Tiel  enden  nnde  möchten  Simon  Sweyman  2  zene  aosgescblahen  haben 
in  seinem  eygen  haase  und  triben  viel  wundere. 

Uffii  freytag  nach  Omninm  Sanctorum  (3.  Nov.)  schickten  die  von 
innungen  und  gemeinheit  zu  Albrecht  Schaffsteden  den  stadtknecht 
und  lissen  ihme  gebitten  bey  50  marcken,  das  er  die  andern  2  born- 
meister  und  die  schöppen,  die  nicht  in  gehorsam  sessen,  heischen 
solde  und  mit  denen  in  der  pfenner  hoff  gehen  und  sprechen  nmb  des 
tals  gescheite  und  darnach  wider  aus  dem  hoffe  in  den  gehorsam. 

Dfin  montagk  nach  Omnium  Sanctorum  (6.  Nov.)  mosten  alle  pfen- 
ner, die  nicht  in  gehoi*sam  sassen,  uff  dem  rathause  seyn,  ein  itzlicher 
bey  einer  marcke.  So  hatten  die  von  innungen  nnd  gemeynheit  die 
pienner  aber  beschuldigt,  das  sie  eine  samlunge  solten  gemacht  haben 
und  hatten  ihnen  das  stucke  in  der  wilkire  ^  lassen  lesen.  Hans  Zöl- 
ner  hatte  von  der  pfenner  wegen  geantwortet,  sie  betten  keine  sam- 
lunge nie  gemacht,  darvon  jammer  oder  betrubnuss  kommen  möchte, 
sie  böten  sich  des  noch  zu  wilköre  und  zu  rechte,  als  sie  das  voimals 
auch  gebotten*  betten,  do  sie  am  nechsten  dammb  beschuldiget  sindt 
worden.  Do  hatten  sie  die  ptenner  mehr  beschnldiget,  ob  sie  das 
Hanse  Waltheim  ||  gestunden  die  rehde,  die  er  vor  meinem  herm  zu  bi.  08^ 
8.  Moritz  gesagt  hette  und  dem  rathe  vereprochen.  Hatten  sie  geant- 
wort,  was  Walttheim  und  die  andern  vor  unserm  gnedigen  herm  ge- 
sagt betten,  das  weiten  sie  ime  gestehen.  Vorbass  solten  sie  einevor- 
tracht  gemacht  haben,  das  niemandt  einen  wircker  uffnemen  solte,  der 
ein  burger  were,  und  ander  schulde  mehr.  Die  pfenner  hotten  sich 
zur  wilkir  und  rechte;  aber  sie  weiten  sie  darzu  nicht  kommen  lassen 
und  gaben  in  acht  tage  bedacht,  indes  solte  ein  itzlicher  besondern 
kommen  und  antworten  anf  die  stucke  bey  60  marcken.  Uff  den  obge- 
schrieben  montagk  (6.  Nov.)  behüten  sie  ßlesius  Holtzwirtte  uff  dem  rat- 
hause und  satzten  den  in  Strobarts  kemmerichen  umb  den  willen,  er  hatte 
Heinrich  Muller  zu  Magdeburg  geschrieben,  wie  es  zu  Halle  zustünde* 

Uff  denselbigen  tagk  beschickten  sie  die  bornmeister  und  befohlen 
den,  sie  solten  die  thorme  und  licken  alle  reyne  machen  lassen.  Ich 
meyne,  sie  haben  die  pfenner  alle  wollen  lassen  in  die  thorme  werten. 

Uff  die  mittwoche  (8.  Nov.)  darnach  wardt  den  pfennem  gebotten 
von  den  von  innungen  und  gemeynheit,  die^  uff  dem  rathause  sassen, 
sie  solten  uff  morgen  donneretagk  zu  12  schlegen  zu  S.  Moritz  sein  vor 
unserm  gnedigen  herm  von  Magdeburg  ein  itzlicher  bey  einer  marck, 
alle  die  nicht  in  gehorsam  sessen;  zwischen   eime  und  zweyen  waren 

*  gebettMu      ^  ,/Ha''  fehlt  In  der  HMidMhrHt. 

1  Were  das  yrnant  vort  meher  von  diessem  tage  eyne  sampnimge  addir  eynen 
sdchen  uffloa£ft  machte  ader  solchen  krig  erhübe,  darvon  wir  nnd  nnser  bürgere 
czu  nngemache  und  betrupniss  kommen  mochten,  nnd  darobir  in  hanthafitiger  that 
betreten  addir  befunden  werde,  deme  und  aUen  seinen  mithelfiram,  die  also  gefun- 
den worden,  sal  man  leib  imd  gutnemen  one  allirleye  widdersprache  mid  hulm^e. 
Wer  abir  in  der  handha£ften  thieit  nicht  fanden  wnrde  und  seyn  redit  darvor  thun 
weide,  den  sal  man  darczu  komen  lassin,  als  die  vorsigelte  wilkore  aiissweysset. 
Neue  MittheiL  I^.  S.  88,  84. 

0«whlehtMi.  d.  Pr.  Smcbmn,  XI.  10 


146  Marcos  Sptttendorff. 

dieselbigen  pfenner  vor  nnsern  gnedigen  herrn  in  r^mpter  geheischet. 
Da  waren  bey  seiner  gnaden  ein  junger  bearischer  herr,  was  meines 
berren  Schwester  sohn^,  graffe  Waldemar  von  Anhaltt,  graff  Magnus 
von  Zerbst^,  graff  Bron  von  Qaerffnrtt,  graff  Folrat  von  Mansfeltt', 
der  alte  cantzler  Heinrich  von  Ammendorff,  unser  freundt.  Tue  Knöbell, 
Vincentius,  Hans  Kotze,  ein  prister  von  Zerbest,  was  graffe  Magnus 

B1.94*  von  Zerbst  rath,  Karle  von  Scheydingen^,  darzu  die  ||  von  Innungen 
und  gemeinheit  Dar  hatte  euer  herr  eine  lange  zettel  lassen  lesen, 
die  viel  stucke  in  sich  hatte:  wie  die  bommeister  und  schöppen  das 
thal  selten  geergert  haben  und  untreulich  mit  demselbigen  gutte  solten 
umbgegangen  haben,  und  schimpte  unsem  ehren  gantz  ni^e.  Da  hat- 
ten die  pfenner  gebeten  und  gesagt:  „gnediger  herr,  die  zedel  zu  vor. 
antworten  ist  uns  not  und  bitten,  euer  gnade  wolle  die  darzu  lassen 
kommen,  die  im  tale  geergert  haben,  die  itzundt  im  gehorsam  seiD| 
wen  wir,  als  wir  hie  sein,  wissen  wenig  von  der  regierunge  zu  sagen, 
sondern  wir  hoffen,  wen  die  unsern  zu  uns  konunen,  wir  wollen  die 
stucke  vorantworten  als  fromme  leute.  So  schickten  sie  nach  denen, 
die  in  gehorsam  sassen;  die  kamen,  do  las  man  uns  die  zettel  nach 
eins.  Dis  waren  die  stucke  in  der  zettel  umb  die  4  Vorsteher  des  tals, 
die  die  fronsohle,  amptsole  bestatten  solten,  die  nemen  der  nicht  be- 
zalt  als  von  den  jhenen,  denen  sie  wurde  gegossen,  und  manten  des 
geldes  nicht,  sondern  darumb  musten  mehr  fronungen  geschehen,  das 
die  leute  bezalt  wurden,  und  so  wurde  viel  gefronet  aus  den  bomen, 
das  man  uffs  herren  gutter  wenig  geben  kunte.  Auch  berechen- 
ten  die  Vorsteher  under  ihn  vor  den  pfennem,  dar  dan  wenig  weren, 
die  sich  des  vorstunden,  und  mit  andern  viel  Worten  und  anhange- 
auch  möchten  die  vier  Vorsteher  zu  einem  scheine  so  gekoren  werden, 
und  ander  wort  mehr.  Umb  die  4  vorschleger,  das  das  arme  leichte 
gesellen,  die  unserm  gnedigen  herrn  und  dem  rathe  nicht  eydthaftig^ 
weren  und  etzliche  nicht  burger  und  auch  bisweilen  in  einem  viertel 
jars  oder  lenger  etzliche  vorschleger  nicht  wem,  und  die  sole  bisweylen 
lange  zeit  in  einem  kauffe  stunde,  das  zu  vormercken  were,  das  die- 
selbigen vorschleger  vor  uns  nicht  kunlich  verschlan  törsten,  auch  er- 

Bl.94^  leubete  wir  ||  die,  wenn  sie  kaume  die  weyse  ein  wenig  gelemet  bet- 
ten, auch  verschlugen  sie  nach  9  schock  holtzes  und  bedi^rften  kaume 


i  Der  Erzbischof  Johannes  hatte  zwei  Schwestern:  1)  Margaretha,  ?ermählt 
mit  einem  Grafen  von  Leiningen,  und  2)  Anna,  vermählt  mit  Yincentius,  Grafen 
von  Mors.    Sp.  scheint  einen  Spross  der  erstem  zu  meinen. 

^  Magnus  von  Zerbst,  Sohn  Adolfe  I.,  später  Dompropst  zu  Magdeburg 
1456  —  1524.    Beckmann  Y.  S.  105ff.    Voigtel-Cohn  S.  150. 

s  Es  war  Graf  Volrad  m.  aus  der  ersten  Linie ,  Sohn  Tolrads  IL  (f  1450), 
welcher  im  Jahr  1484  den  Vertrag  im  Betreff  der  Eeichslehen  fibw  die  maiufeldcar 
Bergwerke  seines  Bezirks  und  über  Bohrungen  mit  Kurfürst  Ernst  und  seinem 
Bruder  Herzog  Albrecht  von  Sachsen  unterzeichnete-  Er  starb  am  28.  Nov.  1499. 
(Krumhaar)  Die  Grafen  von  Mansfeld  und  ihre  Besitzimgen  S.  42. 

^  Ein  Karl  v.  Scheidingen  kommt  im  Jahr  1483  als  kurfürstlicher  Voigt 
von  Wittenberg  vor.    v.  Langenn,  Herz.  Albrecht  S.  568. 


1475  KoTember.  147 

7  schock,  and  auch  nach  den  teuren  kothen,  dar  man  45  r.  gülden 
von  geben  rnns,  dar  gatt  bey  ist,  das  den  nicht  sein  solte,  sondern 
man  solte  nach  den  kothen  verschlagen,  da  nicht  gutt  bey  ist,  das  dan 
kanme  des  jhars  12  od^  15  fl.  zu  zinse  gebe,  und  daromb  wird  das 
gatt  antrealich  geregiret,  and  die  pfenner  gemeyne  reichen  sich  dar- 
von,  and  die  das  gatt  haben  in  den  bomen,  denen  gehet  das  abe. 
Aach  m(5chte  vieleichte  der  schätz  oder  das  gelt,  das  bei*  die  ebtissin 
za  S.  Jörgen  gethan  ist,  von  den  pfennem  za  behalten,  darvon  gesam- 
let  sein;  and  danimb  hischen  wir  mitsampt  dem  rathe  kahre  and 
Wandel  von  bornmeistem  and  schöppen  und  der  pfenner  gemeine, 
and  viel  ander  mehr  herter  wort,  der  ich  nicht  behalten  kante,  and 
die  gantz  ernst  waren. 

Umb  das,  das  wir  angleich  saltz  sötten,  sprach  Vincentias  and  las 
das  aass  der  zedel,  wie  der  gast  taste  beschediget  warde  daromb,  das 
das  saltz  nicht  gemessen  warde.  Wen  za  5  zobem  ingegossen  warde, 
die  sOten  gatt  saltz,  aber  etzliche  gössen  kaam  za  4  zobern,  and  die 
machten  kleine  saltz;  nan  amb  der  gefreandten  willen  etzlicher,  wen 
kalüeger  weren,  die  den  klein  saltz  betten,  den  lege  man  za  gatte 
kalt,  so  mästen  die  geste  das  deine  saltz  laden,  daraber  verdarben 
die  fahrleate  and  mästen  aasspannen.  Daramb  warde  diese  stadt 
nmbg^Eahren  and  thete  dem  solgatte  grossen  schaden,  and  mit  mehr 
aohiuige,  and  hische  aach  von  ansers  gnedigen  herren  wegen  and  des 
ra^  kahre  und  wandeL 

Aach  amb  das  saltz  za  setzen,  das  wir  das  in  einem  kaaflfe  stehen 
lissen,  wiewol  das  feaerwerck  bisweilen  ||  wolfeyle  were,  so  hiebe  das  BL  95* 
saltz  gleichwol  bey  6  grossen  g.,  das  weren  4  Stacke  vor  einen  r.  fl., 
oder  wers,  das  wir  abesetzten,  so  setzten  wir  dem  stacke  kaame  3  d. 
abe,  das  brechte  dem  rathe  viel  nachsagens,  sprach  Heddersche  and 
ander  mehr  rede  mandierley. 

Aach  wardt  ans  vorgehalten  amb  die  essen,  die  wir  in  der  pfen- 
ner hoffe  betten,  aadi  wie  sie  gerechent  betten,  wie  viel  ein  pfenner  des 
jhars  abriges  gewynes  bette,  das  lieff  in  einem  kothe,  als  ich  vormarckte, 
wol  äff  200  and  45  aide  schock  bey  der  masse.  Der  gewin  war  ge- 
rechnet hoben  allen  slet,  als  ich  verstandt,  den  ein  pfenner  haben 
moste,  als  nemlich  kothänse,  wirckerlohn,  pfknnen,  hacken,  schaoffeln, 
körbe,  färbe,  bessem,  össele  aoszotragen,  schwenckbier ;  ond  desgleichen 
hatten  sie  mit  einander  aossgedichtet,  ond  daboben  solte  ein  pfenner 
des  jhars  so  viel  erobrigen,  als  vor  geschriben  stehet,  wen  er  45  wercke 
die  woche  söte  ond  30  wochen  des  jhars.  Aber  das  weis  ich  nicht, 
ob  wir  aoch  essen  ond  trincken  davon  haben  selten  von  dem  pian- 
wercken,  das  weis  ich  nicht. 

Kon  als  hiervor  geschrieben  stehet,  das  diese  zettel  ond  vorge- 
schriebene Stacke  den  pfennem  zoS.Moritzio  gelesen  ond  vorgehalden 
worden  amb  vesperzeit,  so  wardt  Hans  Walttheim  ond  ich  Marcos 
Spittendorff  mit  den  andern,  die  im  gehorsam  sassen,  beschickt  vor 

«  „bei*'  eisliist. 

10* 


148  Marcus  Spittendorff. 

mittage  affs  rathauss  und  wurden  beschuldiget,  als  vor  geschriben 
stehet,  das  alle  pfenner  nffh  montag  nach  Omninm  Sanctorom  (6.  Not.) 
off  dem  rathaase  beschuldiget  wurden ,  umb  dieselben  stucke  beschul- 

Bl.95^  digten  sie  ||  uns  auch,  sondern  mir  Marcus  Spittendorff  sagten  sie* 
diss  stuck  an,  ich  hette  gesprochen  zu  S.  Gterdrauten  in  der  kirche, 
do  ich  die  bommeister  hatte  helfen  kiesen,  der  rath  weren  nicht 
meine  herren.  Das  hatte  ich  denne  nicht  gerett,  wisse,  diese  dingk 
begaben  sich  im  köre  zu  S.  Giertrauten  so :  do  wir  die  bornmeister  ge- 
kom  hatten,  do  schickten  wir  den  voigt  uffs  rathauss  und  lissen  den 
rath  bitten  nach  alter  gewonheit,  das  sie  weiten  zu  uns  konmien.  Do 
kam  der  rathsmeister  Hans  Kluge ,  Hans  Seile ,  Ludicke  Pfanschmiedt 
und  Schlegel.  Do  berichte  ich  Marcus,  wie  die  zwene  3  neue  bom> 
meistere  gekoren  betten,  der  köre  weren  wir  beide  wol  mit  yn  ein; 
und  sageten  den  vieren  vom  rathe,  die  zu  uns  geschleift  waren,  wer 
die  bommeister  weren,  wie  im  anfange  geschrieben  stehet.  ^  Dogiengen 
sie  wegk  und  berichten  den  rath.  Do  wolten  die  von  Innungen  und  ge- 
meinheit  den  schöppen  Hans  Zölner  nicht  haben,  und  die  vom  tiüe, 
die  im  rath  sassen,  wolten  in  haben.  Do  kamen  die  viere  wider  in 
kohr  und  waren  nicht  ein,  sondern  Hans  Seile  mit  seinen  zweyen  kum- 
pen  wolten,  wir  solten  einen  andern  kiesen,  und  wir  wolten  nicht 
Do  sprach  Hans  Seile:  „wolan,  nun  ir  nicht  einen  kiesen  wolt,  so  thn 
ich  ench  gebott  von  Innungen  und  gemeinheit  wegen,  bei  50  marcken, 
das  ir  einen  andern  kieset  bey  Sonnenschein  oder  solt  nicht  aus  der 
kirchen  gehen'^  „Do  sprach  ich  Marcus  Spittendorff:  herr  rathsmeister, 
Innungen  und  gemeinheit  haben  uns  nicht  gebott  zu  thune,  sondern 
wir  haben  einen  volstendigen  rath,  werden  uns  die  was  eintrechtigk 
gebietten,  so  wollen  wir  uns  wol  geburlich  vorhalten".  Do  wardt  Hans 
Seile  zornig  und  gieng  wegk;  in  dem  wegkgehen,  do  er  uffis  rathaus 
kam,  mochte  er  mich  verklaget  haben,  wie  ich  gesprochen  haben  solte, 

B\,96^  der  rath  weren  meine  hem  nicht.  ||  Do  hatte  mich  Hans  Kluge  vorant. 
wertet,  wie  ich  gesagt  hatte,  und  Ludicke  Pfanschmidt  hattes  Klugen 
beygefallen ,  das  sie  es  alle  uff  dem  rathanse  horten.  Und  der  wein- 
meister  Heine  Brackstede  und  Claus  von  Jhene  der  kenunerer  sageten 
mirs  von  stundt,  das  ich  so  vorbracht  was,  und  wie  vorantwortet  was 
worden.  Noch  gleichwol  wolten  sie  mir  uff  die  haut  und  meinten,  ich 
wurde  in  nicht  zu  lugnem  machen.  Ich  getraute  aber  gott,  das  er 
mechtiger  und  rechfertiger,  wenn  andere. 

Nun  als  uns  allen  die  zettel  und  stucke  von  Vincentius  zu  S.  Moritz 
uffn  donnerstag  vor  Martini  (9.  Nov.)  nach  vesperzeit  gelesen  wardt 
do  hatten  wir  umb  ein  gespreche  und  giengen  wider  vor  meinen  hem 
und  hatten,  das  uns  seine  gnade  so  gnedig  sein  wolte  und  erleuben, 
das  Hans  Waltheym  unser  wort  halden  möchte,  und  das  ime  das  unge- 
ferlich  sein  möchte,  so  er  seiner  gnaden  und^  auch  des  raths  von  Halle 

«  ^e*'  fehlt  in  der  Handachrlft.      ^  „vndt"  doppelt. 


1  Vgl.  oben  S.  47  ff. 


1475  November.  149 

ge&Dgener  were.  Do  wardt  ime  das  erleubet.  Do  hübe  Hans  Waltt- 
beim  an:  ,^ediger  herr,  die  zettel  und  staeke,  die  uns  euer  forstliche 
gnade  hat  lassen  lesen  and  vorhalten,  die  sindt  mannichfalt,  Gnediger 
herr,  so  seindt  wir*  last  von  geringen  sinnen,  die  stucke  zu  behalten 
und  notturftig  zu  yorantworten,  darumb  bitten  wir  euer  gnaden  mit  the- 
mutigem  vleisse,  das  uns  die  stucke  schriftlich  gegeben  möchten  wer- 
d^,  so  hofften  wir  die  alle  mit  gottes  hülfe  zu  vorantworten  als  fromme 
leute'^  Mein  herr  name  gespreche  mit  seinen  herm  und  graffen  und 
den  von  Innungen  und  gemeinheit  und  gäbe  uns  antwort  durch  den 
cantzler  herr  Bemert:  die  stuck,  die  uns  gelesen  waren,  uns  in  Schrif- 
ten zu  geben  were  nicht  noth,  sie  wurden  nicht  in  schultweise  vorge- 
bracht, sondern  seine  gnade  wolte  uns  bedacht  geben  bis  u£f  morgen 
Sanct  Mertten  abent  (10.  Nov.),  das  vrir  den  zu  achten  wider  da  we- 
ren  und  ||  vorantwortten  die  stucke;  ob  wir  die  nicht  behalden  können,  bi.  96^ 
so  wolde  uns  seine  gnade  ein  stucke  lesen  lassen,  das  wir  dan  vor- 
antwortten, darnach  aber  eins.  Do  baten  wir  unsem  gnedigen  herm, 
das  seine  gnade  seine  herm  und  graffen  bey  im  haben  wolde,  wir 
hofften  die  stucke  zu  vorantworten  als  fromme  leute. 

Uff  den  morgen  zu  acht  (10.  Nov.)  kamen  wir  wieder  zu  S.  Moritz,  da  war 
mein  herr  mit  allen  als  zuvor  uff  den  abent,  und  thaten  unser  antwort 
Hans  Walttheim  sprach  als  ein  frommer  man  von  der  pfenner  wegen. 
Uffh  morgen  blieben  die  wort  nach  untreulich  und  wandel  und  kare 
und  dergleichen^. 

Antwort  auff  die  vier  Vorsteher:  were,  das  je  einer  wolte  gedencken, 
gewönlich  gewest,  das  sie  die  fronsole  und  amptsole  bestatten  und 
auch  bezalt  nemen,  auch  niemandt  darane  ichtes  vorsagen,  sie  musten 
bestellen  und  schicken  alles,  was  noth  und  behuff  im  tale  ist,  auch  be- 
schrieben sie  durch  den  bomschreiber  alle  einname  und  ausgäbe,  sie 
musten  auch  schwere  eyde  zu  den  vorsiegelten  zetteln  thun,  damach 
sie  sich  wissen  zu  richten,  auch  müssen  die  vier  Vorsteher  den  neuen 
bommeistem  und  schöppen<^ . . .  und  auch  den  alten,  und  die  pfenner  wer- 
den alle  geheischt  zu  der  rechenschaft,  wen  sie  berechen  etzliche  kau- 
me,  darzu  etzliche  auch  nicht. 

Antwort  auff  die  vier  vorschleger:  die  bommeister  und  schöppen 
haben  der  nicht  zu  thun,  sondern  die  underbommeister  nemen  vor- 
schleger uff,  wen  der  noth  ist,  die  frömbsten  und  bequemsten,  die  sie 
nbcr  dem  Deutzschen  Bornen  gehaben  können;  sindt  sie  alle  burger, 
so  nimpt  man  sie  geme,  sindt  sie  aber  nicht  alle  burger ,  so  kan  man 
der  nicht  nemen.  Wen  die  underbommeister  nun  die  vorschleger  uff- 
genommen  han,  so  brenget  er  die  in  den  hoff  und  saget  das  den  ||  Bl.  97* 
oberbommeistem ,  so  heischen  sie  sie  vor  bornmeister  und  schöppen, 
da  thun  sie  ihre  recht  zu  dem  vorschlane,  so  sagt  man  in,  das  sie  uff 
ihre  eyde  sehen,  das  einem  iglichen  gleich  geschiet  und  auch  uff  den 
kauf  des  holtzes,  das  sie  damach  sehen;  auch  mögen  die  vorschleger 

*   „wir'*  fehlt  In  der  Huidsehrift.      ^  diete   Stelle   wird  ■obon  im  0ris:i]uü  eine  abgekttrste 
Ftusang  geliabl  baben.    «  das  Zeitwort  fehlt  in  der  Handschrift. 


150  Marcus  Sfdttendorff. 

gehen  in  ein  koth*  und  versachen,  wie  viel  holtees  man  za  einem  wercke 
bedarf  nnd  auch  sole  and  das  ander  darza  za  reehen ,  was  slete  drauf 
gehet.  So  gehn  sie  a£f  ein  fass  bey  dem  Deatschen  Born,  das  vor  zei. 
ten  Ganter  Fischers  gewesen  ist,  daraaff  vorsohlan  sie;  wenn  sie  die 
sole  verschlagen  haben ;  so  sagen  sie  das  dem  anderbommeister ,  der 
saget  das  fort  dem  bomschreyber,  der  schreibets;  säst  haben  die  bom- 
meister  and  schöppen  der  vorschleger  nicht  za  thane ;  sie  erleaben  aadi 
keinen,  es  were  den,  das  er  sich  mit  andern  dingen  angeborlicben 
hüte,  sonst  amb  des  vorschlagens  willens  wissen  wir  nichts  das  wir  je 
keinen  gearlaabet  betten  etc. 

Antwort  amb  das  angleiche  saltz  za  sieden:  da  kanden  wir  nicht 
viel  za  than,  wan  anser  aller  wille  were  wol,  das  es  gleich  gesotten 
warde,  so  kanten  wir  das  an  den  wirckem  nicht  erlangen,  die  weiten 
darza  nicht  verbanden  [sein ,  gleich  einzagissen ;  wan  in  geschach  ein 
gebott,  das  sie  gleich  selten  ingiessen,  do  weiten  sie  nicht  anderbassen, 
daramb  ist  das  onser  schaldt  nicht.  Woramb?  Sie  sindt  ans  nieht 
gehorsam,  sie  werden  ans  verzogen;  aach  kompt,  das  in  einem  kothe 
von  gleicher  sole  besser  and  grösser  saltz  gefeUet,  wan  im  andern. 
Aach  hette  man  das  saltz  aach  gemessen  innewendig  3  oder  4  jähren, 
sondern  das  man  amb  der  gefreandten  vnllen,  die  kleine  saltz  sötten 
bisweilen  kalt  ligen  mäste,  da  wissen  wir  nicht  von,  sondern  die  jenen, 
die  6ygen  gatt  haben,  ist  za  mercken,  das  die  gross  nnd  besser  saltz 
ßL  97  ^  sieden,  den  die  armen ;  daramb  ist  |i  das  noth,  bissweilen  kalt  za  ligen, 
das  die  armen  so  wol  verkeaffen  als  die  reichen,  wan  es  stehet  sie 
auch  faste  pfennige. 

Umb  das  saltz  za  setzen  antwort:  vor  30  jähren  haben  4  Stacke 
saltz  einen  r.  fl.  gegolten,  aach  so  wir  itzandt  noch  4  Stacke  vor  1  fl. 
geben,  so  kompt  es  doch  manchmahl,  das  wirs  kaam  amb  öVs  grossen 
groschen  oder  amb  5  anbringen;  das  macht,  mancher  nimmet  ein  fader 
scheite  amb  3  oder  4  Stacke  oder  amb  5  Stacke  saltz  and  aach  amb  6  oder  7 
stucke  saltz,  das  er  nirgent  so  teuer  ausbringet,  wen  er  das  vorbrennet* 
Auch  müssen  wir  manchmal  ein  schock  brette  nemen  umb  4  oder  5 
schock,  die  wir  wol  ein  schock  neher  müssen  geben,  wen  wir  die  vor- 
keufifen  wollen. 

Antwort  umb  die  essen:  so  wissen  wir  kein  essen,  die  die  bom- 
meister  und  schöppen  haben,  das  sie  von  dem  gntte  aus  dem  bomen 
nemen,  sondern  die  underbommeister  geben  essen  im  advente,  das 
thun  sie  von  iren  gereuten  unde  nemen  sonderlich  keine  sole  darza 
aus  den  bomen ;  sondern  eine  collatia  haben  bommeister  und  schöppen 
uffn  freytag  vor  Jubilate  zu  des  bommeisters  hause,  da  kysen  sie  die 
schöppen,  das  hat  man  vor  alder  allewege  so  gehalten;  sonst  sindt 
essen,  die  gibet  man  den  knechten  nach  laut  der  vorsiegelten  zettel. 

Antwort  u£f  den  gewin :  da  war  niannich  pfenner,  der  wol  zu  den 
heiligen  geschworen  hette ,  das  er  des  jhars  nicht  30  alte  schock  er- 
übrigte, wer  alles  mieten  soll;  sondern  wer  eygen  gutt  hat,   der  mag 

*  hier  in  der  H^ndflcbrift  ,4(elien'*. 


1475  NoTember.  151 

SO  viel  destor  bass.  Ledige  gesellen,  die  kommen  auch  bas  anss.  Sol 
ein  banswirt  pfanwereken  nnd  tag  und  nacht  wagen  koth ,  saltz ,  holtz, 
«trob,  was  er  im  kotbe  hat,  ob  in  feners  noth  überginge  and  abebren- 
nete,  das  er  zn  einem  armen  manne  mit  seinen  weib  undkindem  wer- 
den solte,  and  solte  ||  keine  narange  darvon  haben,  sondern  als  ein  Bl.98* 
tagelöhner,  so  möchte  man  das  p&nwerck  lieber  lassen,  wen  man  sich 
des  nicht  bessern  solte.  Aach  hatten  sie  gerechnet  die  woche  45 
werck,  ich  meine,  da  sindt  nicht  10  pfenner  im  gantzen  tale,  die  die 
woche,  wen  sie  vol  ist,  45  werck  sieden,  sondern  das  gemeine  sieden 
ist  42  werck,  wer  sole  gnang  hat;  aber  etzliche  sieden  kaame 30  werck, 
aach  etzliche  kaam  20  werck,  darnach  ein  iedermann  hat. 

Aach  antworte  wir  etwas  lenger  off  die  fronsole  vorgeschrieben: 
es  kompt,  das  in  einem  jhare  mehr  gefronet  wirdt,  denn  im  andern, 
es  kompt  bisweilen  in  feaers  noth  oder  in  wassers  noth,  oder  in  an- 
dern nöthen,  das  man  viel  fronen  mass  etc. 

Hier  a£f  die  antwort  alle  besprach  sich  anser  herre  von  Magde. 
borg  mit  denen,  die  bey  im  waren,  and  hüten  ans  vor,  das  were  bey 
zw^en  bommeistem  noch  nicht  gerechnet,  das  dieselbigen  affn  dinstag 
za  12  (14  Nov.)  äff  dem  rathaase  berechenten,  finde  sich  den  die  rech- 
nonge,  so  wolden  seine  gnade  des  zafriden  sein.  Da  antworten  wir  ja,  die 
Vorsteher  selten  sich  darza  schicken,  den  gebarte  za  rechnen ,  was  die 
d«n  abrig  betten,'  das  antworten  sie  den  bommeistem,  die  brechten 
das  n&  rathaas  and  theten  ihre  rechte  darza.  Wir  hatten,  so  der 
iKNnschreyber  die  register  nffs  rathaas  bette  massen  antworten,  so  were 
den  Vorstehern  noth,  das  sie  die  haben  möchten,  selten  sie  anders 
rechen.  Do  sprachen  sie,  sie  weiten  ihnen  die  register  antworten.  Do 
baten  wir,  das  sie  in  der  pfenner  hoff  gehen  möchten,  ob  die  Vorsteher 
nocdi  was  inzamanen  betten,  das  sie  die  rechnangen  than  möchten.  Sie 
meinten  aber,  das  sie  heim  in  ire  heaser  giengen,  wen  diese  ding  zam 
ende  gingen,  wie  es  den  bleiben  solde,  das  finde  sich  wohl.  Wir 
brachten  auch  äff,  ||  do  wir  die  schalt  vorantworten,  ob  unser  gnediger  bi.  93  b 
herr  erkeinen  fehl  bette  in  erkeym  Stacke,  das  wir  nicht  gnangsam 
Vorantwort  betten,  beten  wir,  seine  gnade  wolte  ans  so  gnedigk  sein 
and  das  stacke  in  Schriften  geben  and  aach  zeit  darza ,  wir  hoffeten 
die  alle  za  vorantworten  als  firomme  leate. 

Do  lies  ans  anser  gnediger  herr  sagen,  wie  das  etzliche  anter  ans 
seine  gnade  vaste  za  rede  setzten,  des  er  doch  amb  ans  nicht  verdinet 
bette,  sondern  was  er  in  den  dingen  gethan  bette,  das  were  in  den  ge- 
meinen  besten  geschehen;  er  were  in  der  pestilentia  afis  rathaas  kom- 
men and  bette  seinen  leib  amb  ansert  willen  gewaget,  solte  er  nun 
nicht  mehr  verdienen,  das  er  von  ans  beredet  werden  solte,  were  ihme 
schwer,  sondern  es  solte  nngestraffet  nicht  bleiben.  Das  war  der  abe. 
scbeidt. 

Wyr  hatten  aach  ansem  gnedigen  henm  mitsampt  seinen  herra  unde 
graffen,  das  sie  uns  vorbitten  wolten  kegen  dem  rathe  von  innangen 
and  gemeinheit,  das  wir  doch  so  in  den  heasem  nicht  sitzen  dörften, 


152  Marcus  ^ittendorff. 

sondern  das  wir  doch  zur  kirchen  gehen  möchten  als  ander  christen- 
lente  und  des  unsem  auch  warten,  wir  wolden  yorbon^n  nirgent  zu- 
laofifen,  so  lange  das  diese  sache  zn  ende  gienge.  Mein  herr  mitsampt 
den  andern  herren  and  graffen,  die  legten  faste  viel  bete  an  die  von 
Innungen  und  gemeinheit,  aber  sie  schützten  sich  faste  und  sprachen» 
was  in  den  dingen  geschehen  were,  das  betten  Innungen  und  gemein- 
heit  mitte  yorwüliget,  darumb  musten  sie  das  an  die  ihren  bringen, 
wen  sie  die  bequemlich  bey  einander  haben  möchten,  so  wolden  sie 
gerne  das  beste  thun.  Da  sprach  Heddrichs,  er  wurde  auch  üste  yer- 
sprochen,  und  mancherley,  was  sie  wüsten  oder  was  in  beschach,  das 
sagten  sie  und  bundens  hoch.  Aber  was  uns  pfennem  geschach ,  das 
musten  wir  alles  schweygen ,  wir  waren  gleicher  weyse  verdruckt  als 

Bl.  99*"  die  Juden,  ich  globe,  ein  iedermann  wolde  über  ||  uns  her.  Es  thorstö 
auch  niemaudt  uns  was  guttes  zu  sagen  oder  beylegen,  wer  das  tii^t, 
der  muste  Unglücke  haben,  wen  es  etzliche  erfuren  etc. 

Uffn  dinstagk  nach  Martini  (14.  Nov.),  do  der  seger  11  hatte  ge- 
schlagen, do  waren  die  von  Innungen  und  gemeinheit^  dem  ratkanse 
und  meines  herm  gewaltigen  auch.  Do  giengen  die  Vorsteher  auch 
hienauff,  die  vor  zwey  jähren  gewest  waren  und  auch  die  bommeister, 
die  die  zwey  jhar  geregieret  hatten,  nemlich  Claus  Schaffstedt,  Lorentz 
von  Reuden,  Peter  Spies,  Drewes  Fischer,  Sander  Drackenstedt;  Bene- 
dictus  Polcke  was  todt.  Dazu  hatten  sie  beschickt  die  vier  vorschle. 
ger,  die  bornknechte,  die  amptsknechte  und  auch  etzliche  wircker,  die 
gingen  alle  ufifs  rathaus  und  musten  auch  bey  der  rechnunge  sitzen 
und  zuhören.  Auch  hatten  sie  vorschleger  dazu  geheischet,  die  vor 
langer  zeit  nicht  an  dem  vorschlegerampte*  gewest  waren.  Die  rech- 
nunge hatte  gleich  zugetragen  mit  den  registem  der  einname  und  aus- 
gäbe, aber  das  recht  hatten  sie  nicht  wollen  nemen  und  das  übrige 
gelt  von  den  bornmeistem,  sondern  gesaget,  sie  wolten  die  register 
bass  übersehen.  Heinrich  von  Ammendorff  unde  Vincentius  waren  von 
meines  herren  wegen  geschickt. 

üflf  die  mittwoche  nechst  nach  Briccii  (15.  Nov.)  vor  mittage  waren 
die  wircker  alle  bey  einander  von  befelunge  innung  und  gemeinheit 
und  auch  von  gebott  wegen  ein  iglicher  bey  eyner  marck  im  heiligen 
grabe  in  der  halle  und  hatten  eine  zettel,  die  ihnen  vom  rathause  und 
von  Heinriche  von  Anmaendorff  von  meinem  herm  möchte  geantwortet 
sein  worden.    Da  hatten  sie  unterlang  gelesen.    Auch  war  den  wirckem 

BL99^  allen  gesaget,  sie  selten^  uff  morgen  donnerstag  alle  uff  dem  ||  rathause 
sein.  Do  hatten  die  wircker  ihrer  wol  20  von  den  eltesten  gekoren, 
die  giengen  nffs  rathaus  von  ihrer  allerwegen.  Die  pfenner,  die  nicht 
inne  sassen ,  waren  auch  uff  dem  rathause  uff  denselbigen  donnerstag 
und  wolten  antwort  sagen  uff  die  stucke,  darumb  sie  dan  bereit  vor- 
mals mehr  beschuldiget  waren  ^  und  auch  antwort  darauff  gethan  hat- 
ten,   und  vieleichte  die  rathmanne  und  meister   von  Innungen  und 

^  An  dieser  Stelle  findet  rieh  in  der  Handaolirift  ein  zweites  .»nicht"'.      ^  „rie  selten"  doppelt. 
•  „wardt". 


1475  November.  153 

gemeinheit  nicht  genage  an  der  antwort  hatten,  da  sich  die  pfenner 
uff  bedencken  gölten  nnd  noch  ihre  antwort  thnn. 

Uff  denselbigen  donnerstagk  (16.  Nov.)  kam  Blesins  Holtzwirtt  ans 
Strobarts  kemmeriohen,  und  Hans  Stoltze  wart  nfi  den  thurm  geweyset 
timb  etzliche  wort,  die  er  zn  einem  wircker  mochte  gesagt  han,  als 
man  spräche. 

Ufih  sonabent  vigilia  Elisabett  (18.  Nov.)  vor  mittage  waren  die 
pfenner  aber  off  dem  rathaase,  die  nicht  in  gehorsam  sassen,  do  möch- 
ten sie  aber  gefragt  werden  von  dem  rathe,  die  von  innnDgen  und  ge- 
meinheit Sassen,  umb  die  stncke,  da  sie  vormals  auch  nmb  beschnldiget 
waren  worden,  da  sie  dan  noch  zu  etzlichen  stucken  nein  gesagt  hat- 
ten nnd  sich  auch  zu  wilköhre  und  rechte  hatten  gebotten,  sie  möch- 
t^i  aber  darzu  nicht  komen,  wan  sie  hatten  gesagt,  so  sie  das  nach 
der  Wölköhre  mit  ihnen  selten  halten,  so  betten  sie  bereit  verloren, 
sondern  weiten  sie  bey  dem  rathe  bleiben ,  das  rfe  ihnen  das  sageten. 
Do  hatten  die  pfenner  gesaget,  der  rath  were  ihrer  allwege  mechtig 
gewest  zu  ehre,  gleich  und  zu  rechte,  der  ersame  rath  selten  irer  auch 
noch  mechtigk  sein;  auch  die  rede,  die  Hans  Walttheim  vor  unsem 
gnedigen  herm  gesagt  bette  von  der  pfenner  wegen,  der  gestunden  sie 
ihn.  Do  hatte  der  rathsmeister  Hans  Seile  zu  ihnen  gesaget,  das  sie 
zu  hause  gehen  selten,  wen  sie  besandt  wurden,  das  sie  dan  wieder 
kemen. 

II  Uff  den  sonabendt  vorgeschrieben  wardt  Peter  vonJhene  in  die  BLIOO' 
temenitze  gesatzt,*  umb  was  Ursache  weis  ich  nicht,  und  darzu  in  den 
stock. ^  Und  dem  alten  Peter  Spisse  wardt  geboten,  in  sein  haus  zu 
gehen,  und  daraus  nicht  bey  50  marcken.  Uffn  montagk  nach  Elisa- 
beth (20.  Nov.)  ufl  den  abent  quamen  die  herm  und  graffen,  die  uff 
donnerstag  und  freitagk  vor  Martini  (9.  10.  Nov.)  zu  S.  Moritz  waren 
nnd  die  stucke  horten,  die  mein  herr  von  Magdeburg  und  die  von  in- 
nnngen  und  gemeinheit  da  vorlesen  Hessen,  die  quamen^  uff  die  bürg 
zum  Gybichenstein  und  blieben  auch  daroben  bey  meinem  herren. 

Ufln  soDtagk  Elisabeth  (19.  Nov.)  berechente  mir  mein  wircker  nnd 
hatte  mir  gesotten  24  werck,  da  waren  18  zober  sole  hoben  4  abe- 
gangen. Wan  es  uff  die  zeit  so  gemacht  was  von  meines  herren  ge- 
waltigen, von  Heinrich  von  Ammendorf  und  Vincentius,  und  von  denen 
aus  Innungen  und  gemeinheit,  das  nu  furbas  ein  itzlicher  solte  ein- 
giessen  zu  4^2  zober  sole  zu  einem  wercke,  der  da  saltz  sötte.    Anno  75. 

Uffn  dinstag  nach  Elisabett  (21.  Nov.)  kamen  die  von  Magdeburg 
nnd  waren  zn  meinem  herm  auff  die  bürg  geritten,  ehe  sie  in  die 
Stadt  kamen;  und  die  graffen  und  herren  waren  auch  auff  der  bürg. 

*  domtse  geaatz.      ^  „quamen"  Ist  er^nzt. 


^  Item  denselbigen  tagk  quam  Peter  von  Jhene  in  die  temenitze  zu  sitzen 
nmb  8eine(r)  unnützen  wort  willen.  Hall.  Chronik  in  der  Gräfl.  Bibl.  zu  Wernige- 
rode Bl.  279*. 


154  Marcus  Spittendcurff. 

Uff  die  mittwoche  nach  Elisabett  (22.  Not.)»  do  der  seger  10 
schlage,  kam  mein  herr  von  Magdebnrg  mid  sein  frenndt,  ein  jongw 
herr,  zn  S.  Moritz  und  graff  Waldemar  von  Anhalt,  graff  Gebhartt  Ton 
Mansfeltt,^  nnd  mein  herr  von  Qnerfihrtt,  er  Bemt  nnd  erLamprecbt|S 
cantzler,  Heinrich  von  Ammendoi^,  Vincentios,  Hans  Kotze,  Hans  Ranch- 
enptt,^  und  Pack*  vonQuerffortt^  nnd  sonst  zwene  graff  Gebharts  raih- 
geber,  darza  die  von  Innungen  nnd  gemeinheit.  Da  worden  wir  pfen- 
ner  alle  geheischet,  dar  zn  kcnnmen  ane  die  4,  die  im  ra&e  sass^, 
die  mnsten  in  ihren  hensem  bleiben.  Hein  herr  lies  ans  vorhalden  äff 
den  abescheidt,  der  am  nechsten  da  verlassen  was ,  so  wir  anser  ant- 
K.  100^  wort  II  äff  die  stacke  and  gebrechen  gethan  betten.  So  were  die  rech* 
nnnge  anch  bestanden  äff  dem  Jrathaase,  darin  den  etzlich  ansgeben 
were,  das  dan  aach  nicht  sein  solte.  Das  wir  nnn  die  rechnnngei  als 
nan  die  innakne  von  der  amptsole,  fironsole,  wie  die  getragen  und  be- 
zalt  warden,  and  was  sonst  aasgegeben  Yrnrde  im  hoffe  vor  weyn,  hier, 
gras,  meyen,  kraat,  lichte,  holtz,  vor  die  bom&rt,  vor  3  newe  beateli 
da  die  bommeister  das  schos  einnemen,  and  was  man  dem  bomschrei- 
b6r,  den  amptknechten  nnd  zimmermannen  giebet,  nnd  des  mancherley, 
des  sie  sich  bedancken  Hessen,  das  man  za  viel  aasgebe  etc.  nnd  anäi 
aaff  die  Vorsteher,  das  die  schwere  eyde  thetten  nnd  die  sole  gleich 
bestatteten,  das  wir  den  am  nechsten  so  verantwortet  betten. 

Daraafi  bette  anser  gnediger  herr  nnd  der  rath  die  inrede,  das 
die  Vorsteher  linde  eyde  theten^,  anch  finde  man  in  den  registem,  das 
die  sole  angleich  bestattet  wnrde,  wan  Clans  Schaffstedt  hette  gegeben 
in  dem  vergangenen  jähr  oder  znvor  60  schock  oder  anch  angefehrlich,  das 
ich  so  nicht  behalten  knnde;  und  ein  ander  pfenner  hette  der  kanme  vor 
5  schock  gehabt,  so  wurden  2  oder  3  genant,  die  viel  sole  bezalt 
hatten,  nnd  den  andere,  die  wenig  sole  bezalt  hatten,  nnd  darumb 
were  die  sole  nicht  gleich  bestattet,  als  wir  sprechen.  Daraaff  baten 
wir  ein  gespreche  nnd  Hessen  bitten  nnsem  gnedigen  herm  and  den 
rath,  das  sie  Hans  Walttheim  vergannen  wolden,  unser  wort  zu  halteui 
das  wart  ime  vergunnet.    Do  batt  Walttheim  unsem  gnedigen  herm 

*  „Parok**.      ^  „viidt  die  fole  gletoh  bestatten,  du  wir  den  am  neehften  m>  vewmtiwurttett 
betten.    Daranf  bette  nnser  g.  b.*'    DIeee  W<Mrte  dnd  dnrcbgeatricben ! 


i  Graf  Gebhardt  VI.  (1438  —  1492),  Rath  seines  Vetters,  des  Erzb.  Friedrich 
von  Magdeburg,  und  Schwager  des  dänischen  Königs  Christian  I.  Er  erwarb  im  J. 
1484  vom  Grafen  Hans  von  Hohnstein  die  Herrschiät  Heldrungen  durch  Kauf  (Kram- 
haar)    Die  Grafen  von  Mansfeld  S.  44. 

^  BernhardBecker,  der  alte Canzler,  und  Lamprecht  vomHofe,  derneue 
oder  junge,  vgl.  BL  103^    Der  letztere  erscheint  schon  1472  in  diesem  Amte. 

s  Nach  Dr.  U.  Gren.  Tab.  216  lebte  damals  ein  Hans  v.  Rauchhaupt  auf  Sagisdorf 
und  sein  gleichnamiger  Neffe  auf  Hohenthurm.  König  (HI.  909,  910)  bezeichnet 
den  erstem  als  hocMÜrstlich  magdeburgiBchen  Rath;  er  würde  also  auch  hier  ge- 
meint sein. 

4  Ein  Mitglied  der  Familie  Pack.  Hans  v.  Pack  erscheint  1518  als  Amtmann 
auf  dem  Giebichenstein.  Kresse,  Annales  Bd.  HI.  94 \  Der  weiter  unten  (BL 
140^)  genannte  Yolkmar  P.  scheint  uit  dem  hier  auftretenden  nicht  zusammen  su 
gehören. 


1475  November.  155 

nnd  den  rath,  so  die  stuck  mannichfaltig  weren,  der  wir  waiiicb  nicht 
behalten  kOnten  gnnngsam  zu  vorantworten ,  so  onsem  ehren  noth 
were,  das  ans  doch  seine  gnade  so  gnedig  nnd  der  rath  so  günstig 
sein  wolde,  das  uns  ||  die  stucke  und  gebrechen  in  Schriften  gegeben  Bl.  101  * 
mochten  werdeUi  wir  hofiten  die  mit  gottes  hülfe  auffiichtigk  zu  vor- 
antworten.  Unser  bitte  möchte  aber  nicht  gehört  werden,  sondern  mein 
herr  liss  uns  sagen,  es  were  nicht  noth,  die  gebrechen  wimlen  in  schult- 
weyse  nicht  vorgenommen,  sonder  man  solte  uns  ein  stucke  nach  dem 
andern  lesen,  das  wir  darauff  antwortten,  so  antworten  wir  aber 
drauff: 

Wir  lassen  uns  beduncken,  das  die  Vorsteher  schwere  eyde  thun, 
wan  sie  schweren  ie  zu  gotte  und  seinen  heiligen  zu  der  zettel,  die 
versiegelt  ist;  auch  das  etzlicher  mehr  sole  bezalt  hat,  den  der  ander, 
das  macht,  etliche  haben  die  hartzsole  oder  das  austragen  oder  ampts- 
sole,  die  sindt  von  alder  nie  weide  geteilt;  wer  die  nun  hat  zu  vor- 
sieden, das  geschieht  mit  der  Vorsteher  wiUe,  die  müssen  darumb  be- 
grosset  werden,  und  die  müssen  mehr  geben,  wan  etzlicher,  der  des 
jhars  vor  4  oder  5  schock  fronsole  krieget,  wiewol  die  sole  alle  mus 
bezalt  werden,  und  andere  rede  mehr.  Uff  die  vier  vorschleger  zogen 
sie  Hansen  Walttheim  faste  ahn,  wie  er  Fragen  solte  geurlaubet  haben 
und  zu  andern  harte  wort  gesaget  Walttheim  sprach:  „gnediger 
herr,  ja,  er  wardt  geurlaubet  nicht  umb  vorschlahens  wiUen,  sondern 
der  greffe  Podendorff  hatte  Prägen  beschuldiget  vor  bommeister  und 
Schoppen,  er  hette  gesprochen,  er  gewunne  des  jhars  wol  40  schock  an 
sdnen  gereuten,  das  dan  nicht  sein  konte,  das  hatte  Präge  bekant,  das 
er  so  gesaget  hette,  do  wurden  bommeister  und  schöppen  des  zufri- 
den  und  hatten  ihn  geurlaubet,  lies  mein  herre  und  der  rath  sagen, 
sie  solten  in  einem  vierteljhare  nicht  vorschlagen  sein  wurden,  und 
andere  rede  mehr,  und  die  sole  were  in  einem  stände  stehen  blieben 
und  hette  grossen  schaden  gethan  dem  gemeinen  gutte. 

Hans  Busse  und  Benedictus  Polcke  was  todt,  sondern  Hans  Busse 
solte  auch  gar  geschwinde  mit  den  vorschlegem  geredet  haben,  darzu 
solte  Polcke  und  Drewes  Fischer  vor  dieser  zeit  ||  gereth  haben  mit  B1.101^ 
den  vorschlegem,  das  sie  der  sole  abeschlan  wolten,  sie  wolten  dem 
saltze  auch  abeschlagen.  Do  betten  die  vorschleger  die  sole  abege- 
schlagen  1  hell,  d.,  und  die  bommeister  hatten  dem  saltze  nicht  abge- 
satzt*.  Drewes  Fischer  bekante  des,  das  das  so  möchte  geschehen 
sein,  und  ander  viel  rede  mehr;  was  vor  10  oder  12  jharen  geschehen 
was,  das  hatten  die  knechte  mit  einander  vorbrächt.  Auch  umb  das 
gleiche  sieden  was  die  einrede  meines  herm  und  des  raths,  die 
wircker  weren  wochenknechte  und  berechenten  alle  woche  die  sole; 
was  sie  der  Juncker  heisset  eingiessen,  das  theten  sie,  fehlte  was  daran, 
sie  wolten  das  bezahlen,  sprechen  die  wircker;  es  ist  mir  aber  nie  ge. 
schehen,  das  mir  das  bezalt  were  etc.  Umb  das  saltz  messen  was 
meines  herm  und  des  raths  einrede,  es  möchte  geschehen  sein  im  3. 


^  — ^- ->^A— 44 


156  Marcus  Spittendorfi. 

oder  4  and  siebentzigsten  jhare%  das  das  saltz  were  gemessen,  da 
were  aber  wie  viel  geldes  dmber  yorzeret,  dammb  könte  man. nicht 
erkennen,  das  es  in  den  gemeinen  besten  geschehe;  es  möchte  kom- 
men, das  das  saltz  schier  in  allen  kothen  wurde  gemessen ;  das  darüber 
yerzeret  wurde,  konde  ie  nicht  wol  anders  gesein,  wen  ich  mir  selber 
erbeitete,  ich  moste  essen  nnde  trincken;  thne  ichs  den  dem  gemeinen^, 
hoffe  ich  ie,  solche  zemnge  kan  ir  nicht  vorderben  (?!). 

Anch  lies  mein  herr  und  der  rath  offbringen,  wie  über  der  bom- 
fart  verzert  were  7  schock  and  etzliche  groschen,  meinten  je,  das  ein  soIcJies 
von  dem  gemeinen  gatte  nicht  solte  genonmien  werden.  Antworten 
wir,  betten  das  so  gefanden  and  nicht  erdacht,  es  were  ie  werlde  so 
gewest.  Aach  lies  mein  herr  and  der  rath  offbringen,  wie  die  bom- 
meister  liessen  fronen  in  den  beottel  and  solch  gelt  von  der  frononge 
styssen  die  bormeister  and  Vorsteher  in  ihre  beottel,  ein  solches  were 
in  von  seiner  gnaden  vorfahren  noch  von  seiner  gnaden  nie  erleobet, 
B1.102*  daromb  were  zo  ||  mercken,  das  sich  die  bommeister  ond  die  andern 
der  regieronge  mit  selb  gewalt  anderzogen  betten,  ond  ander  wort 
Antwort:  ,Ja,  es  ist  alzeit  gewönlichen  gewesen,  wir  habens  nicht  er- 
dacht, wen  der  rath  die  bommeister  bittet,  das  sie  das  talschos  ein- 
fodem  sollen,  so  sitzen  die  bommeister  4  wochen  ober  dem  halben 
schösse  nach  laot  der  wölköre^,  wen  sie  non  beginnen  zo  sitzen,  so 
fronet  der  onderbommeister  5  zober  sole  aber  dem  Deotzschen  Borne 
in  der  ersten  schiebt,  in  der  andem  schiebt  aoch  5  zober;  die  sole 
verkeoffet  der  onderbommeister  ond  bringet  das  gelt  den  oberbora- 
meistem,  das  heist  in  den  beottel  gefronet;  von  dem  gelde,  das  aas 
den  zehen  zobem  sohle  gekäoft  ist,  da  lassen  die  bommeister  bier  vor 
holen,  das  sie  trincken,  weil  sie  ober  dem  schösse  sitzen,  ond  wer 
ihnen  schos  bringet,  dem  schencken  sie;  ond  wen  sie  den  schos  den 
kemmerem  off  das  °  rathaos  bringen,  haben  sie  den  von  den  10  zobem 
sole  was  ubrich,  das  schissen  sie  den  kemmerem  za,  so  das  die  bom- 
meister davon  nichts  behalten.  Ein  solchs  ist  vor  alters  gewönlich 
gewest  bis  off  den  tagk;  wir  habens  aoch  nicht  erdacht,  aoch  haben 
die  bommeister  kein  ander  geit,  darvon  sie  bier  holen  lassen,  die 
Vorsteher  sindt  aoch  nicht  bey  ihnen  im  hoffe,  dammb  wirdt  dis  so  ge- 
halten.'^  Umb  die  lichte,  der  worden  zo  viel  verbrant,  lies  mein  herr 
offbringen.  Unser  antwort:  „in  alten  jharen  were  gewönlich  gewesen, 
das  man  mit  hartze  ober  den  bomen  geleichtet  bette,  darvon  were  noch 
die  hartzsole.  Non  bette  das  hartz  faste  onbeqoemligkeit  gebracht 
ober  dem  gotte  von  dampe,  so  betten  die  alden  vor  das  beste  genom. 
men,  das  nonmebr  lichte  worden  gebrant,  je  weniger  das  man  der 
betörfte,  je  lieber  ons  das  were,  den  wir  hettens  nicht  erdacht.  Umb 
den  bomschreiber,  amptknechte,  zinmierman,  was  man  denen  bisweilen 

*  ,4n  .  .  .  jhAren**.      ^  Hier  findet  rieb  in  der  Handschrift  noch  ,,]uuiffbn**,  aber  nntentrielien. 
«  ,,dM'*  fehlt  in  der  Handsehrft. 


^  Auch  hier  hat  der  YerÜEtsser  eine  nicht  bekannte  Willkür  im  Sinne. 


1475  November.  157 

gibt  boben  iren  gereute  und  freytagesg.  den  knechten,  ||  unser  antwort:  bl  102^ 
es  were  ihn  vormals  vor  unser  zeit  gegeben,  so  wurde  es  noch  so  ge- 
balten, auch  haben  sie  zu  lauffen  gnungk  und  ausszurichten ,  wen  es 
noth  thut,  darumb  helt  mans,  als  vor  alter  gehalten  ist,  und  ander 
wort  etc. 

Auch  lies  mein  herr  und  der  rath  sich  beduncken,  so  in  der  rech- 
nunge  viel  vor  wein  gegeben  were  und  bezalt  den  kemmerem  und 
dem  weinschreyber,  das  solte  nicht  sein,  es  were  zu  viele.  Unser  vom 
tale  antwort:  es  were  alzeit  gewönlich  gewest,  wen  man  uff  dem  rat- 
hause esse  der  knochenhauer  braten*,  das  schauelbrott^,  oder  das  der 
alte  rath  valete  drincket  mit  den  meistern  und  bommeistem,  und  dan 
die  meister  und  bommeister  mit  dem  neuen  rathe,  so  schencken  die 
bommeister  von  ihres  ampts  wegen,  so  wol  als  der  rath  und  die  mei- 
ster.  Auch  wen  man  sole  zinst  im  tale,  ist  dar  gutt  wein  feyle,  so 
lassen  bommeister  und  schöppen  V2  stöbichen  oder  1  stöbichen  ufis 
meyste  holen,  wen  sie  umb  des  tals  gescheite  gesprochen  haben,  und 
ob  ein  gutt  man  oder  ein  ehrlicher  man,  der  frembde  ist,  zu  uns  keme 
und  vor  bommeister  und  schöppen  zu  thun  hat,  deme  thete  man  ie 
geme  die  ehre,  das  man  ime  ein  mahl  oder  zwir  schenckete  im  hoffe, 
dieweil  er  sein  gewerb  würbe;  das  were  auch  so  gewönlich.  Das  die 
bommeister  3  neue  beutel  machen  lassen  des  jhars,  unser  antwort:  es 
ist  auch  von  alder  gewonheit,  das  die  bommeister,  wen  sie  des  tals 
schos  einfodera,  so  lassen  sie  3  beutel  machen;  so  sie  das  schos  von 
sich  antworten  den  kemmerem,  so  behalten  sie  die  beutel  nach  alder 
gewonheit.  Wir  hatten,  ob  unser  gnediger  herr  und  der  rath  erkeinen 
II  fehl  an  der  antwort  betten,  das  erkein  stuck  ^  nicht  genungsam  vor-  Bl.  103* 
antwortet  were,  das  uns  seine  gnade  die  stucke  in  Schriften  geben 
wolde,  wir  hoffeten  die  mit  der  hülfe  gottes  wol  zu  vorantworten.  Da- 
rauff  sprach  mein  herr,  er  wolte  uff  die  antwort  sich  bedencken  und 
wolte  uns  auff  ein  ander  zeit  wider  bescheiden.  Do  hatte  HansWaltt- 
heym  unsem  gnedigen  herm  und  die  fursten  und  graffen,  das  sie  uns 
kegen  dem  rathe  weiten  vorbitten,  das  Peter  von  Jhene  aus  der  tem- 
nitze  und  Hans  Stoltze  vom  therm  kommen  möchten,  und  wir  ander, 
die  in  ihren  heusem  sitzen  müssen,  doch  ussgehen  möchten  zu  kirchen, 
und  was  uns  noth  wer.  Die  graffen  baten  den  rath.  Hedderichs 
sprach ,  wir  selten  uff  den  morgen  uffs  rathaus  schicken ,  sie  hofften, 
uns  solte  eine  gutte  antwort  werden.  Wir  schickten  die  schöppen  una 
die  bommeister  uffs  rathaus  vor  uns  zu  bitten,  da  möchte  der  rath  ge- 
sprochen hau,  sie  weren  nicht  alle  bey  einander,  die  darzn  gehöreten, 

»  bnt«.        ^  «vrtock  nieht**  erglUat,  In  der  BuidMbrtft  findet  ■leh  nur  ,^**       «  ,3taWS 
wto  auch  Öfter  ^P^ncke,  Kötxe**. 


1  Die  Sitte  hat  aach  einen  Ausdruck  in  der  Willkür  gefunden:  „Onch  sollen 
unsere  herm  am  rathe,  welches  ammechts  die  sint,  noch  die  stete  herm  nymande 
noch  on  selbis  keyn  essin  berevten  von  der  stat  gelde,  aussgeslossen  wenne  man 
das  schouwelbrot  und  der  knochenhauer  braten  nodi  gewenlicher  weisse  hir  obene 
iMCt".    Neue  Mitth.  a.  a.  0.  S.  87.  Vgl.  weiter  unten  Bl.  115*. 


•o  MMlM  wtr  alte  bkibca  tktam,  ohM  IUm 

rflb  doMMntaK  Mck  EllMibett   (XI.  Nor.)  ridM  ik  rm 
barg  wvick,  doch  w»m  aie  mlltch  «f  dte  hmt^  n 
ritin  in  dm  wrduibra  «ad  wami  eine  kletac  weite  droktm 
Mda  barr  aad  dar  ratk  ao|caa  die  roa  Maipdebarf  akkl  n 
dd,   dfr  äff  dte  aiUtwodi  aarh  Elbabett  (:i2.  Nor  )  n  h 
hallFa  wardt 

rffdteaiittwvicli  aadiKIteabettliä  Nor  i.abritffnrltftekaa 
do  «Ma  b  -rr  aad  der  ratb  dk*  riarrde  n  h  M<iritS|Cflbaa  äff  dte 
dte  llaaa  Walttbrtm  rtm  der  pfeaaer  w«fpra  aaror  äff  H 
( in  Nor  )  ipHbaa  batta,  daraaf  wir  d«a  hb  fcraprtrbe 
Bl  lui^  wir  aif  aadta  erbittra,  der  %or  aawra  berr«  wäre ' 
bHco,  daa  IlaaBC  Walttbriai  erteabrt  wrra  wordea, 
tco ;  alte,  dte  daa  T<ir  fc^tbaa  battea,  wäre«  wid«raetii|ck, 
wolda  daa  werbea ,  bte  daa  IVasaa  Tagaw  iteb  dn 
daa,  aad  rtdteba  ghanea  aric  ibaM. 

rflb  aiiaabeat  ia  die  KatUriaaa  (»  Kttt  i  var 
anM  Hl  batlr  ircarblaicca,  waraa  dte  nm   taaaagta 

lim  dfaMlaicfc  aarb  Kattbariaa  0>  Not  ),  do  dar  ai«fr  IS 
(carblaicm,  kaai  aaarr  berr  roa  Maicdrbaqt  ••'1  a>iair 
aoba  aflb  ratbaai,  aad  der  aha  raatiter  birr  fterat.  btir  I 
dar  acM  aaatater.  Hrtarirb  rtm  Awaerdorff.  Viaanittaa,  Ha»  K 
aad  eta  pri^lar,  der  BM^aca  berr«  bawnarirtfr  waa,  ab  leb 
dam  warra  die  rtm  iaaaaict«  aad  irnariabett.  dte  mr  («kami 
aatrr  «»rb,  aarb  da,  drr  war  dra  wol  brr  N>  odrr  aMbr  So 
wir  pfcaa<r  alte  irrbritrbat  ai»  ralbaat  aa<  dte  4,  dia  äff  d»r  mm  ki 
ralba  «Mwa,  die  warra  atebt  |rebri«rbK,  aiMMter«  m^  mmmtm  Ia  t 
biaitra  Mtara  Iter  abte  raaUter  tprarb.  Jtebra  frvaada.  m 
Itrairtaa  aad  tern— iiilff,  m*  avia  iraMiierr  berr  aad  drr 
la  Ilatta  ^uricfaiaaana  bao.  nae  i»rdraaairr  aad  frfpaN*al  tm  täte  n 
ao  wü  aawr  f*rdtirrr  brrr  daa  ««»bibra  aad  aMa  mi 
1^  batia  Vianvuas  nm  irn«aaa  bnrff  vna  prrica^ra 
biiia  «iia  Ilaird4*banr  M|rri  aad  dar  ratbaacirtrr  barr  Ite4drwba 
rtnea  »itebaa  brvcff,  aitt  drr  «Uli  ari^Bra  «i^l  ««^urcrlt«  da  bab 
Vtaaratiat  aa  n  teara,  aad  der  ataMM^bre) ber  an|ctiier  Mirbal  Mar 
IL*  :'*4*  irbairii »  batta  d«a  fmün  bnrff  ta  der  baadt  aad  aarb  darta,  m  daa  dM 
br%da  atet^baa  teato  warea  1^»  aaa  \iftrrat.M  dea  bnff  gili— 
balle,  «le  d.r  nr^-craaga  aa  lal  aaa  «urbae  crbahea  wmWa  »dl,  d» 
aaa  berr  l^aaiprrrbl,  der  arae  rftaUk«,  an  :or»  brrra  brwff  vi«  M^|de 
b«ra  aft«l  irab  dt«  llaa*.Hi«kA.  dra  ratbaii.'  »irr,  la  aria«  baadl  I  ad 
llaaa  belte  i^ter  Itedderwb  fabra  drr  aUCt  brwff  «idrr  aawf  gmM* 


1475  November.  159 

gen  herrn,  den  nam  seine  gnade  mit  nf  die  barg^.    Wir  vom  tale 
standen  and  sagten,  gott  waste  unser  hertzen. 

Do  nun  das  geschehen  was,  hnb  Hedderich  an:  „herr  bommeister 
and  lieben  frennde,  so  ir  am  nechsten  geantwortet  habet  zu  S.  Moritz 
äff  die  einrede,  die  unser  gnediger  herr  and  der  rath  uff  euer  antwort, 
die  den  von  Hans  Walttheim  von  eaemtwegen  beschahen  uff  die  rech- 
nunge  der  vier  Vorsteher  und  die  vorsehleger  und  umb  das  fronen  in 
beutel,  da  sich  dan  unser  gnediger  herr  unde  der  rath  uff  bedencken 
wolden,  so  meinte  je  unser  gnediger  herr  und  der  rath,  das  die  bom- 
meister und  Schoppen  .sich  der  rechnunge  entschlan  wolden  und  das 
uff  die  Vorsteher  weisen,  so  sie  ie  ein  auftehen  haben  selten,  das  nicht 
unbilliches  oder  unpflichtigs  ausgegeben  oder  verzeret  wurde,  das  sie 
so  nicht  zu  thune,  und  das  fronen  in  beutel  solte  ie  nicht  so  gesche- 
hen,  darumb  wolte  unser  gnediger  herr  und  der  rath  das  unvorwandelt 
nicht  bleiben  lassen.  Wir  baten  umb  ein  gespreche  und  auch  umb 
einen,  der  unser  wort  hilt,  das  wart  uns  vorgunnet. 

Do  kunten  wir  niemandt  vermögen  unter  den  pfennem,  der  unser 
wort  wolte  halten  und  uns  in  dem  stucke  vorantworten.  Hans  Waltt- 
heim hatte  es  vor  gethan,  der  wolte  es  nicht  mehr  thun.  Hans  Seher 
wolde  nicht,  Zölner,  Treptz,  Eleptz,  Pegaw,  noch  andere,  die  gebeten 
wurden,  niemandt  wolte  es  thun,  das  wir  wol  anderthalbe  stunde  oder 
lenger  niemandts  erbitten  kunten. 

Do  schickte  unser  gnediger  herr  zu  uns  und  der  rath,  und  waren 
unwillig,  das  wir  ihnen  nicht  antwort  sageten.  Da  lies  sich  Matz  Pe- 
gaw erbitten  ||  und  forte  unser  wort  in  diese  weyse:  „gnediger  herr,  B1.104^ 
so  uns  euer  gnade  lesset  vorhalten  durch  den  rathsmeister  herm  Hed- 
derich der  dreyer  stucke,  als  nemlich  der  rechnung  der  vier  Vorsteher, 
der  vorschleger  und  der  fronsole  in  beutel,  und  begert  wandel  und  kare 
darumb,  so  bitten  wir  euer  gnade  themutigk  und  den  ersamen  rath, 
nach  dem  male  das  unser  vorfahren  ein  solchs  an  uns  gebracht  haben 
und  ein  altherkommen  altzeit  bey  menschen  gedencken  und  lenger  ge- 
west  ist,  und  wir  das  nicht  erdacht  noch  uff  bracht  haben,  auch  keinen 
Pfennig  in  unsem  nutz  ie  genommen  haben,  das  wir  wol  zu  den  hei- 
ligen erhalten  weiten.  Hierumb  bitten  wir  euch,  gnediger  herr  und 
ersamen  lieben  hem  vom  rathe,  das  ir  uns  die  dinge  so  harte  nicht 
anzihen  wollet,  so  wir  ie  euer  gnaden  und  des  raths  gehorsame  und 
unterthanen  sindt,  und  wollen  uns  auch  allezeit  gerne  nach  euem  gna- 
den und  dem  ersamen  rathe  halten^'.  Do  sprach  mein  herr  und  lies  uns 
sagen  durch  Hedderich,  seine  gnade  wolte  einen  handel  vornemen  und 
der  rath,  das  wir  nu  under  den  pfennem  ihre  6  oder  8  kiesen  wolden 
und  die  dem  rathsmeister  benennen,  die  wir  nemen,  wen  wir  gekoren 
hetten,  die  in  den  handel  gehen  selten.  Do  hatten  wir  unsem  gne- 
digen  herm,  das  uns  seine  gnade  wolte  vorbitten,  das  Peter  von  Jhene 
aus  der  temnitze  kommen  möchte ,  und  wir  andem ,  die  in  gehorsam 


1  Damit  war  also  die  neue  Thalordnong  vom  28.  Noy.  1475  publiciert. 


160  Marcus  Spittendorff. 

sitzen,  das  die  doch  enüichtange  kriegen  möchten,  in  die  kirche  zu 
gehen,  und  auch  was  uns  noth  were.  Do  antwortte  uns  Hedderich, 
sie  wolden  darumb  sprechen,  das  wir  die  weile  unter  uns  kdren.  So 
gingen  wir  in  der  vier  herren  dömtze  und  koren  Hans  Zöiner,  Annyss 
Treptzk,  Niclas  Kleptz,  Hans  Walttheim,  magister  Busse  Blume,  Ba- 
stian Grünheide,  Otto  Wagaw,  Liborius  von  Delitzsch. 
BL 105*  II  Indes  schickte  der  rath  zu  uns  Schlegele  aus  der  Ulrichspfarre 

und  Jacob  Wiessack  und  Hessen  uns  durch  die  beyde  sagen,  das  wir 
mit  nichte  unter  denen  kiesen  solten  zu  dem  handel,  die  im  gehorsam 
sessen,  auch  solten  dieselbigen  in  den  geboten  und  gehorsam  bleiben, 
bis  das  sie  sich  mit  dem  rathe  betten  vortragen.  Do  lissen  wir  ihnen 
sagen  durch  Pegauen,  wen  wir  gekoren  betten,  und  gingen  wider  in 

unser  heuser,  den  das  geborte. 

Uff  die  mittwoche  vigilia  Andree  (29.  Nov.)  wurden  viel  pfenner  aus 
der  Moritzpfarre  uffs  rathaus  vorbotten  und.musten  sich  mit  dem  rathe  vor- 
tragen. Busse  Blume  wardt  gesatzt  in  Strobarts  kemrichen,  Peter  von 
Jhene  kam'  aus  der  themnitze,  wan  er  hatte  sich  mit  dem  rathe  vortragen 
und  hatte  gelobet  zu  geben  200  r.  fl.  worumb?  wissen  sie  wol  etc. 

Uffn  donnerstagk  Andreae  (30.  Nov.)  umb  11  leitete  man  die  raths- 
glocke,  do  waren  aber  mehr  pfenner  hienauff  geheischt  und  musten 
sich  mit  dem  rathe  vortragen. 

Ufln  freytagk  nach  Andreae  (l.Dec.)  umb  11  leitet  man  die  raths- 
glocke,  do  gingen  die  von  innungen  und  gemeinheit  wider  u£fs  rathauss 
und  hatten  aber  viel  pfenner  lassen  vorbotten,  die  sich  mit  ihnen 
musten  vortragen. 

Ufln  donnerstagk  Andreae  (30  Nov.)  im  75.  jhar  des  abents  umb  4 
kam  Doctor  Trost  ^,  Steffen  Mittag,  Paul  Wittembergk^,  Nickel  Zelsen^ 
wider  gen  Halle  und  waren  gewest  zu  Jherusalem. 

Uffn  freytagk  nach  Andreae  zwischen  zwen  und  dreyen  kam  magi- 
ster Busse  Blume  aus  dem  gefenknisse  und  möchte  sich  mit  dem  raäe 
vortragen  han  ^. 

Uffn  sonnabent  nach  Andreae  (2.  Dec.)  lissen  die  bommeister  den 
pfennem  gemein  sagen  durch  den  talvoigt,  man  solte  das  stuck  saltz 

1  Dr.  Johann  Trost,  schon  1469  Prior  des  Servitenklosters,  dessen Geb&ude  in 
der  jetzigen  leipziger  Strasse,  wo  jetzt  die  Uhichskirche  und  d^e  dazu  gehdriofen 
Predigerhäuser  stehen,  damals  noch  nicht  voUendet  waren.  Das  Kloster  lag  froher 
vor  dem  leipziger  Thore  neben  dem  Rabensteine.  Trost  starb  im  Alter  von  100 
Jahren  im  J.  1503.    Dr.  I.  772. 

3  Paul  Witt em borg  erscheint  1472  als  Mitglied  des  Raths  und  gehörte  dem- 
selben auch  1476  als  Bommeister  an.    Hans  W.  erlangte  1406  BOrgerm^t 

'  Dieser  oft  genannte  Mann  war  schon  im  J.  1459  und  darauf  in  den  Jahren 
1462,  1465,  1468,  1470,  1476  MitgUed  des  Raths.  Im  Jahr  1459  erscheint  auch 
ein  Kilian  Z.  als  RathsmitgUed.  Ambrosius  Z.  erlangte  1464  Bürgerrocht  und  sass 
1472,  1475  und  1478  im  Rath. 

^  Zur  Erläuterung  theilen  wir  eine  SteUe  der  oben  erwähnten  hallischen  Chro- 
nik  in  Wernigerode  und  das  sich  hier  findende  Verzeichnis  der  zur  Strafe  gezoge- 
nen Pftnner  mit:  Bl.  280^  ,fiie  pfenner  seint  .  .  gebust  von  des  raths  wegen  da- 
rumb, dass  sie  nicht  mit   dem  rathe  wolden  eins  sein  der  regierunge  halben   des 


1475  December.  IGl 

vor  11  schwertg.  geben  oder  5V2  grosse  g.  ||  „Lieber  gott,  weleh  ein  ge-  BL 105^ 
bott  war  das!  man  kaufte  1/2  sehock  werck  vor  6  r.  fl.  und  1  stueke 
saitz,  etzliche  mochtens  auch  10  g.  neher  haben,  uff  der  gassen  kauffet 
man  1  schock  holtz  vor  7  d.,  so  das  zwar  niemandt  das  werck  holtz 
oder  Stroh  unter  10  schwertg.,  den  der  zober  Deutzsch  galt  1  grossen 
g.und  zwene  hellische  d.,  der  muste  man  ie  4^2  zober  zu  einem  wercke  ha- 
ben, darüber  giengen  manchen  die  woche  6  oder  8  zober  noch  darzu 
abe;  solte  nun  ein  armer  pfenner  den  kothzinse,  wirckerlohn,  pfannen, 
körbe  und  allen  schlett,  der  daranfi  gehet,  an  den  5V2  ^  grossen  g.  haben 
und  das  darvon  ausrichten,  das  kan  nicht  bestehen  oder  kaume.  Sol 
denn^  nun  der  pfenner  muhe  und  arbeit,  grosse  ebenteuer  vor  feuers- 
noth  haben  und  keine  friedige  narungk  oder  gewin  nemen,  so  wil 
das  pfanwerck  von  noth  wegen  argk  und  böse  werden  und  niemandt 
wirt  das  gerne  üben/' 

Uff  den  obgeschrieben  sonnabendt  nach  Andreae  (2.  Dec.)  wardt 
Simon  Böttcher"^  auch  uff  dem  rathause  ingesatzt«».  Die  ehrlichen  stette, 
die  im  bunde  sindt^  hatten  schrillt  gethan  an  den  rath  von  Halle  dieser 
gebrechen  1  uffn  frei  tag  nach  Andreae  (1.  Dec.)y  als  ich  vemam. 

*  „durah"  fehlt.      ^  die  Zahl  Wt  erg&nxt.      ^  deme.      ^  Bötth:      «  Ingewts. 

tak^.  61.  280*  Item  die  bosse  der  pfenner:  Olorius  Kober  dedit  100  fl.  Weittkom 
dedit  200  fl.  minus  20  (?)  fl.  Otte  Wo^w  100  fl.  Gottschalgk  dedit  50  fl.  Jurge 
Bosse  100  fl.  Nortbusen  50  marck.  reter  von  Jhene  200  fl.  Levin  Waltbevm 
100  fl.  Gasper  Becker  50  m.  Yaltin  Zatbe  50  m.  Claus  Ton  Rüden  50  m.  Libo- 
rios  von  Delitz  100  fl.  Tue  Groszkopff  50  m.  Die  Eopscbke  60  fl.  Die  Obnan 
60  fl.  Kleptz  mit  seinem  bruder  (Peter)  50  m.  Peter  Nageil  20  m.  Eune  Zcoke  mit  dem 
aobne  50  m.  Koningstall  50  m.  Heinrich  Blume  50  m.  Maltwitz  mit  seim  sobn 
50  fl.  Claus  Polke  100  fl.  Der  jun^  Bodendorff  50  m.  Magister  Blume  50  m. 
BL  ^1*  Item  der  pfenner  busse,  die  darvor  ist  angehaben.  Marcus  Spittendorff 
(Spickendor£f)  150  fl.  Steffan  Yoigtt  100  fl.  Otte  von  Diskaw  150  fl.  Andreas 
flscher  200fl.  Mattes  Pegaw  150  fl.  Cosmus  Nageil  50  m.  CaroerDuckom  50m. 
Michell  Wittk<mi  181  fl.  Busse  Blome  50  m.  Hans  Greifie  (?)  8  m.  Balzer  Mo- 
ritz 5  m.  Peter  von  Mudiell  150  fl.  Hans  Waltheym  400  fl.  Sander  Drakenstede 
150  fl.  Karl  Drakenstede  30  fl.  Claus  Malttwitz  20  fl.  Claus  Schaffistede  200  fl. 
Ulrich  Schaffistede  (?)  80  m.  Bartholomeus  Wilke  8  m.  Jurge  Nageil  20  m.  Hans 
Bothiger  5  m.  PaweU  Meynhartt  100  fl.  Sander  Meynhartt  80  fl.  Gebertt  Biche- 
ling  10  m.  Hans  Hoke  50  m.  Frantze  Polke  100  fl.  Benedictus  Polke  60  fl. 
Cbuis  Zooberitz  5  m.  Heiniich  Drackenstedte  80  fl.  Powell  Ratz  (Rotz?)  50  m. 
Hans,  Dreves  Seber  150  fl.  Brun  Lutze  15  m.  Heinrich  vom  Hayn  30  m.  Hans 
Boflse  400  fl.  Blasius  Holtzwerdt  400  fl.  Frantze  Parthie  20  fl.  Lorentz  von 
Roden  100  fl.  Jurge  Hedersleben  30  fl.  Mertten  Schneider  30  fl.  Hans  Zcoch 
100  fl.  Dreues  Lddie  5  m.  AnnisTreps  ein  schock  scheffidl  haber.  Barthdomeus 
Gerdke  80  m.  Assmus  vom  Thore  5  m.  Bastian  Grunheyde  50  fl.  Hans  Wale 
115  fl.  Hans  Kerstin  8  m.  Sander  Wq«iw  60  fl.  Bartholomeus  Wogaw  40  fl.  Jan 
Ritfsenbergk  5  m.  Claus  Rudeluff  100  fl.  Dreues  Zogke  80  fl.  Ci^r  Beyer  (?) 
100  fl.  Jurge  Pichtt  60  fl.  Thomes  Zcoberitz  15  m.  Hans,  Peter  2Scolner  100  fl. 
Hans,  Heinrich  Ochsse  100  fl.  Peter  Schencke  50  m.  Bertram  (Bertrum),  Hans 
Qoetz  50  m.  Lorentz,  Jacoff  Benno  100  fl.  Alexius  Raqpe  5  m.  Hans  Schnitze 
50  m.  Baltzer  Aldenbergk  100  fl.  Hans  Schaff  50  m.  Amfarosius  Schonbei^k  60fl. 
Herffordt  100  fl.  Bertolt  Hynne  100  fl.  Kiken  (Kilian?)  Hynne  50  fl.  Simon 
Bechvger  (?)  50  fl.  Jacoff  Ketzendorff;  Dreues  Ketzendorff  200  fl.  Claus  Zogke  5  m. 
Dte  in  beiden  Verzeichnissen  offanbar  doppelt  geschriebenen  Namen  sind  ausgelassen. 
1  Dieser  Brief  der  Hansestädte  ist  im  RaUisarchiv  nicht  mehr  vorhanden,  wird 
nach  einer  Copie  des  Stadtarchivs  za  Helmstedt,  welche  ich  Hom  ProL  Frh. 

QtMhtohtn.  d.  Pr.  SmImmi.  ZI.  11 


102  Marcus  ^ittendor£ 

Uff  die  mittwoche  S.  Nicklas  tagk  (6.  Dec.)  nach  mittage  kamen 
nnsers  herren  von  Magdeburg  rathgeber,  Heinrich  von  Ammendorff  und 
Vincentins,  nffs  rathaos,  und  die  achte,  die  in  den  handel  gekoren  wa- 
ren von  den  pfennem,  die  waren  anch  uffs  rathaus  geheischet  Do 
hatten  dieselbigen  rathgeber  geheischt  von  den  pfennem  50  tausend  fl.; 
warnmb  oder  wordnrch?  das  weis  ich  nicht,  sonder  die  beyde  möchten 
gesaget  haben  nmb  eintracht  und  friede  willen  bischen  sie  solch  gelt 
61.106*  von  des  bischoffs  wegen.  ||  Uffh  montagk  S.  Barbare  tagk  (4.  Dec.)  solte 
ich  geschriben  und  gesagt  haben  vor  S.  Nickels  tagk  (6.  Dec.)^,  do 
ass  der  heimliche  rath  zu  des  greffen  hause  nach  alter  gewonheit. 

Uffn  donnerstagk  Unser  Lieben  Frauen  abendt  Cionceptionis  Mariae 
(7.  Dec.)  uff  nachmittage  wurden  uffs  rathaus  geheischet  die  bommei- 
ster,  die  das  jhar  sassen,  Albrecht  Schaffstedt,  Thomas  Tugaw,  Hein- 
rich Greffe,  Hans  Stoltze,  Paltzer  Aldenburgk,  Hans  Seher,  Drewes 
Fischer,  Peter  von  Michell.  Diese  mochten  sich  mit  dem  rathe  vor- 
tragen und  gelobeten  zu  geben  etzliche  2  c^entum),  etzliche  1^/2  c(entum)  fl. 
Hans  Busse  und  Hans  Walttheim  solten  sich  auch  mit  dem  rathe  vortragen, 
die  waren  auch  geheischet,  und  itzlicher  solte  haben  gegeben  8  c(entum)fl^ 
aber  sie  wolten  das  nicht  geben,  darumb  musten  die  beide  wider  in 
ihre  heuser  gehen.  Dis  geschicke  was  gar  ein  ungehort  dingk,  ich 
meine,  das  kein  mensche  nie  mehr  solches  gehöret  noch  erfahren  habe% 
das  in  der  Stadt  zu  Halle  irre  ging  uff  das  mahl. 

*  haben. 


V.  d.  Kopp  in  Leipzig  verdanke,  mitgetheilt  ,  J)en  erszamen  radismeysteien.  rhath- 
mannen  unde  meysteren  der  inninge  to  Halle,  unszen  bisunderen  guden  mmden. 
Unsen  fruntliken  deinst  mit  erbedinge  alles  guden  vom.  Erszame,  wüsen,  guden 
frunde.  Juwe  unde  unse  frunt,  de  erszame  rad  van  Magdeborg,  bebben  uns  itliken 
unwillea.  de  de  twisschen  juwer  leve  unde  den  in  dem  dale  juwer  stad  van  rechtidieyt 
unde  anderer  gebreken  wente  bere  entstanden,  ok  van  anderem  fremden  gerochte 
vomomen  nicht  to  slete  gekomen  is,  dat  uns  allen  doch  van  hertoi  nicht  belevet, 
so  gii  uns  gewandt  sin,  des  gii  denae  uns  warbafftigen  geloven  mögen.  Also  guden 
frunde  hebbe  we  der  wegen  uns  in  de  stad  Helmstede  vorgaddert  unde  de  din^ 
in  juwer  stad  beste  vaste  to  synne  genomen  mit  betrachtinge,  disit  uth  sulken  saken,  de 
de  in  steden  so  enn^reten,  in  vortiiden  anderen,  juwen  unde  unsen  frunde  (!),  so  ^ 
we  nicht  twiveln  sulfes  wol  wetten,  ewich  schade  unde  grod  faX  van  gekomen  is, 
hopen  doch,  juwe  leve  willen  gik  unde  juwe  erlike  stad  unde  nakomelinge  wol  be- 
dencken.  So  were  doch  unse  wolmeninge,  mochte  uns  von  juwer  leve  vorgont  wer- 
den, (dat  we)  twisschen  juwer  ersamen  leve  (unde)  den  in  dem  dale  de  gebreken 
ane  vordacht  mochten  handelen,  dar  we  uns  to  vorboden,  scheide  gii  uns  allen  gnd- 
willich  erfinden.  Bidden  ok  mit  allem  flite,  juwe  leve  willen  in  dussen  saken  nicht 
gewalt,  sunder  juwer  erliken  stad  Mheyt  andechtich  wesen  gebruken,  angesehen  unae 
gude  wolmeninge,  neynem  deyle  äff  edder  biistal  to  donde,  anders  wen  also  juwer 
leve  op  allen  deilen  fromlick  unde  erlick  were,  uns  in  dussen  saken  nicht  wiUen  ent- 
horen.  Yordenen  we  alle  tigen  juwe  leve  insampt  unde  bisunderen  ungesiMurtes 
deinstes  gerne,  hopen,  gii  werden  unse  wolmeninge  nicht  bülegen,  unde  bidden  juwer 
leve  richtige  antworde,  dar  we  uns  mochten  na  richten.  Schreven  under  juwer 
unde  unser  frunde  van  Helmstede  secrete,  des  we  hir  to  gebruken,  am  avende 
Andree  apostoli  (30.  Nov.)  anno  Domini  LXX  quinto.  De  rode  der  erliken  stede 
Magdeboig,  Brunswick,  Halberstad,  Hildensem,  Gotting,  Stendal,  Embeke,  Northeym, 
Hanofer,  Helmstede. 

1  Eine  in  den  Text  gekommene  verbessernde  Bandbemerkung  des  Yer&SBerB. 


1475  Noyember.  163 

üflf  den  obgeschrieben  Unser  Lieben  Frauen  tagk  (8.  Dec.)  Vor- 
name ich,  das  unser  herre  von  Magdeburg  sehre  kranck  was  und  hatte 
3  doctores  bey  ihme  und  möchte  uff  Unser  Lieben  Frauen  abendt  oder 
tag  geöleyt  sein. 

Uffn  sonnabent  nach  Conceptionis  Mariae  (9.  Dec.)  Vormittage  umb 
11  wart  ich  Marcus  Spittendorff  geheischet,  von  stundt  uffs  rathaus  zu 
kommen.  Da  waren  vor  mir  viel  ander  auch  geheischt,  die  warn  dro- 
ben, und  etzliche  auch  herab,  die  sich  mit  ihnen  vortragen  hatten, 
als  Mattes  Pegau,  Claus  Schaffstedt,  Lorentz  von  Eeuden  und  andere. 
Nun  ich  Marcus  Spittendorff^  wardt  geheischet  in  die  dömtze,  der 
rathsmeister  Hans  Seile  hub  an  und  sprach,  der  stadtschreyber  Michel 
Marschalck  sass  auch  darbey:  „her  rathsmeister  Spittendorff,  nachdeme 
ir  so  ie  vormals  beschuldiget  seydt,  das  habt  ir  wol  verstanden,  ||  ist  Bl.  106^ 
nicht  noth,  das  ich  das  noch  eins  erzele,  so  wollen  meine  herren  des 
raths  das  verwandelt  haben,  dorauff  mOget  ir  sagen,  was  ir  zu  wan- 
del  geben  wolt".  Dorauff  antwortet  ich :  „lieben  herm,  ir  werdet  mich 
des  wandeis  überheben.'*  Hub  Hans  Seile  wieder  an  und  sprach:  „ir 
sollet  dem  rathe  tausend  fl.  geben".  Dorauff  antworte  ich  Marcus 
Spittendorff^ :  ,4ieben  herren,  alle  mein  gutt  ist  nicht  so  viel  werdt,  so 
ich  das  verkeuffte,  solte  ich  und  mein  söhn  erbeloss  werden,  were  euch 
wenig  mit  behulfen,  ich  hoffe,  ir  begert  des  nicht,  sonder  so  ir  busse 
von  mir  wolt  haben,  wil  ich  gerne  10  oder  20  marcken  geben,  uff 
das  die  dinge  gutt  werden'^  Do  hub  Hans  Seile  an:  „es  ist  weder 
umb  20  noch  50  oder  hundert  marcken  zu  thun.  Ich  thue  euch  gebott 
bey  allen  gebotten,  das  ir  gehet  in  der  vierherren  dömtze  und  daraus 
nicht  bey  leybe  und  bey  gutte,  ihr  thut  das  mit  des  raths  willen".  Ich 
gieng  hin  und  was  gehorsam.  Eurtzlich  kam  Sander  Drackenstett  zu 
mir,  dem  was  auch  solch  gebott  geschehen;  da  sassen  wir  beide,  bis 
der  seger  3  hatte  geschlagen  nachmittage.  Indes  welche  herm  und 
auch  der  rathsmeister  Hans  Seile  durch  der  vierherren  dömtze  in  die 
kemmerey  gingen,  do  baten  wir,  das  sie  doch  gutte  mitler  und  vorfu- 
ger  wem,  das  uns  die  dinge  so  hart  nicht  vorgehalten  wurden,  sie 
sageten  uns  alle,  es  were  in  leidt,  sie  wolden  gerne  das  beste 
thun.  Wir  schickten  auch  beide  m  Hedderich  und  Peter  Schaffkopffe 
in  die  dömtze  und  lissen  die  zu  uns  bitten  und  hatten  mancherley  rede 
und  auch  in  betteweise  mit  ihn,  sie  erboten  sich,  sie  weiten  geme 
das  beste  thun.  Sander  Drackenstede  wardt  geheischet  und  krege 
sein  ende  und  gelobete  ihnen  2  c(entum)  fl.  zu  geben.  Ich  Marcus 
wardt  auch  geheischet;  fragte  Hans  Seile,  ob  ich  mich  bedacht  bette, 
was  ich  ihnen  wolde  geben.  Do  ||  hotte  ich  in  50  marck.  Do  sprachen  BL107* 
sie  darumb  und  hischen  mich  wider.  Hub  Hans  Seile  an  und  sprach: 
„ir  Marcus  Spittendorff,  unsere  herren  haben  gesprochen  und  wollen 
2c(entum)  fl.  abelassen,  ir  solt  in  achthundert  fl.  geben."  Ich  Marcus  hübe 
aber  an  zu  bitten,  aber  es  half  nicht,  sondem  der  rathsmeister  Hans 
Seile  sprach,  ich  solte  bey  allen  gebotten  und  bey  den  gelobten  wider 

*  Muew  S.      ^  M.  S: 

11» 


164  Marcos  Spittendorlt 

in  den  gehorsam  gehen  in  mein  haus  and  solte  mich  bedencken,  was 
ich  thnn  wolte,  and  soltes  ihm  in  acht  tagen  wider  sagen  lassen,  oder 
sie  wolteu  die  wiikir  mit  mir  halten.  Ich  hub  an  Torbas  zn  bitten, 
das  sie  mirs  gnediglich  anstellen  wolden,  ich  weide  mich  ie  gehorsam- 
lich halten,  es  half  nicht,  sondern  Jacob  Weissack  and  Hederich  spra- 
chen za  mir:  „es  ist  gatt,  gehet  wider  in  den  gehorsam  and  schickt 
wider  an  den  rath;  so  mag  man  andere  wege  finden^.  So  ging  ich 
wider  in  mein  haas. 

Uffn  sonabent  obgeschrieben  (9.Dec.)  warden  die  bommeister  aach 
afs  rathans  geheischet,  and  in  wart  geantwortet  von  denen,  die  von 
innnngen  and  gemeinbeit  daroben  waren,  die  darza  geschickt  and  ge- 
koren waren,  die  regierange  des  tals,  die  den  aasgeschrieben  was  anss 
dem  vorsiegelten*  briffe,  den  nnser  herr  von  Magdeburg  dem  raths- 
meister  Hans  Seilen  antwortte  darch  herr  Lamprechten^  seinen  cantzler, 
der  was  vorsiegeli  mit  der  Stadt  Siegel,  der  den  bornmeistem  wart  etc. 

Uffn  montagk  darnach  (ll.Dec.)  sassen  die  bommeister  aber  dem  tal- 
schösse  and  mästen  das  nehmen  nff  dem  rathause  and  sassen  dar  za  dem 
ersten  mahl  and  nicht  in  der  pfenner  hoffe,  als  vor  gewönlich  was.  Ao.  75. 

Uff  den  obgeschrieben  montag  beschickte  ich  gatte  freunde  and 
sagte  denen,  wie  mirs  zastunde,  and  batt,  das  sie  mit  etzlichen  wolten 
reden,  das  mir  die  ding  so  harte  nicht  warden  vorgehalden.  So  wardt 
Bl.107^  mir  zu  wissen  ||  durch  eine  perschon,  dasichs  liesse  bleiben,  es  möchte 
sich  in  zweyen  oder  drey  tagen  anders  schicken;  den  ie  mehr  das  ich 
etzliche  liesse  bitten,  ie  erger  sie  wurden,  so  lies  ichs  anstehen. 

Uff  die  mittwoche  Luciae  (13.  Dec.)  im^  75.  jhare  des  morgens 
hatte  der  prediger  zu  den  barffussem  gebeten  vor  den  bischoff  zu  Mag- 
deburg und  gesagt,  er  were  gestorben  umb  4  uff  den  morgen.  Gott 
der  allmechtige  erbarme  sich  aber  seine  seele  und  vorgebe  ime  alle 
seine  sunde!  Wan  er  war  eine  nrsache  alle  des,  das  den  pfennem 
geschach.  Er  sagete  den  pfennem  viel  zu  und  lies  in  auch  durch  etz- 
liche die  seinen  zusagen,  das  sie  keines  selten  übergeben,  er  wolte 
ihnen  hülfe  und  beystandt  thun  and  wolte  uns  zu  gleiche  und  rechte 
vortedigen ,  aber  wie  es  geschach,  erfunden  die  pfenner  wol,  etzliche^ 
die  in  die  themnitze  gesatzt,  etzliche  uff  die  dOrme,  etzliche  in  ihre 
heuser  sitzen  musten  und  iaste  gelt  geloben  musten,  dem  rathe  za  ge- 
ben, und  das  der  pfenner  kästen  zu  S.  Moritz  mit  ihrem  gelde  uffs 
rathaus  wardt  getragen,  and  er  uns  darnach  zu  S.  Moritz  beschuldigte, 
das  dasselbige  gelt,  das  in  dem  kästen  gewest  was,  das  darauss  ge- 
nommen and  das  zu  S.  Jörgen  der  ebtissin  zu  behalten  gegeben  was, 
das  betten  vieleichte  die  pfenner  von  ihren  guttem  zu  hauffe  geschla- 
gen, und  wolte  uns,  als  wir  vemamen,  erblos  oder  guttlos  machen. 
Und  der  bischoff  hatte  dasselbige  befolen,  betten  wir  pfenner  was  von 
gelde,  das  wir  das  irgent  aus  der  Stadt  brechteu;  wan  er  merckte,  das 
volck  war  gantz  irre.  Hette  aber  das  seine  gnade  nicht  vorhangen, 
das  sie  in  der  statt  mit  den  pfennem  so  gebart  betten,  es  were  ohne 

*  Tor  „briffe'^  finden  stob  in  dar  Handachrifl  die  nntentrklienen  Worte  t^wtdel  oder^'.      ^  Ion. 


1475  Becember.  165 

zwei£fel  wol  nach  blieben;  daromb  meine  ich,  das  er  and  die  diese 
dingk  thaten,  meinten,  sie  wolten  ||  zumahl  gross  gelt  finden,  das  die  B1.108^ 
pfenner  haben  solten,  als  das  gerächte  was;  aber  gott  der  allmecbtige 
weis,  das  wir  kein  ander  gelt  hatten,  den  das  wir  samleten  von  de- 
nen, die  pfenner  wurden,  davon  wir  dan  40  fl.  behüten  nach  laut  and 
Inhalte  der  wilköhre,  and  von  den  Zinsen,  die  die  pfenner  offs  kelners 
hoffe  han.  Danunb  mercke  ein  idermann,  das  der  glaube  gar  ein  hoch 
gatt  ist.  Wol  denen,  die  waren  glanben  erkennen  unde  den  befinden. 
Der  bischoff  hertzogk  Johannes  von  Beyern  lies  einsmals  werben  und 
sagen  der  etzlichen  den  pfennem  durch  einen  seiner  gewaltigen ;  das 
seine  gnade  gerne  wolte  3  oder  4  pfenner,  das  sie  zu  im  uff  die  bürg 
zum  Gybichenstein  kommen  selten  und  bey  ime  dar  bleiben,  bis  diese 
ding  anders  wurden,  aber  sie  wolten  das  nicht  thun;  gott  der  all- 
mecbtige wolte  es  nicht.  0  allmechtiger  gott,  bette  unser  gnediger 
herr  von  Magdeburg  gesprochen  zu  den  pfennem  oder  zu  den  bom- 
meistem  im  anfange  oder  im  mittel  des  irthumbs:  „lieben  freunde,  so 
und  so  kompt  vor  uns,  wie  die  regierunge  des  tals  zugehet ;  oder  solche 
rede  kommen  vor  uns,  wie  es  nicht  gehalten  wirdt,  wie  es  wol  ge- 
burlich  were,  und  hierumb  haben  uns  die  von  Innungen  und  gemein- 
heit  vaste  angeruffen,  oder  etzliche*  von  denen,  das  wyr  die  ordenunge 
im  tale  anders  machen  sollen,  auch  seyn  wir  des  eins  mit  denselbigen 
von  Innungen  und  gemeinheit,  das  wir  die  rechnunge  andern  wollen, 
hierumb  seit  das  mit  zufriden,  wir  hofien,  das  so  zu  machen,  das  is^ 
göttlich  und  ehrlich  ist  und  niemandt  zu  nahe!  Das  that  er  nicht? 
auch  waren  die  von  Innungen  und  gemeinheit  uns  pfennem  nicht  so 
gunstlich,  das  sie  uns  vor  deme  möchten  gewamet  haben,  so  sie  wol 
wüsten,  was  sie  über  uns  rathen  wolten  ||  oder  gerathen  hatten,  auch  6L 108  ^ 
was  es,  gott  sey  gelobet,  das  niemandt  mit  den  pfeunern  wol  reden 
muste.  Fromme  leute  aus  der  gemeinheit,  die  den  pfennem  guttes 
gunten  oder  guttes  von  in  sagten,  die  wurden  von  stundt  vorgebracht 
uff  das  rathaus,  die  musten  janmier  und  leiden  haben,  man  weisete  sie 
uff  die  törme,  in  die  heuser  und  huste  sie,  und  thaten  denen  warlich 
viel  leidens.  Hette  uns  der  bischoff  die  gebrechen  so  zu  vorstehen  ge- 
geben oder  unser  freunde  uff  dem  rathause,  vorwar  wirpienner  wolten 
uns  wol  geburlich  und  recht  han  vorhalden  und  auch  lassen  guttlich 
unterweisen!  Unser  herr  von  Magdeburg  und  auch  die  von  Innungen 
und  gemeinheit  uff  dem  rathause  sassen,  wüsten  wol,  das  wir  uff  seine 
gnade,  sein  wirdiges  capittel  und  auch  auff  den  rath  von  Magdeburg 
die  gebrechen  gantz  gesatzt  und  gestalt  hatten  zu  S.  Moritz  im  remb- 
ter,  das  sie  die  scheiden  selten  freundtlich  mit  wissen  oder  im  rechten 
durch  schriftliche  schulde  und  antwort,  da  die  von  Innungen  und  ge- 
meinheit kein  wörtlin  stunden  und  das  auch  so  verwilligten.  Und 
mein  herr ,  sein  capittel  und  die  von  Magdeburg  namen  das  so  an, 
aber  damach  möchten  die  von  Innungen  und  gemeinheit  geschickt 
waren  zu  dem  handel,  beruen^  der  vorwilligunge  und  mein  herr  mit 

*  „oder  «Uliche**  doppelt.      ^  ,4gt".      «  In  der  htiXL  Handschrift  undentllch  «^benron",  In  der 
JUngeni  magd.  „die  VofwUUgong  bermen**. 


166  Marcus  Spittendorff. 

ihnen,  als  mich  bedanchte,  nnd  wolten  yorbas  mein  herr  von  Magde- 
burg, sein  capittel  und  den  rath  da  bey  dem  *  handel  nicht  mehr  haben 
und  ans  pfennem  keines  rechten  zustatten  noch  vergönnen,  sondern 
was  sie  uflf  uns  schrieben  oder  dichten,  da  muste  wir  pfenner  nicht 
viel  uffreden,  als  die  notturft  woi  geheischet. 

Wir  sagten,  wir  weren  übergeben  von  unsem  herren  und  auch 
von  unserm   widertheile.    Dieses   geschach  alles,  er  unser  herr  von 

Bl.  109*  Magdeburg  starb  etc.  || 

Lieber  gott,  welch  wunderlich  dingk  war  dis!  Unser  herr  von 
Magdeburg,  vor  der  zeit  ehe  er  zu  S.  Moritz  mit  seinem  capittel  und 
dem  rathe  von  Magdeburg  was,  als  hier  vorgeschrieben  stehet,  das  die 
gebrechen  von  beyden  theilen  in  freundtschaft  oder  im  rechte  uff  sie 
gestalt  wurden,  vor  der  zeit  und  nach  der  zeit  schickte  er  offte  nach 
etzlichen  erlichen  bürgern,  den  pfennem,  und  hatte  mancherley  rede 
dis  gebrechens  mit  denen  und  ienen  auch,  solte  er  der  pfenner  mechtigk 
sein  zu  ehre,  gleich  und  rechte,  und  das  ihme  die  pfenner  zusageten 
das  sie  sich  hinder  ihme  mit  denen  vom  rathe,  innungen  und  gemein- 
heit  nicht  vortragen  wolten,  so  wolte  er  den  pfennem  rath,  hülfe  und 
beystandt  thun  mit  lande  und  leuten,  auch  mit  liebe  und  gutte.  Die 
armen  pfenner  gleubeteu.  Wie  sie  das  befunden,  ist  gotte  bekant  und 
auch  offenbar.  Do  wir  meinten,  unser  herr  von  Magdeburg  solte  schei- 
desrichter^  sein  mit  dem  capittel  und  dem  rathe  von  Magdeburg,  so 
wir  die  pfenner  zusagen,  lies  mein  herr  das  capittel  und  die  von  Mag- 
deburg von  sich  und  wolte  sie  bey  dem  handel  nicht  haben,  und  er 
wardt  do  kleger  über  die  pfenner  und  auch  selber  richter.  0  lieber 
gott,  welch  ding  war  das !  Im  ersten  wolte  unser  herr  der  dinge  alleine 
nicht  zu  thune  haben  hinder  dem  capittel  und  denen  von  Magdeburg 
umb  vordacht  willen,  das  er  von  keinem  theile  vordacht  haben  wolde, 
das  er  einem  mehr  zulegen  wolte,  denn  dem  andem,  und  gar  kurtz- 
lich  wandelte  sich  das  umb.  Wir  pfenner  etzliche  betten  sich  ehe  gar 
was  grosses  vorsehen  oder  vermutet,  ehe  denn  das  gesehen  solte,  gleich- 
wol  kam  das  anders. 

Es  geschach  im<^  75.  jhare  in  der  fasten  oder  kurtz  nach  ostera,  do 
ich  Marcus  Spittendorff  von  dem  rathause  käme  und  der  regierunge 

BL109^  nicht  zu  thun  hatte,  als  ich  vor  ||  fasnachten  hatte,  do  kam  Heinrich 
von  Ammendorff  zu  Unser  Lieben  Frauen  uff  den  kirchoff  gegangen  zu 
dem  pferner%  der  stundt  uff  dem  kirchoffe  und  betete.  So  gehe  ich 
Marcus  Spittendorff  aus  der  kirchen  und  Heinrich  von  Animendorff 
wardt  meiner  gewar  und  gieng  schnelle  zu  mir  und  gab  mir  seine 
handt  und  sprach:  „lieber  rathsmeister,  ich  dancke  euch  also,  meinem 
besondem  gutten  freundt,  und  mein  gnediger  herr  von  Magdeburg 
weis  euch  sonderlichen  danck  und  auch  seine  rethe,  das  ir  euch  uff 
dem  rathause  so  wol  gehalten  habt  und  das  abetreten  nicht  gevolwort 
noch  übergeben  habt,  wo  irs  übergeben  bettet  und  weret  nicht  so  harte 
darkegen  gewest,   es  were  nimmermehr    gutt  in  der  Stadt  worden. 

*  den.       ^  in  der  h.  H.  ,,aoheiden8  rechten",  In'  der  JQngenk  m.  ,tScMedee  Blohter*^       ^  inn. 
«*  S.       •  „pfenner"  h   "      -««--«  POnner"  m.  H. 


1475  December.  167 

Dammb  solt  irs  warbaftig  erfinden,  das  mein  gnediger  herr  euch  das 
dancket  und  nachsagen  wird  und  auch  seine  manschaft  aasswendig, 
das  ir  keines  darinne  vorgeben  habet.  Aber  wie  mir  der  danck  be- 
schachi  wardtmir  wolza  wissen  und  offenbar,  als  davor  geschrieben  stehet 

Uffii  donnerstag  nach  Lnciae  (14.  Dec.)  umb  11  zu  mittage  wardt 
ich  Marcus  Spittendorff  offs  rathaus  geheischet,  so  wardt  mir  aber  vor- 
gehalten, als  am  nechsten  \  do  ich  anch  daroben  was,  wie  mein  leib 
und  gutt  stunde  ins  raths  handt  umb  den  willen,  das  ich  den  schOppen 
Hans  Zöhier  bette  helfen  zu  einem  bommeister  kiesen,  so  ich  wol  ge- 
wust  bette,  das  Innungen  und  gemeinheit  das  nicht  betten  wollen  ha- 
ben, und  darumb  bette  jammer  und  noth  davon  mögen  kommen,  und 
der  rede  fitste  mehr*  und  bundens  harte.  Ich  bäte  &ste,  das  sie  an- 
sehen weiten  gelegenheit  der  dinge,  bis  das  sie  faste  sprachen  3  oder  4 
mahl,  das  ich  ihn  uffs  letzte  geloben  muste  zu^  geben  IVs  c(entum)  fl.  bey 
dem  rathe,  das  that  ich,  so  kam  ich  von  ihnen.  Aber  des  gefengniss  sagten 
sie  mich  los,  ich  möchte  warten  des  meinen,  were  es,  das  die  andern 
besandt  wurden  umb  einen  nrfride  zu  thun ,  wie  mans  mit  den  bilde, 
so  wurde  mans  mit  mir  auch  halten,  wurden  sie  mich  darzu  besen- 
den etc.    Sprach  ich  ia. 

8  Uff  den  obgeschriebenen  donnerstagk  (14.  Dec.)  kam  Hans  Busse  BL  110' 
auch  vom  rathe.  Aber  Hans  Walttheim  satzten  sie  wider  in  Strobarts 
kemrichen.  Ach  lieber  gott,  welche  wunderliche  weyse  war  das  mit 
dem  setzen!  Er  kam  denselbigen  abent  wieder  raus.  Ach  lieber 
gott,  welche  wunderliche  vornehmen  geschahen  durch  unsern  herren, 
den  bischoff  von  Magdeburg! 

Uff  die  mittwoche  nach  Elisabett  (22.  Nov.)  sprach  er  offenbar 
zu  S.  Moritz  im  rempter  vor  den  berm  und  graffen  und  schwüre,  gott 
vniste,  das  er  seinen  nutz  in  diesen  dingen  nicht  suchte,  sondern  er 
thete  das  umb  des  gemeinen  nutzes  willen  und  umb  eintracht  willen, 
und  nam  doch  gleichwol  darnach  vor,  das  die  uff  dem  rathause  sassen,  alle 
pfenner  schätzten  oder  husten  etzlichen  umb  1  c(entum),  etzlichen  umb  1  ^,'2 
c(entum),  etzlichen  80  r.  fl.,so  uff  und  abe;  und  danach  läTmittwoche  S.  Nie- 
las  tagk  (6.  Dec.)  schickte  er  seine  gewaltigen,  nemlich  Heinrich  von 
Anmiendorff  und  Vincentius,  uffs  rathaus,  und  da  waren  die  achte,  die 
von  den  pfennem  gekoren  waren  ^  auch  geheischet  uffs  rathaus.  Da 
bischen  die  beyde  fun&igk  tausent  fl.  von  den  pfennem ;  was  unser 
herr  von  Magdeburg  da  suchte,  seinen  eigen  oder  einen  gemeinen  nutz 
und  friede,  das  ist  gotte  wolbekant.  Ich  verwundere  mich,  were  er 
lenger  lebendigk  blieben,  Hans  Walttheim,  Hans  Busse  und  ich,  Mar- 
cus Spittendorff,  weren  noch  kaume  so  von  dem  rathe  kommen,  es 
were  den,  das  gott  der  allmechtige  ihme  und  den  andern  anders  ein- 
gegeben bette,  das  sie  ufi  andere  wege  betten  <^  mögen  kommen. 

Uffii  freitag  nach  Luciae  (15.  Dec.)  im  75.  jare  waren  bommeister 

*  tfinehr''  er^lnxt»      ^  f Unben  xa  miute.      ^  httte« 

1  Vgl  S.  163. 

a  Vgl  oben  S.  159-162. 


168  Marcos  ^ttendor£fl 

und  Schoppen  in  Claus  Schaflfsteden  banse,  so  der  oberbornmeister  Al- 
brecht ^  mit  Clans  Jenen  was,  nnd  da  spräche  wir  nmb  des  tals  ge- 
scheite nnd  nicht  im  pfenner  hoffe.  Heinrich  Geylinck  wardt  da  pfen- 
ner  nnd  gab  nach  alder  gewonheit  nnd  nach  laut  nnd  Inhalt  der  stadt 
wölkihr  §3  r.  fl.  und  brachte  die  uff  morgen  sonabent  nffis  rathans  nach 
laut  der  wölköre.  Do  weiten  die  von  Innungen  und  gemeinheity  die  nff 
BL  110^  dem  rathanse  sassen,  die  gülden  ||  nicht  nemen  und  sageten  zu  dem 
bommeister,  er  solte  in  die  fl.  alle  80  bringen  nffs  rathaus,  wen  sie  wa- 
ren des  ein  mit  dem  bischoffe,  der  gestorben  war,  nnd  auch  mit  In- 
nungen und  gemeinheity  und  sageten  dem  bommeister,  das  er  die  Schop- 
pen verböte  und  sagte  inen  das;  dis  wardt  den  schOppen  gesaget 
durch  den  bornmeister.  Die  schöppen  befahlen  den  den  bommeistem, 
das  sie  uff  nachmittagk  vor  sie  uffs  rathaus  giengen  und  beten ,  das 
sie  uns  bey  alter  gewonheit,  auch  bey  wilkir  und  rechte  lassen  wolten, 
und  den  pfennem  ihre  40  fl.  lassen  bleiben,  als  es  bisher  Tor  langer 
zeit  gewest  und  auch  bewilkiret  were;  wolten  sie  des  nicht  thun,  so 
selten  die  bommeister  bitten,  das  sie  ihnen  vergunnen  wolten,  das  sie 
die  pfenner  alle  verboten  möchten,  so  es  sie  alle  belangete ;  wolden  sie 
des  aber  nicht  thun,  das  sie  dan  noch  einmahl  bitten  selten,  das  sie 
das  noch  eins  an  die  schöppen  bringen  möchten,  uff  das  die  schöppen 
im  tale  nicht  sprechen  dörften,  die  bommeister  betten  inen  das  vor- 
geben etc.  Die  bommeister  brachten  der  schöppen  bitte  an  uf  dem 
rathause,  als  oben  geschrieben  stehet.  Aber  die  uff  dem  rathause 
Sassen  von  Innungen  und  gemeinheit,  wolten  das  nicht  vorgunnen,  das 
man  die  pfenner  zu  hauffen  solte  haben,  sondern  Hans  SeUe  hatte  ge- 
saget zu  den  bommeistem ,  sie  selten  ihm  60  r.  fl.  antworten ,  die  an- 
dem  20  selten  die  pfenner  behalten,  wens  ihnen  anders  zu  dancke 
were,  oder  selten  in  die  fl.  alle  80  bringen,  oder  sie  wolten  anders  dar- 
zu  dencken,  das  möchten  sie  den  schöppen  sagen. 

Uffh^  montag  (18.Dec.?)  wurden  die  schöppen  geheischet,  und  die 
rede  wurde  ihnen  durch  die  bommeister  gesagt  Do  gab  man  noch 
20  fl.  den  bommeistem  und  lies  in  die  nffis  rathaus  bringen ,  dan  wir 
marckten,  sie  wolden  ihren  willen  han. 

Uffh  donnerstagk  vorThomae  (14.Dec)  ungefehrlich  lissen  die  vier 
rathmanne  vom  tale  nmb  tag  werben,  die  lange  ^  zeit  in  ihren  heusem 
sitzen  musten,  so  wart  inen  tag  gegeben  von  ihren  eydtgenossen ,  die 
von  Innungen  und  gemeinheit  sassen  uff  dem  rathause ,  wiewol  billich 


B1.111»  I 

N 


gewest  were,  das  die  viere  vom  tale  und  auch  der  kemmerer  Peter 
awman  in  ihren  gekomen  stenden  gesessen  betten,  als  die  andern, 
aber  es  muste  uff  die  zeit  nicht  sein. 

Uff  den  tagk  wardt  der  bischoff  zu  Magdeburg  begraben  etc. 

*  „Donnentagk"  in  der  HjuidtebrUt,  aber  ftnsgestrichen.      ^  Lenge. 


1  A.  SchaflEstedt 


1476  Januar. 


Uffh 


donnerstag  der  anschuldigen  kindlin  tag  (28.  Dec.  1475) 
im  76.  jhare  vor  mittage  wardt  das  gutt  uberleidt  und  gerechent  off 
dem  rathanse  vor  denen,  die  droben  sassen,  die  von  innongen  und  ge- 
meinheit  waren,  aber  die  4  vom  tale,  nemlich  Hans  Kluge,  rathsmeister, 
Cosmus  Quetz,  Heinrich  Brackstede,  Claus  von  Jhene  und  auch  Pe- 
ter Nauman,  ein  innungsman,  die  zum  rathe  gekoren  waren  bey  eyden, 
die  musten  bey  der  rechnnnge  nicht  sitzen,  sondern  die  3  bornmeister 
waren  alleine  darbey,  darumb  behilten  sie  des  brieffes  bereyte(!)  nicht,, 
des  sich  die  von  Innungen  und  gemeinheit  mit  dem  bischoffe  vertragen 
und  vorschrieben  hatten,  so  die  rechnunge  vor  dem  gantzen  rathe  be- 
schehen  solte.  So  waren  die  obgeschribne  fünf  manne  nicht  darbey^ 
sie  wurden  darzu  auch  nicht  geheischt.  Der  probst  zu  S.  Jörgen  und 
Hans  Seher,  bey  de  lehnmanne  des  bischoffs,  die  wurden  beyde  gehei- 
schet, aber  der  probst  wolde  darbey  nicht  sitzen  und  gesagt,  er  were 
nicht  mehr  ein  lehnmann,  auch  were  ihme  von  dem  bischoffe  bey  sei- 
nem leben  noch  von  dem  capittel  nichts  befohlen,  und  war  vom  rathause 
gegangen.  Aber  Hans  Seher  hatte  sich  in  der  weysc  auch  entschuldi- 
get ,  do  mochten  die  uff  dem  rathause  in  gebeten  han ,  das  er  hiebe 
vor  sich,  vor  seine  perschon,  und  überlegte  das  gutt,  das  hatte  er 
gethan« 

Uffh  sonabendt  nach  Nativitatis  Christi  (30.  Dec.  1475)  1400  im  76. 
jhare  vor  mittage  wurden  die  3  bornmeister  geheischet  ufBs  rathaus, 
und  die  uff  dem  rathause  sassen,  die  7  im  rathe  und  die  meister,  hat- 
ten den  dreyen  bommeistem  sagen  lassen  durch  Hans  Seilen,  der  ein 
rathsmeister  was,  das  die  bornmeister  den  fleischmeister Veitt  Roltzen 
solten  Urlauben  und  einen  andern  uffhemen,  wen  sie  weiten  nicht,  das 
ihn  bornmeister  und  schöppen  lenger  an  dem  ampte  behalten  solten, 
so  wardt  er  geurlaubet  von  bornmeister  und  schöppen.  ||  Sie  hatten  BLlll 
auch  gesaget  zu  den  bommeistem,  die  uff  dem  rathause  sassen,  als 
oben  geschrieben  stehet,  ihre  meinunge  were,  und  nemen  das  vor  das 
beste,  das  ein  itzlicher  pfenner  dem  pfanschmiede  geben  solte  des  jhars 
zu  vorsdilagelde  von  den  pfennem  12  grosse  g.  oder  24  schwertg- 
Eine  solche  ufiisasse  namen  sie  vor  das  beste  und  weiten  das  uff  die 
pfenner  bringen,  darinne  was  wol  zu  mercken,  das  sie  die  pfanschmide 

^  und  die  reiche  machen  wolden^  und  uff  die  pfenner  und  ihre 

koth  erbzinse  setzen  und  machen  weiten,  des  nie  mehr  gebort  was« 
Die  pfenner  baten  die  3  bommeister,  das  sie  den  rath,  die  uff  die  zeit 
uff  dem  rathause  sassen,  bitten  wolden,  das  man  sie  höher  mit  uffsatze 
nicht  beschweren  wolde,  wen  sie  vor  alder  gewest  weren.    Wen  die 

*  Bier  tohebit  In  d«r  Baadiclirtft  «twM  la  f eUen.      ^  woMe. 


170  Marcus  Spittendcnrff. 

pfenner  betten  vor  langer  zeit  dem  pfanschmiede  gegeben  za  vorscblane 
des  jhars  8  aide  g. ,  die  geben  sie  anch  noch ,  sondern  das  die  pfan- 
schmiede das  feaerwerck  genommen  han  in  den  kothen%  wen  sie  vor- 
schlagen han,  das  hat  man  in  yiel  mahl  durch  bommeister  nnd  Schop- 
pen verbotten  zu  nemen.  Aber  da^  die  pfenner  selber  nicht  in  den 
kothen  sindt  nnd  znsehen  können,  so  in  wol  noth  were,  so  haben  die- 
selbigen  pfanschmiede  das  so  in  ihren  besten  vorgenommen,  so  in  die 
wircker  nicht  ernstlich  darin  sehen,  und  nemen  so  schockholtz,  reyss 
oder  stro,  was  da  ist,  and  meinen  das  vor  eine  gerechtikeit  zu  haben; 
wer  das  fenerwerck  aber  des  wirckers,  das  er  das  bezahlen  muste  ans 
seinem  beutel,  er  wurde  das  so  leichtfertigk  nicht  geben,  dammb  hof- 
fen wir  pfenner,  das  die  etzliche  im  rathe  nns  pfennem  das  also  nff- 
setzen  und  zubringen  weiten  %  sich  des  bas  bedencken  werden  und 
nicht  mehr  neue  beschwerungk  uffsetzen  werden  etc. 

Uff  den  vorgeschrieben  sonabent  (30.  Dec.)  wart  dis  vorhandelt 
und  waren  bey  einander  in  Claus  Schaffstedt  hause,  da  Albrecht  Schaff'- 
stedt  innen  was  uff  den  nachmittagk.  Die  zettel  wirdt  auch  daselbst 
B1.112^  gelesen,  wie  mans  halten  solte  mit  |j  der  regierunge  des  tals,  die  der 
bischoff  mit  Innungen  und  gemeinheit  gemacht  hatte,  und  uns  pfenner 
etzliche  in  die  temnitze  gesatzt  und  uff  die  thorme  geweiset  hatte,  dar- 
ane  er  dann  also  hin  that,  wan  seine  wort  und  werck  waren  nicht 
gleich  befunden.  Darumb  bedarf  ein  iederman  zusehen  und  gar  eben 
mercken,  uff  wen  er  glauben  setzt,  sondern  ich  mercke,  es  sey  bischoff 
oder  wir,  glaube  niemandt,  so  betrüget  dich  niemandt  etc. 

Uff  den  neuen  iahrs  tagk  anno  76  hatte  der  doctor  zu  den  neuen 
brttdem  herr  Johannes  Trost  geprediget  und  auch  faste  gerurt  die  ge- 
brechen in  der  Stadt  und  auch  etzlicher  masse  scharf;  von  stundt  uff 
den  andern  tag  wardt  er  uff  der  borg  vorbracht.  So  wardt  er  be- 
sandt  durch  den  thumherm,  der  uff  der  bürg  was,  und  gebeten,  das 
er  uff  den  nachmittagk  zu  dem  Neuenwercke  kommen  softe.  Das  ge- 
schach,  er  gieng  hin,  da  was  der  thumherre  und  Heinrich  vonAmmen- 
dorff,  Tile  Knöbell.  Der  probst  zum  Neuenwercke,  doctor  Paul  Bosse 
und  der  prior  von  S^  Moritz  und  etzliche  des  raths,  und  die  sie  zu 
ihnen  zogen  in  diesen  leuften,  die  waren  auch  da  kegenwertigk.  So 
waren  dieselbigen  faste  unwilligk  gewest  uff  doctor  Trost,  und  auch 
Heinrich  von  Ammendorff,  und  gesaget,  er  wurde  von  etzlichen  seinen 
freunden  in  der  Stadt  angehalten,  so  zu  predigen,  und  andere  rede 
mehr.  Des  sich  doctor  Trost  den  wol  vorantwortet  hatte,  bis  das  sie 
ihm  gesaget  hatten,  das  er  seins  closters  warten  solte,  und  mochten 
faste  zornig  auf  ihn  gewesen  sein,  so  hätte  der  probst  zum  Neuen- 
wercke ,  doctor  Paul ,  und  der  prior  faste  ins  gleich  gereth  und  doctor 
Tröste  faste  beygelegt  seiner  predigte  und  seiner  antwort,  die  er  da 
gethan  hatte.  In  diesen  vorgeschrieben  leuften  war  es  wunderlich  mit 
uns  pfennem:  ein  jederman  tranck  sein  hier  mit  uns;  die  bomknechte 

•  kotth.      t>  dM.        «  wolte. 


1476  Januar.  171 

im  tal  frageten  nach  bornmeistern  J  und  schöppen  nichts;  wenniemandt  B1112^ 
einen  bomknecht  oder  einen  wircker  vor  bornmeister  nnd  scbOppen 
beschuldigte  umb  die  gerente  oder  anders  wonimb,  wen  von  born- 
meistern nnd  Schoppen  den  erkant  wardt,  so  gaben  die  knechte  zu 
antworty  sie  weiten  sich  befragen  und  belemen  bey  iren  herm  nff  dem 
rathanse ;  da  lieffen  sie  dan  hin,  bornmeister  und  schdppen  mnsten  das 
leiden,  so  trieben  die  nff  dieselbige  zeit  viel  wnnders. 

üffii  donnerstag  im  neuen  jtiar  (4.  Januar)  im  76.  jhare  waren  die 
bomknechte  von  dem  Deutzschen  Bornen  uff  dem  rathause  gewest,  und 
den  wardt  gesaget  von  dem  rathe,  die  uff  die  zeit  sassen,  das  sie  den 
oberbommeistem  selten  gehorsam  sein  in  billichen  dingen,  auch  selten 
sie  kein  feuerwerck,  weder  holtz,  reis,  Stacken  noch  stro  keinerley  ne- 
men,  sondern  bedurften  sie  des  nachts  ein  blas  oder  zwey,  das  selten 
ihnen  ihre  Junckern  geben  lassen ,  den  sie  zu  fasse  gingen.  Den  an- 
dem  bornmeistern  wardt  befohlen,  das  sie  ein  solches  über  den  andern 
bomen  auch  befehlen  selten  den  knechten. 

Umb  die  24  schwertg.  oder  12  grosse  g.,  die  der  rath  vermeinte, 
das  ein  itzlich  pfenner  des  jhars  den  pfanschmieden*  geben  solte  zu 
nsterlohne  (?),  hatten  die  bornmeister  der  pfenner  meynunge  und  bitte, 
als  oben  geschrieben  stehet,  wider  an  den  rath  gebracht.  Darauff  wardt 
den  bornmeistern  solche  antwort,  die  pfieuischmide  weren  handtwercks- 
leute,  das  sie  wissen  selten,  wurde  iemandt  nit  sieden  und  das  tal  so 
stehen  lassen  umb  den  willen,  das  erkein  pfenner  deme  p&nschmiede 
solch  lohn  nicht  geben  weite,  mit  deme  weite  der  rath  reden. 

Umb  die  zettel  der  neuen  regierunge  des  tals,  als  das  man  uff  den 
montagk  frue,  wen  man  zu  der  messe  leitete,  zu  S.  Moritze  underbus- 
sen  solte,  und  nach  aller  heiligen  tage  auch  so  und  nicht  mehr  den  40 
werck  in  der  woche  ||  sieden  und  36  gezeichente  eymer  einzugissen  zu  Bl  113* 
einem  wercke,  und  auch  kein  feuerwerck  aus  den  kothen  zu  nemen,  das 
bott  der  talvoigt,  und  der  raüi  liessen  ihren  knecht  Christoffel  mit  ihm 
gehen  und  das  gebott  von  des  raths  wegen  auch  so  thun. 

Uff  denselbigen  voi^eschriben  donnerstagk  im  neuen  jähre  (4  Jan.) 
brachten  die  bornmeister  an  die  uff  dem  rathause  sassen,  nach  dem  male 
so  die  pfenner  ein  wurden  waren,  gleich  saltz  zu  sieden  nach  laut  der 
zettel  der  neuen  regierunge  und  auch  4^3  zober  sole  zu  einem  wercke 
einzugissen ,  uff  das  der  gast  nicht  klagen  darf,  das  kleiner  saltz  den 
vormals  gesotten  wurde,  nun  so  das  feuerwerck  teuer  ist,  können  wir 
ie  nicht  zukonmien ,  das  wir  das  stucke  saltz  umb  11  schwertg.  oder 
5^2  grossen  g.  geben  soUen.  Darumb  baten  die  rathsmeister  von  der 
pfenner  w^en  die  uff  dem  rathause,  das  bornmeister  und  schöppen 
nach  laut  der  neuen  vorsiegelten  zettel  das  saltz  wider  setzen  möchten ; 
darauff  sprachen  die  uff  dem  rathause  zu  den  bornmeistern,  das  sie 
das  berugen  lassen  weiten  bis  uff  die  nechste  woche,  wolten  sie  den 
bornmeistern  eine  antwort  sagen. 

Vffn  sonnabent  der  heiligen  drey  könige  tagk  (6.  Jan.)  im  76.  jahr^ 


172  Marcos  Spittendorff. 

worden  die  leute  in  den  pfarren  und  klöstern  yonnanet  dardi  bete 
wegen  der  herren  vom  capittel  zu  Magdeburg,  die  den  geschriben  hat- 
ten, das  uff  sontagk  (7.  Jan.)  in  den  pfarren  und  uff  montag  (8.  Jan.) 
in  den  kU^stem  des  heiligen  geistes  messe  gehalten  solte  werden,  und 
das  volck  den  allmeehtigen  gott  anruffen  und  bitten  selten,  das  unser 
lieber  herr  gott  uns  einen  solchen  neuen  herren  und  bisehoff  geb^ 
wolte  und  gekoren  wurde,  durch  den  gott  der  aihnechtige  gdobet 
wurde  und  das  volck  zu  eintracht  und  friede  im  stifte  kommen  möchte, 
und  mit  ander  mehr  grosser  vormanunge  und  fleissiger  bete  willen. 

Bl.ll3^  Der  rath  sagte  den  bommeistem  uff  die  zukünftige  ||  woche,  als  ob^ 
geschriben  stehet  i,  keine  antwort  uff  das  saltz  höher  zusetzen,  und  die 
pfenner  gemeine  namen  grossen  schaden,  wen  das  feuerwerck  war 
mechtigk  teuer,  auch  waren  unser  bommeister  uff  die  zeit,  das  sie  sidi 
des  so  gentzlich  nit  anzogen,  in  den  wilden  leuflen ,  den  ein  iederman 
besorgte  sich.  So  waren  etzliche  unter  den  schöppen»  giengen  zusiun 
und  besandten  die  andern  und  auch  die  bommeister  und  beschickten 
den  grefien  nach  laut  der  zettel,  die  von  dembischoffe  und  von  denen 
uffn  rathause  gegeben  was,  und  satzten  das  stucke  saltz  wider  uff  6 
grosse  g.,  der  23^2  groschen  einen  r.  fl.  galten,  und  der  ungerische  f. 
galt  derselbigen  g.  30,  ein  schock  werck  galt  uff  die  zeit  wol  16  r.  fl., 
auch  15,  auch  14,  und  ein  stucke  saltz,*  so  das  uff  die  zeit  mehr  Ver- 
lust wan  gewin  was  an  dem  püanwercke  den  jenen,  die  koth  und  gntt 
mieten  mnsten.  Ein  schock  holtz  galt  5^2*  ?•  6  d.  und  der  d.  galten  9 
einen  g.  und  4V2  einen  schwertg.,  des  holtzes  muste  man  wpl  8  schockt 
7  schock,  auch  wol  mehr,  darnach  das  war,  zu  einem  wercke  haben. 

Uffh  donnerstagk  nach  der  h.  drey  könige  tagk  (11.  Jan.)  im  76. 
jähre  ^  vor  mittage  waren  abermals  die  von  Innungen  und  gemeinheit  uff 
dem  rathause,  und  umb  12  zu  mittage  giengen  sie  herabe,  so  begeg- 
nete mir  Marcus  der  stadtknecht  vor  Peter  Baltzers  thure  uff  dem 
marckte  und  gebott  mir,  das  ich  uff  dem  rathause  solte  sein  zu  ves- 
perzeit  umb  2  schlege  bey  3  marcken,  und  den  pfennem  gemeine 
wurden  solche  gebott  gethan.  Do  die  pfenner  gemeine  uff  das  rathaus 
kamen,  do  wurden  sie  alle  geheischet  in  die  dömtze,  da  sassen  die  7 
rathmanne,  die  meister,  darzu  etzliche  von  Innungen  und  gemeinheit 

B1.114*  aus  den  rethen,  die  sie  zu  ihnen  hatten  gezogen  ||  und  geheischet.  Do 
hub  Hans  Seile  der  rathsmeister  an  und  sprach:  „herr  bommeister  und 
lieben  herren ,  so  man  faste  vor  langer  zeit  rede  gehabt  hat  der  vril- 
köhre ,  darzu  der  rath  alle  jhar  fronen  mus ,  und  der  stuck  doch  alle 
nicht  wol  halden  können,  so  haben  wir  die  wölköre  übersehen  und 
sindt  des  ein  wurden  mit  Innungen  und  gemeinheit,  und  sie  mit  uns, 
das  wir  die  machen  sollen,  nach  deme  wir  das  verzeichnet  han,  und 
etzliche  stucke  ausszuthun  und  die  auch  zu  mindern,  die  sol  man  euch 
hier  lesen,  wen  ir  die  gehört  habet,  das  ir  uns  den  euere  antwort 

^  hier  fehlt  die  PreisangAbe.      ^  Jahre"  ergttnxt. 
1  Vgl  S.  171. 


1476  Januar.  178 

dranff  saget  Do  hnb  der  Btadtsebreiber  an  za  lesen,  nemlich  meister 
Michel  Marschalck,  alle  die  stucke,  die  sie  yorandem  nnde  vormindem 
weiten  y  und  Hans  Seile  berichte  uns  darauff ,  bis  das  die  stucke  alle 
gelesen  wurden.  Baten  wir  pfenner  durch  unsem  bommeisterAlbrecbt 
Schaffstedten ,  das  sie  uns  die  zedel  thun  wolten,  darinne  die  stucke 
der  vomeurunge  der  wOlkire  geschriben  stunden,  das  wir  die  auch  be- 
trachten machten,  den  sie  weren  mannigfaltig,  wir  könten  die  nicht 
alle  so  kurtz  begreiffen  und  zu  sinne  nehmen ,  dammb  wer  noth ,  das 
wir  die  auch  haben  möchten.  Darauff  antwort  Hans  Seile,  es  were 
uns  nicht  noth,  das  sie  uns  die  zedel  antworten,  sondern  wolden  wir, 
der  Stattschreiber  solte  die  uns  noch  eins  lesen.  So  gingen  wir  pfen- 
ner in  der  vierherren  dOmtze  und  wurden  eins  und  kohren  fuuff  manne 
unter  uns,  nemlich  Hans  Seher,  Hans  Zölner,  Niclas  Gleptzt,  Bastian 
Grunheide,  Claus  Polcken,  den  befahlen  wir  an  den  rath  zu  bringen 
tmd  guttlich  zu  bitten.  Hans  Seher  warp  das,  nach  dem  male  das  sie 
uns  pfennem  etzliche  stucke  der  wOlkOre  vorgehalten  betten,  die  zu 
vorandem,  beten  wir  sie  gar  guttUch,  das  sie  uns  pfennem  weiten  vor- 
gunnen,  das  wir  4  oder  6  unter  uns  kiesen  möchten,  die  gantze  macht 
von  uns  pfennem  ||  betten,  und  dieselbigen  gekomen*  uff  das  rathaus  B1.114^ 
vor  den  rath  oder  vor  den  heimlichen  rath  kommen  möchten  und  die 
stucke  der  yorenderange  oder  voraeuerunge  der  wilköhre  dan  handeln 
und  die  betrachten,  so  das  es  vor  sieunde  uns  alle  sein  möchte.  Aber 
die  fimfe  von  der  pfenner  wegen  mochten  das  aber  nicht  erlangen  an 
d^n  rathe  und  an  den  andern,  sondern  sie  hatten  in  gesaget,  Innungen 
und  gemeüibeit  weren  des  mit  ihnen  ein,  sie  weiten  das  so  haben,  es 
Bolte  auch  so  sein,  das  wir  das  wüsten.  Wir  pfenner  stunden  &ste 
und  sagten  ein  itzlicher  sein  guttdunckeu;  do  uns  solche  antwort  zu- 
verstehen wardt  Indes  schickten  der  rath  zwene  herren  zu  uns  und 
Hessen  uns  sagen,  das  wir  inen  eine  antwort  solten  geben,  oder  der 
rath  wolde  wegk  gehen.  So  namen  wir  vor  das  beste  und  schickten 
die  fünf  manne  aus  den  pfennem  nach  eins  vor  den  raüi  und  vor  die 
andern  und  lissw  die  bitten  noch  eins,  es  half  nicht,  und  Ussen  do 
darbey  sagen,  nach  dem  male  das  Innungen  und  gemeinheit  des  mit 
ihnen  eins  weren,  und  sie  im  rathe  mit  ihren  beisitzem  wolden  das  so 
haben,  es  solte  auch  so  sein,  so  Hessen  wirs  auch  geschehen  etc.  Do 
musten  die  funfe  von  den  pfennem  austreten,  und  der  rath  mit  den  an- 
dern sprachen  und  bischen  sie  wider  und  sprachen  da  zu  den  fünf 
pfennem,  zu  Hans  Seher  und  zu  den  andem,  sie  nemen  die  antwort 
off  vor  ja,  das  sie  heim  gingen,  sie  weiten  auch  heim  gehen,  so  be- 
schach  <üs.  Wir  giengen  alle  mit  lichten  vom  rathause,  es  war  wol 
umb  sechse. 

Ufin  sonabendt  vor  Anthonii  (13.  Jan.)  im  76.  jhare  wardt  gekom 
hertzogk  Emst^,  der  junge  furste  von  Sachsen,  zu  einem  bischoffe  zu 

1  Der  Tag  der  Wahl  war  nach  dem  Oiron.  Magd.  (Meibom.  IL  869)   „feria 
tertia  poet  Epphaniam  Domini  8.  Janoarii",  nach  6.  Torquatus  (Mencke  lU.  S.  403) 


174  Marcus  Spittendortf. 

Magdeburg,  dar  was  grosse  arbeit  mnb  gewest,  die  forsten  Ton  Sach- 
sen und  hertzogk  Wilhelm  von  Döringen  hatten  ihre  rethe  dar  legen 
B1.115*  zn  Magdeburg,  des  Stifts  ||  grafifen  waren  alle  dar,  nnd  die  mochten 
alle  mitsampt  dem  rathe  von  Magdeburg  in  das  capittel  sein  gegangen 
und  gebeten,  das  der  junge  hertzogk  von  Sachsen  mödite  gekoren 
werden,  den  des  freytages  zuvor  hatten  sich  die  thumherren  der  köre 
nicht  können  vortragen,  so  geschach  das  uff  den  sonabent  Er  war 
uff  die  zeit  gar  ein  junger  herr. 

Ufih  dinstag  vor  Anthonii  (16.  Jan.)  des  morgens  umb  6  des  segere 
zwischen  7  leutte  man  zu  Unser  Lieben  Frauen  die  grossen  glocken, 
und  die  schuller  ^  alle  sungen  uff  dem  schrancke  im  kohre  Te  Deom 
Laudamus  und  uff  der  grossen  orgeln,  darnach  hüben  sie  an  zu  singen 
eine  ehrliche  messe  gott  dem  allmechtigen  zu  lobe,  das  ein  neuer  herr 
und  bischoff  erwelet  und  gekoren  was  zum  stifte  zu  Magdeburg. 

Uff  den  obgeschriben  dinstagk  (16.  Jan.)  assen  cUe  herren  der 
knochenhauer  braten  uff  dem  rathause  nach  alter  gewonheit,  aber  kei- 
ner vom  tale,  die  uff  das  rathaus  das  jhar  gekoren,  waren  nicht  bey 
dem  essen,  wann  sie  wurden  darzu  nicht  geheischet,  auch  giengen  die- 
selbigen  vom  tale  und  auch  der  eine  kemmerer  Peter  Neuman  nicht 
zu  rathe,  worumb  ?  Die  von  Innungen  und  gemeinheit  wolden,  als  man 
vemam,  alleine  rathen,  und  zogen  etzliche  aus  den  Innungen  und  ge- 
meinheit zu  ihnen  und  rieten  mit  denselbigen,  wen  sie  wolten,  nnd 
lissen  die  vom  tale,  die  ihre  eyde  zum  rathe  gethan  hatten,  und  wol- 
den der  bey  in  uff  dem  rathause  nicht  haben,  dieselbigen  wurden  noch 
in  harten  und  schweren  gebotten  gehalden,  so  das  sie  in  ihren  hensem 
sitzen  musten  etc. 

Uff  donnerstag  Prisce  (18.  Jan.)  wurden  die  3  bommeister  uffs 
rathaus  geheischet  vor  mittage,  Albrecht  Schaffstedt,  Thomas  Dugaw, 
Heinrich  Greffe;  den  wardt  befohlen  von  den  7  rathmannen  und  von 
Bl.ll5^  den  meistern  und  ||  von  etzlichen,  die  sie  zu  ihnen  gezogen  hatten,  das 
sie  die  pfenner  alle  zusammen  vorbotten  solden  und  ihn  sagen,  das  die 
herren  vom  capittel  uff  der  bürg  weren  gewest  und  betten  sie  besandt, 
die  im  rathe,  und  in  vorgehalten  und  gefraget,  wie  es  umb  die  gerichte 
zugienge  uff  dem  berge,  und  auch  umb  das  gerichte  im  tale,  über  das 
blut  zu  richten.  Befohlen  die  uff  dem  rathanse  den  bommeistem, 
nemlich  Hans  Seile,  das  die  bommeister  die  im  tale  und  die  eltesten 


in  octavam  diem  Epiphaniae  (18.  Jan.).  Garns,  Series  Episcoiwram  S.  288  fi^ 
der  ersten  unrichtigen  Angabe;  während  schon  Dr.  I.  168  aas  richtige  Datum  hat 
Der  neue  Administrator  war  der  dritte  Sohn  des  Kurfürsten  Ernst  yonSadisen  und 
am  26.  Sept.  1466  (?)  geboren,  hatte  also  noch  nicht  das  zehnte  Lieben^ahr  vollendet. 
1  Die  Schüler  der  vereinigten  U.  L.  Frauen-  und  Gertrudenschule,  deren  Local 
an  der  jetzigen  Bärgasse  lag,  sind  gemeint.  Ausser  dieser  Schule  gab  es  damals 
noch  eine  zweite  auf  dem  Eirchhole  der  Ulrichskirche  und  wahrscheinlich  auch 
noch  eine  dritte  von  dem  Morizkloster  abhängende,  Ihr.  I,  128,  675,  702,  958 ff; 
n,  191,  192;  V.  Hagen,  Die  Stadt  Halle  I.  547ff.  Dass  die  Schule  zuU.  L.  Fr. 
keine  reine  Elementarschule  war,  geht  aus  der  BL806^  und  807*^  erzählten  Ge- 
schichte hervor. 


1476  Januar.  175 

dammb  fragen  solten,  ob  die  vom  tale  des  beweysange  oder  priyilegia 
betten,  das  sie  aber  das  blnt  richten  möchten,  das  die  bornmeister 
den  umb  yesperzeit  mitsampt  etzlichen  schöppen  ihn  antwort  wider 
sagen  solten,  denn  sie  mosten  das  den  herrenvomcapittel^  nachschrei- 
ben gen  Leiptzigk  des  tages,  das  sich  die  herren  Tom  capittel  darnach 
wisten  zu  richten.  Die  pfenner  worden  geheischt  za  Heinrich  Greffen 
hause,  der  ein  bornmeister  war  über  dem  Guttjhar,  und  diese  Torge- 
geschriebene  rede  wardt  ihnen  alle  vorgehalten  in  der  grossen  dOm- 
tzen.  Do  worden  gekoren  die  schöppen  vom  berge.  Und  HansWaltt- 
heim,  Pegaw,  Drewes  Fischer,  die  giengen  mit  den  bommeistern  ond 
Schoppen  Tom  tale  in  die  kleine  dömtze  ond  worden  ein,  diese  rede 
den  pfennem  vorzohalten  off  ire  vorbessem  ond  das  dem  rathe  wider 
vor  ein  antwort  zo  geben  in  solchen  worten:  „herr  rathsmeister  ond 
ersamen,  lieben  fronde  ond  hem,  so  ons  die  bornmeister  von  eoertwe- 
gen  zosammen  gehabt  haben,  ond  ons  eoere  meinongk  aoch  zo  vor- 
stehen gegeben  han,  da  antworten  wir  also  zo:  das  gerichte  im  tale 
ist  onsers  gnedigen  herm  von  Magdeborg  ond  seines  capittels,  das  ist 
dem  rathe  ond  der  Stadt  vorsatzt,  daraos  möget  ir  mercken,  wie  das 
omb  die  beweisonge  sein  magk  etc.''  Der  rathsmeister  mit  seinen  kom- 
pen  off  dem  rathaose  fragten  ons,  die  geschicket  waren,  wie  es  daromb 
were  ober  das  blot  zo  richten,  ob  wir  das  von  alder  gehabt  betten. 
Doraoff  antwortten  wir,  es  were  von  alder  so  gewest,  wir  hettens  ||  an-  Bi.ii6* 
ders  nie  erfEÜiiren.  Aoch  wardt  forder  gesagt:  „herr  rathsmeister  ond 
lieben  herren,  es  ist  wol  zo  mercken,  wen  der  greffe  belehnt  wirdt 
dorch  onsem  gnedigen  herm  von  Magdeborg,  so  richtet  er  nicht  in 
peinlichen,  sondern  in  börglicher  clage.  Aber  wen  er  dorch  den  borg- 
graffen,  sds  dorch  die  forsten  von  Sachsen,  eingeweist  wirdt  ond 
dorch  den  bann  bestetiget  wirdt,  so  könnet  ir  wol  mercken,  das  als- 
den  im  talgerichte  ober  das  blott  aoch  gerichtet  magk  werden^'. 

Do  sprachen  sie  aber,  die  7  im  rathe  ond  die  meister,  ond  sprachen 
zo  ans,  die  von  der  pfenner  wegen  geschickt  waren.  Hans  Seile  hob 
an:  „ihr  bornmeister  ond  lieben  freonde,  wir  wissen  wol,  das  das  ge- 
richte dem  rathe  vorsatzt  ist,  worde  wir  des^  bedeidingt,  nemlich 
der  rath,  der  obers  blottgerichte  were,  das  soltet  ir  vom  tale  vorant- 
worten/' Da  sprach  Schlegel:  „wir  wollen  each  das  gerichte  nicht 
mehr  gestehen,  obers  blott  zo  richten''.  Wir  vom  tale,  die  geschicket 
waren,  antwortten:  „lieben  herren,  ons  ist  von  der  vom  tale  wegen 
nicht  mehr  befohlen,  wolt  ihr  ons  aber  was  befehlen  an  die  vom  tale 
zo  brengen,  das  wollen  wir  gerne  thon".  Daraoff  antwortte  Hans  Seile, 
der  rathsmeister,  zo  ons  pfennern,  die  geschickt  waren:  „herr  born- 
meister, ihr  mögets  halten,  wie  irs  halten  wollet,  sindt  die  eoren  noch 
bey  einander,  oder  wolt  ir  sie  noch  zosammen  haben,  das  ist  wider 
ons  nicht,  den  wir  sollen  heute ^  oder  morgen"^  froe  dem  capittel 
schreiben  gen  Leiptzigk,  was  eoere  meynonge  sey".    Daraoff  antwort- 

•  »^^Mt^.     ^  han.  HandMhr.  „Im*';  In  d«r  jüngwrn  nuigd.  Ift  „des**  blneliieorrlgtort.      «  Iwtt». 


176  Marcus  ^ittendorff. 

ten  wir  pfenDer:  ^^i^ben  heim,  wir  können  das  heute  nicht  thnn,  son- 
dern' werdet  ir  uns  woromb  besenden  oder  beschnldigen ,  da  werden 
wir  za  antworten.  Auch  wolt  ir  erfahmnge  haben ,  wen  der  schnltes 
bestetiget  nnde  eingeweiset  wirdt  dareh  den  bor^rafifen,  als  durch  die 
Bl.  116^  forsten  von  Sachsen,  zweyfeln  wir  nicht,  der  schultes  ||  habe  einen 
brieff,  so  meinen  wir,  der  greffe  habe  auch  einen,  wen  er  gleichmes- 
sigk  so  eingeweiset  wirdt,  dammb,  lieben  hem,  könnet  ir  an  den  wol 
erholunge  haben  etc''.  So  giengen  wir  wegk,  Hans  Seber  fürte  das 
wort  von  der  pfenner  wegen.  Hans  Busse,  Annys  Treptz,  Lorentz  yon 
Reuden,  Peter  von  Michel,  Hans  Waltheim,  Marcus  Spittendorff,  die 
waren  geschicket  uffs  rathaus  yon  der  pfenner  wegen  etc.  Hans  Seile 
der  rathsmeister  sprach :  „ihr  Tom  tale  bemhmet  euch,  ihr  habet  einen 
freyen  schöppenstuel ,  darumb  solt  ir  wissen,  wirdt  der  rath  angelan- 
get, so  solt  ir  vom  tale  das  vorantworten  etc." 

Uff  denselbigen  obgeschrieben  donnerstagk  (18.  Jan.)  nach  mit- 
tage  ritten  des  raths  und  der  Stadt  diener  gen  Benstede^.  Dar  hatte 
der  bischoff  von  Merseburg  eine  neue  zolbude  oder  schlege  machen 
lassen  und  wolte  zol  an  deme  ende  nemen%  das  vormals  nicht  mehr  gewest 
was;  dieselbigen  bude  oder  schlege  hattend  ie  diener  zuhauen  undumb- 
geworfen  und  dem  zölner  gesaget,  wolde  er  zol  nemen,  das  er  zu- 
sehe, das  er  an  dem  ende  nicht  mehr  gefunden  wurde,  zol  ufEzuneh- 
men  etc. 

So  bischoff  Johan  die  pfenner  uffh  donnerstag  vor  Martini  (9.  Nov.) 
zu  S.  Moritz  im  rempter  gar  ihemmerlich  und  schwerlich  beschuldigte 
in  seinen  Schriften  durch  seinen  schreyber  Vincentius,  der  ein  dichter 
zu  allem  argen  über  die  pfenner  mit  seiner  geselschaft  was,  und  der- 
selbige  Vincentius  grossen  lost  in  seinem  geschriebenen  gedichte  zu 
lesen  hatte,  so  das  er  mit  grossem  lust  die  pfenner  gerne  zu  allen  Un- 
ehren und  schänden  gebracht  bette,  und  bischoff  Johann  mitsampt  sei- 
nen graffen  und  den  aus  Innungen  und  gemeinheit  dar  zuhörten,  das 
zwar  der  bischoff  mit  seinem  Schreiber  und  den  von  Innungen  und  ge- 
meinheit besser  gewust  selten  haben,  so  es  doch  des  Stiftes  graffen 
sehr  verdros  und  inen  wider  was;  sondern  es  erbarme  gott  den  all- 
B1.117*  mechtigen  in  seinem  reiche,  das  bischoff  Johann  den  pfennem  ||  so 
grimmich  und  bitter  was  und  wolte  seine  gesetze  und  schulde  den 
pfennem  nicht  erzeigen  noch  antworten,  uff  das  sie  ihre  ehre  volköm- 
licher  betten  mögen  auch  desto  bas  vorantworten,  wan  ie  vor  der  zeit 
bischoff  Johann  den  pfennem  gar  gros  zusagete,  er  weide  die  pfenner 
scheiden  mit  ihrem  widertheyle,  den  von  Innungen  und  gemeinheit  in 
fireundtlicher^  Wissenschaft  oder  im  rechte,  sprach  er  vor  seinem  ca- 
pittel  und  auch  vor  den  von  Magdeburg,  als  dar  vor  geschrieben  stehet. 

•  „wolte"  feUt.      ^  firenndfUch. 


^  Dorf  Bennäfbdt,  an  der  von  Halle  nach  Eisleben  führenden  Strasse  gelegen; 
es  war  firOher  mansfeldisch  und  gehörte  zum  Amte  Schraplau,  (Kramhaar)  DieGra- 
fen  von  Mansfeld  96. 


1476  Januar.  177 

Aber  hier  uff  diesen  tagk  suchte  bischoff  Johan  kegen  die  pfenner 
nicht  wissentliche  freandtsehaft  noch  rechtes  erkentnisse,  sondern  als 
man  horte  und  vemam^  stundt  er  nns  nach  ehren^  nach  leibe  und  gntte- 
Sondern  du  allmechtiger  gott,  du  begerest  nicht  zeitlich  gntt  und  anoh 
nicht  nnehre  der  menschen,  sondern  wen  er  gesandiget  hat,  das  er 
sich  bekere.  Were  nns  pfennem  nun  bischoff  Johan  so  gnedig  gewest 
und  zn  rechte  lassen  kommen,  was  wir  im  in  rechten  vorfallen  weren 
wurden  oder  den  von  Innungen  und  gemeinheit,  das  weiten  wir  mit 
willen  gethan  haben,  so  bette  niemandt  klagen  oder  sich  bekümmern 
dörfen,  das  einem  teyle  mehr  verkurtznngk,  denn  dem  andern  were 
geschehen,  sondern  es  ist  an  der  warheit,  gott  der  herre  hat  seinen 
willen  angesehen  etc.  Vincentius  rechente  den  pfennem  gar  grossen 
verdinst  und  gewin  uff  die  zeit,  den  sie  an  dem  saltzsieden  betten. 
Aber  der  yorlust,  die  die  pfenner  auch  wol  zu  zeiten  haben,  schweick 
er  alle  stille,  solde  er  der  pfenner  gewin  achten  und  rechnen. 
Das  nechste  ziehen  Tor  weynachten  im  75.  jhare,  do  wir  das 
stucke  saltz  umb  11  schwertgroschen  geben  musten,  das  bischoff 
Johan  so  haben  wolte,  in  meinem  sinne  dunckt  mich,  ||  es  war  nicht  B1.117^ 
Yor  den  gemeinen  nutz,  doch  muste  das  so  geschehen.  Auch  von 
stunde  nach  weynachten,  do  sich  anhub  das  76.  jar,  wie  sich  der  ge- 
win am  saltze  doch  schickte,  weis  ein  jederman  wol,  der  damit  um- 
giengk,  was  vor  gewine  daran  was,  wiewol  das  stucke  saltz  wider 
uff  12  Schwert-  oder  6  grosse  groschen  gesatzt  wart  etc.,  den  die  vier  neuen 
vorschleger  bilden  sich  ie  nach  den  eyden,  die  sie  zu  dem  vorschlane 
gethan  hatten,  und  vorschlugen  die  erste  woche,  do  man  wider  zugieng 
nach  weynachten  den  zober  im*  Deutzschen  Borne  uff  8V2  d.  und  die 
Woche  darnach  vorschlugen  sie  aber  die  deutzsche  sole  den  zober  vor 
7  d.  Hetten  die  borumeister  und  schöppen  im  tale  den  saltzgreffen 
nicht  zu  ihn  genommen  nach  laut  und  Inhalt  der  neuen  zedel  über  die 
regicrunge  des  tals  und  das  saltz  wider  uff  12  g.  gesatzt,  so  were  der 
zober  sole  kaume  uff  4  d.  vorschlagen  wurden,  hetten  wir  pfenner  an- 
ders einen  redtlichen  gewin  sollen  haben.  Aber  die  vorschleger  schlu- 
gen die  ander  woche  den  zober  3  heller  wider  uff;  woruach  sie  vor- 
schlugen, wisten  sie  wol,  in  meinem  sinne  konde  kein  pfenner  zukom- 
men nach  dem  kauffe  des  holtzes  uff  dem  marckte. 

Uff  die  mittwoche  vigilia  Conversionis  Pauli  (24.  Jan.)  im  76. 
jhare  wurden  etzliche  pfenner  geheischet  bey  einer  marck  uffs  rathaus 
in  die  kemmerey  und  selten  das  schatzgelt  mittebringen.  Darzu  waren 
viere  gesatzt,  dasselbige  einzufodem:  nemlich  Schlegel,  der  meister 
aus  der  Ulrichspfar,  und  Jacob  Weissack,  ein  schuster,  die  beyde 
sassen  das  jähr  im  rathe,  darzu  Jacob  Elott  und  Casparus  MuUer,  die 
hatten  das  jähr  zuvor  gesessen ;  dieselbigen  besandten  die  pfenner  und 
forderten  von  eime  itzlichen,  was  er  dem  rathe  loben  muste  zu  geben. 
Etzliche  sprachen,  sie  hettens  nicht  zu  geben,  selten  sie  vorkeufen 
ihre  erbe  oder  gutter,  das  wer  in  gantz  schwer,  so  ifll^chten  etzliche 
von  stundt  darauff  geben  1  fi.,  ||  2  oder  3,  eine  m(arck)  oder  mehr  ^  und  BL118* 

*  inn.       ^  elnom  oder  mehr. 
OeeehkhtMi.  d.  Pr.  SaelMen  TL  12 


178  Marcus  Spittendorff. 

baten  nmb  nffschnb,  so  möchten  sie  ihn  acht  tage  offiBchab  geben.  Uffii 
donnerstagk,  freytagk  wurden  ....  *  aber  geheischet  Tor  dieselbigen  yiere. 
Uffh  donnerstagk  nach  Conversionis  Pauli  (1.  Febr.)  war  ich  Mar- 
cns  anch  nff  dem  rathanse  in  der  kemmerey  vor  den  obgeschrieben  4, 
die  die  Schätzungen  infbrdem  solten.  Hub  Schlegel  an  und  sprach, 
ich  were  umb  den  willen  geheischet,  das  ich  die  börunge  geben  solde, 
die  ich  dem  rathe  gelobet  hette.  Dorauff  antwortte  ich :  „lieben  her- 
ren,  es  ist  magk  geschehen  umb  die  schatzunge''.  Darauff  ant- 
wortte Schlegell :  „es  ist  schatzunge  oder  börunge''.  Ich  Marcus  sprach 
aber:  „lieben  herren,  ich  habe  es  nicht,  der  rath  hat  mir  das  ie  zu- 
gesagt, do  ichs  habe  müssen  gleuben,  ich  solte  es  bey  dem  rathe  ge- 
ben, darumb  hoffte  ich  ie,  es  wurde  darbey  auch  bleiben".  Antwortte 
Schlegel,  der  rath  thete  uns  das  zu  gutte,  das  sie  uns  anhilten  zu  ge- 
ben ein  theil ,  uff  Abs  wirs  uff  einen  hauffen  nicht  alle  geben  dorfteni 
auch  das  maus  zu  register  brengen  möchte.  Antwortet  ich:  „lieben 
hen*en ,  solch  gelt  ist  risch  geschriben  und  zu  register  gebrach^'.  Do 
hub  Schlegell  an  und  sprach,  ich  solte  das  gelt  bringen  zwischen 
montages  bey  3  marcken  und  solde  unverbott  wider  kommen.  Ant- 
wortte ich,  Marcus:  „lieben  herren,  ich  hoffe,  der  rath  wirdts  mit  mir 
halten,  als  mit  andern  bürgern,  die  was  pflichtig  und  danror  gnung- 
sam  beerbet  seindt''.  Meinte  Weissack,  ob  ich  meinte,  das  mir  der 
rath  gebott  solde  thun  nach  der  Stadt  gewonheit.  Antwortte  ich,  Mar- 
cus, ja;  sprach  Weissack:  nein,  das  geschiet  nicht,  sondern  bringt  bis 
montagk  ein  theil,  anders  die  4  marck  wurden  euch  angeschriben. 
B1.118^  Hans  Walttheym  ||  gieng  von  stunde  nach  mir,  dem  beschahen  auch 
solche  gebott. 

Uff  den  obgeschriebenen  donnerstagk  (1.  Febr.)  wurden  die  bom- 
meister  Albrecht  Schaffstedt,  Dugaw  und  Heinrich  Greffe  uffs  rathaus 
geheischet  und  ihn  wardt  gesaget  durch  Hans  Seilen,  das  sie  zur 
Wochen  solten  kalt  liegen  im  tale. 

Uff  den  sontagk  nach  Conversionis  Pauli  (28.  Jan.)  kamen  die 
thnmherren  von  Magdeburg  wider  aus  dem  lande  zu  Meissen  und 
waren  gewest  bey  dem  fursten  von  Sachsen  und  bey  hertzogk  Emsts 
söhne,  dem  neuen  erweleten  bischoffe,  und  fuhren  nff  einem  Schlitten 
uff  den  Gybichenstein,  den  der  schnee  war  gantz  gros,  darumb  mochten 
die  thumherren  den  wagen  im  lande  zu  Meissen  haben  gelassen ,  das 
sie  nicht  darmit  konden  oder  mochten  weck  kommen.  Die  saltzgeste 
kamen  auch  faste  mit  schütten  und  holten  saltz  daruffe  etc.^  Es  war 
gar  ein  kalt  wetter. 

Uff  den  montagk  vor  mittage  (29.  Jan.)  fuhren  und  ritten  die  achte, 
nemlich  Hans  Seile,  Hans  Hedrich,  Hans  Laub,  Schlegel,  Ludicke 
Pfenschmidt,  Peter  Schaffskopf,  Lorentz  Prelwitz  zum  Gybichenstein  zu 
den  thumherren  und  Jacob  Weissack.    Uff  den  obgeschriben  montag 

•'  Hier  fehlt  das  Sul^ect  etwft  ,^e*'. 

i  Von  diesem  kalten  Winter  berichtet  unter  andern  auch  Stolle  S.  125. 


1476  Jaanar.  179 

nach  mittage  war  ich  wider  uff  dem  rathanse  vor  den  vieren,  die  die 
schatzunge  von  den  pfennem  selten  einfodem.  Hab  ich  an  nnd  sprach : 
y^eben  herren,  ihr  habt  mich  bescheiden  uff  heute  vor  each  wider  zu 
kommen  nnd  gelt  zu  bringen;  das  habe  ich  nicht,  ich  kanns  nicht 
wol  anssrichten,  ich  habe  faste  schalt  äff  den  leuten,  die  geben  mir 
nicht,  daromb  that  wol  and  trenget  mich  nicht  so  harte'^  Do  hub 
Schlegel  an:  „nan  ir  euch  so  sehre  beclaget,  so  kommet  aber  acht 
tage  and  bringet  ein  theil;  anders  wir  schreiben  euch  die  3  marck 
nnd  auch  die  eine  marck  zu''.    So  wart  den  andern  auch  gesaget  etc. 

II  Uff  den  obgeschrieben  montag  (29.  Jan.)  umb  6  uff  denabent,  und  BL119* 
die  thore  waren  alle  zugeschlossen,  kam  der  talvoit  zu  mir  und  hische 
mich  von  stundt  zu  des  bommeisters  Albrecht  Schaffstedten  haus.  Da 
waren  die  andern  schöppen  alle.  Hub  der  bommeister  an,  Thomas 
Dugaw,  und  sprach,  der  rath  hette  in  besandt  und  im  befohlen,  er 
solde  die  schöppen  besenden  und  denne  20  pfenner  mit  ihrem  har- 
nische  rustigk,  das  die  uff  den  morgen  frue  zu  sechsen  uff  dem  rat. 
hause  sein  selten,  dieselbigen  den  mit  andern  uff  wagen  sitzen  und 
nicht  ferne  selten,  sondern  uff  den  mittagk  wider  kommen.  Dis  ge. 
Schach,  die  von  inuungen  und  gemeinheit  waren  auch  mit,  sie  hatten 
mit  ihnen  wol  15  oder  16  wagen,  auch  etzliche  reiter,  die  von  6y- 
bichenstein  waren  auch  mit  Die  herm  vom  capittel  möchten  das  so 
bestalt  haben  etc. 

Uffii  dinstag  frue  (30.  Jan.)  zogen  sie  gen  Benstede,  da  hatte  der 
bischoff  von  Mersebuig^  wider  lassen  machen  zingeln  und  schlege,  als 
er  den  vormals  gethan  hatte.  Die  wurden  wieder  zerhauen  und  ver- 
brant,  und  der  zölner  wardt  gegriffen  und  ken  Gybichenstein  geiuret 
und  sonst  noch  einer,  ein  Schneider  oder  was  er  war,  der  wardt  hie 
uffis  rathaus  in  die  themnitze  gesatzt. 

Allmechtiger  gott,  dis  war  ein  jemmerlich  dingk,  das  die  pfenner 
g^neiniglich  so  beischatzt  werden  selten  und  nicht  zu  erkentnisse  oder 
zu  rechte  kommen  mochten,  gerade  als  ob  wir  alle  gros  argk  gethan 
betten;  und  die  thumherm  und  auch  die  von  Magdeburg  uns  pfennem 
darinne  wenig  zu  tröste  kamen,  das  die  thumhem  sehr  woll  betten 
thun  können.  Wir  pfenner  trösten  uns  immer  da  seihest;  so  sagete 
etzlicher,  er  hette  warhaftig  vorstanden,  die  von  Magdeburg  und  auch 
des  Stiftes  graffen  betten  ||  sehre  vor  uns  pfennem  gebeten  der  fursten  BI.119^ 
rethe  von  Sachsen  und  auch  von  Döringen,  do  die  köhre  zu  Magde- 
burg geschach.  Der  fursten  rethe  hatten  den  graffen  und  auch  den 
von  Magdeburg  zugesagt,  aber  gleichwol  wardt  dar  nicht  mehr  auss, 
sondern  die  uff  dem  rathause  und  ihre  gehulfen  dreugten  uns  immer 
mehr  gantz  harte,  und  etzliche  mechtige  unter  den  selten  han  ge- 
sprechen,  ehe  die  schatzunge  solte  nachbleiben,  ehe  solte  die  Stadt  um- 
gekart  werden.    Das  waren  wunderliche  rede,  ob  sie  so  grossen  trost 


1  Bischof  Tilo  v.  Trotha,  erwählt  am  21.  Juli  1466,  t  5.  März  1514,  Bruder 
der  mehrfach  erwIÜmten  Friedrich  und  Claus  v.  Trotha.    V^.  oben  S.  176. 

12* 


180  Marcos  Spittendorfll 

oder  beistandt  von  jemande  hatten,  das  wnsten  wir  niclit,  oder  wor- 
nmb  sie  solche  rede  thaten.  Otto  von  Dieschkaw,  der  marschalck,  hatte 
sich  erwegen  offn  dinstagk  (30.  Jan.),  do  die  hoffelente  und  trabanten  zu 
Benstede  gezogen  waren,  als  oben  geschrieben  stehet,  und  war  off  die 
borg  gegangen  zu  den  thamherren,  die  bey  den  forsten  von  Sachsen 
gewest  waren,  nemlich  bey  herr  Baltzem  von  Slywen,  und  einer  von 
Plote,  und  hatte  die  berichtet,  wie  wir  geschätzt  wurden,  und  sie  ge- 
beten, nach  deme  sie  unsere  herren  sindt,  und  uns  allewege  uff  sie  er. 
hotten  han,  das  sie  uns  doch  so  viel  behulfen  sein  weiten,  das  diese 
dingk  in  rüge  gesatzt  wurden,  bis  unser  gnediger  herr,  der  neue 
bischoff,  bestetiget  wurde.  Dorauff  hatten  ime  die  thumherren  geant- 
wortet, wen  sie  zu  Magdeburg  kernen,  so  wolten  sie  das  an  das  ca- 
pittel  bringen  und  wolten  auch  gerne  ihren  vleis  darbey  thun  etc. 
Oeschiet,  das  wir  pfenner  wurden  des  gewar. 

USh  dinstagk  nach  Gonversionis  Pauli  @0.  Jan.)  wardt  magister 
Busse  Blume  gebotten  von  denen  uff  dem  rathause  sassen,  das  er 
muste  von  stundt  auff  den  torm  gehen  und  niemande  zusprechen  bey 
50  marck. 

(Jfih  freytagk  nach  (!)  Purificationis  Mariae  (9.  Febr.)  im  76.  jhar 
berichtete  der  bommeister  von  der  Metritz,  Thomas  Dugaw,  die  schöp- 
B1.120^  pen  zu  Claus  Schaffstedten  haus,  das  die  jahrknechte  n  alle  über  der 
Metritz  Urlaub  hatten  genommen  und  hatten  sich  beklaget,  sie  kunten 
mit  dem  lohne  nicht  zukommen  umb  den  willen,  so  man  nicht  irönte, 
so  giengen  ihnen  die  zober  sole  abe,  die  ihnen  von  der  frönunge  ge- 
burten  und  kemen  in  das  herrengutt.  So  wardt  vor  das  beste  ge- 
nommen, das  sich  der  underbommeister  umb  andere  fromme  knechte 
bewerbe,  die  dem  gutte  nutze  und  bequeme  sindt. 

Uffn  sonabent  nach  Purificationis  Mariae  (3.  Febr.)  waren  die 
wircker  gemeinglich  und  auch  die  bomknechte  u&  rathaus  unbesandt 
gegangen  vor  den  rath;  hatten  die  wircker  angebracht  und  gebeten, 
das  der  rath  ihren  lohn  högem  und  uff  6  grosse  groschen  setzen  wol- 
ten, den  sie  kunten  bey  dem  lohne,  nemlich  bey  6  schwertgrosoh^i, 
nicht  zukommen;  die  bomknechte  hatten  sich  auch  beklaget,  sie  könten 
nicht  zukommen,  so  die  sole  wenig  gulte.  Hieraoff  mochte  der  rath 
gesprochen  und  inen  zu  antwort  gegeben  han,  sie  kunten  itznndt  nicht 
eine  grundtliche  antwort  geben,  sondern  sie  wolten  sich  bass  besprechen 
und  uff  eine  ander  zeit  wol  wider  ihre  meinung  zu  vorstehen  geben 
etc.  Hieraoff  ist  zu  mercken,  das  etzliche  aus  den  rethen  die  wircker 
darzu  haben  gehalten,  uff  das  den  pfennem  irgent  mehr  uffsatz  ge- 
macht und  auff  sie  gebracht  wurde. 

Uff  den  montagk  Agathe  (5.  Febr.)  was  ein  gros  lanttagk  zu 
Bemburgk^;   darzu  waren  geheischet  durch  die  fursten  von  Sachsen 


1  Matthaeos    y.  Plotho,  dessen  Hof   onmittelbar  um  sodenborger  Thore 
zu  Magdeburg  lag.    Dr.  I.  165. 

^  Dass  in  B  ern  barg  ein  für  das  Erzstift  Magdeborg  so  wichtiger  Tag  al^^ehalten 


1476  Februar.  181 

das  capittd  zn  Magdeburg,  alle  herren  und  grafifen  and  gatte  manne 
des  stüts,  darza  die  stedte  Magdeburg  und  Halle,  nnd  denen  allen 
mochte  geschrieben  sein,  das  sie  ihre  Siegel  mitbrengen  solten.  Uff 
denselbigen  montag  zogen  die  von  Halle  hin,  daselbst  mochten  die 
herren  und  manne  ||  nnd  auch  die  stedte  versiegelt  han,  das  der  junge  BLiao^ 
herre  von  Sachsen  eintrechtig  mit  willen  und  folwort  gekom  were  zu 
einem  bischoffe  zu  Magdeburg.  Doctor  Weissenbach  ^  war  da  von  der 
ftirsten  wegen.  Auch  war  daselbst  beschlossen,  das  graff  Waldemar 
von  Anhalt  mit  doctor  Weissenbach  ufizihen  solte  gen  Rom  nach  der 
confirmation.  Hans  Seile,  Hans  Hedderich,  Hans  Laub,  Schlegel,  Jacob 
Weissack,  der  schuster,  diese  funfe  waren  da  uff  dem  tage,  aber  kein 
pfenner  was  mit  den*;  die  fromme  leute  obgeschrieben  wolden  der 
pfenner  keine  gnade  haben.  Wir  pfenner  warn  gehalten  von  densel- 
bigen regieren!  obgeschrieben,  als  wir  uns  vorbusset  betten;  ob  das 
gott  umb  der  sunde  willen  über  uns  vorhiengk,  oder  womit  wir  das 
vordient  hatten,  ist  dem  allmechtigen  gotte  bekant.  Wir  pfenner 
mochten  zu  keinem  rechten  erkentnisse  kommen,  sondern  immer  bas 
und  bas  mit  harten,  schweren,  ungewonlichen  gebotten  gedrenget,  das 
gelt  zu  geben ^  darzu  wir  den  hertlich  genOtiget  wurden,  unde 
uns  doch  das  mit  keinem  gleichen  oder  rechte  beschach.  Die  capittel- 
hem  zu  Magdeburg  solten  sich  ie  wol  anders  in  den  dingen  gehalten 
haben  kegen  die  pfenner,  so  die  pfenner  im  anefange  des  irthumbs 
ehre,  gleich  und  recht  uff  das  capittel  und  uff  bischoff  Johan  und  auch 
uff  die  von  Magdeburg  hotten ;  es  wardt  auch  so  verlassen  zu  Sanct 
Moritz  vor  diesen  dreyen  obgeschrieben,  die  dinge  in  freundtschaft  mit 

*  dem* 


wurde,  ist  sehr  aufBÜlig  und  findet  wol  seine  Erklärung  nur  darin,  dass  im  Jahr 
1466  der  Fürst  Bernhard  YL  das  Oberdominium  directum  über  seine  Besitzungen  an 
das  Erzstift  abgetreten  hatte.    Dr.  I.  155—163. 

1  Johann  V.  Weissenbach  (Wissenpach),  Dr.  j.u.,  seit  1441  Domherr  zuMeis- 
sen,  1464 — 1470  Propst  zu  Zeitz.  Als  solcher  wurde  er  schon  im  Jahr  1466  ein- 
mal nach  Rom  gesendet  und  zwar  von  dem  zum  Bischof  von  Naumburg  erwählten 
Heinrich  v.  Stamer,  dessen  Bestätigung  er  durchsetzen  sollte.  1472  erscheint  er  als 
Dechant  zu  Meissen  und  wurde  am  26.  April  1476  einstimmig  zum  Bischof  von 
Meissen  als  Joluum  Y.  gewählt  und  am  19.  Juli  desselben  Jahres  von  Siztus  IV. 
bestätigt  Er  starb  am  1.  Nov.  1487.  Von  dem  Bischof  Dietrich  von  Meissen  war 
er  im  Jan.  1468  zu  den  päpstlichen  Gesandten  auf  den  Beichstag  von  Begensburg 
gejBandt  worden.  Kurfürst  Ernst  empfethl  ihn  dem  Gardinalscollegium  mit  den 
Wonrten  „quia  .  .  .  morumque  et  virtutum  praestantia  adeo  daret,  unum  ceteris 
idoneorem  reperimus  ad  causas  nostras  gravissimas  circumcirca  deferendas,  in  quibus 
Omnibus  in  honorem  suum  non  modicum  integriter  usquam  versabatur".  Auch  in 
diesen  hallischen  Streitigkeiten  hat  der  Bischof,  wie  sich  aus  der  Erzählung  Sp.*s 
ergibt,  als  Berather  und  diplomatischer  Agent  der  sächsischen  Fürsten  eine  Haupt- 
roUe,  wenn  nicht  geradezu  die  erste  gespielt.  Bisher  war  über  seine  diplomatisdie 
und  politische  Thätigkeit  nur  bekannt,  was  Dreyhaupt  und  das  quedlinDurger  ür- 
kondenbuch  mittheilen.  Erzbischof  Ernst  erwies  sich  Johann  v.  auch  dadurch 
dankbar,  dass  er  ihm  die  Hälfte  des  Eauforeises  fOr  5  Pfeumen  Deutsch  (500  rh. 
G.)  erliess.  Handelbuch  Dietrichs  von  Buztorff  Bl.  46*  in  der  Stiftsbibliothek 
zu  Zeitz.  Dr.  I.  178.  Dr.I  (Hondorff)  S.162ff.  God.Sax.reg.n.  Hauptth.  Bd.  8. 
a  XXL  Xm.  a  2S6    87,  240-41,  259.    Janicke,  QuedL  Urkb.  589. 


182  Marcus  Spittendorff. 

wissen  oder  im  rechten  beyznlegen,  das  sich  beyde  theil  so  verwillig- 
ten  und  darnach  uff  eine  ander  zeit  die  von  innangen  nnd  gemeinheit 
des  den  pfennem  entfielen  and  nff  rechtes  erkentnos  nicht  gehen  wol- 
ten.  Und  bischoff  Johan  do  den  handel  vorschnb  und  vorzng^  das  die 
BL121*  capittelherm  nnd  aach  die  von  Magdeburg  weck  kamen;  ||  do  nam  er 
das  alleine  vor  mit  Heinrich  von  Ammendorff  und  Vincentius  und  dem 
alten  cantzler,  und  durch  dies*  vomemen  mochten  wir  pfenner  zu  kei- 
nem  rechtlichen  erkentnisse  nicht  kommen;  darumb  were  wol  billich 
und  auch  ehrlich  gewest,  do  bischoff  Johan  starb,  das  sich  das  capittel 
mit  denen  von  Magdeburg  der  Sachen  do  underzogen  betten  und 
betten  die  pfenner  so  rechtlos  nicht  lassen  vorwaldigen. 

Uffn  freytagk  AppoUonie  (9.  Febr.)  muste  ich  wider  vor  den  4 
mannen  sein  in  der  kemmerey,  die  die  schatzunge  einfodem  solten,  do 
brachte  ich  ihn  kein  gelt;  da  geboten  sie  mir  und  auch  andern  bey 
dreyens  fünf  marcken,  über  acht  tage  unvorbott  wider  vor  sie  zu  kom- 
men und  gelt  zu  bringen. 

Uffh  sonabent  Scholastice  (10.  Febr.)  im  76.  jhar  vor  mittage 
waren  die  drey  bornmeister  besandt,  uffs  rathaus  zu  kommen,  nemlich 
Albrecht  SchaÖstedt,  Thomas  Dugaw,  Heinrich  Greffe.  Do  hatten  inen 
befolen  die  rathmanne  und  meister  von  innungen  und  gemeinheit,  die 
uff  das  mahl  alleine  sassen  und  keiner  vom  tale,  sie  selten  die  schöp- 
pen  besenden  und  bestellen,  das  uff  den  sontagk  zu  abendt,  wen  die 
beteglocke  zu  S.  Moritz  geschlagen  ist,  die  wircker  in  der  halle  under- 
bussen  selten  umb  den  willen,  so  es  noth  und  vom  saltze  (!)  ist,  und 
darnach  zum  bomen  gehen  nach  alder  gewonheit,  und  wen  das  noth 
ist,  das  man  denne  so  solte  underbussen  und  niemandt  darumb  fragen, 
wen  des  aber  nicht  noth  were,  so  solte  man  underbussen  nach  laut 
der  zedel  nach  den  heiligen  tagen  uff  den  morgen,  wen  man  zu  der 
fruemesse  zu  Sanct  Moritz  leutte.  Dis  berichteten  die  bornmeister  die 
Schoppen  uff  nachmittage  in  Schaffstedten  hause  in  der  kleinen  döm- 
tzen ;  do  wart  das  auch  so  bestalt  und  wardt  befohlen  dem  bomschrei- 
Bl.  121^  ber,  II  das  er  das  verzeichnen  solte,  ob  iemandt  uns  beschuldigen  oder 
zusagen  wolde,  wir  betten  die  zettel  nicht  gehalten^  so  möchten  wir 
durch  die  vorzeichnunge  dan  bedencken  und  auch  vorwaren  sagen, 
die  uff  dem  rathause  betten  uns  das  so  befohlen  und  auch  geheissen. 

Wisse,  es  geschach  wol  drey  oder  vier  wochen  zuvor,  ehe  der 
tagk  zu  Berenburgk  uffn  montag  Agathe  (5.  Febr.)  solte  gehalten 
werden,  und  noch  nicht  kindtlich  was  der  tagk,  das  einer  von  den 
pfennem,  der  mercklichen  was,  fugete  sich^  bey  den  rathsmeister  Hans 
Seilen  und  faste  mancherley  rede  und  handel  mit  im  der  gebrechen 
hatte,  die  in  der  Stadt  irre  giengen  zwischen  denen  von  innungen  und 
gemeinheit  und  den  pfennem  gemeine. 

Hatte  der  pfenner  an  Hans  Seilen  in  solcher  form  vorgegeben: 
„lieber  herr  rathsmeister,  so  ir  wol  wisset,  das  grosse  irrunge  und 
zwitracht  sich  in  der  Stadt  erhoben  hat  und  noch  vor  äugen  ist,  so 

*  die.      ^  fugete  bey  dem. 


1476  Februar.  183 

were  nos  allen  nutze  nnd  gntt,  das  ir  darvor  rathen  weitet ,  das  wir 
nns  noeh  underlangk  vortragen  nnd  kören  von  Innungen  und  gemein- 
heit  etzliehe,  die  vollen  gewalt  und  macht  betten,  und  desgleichen  die 
pfenner  auch,  und  durch  die  die  gebrechen  vorbandelt  wurden,  worane 
einer*  dem  andern  zu  nahe  were,  das  ein  solches  abgethan  wmde,  uff 
das  wir  alle  durch  den  neuen  gekomen  herren  in  zwitracht  oder  in 
Uneinigkeit  nicht  befunden  wurden,  das  were  wol  vor  die  gantze  Stadt 
nnd  vor  uns  alle'S  und  andere  rede  mehr.  Hans  Seile  hatte  gesagt,  er 
wolte  mit  seinen  kumpen  reden  und  inen  wider  sagen  in  3  tagen.  Die 
tage  vorgingen.  Hans  Seile  sagte  denen  nicht  wider.  Der  pfenner 
fugte  sich  wider  bey  ihn,  hatte  Hans  Seile  gesagt,  er  were  nicht  le- 
digk  gewest,  sondern  er  wolte  es  noch  anbringen.  Der  pfenner  fierndt 
sich  noch  eins  bey  Hans  Seilen,  do  hatte  Hans  Seile  ime  antwort  ge- 
geben, das  der  pfenner  marckte  ||  und  verstundt,  das  der  rathsmeister  B1.122* 
Hans  Seile  mit  seinen  kumpen  des  nicht  geneiget  waren  guttlichs 
bandeis.  Uns  pfennem  wardt  viel  gesaget,  do  der  neue  herr  von 
Sachsen  zu  einem  bischoffe  zu  Magdeburg  gekoren  wardt,  da  selten 
die  graffen,  die  von  Magdeburg  angebracht  haben  an  das  capittel  und 
auch  an  der  fursten  rethe>  das  die  zwitracht,  die  zwischen  den  pfen- 
nem, Innungen  und  gemeinheit  entstanden  were,  allenthalben  rügen 
und  anstehen  solte  bis  uff  zukunft  unsers  gnedigen  herm;  so  wardt 
uns  pfennem  gesagt,  aber  dar  was  nicht  ane. 

Zu  Bemburgk  als  der  tagk  gehalten  wardt  uffo  montagk  Agathe 
(5.  Febr.)>  da  solte  doctor  Weissenbach  auch  rede  gehabt  haben  von 
unsertwegen  der  pfenner;  er  war  auch  zu  Magdeburg  gefahren  zu 
den  thnmherren  und  hatte  mit  denen  gereth,  das  sie  daran  sein  selten, 
das  die  Sachen  guttlich  anstunden.  Die  thumherren  hatten  inen  auch 
zugesaget,  sie  weiten  zum  Gybichenstein  kommen  und  da  besehen  und 
verfugen«  das  die  dinge  anstehen  möchten,  so  wart  uns  pfennern 
gesagt,  und  solcher  trost  wardt  uns  gegeben,  aber  wir  hoffeten  und 
harreten  als  arme  gefangene  und  geschlagene^  leute,  ob  uns  iemandt 
zu  hülfe  kommen  wolte,  das  wir  zum  rechten  möchten  greiffen:  weren 
wir  pfenner  recht,  das  wir  des  genössen,  weren  wir  auch  unrecht,  das 
wir  theten  so  viel,  als  uns  im  rechte  zuerkant  wurde.  Aber  leider, 
wir  vemamen  keinen  trost,  es  mochte  uns  auch  leider  zu  keinem  rechte 
nicht  kommen,  sondem  unser  widertheil,  die  von  Innungen  und  ge- 
meinheit, was  die  vomamen,  das  solte  und  muste  so  sein,  darüber 
musten  wir  armen  pfenner  rechtlos  bleiben;  es  darf  aber  niemandt 
sagen,  man  wil  des  nicht  hören  etc. 

Uffh  freytag  Juliana  (16.  Febr.)  war  ich  Marcus  aber  vor  den  ||  B1.122** 
vieren,  die  die  schatzunge  einfoderten  von  den  pfennem  in  der  kem- 
merer  dömtze,  aber  ich  brachte  inen  noch  kein  gelt,  do  geboten  sie 
mir  als  vor  bey  dreiens  fünf  marcken,  das  ich  über  acht  tage  unver- 
bott  wider  vor  sie  kommen  solte  und  gelt  mittebringen,  anders  sie 
wurden  mit  mir   vomemen,    das   ich    nicht    gerne   sehen   wurde: 

»  9tne.      ^  gesehlMhte. 


184  Marcus  Spittendorff. 

,,daj*amb  so  sagen  wir  euch,  und  bringet  ie  ein  theil  and  beweiset 
euch,  so  mag  man  aber  miüeydonge  mit  euch  haben  etc/' ;  mit  andern 
möchtes  auch  so  beschehen,  auch  brachten  etzliche  2  fl.  3  fl.,  so  etzliche 
auch  mehr. 

Uffn  sonabendt  nach  Jnliana  (17.  Febr.)  im  76.  jhare  käme  61o- 
rius  Koller,  der  bomknecht  und  yorschleger  des  gutts  im  tale,  zu  dem 
talvoigte  gegangen  nnd  sprach  derselbe  Koller:  ,,voigt,  der  rathsmeister 
Hans  Seile  hat  mir  befohlen ,  das  ich  euch  sagen  sol,  das  ir  zu  den* 
obersten  gehen  solt  und  denen  sagt;  das  sie  bestellen,  das  man  ufi 
morgen,  sontagk,  zu  abent,  wen  man  die  betteglocke  schlecht  zu  S.Mo- 
ritz, underbussen  sol  im  tale  und  auch  zum  bornen  gehen  nach  alter 
gewonheit".  Der  voigt  antwortte:  „lieber  Köler,  wie  kompt  dis 
das  du  mir  davon  sagest,  es  steht  mir  nicht  auffisunemen?^^ 
Koller  antwortet:  „es  ist  mir  so  befohlen".  Der  voigt  gieng  uflb 
rathaus  zu  Hans  Seilen,  dem  rathsmeister,  und  sagte  im,  das 
KöUer  bey  im  gewest  were  und  solche  rede  zu  ihme  gethan  hette. 
Hans  Seile  hatte  gesprochen:  „herr  voigt,  ja,  ich  habe  es  KöUer  so 
befohlen,  das  er  euch  das  sagen  soll,  darumb  saget  das  euren  obersten 
und  bestellet,  das  es  so  geschehe".  Der  voigt  hatte  geantwortet:  „herr 
rathsmeister,  die  bommeister  und  schöppen  sindt  dis  am  fireytage  eins 
worden ,  das  man  uffii  montag  frue ,  wen  man  zur  fruemesse  leitet^ 
underbussen  sol  nach  laut  der  vorsiegelten  zettel,  die  ihnen  von  euch 
B]  123»  geantwortet  ist".  Hans  Seile  ||  hatte  ihn  wider  gesagt,  er  solte  dis  so 
bestellen,  der  rath  wolte  es  so  haben.  Auch  sprach  Hans  Seile:  „voigt, 
wolt  ir  in  die  dömtze,  so  solt  ir  hören,  das  es  der  rath  so  befohlen 
hat  und  haben  wilP^  Der  voigt  antwortte :  „herr  rathsmeister,  vor  den 
rath  zu  gehen,  ist  mir  nicht  wol  zu  thun,  sondern  wolt  ir  mir  des  ge- 
tehen,  so  wil  ichs  gerne  an  meine  obersten  bringen".  Do  sprach 
Hans  Seile:  „herr  voigt,  ich  wils  euch  gestehen".  Der  voigt  berichte 
den  bommeister  Albrecht  Schaftstetten,  der  besandte  die  andern,  bom- 
meister und  Schoppen. 

U£Eh  sontagk  (18.  Febr.)  nachmittage  umb  12  kamen  zudesbommeisters 
haus  Schaffsteden  Heinrich  Greffe,  Thomas  Dugaw  kam  nicht,  Hans 
Busse^  Annys  Trepts,  Kleptz,  Hans  Waltheim,  Marcus  Spittendorfi.  Do 
hatten  wir  mancherley  rede  und  handel  unterlangk,  do  giengen  wir 
zu  Albrecht  Schaffstedten  in  die  grosse  dörntze,  da  lag  er  uff  der  banck 
und  kunte  nicht  gehen,  und  wurden  des  zufriden  und  sagten  dem 
voigt  also:  „voigt,  bommeister  und  schöppen  sindt  ein  wurden  am 
nechsten  freytage,  nach  laut  der  neuen  vorsiegelten  zettel  underbussen, 
ist  dir  nun  anders  befohlen,  das  lassen  wir  geschehen  etc."  So  be- 
stalte das  der  voigt;  uff  den  sontag  zu  abent  wardt  undergebnsset 

üffh  soDabent  nach  Juliana  (17.  Febr.)  kam  graff  Waldemar  von 
Anhaltt  und  graff"  Brun  von  Querffurtt  gen  Halle.  Uffn  sontagk  (18.  Febr.) 
unter  der  prediget  giengk  der  rathsmeister  Hans  Seile,  Hans  Heddersche, 
Schlegel ,  Peter  Sdiaff kopff ,  der  stadtschreiber  Michel  Marschalck  zu 

^  dem, 


U76  Februar.  185 

Grottschalcks  hause  zu  graff  Waldemar ,  und  der  von  Querffnrtt  war 
dar  bey  graff  Waldemar.  Da  mochte  graff  Waldemar  etzliche  rede 
gehabt  haben  der  gebrechen,  die  zwischen  denen  von  Innungen  und 
gemeinheit  und  den  pfennem  waren,  und  gerne  gesehen,  ||  das  die  uff  BL123*' 
ein  stehen  kommen  weren,  oder  wie  die  rede  gewest  waren.  Graff 
Waldemar  hatte  auch  vor  seinen  wirdt  gebeten,  das  der  die  schatzunge 
nicht  geben  dörfte.  Aber  die  hatten  geantwortet,  sie  betten  des  nicht 
zu  thune  hinder  den  ihren  etc. 

Ufih  montag  (19.  Febr.)  riette  graff  Waldemar  gen  Leiptzigk  und 
wolte  gen  Rom  nach  der  confirmation.  Der  von  Querffurtt  ritte  auch 
weck.  Herr  Mauricius  Schenaw,  thumherre  zu  Magdeburg,  und  Hein, 
rieh  Yon  Anmiendorfi  ritten  uff  das  rathaus  desselbigen  tages. 

Ufih  dinstagk  vor  mittage  (20.  Febr.)  waren  die  funfsigk  manne, 
oder  wie  viel  der  was ,  die  die  von  innungen  und  gemeinheit  under 
ihn  gekoren  hatten ,  warn  uff  dem  rathause ,  vieleichte  zu  vorhören, 
was*  herr  Moritz  Schönaw  und  Heinrich  von  Ammendorff  angebracht 
oder  geworben  hatten  uffn  montagk  obgeschrieben :  „lieber  gott,  welche 
wunderliche  vomemen  musten  in  diesen  dingen  sein!  Do  der  tagk  zu 
Berenburgk  gehalten  was,  als  vor  geschrieben  stehet,  wardt  allezeit 
gesaget,  die  capittelherren  zu  Magdeburg  selten  konmien  gen  Gybichen. 
steyn,  nach  deme  das  sie  doctori  Weissenbach  das  zugesagt  hatten, 
do  derselbige  doctor  von  Berenburg  zu  ihnen  gen  Magdeburg  ge- 
üahren  was  und  hatte  die  capittelherren  sonderlich  darumb  ersucht} 
das  sie  die  gebrechen,  die  in  der  Stadt  zu  Halle  weren,  das  dieselbigen 
in  eine  rüge  gestalt  wurden  etc.'^^ 

Als  mir  geboten  war  uff  den  vorgeschribenen  freytagk  (16.  Febr.) 
bey  dreyens  fimf  marcken  über  8  tage  wider  vor  die  viere  zu  kommen 
und  gelt  zu  brengen,  so  vorhilt  ich  und  kam  nicht  uff  den  tagk.  Son. 
dem  uff  den  nechsten  montag  in  fasnachten  (26.  Febr.)  wardt  ich 
vrider  geheischet  vom  stadtknechte  von  befehluuge  wegen  der  viere 
bey  fünf  marcken.  Ich  ging  vor  sie  und  sprach  zu  ihnen:  „lieben 
herren,  ich  solte  euch  gelt  bringen,  so  habe  ich  des  nicht  wol  itzun- 
dert,  sondern  ich  hoffe,  mir  solte  in  2  oder  3  tagen  gelt  werden,  ||  so  bi.124* 
wU  ichs  euch  brengen'^  Schlegel  antworte  mir  und  sprach,  ich  bette 
so  viel  geldes  lange  wol  können  bringen,  es  weren  manche,  die  nicht 
so  viel,  als  ich  bette,  die  weren  willig  und  brechten  und  hettens  auch 
bereit  gebracht,  sondern  ich  hielte  mich  stöltziglich,  wurde  mir  anders 
was  begegnen,  so  were  ich  des  gewamet.  Auch  sprach  Schlegel,  dar 
feiten^  hutt  oder  haar^,  das  gelt  muste  bey  dem  rathe  gegeben  werden. 

Auch  spräche  er  zu  mir,  sesse  ich  unter  einem  dörter  und  ge- 
lobte ihme  was  zu  geben,  ich  muste  das  halden,  darumb  bette  ich  dem 
rathe  gelobet,  solch  gelt  zu  geben,  ich  muste  das  auch  halten.    Darauff 

*  war.      ^  der  Satz  icheiiit  anakolnthliich  gebaut.      ^  der  felUn. 


^  Vgl.  Bl.  135^.    AehnÜche  sprichwörtliche  Wendtmgeii  sind  ,,Haat  und  Haar 
lassen'',  ,,Haut  und  Haar  daransetzen",  Wander  IL  445,  44^. 


186  Marens  Spittendorff. 

antwortte  ich:  „lieber  Schlegell,  die  dörfere  nemen  ihren  nnterthanen 
bissweilen  dasire  mit  gewalt  und  fragen  wenig  noch  rechte,  gottgebei 
die  ihren  vorderben  oder  gedeien,  da  fragen  die  dörfere  wenig  nach- 
Darumb  hoffe  ich,  der  rath  von  Halle  thut  niemants  unrecht  noch  ge- 
walt, ich  habe  es  auch  noch  nie  vomommen,  sondern  ich  habe  ie  die 
hoffnunge,  so  ichs  ie  geben  muss,  so  wirdt  mich  der  rath  nicht  Yor- 
derben,  sondern  frist  geben,  das  ichs  ie  bass  und  bequemer  ausricht^i 
magk  dan  also;  was  nutz  oder  frommen  brechte  das  dem  rath,  das  ich 
mein  gutt  halb  yerwerfen  mnste  und  ihm  solch  gelt  geben?  es  were 
in  wenigk  nutdich  und  mir  sehre  schedtlich,  darumb  hoffe  ich,  sie 
werden  sich  bass  bedencken  und  werden  mich  so  harte  nicht  halten^. 
Do  sie  nun  so  ernstlich  gegen  mich  waren ,  hatte  ich  8  r.  fl.  bey  mir, 
die  gäbe  ich  ihn,  die  nahmen  sie  und  sprachen,  sie  wüsten  mir  itznndt 
nicht  mehr  zu  sagen,  sie  gedechten  vorbas  nicht  mehr  über  der  börunge 
zu  sitzen,  so  nanten  sies,  begegnete  mir  was  anders,  das  möchte  ich 
haben;  nach  solcher  weyse  lautten  die  wort 

Uff  die  aschermittwoche  (28.  Febr.)  Vormittage  waren  die  aus  In- 
nungen und  gemeinheit  zusammen,  ein  itzlicher  zu  seines  meisters  haus. 
Was  das  werb  was,  .  .  .  .^  doch  verwundert  ich  mich,  es  möchte  sein 
Bl.l24^  umb  die  köhre,  einen  ||  neuen  rath  zu  kiesen,  und  auch  umb  das  gelt, 
das  wir  pfenner  geben  musten.  Wen  es  beschach  von  stundt,  do  die 
meister  das  wort  uff  das  rathaus  von  den  ihren  brachten,  do  gien^ 
der  Stadtknecht  von  stundt  und  gebott  etzlichen  pfennem  bey  3  marcken, 
sie  selten  uff  morgen  donnerstagk  (29.  Febr.)  uff  dem  rathause  vor 
dem  rathe  sein  oder  selten  den  vieren  das  gelt  bringen.  Wir  pfenner 
horten  faste,  das  capittel  von  Magdeburg  solte  herkommen  und  selten 
die  dinge  untememen;  auch  meinten  etäiche,  sie  betten  an  den  rath 
geschrieben,  das  die  dinge  berugen  und  anstehen  solten  bey  einer 
grossen  poena  bis  uff  den  ersten  donnerstagk  in  der  fasten,  so  weiten 
die  capittelherren  von  Magdeburg  hier  sein,  und  der  fursten  rethe  von 
Sachsen  solten  auch  kommen;  ob  das  nu  war  was,  weis  ich  nicht,  wen 
ich  vomame  kein  uffhören  noch  anstehen  in  den  dingen,  denn  es  war 
ein  jemmerlich  und  schwer  leben  mit  den  leuten,  die  diss  dingk  trie- 
ben. Da  war  nicht  uffhörens,  do  war  auch  nicht  guttigkeit  noch 
barmhertzigkeit  mit,  als  wol  ein  cristenman  mit  dem  andern  haben 
soll,  sondern  eitel  hertigkeit.  Ich  meine,  betten  sie  die  pfenner  mögen 
mit  erkeinem  gleiche  umb  ein  grosses  bringen  oder  etzliche  umb  leib 
und  gutt,  das  were  kaume  nachgeblieben.  Sondern  mein  gröste  hofi- 
nung  stehet  zu  gotte,  der  allmechtig  ist!  Do  bischoff  Johan  in  seinem 
aller  grösten  und^  hertesten  sinne  was  und  grosse  Ungnade  zu 
den  pfennem  hatte,  do  kam  gott  der  herre  und  verstörte  seinen  willen; 
so  magk  das  hier  auch  so  geschehen,  wils  der  herre  anders  so  haben, 
das  es  unser  sehlen  sehligkeit  ist. 

Uffn  donnerstagk  (29.  Febr.)  vor  mittage  waren  wir  pfenner  feste 
uff  dem  rathause,  do  waren  die  dreyssig  oder  50  manne,   die  die  zu 

o  hier  fehlt  JedenfiOlf  „wein  loh  nkht".    »  „vndt"  doppelt. 


U76  Februar.  187 

ihnen  gezogen   hatten,   die  uff  dem  rathanse  sassen.    Do  hieseh  man 
nns  pfennem  in  die  dörntze.    Hub  Hans  Seile,  der  rathsmeister ,  an 
und  II  sprach  zu  den  ptennem:  „lieben  freunde,  so  euch  noch  wissent-  Bl.  125* 
lieh  ist,  das  ir  beschuldiget  seidt  und  habet  dem  rathe  die  böruDge 
gelobet,  nun  hat  man  euch  zu  willen  darüber  sitzen  lassen  wol  vier 
Wochen,  das  wir  meinten,   ir  wirdet  die  börunge  geben,  nun  habens 
etzliche  gegeben,  etzliche  auch  ein  theil,  und  etzliche  haben  auch  nichts 
gegeben.    Nun  ist  der  rath  des  ein  und  sagen*  euch  allen  und  itz- 
liehen  insonderheit,  das  ir  die  börunge  morgen  geben  sollet,  oder  der 
rath  wil  die  wölköhre  mit  euch  halten'^    Do  baten  wir  pfenner  umb 
ein  gespreche,  das  wolden  sie  uns  kaume  vergunnen.    Do  sprachen  wir 
und  gaben  dem  rathe  diese  antwort:  „herr  rathsmeister  und  lieben 
herm,  nach  deme  so  wir  euch  haben  müssen  geloben,  etzlich  gelt  zu 
geben,  so  ist  uns  das  gar  schwer  auszurichten,  und  bitten  euch,  ir 
wollet  uns  so  willig  sein,  das  wir  solche  summa  vorzinsen  möchten; 
bis  das  ein  itzlicher  sein  theil  bass  und  bequemer   ausrichten  könte, 
off  das  wir  so  gar  schwerlich  nicht  zu  schaden  kommen  dörften ,  oder 
woln  wirs  umb  euch  verdienen''.    Sie  hissen  uns  austretten  und  spra- 
chen und  sageten  uns  schlechts,  sie  weren  des  nicht  berathen,  wir 
betten   gehört,    was  sie   gesaget    und   gebotten  betten.     Do   baten 
wir  noch  eins,  das  sie  uns  so  willigk  weiten  sein,  das  wir  die  frist 
betten,  ob  iemandt  solch  gelt  bey  dem  rathe  nicht  zu  geben  bette,  das 
ers  doch  bey  dem  andern  rathe  geben  möchte,   so  wir  doch  alle  und 
ein  itzlicher  vor  solch  gelt  wol  beerbet  weren:   es  mochte  uns  nicht 
widerfahren  noch    geschehen.     Ich  Marcus  Spittendorff  sprach  auch 
vorbass:  ,4ieben  herren,  wisset  ir  doch  woll,  wen  eur  iemandt  was 
Yorburet  hat,  5  marck,  10  marck,  wie  yiel  des  ist,  der  nicht  besessen 
noch  beglaubet  ist,  gibt  er  aber  eine  oder  2  marck  beym  einem  rathe, 
man  lesset  ime  die  andern  anstehen  zu    dem  andern  rathe;    bitten 
wir  euch,  wollet  uns  auch  so  thun  etc/'    Es  war  alles  unnutze. 

II  Uff  den  obgeschrieben  donnerstagk  (29.  Febr.)  ward t  warb aftigk  BL125^ 
gesagt,  die  capittelherm  von  Magdeburg  und  der  fursten  reth  von 
Sachsen,  nemlich  Nickeil  Pflugk  und  Otto  von  Scheydungen,  selten  uff 
den  tagk  zum  Gybichensteyn^  und  zu  HaUe  kommen.  Es  war  auch 
warhaiÜgk  zu  Magdeburg  von  dem  capittel  so  vorlassen,  und  das 
Nickel  Fflugk  und  Otto  von  Scheydungen  zugesagt,  es  was  auch  so 
bestalt  uff  der  bürg  zum  Oybichensteyn  und  auch  in  der  stadt  in 
Nickeil  Pfluges  herberge.  Aber  diese  in  der  Stadt  und<^  die  dis  nicht 
gerne  sahen,  als  die  ulf  dem  rathause  sassen,  do  die  do  erfuhren  vom 
capittel,  das  sie  wolden  herkommen,  schickten  sie  fahrlos  einen  diener 
gen  Magdeburg  an  etzliche  vom  capittel,  die  ihnen  diss  dingk  hülfen 
verbeugen,  und  brachten  zu  wege,  das  die  capittelherren  in  der  fursten 
hoff  schickten  und  schriben  den  tagk  abe  und  bieben  auch  aussen  uff 
den  tagk;  und  das  beschach  darauff,  das  sie  uns  im  capittel  gantz 
verlissen  und  sahen  durch  die  finger  und  vorhingen  über  uns  pfenner, 

»  nge.     ^  die  drei  folgenden  Worte  ftehen  xwelnua  In  der  Handeehrift.     «  denen  die, 


188  Marcus  Spittendorff. 

das  wir  die  schatzunge  geben  mosten,  sondern  Otto  Ton  Soheidingen 
kam  alleine  y  der  mochte  noch  nicht  wissen ,  das  der  tagk  abgesehrie- 
ben was,  and  reit  nff  den  freytag  zu  morgen  wieder  weck. 

Ufin  freytag  (I.März)  yor  mittage,  ehe  sie  zu  der  *  coUatio  giengen  und 
die  begnnten ,  do  giengen  die  pfenner  gemeinglich  offs  rathans  vor  die 
viere  und  brachten  et^diche  10,  etzliche  20,  30,  etzliche  hundert  r.  fl., 
ctzliche  weniger  und  mehr  und  besorgten  sich,  als  sich  das  volek  an- 
Hesse,  so  wüste  sich  niemandt  wol  vorzusehen.  Do  wurden,  die  ihre 
gelt  alle  nicht  brachten,  uflfh  sonabent  vor  mittage  (2.  März)  vor  den 
rath  bescheiden,  ehe  der  neue  rath  verkündiget  wardt.  Die  pfenner 
funden  sich  uffs  rathauss.  Do  wart  ihnen  gesaget  von  Hans  Seilen, 
dem  rathsmeister ,  das  ein  itzlicher  sein  gelt  solde  geben  uff  den 
B1.126*  nechsten  montagk  (4.  März)  || ,  oder  sie  wolten  das  bringen  an  innungen 
und  gemeinheit. 

Wisse,  magister  Busse  Blume  hatte  lange  zeit  uff  dem  tonne  ge> 
sessen.  Do  mochten  seine  freund t  faste  viel  vor  ihn  gebeten  han  und  kon- 
den  nicht  erlangen,  das  er  in  sein  haus  kommen  möchte  und  dar  den 
gehorsam  halten,  sondern  uff  den  obgeschrieben  sonabent  (2.  März) 
yor  der  vorkundunge  des  neuen  raths  erlangeten  seine  freunde,  das  er 
von  dem  torme  kam ,  doch  also ,  das  er  desselbigen  tages  40  r.  fl. 
muste  geben. 

Wisse,  der  neue  rath  wart  gekoren  ^,  aber  die  von  alder  die  köhre 
pflagen  zu  thun,  die  thaten  das  itzundt  nicht.  Wisse,  der  rathsmeister 
von  den  pfennem  und  die  beyde  bommeister,  die  waren  nicht  mitte 
in  der  köhre,  den  die  frommen  leute  waren  gleicher  wiese,  als  ob  sie 
Verstössen  weren,  den  sie  giengen  alle  7  vom  tale  in  langer  zeit  nicht 
zu  rathause,  die  doch  bey  eyden  darzu  gekoren  waren.  Worumb?  Die 
von  innungen  und  gemeinheit  uff  dem  rathause  trieben  die  frommen 
leuthe,  die  pfenner,  von  in,  und  dieselbigen  uff  dem  rathause  von  in- 
nungen und  gemeinheit  machtens,  wie  sie  wolten,  und  gaben  uff  alle 
pfenner  nichts  nicht  und  drangen  uns  pfenner  mit  grosser  gewalt  und 
macht  viel  geldes  abe,  unerkant  ohne  gleich  und  recht,  wir  mustens 
geben.  Das  capittel  zu  Magdeburg  sach  durch  die  finger  über  uns 
pfenner. 

*  dem. 


1  Scnatus  Hallensis:  Hans  Laub  und  Jacoff  Schaf fkopff  raths- 
meister e.  Glorius  Kober,  Johan  Meister,  Paul  Fleischhauer,  Herten  Zinneier,  Greb- 
hard  Bichling,  Nickel  Paul,  Jurge  Isenberg,  Hans  Schadelach,  Brun  Lutze,  Lorentz 
Benne.  |j  Yester  Bresewitz,  Nicolaus  2ielschen,  Stefian  Mittag,  CiriacusEldiste,  ^0(^1 
Sidenschwantz,  Claus  Hunt,  Peter  Baltzer,  Jacoff  Zimmerman,  Herten  Bufenleben, 
Hichel  Schuman,  Hattis  Kost,  Heinrich  Luder,  Paul  Zeschwitz,  Peter  Flogel,  Jurge 
Welitz.  Hagistri  fontium:  Paul  Wittenberg,  Jhan  Brantze,  Rudom  Hacke. 
Hierzu  die  Bemerkung:  „In  diesem  ihare  haben  angehaben  zu  sitzen  zwene  nue 
bommeister,  einer  von  den  innungen,  der  ander  von  der  gemeine,  nach  lute  der 
nuwen  usgesatzten  reformation'^  Ueber  das  eigenthümliche  und  ganz  abweichende 
Wahlverfahren,  aus  welchem  dieser  Rath  hervorging,  spricht  sich  8p.  weiter  unten 
S.  189  aus. 


1476  Mftn.  189 

Die  köhre  des  neuen  raths  gingk  alszo  zn.  Der  eine  rathsmeister 
Hans  Seile  mit  den  andern  vier  meistern  namen  zu  ihn  aus  dem  rathe 
einen  kemmerer,  genant  Peter  Sanderman,  und  einen  sehuster,  genant 
Jacob  Weissack  y  und  einen  brauer,  genant  Prosius  Gzelse.  Diese 
kohren  den  neuen  rath  und  namen  keinen  pfenner  weder  rathsmeister 
oder  bommeister  zu  der  köhre,  nach  deme  als  das  vor  alder  gewest 
was.  Sie  koren  auch  under  den  12  rathmannnen,  ||  do  die  gekoren  BL126^ 
waren  und  verkündiget,  keinen  rathsmeister  noch  kemmerer  under» 
den  vier  pfennem,  sondern  Hans  Laub  von  der  gemeinheit  und  Jacob 
Schaffskopff  von  den  Innungen  wurden  rathsmeister.  Wisse,  unter  den 
vier  pfennem  machen  sie  Glorius  Kobere  zu  einem  weinmeister,  der 
hilt  noch  die  stedte,  das  er  sass  neben  dem  rathsmeister,  darnach  sass 
ein  schmiedt  und  ein  pötticher,  Paul  Fleischauer,  die  beyde  waren 
kemmerer.  Oebhardt  Bichling^  was  ein  vierherre  und  ein  pfenner,  den 
satzten  sie  niederwart  und  nicht,  als  vor  alter  gewönlich  was,  die  an- 
dern 2  pfenner  Brun^^  Lutze  und  Lorentz  Penne  ^  die  satzten  sie  aller 
niederst  an  das  ende;  aber  vor  alter  sassen  die  vier  pfenner  aller 
nechst  nach  dem  rathsmeister  in  der  weyse :  der  eine  war  rathsmeister, 
der  ander  weynmeister,  der  dritte  ein  vierherre,  der  vierte  kemmerer; 
sondern  in  dem  jähre  käme  das  also. 

Uffh  donnerstagk  nach  Invocavit  (7.  März)  kamen  die  thumherren 
von  Magdeburg  zum  Gybichenstein,  Baltzer  von  Schlywen,  Mattes  von 
Blote,  und  hatten  Vincentius  mit  ihnen.  Das  gelt  was  von  den  pfen- 
nem uffgenommen,  das  sie  geben  musten,  das  mochten  die  thumherren 
wol  wissen,  darumb  kamen  sie. 

U£fh  freytagk  (8.  März)  fuhren  die  achte  von  Innungen  und  ge- 
meinheit zu  ihn  auff  die  bürg.  Uffh  sonabendt  (9.  März)  beschieden 
die  thumherren  die  pfenner  ihrer  achte  auch  uff  die  bürg,  do  wolden 
die  nicht  gerne  uff  die  bürg  umb  den  willen,  die  pfenner  besorgten 
sich,  ihnen  möchte  abermals  beschehen,  wie  vor,  das  man  spreche,  wir 
betten  eine  samlung  gemacht.  So  schickten  die  thumherren  und  er- 
langeten  an  dem  rathe,  das  die  pfenner  ungefehrlich  zu  ihn  uff  die 
bürg  möchten;  das  wardt  den  bommeistem  do  vom  rathe  ulBT  dem 
rathause  erleubet  und  auch  dar  zu  nemen,  wer  inen  eben  were.  So 
zogen  hinaus  Albrecht  Schaffstede,  ||  Thomas  Dngaw,  Hans  Seher,  Bl.l27^ 
Hans  Busse,  Nickeil  Cleptz,  Marcus  bpittendorff^  etc.  Do  hüben 
die  thumhem  an  zu  sagen,  wie  die  fursten  von  Sachsen  etzlich  ge- 
werb bey  dem  capittel  zu  Magdeburg  gehabt  betten,  da  sie  den  Nickel 
Pfluge  und  Otto  von  Scheydungen  geschickt  betten  und  auch  dabey 
geworben  betten,  das  die  hem  vom  capittel  sich  der  gebrechen,  die  zu 
Halle  zwischen  den  burgem  weren,  underzihen  selten,  das  uff  ein 
stehen  zu  bringen,  das  hetten  sie  den  fursten  so  zusagen  lassen,  das 
sie  zu  EUtHe  sein  wolden  uffh  donnerstagk  nechst  nach  fassnachten, 

*  yndt.      b  Rlehllnffer.      °  Bemiu.      ^  S. 

^  Im  Betreff  der  Reihenfolge  der  vier  Pf&rmer  vgl  S.  188  und  BL  133*. 


190  -    Marcus  Spittendorff: 

and  Nickeil  Pflagk  and  Otto  von  Scheydangen  mit  in;  ein  solches 
hatten  sie  dem  rathe  za  EUüle  geschrieben.  Die  hatten  dem  capittel 
wider  geschrieben,  sie  kanden  des  off  die  zeit  mit  nichten  warten,  den 
sie  itzandt  mercUich  za  schicken  betten  mit  der  köhre  des  nenen 
raths,  —  and  daramb  schrieben  wir  Nickeil  Pflöge  das  so  wieder  and 
blieben  aassen,  sonst  weren  wir  ie  komen,  —  ond  solcher  r^e  faste 
viel  etc.  Doch  betten  sie  sich  non  vom  geheisse  ond  befehlonge  des 
capittels  hergefoget  zo  vorsochen,  ob  wir  pfenner  noch  was  bedrengnis 
litten,  ond  was  vorblieben  were,  das  ein  solches  offgenommen  ond  in 
ein  gattlich  stehen  gebracht  worde  bis  off  zokonft  des  neoen  gekomen 
herren  etc.;  aoch  sageten  die  thomherren,  das  sie  die  gebrechen  oder 
den  grondt  der  Sachen  vomemen  selten  oder  darinne  handeln,  möchte 
konmien,  sie  betten  des  gehörs  nicht,  wiewol  die  von  innongen  ond 
gemeinheit  in  zogesaget  betten,  sie  wolten  den  herren  vom  capittel 
den  handel  gerne  vergönnen  ond  ie  ihnen  lieber,  den  einem  andern  etc. 

Hieraoff  antwortten  die  pfenner,  die  geschickt  waren :  „wyrdigen 
ond  achtbam,  lieben  herren,  ein  solch  vorgeben,  das  ons  eoer  wirdig- 
Bl.  127^  keit  zo  vorstehen  hat  ||  gegeben,  darvon  haben  wir  nicht  wissen  gehabt. 
Aach  das  wir  eoch  itzandt  nach  gelegenheit  zo  vorstehen  geben  solteii^ 
ob  ans  was  betrengknisse  geschehe  oder  noch  beschehen  möchte  etc., 
wyrdigen ,  lieben  berm ,  des  ist  itzandt  nicht  noth,  wir  klagen  aoch 
nicht,  wir  haben  aoch  nicht  zweyffel,  eaer  wyrdigkeit  weis  wol,  ir  habt 
das  aoch  in  gnongsiuner  erforonge,  wie  es  ons  zogestanden  hat  ond 
aoch  noch  zostehet ;  sondern  wir  bitten  eoch,  ihr  wollet  ons  voigonnen, 
das  wir  ein  solches  an  die  pfenner  mögen  brengen,  so  die  sache  die 
pfenner  alle  belanget,  ond  aoch  wyrdigen  lieben  herren,  das  ir  ans 
am  rathe  erwerbet,  das  wir  die  pfenner  zosammen  mögen  heischen 
ond  eoch  darnach  wieder  eine  antwort  thon  mögen,  das  ans  das  on- 
gefehrlich  ist  etc.*'  Dis  wardt  ans  erleobet  vom  rathe,  zosanmien  za 
gehen  in  der  bommeister  haos  einem*  ond  nicht  in  der  pfenner  hoff. 

U£fh  montagk  nach  Beminiscere  (11.  März)  Vormittage  omb  des 
segers  8  waren  wir  pfenner  bey  einander  zo  Heinrich  Greffen  haos^ 
do  brachte  Hans  Seher  die  rede  an,  die^  die  thomhem  offh  sonabent 
angebracht  hatten,  ond  Hans  Seher  thate  das  omb  bitte  willen  der 
pfenner  etc.  Do  worden  die  pfenner  des  ein  ond  liessen  den  capittel- 
herm  dorch  Hanse  Seher  ond  die  andern  geschickten^  wider  diese 
antwort  geben  etc. :  „wyrdigen  ond  achtbam  %  lieben  herren,  die  pfen- 
ner haben  ans  befolen  ond  eoerer  wirdigkeit  wieder  zo  sagen,  so  eoer 
wyrdikeit  darzo  geneiget  ist,  die  gebrechen  in  ein  gottlich  stehen  zu 
fassen  ofi  zokonft  onsers  gnedigen  herm,  des  sein  wir  pfenner  wol 
zofrieden,  das  alle  dingk  ond  gebrechen  allenthalben  non  vorbas  gott- 
lich anstehen  ond  beragen  mögen,  also  das  die  viere,  die  im  rathe  ge- 
sessen han,  gehen  mögen  zo  Mrchen  ond  Strassen,  ond  wo  sie  zo  thon 
B1.128*  haben,  ond  vorbas  nicht  mehr  ||  beschwert  worden,  ond  aoch  die  an- 
dern, die  das  gelt  nicht  alle  haben  gegeben,  das  ihnen  das  aoch  nn- 

•  hier  hat  die  Handaehrift  „ein**.       ^  „die"  fehlt       «  geschioktt.       ^  die  drei  TOTMugehaik- 
den  Worte  itehon  EwelmaL 


U76  M&ns.  191 

gefehrlich  ist,  und  beyden  theylen  darüber  mge'  gegeben  werden  mochte 
Yom  capittel,  das  so  zu  halden,  so  weren  wir  pfenner  des  wol  zufrie- 
den etc.  bis  nff  zaknnft  ansers  gnedigen  herm  etc/' 

Dise  antwort  obgeschrieben  geschach  nfin  montagk  Beminiscere 
(11.  März)  von  den  pfennem,  die  ofi  den  Gybichenstein  geschickt 
waren  zu  den  beyden  thomherren.  Dabey  was  Heinrich  von  Ammen- 
dorff  und  Vincentius.  Ufi  diese  antwort  sprachen  die  beyde  thnm- 
herren  and  die  zwene  mit  in  nnd  sageten  zu  uns  ptennem,  sie  hofften 
das  am  rathe  wol  zu  erlangen,  das  die  viere,  die  im  rathe  betten  ge- 
sessen, das  es  mit  den  ein  gattlich  stehen  and  aach  mit  denen,  die 
das  gelt  gegeben  betten,  haben  solte  and  snnst  mit  andern  gezwenck- 
nissen,  ob  die  noch  vorgenommen  möchten  werden,  ob  wir  ans  des 
verwinden,  das  es  derhalben  wol  äff  ein  gattlich  stehen  kommen  solde 
off  zakanft  des  neaen  gekornen  herren.  Alsdenn  wen  schalt  and 
antwort  kegen  einander  giengen,  sprach  er  Mattes  von  Plote,  so  finden 
sich  denne  die  gebrechen  and  der  grandt  der  Sachen  wol ;  sonst  sprach 
her  Baltzer  von  Schliwen  wol,  das  gelt,  das  etzliche  noch  geben  sel- 
ten, das  wolte  der  rath  nicht  anstehen  noch  beragen  lassen,  den  sie 
betten  faste  daraas  gereth  mit  dem  rathe,  sie  kanten  das  nicht  erlangen, 
and  der  rede  mancherley.  Hans  Seher  sagte  manche  rede  daraaff,  es 
wolte  aber  nicht  dienen.  Aach  sprachen  die  thamherm,  weren  wir 
pfenner  des  so  geneiget,  so  wolden  sie  den  rath  äff  morgen  besenden 
and  weiten  das  so  verreysen  (? !),  das  wir  von  den  pfennem  aach  dar- 
bey  kemen,  auch  wolden  sie  vorbass  mit  dem  rathe  reden,  ob  das  hin- 
derstellige  gelt  aach  berahen  solte  bis  äff  ||  zakanft,  oder  das  es  bey  Bl.128' 
dem  neaen  rathe  gegeben  warde.  Aach  meinten  die  thamherm,  wen 
die  dinge  in  ein  gattlich  stehen  gefasset  warden,  so  mosten  wir  pfen- 
ner ans  nicht  bewerben  weder  bey  herren  noch  forsten  and  aach 
stedten,  sonst  wen  das  bestehen  solte ,  so  were  das  gattliche  stehen 
ambsonst  etc. 

Daraafi  antworten  vnr  pfenner  and  baten  die  thamherren,  das  sie 
ans  weiten  vergönnen  ond  am  rathe  erwerben,  das  wir  ihremeynonge 
an  die  pfenner  alle  bringen  möchten,  denn  die  stocke  weren  ans  vor- 
mals so  nicht  vorgehalten  mit  der  bewerbonge.  Daromb  were  noth, 
das  wirs  an  die  pfenner  brechten.  Da  sageten  die  thamherren  ia  zo, 
sie  wolden  ans  das  wol  erwerben  am  rathe,  das  wir  offn  dinstagk 
(12.  März)  frohe  bey  einander  möchten  sein  ond  dann  off  nachmittagk 
ihn  off  die  borg  eine  antwort  wieder  sagen  selten,  darzo  weiten  sie 
den  rath  aoch  bescheiden.  Sie  schickten  aoch  von  stondt  Heinrich 
von  Ammendorff  ofis  rathaos,  das  ans  pfennem  möchte  erleobet  wer- 
den, das  wir  off  den  morgen  bey  einander  möchten  sein;  aber  ans 
wardt  nicht  erleobet,  wes  die  schalt  was,  weis  gott. 

Uffii  dinstag  (12.  März)  vor  mittage  wardt  ich  Marcos  Spittendorff 
ond  andere  mehr  geheischet  bey  1  marck  offs  rathaos  zo  kommen, 
denn  sie  wolden  das  hinderstellige  gelt  haben,  als  ich  marckte.    Ich 


192  MarcoB  ^ttendorff. 

käme  aach  vor  den  alten  rath  in  der  vier  herren  dörntze,  da  wdten 
sie  das  gelt  schlechts  haben ,  mich  half  keine  bitte,  das  ich  lenger 
frist  darza  haben  möchte,  es  was  dein  oder  gros  schade  mir  nnd  mei- 
nem söhne,  da  fragten  sie  nicht  nach,  ich  moste  ihnen  150  r.  fl. 
geben  and  aasrichten,  gott  weis  wornmb. 

UflFh  dinstag  (12.  März)  nachmittage  käme   der  Stadtknecht  Hans 

BL129'  mit  dem  grossen  maale  za  dem  bommeister  ||  Albrecht  Schaffisteden  in 
sein  haos  und  sprach:  „herr  bommeister,  der  rath  hat  mich  zn  euch 
geschickt  and  lassen  euch  sagen,  das  ir  zo  den  thnmhem  nff  die  barg 
zihen  möget,  das  ist  each  angefehrlich ,  nach  dem  ir  äff  gestern  dins. 
tagk  von  ihnen  seidt  geschieden^'.  Dis  geschach.  Die  beyde  bom- 
meister Hans  Seber,  Hans  Basse,  Nickeil  Gleptz,  Lorentz  von  Reuden^ 
Marens  SpittendorS  ritten  äff  die  barg.  Do  fragten  die  thnmhem,  ob 
wir  mit  den  pfennero  gesprochen  betten,  sagten  wir  nein,  der  rath 
bette  ans  das  nicht  lassen  znsagen,  das  wirs  betten  thnn  mögen.  Do 
sprachen  die  thnmherren:  wir  habens  Heinriche  von  Anmiendorff  be- 
fohlen nnd  ihn  von  stände  nach  each  in  die  Stadt  za  dem  rathe  ge- 
sandt, sie  wolden  each  das  vergannen  nnd  znsagen  lassen.  Sprach 
herr  Baltzer  von  Schliewen:  nein,  es  ist  geschehen,  so  kan  man  dar- 
za nicht  than.  Do  hnb  er  Baltzer  an:  ihr  bommeister  und  gntten 
freande,  Schlegel  nnd  Vester  Back,  vom  rathe  geschicket,  sindt  hier 
anssen  gewest  nnd  ans  gesaget:  „der  rath  wil  dem  capittel  geme  zu 
willen  sein  nmb^  die  gebrechen,  die  in  der  Stadt  zwischen  innnngen 
nnd  gemeinheit  nnd  den  pfennem  sindt,  das  die  ein  gattlich  stehen 
haben  uff  zaknnft  ansers  gnedigen  herm,  sondern  amb  das  hinder- 
stellige  gelt,  das  wollen  sie  schlechts  haben;  sonst  amb  die  viere,  die 
im  rathe  haben  gesessen,  nnd  alle  andere  stacke  oder  gezwenck- 
nisse,  die  wollen  sie  geme  lassen  bemgen  nnd  aach  das  sich 
niemandt  in  der  zeit  bewerbe  weder  bey  herren,  farsten  oder  stetten» 
weren  wir  des  so  geneiget,  wolden  sie  itzlichem  theile  ein  revers  da- 

B1.129^  raber  geben,  das  so  zn  halten  etc.''  ||  Daraaff  antwortten  wir  pfenner, 
wir  betten  eine  bitte  gethan  vor  die  armen  lenthe,  möchte  ihnen  die 
bitte  nicht  behalfen  sein,  so  mästen  sie  sich  des^  wol  schicken;  son- 
dem  amb  die  4  im  rathe  and  ander  alle  Stack,  das  die  so  allenthalben 
gattlich  bemgeten  nff  zakunft  des  neaen  herren ,  des  weren  wir  wol 
zafriden ,  sondem  amb  das  bewerben  weiten  wir  vor  nnser  perschon 
die  zeit  wol  halten,  sondem  wen  der  revers  begriffen  wnrde,  das  der 
den  bornmeistem  zugeschickt  wurde,  und  dameben  uns^erleubet*^  wnrde 
vom  rathe,  das  die  pfenner  zusammen  möchten  kommen  und  den  revers 
hören  lesen ,  ob  sie  erkeinen  fehl  darinne  betten ,  das  den  thumhem 
wider  zu  sagen  und  zu  andem  und  denn  den  pfennem  darbey  zu 
sagen,  das  sich  in  derzeit  niemandt  solte  bewerben,  auS  das  niemandt 
zu  schaden  keme'.  Dar  sagten  die  thumhem  ja  zu.  Sie  weiten  uff 
morgen  mittwoche  selbert  nffs  rathaus  zu  den  innnngen  und  gemein- 
heit und  weiten  das  uff  ein  ende  bringen,    sie  waren  auch   uff  dem 

*  Tndt.      ^  wet.      0  erleobetet.      ^  kernen. 


1476  Mftns.  Idd 

rathanse  zu  den  innimgen  und  gemeinheit  und  wolten  das  off 
ein  ende  bringen.  Sie  waren  auch  uff  dem  rathanse  vor  mittage» 
aber  nicht  die  thnmherren,  sondern  Heinrich  von  Anunendorff  and 
Vincentios  etc. 

Uff  die  mittwoche  nach  Gregorins  (13.  März)  nff  den  abendt  omb 
yiere  des  seigers  schickten  die  beyde  thamherren  einen  revers  dem 
bommeister'  Albrecht  Schaffsteden,  und  ime  wardt  darbey  gesagt 
dnrch  den  stadtknecht  Christoffel  von  des  raths  wegen  ^  das  er  die 
pfenner  möchte  bey  einander  haben  ond  darnach  den  thamherren  eine 
antwort  wieder  sagen. 

Uffh  donnerstagk  (14.  März)  amb  8  des  moigens  ^waren  die  pfen- 
ner bey  einander  za  Heinrich  Greffen  haass,  and  der  revers  wardt  ||  ge-  B1.180' 
lesen,  der  gefiel  den  pfennem  aber  nicht,  dar  was  viel  ingesatzt^,  das 
die  thamhem  denen,  die  von  der  pfenner  wegen  nff  der  barg,  im 
ersten  nicht  vorgegeben  ^^^  daramb  hatten  dieselbigen  geschickten  die 
pfenner  so  weit  nicht  berichtet,  daramb  wolten  sie  in  den  revers  nicht 
gehen  and  gaben  diese  antwort:  „wyrdigen  and  achtbam,  lieben  herrn! 
Ener  beger  ist  affn  dinstagk  (12.  März)  so  gewesen  and  der  abscheidt, 
das  die  gebrechen  zwischen  allen  in  der  Stadt  Halle,  nemlich  amb  die 
viere,  die  im  75.  jhare  gesessen  sindt  von  den  vom  tale  wegen  im 
rathstale  \  and  anch  alle  andere  stucke  and  gezwengnisse,  wie  die  sein 
oder  sich  begeben  möchten,  in  ein  gattlich  stehen  selten  gefasset  wer- 
den nff  die  zakanft  ansers  gnedigen  herrn  des  neaen  gekomen  hertzo- 
gen  Emsts  von  Sachsen,  and  aach  das  sich  indes  niemandt  bey  herren, 
forsten  and  stetten  bewerben  solte  von  keinem  theyle;  in  solcher  weyse 
weren  die  pfenner  des  wol  geneiget  and  hüten  sich  in  einem  solchen 
revers  gebarlich  and  wolten  eaerer  wirdigkeit  darinne  gerne  za  willen 
sein.  Mag  aber  der  revers  in  solcher  weise  nicht  gegeben  werden» 
80  ans  doch  eaer  wyrdigkeit  im  ersten  zagesagt  hat,  das  ir  des  raths 
darza  mechtig  seidt,  so  massen  wir  das  so  lassen  and  hoffen,  eaer 
wirdigkeit  wirdt  ans  das  so  nachsagen,  den  wir  ie  besessene  barger 
za  Halle  sindt  and  wollen  ans  anders  nicht  halten,  den  als  gehorsame 
barger  gegen  dem  rathe;  so  hoffen  wir,  der  rath  wirdt  sich  kegen  ans 
aach  so  halten,  wie  biUich  ist  etc.  Doraaff  sprachen  die  thamhem, 
sie  wolden  den  revers  nach  der  lorm  begreiffen  and  das  au  den  rath 
bringen;  wolde  der  rath  des  so  eingehen»  so  wolten  sie  uns  erwerben, 
das  wir  die  pfenner  zusammen  möchten  heischen  und  ihn  eine  antwort 
wider  sagen  und  den  revers  senden. 

Uff  nachmittag  umb  2  käme  der  stadtknecht  Ghristoff  zu  Albrecht 
Schaffistedten  und  sprach:  ||  „herr  bommeister,  der  rath  lest  euch  sagen,  BLISO^ 
ir  sollet  die  euren  bey  einander  haben  und  sollet  den  thumherren  ein 
antwort  sagen^'.    Es  wardt  uff  den  vormittagk  so  nicht  vorlassen,  sie 
selten  uns  den  revers  gesandt  haben.    Nun  die  uff  den  morgen  bey 

^  den  bonuMiitcrn.      ^  linriti       «  hier  findet  lieh  noch  ,tWM". 


1  Marcos  Spittendorfi^  Bastian  Granheide,  Hans  Wähle,  Hans  Busse,  S.  42. 

Gkwhiehtoii.  d.  Pr.  SMhaen.  XI«  18 


IM 

dco  tbvmbarm  tob  der  pfaeaer  wfi||ca  («ttlikkt 
aa  aboid«  wider  äff  die  barg,  iie  ImUm  dea 
biJra  ror  die  Ibore,  do  watdra  sie  doch  aadcta  ratka  aad  1 
tefi  den  bunuadaler  Thooaa  Da^aw,  daa  der  la  de«  tkaaiWm  rina 
aad  Mrte  ihre  andaekl»  aad  daa  er  aaa  keicra  sie  aack 
aiihe  Üaa  feaehaeh.  I)o  battra  die  Ihamkerra  la  D^gä 
wie  bettea  afli  rathaas  leeacliirkt  aad  kOatea  aa  ratka  aicki 
daa  der  reren  Yerrndert  aiAciila  werdcs,  aoadcra  wulde  arlr 
ia  daa  reref«  geiMO,  als  bcfcriflea  were,  so  wt4tca  sie  aas 
sieirela  aad  Kebea,  aad  das  aiaa  ika  das  frake  la 
Sie  Wf4dea  weck,  l'f  den  abeodt  kaa  Thü«as  I>aicaw  aad 
aas.  das  ia  die  tkaakenea  befiiklca  kallea,  b  Srkaftladca 
der  cleiaea  dAcntaeo«  da  war  Albrsrbl  MckaAtcdt,  I>acaw,  Malt  r^«a«, 
llaas  Seber,  Klepte,  Ilaas  BaMS.  Marras  Spitlradiidr  Die  aaiw» 
kaale  aaa  airkl  laden.  IM  batea  wir  Tkcanas  Dafawea,  daa  er  äff 
dea  aitincca  wieder  la  ikoea  äff  die  karg  »nice  aad  saffHe 
tkaaikeriu:  „w;rdi|rra  aad  Uebea  kcrrea,  irb  bia  wieder  sa 
srbiekt  ««irdea,  aaib  eaer  w;rdi|;kett  wider  etae  aalwott  n 
Maick  dea  pleaaera  eia  rrreri  jceicetiea  werden,  als  ir  aas  daa  ka 
ia|>nsgg|  kabet,  als  ir  das  an  ratbe  erlaairrt  batteC,  so  ir  aas  stikert 
lirnrktrl,  das  es  nut  dea  «ierrn,  die  in  ratbe  gr^e— en  kaa.  aad  aBt 
l;  I  raodrr  srbei ,  icrbrrtbra  oder  f^rtmrn^imt  jüieatkalbca  galSlirk  | 
siekea  aad  brmir<*a  a»iir<^  biis   äff   die  lakonft  aasrra  jc»rdi|rea  ktm 

de«  aeoea  irrkornen,  »DWitllen  dir  ulrncrr  dra  rt^i^m  icerae 

aa«!  aark    dnnaae    eallnKTn    *       Ma^k   das   ia   »4rber  «rttr 
airkt  sria,  si*  bittea  wir  ea«b,  tr  w.illrt  aa«  des  bei^aÜKa  scia, 
k«4re,  der  ralk  wirdi  sirk    te  billirk  aftd  irebariick  gricea  aas  kaks«. 
drna  wir  ir  bcMwsrae  barirrr  stadt.   wir  kaltea  aas  aaek  als  gtkar 
•snae  batirer  rtr  '    I»i>  kalle  er  Hahirr  ^tm  ^rkliwea  erasClirk 
„habra   wir  mrk  das  in^rtAairt*! •'    ibr  si4lH  aas  wtj   ta 
lAaicen".  aad  ward!  kaJk  »«raiick  aad  s|irark  ««irkM    Jmvt  k 
mer,  ikr  kritH  ta  drn  mers  wnl  m^\^m  irrkea.  f  kHte  ewrk  airki 
,;rbiod«ft«  sridt  tr  lemaadt  was  |it»rkti|ck«   Ir  »assrU  diM-k  Wi4  lk«B~ 
l»sraaff  aatw^nlH  l^airnw     Jirl«-n   krfrra.   mir  ist  wnter  airkl    ke 
|i-hW«**      l^Kwe*    v«ic««cknbrfie  aatwf«t   lienrkte    IVeaas  I^aicaw    m 
rl'-inea    dt»ratsi4rra   sa  .srksfclrdea    kans   Irria    !•*    pi«!  Rmtatsceri 
■  ;i  Man»    la  kr|rrawerti«krit    Alkrrvkl   .vkaffttrdtra ,   lUas  Z«4afr« 
Ann««  Trrpu  aad  MsTro»  >fMtlmdiirff  rlr 

1  ff  drasrlhqrni  i*K««BrkrKbm  frr^ta^k  W  Man  krarkle  wk 
r  I  affi  ralkaM.  die  rmpArm^  .Vkkirrl  WoMsrk  saM  darbe? 
«ivwakt.  der  nit  Wrmack  eta  vicrkrVT  wns  t  mi  HiUekraadt,  drr 
kmnerir  mekirj  ker,  srkrrk  das  la  sria  rr^ntlrr  aad  fwkraU.  lek  krfle 
«••r  >  r  I  frc^kea.  *•  aarkle  daa  sawaHBrn  !'•■  rejaiMke  t,  die 
1  i'.n  gvbra  »«■!•  tM4l  wrts,  ml  wrkkf  frrkle  s*e  das  gth  um 
■.ir  aabnrn*    lirr  aUavvkti^  ««-It    gc-Hr,  das  d«i  ^fk  rtaaaki  sa 


1476  März.  195 

rechtem  erkentnisse  kommen   möge,  und  niemandt  mit  eigengewalt 
nndertrnckt  werde,  das  ist  mein  bete! 

Wisse,  in  dem  obgeschrieben  jhare,  do  Hans  Seile  rathsmeister 
was,  und  do  man  76  schreib,  kurtz  vor  &snacht,  ehe  er  abe  käme,  do 
wardt  ein  kruger  gegriffen  and  ||  in  die  temnitze  gesatzf"  und  was  von  Bl.131^ 
Widemar^.  Derselbe  solte  falsche  muntze  gehabt  oder  gemacht  haben. 
Do  mochte  der  versucht  sein  worden,  das  er  gesagt  hatte,  was  er 
wüste;  da  wolten  die  uff  dem  rathanse  vieleichte  mehr  von  ime  wissen, 
und  sie  mochten  in  so  verhören  haben  lassen,  das  er  darinne  so  starb. 
Do  hatten  sie  den  todten  lassen  in  eine  lade  legen  und  die  mit  peche 
feste  und  wol  begissen  und  den  so  in  einen  winckel  lassen  setzen,  so 
lange  das  gerichte  wurde.  Kein  pfenner  war  uff  dieselbe  zeit  mit  im 
rathe ,  wen  die  von  innungen  und  gemeinheit ,  die  uff  dem  rathause 
sassen,  die  hatten  die  pienner  von  ihnen  getrieben,  so  das  sie  lange 
zeit  in  ihren  heusem  musten  sitzen  und  nicht  zu  rathause  gingen  etc. 

Ufih  sonabent  vigilia  Gertrudis  (16.  März)  und  was,  das  der  alte 
rath  Hans  Seile  dem  neuen  rath  Hans  Laube  berechnet  hatte,  uff  den 
abendt  kam  herr  Heinrich  von  Einsiedel  und  Nickel  Pflugk,  die  waren 
her  gefertiget  von  hertzogk  Ernste  von  Sachsen,  das  sie  die  gebrechen 
undememen  solten  bey  denen  von  innungen  und  gemeinheit,  die  uff 
dem  rathause  sassen,  so  lange  das  ein  bischoff  zum  lande  käme,  in 
solcher  weyse,  das  die  von  innungen  und  gemeinheit  uff  dem  rathause 
das  genonmiene  gelt  beysetzen  solten,  und  die  noch  geben  solten, 
anstehen  hiebe,  und  das  der  urfriede  auch  solte  anstehen;  wurde 
das  hernachmals  erkant,  das  sie  das  gelt  solten  behalten,  so  beschege 
das;  wurde  es  umb  den  urfriede  auch  zu  thun  erkant,  das  das  denn 
auch  so  geschehe,  und  auch  die  jhene,  die  auss  der  Stadt  weren  ^,  das 
die  des  ihren  die  weile  möchten  warten.  Des  berichtete  herr  Heinrich 
von  Einsiedell  und  Nickel  Pflug  Matz  Pegaw  und  Thomas  Dugawy 
die  wurden  des  abendts  zu  inen^  in  die  herberge  geschickt,  wen  ||  sie  B1.132'' 
Hessen  den  bommeister  Albrecht  Schaffsteden  bitten,  das  etzliche  pfen- 
ner zu  ihn  möchten  kommen;  so  hatten  sie  den  beyden  gesaget,  das 
hertzogk  Ernst  in  das  so  befohlen  hette  zu  werben  uff  dem  rathause  an 
den  von  innungen  und  gemeinheit. 

Uff  den  sontagk  Oculi  (17.  März)  uff  den  morgen  umb  7  waren 
sie  uffs  rathauss  gegangen  und  waren  daroben,  bis  der  seger  10  schlüge. 
Uffh  nachmittag,  do  der  seger  1  schlüge,  ritten  sie  wegk.  Do  was 
Thomas  Dugaw  und  Matthes  Pegaw  bey  inen  gewest  und  gingen  von 
in,  gleich  als  sie  wegk  reiten  wolten.  Wisse,  sie  hatten  ihn  so  ge- 
saget, Herr  Heinrich  von  Einsiedell  und  Nickel  Pflugk  zu  Mattes 
Pegauen  und  Thomas  Dugauen,  sie  betten  gesaget,  das  capittel 
hette  uff  dem  rathause  nichts  mögen  erlangen,  wen  sie  betten 
einen  handel  vorgenommen,  deme  betten  sie  das  vorgunt;  das  sie  nun 

*  gMfttz.      ^  tme. 

1  Wiedemar  im  Kreis  Delitzsch,  jetzt  Haoptort  des  gleichnamigen  Amtsbezirks; 

2  Sie  werden  weiter  miten  Bl.  136*  imd  ISO**  genannt. 

18» 


196  Marcus  ^ttendorff. 

jemandes  mehr  vergnmien  solten  fiirder  handel  hinder  dem  capittel, 
das  stunde  ihn  nidit  zu  thune.  Auch  mnb  die  daranssen  sindt,  hatten 
sie  gemeinet y  sie  wüsten  daranfi  nicht  zn  sagen,  sie  hetten  niemande 
heissen  wegk  zihen,  sie  wereten  ihnen  aach  nicht,  wider  in  die  Stadt 
zn  zihen.  Umb  das  gelt  hatten  sie  gesaget,  das  sie  das  solten  be- 
halten oder  beylegen,  wnsten  sie  nicht,  den  es  were  berechnet,  dammb 
könden  sie  das  nicht  vorandem.  Do  herr  Heinrich  i  nnd  Nickeil  Pflngk 
solche  antwort  hörten,  das  ein  solches  nffs  capittel  wardt  geweiset  und 
bey  deme  stunde ,  do  hatte  herr  Heinrich  von  Einsiedel  nnd  Nickell 
Pflagk  Yorbass  gefraget,  so  die  von  Innungen  nnd  gemeinheit  dem 
capittel  des  handeis  vorgnnneten,  ob  ie'  die  herren  vom  capittel  wur- 
den handeln  in  den  gebrechen,  ob  nun  die  von  Innungen  nnd  g^nein- 

B1.132^  heit  der  fursten  rethe  ||  vorgunnen  wolten,  bey  dem  handel  zuseynetc 
Darauff  möchten  die  nfi  dem  rathause  waren,  gar  ein  langk  gespreche 
haben  gehalten  und  doch  den  rethen,  von  den  iursten  geschickt,  geant- 
wortet, so  die  capittelherren  das  bey  in  hetten,  wolten  sie  nun  der 
fursten  rethe  darzu  nemen.  Das  liessen  sie  geschehen.  Mercke  diss! 
Die  von  Innungen  und  gemeinheit  weyseten  das  nun  gantz  nffs^  ca- 
pittel, das  der  handel  bey  in  stunde,  aber  wir  pfenner  wissen  nicht 
darvon.  Worumb?  Wir  sindt  des  uffs  capittel  nicht  gegangen,  sondern 
er  Mattes  von  Flotte  sagete  wol  zu  uns  pfennern  uff  der  bürg,  als 
vor  geschrieben  stehet,  das  die  von  innungen  und  gemeinheit  zn  in 
gesagt  hetten,  sie  wolten  dem  capittel  lieber  vergunnen  des  handeis, 
denn  iemandts  anders.  Darauff  sagte  er  Mattheus  nun  vorbas  zu  uns 
pfennern:  „das  wir  den  handel  vomemen  solten,  ist  uns  vom  capittel 
nicht  befohlen,  auch  wissen  wir  des  grundes  nicht;  magk  kommen^ 
wir  hetten  auch  des  gehörs  nicht,  sondern  wen  der  euer  herr  zum  lande 
kompt  und  alsden  schult  und  antwort  kegen  einander  gehen,  so  findet 
sichs  wol;  wir  wollen  nicht  mehr,  denn  das  es  in  ein  guttlich  stehen 
gebracht  werde  biss  uff  zukunft  des  neuen  herm  etc/'  Das  sagte  uns 
her  Mattes  von  Plote«  und  auch  herr  Baltzer  von  Schlywen.  Wiewol 
das  Heinrich  von  Ammendorff  und  Vinzentius  die  rede  hörten  von  herr 
Mattes  von  Plote,  ob  die  rede  den  beyden  wol  behagte,  weis  ich  nicht. 
Auch  begerten  die  beyde  thumherren  des  an  uns  pfenner  nicht,  das 
wir  ihnen  vorgunnen  wolten,  das  sie  in  den  gebrechen  handeln  möch- 
ten, es  war  ihnen  vom  capittel  auch  nicht  betohlen,  wenn  so  viel,  sie 
soltens  in  ein  guttlich  stehen  bringen  bis  uff  zukunft  des  neuen  herren 
und  bischoffs  etc. 

Uffh  dinstag  nach  Letare  (26.  März)  im  76.  jhare  wardt  ufiis  rat- 

Bl.  133^  haus  geheischet  Hans  Kluge,  Lefyn  Walttheim.  Den  ||  beyden  wardt 
gesaget,  wie  Hans  Gzoch  dem  rathe  die  börunge  nicht  enthebe,  dammb 
solten  sie  im  sagen,  der  rath  wolde  die  wölköhre  mit  im  halten.    Sie 

•  im.      ^  nfF.      o  Plato. 


1  Hein  rieh  v.  Einsiedel  zum  Gnanstein  Ritter,  welcher  1478—1475  einige 
Male  in  den  Urkunden  der  Stadt  Leipzig  Yorkommt  Cod.  dipL  R.  Saz.!!. 
Baupttheil  3d,  Vin.  S.  390,  403,  405. 


1476  März.  197 

oanten  das  bömnge,  aber  gott  weis,  wovon  das  kam,  ob  man  das  mit 
gleicher  bömnge  nemen  mochte,  oder  ob  man  das  anders  sagen  solte. 
Otto  Yon  Dieschkaw,  Heinrich  vom  Heyne  ^  waren  aach  geheischt,  aber 
wommb,  weis  ich  nicht  etc. 

VSn  donnerstagk  nach  Letare  (28.  März)  im  76.  jhare  waren  wir 
pfenner  alle  ufb  rathaas  vorbott,  itzlicher  bey  einer  marck,  wiewol 
das  etzliche  nicht  kamen,  Hans  Seher  and  Hayne  Brachstedt  mochten 
spende  geben  im  hospital^.  Da  waren  die  drey  rethe  in  der  dömtze 
von  Innungen  und  gemeinheit  und  die  vier  pfenner,  die  nff  die  zeit  im 
rathe  waren,  nemlich  Glorias  Kober,  Gtebhart  Bichlyngk,  Bran  Laytze, 
Lorenz  Benno,  die  sassen  auch  kegenwertig,  als  sie  dann  nach  der 
nenen  reformatio  gesatzt  warden^  etc.  Do  hab  Hans  Laab  an  and 
sprach  za  ans  pfennem:  „herr  bommeister  and  lieben  freande,  nach- 
dem so  sich  die  dinge  begeben  haben,  das  ir  die  börange  habt  gege- 
ben and  etzliche  nicht,  so  wisset  ir  woll,  das  each  äff  die  zeit  gesaget 
wardt,  das  viel  and  mancherley  rede  äff  meinen  herren  von  Magde- 
burg, seine  rethe  and  äff  den  rath  giengen;  wardt  aach  äff  das  mahl 
gesaget,  das  ir  each  des  messigetet,  wurde  das  aber  nicht  gelassen» 
das  iemandt  des  hinderkommen  wurde,  so  wurde  deme  das  darzu  nicht 
kommen  als  vor.  Nun  sindt  etzliche  auss  der  Stadt,  nemlich  Hans 
Walttheim,  Peter  von  Michell,  magister  Busse  Blume,  die  Eöptzke  und 
andere,  die  setzen  bischoff  Johan  und  andere,  als  seine  rethe,  den  rath, 
Innungen  und  gemeinheit  faste  zu  reden  kegen  die  fursten  und  stedte, 
des  sie  sich  ie  nicht  vorsehen  betten,  das  sie  das  thun  selten,  wen  die 
ding,  die  vorgenommen  sindt,  geschehen  mit  des  bischoffs  willen,  ||  bl133^ 
darumb  können  wir  die  gegen  gotte,  der  weit  wol  vorantworten.  Dar. 
nmb  mengem  und  plengem  die;  und  weiten  von  euch  pfennem  gerne 
wissen,  ob  das  euer  wille  were,  und  ob  ihr  ihnen  das  auch'  gestehen 
wollet;  wen  zu  S.  Moritz  wardt  gesagt  vor  meinem  herren  und  euch 
pfennem,  do  mein  herr  euch  die  zedell  liess  lesen,  die  zum  Neuenwercke 
gelesen  was,  was  Hans  Walttheym  gereth  bette  vor  meinem  herm, 
des  gestundet  ihr  ihm  alle^'.  Darauff  sprach  HansHeddrich:  „gnediger 
herr,  das  geschiet  doch  auch  mit  eurem  willen''.  Da  sprach  er  ja  zu 
etc.  Nun  uff  diese  lange  erzelunge  namen  wir  pfenner  gespreche  und 
gaben  diss  antwort  kurtz:  „hen*  rathsmeister  und  lieben  herren,  so  ir 


1  Nach  Dr.  n.  Qen,  Tab.  60  kommt  Heinrich  vom  Hayn  schon  im  Jahr 
1470  als  P&mier  in  Halle  yor. 

2  Heine  Brachstedt  mid  sein  Bruder  Johannes  hatten  die  Capelle  des  Ho- 
spitals St  Gyriad  am  Claosthore,  wo  jetzt  die  Residenz  Hegt,  1471  mit  einem 
Altare  beschenkt.  Er  mid  HansSeber  waren  1476  jedenfalls  Vorsteher  des  Hospital» 
und  mosten  als  solche  zu  gefdssen  Tageszeiten  persönlich  im  Hospitale  anwesend 
sein.  Diese  Einrichtung  wurde  erst  1625  abgeschafft.  Hans  Seber  ersdieint  schon 
1460  als  Vorsteher  zusammen  mit  Paul  Krebcke.  VgL  Dr.  H.  258.  Eckstein, 
Das  Hospital  S.  (^riaci  S.  11.  Memorialbuch  begonnen  1651  durch  Joh.  Caesar 
(Handschr.  in  der  Clausur  des  hiesigen  Mag.).  H.  Br.  besass  das  Dorf  Ringleben  vor 
der  Stadt  als  Ldm  d.  Kl.  Neuwerk. 

3  VgL  oben  S.  188,  189. 


198  Marcos  Spittendorff. 

uns  vorzalt  habt  omb  etzlicbe,  die  aussen  sindt,  dar  sag»  wir  so  zo. 
Wir  haben  niemandes  ausgeschickt,  mengt  oder  plenget  iemandt,  das 
ist  uns  leidt,  wenn  wir  wissen  dar  nicht  von,  wir  gestehen  des  auch 
nicht  etc/'  Do  hiea  man  die  pfenner  austretten,  und  ich  Marcus  Spit- 
tendorff muste  vor  den  ofScial  gehen.  Die  pfenner  wurden  wieder  in 
die  dömtze  geheischt  und  in  wardt  nicht  mehr  gesaget  etc.,  sondern 
Matze  Pegawen  und  Lefyn  Walttheim  wardt  gesaget  durch  den  raths- 
meister  Hans  Laub,  sie  betten  beyde  gelobet  vor  den  urfriede,  das 
Hans  Walttheim  den  thun  solte;  wurde  nun  dem  rathe  was  danron 
entstehen  oder  schaden  nemen,  so  wolde  sich  der  rath,  innungen  und 
gemeinheit  des  erholen  an  inen  beyden  am  leybe  und  an  ihrem  gntte 
etc.  Mattes  Pegaw  und  Lefyn  Walttheim  antwortten:  ,4ieben  herra, 
wir  haben  so  gelobet.  Wirdt  Hans  Walttheim  einen  urfriede  thusi 
den  sol  er  wol  halten.  Wir  haben  nicht  gelobet,  das  er  den  thun  soll''. 
Da  mochten  sie  sich  mit  harten  werten  fast  undersprochen  han  in 
gegenwertigkeit  der  pfenner  aller,  die  da  waren.  Sondern  Pegaw  und 
Lefyn  weiten  sich  anders  nicht  weysen  lassen,  sie  hatten  auch  anders 
nicht  gelobet  etc. 
B1.134'  II  Uffn  sonabendt  darnach  (30.  März)  vor  mittage  wurden  die  andern 
pfenner  verbott,  einitzlicher  bey  5  marcken,  die  uffh  donnerstagk  (28.  Man) 
daroben  vor  dem  rathe  nicht  gewest  waren,  den  wardt  das  auch  so 
vorgehalten,  als  vorgeschrieben  stehet,  und  ufin  donnerstagk  denen,  die 
uff  die  zeit  verbot  waren,  gleich  in  der  forme.  Dieselbigen  hatten 
denne  auch  geantwortet  gleicher  weyse,  als  die  erste  antwort  von  den 
pfennem  ufin  donnerstagk  beschach.  Dorauff  hatte  der  rath  gesaget» 
es  were  gutt,  sie  weiten  das  so  verzeichen.  So  giengen  sie  irer  wege 
wiederumb  etc. 

Uffn  sonnabendt  vigilia  Palmarum  (6.  April)  vor  mittage  besandte 
der  rath ,  nemlich  Hans  Laub  und  Jacob  Schaffskopff ,  ratl^meister  uff 
die  zeit,  die  bornmeister  alle  dreye,  nemlich  Älbrecht  Schaffsteden, 
Thomas  Dugauen,  Heinrich  Greffen,  das  sie  uff  das  rathaus  kommen 
selten.  Do  hatte  Hans  Laub  mit  den  bommeistem  gereth  in  gegen- 
wertigkeit des  raths,  das  sie  mit  den  schöppen  daranesein  selten,  das 
das  saltz  höher  gesatzt  wurde,  uff  das  das  gutt  den  leuten,  die  das 
betten,  höher  lauffen  möchte,  und  das  den  knechten  auch  mehr  wurde, 
und  faste  andere  rede  mehr.    Uff  nachmittagk  waren  bornmeister  und 

^  Die  haUiflche  Chronik  in  Wernigerode  enthält  Bl.  284^  folgende  Erzfthlung: 
„Item  in  dem  76.  jare  den  nechsten  donnerstagk  nach  mitfasten  (28.  März)  hat 
der  neue  rath  die  alden  retlie  besant  und  die  pfenner  aUe,  die  inheynüsch  weren. 
Der  neue  rath  unde  die  alden  rethe  seint  einig  worden,  die  pfenner  zu  fragen,  obs 
ore  geheisse  were  oder  ore  rath,  und  obs  ore  bewust  were,  das  etliche  von  den 
pfennem  aussen  weren  unde  mengeten  unde  plengeten  der  vorigen  berichten  sachen 
halben.  ....  Die  Pfänner  antworteten  .  .  .  .,  „sie  habens  . .  nymande  geheissen, 
es  ist  auch  ore  bewust  nicht,  sie  wollens  auch  nymande  stehen,  thut  imant  was, 
der  stehe  sein  ebentheure  .  .  .^^  „Item  die  draussen  waren,  das  waren  die  Walt- 
heim,  Peter  von  Muchell,  Heinrich  Blume,  zwene  Eoptzke  und  noch  etliche,  die 
man  vorwar  nicht  wüste". 


1476  April.  199 

Schoppen  beysammen  und  besandten  den  greffen^  und  satzten  das 
stucke  saltz  uff  7  grosse  g.  oder  148chwertg.;  der  r.  fl.  galt  23  V2  grosse 
g.  oder  47  schwertg.,  der  schwertg.  gäbe  man  kaum  45  vor  1  r.  fl., 
wen  das  was  wenigk;  aach  waren  47  schwertg.  besser  denn  1  r.  fl., 
darmnb  worden  sie  eingetmckt  anno  1476. 

Wisse y  das  p£&nwerck  war  gantz  böse,  ich  konde  anders  nicht 
mercken  denn  in  dem  irthnm,  die  den  machten,  das  ihre  meynnnge 
was,  die  pfenner  gantz  zu  Vordrucken  und  zu  vomichtigen,  das  sie 
wenigk  behalten  solten.  Denn  es  war  darbey  zu  mercken,  die  von  In- 
nungen und  gemeinheit  ||  underzogen  sich  der  regierunge  des  tals  BL 1B4  ^ 
gantz;  was  bommeister  und  schöppen  vor  das  beste  namen,  behagte 
das  etzUchen  in  der  stadt  oder  uff  dem  rathause  nicht,  so  musten  das 
bommeister  und  schöppen  wol  endem,  darumb  hatten  die  bommeister 
und  Schoppen  wenigk  macht.  Wisse,  das  stucke  saltz  galt  12  schwertg. 
oder  6  grosse  g.  oder  4  stucke  einen  r.  fl.  von  weynachten  biss  uff 
den  palmabendt  Ich  weis,  das  mancher  armer  pfenner  sein  eygen 
gelt  zubussen  muste  in  der  zeit  Man  kauffte  1  schock  holtz  vor  8  d* 
oder  vor  9  d.  und  grüne  holtz  und  geringe,  als  das  zu  marckte  kompt ; 
So  war  der  wynter  kalt,  so  muste  etzlicher  gar  manchmahl  8  oder  7V2 
schock  oder  9  schock  holtz  zu  einem  wercke  haben;  hatte  er  den 
bissweylen  7  schock,  das  da  treuge  was,  so  war  das  so  viel  desto 
besser.  Nunmercke,  wen  man  so  viel  schock  holtzes  zu  einem  wercke 
haben  muste  und  so  teuer,  und  die  sole  galt  zu  zelten  in  der  zeit  8  d. 
7^2  d.  7  d.  oder  6V2  d.,  und  auch  die  letzte  woche  vor  Palmamm  galt 
der  zober  sole  6  d.  Rechne  nun  auff,  was  ein  pfenner  vor  gewin 
hatte,  oder  wie  sich  die  pfenner  bey  dem  pfanwercke  gebeseern  kun- 
ten.  In  meinem  sinne  wirdt  des  kein  pfenner  gebessert:  die  reichen, 
die  eygens  gutt  gnugk  haben,  die  dancken  des  gotte ,  die  mögen  aus- 
kommen, sondem  die  armen,  die  koth  und  gutt  mietten  müssen,  die 
können  oder  mögen  nicht  vorbas  kommen,  denn  mancher  hat  in  diser 
zeit  zwischen  weynachten  und  dem  palmtage  nicht  der  arbeit  mit  sie- 
den, das  er  die  aussleuffte  und  kothzinse,  pfannen  und  wirckerlohn  und 
den  schlett,  der  darauff  gehet,  eygentlich  nicht  mögen  erkriegen,  son- 
dem an  deme  zugesatzt;  war  es  denne  seyn  gewin,  darvon  er  auch 
essen  und  trincken  soll,  und  die  grosse  ebenteuer  und  färligkeit*,  die 
er  tagk  und  nacht  ^  vor  feur  stehen  muss,  und  ander  mehr  etc.  Dar- 
umb was  das  uff  die  zeit  wol  zu  mercken,  das  die  jenigen  auss  Innungen 
und  gemeinheit,  die  den  irthumb  machten,  ire  meinunge  so  war,  das 
die  pfenner  an  dem  pfanwercke  ||  wenigk  vordienen  solten,  uff  dasBLl35'' 
sie  so  arm  bleiben  musten  und  nicht  uffkemen;  wenn  etzlicher  auss 
den  Innungen  gesprochen  hatte,  sie  wolten  die  pfenner  matt  machen, 
in  feylte  denn  leybes  oder  gutts.  Hatten  dieselbigen  wäre  christliche 
liebe,  das  weiss  gott  der  allmechtige  etc, 

•>  taUgkaii,      ^  „nacht"  feUt  in  der  Handwhrlft. 

1  Der  Salzgraf  Nicolaus  Bodendorff  ist  gemeint, 


200  Marcus  Spittendorff. 

Wisse,  das  off  den  osterabendt  die  sole  verschlagen  wardt,  der 
zober  Deutzsch  9  d.  oder  ein  grossen  g.,  das  waren  24  zober  Dentzsch 
vor  1  r.  fl.  Mereke,  diese  woche  schlugen  die  vorschleger  den  zober 
sole  3d.  uff,  des  dörften  sich  die  armen  pfenner,  die  nicht  eygen  gntt 
hatten,  nichts  fronen,  sondern  wen  das  nffs  aller  genaueste  gerechent 
wurde,  so  trüge  es  den  pfennem  3  d.  zu  an  einem  wercke  mehr,  den 
in  der  obgeschribenen  nechsten  wochen  vor  Palmarum,  und  zuvor  do 
das  stuck  saltz  12  g.  galt  oder  6  grosse  g.,  wenn  die  pfenner  hatten 
an  dem  pfanwercke  nichts.  Wisse,  ich  horte  auch  sagen,  dashertzogk 
Ernst  von  Sachsen  solte  geschrieben  haben  dem  capittel  zu  Magdeburg 
nach  mit£EU9ten  umb  die  zeit,  und  sein  beger  war,  das  die  herm  vom 
capittel.  sich  gen  Halle  weiten  fugen,  da  wolde  er  seine  rethe  merck- 
lieh  auch  schicken  und  die  gebrechen  allenthalben  in  rüge  bringen  nff 
Zukunft  des  neuen  hem.  Dieselbigen  schrifte  wurden  dem  stadtschrev- 
ber  und  Vester  Becker  von  den  capittelherm  zu  Magdeburg  geantwcr- 
tet,  wenn  sie  waren  beyde  dahin  geschickt  vom  rathe;  aber  do  tie 
beyde  die  abeschriften,  die  in  die  capittelherm  von  Magdeburg  getiian 
betten,  hier  dem  rathe  brachten,  do  wardt  die  schrift  vor  dem  rathe 
gelesen,  darumb  hatten  die  vier  pfenner  müssen  abetretten,  und  die 
andern  hatten  darumb  gesprochen  und  bischen  die  vier  pfenner  do 
wieder  und  meinten,  sie  weiten  dem  capittel  wieder  schreyben,  sie 
wüsten  von  keiner  Uneinigkeit  mit  den  pfennem,  auch  weren  die  ge- 
brechen wol  beygeleget,  sie  könten  auch  keines  tages  nit  warten, 
aber  nach  solcher  weyse,  wie  die  antwort  gelautet  hatte,  als  man  von 
etzlichen  horte,  wen  sie  schlugens  abe  etc. 
BL185^  II  Ufin  freytagk  nach  Sanct  Marx  tage  (26.  April)  anno  76  sprachen 

die  bommeister  und  schöppen  nach  alder,  gutter  gewonheit  umb  des  tals 
geschefte  und  wurden  ein,  man  solte  uff  montagk  frue,  wen  man  zur  messe 
lautte,  nach  laute^  der  neuen  zedel  und  regierange  underbussen  unde 
zum  bome  gehen,  und  do^  Philippi  und  Jacobi  (1.  Mai)  in  derselbigen 
Wochen  kompt,  solte  maus  auch  nach  laute  der  zedell  halten ;  und  des 
heiligen  creutzes  tagk  (3.  Mai)  feyerte  man  nach  alter  gewonheit,  da 
solte  man  uff  den  abendt  Unterbussen,  wen  man  die  betteglocke  schlecht. 
So  wurden  des  bommeister  und  schöppen  ein.  Do  besandte  der  rath, 
Hans  Laub  und  Schaffskopff,  uffh  sonabendt  (27.  April)  die  bommeister 
und  sageten,  sie  selten  bestellen,  das  man  uffn  sontagk  und  auch  uff* 
Philippi  und  Jacobi  des  abents,  wen  man  die  beteglocke  schlüge,  solte 
underbussen  lassen  und  darnach  über  2  oder  3  stunden  zum  bomen 
gehen  lassen,  uff  das  die  sole  so  viel  desto  bas  bestadt  möchte  wer- 
den; auch  were  nicht  von  saltze,  daramb  solte  man  so  underbussen 
lassen.    Das  geschach  auch  also  etc. 

Uffn  sonabendt  nach  Sanct  Marx  tage  (27.  April)  anno  76  der 
minderzahl  wurden  die  drey  bommeister  vom  rathe  geheischet  uSß 
rathaus  zu  kommen,  wen  sie  sassen  nicht  uff  dem  rathause,  als  ander 
bommeister  vor  alder  gesessen  haben;  sondem  sie  vorhegeten  gleich- 

•  „nach  Umte'*  fehlt.     »  |,do"  fehlt. 


1476  ApriL  dOl 

woD  das  tal  mit  ihren  schöppoi  ab  yor  alder,  aber  atoo:  wenn  bom- 
meister  nnd  schöppen  nmb  des  tals  gesdiefte  sprachoi  nnd  eins  wnr- 
den,  bdiagte  das  denen  off  dem  rat^mse  nidit,  so  sdiidiLtmi  sie  nach 
den  bonmieistem  nnd  sagten  zu  ihnen,  der  rath  wolde,  sie  soltensalso 
madien,  das  sie  das  den  sehOppen  sageten  etc.  Das  gesdhadi  den 
aüsoy  das  war  denne  die  nene  rdbrmatio,  die  Hans  Seile  nnd  die  an- 
dern anhnben.  Uff  den  tagk  sag^  der  rathsmeister  Hans  Lanb ,  wie 
das  etzlidie  knechte  fenerwerck  knifften  nnd  machten  thenem  kanfl^ 
das  solte  nicht  sein ;  aneh  pfanwerdcte  Heinrich  Bhnne  nnd  wer  nicht 
n  barger,  er  bette  seinen  schos  nicht  gegeben  nnd  sein  redit  nicht  BL136' 
gethan,  dammb  hielte  in  der  rath  yor  keinen  bmger.  Daranff  hatten 
die  bommeister  geantwortet,  es  were  ihnen  nnwissentlich,  das  er  nidit 
ein  bnrger  were. 

Ufih  montagk  (29.  April)  berichteten  die  bommeister  die  sdiOppen 
des  yorhiüdenSy  das  in  yom  rathe  yorgehatten  wardt  yon  Heinrich 
Blomen.  Do  besandten  die  bommeister  Caspar  Becker  nnd  Heinrich 
vom  Hayne,  so  die  seine  frennde  waren,  nnd  sagten  inen,  das  sie  ein 
wissen  danron  betten  yon  Heinrich  Blnmen,  so  bette  der  raüi  das  den 
bommeistera  yorgehalden  nff  don  rathanse.  Nnn  sagten  wir  ihneai, 
das  sie  danror  gedechten,  das  sie  nidit  zn  schaden  damndw  kernen. 
Allmechtiger  gott,  diss  war  gar  ein  wnnderiidi  dingk,  Hans  Waltt- 
heim  war  zn  Leiptzigk  nnd  magister  Busse  Blnme.  Hans  Walttheim 
was  der  fi^rsten  man  geworden,  und  Peter  yon  MicheL  Die  försten 
aJle  drey  hatten  in  und  Peter  yon  Michel  bdegen  znWeymar,  hertzogk 
Wilhelm,  hertzogk  Ernst,  hertzogk  Albredit,  sie  mochten  andi  schrifte 
an  Aeia  raA  thnn,  es  half  nicht  Es  wer  den  frommen  lenten  schwer- 
lich, das  sie  lange  zdt  yon  den  ihren  sein  mnsten,  wiewol  sie  betten 
mocht  herwider  in  die  Stadt  kommen,  das  werete  inen  nionandt,  wen 
wommb?  Ni^nandt  hatte  sie  heissen  hinaus  zihen,  aber  in  den  wun- 
derlichen leofiten ,  do  die  yon  innnngen  nnd  gemefaiheit  mit  den  pfen- 
nem  gemeine  so  seltsam  nmbgiengen  nnd  wolten  die  pfenner  znkdner 
reditlichen  antwort  oder  entschnldignn^  nicht  kommen  lassen,  sondern 
mit  dgner  grosser  gewalt  sie  yorümckten  nnde  zwnngen,  yermntte  ich 
mich ,  es  m(k^te  Walttheim  zoyoran  weh  thnn ,  das  er  so  jemmerlich 
ohne  rediüich  eriLcntnnss  solte  gennehrt  werden;  nnd  dammb,  meine 
ich,  das  er  dammb  so  hinanss  zöge  |  zn  seinen  freunden,  das  er  sein  BL186^ 
gemnte  ein  wenig  wider  erfrischte,  aber  dammb  nicht,  das  er  anssen 
wolde  bleiben.  Sondern  die  yon  Innungen  nnd  gemeinheit  uff  dem  rat- 
hanse waren  gar  grimmich,  do  er  weck  was,  und  etzlicher  meinte,  sie 
hetten  sich  des  yor  besorget,  das  er  weck  kommen  möchte;  betten  sie 
sich  des  yermutet,  er  solte  die  dingk  yorurfrydet  und  auch  yorburget 
han.  Und  die  dingk  möchten  so  limtbar  werden,  und  Walttiieym  und 
die  andern  mochten  sich  auch  daryor  besorgen  und  blieben  so  ausseui 
ob  das  der  liebe  gott  anders  schi<^eu  wolte.  Diesdbigen,  die  dieser 
dinge  heber  und  lengher  waren  alle  die  zeit ,  was  yor  sdurift  oder 
sonst  an  sie  langete  yon  den  gebredien,  das  sie  möchten  in  rüge 


^2  Marcus  Spittendorff. 

kommen,  dar  frageteil  sie  wenig  nach,  wenn  sie  waren  gleich  hdh 
matigk  und  sehr  frevelig'.  Den  thnmherren  za  Magdeburg  wardt  ge- 
schrieben von  den  forsten,  sie  selten  die  dingk  in  rüge  brengen;  die 
thnmherren  schickten  die  brieffe  auch  dem  rathe.  Dieselbigen  briefie 
möchten  alsdan  die  achte  von  innungen  und  gemeinheit ,  die  dis  yor- 
nemen  angehoben  und  uff  sich  genommen  hatten,  lesen  lassen  nod 
machten  das  also  mit  den  thnmherren,  das  sie  bey  allen  ihren  ange- 
hobenen vomemen  bieben  und  woltens  zu  keinem  handel  kommen 
lassen.  Hans  Hedrich,  Hans  Seile,  Hans  Laub,  Peter  Schaffkopf,  Jacob 
Weissack,  Schlegel,  Ludicke  Pfanschmiedt,  Lorentz  Prel?ntz,  die  achte 
waren  dye  haupt;  der  stadtschreyber  Michel  Marschalck  was  der  ge- 
ringste nicht.  Heinrich  von  Ammendorff  war  heuptman  zum  Gybichen- 
stein,  der  war  ir  oberster,  und  der  machtes  bey  dem  capittel  nietch  alte 
ihren  willen,  Vincentius  und  der  alte  cantzler  als  woll.  Wir  armen 
pfenner  waren  gantz  von  den  allen  vorlassen,  gleicher  weyse  als  die 

Bl.  137  ^  kinder  Israeli  übergeben  |i  waren  in  Egipten,  do  sie  der  königk  Pharao 
alle  töten  wolde,  und  gott  der  allmechtige  durch  seine  grundtlose  milde 
und  guttige  barmhertzigkeit  sie  scheinbarlich  von  den  grausamen,  an- 
milden  tyrannen  erlösete.  So  hoffe  ich,  der  allmechtige,  barmhertzige 
gott  hat  uns  pfenner  auch  erlöset  von  dem  bischofie  zu  Magdeburg, 
genant  hertzogk  Johan  von  Beyern,  der  ein  bischoff  was  zu  Monster 
gewest,  der  einen  unmilden  sinn  zu  uns  armen  pfennern  mochte  haben» 
und  gott  der  allmechtige  in  von  dieser  weldt  zu  seynen  gnaden  nam 
und  erlösete  uns  armen  pfenner  von  dem  jammer,  dazu  her  uns  bette 
mocht  brengen,  als  man  nach  seinem  tode  erfahr  seinen  willen.  Kon 
magk  uns  pfenner  der  allmechtige  gott  noch  erlösen  von  allen  nnsem 
feinden,  die  da  noch  leben,  wen  wir  seiner  grundlosen  barmhertzigkeit 
des  guttlich  und  wol  zutrau'en,  wen  der  allmechtige  gott  nie  keinen 
rechtfertigen  underwegen  hat  gelassen,  so  hoffe  ich,  wir  pfenner  wer- 
den auch  noch  zu  rechte  kommen  etc. 

Wisse,  uff  den  sonabent  vor  unsers  herren  himmelfarts  tage  (18.  Mai) 
do  wurden  die  drey  bornmeister  nffs  rathans  geheischet,  und  die  vier 
vorschleger  waren  auch  da.  Do  hatten  die  vorschleger  dem  rathe  müssen 
berechen,  und  die  bornmeister  musten  zuhören.  Aber  die  bornmeister 
meinten,  es  were  nicht  noth,  das  sie  zuhören  selten,  die  vorschleger 
wysten  wol,  wie  ihr  eydt  hielte;  aber  es  half  nicht,  sie  musten  zuhören. 
Do  hatten  sie  vorschlagen,  das  wir  gewunnen  an  einem  wercke  3  schwertg. 
über  allen  schlett.  Do  hatte  Hans  Laub  gesprochen  zu  Gzyliax  Ber- 
walde  und  den  andern  vorschlegem,  sie  selten  uns  fortmehr  9  d.  zo 
verdienst  geben  an  einem  wercke  und  nicht  mehr;  wurden  wir**  dar- 
auff  reden,  so  solte  er  uns  nicht  mehr  als  6  d.  geben;  wurden  wir  des 

31. 137^  dann  noch  nicht  lassen,  so  solte  er  uns  nicht  ||  mehr  denn  drey  d.  uffs 
werck  geben.  Dorauff  solte  er  gantze  macht  haben,  wie  ers  mochte; 
so  wolten  sie  ihn  vortedigen  mit  leybe  und  gutte  etc. 

Uff  die  mittwoche  unsers  herren  himmelfart  abendt  (22.  Mai)  li^a 


1476  Mai.  203 

der  biflchoff  von  Merseburg  zwene  wagen  mit  eimbeckiscken  biere  uff- 
halden,  die  gölten  gen  Halle,  und  fürten  das  gen  Merseburg.  Der  fuhr- 
mann  kam  in  die  Stadt  and  sagte  das  dem  rathsmeister  Hans  Laube 
und  Jacob  Sehaffskopffe.  So  schickten  sie  die  diener  hienauss  und 
Hayne  Leuder,  der  ein  meister  in  der  Moritzphar  war,  und  Donatt 
Teybecka,  der  zuvor  das  jhar  meister  gewest  was  zu  S.  Gerdrauten 
pfarre,  der  was  auch  mit  geschicket,  und  dieselbigen  selten  besehen,  wur 
die  bierwagen  angegriffen  weren*.  So  kamen  dieselbigen  bey  der  nacht 
wieder  etc. 

Uff  den  obgeschrieben  tagk  (22.  Mai)  waren  die  thumherren  von 
Magdeburg  gen  Gybichenstein  kommen  ihrer  viere,  und  nicht  die  jeni- 
gen, die  vormals  hier  waren,  sondern  es  waren  andere,  aber  Vincentius 
war  gleichwol  mit  ihnen  etc. 

Der  rathsmeister  Hans  Laub  und  etzliche  mit  ihme  waren  denselbigen 
tagk  uff  die  bürg  geritten  zu  den  thumherren  und  hatten  ihnen  das  ge- 
daget,  das  der  bischoff  von  Merseburg  die  bierwagen  so  weck  getrie- 
ben hette,  und  meinten  nachfolgen  mit  macht  und  wolten  die  wider 
holen.  Do  mochten  ihn  die  thumherren  geantwortet  han,  sie  konten 
darauff  nichts  sagen,  inen  were  vom  capittel  auch  nichts  befolen,  wolden 
sie  es  aber  haben,  sie  woltens  gerne  an  das  capittel  schreyben.  So  moch- 
ten sie  das  dem  capittel  schreyben.  Die  thumherren  hatten  gesprochen 
zu  Hans  Laube  und  den  andern,  sie  betten  eine  werbungk  von  des 
oapittels  wegen  an  sie  zu  thun,  wen  sie  das  gethan  und  geworben 
h^ten,  so  were  ihnen  nicht  mehr  zu  thun  befohlen  etc. 

II  AUmechtiger  gott,  welch  wunderlich  dingk  war  diss!  Die  besteti-  Bl.  188* 
gnnge  des  neuen  bischoffes,  des  jungen  hertzogen  von  Sachsen,  der  ge- 
koren  war,  verzogk  sich  lange.  Etzliche  sprachen,  er  were  bestetiget, 
etzliche  meinten,  der  bapst  Hess  es  nicht  zu,  er  were  zu  Jungk,  etzliche 
sprachen,  der  von  Mechelburg  solte  bischoff  werden^;  das  were  denne 
etzlichen  leuten  sehr  lieb  in  der  Stadt  gewesen.  Aber  wir  pfenner  hoff- 
ten, das  der  gekome,  der  junge  herre  von  Sachsen ,  bestetiget  und  ein 
bischoff  zu  Mi^eburg  bleiben  solte ;  denn  wir  hatten  grossen  trost  und 
Rauben  zu  ihme  und  zu  allen  herren  von  Sachsen,  das  sie  gar  ehrliche, 
uffiichtige  herren  und  fursten  sind  und  niemandts  gerne  vorwaldigen, 
sondern  die  ihren  alle  ie  gerne  zu  rechter  und  rechtlicher  antwort  und 
reden  kommen  lassen.  Darumb  war  das  unser  grosse  hoffnunge,  das 
wir  pfenner  auch  noch  zu  vollkommener  antwort  kommen  wurden,  wen 
der  herre  bestetiget  wurde,  darumb  hatten  wir  gar  gros  verlangen ;  aber 
anser  widertheil  wolden  uns  armen  pfenner  zu  rechter  volkömlicher 


1  Nach  einer  gütigenMittheilungdesHerm  Geh.  Archivraths  Dr.  Lisch  in  Schwerin 
kann  es  sich  nur  um  den  Herzog  Balthasar  (1451-1507),  den  Bruder  des  re^erenden 
Herzog  Magnus,  gehandelt  hal^n,  welcher  1471  zum  Administrator  von  Hildesheim 
postuliert  war,  1474  Administrator  des  Bisthums  Schwerin  vrurde  und  1477  zum 
Bischof  von  Haiherstadt  in  Aussicht  genommen  ward.  Rudi  off,  Meckl,  G^eschichte 
n.  S.  806,  808,  822. 


204  Marcus  Spittend<»rff. 

aniwort  nicht  kommen  lassen  und  trackten  uns  jemmerlich.  Doch  ist 
gott  der  aUmechtige  mein  grOsster  trost  und  aller  frommen  getreuen 
hertzen,  wen  er  wU  seine  handt  über  uns  beigen,  so  wirdt  das  wol 
anders,  ob  gott  wil.  Deo  laus  et  honor!  Geschriben  ußh  Asoensioms 
Domini  (23.  Mai)  im  76.  jhare. 

Uffh  freytagk  nach  Ascensionis  Domini  (24.  Mai)  im  76.  jhare  vor 
mittage  lantte  man  die  rathsglocke,  und  der  rath  was  uff  dem  ralhanse 
mitsampt  den  meistern  und  besauten  die  3  bommeister  und  sprachen 
zu  ihnen,  sie  solten  mit  den  schöppen  das  talgericht  bestellen,  das  die 
BL 138^  neue  bornmeister  kiesen  solten  nach  Inhalt  der  zettel,  die  sie  in  |t  ge- 
geben, nemlich  den  obersten  bommeister  unter  den  pfennem  und  einen 
aus  den  Innungen  und  einen  aus  der  gemeinheit.  Das  wolden  sie  auch 
so  haben,  des  weren  die  4  vom  tale,  die  bey  ihnen  im  rathe  sassen,  so 
mit  ihn  eins,  denn  sie  musten  wol;  sie  sagten,  sie  betten  keine  ent- 
setznnge.  Auch  beschlossen  sie  dis,  das  innnngen  und  gemeinheit  ver- 
hott  wurden,  ein  itzlicher  zu  seines  meisters  haus ;  da  solten  diese  din^ 
vorgegeben  werden,  das  sie  in  den  Innungen  und  gemeinheit  etzliche 
kysen  solten  und  denen  volmacht  geben,  ob  die  köre  nach  Inhalt  der 
Zettel  so  nicht  geschege,  wie  maus  mit  derselbigen  dan  halten  solle, 
die  der  köhre  zu  thun  haben  etc. 

Uff  denselbigen  freytagk  (24.  Mai)  schickten  die  thumherren,  die  zum 
Gybichensteyne  waren,  den  gleitsman  und  seinen  schreyber  oder  kuchen- 
Schreiber,  was  er  was,  in  die  Stadt,  und  lies  alle  die  besetzen  und  be- 
kümmern, die  unter  dem  bischoffe  von  Merseburg  waren;  auch  was 
sein  kuchenschreyber  in  der  Stadt  gewest,  der  muste  auch  geloben  in 
die  herberge;  auch  was  der  schloswagen  von  Lauchstede  und  hatte 
ein  fuder  saltz  geladen,  der  wardt  auch  bekümmert  etc. 

Des  schultessen  frone  bekümmerte,  und  der  schultes  war  nicht  be- 
stetiget  noch  eingeweyset  durch  die  frirsten  von  Sachsen,  das  gerichte 
war  auch  nicht  ganghaftigk. 

Uffn  donnerstagk  Ascensionis  Domini  (23.  Mai)  nach  der  vesper 
waren  die  achte  uff  der  bürg  bey  den  vier  thumherren,  aber  ich  ver- 
name  nichts  guttes,  das  uns  pfennem  zu  heile  solte  konunen  noch  zur 
zeit.  Der  liebe  gott  wolde  das  dennoch  anders  schicken ,  den  die  ca- 
pittelherren  lissen  sich  zu  sehre  mercken  etc. 

Uff  denselbigen  freytagk  obgeschrieben  (24.  Mai)  uff  denabent  umb  4 
oder  zwischen  5  kam  hertzogk  Erasts  von  Sachsen  botte  und  brachte  dem 
rathe  einen  brieff,  bommeistem  und  schOppen  und  den  pfennem  auch 
Bl.  139^  II  einen  brieff,  dem  heuptman  Heinrich  von  Ammendorff  auch  einen 
brieff.  Nun  die  bommeister  waren  von  stundt  uff  das  rathauss  ge- 
gangen und  den  rath  gebeten,  das  sie  in  wolten  erleuben,  das  sie  die 
pfenner  zusammen  möchten  vorbotten ,  und  in  des  forsten  brieff, .  der 
inen  zugeschickt  were,  möchte  gelesen  werden.  Do  hatte  der  raths- 
meister  Jacob  Schaffkopff  in  nicht  wollen  erleuben,  sondern  sie  solten 
uff  morgen  sonabent  wieder  vor  den  rath  kommen;  wen  der  ander 
ratbsmeister  Bans  Laub  was  uff  die  bürg  geritten  und  gefaren  mit 


im  JanL  205 

Hans  Seilen,  Hedriche  und  dem  stadtschreyber  nnd  hatten  ihren  briff 
den  herren  vom  capittel  gezeiget.  Nun  uff  den  morgen  gingen  die 
bommeister  wider  affs  rathaus  zwischen  8  und  9,  aber  sie  mochten 
anders  nicht  erlangen,  den  sie  solten  kysen  nach  laut  der  zettel,  das 
wolde  der  rath  gehabt  haben ;  stunden  die  schöppen  uff  dem  kirclüiofie 
za  Unser  Lieben  Frauen  und  warten  der  bommeister.  Da  sach  ich 
Marcus  Spittendorff,  das  die  bommeister  vom  rathause  kamen  und 
giengen  zu  den  schöppen  auff  den  kirchofi;  was  sie  da  berichteten, 
weis  ich  nicht  Der  greffe  Niclas  Podendorff  gingk  auch  uff  den 
kirchoff,  so  gyngk  ich  Marcus  Spittendorff'  in  mein  haus.  Von  stundt 
pfiffen  die  hausleute  auff  dem  torm  und  hatten  zuvor  gesturmet,  so 
stehe  ich  in  meinem  fenster  und  sehe  so  kommen  geritten  herr  Hein- 
rich von  Eynsiedell  und  Nickel  Pflugk,  der  fursten  reth^  von  Sachsen, 
nnd  ritten  vor  dem  rathause  hin  durch  die  schmeerstrasse  in  die 
herberge  etc. 

Wisse  uffii  sonabendt  (1.  Juni),  ehr  die  köhre  geschach,  gingen 
die  bommeister  mitsampt  den  schöppen  vor  den  rath  und  sageten  in 
von  dem  brieffe,  der  inen  gesandt  was;  wolte  es  der  rath  ye  haben, 
bommeister  zu  kiesen  nach  laut  der  zettel,  so  musten  sie  das  so  thun, 
denn  sie  ||  weren  burger;  wurde  in  aber  etwas  daramb  under  äugen  Bl.lB9^ 
stehen,  das  sie  sich  auch  vertedigten.  Darauff  hatte  Hedrich  geant- 
wortet ja,  das  were  billich,  und  die  andem  hatten  do  alle  ja  gesaget. 
Do  mochte  inen  der  rath  gesaget  haben,  das  sie  bommeister  köhren 
nach  laute  der  zedel,  die  uns  geantwortet  were,  da  wir  eingegangen 
weren,  auff  das  sie  und  nicht  wir  darzu  vorder  zu  arge  kommen  dürf- 
ten. Gott  weis  wol,  wie  wir  pienner  darin  gingen  in  die  zetel,  wen 
man  mich  noch  in  die  themnitze  setzte  als  vor  und  zwenge  mich  mit 
gewalt  als  uff  die  zeit,  wir  musten  wol  darein  gehen.  Do  gingen  sie 
ufi  den  kirchoff  und  damach  in  die  banck  und  thaten  die  recht  zu 
der  banck  und  giengen  in  die  köhre,  nemlich  Heinrich  Trackenstede, 
Hans  Gottschalck,  Hans  Seher,  Bastian  Granheyde  etc.  und  koren  neue 
bommeister,  Paul  Wittemberge  von  den  piennem,  Johan  Brantzen 
auss  der  gemeinheit  und  einen  holtzschuchmacher,  genant  Hacke,  der 
wonte  in  der  kleinschmiden,  aus  den  Innungen.  So  geschach  die 
köhre ,  so  gieng  es  den  von  Innungen  und  gemeinheit  nach  alle  ihren 
willen,  wie  sie  das  haben  wolten ;  so  muste  das  einen  fortgangk  haben, 
ich  sach,  sie  bieben  auch  darbey.  Man  sagte  uns  pfennem  von  grossem 
tröste*,  ich  weis  aber  nicht,  wen  der  konmien  soU  etc. 

Uff  nachmittagk  waren  die  capittelherm  Heinrich  von  Ammendorff 
und  Vincentius  zu  Nickell  Pflugk  und  her  Heinrich  von  Einsiedell 
kommen  in  ihre  herberge  und  waren  eine  gutte  weyle  bey  ihnen.  Uff 
den  abendt  gingen  etzliche  des  raths,  Hans  Laub,  Hans  Hedrich,  Hans 
Seile,  Peter  Schaff  köpf,  Vester  Becker,  der  stadtschreyber  Michel 
Marschalck  auch  zu  der  fursten  rathgeber;  was  das  gewerb  was,  weis 
ich  nicht,  «^sonder  her  omnes  sprach,  die  rathgeber  betten  geworben 

«  M.  S.     >>  mth.     «  trifte.      ^  ,3ond«ni.'*  vor  ,,wiider'** 


208  Marcus  ^ttendorfi. 

gnnnen,  das  das  lehen  seinem  baten  herr  Eychharde,  prediger  zu 
Unser  Lieben  Frauen,  nmb  gottes  willen  möchte  gelyhen  werden,  so 
er  auch  eines  bnrgers  söhn  mit  were,  das  wolte  er  nmb  sie  alle  ver- 
dienen. Die  acht  manne  sprachen  dammb  und  gaben  eintrechtiglich 
ihren  willen  und  volwort  darzn,  das  man  das  lehn  herr  Eycharde  solte 
Bl.  141  ^  leyhen  ||  mnb  gottes  willen,  man  solte  inanch  besenden  und  das  so  volfiiren. 

So  begab  sichs,  das  herr  Eychart  stund  nff  dem  predigstole  and 
predigte,  das  er  nicht  kommen  konte,  so  wardt  das  so  verlassen,  sie 
wolten  nachmittage  wieder  znsanmien  kommen  und  herr  Eycharde  be- 
senden nnd  ihme  das  lehen  leyhen.    Ulf  nachmittagk  was  der  rath  off 
dem  rathanse  nnd  Hans  Seile  auch,  do  hatte  Hedrichs  bmder  erfahren 
den  beschliss,  das  sie  das  lehn  herr  Ejchardt  wolten  leyen;   und  er 
ging*  nffs  rathaas  zu  seinem  bmder  and  sagte  deme,   das  der  möchte 
das  fortbrengen ;  so  wardt  das  vorhindert,  and  kam  eynfall,  man  solde 
es  herr  Hedriche  leyen ,  and  die  zwene,  Hans  Seile  and  Karle  ^  moch. 
ten  von  herr  Eycharde  tretten  and  woltens  ihme  nicht  leyen.    Und  die 
acht  manne  meinten  and  sprachen,  Hans  Seile  hettes  gebeten  vor  seinen 
baten  herr  Eychardt,  sie  weren  des  auch  so  ein,  man  solde  ime  das 
leyhen;  der  rath  wolde  das  nicht,  man  solte  es  Hedriche  leyhen,  er  bette 
gros  amb  der  Stadt  willen  gethan,  and  besandten  die  acht  manne  von 
S.  Ulriche  afis  rathaas  za  kommen  and  hatten  viel  leidens,  die  acht 
manne  wolten  ihrer  wort  nicht  wider  kommen;  sie  trieben^  so  viel  mit 
etzlichen,  das  man  den  acht  mannen  arlaab  gab.    Und  Hans  Seile  and 
Earll  von  Einhaasen  antwortten  ihre  schlassel  von  sich  den  pfarhem 
za  S.  Ulriche  and  wolten  nicht  mehr  alterleate  sein,  darnach  wolden 
die  beyde  die  schlassel  wieder  haben.    Do  sprachen  etzliche  pfarleate, 
sie  betten  die  schlassel  von  sich  geantwortet,  der  weren  mehr  leate  den 
sie;  do  meinten  die  beyde  and  auch  ander,  die  in  beyfall  thaten,  sie 
betten  das  in  keinem  zome  gethan;  so  wurden  in  die  schlassel  wieder, 
und  machten,  das  sie  beide  alleine  das  lehn  herr  Hedriche  legen,  und 
B1.142*  herr  ||  Eychardt  muste  nachbleiben,  wiewol  das  bereit  eintrechtigk  be- 
schlossen was,  das  man  im^  das  lehn  umb  gottes  willen  leyhen  solte  etc. 
Uffh  dinstagk  in  pfingsten  (4.  Juni)  anno  76  do  die  vesper  gesun- 
gen, was  der  gantze  rath  uff  dem  rathause  und  besandten  etzliche  pfen. 
ner,  die  pferde  hatten,  und  baten,  das  dieselbigen  in  wolten  leyen  pferde 
und  knechte,  rustigk  in  ihrem  hämische,  wen  sie  gewackt  wurden,  das 
sie  ußs  rathaus  kemen.    Auch  besandten  sie  die  wagen  hatten,  dar 
sassen  fhsslente  uff.    Von  stunde  do  der  seger  6  schlüge,  wurden  die 
thore  alle  zugeschlossen,  und  zu  sieben  Hess  man  wecken.    Do  fuhren 
und  ritten  sie  vor  das  rathaus,   uff  des  segers  9  zogen  sie  aus  in  der 
nacht  und  zogen  aus  zu  dem  steinthore  nach  Trote  über  den  fort  umb 
Saltzemunde^,  da  hatten  die  trabanten  imfelde  gehalten,  und  die  reysigen 

•  „gloff"  faUt.      b  „de  trieben"  doppelt      «  In. 


1  K.  y.  Einhaasen. 

^  Dorf  Trotha  nMQich  von  Halle,  SalzmOnde  nordwestlich  davon. 


U16  Jörn.  ^ 

möchten  vorbas  sein  gezogen  und  kamen  uff  die  mittwoche  wider  nmb 
des  segers  10  za  mittage.  Dem  beaptmanne  uff  der  barg  was  verbott- 
Schaft,  dar  weren  yiel  hoffewerck*  bey  einander  nach  dem  orte,  so 
möchte  er  sich  besorgen,  und  zogen  so  hinaus,  aber  sie  vemamen  nie- 
mandts. 

Uff  denselbigen  pfingstdinstag  (4.  Juni),  do  die  diener  ufts  rathaus  rit- 
ten, und  Schlegell,  der  ein  heuptman  was,  und  die  andern,  die  gebeten  waren, 
sammeten  sich  und  solten  weck  reiten  und  fahren,  da  möchte  Schlegel 
der  heuptmann  mit  Hans  Schützen  dem  wepener  sein  uneins  worden, 
imd  Schlegell  mochte  Hans  Schützen  uff  dem  rathause  geschlagen  haben ; 
80  bleib  Hans  Schutze  daheime  und  wolte  mit  Schlegel  nicht  über 
feit  reiten,  wiewol  sich  Hans  Schutze  Schlegels  entsatzt  bette,  wenn 
er  wolte  es  uff  dem  rathause  nicht  thnn.  Worumb?  Schlegel  war  mehr 
nff  die  zeit  gebort,  U  denn  Hans  Schutze,  aber  Hans  Schutze  war  gar  B1.142** 
ein  endtlicher,  bederber,  rüstiger  und  auch  vorsichtiger  hoffeman,  denn 
Schlegell,  gleichwol  geschach  diss  etc.  Schlegell  hatte  Hans  Schutze 
kampferdigen**  geschlagen  mit  einem  hammer  uff  das  heupt,  das  ihme  das 
blutt  über  die  wangen  geflossen  was,  darumb  magk  man  merken,  wie 
es  zugehet  bisweylen  mit  gewaltigen  leuten :  uff  dem  rathause  ist  horch, 
friede^;  wer,  das  einer  den  andern  uberhohmutiget  oder  schlecht,  dem 
solte  es  wol  das  heupt  gelden,  aber  do  es  Schlegell  that,  dem  ging  es 
vor  gutt  auss  und  trüge  im  keine  busse,  denn  er  was  der  jhenige  einer, 
die  die  pfenner  umb  handt  haben  konnden. 

Uff  sontagk  Trinitatis  (9.  Juni)  giengk  Grösse  Conen  dochter  zu 
S.  Kunigunden  ^,  und  ein  geselle,  genant  Scharffenstein,  was  ein  edel, 
man  und  ein  diener  zu  Halle,  ein  schütze,  der  war  mit  der  selben  junck. 
frauen  wol  bekant,  der  ritte  der  Jungfrauen  nach  oder  yor,  weis  ich 
nicht  eygentlich;  so  sitzt  die  Jungfrau  hinder  im  uffs  pferdt  und  reiten 
gen  Gerbstedt^  in  das  closter  und  lassen  sich  zusammen  geben,  das  es 
niemandt  wüste,  weder  die  mutter  noch  Schwestern  oder  freunde  der 
junfer  etc. 

Uffh  montagk  nach  Trinitatis  (10.  Juni)  des  morgens  umb  7  waren 
die  pfenner  zusammen  in  Pauli  Wittembergers  hause  und  sprachen  umb 
clas  scbos,  da  geschach  kein  gespreche,  denn  irer  war  wenigk  etc.  Uff 
denselben  tagk  umb  12  waren  Innungen  und  gemeinheit  auch  bey  ein- 
ander, ein  itelicher  zu  seines  meisters  hause,  auch  umb  das  schos,  da 
weiten  sie  uff  einen  hauffen  zusammen,  dieselbigen  etc. 

Vffn  freytagk  nach  Corporis  Christi  (14.  Juni)  waren  die  von  in- 

*  hoffenwerok.       ^  ttC«mp"  h.  H.     ^^htttzenf  Cnmpen**  m.  H.     Vgl.  Oetohlcfittblätter 
f.  St.  u.  L.  Magd.  ym.  121. 

i  Diesen  Frieden  des  Rathanses  nehmen  die  Willküren  mancher  SUdte  aus- 
dracklich  in  Schutz,  so  z.B.  die  der  Stadt  Salze  vom  Jahre  1470  und  1589,  vgl.  Die 
'Willküren  der  Stadt  Salze  von  Winter  in  den  Gcschichtsbl&ttem  für  St.  imd  L. 
Magdeburg  J.  Ym.  S.  116,  127. 

3  Das  dem  deutschen  Ritterorden  gehörige  Hospital  mit  der  Kirche  der  hei- 
ligen Conegnnde  ist  gemeint,  Dr.  I.  827£ 

s  Das  Jungfrauenkloster  S.  Johannis  Baptistae. 

Owifhlflhtiq.  d.  Pr.  SMdMen  XL  14 


L 


210  Marcus  Spittendor£ 

nangen  und  gemeinheit  bey  einander  alle  uff  dem  rathaose  aoff  einem 
hauffen,  aber  wir  pfenner  gehorten  zu  ihnen  nicht. 

Uff  denselben  freytagk  waren  die  pfenner  auch  beysammen  zu  des 
bommeisters  Pauli  Wittembergers  hause;  unser  war  aber  wenigk,  irer 
waren  viel  zu  Magdeburg  zur  ablas. 

Ufin  sonabent  Yiti  (15.  Juni)  hatte  hertzogk  Ernst  von  Sachsen 
abermals  einen  mercklichen  brieff  geschriben  an  ||  den  rath  von  wegen 
BL 143*  des  irthumbs,  das  der  bette  mögen  berugen,  und  auch  von  Hans  Waltheime 
und  Peter  yon  Michell,  seinen  gehuldeten  und  getreuen,  das  die  wol 
ein  sicher  geleite  solten  gehabt  haben,  und  der  briefi  war  etwas  stumpf 
gewest  in  seinem  laute,  das  die  forsten  von  Sachsen  nicht  willigk  waren 
uff  den  rath  etc. 

Uff  den  montagk  (17.  Juni)  beschickten  der  rath  die  achte ,  die 
diesen  irthumb  hielten,  und  die  andern  dreissigk  oder  wie  viel  der 
war,  die  ihn  zu  hülfe  gegeben  waren  auss  Innungen  und  gemeinheit; 
was  die  beschlossen  uff  den  brieff,  weis  ich  nicht.  Wir  pfenner  waren 
gleich  geachtet  uff  die  zeit,  als  ob  wir  uns  vorbusset  betten,  es  waren 
auch  viel  fromme  leute  in  der  stadt,  die  uns  alles  guttes  gunten,  denen 
diese  dingk  sehr  leidt  waren,  die  durften  nichts  darzu  sagen,  sie 
forchten  sich,  es  möchte  ihnen  gehen,  wie  es  uns  pfennem  giengk  oder 
gegangen  was;  denn  die  diese  dingk  trieben  und  vorhingen,  die  hatten 
die  unvomunftigen  so  sehre  zu  ihn  gezogen  und  angehalten,  das  die 
gantz  ihrer  unvomunft  gebrauchten  und  beriffen  die  frommen  leute, 
die  es  gerne  gutt  betten  gesehen,  das  sie  gleich  stille  musten  schwey- 
gen  und  Hessens  gehn,  wie  das  wolte  etc. 

Uff  die  mittwoche  post  Viti  (19.  Juui)  waren  die  pfenner  aber  zu 
des  bommeisters  haus  und  sprachen  umb  das  schos  und  gaben  den 
bommeistem  diese  antwort:  wir  wissen  wol,  der  rath  kan  den  schos 
nicht  emperen,  sondern  wen  sich  der  rath  in  diesen  stucken  guttlichen* 
beweiset,  so  wollen  wir  guttlich  umb  einen  schos  sprechen.  Zum 
ersten  das  bier  und  brott  geregirt  und  gesatzt  werde  nach  inhalde 
der  wilkihr,  das  das  gemeine  volck  so  sehre  nicht  beschweret  werde 
durch  theuren  kauf;  das  ander:  die  bierhem  uff  dem  rathause,  die 
Bl.  143^  sollen  kein  gelt  davon  nemen,  der  rath  oder  ||  die  kemmerer  sollen 
den  auch  nichts  darvon  geben,  sondern  sie  sollen  das  umb  des  gemeinen 
nutzes  und  besten  willen  thun;  als  die  bommeister  haben  viel  mehr 
arbeit  denn  die  birhem,  und  gebt  denen  nichts,  darumb  sol  man  den 
bierherren  auch  nichts  geben.  Das  dritte  ist:  die  stadtknechte  sollen 
von  den  thoren  bleyben,  das  ist  vor  langer  zeit  im  besten  vorgenom- 
men,  sondern  so  es  mit  denselbigen  uff  viel  ausgeben  leuft,  so  were 
das  unsere  meinunge,  das  alle  der  schlett  uff  dem  rathause  nachbleibe, 
und  man^  niemandes  nichts  gebe  weder  holtz,  haw  oder  geschencke,  noch 
nichts,  sondern  ein  yderman,  der  gekoren  wurde,  da  sesse  umb  gottes 
willen ,  uff  das  ein  gemeine  gutt  so  viel  desto  bass  zunemen  möchte, 
sondern  umb  den  hämisch  zu  besehen  und  kom  zu  keuffen,  das  ist 
wieder  uns  nicht  etc. 

*  ,4attUob«n**  ontentriobea.      ^  nnuui"  eingeschobeii. 


1476  Jnoi— JnlL  811 

Üflf  den  fireytagk  nach  Viti  (21.  Joni)  waren  wir  pfenner  aber 
bey  einander  amb  das  schos,  do  sprachen  die  bommeister,  sie  betten 
die  stocke  an  den  rath  gebracht,  da  wolde  sich  der  rath  innen  be- 
weysen,  wenn  sie  sessen  ie  bey  ihren  eyden,  so  wolden  sie  anch  vleis 
darbey  thnn.  Do  wurden  wir  pfenner  des  so  znfirieden  und  gaben  das 
nnsem  bommeistem  and  dem  rathe,  sie  nemensnff  ihre  eyde,  und  mech. 
tigten  sie  eines  geschosses,  doch  also:  worden  die  meister  was  neoes  off. 
bringen,  so  solten  die  bornmeister  aoch  das  wieder  an  ons  bringen  etc. 

Die  andern  parten  waren  aoch  alle  bey  einander,  ein  itsdicher  m 
seines  meistere  haoss  etc. 

In  demselbigen  jhare  76  nach  pfingsten  ond  omb  Viti  (15.  Joni) 
bis^  Johannis^  was  aber  gros  laoffen  von  viel  yolcks,  kleine  ond  gros, 
ionckfraoen,  fraoen  ond  manne  aoss  Francken,  aos  Döringen,  ond 
giengen  zor  Wilsenach  ond  giengen  hier  dorch  Halle  in  langen  reihen 
ye  zwey  bey  einander  ond  songen  etc. 

Wisse,  gar  mannich&ltige  rede  gingen  irre  in  der  ||  zeit,  ehe  doc-  BL144* 
tor  Weissenbach  ond  Moritzios  Schenaw  wider  von  Bom  kamen  mit 
dem^  palliom:  etzliche  sprachen,  der  pabst  wolde  den  jongen  hertzogen 
von  Sachsen  schlecht  nicht  bestetigen,  denn  er  were  zo  jongk;  etzliche 
sprachen,  er  wurde  bestetiget,  der  babst  hette  es  hertzogk  Albrechten 
perschönlich  zogesaget  ond  graff  Waldemar  ond  doctor  Weissenbach^ 
er  wolde  in  bestetigen,  ond  mancherley  rede,  die  mehr  giengk.  Son. 
dem  die  barfossermönche  mochten  &8te  schrifte  kriegen  yon  Bome, 
dorch  weme  oder  welche  weyse  weis  ich  nicht;  non  etzliche,  die  mit 
den  barfossem  zo  schicken  hatten ,  aoss  der  gemeinheit  ond  aos  den 
innongen,  die  erführen  solches  von  den  barfossem,  das  der  jonge  herre 
von  Sachsen,  der  gekoren  was  mit  eintracht,  das  der  nicht  möchte 
oder  solde  bestetiget  werden.  So  was  es,  etzliche,  nemlich  die  pfenner, 
hatten  grossen  vorlangen  ond  hoffeten,  er  solde  bestetiget  weitlen,  so 
das  onser  Sachen  alsden  off  andere  ond  bessere  wege  kommen  möchten. 
Wenn  wir  hoffiten  gleich  als  die  lieben  altveter  in  der  vorbörge  der 
hellen  nach  ihrer  erlösonge,  so  hofften  wir  aoch  nach  friede  ond  nach 
eintracht,  denn  wir  pfenner  waren  gleich  als  verachte  leote  gehalten 
von  den  obersten,  die  in  der  zeit  ond  off  die  zeit  zo  Halle  regirten, 
ond  die  sich  der  gewalt  onderzogen  etc. 

Uff  den  sonabent  nach  Udalrici  (6.  Joli)  verkondiget  man  das  ge- 
schoss  vom  rathaose,  ond  off  den  nachmittagk  waren  die  achte  off  dem 
rathaosse  etc. 

Uff  die  mittwoche  nach  Kyliani  (10.  Joli)  off  die  siben  fratres^,  do 
fest  was  zom  Neoenwercke,  onter  der  hohmesse,  do  man  Agnos  Dei 
sanck,  viel  ein  jonger  oben  von  den  bretem,  die  gepatronert*  sindt  im 
kohre,  denn  der  kohr  noch  die  kirehe  was  nicht  gewelwet,  sondern 
mit  patronenbretem  bekleidet,  da  viel  der  junge  dorch  ond  viel  sioh 
todt  II  ond  was  einer  kremerin  söhn,  die  was  eine  wittwe,  ond  d^BLl44^ 
man  hies  YerekeU,  weil  er  lebet  etc.  anno  76. 

14* 


212  Marci»  ^ttendorft 

Nidas  Elöptzk  war  ein  möllenvoigt  zu  Magdeburg  in  diesen  ir- 
ihamby  als  hier  geschrieben  ist,  und  er  reit  gen  Magdeburg  in  sein 
ampt  ungefehrlich  nmb  Petri  Pauli  (29.  Juni),  und  sein  bruder  bleib 
hier  und  verhegte  ihme  sein  pfanwerck,  und  seine  hausfran  mit  ihren 
kindem  bieben  auch  hier  in  seinem  hause  und  wartten  ihrer  namnge. 
Der  rath  uff  die  zeit  hieschen  EJeptzk  uffs  rathaus,  und  hatte  imHims 
Laub,  der  rathsmeister,  gesaget,  sie  wolden  in  nicht  vor  einen  burger 
haben,  aber  ELleptzk  bekümmerte  sich  des  nicht  und  reit  gen  Magde- 
burg uff  den  möUenhoff  und  bleib  gleichwol  ein  bui^r  zu  Halle. 
Wisse,  gar  mancherley  rede  wurden  gerett  in  diesem  irthumb;  wir 
pfenner  hofften,  die  stedte,  mit  den  die  von  Halle  im  bunde  sindt, 
und  sonderlich  die  von  Magdeburg  soiden  gros  bey  uns  thun,  aber  ich 
vemam  noch  zur  zeit  nicht;  ob  das  der  liebe  gott  über  uns  vorhiengk, 
weis  ich  nicht  etc. 

Uffh  donnerstagk  Jacobi  (2ö.  Juli)  anno  76  zogen  etzliche  des 
raths  von  Halle,  nemlich  Hans  Laub,  rathsmeister,  Pauli  Wittembergk, 
bommeister,  Vester  Becker,  der  beckermeister ,  darzu  Hans  Hedrich 
vom  alden  rathe,  gen  Helmstedt  zu  den  ehrlichen  stedten,  da  wurden 
sie  hin  vortaget  etc. 

Uff  S.  Jacobi  (25.  Juli)  zogen  die  capittelherren  von  Magdebuig, 
herr  Baltzer  von  Sliwen,  herr  Mattheus  von  Plotte,  Yincentius  zu  hertzog 
Ernste  von  Meyssen  gen  Dresen  und  kamen  uff  mittwoche  nach  Jacobi 
(31.  Juli)  wider  uff  den  Gybichensteyn  und  sagten  warhaftigk  zu  et- 
lichen, das  der  neue  gekome  herre  zu  Magdeburg,  hertzogk  Ernst,  ein 
bischoff  were.  Der  heuptman  Nickeil  Pflugk  hatte  es  dem  rathe  zu 
Halle  auch  geschrieben  und  verkündiget  kaume  2  oder  3  tage  zuvor, 
Bl.  145*  II  aber  etzliche  gleubten  das  nicht.  Diese  schrift  hatte  doctor  Weissen, 
bach  geschrieben  an  hertzog  Ernst  von  Sachsen,  wie  es  umb  die 
confirmation  was  des  neuen  gekomen  bischofs  zu  Magdeburg,  des 
jungen  herren  von  Sachsen  etc. :  Durchleuchtigster,  hochgebomer  forste, 
gnediger,  lieber  herre,  mein  unterthenige,  gehorsame  dienste  sein  euer 

f.  g.  alzeit  bereit.  G.  h.  ich  hette  vorlangest  euren  gnaden  gerne  ge- 
schrieben und  zu  erkennen  gegeben  gelegenheit,  der  postulation  meines 

g.  h.  hertzogen  Ernsten,  euer  gnaden  sons,  belangende,  so  haben  sich 
die  dinge  bisher  in  einen  solchen  vorzugk  geschickt,  das  ich  euem 
gnaden  nichts  beschlissiichs  davon  habe  wüst  zu  schreyben ;  itzunt  aber 
so  das  sterben  zu  Rom  so  mercklich  hat  uberhandt  genommen,  das 
pabst  und  cardinal  und  das  meiste  teil ,  die  dem  hoffe  zu  Rom  folgen, 
von  Rom  weichen  wolden,  haben  die  mit  mir  enpfhel  gehabt  haben 
und  ich  einen  tagk  zuvor  erlanget,  das  der  bapst  dem  capittel  durch 
einen  brieff  befielt  die  administration  mit  rathe  und  volwort  des  po- 
stulaten,  und  das  capittel  nicht  zu  thun  habe*  ohne  seine  volwort  und 
rath  der  uberschreybungk  seiner  heyligkeit,  durch^  einen  briff  an  die  manne 
des  stifte  zu  Magdeburg,  das  sie  dem  postulaten  sollen  pflicht  und  ge- 
horsam thun,  in  aller  masse  als  sie  einem  ertzbischoffe  zu  Magdeburg 
Bchuldigk  sein  zu  thun^  und  ob  er  bereit  <^  zum  ertzbischoffe  bestetiget 

•  haben.       ^  »,diiroh*'  fehlt.      «  vndt. 


1476  August  213 

• 

were,  desgleichen  an  nnsern  herren,  den  römischen  keyser,  mit  der 
erzehlonge ,  wie  er  dem  capittel  und  nnterthanen  geschriben  und  be- 
fohlen habe,  inermanend,  dem  postolaten  auch  zn  vorleyhen,  also  viel 
im  zustehe,  dadurch  friede  gemacht  und  gerichte  mögen  gehalden  wer^ 
den,  darnach  einen  brieff  an  euer  g.,  d^^ynne  seine  heyligkeit  euem 
gnaden  den  stift  befilet,  biss  so  lange  er  ||  durch  bequeme  weyse  den  BL145*^ 
postulaten  dem  stifte  zu  yorweser  geben*  konde.  Schreybet  auch  dar- 
nach dem  postulaten :  gnediger  herr,  wir  haben  in  derselbigen  Sachen 
nicht  mehr  zu  dieser  zeit  mögen  erlangen ;  bapst  und  cardinal  yormei- 
nen,  wir  haben  zu  dieser  zeit  erlanget,  das  wir  Sicherheit  haben,  das 
uns  das  stiitnymmer  entwerden  kan,  mit  erbietunge  yiel  gutternach-*^ 
wort,  das  wir^  dan  euer  gnaden  weiter  unterrichten  wollen,  so  wir  zu 
eueren  gnaden  kommen  etc.  Gegeben  zu  Äquapendent^  am  dinstage 
Visitationis  Mariae  (2.  Juli)  under  meynem  insigill  anno  domini  1476 
Johan  Weissenbach,  euer  gnaden  gehorsamer.  An  hertzogk  Ernsten 
von  Sachsen  etc.  geschriben. 

Vor  Laurentzii  (10.  Aug.)  was  er  Johannes  Stöel,  Walttheims  prie- 
ster,  uff  dem  rathause  yor  den  schosherren  und  wolte  schos  yon  seines 
Junckern  wegen  geben,  so  woltens  die  schosherren  nicht  yon  im  uff- 
nemen,  do  hatte  er  sie  ermanet,  das  sie  des  eindechtig  weren,  das  er 
inen  den  schos  yon  Hans  Walttheims  wegen  bette  gebotten ,  denn  er 
wolte  das  gar  eigentlich  beschreiben,  zeit,  stunde  und  stette  etc.  76. 

Dffn  montagk  nach  Laurencii  (12.  August)  rietten  die  yon  Halle 
gen  Alsleben^.  Da  hatten  sie  die  capittelherm  hinyortaget,  da  moch- 
ten des  Stifts  manne  auch  sein.  Die  capittelherren  hatten  begeret  an 
des  Stifts  graffen,  mannen,  auch  an  den  yon  Halle,  das  sie  selten  feindt 
werden  den  jhenen,  die  das  stieft  raubeten  und  brenten.  Sie  hatten 
audi  gesaget,  hertzogk  Ernst  und  hertzogk  Wilhelm  wolden  auch  feynde 
werden,  sie  wüsten  auch  anders  nicht,  marggraff  Albrecht^  wurde  es 
mit  den  fhrsten  halten.  So  hatten  die  yon  Halle  dem  capittel  zuge- 
sagt, sie  wolden  feindt  werden  etc.  Uff  denselbigen  tag^  riten  die 
yon  Halle  gen  Berenburg  uff  die  kalckgrube  ^  gen  die  yon  Magdebnig. 
Do  berichteten  die  yon  Halle  die  yon  Magdeburg,  ||  das  sie  den  capittel-  bl  146* 

•  gegeben.      *>  naebt.      «  „wir"*  fehlt 


1  Aqoapendente  (Acnla),  Stadt  im  ehemaligen  Kirchenstaate  westüch  von 
Orneto. 

3  Alsleben  an  der  Saale. 

>  Markgraf  Albrecht  Achilles  Ton  Brandenburg. 

*  Wenn  in  YorEeiten  die  von  Halle  tageten  oder  Znsammeiikonften  hielten, 
Coofoederation  machten  oder  mit  den  Bimd^enossen  tractirtea,  hielten  sie  diesen 
modnm:  mit  denen  von  Leidig  zn  Grossen  Engel,  mit  dem  Bischöfe  von  Merse- 
barg  bei  Anmiendorf  an  der  Höhe,  mit  den  Herrn  zu  Mansfeld  zu  Bennstedt,  mit 
denen  von  Aschersleben  zn  Besenstedt  oder  zn  Alsleben,  mit  denen  von  Bfagdebnrg 
bei  Bemburg  an  der  Steingmb^i  oder  Kalkroeen  oder  bei  Walde  (Waldau),  mit 
denen  von  2^bBt  zu  Cöthen,  mit  denen  zu  Anhalt  zu  Wiske  (Wieskau)  am  Fürte 
(!),  mit  öeoea  von  Braunschweig  zu  Halberstadt  oder  zu  Quedlinburg,  mit  denen 
von  d^  Naumburg  zu  Merseburg  oder  zu  BöHtz.    Kresse,  Annalenl.  BL  176*^ 


214  Marcus  Spittendorft 

herren  zugesagt  betten,  das  sie  wolden  feindt  werden.  Doranff  hatten 
die  Yon  Magdeburg  geantwortet,  ibnen  were  nocb  vom  capittel  nicht 
vorgehalden,  ancb  knnten  sie  so  leicbtlich  nicht  feindt  werden,  denn 
sie  mnsten  sich  der  lande  faste  nebren ,  dammb  mosten  sie  das  bas 
beratben.  Die  von  Halle  hatten  denen  von  Magdeburg  darselbst  zn 
Bembnrg  ancb  zngesaget,  als  sie  denn  vormals  zu  Helmstette  ihn 
und  andern  stetten  getban  hatten,  das  sie  den  tagk  zu  Bremen  uff 
Bartbolomei  (24.  Aug.)  mercklicb  besuchen  wolden.  Aber  ufin  Arey- 
tagk  nach  Assumptionis  Mariae  Virginis  (16.  Aug.)  wurden  die  drey 
rethe  uffs  ratbaus  gebeischet  vor  mittage.  Aber  von  denen  vom  tale, 
von  den  beiden  alten  rethen,  war  niemandt,  denn  Hans  Busse,  Bastian 
Grnnbeyde  und  ich  Marcus  Spittendorff%  sonst  die  von  innungen  und 
gemeinheit  auss  den  alten  rethen  waren  starck  droben.  Do  berichte 
uns  Hans  Laub  der  rathsmeister,  als  oben  geschrieben  stehet  i,  und 
lesen  der  von  Lubicke  briff,  der  dan  innebelt  und  vormante*'  die  von 
Halle,  das  sie  uff  den  abent  Bartbolomei  (23.  Aug.)  zu  Bremen  in  der 
herberge  sein  selten.  Auch  weiten  die  von  Lubick  niemants  anders 
haben,  denn  die  im  rathsstule  sitzen,  schrieben  sie  auch  darbey  mit 
andern  mercklicben  werten^  etc.  Dorauff  berichte  Hans  Laub,  so  sich 
diese  rede  nun  begeben  bette,  das  sie  dem  capittel  zugesaget  und  auch 
die  feinde  brieffe  uff  mittwoch  vigilia  Assumptionis  Mariae  Virginis 
(14.  August)  gen  Magdeburg  gescbicket  betten,  so  were  der  wegk  gen 
Bremen  fehrlicb,  denn  dieselbigen  beschediger  des  Stifts  zu  Magdeburg 
und  ihre  freunde^  sindt  an  den  enden  umbbere,  darumb  könden  die- 
selbigen fitste  boffewerck  zusammen  bringen  und  möchten  inen  so  vor- 
halden,  darüber  die  Stadt  in  grossen  schaden  kommen  möchte.  Dar. 
umb  weren  sie  des  ein  und  wolden  ihre  noth  und  auch  entschuldigunge 
an  die  von  Magdeburg  schreiben  und  die  bitten  und  auch  volle  macht 
geben,  was  sie  mit  den  ehrlichen  stedten  vor  das  beste  nemen  wur- 
Bl.  146^  den  uff  diesen  ||  ort  landes  begangen  (!)  nach  laut  des  reces,  bynnen 
Olssen  begriffen^,  oder  wie  sie  das  semptlich  vor  das  beste  kysen  wur- 
den, das  wolden  die  von  Halle  gentzlicb  ire  vollmacht  geben  by  sy 
und  mit  in  übersenden  etc.  Welten  die  von  Magdeburg  ein  solcbs 
nicht  uffnemen,  so  weiten  sie  einen  hotten  schicken  gen  Braunschweick, 
woldens  die  aber  nicht  annemen,  so  weiten  sie  ihre  bottschaft  gen 
Bremen  schriftlich  thun,  uff  das  sie  in  dem  bunde  bleiben  möchten  etc. 

•  S:      ^  Tomumten« 


^  Der  Yer£Ei88er  denkt  schon  an  den  eben  erwähnten  Besuch  des  Tages  zu 
Bremen. 

2  Dieser  Brief  der  Stadt  Lübeck  hat  sich  nicht  vorgefunden. 

8  Vgl.  Chron.  Magd,  bei  Meibom  U.  368. 

^  Sp.  scheint  sich  auf  das  Bündnis  zu  beziehen,  welches  die  St&dte  Ooslar, 
Magdeburg,  Braunschweig,  HaUe,  Halberstadt,  Hildesheim,  Göttingen,  Stendal,  Ein- 
beck, Hannover,  Northeim  und  Helmstftdt  am  26.  Juni  1476  wider  auf  10  J.  ge» 
schlössen  hatten:  Schmidt,  ürkb.  d.  St.  Göttingen  ü.  309  und  Forschungen 
n.  248. 


1476  Augast.  215 

Hiemmb  hüten  die  alten  herrn  auch  ein  gespreche  in  der  vierherren 
dömtze,  so  stnndt  zu  mercken,  sie  wolden  den  tagk  abeschlagen.  Wardt 
wol  gesagt,  so  zwischen  Halle  und  Braonschweigk  so  grosse  fehrlig- 
keit  nicht  were,.  das  sich  der  ratb  dahin  fertigte  bey  die  andern  ehr- 
lichen stedte,  konden  sie  dan  bequemlich  nicht  aber  kommen,  wes  sie 
dann  mit  den  ehrlichen  stedten  sich  voreiniget,  das  were  unser  wiUe 
denn  woU.  Aber  die  ans  innnngen  und  gemeinheit  weiten  nicht  Aber 
ich  Marcus  Spittendorff  sagte  ihnen  das,  ich  hilts  auch  Hans  Seilen 
unde  SchlegeU  harte  vor  umb  den  willen,  das  sie  zu  Helmstedt  und 
auch  zu  Bemeburg^  den  stedten  ein  solchs  zugesagt  hatten  etc.  Hans 
Busse,  Bastian  Grunheyde,  Marcus  Spittendo^  waren  uff  dem  rat- 
hause etc. 

Uffh  sontagk  (18.  Aug.?)  firue  kam  der  hotte  wieder  von  Magde- 
burg und  brachte  dem  rathe  eine  antwort  wieder  also:  die  von  Mag- 
deburg wolden  der  Ton  Halle  yolraacht  nicht  uffiiemen;  worumb?  Die 
von  Halle  hatten  den  yon  Magdeburg  in  voller  macht  zugesaget,  den 
tagk  zu  besuchen,  das  hatten  die  von  Magdeburg  von  sich  an  die 
ehrlichen  stedte  geschrieben.  Uff  denselbigen  sontagk  unter  der  messen 
war  der  heimliche  rath  uff  dem  rathause  und  schickten  die  Stadt, 
knechte  umb,  das  sie  selten  die  alten  rethe  uffs  rathaus  bitten,  wen 
der  seger  11  schlüge.  Man  lautte  die  rathsglocke,  als  es  elfe  scblugk, 
die  alden  rethe  auss  Innungen  und  gemeinheit  waren  starck  droben, 
II  von  den  pfennem  was  einer,  Bastian  Grunheide  genant  Der  von  B1.147 
Magdebuif;  antwort  wardt  gelesen,  darauff  hatten  sie  gesprochen  und 
auch  die  sdten  rethe,  sie  weiten  schreyben  an  die  von  Braunschweigk. 
Do  was  Hans  Laub  und  Vester  Becker  konunen,  die  waren  gewest 
bey  Heinriche  von  Ammendorffe  zum  Neuenwercke,  der  hatte  ihnen  ge- 
saget, her  bette  seinen  feindebrieff  noch  bey  ime,  auch  weren  die  an- 
dern feindebrieffe,  auch  der  von  Halle  noch  alle  bey  einander,  und 
keyuer  aussgegangen.  Darumb  sprach  Hans  Laub,  sie  wolden  den 
tagk  besuchen.  So  was  Hans  Seile  und  etzliche  mit  ihme  des  nicht 
wol  geneiget,  doch  wardt  das  Hans  Laub  mit  dem  rathe,  den  meistern 
und  bommeistem  ein,  sie  wolden  besuchen,  und  kohren  darzu  nach 
alder  gewonheit  Paul  Wittemberge,  Vester  Becker  und  den  rathsmeister 
Hans  Laub. 

Uff  den  montagk  nachmittage  (19.  August?)  giengen  sie  aber  zu 
rathause,  do  verwandelte  sichs  und  weiten  do  den  tagk  nicht  besuchen, 
sie  woltens  vor  an  Innungen  und  gemeinheit  bringen,  und  lissen  die  alle 
vorbotten,  ein  itzlich  teil  zu  seines  meisters  haus,  das  sie  uff  dinstagk 
morgens  umb  7  uff  dem  rathause  selten  sein  mit  ihren  meistern  uff 
einem  hauffen.  Die  pfenner  wurden  auch  vorbott  zu  des  bommeisters 
Paul  Wittembergers  hanss,  sie  waren  aldar.  Do  hüben  die  bommeister 
an  von  des  raths  wegen,  das  wir  mit  ihnen  selten  gehen  uffs  rathauss, 
do  hatte  wir  pfenner  die  bommeister,  das  sie  an  den  rath  brechten. 


1  Ueber  diese  Zusagen  ist  nichts  näheres  bekannt    Vgl.  tlbrigens  S.214« 


216  Marcos  Spittendorft 

es  were  von  alders  her  gewönlich  gewest,  wen  der  rath  was  an  die 
pfenner  zu  bringen  bette,  das  wnrde  den  bommeistem  befohlen  anza- 
bringen,  darch  dieselbigen  sagten  sie  dem  rathe  ihre  antwort  wieder, 
und  hatten,  das  sie  uns  auch  darbey  wolten  hissen,  das  woiden  wir 
gerne  nmb  sie  verdienen.    Unsere  bommeister  trugen  das  an  den  rath 

B1.147^  und  II  kamen  kurtz  wieder  und  sprachen  ja,  wir  selten  zu  des  bom> 
meistens  hause  sprechen,  unde  schickten  uns  Hildebranden  mit  etzlich^ 
Schriften  der  von  Lubick,  Magdeburg  und  auch  der  von  Halle,  die  denn 
vormeldeten  etzliche  zusagungen  und  vorschreybuoge,  die  sie  zusammen 
gethan  hatten,  und  darauff  sie  den  tagk  zu  ßremen  uff  Bartholomei 
(24.  Aug.)  besuchen  selten,  und  dieselbigen  schrifte  uff  dem  rsUbana^ 
vor  denen  auss  Innungen  und  gemeinheit  gelesen  wurden.  So  begertaa 
die  bommeister  von  des  raths  wegen,  das  wir  pfenner  in  unser  andftcht 
und  rathauch  zu  vorstehen  wolten  geben.  Darauff  antwortten  wir  also: 
„lieber  herr  bommeister,  hat  der  ersame  rath  was  von  sichgesa^od^ 
geschrieben  in  der  Stadt  besten,  hoffen  wir,  sie  wissen  sidi  wol  darinne 
zu  halden^'  etc.  Hildebrandt  las  uns  auch  einen  brieff,  den  hatte  er 
Baltzer  von  Schliwen  geschrieben  an  Heinrich  von  Ammeodorff,  wie 
das  doctor  Weissenbach,  bischoff  zu  Meissen,  und  er  Moritz  b'chenaw  von 
Bom  kommen  weren  wider  gen  Leiptzigk  zu  dem  postulaten  und  brechten 
alles  gutte*  von  unserm  heyligen  vater  dem  bapste. 

Uff  denselbigen  dinstagk  (20.  August)  umb  12  leutte  man  die  grosse 
glocke  zu  Unser  Lieben  Frauen  und  auch  in  andern  kirchen  und  klö- 
Stern  und  sungen  „Te  deum  laudamus^'  und  „Alma  redemptoris'S  das 
der  neue  gekome  herre  bestetiget  was. 

Uff  die  mittwoche  (21.  Aug.)  frae  ritten  Vester  Becker,  der  was  ein 
innungsmeister  das  mahl,  und  Schlegell,  der  ein  gemeinheitmeister  ge- 
west  was  das  jhar  zuvor,  und  daselbst  do  er  riett,  was  er  uffgenommen 
zu  einem  heysser,  und  was  Herman  Kotzen  Stadtknecht  gewest.  Der- 
selbige  was  ein  freveler  und  unvomunftigk ,  her  hatte  auch  weder  die 
gestalt,  perschon  oder  vomunft  zu  redtligkeit,  gleichwol  sein  mitkumpen 
Hans  Seile,  Hans  Laub  und  die  darzn  gehorten,  mckten  in  auff  und 

BL148*  zwar  nicht  umb  endtligkeit  oder  erfahrenheit  ||  willen,  sondern  mehr 
umb  vordriess  willen.  Die  beyde  besuchten  den  tagk  zu  Bremen  gen 
die  ehrlichen  stette,  das  dan  durch  Innungen  unde  gemeinheit  in  solcher 
weise  vorgenommen  wardt  oder  durch  ihre  obersten  der  Stadt  zu  Halle 
zu  sonderlichen  ehren,  sie  darbey  zu  erkennen  etc.  Hans  Laub,  der 
rathsmeister,  und  der  bommeister  Paul  Wittemberck  solden  sein  gerietten 
und  Vester  Becker  nach  alder  gewonheit,  sie  waren  darzu  auch  ge- 
koren, aber  die  des  Spiels  uff  die  zeit  zu  thun  hatten,  die  woiden  nicht 
etc;  das  andere  steht  woU  zu  mercken^. 

*  brachten  alle  gntt. 

^  Noch  eimnal  kurz  vor  dem  nahen  Zusammensturz  der  alten  Stadtherrlichkeit 
erneuerte  Halle  hier  zu  Bremen  sein  Bündnis  mit  der  Hanse:  die  Städte  Ltlbeck, 
Bremen,  Hamburg,  Rostock,  Stralsund,  Wismar,  Lüneburg,  Stade,  Buxtehude,  Uelzen, 
schlössen    am     Bartholomeostage    eine    F^inigiing    auf   6  Jahr  mit    Magdeburg, 


1476  September— October.  217 

Uflf  die  mittwoohe  nach  Lamperti  (18.  September)  käme  Yester 
Becker  und  Schlegell  wieder  vom  tage  von  Bremen.  Uffn  sontagk 
Manricii  (22.  September)  im  76.  jbar  wardt  gesaget,  das  der  bischoff 
von  Meissen,  der  marscbalck  Hogoltt  von*  Schlinitz^  waren  gewest  zu 
Magdeburg  bey  dem  capittel  und  auch  bey  dem  rathe,  and  waren  eins 
woiden,  das  der  neue  erweite  herre,  hertzogk  Ernst  der  junger  von 
Meissen,  einreyten  solte  zu  Magdeburg  uffii  montagk  Simonis  und  Jude 
(28.  Oct.)  etc. 

Ufih  donnerstagk  post  Mauricii  (26.Sept.)  zogen  die  von  Halle  gen  Mag. 
deburg  zu  dem  capittel,  giengk  die  rede,  nemlich  Jacob  Schaffskopflf,  raths- 
meister,  Pauli  Wittembergk,  bommeister,  Nidas  Tzscbelse,  meyneydt- 
meister,  Hans  Seile,  HansHedrichs  und  Schlegell  von  den  alten  rethen 
etc.^  Die  von  Magdeburg  waren  bey  dem  forsten,  die  von  Halle  obge- 
schrieben  waren  bey  etzlichen  von  Magdeburg  gewesen  im  closter  zu 
den  barfussem. 

U£fn  sontagk  Michelis  (29.  Sept)  kamen  die  von  Halle  wider  von 
Magdeburg  etc. 

U£Fh  donnerstagk  Burckardi  (17.  Oct.)  waren  die  von  Magdeburg 
hier  zu  Blesius  Holtzwirts  hauss,  do  gingen  zu  ihnen  Jacob  Schi^skopff, 
Paul  Wittembergk,  Niclas  Tzschelse,  Yester  Becker,  sie  waren  gar  kurtz 
bey  einander.  Die  von  Magdeburg  ritten  wider  nach  Leiptzigk  zu  dem 
funten  etc. 

II  Uffh  freytagk  nach  Burckhardi  (18.  Oct)  hatten  die  zweuebehre,  BLli8^ 
die  der  rath  uff  die  zeit  hatte  und  auch  etzliche  haben  weiten  im  rathe, 
derselbigen  hehre  einer  hatte  ein  medigen  erwischet  und  hatte  ihme 
die  haut  von  dem  heupte  gerissen  und  auch  von  dem  backen  umb  das 
äuge  gebissen,  das  ime  der  balbierer  12  hefte  thun  muste,  und  was 
Hans  Forwercks  tochter  etc.^ 

*  itait  „Ton"  —  „undt**. 


Braunschweig,  Halle,  Halberstadt,  Ooelar,  Hildesheim,  Göttingen,  Stendal,  Einbeck, 
Hannover,  Hameln,  Northeim  und  Helmst&dt.  Im  Kriegsfiedle  sollte  Lübeck  20,  Bre- 
men 12,  Hamburg  15,  Rostock  8,  Stralsund  10,  Wismar  5,  Lüneburg  12,  Stade  4, 
Buxtehude  2,  Uelzen  2,  —  Magdeburg,  Braunschweig,  Halle  je  12,  Halberstadt  6, 
HildeHhflim  8,  Goslar  5,  Göttingen  8,  Stendal  8,  Einbeck  6,  Hannover  5,  Hamehi  3, 
Northeim  2,  Helmstftdt  3  G^ewappnete  stellen,  und  diese  Zahlen  sollten  bei  jeder 
Vermehrung  oder  Verminderung  zum  Masstab  dienen.  Der  Recess  ist  jedoch  erst 
am  Abend  Omnium  Sanctonun  (31.  Oct)  datiert  Die  hochdeutsche  Urkunde  be- 
findet sich  abschriftlidi  unter  den  Beilagen  der  ^ittendorfifischen  Chronik.  Schmidt, 
ürkb.  der  Stadt  Göttingen  H.  310.     Forschungen  H.  248. 

1  Hugold  Y.  Schleinitz  (1464  —  1487),  Obermarschall  des  Herzogs  Albrecht 
von  Sachsen,  welcher  später  wahrscheinlich  der  Theilung  wegen  bei  dem  Herzoge 
in  Ungnade  fiel;  y.  Langenn,  Herz.  Albrecht  S.  146,  550. 

2  Ein  Bericht  über  den  Einzug  des  postulirten  Erzbischofs  Ernst  und  die  Feierlich- 
keiten im  Dome  zu  Magdeburg  wird  von  Dreyhaupt  I.  163£  mitgetheilt 

'  Zahme  Wölfe  und  Bären  wurden  im  Mittelalter  häufig  gehalten;  vgl  Sach- 
senspiegel, Buch  U.  Art  62.  Im  Jahr  1465  hielt  die  Stadt  auch  mrsche  im 
Stadtgraben,  einen  derselben  töteten  in  diesem  Jahre  Helfirich  v.  Mekow  (?)  und 
Bans  V.  Ranchhaupt  zu  Hohenthnrm. 


218  Marcos  ^ttendorff. 

Die  von  Magdeburg  thaten  als  klage  lente,  sie  vertragen  sich  mit 
den*  farsten  and  irem  sone,  dem  neuen  bischoffe,  amb  die  buldonge 
und  amb  ihre  privilegia,  and  schickten  ihre  dingk  gar  vorsiehtiglich 
und  waren  eins  in  ihrer  Stadt  anderlangk.  Aber  wir  von  Halle  hasseten 
und  neideten  uns,  und  einer  verfolgete  den  andern ;  fromme,  nffrichtige» 
ehrliche  lente  und  wolhabende  under  den  pfennem,  die,  bey  den  herren 
und  bey  den  stedten  wol  gehalten,  weyse  und  wege  wüsten  zu  all^i 
gutten  dingen,  dieselbigen  wurden  vorachtet,  Verstössen,  vor  nichte  ge- 
halten  von  geringen,  armen,  unentlichen  leoten,  das  ist  ein  gros  wunder. 
Wie  das  ende  noch  werden  will,  das  ist  gotte  bekant.  Ich  wolde  da« 
gerne  geleben,  wie  die  angehobnen  diugk  noch  ein  beschlisslich  ende 
nemen  wollen  etc. 

Uffn  sontagk  nach  Burckhardi  (20.  Oct.)  wurden  die  drey  rethe  alle 
uiFs  rathaus  gebeten,  aber  von  denen  vom  tale  was  niemandt,  der  dar- 
auff  kam  von  den  alten  rethen ,  denn  alleine  Bastian  Grunheide.  Der 
rathsmeister  Hans  Laub  hatte  bericht,  das  sie  Heinriche  von  Anmaen. 
dorff  geschrieben  und  auch  gebeten^  betten,  das  er  wolte  zu  hertzogk 
Ernste  von  Sachsen  reyten  und  seine  forstliche  gnade  bitten,  nach  deme 
so  der  neue  herre  in  das  stieft  wurde  kommen,  seiner  gnaden  söhn,  so 
beten  die  von  Halle,  das  seine  fürstliche  gnade  seine  rethe  gen  Gybichen- 
stein  oder  zum  Neuenwercke,  oder  wo  es  seiner  gnaden  am  bequemsten 
were,  dar  schicken  wolde,  so  wolde  der  rath  darbey  schicken  uff  das, 
B1.149*  II  das  man  sich  vor  unterreden  möchte,  und  auch  das  seine  iurstliche 
gnade  sie  bey  alter  freyheit,  privilegia  und  alder  gewonheit  lassen 
wolde,  und  solche  rede  etc. 

Heinrich  von  Ammendorff  war  gewest,  als  ich  gleube,  zu  Dresen, 
da  waren  die  fursten  gewest.  Aber  er  hatte  nicht  vor  die  fursten  mögen 
kommen,  sondern  ihme  möchte  zu  verstehen  sein  worden,  wie  das  hertzogk 
Ernst  gen  Leiptzigk  in  den  marckt  ^  kommen  wurde,  da  mochte  Heinrich 
uff  seine  goade  warten.  Zu  Leiptzigk  mochte  Heinrich  von  Ammen- 
dorff diese  obgeschribene  rede  angebracht  haben.  Dorauff  mochte 
hertzogk  Ernst  diese  antwort  gegeben  haben :  er  bette  itzundt  merckliche 
geschefte,  derhalben  könte  er  seine  rethe  von  ime  nicht  schicken,  sondern 
wen  die  huldunge  geschehen  were,  so  finde  sichs  noch  wol,  auch  was 
sie  von  möglichen  privilegia  und  alter  gewonheit  betten,  da-  wolde  sich 
seine  gnade  doch  wol  gebührlich  innen  halten  etc.  Diese  rede  mochten 
dem  rathe  alle  gleich  nicht  wol  behagen  und  mochten  ein  werden  etc. 

üSn  montagk  frue  (21.  Oct.)  zogen  sie  nach  Kalbe  und  fortan  gen 
Magdeburg  zum  capittel,  —  was  sie  mit  denen  daraus  handelten?  — , 
und  kamen  uff  die  mittwoche  wieder. 

Uffn  donnerstagk  nach  Galli  (17.  Oct.)  76  vor  mittage,  do  der  rath 
abegiengk,  do  bischen'  die  beyde  rathsmeister  und  die  in  dem  heimlichen 
rathe  waren,  die  bommeister  zu  ihn  vor  den  tisch.    Hub  der  raths- 

*  dem.       ^  gbeten. 


1  Der  Michaelisnmrkt  ist  gemeint. 


1476  October.  219 

meister  an :  ^^er  bommeister,  sich  begiebet  itzondt  ein  nenes  von  den 
euren,  des  solten  wir  ie  wol  vortragk  haben'^  Der  bommeister  antwortet : 
,,her  rathsmeister ,  das  höre  ich  nicht  gerne,  was  ist  es?'^  Der  raths- 
meister  sprach:  „die  pfenner  kenffen  das  holtz,  wie  man  in  das  bentf 
und  machen  theuren  kauft  nrab  den  willen,  das  das  gutt  felligk  soll 
werden  nnd  nicht  yiel  lanffen;  ||  wurden  sie  sich  nicht  anders  darinne  B1.149^ 
halten,  so  wissen  wir  wol  ratti  daryor,  wollen  sie  ihn  an  dem  schwertg. 
am  wercke  nicht  gnngen  lassen,  so  soll  man  in  1  oder  3  d.  uSs  werck 
geben,  darnach  wisset  euch  zu  richten  etc.''  Diss  hatte  der  bommeister 
Wittembergk  uffh  freytagk  den  schöppen  gesaget  nach  Galli  (18.  Oct.) 
in  seinem  hause  etc. 

Uffh  dinstagk  post  Undecim  Millium  Virginum  (22.  Oct.)  vor  mittage 
waren  drei  rethe  uff  dem  rathause.  Umb  12  nach  mittage  waren  wir  pfenner 
zu  des  bommeisters  Wittembergers  hause.  Die  aus  Innungen  und  ge. 
meinhelt  waren  auch  zu  ihres  meisters  huse  eta  Der  bommeister 
Wittembergk  brachte  an  von  des  raths  wegen,  der  rath  hette  die  herren 
vom  capittel  gebeten,  das  sie  wol  weiten  thun,  und  auch  der  von  Halle 
kegen  den  fursten  von  Sachsen  gedencken  und  auch  an  sie  bringen,  das 
sie  bey  freyheit,  gewonheit  und  alten  herkommen  und  privilegia  bleiben 
möchten,  als  sie  vor  alder  gewest  weren.  Darauff  möchte  inen  das  ca- 
pittel gutten  trost  gegeben  haben.  Auch  weiten  die  capittelherm  mit 
dem  rathe  von  Halle  vor  die  fursten  zihen,  das  beschach  aber  nicht, 
die  thumherren  kamen  nicht. 

Der  bischoff  von  Meissen  und  der  marschalck  Hugoltt  von  Schlynitz 
waren  zu  Magdeburg  gewest  bey  dem  capittel  und  gleube  auch  bey 
dem  rathe  und  wurden  ein,  das  der  neue  herre  uff  Symonis  und  Judae 
(28.  Oct.)  solte  einreiten  zu  Magdeburg.  Do  mochten  die  thumherren 
der  von  Halle  gedacht  haben,  als  oben  geschrieben  steht  Dorauff 
mochte  der  bischoff  von  Meyssen  und  der  marschalck  geantwortet  hau, 
sie  hofften,  die  fursten  weren  so  auffi*ichtigk,  das  sie  niemande  vor- 
kurtzunge  theten  und  einen  iederman  wol  bey  dem  seinen  Hessen.  Nun 
die  von  Halle  schickten  Niclas  Tzelssen  und  (>ebhard  Bychlynghe  wieder 
Zudem  H  capittel  und  betten  gerne  gesehen,  das  sie  mit  dem  raihe  weren  B1150'^ 
gezogen  vor  die  fursten.  So  mochte  Heinrich  von  Ammendorff  vor  die 
fursten  sein  gezogen  von  geheisse  des  capittels  und  auch  umb  bitte  willen 
des  raths  von  Halle,  der  hatte  die  werbunge  gethan,  als  oben  ge- 
schrieben und  auch  vor  geschrieben  stehet.  Aber  er  hatte  wenig  mögen 
erlangen.  Do  zogk  der  rath  wider  gen  Magdeburg  zu  dem  capittel 
und  wurden  eins,  das  die  capittelherm  her  schickten  herr  Moritz  von 
Schönaw  und  etc.,  die  solten  mit  dem  rathe  vor  die  fursten.  Do  fragte 
der  bommeister,  ob  in,  dem  rathe,  die  vor  die  fursten  zögen,  was  begegnen 
oder  vorgehalten  wurde,  oder  wie  das  kommen  möchte,  was  sie  denne 
thun  solten,  ob  sie  gantz  vollemacht  an  uns  haben  solden,  uff  das  sie 
nicht  hindersprache  nemen  dörflen,  wen  es  were  des  raths  schult  nicht, 
das  dis  so  lange  vorblieben  were  etc.  nach  solchem  sinne.  Wir  pfenner 
sprachen  underlangk  und  wolten  unserm  bommeister  ein  antwort  geben« 


220  Marcos  Spittendorff. 

So  was  er  weck  gegangen  nffs  rathans  nnd  was  mit  dem  rathe  off  die 
barg  gefiethren  nnd  sagte  uns  nichts.  So  wolten  wir  ancb  den  andern 
bornmeistem  keine  antwort  geben,  dammb  sie  waren  nicht  pfenner; 
sondern  wurden  wir  wieder  vorbott,  so  wolten  wir  den  gerne  sprechen. 

Uffh  freytagk  vor  Simonis  and  Jude  (25.  Oct)  nahe  am  abende 
kam  hertzogk  Emsts  von  Sachsen  bette  zu  dem  rathsmeister  und  hatte 
mundtlich  geworben,  das  der  rath  hertzoge  Ernste  von  Sachsen  herberge 
bestellen  selten  uff  c(entum)  pferde. 

Uffn  sonabent  vigilia  Simonis  et  Jude  (26.  Oct)  76  kam  hertzok 
Ernst  von  Sachsen  gen  Halle  umb  1  nach  mittage  woll  mit  c(entam) 
pferden,  und  die  hoffeleute  waren  alle  schwartz  gekleidet  nnd  waren 
gantz  rustigk  mit  panem  und  hamsche. 

Uff  denselbigen  tagk  umb  des  segers  3  kam  hertzogk  Wilhelm  von 
Sachsen,  landtgraffe  in  Döringen,  woll  mit  c(entum)  pferden,  alle 
Bl.  150^  roth  gekleidet,  und  waren  ||  gantz  rustigk  mitt  banem  und  gutten  har- 
nischeu. 

Der  neue  herre  und  bischoff,  hertzogk  Emsts  söhn  von  Sachsen, 
der  junge  hertzogk  Ernst  läge  uff  dem  Petersberge  mit  etzlichen  herren, 
die  er  bey  im  hatte. 

Uffh  sontagk  (27.  Oct.)  frue ,  do  der  seger  4  schlüge  ^ ,  liessen  die 
hem  durch  eine  tronunete  in  der  Stadt  wecken,  und  zu  funfen  assen  sie» 
und  zu  Sechsen  waren  sie  zu  pferde  und  ritten  wegk  nach  Kalbe,  es 
was  noch  finster. 

Wisse,  der  rath  von  Halle,  die  do  regierten,  schickten  sich  nichts 
von  der  Stadt  wegen  bey  dem  neuen  herm  und  bey  seinem  yatter. 
Sie  wüsten  wol,  das  er  gekoren  was  und  darnach  bestetiget  von  un- 
serm  heyligen  vatter,  dem  bapste;  gleichwol  zogen  sie  nicht  zu  ihm, 
und  was  doch  nicht  ferne  bis  gen  Dresen.  Aber  die  von  Magdeburg, 
denen  was  der  wegk  nicht  zu  ferne,  und  machten  ihnen  einen  gnedi- 
gen  herm.  Sondem  ich  meyne ,  das  der  rath  von  Halle  uff  die  zeit 
meinten,  sie  wolden  ihn  doch  wol  zum  freunde  machen,  das  capittel 
und  Heinrich  von  Ammendorff,  die  seitens  inen  woll  aussrichten  mit 
den  forsten.  Lieber  gott,  soll  das  capittel  und  Heinrich  von  Anunen- 
dorff  vor  die  von  Haue  rathen,  das  ist  schwer! 

Uff  die  mittwoche  vor  Simonis  und  Jude  (23.  Oct.)  schickte  der 
rath  von  Halle  noch  zwene  thumherren  gen  Leipzigk  zu  den  fursten, 
herr  Moritzius  Schönaw  und  noch  einen ,  die  selten  ihn  ihre  Sachen 
nach  an  die  fursten  brengen.  Sie  möchten  aber  wenig  erlangen,  son- 
dem sie  kamen  wieder  vIS  den  Gybichenstein  uff  sonabent  vigilia  Si- 

^  Es  ist  hier  wie  an  den  andern  ähnlichen  Stellen  die  Rathsuhr  gemeint, 
welche  wahrscheinlich  auf  dem  Hothen  Thurme  hing.  In  Magdeburg  Hess  der  Rath 
im  Jahr  1425  eine  Uhr  an  dem  Rathause  anbringen ,  welche  halbe  Stimden  und 
Stunden  und  auch  den  neuen  Mond  anzeigte  (Schöppenchronik  in  den  Chron.  d.  d. 
Städte  378).  Der  Rath  von  Halle  liess  1508  einen  „nawen  seyger''  auf  Unser  Lie- 
ben Frauen  Thurm  setzen,  welcher  400  Gulden  kostete.  Die  ,^uchstaben"  waren 
mit  Schrauben  angeheftet  und  von  ungarischem  Qolde  vergoldet.  Hall.  Chron.  iq 
4er  StadtMbL  zu  Magd.  F.  N.  85. 


1476  October.  221 

monis  und  Jade  (26.  Oct),  desselbigen  tages  knrtz  zuvor ,  ehe  die 
fiursten  in  die  Stadt  kamen.  Do  mochte  Hans  Lanb  und  Hans  Hedrich 
nff  die  borg  zu  ihnen  fahren  und  hören ,  was  sie  geandt  hatten  yon 
ihren  wegen  bey  den  forsten. 

Jocuff  Schsäfskopf,  rathsmeister,  Pauli  Wittembergk%  bommeister, 
Nidas  Tzschelsen,  Vester  Becker,  meynheitsmeister,  Oebhart  Bychlingen» 
der  stadtschreyber  Michel  Marschalck,  die  ritten  dem  fursten  entgegen 
nach  halbem  wege  zu  Bragkdorff^  ||  und  empfingen  hertzogk  Ernsten  B1151* 
yon  Sachsen  den  eitern.  Der  danck  mochte  aber  so  hin  sein.  Dar- 
nach ritten  dieselbigen  hertzogk  Wilhelm  von  Sachsen  auch  entgegen 
und  empfingen  in  auch  etc. 

Dechant,  eldeste  und  capittel  zu  Magdeburg,  unsem  gunstigen 
willen  zuvor! 2  Lieben  getreuen,  es  wirdt  der  ehrwirdigste  in  gott 
liochgebomer  furste  und  herre,  herr  Ernst,  postulat  zu  Magdeburg, 
hertzogk  zu  Sachsen  etc.,  unser  gnediger,  lieber  herre  ufh  montagk 
S.  Simonis  et  Jude  (28.  Oct),  doch  nach  gewonheit  unsers  Stifts  stedte^ 
huldunge  nemen  und  auch  lehne  thun.  Begeren  wir  an  euch  allen  und 
einen  itzlichen  in  Sonderheit  mit  gantzem  vleisse,  das  yr,  der  rath,  aus 
euerm  rathe  zwene  und  yr  von  der  gemeinheit  auch  zwene  von  euer 
aller  in  gesambt  und  eines  itzlichen  in  Sonderheit  wegen  uff  den  vor- 
bemrten  dinstagk  nach  Simonis  und  Jude  zeitlichen  vor  mittage  her 
gen  Magdeburg  schicken  wollet,  mit  gantzer  und  voller  macht  gefertiget, 
und  denselbigen  vieren  des  einen  offenen  machtbriff,  mit  euer  Stadt 
insiegil  vorsigelt,  mitte  geben  nach  laute  und  inhalde  der  ingelegten 
copien,  darnach  gentzlichen  gerichtet,  dem  genanten  unsem  gnedigen 
herm  postulaten  huldunge  und  eyde  zu  thun,  als  unterthanen  ihrem 
rechten  herren  pflichtigk  sein,  unde  euch  des  gehorsamlich  unde  auch 
nicht  anders  halten.  Daran  thnt  ir  unsergantzemeynnngeund  wollens 
kegen  euch  in  gutten  erkennen,  begeben  zu  Magdeburg  am  freytage 
nach  Michaelis  (4.  Oct)  anno  domini  1476. 

Den  ersamen,  vorsichtigen  burgemeistem ,  rathmannen  und 
gantzen  gemeine  der  neuen  Stadt  Magdeburg,  unsem  lieben  ge. 
treuen. 

Wyr  burgemeister,  rathmanne  und  burger  gemeine,  arm  und  reich, 
der  neuen  Stadt  Magdeburg  bekennen  offenbar  mit  diesem  brieffe  vor 
nns,  unser  erben  und  nachkommen:  nachdem  die  ehrwyrdigen  herra, 
dechant,  eldeste  und  capittel  ||  zu  Magdeburg  uns  geschrieben  und  von  bl151^ 
ans  begeret  haben,  zwene  von  uns  des  raths  und  twene  uth  uns  der 
gemeine  up  dinstagk  Simonis  et  Jude  nechst  kommende  gen  Magde- 
burg zu  habene,  dem  ehrenwyrdigsten,  in  gott  irluchten,  hochgebomen 
fursten  und  hem,  herren  Emsten,  postulaten  to  Magdeburg  etc.,  hertzo- 

•  Wlrttenbeifk.      ^  ttedten. 

^  Brnckdorf  bei  Halle  an  der  Strasse  nach  Leipzig. 
^  Brief  des  Gapitels  an  den  Rath  der  Neustadt  Magdeburg  nebst  der  Vorschrift 
für  die  Antwort  des  letztem. 


222  Marcus  Spittendorff. 

gen  zn  Sachsen  etc.,  unserm  gnedigen,  lieven  herren,  holdnnge  unde 
eyde  to  dnnde,  als  nnterthanen  ihrem  rechten  hem  pflichtigk  sein,  dat 
wy  genanten  borgemeister ,  rathmanne  nnd  barger  gemeine  der  neuen 
Stadt  Magdeburg  alle  semptlich  nnd  unser  jowelel^  in  Sonderheit  gantze 
Yolmacht  nnd  gewalt  gegeven  hebben  nnd  gheyen  ok  in  kraft  dieses 
brieffes  den  ersamen  und  vorsichtigen  a.  b.  c.  d.,  dem  obgenanten 
unsem  gnedigen  leven  herm,  herm  Ernsten,  postulaten  to  Magdeburg, 
unde  dem  stiebte  van  der  rede,  burger  gemein  nnd  ok  ör  sulvest  p6^ 
schonen  halven  unde  von  eins  jowelcken  in  Sonderheit  wegen  hnldunge« 
p;elöJS[de  unde  eyde  unsser  jowelcks  selben  ^  tho  don,  des  de  nnderdanen 
irem  rechtem  herren  to  lovende  unde  to  schwerende  von  rechte  schul- 
digk  unde  pflichtigk  sein,  unde  reden  unde  loven  in  kraft  dieses  sulven 
breves  sodanne  gelöffde,  huldunge  und  eyde  dem  genanten  unsern 
gnedigen,  lieben  herren  postulaten  unde  dem  stiebte  to  Magdebu^ 
als  getreue  manne  nnd  nnterthanen  stedte  und  vaste  tho  holdende 
tmwckliken  unde  ane  geferde.  Unde  des  tho  erkunde  hebbe  wy  unser 
Stadt  ingesigil  vor  uns,  unsere  erben  und  nachkömliche  np  disen  breff 
lathen  drucken,  de  geschreven  is  nach  Christi  nnsers  herren  geburt 
tusendt  verhundert  darnach  im  sess  und  seventigisten  jar. 

B1.152*  II  UfTn  dinstagk  nach  Simonis  und  Jude    (29.  Oct.)  76  huldigten 

die  von  Magdeburg  in  der  alten  Stadt,  und  auch  was  er  in  die  neue 
Stadt  geritten  und  huldunge  da  empfangen,  als  vor  alder  gewonlich 
was. 

Uffn  sonabendt  nach  Omnium  Sanctorum  (2.  Nov.)  zwischen  3  und 
4  des  segers  kam  unser  gnediger  herr  und  sein  vater  hertzogk  Ernst 
Zum  Gybichenstein  mit  hertzogk  Wilhelm  von  Döringen  und  seinen 
rethen;  sondern  ihre  hoffeleute  ritten  in  die  Stadt,  da  waren  zwo 
kuchen,  eine  in  Kleptzks^  hoffe,  die  ander  in  Dracksteden  hoffe,  das 
man  die  hoffeleute  speisete.  Der  rath  ritte  den  fursten  entgegen  biss 
gen  Trete  oder  ein  wenigk  vorbas,  Jacob  Schaffskopf,  Paul  Wittern- 
bergk,  Niclas  Tzscheke,  Vester  Becker,  Gebhardt  Bychlingk  und  der 
stadtschreyber  und  empfingen  die  fursten.  Die  capittelberren  schickten 
nach  Hans  Laube  dem  rathsmeister,  dieweil  die  andern  meynem  herrn 
entgegen  ritten.  So  reit  er  alleine  mit  dem  Stallknechte  zu  in  uff  die 
bürg.  Do  hatten  sie  zu  ime  gesaget :  „herr  rathsmeister ,  mein  gne- 
diger  herr  neyget  sich  zu  uns  nnd  kommet  itznndt  und  hat  huldunge 
empfangen  von  denen  von  Magdeburg;  darumb  schickt  euch  mit  den 
euren ,  das  ir  uff  morgen  auch  huldet^'.  Do  hatte  Hans  Laub  geant- 
wertet:  „lieben  herren,  das  wirdt  uns  gar  kurtz  beygebracht,  meine 
herm  sindt  im  felde,  wen  sie  komen,  so  wil  ichs  gerne  an  sie  bringen'^. 
Do  der  rath  nun  wider  kam,  do  hatte  Hans  Laub  das  angebracht;  so 
hatten  sie  noch  etzliche  herren  uff  die  bürg  geschickt  und  seine  gnade 
lassen  bitten,  das  sein  fürstliche  gnade  uff  morgen  den  rath  bescheiden 
wolde,  welche  zeit  seine  gnade  wolde,  so  wolden  sie  gerne  zu  seinen 

*  Bolen.      t>  KloptBks, 


1476  November.  223 

gnaden  kommen.  So  worden  sie  beschieden  off  denselbigen  sonlagk 
(3.  Nov.?)  nmb  des  segers  achte.  Nan  umb  10  mochten  sie  wieder 
kommen.  Do  lantte  man  ||  die  rathsglocke,  und  die  von  innnngen  und  Bl.  152^ 
gemeinheit  wurden  alle  zn  haaffe  verbott  nfis  rathans  zn  kommen. 
Und  unser  bommeister  Paul  Wittembergk  wardt  des  mit  dem  rathe 
eins  und  lies  uns  ptenner  auch  alle  uffs  rathaus  verboten ,  wiewol  er 
vruste,  das  sich  das  nicht  so  geburte.  Wyr  meinten,  er  solte  unser 
altherkommen  behalten  und  vortedigen,  so  wolde  er  das  mit  willen 
unbezwungen  lassen  fahren.  Wir  giengen  aber  alle  uffs  rathauss  und 
stunden  do  uff  dem  schranck.  Damach  über  eine  lange  weyle  käme 
onser  bommeister  zu  uns  und  die  andem  zwene.  Do  sprachen  die 
Schoppen  faste  harte  mit  ihm  seines  vomemens,  das  er  that;  er  ent- 
schuldigte sich  fast  mit  dem  rathe,  die  hettens  wollen  haben;  meinten 
wir,  er  solte  solchs  aber  mit  ihme  nicht  volworten.  Do  wolte  er  uns 
die  berichtunge  dar  thun ;  meinten  wir  nein,  uns  geburte  hie  nicht  zu 
Sprechen.  So  meinte  er,  das  wir  in  den  hoff  zu  den  andem  giengen, 
weiten  wir  aber  zu  voran  nicht.  So  brachte  er  das,  als  ich  gleobe, 
zwir  an  den  rath,  das  wir  dar  nicht  sprechen  weiten,  so  erleubeten 
sie  uns,  das  wir  gingen  in  Bertram  Quetz  hofT,  und  da  hilten  wir 
onser  gespreche ,  das  wir  nahe  bey  dem  rathause ,  uff  das  die  dester 
ehe  eine  antwort  kriegen  möchten.  Diss  wardt  denen  vorgehalten,  die 
uff  die  bürg  waren  geschickt  vom  rathe,  und  der  war  wol  10  oder 
mehr,  und  dieselbigen  hatten  Hans  Seber  mitgenommen,  und  das  was 
mir  gantz  wundersam,  worumb  sie  den  mitnamen,  sie  waren  im  doch 
sunst  auch  nicht  allzu  gunstigk. 

Diss  wardt  ihnen  vorgehalten  von  dem  bischoffe  von  Meyssen 
und  dem  marschalcke  Hugoltt  von  Slynitz:  ,4ieben  freunde,  unser  gne- 
diger  herr  der  postulat  hat  sich  hier  zu  euch  geftiget  und  begeret  die 
huldunge  von  euch  uff  morgen'^  ||Darauff  hatte  der  rath  gesprochen  BL153* 
und  geantwortet,  huldunge  zu  thun  unserm  gnedigen  herra,  das  wolden 
sie  gerne  an  die  ihren  bringen,  sondern  es  were  gar  kurtz  uff  den 
tagk  zu  thun ;  auch  hatten  sie  gesprochen,  ihn  were  auch  noth,  vorhan- 
delunge  zu  haben  und  vorschreibuoge  von  unserm  gnedigen  herm,  das 
wir  auch  bleiben  möchten  bey  alten  herkommen,  freyheit,  privilegia 
und  handtfesten,  auch  die  erste  lehn  umbsonst\  Do  hatten  sie  das 
an  die  forsten  gebracht,  so  wardt  inen  wider  eine  antwort:  „was  ir 
habet  von  altem  herkomen,  gewonheit,  freyheit  und  privilegia,  dar 
wil  euch  unser  gnediger  herr  bey  lassen  und  niemands  vorkurtzung 
thun". 

Uff  solche  zusage  haben  wir  pfenner  auch  gevolwortt,  das  wir  hul- 
digen weiten,  denn  die  ftirsten  waren  so  uffrichtigk,  das  sie  sich  wol 
geburlich  gen  ein  iedermann  hilten.  Es  was  auch  zu  merckcn,  sie  wei- 
ten ihren  willen  auch  haben;  der  rath  hatte  zeit  und  weyle  gnungk, 
das  sie  zu  den  fursten  in  ihren  hoff  weren  geritten  als  die  von  Magde- 
bui^.    Aber  sie  waren  so  herlich,  das  sie  des  nicht  thaten;  sie  meinten, 

*  In  der  Htüdiohrifk  lat  |,Tmb  tonst"  eij^üist. 


224  Marcos  Spittenclorft 

magk  sehen ;  die  fiirsten  mosten  thnn,  was  sie  wolten,  aber  es  üunit 
sieh  anders.  Der  rath  wolde  auch  haben,  das  die  pfenner  alle  vor  das 
rathaus  selten  kommen  und  treten  bey  die  gemeinheit  und  da  hnldonge 
than,  aber  die  vom  tale  wolden  des  nicht;  aber  die  innnngen  hatten 
das  abergeben  und  weiten  bey  die  gemeinheit  tretten.  Der  rath  hatte 
auch  gemeint,  sie  weiten  uns  pfennem  so  viel  gebott  than,  das  wir 
bey  die  gemeinheit  tretten  seiden ,  aber  sie  thersten  uns  nicht  gebott 
than  und  brachtens  an  der  farsten  rathgeber,  und  Hedrich  hatte  es  an- 
gebracht: es  wer  gewönlich  gewest,  das  die  holdange  an  vier  end^ 
geschehe,  das  möchte  onserm  gnedigen  herren  mnhesam  sein  zu  gehen; 
wen  seine  gnade  haben  wolde ,  das  die  holdnnge  uff  eime  hanffen  ge- 
schehe,  und  in  selchen  werten  etc. 

Bl.l53^  II  Daranff  wardt  Hedriche  nnd  den  andern  eine  antwort:  nnser 

gnediger  herre  weide  die  haldange  anders  nicht  haben,  wen  als  die 
vor  alter  geschehen  were  etc.  So  holdeten  die  innnngen  uff  dem  kirch- 
heffe  zu  Unser  Lieben  Frauen  und  die  pfenner  zu  S.  Giertrauten  im 
köre.  ^  Vor  der  huldunge  batt  Hans  Seher  unsem  gnedigen  herm  von 
der  pfenner  wegen,  das  uns  seine  fürstliche  gnade  weite  lassen  bey 
altem  herkommen,  freyheit  und  gewonheit  Darauff  antwertte  der  mar- 
schalck  Hugeltt  von  Slynitz:  „mein  gnediger  herr  wil  euch  lassen  bey 
altem  herkommen.''  Do  rackten  wir  die  finger  uff  und  huldeten.  Und 
der  rath  alle  mit  einander  kamen  den  herm  nach  und  gingen  in  den 
kor.  Das  ist  nie  mehr  geherti  Wir  pfenner  lissen  sie  stehen  und 
seh  wegen  stille,  das  sie  sahen  und  horten,  was  wir  redeten,  oder  wie 
wir  huldeten.  Sie  hatten  eime  itzlichen  bey  einer  marck  gebeten,  das 
sie  alle  zu  den  pfennem  in  die  kirche  gehen  selten  etc.  De  die  forsten 
und  ihre  rethe  in  den  kehr  kamen  zu  S.  G^rdrauten  zu  den  pfennem, 
so  wardt  der  kehr  voll  und  gedrange;  von  stundt  folget  der  rath  von 
Halle  auch  in  den  kehr,  de  es  so  getrange  wardt.  Sprach  hertzogk 
Wilhelm  von  Döringen:  „thut  die  thure  zu,  ihrer  ist  gnungk  rinne.'' 
So  stundt  der  thalvoigt  an  der  kohrthure  und  that  doch  nicht  zu,  wenn 
die  herren  vom  rathe  und  die  meister  drangen  hinein.  De  rieff  der 
marschalck  Hugeltt  von  Slynitz:  „thut  zu,  ir  ist  genung  hirinne!"  So 
lieff  einer  durch  das  volck,  der  hies  Asmus  SpOrer,  als  ich  gleube,  und 
der  schlüge  die  thur  zu,  wenn  derselbige  geselle  kam  mit  deti  herren« 
Nicht  langk  darnach  über  etzUche  tage  wardt  der  thalvoigt  uffs  rat- 
haus geheischet  und  beschuldiget,  er  bette  die  thure  vor  dem  rathe 
2fugeschlagen.     Er  sprach  nein,  er  bette  das  nicht  gethan,  sondem 

B1.154^  Spörer  bette  es  gethan.  ||  Es  half  nicht,  er  muste  uff  den  tonn 
gehen.    Damach  wardt  vor  in  gebeten;  es  half  nicht,  er  muste  droben 

1  Sp.  erzählt  die  Vorgänge  unvollständig  und  wird  durch  die  bei  Dr.  I.  168  £ 
sich  findende  gleichzeitige  Darstellung  ergänzt  Die  Huldigung  wurde  am  Montag 
nach  AUerheil^n  (4.  Nov.)  geleistet,  am  folgenden  Tage  ertheilte  der  Bischof  den 
BAthmannen,  Innungsmelstem  und  Bürgern  das  schriMche  Versprechen,  sie  bei 
ihren  Hechten,  Freiheiten  und  Gewohnheiten  zu  lassen  und  sie  als  seine  lieben  Un- 
tersassen zu  vertheidigen,  Dr.  I.  167. 


1476  November.  225 

sitzen.  Doch  wurden  die  gefraget,  die  vor  in  hatten,  ob  sie  auch  mit 
dem  Yoigte  betten  gesprochen;  wer  im  befolen  bette,  den  kohr  vor 
dem  rathe  zuzuschlagen.  Die  mochten  haben  geantwortet:  „lieben  herren, 
ia  wir  haben  mit  im  gereth,  so  berichte  er  uns  so,  es  habe  im  niemandts 
befolen,  er  hat  die  thure  auch  nicht  zugeschlagen,  sondern  ein  ander 
hat  das  gethan,  der  wil  das  auch  bekennen  vor  dem  rathe  oder  wo  er 
soll/'  Diese  rede  hülfen  alles  nicht,  sondern  ufin  donnerstagk  vor 
Elisabett  (14.  Nov.)  wardt  ime  tagk  gegeben  vom  tonne  uffs  rathauss, 
und  wardt  aber  darumb  beschuldiget,  er  solde  sagen,  wer  ime  befohlen 
hette,  die  thur  zuzuthun,  das  wolden  sie  von  ihme  wissen.  Er  ant- 
wortte  noch  als  vor,  es  hette  im  niemandt  geheissen,  er  woldes  auch 
uff  niemandts  erdencken.  Do  möchten  etzliche  des  raths  haben  ge- 
sprochen, wiewol  sie  wüsten,  wer  die  weren,  die  das  hatten  befolen, 
man  solte  die  thure  zuthun,  so  solte  er  das  doch  sagen  oder  solte  in 
die  dömtze  gehen.  So  muste  er  auch  darin  gehen.  Wisse,  sie  hatten 
die  drey  rethe  uff  dem  rathause  one  die  pfenner,  mit  der  willen  thaten 
sie  das  etc. 

Mercke  dis  hiernach  geschriben,  wie  sichs 
nach  der  huldunge  begeben  hat. 

Wisse,  ufh  montagk  (4  Nov.),  dodie  huldunge  geschehen  was  uff  dem 
rathause  von  dem  rathe  und  von  schöppen  vom  berge,  do  hatte  der  bischoff 
von  Meyssen  und  die  thumherren  den  gantzen  rath  zu  ihnen  lassen 
bitten  auss  der  dömtzen  uff  dem  rathause  uff  den  schranck.  Do  hatte 
der  bischoff  von  Meyssen  angehaben  von  unsers  neuen  hem  des  pos- 
tnlaten  und  von  hertzogk  Willhellms  und  von  herzogen  Emsts  wegen 
geworben  vor  Hanse  Walttheim,  Peter  von  Michel  und  vor  die  ||  andern,  Bl.  154** 
die  auss  der  stadt  waren,  das  dieselbigen  vom  rathe  sicher  geleyte 
haben  möchten,  zu  den  iluren  handeln  und  wandeln,  so  viel  in  noth 
were,  nach  solcher  weyse  mit  mehr  werten  etc. 

Der  rath  von  Innungen  und  gemeinheit  hatten  darumb  gesprochen 
und  geantwortet,  sie  betten  niemandts  heissen  aus  der  Stadt  zihen,  sie 
wereten  auch  nicht,  das  sie  herein  zögen.  Doch  ^ardt  der  stadtschrey. 
ber  Michell  Marschalck  und  Vester  Becker  uff  den  abent  uff  die  bürg 
geschickt  nach  der  huldunge  mit  einem  sammet,  der  solte  unsers  neuen 
Herren  bruder^  zum  geschencke,  der  was  nicht  mitte  in  der  Stadt.  Do 
hatten  die  fursten  dem  marschalck  Hngoltt  von  Slynitze  vieleichte  be. 
fohlen,  so  hatte  der  marschalck  alleine  gerett  mit  den  beyden  vom 
rathe  geschicket  und  gesaget:  „herr  stattschreyber,  meine  gnedigen 
herren  haben  uff  heute  lassen  werben  und  bitten  durch  den  bischoff 
von  Meyssen  vor  Hans  von  Walttheim  und  die  andern;  darane  haben 
sie  nicht  mögen  erlangen,  sondern  ich  bitte  euch  von  meinen  wegen 
auch,  so  es  die  erste  bitte  ist,  und  so  ir  mich  umb  rath  fragetet,  dag 
ich  euch  rathen  solde,  so  wolde  ich  euch  uff  meine  treue  rathen,  das  ir 
den  fursten  die  bitte  nicht    vorsaget^.     Diese  rede  hatte   der  Stadt- 

iHerzogAlbi^chtTonS«chaenderJfingcre,geb.  17.Dec.  1464,istgemeljitÜr.l.]67. 

CknUektiq.  4.  Pr.  HiBtiw    XL  15 


226  Marcos  Spittendorft 

schreyber  an  den  rath  getragen.  Des  andern  tages  kam  Heinrich  von 
Ammendorff  und  Vincentios  uffs  rathans,  und  die  drey  reihe  waren 
droben  ane  die  pfenner;  die  rietben  faste  off  den  nachmittagk.  Da 
kam  der  bischoff  von  Meyssen  und  Baltzer  von  Slywen,  Heinrich  von 
Ammendorflf,  Vincentios  wieder  nffs  rathaus,  die  waren  droben  bis  aiiff 
den  abendt.  Ob  der  pfenner  bestes  da  gereth  ist  worden  Tor  dem 
biscboffe  von  Meyssen,  das  ist  gott  bekant.    Do  mochte  es  beschlossen 

Bl.  155*  II  werden  nmb  geleyte,  nnd  das  mochte  an  die  forsten  werden  ge- 
schrieben. Aber  die  dranssen  waren,  weiten  an  das  geleite  nicht,  es 
mochte  ihnen  nicht  eben  sein  etc.    So  gingk  die  rede. 

Ufiii  freytag  Ceciliae  (22.  Nov.)  anno  76  waren  die  pfenner  alle  za- 
sammen  in  Paid  Wittembergers  hause,  das  der  rath  so  befolen  hatte. 
Berichte  uns  der  bommeister,  wie  das  etzUche  des  raths  geschickt 
waren  vor  onsem  gnedigen  herm  den  postalaten  nff  dinstag  Elisabett 
(19.  NoY.)  und  hatten  angebracht  etzliche  stocke  und  auch*  nemlicbomb 
die  erste  leben,  das  seine  gnade  den  rath  and  ihre  barger  tbinnen  nnd 
hassen  der  Stadt  mit  ihren  guttem  wolde  belyhen,  das  weiten  sie  mit 
ihren  dinsten  allezeit  williglich  gerne  verdienen  etc.  Unser  gnediger 
herr  was  nicht  geneyget,  die  erste  lehn  umbsonst  zu  thnn,  der  bischoff 
von  Meyssen  hatte  auch  gesaget,  unser  gnediger  herr  wolte  nnbedranget 
gcin.  Doch  wolde  unser  gnediger  herr  die  sich  gegen  das  stift,  das 
capittel  und  seiner  gnaden  vorfahren  gehorsamlich  betten  gehalten, 
wen  die  vor  seine  gnade  wurden  kommen,  gnediglich  halten  mit  der 
leben;  sondern  die  sich  ungehorsamlich  betten  gehalden  kegen  das 
capittel  und  seine  vorfaren,  der  wolte  seine  gnade  nicht  belehen.  Auch 
hette  man  solch  gelt  vormals  genommen  von  dem  gemeinen  gutte, 
das  wolte  seine  gnade  so  nicht  haben,  das  der  arme  dem  reichen  sein 
gntt  solte  in  die  leben  schicken,  das  were  gar  unbillich ;  unde  solcher 
rede  waren  faste  darbey  gesaget,  wie  man  dem  dinge  ein  mendüichen 
umbhienge  oder  eine  färbe  anstriche  mit  andern  werten  etc.  Ach  lieber 
gott,  ich  förchte,  es  magk  alles  uff  uns  armen  vorlassen  pfenner  ge- 
schehen und  gemacht  seyn !  ^  Der  rath  lies  uns  auch  sagen  durch  die 
bommeyster,  sie  weren  noch  nicht  geneiget,  das  sie  unserm  gnedigen 

Bl.l55^  herm  was  geben  weiten  umb  die  erste  [flehen,  wenn  sie  weiten  ie 
gerne  das  behalten,  als  sie  das  bey  andern  ertzbischoffen  zu  Magde- 
burg gehalten  betten;  wolden  die  vom  tale,  Innungen  und  gemeinheit 
des  so  mit  dem  rathe  eins  sein  und  auch  zusage  thun,  ob  da  was  an- 
ders auss  entstünde,  das  selten  inen  alle  theU  zusagen.  Die  pfenner 
gaben  ihren  bommeistem  ein  wort,  den  rath  zu  bitten,  das  sie  uffs 
aller  bequemlichste  mit  bitte  unsem  gnedigen  herm  ersuchten  umb  die 
erste  leben;  denn  wir  betten  ie  die  hofinunge,  seine  fürstliche  gnade 
wurde  uns  gnediglich  unde  mildiglich  belehen  mit  der  ersten  leben, 
als  andere  seiner  gnaden  vorfaren  gethan  betten.    Were  nun  iemandts, 

*  doch« 


1  Diese  Verhandlunger  finilAti  idch  noch  außführlieher  bei  Dr.  I.  167,  168. 


U16  NoTembef.  227 

der  sieli  angehoreamlich  gehalten  hette,  ak  oben  geschrieben  stehet,  das 
dieselbigen  der  rath  wolte  yorbietten  gegen  nnsem  gnedigen  herm,  das 
dieselben,  wer  die  weren,  möchten  konunen  zu  uffricbtiger  volkommener 
antwort  und  zu  rechte,  das  weiten  wir  gerne  verdienen;  nnd  das  der 
rath  sich  des  nicht  anzogen  als  vor  eine  pflicht,  nnd  das  sie  seinen 
fürstlichen  gnaden  ie  nicht  Jböten  zu  geben  vor  die  erste  leben,  wir 
besorgten,  anser  freybeit  nnd  priyilegia  worden  damit  geschwechet 
and  gebrochen,  sondern  das  sie  off  das  aller  glimpflich^  nnd  bitt- 
lichste  suchten,  wenn  wir  hofften,  seine  forstliche  gnade  wurde  des  in 
wäre  knnde  kommen,  das  uns  solche  gnadelehn  von  alder  so  geschehen 
were  etc. 

Diese  antwort  kam  nffh  sonabent  vor  Kattarina  (23.  Nov.)  nffs 
rathans  an  den  rath  durch  die  bommeister.  So  hatte  der  rath  diese 
antwort  nicht  wollen  annehmen,  sondern  die  pfenner  selten  alle  vor 
sie  kommen  und  dan  so  eintrechtigk  eine  antwort  sagen.  Die  von  In- 
nungen und  gemeinheit  waren  alle  uff  dem  rathause ,  die  satztens  bey 
den  rath  und  bey  die,  die  sie  zu  ihn  gezogen  hatten  in  diesen  leufilen. 
Hans  Seile  und  Hedrich  waren  auch  kommen  von  den  von  Innungen 
und  gemeinheit  und  hatten  gebeten ,  das  die  vom  tale  auch  alle  uffs 
rathauss  selten  kommen  zu  denen  von  Innungen  ||  und  gemeinheit.        Bl.  156^ 

Der  rath  befühl  den  bommeistem,  das  sie  nffh  montagk  Kattarine 
25.  Nov.)  die  pfenner  bey  einander  haben  selten  und  änen  sagen, 
as  sie  nSn  dinstagk  mit  den  bommeistem  alle  uffs  rathaus  kommen 
selten,  ein  itzlicher  bey  einer  marck^.  Wir  hatten  unsern  bommeister 
noch  als  vor,  die  antwort  oben  geschrieben,  die  wir  ime  befolen  betten, 
an  den*  rath  zu  bringen;  das  were  unser  wille  und  auchvleissige^  bitte 
noch,  es  were  vormals  nicht  gewönlich  gewest,  das  wir  aUe  uff  einen 
hanffen  selten  gehen,  so  theten  wir  des  auch  noch  nicht  gerne.  Wolte 
es  der  rath  aber  ie  gehabt  haben,  so  beten  wir  guttlich,  das  sie  3  oder 
4  tage  die  dinge  guttlich  berugen  lissen,  bis  etzliche  heim  kemen  vom 
Schneberge^,  den  sie  auch  faste  gutter  in  den  bömen  haben.  Wil  uns 
der  rath  alsdan  iehe  haben,  das  sie  uns  und  einen  itzlicben  heischen 
lassen,  so  woln  wir  uns  gerne  gehorsamlioh  halten.  Der  bommeister 
Paul  Wittembergk  wolte  diese  antwort  nicht  uflhemen  mit  willen;  wir 
baten  in  aber,  das  er  das  noch  also  anbrechte  uff  den  dinstagk  nach 
Kattharina  (26.  Nov.),  und  gingen  unser  wege  etc. 

•  „den**  fehlt.      ^  vlelMO. 


S 


1  Eine  hallische  Mark  —  „dat  sin  veiften  nye  Grossen,  dy  dann  nicht  vullen 
einen  haluen Rynischen  Gulden  wert  sin".  Urk.  des  Erzbischofe  Friedrich  vom  14.  Sept. 
1461.  Dr.  n.  437.  Für  spätere  Zeit  gilt  wol  die  andere  Angabe  Dr.'s  11.  432, 
wonach  die  Mark  «=  2  Sdiock  8  alte  Groschen  ist. 

2  Die  Entdeckung  von  Silberadem  in  den  Bergwerken  von  Schneeberg  im 
sächsischen  Erzgebirge  scheint  kurz  vor  das  Jahr  1470  zu  fallen,  nach  Fiat  he: 
Gesch.  des  Kurstaates  Sachsen  I.  421,  „mn  das  Jahr  1471".  Offenbar  hatten  sich 
auch  Bürger  von  HaUe  an  dem  Betrieb  und  der  Ausnutzung  dieser  Silbergftnge  be- 
theiligt 

15* 


228  Marens  Spittendorff. 

Unser  bommeister  brachte  unser  vom  tale  antwort  und  bitte  uffii 
dinstagk  nach  Katharinen  (26.  Nov.)  noch  eins  an  denrath;  aber  der  rath 
wolden  des  nicht  offnemen,  sondern  die  vier  pfenner  im  rathe  and  der 
eine  bommeister  mosten  abetreten,  und  die  andern  alle  worden  eins, 
sie  wolden  sich  mit  onserm  gnedigen  herm  omb  die  erste  lehn  vor- 
tragen, so  das  die  von  innongen  ond  gemeinheit  belegen  worden,  und 
was  denen  vom  tale  darzo  geborte  darzo  zo  geben,  das  solten  sie  doch 
wol  geben;  die  vier  pfenner  ond  der  bommeister  mosten  des  gesprechs 
eins  mit  ihnen  sein.  Do  möchte  der  rath  sagen  zo  den  fonfen,  sie 
wolden  sie  aoch  yorbitten  als  ire  gehorsame  borger  gegen  onsera  gne. 
digen  herm,  sondern  die  andern  pfenner  weiten  sie  halten  lüs  onge- 
horsame  borger  etc. 

B1.156^  II  Uff  die  mittwoch  nach  Eattharinen  tagk  (27.  Nov.)  nachmittage 

waren  die  3  bommeister  ond  die  schöppen  des  tals  zosammen  in  des 
bommeisters  haose.  Do  mochten  die  bommeister  die  schöppen  be- 
richtet haben ,  wie  es  inen  begegnet  hette  off  dem  rathaose ,  das  der 
rath  spreche,  die  pfenner  bilden  sich  als  ongehorsame  borger,  das  sie 
nicht  ofs  rathaos  wolden,  als  die  von  innongen  ond  gemeinheit  etc. 

Daromb  betten  die  bommeister  besorg,  es  möchte  onser  pfenner 
bestes  nicht  sein,  das  wir  nicht  offs  rathaos  alle  weiten  kommen.  Die 
schöppen  hatten  geantwort  den  bommeistem,  sie  hofften,  das  sie  sich 
ond  aoch  die  pfenner  alle  ye  gehorsamlich  gegen  den  rath  betten  ge- 
halten ond  weiten  das  aoch  noch  geme  thon;  denn  sie  alle  betten 
ihren  bommeistem  wort  gegeben,  an  den  rath  zo  bringen.  Desselbigen 
gestonden  sie  in  noch  ond  beten  sie,  den  rath  noch  zo  bitten,  die 
dinge  ofis  aller  glimpflichste  ond  bittlichste  an  onsern  gnedigen  herm 
zo  bringen,  ond  aoch  das  der  rath  eindechtigk  were,  das  wir  sie  dorch 
onser  bommeister  in  solcher  vleissigen  bitte  ersocbt  betten.  Wir  pfen- 
ner weiten  dammb  nicht  onverbott  offs  rathaos  kommen,  wir  lissen 
ons  wol  bedoncken,  das  der  rath  off  die  zeit  die  ersten  leben  ane  gift 
nicht  erlangen  mochten  an  onserm  gnedigen  herm.  Woromb?  Vor  der 
holdonge,  do  sie  wosten,  das  er  bestetiget  was,  betten  sie  wol  können 
ond  mögen  in  der  forsten  hoff  reyten  ond  sich  demotigen  omb  der 
gantzen  Stadt  willen,  als  die  von  Magdeborg  thaten,  ond  das  were  der 
gantzen  Stadt  ond  der  borger  gemeine  gross  glocke  ond  bestes  ge- 
wesen, sie  wolden  aber  nicht  aoss.  So  waren  sie  ons  pfennem  so 
gram,  das  sie  keinen  zo  ihn  zögen,  der  etwas  woste,  ond  daromb  wei- 
ten wir  aoch  non  nicht  geme  offs  rathaos,  denn  wir  hatten  onserm 
gnedigen  herm  geholdet.    Sie  mosten  non  wol,  wie  seine  gnade  weite, 

BL 157  *  das  hetten  sie  leichtlich  vorwaret ;  ||  daromb  vorgaben  sie  die  freyheit 
der  Stadt  so  mehr  alleine,  als  das  sie  die  pfenner  mit  darbey  gebracht 
hetten.  Wenn  machen  sie  es  gott,  so  mögen  wir  ond  onser  nach- 
kommen inen  so  vil  desto  bass  danck  sagen  etc. 

Ich  bin  gantz  vorirret,  in  dieser  Sachen  zo  schreyben,  ich  höre  viel 
sagen,  das  es  den  pfennem  zo  frommen  sol  kommen,  ond  das  faste 
merckliche  schrifte  geschehen  von  hertzogen  Ernsten  dem  eitern  von 


1476—1477  December.  229 

Sachsen  an  seinen  söhn,  unsern  hern  von  Magdeburg,  und  auch  an 
den  rath  zu  Halle  vor  die  pfenner,  die  aussen  sint,  nemlieh  Hans  von 
Walttheim,  Peter  von  Michel  und  die  andern  alle,  das  man  denen  ein 
sicher,  ungefehrlich  und  ein  unvorbunden  geleite  geben  und  ssuschreiben 
solte  etc. 

Solche  sage,  die  ich  also  höre,  und  auch  von  warhaftigen,  frommen 
lenten,  der  freue  ich  mich  sehre  und  hoffe  immer,  morgen  wirdt  das 
geschehen,  oder  uff  die  zeit  werden  sie  kommen ;  und  so  ich  hoffe  und 
hoffe,  so  Yomeme  ich  nichts,  das  daraus  wirdt,  und  das  muss  gar  ein 
wunderlich  ding  sein,  darumb  weis  ich  nicht,  was  ich  gleuben  oder 
schreyben  soU,  ich  werde  gantz  miströstig  mehr  zu  glauben,  sondern 
gott  yermagk  alle  dingk,  wen  er  diese  dingk  andern  oder  wandeln 
will,  ist  seiner  göttlichen  allmechtigkeit  unvorborgen;  aber  die  leben- 
digen menschen,  die  diese  werck  getriben  haben  und  noch  treiben, 
thun  anders  nicht,  den  als  sie  begunst  haben  etc.  Geschrieben  offn 
sonnabent  Thomae  (21.  Dec.)  anno  76. 


Uffin  montagk  nach  Nativitatis  Christi  (30.  Dec.)  anno  1477  uf  den 
abendt  waren  der  fursten  von  Sachsen  hotten  kommen  von  Magdeburg 
hieher  in  die  Stadt,  und  Heinrich  von  Ammendorff  was  des  abents 
spate  uff  dem  rathause.  Uff  den  morgen  frue  uff  des  heyligen  Christus 
abent  (24.  Dec.)  lautte  man  die  rathsglocke,  und  die  Stadt  was  an 
allen  thoren  und  pforten  zugeschlossen  biss  umb  9,  ||  und  man  solte  B1.157^ 
das  gutt  über  den  bomen  schreyben  nach  alter  gewonheit^.  Die  von 
den  dreyen  rethen  und  die,  von  den  Innungen  und  gemeinheit  zu  diesen 
dingen  zu  rathen  gekoren,  waren  alle  uff  dem  rathause.  So  horte  ich 
sagen,  das  mein  herre  von  Magdeburg  an  den  rath  geschickt  oder  ge- 
schrieben hatte,  das  seine  gnade  Hans  Walttheim,  Peter  von  MicheU 
und  die  andern  alle,  die  da  aussen  waren  von  den  pfennem,  geleyte 
sicher  und  frölich,  leibes  und  guttes,  im  stifte  zu  Magdeburg,  in  der 
Stadt  zu  Halle  bey  ihre  gutter  zu  -  und  abezuzihen  etc. 

Ich  horte  auch  sagen,  das  geleyte  solte  auch  halten:  unschedtlich 
den  gefengknuss  und  gelöbden  und  auch  sich  bey  niemande  zu  bewer. 
ben  weder  bey  herm,  fursten  noch  stedten.  Ist  das  so,  so  ist  das  ein 
schwerlich  geleite  etc. 

Uffh  sonabent  der  unschuldigen  kindtlein  tagk  (28.  Dec)  vor 
mittage  anno  77  vorlegte  man  das  thalgutt  auff  dem  rathause.  Dar- 
bey  was  geschickt  von  meines  herren  wegen  von  Magdeburg  der  probst 
zu  dem  Neuenwercke  ^  und  der  heuptman  von  Gybichenstein,  Heinrich  von 


1  Im  ersten  Bande  der  Eresse^schen  Annalen  S.  190^  findet  sich  die  Notiz: 
„Item  uf  den  heiligen  Christabend  des  Morgens  sammlen  sich  Bommeister  und 
Schdppen  in  der  Kirche  zu  Sante  Gertruden  und  gehen  über  den  Deutschen  Born 
und  Schreiben  das  Gut''. 

«  Erasmus  Bernardi  (Bernd,  Berndiss)  f  l^Ö-  Preyhaupt  I.  704,  714. 
Ludewig,    KeU.  Man.  V.  S.  185 ff.  193 ff. 


280  Marcus  SpittendoHt 

Ainmendor£f.  Ein  solche  ist  nie  mehr  geschehen  yonaalS}  das  m6in 
herre  von  Magdeburg  die  aasswendigen  bey  das  vorlegen  der  guUer 
schicken  solte,  wenn  es  ist  ehe  der  Stadt  freyheit  zu  nahe  gewest, 
aber  nun  wird  das  anders. 

Uffn  sontagk  nechst  nach  der  nnschaldigen  kindlein  tagk  (29.  Dec.) 
des  morgens  omb  7  kam  der  bommeister  vom.  Deutschen  Borne  Pauli 
Wittembergk  zu  Unser  Lieben  Frauen  uff  das  bruderkohr  gegangen  zu 
dem  rathsmeister  Jacob  Schafskopf,  deme  antworte  er  ein  register  nfi 
arx^  modus;  und  ich  meine,  das  es  das  register  was  yon  den  bornen, 
wie  man  das  jähr  gezogen,  und  wie  viel  man  von  woehen  zu  wochen 
gegeben,  und  auch  was  es  gegolten  hat  Pauli  Wittembergk  gingk  von 
B1.158*  ime  wider  wegk,  so  was  der  stadtknecht  Blesius  ||  von  stundt  da,  den 
schickte  Jocuff  Schaffskopff  von  stundt  nach  dem  marschalcke,  der  käme. 
Do  gab  im  Schaffskopff  das  register;  und  meine,  das  er  das  uff  die  bnrg 
Heinriche  von  Ammendorffe  bringen  muste  etc. 

Ach  lieber  gott,  wie  jemmerlich  kompt  die  arme  Stadt  von  ihr^ 
freyheit!  Dis  geschach  under  der  ersten  sanckmesse  nach  dem  evan- 
geUo  vor  der  stilmesse  etc. 

Anno  77  uffh  sontagk  zu  abendt  nach  Nativitatis  Christi  (29.  Dec.) 
gingk  man  wider  zum  bomen.  Do  namen  die  von  Innungen  und  ge- 
meinheit  uff  dem  rathause,  und  die  diese  dingk  des  irthumbs  mit  Um 
trieben,  vor,  das  man  wider  des  abents,  als  vor  alder  was  gewest, 
underbussen  solde;  wenn  sie  berumbten  sich,  die  pfannen^  solten  noch 
eins  so  viel  bei  ihrer  regierunge  lauffen,  als  vor  bey  den  pfennem  ge- 
schehen were.  Das  befandt  sich  aber  das  76.  jhar  nicht;  wenn  die 
pfannen*^  im  Deutzschen  Born  lieffen<^  nicht,  wenn  3  d.  mehr,  und  das 
viertel  im  Gut^har  lieff  auch  weniger,  denn  das  jhar  zuvor,  sondern  die 
Meteritz  und  Hackenbom**  lieffenmehr.  So  meinten  sie  nach,  das  jähr  wi- 
der anzuheben  über  uns  pfennem  in  grosser  hertigkeit  ohne  barmhert- 
zigkeit.  Das  ist  hier  zumercken,  siewolden,  das  gutt  solte  viel  lauffeu; 
wenn  die  ersten  fünf  tage,  die  man  wider  anhübe  zu  sieden,  do  war 
es  gantz  grimmig  kalt  Da  kam  auch  wenigk  holtz,  der  sehne  was 
gros,  der  wyndt  verwehte  die  bahne;  die  armen  bauer  kunten  nicht 
ausskommen,  sondern  die  nahe  herbey  wonten,  der  kam  wenigk  mit 
holtze  und  gaben  das  schock  holtz  die  woche  9  d.,  auch  zu  8V9  d* 
Und  die  sole  wardt  versdilagen  uff  8^/2  d.  Mercke,  wie  das  mischte  zu- 
gehen: könde  ein  pfenner  mit  8  schock  holtz  ein  werck  aussbrengen 
in  solcher  kelde,  und  solde  den  zober  sole  so  bezahlen?  Bechne  seinen 
gewin  etc.  Das  stucke  saltz  galt  6  grosse  g.,  das  waren  4  stucke  1  r.  fl. 
B1.158^  I  Die  andern  fünf  tage  kam  noch  wenigk  holtz  und  galt  noch  9  d.,  auch 
noch  hinüber,  und  was  grimmich  kalt.  So  musten  etzliche,  die  es  möch- 
ten versucht  haben,  wol  9  schock  holtz  zu  einem  wercke  haben,  so 

*  mrr?  Mp?      ^  pfenner.      °  pfenner.      ^  Ueff.    «  Hacken. 


1  Vgl.  weiter  unten  S.;.249.  Die  Worte  haben  sich  einer  sichem  Dentong  ent- 
zogen, vgl.  das  Wortverzeichnis. 


1477  December.  231 

das  die  armen  pfenner  grossen  schaden  namen  am  sieden.  Do  hiesehe 
der  bornmeister  die  scböppen  und  den  greffen  und  sazten^  das  stncke 
saltz  nff  7  grosse  groschen.  Dis  geschach  nff  mittwoche  nach  Triam 
Begnm  (8.  Jan.).  Wiewol  das  stuck  saltz  nff  7  grosse  groschen  wardt 
gesazt^,  gleichwol  hatten  die  armen  pfenner  keinen  gewin.  Worumb? 
Das  feaerwerck  was  zu  teaer,  und  die  vorschleger  schlugen  der  sole 
nicht  abe. 

*  Mgten.       ^  gwagt. 


1477  Januar. 


Vi 


ififh  donnerstagk  post  Triam  Regnm  (9.  Jan.)  anno  77  gingk  ich 
in  mein  koth  and  versachte ,  wie  viel  schock  holtzes  za  eime  wercke 
haben  moste.  Mit  7  schock  holtz  brachte  ich  ein  werck  anss;  aber  es 
war  gar  dörre  holtz,  es  hatte  auch  lange  im  kothe  gelegen,  das  es  nicht 
frostich  oder  schneich  was.  Der  wircker  gingk  aach  za  mahle  redtlich 
dar  mit  ambe  za  dem  wercke,  wen  ich  sach  eygentlich  za.  Ich  meine 
aber  vorwar,  nachdem  ich  sehe,  als  sie  pflegen  ander  die  pfanne  zu 
werfen,  nnd  wenn  er  sanst  vom  hanffen  nimpt,  das  man  im  nicht  zu- 
sihet  and  abezalt  nnd  anch  nicht  so  eygentlich  daraaff  mercknnge  hat, 
er  hette  ie  za  dem  wenigsten  V2  schock  holtzes  mehr  vorbrant.  Daramb 
magsta  mercken:  das  holtz  man  äff  der  gassen  kenfft,  wiewol  dastreage 
ist,  so  ist  es  doch  fi-ostich  and  etzlich  sehne  darander,  des  mas  man 
mehr  za  einem  wercke  haben ,  wen  das  treage  aach  ist  and  doch  etz- 
liche  zeit  im  kothe  gelegen  ist;  aber  das  noch  grane  ist,  des  mass  er 
faste  mehr  haben.  Das  schock  holtz  galt  9  d.  oder  einen  grossen  g., 
das  weren  24  schock  schookholtz  vor  1  r.  fl.  Ein  baaer  mit  4pferden 
Iaht  solches  holtz  34  schock,  aach  36,  aach  40,  aach  wol  43  schock,  dar- 
BL159''  nach  II  es  kam,  äff  and  abe.  Dieselbe  woche  wart  das  stocke  saltz  off 
7  grosse  g.  gesatzt,  1  schock  werck  mit  stroh  galt  16  r.  fl.,  aoch  17  fl. 
Der  r.  fl.  galt  24  grosse  g.,  aoch  23^/2  etc. 

Uffh  dinstagk  Agneten  (21.  Jan.)  anno  77  vor  mittage  waren  die 
30  oder  50  manne,  wie  viel  der  was,  die  die  aoss  innongen  ond  ge- 
meinheit  offgerockt  ond  gemacht  hatten  in  dem  irthomb,  den  sie  mit 
den  pfennem  angehaben  hatten,  off  dem  rathaose,  ond  die  zwene  an* 
derbommeister  ober  dem  Deotzschen  Borne,  Lorentz  Öltzsche  ond  Peter 
Hannersott,  waren  aoch  offs  rathaoss  geheischet.  Die  beyde  worden  ge- 
scholdiget,  als  die  rede  hemiden  was,  das  sie  offs  gott  nicht  so  viel 
betten  gegeben,  als  sie  doch  wol  betten  mögen  geben.  Woromb  das 
sie  das  gethan  betten  etc. 

Darzo  mochten  die  beyde  haben  geantwortet:  „wir  haben  onser 
obersten,  was  ans  die  befeien,  darnach  richten  wir  ans".  Die  vom 
tale  hatten  mossen  abetretten,  die  off  dem  rathaose  sassen;  so  mosten 
die  beyde  bommeister  off  dem  rathaose  bleyben  ond  solten  sich  be- 
dencken  ond  ihnen  antwort  sagen,  ob  in  das  iemandt  befohlen  hette 
etc.,  das  sie  wenigk  offs  gott  solten  geben  etc.,  sie  sochten  mancher, 
ley  wege. 

Vffn  sonabent  Gonversionis  Paoli  (2ö.  Jao.)  Vormittage  waren  die 
zwene  onderbommeister  aber  off  dem  rathaose.  So  mochte  in  aber- 
mals vorgehalten  sein,  das  sie  wenigk  offs  gott  betten  gegeben,  ond 
die  pfannen  im  Deotzschen  Bornen  betten  wenigk  gelaoffen,  ond  der 


1477  Januar.  283 

zober  sole  hette  viel  geloffen,  wie  das  zagienge,  oder  ap  ihn  das  von 
iemande  befohlen  were  etc. 

Darauff  moehten;8ie  geantwortet  han,  als  vor,  dinstagk  Agneten  (21 .  Jan.), 
geantwortet  was:  „auch  lieben  herren,  nach  der  nenen  regiemnge,  so 
man  des  abents  nicht  hat  zum  bomen  gegangen,  sondern  nff  den  mor- 
gen, könt  ir  wol  mercken,  das  man  so  viel  nffs  gut  nicht  hat  mögen 
geben;  ||  aach  haben  nns  nnser  obersten  befohlen,  wen  wir  zugehen  Bl.  159^ 
sollen,  nach  dem  haben  wir  nns  gerichtet  etc.'' 

Die  obersten  bommeister  antwortten  also:  „lieben  herm,  wir  hal- 
ten die  versiegelte  zettel,  die  ihr  uns  gegeben  habt,  nnd  darnach  wir 
regieren  sollen,  das  ir  auch  ernstlich  von  nns  so  haben  wollet  etc.'' 
Lieber  gott,  sie  betten  so  gerne  gesehen,  das  sie  das  gntt  höher,  dan 
wir  znvome  gethan  haben ,  betten  mögen  brengen ,  vergebes  ihn  der 
allmechtige  gott  etc.!  Dieselbigen  nnderbommeister  beyde  hatten 
mnssen  verbergen,  was  sie  der  rath  zu  beschuldigen  hette,  das  sie  dar- 
zn  solten  antworten  oder  sich  wider  zu  stellen  in  vier  wochen. 

U£fh  dinstag  nach  Conversionis  Pauli  (28.  Jan.)  wardt  der  bom- 
Bchreyber  auch  uffs  rathaus  gebeten  und  doch  gebott  darbey  gethan, 
und  mnste  seine  register  mittebringen,  die  er  von  den  bomen  hatte, 
und  noch  einmahl  rechen  dem  rathsmeister  Hans  Laube  und  den  an- 
dern auss  innungen  und  gemeinheit,  die  dar  zuhörten,  wie  viel  sole 
aus  den  bomen  gezogen  were,  und  wie  viel  die  pfannen  gelauffen 
betten,  und  wie  das  der  zober  sole  viel  hette  geloffen  und  die  pfannen 
im  Deutzschen  Bome^  wenigk,  und  der  rede  und  fragen  mochten  fast 
geschehen  sein.  Der  bomschreyber  hatte  auch  nach  einmahl  gerechent 
nnd  die  register  droben  gelassen  etc. 

Uffh  sonabent  vor  fassnachten  (15.  Febr.)  anno  77  vor  mittage 
hatte  der  heuptman  von  Leiptzigk  Nickeil  Pfiugk  seinen  knecht  und 
auch  schrifte  hier  an  den  rath  geschicket  und  Hans  Waltheims  und 
der  andern  alle,  die  da  aussen  waren,  ihre  geschos  mitgebracht  und 
das  uffs  rathaus  in  die  dömtze  vor  sie  mit  einander  und  uff  den  tisch 
gelegt,  und  sie  darbey  berichtet  hatte,  was  ime  befolen  was  etc. 

Der  rath  und  die  meister  mochten  lange  gespreche  dammb-  haben 
gehalten  und  hatten  der  frommen  leute  geschos  nicht  wolt  nemen,  son- 
dern der  das  brachte,  dem  hatte  es  der  rath  wieder  gethan,  so  hatte 
der  offenbar  ||  den  sack  mit  dem  gelde  getragen  auss  der  dömtzen  vom  bi.  160* 
rathause,  das  viel  leute  das  gesehen  hatten  etc.  Er  hatte  auch  eine 
antwort  gefedert,  im  wardt  aber  keine ^,  sondem  sie  wolden  eine  ant- 
wort  schicken  bey  ihren  boten  etc. 

Uffh  sonabendt  Cathedra  Petri  (22.  Febr.)  anno  77  wardt  der  rath 
gekoren  und  verkündiget  nach  der  neuen  weyse,  so  der  schmidt  Hans 
Seile  und<^  seine  mitkumpen  das  jähr  zuvome  vomamen  zu  kiesen  i. 

*  ffBenigk*'  Mugeitilohen ,   Ton  neuerer  Hand    ,}Bome*'  flbergeeehrleben ;    „wenigk"  ergftnzt. 
*»  keines.      «  rff. 


1  Senatas  Hallensis  1477:  Hans  v.  Hedersen  und  Carl  y.Einhnsen  raths- 
meistere.    Nickel  Katzsch,  Steffen  Urbach  (?),  Simon  Leekao,  Caspar  Möller,  Hans 


284  Marcus  Spittoidorfll 

Sondern  in  dieser  köhre  namen  sie  den  bommeister  Paul  Wittembeif  k 
mit  zu  in*  onde  kohren  im  namen  gottes  neuerathleote,  nemlidi  Kiclas 
EatZy  Hans  Kirsteni  Baltzer  Moritz ,  Otto  Wagaw  von  den  pfeDoem; 
aber  sie  namen  keinen  rathsmeister  unter  den  pfennem,  als  es  vor  alter 
gewest  waS|  sondern  der  Seile  brach  das  im  ersten,  so  mercke  ich  wol, 
die  andern  wollen  seiner  spöre  nachfolgen,  so  lange  es  gott  yorhenget 
über  uns  armen  pfenner.  Wenn  mich  bekümmert  nicht  mehr,  denn  das 
sie  vier  kemmerer  setzten  auss  denen  von  Innungen  und  gemeinheit 
und  keinen  pfenner.  Ob  sie  nun  nicht  wollen,  das  kein  pfenner  wissen 
sol,  was  oder  wie  man  das  macht  uff  dem  rathause  mit  allen  dingen, 
oder  wie  das  eine  weyse  hat,  ist  mir  verborgen;  sondern  frembde  ge- 
dancken  und  bekummemnss  machte  es  viel.  Wer  diese  dingk  uff  gott 
setzte,  der  thete  am  besten.  Ich  hoffe,  gott  der  alhnechtige  hat  der 
seinen  noch  nie  vorgessen,  wiewol  er  sie  in  grosse  noth  unde  bekam- 
memuss  zu  zelten  kommen  lest.  Aber  wen  sie  an  seine  gutte  und 
barmhertzigkeit  gedencken  und  ihn  anruffen  und  sich  erkennen,  als 
sie  gegen  gott  gross  und  mannichfalt  gesundiget  haben,  so  kompt  er 
und  erlöset  die  seinen,  als  er  erlösete  die  kinder  Isndiel  von  dem 
bosshaftigen ,  grimmigen  könige  Pharaone.  So  hoffe  ich,  gott  wirdt 
diese  dingk  auch  mittein  etc.  Deo  laus  et  honor  etc.! 
B1.160*  Ufifh  donnerstagk  post  Invocavit  (27.  Febr.)  anno  77  vor  ||  mittage 
wardt  der  schultess  Hans  Poplitz  eingeweyset  in  den  Rohlandt^  durch 
Heinrich  von  Ammendorff,  heuptman  zum  Gybichenstein,  von  befehlunge 
und  zulassunge  der  forsten  von  Sachsen  ein  jhar  langk  allso  in  der 
weise :  wurden  sich  die  fursten  von  Sachsen  und  die  capittelhem  indes 
vortragen  umb  die  gerichte,  so  bleib  es  darbey;  geschehe  des  aber 
nicht,  so  solte  der  schultesse  des  gerichts  furder  auch  nicht  zu  thun  haben. 

Die  woche  Invocavit  (23.  Febr.— 1.  März),  ufih  sontagk  und  mon- 
tagk  Reminiscere  (2.  und  3.  März)  in  der  fasten  gefiel  zumahl  grosser 
sehne,  und  was  mechtigk  kalt  und  ein  harter  schwerer  winter,  als  des 
yemandt  dencken  könde,  als  ich  uff  die  zeit  hörte  sagen.  Arme  lente 
liden  grosse  noth  von  kelde  und  mit  dem  viehe  zu  ftittem;  das  volck 
vorfutterte  das  futter,  das  sie  nicht  mehr  hatten,  der  winter  stundt  zu 
lange  etc. 

U£fh  freytagk  nach  Reminiscere  (7.  März)  schreib  mein  herre  von 
Magdeburg,  der  postulat,  einen  brieff  an  die  bommeister,  schöppen 
und  an  die  pfenner  gemein,  so  weiten  sie  den  brieff  nicht  offenen 

•  im. 


Kirs.ten,  Heinrich  Ruele,  OttoWogaw,  GloriusWuntzsch,  Moritz  von  Gubin(?),  Burck- 
hart  Ruedel.  D  Peter  Schaff kopff,  Jurge  Seile,  JacoffKloss,  Peter  Mefier,  Clans  Cantz- 
mann,  Hans  Nytner,  Peter  Petzsch,  Gurt  Zwentzig,  Hans  Bantzsch,  Hans  OswiJt, 
Ambrodus  Kram,  Andres  yom  Ende,  Hans  Berger,  Jacoff  Fochs,  Burekart  Fnst, 
Mag  ist  ri  fontium:  Claus  Polgke,  Gunter  Wagau,  Burckhar(t)  Schuler. 

^  Dr.  n.  464, 465,  471  ff.  Im  Jahr  1479  wurde  Hans  Poplitz  ge£EUigen  genommen 
ipr.  I.  175).  Vor  1341  stand  der  Roland  auf  einem  „Berge  neben  dem  Bathause^'; 
in  diesem  letztgenannten  Jahre  ist  er  auf  den  Markt  neben  den  rothen  Thurm  (?!) 
gesetzt  worden.    Dr.  IL  506. 


1477  März.  285 

hinder  den  pfeanern,  und  wolten  die  pfenner  doch  auch  nicht  zosamen 
verboten  lassen  nach  alter,  gatter,  löblicher  gewonheitt,  als  ander  born- 
meister  vor  ywerlde  gethan  haben;  wenn  diese  bommeister  und  Schop- 
pen besorgten  sich,  es  möchte  in  nicht  zum  besten  gedeutet  werden. 
Und  liessen  den  bommeister  Paul  Wittemberger  ein  solches  an  den 
rath  brengen  and  sie  fragen,  wer  es  wider  sie  nicht,  so  wolden  sie 
die  pfenner  zusammen  heischen  und  ihnen  den  brieff  offenen  and 
lassen  lesen.  Aber  äff  das  mahl  erlangeten  sie  wenigk,  als  ich  yer- 
nam.    So  bleib  der  brieff  also  legene.    Anno  77. 

Uffn  sontagk  .Ocali  (9.  März)  anno  77  zogen  die  von  Halle  gen 
Zerbst^  zam  tage.  Da  wurden  sie  zu  geheischt  durch  meinen  herren 
Yon  Magdeburg,  den  postulaten ;  da  was  der  rathsmeister  Hedderschen» 
Paal  Wittembergk,  bommeister,  Peter  Schaffskopf,  darzu  ||  Hans  Seile  BLiar^ 
ond  Nidas  Tzelse.  Uffh  sonabent  vor  Letare  (15.  März)  kamen  sie 
wieder,  der  rath  von  Magdeburg  waren  auch  dagewest,  starck  etc. 
HßitEogk  Ernst  von  Sachsen  und  der  marggraffe  hatten  den  tagk  da 
beramet  mit  den  holtzlendem  s,  die  das  stift  zu  Magdeburg  fast  be- 
schedigten  etc. 

Uffii  donnerstagk  nach  Letare  (20.  März)  wurden  die  drey  rethe 
ofis  rathaus  gebeten  und  geheischt;  aber  die  pfenner  die  zu  den 
rethen  auch  gehorten  und  gleich  voreydt  waren ,  die  wurden  nicht  ge- 
heischt. Und  die  pfenner,  die  uff  die  zeit  im  rathe  sassen  und  dem 
rathe  ge^hworen  hatten,  und  auch  der  bommeister,  die  musten  abe- 
tretten.  Und  die  andem  anss  den  von  Innungen  und  gemeinheit,  die 
hinaoff  wurden  gebeten  und  nicht  bey  eyden  sassen  uff  die  zeit,  die 
rithen.  leb  furchte  leyder,  der  rath,  den  sie  beschlossen,  der  gingk 
über  uns  armen  pfenner. 

Lieber  gott,  Jhesus  Christus,  wil  dich  eins  solchen  nicht  erbarmen, 
so  sei  dirs  doch  ie  geklagt,  denn  ich  sehe  und  mercke,  das  wir  ar- 
men pfenner  gantz  und  gar  verlassen  sein  von  den  irdischen  menschen, 
die  da  macht  haben  und  das  spiel  auch  mitte  getrieben  haben,  wen 
dieselbigen  stoppen*  und  weren  unser  alle  gleiche  erbittunge!  Zu  recht- 
lichem erkentnisse  wil  man  uns  pfenner  nicht  lassen  kommen,  diese 
angehabene  dingk  wil  man  öffentlich  vor  die  leute  nicht  lassen  kommen 
zu  grundlichem  und  rechtlichem  handel ;  sondern  vor  den  and  mit  denen 
die  dieser  dinge  anheber,  handthaber,  schutzer  und  vortedinger  sindt' 
vor  den  willen  die  von  innungen  und  gemeinheit  die  Sachen  wol  han' 
dein.  Das  möchte  und  magk  uns  armen  pfennem  zu  schwer  kommen^ 
doch  müssen  wir  dulden,  so  lange  es  gott    der  herre    ändert,   ich 

*  iteppen. 


I  Vielleicht  derselbe  Tag,  welcher  von  Heinrich  v.  Melierstadt  in  seinem  Berichte 
yom  24.  Juli  1477  an  die  Herzöge  von  Sachsen  genannt  ivdrd,  auf  welchem  es  sidi 
auch  um  einen  Vergleich  zwischen  den  Herzögen  und  dem  Bischöfe  von  Halberstadt 
gehandelt  hat,  QnedL  Urkb.  548. 

3  Vgl  Seite  73.  Es  sind  jedenfidls  die  schon  vom  Erzbischof  Johannes  be- 
kriegten Feinde  des  Erzstifts  g^neint,  Ghron.  Mb^.  bei  Meibom  IL  868. 


236  Marcos  Spittendorffl 

mercke,  es  wil  anders  nicht  sein ;  sondern  ich  freue  mich  des  im  höchsten, 
Bl.161^  II  daswirpfenner  ans  allezeit  und  auch  noch  Iiaben  erboten,  was  uns  im 
rechte  zuerkant  wirdt,  eime  yedermann  zu  thun.  Das  wir  vor&llen 
möchten  sein,  das  wollen  wir  williglich  thun;  aber  gott  sey  gelobet,  un. 
ser  widertheil,  die  fliegen  das  recht  Das  freue  ich  mich,  das  ihre  vor- 
nemen  so  gethan  sein,  das  die  nicht  vor  recht  kommen  sollen. 

Im  namen  gottes,  wir  pfenner  wollen  unser  heil  und  getrauen  uff 
gott  den  herren  setzen;  also  tliaten  die  kinder  von  Israeli,  do  sie  der 
ungetreue,  böse  königk  Pharao  alle  wolde  fangen  und  töten.  Gott  er- 
löste sie  scheinbarlich.    Deo  laus  etc.! 

Ufifh  sonnabent  vor  Judica  (22.  März)  gingk  der  Deutsche  Born 
auss,  und  man  hatte  gerade  3  Wochen  kalt  gelegen  i,  und  die  hallbuben 
k-amen  uff  den  marckt  ihrer  10  oder  12  und  hatten  einen  saltzkorb 
an  einer  Stangen  und  giengen  unter  die  becker,  so  gaben  inen  die 
becker  gemeiniglich  1  pabr  semmein  oder  1  krengel  in  den  korb; 
und  giengen  auch  uff  den  heringk-  und  vischmarckt^,  so  wardt  ihnen 
gleichwol  faste  gegeben,  etc. 

Wisse,  hier  giengen  faste  viel  rede  irre  in  der  halle  unter  dem  ge. 
meinen  volcke,  in  der  Stadt  wider  und  fort:  man  solde  die  bomen  nicht 
mehr  lassen  ausslauffen,  sondern  wen  sie  ausslauffen  wollen,  so  solte 
man  sole  zihen.  Aber  uff  dissmal,  als  oben  geschrieben  stehet,  ufiii  son- 
abendt  vor  Judica  (22.  März),  wiewol  der  bom  ausslieff,  wolde  sichs  gleichwol 
nicht  finden,  als  etzliche  meinten,  man  solte  sole  zihen.  Worumb?  Da 
waren  noch  wol  achtzigk  oder  neuntzigk  hundert  saltz  im  thale  oder 
mehr,  und  kamen  keine  saltzgeste  nicht,  die  das  weck  farten.  Auch 
war  das  saltz  teuer,  ein  stucke  galt  14  scbwertg. ,  da  kuntens  die  fuhr, 
leute  nicht  uff  genissen;  auch  waren  die  wege  gantz  böse,  die  wasser 
131. 162^  wuchsen,  das  sich  niemandt  gerne  auss-  ||  machte.  Da  man  das  saltK 
nun  neher  bette  gesatzt,  so  betten  die  gemeinen  pfenner  gar  viel  mur 
sen  vorliesen,  denn  das  holtz  hatten  sie  teuer,  und  die  sole  wardt  hoch 
verschlagen,  denn  sie  wolden,  das  gutt  solte  viel  lauffen.  Des  werden 
wir  armen  pfenner  gewar,  auch  wirdt  maus  noch  wol  bas  gewar  werden 


1  In  Kr 6886*8  Amuden  Bd.I.  269^  wird  d6r  Gesang  ,,d6r  HaUknechte,  wann  sie 
Kaltlager  haben^,  mitgetheilt.    Es  war  das  Marienlied: 

Eine  magd  ist  weise  und  schone, 
Gott  üdiret  den  höchsten  preis, 
Und  wer  ihr  dienet  mit  vleisse, 
Von  kunsten  machet  sie  ihn  weis  — 

Vgl.  Des  Knaben  Wunderhorn,  bearb.  v.  W.  Birlinger  u.  W.  Crecelius  I. 
37«:  513ff. 

^  Der  Fischmarkt  konmit  auch  in  Eintragungen  der  Schöppenbücher  im  15. 
Jahrh.  vor.  So  hatte  Paul  Hedersleben  Rechte  an  einer  Bude  am  dem  Fischmarkte 
„an  dem  steynenen  gebele*'  gelegen.  Im  16.  Jahrh.  habe  ich  ihn  nicht  oft  en^ihnt 
gefunden.  Aus  der  obigen  Stelle  scheint  hervorzugehen,  dass  er  in  der  N&he  des 
Marktes,  möglicherweise  im  jetzigen  nordwestlichen  Theile  zu  suchen  ist  Hentze  Koch 
hatte  hinter  der  Gertrudenkirche  einen  Hof  und  bewohnte  auch  ein  Haus  am  Fisch- 
markte: wenn  diese  beiden  Besitzungen  identisch  sind,  würde  unsere  Vermuthung 
wahrscheinlich  w^  "       ~  *  '^DpenbuchBd.IV.34^117^  Vgl.  weiter  unten  BL  215 ^ 


1477  Man.  287 

in  der  stadt,  wer  eine  weyle  leben  soll  Ich  lasse  mich  bedtincken  in 
meinem  sinne ,  verschlage  man  die  sole,  das  die  armen  pfenner  anch 
einen  zeitlichen  gewin  darvon  haben*  möchten  and  sich  darbey  etwas 
gebessem,  das  solte  dem  rathe  noch  der  gantzen  gemeine  nichts  abe- 
tragen;  sondern  wirt  in  der  gewin  so  genaae  gestackt,  das  sie  kaame 
das  liebe  brot  ^darane  haben,  was  sie  danne  einem  andern  aach  za 
gewin  geben,  das  wirdt  nicht  fiel  sein.  Woramb?  Wer  wenigk  hat, 
der  kan  nicht  viel  einem  andern  geben,  das  wirdt  sich  noch  wol  ler- 
nen äff  eine  lengere^  zeit. 

Uff  die  mittwoch  nach  Jadica  (26.  März)  waren  die  pfenner  alle 
bey  einander  in  Paal  Wittembergers  banse,  doch  gleichwol  mochten  etz- 
liche  nicht  da  sein,  sondern  die  meisten  waren  da.  Unsers  gnedigen 
herm  von  Magdeburg  brieff  wart  ans  da  gelesen,  der  afin  freytagk 
nach  Reminiscere  (7.  März)  dem  bommeister  geantwortet  wardt  In 
dem  brieffe  hiesch  nnser  gnediger  herr  von  Magdeburg  zu  tage  uffn 
donnerstag  nach  Misericordias  Domini  (24.  April)  gemeiniglich  und  einen 
itzlichen  besondem  zum  Neuenwercke  mit  mehrem  inhalde  etc.  Den 
von  Innungen  und  gemeinheit,  die  waren  uffdas  mahl  anch  beysanunen, 
denen  mochten  des  raths  brieffe  auch  gelesen  werden,  denen  der  tagk 
auch  also  zugeschrieben  was.  So  mochten  die  auss  Innungen  und  ge- 
meinheit auss  ihnen  etzliche  kiesen  zu  dem  handel  etc.  Wir  pfenner 
gemeine  sprachen  zu  den  bommeistem :  nach  deme  so  uns  unser  gnediger 
herr  von  Magdeburg  durch  seiner  gnaden  brieffe  ||  heischet  indem  han-  B1.162^ 
del,  so  wir  den  allesampt  zum  Neuenwercke  wurden  gehen,  das  uns  auch 
das  vom  ^  rathe  ungefehrUch  sein  möchte.  Wir  sagten,  das  Hans  Kluge, 
Cosmus  Quetz,  Heinrich  Brackstede,  Clauss  von  Jhene  auch  bey  uns 
konmien  möchten,  und  so  ein  gemein  geruchte  gienge,  das  Hans  von 
Walttheim,  magister  Busse  Blume  und  die  andern,  die  aus  der  Stadt 
sindt,  selten  geleitet  sein;  auch  zu  dem  tage  zu  kommen;  ob  wir  nun 
mit  denselbigen  bynnen  oder  bussen  der  Stadt  reden  oder  sprechen 
wurden,  das  uns  das  auch  ungefehrlich  sein  möchte.  Darauff  sprachen 
die  bommeister  <^,  sie  wolden  das  gerne  an  den  rath  bringen  und  uff 
freytagk  im  hofie  des  bornmeisters  den  schöppen  eine  antwort  wider  sagen. 

Valten  Zaten  und  Sander  Meynhardt  becklagten  sich  vor  allen,  wie 
der  bommeister  Paul  Wittembergk  sie  beide  von  zwen  gereuten  ge- 
bracht,  und  er  dieselbigen  zu  ihm  genommen  hette  in  beyden  zu  schaden 
etc.  Wittembergk  fragte  aber  nicht  viel  damach,  als  ich  marckte,  son- 
dern eines  kleinen  hons,  da  was  im  nicht  gros  umb  etc. 

Uffn  sontagk  post  Judica  (30.  März)  weiten  die  meister  uff  dem 
rathause  ie  habeu;  die  bommeister  und  schöppen  des  talgerichts  mit. 
sampt  dem  greffen  selten  das  saltz  neher  setzen,  denn  das  saltz  galt 
viel  uff  das  mahl,  die  fuhrleute  künden  nicht  zukommen.  Aber  die 
von  Innungen  und  gemeinheit  weiten,  das  gutt  solte  viel  lauffen.  So 
war  das  holtz  den  winter  mechtigk  teuer,  dammb  weiten  dieselbigen, 
die  sole  solde  viel  gelden,  und  darumb  muste  man  das  stucke  saltz  uff 

*  t^baben"  fehlt.      *>  y^lengere**    flbergeechrleben,   „andere"   untentrichen.       «  Tonn.      ^  folgt 
,,ielblfen'',  aber  nntentrlclieii. 


ddS  Marcus  Spittendorft. 

7  grosse  g.  setzen.    Und  so  sie  nun  yernamen,  das  die  {ahrleate  ai& 
sen  blieben,  so  wolden  sie  von  stnndt,  man  solte  das  saltz  feilen.   Be- 
treffe es  aber  etzliche  aoss  Innungen  nnd  gemeinheit  so  als  die  armen 
131. 163*  pfenner,  ||  ich  weis  farwar,  sie  ilten  und  lobeten  sie  nicht. 

Aber  die  bommeister  wolten  die  pfenner  so  hoch  nicht  beschedigen 
und  sprachen  mit  den  schöppen  und  wurden  eins  und«gaben  dem  ratbe 
etzlichen  und  meistern  antwort,  sie  betten  ihre  eyde  zum  tale  getiian, 
so  betten  die  pfenner  teure  sohle  und  auch  teuer  holtz  und  betten  noch 
viel  saltzeSy  darumb  könden  sie  ihre  eyde  nicht  yerwaren,  das  sie  das 
saltz  bey  solchem  kauffe  der  sole  neher  könden  setzen,  bis  das  tenre 
saltz  erst  alle  were.  Darauff  hatten  die  meister  gemeinet,  sie  woldens 
setzen.  Antwortten  die  schöppen,  sie  lissens  geschehen,  sie  betten  be- 
reit  mehr  verloren  den  das  etc.  Ich  vemame  aber  gleichwol  nicht,  das 
sich  die  meister  underwunden  betten,  das  sie  das  saltz  gesatzt  betten, 
sie  lissens  gleichwol  1  etc. 

Uffh  sonabent  in  den  ostem  (12.  April)  ist  der  talvoigt  vor  meine 
thure  kommen  und  hat  mir  gesaget,  ich  solle  das  stucke  saltz  nicht 
teurer  denn  vor  6  g.  geben;  das  weren  4  stuck  vor  1  r.  fl.  Anno  77. 

Uff  die  mittwoche  nach  dem  sontage  Quasi  modo  geniti  (16.  April) 
gingk  der  Teutzsche  Borne  auss.  Uffa  sontagk  Misericordias  (20.  April) 
buste  man  wider  under  in  der  halle  zwey  tagewerck  und  versotten 
die  sole ,  die  fasse  waren  gemeinglich  voll ,  und  wüsten  mit  der  sole 
nicht*  wurhin;  darumb  muste  man  die  sole  aussieden,  wiewol  ein  teil 
pfenner ,  die  nicht  allzeit  sole  gnungk  hatten  zu  vorsieden ,  viel  rede 
machten,  als  sie  dan  zwar  allewege  gethan  haben,  und  möchten  auch 
vieleichte  sagen,  man  wolde  sie  verderben  und  gunten  inen  nicht 
guttes.  Der  bommeister  Wittembergk  mochte  darumb  auch  besandt 
sein  worden  uffs  rathaus  umb  das  aassieden,  hatte  er  das  gleichwol 
vorantwortet.  Auch  hatten  etzliche  im  rath*e  selber  zuvor  gesaget,  das 
das  beste  were,  das  man  die  fass  versöte,  uff  das  man  die  sole  zu 
fasse  nemen  könte  etc. 
131.168^  II  Uff  die  mittwoche  nach  Misericordias  Domini  (23.  April)  und  in 

die  Georgii  (23.  April)  uff  den  abendt  gingk  man  *  wider  zum  bomen 
3  tage  und  gab  uffs  virtel  im  Deutzschen  Borne  50  zober,  und  der 
zober  sole  galt^l  grossen  g,,  das  waren  24  zober  sole  vor  1  r.  fl.,  das 
schock  holtz  wardt  gekaufft  vor  6  d.  Mercke,  welch  gar  arm  dingk 
das  pfanwerck  werden  will,  nun  gott  der  herre  schick  es  zum  besten  etc. 

Uffa  donnerstagk  nach  Misericordias  Domini  (24  April)  was  ein 
tagk  zum  Neuenwercke,  den  hatte  mein  herr  von  Magdeburg  dahin 
berampt^,  und  die  pfenner  wurden  alle  darzu  geheischet,  auch  die 
ausswendigk  uff  die  zeit  waren,  nemlich  Hans  Walttheim,  Peter Muchell, 

•  „nicht"  fohlt. 


1  Der  Postulat  hatte   das  Schreiben  Sonnabend   oder  Donnerstag   vor  Judica 
an  den  Kath  *  '^m  Thale  gelangen  lassen.    Hall.  Chron.  zu  Wernigerode 

Bl.  285  *. 


1477  April  m 

magister  Bni»e  Blnme ,  Heinrich  Blmne,  Karle  Draokenstedt,  Pauli 
Meinliartt,  Jorge  Eoptzk.  Waltttieim  bractite  mit  Uime  doctor  Eber- 
haoBen,  doctor  Thomas  Lamb^  und  noch  einen  doctor  des  von  Stal- 
wercks  und  auch  einen,  der  wol  reden  kante  und  sass  unter  hertzo^ 
Wilhelm^;  er  hatte  auch  sonsten  bnrger  von  Leiptzigk  mit  ime.  Mein 
herr  yon  Magdeburg  hatte  auch  bey  ime  thumherren,  graff  Waldemar 
von  Anhaldt,  graffe  Brun  von  Quei^rtt;  so  warn  auch  der  heuptman 
Von  Freyburgk  und,  als  ieh  gleube,  einer  von  Witzleben  s,  die  hatte 
hertzogk  WiUielm  geschickt.  Aber  aus  dem  handel  ward  nichts^.  Hans 
Wdttheim  mit  den  pfennem,  [die  mit  ihme  auss  der  Stadt  waren,  die 
worden  geheischet  zum  ersten  vor  meinen  herm,  und  die  doetores  na- 
men  sie  mit  inen;  aber  da  was  nichts  auss  worden  %  und  schieden 
ane  ende.  Sondern  Walttheim  hatte  sich  erbotten  uff  hertzogen  Ernst, 
hertzogk  Wilhelm  und  hertzogk  Albrechten  zu  billichen,  wes  sie  sich 

*  ans  werden. 


1  Die  Familie  Lam  findet  sidi  in  jener  Zeit  in  Magdeburg,  HaUe  und  Leh>zig. 
Auch  Dr.  Thomas  Lam  wird  Leipzig  angehören ,  wo  im  Jahr  1467  Theodor  Lam, 
decretorum  Dr.,  aus  Magdeburg  gebürtig,  das  Bectorat  der  Universit&t  bekleidete. 
VgL  weiter  unten  Bl.  238^;  Dr.  II.  488. 

2  Landgraf  Wilhelm  von  Thüringen. 

s  JedenMs  der  Bath  des  Landgrafen  Wilhelm  von  Thüringen,  Heinrich  v. 
Witzleben  auf  Wendelstein,  Sohn  Friedrichs  v.  W.  Derselbe  hatte  den  Landgrafen 
Wilhelm  1461  auf  seiner  Wall&hrt  nach  Jerusalem  begleitet,  wurde  später  Hof- 
meister desselben  und  ersdieint  1485  als  Verweser  zu  Weimar  und  von  1486  an 
als  Amtmann  zu  Sangerhausen.  Er  nahm  auch  an  den  Zügen  des  Herzogs  Albredit 
nach  den  Niederlanden  Theil  und  starb  im  J.  1491.  G.A.  v.  Witz  leben  u.  H.  A. 
V.  Witz  leben,  Gesch.  der  Familie  von  Witz  leben  Bd.  H.  S.  61ff.  Janicke, 
QuedL  Urkb.  S.  581,  584,  585. 

^  Die  hallische  Chronik  in  Wernigerode  erz&hlt  nftheres  von  diesem  Tage  im  Klo- 
ster Neuwerk,  welcher  am  andern  Donnerstag  nach  der  Osterwoche  (24.  April)  abge- 
halten wurde,  und  zu  welchem  all^  Pfänner,  auch  die  ins  freiwillige  Exil  gegange- 
nen (7  Personen)  mit  ihren  „Doctoren"  und  der  Bath  erschienen.  Der  Zwedc  dieser 
Verhandlung  war,  eine  Vereinbarung  über  die  den  P&nnem  vorgeworfenen  Ver- 
gehen zu  treffen.  AUein  derselbe  wurde  nicht  erreidit,  wie  es  auch  Sp.  angibt,  ob- 
wol  er  den  Grund  der  Vereitelung  verschweigt.  £r  war  nach  dieser  Chronik  fol- 
gender: Die  vom  thale  .  .  hotten  ore  sache  im  hertzogk  £mste  und  uff  hertzogk 
Wilhelme.  Do  wurden  unsers  gnedigen  herm  rethe  unwilligk  und  sprachen:  „dar 
Salden  sies  nummermehre  hin  brengen,  das  unser  gnediger  herre  vorpflicht  were, 
über  sein  gutt  zu  erkennen  in  andern  landen,  und  stunden  uff  .  .  und  ^jngen  dai^ 
von:  tdso  hatte  der  tagk  ein  ende^^  Bl.  286^  Ebenso  schweigt  Sp.  von  emer  andern 
Verhandlung  über  die  Ertheilung  der  ersten  Lehen,  von  welcher  die  erwähnte  Obro- 
nik  an  anderer  Stelle  61.292^  berichtet:  „Item  kortz  darnach  eyntagk  oder  zcwene 
vor  der  kreutzwochen  zcoch  der  rath  von  Halle  zu  unserm  gnedigen  herm  und 
hatten  nach  der  ersten  leben  zu  einem  gutlichen  abetrage.  Do  wart  on  geantwort, 
ab  sie  nit  betten  vorstanden  unsers  gnedigen  hem  schrifte  mitsampt  hertzogen 
Emsts  brive  von  Sachsen.  Do  stundt  der  raüi  und  einer  sach  den  andern  an  unde 
wüsten  von  unsers  gnedigen  hem  brive  nicht,  ....  sunder  von  hertzogen 
Ernstes  brive  von  Sachsen  betten  sie  verstanden.^'  Darauf  erbitten  sie  Abschnft 
dieses  Briefes,  welche  ihnen  Sonnabend  in  der  Kreuzwoche  zugestellt  wird  .  .  „Do 
beratschlagete  der  rath  den  brif  mitsambt|den  geschickten  und  worden  eyns,  das  der 
rath  sulde  zu  allen  parteien  (schicken)  und  on  sagen  ore  meynunge  und  auch  den  Mff 
lassen  l^en,  das  on  ein  iderman  innyme  und  hülfe  domff  rathen.    Und  dis  was  der 


240  Marcos  Spittendorff. 

nnderlangk  darselbst  nicht  hatten  mögen  vortragen ,  und  ein  theil  dem 
andern  nicht  hatten  wollen  zustatten  noch  vorgonnen  etc. 

B1.164*  I  Ufin  dienstagk  nach  S.  Marxtage  (29.  April)  waren  wir  pfenner 

zum  Nenenwercke  abermals  and  auch  der  rath  vor  meinem  herm  von  Mag. 
deburg.  Do  hnb  der  bischofif  von  Meissen  an  zu  reden  eine  lange  rede 
von  den  gebrechen ,  die  bischoff  Johannes  hinder  sich  gelassen  hi^ 
die  regieronge  des  tals  belangende,  und  wie  dieselbigen  nun  an  onsem 
herren  kommen  weren,  and  seine  gnade  zöge  sich  der  nicht  an  als  schalt; 
doch  were  sich  ye  zu  vormatten,  so  bischoff  Johan  gar  ein  frommer  forste  ge- 
west  were,  könde  man  wol  gemercken,  das  sich  die  dingk  so  möchten 
begeben  han,  so  er  die  mit  ihme  in  die  grabe  genommen  bette  and  an 
seime  letzten  endt  nichts  darwider  gesaget  bette.  Doch  wolde  er  die 
gebrechen  noch  einmahl  ans  itzt  lassen  lesen.  Hetten  wir  nan  was 
darein  za  sagen  oder  ein  itzlicher  besandem,  ob  das  so  geschehen 
oder  ergangen  were,  das  wolde  seine  gnade  von  ans  allen  and  einem 
itzlichen  gerne  hören,  was  man  darinne  bette  zu  sagen'.  Daraaffname 
wir  ein  gespreche  und  worden  eins  and  baten  noch  amb  die  gelesene 
schrifte,  das  ans  die  möchten  werden,  so  wolten  wir  die  vorantworten. 
Der  bischoff  von  Meissen  wolde  uns  die  schrift  aber  nicht  antworten 
and  sprach,  mein  herre  wolde  die  schrifte  vor  sich  behalden  zu  einem 
gedechtnass  and  wolde  uns  einen  schreyber  senden  2  oder  3  tage,  der 
solte  ans  die  schrifte  lesen,  das  wir  ans  daranff  gar  wol  besprechen 
möchten;  and  so  wir  darnach  geheischet  warden,  das  wir  dan  dann 
antwortten.  Do  fragte  Hans  Seber,  so  die  schrifte  etzliche  ausswendige 
mit  betreffen  und  auch  bestimmet  weren,  so  were  wol,  das  die  auch  dann 
kommen  möchten.  Darauff  sprach  der  bisdioffvonMeyssen:  Walttheim 
vorachte  ^  meinen  herm  von  Magdeburg  und  gebe  sich  fast  ingezencke, 
das  lies  er  itzt  an  dem  ende  bestehen.    Darauff  sprach  Hans  Seber: 

B1.164^  „gnediger  herr,  ||  ich  vememe  zwar  niemandes  under  uns,  der  des  ge- 
liebet were,  der  sich  mit  euer  fürstlichen  gnaden  oder  mit  dem  ratbe 
in  einig  gezencke  geben  wolde"  etc.    Und  so  verbleib  das  etc^. 

üffh  freytag  post  Corporis  Christi  (6.-  Juni)  schreb  meyn  herr  von 
Magdeburg  den  pfennem  in  der  Stadt  Halle  einen  brieff,  das  sie  uffh 

*  aaaen.      ^  vonchtet. 

syn  des  hriSa,  das  unser  gnediger  herre  die  sache  der  ersten  leben  und  alle  der 
gebrechen  uud  znsproche  bet  meditiglichen  gesatzt  uff  bertzogen  Ernste  von  Sachsen, 
seiner  gnaden  vater,  onde  vettern  hertzogen  Albrechte,  also  bescheiden,  das  die  von 
HaJle  auch  alle  ore  sache  uff  sie  stelten  .  .  .,  hetten  die  von  Halle  auch  etwas 
wedder  unsem  gnedigen  herm,  das  sulden  sie  auch  darben  stellen  und  darinne  gut- 
lichen handeln  lassen  in  fireontschaft ,  ab  die  freuntschaft  nicht  konde  getroffen 
werden,  das  es  denne  in  rechte  sulde  gescheiden  werden/^ 

1  Unmittelbar  hierauf  mit  dem  Beginn  einer  neuen  Zeile  folgen  die  beiden 
Briefe  der  Pfännor  an  Erzbischof  Johannes  ans  dem  Jahre  1475  (BI.  164*»— 165*), 
welche  bereits  oben  S.  51  u.  58  mitgetheilt  sind.  Auffällig  ist  jedoch,  dass  aus  dem 
Monat  Mai  gar  keine  Au&eichnung  vorliegt,  sondern  dass  die  Erzählmig  sofort  auf 
den  Monat  Juni  überspringt.  Wahrschewlich  enthält  die  Handschrift  hier  eine 
Lücke,  und  die  beiden  oben  abgedruckten  Briefe  bilden  den  Best  des  verloren  ge- 
gangenen Stücke- 


1477  Juni  241 

montagk  nach  Viti(16.  Jani)  zum  Neuen  wercke  zutage  solten  sein.  Die 
aus  der  Stadt  waren ,  Hans  Walttbeim  und  die  andern,  erfuhren  das 
und*  Bchreben  an  meinen  herm  von  Magdeburg  umb  ein  geleite,  das 
sie  möchten  bey  uns  treten,  so  uns  die  ding  alle  belangeten  und  sempt* 
lieh  wurden  angezogen;  sie  wurden  aber  nicht  geleitet,  man  werte  dar. 
Tor,  das  sie  zu  uns  nicht  mochten  kommen.  Der  bommeister  Claus 
Polcke  und  die  andern  beyde  sprachen,  der  rath  bette  ihme  befolen, 
er  solde  uns  pfennem  allen  gebott  tbun  bey  funftzigk  marcken,  das  wir 
alle  uffh  montagk  obgeschrieben  zum  Neuenwercke  solten  sein.  Uffh  sona- 
bendt  vor  Viti  (14.  Juni)  kam  der  schreyber  einer  von  der  bürg  umb 
12  in  Sander  Drackstedten  hauss  am  alten  marckte,  da  die  pfenner  ge- 
meiniglich alle  waren,  und  hatte  die  schrifte  mit  ihm  und  las  uns  die, 
biss  es  viere  schlug,  wenn  der  was  mechtigk  viel,  es  war  unmenschlich 
die  zu  begreiffen  und  so  zu  vorantworten,  es  wardt  dem  Schreiber  auch 
gesaget  etc. 

II  Da  was  auch  mehr  zugesatzt  den  vor,  darumb  stundt  uns  die  nicht  zu  Bl  166' 
vorantworten,  wir  betten  den  die  schrift  und  weren  alle  zusammen  etc. 

Gott  der  allmechtige  schickte  und  fugete  uns,  das  der  burgemeister^ 
zu  Leiptzigk,  Tmpitz  genant i,  zu  uns  käme  und  hilt  unser  wort,  und 
der  von  Stolwerck^  schickte  uns  einen  doctor,  das  was  ein  junger  man 
und  was  bederbe;  aber  Trupitz,  der  redte  den  tagk  von  unsert  wegen 
als  ein  frommer  man,  und  schützten  uns  der  antwort  und  forderten 
umb  die  schrift  und  auch  die  ausswendigk  der  Stadt  hielten,  Hans 
Waltheim  und  die  andern;  so  es  die  insampt  mit  uns  betreffe  und  gleich 
angezogen  weren  und  doch  etzliche  mehr,  und  betten  auch  in  einem 
Worte  gestanden,  so  were  ie  billich,  das  ein  solches  noch  so  bestehen 
solde  vor  uns  allen,  und  hatten  uff  das  allerthemutigste  unsem  gnedigen 
herm  und  ersuchten  in  fast  tieff  mit  bete.  Aber  der  bischoff  von  Meis- 
gen  wolte  nicht  darane,  und  so  alle  unser  themutige  bitte,  die  Trupitz 
von  unsem  wegen  that,  und  uns  nicht  helfen  mochte,  do  erboten  wir 
uns  die  zwey  stuck  zu  billichen  und  zu  erkennen,  ob  das  nicht  so  sein 
solde ,  uff  unsem  gnedigen  herm  von  Magdeburg  ^  uff  seiner  gnaden 
vater,  bertzogen  Emst  den  eldem  von  Sachsen,  uff  das  capittel,  uff  die 
fursten,  herren,  graffen,  rittermanne  des  Stifts  und  den  ersamen  rath 
der  alten  Stadt  Magdeburg,  was  die  eintrechtigk  erkenneten,  ob  das«: 
so  sein  solde  oder  nicht,  das  man  uns  die  schrifte  geben  solte,  und 
das  die  ausswendigen  bey  uns  und  wir  bey  ihnen  stehen  solten,  sovnr 
semptlichen  angezogen  wurden  in  den  Schriften  etc. 

*•  Tmb.      ^  bommeister.      «  ntebt. 


^  Eb  kann  nur  Hans  Trupitz,  ehemals  Bürgermeister  von  Leipzig,  gemeint 
lein,  welcher  sich  im  Jahr  1471  einer  Rechnung  halber  mit  den  Käthen  der  Stadt 
entzweit  und  auf  Veranlassung  der  Herzöge  sein  Amt  wenn  auch  ndt  Ehren  niedei^ 
gel^  hatte.  Der  Streit  war  1475  noch  nicht  entschieden.  Cod.  Sax.  reg.  H. 
Hauptth.  Bd.  YTH.  S.  869,  370,  385,  404fi;  dazu  y.  Langenn  564. 

*  Darunter  wird  der  Graf  Heinrich*  von  Stolberg  (1455 — 1511),  Rath  des 
Landgrafen  Wilhelm,  zu  verstehen  sein;  Janicke,  Quedl.  Urkb.  I.  581,  584,  585. 
Harizeitschr.  L  181£ 

Qeeehiditiq.  d.  Pr.  Sachaeii.  ZI.  16 


242  Marcos  Spittendorffl 

Darauff  antwortte  der  bischoff  von  Meyssen :  „mein  gnediger  herr 
BL1Ö6**  helt  sich  der  gebure".  Do  sprach  Trupitz:  „gnediger  herre,  ||  wie 
saget  euer  gnade?"  Antwortet  der  bischoff  von  Meyssen  noch  eins: 
„mein  gnediger  herr  helt  sich  der  gebare".  Und  der  rath,  unser  wi- 
dertheil,  sagte  nie  kein  wort,  und  so  schiede  wir  von  dannen  etc. 
GraffWaldemar  von  Anhaltt  und  doctor  Meilerstadt  ^  waren  beyde  dar- 
bey  etc. 

Uff  mittwoch  darnach  (18.  Juni)  wurden  alle  pfenner  in  der  Stadt 
geheischet  ufiFn  donnerstagk  (19.  Juni)  zu  achten  uffn  rathause  zu  sein, 
ein  itzlicher  bey  1  marck  etc.  So  die  pfenner  uffh  donnerstagk  uffn 
rathause  waren,  wurden  die  schöppen  des  tals  geheischet;  denen  wardt 
vorgehalten,  Walttheim  hette  in  einen  brieff  geschrieben,  den  wolte 
der  rath  haben.  Man  antwortte  dem  rathe  den  brieff.  Damach  wurden 
die  pfenner  alle  geheischet,  so  war  ir  gleich wol  viel,  und  etzliche 
waren  nicht  da.  Die  aber  da  gegenwertigk  waren,  wurden  alle  ge- 
lesen  und  anzeichnet,  die  ufin  montagk  zuvome  zum  Neuenwercke  nff 
dem  tage  waren  gewest.  Sie  wurden  auch  alle  gefragt,  wer  da  ge- 
westwer,  unddaswardt  so  gezeichnet.  Der  rathsmeister  Hedricfa  huban 
einen  langen  sermon  und  rede,  wie  das  mein  herr  von  Magdeburg,  der 
bischoff  von  Meyssen,  das  capittel  und  auch  der  rath  der  beruffionge, 
die  von  uns  pfennem  so  geschehen  were,  gar  unzufrieden  weren,  und 
mein  herr  von  Magdeburg  liess  sich  beduncken,  Walttheim  und  die  an- 
dern ausswendigk  hilten  sich  ungehorsamlich,  nun  finde  ^  seine  gnade, 
das  die  pfenner  in  der  Stadt,  die  im  gehuldet  und  geschworen,  weni 
sich  ie  auch  gar  ungehorsamlich  kegen  seine  gnade.  Darumb  were  in 
ie  kein  noth  gewest,  das  sie  sich  weiter  oder  furder  beruffen  solden 
haben,  sondern  das  sie  gesaget  betten ,  ob  der  handel  so  geschehen 
were  oder  nicht.  Auch  sagte  der  rathsmeister  Hedrich,  mein  herr 
BL167^  hette  so  ||  gesaget,  das  die  lehn  mit  den  von  Innungen  und  gemeinheit 
guttlich  solde  anstehen,  sondern  die  pfenner  in  der  Stadt  und  auch 
ausswendigk ,  die  sich  ungehorsamlich  kegen  seine  gnade  hielten  und 
gehalten  betten,  der  wolte  seine  gnade  schlechts  nicht  beleben.  Audi 
sprach  Heddricb,  wurde  dem  rathe,  den  von  innungen  und  gemeinheit 
was  schaden  an  ihren  alten  freyheiten,  gewonheiten,  gerechtigkeiten, 
Privilegien  oder  an  anderm  entstehen,  das  wolden  sie  an  uns  pfennem, 
an  unserm  leibe  und  gutte  sich  erholen,  und  andere  viel  rede  mehr. 
Wir  pfenner  namen  ein  gespreche  und  antwortten  allso:  „lieben  herro, 
wir  bitten  euch,  ihr  wolt  uns  gegen  unsem  gnedigen  herm  verbitten, 
das  uns  seine  gnade  gnediglich  mit  unsem  guttern  beleben  wolle. 
Was  wir  mit  der  beruffange  gethan  haben,  das  ist  auss  grosser  wd- 
meynunge  geschehen  und  in  keinem  vordrisse,  auff  das  die  sache  dester 

*  d*nmter  ,^egen'\  apber  tmtentriohen« 


1  Dr.  Heinrich  Meilerstadt,  Rath  des  Herzogs  Albrecht,  wurde  auchinder 
quedlinbiirgischen  Ancrelegenheit  verwendet,  v.  Lange nn,  a.  a.  0.  S.559;  QaedL 
Ürkb.  I.  P 


1477  Jum.  243 

ehe  möchte  jzn  ende  kommen ;  haben  wir  doch  onsern  gnedigen  heim 
mit  Bo  themntiger  nnd  rleissiger  bitte  angezogen,  das  wir  die  schritte 
hotten  mögen  haben  and  anch  die  aasswendigen  bey  ans,  so  ans  das 
allesampt  and  gleich  betrift  and  im  ane&nge  aach  semptlich  bey  ein- 
ander gestanden,  and  Walttheim  die  Stacke  von  nnsem  wegen  yorant- 
wort  hat ;  so  hofften  wir  ie  and  hatten  den  vortraaen  za  anserm  gnedigen 
herm,  seine  gnade  wolte  ans  darinne  Vorsorgen  and  ans  die  schritt 
antworten.  Do  wir  aber  des  alles  mit  anser  themntigen  bitte  nicht 
mochten  erlangen,  do  haben  wir  des  so  gebotten  za  billichen,  als  vor 
geschrieben  stehet;  wirdt  ans  das  abeerkant,  so  kan  and  magk  ans 
doromb  niemandt  vordencken.  Aber  ob  die  von  innangen  and  gemein- 
heit  schaden  nemen  an  ihren  alden  herkommen,  privilegia,  ||  als  vor  BL167^ 
geschrieben  stehet,  das  sich  der  rath  des  an  den  pfennem  erholen 
wolte  etc.,  hoffen  wir  ptenner  nein,  and  were  anbiUich.  Woramb?  Ihr 
habt  die  pfenner  darza  nicht  gezogen  oder  gerathfraget,  das  ir  alle 
darbey  bleyben  möchtet,  and  einer  den  andern  darza  halte  vertedigen. 
Auch  so  seidt  ihr  anser  herm  itzandt,  ench  gebaret  darvor  za 
rathen  and  vor  ans  allen ;  wirdet  ir  aach  iemandes  anter  den  pfennem 
za  euch  zihen,  des  weren  wir  wol  geneiget,  wir  weiten  each  aach  alle 
hälfe,  beystandt  than  mit  alle  denen,  die  wir  vormöchten  etc.  Matz 
Pegaw  redte  von  der  pfenner  wegen,  so  giengen  wir  wegk. 

Hedrich  sprach,  Walttheim  thete  aach  tietst  wider  die  ordenangen 
and  regierangen  des  tals,  die  ertzbischoffe  Johannes  selig  gemacht 
hette ,  das  wnrde  sich  den  wol  finden ,  aach  bilde  in  mein  herr  von 
Magdeburg  nicht  vor  seinen  man,  and  fast  ander  rede  viel  etc. 

Uffii  sonabendt  post  Viti  (21.  Jnni)  waren  die  von  innangen  and 
gemeinheit  alle  äff  dem  rathaase ;  daselbst  möchte  in  vorgehalten  wer- 
den, das  sie  ans  pfennem  afin  donnerstagk  zavora,  als  oben  geschrie- 
ben stehet^,  äff  dem  rathaase  allen  vorbilden.  So  mochten  sie  aach 
darneben  amb  das  schos  sprechen.  Denselbigen  sonabendt,  als  sie  vom 
rathaase  gingen,  Hessen  die  bommeister  ans  pfenner  aach  heischen, 
das  wir  zu  12  bey  einander  sein  selten  etc.  Die  bommeister  brachten 
an  ans,  das  wir  den  rath  des  Schosses  mechtigen  weiten  za  nemen  in 
aUer  weyse,  als  vor  einem  jähr  genonnnen  were.  Daranff  antwortten 
wir  pfenner  and  hatten  die  bommeister,  das  sie  den  rath  bitten  wolden, 
so  fiör  aagen  were,  das  unser  narangk  and  p&nwerck  gantz  geringe 
were  und  gar  wenig  daran  ||  gehaben  möchten,  das  wir  darinne  vor-  BL168* 
sorget  möchten  werden,  so  das  neue  regiement  ie  inne  bilde,  der  pfen- 
ner solde  einen  redtlichen  vordinst  haben,  des  wir  nicht  befinden;  auch 
wnrde  es  der  rath  im  schösse  auch  wol  innen  werden,  wie  die  na- 
rnnge  itzundt  zugienge  etc.  Das  ander  umb  die  lehne,  das  dieselbige 
mit  ans  pfennem  auch  guttlichen  anstehen  möchten  als  mit  denen  von 
innangen  und  gemeinheit,  und  das  sie  uns  sonderlich  nicht  aussondem 
weiten  und  in  febrligkeit  setzen;  so  wir  inen  unsem  schos  und  pflicht 

1  Es  handelt  sich  um  das,  was  so  eben  von  S.  242  an  mitgetheilt  ist. 

16* 


244  Marcus  Si^ttendorfi. 

geben,  ist  auch  billich,  das  sie  ans  vorbitten  gegen  nnsern  gnedigen 
herrn,  das  wir  mit  unsem  gnttern  gleich*  andern  bargem  belegen 
werden  und  auch  darzn  gehandthabet  vom  rathe;  so  sie  danimb  un- 
sere herren  sindt  und  an  den  stetten  sitzen,  das  sie  vor  alle  burger 
und  einwoner  der  Stadt  bestes  rathen  sollen,  hoffen  wir,  sie  werden 
uns  darinne  auch  Vorsorgen.  Das  dritte,  so  sie  uns  ufih  donnerstagk 
obgeschrieben  (19.  Juni)  uffh  rathause  sageten,  wurde  dem  rathe  was 
schaden  entstehen  auss  diesem  irthumb  an  yorkurtzunge  ihrer  freyheit, 
gewonheite,  privilegia  oder  andern,  wolten  sie  sich  erholen  an  unserm 
leibe  und  gutte  eta 

Darauff  hatten  wir  die  bommeister,  den  rath  zu  bitten  und  zu 
werben  von  unsem  wegen,  wir  hoffeten  und  vorsehen  uns  des  nicht 
zum  rathe,  da  gott  vor  sey,  ob  inen  solche  dinge  begegnen  oder  zu- 
kommen möchten,  das  sie  den  schaden  bey  uns  wissen  solten,  angesehen 
das  wir  pfenner  der  privUegia  und  ander  freyheit  in  keynerley  weise 

nicht  zu  thunhabenund  auch  der  regierungelaut^ nicht  zu  thun  haben. 

„Darumb  mögen  wir  pfenner  darane  nicht  schult  haben,  ob  irwas<^  vor- 
geben wolt  hinder  uns,  des  wir  ie  nicht  hoffen  thun  werdet,  so  ir  uns 
B1.168^  ie  vor  der  huldunge  habt  lassen  sagen  ||  durch  Pauli  Wittembeige  und 
Hans  Seher  in  Pertram  Quetzen  hause,  unser  gnediger  herr  wolde  uns 
lassen  bey  alter  gewonheit,  freyheit,  gerechtigkeit,  privilegia,  als  wir 
die  vor  alder  gehabt  betten,  unde  auch  in  der  huldungen  zugesaget  ist. 
Darumb  hoffen  wir,  ihr  werdet  dieselbigen  auch  so  behalden  und  ver- 
tedigen,  so  ir  der  zu  thun  habet  und  wir  pfenner  nicht  ^ ;  wurde  euch  aber 
was  begegnen,  derhalben  bedürfet  ihr  alsdann  unser  worzu,  wolden  wir 
uns  bey  euch  halten,  so  viel  als  uns  zugehörte  mit  deme,  das  wir  vor- 
mechten  etc.*'  Uff  die  privilegia,  hatte  man,  wolteman  das  mit  einem 
oder  etzlichen  abehaben  und  nicht  mit  allen,  das  were  schwerlich, 
sondern  das  man  die  alle  abetrete  gross  und  klein ,  das  wolten  sie 
gerne  dulden.  Uff  solche  bitte  und  anbrengen  wardt  den  bommei- 
stem<'  gesaget,  betten  die  andern  meister  das  schos  mechtigk  von  den 
ihren  ^,  so  solten  unsere  bommeister  des  schos  von  unsem  wegen  auch 
gemechtiget  sein  etc. 

Uffn  montagk  vigilia  Johannis  Baptistae  (23.  Juni)  verkündigte 
der  rath  das  geschoss  anno  77. 

Uff  den  tagk  käme  hertzogk  Albrecht  von  Sachsen  von  Qnedel- 
burgk  wieder  täf  den  Gybichenstein,  als  er  zuvome  uff  dinstag  nach 
Viti  (17.  Juni)  von  Leiptzigk  kam  auch  uff  den  Gybichenstein,  do  wir 
pfenner  uffn  montagk  (16.  Juni)  zuvom  zum  Neuenwercke  waren  gewesen 
vor  meinem  herren  von  Magdeburg  uff  dem  tage,  so  uns  beschied^ 
was  etc. 

•  doppelt.       ^  hier  feheint  ,4er  wilkOr"  m  fehlen.      «  wep.      *  „nSoht**  fehlt.      «  ten  bora- 
meliter.      '  hier  noch  ,«20^ . 


i  Die  Herzöge  Ernst  und  Albrecht  hatten  ihrer  Schwester,  der  Aebtissin  Hedwig 
von  Quedlinburg,  versprochen,  am  19.  Juni  zu  einer  Berathun^  über  ihre  Streitigkeiten 
mit  der  Bta^'  "-bürg  einzutreffen.    Quedl.  ürkdb.  I.  S.  540. 


1477  Juli.  245 

Ufln  dinstagk*  Johannis  Baptistae  (24.  Jani)  waren  etzliche 
des  raths  frne  nff  die  borg  gefahren  zum  Gybichenstein  zn  hertzogk 
Albrechten  etc. 

Und  denselbigen  tagk  zöge  hertzogk  Albrecht  wider  gen  Leiptzigk. 
Wir  pfenner  sassen  als  arme,  verlassene  lente,  wir  hofften  nnd  ||  sorge.  B1.169* 
ten  and  satzten  nnser  heil  nnd  trost  anff  den  aUmechtigen  gott.  Umb 
die  vesperzeit  waren  die  drey  rethe  nfi  dem  ratbause ;  aber  die  pfenner» 
die  zn  den  rethen  gehorten,  waren  nicht  droben,  denn  die  worden  nicht 
geheischet.  Der  bischoff  von  Meyssen  zogk  mit  hertzogk  Albrechten 
gen  Leiptzigk^. 

Uffh  freytagk  Udalrici  (4.  Juli)  anno  77  wardt  ich  Marcos  Spitten- 
dorff  ond  Bastian  Gronheide  vorbott  bey  einer  marcke,  itzlicher  offh 
sonabendt  vor  dem  siteenden  rathe  zo  sein.  Wir  erschracken  ond  be- 
konunerten  ans  ond  wosten  nicht,  was  das  bedeoten  möchte;  denn  es 
was  so  jemmerlich  in  der  zeit,  wenn  wir  so  offs  rathaos  worden  ge. 
heischet,  so  betten  wir  lieber  gen  Leiptzigk  oder  anderswo  den  yor  den 
rath  gegangen.  Non  offh  sonabent  (6.  Joli)  liss  mich,  Marcos  Spitten- 
dorff,  der  rath  in  die  dömtze  vor  sie  heischen.  Hob  der  rathsmeister 
Hans  Heddrichs  an  oudsprachzo  mir:  „herr  rathsmeister,  onsere  herren 
haben  eoch  omb  den  willen  lassen  heischen,  die  pfände,  die  ihr  roben 
stehen  habt,  solt  ir  lösen  in  14  tagen  bey  8  marcken."  Daranff  ant- 
wortte  ich*':  „herr  rathsmeister  ond  lieben  freunde,  ich  habe  des  gel- 
des  nicht,  aoch  hoffe  ich,  ir  werdet  eoch  des  bass  bedencken.^'  Sprach 
Hedrich  wieder :  „mir  ist  nicht  anders  befohlen,  ir  werdet  euch  himach 
wol  richten*'  etc.    Gronheide  geschach  das  aoch  also  etc. 

Hans  Klage,  Glaos  Schaffstedt,  Hans  Bosse,  die  waren  anch  so  ver- 
bott.  Denen  wart  vorgehalden ,  sie  wosten  wol ,  das  fünf  pfannen  im 
Deotzschen  Borne  nicht  versehest  weren  bey  ihren  zelten,  ond  dieselbi- 
gen  finden  sich  ond  worden  non  versehest.  Wolten  sie  ||  wissen,  wie 
es  daromb  eine  gestalt  bette,  das  sie  sich  daraoff  bedechten  ond  offn  Bl.  169^ 
dinstagk  (8.  Joli)  dem  rathe  eine  antwort  wider  sagten  etc. 

Ufih  dinstagk  (8.  Juli)  waren  die  drey  oberbommeister,  als  oben 
g^chrieben  steht 3,  wider  nfis  rathaos  gegangen  ond  gesaget,  wie  es 
eine  gestalt  omb  die  fünf  pfannen  bette  des  gescbosses  halben.  So 
wolden  die  off  dem  rathaose  nicht  gnoge  haben  an  der  antworte,  die 
sie  off  das  mahl  thaten,  so  mosten  sie  alle  dreye  off  dem  rathaose 

•  hier  Uetet  die  HandMhrift  Obohllch  noch  ^riSi"      ^  »4«^**  eisinst. 

1  Um  den  JobanniBtag  verhanddlten  die  P&nner  in  der  Stadt  nochmals  mit 
dem  Bischöfe  von  Meissen.  Allein  dieser  verweigerte  ihnen  abermals  ein  schriftliches 
YerzeidmiB  der  Anklagepnncte:  „das  mein  gnediger  herre  kein  schrift  wiU  geben 
ober  sein  guther,  ists  nicht  vorpflicht.*^  Darauf  appellierten  die  Pfiümer  an  den 
Bischof^  femer  seinen  Vater,  „der  von  dembabste  zu  Rome  zu  einem  vorweser  dem 
stifte  zn  Magdeburg  gekoren^S  an  das  Capitel,  die  Stadt  Magdeburg,  die  Grafen  und 
EdeUeote  des  Erzstins.  Der  Bischot  von  Meissen  erwiderte:  „Unser  gnediger  herre 
will  sich  der  gebur  halden.  Do  hatte  der  tagk  ein  ende".  Hall.  Ghron.  in  Wernige- 
rode Bl.  287*».    Vgl  oben  S.  242. 

2  Sp.  verweist  hiermit  nur  auf  den  vorausgehenden  Satz. 


246  Marcus  SpittendorflE. 

bleiben  K  Doch  hatte  man  den  drey  bornmeistem  vorgesatzt^  das  ihrer 
itzlicher  nach  zweyen  seiner  nechsten  freunde  schickte,  die  vor  sie 
gelobeten,  sie  in  einer  zeit  wieder  einzustellen,  so  weiten  sie  sie  za 
bürgen  geben.  Die  freunde  kamen  und  sprachen  auch  mit  den  drey 
bornmeistem  und  horten  ihre  meynunge  und  weiten  sie  audi  bürgen. 
Do  mochten  die  uff  dem  rathause  uff  einen  andern  synn  fallen  und 
sagen,  sie  weren  nicht  alle  bey  einander,  das  sie  ufi  morgen  zu  achten 
widerkemen,  so  man  die  rathsglocke  wurde  leiten  etc.  Die  freunde 
kamen  uff  mittwoche  wieder  nadi  dem  abscheide.  Do  hatte  der  rath 
und  ihre  kumpen  etzliche  notarien  uffs  rathauss  geheischet  und  auch 
zugen.  So  hatte  der  rath  und  ihre  kumpen  den  freunden  vorgdialten, 
sie  weiten  in  Hanse  Bussen,  Hanse  Gingen,  Claus  Schaffstetten  za 
bürgen  geben  6  wochen,  das  sie  die  in  der  zeit  lebendigk  oder  todt 
stellen  selten;  were  die  sache  peinlich,  so  weiten  sie  die  peinlich  an. 
zihen,  were  sie  auch  börglich,  so  wolden  sie  die  burglich  halden. 
Darauff  weiten  die  freunde  sie  nicht  bürgen ;  auch  wolden  sie  selber 
in  solcher  weise  sich  nicht  bürgen  lassen  und  bleiben  uff  dem  rathanse 
B1.170*  in  der^  vierherren  domtzen;  man  was  den  ||  armen  frommen  leuten  so 
guttigk,  das  man  ihre  alter  nicht  ansehen  weite  und  hette  inen  doch 
barmhertzigkeit  oder  mildigkeit  beweyset,  als  uns  doch  der  himlisehe 
vater  underweyset  und  gelemet  hat;  sie  weiten  inen  nicht  vorgunnen, 
das  man  inen  bette  gebracht  hette,  darauff  sie  betten  gelegen,  sondern 
sie  musten  uff  den  harten  bencken  und  uff  der  erden  liegen  etc. 

Uffii  donnerstagk  Alexandri  (10.  Juli)  waren  die  parten  alle  za- 
sammen,  ein  itzlicher^  zu  seines  meistens  hauss;  den  was  vorgegeben 
von  den  meistern,  wie  sie  die  drey  bommeister  nun  uff  der  warheit 
gefrinden  betten  mit  den  vier  pfannen,  der  sie  nicht  versehest  selten 
haben,  und  sie  den  schoss  under  ihnen  behalten  betten,  und  andere 
rede  mehr.  Und  hatten  das  volck  gefraget,  ob  der  rath,  wes  vorbass 
in  den  dingen  mit  ihnen  angehen  wurde,  ob  sie  in  das  gestehen  wol- 
den. Hatten  sie  ja  geruffen,  alsdan  sie  im  anfange  auch  allwege  haben 
gethan  etc.  So  mochten  etzliche  gar  wunderliche  rede  uff  die  frommen 
lente  sagen,  man  solte  sie  beugen,  und  andere  schmeliche  böse  rede, 
des  die  frommen  leute  doch  ire  tage  nie  verschuldet  haben,  noch 
sagete  man  in  zu,  was  man  weite.    Lieber  gott,    des  lasse  dich  er- 

*  TorgMiti.      ^  dm.      «  ttzUebe. 


1  Wir  theilen  zum  Vergleich  die  Darstellung  der  Chronik  in  Wernigerode  mit: 
,^l  287^  288\  ,^tem  den  nechsten  diostaff  nach  Petri  und  Pauli  (!  1.  Juli)  .  .  . 
(wurden)  Hans  Guke,  Claus  Scha&tede,  Hans  Busse,  alle  drey  aide  bommeister, 
fenglichen  enthalden  uff  dem  ratbause  umme  der  sache  wiUra,  das  sie  bekimten, 
das  sie  das  schoss  betten  u%ehoben  von  15  hundert  pfiemnen  und  von  35  pCanneii, 
und  hatten  das  ^choss  domo  rathenyeall  oberantwort  sint  menschen  gedenckeo, 
und  hatten  alle  jar  vier  pfEinnen  schoss  inne  behalden,  das  machte  acht  Me  schock 
fid  gelt  Dar  wurden  sie  umme  gefra'^et,  wiu*  das  gelt  gebleben  were,  des  wolden 
sie  dem  rath  die  grünt  nicht  buchten,  sunder  sie  sprs^en  in  bedackten  werten, 
sie  hettens  alle  jar  heymlich  bey  den  rath  gebracht,  das  man  sich  doch  in  keinem 
register  nicht  bekomem  muchte,  das  doch  alle  jar  wert  berechent^S 


1477  JulL  247 

barmen;  wen  wur  solche  gewalt  irre  gehet,  als  hier  ist,  so  ist  das  er. 
schrecklich  zu  hören.  Ufif  den  dagk  satzten  sie  die  drey  frommen 
manne  nfi  den  therm  neben  der  wage^,  da  die  privilegia  uffe  sindt, 
darselbst  Strobartt  auch  vorzeiten  nffe  sass.  Man  sandte  inen  betten 
ufis  rathaus,  aber  man  wolde  inen  nicht  vorgunnen,  das  inen  die  wer- 
den solten.  Und  etzlicher  mochte  so  sagen:  „di^  I^^^^e  sindt  in  nichts 
nutze,  bringt  ||  inen  einen  grauen  rock,  ir  werdet  morgen  woll  andere  BL170^ 
mehre  erfahren'^  Und  mit  solchen  und  andern  worten  machten  sie 
die  leute  und  nemlich  die  pfenner  gantz  zagehaftigk  etc. 

Ufin  sonabent  yigilia  Margrethe  (12.  Juli)  nmb  6  des  morgens 
kam  der  doctor  Mertten^,  meines  herren  von  Magdeburg  cantzler,  und 
Heinrich  von  Ammendoif  ufs  rathaus;  was  ir  werp  was,  weis  ich 
nicht  Eine  rede  gingk  wol,  der  bischoff  von  Meissen  solte  Heinrich 
von  Ammendorff  zu  Leiptzigk  befohlen  haben  uffn  freyta^k  nechst  vor 
diesem  obgeschrieben  sonabendt  in  kegenwertigkeit  etzlicher  herren, 
er  solte  beschaffen  bey  dem  rathe,  das  die  frommen  leute  aus  dem  ge- 
fengknuss  in  ihre  heuser  kommen  möchten.  Hir  beschach  aber  keine 
folge,  die  frommen  leute  musten  bleiben  sitzen;  sondern  dis  gutte 
werck  thaten  und  beweisten  in  ihre  gutten  freunde  aus  Innungen  und 
gemeinheit,  die  dieses  Spiels  zu  thun  hatten,  und  Hessen  in  etzliche 
bette  uff  den  thorm  bringen  und  kein  stroh,  so  mochten  sie  sich  be- 
helfen.  Sie  vergunnten  inen  auch  nicht,  das  man  in  das  fenster  ge- 
oflhet  bette,  so  das  sie  den  tagk  betten  mögen  sehen,  so  doch  das 
fenster  mit  eysen  wol  bewaret  was,  das  sie  nicht  betten  können  entlaufen  ; 
auch  waren  die  frommen  leute  so  gutt  und  from,  da  alle  thore  weren 
offen  gewest,  das  sie  doch  nicht  weren  wegk  gegangen.  Gleichwol 
schlössen  sie  das  fenster  feste  zu  etc. 

Sich  mochten  auch  wol  etzliche  aus  den  Innungen  haben  geihget 
bey  dieser  gefangen  freunde  und  also  sagen:  „diese  dinge  tugen  so 
nicht,  fuget  euch  uffs  rathaus,  die  dingk  werden  wol  anders  etc.*'  Aber 
in  wardt  von  den  freunden  wenigk  darzn  geantwortet,  und  wolden  auch 
off  das  rathaus  nicht  gehen  und  Hessen  die  do  sitzen,  bis  das  es  gott 
anders  iugete  etc. 

P  Uffn  dinstagk  nach  Margreten  tagk  (15.  Juli)  kam  der  bischoff  BL 171  • 
von  Meyssen  zum  Gybichenstein.    Uff  mittwoch  umb  6  des  morgens 


1  Dieser  in  seinen  unteren  Theilen  noch  heut  vorhandene  Thurm,  welcher  mit 
dem  alten  Wagegebände  gränzte,  diente  bis  in  dieses  Jahrhundert  zur  Aufbewahrung 
der  reichhaltigen,  von  Dreyhaupt  benutzten  Archivaüen,  welche  zum  n^ossen  Theüe 
spurlos  verschwunden  sind.  Unserer  Stelle  zu  Folge  wird  aber  Dr.'s  Nachricht  (II. 
359),  dass  das  neue,  jetzige  Wagegebäude  an  SteUe  der  Capelle  zum  Grasehof  errich- 
tet sei,  bezweifelt  werden  müssen.  Die  neue  Wage  scheint  auf  der  Stelle  der  alten 
zu  stehen.  Für  die  Angabe  des  Frh.  y.  Hagen,  Die  Stadt  Halle  I.  258,  dass  die 
Wage  auf  dem  Platze  der  alten  CapeUe  der  h.  Anna  erbaut  sei,  kann  höchstens 
Dr.*8  (1.951)  Mittheilung  angeführt  werden.  Jener  Thurm  soll  1401  errichtet  sein, 
wird  aber  von  Sp.  nicht  „rother  Thurm''  genannt  und,  so  viel  ich  weiss,  auch  vor- 
her nicht. 

2  Dr.  Martin  Lindener,  Dr.  I.  168.  169. 


248  Marcus  Spittendorff. 

zöge  der  ratk,  aass  innangen  unde  gemeinheit  die  obersten,  die  dieser 
dinge  zu  thnn  hatten,  uff  die  bürg  etc. 

Uff  denselbigen  tagk,  uff  die  mittwoche  (16.  Juli)  uff  den  sbendt 
wol  umb  4  was  der  gleitzman  von  Gybichenstein  kommen  zu  dem 
bommeister  Gunter  Wagauen  und  gesaget,  er  solde  bestellen,  das  die 
pfenner  alle  uff  morgene  donnerstagk  umb  11  zum  Neuen wercke  sol- 
ten  sein  vor  meinem  herm.  Do  was  Günther  Wagaw  gegangen  zum 
rathsmeister  Heddrich  und  hatte  in  gefiraget,  wie  er  sieh  in  deme  solte 
halten.  Darauf  mochte  ime  geantwortt  sein  worden,  werd  der  gleitz- 
man bey  ime  gewest  und  so  geworben,  so  möchte  er  das  dem  bom- 
meister Yom  Deutzschen  Borne  sagen,  wenn  der  keme,  das  die  pfenner 
dann  so  geheischet  wurden  und  hienaus  giengen.  So  wurden  wir  den 
abendt  umb  des  segers  6  yerbott,  das  wir  uff  den  morgen  umb  10  zu 
des  bommeisters  hause  sein  solten  und  zu  elfen  zum  Neuenwercke. 

Uffh  donnerstagk  (17.  Juli)  sein  wir  pfenner  zum  Neuenwercke 
kommen ,  da  war  der  bischoff  von  Meyssen ,  Baltzer  von  Sliwen ,  her 
Mattheus  von  Plote,  doctor  Hilterman,  her  Mertten  der  cantzler,  Hein- 
rich von  Ammendorff  und  Vinzencius  und  der  rath  und  ihre  cumpen. 
Hub  der  bischoff  von  Meyssen  an:  „lieben  freunde,  so  ir  verstanden 
habt,  wie  das  der  vorblibene  handel  an  meinen  gnedigen  herm  von 
Magdeburg  gelanget  ist,  der  euch  vorgehalten  und  gelesen  ist,  darzu 
ihr  antwort  geben  solt,  ob  der  so  gesehen  sey  oder  nicht,  und  ihr  euch 
bissher  zu  antworten  gewegert  habt,  und  so  mein  gnediger  herr  nun 
durch  glaubhaftige  leute  unterweiset  wirt,  das  sich  der  handel  so  be- 
geben habe,  und  ihr  nicht  darzu  antworten  wolt,  daramb  heischet 
mein  gnediger  herr  kare  und  wandel  von  euch,  das  ihr  euch  bynnen 
Bl.  171^  acht  tagen  mit  meinem  gnedigen  herm  ||  vortraget  Auch  befindet  sicbs 
mit  den  4  pfannen,  das  die  meinem  hem  und  dem  stift  sindt  vorbal- 
den;  auch  die  beruffnnge,  die  ir  habet  gethan,  nimpt  mein  gnediger 
herr  nicht  an,  er  helt  das  auch  nicht  vor  antwort^',  und  viel  mehr 
wort  etc.  Darauff  hatten  wir  ein  gespreche  etc.  Antwortet  der  pfen- 
ner Matz  Pegaw,  der  führte  das  wort:  „gnediger  herr,  nach  deme 
uns  unser  gnediger  herr  von  Magdeburg  hat  lassen  vorhalten  den  vor- 
blibenen  handel,  wie  der  an  seine  gnade  gelanget  sey  etc.,  so  haben 
wir  unsern  gnedigen  herm  themutigUch  als  unsern  naturlichen  herren 
angeruffen  und  gebeten ,  das  uns  seine  gnade  so  gnedigk  wolde  sein 
und  uns  die  schrifte  antworten,  hofften  wir  die  alsdan  nach  notturft 
zu  vorantworten,  des  wir  uff  die  zeit  an  unsem  gnedigen  herm  nicht 
mochten  erlangen.  Darüber  erboten  wir  das  zu  billichen  uff  unsern 
gnedigen  herm  von  Magdeburg,  uff  seiner  gnaden  vater  und  uff  die 
andern  etc.  und  hatten*  ie  gehoffet,  unser  gnediger  herr  von  Magde- 
burg hette  die  erbietunge  so  angenommen,  und  was  uns  also  zu-  oder 
abeerkant  wurde  zu  thun,  so  weiten  wir  uns  ie  gehorsamlich  halten. 
Auch  so  unser  gnediger  herr  kare  und  wandel  von  uns  heischet,  hoffen 
wir,  sindt  des  nicht  pflichtigk ,  so  wir  ie  noch  nicht  zu  volkommener 

*  batte. 


1477  JolL  249 

antwort  kommen  sindt;  so  aber  die  erbitange,  die  wir  gethan  haben, 
was  uns  die  zu-  oder  abelegete,  darnach  wolden  wir  uns  ie,  wie  bil- 
lieh  ist,  halten;  nmb  die  4  pfannen,  wie  es  daromb  eine  gestalt  habe, 
das  wissen  wir  nicht  etc.  Wir  fragten  anch  vorbass,  gnediger  herr» 
ist  die  bemffange  zu  weit?  wolt  uns  zu  rorschlane  geben*.  Daranfi 
antwortte  der  bischoff  von  Meyssen:  ,,ieh  sage  nichts  daranff,  das  sie 
zu  weit  oder  nicht  ^  sey,  sondern  ir  habet  gehört  die  meynange  meines 
gnedigen  herm,  was  uns  rorbass  empholen  ist,  woln  wir  euch  anch  zu 
YorscUane  geben'^  Wyr  pfenner  hatten  nach  umb  ein  ^  gespreche  und 
hatten  mancherley  bewegnnge  dieser  dinge,  die  uns  so  vorgehalten 
wurden.  Meinten  etzliche,  das  maus  uff  meinen  herrn  von  Magdeburg 
alleine  setzte,  in  rechte  zu  erkennen. 

Darauff  meinten  etzliche  nein,  es  wer  nicht  zu  thun,  sondern  wir 
wolten  bey  der  ersten  berufftange  bleiben  etc.  ||  So  gingen  wir  noch  Bl.  172* 
einmahl  vor  den  bischoff  von  Meyssen  und  baten  noch  als  vor,  seine 
gnade  wolde  uns  vorbitten  mitsampt  dem  capittel  gegen  unsem  gnedi- 
gen herrn,  das  seine  gnade  die  erbitunge  so  u£fhemen  wolde,  was  uns 
dann  zu-  oder  abegebUliget  wurde,  wie  wir  antworten  selten  mundtlich 
oder  schriftlich,  alleine  oder  mit  den  ausswendigen,  die  mit  uns  und 
wir  mit  in  in  den  Schriften  angezogen  sindt,  so  wolden  wir  uns  gerne 
gehorsamlich  halten;  wurden  wir  denn  nicht  genugsam  antworten,  was 
wir  denn  darumb  leyden  oder  thun  selten,  das  wolten  wir  thun,  wen 
so  die  schriflie  an  seine  gnade  gelangt  weren ,  und  wurden  auch  schrift- 
lich angezogen,  und  der  schrifte  weren  so  viel»  das  wir  die  mundtlich 
nicht  getraueten  zu  vorantworten  etc. 

Darauff  sagte  mein  herr  von  Meyssen:  „lieben  freunde,  das  habe 
ich  also  nicht  geredet,  das  die  schrift  an  meynen  gnedigen  herrn  ge- 
langet sey,  mein  gnediger  herr  hat  ime  die  lassen  verzeichen,  sondern 
mein  gnediger  herr  schuldiget  euch  ^  mundtlich,  das  wil  ich  von  meinen 
wegen  Widerreden,''  und  andere  wort  mehr  etc.  Das  weis  der  all- 
mechtige  gott  wol,  ich  meyne,  do  man  uns  die  schrifte  lass,  das  werte 
wol  3  oder  4  stunden,  und  meine,  es  sindt  wol  bey  20  blettem  arx 
modus  1.  Solde  man  uns  den  mundtlich  beschuldigen,  ich  habe  nie  vor. 
nommen,  das  mein  herr  jemandts  mundtlich  beschuldiget  hette,  sondern 
uns  allen  in  gemeyne  Hess  er  uns  die  schrifte  lesen,  und  solte  doch  nicht 
in  schultweyse  angebracht  sein,  und  solten  gleichwol  kare  und  wandel 
thnn.  Sprach  der  bischoff  von  Meyssen  vorbass :  „  lieben  freundt ,  wir 
wollen  die  bitte  gerne  an  unsem  gnedigen  herrn  bringen,  das  wir  die 
aber  an-  oder«  uffnemen  wollen  oder  auch  furder  antwort  darauff  thun 
Solten,  des  sagen  wir  nicht."  Und  sprach  zum  rathe:  „lieber  herr 
burgemeister,  nach  deme  sie  euch  vorwandt  sindt,  und  ir  die  dinge 
wol  wisset,  hoffe  ich,  ir  werdet  sie  so  halden  und  haben,  ||  uff  das  mein  Bl  172^ 

•  M  die  bernlRuigen  zu  weit  wolt,  tob.         ^  lohts.      ^  im.      ^  anoh.      "  ander. 

i  Vgl.  oben  S.  230. 


250  Marcus  Spittendorff. 

gnediger  herr  an  io  bekomme,  so  viel  sich  gebort^'  Sprach  Heddricb: 
yjgnediger  herr,  wir  wollen  mit  den  nnsem  daraafT  rathen,  wen  wir  o&s 
rathaos  hommen.^    So  gingen  wir  wegk  etc. 

Hie  wurden  die  pfenner  alle  uffs  rathaus  geheischet 

ÜSn  dinstag  Maria  Magdalene  (22.  Juli)  waren  wir  pfenner  alle 
ufi  dem  rathause,  so  geschach  uns  vorhält,  ob  wir  uns  in  einer  gatte 
weiten  vortragen  mit  unserm  gnedigen  herm  und  mit  dem  rathe,  sie 
wolden  der  dinge  ein  ende  wissen.  So  besorgten  sie  auch,  worden 
wir  nns  noch  nicht  anders  schicken,  so  möchte  dem  rathe,  der  Stadt 
und  nns  allen  ein  mercklicher  schade  an  Privilegien,  an  freyheit  und 
altem  herkommen  daraus  entstehen,  das  noch  bisher  nicht  noth  hette. 
Nun  stunden  die  thore  noch  alle  offene,  wolden  wir  uns  noch  schicken, 
es  solte  noch  vor  uns  allen  sein,  sie  weiten  einen  itzlichen  sonderlich 
heischen  und  seine  meynunge  vomemen.  So  giengen  wir  auss  der 
dömtzen,  und  war  niemandt  unter  uns,  der  umb  ein  gespreche  bitten 
wolte.  Do  wir  aus  der  dömtzen  kamen,  tratten  etzliche  unter  uns  vt 
sammen  und  baten  ihrer  viere,  die  vor  den  rath  gingen  und  baten,  das 
wir  ingesambt  möchten  antworten.  Das  mochte  uns  aber  so  nicht 
widerfahren,  sondern  ich  Marcus  Spittendorff  wardt  von  stundt  geheischet 
vor  das  erste,  ich  giengk  vor  sie.  Hedrich  hübe  an:  „wir  haben  euch 
umb  den  willen  alleine  geheischet,  etzliche  sagten,  wurde  man  itzlichen 
insonderheit  fragen,  so  wurde  man  wol  hören,  was  ein  itzlicher  geneiget 
were;  darumb  fragen  wir  euch,  ob  ir  euch  mit  unserm  gnedigen  herm 
und  dem  rathe  in  einer  gutte  wolt  vortragen,  das  wir  das  von  euch 
mögen  wissen.^'  Antworte  ich,  Marcus  Spittendorff:  „ersamen,  lieben 
herren,  wider  meinen  gnedigen  herm  und  den  rath  wil  ich  ie  nicht 
sein  und  bitte  auch,  ir  wollet  mich  gegen  seine  gnade  vorbitten,  das 
es  meinen  ehren  nicht  zu  nahe  sey.^'  Darauff  sprach  Hedrich:  „wir 
BI.178*  wolden  ie  nicht,  das  niemandts  an  ||  seinen  ehren  zu  nahe  sein  solte" 
etc.  Aber  Ciliax  Berwalt  meinte  und  sprach:  „die  bitte  sindt  nicht 
anzunemen,  herr  rathsmeister ,  er  wil  eine  zusage  von  euch  haben.*' 
Hans  Laub  fiel  Berwalde  bey  mit  werten  und  spräche,  ob  ich  meinte, 
das  sie  partisch  solten  erkant  werden,  sie  weren  des  mit  dem  ertz- 
bischoffe  Johannes  selig  so  ein  gewest,  darumb  gedechten  sie,  ihre  ehre 
und  glimpf  auch  zu  vortedigen,  hette  iemandt  wa«  gethan,  der  wurde 
das  gewar  werden  etc.  Ich  hatte  noch  einmahl  als  vor.  Do  sprachen 
sie  darumb ,  und  ich  tratt  auss.  So  bischen  sie  mich  wider  und  hilten 
mir  noch  vor  als  im  ersten,  das  ich  ia  oder  nein  sagete  oder  trette  auss 
der  dömtzen,  so  wolden  sie  einen  andern  heischen.  Ich  antwortte  noch 
als  vor  im  ersten  und  sprach  darbey:  „lieben  herrn,  ich  halte  mich  ie 
gehorsamlich.'^  Do  sprach  Heddricb:  „so  gehet  zu  hause  und  wartet 
des  euern." 

Darnach  wart  immer  einer  nach  dem  andern  geheischt  und  gaben 
nns  alle*  in  die  gutte. 

Gantz  kortz  als^  irer  kaume  6  oder  8  oder  mehr  ungefehrlich  vor 

*  itllen.      ^  Otfts  kortx  all. 


1477  Juli  261 

dem  rathe  gewest  waren ,  do  kam  scbencke  Jorge  ^^  herr  Matthens  von 
Plote,  meins  gnedigen  herm  doctor  and  Vincentios  von  der  borg  ge- 
fahren vor  das  rattiaoss  and  giengen  hienaaff  in  die  domtze  nnd  satz- 
ten  sich  bey  sie  and  sahen  and  horten,  wie  man  mit  ans  ombhielte, 
das  sie  vieleichte  so  haben  wolden.  Damach  amb  eine  weile  fahren 
die  gewaltigen  wieder  äff  die  barg.  Do  nan  der  rath  abegingk,  möch- 
ten etzliche  sprechen ,  wir  meinten,  es  solde  sich  anders  gefunden 
haben,  aber  sie  mögen  gewamet  sein.  Haben  die  ihre  rede  wol  ge- 
meint, so  belohne  in  das  gott  der  allmechtige,  haben  sie  das  aber 
anders  gemeint,  so  vergebe  in  das  gott  der  allmechtige.  Nan  äff  den 
nachmittagk  zogen  sie  aaff  die  barg  und  andere  tage  auch  and  moch- 
ten dedingen,  aber  keiner  von  den  pfennem  was  darbey  etc. 

II  Uffn  donnerstagk  vigilia  Jacobi  (24.  Juli)  amb  9  foren  sie  auff  Bl.  173 
die  barg  äff  zwejen  wagen,  nach  12  kamen  sie  wieder.  Was  nun  die 
meynange  war,  oder  woraafi  die  dinge  äff  den  tagk  in  solcher  weyse 
vorgenommen  worden,  das  ist  dem  allmechtigen  gott  behaut,  der 
fuge  diese  dingk  zum  besten  nach  unser  schien  sehligkeit  Wir  gaben 
uns  dammb  in  die  gutte  und  leden  höhn  und  spott,  das  wir  ie  nicht 
weiten,  das  der  Stadt  freyheit  von  unsert  wegen  solte  vorgeben  werden, 
als  sie  uns  doch  vorbilden;  wir  pfenner  haben  auch  keins  nicht  ver- 
geben, es  kans  auch  mit  warheit  niemandt  über  uns  sagen  etc. 

Ufin  donnerstagk  vigilia  Jacobi  (24.  Juli)  zu  mittemacht  wardt 
das  schlos  vor  Quedelburg^  eingenommen  und  bemant  und  auch  ge- 
speiset von  den  fursten  von  Sachsen  und  dem  landtgraffen  von  Dorin- 
gen;  die  manglunge  gingk  ein  ebene  weyle  zuvorne,  so  schickte  der 
bischoff  von  Halberstadt ^  etzliche  die  seinen  bey  die  fursten.  Hertzogk 
Fridrich  von  Braunschweigk  mochte  auch  darzwischen  arbeiten^,  das 
man  meinte,  es  solde  nicht  noth  haben,  aber  es  wardt  gar  heimlich 
beygebracht  etc. 

Uff  mittwoch  nach  Jacobi  (30.  Juli)  kamen  etzliche  trabanten  und 
aach  reysigen  aus  dem  lande  zu  Meyssen,  von  Delitzsch^  Zerbick  und 
Bitterfeldt  und  auch  faste  wagen,  die  selten  nach  Quedelburg,  als  das 
gerichte  gros  was,  das  die  fursten  von  Meyssen  gros  volck  zusammen 
hatten  und  weiten  vor  Quedelburg  und  in  das  stift  zu  Halberstadt. 

Uff  die  obgeschriebene  mittwoche  (30.  Juli)  kam  hertzogk  Wilhelm  von 
Braunschweigk  wol  mit  70  pferden  gen  Halle  und  uffn  donnerstagk 
(31.  Juli)  reit  er  gen  Leiptzigk  zu  den  fursten,  und  die  rede  gingk,  er 


1  Schenk  George  Ton  Tantenburg,  welcher  auch  sonst  in  der  ümge- 
btmg  des  Erzbischofe  erscheint,  Dr.  I.  107.  109. 

3  üeber  die  Eimiahmo  der  Stadt  sind  die  im  Quedlinburger  Urkundenbuche  S. 
462  ff.  gedruckten  Berichte  der  sächsi&chen  Herzöge  an  den  Landgrafen  Wilhelm  von 
Thüringen  zu  vergleichen. 

3  Gebhard  v.  Hoym  1458 — 1479,  wo  er  resignierte.    Er  starb  1484. 

*  Herzog  Friedrich  der  jüngere  von  Br. — L.  versprach  dem  Bischof  Geb- 
hard von  Halberstadt  und  auch  der  Stadt  Quedlinburg  Hufe.  QuedlUrkdb.  L  S* 
552,  559. 


252  Marcus  Spittendorff. 

wolde  die  herfart  gerne  wider  wenden ,  das  es  zu  dedingen  möohte 
kommen^  etc. 
BL174*  Ufifh  freytagk  Petri  (1.  August)  nach  mittage  was  der  rath  und  || 
die  30  manne,  die  sie  in  diesen  irthumb  zu  ihnen  hatten  gezogen,  uff 
dem  rathause.  So  waren  der  frommen  leute  freunde,  die  uff  dem  torme 
sassen,  ufi  dem  rathause  unde  hofften,  sie  wolden  sie  doch  in  ihre 
behausunge  bringen;  aber  es  geschach  nicht,  sie  liessen  den  freunden 
sagen,  sie  künden  sich  uff  das  mahl  nicht  vortragen  etc. 

Uffh  sonabent  S.  Stephans  abende  (2.  Aug.)  in  der  emde  des  mor- 
gens fiiie  umb  6  lies  der  bommeister  Claus  Polcke  und  die  andern 
bommeister  beyde  mit  im  die  pfenner  vorbotten,  das  sie  von  stundt  zu 
7  zu  des  bommeister  hause  sein  soiten.  Das  beschach;  aber  der 
pfenner  waren  gantz  wenigk.  Der  bommeister  Claus  Polcke  hub  an, 
Guntter  Wagaw  stundt  bey  ime:  „lieben  gewercken,  der  rathsmeister 
Hans  Heddrich  hat  uns  befohlen  von  des  raths  wegen  an  euch  zu 
bringen,  wie  das  sie  am  nechsten  uf  der  bürg  sindt  gewest,  so  hat 
inen  der  bischoff  ron  Meyssen  vorgehalten,  wie  das  meinem  herren 
von  Magdeburg  etzliche  pfannen  im  Deutzschen  Born  von  der  lehn 
soiten  entwant  sein,  daramb  begerte  er,  das  der  rath  wolde  bestellen, 
das  die  pfenner  alle  die  gutter,  die  sie  besatzt  betten,  und  von  weme 
die  ein  itzlicher  bette,  in  Schriften  vorzeichnet  weiten  geben,  uff  das 
seine  gnade  desto  bas  in  künde  möchte  kommen  etc.'*  Darauff  mochten 
die  von  Innungen  und  gemeinheit,  die  draussen  waren,  geantwortet 
haben,  solchs  were  nicht  zu  thun,  dann  es  hette  sich  gar  mancherley 
umb  die  besatzten  gutter,  etzlicher  pfenner  hette  gutt  von  dreyen,  von 
vieren  oder  von  fünf  herren  oder  noch  von  mehr,  auch  vorbeutete  etz- 
licher manch  gutt  umb  ander,  das  es*  gar  schwerlich  bey  weilen  zu 
finden  stunde,  und  doch  gleichwol  wurde  das  gutt  gerade,  darumb 
stunde  das  nicht  zu  thune  etc.  So  hatte  der  bischoff  von  Meyssen  das 
Bl.  174  b  lassen  bleyben  und  gebeten,  das  man  im  die  lehntaffel^  ||  vorzeichnet 
geben  wolde  oder  eine  ausschrift  etc.  Dorauff  sagten  uns  die  bom- 
meister beyde  obgeschrieben  also:  „der  rath  mitsampt  den  meistern 
und  den  30  mannen,  die  sie  under  sich  gemacht  hatten,  die  weren  des 
eins  und  wolden  unserm  gnedigen  herm  von  Magdeburg  eine  abe- 
Schrift  der  lehntaffeln  geben ,  doch  allso  bescheiden ,  das  in  zuerst  zu- 

»  iat. 


^  „sein  Ueb  hat  an  unB  gesonnen  und  mit  vleis  gebeten  ym  zcwuschen  dem 
bischofi  von  Halbirstat  und  uns  zcu  teidigen  vergönnen,  und  das  wir  im  darinne  ge- 
horchen und  volgen  und  unsem  heerzcogk  doruff  zu  gi^n  lassen/'  Die  Herz^ 
Ernst  und  Albrecht  von  Sachsen  an  den  Landgrafen  Wilhelm  von  Thüringen  im 
Felde  bei  Merseburg  am  2.  Aug.    Quedl.  Urkdb.  I.  571. 

2  Die  Lehntafel  bildete  noch  in  späteren  Jahrhunderten  ein  aus  Wachstafeln 
bestehendes  Buch,  in  welches  die  Eigenthttmer  der  Solgüter  eingetragen  wurden;  sie 
war  also  geradezu  das  Grundbuch  des  Thals.  Beste  dieses  Grundbuches  aus  den 
Jahren  1656.  1715  und  1768  hat  Wattenbach  in  den  N.  Mittheil.  Bd.  XI. 
444—460  veröffentlicht,  üeber  die  Festlichkeiten  bei  der  Erneuerung  oder  Ergän- 
zung der  Lehntafel  vgl.  Lud  ewig,  Gel.  Anzeigen  1784  S.  316—318. 


1477  August  258 

gesaget  wnrde  von  seiner  gnade  wegen,  das  ein  solches  nnschedtlich 
solte  sein  dem  rathe  nnd  der  Stadt  und  den  clöstem,  altaren,  pristem 
und  allen  bürgern  nnd  eime  itzlichen  an  der  treaen  handt,  an  der  be- 
sambten  lehn  und  an  alten  herkommen ,  freyheiten  nnd  gewonheiten, 
das  das  niemande  zu  schaden  kommen  solde  etc.  So  ihnen  die  zusage 
geschehe,  so  weiten  sie  eine  abeschrift  der  lehntaffel  von  sich  reichen 
nnd  sonst  nicht  etc." 

Die  von  Innungen  nnd  gemeinheit  waren  nff  denselbigen  morgen 
fme  zusammen,  ein  itzlicher  zu  seines  meisters  haus,  denen  wurden 
diese  dingk  auch  vorgehalten,  ehe  denn  uns  pfennem.  So  gaben  die 
ihren  willen  und  volwort  darzu  etc.  Do  wir  pfenner  diss  horten  und 
Vornamen,  Hessen  sich  etzliche  beduncken,  es  were  ein  schwer  stucke 
nnd  hette  auch  wol  in  sich,  das  maus  gar  woll  berathen  möchte,  den 
es  were  zu  besorgen,  dar  mochte  mehr  nachfolgen.  Doch  kunien  sie 
nicht  darwider,  do  sie  des  alle  eins  wurden,  und  gaben  den  bom- 
meistem  diese  antwort:  „der  rath  sindt  unsere  herm  und  sitzen  an 
den  stedten,  das  sie  sollen  vor  die  Stadt  und  vor  alle  ein  woner  der 
Stadt  das  beste  rathen;  so  versehen  wir  uns  des  auch  zu  in,  das  sie 
das  thun  werden''.  Wir  hatten  auch  die  2  bommeister  vor  unser  obersten, 
die  dan  gefencklich  sassen,  das  sie  die  kegen  dem  rathe  vorbitten 
wolden,  das  sie  in  ihre  heuser  kommen^  möchten.  Antwortten 
die  bommeister,  der  bischoff  von  Meyssen  hette  zweymahl  vor  sie  ge- 
beten; auch  sprach  Guntter  Wagaw,  der  rath  wers  am  nechsten  frey- 
tage II  eins  gewest,  das  sie  in  ihre  heuser  kommen  solten,  so  were  es  B1.175^ 
doch  von  den  andern  verworfen  etc.  Wir  baten  auch,  das  uns  der 
rath  Vorsorgen  wolte  gegen  unsem  gnedigen  herm  mit  der  lehn,  so 
die  faste  in^  langen  vorzogk  gestalt  wurde,  das  es  mit  uns  pfennem 
auch  ungefehrlich  mödite  anstehen,  als  mit  den  andern.  Sprachen  die 
bommeister,  sie  wolden  das  geme  an  den  rath  bringen  etc. 

Uff  den  obgeschrieben  sonabendt  (2.  Aug.)  kam  hertzogk  Wilhelm 
von  Braunschweigk  wider  von  Leiptzigk  von  den  fursten  und  mochte 
nicht  gross  erlanget  haben  ^ ,  sondem  es  war  hie  in  der  stadt  bestalt, 
das  uff  denselbigen  tag  ^  durchzihen  solten  etzliche  herfartsleute  etc.  Do 
der  seger  bey  8  oder  9  was ,  kam  graff  Burckhartt  von  Barbey  mit 
seinem  volcke  zu  pferde,  zu  ftisse  und  auch  mit  wagen  und  schlüge 
seine  zeit  uff  vor  das  Glausthor  bey  Oimmeritz  neben  der  herren  vom 

*  Hkommen**  doppelt.      ^  ,4n'*  doppelt.      ^  n^*^  tebli. 


^  Nicht  ganz  so  abMig  drücken  sich  die  Herzöge  £m8t  und  Albrecht  in 
ihrem  Schreiben  vom  2.  Aug.  aus  dem  Feldlager  bei  Merseburg  an  den  Landgrafen 
Wilhelm  von  Thüringen  aus:  „also  haben  wir  im  zeugesagt,  das  wir  seiner  Ueb 
zcn  willen  (W.  von  Br.)  mit  arbeit  kegin  des  stiftts  slosz  und  steten  vor  sonabindes 
vigilien  Laurencü  weiten  stille  stehin;  darbey  ist  es  pHben^*.  QuedLUrkunden- 
buchL  S.  571.  Herzog  Wilhelm  der  Aeltere  (der  Siegreiche  oder  Gotteskuh)  geb. 
1400,  gest.  25.  Juli  1482,  war  aus  dem  mitleren  Hause  Braunschweig.  Er  hatte 
in  der  TheUung  1482  Calenberg  erhalten,  erbte  sp&ter  auch  GOttingen  und 
Br.-Wolfenbüttd. 


2S4  Marcos  Spittendorfi. 

Neaenwercke  schaffhoffe  K  Do  der  seger  bey  1 1  was  zn  mittage,  Imben 
die  wagen  an  zn  kommen  und  durch  die  stadt  zu  &hren  zu  dem 
steinthore  yn  über  den  schiam  gleichwegk  zum  Giausthore  wider  an» 
uff  die  grosse  wiese  des  raths,  da  lagerten  sie  sich.  Und  der  wagen 
waren  vier  schock  und  etzliche  übrige,  so  waren  auch  woU  bey  ete- 
liehen  wagen  2  man  oder  bissweilen  3  man,  die  darauff  sassen.  Dar- 
nach gingen  wol  2000  trabanten,  endliche  gesellen,  und  beynahe  alle 
blancke  butte  und  krebisse,  und  ye  zwen  und  zwen  bey  einander;  son- 
dern eine  oder  zwo  parten  gingen  3  bey  einander  und  hatten  ihre 
bantzer,  darnach  ketten,  bey  300  reysege  wol  gehamischt.  Das 
werthe,  biss  der  seger  2  hatte  geschlagen.  So  schlugen  sie  das  beer 
uff  der  grossen  pfingstwiesen  uff^,  da  lagen  sie  die  nacht;  wer  hau 
und  holtz  oder  geweyde  da  hatte,  die  namen  des  nicht  frommen  etc. 
Bl.  175^  II  Uff  den  sontagk  (3.  Aug.)  frue  brachen  sie  auff  und  zogen  nach 

Eyssleben  etc. 

Ufi  d^  sontagk  Stephani  (3.  Aug.)  nach  mittage  lautte  man  die 
rathsglocke;  der  rath  und  die  30  manne  und  die  aus  den  alten  rethen 
waren  uff  dem  rathause  ane  die  pfenner,  als  ich  gleube  etc. 

Uffn  montagk  darnach  (4.  Aug.)  riette  Karle  von  Eynhansas,  Peter 
Schaffskopff,  Hans  Polcke  der  bommeister,  der  stadtscbreyber  Michell 
Marschalck  gen  Bemburgk  kegen  die  von  Magdeburg  zu  tage  etc. 
Hedrich  bleib  daheime  etc. 

Uff  den  vorgeschriebenen  sonabent  S.  Stephanstage  zu  abent 
(2.  Aug.),  do  die  von  Innungen  und  gemeinheit  bey  einander  waren  ge- 
west  zu  ihres  meistens  hause,  da  man  ihnen  den  vorhielte  umb  die 
abeschriit  der  lehntaffeln,  die  meinem  berm  zu  schicken,  mochte*  doch 
gesagt  sein,  der  rath^  bette  ihrer  4  geschickt  zu  dendrey  bommeistem, 
die  uffn  torme  sassen  also  getenglicben.  Der  rath  Hesse  sie  noch  fragen 
umb  den  schätz,  den  die  pfenner  betten,  denn  in  käme  vor,  das  wir 
gar  eine  grosse  summa  geldes  bey  eynander  selten  bau;  wolden  sie  in 
nun  das  ofienbahren,  wolden  sie  gerne  von  inen  hören ;  weiten  sie  aber 
nicht,  so  wolte  man  sie  von  einander  setzen  und  einen  itzlichen  so 
lassen  fragen,  das  er  wol  wurde  sagen,  wie  es  darumb  were  etc. 
Darauff  hatten  die  drey  bommeister  geantwortet  nach  solchen  werten: 
„ihr  habt  uns  fast  in  grosser  verdacht  und  meinet,  wir  haben  grosse 
verborgene  schetze;  solche  meinunge,  die  ir  zu  uns  habt,  befeien  wir 
dem  aUmechtigen  gotte ,  der  weis  das  wol ,  der  wirdt  das  richten  an 
tms  und  auch  an  euch  zum  jüngsten  tage;  sonderlich  nicht  wissen 
wir^  keinen  schätz,    den  die  pfenner  vorborgen  betten,  sondern  das 

•  mochten.      »»  „T»th"  fehlt,      c  ^^y^fr**  fohlt. 


1  Die  Schäferei  auf  dem  Vorwerk  Gimritz,  Dr.  H.  403. 

3  Es  gab  auch  später  nodi  zwei  Pfingstwiesen  (Dr.  IL  332),  eine  grosse  und 
eine  kleine;  auf  der  kleinen  stand  im  16.  Jahrb.  nach  Kresse*s  Ann.  m.  194^  die 
Pulvermühle;  beide  lagen  links  von  der  nach  Eisleben  führenden  Strasse.  Vgl. 
vom  Hagen.  a.a.  0.  I.  262.  Dr.n.  571.  Die  grosse  Rathswiese  liegt  in  der  Aue 
bei  PassendorL 


U77  Ai«DSt  2S5 

unser  sdialz  gewest  ist,  wisset  ir  wol»  das  habet  ir  uns  genommen, 
dainber  mOget  ir  nns  thnn,  was  ir  wollet  etc'^  Aber  sie  kamen  gleich- 
wol  noch  nicht  anss  dem  gefencknisse,  wiewol  sie  hatten  gesaget,  dar 
geschehe  ||  grosse  bete  vor  sie,  so  weren  sie  des  eins  nnd  wolden  sie  B1.176' 
lassen  kommen  in  ihre  henser;  es  begab  sich  aber  nicht  also.  Ich 
hörte  sagen,  doctor  Panl  Bosse  solde  zwir  bey  den  forsten  zu  Leiptzigk 
sein  gewest  imd  hatte  anch  sohrifte  bracht,  aber  es  half  wenigk  etc 

U£fh  dinstagk  nach'  Dominici^  (5.  Aug.)  vor  mittage  was  doct<Mr 
Paol^  nnd  andere  ihre  freunde  nff  dem  rathaose  nnd  betten  die  ge- 
langten gerne  in  ihre  henser  gebracht  Ton  dem  thorme;  aber  sie  er- 
langeten  nichts,  sondern  sie  hissen  sie  nff  den  nachmittagk  wider  kom- 
men. So  wolden  sie  die  andern  vorbotten,  die  der  dinge  mit  ihn^  m 
thnn  betten.  Doctor  Panl  was  mit  in  alleine  vor  dem  rathe  gewest  in 
der  dömtzen  und  nicht  die  freunde  nnd  hatte  in  gesaget ,  dem  rathe, 
er  were  gewesen  bey  dem  bischoffe  von  Meissen  zum  Gybichenstein, 
der  bette  im  gesaget,  wie  das  etzliche  des  raths  bey  ibme  anff  der 
bnig  weren  gewest,  tmd  so  betten  sie  underlangk  der  gefangenen  anch 
gedacht  nnd  auch  gesaget,  sie  wolden  die  gefangenen  ufl  den  obge- 
schribenen  dinstagk  auss  dem  gefengnusse  in  ihre  henser  lassen  kom- 
men, nnd  so  solte  der  bischoff  von  Meyssen  doctor  Paul  befohlen 
haben,  das  er  nffs  rathaus  solde  gehen  und  werben  und  auch  vor  seine 
freunde  bitten  etc.  So  war  doctor  Paul  die  antwort  worden,  sie  wei- 
ten die  andern,  die  des  mit  ihn  zu  thnn  betten,  uff  den  nachmittagk 
besenden  und  ime  eine  gnttliche  antwort  geben.  Da  hatte  doctor  Paul 
bey  die  freunde  bestalt  und  hatte  inen  diese  rede  lassen  sagen  und  sie 
gebeten,  das  sie  uff  den  nachmittagk  weiten  uffs  rathaus  gehen  nnd 
vor  die  ge&ngenen  bitten.  Die  freunde  giengen  hin  auff  das  rathauss, 
der  rath  mit  den  andern,  die  sie  zu  inen  gezogen,  waren  droben  etc. 
Und  letzt  wurden  die  freunde  vor  den  rath  geheischet  und  ihn  wardt 
gesaget,  das  doctor  Paul  Busse  vor  die  gefangenen  bette  gebeten  nnd 
d^bey  II  gesaget,  sie  betten  dem  bischoffe  von  Meyssen  zugesagt,  sie  Bl.  176^ 
wolten  sie  uff  den  tagk  in  ihre  henser  lassen  kommen.  Solche  zusage, 
die  sie  dem  bischoffe  selten  gethan  haben,  da  wüsten  sie  nicht  von, 
sondern  die  uff  der  bürg  gewest  weren,  getraueten  sich  wol  zu  vor- 
antworten; ein  solches  zu  sagen  hinder  Innungen  und  gemeinheit  dem 
bischoffe  von  Meyssen  stunde  in  auch  nicht  zu  tbune,  sondern  sie 
möchten  wider  heim  gehen,  sie  künden  in  uff  das  mal  nicht  wyther 
sagen.    So  haben  die  vieleichte  an  den  bischoff  von  Meyssen  wollen 

*  ,,nfteh"  ist  «igftnzt.       ^  ttune. 


^  Der  Tag  des  heiligen  Dominicas  war  der  4.  Aug.,  welcher  in  diesem  Jahre 
auf  den  Montag  fiel    In  der  Handschrift  steht  übrigens  „Dominice". 

^  Der  Propst  des  Morizklosters  Paulus  Bussius  (Bussenius?)  aus  der  hallischen 
Familie  der  Busse  (Bansen?),  decretorum  doctor,  war  nach  Dreyhaupt  Rath  des 
Erzbischofe  Johannes  gewesen.  Schon  in  diesem  Jahre  scheint  er  die  Propstei  nicht 
mehr  verwaltet  zu  haben;  er  starb  1478.  Dreyhaupt  I.  745.  n.  599.  u.  BandIL 
(GeneaL  Tab.  S.  10). 


256  Marcos  Spittendorff. 

bringen  die  rede  doctor  Panls ,  ob  der  unrecht  vomommen  hette  den 
bischoff  von  Meyssen,  das  der  rath  and  die  andern  solchen  verdriss 
darinne  namen,  oder  wie  es  zukam,  denn  es  was  uff  den  sonabendt 
obgescbrieben  in  etlichen  pfarren  gesagt,  der  rath  were  des  ein,  sie 
woiden  sie  in  ihre  heuser  kommen  lassen,  und  hier  wider  wante 
sichs  etc. 

Uff  mittwoche  (6.  Aug.)  stund  das  fenster  am  thorme  zu,  da  die 
getangenen  sassen,  bis  nach  9  schlegen  des  segers.  Darbey  mochte 
man  mercken,  das  die  bitte  doctor  Pauls  den  armen  leuten  nicht  sehr 
hulflich  was,  den  zuvome  schloss  man  inen  das  fenster  uff  des  moi^ns, 
wen  der  seger  hatte  iunfe  geschlagen  etc.  Der  bischoff  von  Meyssen 
war  gen  Magdeburg  gezogen,  so  blieben  sie  noch  sitzen  etc. 

Der  stadtschreyber  reit  gen  Magdeburg,  so  mochte  er  bey  dem 
bischoffe  von  Meissen  dar  gewesen  sein  etc.,  und  ufih  dinstagk  nach 
Laurentii  (12.  Aug.)  mochte  der  stadtschreyber  dem  rathe  einen  briff 
geantwortet  haben  von  dem  bischoffe  von  Meyssen,  das  er  doctor 
Paul  solchs  nicht  befolen  hette  an  den  rath  zu  bringen,  darumb  hette 
er  den  rath  zu  milde  berichtet  in  der  bitte,  die  er  uffn  sonabendt,  als 
hier  vorgeschrieben  stehet  i,  gethan  hat  etc.  mit  mehr  werten.  So 
gieng  die  rede,  das  es  solde  gesehen  sein  etc. 

Uff  den  dinstagk  nach  Laurencii  (12.  Aug.)  sagte  man  wahrhaft 
Bl.  177*^  tigk,  das  sich  der  bischoff  von  ||  Haiberstadt  mit  den  fursten  von 
Sachsen  geeint^  hette,  und  die  Stadt  Quedelburg  hette  sich  langest  ge- 
geben S;  kurtzlich  do  sie  die  bürg  einnamen,  hatte  sich  die  Stadt  auch 
gegeben,  die  forsten  hatten  den  rolandt  daselbst  zu  Quedelburg  auch 
lassen  niederwerfen  und  uff  stucke  zuhauen.^  Die  obersten,  die  da 
weck  waren,  der  heuser  und  gutter,  das  sie^  noch  da  hatten,  möchten 
sie,  die  gewaltigen  der  fursten,  gebeutet  haben.  So  ging  die  rede  hie 
zu  Halle  etc. 

Uffh  donnerstagk  vigilia  Assumptionis  Mariae  (14.  Aug.)  waren 
die  6.  bürgen  abermals  umb  die  drey  gefangenen,  nemlich  umb  Hans 
Klugen,  Claus  Schaffstedt,  Hans  Busse.  Do  hatte  der  rath  den  bui^n 
dis  vorgehalden  nach  der  ersten  weyse,  das  sie  sich  solden  bedencken 

•  sieh. 


1  Vgl  oben  S.  255flf: 

^  Vgl.  die  Urkunde  des  Bischöfe  Gebhard  yom  10.  Aug.  1477,  in  welcher  er  seine 
Aussöhnung  mit  den  Herzögen  Ernst  und  AlbiHsclit  von  Sachsen  bekennt,  im  Quedl. 
Urkundenbuche  Bd.  I.  S.  582  ff. 

s  Die  Einnahme  &nd  in  der  Nacht  vom  23.  zum  24.  Juli  statt.  Vgl.  den  Bericht 
des  Quedl.  Urkundenbuchs  Bd.  I.  S.  563. 

^  Die  durch  die  Urkunden  nicht  beglaubigte  Thatsache  wird  auch  von  Voigt, 
Geschichte  des  St.  Quedlinburg  II.  405  bestätigt.  „Der  Roland,  der  an  der  Ecke 
des  RathauseSt  wo  noch  jetzt  das  Halseisen  ist,  gestanden  hatte>  wurde  umgeworfen 
und  in  Stücken  zerschlagen.^  Die  bis  in  die  neueste  Zeit  auf  dem  Rathshofe  lie- 
genden Trümmer  sind  erst  im  J.  1869  durch  den  Magistrat  von  neuem  zusammen- 
gefügt worden.  Das  Denkmal  wurde  darauf  und  zwar  an  der  alten  Stelle  wider 
au%erichtett 


1477  Anglist  257 

zwischen  sooabendts,  ob  sie  ihre  frennde  wolten  borgen,  sempilich  in 
ihre  henser  zu  gehen  und  die  sachen,  die  der  rath  zu  ihnen  wurde 
haben,  ob  die  peinlich  oder  barglich  erkant  wurden,  nnde  nff  welchen 
tagk  dann  der  rath  sie  wider  hische,  das  sie  sie  dann  wider  stellen 
selten,  hieraoff  solten  sich  die  frennde  bedencken. 

üff  den  obgeschribenen  donnerstag  (14.  Ang.)  Vormittage  waren 
die  pfenner  in  ihrem  besten  hämische  zu  des  oberbommeiBters  hans, 
und  die  von  innnngen^  und  gemeinheit  desgleichen  zu  ihrer  meister 
hauss  ein  itzlich  theil.  Der  rath  käme  zu  den  pfennem  und  besach 
den  hämisch  und  sagte,  mein  herr  von  Magdeburg  hette  dem  rathe  ge- 
schrieben umb  etzlich  boffewerck  und  auch  umb  trabanten;  so  weren 
sie  des  ein  und  wolden  sich  damach  schicken  und  meinem  herm  zu 
willen  das  ausrichten.  So  betten  sie  den  pfeunern  30  trabanten  gesatzt, 
das  wir  uns  darnach  wolten  richten  und  in  bereitschaft  sitzen,  wen 
man  geböte,  das  wir  dan  bereit  wem;  auch  wer  selber  nicht  zihen 
wolde,  der  möchte  einen  mythen.  Auch  gingk  der  rath  zu  allen  parten, 
den  was  auch  |i  itzlichem  theile  eine  zahl  gesatzt  vom  rathe.  Der  BL 177  ^ 
rath  brachte  auch  an,  wie  das  sie  wol  mehr  pferde  bedorften,  so 
weren  sie  in  meynung,  noch  etzliche  pferde  zu  setzen  unsern  burgem, 
aber  nicht  viel,  15  oder  20  pferde,  uff  das  ja^  niemandt  gros  be- 
schweret werden  solte,  und  damach  ufi  ein  ander  jhar  solte  man 
andern  burgem  <^  dann  setzen  und  diese  entledigen  etc. 

Daramb  solten  wir  sprechen  und  dem  rathe  eine  antwort  wieder 
lassen  sagen  bey  den  bommeistem.  Auch  geben  etzliche  ihre  schos 
schwerlich,  das  halbe  jähr  were  schir  wegk,  so  betten  sie  gar  wenick 
schoss  uff  dem  rathause  noch  empfeingen,  daramb  so  der  rath  das  bey 
5  Schillingen  1  liessegebitten,  undwerdas'^  nicht  brechte,  von  dem  wolten  sie 
die  Schillinge  nemen,  damaph  möchte  sich  ein  ider  richten.  Auch 
wurden  die  trabanten  wider  kommen  auss  der  herfardt,  das  der  born- 
meister  dann  30  pfenner  in  ihrem  hämische  in  das  steinthor  schicken 
solte  etc. 

Wyr  gaben  den  bommeistem  diese  antwort:  die  30  trabanten 
meinem  herm  auszurichten  von  unsem  wegen,  wolde  wir  thun,  als  das 
maus  mit  unsem  trabanten  solte  halten  als  mit  denen  von  Innungen 
und  gemeinheit.  Etzliche  unter  uns  meinten,  es  were  uns  auch  zu 
viel.  Do  sagten  etzliche  alte,  so  wir  30  trabanten  solten  haben,  so  ge- 
burte  Unser  Lieben  Frauen  pfarre  von  der  gemeinheit  wegen  auch  30 
zu  haben,  das  hette  man  vor  langen  jbaren  so  gehalten.  Do  wir  das 
borten.  Hessen  wirs  darbey  nnd  baten  den  bommeister  mitsampt  den 
Schoppen,  das  sie  sich  damach  wolten  schicken.  Bommeister  und 
Schoppen  fragten,  wer  das  gelt  wolte  auslegen,  so  wart  man  ein,  das 
sie  underlangk  sich  erbotten,  etzlicher  einen  r.  fl.,  auch  etzlicher  ein 

•  Innniig.      ^  J«r.      ^  bürgen.      ^  itWer  das"  erv^nzt. 


1  Nach  Dreyhauptn.  432  war  in  alter  Zeit  ein  Schillinge  32 Pfennigen,  20 
Schillinge  Pfennige  =  1  Pfund  Pfennige. 

aeecUcbtaq.  d.  Pr.  Stdüen  XL  17 


258  Marcos  Spittendorff. 

alt  schock  dar  zn  legen,   das  man  eine  ankonft  bette.    Wnrde  dann 
Bl.  178^  iemandt  weniger  oder  mehr  dar  zu  geben  gebnbren,  ||  so  man  sieb 
des  eygentlicb  vortragen  wurde,  das  gescbebe  denn  auch  etc. 

Uff  die  pferde  zu  setzen ,  baten  wir  die  bommeister ,  den  ratb  zu 
bitten,  bedurfte  der  ratb  mehr  pferde,  das  sie  die  gewinnen  uff  aller 
gelt  nach  laut  der  wölköhr;  das  man  sonst  iemande  pferde  solte 
setzen  und  etzlicben  nicht,  brenget  nicht  eintracbt,  so  aber  der  rath 
die  pferde  uff  aller  gelt  ausswynth,  so  betrifft  es  doch  die  am  meisten, 
die  da  am  meisten  gutts  haben,  anders  können  wir  uns  nicht  vortra- 
gen. Umb  das  schossantwortten  wir  also,  wer  nichts  uff  seinen  schoss 
gebe  uff  das  erste  halbe  jähr,  so  möchten  sie  die  Schillinge  nemen,  wer 
sich  darinne  aber  beweisete,  das  man  mit  dem  dann  auch  nicht  nenig- 
keit  vornemen  wolde  etc. 

Uffh  sonabendt  post  Assnmptionis  Mariae  (16.  Aug.)  anno  77  des 
morgens  frue  zwischen  funfen  und  sechsen  kamen  die  fursten  von 
Sachsen  beyde  und  auch  ihr  volck  wider  von  Quedelburg  und  am» 
dem  stiftie  Halberstadt  und  zogen  durch  Halle  den  gantzen  vormittagk. 
Der  Deutzsche  Born  lieff  aus,  man  hatte  drey  wochen  kalt  gelegen, 
und  etzliche  trabanten  Hessen  die  sole  in  ihre  hende  lauffen  und 
schmackten,  das  die  gantz  saltzigk  was. 

Uffh  montagk  post  Assumptionis  Mariae  (18.  Aug.)  suchte  der 
bommeister  Günther  Wagaw  das  saltz  im  tale  mit  den  underbom- 
meistem  und  den,  die  das  von  alter  yewerlde  gesucht  hatten,  so  hatten 
sie*  55  hundert  saltz  gefunden  oder  mehr.  Das  Günther  Wagaw  selber 
das  saltz  suchte,  kam  darvon  zu,  her  was^  auss  der  gemeinheit.  So 
hatte  man  3  wochen  kalt  gelegen,  und  in  der  vierten  woche  wardt  es 
von  den  bommeystem  obengeschriben  gesucht  und  inen  auch  befohlen 
mitzugehen,  das  etzliche  vieleichte  meinten,  die  underbommeister  be- 
BL 178^  richteten  nicht  recht  und  bilden  den  pfennem  zu  gutte.  ||  So  betten  sie 
gerne  gesehen,  das  man  schir  wider  angezogen,  und  auch  das  die 
pfannen  viel  gelauffen  betten;  doch  schickets  und  fugets  der  herre 
nach  seinem  willen  nicht  allzeit,  als  wir  gedencken.  Deo  laus  et 
honor  etc.! 

Uffh  dinstagk  post  Assumptionis  Mariae  (19.  Aug.)  vor  mittage 
wurden  die  drey  fromme  manne  Hans  Ginge,  Hans  Busse,  Claus  Scha^BT- 
stedt  ihrer  gefengcknusse  etwas  entlediget,  also  das  sie  in  ihre  heuser 
kamen.  Sie  hatten  alle  drey  lange  und  graue  berthe  gewunnen  uff 
dem  thorme;  mit  den  berthen  wolden  sie  so  in  ihre  heuser  gehen,  des 
wolde  in  der  rath  nicht  gestatten.  So  schickte  der  rath  nach  einem 
barbierer  uffs  rathaus,  und  Hessen  die  frommen,  ehrlichen  menner  bar- 
bieren: ob  sich  der  rath  vieleichte  schemete,  das  die  frommen  leute  so 
hatten  gesessen  in  ihrem  alter,  und  das  sie  ihnen  so  wenigk  gunst 
und  guttigkeit  hatten  beweiset?  Sie  betten  sich  auch  gerne  lassen 
barbieren,  dieweil  sie  auff  dem  thorme  sassen,  es  mochte  auch  bitte 
darumb  geschehen ,  es  konde  in  aber  nicht  widerfahren.    Die  freunde 

•  ,,de"  fehlt  in  der  Handachrlft.      ^  hier  folgt  in  der  Handaohrift  „er  wm". 


Uli  August  2Sd 

alle  sechfie  hatten  insambt  mnssen  geloben  in  solcher  weyse:  were  die 
Sache  peinlich,  so  wolten  sie  die  peinlich  halten,  were  sie  aber  borg, 
lieh,  das  sie  dann  börglich  hiebe;  und  wen  sie  der  rath  wurde  hei- 
schen, einen  alleine  oder  zwene  oder  alle  dreye,  so  selten  sie  die  bar- 
gen lebendigk  oder  todt  einstellen.  Wisse,  hier  wurden  sie  nicht  zu 
borge  gegeben,  sondern  das  sie  in  ihre  heuser  kamen,  darumb  das  sie 
alte  leute  waren  etc. 

Uffh  sonabent  yigilia  Bartholomei  (23.  Aug.)  was  Bastian  Orun- 
heide  und  ich  Marens  Spittendorff  uff  dem  rathause  und  beweisten 
uns,  das  wir  unsere  pfände  wolten  lösen,  so  uns  der  rath  geboten 
hatte.  So  gab  Grunheyde  5  r.  fl.  und  batt,  das  im  der  rath  so  gnn- 
Btigk  wolde  sein  und  ihme  das  ander  lassen  anstehen  zu  geben  bey 
ihrem  sitzen;  es  mochte  ime  aber  nicht  geschehen,  sondern  er  muste 
die  5  fl.  widememen  ||  und  solte  die  helfte  in  acht  tagen  geben  und  BL 179' 
das  ander  auff  Michelis.  Ich  Marcus  Spittendorff  ging  darnach  vor 
sie  und  gab  ihnen  10  r.  fl.  und  hatte,  das  mir  frist  möchte  werden  zu 
den  andern  bis  uffs  neue  jhar ;  sondern  mir  wardt  gesaget  als^  Orun- 
heyden.  So  Hess  ich  in  die  10  fl.  und  sprach :  „lieben  herren,  ich  wil 
euch  die  helfte  in  acht  tagen  volgent  brengen,  lasset  das  ander  an- 
stehen biss  uffs  neue  jhar''.  Es  mochte  aber  nicht  sein,  sondern  Peter 
Schaffkopff  sprach  zu  mir:  „herr  rathsmeister,  wir  wolten  euch  warlich 
gerne  yiel  willen  darane  beweisen,  so  kunnen  wir  des  nicht  thun,  die 
parten  wollens  so  haben'*.  „Auch  haben  wir  den  parten  so  zugesaget", 
sprach  Jorge  Seile  etc. 

Uffn  sontagk  Bartholomei  (24.  Aug.)  des  morgens  umb  6  lutte  man 
die  rathsglocke,  und  der  rath  giengk  uff,  so  wurden  vorbott  die  pfen- 
ner  alle  und  die  von  Innungen  und  gemeinheit,  ein  itzlicher  zu  seines 
meisters  haus  zu  sein  bey  der  busse,  wen  der  seger  12  schlüge.  Dis 
wart  uns  von  unserm  bommeister  vorzalt  von  befelunge  des  ratbs:  der 
rath  von  Magdeburg  bette  geschrieben  dem  rathe  zu  Bemeburg,  das 
die  holtzlender  ^  sich  fast  samleten  und  starck  bey  einander  weren,  wo- 
rauff  das  ginge,  wüsten  sie  nicht.  Auch  betten  sie  desgleichen  dem 
rathe  zu  Halle  geschrieben,  so  ihre  burger  itzundt  zu  Zerbest  weren. 
Batt  der  bommeister  darbey,  das  wir  wolten  geschickt  sein  mit  den 
30  trabanten ,  wen  der  rath  die  wecken  Hesse ,  das  die  dann  bereit 
weren,  sondern  das  zihen  wurde  kurtz  werden,  kaume  1  tagk  oder  1 
nacht.  Das  volck  was  schwer  darzu,  das  der  rath  solche  neuigkeit 
vomeme  mit  den  bürgern,  und  betten  gerne  gesehen,  das  der  rath  die 
trabanten  gewunnen  hette  uff  aller  burger  gelt,  als  von  alter  gewon- 
lich  was.  Das  weite  nun  nicht  sein.  So  gaben  wir  unsem  bornmei- 
stem  und  den  schöppen  die  macht,  das  sie  30  ||  manne  unter  uns  BL179^ 
pfennem  itzundt  uff  diss  mahl  körn ,  so  die  zeit  kurtz  were ,  und  die 
reyse  auch  nicht  lange  weren  wurde,  doch  also,  wer  selber  nicht  zihen 


Vgl  oben  S.  235. 

17 


260  Marcus  Spittendorff. 

wolte,   das  der  einen  vor  sich  schicken  möchte.    Das  beschacb  also. 
Die  reyse  bleb  ofif  das  mahl  nach,  das  man  nirgent  hin  zoch  etc. 

Uffn  sonabent  nach  Bartholomei  (30.  Ang.)  brachte  ich  5  r.  fl. 
und  20  silberne  g.  uffs  rathaos  uff  meine  pfände,  die  zu  lösen,  als  mir 
gebotten  was,  nnd  hatte  nochmals  frist  des  andern  biss  nffs  neue 
jhar,  so  wart  mir  frist  biss  äff  Martini.  Bastian  Gmnheiden  auch 
also  etc. 

Die  woche  Mauricii  (21 — 27.  Sept.)  läge  man  kalt  im  tale,  nnd  die- 
selbige  woche  schickte  der  rath  etzliche  ans  ihnen,  nemlich  Niclas 
Katzsch  und  andere  mit  ihme,  die  das  saltz  suchten  umb  den  willen, 
das  man  nicht  lange  kalt  solte  liegen;  wenn  hier  ist  zu  mercken,  das 
die  vom  tale  der  regierunge  gar  wenig  oder  nicht  zu  thun  solten 
haben  etc. 

Uffh  dinstagk  Hieronimi  (30.  Sept.)  ging  man  wider  zum  bomen. 
Wir  kaufften  ein  schock  holtz  vor  9  d.,  und  die  sole  galt  7  d.  Was 
unser  vordinst  was,  ist  gotte  wol  bekant:  das  schock  werck  wardt 
auch  Yordinget  vor  16  r.  fl.  und  2  stucke  saltz,  10  stucke  saltz  galten 
1  r.  fl.  etc. 

Die  vorschleger  vorsuchten  die  woche  Dionisii  (5.— 11.  Oct.),  waa 
der  leipsche  jarmarckt,  do  kam  viel  holtz  zu  marckte,  do  kauffte  man 
das  schock  vor  7  d.,  vor  7V2}  ^iich  vor  8  d.,  darnach  das  holtz  war. 
Ein  fuder  reys  kauffle  man  auch  zweyer,  dreyer  oder  4  g.  neher,  denn 
man  zuvome  hatte  gethan.  Es  war  auch  zuvor  in  6  oder  7  wochen 
uff  eine  woche  so  viel  feuerwerck  nicht  zu  kauffe  kommen,  als  itzundt 
uff  die  obgeschribene  woche  käme.  Do  gingen  die  vorschleger  und 
kaufilen  holtz  und  vorsuchten  aber  zuvome,  do  wir  das  holtz  vor  9  d. 
musten  keuffen,  1  fuder  reiss  vor  1  r.  f.  oder  theurer^,  auch  etzliche 
Bl.  180*  neher,  und  doch  gleichwol  1  schock  ||  reyss  uff  6,  7  oder  8  schwertg. 
ausskam  und  auch  noch  wol  teurer,  so  das  vielmahl  einen  ptenner  das 
werck  holtz  stundt  14  schwertg.  auch  15,  auch  noch  wol  16  schwertg. ; 
etzliche,  als  sie  sprachen,  die  es  hatten  lassen  versuchen  und  hatten 
8V2  schock  holtz  zu  einem  wercke  gehabt  und  das  schock  vor  acht  d. 
gekaufflt,  und  der  zober  sole  galt  8 1/2  d.  Mercke,  was  die  pfenner  vor- 
dinst hatten,  do  vorsuchten  die  vorschleger  nicht.  Wisse,  die  woche 
Bartholomei  (24. — 30. Aug.),  Egidi  (31.Aug.  —  6.  Sept.),  Nativitatis  Mariae 
(7.-13.  Sept.)  galt  das  schock  holtz  zu  7  V2,  auch  zu  8  d.,  und  die  sole  8 V2  d. 

Wisse,  da**  die  vorschleger  die  obgeschriebene  woche  versucheten, 
da  kam,  das  der  heuptman  von  Gybichenstein  Heinrich  von  Ammen- 
dorff  und  auch  etzliche  im  rathe,  die  das  neue  regiment  angehoben 
hatten,  meinten  und  wolten,  der  zober  sole  muste  1  g.  gelten,  es  were 
die  weyse  nicht,  das  das  gutt  vemichtiget  und  so  wenigk  gelten  solte. 
Daraufi  Hessen  sie  das  sieden  vorsuchen,  wie  sie  das  aber  funden, 
weis  ich  nicht j  sondern  ich,  Marcus  Spittendorff,  weis  das  woll  vor- 
war  und  andere  mehr,  das  ich  dieselbige  woche  vordinget  hatte  und 
braute  V2  schock  werck  mit  strohe  vor  8  r.  fl.  und  ein  stucke  saltz, 

*  theaer.     ^  das. 


1477  October.  261 

das  was  ein  werck  13  schwertg.  und  1  d.  Wisse,  die  vorschleger  vor- 
sncbten  und  giengen  in  ein  warm  koth,  da  sie  auch  eine  neue  pfannen 
innen  wüsten,  die  nur  14  tage  gestanden  hatte,  das  sie  als  ihre  vortel 
und  nicht  den  nutz  der  gemeinen  und  armen  pfenner  sachten.  Nun 
wisse ^  die  sole  wart  nff  den  sonnabent  nicht  vorschlagen,  sondern  äff 
den  montagk  Vormittage  Intte  man  die  rathsglocke,  so  was  der  rath 
nS*  dem  rathanse  und  hatten  das  stucke  saltz  ufi^  13  schwertg.  gesatzt, 
und  die  sole  wardt  uff  9^/2  d.  vorschlagen.  Hier  magk  der  arme  pfen- 
ner mercken,  ob  man  das  saltz  höher  setzt,  das  kompt  ime  ||  nichts  zu  fii.180^ 
hälfe,  wenn  sie  vorschlan  mit  der  sole  mehr  hiennber,  wenn  inen  an 
dem  saltze  zugehen  magk;  daran  ist  zu  mercken,  das  man  den  armen 
pfennem  keine  nahrunge  vorgunnen  wil.  Das  man  hier  das  pfanwerck 
warhaftig  mercken  magk,  was  die  pfenner  das  jähr  vor  verdinst  an 
ihrem  sieden  gehabt  haben:  ich  habe  dieselbige  obgeschriebene  woche 
Dionisii  (5.  - 11.  Oct.)  gesotten  34  werck,  stundt  mich  das  werck  13  schwertg. 
1  d.,  so  hatte  ich  4V2Zober  sole  zu  einem  wercke;  darneben  waren  mir 
8  zober  abgegangen,  so  steht  mich  die  sole  wol  10  schwertg.  und  zwar 
nicht  2  d.  weniger.  Wen  man  das  uffs  allergnaueste  wil  rechen,  so 
findestu,  das  mich  feuerwerck  und  sole  13  schwertg.  stehet;  ist  es  nun, 
das  ich  das  saltz  umb  bereit  gelt  gebe,  und  das  stucke  vor  13 
schwertg.  aussbringe  so  habe  ich  3  schwertg.  an  einem  wercke. 
Muss  ich  aber  ein  fader  scheite  vor  4  oder  5  stucke  saltz  nemen,  das 
kaume  dreyer  wert  ist,  so  habe  ich  so  viel  desto  weniger  an  einem 
wercke.  Nun  von  den  dreyen  schwertgroschen ,  die  ich  nach  dieser 
rechnunge  habe  an  eime  wercke,  so  ichs  wol  umb  bereit  gelt  gebe,  sol 
ich  darvon  halden  allen  schlett,  das  mercke,  kothzinse,  pfannen,  körbe, 
gchauffeln,  wirckerlohn  und  alles,  das  darauff  gehet;  auch  sol  ich  und  meine 
hausfrau,  kinder  und  gesinde  davon  essen,  trincken,  kleider,  schössen, 
schiltwachen,  thorlegen,  mein  hauss  und  gebeue  bey  wesen  behalden,  so 
wol  billich  und  auch  recht  sein  solte,  das  sich  fromme  burger  in  stedten 
von  ihrem  handele  nach  oben  berurter  weyse  sich  ehrlichen  und  redt- 
lichen  selten  enthalten;  wie  den  armen  pfennem  das  hier  beschiet  an 
ihrer  narunge  und  ihrem  handel,  das  befinden  sie  hier  und  haben 
das  auch  diss  gantze  jhar  wol  befunden;  doch  uff  weynachten,  so  ein 
itzlicher  sol  bezalen ,  wird  sichs  ||  ofienberlichen  finden ,  auch  wils  uff  fil.  181  * 
dem  rathause  wol  offenbar  werden,  sondern  der  sich  freuet,  das  es 
seinem  nachbar  misgehet,  der  thut  nicht  weisslich,  er  weis  nicht,  was 
über  ihn  oder  die  seinen  kommen  magk  etc. 

In  demselbigen  77.  jhare  uffn  sonabent  nach  Burckardi  (18.  Oct.); 
do  Nicias  Schatz  und  Thomas  Friederich  der  burger  von  Halle  ge- 
wandt ^  heim  brachten  und   vor  das  galckthor^  kamen,  da  wolde  der 


1  Die  Mittheilung  scheint  sich  auf  Einkäufe  zu  beziehen,    welche  auf  dem 
Michaelismarkte  zu  Leipzig  gemacht  worden  waren. 

2  Das   ehemalige  alte  Galgthor  be&nd  sich  an  der  Ausmündung  der  unteren 
leipziger  Strasse  in  die  Promenade,  vgl.  Dr.  I.  669. 


262  Marcus  ^ittendorff. 

gleitzman,  Jorge  Fatterer  genant ,  die  wagen  in  die  Stadt  nichtlassen 
fahren,  sie  geben  dann  von  einem  tnche  6  d.  Darwider  satzten  sich 
die  fuhrlenthe  und  sprachen ,  sie  betten  ye  und  ye  von  eim  geladen 
wagen  6  g.  zu  geleite  gegeben  and  von  centner,  ^atte  von  1  ce(ntner)  6  d.» 
das  wolden  sie  aach  noch  geben.  Aach  mochte  Schatz  sagen:  „lieber 
gleitzman,  ich  habe  gar  mannich  stacke*  gewant  den  bargem  geforet 
and  aach  den  rathsmeistem  ^,  das  vormals  za  vorgleiten  nicht  gewönlich 
gewesen  ist,  als  ir  unsitzundt  vorhaltet;  ich  hoffe,  ihr  werdet  das  aach 
itzandt  noch  nicht  äff  bringen'^  Daraaff  hatte  der  gleitzmann  zu  Schatze 
gesaget,  was  den  rathsmeistem ^  gehörte,  wolte  er  sich  mit  ihme  wol 
vortragen.  Das  sagte  Schatz  offenbar  beyden  rathsmeistem  vor  den 
wandtkammem,  Karle  von  Einhaasen  nnd  Hedrich  waren  rathsmeister. 

DiewocheGalli  (12.-18.0ct.)  galt  das  schock  holtz  8  d.,  aach  7^/2  d., 
auch  8V2  ^'  ^^  derselbigen  wochen  sach  man  die  vorscbJeger  in  den 
gassen,  das  machte,  dar  kam  wenigk  holtz  nnd  was  teuer;  sondern  nff 
den  freytagk  kam  eben  viel  holtz  zu  marckte,  dar  fanden  sich  die  vor- 
schleger  auch  in  die  gassen  und  satzten  den  zober  sole  uffii  sonabeot 
vor  9  d.,  so  schlage  sie  1  hlr.  ab;  wie  der  arme  pfenner  zukompt,  fin- 
det er  wol  etc. 

Die  Woche  der  elftansent  jangfrauen  (19.  -25.  Oct.)  bleib  die  sole  stehen 
BL181^  afl  9d.,  die  woche  kam  zeitlich  feuerwerck,  ||  und  nff  den  freytagk  kam 
viel  holtz  and  wardt  gekaafft  uff  den  tagk  vor  7  d.,  auch  vor  7V2  d.; 
sondern  uff  den  sonabent  kam  nicht  und  gar  wenigk.  Die  woche 
braute  ich  ein  halb  schock  werckmit  strohe  vor  7%  r.  fl.  und  1  stuck 
saltz  etc. 

Uff  die  woche  Simonisund  Jude  (26.Oct.-l.Nov.)  bleib  die  sole  stehn 
als  oben,  das  schock  holtz  galt  8  d.,  8  V2  ^^  ?  ^^^  ^^^^  ^^^^  keinen  vor- 
schleger  in  der  gasse,  sondern  uflb  freytagk  vigilia  Omnium  Sanctorum 
(31.  Oct.)  kam  zeitlich  holtz,  do  wardt  etzlich  fuder  gegeben  das 
schock  vor  7  d.,  aber  des  was  nicht  viel,  auch  was  das  holtz  so  hin. 
Die  woche  darnach  lagk  man  kalt ,  uff  mittwoche  lies  der  rath  bereit 
das  saltz  suchen ,  das  sie  ie  mit  allem  vleisse  darnach  stunden ,  das 
man  nicht  lange  kalt  liegen  solte,  uff  das  die  pfannen  viel  lauffen 
solten.  Gott  der  allmechtige  kan  alle  dingk  zum  besten  fnegen,  sie 
fanden  hundert  schock  und  22  schock  saltzes  etc. 

Uffn  dinstagk  Martini  (11.  Nov.)  waren  die  sch(^ppen  und  die 
zwene  bommeister  Günther  Wagaw  und  Burckhartt  Schuller  bey  ein- 
ander umb  des  tals  geschefte  und  hatten  das  saltz  lassen  suchen ,  so 
was  dar  noch  faste  saltz,  etzliche  mochten  noch  zu  zwey  schocken  und 
noch  mehr  haben,  so  das  man  im  tale  hoben .  .  .  .^  stucke  saltz gefun. 
den  hatte.  So  betten  die  schöppen  wol  gesehen,  das  man  das  saltz 
ein  wenig  bass  bette  lassen  verkeuffen,  so  es  die  pfenner  faste  viel 
geldes  stundt,  uff  das  ein  iederman  das  seine  nicht  bette  dürfen  vor- 
werfen.  Aber  die  bommeister  meinten,  man  muste  sole  zihen;  denen 
mochte  das  so  befohlen  sein  etc. 

•  et      ^  rftthimeister.      ^  wthameicter.      ^  die  Zahl  fehlt. 


1477  November.  263 

So  gingk  man  off  den  abendt  zom  bornen  etc.  Die  sole  bleb  die 
woche  aber  stehen  nff  1  g.,  man  kaufte  das  schock  holtz  za  S  d.,  zu 
8V2  u^d  ^uch  zu  9,  den  das  wetter  was,  als  es  nmb  die  zeit  des  jars 
pfleget  zn  sein,  es  fröre,  es  schneyete,  es  regnete  und  was  wunderlich 
wetter.  Wie  viel  man  holtz  zu  einem  wercke  bedorfte,  weis  ich  nicht. 
II  Ich  mochte  es  nicht  versuchen,  denn  ich  liesse  mich  beduncken,  da  Bl.  182* 
were  verlust,  und  mochte  auch  alle  war  sein. 

Aber  der  yorschleger  vomame  man  nirgent  in  der  Strassen,  das  sie 
betten  holtz  gekau£ft  und  betten  versucht.  Das  macht,  es  war  ihren 
obersten,  den  regierem  dieses  spiels,  nichts  eben,  sie  wüsten  wol,  es 
wurde  in  noch  ihrer  meynunge  und  ihrem  willen  nicht  zutragen;  dar- 
umb  liessen  sie  das  so  stehen  zu  schaden  den  gemeinen  pfennem  *  und 
grossem  vorderb  dieser  Stadt  etc. 

Wen  aber  viel  holtz  kompt  und  abeschlecht,  und  auch  das  wetter 
darnach  ist,  so  finden  sich  die  vorschleger  wol,  dann  ihre  kaphanen 
und  henptlente  treiben^  sie  dan  fort;  auch  zwingen  sie  dan  ihre  eyde^ 
wo  sie  aber  ihre  eyde  sonst  zwingen  und  gezwungen  haben,  so  vor- 
mals geschrieben  steht  und  vorschlagen  ist,  wissen  sie  woll.  Ich  hoffe, 
der  allmechtige  gott  wirdt  das  schicken  unde  fugen  zum  allerbesten. 

24  zober  sole  1  r.  fl.,  wiewol  als  die  rede  gingk  und  auch  wol 
warhaftigk  sein  magk,  als  die  vorschleger  das  werck  versucht  hatten. 
Die  woche  Dionisii  (5.-11.  Oct.),  als  da  vorgeschrieben  stehet,  do  hatten 
sie  gesaget  bey  ihren  eyden,  was  der  gewin  uff  ein  werck  was  ge- 
wesen, hatten  etzliche  im  rathe  sollen  sagen,  da  were  mehr  gewin  an 
einem  wercke,  denn  das  sie  sagten;  daraus  magk  man  mercken,  das 
die  jenen ,  die  nicht  eyde  zum  gutte  oder  zum  vorschlane  gethan  ha- 
ben, warer  wollen  sagen  und  auch  haben,  wenn  die  darzu  verbunden 
und  mit  eyden  vorstrickt  sindt.  So  mochte  der  rath  den  vorschlegem 
gesagt  haben ,  die  sole  solte  unter  eime  g.  nicht  gelden ,  darauss  ist 
wol  zu  mercken,  wie  das  magk  zugehen.  Deo  laus  et  honor  omni- 
potenti  etc.! 

Die  wocheElysabett(16.-22.Nov.)  5tagegezogen,undzuvom  ||  buste  Bl.182*» 
man  under  des  montages  uff  den  morgen,  das  man  die  fasse  etwas 
versönet;  die  sole  bleib  stehen  uff  9  d.  oder  uff  einen  groschen,  das 
schock  holtz  wardt  gekauft  die  woche  zn  8^2^.,  und  zu  9d.  und  auch 
hinüber,  1  schock  werck  vor  8Va  r.  fl.  und  1  stucke  saltz,  auch  vor  9  r.  fl. ; 
was  der  gewin  ist,  findet  man  wol  nach  der  recbnunge  etc. 

Uffh  sontagk  S.  Clemens  (23.  Nov.)  nach  mittage  under  der  predigte 
lutte  man  die  rathsglocke.  Dar  gingen  uff  die  drey  rethe  von  Innun- 
gen und  gemeinheit,  abe^  alleine  warn  die  pfenner  darobene,  die  das 
jhar  sassen.  Was  die  sache  was,  ist  gotte  bekant,  wenn  die 
pfenner  und  das  tal  magk  es  belanget  haben,  sondern  ich  wil  meine 
hoffhunge  und  trost  in  den  allmechtigen  setzen,  der  kan  alle  irrige 
hertzen  wol  rechtfertigen,  auch  die  verkarten,  unmilden,  so  sie  sich  er- 
kennen und  zu  synne  greifien,  weych  machen,  die  betrübten  jam- 

*  pfiHiiwr.     b  trtoben.      *  aber* 


264  Marcus  Spittendorffl 

mericben  und  seoftzenden  hertzen,  die  sich  selbest  erkennen,  das  sy 
gott  den^  scböpper  ofte  und  mannichfaltigk  mit  iren  sunden  schwer- 
lieb  erzürnet  baben,  und  bitten  den  allmecbtigen  gott  umb  seine  gnade, 
dieselbigen  wil  der  milde  und  barmbertzige  vater  Gbristus  Jbesus  mil- 
diglicb  erbören  und  mit  den  äugen  der  barmhertzikeit  sie  mildiglich 
ansehen,  gleicher  weyse  als  er  ansach  Mariam,  seine  liebe  mutter,  under 
dem  thore,  do  er  gebunden  und  gefangen  zwischen  zweyen  scbechem 
zu  seinem  leiden  sds  ein  ubeitheter  gefurt  wardt  und  das  schwere  boltz 
des  creutzes  uff  seinen  schuldem  tragen  muste.  Darumb,  du  lieber 
vater,  erbarme  dich  über  uns  armen  sunder,  amenl  Deo  laus  e( 
honor ! 

Sie  waren  auch  umb  die  fronsole**  droben  gewest,  die  drey  reihe 
oben  geschriben,    wenn  das  kam  darvor^^  zu  den  rorstehem  des  tals, 

B1.188^  mochten  sich  beklaget  haben  vor  bommeistem  und  schöppen,  ||  das 
sie  faste  gemant  wurden  von  schmiden,  selem,  lichtzihem  und  anders, 
die  dem  tale  arbeiten,  so  betten  sie  kein  gelt  nicht;  auch  frönte  man 
wenigk,  das  sie  so  die  leute  nicht  wüsten  zu  bezahlen,  auch  gingen 
die  essen  herzu,  die  man  geben  solte  den  knechten.  Darauff  hatte 
der  bornmeister  gesaget,  er  wolte  mit  den  bommeistem  und  den  Schop- 
pen daraus  handeln,  und  so  mochte  der  eine  bornmeister  Burckhartt 
Schuller,  der  kremer,  das  an  den  rath  haben  gebracht,  und  darumb 
gingen  sie  uffii  sontagk  Glementis  (23.  Nov.)  alle  zu  rathause  und 
mochten  faste  zomigk  gewest  sein  und  gesaget,  man  wolde  nicht 
fronen,  das  man  den  leuten  die  arbeit  bezahlen  konde,  auch  das  die 
essen  durch  die  weise  so  mechten  nachbleiben ,  auff  das  die  knechte 
unwilligk  möchten  werden,  und  das  Jammer  tmd  mordt  under  dem 
volcke  in  der  Stadt  möchte  werden,  da  stunden  die  vom  tale  feste 
nach,  und  andere  rede  mehr  etc.  Und  hatten  dem  bornmeister  Claus 
Polcken  befohlen,  er  solde  fronen  lassen  alle  wochen  bis  uff  weynachten 
etc.  Der  fronsole  wolde  niemandt  haben,  worumb?  Es  künde  sie 
nicmandt  uffs  haubtgut  bringen,  denn  die  vorlust  war  sehre  und  gantz 
offenbar  vor  äugen ,  darumb  forchte  die  vorlust  ein  iederman.  Denn 
es  wardt  von  etzlichen  frommen  pfennem  gesaget,  sie  betten  stro  ufi 
der  gassen  gekaufft  und  hetten  achtunge  und  vorzeichunge  darauff  ge- 
habt, das  sie  die  woche  etzliche  werck  unter  18  schwertgroschen  nicht 
gezeiget  hatten,  auch  etzliche  zu  16  schwertgroschen,  und  die  deutzsche 
sole  galt  2  schwertgroschen.  Darbey  mercke,  was  das  pfanwerck  vor 
ein  handel  gewest  ist,  uff  die  zeit  ist  es  vor  gutt  gewest,  so  ist  das  ie 
heuer  böse  etc. 

Die  woche  Kattharina  (23.  —  29.  Nov.)  bleib  die  sole  stehen  uff  1 
groschen,  das  schock  boltz  galt  9d.,  anch9V2d*;  sondern  uffn  freytagk 
und  sonabendt  mochte  etzlich  geringe  boltz  zu  acht  d.  werden  gegebeut 

B1.183*»  II  adder®  gar  wenigk,  und  auch  zu  8V2  d.;  etzliche  hatten  V2  schock 
werck  umb  8  fl.  1  stucke  saltz,  umb  9,  auch  umb  10  r.  fl.  1  stuck 
saltz  etc. 

*  dem.      b  „frtfnsole",  wte  mach  öfter.      ^  darnon.      ^  .«o^r",  vom  Abeebreiber  wahnohelii- 
lieh  für  dM  anprttngliclie  ,^der"  —  „aber"  geaetstt 


1477  November— December.  265 

UfiFh  sonabent  vigilia  Andreae  (29.  Nov.)  was  Giliax  Berwaltt,  der 
vorschleger,  gewesen  vor  dem  rathe  und  gesagt,  das  feuerwerck  were 
tbener,  die  pfenner  konten  nicht  zukommen.  Der  rath  hatte  darumb 
gesprochen,  der  bornmeister  Claus  Polcke  hatte  gebeten  den  rath,  das 
sie  das  doch  so  machen  weiten,  das  die  armen  pfenner  mit  ihrem  ....  * 
könten  doch  ire  narunge  an  dem  handel  haben  ^,  uff  das  sie  nicht 
gantz  verdürben.  Aber  Bnrckhart  Schnller,  der  kremer  und  auch 
bornmeister,  hatte  gemeint,  die  pfenner  betten  genug  daraue.  Darauff 
hatte  der  oberbommeister  Claus  Polcke  gesaget,  er  solte  die  pfenner 
helfen  vorbitten,  so  er  von  ihren  wegen  dar  sesse.  Hatte  derselbe 
Schuller  gemeinet,  er  sesse  von  des  raths  wegen  und  nicht  von  der 
pfenner  wegen.  Ach  lieber,  ewiger  gott,  welch  ein  jammer  ist,  das 
ein  burger,  ein  freundt  und  einwoner  der  Stadt,  einer  den  andern  ohne 
noth  so  solle  vorderben!  Auch  die  jhenigen,  die  zu  den  heyligen  ge- 
schworen haben,  das  sie  einen  itzlichen  burger  zu  gleiche  und  rechte 
wollen  vertedigen,  auch  eines  itzlichen  bestes  werben  wollen,  wie  das 
geschieht,  das  ist  gotte  wol  bekant;  sondern  ich  sehe,  höre  und  vor- 
neme,  das  man  die  pfenner  wil  verderben.  Aber  die  brauer  und  an- 
dere handeler,  die  macbens  nach  alle  ihren  willen,  da  sagen  weder 
die  obersten  noch  niemandts  nichts  uff.  Wen  man  nun  einen  gemeinen 
nutz  und  frommen  der  Stadt  und  der  burger  suchte,  als  man  spricht, 
das  man  thue,  so  solte  man  das  ie  so  machen,  das  ein  itzlicher  bän- 
de!, und  die  des  handeis  gebrauchen,  eine  redtliche  narunge  an  ihrem 
handel  betten,  darbey  sie  ein  ausskommen  mochten  haben.  Als  ich 
in  diesen  leuffien  vaste  jar  gesehen  und  auch  gesehen  ist,  das  man  an  * 
den  rath  hat  lassen  bringen  und  auch  ||  geklaget,  das  hier  sey  zu  B1.184^ 
theuer;  man  hat  aber  nicht  vernommen,  das  sich  iemandt  dem  armen 
gemeinen  volcke  zu  frommen  beweiset  bette. 

Auch  die  kremer,  schuster,  schmide,  ander  innunge  und  handt- 
wercke,  die  geben  das  ire,  wie  sie  wollen;  das  wirdt  alles  wol  gebil- 
liget und  hindert  niemandt,  man  gunnet  jederman  des,  das  er  was 
erwerben  möge  und  sich  bey  seinem  handel  magk  gebessem,  alleine 
den  pfennem  wil  man  nicht  vorgunnen,  das  sie  narunge  haben  sollen 
und  sich  bessern.  Darauss  ist  wol  zu  mercken,  ob  das  aus  liebe  oder 
aus  hasse  geschieht,  das  weis  der  herre  im  himmel  aller  beste,  der  er- 
kennet alle  warhaftige  und  gatte  hertzen,  und  auch  die  grimmigen, 
neydischen  hertzen  kennet  er  auch,  er  wil  ein  itzlichs  auch  belohnen 
nach  seinem  vordinste.  Ich  habe  auch  vornommen,  die  vorschleger 
haben  gesagt,  der  rath  habe  die  eyde  der  vorschleger  uff  sich  genommen, 
also  das  sie  so  verschlan,  das  die  pfenner  nicht  vordienen  oder  zu- 
konunen  sollen  etc. 

Uffn  freytag  vigilia  Nicolai  (5.  Dec.)  wardt  ich  geheischet  in  die 
kemmerey  durch  den  stadtknecht,  so  gingk  ich  uff  den  nachmittagk 
vor  die  kemmerer  und  fragte,  worumb  sie  mich  betten  lassen  heischen. 
Sprach  Simon  Leschkaw:     „es  ist  umb   gelt    zu   thune";    der   was 

*  hier  aoheint  ein  Wort  in  der  Handscluift  xu  fehlen.      ^  hier  ^findet  ilch  in  der  Handaehrift 
noch  „mOehten*\ 


266  Marcufi  Spittendorft 

alleine  da,  nnd  Hildebrant  ginck  ans  der  dömtzen.  Also  gab  ich  inen 
10  r.  fl.  an  muntze  uff  die  pfände,  die  ich  daroben  stehen  hatte,  nnd 
sprach:  „nemet  das  die  weyle,  bis  uff  weynachten  wil  ich  besehen, 
das  ich  das  ander  auch  gebe/'  Antwortte  Leschkaw:  „wolan^ 
ja  etc." 

Die  woche  Andreae  (30.  Nov.— 6.  Dec.)  galt  die  sole  8  d.,  das  fener- 
werck  was  teuer;  das  schock  holtz  zu  9  d.,  es  mochte  gar  leichte  ein  fuder 
reyss  18  oder  20  grosse  groschen  gelten  ^,  sondern  ein  fuder,  das  ichts 
wol  geladen  was,  galt  gerne  1  r.fl.  auch  Vb^i"^  hienuber,  so  das  manch 
Bl.  184^  ftider  reyss  vor  3  oder  3V2  II  ^^^  schock  gekauft  wardt  alder  were.  Ich 
sage,  selten  die  vorschleger  bey  ihren  eyden  frey  ohne  iemands  forchte 
sagen,  was  der  pfenner  vor  gewin  an  seinem  sieden  hette  und  auch 
zuvor  manche  woche,  die  her  in  diesem  jhare  hat  müssen  sieden,  dar- 
inne  ein  iederman  sich  selber  wol  fulete,  das  er  nicht  zukommen  könde, 
ich  meine,  die  sole  wurde  dann  diese  obgeschriebene  woche  Andreae 
(30.  Nov.  -  6.  Dec. )  nicht  8  d.  müssen  gelten,  sondern  viel  weniger ;  des  gleich 
ander  wochen  viel  mehr  diss  jähr  vorgangen.  Nun,  gott  vom  himmd 
wirdt  das  schicken,  er  siebet  nnd  höret,  er  weis  auch  wol,  aus  wel- 
chem gründe  eines  itzlichen  hertzen  diese  dinge  geschehen  oder  vor- 
genommen werden  etc. 

Uffh  dinstagk  post  Gonceptionis  Mariae  (9.  Dec.)  vor  mittage 
warn  etzliche  des  raths  uff  der  bürg  zum  Gybicbenstein  vor  meinem 
herm  und  dem  bischoffe  von  Meyssen  und  den  capittelherm  und 
hatten  gesunnen  der  ersten  leben.  Aber  der  bommeister  vom  Deutzschen 
'  Born  was  nicht  mit.  Da  die  nun  von  der  bürg  wider  kamen»  be- 
schickten sie  den  rath  und  die  30  manne,  die  sie  unter  sich  selber 
gemacht  und  gekohren  hatten ,  und  mochten  do  bericht  haben ,  das  sie 
die  erste  lehn  zu  thun  gesunnen  betten;  hette  mein  herr  von  Magde- 
burg davor  geheischet  den  zehnden  pfennigk,  doch  under  andern 
Worten  hette  her .  24  tausent  r.  fl.  wollen  haben,  Hedrich  und  die  andern 
betten  im  5000  geboten.  Diss  hatte  der  rath  uff  dem  rathause  so  be- 
richtet, und  darnach  muste  der  bommeister  Claus  Polcke  nnd  die 
andern  vom  tale,  die  im  rathe  sassen,  entwiohen,  nnd  die  von  innun- 
gen  und  gemeinheit  sprachen  und  mochten  dem  bommeister  do  so 
wider  sagen,  die  dingk  betreffen  die  vom  tale  am  meisten,  sie  betten 
auch  die  meisten  gutter,  das  er  die  gewercken  uff  morgen  zusammen 
heischen  Hesse  und  hilte  ihnen  vor,  das  sie  ihrer  3  kiesen  wolden,  die 
mit  in  und  dem  bommeister  ufi  die  bürg  zögen  und  bey  diesem  han- 
del  weren  etc. 
B1.185*  II  Die  gewercken    hatten   mancherley  bewegunge,   das  sie    nun 

kiesen  solden  bey  die  dingk.  Nun,  man  muss,  wie  mein  herr  wil; 
und  im  ersten ,  do  wol  wege  in  diesen  dingen  zu  finden  gewest  weren, 
do  begerte  man  der  vom  tale  nirgent  zu;  doch  koren  die  vom  tale 
ihrer  drey,  nemlich  Matz  Begaw,  Drewes  Fischer,  Sander  Dracksteden 
nmb  den  willen,  das  der  rath  oder  die  andern  nicht  dörften  sagen, 

*  wil  an.      **  falten"  ergänzt. 


1477  December.  267 

wir  weren  stoltz  oder  ungehorsam,  ob  das  dan  zum  ergsten  kerne,  das 
sie  die  schult  alle  uff  uns  legten;  und  schickten  so  in  dem  namen 
gottes,  darbey  mit  zuzuhören,  wie  man  die  dingk  wolte  vomemen. 
Etzlicher  der  pfenner  meinunge  were  wol  gewest,  das  sie  zum  handel 
nicht  gekoren  hetten,  wolte  aber  der  rath  iemandes  darbey  gehabt^ 
haben,  das  sie  die  darzu  besandt  und  selber  gekoren  hetten.  Doch  so 
koren  die  vom  tale  umb  glimpfs  willen  und  vortrugen  sich  des  gntt- 
lieh.  Hans  Seher  was  uff  das  mahl  nicht  einheimisch,  er  were  anders 
darzu  gekoren,  er  was  mit  dem  stadtschreyber  Michel  Marschalck  ge- 
ritten von  des  raths  \yegen  etc. 

Uffh  freytagk  vigilia  Luciae  (12.  Dec.)  wurden  die  von  Innungen 
und  gemeinheit,  ein  itzlich  teyl  zu  seines  meisters  hause,  und  die  vom 
tale  zu  ihres  bommeistere  hause  geheischet  ^;  so  gingen  die  meister 
mit  den  ihren  uff  das  rathaus,  die  mochte  der  rath  berichten;  und  so 
besandte  der  rath  die  pfenner  auch  und  liess  den  bommeister  bitten, 
das  die  vom  tale  auch  auffs  rathaus  kemen.  Es  wardt  bey  den<^ 
hier  und  dar  bewogen ,  ob  man  wolte  hienauff  gehen ,  doch  name  man 
das  vor  das  beste  nach  gelegenheit  und  gingen  hienauff;  unser  bom- 
meister meinte  auch,  man  wurde  uns  die  brieffe  und  privilegia  lesen 
etc.  Als  wir  uffs  rathaus  kamen,  do  waren  die  von  der  gemeinheit 
noch  droben  und  bilden  faste  gespreche  in  dem  hoffe;  so  gingen  wir 
vor  den  rath  in  die  dömtze.  Hub  Hans  Hedrich  an  zu  reden,  do  unser 
gnediger  herr  zum  ||  ersten  ins  stiil  kommen  were  uff  den  Gybichen-  Bl.  18s^ 
stein,  ehe  die  huldunge  geschehen  were,  wie  sie  handel  umb  die  erste 
lehn  gehabt  hetten,  das  uns  seine  gnade  umbsonst  ane  gift  und  gäbe, 
auch  gnediglich  wolde  beleben ,  aber  sie  hetten  des  uff  die  zeit  nicht 
mögen  erlangen.  So  hetten  sie  darnach  viel  handel  auss  der  ersten 
lehn  zu  thnn  mit  dem  bischofe  von  Meyssen  und  auch  mit  dem  capit- 
tel  gehabt,  sie  mochten  aber  des  nicht  erlangen,  das  man  die  erste 
lehn  umbsonst  thun  wolde. 

„Nun  haben  wir  aber  uffh  dinstagk  post  Conceptionis  Mariae  (9.  Dec.) 
handel  gehabt  umb  die  erste  leben,  wir  vemamen  aber,  unser  gnedi. 
ger  herr  ist  des  umbsonst  ane  bewillignnge  nicht  wol  geneiget  zu 
thun  und  meinte,  er  solte  ie  nicht  geringer^  sein,  den  seine  vorfahren 
gewest  sein,  sondern  hette  der  rath  beweysunge,  das  er  die  ersten 
lehn  umbsonst  verpflichtet  were  zu  thnn,  wolte  ersieh  auch  wol  halten .'' 
Und  auch  hatte  der  bischoff  von  Meyssen  gesaget,  es  hette  einer  aus 
dem  rathe  zu  Magdeburg  gesaget,  man  möchte  wol  sagen,  die  erste 
lehn  were  denen  von  Halle  umbsonst  geschehen,  aber  man  wüste  wol, 
wie  es  eine  weyse  drumb  hette  etc.,  und  andere  wort  mehr. 

Darauff  sprach  Hedrich  zu  uns  pfennem  alle:  „sagen  sie,  die  von 
Magdeburg,  so,  wurde  wir  uns  dan  uff  sie  erbitten  oder  zu  den  dingen 
anrnffen,  so  wurden  wir  nicht  viel  durch  sie  erlangen,  als  ich  aus  den 
reden  des  bischoffis  von  Meyssen  vomeme,  etc.''  Worumb  die  rede  so 
geschahen,   das  ist  gott  wol  bekant,  sondern  ich  getraue  den  von 

•  i^hAbtt**  doppelt    ^  „g«belBohet**  iit  on^UiEt.    <>  ,,bey  de*'  am  Ende  der  ZeOe.     <*  gKynger? 


268  Marcus  Spittendorffl 

Magdeburg  des  wol,  das  kein  entlich  oder  redlich  man  die  rede  so 
nicht  meinet,  ob  die  so  gesagt  weren.  Her  sprach  auch,  sie  betten  tof 
meinem  herren  von  Magdeburg  gesaget,  der  rath  von  Halle  zöge  sich 
des  so  nicht  an,  das  unser  herr  von  Magdeburg  verpflicht  were,  die 

Bl.  186'  erste  lehen  umbsonst,  ane  gift  und  ane  gäbe,  zu  thun,  ||  sondern  es 
were  unser  altherkommen,  wir  betten  des  auch  brieffe  von  andern 
bischoffen,  die  die  von  Halle  ohne  gift  und  gäbe  umbsonst  belegen 
hatten  etc.  Darauf  antwortet  der  bischoff  von  Meyssen,  die  brieffe 
weren  mehr  vor  meinen  herm  von  Magdeburg,  denn  vor  die  von  Hidle> 
und  andere  wort  etc.  Doch  hatte  Hedrich  gesagt  und  die  da  ge- 
schicket waren:  „gnediger  herr,  euer  gnade  gebe  uns  zu  vorstehen 
euere  meynunge,  das  auch  leidlich  möchte  sein",  und  so  hatte  er  ge. 
heischet  18  tausent  f.  und  was  uff  16  tausent  fl.  kommen;  daraoff  hatte 
das  stehen  blieben.  Do  mochte  Hedrich  gesaget  haben:  „gnediger 
herr,  wen  es  umb  4  oder  5  tausent  f.  zu  thun  were,  das  der  rath  die 
eueren  gnaden  lege  uff  die  lehnware,  als  der  rath  euer  gnaden  vor- 
fahren auch  geligen  hat,  und  ein  solchs  weiten  wir  an  die  nnsem 
bringen  und  hören,  was  wir  von  in  des  erlangen  kunten".  Darauff 
hatte  der  bischoff  von  Meyssen  geantwortet,  ein  solchs  stunde  meinem 
herm  nicht  zu  thun  etc.  So  hatte  Hedrich  die  pfenner,  das  sie  wider 
gingen  zu  des  bornmeisters  hause  und  sprechen  darumb  und  liessen 
dem  rathe  eine  antwort  wider  sagen  bey  den  bommeistern  etc. 

^  Wir  pfenner  baten,  das  sie  uns  weiten  lassen  lesen  die  brieffe 

und  privilegia,  auff  das  wir  desto  bass  darumb  möchten  sprechen,  so 
wir  die  hörten  etc.  Es  mochte  uns  nicht  widerfahren.  Hedrich  sprach: 
„es  ist  nicht  noth ,  auch  sindt  sie  den  andern  nicht  gelesen.  Ich  wil 
euch  wol  sagen,  wie  die  brieffe  Inhalten",  und  sagete  etzlicher  masse, 
wie  sie  solten  halten,  aber  gelesen  mochten  sie  uns  nicht  werden.  Do 
sprachen  etzliche  unter  den  pfennern  offenbar:  „lieben  herren,  wir 
hoffen  und  getrauen  euch  des,  was  ir  von  brieffen  und  Privilegien 
habt,  die  werdet  ir  ie  bey  macht  erhalten,  wir  hoffen,  unser  gnediger 

Bl.  186^  herr  wirdt  uns  auch  darbey  lassen,"  und  gingen  ||  wieder  vom  rat- 
hause zu  des  bornmeisters  hause.  Sondern  dis  brachte  der  rath  auch 
so  an,  wurde  man  sich  mit  meinem  herrn  umb  die  lehnware  vortragen, 
etwas  zu  leyen,  das  gelt  solten  die  geben,  die  da  gutter  betten  von 
den  pfannen  und  acker  etc.  Wir  pfenner  sprachen  uf  die  berichtunge 
und  anbringen  des  raths  und  befohlen  den  bornmeistern,  das  sie  den 
rath  weiten  bitten,  das  sie  die  Stadt  und  burger  gemeine  weiten  be- 
halten bey  altem  herkommen,  freyheit,  gewonheit,  rechte  und  privilegiai 
und  umb  die  ersten  lehn  nichts  zu  geben,  so  uns  vor  der  huldunge  za- 
gesaget  were  durch  die  bornmeister  Pauli  Wittemberck,  den  alten 
Brantzen  und  Hacken  von  des  raths  wegen  und  auch  in  der  huldunge 
uberal  zugesaget  wardt  durch  den  ebermarschalck  Hugoltt  von  Slinitz, 
das  unser  gnediger  herr  uns  auch  weide  lassen  bey  allen  alten  her- 
kommen etc.;  weide  der  rath  unserm  herren  aber  gelt  leyhen  uff  die 
lehnware,  das  der  r«*^  Ha«  auch  von  dem  gemeinen  gutte  neme,  an- 


1477  DecemW.  269 

gesehen  so  solch  gelt  widergegeben  wurde,  so  neme  das  der  rath, 
aach  were  der  wegepfennigk  mit  darein  gezogen,  und  faste  ander 
bitte,  die  wir  thaten  etc.  Die  von  innnngen  und  gemeinheit  hatten 
Iren  meistern  auch  ein  solch  wort  gegeben,  das  der  rath  vor  die  erste 
lehn  nichts  geben  solte. 

Uffh  sonabendt  Luciae  (13.  Dec.)  nach  mittage  war  der  rath  nnd 
die  sie  darzn  zogen  mitsampt  dem  bommeister  Claus  Polcken  und  den 
drey  pfennem,  von  unsem  wegen  gekom,  und  auch  Hans  Seber,  den 
der  rath  darzu  gebetten ,  uff  der  bürg  etc.  Hedrich  hatte  angehaben 
nff  das  themutigste  unsem  herm  zu  bitten  umb  die  erste  lehn,  das  die 
den  bürgern  umbsonst,  ane  gift  nnd  ane  gäbe,  geschehen  möchte, 
als  andere  herm  und  bischoffe  vor  im  gethan  hetten  mit  viel  andern 
themntigen  werten  und  bitten,  es  hatte  aber  nicht  mögen  helfen;  er 
hatte  in  ermant  der  zusage,  die  dem  rathe,  der  gemeine,  den  Innungen 
nnd  auch  den  pfennern  in  der  huldunge  geschehen  was  in  gegenwer- 
tigkeit  der  fursten  ||  und  herren  etc.  Do  was  der  bischoff  von  Meyssen  B1.187^ 
zomigk  worden  und  gesaget,  das  solde  mein  gnediger  herr  wol  ver- 
tragk  haben,  und  gesaget,  hette  unser  herr  von  Magdeburg  dem  rathe 
zugesaget,  die  erste  lehn  umbsonst  zu  thun,  oder  hette  man  des  privi- 
legia,  so  solte  sich  seine  gnade  uffrichtigk  darinne  halden  etc.  Der 
stadtschreyber  mochte  auch  gebeten  haben,  es  hatte  nicht  geholfen  etc. 
Sie  hatten  gesaget,  sie  wolden  seiner  gnade;;  uff  die  lehnwahre  leyhen, 
als  man  andem  herm  hette  gethan.  Darzu  hatte  der  bischofi  von 
Meyssen  gesaget,  er  wolde  die  lehnware  hoher  nicht  beschweren  etc. 
Hier  wardt  nicht  mehr  auss,  und  hatte  ^  dem  rathe  gesaget,  sie  solten 
ime  uffh  montagk  (15-  Dec.)  ein  richtige  antwort  wider  sagen,  ob  sie 
weiten  geben  den  zehenden  pfennigk  oder  16  tausent  fl.  etc. 

Uff  den  sontagk  (14.  Dec.)  under  der  vesper  waren  die  drey  rethe 
und  30  manne,  die  sie  unter  inen  gekoren  hatten,  und  auch  die  vier 
Torgenanten  pfenner  uff  dem  rathause  und  mochten  diese  dinge  fast 
bewogen  han,  und  mochten  etzliche  auch  woU  mercken,  was  hiemach 
folgen  wolde,  und  beschlossen  under  sich,  uff  das  unser  herre  etzlicher 
masse  gewilliget  möchte  werden,  weiten  sie  seiner  gnade  ein  ge. 
schencke  bitten  uff  5  oder  6  tausent  fl.,  so  feme  als  sie  das  an  den  bür- 
gern könten  erlangen,  und  so  das  dem  rathe  vorschriben  wurde,  das 
ein  solchs  dem  rathe  und  der  stadt  unschedtlich  und  ihren  alten  her- 
kommen, freiheit,  gewonheit,  Privilegien  nicht  zu  nahe  sein  solte  etc. 

USh  montagk  (15.  Dec.)  fme  wurden  die  Innungen  und  gemeinheit 
Terbott  zu  ihrer  meister  hause  etc.  Die  vom  tale  waren  zu  ihres  born- 
meisters  hauss  und  gaben  den  bommeistem  diese  antwort,  das  die  den 
rath  noch  bitten  wolden,  das  der  rath  und  die  stadt  gemein  bey  ihren 
alten  herkommen,  freyheit,  gewonheit  und  Privilegien  möchten  bleiben, 
80  unser  veter  und  unser  vorfahren  grosse  muhe,  arbeit  und  viel  ||  BUS?*» 
aussgebens  gehabt  han,  solche  freyheit  zu  erwerben;  sondem  wir  hetten 

1  JedenüeJls  ist  von  dem  Bischöfe  Ton  Meissen  die  Rede. 


270  Marcos  ^ttendortf. 

den  besorg,  das  die  leute,  die  itzont  nnder  uns  allen  in  der  Stadt  sein, 
möchten  nun  noch  nimmermehr  solche  freyheit  oder  privilegia  erwerben 
können. 

Dammb  hofFten  wir,  der  rath  wurde  die  arme  Stadt  und  barger 
auch  dabey  erhalten ,  angesehen  wie  den  von  Quedelburg  neulich  ge- 
schehen wer,  die  ihre  Stadt  und  freyheit  ohne  noth  jemmerlieh  vor- 
gaben etc.  Were  aber  der  rath  mitsampt  den  von  Innungen  und  ge* 
meinheit  eins,  das  sie  unserm  herren  von  Magdeburg  wolten  bitten  5 
oder  6  tausent  f.  zu  geschencke,  musten  wir  pfenner  des  mit  ihnen  ein 
sein,  doch  nicht  umb  die  ersten  leben  zu  geben;  und  wolte  er  das 
nicht  annehmen,  das  sich  der  rath  dann  beriffe  u£F  hertzogen- Ernst 
und  Älbrechten  und  hertzogk  Wilhelm  von  DOringen,  die  bey  der 
huldunge,  uns  allen  geschehn  ist,  gewest  sindt,  hoffen  wir  ie,  ihre 
fürstliche  gnade  werden  unser  gleiche  erbietunge  auch  gnediglich  und 
uffrichtig  erkennen  etc. 

Diese  erbietunge  haben  wir  pfenner  mit  befohlen  einzugehen  und 
den  geschickten  und  unsem  bornmeistem  das  so  befohlen,  ists  anders 
Sache,  das  die  von  Innungen  und  gemeinheit  des  so  mit  dem  rathe 
eins  sindt  und  das  so  haben  wollen;  sindt  aber  dieselbigen  des  mit 
dem  rathe  so  nicht  ein,  so  sollen  unser  bommeister  und  die  geschickten 
das  von  unsem  wegen  auch  nicht  zustatten.  Wenn ,  gott  sey  das  ge- 
klaget, die  pfenner  wolden  mit  grosser  arbeit  der  stadt  freyheit  gerne 
behalten,  so  sindt  die  obersten  regierer  itzundt,  und  die  von  Innungen 
unde  gemeinheit  übergeben  die  dingk  also*  gar  jhemmerlich  und  licht- 
lich, das  es  wol  zu  klagen  ist  etc.  Halten  wir  pfenner  nun  alleine 
hart,  so  werden  wir  vor  unsem  herren  gebracht,  das  wir  alle  dingk 
sollen  hindern ,  und  so  krigen  wir  pfenner  ungnedige  herren  und  die 
andern  schöppen  so  ihren  glimpf. 
B1.188*  ^^^  diss  solte  ich  vorgesatzt  haben,  die  beteitunge  ||  der  5  oder  6 
tausent  fl.  und  darnach  uff  die  fursten,  wen  der  rath  was  des  uffn  son- 
tagk  obgeschrieben  (14.  Dec.)  so  eins  wurden,  in  solcher  weyse  vorzunemen 
und  das  so  an  das  volck  zu  bringen.  Darauff  haben  wir  pfenner  die  dingk 
so  vorgenonmien  und  befohlen  in  solcher  weise,  als  oben  geschrieben 
stehet  etc.  und  nicht  anders  etc. 

Diese  dingk  mochten  in  der  gemeinheit  in  Unser  Lieben  Franen 
pfar  und  S.  Moritz  von  etzlichen  auch  betracht  werden  und**  wolten 
nicht,  das  man  keynen  pfennigk  vor  die  ersten  lehn  solde  geben  noch 
bitten;  und  Unser  Lieben  Frauen  pfar  schieden  von  einander  und  wol- 
ten kein  wort  geben  ihi*em  meister,  sie  wolden  alle  uff  einen  hauffen, 
und  die  pfenner  selten  auch  zu  ihnen  kommen,  gingk  die  rede,  und  so 
verbleib  das  den  tagk.    Deo  laus  et  beatae  Mariae  Virgini  etc. ! 

Wisse,  diese  dingk  fanden  sich  von  standt  anders.  Etzliche  des 
raths  und  der  meister  wolten  nun  nicht,  das  man  das  ufi  die  fursten 
gölte  bitten,  und  waren  des  doch  uffn  sonabendt  (13.  Dec.)  zuvom  eins  wurden, 
und  wolten  nun  schlechts  die  5  oder  6  tausent  fl.  bietten  vor  die  erste 

»  fOi.       1*  „vndt"  doppelt. 


1477  December.  ä71 

leben.  Der  bornmeister  Clans  Polcke  mit  den  andern  dreyen,  die  zu 
im  gesebickt  wurden,  wollen  des  so  nicht  übergeben  und  baten  noch, 
das  man  die  Stadt  und  burger  gemeine  wolde  darbey  behalten,  da  sie 
ihre  vorfahren  bey  behalten  betten,  bey  solcher  freyheit,  gewonheit 
und  Privilegien.  Es  hatte  nicht  geholfen ,  sie  hatten  müssen  mit  in 
ein  sein,  und  so  war*  der  bornmeister  mit  den  andern  dreyen  ge- 
schickten des  so  mit  eins  worden,  als  von^  ihrer  perschon  wegen  und 
nicht  von  der  pfenner  wegen  alle.  Die  drey  rethe  und  30  manne,  die 
alle  aus  Innungen  und  gemeinheit  von  iren  wegen  darzu  gegeben  und 
darbey  uff  dem  rathause  waren,  die  woltens  so  haben.  Wie  betten 
die  pfenner  nun  das  mögen  erhalten,  so  sie  niemands^  rath,  ||  hülfe,  B1.188^ 
trost  noch  beystandt  hatten? 

Die  meister  aus  Unser  Lieben  Frauen  pfarr,  Peter  Schaffkopff  und 
seine  kumpen^  die  waren  des  mit  dem  rathe  auch  nicht  ein,  das  sie 
die  bythunge  unserm  herren  von  Magdeburg  anders  solten  thun,  den 
als  sie  uffn  sontagk  (14.  Dec.)  uff  dem  rathanse  alle  eintrechtigk  eins 
wurden  ^  und  das  auch  so  befohlen  den  meistern  und  bommeistem,  das  sie 
das  so  in  solcher  weyse  und  Worten  an  die  ihren  bringen  solten;  sie 
weiten  auch  anders  nicht  thun,  auch  keines  nicht  vorgeben,  sondern 
wolte  unser  herre  von  Magdeburg  an  der  ehre  oder  an  dem  ge- 
schencke  nicht  gnuge  haben  und  das  so  vor  willen  uffhemen,  so 
wolten  sie  das  bitten  an  die  fursten  vorgenant.  Aber  etzliche  wanthen 
das  platt  umb  und  wolden  uff  die  erbietunge  nicht ,  als  etzliche  aus 
den  rethen;  als  ich,  Marens  Spittendorff,  S.  D.  H.  und  die  parte  hatten 
das  ihren  meistern  und  geschickten  anders  nicht  befohlen. 

Nach  beschach  diss,  das  sie  uff  die  bürg  zogen  und  hotten  unserm 
herm  von  Magdeburg  8000  fl.  vor  die  erste  lehn,  so  hatte  sich  der  bi- 
schoff  und  die^  thumhem  faste  hart  gehalten  und  hatten  14  tausent  fl. 
wollen  haben.  Do  mochten  unser  obersten  als  Hedrich  und  seine  ge- 
selscbaft  haben  gebeten ,  das  sie  das  wolden  lassen  beruhen ,  das  sie 
mit  den  ihren  darum  möchten  reden,  so  wardt  das  ulfgezogen  uff  Trium 
Begum  (6.  Jan.  1478).  Der  bischoff  von  Meyssen  war  aus  der  dömtzen 
kommen  und  Baltzer  von  Sliwen  und  hatten  die  beyde  rathsmeister 
Hedrich  und  Karlen  zu  ihnen  genommen  und  gingen  in  die  schreybe- 
rey,  dar  waren  sie  wol  eine  halbe  stunde  gewest.  Was  sie  da  gerathen 
han,  wissen  sie  wol. 

Ach,  lieber  gott,  ich  höre,  was  3  oder  4  haben  wollen  uff  dem 
rathause,  es  sey  der  Stadt  und  burger  fromme  oder  grosser  schade,  so 
mus  ir  wille  vorgehen,  und  haben  doch  alle  keine  pfannen  noch  keine 
II  hufe  landes,  die  ir  eigen  sindtl  Darumb  bekmnmem  sich  die  des  Bl  189* 
gar  wenig,  was  sie  uff  andere  leute  bringen  ausszugeben;  rathen  sie 
auch  das  beste  vor  diese  Stadt,  das  werden  wir  noch  alle  befinden  etc. 

Die  woche  Gonceptionis  Mariae  (7.— 13. Dec.)  bleib  die  sole  uff  8  d. 

*  hatte.      ^  Tor.      ^  nienumde.      ^  d«r  Artikel  iit  eiiigetohob«n. 

1  Vgl  oben  S.  269. 


272  Marcos  Spitteodorff. 

stehen,  das  schock  holtz  galt  10  d.,  auch  10 V2  ^^^  ^1  d.  Wenn  ntm 
die  weynachten  kommen,  und  ein  iedermann  seine  herren  sol  bezahlen, 
so  findet  er  wol,  was  er  vordint  hat  etc. 

Uffh  donnerstagk  post  Luciae  (18.  Dec.)  vor  mittage  waren  die  za 
Unser  Lieben  Frauen  pfar  alle  nffs  rathaoss  gegangen  mit  ihren 
meistern  von  befehlonge  und  bette  wegen  des  raths.  Do  mochten  inen 
diese  vorgeschriebene  dingk,  die  ersten  lehn  betreffend»,  vorgehalden 
und  Yorzalt  sein  worden,  wie  sich  die  begeben  haben,  und  auch  dar. 
bey  gesaget,  das  der  ratii  des  keine  sonderliche  privilegia  nicht  hette, 
das  man^  die  erste  lehn  umbsonst  thun  solte,  und  so  hette  der  rath 
diss  vor  das  beste  genommen,  das  sie  unserm  herm  in  frenntschaft  ein 
solchs  geschencke,  als  oben  geschrieben  stehet,  weiten  geben,  nnd  faste 
andere  rede  mehr,  und  hatten  gebeten,  das  die  auss  Unser  Lieben 
Frauen  pfar  darumb  guttlich  sprechen  weiten  und  dem  rathe  ein  ant- 
wort  wieder  sagen  etc.  Des  hatten  sie  gebeten  umb  ein  gespreche, 
hatte  in  der  rath  erleubet,  in  der  vierherren  dömtze  zu  gehen.  Aber 
sie  hatten  dar  nicht  sprechen  wollen.  Man  hatte  in  die  wage^  müs- 
sen offenen,  da  waren  sie  ufigegangen  und  ihre  gespreche  gehalten 
und  gaben  ihren  meistern  dis  wort,  das  der  rath  vergunnen  wolte,  das 
alle  burger  der  Stadt  zusammen  möchten  kommen  und  darumb  sprechen 
möchten,  und  was  die  alle  eynig  wurden,  vorantwort  dem  rathe  wider 
B1.189^  zu  geben,  das  das  ||  eintrechtigk  zugienge,  uff  das  niemandt  einer  dem 
andern  des  hiemachmals  vorwerfen  oder  auffrucken  dörfte  etc. 

Uff  nachmittagk  wurden  geheischt  die  30  oder  50  manne,  die  sie 
unter  ihnen  gekohren  hatten  in  diesen  irthumb  über  die  ptenner,  darza 
Drewes  Fischer,  Mattes  Pegaw,  Sander  Drackstede,  und  gingen  uffs 
rathaus  etc.  Uffn  freytagk  post  Luciae  (19.  Dec.)  wurden  die  pfenner 
geheischet  und  vorbott ,  das  sie  uffh  sonabent  frue  zu  7  zu  ihres  bom- 
meisters  hauss  sein  selten  und  zu  achten  mit  dem  bommeister  uBs 
rathaus  gehen  selten;  das  beschach,  und  so  wurden  alle  Innungen  und 
die  gemein heit  von  ihrer  meister  wegen  von  befehlunge  des  raths  auch 
so  verbett.  80  kamen  wir  allzumahl  uffs  rathauss  etc.  Zum  ersten 
liess  der  rß,th  vor  sich  heischen  die  von  der  gemeinheit  aus  allen  vier 
pfarren  in  die  dörntzen.  De  hatte  der  rathsmeister  Heddrichs  ange- 
hoben zu  reden,  wiewol  es  dem  andern  seinen  kumpen  Karlen 2  be- 
horte  zu  reden,  jedoch  so  mochten  sie  sich  des  im  rathe  underlangk 
haben  vortragen,  das  Hedrich  redte,  wenn  er  wüste  und  künde  wol 
reden  uff  sechsisch 3.  Under  manichteltigen  reden,  die  er  gethan,  wie 
es  ime  umb  die  ersten  lehn  zu  thun  begegnete  mit  dem  bischoff  von 

^  betreff.      ^  „^ab  num"  doppelt  in  der  Handschrift. 


1  Alis  dieser  Stelle  geht  hervor,  dass  das  alte  Wagegebäude  kein  ganz  kleines 
Bauwerk  gewesen  sein  kann,  da  es  aUe  Bürger  des  Kirchspiels  Unser  Lieben 
Frauen  zu  ÜEissen  vermochte.    Vgl.  Dreyhaiipt  U.  359  und  oben  S.  247. 

^  E.  V.  Einhausen,  der  andere  Rathsmeister. 

s  Das  Oberdeutsche  scheint  also  noch  nicht  von  allen  BOrgerklassen  mit  gleicher 
Iieichtigkeit  verstanden  worden  zu  sein. 


U77  December.  273 

Meyssen,  das  unser  herr  tod  Magdeburg  die  bnrger  Ton  Halle  mit 
ihren  gnttem  und  pfannen  die  ersten  lehn  nicht  nmbsonst  thnn  weide 
etc.,  und  andere  wort  viel  mehr.  Und  doch  war  Heddrich  auch  faste 
unwillig  off  etzliche  aoss  Unser  Lieben  Frauen  pfar,  das  die  uffn  don- 
nerstagk  post  Luciae  (18.  Dec.)  ihrem  meister  nicht  macht  geben  wol- 
ten,  was  der  rath  im  besten  vomemen  wurde  etc.;  und  das  stackte 
Hedrich  und  auch  andern  im  köpfe,  das  etzliche  das  so  geweret  hatten, 
und  den  meistern  auss  Unser  Lieben  Frauen  pfar  verdross  das  auch 
sehre  etc.  ||  und  stachen  faste  mit  spitzigen  worten  uJBTAnnyss  Boten.  B1.190* 
Das  muste  er  dulden  mit  andern ;  aber  er  und  andere,  die  das  wegerten 
undufih  donnerstagk obengeschrieben  (18.  Dec.)  nicht  volle  macht  ihren  mei- 
Stern  gaben,  das  sie  mit  dem  rathe  eins  sein  selten,  was  der  rath  vor  das 
beste  neme,  und  sich  mit  unserem  herren  von  Magdeburg  umb  die 
ersten  lehn  vertrugen,  der  und  dieselbigen,  die  das  hinderten,  die 
thaten  als  fromme  leute.  Das  was  Unser  Lieben  Frauen  pfarr  und 
die  vom  tale,  als  sichs  hiernach  bas  und  mehr  finden  wird  etc. 

Ich  setze  hier  viel,  das  Hedrich  nicht  gesaget  hat,  auch  so  lasse 
ich  viel  aussen,  das  er  gerett  hat. 

Nun  ufif  die  körtze  bat  Heddrich  die  gemeinheit,  sie  selten  sprechen 
und  ihren  meistern  eine  antwort  wider  geben,  so  das  der  rath  volle 
macht  von  ihnen  möchte  haben  etc.  Sie  gingen  in  den  hoff  und  sprachen. 

Der  rath  Hess  die  Innungen  heischen  und  auch  die  vom  tale,  wir 
gingen  alle  in  die  dömtzen.  Hub  Heddrich  abermahl  einen  langen 
sermon  an  zu  sagen,  wie  der  bischoff  von  Meyssen  und  das  capittel 
von  unsers  herren  von  Magdeburg  wegen  faste  hart  bilden  und  weiden 
auch  nicht  weniger  wen  14  tausent  gülden  vor  die  erste  lehn  haben 
etc.  So  betten  sie  faste  höchlich  gebeten,  das  man  die  von  Halle 
wolde  lassen  bey  alten  herkommen,  freyheit,  gewonheit,  privilegia 
und  anderm  und  wolde  den  bürgern  die  erste  lehn  umbsonst  thun,  als 
ander  seine  vorfifthren.  Es  bette  nicht  wollen  helfen,  und  der  bischoff 
von  Meyssen  was  zornig  worden  und  gesaget,  solcher  rede  solte  unser 
herr  von  Magdeburg  wol  vortragk  haben,  und  gemeint,  bette  uns  unse 
herre  von  Magdeburg  zugesaget,  das  er  uns,  den  von  Halle,  die  ersten 
lehn  umbsonst  thun  weide,  er  solte  in  das  halten,  betreffe  es  auch  ein 
gantzes  landt  und  das  ganze  stift,  und  ander  wort  mehr. 

II  Darauff  sprach  Hedrich,  wir  betten  keine  sonderliche  brieffe 
oder  privilegia  darüber,  so  Hessen  sie  sich  beduncken,  es  were  das  B1.190^' 
beste,  das  sich  der  rath  mit  unserm  gnedigen  herm  umb  die  ersten 
lehn  vortrüge,  und  was  man  itzundt  diesem  herm  gebe,  das  man  hier- 
nachmals  eime  andern  herm  und  bischoffe  halb  so  viel  vor  die  erste 
leben  gebe,  und  das  ein  solches,  so  itzundt  ufferwecket,  vorschryben 
wurde  mit  willen  des  capittels,  uff  das  man  hemachmals  mit  einem 
andem  herm  nicht  tedingen  dörfte  etc.  Auch  hatte  Hedrich  wol  ge- 
meinet und  seine  mitkumpen,  die  ime  zufielen,  das  mans  so  bette 
mögen  tedingen  und  machen,  das  man  von  25  r.  fl.  oder  von  20  r.  fl. 
1  r.  fi.  bette  gegeben  vor  die  ersten  leben  etc. 

Gotehklitaq.  d.  Pr.  Saduen.  XI,  18 


274  MarcoB  ^ttoidorfi. 

Ach  lieber  gott,  wie  gar  wunderlich  mnsten  diese  dingk  mit  den, 
obersten  und  regierem  von  den  innongen  und  gemeinheiten ,  die  sich 
des  regierens  so  onterwnnden  hatten,  zngehen,  wenn  sie  wol  wnsten, 
das  die  von  Elalle  nie  keinem  herren  noch  bischoffe  kein  gelt  noch 
keine  gäbe  vor  die  erste  lehn  nie  werlde  gegeben  hatten,  des  sie  dan 
gnongsame  brieffe  von  4  oder  5  ertzbischoffen  zu  Magdebnif;  hatten, 
die  gar  nahe  bey  hundert  jharen  alt  waren,  als  hiernach  folgen  wirdt 
etc.  Wir  solten  auch  sprechen  und  giengen  auss  der  domtzen,  die  In- 
nungen giengen  in  der  vierherren  dömtze,  die  nahmen  sie  in;  wir 
pfenner  gingen  in  den  hofif  sonderlich  uff  einen  hauffen. 

Unser  Lieben  Frauen  pfarr  wurden  ein  under  sich  und  meinten, 
in  were  gross  noth,  das  sie  möchten  hören  lesen,  was  die  Stadt  vor 
brieffe  hette  oder  privilegia,  die  weiten  sie  gerne  hören  lesen,  uff  das 
sie  dester  bass  darumb  kunten  sprechen.  Sie  schickten  zwene  von 
sich  zu  S.  Moritz  pfarr  und  gaben  in  ihre  gespreche  vor.  So  wurden 
BL191'  die  des  mit  in  ein  und  schickten  zwene  zu  den  zweyen  und  gingen  || 
zu  S.  Gertrauten  pfarr  und  berichteten  sie  auch,  und  die  schickten 
auch  zwene  zu  den  und  giengen  zu  den  Innungen  und  berichten  die 
auch.  So  schickten  sie*  4  zu  den  alten,  nemlich  MatzPegaw,  Drewes 
Fischer,  Hans  Seher,  Sander  Drackenstedt,  die  waren  eintrechtig  den 
rath  bittende,  das  sie  dem  yolck  die  briffe  und  privilegia  und  einen 
huldebrieff  weiten  lassen  lesen.  Das  bescbach.  Sondern  ein  schuster, 
genant  Jacob  Weissack,  war  gar  ein  grober,  thumer,  kuhner  mensche, 
der  sprach  zu  etzlichen,  nemlich  zu  Annyss  Botten,  er  were  ein  wescher, 
und  noch  solden  die  brieffe  nicht  gelesen  werden  etc.  Darbey  was 
seine  Weisheit  oder  thorheit  und  Unvernunft  wol  zu  mercken. 

Der  stadtschreyber  lass  uns  die  brieffe,  die  da  waren  gegeben  vor 
88  Jahren  von  bischoff  Ludewig  i,  als  ich  glaube,  von  bischoff  Albrecht*, 
von  bischoff  Günther 3,  von  bischoff  Friederich*,  von  hertzogk  Friede- 
rich von  Sachsen^,  der  das  betedinget  hat,  von  bisdioff  Johan  von 

^  t,aie"  ist  Mis  einer  Corrector  enchloMen. 


1  Erzbischof  Ludwig,  Markgraf  zu  Meissen  (1381  — 1382),  versprach  am 
15.  März  1381  durch  einen  Huldebrief,  den  Bürgern  die  erste  Belehnung  umsonst 
zu  ertheilen,  Dr.  L  87. 

2  Erzbischof  Albrecht  IV.  von  Querfurt  (1382  — 1403)  stellte  am  25.  Juni 
1383  den  Bürgern  einen  ähnlichen  Revers  aus,  Ihr.  I.  90. 

8  Erzbischof  Günther  U.,  Graf  von  Schwarzburg  (1403  —  1445),  hat  nach  Dr. 
I.  97  vor  der  Huldigung  am  2.  Nov.  1404  den  Bürgern  eine  Yerschreibung  einge- 
händigt wegen  der  ersten  unentgeltlichen  Belehnung. 

*  Hiermit  kann  nur  Erzbischof  Friedrich  HI.,  Graf  von  Beichlingen  (1445 — 
1464),  gemeint  sein,    üeber  die  erste  Lehnsertheilung  desselben  vgl.  Dr.  1. 126—128. 

ö  Von  der  Betheiligung  des  KurfUrstenFriedrichandenYerhandlungen  w^en 
der  dem  Erzbischof  Friedrich  JH.  von  der  Stadt  Halle  zu  leistenden  Huldigung  ist 
bei  Dr.  I.  126,  127  die  Bede.  Die  Urkunde  über  den  von  dem  Kurfürsten  mit  dem 
f^bischof  von  Magdeburg  abgeschlossenen  Vertrag  findet  sich  in  der  halL  Handschr. 
B1.450*£  luiserer  Denlrwrürdigkeiten  und  ebenso  in  der  jüngeren  magdeburgischen 
S.  489  fi.  und  zwar  unter  der  Ueberschrift  „Betheidigungsbrieff".  Dittdbe  ist  vom 
Sonntag  U.  L.  Fr.  Abend  Assumptionis  Mariae  (14.  Aug.)  1446. 


1477  Deoember.  2?5 

Munster  1  und  ein  hertzogk  zn  Beyern,  und  wie  das  die  von  Magde- 
borg  and  der  rath  von  Halle,  nemlich  Hans  Ginge,  rathsmeister,  nnd 
Hans  Walttheim,  bommeister,  auch  betedinget  haben.  Und  die  alle 
haben  dem  rathe  lehnbriefife  gegeben  und  bekennen,  das  sie  die  burger 
zu  Halle  mit  ihren  guttem,  pÜEmnen  und  anderm  gutte  die  erste  lehn 
umbsonst  ane  gelt  und  ane  gäbe  belegen  hau  etc.  Und  dan  fortan, 
wie  der  rath  bischofif  Friederich  8  tausent  und  bischofi  Johannes  3 
tausent  rheinische  gülden  uff  die  lehnwar  gelegen  han,  und  da  der 
wegepfennig*  mit  eingezogen  ist,  und  das  sie  nicht  mehr  zur  lehnware 
nemen  solten  yon  der  pfan  im  Deutzschen  Bornen  wen  9  orte  rheini- 
sches goldes  und  von  den  II  andern  bomen,  als  sich  dasgeburet  Wurden  BL191^ 
sie  oder  ihre  nachkonunenden  aber  solche  11  tausent  rheinische  gülden 
dem  rathe  wider  geben  und  bezahlen,  so  solte  es  umb  die  leben 
bleiben,  als  das  Tor  alder  gewest  ist  Dis  hat  mannich  man  gehört, 
wie  es  nun  umb  die  elf  tausendt  gülden  ist,  wiewol  sie  vormals  haben 
gesaget,  die  obersten  aus  den  Innungen  und  gemeinheiten,  die  pfenner 
betten  die  elfiausent  gülden  vom  rathause  genommen  und  betten  ihre 
gntter  damit  in  die  lehn  gekrigen  mit  dem  gemeinen  gutte. 

Aber  gott  sey  das  gelobet,  es  kompt  hier  offenbar  vor  allem 
volcke,  das  das  so  nicht  in  der  warheit  ist ;  und  die  das  vormals  uff 
die  pfenner  gesagt  haben,  die  widerruffen  das  offenberlich  mit  ihren 
eygenen  vorsiegelten  brieffen  in  kegenwertigkeit  alles  volcks  der 
gantzen  Stadt  zu  Halle.    Deo  laus  et  honor! 

Nun  do  diese  brieffe  offenberlich  wurden  gelesen  vor  allem  volcke, 
do  hatte  derselbige* schuster  Jacob  Weyssack  gesaget:  „nun  pfeift  ufl^ 
sie  sindt  nun  gelesen  .*^^  Was  ime  darane  belegen  was,  das  die  brieffe 
so  wurden  gelesen,  das  weis  ich  nicht;  ob  er  des  nicht  gerne  sach, 
das  die  leute  wüsten,  womit  die  Stadt  befreyet  were,  oder  wie  die  erste 
lehn  von  allen  bischoffen  den  bürgern  in  der  Stadt  umbsonst  geschehen 
was,  oder  was  sein  feyl  was,  ist  gotte  bekant.  Damach  wurden  des 
die  burger  von  Innungen  und  gemeinheit  und  auch  die  pfenner  ein 
und  befahlen  den  geschickten,  das  sie  an  die  meister  solten  bringen 
und  in  sagen,  das  sie  den  rath  wolten  bitten  und  vormahnen,  das  die 
Stadt  bey  ihrem  altherkommen,  gewonheit,  freyheit  und  privilegia 
mochte  bleiben  und  behalden  werden,  und  vor  die  erste  lehn  solten  sie 
nichts  geben,  sondern  uff  die  lehnware;  ob  sie  die  8000  gülden  vorbas 
darauff  legen,  ||  die  sie  gebotten  hetten,  das  solte  ir  wille  sein,  uff  das  BL  192  * 
der  rath  des  macht  hette;  wurde  in  aber  was  anders  begegnen,  das 


1  Nach  dem  Vergldch  Tom  9.  Juli  lAfiß  and  der  Verw^ireibang  de«  Erzhuchoh 
mm  15.  Juli  1466  zahlte  die  Stadt  aUerding«  3000  riiein.  Gulden ,  und  der  Krzr 
haehai  lenpnch  die  ente  Befefanmif  ttneot^tlicfa  zn  ToUziehen.  AU  Lofanwaaro 
wurde  &r  die  Znkmift  festgesetzt  tod  einer  Pfanne  Deotidi  9  Ort  eine«  rhein.  Oal- 
dens,  Too  dner  P£ume  Hack^Mni  IS  neue  Groncben^  tod  der  Pümijv;  Meteritz  8 
neoe  Grosdieii,  Ton  der  Pfanne  Gntjahr  3neae  GrcAcben.  Dem  Rath  bewüllKte  der 
Eahucbof  dagegen  Ym  jedem  Wa|^  3  Pfennige  We^egeld^  Dr.  L  154, 

18* 


276  Marcos  Spittendorff. 

solten  sie  wieder  an  das  volck  brengen  etc.  Auch  solte  der  rath  mehr 
zu  ihn  kyesen  von  allen  theylen,  die  nntze  und  eben  weren  und  die 
da  auch  wnsten,  die  privilegia  helfen  vortedigen;  auch  wardt  ange- 
bracht nmb  die  3  bommeister,  die  inne  sassen,  das  die  nff  die  heilige 
zeit  ulBT  die  weynachten  möchten  zu  kirchen  und  zu  Strassen  gehen; 
auch  wart  angebracht  umb  unser  narunge,  das  pfanwerck,  das  wir 
jemmerlich  darbey  musten  vorderben;  diss  wardt  an  die  meister  ge- 
bracht, die  solten  das  fortan  an  den  rath  bringen  und  auch  so  werben. 
Jacob  Weissack  wardt  auch  von  der  gemeinheit  und  den  pfennem  umb 
seiner  uberfahrunge  yorklaget,  und  woltens  an  den  rath  bringen  lassen. 
So  möchten  etzliche  auss  den  Innungen  ime  den  rucken  halten,  das  off 
die  zeit  bleib  anstehen.  Die  meister  brachten  diese  werbunge  an  den 
rath  etc. 

Uffn  montagk  nach  Thome  (22.  Dec.)  was  der  heimliche  rath  und 
etzliche  auss  dem  alten  *  rathe  und  Matz  Pegaw,  Drewes  Fischer,  Hans 
Seber,  Sander  Drackenstedtvonderpfennerwegenbey  einander^  Do  hatten 
sie  diese  dingk  gehandelt.  So  hatte  Hans  Seile,  Ludicke  Pfanschmidt, 
Jacob  Weissack  und  der  heuptman  Schlegell  darwider  gesatzt  und  ge- 
saget, sie  weren  des  mit  dem  rathe  ein,  das  sie  sich  mit  unserm  herm 
von  Magdeburg  yortrugen  umb  die  ersten  lehn.  Auch  hatte  Schlegeli 
yorbass  gesaget^  die  seinen  in  S.  Ulrichs  pfarr  betten  im  das  ufif  mon- 
tagk post  Luciae  (15.  Dec.)  so  im  befehl  gegeben ,  er  ^solte  des  mit 
dem  rathe  ein  sein  etc.,  auch  wolde  er  leip  und  gutt  bey  dem  rathe 
lassen.  Und  so  warn  die  yiere  yom  rathause  gegangen  in  zornigem 
B1.192^  muthe.  Aber  der  rathsmeister  Hans  Laub  hatte  g«saget,  ehe  ||  er  die 
freyheit  der  Stadt  yergeben  wolte,  ehe  solte  man  ime  sein  leben  nemen. 
So  mochten  andere  under  in  auch  wol  getröstet  han;  die  yom  tale 
betten  gerne  yiel  guttes  darzu  gerathen  und  auch  darbey  gethan,  aber 
man  wolte  das  nicht  guttlich  yon  inen  auffnemen,  sondern  den  obersten 
regierern  was  es  ie  nicht  wol  zu  synne  etc. 

Uflfn  dinstagk  post  Thome  (23.  Dec.)  waren  sie  aber  uff  dem  rat- 
hauss:  die  drey  bornmeister,  die  in  gehorsam  sassen,  yor  die  gebeten 
wardt,  als  oben  geschriben  stehet^  die  hatten  ire  freunde  yor  den  rath 
geschicket  und  meinten  auch ,  der  rath  wurde  ansehen  die  bitte  des 
yolcks  und  wurde  in  erleuben,  uff  die  weynachten  in  die  kirche  zu 
gehen;  aber  da  wart  nichts  auss,  sie  musten  bleiben  in  ihren  heusem. 
Sie  hatten  die  30  manne  auch  daroben  gehabt  und  auch  die  zu  diesen 
gekoren  waren  under  in,  die  drey  pfenner  warn  auch  droben.  Sie 
waren  in  der  yierherren  dömtze  aUeine  unter  in  gewest,  so  was  J.  W. 
und  S.^  die  yorhauer  gewest,  die  hatten  ie  daran  wollen,  der  rath 
solde  sich  yortragen  umb  die  ersten  lehn  mit  unserm  herm.  Was  die 
yon  freyheit  oder  priyilegia  bilden,  das  steht  wol  zu  mercken,  oder 
was  sie  guttes  yor  diese  Stadt  rathen  solten.    Hans  Laub  auss  8.  0er- 

A  ^.heimlichen**  unterstrichen,  darttber  ,,alten'*.      ^  „bey  einander**  ergänzt. 


^  Aus  dem  yorigen  geht  hervor,  dass  Jacob  Weissack  und  Schlegel  gem^t  aind. 


1477  - 1478  December.  277 

trantten  pfarr,  der  hatte  noch  harte  gehalten  und  gesaget,  er  wolde 
der  Stadt  freyheit  nicht  vergeben,  er  hette  die  nicht  erworben ;  anch 
kante  er  solche  freyheit  dieser  Stadt  nimmermehr  erwerben;  und  so 
hatte  er  noch  gesaget  mit  etzlichen  andern,  sie  wolden  Jacob  Schaff- 
kopfif  des  gespreches  gestehen,  das  er  uff  sonabendt  vigilia  Thome 
(20.  Dec.)  nff  dem  rathaose  im  hoffe  von  befehlunge  innnngen  und  ge- 
meinheit  and  aach  der  vom  tale  in  befehl  gegeben  was,  die  meister  za 
berichten,  das  die  meister  dan  vortan  so  an  den  rath  solten  brengen, 
äff  das  der  rath  wüste  die  meinunge  aller  ||  barger  der  Stadt,  das  sie  Bi.l93* 
alle  geneiget  wem,  das  er  die^  freyheit  der  Stadt  solde  bey  macht 
halden  etc.    Deo  laus  omnipotenti! 

Wisse,  affn  sonabendt  vigilia  Thome  (20.  Dec),  do  wir  alle  uff 
dem  rathause  waren,  und  da  wir  nan  alle  eins  waren,  und  da^  be- 
richtete nun  Jacob  Schaffskopff  und  Dionisius  Bote  die  meister  von 
onser  aller  wegen,  das  sie  das  so  an  den  rath  solden  bringen,  als  vor 
auch  geschrieben  stehet,  do  sprach  Peter  Schaffkopff,  der  meister  aus 
Unser  Lieben  Frauen  pfarr:  „lieben  herm,  hier  ist  noch  nichts  vor- 
geben oder  von  sich  gesagt,  ir  dörft  euch  das  auch  nicht  bekum- 
mem'';  auch  sagte  er  darnach:  „lieben  heiTn,  wen  wir  eine  steinerne 
bürg  betten  und  kunten  die  nicht  behalten,  wir  musten  die  wol  weck 
geben  etc/'  Der  rede  wardt  gelachet,  und  ein  theil  sprachen:  „herr 
meister,  es  hat  noch  nicht  noth,  wiis  gott  etc/' 

Uffh  freytagk  S.  Steffans  tagk  (26.  Dec.)  anno  78  war  der  heim- 
liche rath  uff  dem  rathause,  die  30  manne  ane  Hans  Laub,  darzu 
Mattes  Pegaw;  Drewes  Fischer,  Hans  Seher  und  Sander  Trackstedt  etc. 

Uffh  sonabent  (27.  Dec.)  waren  die  aber  uff  dem  rathause  und 
die  drey  rethe.  Das  volck  meinte  wol,  der  rath  solde  mehr  zu  ihme 
gekoren  haben,  die  sich  auch  wes  verwüsten,  die  privilegia  und  frey- 
heit helfen  zu  vertedigen,  als  es  uff  dem  rathause  von  allem  volck 
verlassen  wardt;  aber  es  geschach  nicht.  Worumb  das  verbleib,  das 
wissen  die  obersten  wol  etc. 

Die  woche  post  Conceptionis  Mariae  (14.— 20.  Dec.)  und  fortan  die 
3  tage  biss  uff  weynachten  bleib  die  sole  stehen  uff  8  d. ,  das  schock 
holtz  galt  10 d.,  lO^l^d.  Nun  die  weynachten  kommen  herzu,  ein  ieder- 
man  wirdt  gewar,  wie  er  sich  gebessert  hat.  Dis  solde  stehen  daroben 
vor  deme  acht  und  siebenzigsten  jare,  ||  wenn  es  gehorte  noch  uff  das  Bl.  193^ 
sieben  und  siebenzigste  jhar  etc. 

Uff  das  78.  jhar  uff  den  heyligen  christabendt  (25.  Dec),  so  man 
das  gutt  schreybet  über  dem  Deutzschen  Bornen,  was  ein  brieff  kommen 
von  dem  bommeister  Hans  Waltheim  von  Leiptzigk,  der  hielte  hier  an 
die  bommeister  und  an  die  schöppen  des  tals,  und  möchte  ihn  in 
seynen  Schriften  zu  vorstehen  geben,  er  hette  vomonimen,  sie  wolden 
ihme  sein  gutt  nicht  lassen  schreyben  unde  gedeckten,  ihme  seine  na- 
roDge    niederzulegen.      So  mochte   er  sie  gebeten  haben,    das   sie 

*  dM  der  flreylidtt.     ^  rndt  daf. 


278  Marcus  ^ittendarfL 

des  nicht  theten,  uff  das  er  sich  des  nicht  dorfte  beclagen  vor  de 
fnrsten,  hertzogen  Ernste  nnd  hertzogen  Albrecht,  und  andere  wo 
mehr  etc. 

Die  zwene  bommeister  Gnntter  Wagaw  nnd  Bnrckhardt  Schull 
trugen  den  brieff  an  den  rath,  so  yorvollwortte  der  rath,  man  sol 
Walttheim  sein  gutt  schreyben  etc.,  wiewol  sie  zuvome  grosse  sa^ 
hatten,  der  rath  were  ein,  sie  wolten  ihme  das  p&nwerd^  niede 
legen.  Gleichwol  dorsten  sie  nicht  etc. ,  sie  furchten ,  des  der  hnn< 
furchtet  1  etc. 

Uffn  montagk  Thome  Gantelbergensis  (29.  Dec.)  wardt  das  gn 
vorleget  uff  dem  rathause  in  beywesen  des  probsts  vom  Neuenwerct 
und  Heinrichs  von  Ammendorff,  geschicket  von  meines  herren  wegc 
von  Magdeburg,  nach  der  neuen  regierunge,  die  die  Innungen  and  g( 
meinheit  gemacht  haben  mit  bischoffe  Johanse  von  Beyern^  etc. 
Die  pfanne  Deutzsch    .    .    9  schock  minus  1  d. 
„       „       Metritz  ...  20      „       15  groschen  minus  1  d. 
„       „       Guttjar  ...  62      „       45       „ 
„       „       Hackenbom      43      „       13       „  „      1  d. 

B1.194*  II  Uffn  dinstagk  post  Nativitatis  Christi  (30.  Dec.)   anno  78  vc 

mittage  waren  die  von  Innungen  und  gemeinheit  und  auch  die  pfennc 
ein  itzlich  theil  zu  seines  meistens  hause  von  befehlunge  des  rathi 
Der  rath  Hess  anbringen  durch  die  meyster,  einen  itzlichen  den  seinei 
und  begerten,  das  man  den  rath  wolte  mechtigen  und  auch  die  gc 
körnen,  die  der  rath  zu  hülfe  hette,  auff  das  sie  die  dingk  möchte 
auff  ein  ende  brengen  mit  unserm  herm  von  Magdeburg  umb  die  erstei 
lehn.  Unser  Lieben  Frauen  pfarr  meynte,  sie  betten  am  nechsten 
ein  wort  uff  dem  rathause  gegeben  eintrechtigk,  Innungen  und  ge 
meinheit  und  auch  die  vom  tale;  das  sie  ein  solches  hinder  den  anden 
solten  vorendem,  das  stunde  in  nicht  zu  thune,  sondern  sie  beten,  da 
sie  wider  zusammen  möchten  kommen,  so  wolden  sie  gerne  einlxech 
tigk  darumb  sprechen  etc.  Sanct  Moritz,  S.  Gerdrautten  pfarr  und  dii 
pfenner  gaben  auch  ihren  meystem  ein  solch  wort;  aber  S.  Ulrichs 
p&rr  mochten  sich  haben  umbgewant,  denn  ir  meyster  SchlegeU  wust< 
das  woU  anzurichten  etc.  Die  kremerinnunge  mochten  auch  nich 
wollen  vorgeben.  Unser  Lieben  Frauen  pfarr  wardt  zugesaget  durci 
ire  meyster,  sie  solten  alle  zusammen  kommen  uff  morgene  mittwochc 
etc.  Wir  vom  tale  giengen  von  einander,  und  Unser  Lieben  Franen 
pfarr  was  noch  bey  einander  etc.  Uff  nachmittagk  wurden  die  pfennei 
noch  einmahl  geheischt  zu  des  bornmeisters  hauss,  aber  von  des  raths 
wegen,  und  der  rath  begerte  noch  die  macht;  wir  antwortten  onsem 
bommeistem  als  vor. 

•  vgl.  S.  888,  886,  987. 


1  Er  fürchtet  sich  wie  der  Hund  vorm  Prügel,  Wander  I.  S.  1280. 

2  Sp.  bezieht  sich  auf  die  oben  S.  129  fif.  abgedruckte  Thalordnong  des  Erzhischofs 
Johannes. 


1478  December.  279 

CJff  die  mittwoche  des  neuen  jhars  abendt  (31.  Dec.)  waren  die 
drey  p&rren,  Unser  Lieben  Frauen,  S.  Moritz,  S.  Gerdrautten,  und  die 
vom  tale  ein  itzlicher  zu  seines  meisters  haus*  Da  kam  der  rath  zu 
uns  allen  gegangen  und  brachten  aber  an  mit  maneherley  reden,  und 
gar  sussiglich  gaben  sie  uns  vor,  wie  das  sie  ungeme  der  stadt  frey- 
heit  oder  privUegia  wolten  vorgeben  oder  brechen  lassen ;  auch  das  sie 
meynem  herm  von  Magdeburg  zu  geschencke  hatte  gebotten,  da  were 
nichts  ane  vorsehen  noch  vorgeben,  sondern  es  were  alles  uff  hinder- 
sprache  geschehen;  und  maneherley  rede,  und  begerten  noch,  vollmacht 
von  uns  zu  haben;  auch  hetten  sie  dem  bischoffe  von  Meyssen  nach 
der  huldunge  die  lehnbrieffe  und  ander  brieffe  geweiset  uff  dem  rat- 
hause, da  hette  er  gesaget,  die  brieffe  weren  mehr  vor  ipeynen  herm, 
denn  vor  die  J  Stadt,  und  solche  wort  etc.  Hedrich  redete  solches  alles  BL194*» 
und  batt,  das*  wir  dem  bornmeister  unser  antwort  widerumb  geben, 
das  er  das  uff  den  nachmittagk  wider  an  den  rath  brechte  etc.  Wir 
gaben  das  antwort  als  gestern,  das  wir  alle  zusammen  möchten  kom- 
men über  all.  Und  so  schiede  wir  von  einander:  der  bornmeister 
solde  diss  antwort  von  stundt  an  den  rath  bringen,  dieweyl  wir 
nach  bey  einander  waren.    Do  was  der  rath  nicht  uff  dem  rathause  etc. 

Uff  nachmittagk  wurden  die  gespreche  also  an  den  rath  gebracht, 
so  war  der  rath  eins  wurden,  man  solde  die  pfarren  ufih  frey  tagk  (2.  Jan.)  zu- 
sammen lassen  kommen  ufis  rathaus  und  die  pfenner  zu  des  bom- 
meisters  hause;  wolden  sie  dan  die  pfenner  ye  haben,  so  lies  man  die 
auch  zu  in  kommen.  Aber  die  meister  meinten ,  die  pfenner  solten  zu 
des  bommeisters  hause  bleiben  etc.  Diss  vorbleib  und  wardt  nichts 
auss  etc. 

•  „dai"  eigänst. 


1478  Januar. 

Uffn  doDDerstagk  des  neuen  jhars  tagk  (1.  Januar)  zogk  Hedricl 
Karle,  rathsmeister,  Claus  Polcke,  bommeister,  Jorge  Seile  undSchlegei 
uff  die  bürg  zu  meinem  herren  von  Meyssen  und  namen  ftirder  ufl 
Schub  acht  tage,  antwort  zu  geben.  Mochte  der  bischoff  von  Meysse 
gesaget  hau,  worumb  sich  das  volck  so  harte  darwider  setzte,  gebet 
den  rath  doch  nichts  an,  betten  sie  erkeine  vorschreybungk,  das  meii 
gnediger  herr  ihn  die  ersten  lehn  umbsonst  solte  thun,  er  solte  sich  y 
kegen  die  frommen  leute  auffrichtigk  halten,  unter  andern  reden  eU 
Da  hatten  die  beide  rathsmeister  nicht  ein  wort  uff  geantwortet  noel 
gesaget  etc. 

Uffn  sonabendt  nach  des  neuen  jhars  abendt  (3.  Jan.)  satzte  de 

B1.195*  rath  II  das  stucke  saltz  uff  14  Schwertgroschen,  wiewol  das  derselbigei 
groschen  wenigk  irre  giengen,  und  der  rheinische  gülden  galt  der  groschei 
48;  auch  gingen  grosse  oder  mittelgroschen,  der  galten  24  einen  rheinischei 
gülden,  aber  er  was  wenigk;  auch  gingen  kleine  silberne  groschen,  unc 
die  bauern  nanten  dieselbigen  spitze  groschen,  der  galten  20  einei 
rheinischen  gulten,  etzliche  heissen  dieselben  groschen  auch  Schnebergei 
etc.,  und  so  was  es  gantz  irre  mit  der  muntze,  und  der  bauer  wol 
eytel  neue  muntze  haben  vor  seine  wäre,  das  es  gar  schwere  narung^ 
was. 

Uffn  montagk  der  drey  könige  abendt  (5.  Jan.)  vor  mittage  zu 
achten  waren  die  von  Innungen  und  gemeinheit  zu  irer  meister  hause 
und  gingen  alle  uffs  rathauss,  die  pfenner  waren  zu  des  bommeisters 
hauss.  Die  von  der  gemein  auss  Unser  Lieben  Frauen-,  Sanct  Moritz- 
und  S.  Gertrautenpfarr  wurden  eins,  sie  wolden  ihre  freyheit  und  pri- 
vilegia  vortedigen  als  fromme  leute.  Etzliche  aus  S.  Ulrichspfarr 
tratten  vor  diese  drey  obgenanten  pfarren  und  baten,  das  man  sie  zu  ihn 
wolde  ufihemen  und  sie  auch  vortedigen,  denn  ihre  meister  Schlegell 
und  Klott  machten  in  viel  böses.    Die  wurden  uffgenommen,  under* 

B1.195*^  manchen  reden,  die  sich  dar  mochten  begeben,  traten  ||  die  andern 
auss  S.  Ulrichspfarr  auch  zu  den  dreyen  pfarm  obgenant.  Son- 
dern die  meister  in  der  pfarr^  waren  böse  leute,  nemlich  der  heupt- 
man  Schlegell  und  Jacob  Klott;  die  trieben  so  viel  mit  etzlichen  uff 
der  stedte,  das  irer  vaste  widerumb  von  diesen  dreyen  pfarm  gingen 
wider  zu  den  meistern  aus  S.  Ulrichspfarre.  Do  wurden  die  drey 
pfarm  zornigk  und  wolten  Schlegell  und  Klott  in  die  temnitze  haben. 
So  was  der  rath  darzwischen  gegangen  und  mit  grosser  bitte  das  volck 

•  vndt. 


^  Die  UMcbspfiirre  ist  gemeint. 


1478  Januar.  281 

gebeten,  das  die  beyde  nicht  worden  gesatzt,  sondern  Schlegell,  der 
mnste  von  in  allen  gehen,  sie  wolten  in  und  auch  Elotte  nicht  bey  in 
haben. 

So  wurden  die  vier  pfarm  einstimmigk  eins,  sie  wolten  ire  frey. 
heite  helfen  erhalten  mit  leibe  und  gutte.  Nun  die  vier  p£arren  wol- 
den  die  pfenner  zu  ihnen  haben  nffs  rathaoss.  Des  wolten  die  innun- 
gen  nicht  zugeben,  zwar  niemandts  anders,  den  die  heupte  unter  den 
Innungen,  die  meister,  wereten  das.  Und  die  gemeine  aus  den  pfarren 
schickten  vor  den  rath  und  Hessen  den  rath  bitten,  das  die''  pfenner 
möchten  zu  in  kommen.  Der  rath  sach,  es  wolde  nicht  anders  sein, 
sie  gaben  ihren  willen  darzu,  wiewol  das  es  etzliche  nicht  gerne  sahen, 
und  auch  die  meister  yon  den  Innungen.  Der  rath  sandte  den  knecht, 
er  solte  den  pfennem  sagen,  das  sie  uffs  rathaus  selten  kommen. 
Noch  hatte  einer  yon  den  Innungen  dem  knechte  befohlen,  her  solte 
die  bommeister  und  die  vier  geschickten  alleine  heischen.  So  be- 
sdiach  das.  Die  gingen  hinauff  und  sagten  der  gemeine,  das  sie 
alleine  weren  geheischet.  Das  verdross  sie  faste  und  schickten  wider 
zu  des  bommeisters  hauss,  das  die  pfenner  alle  selten  kommen 
uffis  rathaus.  Gott  weis,  wir  pfenner  waren  sehr  fro  und  giengen  uffs 
rathauss  in  den  hoff  zu  der  gemeine,  und  sie  sagten,  wie  ||  ihn  begeg-  BL196* 
net  bette.  Die  von  den  innungen  hatten  mit  der  gemein  nicht  spre- 
chen noch  zu  thun  wollen  haben  uff  den  tagk,  das  machten  nun  alles 
die  heupte^  und  meister  in  den  innungen,  die  diese  dinge  sehr  ver- 
sint  hatten.  Sie  berichteten  uns,  die  gemeine  were  eins,  das  sie  ihre 
freyheite,  priyilegia,  gewonheite  wolten  erhalten,  und  umb  die  erste 
lehn  solde  man  keinen  d.  noch  zu  geschencke  nichts  geben;  sondern 
unserm  gnedigen  herrn  wolden  sie  allezeit  thun,  was  sie  ime  von  ehren 
und  rechte  pflichtig  sindt  zu  thun;  hoffen  sie,  unser  herre  von  Magde- 
burg wirdt  sich  desgleichen  gegen  sie  auch  halten,  mit  mehr  werten. 

Des  wurden  wir  pfenner  mit  Umen«  eins.  Und  ob  sich  unser 
herre  ye  uff  solche  erbittunge"^  hart  gegen  uns  weite'  halten,  das  wir 
uns  dann  darnach  schickten  und  besuchten  der  fursten  yon  Sachsen 
hoff,  uff  das  wir  von  unser  freyheit  so  nicht  wurden  getrungen,  nach- 
deme  der  fursten  obermarschalck'  uns  allen  hat  zugesaget  in  gegen- 
Wertigkeit  der  fursten,  do  wir  unserm  herren  von  Magdeburg  huldeten, 
seine  gnade  weite  uns  lassen  bey  alle  unser  freyheit,  gewonheit,  priyi- 
legia, handfesten  ohne  allerley  vorruckunge  etc.  Auch  das  wir  die  von 
Magdeburg  auch  besuchten  und  ihren  rath  darüber  nemen,  wardt  auch 
wol  von  den  pfennem  bewogen ;  aber  darauff  ward  von  der  gemeinheit 
nicht  allzu  viel  uff  gesaget.  Hierzu  kehren  die  vier  pfarren  16  manne 
under  ihnen,  und  die  pfenner  kehren  vier  manne  under  ihnen.  Diesen 
20  mannen  wardt  das  befohlen  an  den  rath  zu  bringen,  und  dieselbi- 
gen  selten  der  dinge  zu  handeln  mitsampt  dem  rathe  macht  haben,  in 
der  weyse  nichts  vorgeben,  als  oben  geschriben  steht;  wurde  uns  aber 

*  yyinelster'*  in  der  HandflohrUt  tmtentrtolien.       ^  bMpte.       °  ihme.      <  hier  findet  sich  In 
der  Hindichrtfl  nooh  ein  „ye". 


282  Marcos  ^ittendorffl 

ichts  begegDCD,  das  die  freyheit  der  Stadt  anlangen  möchte,  das  soltc 
wir  ans  volck  wider  bringen  nnd  hinder  in  keins  thnn  etc. 
B1.196**  II  Die  20  gekome  giengen   und   weiten  den  rath  berichten.    I 

fragte  Annys  Bote  den  schmidt  Hans  Seilen  uff  dem  schrancke  ^  ui 
sprach:  y,herr  rathsmeister,  habt  ir  gesprochen  mit  den  eueren  yon  de 
innungen?  wolt  ir  uns  was  darvon  berichten  oder  wolt  ir  von  ui 
hören?"  Antwortteer,  Seile:  „ich  weis  euch  nicht  zu  berichten".  Sage 
Annyss  Bote :  ,,im  namen  gottes,  wist  ir  nicht,  so  weiten  wir  den  rai 
berichten",  und  giengen  so  vor  den  rath.  Und  die  innygen  liffen  vc 
dem  rathause,  so  wolden  wir  den  rath  berichten.  Meinten  sie,  wo  d 
innungen  weren?  Da  antwortte  Hans  Laub,  Annys  Bote  und  aui 
andere  und  sagten,  wie  sich  die  innungen  den  tagk  kegen  sie  hett< 
gehalten,  und  das  sie  kein  wort  an  in  nicht  betten  mögen  erlangen.  I 
nam  der  rath  vor  das  beste,  so  es  abent  were,  das  wir  die  berichtuni 
Hessen  anstehen  biss  moi^en  ufif  nachmittagk,  wolten  sie  lassen  leute 
das  wir  den  hienaujBT  kernen,  so  wolden  sie  die  von  den  innungen  aui 
besenden. 

Uffh  dinstagk  der  drey  könige  tagk  (6.  Jan.)  nach  mittage  unt 
der  vesper  gingen  wir  uff.  Die  aus  den  innungen  gekom  waren  ds 
oben.  Hub  Heddrich  an  und  batt,  das  die  von  der  gemeinheit  ui 
pfennem  berichten  wolden,  was  sie  vor  wort  betten.  Do  antwortt 
wir  also:  ,^wollen  die  von  den  innungen  berichten,  so  wollen  wir  di 
nach  auch  berichten,  oder  wollen  sie  mit  uns  ein  werden  etc." 

Die  innungen  wolden  nicht  berichten,  wir  wolden  auch  nid 
denn  sie  sageten,  sie  betten  kein  wort  von  den  ihren,  und  was  do 
nicht  allso.  Wir  wüsten,  das  die  kremer  wort  hatten  und  wolde 
doch  nicht  von  sich  sagen  und  sprachen,  sie  musten  die  ihren  znsai 
men  haben ,  das  sie  ein  wort  kregen.  Sie  waren  auch  zomigk  m 
sagten,  wen  die  zu  in  kemen,  die  von  innungen  und  gemeinheit  hinai 
gekoren  weren  und  das  jähr  mit  ihn  betten  gerathen,  so  wolden  i 
Bl.  197*  Ijwol  sprechen,  und  hatten  mancherley  rede.  Und  so  wolten  wir  \^ 
der  gemeine  und  pfennem  nicht  berichten,  es  were  doch  nicht  nut 
gewest,  so  sie  die  ihren  wolten  zusammen  haben;  denn  sie  wüst 
woU,  WCS  wir  eins  waren,  sie  horten  das  alle  im  hoffe,  es  was  nie 
heimlich.  Und  so  gingen  wir  vom  rathause^  und  der  rath  mochte  d 
innungen  befehlen,  das  sie  *  uff  morgen  zusammen  kemen  und  macht 
auch  ein  wort  etc. 

Uff  mittwoche  (7.  Jan.)  mochten  die  innungen  beysanmien  se 
ein  itzlicher  zu  seines  meisters  hauss  etc. 

Uffn  donnerstagk  (8.  Jan.)  waren  die  gekome  von  den  Innung 
und  auch  die  von  der  gemeine  und  vom  tale,  die  gemechtiget  war 
von  den  ihren  uff  der  drey  könige  abent,  uff  dem  rathause.  Die  i 
nungen  waren  zwey-  oder  dreymal  in  der  dömtzen  vor  dem  rathe.  W 

*  ,^"  fehlt  in  der  Haodichrift 

1  Ein  durch  ein  hölzernes  Gitter  oder  eine  Einfiriedigun^  geschlossen»  Ga 
an  der  Aussenseite  des  Bathauses.    Doch  ist  die  Bedeutung  nicht  ganz  sicher. 


1478  Januar.  288 

die  Sache  was,  weis  ich  nicht;  doch  was  za  mercken,  das  sie  Schlegel 
and  die  andern,  die  das  jähr  zaror  faste  mit  ihn  gerathen  hatten,  die- 
selbigen  hetten  sie  gerne  wieder  bey  ihnen  gehabt,  aber  es  mochte  in 
nicht  geschehen.  Wir  wurden  geheischt  in  die  dörntze  von  beyden 
theylen,  auch  wüsten  wir  nicht,  wes  die  Innungen  ein  waren.  Do  hub 
Jorge  Seile,  der  schmiedemeister,  an  von  der  Innungen  wegen  und  be- 
richte in  solchen  werten:  „herr  rathsmeister  und  lieben  herm,  meine 
herrn  von  den  Innungen  haben  mir  befolen,  zu  sagen,  so  dieser  handel 
vor  unserm  herrn  von  Magdeburg  am  nechsten  vorblieben  ist,  das  man 
seine  gnade  noch  einmahl  uff  das  freundtlichste  und  guttlichste  ersuchte 
and  bitte,  das  er  die  unsem  mit  der  ersten  lehn  ane  gelt  und  gäbe 
beleben  wolte;  magk  das  aber  nicht  geschehen,  das  ein  iederman  die 
seinen  dan  zu  hoffe  (!)  haben  magk  zu  seines  meisters  hause''. 

Wir  geschickten  von  der  gemeine  und  von  den  pfennern  ||  baten  Bl.  197^ 
auch  ein  gespreche  und  bischen  die  bommeister  und  gemeinheitmeister 
auch  zu  uns  und  berichten  sie,  wes  wir  gemechtiget  weren,  und  Claus 
Polcke  solde  das  dem  rathe  in  unser  gegenwertigkeit  berichten  in 
solchen  Worten:  „herr  rathsmeister,  die  unsem  haben  die  geschickten 
in  solcher  weyse  gemechtiget,  den  rath  zu  bitten,  so  man  noch  wurde 
vomemen  einen  guttlichen  handel  umb  die  erste  lehn,  das  ir  da  keinen 
Pfenning  noch  gülden  oder  auch  keinTgeschencke  darumb  geben  solt, 
sondern  noch  bitten,  das  uns  unser  gnediger  herr  wolde  lassen  bey 
anserm  altherkonmien ,  freyheit  unde  gewonheit ,  so  wir  uns  auch  jhe 
als  unterthenige,  gehorsame  burger  gegen  seine  gnade  halten  wollen; 
auch  weiten  wir  seinen  gnaden  thun,  so  viel  als  wir  im  von  ehre  und 
rechte  pflichtigk  sein  zu  thun;  möchte  das  dann  so  nicht  werden  er- 
langet, und  das  wir  folgents  in  dem  handel,  das  man  uns  indert  an 
anser  freyheit  zu  nahe  gehen  wolte,  oder  einicherley  vorsehrunge  daran 
ialeten,  das  selten  wir  wider  an  die  unsem  bringen;  wurde  sich  unser 
herr  von  Magdeburg  aber  noch  harte  in  der  ersten  leben  gegen  uns 
halden,  daser^  uns  die  umbsonst  nicht  thun  wolde,  sosolteder  rathmitsampt 
den  geschickten  ohne  vorzihen  selbst  vor  die  fursten  von  Sachsen 
reyten  and  sie  besuchen  und  sie  anruffen,  bitten  und  der  zusage,  die 
sie  uns  in  der  huldunge  von  ihres  sones,  unsers  herren  von  Magdeburg, 
wegen  gethan  haben  durch  den  marschalck  Hugoltt  von  Schlinitz,  er- 
innern^; wir  hofften,  so  das  geschehe  sie  wurden  daran  gedencken; 
ond  auch  das  sie  den  rath  von  Magdeburg  ersuchten,  so  sie  darumb 
wol  wissen,  darbey°  und  über  gewest  sindt,  das  auch  so  bete- 
dinget haben  mitsampt  dem  rathe  von  Halle.  Dis  ist  uns  befohlen 
von  den  unsem  etc.''  Hans  Laub,  der  sagte  auch  diss  hiemach  ge- 
schriebene. 

U  Im  ersten,  als  die  berichtunge  von  der  gemeinheit   und  den  B1.198^ 
pfennern  geschehen  solde,  die  geschickt  waren,  darumb  solte  dis  vor^ 
der  berichtunge  geschrieben  stehen,  so  habe  ichs  vergessen  und  dar- 
nach geschrieben  etc. 

*  „dM  9^^  er^kaxU     ^  „erinnern'*  fehlt  tn  der  Hutdidulfl.     «  „darbey**  doppelt.     ^  von« 


284  Marcos  Spittendorff. 

Die  geschickten  von  den  innnngen  ein  theil  nnd  auch  ihre  meiste 
waren  stoltz  nnd  anch  grobes  synnes  nnd  danchten  sich  gantz  herlic 
und  weiten  nicht  berichten,  dammb  das  es  nach  ihrem  henpte  c 
gehen  mochte,  und  gaben  vor,  wurde  schaden  hiervon  kommen,  de 
wolden  sie  nff  diese  geschickten  schreyben  von  der  gemeine  nnd  pfe 
nem.  Darumb  sprach  Hans  Laub  von  der  berichtnnge:  „herr  ratfa 
meister  und  lieben  herm,  ob  was  schaden  hiervon  entstehen  möcht 
des  wollen  wir  nicht  zu  thun  haben.  Darumb  wollen  wir  berichte 
so  viel  als  uns  die  unseren  befohlen  haben;  wollen  die  von  den  i 
nungen  nicht  mit  uns  eins  sein,  da  können  wir  nicht  sm  thun  etc/' 

Der  rath  mitsampt  den  meistern  wurden  dieses  gespreches  ei 
mit  den  geschickten  von  der  gemeine  und  pfennem.  Der  rathsmeisl 
fragete  die  geschickten  von  den  innnngen,  ob  sie  des  anch  mit  ei 
wolden  sein.  Antwortte  Jacob  SchaffiBkopff:  „wir  mercken  wol,  d 
man  nach  uns  nit  sehre  fraget,  darumb  müssen  wirs  eyn  sein".  ] 
sprach  der  rathsmeister  Hedrich:  „lieben  herm,  es  muss  wille  seil 
So  beschach  das.  Do  sprach  Hedrich:  „fortan,  lieben  herm,  es 
noth,  das  jemandt  von  aller  wegen  rede  vor  meinem  herm;  denn  v^ 
nicht  wol  reden  kan,  der  magk  gar  leichte  ein  wort  sagen,  das  i 
gar  leichte  mercken,  das  hiemach  schwerlich  zu  vorantworten  is 
So  wardt  man  zufrieden,  das  der  stadtschreyber  reden  solde  etc. 

Damach  kose*  der  rath,  die  mit  vor  meinen  herm  uff  die  bn 
Bl.l98^  zihen  selten.  Und  diese  hiemach  geschriebene  ||  wurden  gekohren  v 
den  geschickten:  Hans  Laub;  Annys  Bote  von  der  gemeine,  If: 
Pegaw,  Sander  Trackstedt  von  den  pfennem,  Jacob  Schaflfiskopff,  Ss 
Seile,  Vester  Becker,  Jacob  Weissack  von  den  Innungen  etc.  L 
rath  wolden  sich  under  inen  wol  vertragen,  wen  sie  kohren. 

Wisse,  sie  machten  das  pfanwerck   gantz  böse  und^  hart:    i 
weynachten  vor  dem  78.  jhare  hatte  ich  gantz  aussgebrant,  so  das 
kein  holtz  in  kothe  nicht  behilt,  und  so  gäbe  ich  auss  vor  holtz  a 
der  gassen  38  alte  schock  alder  were.    Da  braute  ich  nicht  mehr  ai 
den  42  werck,  da  stunde  mich  das  werck  mehr  den  18  schwertgrosel 
schlecht  am  holtze.    Der  zober  sole  galt  8  d.,  und  4^/^  zober  zu  ein 
wercke  macht  die  sole  8  schwertgroschen.    Das  stucke  saltz  galt 
Schwertgroschen,  vorkauffte  ich  das  saltz  umb  bereit  gelt,  so  das 
nichts  dorfte  darein  geben,   so  brachte  ichs  auff  das  gelt  wider,     i 
ich  vor  die  sole  und  holtz  muste  geben;  muste  ich  aber  scheite 
men,  so  war  verlust,  das  ich  die  sole  und  feuerwerck  nicht  konte 
zalet  kriegen,  sondem  dis  was  schlechts  verlohren:    kothzinse  15   ^ 
den  oder  20,  darnach  ein  itzlicher  zu  zinse  gab,  pfannen,  körbe,    v 
ckerlohn  und  aller  schlett,    der  darauff  gehet,  das  wardt  verlohi 
Solte  ein  itzlicher  essen,  trincken,  kleider  und  anders,  das  einem  ied 
man  in  seinem  hause  wol  noth  was,  haben,  da  muste  er  vor  gedenck 
am  pfanwercke  wolde  man  uns  das  77.  jhar  keine  narange  noch  ip 
dinst  vorgunnen  noch  zustaten.    Hatte  iemandt  zuvom  was  erwarb 

•  kioM).     »  ,,Q]id"  fehlt. 


1478  Januar.  285 

das  mochte  er  das  jhar  mit  yorzehren.  Doch  schickte  der  alhnechtige 
gott|  das  die  solegatter  nichts  mehr  lieffen,  wen  das  jhar  zavorae,  son- 
dern sie  lieffen  weniger ,  dammb  das  die  regierunge  nicht  aus  natür- 
licher liebe  and  gutter  meynunge  geschach,  sondern,  als  ich  forchte, 
mehr  anss  neyde,  hasse  und  zu  vertruckunge  der  pfenner.  Dammb  hat 
unser  herre  gott  nicht  haben  wollen,  das  die  gutter  mehr  den  vor 
lauffen  solden.  Wisse,  die  pfanne  ||  Deutzsch  lieff  dasselbige  77.  jhar  BLIOQ"^ 
9  schock  minus  1  den.,  aber  das  jhar  zuvome  lieff  sie  13  schwert- 
groschen  mehr;  Metritz  lieff  20  schock  15  groschen  minus  1  d.,  und 
das  jhar  zuvome  lief  sie  3  schock  9  groschen  minus  1  d.  mehr;  item 
das  Gutjhar  lieff  62  schock  45  groschen,  und  das  jhar  zuvor  lieffs  6 
schock  37  groschen  minus  1  d.  mehr;  item  Hackenbom  lieff  44  schock 
13  groschen  minus  1  d.,  und  das  jhar  zuvome  lieffs  3  schock  38  gro- 
schen mehr.  Hieraus  mercke  die  schickunge  des  allmechtigen  gottes, 
der  uns  seine  gaben  auss  grosser  überflüssiger  mildigkeit  giebet  und 
zufüget  als  ein  milder  vater  seinem  lieben  söhne  und  allen*  seinen 
lieben  kindem,  wiewol  das  sie  ofte  und  viel  den  vater  erzomen,  doch 
so  wil  er  sie  darumbe  nicht  vorderben,  sondern  das  sie  sich  bekeren, 
so  er  sie  mit  einer  kleinen  straffunge  anruret,  und  allewege  gedencken 
an  seyne  göttliche  gebott 

Uff  dinstagk  abent  Trium  Regum  (6.  Jan.)  anno  78  ging  man  uff 
das  jähr  wider  zum  bornen.  Do  kaufite  ich  auch  holtz,  das  schock  vor 
1  silbernen  groschen.  Do  merckte  ichs  auch  und  Hess  etzliche  fuder 
sonderlich  brennen,  so  fände  ich  auch,  das  mich  das  holtz  zu  einem 
wercke  18  schwert^roschen  stundt;  dann  ich  kaufile  2  fuder  schock- 
holtz,  das  was  gantz  dürre,  und  des  was  44  schock,  da  gäbe  ich  vor 
das  schock  1  silbernen  groschen  und  1  schwertgroschen  in  kauff.  Da  braute 
mir  der  wircker  6  werck  auss  und  muste  noch  bey  einem  andern  wircker 
1V2  schock  holtz  borgen,  uff  das  er  die  werck  aussbrachte,  es  was  gar 
nahe  acht  schock  holtz  weniger  1  mandel  zu  1  wercke.  Das  wetter 
was  gantz  warm,  es  regente  immerdar,  gleich  als  wer  es  in  der  fasten, 
80  ein  gutt  winter  was;  aber  die  wege  waren  böse,  das  feuerwerck 
was  gantz  theuer:  das  stucke  saltz  galt  7  grosse  groschen,  die  sole 
galt  7  d.  II  die  woche ,  der  zober  Deutzsch.  Was  der  gewinst  ist,  bi.  199  ^ 
wirstu  wol  fynden.  Auch  waren  mir  5  zober  sole  die  woche  abegangen 
über  funftehalben  einzugissen  zu  26  wercken. 

Wisse,  der  rath  hatte  die  sole  gesatzt  uff  7  d.  und  nicht  die  vor- 
schleger;  wenn  die  vorschleger  hatten  gesaget  vor  dem  rathe,  selten 
sie  ihren  eyden  gnungk  thun,  so  das  der  pfenner  auch  vordinst  solte 
haben,  so  muste  der  zober  sole  2  oder  3  d.  gelden.  Darumb  hatten 
die  solch  spiel  trieben,  die  sole  doselbst  gesatzt,  uff  das  das  gutt  ye 
lauffen  solde;  wo  aber  der  pfenner  bleiben  solte,  da  fragten  sie  nicht 
nach  etc. 

Uffh  sonabendt  darnach  (10.  Jan.)  waren  die  gekomen  mitsampt 
dem  rathe  uff  der  bürg  vor  meinem  herm  von  Magdeburg  und  dem 

*  Alle. 


286  Marcos  Spittendorff. 

bischoffe  von  Meyssen  und  dem  capittel  etc.  Der  stadtschrejber  ha 
das  wort  gehalten  und  hatte  gebeten  noch  als  vor,  das  unser  he 
von  Magdeburg  den  bürgern  zu  Halle  die  erste  lehn  ane  gift  und  s 
gäbe  thun  wolde,  als  seine  vorfahren  gethan  haben. 

Das  ander:  were  seine  gnade  ihe  geneyget  gelt  zu  haben  ^ 
den  von  Halle,  sie  wolten  seinen  gnaden  des  auch  zu  willen  sein 
solcher  weyse,  als  bischoff  Friedrich  und  bischoff  Johan  ^  uff  die  lel 
wäre  gethan  und  vorschrieben  were,  das  seinen  gnaden  in  solcl 
weyse  und  form  auch  so  geschehe. 

Das  dritte:  das  von*  seinen  gnaden  mitsampt  dem  rathe  hertz< 
Ernst  von  Sachsen  von  beyden  theylen  darzu  wurde  gezogen  und 
beten  als  ein<^  mittler,  und  das  man  so  durch  die  mittel  bey  die  dii 
möchte  kommen  etc. 

Anwort  des  bischoffs  von  Meyssen  von  unsers 
herrn  oder  des  capittels  wegen. 

Uff  das  erste  stucke:    das  gnungsam  darvon  gehandelt  w< 

das  unser  herre  von  Magdeburg  des  nicht   vorpflicht  oder  genei 

were,  die  erste  lehn  umbsonst  zu  thun.    Hette  man  aber  eynichei 

Schrift,  das  er  das  also  zu  thune  were  vorpflichtet,  er  solde  sich  darii 

B1.200''  uffrichtigk  U  halten. 

Uff  das  ander:  seine  gnade  were  nicht  geneiget,  das  stift  y 
bass  zu"^  beschweren,  sondern  vielmehr  geliebet,  abezulösen  etc. 

Uff  das  dritte:  im  were  nicht  noth,  seinen  vater  oder  iemai 
zuzuzihen;  nachdem  so  wir  im  dann  vorwant  weren,  wurden  wir 
wol  wissen  zu  halten  etc. 

Uff  diese  antwort  solte  ein  iederman  die  seinen  bey  einaii 
haben  zu  seines  meisters  hause,  das  vollwortten  die  Innungen.  A 
die  gemein  und  pfenner  wolden  wir  uff  einen  hauffen,  als  das 
denen  vorlassen  was  am  nechsten.  Der  rath  und  auch  die  gern 
heitmeister  wolden  des  nicht  gerne  zugeben,  aber  wir  wolten  di 
anders  nicht  thune.  Uffh  montagk  frue  (12.  Jan.)  wurden  die  innun) 
die  gemeinheit,  die  pfenner,  ein  itzlicher  von  seime  obersten  ver 
zu  seynes  meysters  hauss.  Und  die  gemeinheit  auss  dendreyenpfj 
und  die  pfenner  kamen  uffs  rathaus  nach  ihrem  nechsten  abeschi 
Die  von  S.  Ulrich  kamen  langsam  und  kaume  irer  ein  drittheil  ^; 
machte,  Scblegell  was  bey  ihnen  gewesen  und  hatte  das  volck  wi* 
setzigk  gemacht,  als  sie  selber  sagten.  Wir  machten  ingesambt 
gespreche  uff  die  antwort,  die  den  geschickten  vor  meinem  herren 
gegnet  was,  und  bischen  die  gemeinheitmeister  und  bommeister 
uns  in  den  hoff  und  fragten  sie,  ob  sie  auch  unser  freyheit,  gewonl 

*  „von"  fehlt.       ^  hertsogeiL.       «  eiiieii.       ^  „ta"  fehlt  in  der  Handaohrlft      •  drtttec 


1  Die  beiden  unmittelbar  vorausgehenden  Erzbischöfe  Friedrich  lü.  v.  B 
lingen  (1445—1464)  und  Jobannes,  Pfkdzgraf  bei  Rbein  (1464—1475),  vgl.  1 
126,  154. 


1478  Januar.  2d7 

privilegia  und  ander  ere  der  Stadt  uns  wolten  helfen  erhalten,  so  sie 
Yon  unsertwegen  da  sessen. 

Da  antwortten  sie  ja  zn,  wes  wir  eins  weren,  des  wolden  sie  auch 
mit  uns  eins  sein,  und  wolden  bey  uns  thnn  als  fromme  lente.  Dar- 
nach liessen  wir  den  rath  auch  zu  uns  bitten,  dem  bilden  wir  das- 
selbige  aueh  vor.  Do  sprach  der  rathsmeister  Heddrich :  ,,lieben  herren, 
das  geburt  uns  zu  thune,  auch  sitzen  ||  wir  von  euer  aller  wegen  da,  BI.200'' 
wir  sindt  des  auch  gerne  so  mit  euch  eins/'  So  baten  wir  den  rath, 
das  sie  die  innungen  auch  wolten  besenden,  das  wir  mit  den  auch 
möchten  sprechen.  Da  machten  sie  sich  etwas  schwer  und  meinten» 
es  were  zu  spate,  doch  muste  es  gesehen.  Und  Schlegel  muste  man 
aoeh  heischen,  und  das  volck  wolte  nicht  von  einander.  Es  verzog 
sich  wol  zwo  stunden  und  lenger,  ehe  die  innungen  kamen;  do  sie  aber 
kamen,  do  giengen  die  geschickten  von  der  gemeine  und  auch  von 
den  pfennem  vor  den  rath  und  frageten,  ob  der  rath  die  innungen 
wolte  berichten,  wes  wir  mitsampt  dem  rathe  eins  weren.  Antwortte 
der  rath:  „lieben  herren,  wir  lassen  uns  beduncken,  es  ist  bequemer» 
das  ir  das  thuf  So  meinten  wir  geschickten  ja,  so  es  der  rath  wolte 
haben,  wolden  wirs  auch  gerne  thun,  und  gingen  in  den  hoff  zu  dem 
Yolcke  und  liessen  die  innungen  zu  uns  allen  bitten,  und  Anniss  Bote 
hnb  an  und  vorzalte  die  dingk,  wes  wir  alle  eins  weren  und  der  rath 
mit  uns.  Do  sprachen  sie  darumb  die  innungen  und  schickten  irer 
zwene  von  sich  vor  den  rath  und  mochten  vieleichte  lassen  fragen,  ob 
der  rath  des  so  eins  were.  Do  die  zwene  wider  kamen  und  berichteten, 
was  sie  vom  rathe  horten,  da  traten  die  innungen  zu  uns  und  sagten, 
sie  wolten  des  auch  mit  uns  allen  ein  sein.  So  gingen  do  die  ge- 
schickten von  Innungen*,  gemeinheit  und  pfennem  vor  den  rath  und 
berichteten  sie  eintrechtigk,  des  wir  alle  eins  waren.  Annyss  Botte 
sagte  auch  dem  rathe,  als  oben  geschriben  stehet,  do  der  rath  bey  uns 
im  hoffe  was  und  mit  uns  ein  wart,  ehe  die  innungen  noch  uberlangk 
za  uns  kamen  diese  wort  hiemach  folgende  etc:  „lieber  herr  raths- 
meister, das  werp  wir  am  nechsten  an  euch  brachten,  das  uns  die 
imsern  befohlen  hatten,  das  ir  den  ersamen  rath  von  Magdeburg  be- 
sQchen  soltet  ane  verziehen^  und  sie  bitten,  das  sie  mit  uns  vor  die 
forsten  von  Sachsen  wolten  zihen  und  wolten  uns  helfen  vorbitten, 
das  wir  bey  unserm  altherkommen  und  befreyunge  möchten  bleyben, 
so  uns  doch  zugesaget  ist  worden  vor  der  huldunge  viel  mahl  und 
auch  nach  laut  unsers  huldebrieffes,  uns  darüber  gegeben,  und  das  ist 
nan  nicht  geschehen  und  wirdt  faste  verzogen,  wodurch  wissen  wir 
nicht,  und  die  unsem  lassen  sich  beduncken  || ,  das  wirs  nicht  an-  B1.201* 
bracht  haben.  So  wisset  ir,  das  wir  von  des  volckes  wegen  an  euch 
haben  getragen,  und  ihr  herr  rathsmeister  Hedrich  spracht,  „man  ist 
des  alle  so  nicht  eins'^  Nun  sprach  Botte  vorbass  zu  dem  volcke 
aUe:  „lieben  herrn  und  freunde,  sagt  alle,  ob  das  euer  wille,  so  zu 
werben  an  den  rath,  gewest  ist  oder  nicht.''    Do  riffen  sie  alle  ja  ja! 

•  Innuoge.      ^  venelcheii. 


288  MarcoB  Spittendorff. 

and  batten  noch  vor,  das  man  noch  ansuchen  moste  an  die  von  Mi 
deburg  und  sie  anrnfen,  mit  uns  die  forsten  zo  besochen*. 

Wir  wolten  Schlegell  bescholdigen ,  so  was  es  zo  spatte,  ond  < 
rath  meinte ,  das  wirs  bestehen  Hessen  biss  off  morgen  dinstagk.  \ 
gingen  zo  dem  volcke  ond  sagten  in  da,  sie  waren  ongedoldigk  x 
rieffen  alle  ober  Schlegell.  So  gingen  wir  alle  vom  rathaose,  nod 
was  woU  orab  5  desabents  etc.    Deo  laos  et  beatae  Mariae  virgini 

Uffdin8tagk(13.  Jan.)  morgen  giengen  wir,  die  geschickten  von  inni 
gen"^,  gemeinheit  ond  aoch  pfennem,  wider  offs  rathaos.  So  vertrogen  ^ 
ons  do  aber  gentzlich  mit  dem  rathe  ond  meistern  ond  meinten,  d 
solde  die  von  Magdeborg  besochen  ond  sie  von  onser  aller  wegen 
raffen ,  mit  ons  vor  die  forsten  zo  zihen ;  wenn  es  were  itzt  der 
qoemste  wegk   nach  gelegen  dingen,    ond    das  die  von  Magdebi 
mercklich   ersuchet  worden  von  dem  rathe  von  Halle:  nachdeme 
man  wol  woste,  wie  itzond  die  dingk  zwischen  denen  yon  Magdeb 
ond  von  Halle  stonden,  das  sie  in  zweyen  jharen  nicht  zosammen 
west  sindt,  ond  so  die  yon  Halle  non  so  hinkommen  worden,  ond 
yon  Magdeborg  worden  sich  aoch  schwer  gegen  sie  machen,  das  n 
sich  den  mochte  bitten  ond  underweysonge  thon,  off  das  sie  wie 
möchten  gewilliget  werden  ond  ons  freondlichen  beystandt  ond  h 
thon  möchten,  das  gab  ons  der  rath  yor  etc. 
B1.201^         Wir  geschickten  sprachen  daromb  ond  waren  des  so  ||  mit  c 
rathe  zofHeden.     Jacob  Schaffskopff  berichtete  den   rath  in   solo 
werten:   „herr  rathsmeister  ond  lieben  herren»  des  gesprechs  ir 
habt  yorgegeben,  des  sey  wir  wol  mit  eufch  ein,  so  feroe  onser  h< 
yon  Magdeburg  der  dreyer  wege  nicht  einen  annimmet  etc."    Do  spr 
Annyss  Bote   yon  stond  daraoff:    „herr  rathsmeister,  so  yiel  lenj 
welcher  wegk  ander  den  dreyen  angenommen  wirdet  yon  onserm  h( 
yon  Magdebarg,  noch  danne  solt  ir  die  yon   Magdeborg   besael 
wenn  es  ist  noth,  das  yolck  hat  ans  das  auch  so  befohlen"  etc. 

Schlegell  ward  beschuldiget  durch  Annyss  Botten  yon  gehe 
der  gantzen  geraeyne  und  der  pfenner,  die  Innungen  wolten  dar 
nicht  thun  etc.,  in  solchen  Worten :  „herr  rathsmeister  und  lieben  he 
wir  schuldigen  Schlegell,  das  er  gesprochen  hat  uff  unser  fireyheit, 
wonheit,  brieffe,  priyilegia,  die  diese  ehrliche  Stadt  yor  yiel  und  lan 
jharen  gehabt  hat,  und  durch  die  brieffe  wir  unser  Stadt  freyheit  I 
an  disen  heutigen  tagk  behalden  haben ;  nun  spricht  derselbige  Sc 
gell,  die  brieffe  dienen  dem  bischoffe  mehr  denn  uns,  wir  werden  ui 
freyheit  damit  erhalten,  gleicherweise  als  wir  des  compters  wiese 
bilden^  etc. 

Auch  mehr,  am  nechsten  do  das  yolck  yor  diesem  mahle  aUe 
dem  rathause  was,  do  yerbott  Schlegell  den  bürgern  aus  der  Ullri< 

*  in  der  HAndscbrift  findet  sieh:  i,dM  m«n  noch  aittachen  nraste  mi  die  von  Magd:   Tndi 
die  fanton  be«achto/'      ^  yiiglnls.      ^  innnngk. 


^  Ueber  Ansprüche    der  Stadt  an  eine  Wiese  des  Deutschordens  ist  ni 
^^annt. 


1478  Januar.  289 

pfiuT,  sie  solten  mit  den  andern  pfarren  nicht  sprechen,  auch  tratten 
die  aoss  St.  Ulrichs  pfarr  zu  den  andern  dreyen  pfarren  nnd  wurden 
mit  in  ein,  nnd  von  stund  spricht  Schlegell  derselben  ein  theil  auss 
Sanct  Ulriche  wiederumb  abe  und  mengete  so  under  dem  volcke,  das 
dar  nicht  viel  guttes  yon  mochte  kommen.  Do  wolten  die  drey 
pfiurren  und  auch  die  von  S.  Ulriche  Schlegell  bey  ihnen  nicht  haben 
oud  hiessen  in  wegk  gehen.  Nochdan  gleichwoU  lies  er  nicht  abe, 
das  volck  irre  ||  zu  machen,  doch  muste  er  von  in  wegk  gehen.  So  B1.202* 
er  unser  aller  gesinde  ist,  lassen  wir  uns  ye  beduncken,  her  sey  der 
Stadt  und  uns  allen  in  deme  nicht  getreue  etc.  Auch  hat  er  uff 
gestern  dinstagk  (13.  Jan.)  in  seiner  pfarre  das  yolck  aber  gantz  widersetzig 
und  irre  gemacht,  so  das  die  von  S.  Ulriche  irer  viel  uffs  rathaus  nicht 
weiden  gehen.  Das  hat  Schlegell  damit  gemacht,  das  er  weck  gingk, 
hilte  etzliche  darzu,  die  im  mochten  nachfolgen;  das  solte  er  doch 
wol  besser  habenrgewust,  so  man  in  uff  dem  rathause  nicht  haben 
wolde  in  keinem  gespreche  bey  der  gemeinheit.  Darumb  so  ist  er 
ein  menger  und  plenger  zu  zwytracht  der  burger  und  der  gantzen 
Stadt'' 

Antwort  Schlegels:  er  bette  in  seiner  pfarr  nicht  gemenget  oder 
geplenget  oder  die  burger  zu  zwytracht  gezogen,  des*  zöge  er  sich  uff 
seine  meister,  wen  er  von  denen  wurde  geheischen,  so  ginge  er  zu  in 
etc.  Die  meister  aus  der  pfarr  wolden  ime  des  beyfall  thun  etc.,  Klott 
und  seine  kumpen.  Sondern  das  er  uff  unser  brieffe  oder  priyilegia 
solte  so  geredet  haben,  wer  ime  nicht  wissentlich,  auch  verstünde  er 
die  privilegia  nicht,  das  eine  gantze  domtze  briffe  vol  vor  ime  legen, 
so  er  der  nicht  hörte  lesen,  so  könte  er  der  doch  keinen  verstehen, 
darumb  bette  er  des  nicht  geredt,  mit  viel  andern  werten,  und  sagte 
Dem  darzu.  So  muste  er  entweichen.  Do  fragte  in  der  rath,  ob  er 
das  vomichten  wolde;  spräche  er,  wolde  man  in  des  nicht  vorheben, 
so  wolde  er  das  thun.  Do  meinte  Annys,  das  er  das  solte  verneinen, 
das  offenbar  geschehen  were  vor  allem  volcke,  das  wolden  wir 
nicht  zugeben,  es  were  uns  auch  so  nicht  befohlen  von  dem  volcke; 
die  Innungen  wolden  nicht  helfen ,  sie  lagen  Schlegell  mehr  bey ,  den 
der  gantzen  gemeine  und  den  pfennem,  das  konten  wir  uff  die  zeit 
nicht  bessern,  sondern  wen  gott  von  himmel  will,  so  wirt  das  gewan- 
delt Schlegel  sprach  auch  uff  das  selbige  mahl:  ||  „herr  raths- Bl. 202 ^ 
meister  und  lieben  herm,  ihr  verschicktet^  mich  heuer  in  einem  heim- 
lichen werbe,  habe  ich  mich  darinne  nicht  recht  kegen  euch  gehalden, 
ich  wil  darumb  leyden  etc.''  Do  marckte  ich  wol,  das  im^'  niemandt 
wolde  abefallen,  so  verbleib  das  etc. 

Uff  die  mittwoche  (14.  Jan.)  umb  des  segers  9  zöge  der  rath  uff  die  bürg 
nnd  gaben  antwort  wieder,  nachdem  als  das  uff  sonabent  post  Trium 
Begum  (10.  Jan.)  vorlassen.  Etzliche  geschickte  waren  mit;  der  stadt- 
Bchreiber  war  mitte  und  hilte  das  wort.  Sie  hatten  gebeten  noch  als 
vor  uff  das  aller  themutigste,  das  der  dreyer  wege  einer  vorgenommen 

*  dms.      ^  Ich  venchicket.      «  In. 
OMehkhteq.  d.  Pr.  SadiMii  XL  19 


290  MarcuB  Spittendorff. 

möchte  werden,  es  hatte  aber  nirgent  sich  wollen  schicken.    Was 
von  Halle  nff  ihrem  altherkommen  hatten  gestanden,  das  sie  von  al 
von  vielen  bischoffen  ane  gift  nnd  gäbe  bellen  weren,  da  hatte 
bischoff  von  Meyssen  off  gesaget,  mein  herre  nnd  auch  die  von  Bi 
solten  sich  vor  solchem  altherkommen  oder  gewonheit  hntten,  das' 
mochte  kommen,  die  von  Halle  fanden  noch,  wie  es  zugangen  h 
bey  bischoff  Onntter  ^ ;  so  finde  es  das  stift  zu  Magdeburg  auch  n( 
wie  das  alte  heriiommen  gewest  were,  und  mancherley  rede,  das 
mercken  was,  er  wolde  unser  gewonheit  und  altherkommen  nicht  s 
billichen,  sondern  uns  lieber  die  vomichtigen  etc.  mit  mannichfalti 
reden  und  langem  handel,  der  da^  gesehen  was  etc.    Do  hatten 
geschickten  gesagt  zu  dem  bischoffe  von  Meyssen  und  zu  den  th 
herm,  die  von  Halle  weren  des  anders  auch  nicht  geneiget,   das 
sich  irer  altherkommen  und  gewonheit  begeben  wolden  ane  erk 
nusse,  und  hatten  gar  themutiglich  darbey  gebeten,   das   sie  um 
gnedigen  herm  vor  sie  bitten  wolten,  das  es  mit  der  ersten  lehn 
auch  andern  stucken  ungefehrlich  möchte  bleiben  anstehen  zwisc 
ostem,  ob  der  liebe  gott  seine  gnade  wolde  geben,  das  in  der 
B1.20B*  irgent  ein  mittel  darinne  vorge-  ||  nommen  möchte  werden.    Das  h 
der  bischoff  von  Mejrssen  und  die  thumherren  an  unsem  herm 
Magdeburg  bracht  und  waren  wider  kommen  und  hatten   dem  r^ 
gesaget,  mein  gnediger  herr  merckte  in  diesen  dingen  anders  ni< 
den  verzogk;  doch  uff  das  sie  seine  gnade  erkennen  möchten  alsil 
gnedigen  herm ,  so  solten  die  dinge  anstehen  zwischen  hie  und  i 
sontage  Reminiscere  (15.  Febr.),  das  die  jhenigen,  die  gutt  von  se 
gnaden  zu  lehn  haben,  sich  in  der  zeit  bey  seine  gnade  fugen 
sich  daramb  mit  ime  vortragen  etc. 

Diss  berichtete  der  rath  von  stundt,  da  sie  von  der  bürg  kai 
wie  es  ihn  begegnet  hatte;  die  geschickten  von  Innungen  und  gern 
heit  ?nirden  alle  darzu  besandt  uffs  rathaus.  Do  wardt  der  rath 
und  kohren  von  stundt,  die  gen  Magdeburg  solten  zihen  zu  dem  r 
und  solten  irer<>  brieffe  mittenehmen  copien.  So  wardt  gekoren  ; 
den  alten  rethen  Jacob  Schafifskopff,  Hans  Laub,  Annys  Botte 
Mattes  Pegaw,  darzu  aus  dem  rathe  der  rathsmeister  Karle,  der  h 
meister  Claus  Polcke,  der  stadtschreyber  und  Jacob  Klott,  er  mag 
Klott  heissen  etc.    Deo  laus  et  beate  Mariae! 

Uffn  donnerstagk  (15.  Jan.)  zogk  der  rath  mitsampt  den  gekor 
als  oben  geschriben  stehet,  nach  Magdeburg  etc. 

Uffn  fireytagk  (16.  Jan.)  was  rathsmeister  Heddrich,  Hans  S 
Prosius  Zelse  uff  der  bürg,  der  bischoff  von  Meyssen  hatte  sie 
schicket,  zu  im  zu  kommen  etc.  Das  werp  wirstu  hemacher  hören  < 

•  des.      ^  dtm,      o  Ire. 


i  In  den  Streitigkeiten  mit  dem  Enbischof  Günther  von  Schwarzborg  1 
die  Stadt  schliesslich  doch  den  Kurzem  gezogen  und  dnrdi  Erlegang  einer  U 
tenden  Siunme  (13000  Gulden)  ihre  Aussöhnung  mit  dem  Erzlnschof  suchen  mO 

^.  L  aiooff. 


1478  Januar.  291 

Üffh  soDabendt  (17.  Jan.)  worden  die  geschickten  yon  innnngen  • 
and  gemeinheit  vSb  rathans  gebeten.  So  berichtete  der  rathsmeister 
Hedrich,  was  inen  nff  der  borg  vorgehalden  were  yon  dem  bischoffe 
von  Meyssen  nmb  des  schnitzen  ampt,  das  der  seine  wetten  nnd 
pflicht  nemen  solde  nach  landtleufftiger*  mnntze,  darumb  were  er  vom 
raihe  besandi  nnd  im  befohlen,  nach  hellischen  d.  ||  zn  nemen,  was  im  BL203*' 
geburete.  Darzu  mochten  die  geantwort  haben,  der  rath  hette  des  ein 
Privilegium,  das  der  schnlteiss  sein  gewette  nach  hellischen  d.  solte 
nemen  1.  Mochte  der  bischoff  von  Meyssen  haben  gesaget,  es  möchte 
wol  konmien,  das  die  hellischen  d.  in  vorigen  zeiten  wol  so  gatt  und 
besser  gewest  sindt,  wenn  itznndt  diese  muntze  ist  etc.  Das  andere 
hatte  der  bischoff  von  Meyssen  auch  gesaget,  so  die  grafischaft  nnd 
mnntze  dem  rathe  vorsatzt^,  ,were  meins  herm  von  Magdeburg  beger, 
das  der  rath  die  jhene,  die  in  der  muntze  betten,  verzeichnet  wolde 
geben,  wer  sie  weren,  und  was  ein  iederman  hette,  das  sich  seine 
gnade  darnach  wüste  zu  richten  3.  Diese  hatten  dem  bischoffe  von 
Meyssen  geantwortet,  der  rath  were  itzundt  nicht  einheymisch,  sondern 
wenn  sie  zusammen  kemen,  wolden  sie  darumb  sprechen  und  alsdann 
antwort  seinen  gnaden  wider  geben  etc. 

Die  schildigten  ^  lantzperger  und  döringsche  d.  wardt  man  auch 
ein,  das  man  der  viere  solde  geben  vor  3  neue  d.,  sondern  die  schlech. 
ten  d.  und  meyssnische  heller  als  die  fischschuppen  und  die  halb  ridi- 
gen  und  gantz  ridigen  groschen  und  ander  groschen  selten  gehen  nach 
iren  werden  als  vor.  Heddrich  sprach  auch:  „es  ist  zu  beseiten,  das 
mein  herr  von  Magdebui^  die  graffeschaft  wirdt  wider  lösend,  und 
wirdt  die  11  tausent  gülden  dem  rathe  wider  geben  vor  die  lehnware; 
so  wirdt  er  denne  den  lO.pfennigk  zu  lehnware  nemen,  und  das  wirdt 
d^n  volcke  eine  grosse  beschwerunge  bringen,  das  niemandt  das  gutt 
gerne  wirdt  keuffen,  und  so  wirdt  mein  herr  das  gutt  auss  der  Stadt 
verkenffen'S  mit  andern  werten  etc.  Und  sprach  vorbass,  hette  man 
sieh  aber  in  der  gutte  mit  unserm  herren  umb  die  lehn  vortragen ,  so 
hetts  mögen  kommen,  man  hette  sich  umb  die  lehnware  mit  meinem 
herren  mögen  vortragen,  das  es  uff  ||  die  elftausendt  gülden  hette  Bl.204* 
mögen  ewigk  stehen  bleyben.  Do  sprach  ein  ander  drauff:  „herr 
rathsmeister,  es  were  zu  besorgen,  selten  wir  die  freyheit  der  ersten 

*  landleflUger.       ^  ieholdlgten. 


1  Yon  einem  solchen  Privilegium  findet  dch  weder  bei  Dreyliaupt  noch  im 
stftdtischeii  Archiv  eine  Bpnr  mehr. 

2  Durch  £rzbi8chof  GQnther  zu  Magdeburg  am  29.  Oct  1428.  Die  Urkunde 
lesen  wir  bei  Dr.  H.  427/28. 

s  Der  Rath  soUte  dem  Erzbischof  alle  diejenigen  bezeichnen,  welche  Einkünfte 
aas  der  Mfinze  bezogen,  Dr.  ü.  422. 

^  Das  ist  nicht  geschehen;  doch  wurde  die  Summe,  um  welche  der  Erzbischof 
Günther  die  Münze  versetzt  hatte,  durch  die  Verhandlungen  zu  Chemnitz  (Sept. 
1478)  auf  5000  Gulden  heral^esetzt  Dazu  zahlte  die  Stadt  später  noch  1000  Gul- 
den, rnid  der  Erzbischof  Ernst  überUess  am  2.  April  1487  der  Stadt  die  Münze 
auf  Widerkauf  von  neuem,  Dr.  Ü.  428. 

19» 


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i;i>/i  4««  Ui  u\Um^  mß  rm  dem  nähe  tob  MMgieSbrnre  od  dim  a 

hi^.  UiUU-.n  %nt'h  die  copien  mMer  Idm-  mid  hiddebrieffe,  toch 
>/Jw  >4//flr  VrituU^(i\m ,  aaeb  ran  heitzogk  Friedöidicn  von  Sacl 
^i;>>;;i  IM^iiliri^brieflT,  auch  von  bischet  Johan  imd  im  hnideb 
rt«'M  |i/miiili4erien  itzondt  ond  hatten  die  ron  Magdeborg  gebeten, 
ni^  Imu  ilar/M  wolden  helfen  rathen,  wag  darinne  vorzanemen  were 
^M  KuiUm  Krnndi  haben  wolte  ete.  Daranff  hatten  die  von  Magdel 
HiMpm^$m  und  wider  geantwortet  ja,  der  gmndt  were  gutt,  und  ^ 
ifln  mfk\i^  »le  betreffe,  sie  wolden  sehen,  wie  sie  im  theten. 
battoti  aurJi  mehr  beriebt  die  von  Halle,  wie  sie  unserm  berren 

•um,      ^  iiMik«.      •  M  f«blt  uffMtMir  «hl  Vertmm,  etwa  „gebaUea  hEtten*'. 


die  hi« 


1478  Januar.  293 

Magdeburg  dreyerley  wege  betten  vorgesatzt,  sie  möcbten  aber  keinen 
an  ihme  erlangen  etc. 

Es  wart  vor  das  beste  genommen,  das  die  von  Halle  gehen  solten 
vor  das  capittel  alleine,  und  die  von  Magdeburg  nicht  mit  ihnen.  Es 
geschach;  sie  ermaneten  das  capittel  der  mannichfaltigen  zusage,  die 
sie  in  hetten  gethan,  und  auch  der  ersten  lehn,  so  das  capittel  ie  ge- 
sprochen hette,  die  von  Magdeburg  hetten  faste  viel  lehngutter  von 
Dnserm  herren  und  auch  vom  stifte,  wie  man  das  mit  denen  hylde, 
so  solde  man  das  auch  ||  mit  denen  von  Halle  halten.  Aber  das  capittel  B1.205* 
wolte  dar  nicht  an  und  meinten,  sie  hetten  ihre  brieffe  von  unserm 
herm  von  Magdeburg,  als  sie  im  zugesaget  hetten.  Darauff  hatten  die 
von  Halle  geantwortet  nein,  sie  hetten  nicht,  den  einen  huldebrieff, 
and  so  sie  umb  den  andern  hetten  gebeten,  das  man  sie  lassen  solte 
bey  sechsischem  rechte,  da  hette  her  Baltzer  von  Sliwen  das  gewert 
and  gesprochen,  sie  hetten  vormals  keinen  gehabt  etc.  Sondern  umb 
die  erste  lehn  hatten  die  capittelherren  gesaget,  die  von  Magdeburg 
weren  belegen;  wie  das  beschehen  were,  wüsten  sie  nicht,  sondern  es 
were  mit  ihrem  willen  nicht  geschehen;  wie  die  von  Magdeburg  das 
durch  die  fursten  hetten  zu  wege  bracht,  könden  sie  nicht  wissen 
Jacob  Schaff kopff  und  auch  Schlegell  hatten  in  gesagt;  wo  und  wie 
sie  in  das  hetten  zugesaget,  es  hatte  aber  wenigk  geholfen,  doch  hatte 
das  capittel  gesaget:  „ihr  seydt  wunderliche  leute,  eine  zeit  bittet  ihr 
gelt  zu  geben,  darnach  wolt  ir  euer  altherkommen  vorrucken  etc.''  So 
war  am  capittel  wenigk  trost  oder  hülfe  erlanget,  und  so  schieden  sie 
vom  capittel  und  hatten  sie  noch  als  vor,  das  sie  die  von  Halle  noch 
vorbitten  wolten  gegen  unsem  gnedigen  herm.  Da  mochten  sie  wol 
ja  zu  gesagt  haben,  aber''  es  stunde  darauff  nicht  zu  hoffen.  Und  so 
wardt  diss  den  von  Magdeburg  so  von  denen  von  Halle  wider  ge- 
saget, und  wurden  darbey  gar  höchlich  gebeten,  das  sie  zu  uns  gen 
Halle  wolten  konunen  und  mit  uns  vor  unsem  herm  von  Magdeburg 
wolten  zihen  und  uns  helfen  vorbietten  umb  die  erste  lehne ;  das  uns 
das  so  wurde  zugehalden,  als  vor  alder  geschehen  ist;  und  ob  sich 
das  denne  nicht  wolde  finden ,  das  sie  dann  vortan  mit  uns  vor  die 
fursten  von  Sachsen  zihen  wolden  und  uns  dar  wolden  helfen  vorbitten; 
da  sagten  sie  ja  zu,  wenn  man  in  wurde  botschaft  thun,  so  wolden  sie 
kommen.  Und  auch  sagten  die  von  ||  Magdeburg,  das  der  rath  von  BL205^ 
Halle  auch  achtunge  haben  solten  uff  die  protestation  etc.  Deo  laus 
et  honor  omnipotenti! 

Ufin  dinstagk  nach  Fabiani  (27.  Jan.)  wurden  die  geschickten 
von  Innungen  und  gemeinheit  uffs  rathauss  gebeten  etc.  Dis  hiemach 
geschriebene  wardt  inen  aber  vorgebalten  vom  rathe:  das  erste  umb 
die  wetten  und  busse,  die  der  schulteiss  nemen  wolte  nach  landtleuff- 
tiger  muntze;  das  andere  umb  die  in  der  muntzye  uffi&unehmen 
hetten,  die  wolte  unser  herr  von  Magdeburg  in  Schriften  haben.  Auch 
liess  man  uns  lesen  den  brieff,  wie  die  graffeschaft  und  muntzie  dem 

*  oder. 


294  Marcos  Spittendorff. 

rath  ist  vorsatzt  gewest^.  Da  stund  der  artickel  ümen,  was  losi 
starbe,  das  solde  der  rath  nffnemen,  sondern  man  soll  das  in  vi( 
Wochen  meinem  herm  von  Magdeburg  verknndigen.  Mit  der  ^rkiu 
digonge  meinten  etzliche  des  raths^  es  were  schwerlich  und  möchl 
yieleichte  auch  durch  die  alten  zuvome  yor  etzlichen  jharen  nicht  ve 
kundiget  sein  worden,  und  meinten,  als  ich  mich  verduncken  lies,  di< 
weil  die  pfenner  das  regiment  fast  gehatt  betten,  das  es  do  nicht  ve 
kundiget  were,  wiewol  das  die  yon  Innungen  und  gemeinheit  mit  de 
pfennem  geregieret  haben.  Doch  was  zu  mercken,  was  ubels  od< 
verseumlichs  gefunden  were,  das  musten  die  pfenner  alleine  haben  g 
than.  Sondern  gott  der  allmechtige  erkennet  alle  hertzen,  aber  go 
sey  gelobet,  sie  konden  nichts  uff  die  pfenner  darinne  finden.  HUd 
brandus  sagte,  es  were  einer  vorstorben,  genant  Mertten  Schmidt,  ; 
zwey  oder  dreyen  jharen ,  da  were  einer  gewest ,  der  hette  insprach 
den  hette  man  an  meynen  herren  von  Magdeburg  geweiset.  Das  i 
nun  bey  den  neuen  regierem  von  Innungen  und  gemeinheit  geschehe 

Laurentius  Holtzapffell,  der  aide  kemmerer,  wardt  auch  besan 
Bl.  206*  und  gefragt,  der  sprach:  bey  6  oder  27  jharen,  dieweil  er  Schreiber 
gewest  were,  so  were  nichts  darinne  vorlediget,  sondern  12  grosche 
die  weren  vorlediget  von  einem,  genant  Lehmann,  dieselbigen  het 
Tile  von  Trote  ^  genommen  und  behalten^  do  es  verkündiget  were  wg 
den  etc.  Deo  laus!  Sie  konten  nicht  finden,  sie  hetten  noch  gen 
eine  irrunge  im  volcke  gemacht,  das  diese  dingk  wieder  zuworfi 
weren  worden ;  gott  wolte  es  nicht  etc. 

Wir  geschickten  hüten  ein  gespreche  und  wurden  ein  und  gäbe 
dem  rathe  diese  antwort:  wir  liessen  uns  beduncken,  die  abeschri 
zu  geben  unserm  herren  von  Magdeburg,  wer*  in  der  niuntze  oder  ^ 
viel  ein  iederman  darinne  hette,  das  were  nicht  noth,'  wir  merckte 
man  suchte  schulde  darinne  zu  uns  vorzunemen;  sondern  wen  seil 
gnade  die  lösete,  so  möchte  man  denne  darumbe  sprechen.  Umb  d 
schultessen  wüsten  sie  woll;  das  in  allen  parten  rechtspruche  were 
was  die  von  Magdeburg  daranff  gefunden  hetten,  was  der  schultes 
zu  wette  oder  busse  solde  nemen.  Darumb  were  itzund  nicht  gros 
noth,  davon  furder  zu  reden,  sondern  das  der  rath  die  dingk,  d 
itzundert  vor  äugen  weren  und  die  ersten  lehn  betreffen,  in  betrac 
tunge  nemen  wolden;  so  noth  sein  weide,  das  die  protestation  v 

•  WW0. 


1  Erzbischof  Günther  versetzte  am  29.  Oct.  1428  die  Salzgrafschaft  tind  ( 
MOnze  auf  neun  Jahr  für  2666  Mark  11  Loth  Silber  an  den  Rath.  In  der  Urinm 
findet  sidi  die  Bestimmung:  „und  was  euch  vonLehns  wegen  bynnen  diszer  setzun 
in  der  Qrafeschafift  und  Munzie  vorledigete,  das  sollen  noch  willen  wir  und  um 
nachkommenden  nymande  Uhen  noch  verkouffen,  sundem  die  vorledigeten  GnU 
mögen  sich  dy  von  Halle  underwinden  und  gebruchen,  dywile  disze  Yorsetzno 
steht,  und  sy  suUen  uns  adir  unsen  nachkomenden  dj  vorledigeten  Güter  wiszentli 
thun  bynnen  den  ersten  vier  wochen,  alse  dy  vorlediget  sin^^  Dr.  n.  427. 

2  Jeden£Edls  der  erzbischöfliehe  Marschall  und  Rath,  welcher  1460  mit  Weti 
belehnt  wurde  und  1467  starb.    Dr.  n.  (Gen.  Tab.)  218. 


1478  Januar.  295 

nnserm  herrn  von  Magdeburg  besehen  solde,  das  der  rath  sieh  damaeh 
schieken  wolde,  das  wir  aneh  iemandes  darbey  haben  möehten;  ob 
siehs  weiter  zum  rechten  begeben  wurde,  das  wir  dann  itzundt  so  bloss 
Yor  nnserm  herrn  yon  Magdeburg  nicht  stunden  und  auch  etzliche 
hetten,  die  da  wüsten,  wie  man  das  mit  der  appellation  vomemen 
möchte,  uff  das  der  rath  und  die  gantze  Stadt  gemein  an  ihrem  alt- 
herkommen nicht  vorkurtzt  werde.  Weiter  wardt  geredt  durch  Annyss 
Botten,  ob  man  umb  ||  den  stadtschreyber  von  Halberstadt  schrebe,  das  bl  206^ 
wir  den  itzundt  zu  der  protestation  bey  uns  haben  möchten,  und  auch 
ander  mehr,  wenn  man  muste  sich  darnach  richten  zur  wehre. 

Heddrich  sprach,  er  wüste  sich  in  die  protestation  nicht  wol  zu 
schicken,  wie  die  gehen  solde.  Antworte  Annyss  Botte:  „die  protesta- 
tion muss  so  geschehen,  so  der  rath  und  die  von  Magdeburg  die  lehn 
noch  einmahl  an  unsem  hem  sinnen  und  muthen  werden;  wirdt  dem 
rathe  das  den  zu  thune  so  gewegert,  und  die  zeit  ist  dem  rathe  knrtz 
gegeben,  so  muste  von  noth  die  protestation  von  stunde  geschehen  etc." 
Hier  wolte  Jacob  Schaff kopff  nicht  gerne  an  und  sprach,  die  seinen 
betten  ime  nicht  befohlen,  das  man  die  protestation  thun  solde,  dar- 
umb  wolde  er  das  hinder  den  seynen  nicht  volworten,  sondern  das  der 
rath  den  meistern  befeie  %  ein  itzlicher  die  seinen  zu  heischen  zu  der 
meyster  hause,  was  ime  darinne  zu  thun  dan  befohlen,  wurde  das 
danne  so  beschehen.  Peter  Schlesiger,  der  futterer  meister,  sprach  der- 
gleichen. Der  rath  sprach  und  gäbe  uns  vor,  es  were  ir  wille,  das 
^in  iederman  so  verbott  wurde  etc.  Wir  andern  geschickten  sprachen, 
es  were  itzundt  nicht  noth,  sondern  das  sich  der  rath  darnach  schickte, 
das  sie  iemandts  zu  ihn  kriegen,  und  wen  die  von  Magdeburg  hie 
sindt,  wil  man  das  volck  zusammen  haben,  so  geschieht  es  noch  wol 
etc.,  und  das  man  die  von  Magdeburg  uffn  dinstagk  oder  uff  mittwoche 
nach  Conversionis  Pauli  (27. 28.  Jan.)  zu  uns  gen  HaUe  lasse  kommen,  ist 
der  abescheidt  etc. 

Uffii  donnerstagk  nechst  nach  diesem  abschiede  (29.  Jan.)  hatte 
der  rathsmeister  Karle  etzliche  des  raths  und  meister  uffs  rathauss 
lassen  bitten  und  auch  etzliche  der  geschickten  auss  Innungen  und  ge- 
meinheit  und  keinen  pfenner.  So  was  der  rath  und  die  meyster,  die 
dfl^obene  warn,  eins  worden,  sie  weiten  die  von  Magdeburg  uff  den 
tag  nicht  bescheiden,   sondern  zu  forderst  das  volck  vor. 

bothen ^  ||  nicht  befohlen,  das  geschach  im  meisten,  das  man  bi.207* 

diese  angehobene  dingk  gerne  vorhindert  hette.  Aber  die  geschickten 
von  der  gemeine  und  vom  tale  meinten,  es  were  uff  diss  mahl  nicht 
noth,  das  volck  bey  einander  zu  haben,  wir  wüsten  noch  nicht,  wessich 
die  von  Magdeburg  berathen  möchten  haben,  wie  man  diese  dingk  noch 
vomemen  möchte,  sondern  wen  sie  nun  quemen«',  und  auch  der  stadt- 

*  befile.  ^  die  getperrten  Worte  sind  ergiUizt  tau  der  magdebarger  Handfchrift ;  in  der 
hallkehen  ateht  «m  Sehloate  der  einen  Seite  ,,Don-  ,  und  sn  Anfang  des  andern  Blattet  ,,nicht  be- 
fohlen.** Zwiachen  beiden  Blättern  der  haU.  Handiebrlft  fehlt  ein  wahracbelnlleh  leeres  oder  wenig 
beadirtobenes  Blatt,  welehea  aber  bei  der  Paginlemng  nicht  gesUüt  wordeQ  iat^  ^  «fkilhmen**  nag^. 
Haadacbr.t  In  der  haU.  itt  daa  Wort  orsprttngUeh  verKhrieben. 


296  Marcos  Spittendorff. 

Schreiber  yon  Halberstadt  i,  was  man  denn  im  allerbesteii  und  be 
quemesten  wurde  vorDemen,  wer  es  alsdenn  noth  an  das  volck  zu  brei 
gen,  so  knnte  man  das  gar  schyre  thnn,  and  so  dörfte  man  das  vold 
itzond  nicht  yormuden,  and  es  bleib  aach  darbey  etc. 

Uff  die  mittwoche  post  Conversionis  Pauli  (28.  Jan.)  kam  Han 
Walttheym  gen  Halle  und  hatte  gar  ehrliche  leute  bey  im,  einen  ap 
den  techant  von  Naumburgk^  und  einen  doctor,  den  heuptman  Nicke! 
Pflugk,  Hans  von  Schydingen,  heuptman  zu  Delitzsch,  Trnpitz  und  an 
dere  mehr,  und  waren  bey  seinem  kästen  im  kloster  zu  den  panlen 
den  ime  die  von  Halle  anss  innungen  und  gemeinheit  mit  des  ratb 
Siegel  versiegelt  hatten.  Uff  den  nachmittagk  giengk  Hans  Walttheii 
mit  seinen  herren  und  freunden  in  das  kloster  zu  den  panlem^,  d 
der  kästen  stundt.  Der  rath,  die  darmitte  zu  thun  hatten  ang 
innungen  und  gemeinheit,  giengen  auch  ins  closter.  Hans  Walttheii 
mit  den  seinen  weiten,  das  die  von  des  raths  wegen  dar  weren,  solte 
mit  bey  den  kästen  gehen  und  besehen,  ob  der  noch  so  versiegelt  un 
vormachet  were,  als  die  von  Halle  den  versiegelt  und  vormacht  hettei 
Der  rath,  die  diss  spiel  trieben,  weiten  nicht  zum  kästen  gehen  un 
BL207^  schickten  Jacob  ||  Weissack  und  Schlegell  darzu,  aber  Hans  Widttheii 
meinte,  mit  den  beyden  bey  den  kästen  nicht  za  gehen,  und  bot  da 
uff  meinen  herren  von  Magdeburg  zu  erkennen.  So  reit  Nickeil  Pflagl 
auff  die  bürg  und  brachte  das  an  meinen  herren  von  Magdeburg.  S 
schickte  mein  herr  von  Magdeburg  uffdonnerstagk  frue  (29.  Jan.)  die  seine 
in  das  closter  zun  paulem,  und  Hans  Walttheim  mit  den  seinen  kam 
dar,  und  die  von  innungen  und  gemeinheit  kamen  auch  darzu,  und  s 
wardt  der  kästen  mit  des  raths  Siegel  unvorseret  geAinden,  als  sie  ii 
selber  hatten  vorsiegelt,  und  wardt  uffgeschlossen  und  wardt  von  all 
denen,  die  da  waren,  öffentlich  gesehen  und  gehört,  was  darinne  was 
Das  lies  der  bischoff  von  Meyssen  beschriben,  Hans  Walttheim  lies  da 
auch  beschreyben  %  und  wardt  wider  zugethan  etc. 

Uff  nachmittagk  führe  der  rath  von  innungen  und  gemeinheit,  di< 
der  dinge  zu  thun  hatten ,  uff  die  bürg,  und  Hans  Walttheim  mit  dei 

*  dleeer  Sfttz  von  „Bans**  Mi  doppelt. 


1  Als  Stadtschreiber  kommt  nach  einer  gütigen  Mittheilung  des  Herrn  QyjDsa 
sialdirectors  Schmidt  in  den  Jahren  1477  und  1478  Johann  Bodeken  Inüalbei 
Stadt  vor. 

3  Härtung  Andreae  1468— 17.  Aug.  1492.  Seine  Grabschrift  bei  Schamo 
li  US,  Beschreibung  des  Klosters  St.  Georgen  S.  96.  Braun,  Reihe  der  Domdechant 
bey  dem  h.  Stift  Naumburg  S.  23. 

s  Das  Pauler-  oder  Predigerkloster  zum  heiUgen  Kreuz  an  der  Mühlpfbrte  de 
Neumühle  gegenüber.  Cardinal  Alb  recht  verpflanzte  die  Predigermönche  in  da 
Morizkloster,  um  die  Gebäude  für  das  von  ihm  Degründete  neue  CoUegiatstift  ein 
zuziehen.  Nach  dem  Jahre  1561  löste  sich  der  Convent  au£  Später  schenkte  dei 
König  Friedrich  I.  den  Platz  und  die  Geb&ude  der  reformierten  Gemeinde  zur  GrOn 
dim^  eines  Gymnasiums;  in  unserm  Jahrhundert  wurden  auf  diesem  Platze  zun 
Theil  die  Geoäude  der  üniversit&tsklinik  und  des  pharmaceutischen  Instituts  er 
richtet.    Vgl.  Dr.  I.  780 flf.  H.  205;  vom  Hagen  L  143.  H.  10. 


U78  Januar.  297 

seinen  zoch  auch  hienans  nff  die  borg  etc. ,  und  da  wolde  in  mein 
herre  yon  Magdeburg  beschuldigen,  und  so  mochte  Hans  Walttheim 
mit  seinen  freunden  so  viel  zu  wege  bringen,  das  er  sich  uff  des  Stifts 
graffen  hatte  erbotten;  wen  in  mein  herr  von  Magdeburg  hette  sm  be- 
schuldigen, des  solden  sie  semer  in  freundtschaft  mechtigk  sein  mit 
wissen.  Das  wardt  so  vorrecessiret,  wann  mein  herr  des  gewarten 
könte,  so  solte  es  drey  wochen  zuvome  Hanse  Walttheim  verkündiget 
werden,  das  er  sich'  mit  seinen  freunden  darnach  wüste  zu  schicken. 
Darauff  wardt  Hansen  Walttheim  geleite  von  meines  herm  wegen  von 
Magdeburg  gegeben,  im  stifte  zu  Magdeburg  zu  reyten,  zu  thune,  ohne 
zu  Halle  nicht  etc. 

Uff  die  mitwoche  post  Conversionis  Pauli  (28.  Jan.)  kam  der  Stadt- 
Schreiber  von  Halberstadt  gen  Halle  umb  bitte  willen  des  raths  von 
Halle  etc. 

llUffii  donnerstagk  post  Conversionis  Pauli  (29.  Jan.)  kam  der  rath  B1.208* 
von  Magdeburg  gen  Halle,  so  alles  volck  in  der  gantzen  Stadt  das  ha- 
ben weiten,  das  man  sie  solte  bitten  und  sie  auch  zu  rathe  zihen  in 
unseren  nöthen.  Sie  kamen  spate  und  wurden  auch  spate  empfangen. 
Uff  den  freytagk  morgen  (30.  Jan.)  wurden  sie  nSs  rathaus  gebeten,  da 
waren  die  geschickten  alle  kegenwertigk.  Und  da  wardt  vor  das 
beste  genommen,  das  unsere  freunde  von  Magdeburg  mit  denen  von 
Halle  uff  die  bürg  zogen  und  thaten  eine  bitte  vor  die  von  Halle,  das 
mein  herre  von  Magdeburg  die  von  Halle  zum  ersten  mahl  wolde  be- 
lehen  mit  ihren  guttem,  als  seiner  gnaden  vorfahren  gethan  betten, 
das  wolden  sie  mit  den  von  Halle  allezeit  umb  seine  gnade  vordienen 
etc.  Der  bischoff  von  Meyssen  wolde  dar  nicht  an;  die  von  Magde- 
burg baten  vorbass ,  das ,  so  die  zeit  den  von  Halle  gar  kurtz  vorge- 
satzt  were  zwischen  hier  und  Beminiscere  (15.  Febr.),  das  seine  gnade 
die  biss  uff  pfingsten  erstrecken  wolte,  ob  der  liebe  gott  indes  schicken 
wolte,  das  es  uff  andere  wege  kommen  möchte.  Der  bischoff  von 
Meyssen  hatte  gesaget,  die  dinge  weren  ofhnals  verschoben,  so  könde 
er  dar  anders  nicht  auss  mercken,  es  geschehe  unserm  herren  von 
Magdeburg  uff  vorzugk.  Auch  hette  er  das  hinder  dem  capittel  nicht 
zu  thun,  so  were  den  beyden  herren  vom  capittel^  darane  nicht  be- 
fohlen; sondern  dem  rathe  von  Magdeburg  zu  willen  wolte  er  zwene 
von  meins  herm  von  Magdeburg  rethen  uffh  donnerstagk  nechst  kom- 
mende (5.  Febr.)  gen  Magdeburg  zu  dem  capittel  schicken  in  vor- 
hoffunge,  das  die  am  capittel  eine  antwort  wurden  erlangen,  das  es 
den  von  Magdeburg  nicht  übel  solte  behagen.  Da  uff*  solche  wort 
liessen  das  die  von  Magdeburg  und  auch  die  von  Halle  berugen  umb 
glimpfs  willen  auff  die  wort,  die  der  bischoff  von  Meyssen  thate^  ||  in  BL  208^ 
gegenwertigkeit  der  zweyer  fursten  rethe,  hertzogen  Emsts  und  auch 

•  Darnff.       ^  thatte.    In. 


1  Den  Domherren  Balthasar  y.  Schlieben  und  Matthaeus  y.  Plotho. 


298  Marens  SpittendorE 

hertzogen  Wilhelms,  und  etzlicher  graffen  des  Stifts,  die  da  gegenwer 
tigk  waren  geschickt,  zn  yorhören,  wie  sich  die  duigk  zwischen  Hau 
Waltheim  begeben  wurden  etc.  Wiewol  es  sehre  gutt  were  gewesi 
das  man  allso  dem  bischoffe  von  Meyssen  an  Stadt  unsere  herren  voi 
Magdeburg  geantwortet  hette:  „gnediger  herr,  wir  sindt  des  wol  zu 
frieden.  Doch  also  wurde  sichs  vor  dem  capittel  nicht  finden  wollen 
so  bitten  wir,  eure  gnade  wolle  des  ingedenck  sein,  das  wir  die  lehi 
an  eure  gnade  so  gesonnen  haben  etc/S  und  das  das  so  in  kegenwertig 
keit  der  graffen  und  meines  herren  belehnten  mannen  so  gescheec 
were  gutt  gewest.  Aber  sie  hatten  das  alle  vor  das  beste  genommen 
die  draussen  warpn,  das  sie  das  uff  das  mahl  wolten  lassen  anstehe] 
etc.    Es  were  aber  besser  gethan  gewest. 

Uffn  freytagk  (30.  Jan.)  geschach  diese  bitte  oben  geschrieben  von 
rathe  von  Magdeburg.  Do  der  seger  11  schlugk,  zogen  sie  hienauss 
Und  Hans  Walttheim  was  den  vormittagk  auch  draussen  uff  der  bürg 
Uff  den  abent,  do  sie  wider  von  der  bürg  kamen,  do  funden  sich  di< 
geschickten  alle  uffs  rathauss.  Die  von  Magdeburg  kamen  aacl 
und  thaten  berichtunge,  wie  oben  geschrieben  stehet,  wie  es  ihn  voi 
dem  bischoffe  von  Meyssen  begegnet  was  etc. 

Der  rath  danckte  denen  von  Magdeburg  ihrer  muhe  und  arbeit 
die  von  Magdeburg  erbotten  sich,  wes  oder  womit  sie  dem  rathe  nnc 
der  gantzen  Stadt  von  Halle  zu  willen  könten  sein,  das  wolten  sie  mi 
allem  willen  gerne  thun  und  sprachen  auch  darbey:  „lieben  freunde 
ir  müsset  auch  ein  auffsehen  haben  uff  diese  dingk,  den  es  belaDgei 
euch  nicht  ein  kleines,  denn  ir  solt  vorwar  gleuben,  diese  dinge  sindi 
nicht  kurtz  berathen,  sondern  wol  vor  30  jharen  oder  lenger,  man  hai 
aber  nie  darbey  können  kommen,  sondern  itzundt  etc.^'  mit  anden 
B1.209''  Worten.  Man  wardt  zufrieden,  das  ||  die  von  Halle  uffin  donnerstags 
(5.  Febr.)  wolten  gen  Magdeburg  schicken  und  die  antwort  hören  uf 
des  bischoffiB  von  Meyssen  wort  etc. 

Der  rathsmeister  lies  bringen  confectiones,  süsse  weine,  und  hildei 
collatien  mit  denen  von  Magdeburg,  und  auch  die  geschickten  alle  etc 
und  darnach  gingen  die  von  Magdeburg  in  die  herberge. 

Die  von  Magdeburg  hatten  auch  beyde  rathsmeister  gebeten,  sie 
wolden  uff  den  morgen  noch  eins  zu  ihn  kommen.  So  sprach  Hedricli 
zu  den  geschickten  allen:  „lieben  herren,  wir  bitten  die  jhenigen,  die 
uff  der  bürg  mit  sindt  gewest,  das  ir  uff  morgen,  wen  man  die  raths 
glocke  leitet,  uffs  rathaus  wollet  kommen,  so  wollen  unsere  freunde 
von  Magdeburg  auch  konmien  etc.  Diss  beschach  so.  Die  von  Mag- 
deburg mochten  ihnen  fast  gesagt  haben  die  dingk ,  die  uns  und  dei 
Stadt  itzundt  so  begegneten,  das  keme  alles  von  der  Uneinigkeit  zu 
etc.  und  mancherley  viel  rede.  Da  mochten  die  von  Halle  audi  ge- 
saget haben,  Heddrich  und  seine  geselschaft,  es  were  war,  sie  merckten 
das  nun,  sie  hoften,  sie  wolden  sich  anders  schicken,  und  waren  gleich- 
wol  auch  gar  zwetigk  gewest  mit  viel  worten  und  schieden  so  von 
dannen  etc. 


1478  Februar.  299 

Basse  Blume,  Pauli  Meinhartt  und  die  andern  alle  ausswendigen 
kamen  auch  gen  Halle  und  waren  auch  uff  der  bürg,  aber  sie  wollen 
sich  mit  unserm  herm  umb  die  lehn  nicht  anders  vortragen,  den  wie 
es  den  von  Halle  zugehalden  wurde,  so  wolten  sie  auch  des  so  ge- 
messen und  entgelten. 

Uff  den  nacnmittagk  wol  umb  10  gingk  Hans  von  Lindenaw,  Pe- 
ter von  Michell  und  andere  mehr  über  den  marckt  und  Hessen  inen 
nachfuhren  Hans  Walttheims  kästen  uff  einem  Schlitten,  der  zu  den 
paulem  gestanden,  und  der  rath  den  dar  vorsiegelt  hatte,  und  fureten 
den  kästen  in  Walttheims  haus,  das  hatte  ihn  ||  mein  herre  von  Mag-  Bl.209^ 
deburg  erleubet.    Deo  laus! 

Die  woche  vor  fasnacht  (25.— 31.  Jan.)  vorsuchten  die  vorschleger, 
und  es  käme  doch  nicht  viel  feuerwercks,  sondern  das  saltz  samlete 
sich  im  tale,  so  das  ein  jederman  nicht  gelt  hatte,  und  so  kauften 
die  vorschleger  etzlich  fuder  holtz  und  vorsuchten  und  schlugen  die 
Woche  der  sole  1  d.  uff,  so  das  der  zober  Deutzsch  8  d.  galt,  aber  der 
arme  pfenner  hatte  wenigk  vordinst  etc. 

Uff  die  aschermittwoche  (4.  Febr.)  wurden  diede  hernach  geschrie- 
bene geschickt  gen  Magdeburg  vor  das  capittel ,  zu  vorhören ,  nach- 
deme  als  der  bischoff  von  Meyssen  neulich  uff  der  bürg  vor  dem  rathe 
von  Magdeburg  gesaget  hatte,  das  es  ungefehrlich  anstehen  möchte 
mit  der  ersten  lehn :  Otto  Wagaw  von  des  raths  wegen ,  der  stadt- 
schreyber  Michell  Marschalck,  Jacob  Schaffskopff,  Hans  Laub,  Hans 
Seber  etc. 

Uffiu  sonabent  vor  Invocavit  (7.  Febr.)  wardt  der  neue  rath  vor- 
kundiget.  Under  denen  wardt  Annyss  Botte  zu  einem  rathsmeister 
von  der  gemeinheit,  deme  was  das  volck  gutt,  und  der  ander  war  ein 
schnster,  Jacob  Weissack  genant,  deme  was  das  volck  gemeinglich 
gram,  denn  er  war  ein  grober,  unwissender,  unvernünftiger  man,  ein 
verwegner  und  thumkuhner,  denn  Heddrich  und  seine  geselschaft  kohren 
denselbigen  dem  volcke  zu  vordriss,  mehr  zu  Unwillen,  denn  umb 
weissheit  oder  bescheidenheit  willen.  Derselbige  Weissack  war  auch 
sehre  wider  die  ireyheit  der  Stadt,  denn  als  man  dem  volcke  die 
briffe  solte  lesen,  was  der  war  über  die  ersten  lehn,  do  was  derselbige 
Jacob  Weissack  darwider  und  meinte,  man  solde  uns  die  brieffe  doch 
nicht  lesen.  Do  sie  uns  aber  gelesen  wurden,  sprach  er :  „nun  pfeiffet 
uff,  sie  haben  die  brieffe  nun  gehört  !*'  Auch  Messe  er  Annyss  Boten 
einen  wescher  und  sprach  auch  vor  dem  rathe,  ||  man  solte  ihrer  drey  Bl.2lo^ 
oder  vieren  klappen  anhengen,  uff  das  sie  ein  ander  mahl  stille  musten 
schweygen,  und  faste  viel  unnutzer  rede,  die  er  that.  Auch  do  man 
Schlegeil  uff  dem  rathause  solde  beschuldigen,  do  rieff  das  volck  alle, 
man  solde  ihn  in  die  temnitze  setzen,  da  schrien  die  andern  wieder: 
„Weissack  auch.  Weissack  auch!''  Aber  sein  capthayne  Hedrich,  der 
wüste  woU,  wie  er  ime  thun  solde,  uff  das  er  die  gewalt  mit  und  bey 
ime  behilde.  Das  werete  nun  seine  zeit,  so  lange  das  gotte  beheglich 
ist    Aber  gleichwol  der  rathsmeister  Eaxle  solte  das  wol  besser  haber 


300  Marcos  ^itiendorff. 

gewnst,  er  vergalt^  aber  Semen  schwegem,  den  Seilen  and  anden 
die  diss  nnglttcke  angehaben  and  sehre  vorfiiret  hatten,  die  meinte  c 
bey  der  regierange  and  anvomanft  za  bebalden  etc. 

Uffh  sontagk  Invocavit  (8.  Febr.)  kamen  die  geschickten  wied€ 
von  Magdebarg,  die  der  rath  von  Halle  dar  geschickt  hatte  vor  da 
capittel  amb  die  ersten  leben  etc. 

Uffh  montagk  (9.  Febr.)  worden  die  geschickten  nflEs  rathaas  g( 
betten,  and  da  wardt  berichtange  von  denen,  die  za  Magdeburg  g( 
west  waren,  gethan,  was  sie  vor  dem  capittel  erlanget  hatten.  Di 
von  Magdeburg  waren  mitte  vor  das  capittel  gegangen  and  hatten  di 
bitte  gethan  ftu*^  die  von  Halle,  als  zum  Gybichenstein  auch  beschacl 
amb  die  ersten  lehn.  Die  herm  vom  capittel  hiessen  die  von  Magdc 
barg  sitzen,  aber  die  von  Halle  hies  niemandt  sitzen.  Do  mochte; 
etzliche  anter  den  geschickten  von  Halle  wol  mercken  den  trost  an< 
freandtschaft  des  capittels ,  daraaff  sich  die  von  Halle  sehre  hatten  gc 
lassen,  die  diesen  irthamb  fareten  etc.  Her  Mattes  von  Plote  antwort 
von  des  capittels  wegen  nach  solchen  werten:  „lieben  freunde,  de 
abescheidt  am  neulichsten  zum  Gybichenstein  ^  ist  gewest,  so  erlengt 
BL210^  11  wir  euch  die  zeit  förder  biss  uff  Quasi  modo  geniti"  (29.  März)  et€ 
Hier  wardt  nicht  mehr  gesaget,  and  schwegen  alle  stille,  und  so  stund 
der  rath  von  Magdeburg  uff  und  danckte  inen  des,  imd  die  von  Hall< 
danckten  in  do  auch,  und  so  gingen  sie  von  einander,  und  nun  frage 
ten  die  von  Halle  die  von  Magdeburg  weiter  umb  rath.  Antworttei 
die  von  Magdeburg  wieder:  „lieben  herren,  es  ist  nahe  bey  der  mal 
zeit,  thnt  wol  und  kommet  nach  der  malzeit  zu  uns  uff  die  löybe^,  s< 
wollen  wir  mit  euch  davon  handeln^^  Dis  beschach.  Uffh  freytagl 
nach  mittage  vor  Invocavit  (6.  Febr.)  giengen  sie  auff  das  rathaos 
da  hatten  die  von  Magdeburg  faste  die  mercklichsten  und  auch  di< 
schöppen  bey  ihn.  Unter  viel  reden  was  der  von  Magdeburg  rath 
das  die  von  Halle  die  forsten  und  graffen  und  auch  gutten  mannei 
des  Stifts  zu  Magdeburg  vortageten  und  rieffen  die  an  und  brechtei 
diese  dingk  an,  die  in  itzundt  so  begegneten,  unde  theten  inen  nnder 
weysunge,  worumb  wir  die  dingk  so  anzögen,  so  das  die  furstei 
unde  graffen  eygentlich  underweyset  und  in  rechte  künde  dei 
Sachen  kommen  wurden,  und  ob  sich  unser  herr  von  Magdeburg 
kegen  sie  beklagen  wurde,  und  so  man  sie  zuvome  so  ersuchet 
hette,  hofften  sie,  wurden  unserm  herm  von  Magdeburg  auch  darinnc 
sagen,  das  gleiche  were.  Auch  was  der  von  Magdeburg  rath  för 
der,  nach  deme  das  die  von  Halle  der  forsten  hoff  von  Sachsen  nie 
besuchet  betten,  so  were  noth,  das  sie  das  in  keinen  vorzugk  stellten 
und  besuchten  auch  die  fursten;  wann  sich  were  zu  vormutten,  das 

•  verselte.      *»  d«r. 


1  Vgl  oben  S.  295. 

3  Die  Laube,  der  bedeckte  Oang  um  das  obere  Stockwerk  des  Ratliaiises.  oder 
wie  hier  das  Batiiaus  selbst,  vgl.  Janicke:  Schöppenchronik  415;  auch  in  Nünt- 
berg  kommt  der  Ausdruck  Tor,  Chroniken  der  frftnkischen  StAdte  m.  S.  273. 


U78  Februar.  801 

dem  forstea  mOchte  vorgeleget  werden,  das  diese  dingk,  so  voigenom- 
men  wnid^,  weren  yor  seinen  söhn;  aber  so  die  von  Halle  aneh  ihre 
weyse  sagen  wurden,  hofften  sie,  die  forsten  worden  sich  aoch  offrich- 
tigk  halten  etc.  Aoch  were  noth,  hatten  sie  Yorbass  gesaget,  so  die 
fiirsten  von  Sachsen  ||  den  scholtessen  handthaben  selten^  nach  aus-  BL  211^ 
weysonge  des  brieffes>  darober  gegeben,  ond  daromb  were  ihr  rath, 
das  sie  der  forsten  hoff  besochten.  Daraoff  worden  die  von  Magde- 
borg  gebetten,  ob  sich  das  so  begeben  worde,  die  forsten  zo  besochen, 
das  sie  alsdan  mit  ihn  yor  die  forsten  wolden.  Daraoff  hatten  sie 
bekommemoss  gehabt  ond  gesaget,  sie  könten  ihnen  off  diss  mahl 
daraoff  nicht  wol  sagen,  so  die  köhre  des  neoen  raths  itzondt  were,  so 
es  aber  forder  an  sie  gelangen  worde,  so  wolden  sie  allen  yleis  daran 
wenden  kegen  die  ihren,  ond  was  sie  dem  rathe  ond  der  gantzen 
Stadt  gemein  zo  willen  thon  könten,  das  wolden  sie  gerne  thon  etc. 
Dise  antwort  yon  den  yon  Magdeborg  ond  ihre  rath  behagte  dem 
yolcke  wol,  doch  etzlichen  obersten  aoch  nicht  woU,  denen  yorgeb  es 
der  allmechtige  gott  etc. 

Der  rath  wolte  das  in  betrachtonge  nemen,  so  die  neoen  meister 
gekohren  worden,  ond  weiten  daran  nicht  säomen  s  Deo  laos !  Der  raths- 
meister  Annyss  Botte  bat  die  meister,  so  sie  neoe  meister  kiesen  worden, 
das  sie  bescheidene,  fromme  leote  köhren,  die  diese  Stadt  bey  ihrer 
freyheit  holfen  behalden,  ond  das  wir  dadorch  alle  zu  friede  ond  ein- 
tracht  möchten  kommen  etc.  Aber  wie  die  köhre  der  meyster  be- 
schach,  wirsto  hernach  wol  finden  etc. 

Uffn  dinstagk  post  Inyocayit  (10.  Febr.)  worden  die  neoen  meister 
gekoren  nach  alter  gewonheit.  So  worden  gleichwol  etzliche  onder 
den  innongen  ond  aoch  gemeinheit  gekoren,  die  da  gar  feste  ond 
sehre  gehalden  hatten  in  den  irthomb  ober  die  pfenner.  Doch  were 
es  zo  leyden  ond  dolden  gewesen  mit  den,  etzliche  betten  sich  mögen 
erkennen,  wie  die  meister  in  S.  Ulrichspfar.  Jacob  ELlott  ||  ond  seine  Bl.  211^ 
kompen  kohren  den  heoptman  SchlegeU  zo  einem  meister,  ond  der 
war  der  Stadt  heoptman,  ond  doch  ane  yiel  frommer  leote  willen ;  der- 
selbe yemichtete  die  freyheit  ond  priyilegia  der  Stadt,  er  machte  on- 
einigkeit  ond  zwytracht  anter  dem  yolcke,  noch  gleichwol  bilden  ihm 
etzliche  obersten  den  rocken  ond  wolden  in  an  der  gewalt  haben,  es 
were  dem  yolcke  lieb  oder  leidt.  Die  yon  der  gemeine  ond  aoch  yom 
tale  hatten  denselbigen  SchlegeU  in  anklage,  nochdann  wardt  er  den 
allen  zo  yerdross  gekohren.  Der  rathsmeister  Annyss  Botte  hatte  in 
bescholdiget  yon  des  yolcks  wegen,  ond  was  yon^  dem  yolcke  nach 
nicht  kommen,  nach  wart  er  yon  dem  Elote  gekoren.  Der  rathsmei- 
ster Karl  sprach  wol,  er  ond  sein  kompen  Hedrich  betten  Elotte  ge- 
saget, das  er  SchlegeU  off  diss  mahl  nicht  kiesen  solte,  aber  es  be- 
schach  gleichwol.    Der  rathsmeister  Annyss  Bote  Uess  off  die  mittwoche 

*  dohmen.      ^  vor. 


1  Vgl  Dr.  I.  a  111  und  H.  S.  462ft 


302  Marcos  Spittendorff. 

ufSeaten  und  brachte  das  an  den  rath,  das  Schlegell  so  gekobren  wag 
ein  theil  wolden  ihn  im  rathe  nicht  haben,  nnd  die  alten  meyster  wol 
ten,  er  solte  bleiben. 

Hier  wardt  viel  rede  nmb  von  dem  rathsmeister  Annyss  Bottei 
und  denen,  die  es  mit  ihme  hatten,  aber  die  andern,  der  mehrer  was 
den  seiner,  hüten  im^  sosehre  enkegen,  das  ersnyndert  mochte^  bren 
gen;  doch  wolde  Annyss  Botte  Schlegel  nicht  vor  einen  meister  ofl 
nemen  noch  bey  im  sitzen  ohne  volwort  der  gemeine  und  auch  de 
vom  tale,  sondern  er  wolde  das  volck  zusammen  lassen  heischen  nm 
vorbotten  aber  die  geschickten,  die  von  dem  volcke  worden  gekoren  < 
das  sie  Schlegell  selten  beschuldigen.  Wolte  alsden  das  volck  ode 
Bl.2l2^  die  geschickten  volwort  geben,  ||  das  Schlegell  solte  bleyben  vor  einei 
meyster,  so  wer  er  des  dan  wol  zufneden.  Aber  die  meister  nm 
auch  etliche  rathmanne  wolden  das  in  keynerley  weyse  zugeben,  da 
man  das  an  das  volck  bringen  solte,  auch  weiten  sie  nicht,  das  mai 
die  geschickten  solte  besenden ,  und  so  hatte  der  rathsmeyster  Annys 
grosse  arbeit  und  hatte  auff  dem  rathause  wenigk  beyfsdl,  sondern  da 
gemeine  volck  himieden  und  auch  die  vom  tale  waren  ihm  fast  wo 
gewogen  etc.  Er  liess  nicht  abe  und  liss  uffii  donnerstagk  (12.  Febr. 
aber  leiten  und  gab  uff  dem  rathause  ihnen  seine  meynunge  aber  voi 
gleicherweyse  als  uff  mittwoche  zuvome  geschehen  was,  mit  viel  bitt 
und  mancherley  reden,  es  half  aber  nichts.  Die  meyster  und  aucl 
etzliche  des  raths  waren  so  verstockt,  das  man  sie  uff  keine  gleicbi 
oder  redtliche  wege  nicht  weysen  konte,  sondern  sie  woltens  nacl 
ihrem  heupte  haben,  es  were  der  Stadt  gedeyen  oder  vorderb,  biss  ej 
der  liebe  gott  anders  geschickt  etc. 

Uffh  freytagk  (13.  Febr.)  hilt  der  neue  rath  mit  den  alden  mey 
Stern  die  collatio  nach  alder  gewonheit  etc. 

Uffh  sonabendt  Valentini  (14.  Febr.),  was  vor  Reminisoere,  gingl 
der  neue  rath  uff^,  die  alden  meister  brachten  die  neuen  meister  ai 
den  rath.  So  konte  sich  der  rath  nicht  vortragen,  das  sie  Schlegel 
weiten  zulassen,  umb  den  wUlen,  das  in  die  gemeinheit  und  auch  du 
pfenner  in  anklage  hatten,  und  was  noch  nicht  entrichtet.  Die  altei 
meister  und  auch  die  neuen  meyster  mit  weiten  Schlegell  unvorwerfei: 
haben.  Der  rathsmeister  Annyss  Bote  und  etzliche  im  rathe  hilden 
hart  und  wolden  Schlegell  nicht  zulassen  hinder  den  geschickten  odei 
hinder  dem  volcke,   aber  ihrer  ein  teyl  im  rathe  von  Innungen  nnd 

*  in.    ^  mBohte.      ^  hier  folgen  die  Worte  ,4m  >te  dem  roleke  wurden  gekobren",  Jedenfiüli 
eine  UberflllBtlge  Wlderhohing  der  betreffenden  voramgebenden  nnd  folgenden. 


1  Senatas  Hallensis  1478:  Jacoff  Weissack  und  Mattes  Bennc 
rathsmeister e.  Yester  Stucke,  Nickel Lsenberg,  Peter Sanderman,  Ihrosius  Zsdiel' 
sehen,  Glorius  MoUer,  Hans  Rule,  Burekart  Trinckus,  Hans  Molbeck,  Peter  Heillig' 
man,  Heintze  Kunath.  ||  Ludecke  Rebening,  Drewes  Schlegel,  Thomas  Romer,  Jhan 
Kumpan,  Sixtus  Rule,  Heinrich  Richart,  Öi&aa  Cnntze,  Alexius  Lyskau,  Peter  Kober, 
Merten  BuermeiBter,  Bemt  Schenckel,  Donat  Trebickau,  Jurge  Götze,  Peter  Pfeffer, 
Peter  Mebis.  —  Von  diesem  Jahre  an  werden  die  Bommeister  im  Bürgerbuche  nicht 
mehr  als  Mitglieder  des  Raths  genannt 


1478  Februar.  SOS 

gemeinheit,  die  bilden  gleicherweyse  bey  Annyss  ||  Boten,  als  sie  bey  B1.212^ 
den  pfennern  bilden  vor  zweyen  oder  dreyen  jharen.  Aber  Annyss 
Botte  moebte  nicht  erlangen,  das  man  die  geschickten  uffs  ratbaos 
hyscbe  oder  das  man  das  volck  zusammen  liesse  kommen;  und  so 
aberdeberten  die  alden  und  neuen  ein  theil  Annyss  Boten,  das  er  und 
die  andern  Schlegell  zuliessen,  denn  es  werete,  biss  das  es^  ein  scblugk 
nacb  mittage.  Die  meister  hatten  ehre,  gleich  und  recht  vor  Schlegell 
gebotten  und  hatten  zum  rathe  gesaget,  das  sie  des  andecbtigk  weren, 
ob  sich  diese  dingk  anders  wurden  begeben;  er  hatte  sich  auch  selber 
erbotten,  wes  in  die  gemeine  und  pfenner  zu  beschuldigen  hetten,  dar- 
zn  solte  sein  der  rath  mechtigk  sein,  wolde  in  den  der  rath,  Innungen 
und  gemeinheit  nicht  haben,  so  wolle  er  darvon  bleiben  etc. 

0  weh,  es  war  viel  leuten  so  sehr  bitter,  das  er  so  uffgenommen 
wardt!  Er  vomichtigte  offenberlich  der  Stadt  freyheit,  gewonheit  und 
priyilegia.  Auch  hatte  er  gesaget  uff  etzliche  unser  privilegia,  er 
wolde  nicht  meyneydigk  werden  und  meineyde  schweren  umb  unsers 
gutts  willen,  das  hatte  er  uff  das  Privilegium  gesaget,  das  die  von 
Halle  haben,  also  lautende:  „was  sie  mitt  ihren  altsessen  erkunden 
wellen,  darbey  selten  sie  bleiben  etc."i  Darbey  ist  seine  meynunge 
wol  zu  mercken. 

Auch  hatte  derselbige  Schlegell  gesaget  offenberlich  in  seiner 
p&rr:  „wir  mussens  so  machen,  das  wir  auch  gutt  kriegen  etc.''  Nun 
mercke  diss,  was  derselbige  Schlegel  sagete,  was  er  auch  that,  wie 
gram  im  das  yolck  was,  gleichwol  rythen  die  obersten,  die  diesen  ir- 
thnmb  fureten,  darzu,  das  man  Schlegell  zu  einem  meyster  solte  kysen, 
und  etzliche  derselbigen  gaben  den  rath,  das  die  meister  ehre,  gleich 
und  recht  vor  ihn  solden  bitten.  Darbey  ist  alles  zu  mercken,  ||  was  BL21S^ 
die  obersten  gutts  in  diesen  dingen  haben  gethan,  oder  wie  ire  mey- 
nunge ist  gewest 

Hans  Laub  sprach  auch  offenberlich  uff  dem  hoffe,  da  Schlegell 
das  yolck  abewandte  yon  S.  Ulrichs  pfarr,  yon  den  andern  drey  pfar. 
ren:  „wir  hoffen,  wir  haben  uns  nicht  yorschalckt  oder  yorböst;,  das 
Schlegell  das  yolck  yon  uns  zeucht,  wir  haben  auch  unser  eygen  blutt 
und  fleisch  nicht  gehönet  noch  geschendet,  als  etzlicher  gethan  hat, 
und  darumb  solten  wir  des  wol  yortrack  haben'',  und  andere  wort 
mehr  etc.  Solche  und  andere  rede  wurden  Schlegel  zugesaget  yon 
etzUchen  obersten,  und  er  widersprachs  auch  nicht.  Es  mochte  auch 
gleichwol  war  sein,  das  derselbige  Schlegell  seiner  eygen  Schwester 
tochter  ein  kindt  hatte  gezeuget.  Jedoch  frageten  die  obersten  nicht 
darnach,  dann  inen  was  noth,  das  sie  uff  einander  bilden,  ob  sie  sich 
nnderweylen  ruckten  mit  worten,  sie  wüsten  sich  wol  wieder  zu  schlich- 
ten etc. 

^  „es**  eii^lBZt. 


1  Ein  derartiges  besonderes  Privilegium  ist  jetzt  nicht  mehr  nachzuweisen. 


804  Marens  ^ittendorff. 

Uffii  soDtagk  Reminiscere  (15.  Febr.)  und  montag^  (16.  Febi 
waren  der  rath  and  auch  etzliche  vom  alten  rathe  off  dem  rathaoi 
und  worden  ein,  gen  Magdeburg  zu  schicken  etc. 

UfFh  dinstagk  post  Reminiscere  (17.  Febr.)  reit  Matz  Pegaw  ui 
der  stadtBchreyber  gen  Magdeburg  und  solten  sie  bitten,  das  sie  sie 
wolden  gen  Halle  fugen  und  mit  den  von  Halle  vor  den  ^  in  der  fursten  hc 
von  Sachsen  reyten  und  sie  helfen  vorbitten  umb  die  ersten  lehn  etc 

Ufifh  freytagk  (20.  Febr.)  kamen  die  beyde  obgeschrieben  wid< 
etc.  und  uffin  sonabendt  Vormittage  (21 .  Febr.)  hatten  sie  berichtun^ 
gethan  etc.  Der  von  Magdeburg  rath  und  wolmeynunge  was  diss,  d^ 
die  von  Halle  die  forsten  alleine  uff  diss  mahl  besuchten,  und  Hesse 
die  von  Magdeburg  itzunt  darvon  umb  den  willen,  so  die  von  Hali 
die  fursten  noch  nie  besucht  haben,  und  darumb  ist  das  bequemest 
B1.213^  das  sie  alleine  ihre  werbunge  und  themutige  bitte  ||  durch  sie 
alleyne  an  die  fursten  lassen  gelangen.  Wurden  aber  diann  die  vo 
Halle  gnediglich  nicht  erhöret  werden,  so  wollen  dann  die  von  Magd< 
bürg  darnach  vor  die  fursten  und  allen  vleiss  umb  der  von  Halle  wüle 
ankehren.  Auch  beriethen  die  von  Magdeburg  mercklich,  das  es  u 
das  erste  mahl  nicht  fuglich  were ,  das  sie  mit  denen  von  Halle  v( 
die  fursten  zögen.  Darumb,  so  sie  itzundt  vor  sie  bitten  wurden  un 
neben  in  stunden  und  doch  nicht  nach  ihrem  willen  und  ihrer  stac 
notturft  dasselbige,  das  sie  von  alder  haben  gehabt,  so  bekonmie 
möchten,  und  in  vorzogk  oder  uffischub  möchte  gestalt  werden,  so  köi 
den  oder  möchten  die  von  Magdeburg  dann  so  bequemlich  darbey  nicl 
kommen,  vor  uns  zu  bitten,  auch  ere,  gleich  und  recht  vor  uns  z 
bitten,  als  sie  sonst  wol  thun  können,  so  sie  mit  denen  von  Halle  vc 
den  fhrsten  nicht  gewest  sindt.  Und  diss  haben  sie  gar  tieffberathe 
etc.  Die  von  Magdeburg  hatten  auch  gefraget  umb  die  köhre  de 
neuen  raths,  des  worden  sie  von  den  beyden  berichtet.  Sie  möchte 
auch  gefraget  haben,  obHedrich  nicht  sonderlichs  mit  dem  ^  heimliche 
rathe  geredt  hette.  Auch  hatten  die  von  Magdeburg  gesaget,  wurde 
sich  die  von  Halle  noch  nicht  schicken  zu  eintracht  und  friede,  s 
wurde  ihnen  das  begegnen,  da^  sie  itzundt  noch  wenigk  auff  dechtei 
Deo  laus!  Die  von  Magdeburg  hatten  gar  mercklichen  rath  uff  dies 
Sachen  gehabt,  alle  drey  rethe,  darnach  die  drey  heimlichen  rethe  um 
die  Schoppen  etc. 

Uffh  donnerstagk  post  Reminiscere  (19.  Febr.)  reyt  Hans  Sehe 
ghen  Erfiurtt;  uff  dinstagk  Sanct  Matthias  tagk  (24.  Febr.)  kam  e 
wider  etc. 

Uff  die  mittwoche  post  Oculi  (25.  Febr.)  zogen  die  von  Halle  gei 
Dresen  vor  die  fursten  von  Meyssen,  so  das  volck  das  so  haben  woldes 
B1.214^  und  II  die  von  Magdeburg  rythen  uns  das  auch  getreulichen,  uff  dasdii 
fursten  von  uns  ersuchet  wurden  und  so  mit  themutiger  bitte  angezo 
gen  wurden,  uff  das  sie  ihren  söhn  vor  uns  möchten  bitten,  und  ancl 
das  sie  der  zusage  wurden  indencken,  die  sie  uns  in  der  huldong^ 

*  magd.  H.  vor  ,^n  Ihren**  oder  t/tle  ttiren.*'      ^  den.     ®  dM. 


1478  Februar.  SOS 

durch  den  obermarschalck  Hugoltt  von  Slynitz  thaten,  das  man  ans 
wolte  lassen  bey  allem  altherkommen,  freyheit,  gewonbeit  and  anderm 
nach  laute  des  hnldebriffs,  den  uns  unser  herre  von  Magdeburg  darüber 
hat  gegeben  \  und  das  wir  nun  zum  ersten  mahle  nicht  mögen  belegen 
werden  y  als  wir  von  alder  yewerlde  ane  gift  und  ane  gäbe  belegen 
sindt  worden  von  andern  hem ;  darumb  ist  uns  noth,  die  forsten  zu  be- 
suchen  und  sie  anzuruffen. 

Diese  zogen  und  wurden  gekohren :  der  rathsmeyster  Annyss  Botte, 
der  bommeister  Claus  Polcke,  Ludicke  Pfanschmiedt,  von  den  alten 
rethen  Hans  Heddrichs,  Hans  Laub;  Matz  Begaw  und  Sander  Dracken- 
stede  wardt  gebeten,  mit  zu  reyten.  Der  stadtschreyber  wardt  auch 
mit  gekohren,  der  muste  das  wort  balden.  Als  sie  uff  mittwocbe 
(25.  Febr.)  weck  wolten,  do  was  Hedrich  kranck,  als  man  sprach,  und 
wolde  nicht  mit.  So  wardt  sein  kumpen  Karle  beschickt,  der  muste  mit. 
Deo  laus! 

Uffh  dinstagk  post  Oculi  (24.  Febr.),  was  S.  Mattestagk,  do  ver- 
kundigten  die  prediger,  das  doctor  Paulus  Busse,  der  probst  zu  S. 
Moritz,  was  gestorben,  und  uff  mittwoch  wardt  er  begraben^.  Hans 
Bosse,  der  bommeister,  des  doctors  bruder,  der  in  seinem  hause  lange 
zeit  gesessen  hatte,  Hess  den  rath  bitten,  das  sie  ihme  so  viel  wolten 
erleuben,  das  er  mit  seinem  bruder  möchte  zu  grabe  gehen,  er  konde 
das  aber  nicht  erlangen.  Aber  der  rathsmeister  Annyss  Botte  hette 
ime  das  ||  gerne  erleubet  und  zugegeben ,  als  das  dan  wol  billich  ge-  bi  2U^ 
wesen  were.  Gleichwol  woltens  seine  mitkumpen  nicht  gestatten. 
Man  sprach  auch  und  war  auch  also,  der  aide  rath  hette  den  neuen 
rath  neulich  gebeten,  als  sie  die  rechnunge  boten  zu  thun,  das  sie 
gntte  yerfuger  darzu  weren,  das  dieselbigen  bommeister  zu  kirchen 
und  zu  Strassen  gehen  möchten.  Der  neue  rath  hatte  in  auch  ja  dar- 
zu gesaget  und  beschyden  die  freunde  uff  die  woche  wieder,  aber  dar 
wardt  nicht  auss;  dabey  was  zu  mercken,  das  die  bitte  und  die  gutten 
wort  des  alten  raths  nicht  auss  guttem  gründe  gingen.  Darumb  wüsten 
sie  woll,  ob  solche  bitte  von  in  so  beschach,  sie"  weren  ihre  mitgesel- 
len in  diesen  dingen,  die  wüsten  wol,  wie  sie  die  bitte  uffnemen  sei- 
den, und  so  musten  die  armen  frommen  leute  bleyben  sitzen. 

Annyss  Bote  hette  es  gerne  gutt  gesehen,  aber  seine  kumpen  und 
andere  desgleichen  waren  zu  keinem  gleichen  noch  gutte  nicht  ge- 
neyget,  sondern  zu  allem  verdrisse  und  ungemache  etc.    Deo  laus! 

Doctor  Paul  starb  des  nachts  in  seinem  bette,  das  niemandt  dar- 
bey  was  oder  davon  wüste.    Er  was  des  abents  frisch  und  gesundt; 
als  er  zu  bette  was  gegangen,  do  hatte  er  seinen  dienem  befohlen 
das  sie  uff  den  morgen  zu  vieren  die  dömtzen  solten  heissen,  so  wol- 
de er  uffstehen  und  beten.    Do  die  dömtze  geheisset  wardt,  do  gingk 


•  »o. 


1  Gegeben  am  Dinstag  nach  AUerheiügen  (4.  Nov.)  1477.  Dr.  L  167. 

2  V^  Dr.  I.  745. 

Qktchichtsq.  d.  Pr.  Saduen.  XI.  20 


306  Marcus  Spittendorff. 

der  eine  diener  und  klopte  vor  die  kammer,  aber  niemandt  antwort 
so  schlössen  sie  die  kammer  uff  und  sahen  ^,  das  er  das  bette  von  d 
brnst  gestossen  hatte,  und  hatte  einen  kleinen  schäum  vor  dem  mun 
und  ein  klein  patemoster  in  seiner  handt ,  daranne  her  bette  den  ps 
ter  ave  Maria*»,  und  wardt  todt  gefunden.  Gott  erbarme  sich  ul 
seine  sehle,  er  was  gar  ein  ehrlicher,  frommer  prelat! 

BL215*  II  Uflfin  donnerstagk  nach  Oculi  (26.  Febr.)  gingk  man  wider  zi 
bomen ,  wann  dar  was  kein  saltz  mehr.  Die  fuhrleute  holtens  in  ( 
dritthalben  woche  gar  sehr  weck,  denn  es  fröre  die  zeit  sehr  und  h 
in  dem  kaltleger,  mehr  denn  es  den  gantzen  winter  gethan  hatte.  I 
leute  füren  auss  mit  dem  pflüge  von  stundt  nach  fassnachten ,  so  g 
war  das  wetter.  Aber  S.  Peter ^  war  noch  nicht  kommen,  und  ^ 
stundt  die  ander  woche  darnach  wardt  es  so  kalt,  das  die  pflüge  m 
ten  daheime  bleyben  etc. 

üfih  sonabendt  post  Oculi  (28.  Febr.)  wardt  die  sole  uflf  11  j^ 
d.  gesatzt,  das  schock  holtz  galt  6  neue  d.  schneberger  muntze  o< 
7  ^te  d.  etc.  0  allmechtiger  gott,  welch  ein  leben  war  diss,  wie  { 
schwerlichen  was  das  etzlichen  leuten,  das  man  die  fursten  besuct 
solde!  AnnyssBotte  hatte  grosse  arbeit  damit,  ehe  dann  das  ers  da 
brachte,  wiewol  das  das  gemeine  yolck  und  auch  pfenner  lengest  d 
umb  gebeten  hatten.  Die  von  Magdeburg  hatten  das  getreulich  ge 
then,  nochdan  sagens  etzliche  obersten  ungeme,  wiewol  sie  aber  i 
sageten.  Doch  stundt  das  sehre  zu  mercken,  hetten  unsere  obersi 
Tor  einem  jhare  die  fursten  besucht  umb  die  ersten  lehn  und  heti 
dem  bischoffe  von  Meyssen  und  dem  capittel  ^  und,  furchte  auch.  He 
rieh,  etzlichen  gewaldigen  so  sehre  nicht  gefolget,  das  mochte  i 
armen'  Stadt  zu  Halle  frommen  über  etzliche  tausent  fl.  Nun  verg« 
es  gott  denselbigen,  die  der  Stadt  und  den  bürgern  solchen  schad 
zufugeten  etc. 

Uffh  sonabendt  vor  Letare  (28.  Febr.)  hatten  drey  vorschleger 
dem  rathause  verklaget  den  bommeister  Claus  Polcken  und  mochl 
eine  zedell  gehabt  han,  darauss  sie  ihn  vorklaget  hatten,  und  der  bo 

B1.215**  meister  war  nicht  daheyme,  sondern  er  was  mitte  vor  ||  den  fürst 
Herr  gott,  welch  wunderlich  dingk  ist  das!  0,  der  rathsmeister  Jac 
Weissack  ^  und  sein  kumpen  ScUegell  mit  andern  lassen  nicht  abe, 
sey  den,  das  es  gott  vom  himmel  anders  schicke.  Ist  es  auch  sac 
das  der  allmechtige  gott,  unser  ewiger  und  allerliebster  vater,  uns 
men  pfennem,  seinen  unnutzen  söhnen  und  freunden,  nicht  zu  ht 
kommet  und  uns  gewaldiglichen  erlöset,  als  er  bereite  ofle  gar  sehe 
barlich  gethan  hat  in  diesem  irthumb,  so  ist  unser  trost,  den  wir 
lebendigen  leuten  haben ,  gar  umbsonst;  wenn  diss  volck  thut  andi 
nicht,  den  als  sie  haben  angehaben,  und  so  blieben  sie  bey  ihren  v 

*•  Mhen.       ^  Maxie.       ^  „auch  Heinrichen    von  Ammendorff  ni\d   etslichen**  Jüngere  m 
Handwchrtft.    Die  halliiche  hat  hier  „mdt  fOrohte  anch  Heinrich  etsllohen".      ^  J.  W. 


1  Petri  StuWfeier,  Cathedra  Petri,  22.  Februar. 


1478  März.  807 

nemen.  Sondern  ich  bofife,  der  herre  versuchet  uns  hoch,  and  dar- 
nach wirdt  er  uns  erlösen,  gleich  als  ein  milder,  getreuer  vater  seinem 
bösen,  ungeratenen  söhne  vorgiebet,  das  er  ihn  gar  ofte  und  mannich- 
mahl  hat  erzürnet,  und  wird  uns  mit  aller  gutte  und  mildigkeit 
trösten  und  höchlichen  wider  erfreuen.  Deo  laus  et  beatae  Mariae 
yirgini !    etc. 

Uffn  dinstagk  post  Letare  (3.  März)  vor  mittage  wardt  Hans  Koch 
offs  rathauss  verbott,  der  am  vischmarckte  wonete,  und  wardt  von 
dem  rathsmeyster  Jacob  Weissack  beschuldiget  in  abwesen  seines  kum- 
pens  und  des  bommeisters  und  auch  Ludicken  Pfanschmides,  die  uff 
diss  mahl  von  den  forsten  noch  nicht  wider  heim  kommen  waren.  Dis 
waren  die  schulde:  „Hans  Koch,  ir  habet  gesaget,  so  euch  am  nechsten 
ist  ein  gebott  geschehen  vom  rathe,  dasselbige  ist  mit  des  raths  willen 
nicht  geschehen  etc.^'  Darzu  antwortet  Hans  Koch  nein,  er  hette  das 
nicht  so  gesaget.  Zum  andern  mahle  hat  Hans  Koch  gesaget,  der  rath 
were  nicht  voll  gewesen  etc.  Darzu  hat  Hans  Koch  geantwortet  ja, 
des  bekenne  er.  Die  vor  den  fiirsten  waren  uff  das  mahl,  die  waren 
je  nicht  kegenwertigk,  darumb  was  der  rath  ie  nicht  voU^  etc.  ||  „Zum  B1.216' 
dritten  mahle  habt  ir,  Hans  Koch,  gesaget:  ich  reppele  mit  dem  zayle 
hin  und  her,  wen  ich  die  leute  beschuldige  etc.'^  Darzu  antwortte 
Hans  Koch  und  sprach  ja!  So  wardt  ime  gebotten,  er  solte  auff 
den  thorm  gehen.    So  beschach  das  etc. 

Uff  den  obgeschriebenen  dinstagk  post  Letare  (3.  März)  umb  12 
kamen  die  von  Halle  wieder  von  den  fursten  und  hatten  eine  gutte 
antwort  auff  die  bitte ,  die  sie  anbracht  und  gethan  hatten  umb  die 
ersten  leben,  erlanget.  Die  fursten  hatten  die  von  Halle  auch  mit 
allem  willen  ireuntlich  und  guttlich  erhört;  was  sie  zu  werben  hatten 
Ton  der  von  Halle  wegen  umb  die  ersten  lehn,  das  hatten  sie  in  gutti- 
keit  gebort  ane  eynicherley  vorzogk  oder  aufschub  und  erzeigeten  sich 
nicht  so  gegen  die  von  Halle ,  do  sie  zu  ihn  kamen ,  als  sich  die  von 
Halle  wol  und  offte  kegen  sie  erzeiget  hatten,  do  die  forsten  ihnen 
manche  schrifte  thaten;  und  wie  sich  die  regierer  von  Innungen  und 
gemeinheit  bilden  gegen  der  forsten  schrifte,  ist  woll  offenbar  etc. 
Die  von  Halle  brachten  ihre  werp  an  und  thaten  ihre  bitte  umb  die 
erste  lehn.  Sie  sageten  auch  darbey,  worumb  sie  die  forsten  nicht 
ehe  hetten  besucht,  das  ihnen  die  herm  vom  capittel  betten  zugesagt, 
sie  solten  sich  des  unbekümmert  lassen,  wie  maus  vormals  mit  andern 
herren  und  bischoffen  umb  die  «erste  lehn  bette  gehalden,  so  solde 
man  das  itzundt  auch  mit  ihn  halten,  und  faste  andere  rede  mehr,  der 
ich  hier  nicht  schreybe  etc.  Darauff  baten  die  von  Halle  die  forsten 
und  zeigeten  ihnen  die  Urkunden,  brieffe,  und  was  sie  der  hatten  über 
die  ersten  lehn  von  andern  herren  und  bischoffen.  Darinne  hatten 
die  forsten  ein  wolgefallen,  die  dingk  so  zu  hören  und  die  brieffe  zu 
lesen,  und  gaben  ||  ihnen  diese  antwort,  sie  wolden  die  von  Halle  vor-  Bl.  2V 
bitten  gegen  meinen  herm  von  Magdeburg;  wolde  das  nicht  helfen, 

*•  n^oU"   iBt  ans  der  magdeborgischen  Handselirift  genommen,  die  halUache  bietet  hier  „Ouü". 

20* 


^-/i/^MaI  /^  MfH^/Uhuri(,  4U^^  haU>*  dk  fsnitai  tob 


vf  de 


13 


*      /•/''   M^»4f^A         h  lUM*«  *    KMIAr, 


'  ^V  Ul   it'fUoiUlh  M«fMU>i  mit  >^M?ni  Hflltb»sAr  Grensig, 
Nl*>   H/O  /I^M  iUr/oti  Mhr*'iUI    mtf  »uiUmr  I^jIjws  nach  Rom  und  ' 


a 

be 


Uche  rath  was  zn  dem  obgenanten  ritter  gegaagcn  in  seine  Iierberge 
nnd  horten  das  antwort  Was  also,  die  herren  vom  capittel  mochten 
nicht  sehr  frenndtlich  gewest  sein  nEf  das  anbringen  des  ritters  nnd 
hatten  den  von  Halle  nicht  mehr  den  drey  wochea  erstrecknnge  der 
zeit  furder  gegeben,  den  als  sie  vormals  zu  Uagdebnrg  ihn  gethan 
hatten  nmb  bitte  willen  der  von  Hagdeborg.  Hierans  mercke  aber, 
wie  diese  dingk  stehen  und  sich  {yuden  etc. 

Uffn  sonnabendt  (7.  März)  wurden  die  drey  heimlichen  rethe  nffs 
rathanss  geheischet  nnd  wurden  der  antwort  berichtet,  was  trost  sie 
bey  dem  capittel  fanden,  darauff  sie  eich  dann  sehre  vertröst  hatten, 
nnd  worden  do  zn  rathe  und  kohren  Hans  Seber  nnd  Hans  Lanb,  das 
sie  mit  den  andern  zweyen  obgeschrieben  gen*  Hagdebnrg  sollen 
reyten  znm  rathe  daficlbst  und  anbrengen  die  antwort,  die  ihn  die 
fursten  hatten  gegeben  und  anch  die  antwort,  ||  die**  dem  ritter  vom  BI.217'' 
capittel  zu  Magdeburg  gegeben  was,  nnd  das  sie  die  von  Magdeburg 
nun  forbaes  omb  ratb  anruffen  und  bitten  selten;  aber  nmb  die  zwy- 
tracht  beyznlegen,  da  wollen  sie  nirgendt  an,  das  man  die  von  Magde- 
bnrg  darzn  bitten  solde  etc.  Hans  Laub  hatte  anch  nicht  gerne  zihen 
wollen  etc.  nnd  antwortet  etc. 

Uffn  montagk  post  Judica  (9.  März)  seiden  die  gekomen  gen 
Magdeburg.  Hans  Lanb  hatte  anch  angebracht,  wie  das  im  etzliche 
gebott  nffgeleget  weren,  so  er  uflF  dem  ratiianse  von  des  gemeinen 
volckB  wegen  nnd  anch  pfennem  hette  mossen  reden,  so  er  das  ihe 
nicht  gerne  hette  gethan;  das  er  ntm  in  den  gebotten  so  solte  sitzen, 
were  im  gar  schwer.    So  worden  ime  die  gebott  abegenommen  etc. 

Die  wocheLetare  (1. — T.Män)  bleib. die  sole  nff  U  alded.  stehen. 
Die  vorschleger  sahen  uff  die  zeit  nicht  viel  anff  den  kauff  des  lener- 
wercks.  Das  schock  holtz  galt  1  groschen,  der  24  1  fl.  gelten,  es  galt 
auch  noch  wol  eines  heilers  mehr  etc. 

UfFd  donnerstagk  Gregorii  (12.  März)  namen    etzliche  vom  rathe 
vor  nffii  rathaos  (!),  der  eine  rathsmeister  Jacob  Weyssack,  der  scha- 
mscher, nnd  Schlegell  mit  den  andern  auas  Innungen  und  gemeinheit 
nff  dem  rathause,  nnd  weiten  den  vorschleger  Cillax  Berwaltt  zn  eini^m 
nnderbommeister  nber  dem  Dentzschen  Borne  haben  in  des  verstorbe- 
nen stedte.    Der  rathsmeister  Annyss  Botte  und  auch  die  pfenner  uud 
der  bommctster  Claus  Polcke  wolden  des  mit  Weissack'  nnd  den  an- 
dern nicht  ein  sein  nmb  den  willen,  es  langete  die  bommeyster  nnd 
Schoppen  im  tale  an ,   die  betten  des  von  alden  herkommen  zu  thanc. 
Aber  Jacob  Weissack  mit  seinem  anhange  wolde   dar  nicht 
wolte  Berwalde   nffnehmen,   Annyss  wolde  das  mitsampt  d( 
tale  nicht  zugeben  und  berieff  sieh  nffs  voiek,  uff  die  von 
and  gemeinheit  und  vom  tale,  |{  das  man  die  zusammen  Hesse 
wolden  die  das  dann  so  haben,   so  wolte  er  und  auch  die 
des  so  gerne  zufrieden  sein.    Da  wolde  Weissack  nnd  die  and 
gerne  eingehen,  nnd  doch  nffs  letzte  mochten  sie  ja  sagen,  e 

■  gdHn.      I>  dH.      c  W.,  neltar  ontaa  ,^.  W."  imd  „W." 


810  Marcos  SpittendorE 

das  Yolck  zusammen  haben  etc.  Clans  Polcken  wolten  sie  ane  jeman- 
des danck  in  gehorsam  weysen  nmb  Berwalts  willen.  So  mochten 
etzliche  der  heyligen  zeit  furchten  und  rede,  die  man  darauff  thnn 
wurde,  und  vorbleib  etc. 

Uff  nachmittagk  kam  Hans  Laub,  Hans  Seber,  Ludicke  P£eui- 
schmiedt,  der  stadtschreyber  wieder  von  Magdeburg.  Do  hatte  der 
rathsmeister  Jacob  Weissack  mit  den  andern  so  viel  zu  wege  gebracht, 
und  namen  Ciliax  Berwalde  uff  ane  Annyss  Boten  und  der  pfenner, 
die  uff  dem  rathause  sassen,  danck  und  willen;  und  Annyss  Bote 
mochte  vom  rathanse  gehen  und  wolde  des  nicht  eins  mit  ihn  sein 
hinder  dem  volcke,  man  solte  es  an  das  volck  bringen.  Aber  sie 
frageten  nach  dem  rathsmeister  Annyss  Boten  nichts  und  nach  den 
pfennem.  Darauss  ist  zu  mercken,  das  J.  W.,  S.  L.  ^  das  mit  etzlichen, 
die  nicht  im  rathe  sitzen,  rathen,  wie  es  dieselbigen  dann  haben  wol- 
len, so  geschichts.  Sie  sassen  auch  uff  dem  rathause  bis  das  es  7 
hatte  geschlagen,  uff  das  Berwaltt  wardt  uffgenommen  etc. 

Uff  den  freytagk  (13.  März)  vor  mittage  was  der  rath  uff  dem  rat- 
hause und  etzliche  aus  den  alten  rethen.  Do  mochten  die  berichten, 
so  sie  von  Magdeburg  kommen  waren,  und  Berwaltt  mochte  auch  sein 
recht  thun,  aber  nicht  als  das  vor  alder  gewest  was  etc. 

Die  woche  Judica  (8.  — 14.  März)  galt  die  sole  9  aide  d.,  das  was 
ein  grosser  gröschen  oder  ein  mittelgroschen^  der  giengen  24  vor  1  r.fl. 
Das  schock  holtz  galt  1  silb.  g.  etc. 
Bl.  218**  II  Uff  den  palmabendt,    der    war    Unser   Lieben  Frauen    tagk 

(14.  März),  reit  der  rathsmeister  Annyss  Botte,  der  bommeister  Claus 
Polcke,  Ludicke  Pfanschmiedt,  der  stadtschreyber  gen  Leiptzigk  zu  den 
fursten  und  meinten,  sie  wurden  hertzogk  Wilhelm  von  Döringen  2  da 
finden,  aber  er  war  nicht  da.  Sie  mochten  den  fursten  dancl^agunge 
thun,  das  sie  umb  die  erste  lehn  so  bey  unseren  herm  und  das  ca- 
pittel  geschicket  hatten;  wiewol  das  am  capittel  uff  daß  mahl  nicht 
viel  erlangt  wart,  so  mochten  sie  doch  die  fursten  vorbass  bettlich 
bitten  und  ersuchen  nach  den  zusagen,  die  denen  von  Halle  ye  von 
ihren  und  ihres  sohnes  wegen  beschagen  vor  der  hnldunge.  Die  fur- 
sten hatten  sich  abermals  uffrichtigk  ^egen  sie  gehalten  in  ihren  wer- 
ten, sie  wolten  ye  nicht,  das  iemande  vorkurtzunge  solte  geschehen, 


1  Der  erstere  ist  natürlich  Jacob  Weissack;  unter  S.  L.  scheint  der  Ver- 
fasser auf  Simon  Lischkau  hinzudeuten.  Jacob  Weissack  (Jacoff  Wissack)  tritt 
im  Bürgorbuche  zuerst  1461  als  Meister  im  Bath  auf;  dieselbe  Stellang  nimmt  er 
1464  ein;  1466,  1469,  1472,  1475  sitzt  er  im  engem  Bath;  1478  und  1481  erscheint 
er  als  Rathsmeister.  Noch  im  16.  Jahrhundert  kannte  man  seine  Wohnung,  Gregor 
Ockels  Haus,  aller  Wahrscheinlichkeit  nach  das  Haus  an  der  westlichen  Schmer- 
strassen- und  Marktecke  (jetzt  Markt  Nr.  4),  und  nannte  dasselbe  domus  infelicitatis, 
„dann  aus  demselben  ist  durch  Gregor  Ockeln  die  Steuer  bei  des  Cardinais  2^ten 
auch  herausser  kommen'^ 

2  Wilhelm  HI.  der  Tapfere  (1425  —  1482),  der  jüngste  Sohn  des  Kurfürsten 
Friedrich  I.,  imd  Oheim  des  Kurfürsten  Ernst  und  des  Herzogs  Albrecht  des  Be- 

^rzten.    Er  hatte  im  J.  1440  Thüringen  erhalten. 


U78  Mta.  311 

sie  wolten  der  von  Halle  anbringen  offiiemen  und  das  schriftlich  in 
ihren  brieff  schlissen  und  schicken  an  das  capittel,  nnd  andere  rede 
mehry  der  sich  die  fiirsten  weiter  erbotten  hatten  gegen  die  von  HaUe» 
der  ich  denn  hie  nicht  geschrieben  habe  etc.  Die  von  Magdeborg 
hatten  sich  gegen  die  geschickten,  als  vorgeschrieben  stehet,  gehalten 
als  offirichtige,  fromme  leute  nnd  betten  auch  alle  dingk  gerne  gutt 
gethan  mit  denen  von  Halle ,  wiewol  das  etzliche  zu  Halle  lüles  argk 
und  nbel  von  in  sageten,  uff  das  sie  ie  gerne  betten  gesehen,  das  man 
die  von  Magdeburg  gantz  von  ans  geschieden  bette.  Aber  gott  vom 
himmelreich  wolte  das  so  nicht  haben  nnd  fbgte  diese  dingk  so,  das 
die  von  Halle  die  von  Magdeburg  musten  anruffen  und  zu  sich  zihen, 
wolden  die  von  Halle  anders  bleiben  bey  solchen  fireyheiten,  gewon- 
heiten  und  gerechtikeiten,  als  sie  von  alders  waren  gewest,  ||  wiewol  B1.219^ 
das  irer  viel  zu  Halle  unter  innuugen  und  gemeinheit,  da  noch  ^  die 
obersten  regierer  waren,  wol  gesehen  betten,  das  wir  etzliche  frey- 
heiten^  betten  verlohren;  das  betten  sieb  dieselbigen  nicht  bekümmert* 
off  das  ihre  wort ,  die  sie  vor  dem  volcke  sageten,  betten  mögen  bey 
macht  bleiben.  Aber  der  herre  ist  ein  wunderlicher  gott,  er  versuchet 
sein  volck,  so  er  aber  mercket,  das  eine  gantze  samlunge  ewigen,  un- 
vorwindtlichen  schaden  nemen  solde  umb  10  oder  12  oder  nach  mehr 
perschonen  willen,  und  sihet  auch,  das  die  perschonen  ihren  nutz  und 
eygene  ehre  mehr  dann  den  gemeinen  oder  irs  necbsten  nutz  suchen, 
so  gedencket  der  herre,  das  er  solchen  obersten  steuret,  unde  schicket 
anderweilen  die  dingk  uff  andere  wege  durch  etzliche  perschonen,  da 
man  gar  wenigk  uff  dencket,  und  dadurch  wirdt  dann  bissweilen  der 
irthumb  der  obersten  gehindert,  das  sie  einer  gantzen  gemeine  nichts 
müssen  vorgeben.  Und  so  hat  sichs  hir  zu  Halle  noch  geschicket 
biss  uff  diesen  tagk,  der  herre  wirdt  das  vorbass  wol  schicken. 

Die  von  Magdeburg  hatten  auch  vorbass  gesaget  den  geschickten, 
sie  weren  gewest  vor  unserm  herren  von  Magdeburg  und  betten  von 
der  von  Halle  wegen  seine  gnade  noch  eins  gebeten  umb  die  ersten 
leben  belangend,  so  bette  seine  gnade  in  antwort  gegeben,  seine 
gnade  bette  uff  das  mahl  niemande  bey  im,  sondern  nach  den  ostern, 
so  der  bischoff  von  Meyssen  bey  seine  gnade  wurde  kommen,  so  wolte 
er  den  von  Magdeburg  widerumb  ein  antwort  sagen.  Deo  laus!  Diese 
berichtunge  beschach  uffh  freytagk  nach  Gregorii  (13.  März)  von  denen, 
die  zu  Magdeburg  waren  gewest  etc. 

Die  woche  ^  (15.— 21.  März)  galt  die  sole  9  Vg  d.,  das  schock  boltz 
galt  6  neue  d,  auch  7  neue  d.    Jacob  Weissack  war  auch  über  den 
Deutzschen  Born  gegangen,  do  Berwaltt  uffgenomen  was  ||  von   ime  BL219*'^ 
und  den  andern,  und  hatte  zu  dem  bommeister  Lorentz  Oeltzschen  ge- 


*  Der  Text  bietet  hier  noch  „^ie",  was  in  Dominice  aufenlöeen  sein  wird. 
Gemeint  ist  damit  wol  nur  Dominica  Gompetentium  oder  der  Palmsonntag,  weil 
dieser  Tag  den  vorher  erzählten  Ereignissen  zunächst  liegt. 


312  Marcos  Spittendor£ 

saget,  er  solde  Berwalde  a£fhemen  zn  einem  obersten  bommeister,  das 
wolden  sie  gehabt  haben;  wnrde  er  das  nicht  thnn,  so  soite  im  nich( 
viel  guttes  daranss  kommen.  So  moste  Oeltzsche  reymen  Berwalde 
seine  stette,  und  Oeltzsche  was  ein  frommer  man,  sie  wosten  ime  auch 
keine  schalt  zn  geben;  aber  gleichwol  wolden  sie  das  haben,  die  diese 
dingk  regierten^.  Der  rathsmeister  Annyss  Bote  von  der  gemeinheil 
war  des  nicht  ein  mit  in,  er  wüste  davon  anch  nicht,  das  sein  kompen 
Jacob  Weissack  das  so  ausrichtete,  aber  es  bleib  gleichwol  allso  etc. 

Uffh  donnerstagk  nach  Quasi  modo  geniti  (2.  April)  wardt  abermals 
vorgenommen  uff  dem  rathause,  Hans  Walttheim  dks  feur  auszugissen. 

UfFh  sonabendt  darnach  (4.  April)  waren  die  von  den  alten  rethen 
uff  dem  rathause  gewest,  und  so  mochten  etzliche  unwilligk  uff  die 
bommeister  sein,  das  sie  Walttheime  sein  gutt  uff  weynachten  lassen 
schreyben,  und  so  drey  rethe  von  innungen  und  gemeinheit  eins  waren 
wurden  vor  weinachten,  das  man  Walttheime  sein  gutt  nicht  solte 
schreiben.  Des  sich  den  Claus  Polcke  entschuldiget  hatte  im  ersten 
und  auch  hiernach  alzeit,  das  er  des  nicht  zu  thun  wolde  haben;  auch 
were  im  Walttheim  so  zugewandt,  das  er  solches  nicht  thun  wolte,  und 
schlüge  sich  auch  darvon.  So  kam  das  uff  die  andern  bommeister 
beyde,  Günther  Wagaw  und  Burckhartt  Schuller.  Die  hatten  Waltt 
heims  gutt  uff  den  heiligen  abent  lassen  schreiben,  wenn  Hans  Waltt- 
heim hatte  einen  brieff  an  bommeister  und  schöppen  umb  sein  gutt  za 
schreiben  geschriben,  und  die  beyde  obgeschriebene  bommeister  ant- 
wortten  den  brieff  nach  lesunge  dem  rathsmeister  Hans  Hedrichs  und 
Karlen^,  und  die  hatten  den  beyden  bommeistem  erleubet,  das  sie 
B1.220''  Walttheime  sein  gutt  I|  selten  lassen  schreiben,  als  das  uff  die  zeit 
eine  gemeine  rede  imd  gerichte  was.  Aber  als  uffn  sonabent  obge- 
schriben(4.  April)  do  sie  iS'dem  rathause  waren,  da  ^  mochten  die  rathsmei- 
ster den  zweyen  bommeistem  des  vomemens  und  rede  nicht  gestehen. 

Hier  gingk  man  wider  zum  boraen. 

Uffn  freytagk  nach  Quasi  modo  geniti  (3.  April)  wurden  die  bom- 
meister und  schuppen  des  tals  ein,  man  solte  uff  den  nachkonmienden 
dinstagk  (7.  April)  uff  den  abendt  wider  zum  bomen  gehen.  Aber  die 
zwene  bommeister  meineten,  so  feme  als  der  rath  das  so  haben  wolte. 
Nun  dar  was  noch  über  70  hundert  stucke  saltz,  50  zu  einem  hundert 
gerechnet;  etzliche  hatten  noch  zu  zweyen  schock,  zu  3  schock  saltz, 
und  was  schwartz.  Nun  die  regierer  des  neuen  regiements,  Jacob 
Weissack  und  seine  kumpen,  befohlen,  das  man  uffn  sontag  (5.  April) 
zu  abendt  underbussen  und  auch  zum  bomen  gingk.  Dammb  sindt 
die  vom  tale  mit  ihrem  geheisse,  wie  maus  halten  sol,  vor  nichts,  man 
Hesse  sie  auch  so  mehr  darvon,  als  das  sie  des  ^  solten  zu  thun  haben; 
man  helt  die  pfenner  itzundt  nicht  anders,  den  vor  ein  gespötte. 

Hier  hub  sich  der  pfenner  sache  wieder  an,  die  eine  weile  ge- 
lauscht hatte  etc. 

*•  ergerten.      ^  ,,Eiiilu»Men"  setzt  die  magdeborger  Hüodschrift  binzo.      <=  „da"  nugdebuiKlKh« 
'Handschrift,  die  luOlleclie  bietet  „die**.      ^  das. 


1478  ApriL  818 

Ufih  dinstagk  post  Misericordias  Domini  (7.  April)  vor  mittage 
kamen  uffs  rathaas  meines  heim  von  Magdeburg  gewaldigen,  herr 
Bemt  Becker,  der  aide  cantzler,  Heinrich  von  Ammendorff,  Vincentios 
Newemeister,  die  waren  der  pfenner  freande,  als  das  gott  wol  weiss- 
Die  mochten  abermahl  gefedert  haben  abeschrift  der  lehntaflfeln,  abe- 
schrift  des  montzegeldes.  Auch  hatten  sie  angebracht  mnb  den  abe- 
tragk  mit  den  pfennem,  auch  hatten  sie  gefedert  die  schatzunge,  meins 
herm  geburlichen  theil,  die  die  pfenner  dem  rathe  von  Innungen  und 
gemeinheit  geben  musten,  auch  federten  sie  die  aussleu£Ete  von  den 
yerlomen  oder  von  den  pfannen,  die  in  der  irre  gingen  etc. 

II  üflFn  mittwoche  (8.  April)  reit  der  stattschreiber  und  Schlegel  BL  220 
uff  die  bürg  vor  mittage  etc.  Uff  den  nachmittagk  warn  die  drey 
rethe  uffs  rathaus  yorbott,  ein  itzlicher  bey  einer  marck;  denen  moch- 
ten die  vier  stucke  vorgeleget  worden  sein*,  aber  do  man  das 
fünfte  stucke  uff  den  abetragk  mit  den  pfennem  berichten  solde,  do 
musten  die  vom  tale  alle  abetreten.  Der  liebe  gott  hat  das  aber  in 
seiner  handt,  wil  er  uns  verlassen  und  niemande  uffwecken,  der  uns 
zu  hülfe  kompt,  so  sein  wir  vorlassen  etc. 

Uffii  freytagk  (10.  April)  waren  die  Innungen,  die  gemeinheit  und 
auch  die  vom  tale  zusamne,  ein  itzlicher  zu  seines  meisters  hauss.  So 
brachten  die  bornmeister  an  von  des  raths  wegen  diese  5  stucke:  das 
eine  umb  die  abeschrift  der  lehntaffel;  das  ander  umb  die  abeschrift 
der  muntze,  wer  darinne,  und  wie  viel  er  darinne  hette;  das  dritte 
umb  die  pfannen,  die  meinem  herm  von  Magdeburg  vorlediget  weren, 
die  aussleuffte  zu  reichen;  das  vierte  umb  die  schatzunge,  die  man 
von  den  pfennern  genommen  hat,  seinen  geburlichen  theil  zu  reichen; 
das  fünfte  umb  den  abetrack  mit  den  pfennem  etc.  Hierauff  lies  der 
rath  bitten,  das  wir  irer  viere  selten  kiesen,  und  die  nicht  in  des  raths 
geboten  sindt,  und  die  vollmechtigk  machen;  was  die  mitsampt  dem 
rathe  eins  wurden  und  vor  das  beste  wurden  nemen,  das  das  unser 
wille  were  etc. 

Antwort  der  pfenner:  „herr  rathsmeister,  die  stucke  sindt  merklich 
und  belangen  die  gantze  Stadt,  reich  und  arm,  darumb  steht  uns  das 
so  nicht  wegk  zu  setzen,  sondern  wir  bitten,  das  uns  vom  rathe  er- 
leubet  werde,  das  wir  zusammen  mögen  kommen  uffs  rathaus  mit 
unsem  freunden  von  innungen  und  gemeinheit;  so  wir  den  eintrechtigk 
eines  gesprechs  eins  werden,  so  wollen  wir  dann  dem  rathe  eine  gutt- 
liehe  antwort  wider  sagen." 

Dieses  gesprechs  was  S.  Gertrautten,  Unser  Lieben  Frauen  und 
S.  Moritz  II  pfarr  mit  den  pfennem  ein  ane  S.  Ulrichspfarr,  da  weiten  B1.221" 
die  obersten  und  ihre  meister,  die  dann  viel  arges  in  diesen  dingen 
getrieben  han  und  noch  thun,  die  weiten,  man  solte  es  bey  den  rath 
setzen,  wiewol  das  etzliche  darwider  wam,  fronmie  leute,  sie  konden 
des  aber  nicht  uffhalten.  So  koren  dieselbigen  obersten  under  ihnen, 
die  ihn  zu  ihren  vomemen  dieneten. 

*  die  maadebnuger  Himdicbr.  bietet  hier  die  Letart  det  Textes;  in.  der  hallliiphmi  findet  ilcli 
y,Togeg.  aber  do* . 


814  MarcuB  ßfattendorC 

Die  kremer  gaben  ein  wort  als  die  pfenner,  and  die  drev  p&rren, 
die  becker  und  fiitterer  auch  also.  Aber  die  schmiede  und.  schuster« 
fleischhaner,  die  viel  böses  in  diesen  dingen  gethan  haben  und  nocl^ 
than,  die  satztens  bey  den  rath  und  kohren  aach,  die  inen  zn  ihren 
vomemen  dieneten.  Auch  gleichwol  ander  den  kremem  waren  etzliche, 
4  oder  5,  die  grösten,  wolden  den  anrechten  wegk  yomemen  and  anch 
gehen.  So  waren  noch  etzliche  fromme,  and  das  gemeine  volck* 
anter  ihn,  die  wolden  ihren  obersten  in  ihren  anrechten  vomemen 
nicht  folgen  and  satzten  sich  aach  harte  wider  sie. 

Diss  wort  brachten  die  bommeister  and  meister  affn  sonabent 
(11.  April)  frae  vor  mittage  an  den  rath,  aber  das  behagte  dem  einen 
rathsmeister  Jacob  Weissack  and  seiner  companey  nicht  wol.  Und  nff  den 
nachmittagk  nach  12  worden  die  drey  pfarren,  die  pfenner,  kre- 
mer, becker  and  die  nicht  anter  in  gekoren  and  vollemacht  von 
sich  gegeben  hatten,  wider  verbott,  ein  itzlicher  za  seines  meisters 
haass  etc. 

Unser  bommeister  berichte  ans,  wie  im  der  rath  befohlen  bette, 
ans  zu  bitten,  das  wir  noch  ander  ans  kohren  and  denen  mitsampt 
dem  rathe  vollmacht  geben  wolden,  äff  das  sie  den  herren  vom 
capittel  eine  antwort  wider  möchten  sagen  and  aach  meinen  herra; 
weiten  wir  hiemachmals  zusammen,  so  man  doch  amb  das  schos 
sprechen  wurde,  so  weiten  sie  uns  das  alsdann  gem  vorgunnen,  itzund 
were  die  zeit  zu  kurtz  etc. 
B1.221^  II  Auch  wolte  der  rath  Hans  Bertolden  beschuldiget  haben,  das  er 
gesaget  bette  von  dem  rechtspruche ,  der  zu  Erfurt  geholt  were, 
das  uns  der  in  allen  dingen  zutrüge.  Welten  sie  wissen,  von  weme 
Hans  Bertolt  das  bette,  und  weren  ime  gerne  auff  die  haut  gewest; 
so  hattens  die  bommeister  geweret.  Antwort  der  pfenner,  gleich  als 
vormals  oben  geschrieben  stehet  Sondern  diss  wardt  den  bom- 
meistem  befohlen  und  an  den  rath  zu  bringen ,  ab  iemandt  was  sagte, 
so  man  bey  einander  were ,  da  die  wilkohre  offen  ist,  oder  sonst  der 
Stadt  noth  oder  bestes  oder  sein  guttduncken,  und  das  der  rath  den 
oder  die  danne  heischen  oder  schuldigen  solte  und  die  darumb  straffen 
wolde  und  sagen,  man  bette  uff  den  rath  gereth;  das  were  von  alder 
so  nicht  gewonlich,  wir  weiten  des  auch  so  nicht  haben,  sondem  wer 
umb  der  Stadt  noth  und  das  gemeine  beste  rette,  her  were  aus  der  ge- 
meinheit,  Innungen  oder  pfennem,  dem  solde  man  keins  nicht  uff- 
legen  etc.  Die  drey  pfarren  gaben  auch  ein  woii;  als  vor,  die  kremer 
auch.  Die  hatten  sich  gar  harte  undersprochen  mit  ihren  obersten,  sie 
merckten  auch  woU,  womitte  sie  umbgiengen  etc. 

Uff  den  obgeschrieben  sonabendt  (11.  April),  da  dem  rathe  diese  ant- 
wort wardt  von  den  bommeistem  und  meistem,  das  das  volck  zusammen 
wolde  und  dechten,  anders  kein  wort  von  sich  zu  geben,  do  wardt  der 
rath  ein  und  befühlen  den  meistem,  Innungen  und  gemeinheiten,  sie 
selten  die  ihren  uffn  montagk  (13.  April)  zusanmien  haben  und  uffs  rathaus 


1478  ApriL  S15 

kommen  etc.,  aber  dem  bornmeister*  wardt  befohlen,  er  solde  diepfen- 
ner  anch  heischen  nnd  die  in  seinem  hause  haben. 

UfiEh  montagk  (13.  April)  frue  omb  7  gingen  diegemeinheit  nnd  innungen 
mit  ihren  meistern  üb  rathauss.  Wir  pfenner  warn  zn  des  bommeisters 
hause  nnd  hoffeten  faste,  der  rath  nnd  die  andern  alle  selten  nns  anch 
zu  ihnen  lassen  kommen.  Aber  Hans  Laab  und  seine  geselschaft  wol- 
den  des  nicht  zustatten  ||  noch  vorgunnen,  sondern  er  gedachte  sein  BI.222* 
bestes  und  gab  dem  volcke  vor,  sie  weiten  erst  unter  ihnen  eine  ein- 
tracht  machen,  ehe  sie  die  pfenner  heischen  weiten,  wiewol  das  volck 
da  nicht  hin  wolde  hinder  den  pfennem.  Aber  mit  seinen  gutten 
reden  brachte  er  seyne  pfarr  darbey,  denn  er  daselbst  hatte,  die  ime 
wol  folgeten.  Damach  nam  er  andere  pfarren,  S.  Ulriche  auch  vor, 
da  wüste  er  wol,  die  obersten  und  ihre  geselschaft  folgeten  ihme  auch. 
Er  gingk  vor  den  rath  und  berichtete  sie  des,  denn  er  wüste  woU, 
wie  er  mit  solchen  dingen  solde  gebaren^.  Der  rath  gingk  herabe  zu 
dem  Yolcke  und  redte  faste  mit  Unser  Lieben  Frauen  pfarre,  das  sie 
des  auch  solden  mit  eins  sein;  sie  weiten  aber  hinder  den  pfennem 
nicht,  und  auch  die  kremer.  Aber  sie  worden  alle  darbey  bracht.  Hans 
Laub  was  zugetretten  und  hatte  gesprochen  zu  Jacob  Weyssack  und 
auch  zuSchlegell  und  zum  volcke:  „herr  rathsmeister  und  lieber  heupt- 
man  und  lieben  fireunde,  ich  bitte  euch  allen,  habe  idi  iemande  unter 
euch  Yorzömt,  das  ir  mir  das  umb  gottes  willen  vorgebet"  Do  das 
nun  geschehen  was  nach  ihrem  willen,  das  sie  das  volck  schwerlich 
darbey  hatten  gebracht  zu  der  eintracht  — ,  dann  Hans  Laub  mochte 
wol  mercken,  und  auch  die  es  mit  ihme  hatten,  das  das  volck  uff  etz- 
liehe  obersten  gar  grimmich  waren,  darumb  das  dieselbigen  gar  harte 
und  schwerlich  uff  der  Stadt  freyheit  und  privilegia  gesprochen  hatten 
und  die  vomichtiget  mit  ihren  bösen,  lugenhaftigen  werten,  und  weiten 
doch  die  sein,  die  der  Stadt  ehre,  freyheit,  altherkommen  und  privilegia 
vortedigen  solten,  und  wurden  auch  wunderlich  und  seltzam  an  den 
rath  gekoren,  das  es  dem  volcke  alle  wider  was,  und  hatten  auch  kei- 
nen gutten  glauben  zu  in,  das  dieselbigen  der  Stadt  bestes  rathen  oder 
werben  solden  nach  laut  des  eydes,  den  sie  zu  der  wölköhre  schweren 
mnsten  etc.  — 

II  Nun  diese  eintracht  unter  ihn  gemacht  wart,  koren  sie  unter  BL222^ 
ihn<^demrathe  zu  hülfe  auss  itzlicher  gemeine  4  und  auss  den  innungen 
2.  Do  wurden  das  thor  und  auch  das  rathaus  uffgethan,  das  das  volck 
weck  gienge,  ehe  die  pfenner  kemen.  Do  wardt  Hans  Laub  darzu 
mit  gekom,  do  war  derselbige  Hans  Laub  vor  den  rath  gegangen  und 
hatte  gesagt;  man  hette  in  zu  den  dingen  gekoren,  das  wolde  er  nicht 
sein,  „und  hette  ich  das  gewust,  soldet  ir  eine  solche  antwort  von  dem 
volcke  nicht  erlanget  haben",  und  hatte  die  handt  uffgehoben  gleicherweise, 
ob  er  die  dingk  gantz  in  seiner  macht  hette,  und  was  weck  gegangen. 

Und  so  wurden  wir  pfenner  auch  geheischt,  u£9  rathauss  zu  kom- 
men.   Wir  giengen   hinauff.     Hans  Laub  hatte  sich  verlohren  zum 

*  den  bommeistem.      ^  gabaren,      ^  ime« 


316  Marcus  ^ttendorE 

weine  in  das  neue  haos^,  und  ihrer  viel  warn  mit  ihme  wegk  g 
gangen  and  auch  von  sich  seihest,  den  das  volck  wart  vermadet  I 
wir  pfenner  uffs  rathaoss  kamen,  von  stondt  käme  der  rath  zn  ui 
Hab  Anniss  Botte  an:  „ersamen,  lieben  herm  and  freunde,  wist,  d 
sich  die  gemeineheit,  die  innungen  und  der  rath  vortragen  haben  ni 
eine  eintracht  gemacht,  so  sich  yaste  viel  anynlle  zwischen  alli 
theilen  mit  Worten  begeben  hat,  was  des  von  der  heiligen  dreykönij 
tage  sich  bissher  gemacht  und  begeben  hat,  sol  alle  abe  and  gai 
beygeleget  sein.  Sondern  eaere  sache  sol  so  anstehen.  Daranff 
der  rath  mit  den  yon  innongen  and  gemeinheit  gantz  eins,  der  sta 
freyheit,  gewonheit,  altherkommen,  privilegia  za  vertedigen  and  i 
bey  macht  za  behalden  etc.  DarattBT  sprach  Ladicke  Ffanschmiec 
„so  ferne  als  wir  können!^' 

Ännyss  Bote  sprach  vorbass:  „lieben  herren,  that  wol  and  kie« 
aach  ihrer  viere  ander  each  and  gebet  den  macht,  das  sie  mit  Ai 
rathe  and  den  geschickten  äff  diese  dingk  mögen  rathen  etc."  Ui 
so  giengen  sie  wieder  hinwegk  etc.  Wir  pfenner  schickten  ihi 
BL228^  viere  ||  vor  den  rath  and  liessen  fragen,  ob  die  wilköhre  offen  we 
and  baten  darbey,  das  sie  ans  weiten  vorgannen,  das  wir  dem  vole 
von  den  dingen,  die  ans  itzt  so  belangten,  möchten  reden.  Dara 
sprach  der  rath  und  Annyss  Botte  sprach,  es  were  des  raths  wil 
das  wir  mit  dem  volcke  sprechen,  aach  solte  ans  die  wilköhre  offen  sc 

Von  standt  rieff  Jacob  Weissack:  „das  irs  recht  vorstehet,  i 
den  geschickten  solt  ir  sprechen  and  nicht  mit  dem  volcke".  Nanc 
viere  brachten  diese  rede  wieder  an  ans. 

Wir  pfenner  standen  äff  and  giengen  vor  die  gemeinheit,  vor  i 
liehe  pfarr  and  aach  vor  itzliche  innangen,  die  noch  droben  war 
denn  es  waren  von  den  gemeinheiten  and  aach  innangen  faste  lei 
za  haase  gegangen,  doch  war  noch  fiuste  volck  droben.  Wir  hab 
an  and  baten  itzlichen  teyl  sonderlich  in  solchen  werten:    „ersami 

1  Nach  Dreyhaupt  n.  360  ist  der  Bathsweinkeller  (Bathskeller  am  Markt  Nr 
erst  in  der  Zeit  Ton  1486  ~  1506  erbaut  worden.  Dem  scheint  diese  Stelle  zu  wid 
sprechen.  Möglicher  Weise  war  indessen  das  ,^eue  Haus"  nur  ein  Theil  der  j€ 
im  Bathskeller  yereinigten  Gebäude  und  zwar  der  zuerst  errichtete.  Dass  i 
Haus  am  Markte  lag,  ergibt  sich  aus  einer  spateren  Stelle,  und  dass  es  ein  stäi 
sches  Gebäude  war,  beweist  die  Bezeichnung.  Freilich  wurde  wie  anderwa 
(Lexer  M.  W.  I.  1399,  1400;  Schiller  u.  Lübben  MN.  W.  ü.  337;  Zcitsc 
d.  bist.  Ver.  f.  Niedersachsen  J.  1870  S.  141)  so  auch  in  Halle  (Neue  Mitth. 
S.63,64)  früher  „Haus"  in  dem  Sinne  von  ,3&thaus"  gebraucht.  Man  könnte  dal 
bei  diesem  neuen  Hause  auch  an  einen  Theil  des  jetzigen  Bathauses  denken, 
einer  Au£seichnung  aus  dem  An&nge  des  16.  Jahrhunderts  wird  von  den  baulicl 
Veränderungen  des  damaligen  Bathauses  Folgendes  berichtet:  In  demselben  1! 
und  eyn  Jare  in  der  woche  nach  dem  Sontage  Quasi  modo  geniti  (18, — 24.  April)  1 
man  angefangen  die  CappeU  sancte  Crucis  under  dem  Bathausse  herauss  leo; 
zu  bauwen  mit  einer  viereckichten  aussladung  und  zcirlichen  Gebille,  auch  danel 
ein  neue  Mure  am  Bathausse  lang  auss  biss  zum  Tritte,  und  darüber  auch 
vicreckichte  ussladunge  angelegt  und  biss  under  das  dach  ufifgezogen  mit  zcierlicl 
besserung  imd  desselbigen  Sommer[s]  also  yolbracht,  Handschrift  der  magd.  Sta 
bibüothek  F.  Nr.  35.  BL  125». 


1478  April.  817 

lieben  herrn,  wir  haben  den  rath  lassen  bitten,  das  sie  nns  wolden 
yergunnen,  das  wir  mit  dem  volcke  yod  Innungen  nnd  gemeinheit 
möchten  reden,  so  das  volck  itzundt  zusammen  ist,  das  ist  uns  durch 
Annyss  Boten,  den  rathsmeister,  von  des  raths  wegen  zugesaget;  son- 
dern Jacob  Weissack  hat  gesprochen,  wir  sollen  mit  den  geschickten 
reden  und  nicht  mit  dem  volcke  etc.  Nun  wolden  wir  uff  diss  mal 
gerne  mit  dem  volcke  reden,  darumb  bitten  wir  euch,  ir  wolt  uns  daa 
erwerben  etc.  Sie  giengen  zusammen  ein  itzlich  theil  und  schickten 
vor  den  rath.  Sie  kamen  zu  uns  pfenuera,  die  geschickten.  Hedrich 
hub  an:  „ersamen,  lieben  berren  und  freunde,  nach  eurem  begehr  sein 
wir  vor  den  rath  gegangen  und  haben  von  euren  wegen  gebeten.  So 
ist  das  wider  den  rath  nicht,  das  ir  mit  dem  volcke  handelt  auss  den 
dingen;  sondern  unser  bewech  wer  wol,  das  irs  itzt  lisset  anstehen, 
und  so  uff  morgen  euere  geschickten  uffs  rathaus  zu  uns  wurden  kom- 
men, so  wolden  wir  mit  ihn  auss  den  dingen  wol  handel  haben  etc/' 

II  Darauff  antwortten  wir  pfenner:  „lieben  herren,  nein,  wir  wol-  B1.223* 
den  gerne  mit  dem  volcke  reden  und  nicht  mit  den  geschickten  uff  diss 
mahl,  wiewol  das  volck  faste  vergangen  ist,  doch  ist  es  eine  schlechte 
bitte  und  ist  kurtz''.  Und  hüben  an  zu  bitten :  „ersamen,  lieben  freunde, 
wir  mercken  in  den  5  stucken,  die  von  unserm  herm  von  Magdeburg 
an  den  rath,  darnach  an  alle  theil  gelanget  sindt,  ist  etzlich  stucke, 
betrifft  uns  pfenner,  als  wir  vormercken.  Darumb,  ersamen,  lieben  herm, 
bitten  wir  euch,  ir  wollet  ansehen  die  dingk  und  die  auch  zu  hertzen 
nemen  und  wolt  ein  solches  nicht  gestatten  noch  vorgunnen,  das  mein 
herr  von  Magdeburg  die  burger  beschatzen  solle,  oder  das  der  rath 
das  meinem  herm  zu  gutte  thun  solte  über  ihre  burger  wieder  gott, 
ehre,  gleich  und  recht,  so  wir  unserm  herm  von  Magdeburg  rechts 
noch  nie  gewegert  oder  ausgangen  sindt;  sondern  wir  haben  uns  alle- 
wege und  auch  noch  heute  zu  tage  uff  rechts  erkentnuss  gebotten,  was 
wir  seinen  gnaden  oder  iemandts  pflichtigk  sindt  von  rechte,  das 
wollen  wir  in  thun,  es  mack  uns  aber  leider  darzu  nicht  kommen* 
Hieramb  bitten  wir  euch,  ersamen,  lieben  herren,  ihr  wollet  ansehen 
die  eyde  und  treue,  die  ein  itzlicher  burger  einer  dem  andem  vor- 
pflichtet ist,  beyzustehen  zu  rechte  und  zu  allen  billichen  und  gleichen 
dingen,  so  ich  ie  hoffe,  das  wir  kein  unrecht,  unbillich  noch  ungleich 
nicht  vorgenonmien  haben.  Und  gebet  ye  das  nicht  zu,  das  wir  so 
jemmerlich  selten  beschatzt  werden  wider  alle  recht,  und  dencket  daran, 
ob  das  die  freyheit  der  Stadt  nicht  betreffen  wolde.  Was  sindt  uns 
den  die  grossen  mauren  und  torme  nutze  umb  die  Stadt,  so  ir  das 
selber  von  guttem  willen  zulassen  weitet,  das  man  uns  beschatzen  solte, 
und  weren  mit  rechte  nicht  ttberwunnen?  Und  wir  bitten  uns  allewege 
uff  rechts  erkentnusse,  aber  wir  mögen  darzu  nicht  kommen.  Ich 
furchte,  wurde  uns  das  ||  itzundt  widerfahren,  es  möchte  euch  hernach  bi.224^ 
anch  begegnen;  den  es  weis  niemandt,  wie  nahe  ihm  sein  glucke  oder 
Unglücke  sey.  Und  übergebet  uns  so  nicht,  denn  wir  bitten  noch 
ehre,  gleich  und  recht,  und  bitten  euch  alle,  ir  wolt  des  andechtigk 


318  Bfarcns  Spittendorff. 

sein,  das  wir  ein  solchs  vor  euch  allen  hier  gebeten  baben'^  Hedri 
antwortte  und  sprach:  y^ch  hoffe,  wen  wir  nun  zusammen  komm« 
und  handel  auss  den  stucken  werden,  die  dingk  sollen  sich  dann  v 
anders  finden".  Und  so  karte  sich  Hedrich  umb  und  gingk  we 
etc.,  und  wir  pfenner  kohren  unter  uns  Hans  2^1ner,  Hans  Wah 
Liborins  von  Delitzsch  und  Steffen  Voigte,  und  so  gingen  wir  an 
weck  etc. 

Wisse,  Hans  Koch  hatte  der  rath   in  die  gebott  gebracht,   d 
treib  denn  der  rathsmeister  Jacob  Weissack  dammb:  Hans  Koch  mocl 
der  warheit  zu  viel  sagen,  wenn  er  bey  die  gemeinheit  käme.    Aber 
den  obgeschriben  montagk  (13.  April)  muste  man  inen  die  gebott  abesag< 

Ehe  man  gen  Leiptzigk  zogk  uff  den  jharmarkt  nach  ostem,  i 
das  Yolck  zusamne  uff  dem  rathause  gewest  was  und  sich  underlani 
mit  dem  rathe  vortragen  und  auch  gantz  eins  waren,  sie  wolden  6 
Stadt  freyheit  vortedigen,  als  ferne  in  leib  und  gutt  werte,  und  m 
solde  die  von  Magdeburg  und  andere  ehrliche  stette  anruffen,  ford 
mehr  uns  zu  vorbitten  gegen  unsem  herm  von  Magdeburg  und  geg 
den  fursten,  das  wolde  das  gemeine  volck  haben,  aber  etzlichen  oberst 
behagte  das  nicht  Nun  uff  dinstagk  im  leiptzischen  marckte  (Sl.Mäi 
gingen  die  geschickten  alle  uffis  rathauss  und  worden  ein  vor  mittag 
das  man  die  von  Magdeburg  mercklich  besuchte  und  zöge  sie  zu  u 
bey  diese  dingk,  uff  das  sie  zu  handel  kommen  mochten.  Dei 
Hedrich  hatte  selber  gesaget  uff  diss  mahl,  aber  vormals  sagete  er  d 
nicht,  do  were  sonst  kein  ander  wegk  uff,  den  durch  diese  wege  mu£ 
Bl.224^  man  unser  ||  freyheit  suchen  zu  vortedigen.  Aber  uff  nachmittag 
mochte  M.  M.  und  S.^  sich  eines  andern  bedacht  haben  und  hett 
das  gerne  umbgekart  und  gaben  vor,  hertzogk  Ernst  von  äachs* 
wurde  gen  Leipzigk  kommen,  so  were  ihr  rath,  das  man  in  besuchi 
auch  wurde  der  bischoff  von  Meyssen  dar  kommen ,  das  sie  an  d 
fielen  und  in  zu  rathe  zögen,  hofften  sie,  die  dingk  solten  sich  andc 
finden. 

Dieser  zweyer  meinunge  was,  das  man  die  von  Magdeburg  nie 
besucht  bette,  das  was  wol  zu  vomemen.  Aber  der  rathsmeister  Di 
nisius  Bote  wolde  den  beyden  nicht  beyfallen  und  wolde,  man  soU 
die  von  Magdeburg  besuchen.  Und  Ludicke  Pfanschmiedt  was  Anny 
Boten  beyge&Uen,  und  so  bleib  das  anstehen  etc. 

Uffh  sontagk,  do  der  leipzische  marckt  ausgegangen  was  (19.  Apri 
do  mochten  die  burger  von  Halle  fast  wider  zu  hause,  kommen.  U£ 
montagk  (20.  April.)  morgen  lutte  man  uffs  rathauss;  gingk  der  rai 
uff,  auch  die  geschickten,  und  worden  do  ein  und  kohren  den  rath 
meister  Annyss  Boten,  Hans  Hedrich,  Clans  Polcken,  Ludicke  Pfai 
schmiedt,  Niclas  Zschelsen  und  den  stiultschreyber,  das  die  uff  morgei 
dinstagk  gen  Magdeburg  solten.    Das  beschach. 


^  Wenn  die  Buchstaben  richtig  überliefert  sind,   w^^en  sie  durch  M(idu 
M(ar8chaick)  und  S(chlegel)  zu  deuten  sein. 


1478  April.  S19 

Lieber  gott,  welche  gar  wunderliche  dingksindtdiss!  Ist  es  sache, 
das  die  Stadt  Halle  itzand  förder  an  ihren  freyheiten,  gewonheiten, 
altherkommen  und  Privilegien  nicht  yorkurtzet  noch  geschwecht  wirdt, 
so  soll  man  warhaftigk  gleuben  und  anders  nicht  gedencken  noch 
sagen,  denn  das  gott  der  allmechtige  hat  angesehen  das  gebete  der 
frommen  und  das  ruffen  und  seuflzen  viel  Irommer  leute  auss  der  ge- 
meinheit,  auss  den  Innungen,  auch  auss  den  pfennem,  die  faste  grosse 
klage  und  zu  gotte  und  seiner  lieben  mutter,  der  Jungfrauen  Maria,  ge- 
ruffen  hau,  das  sich  gott  über  sie  und  die  arme  Stadt  wolle  erbarmen, 
denn  die  obersten  regierer  itzund  auss  innungen  und  gemeinheit  haben 
die  Stadt  und  ||  ihre  freyheit  in  diesem  irthumb  gantz  übergeben  und  B1.225* 
vorlassen. 

Das  ist  darbey  zu  mercken:  mein  herre  von  Magdeburg  und  das 
capittel  mit  dem  bischoffe  von  Meyssen  stehen  faste  nach  der  freyheit 
der  Stadt;  nun  solten  die  obersten  in  der  Stadt  das  nicht  dulden  noch 
zugeben,  sondern  anruffen  die  von  Magdeburg  und  ander  stedte,  als  die 
alten  vor  in  haben  gethan,  darmit  sie  allezeit  und  allewege  be. 
halten  haben,  was  sie  von  alder  gehabt  haben.  Des  wollen  leyder 
diese  regierer  auss  innungen  und  gemeinheit  mit  willen  nicht  thun, 
sondern  auss  grossem  gezwange  müssen  sie  zu  zeiten  was  darbey  thun, 
das  kompt  denn  anders  nicht,  den  von  schickunge  goUes.  Hetten  auch 
die  gemeinen  leute  under  der  gemeinheit  und  innungen  etzliche  ge- 
than, die  freyheit  der  Stadt  were  lange  vorgeben  von  den  regierem 
auss  innungen  und  gemeinheit  und  denen,  die  sie  zu  ihnen  gezogen 
und  zu  ihn  gekoren  han,  mit  denen  sie  diese  dingk  nach  ihrem  willen 
vollenden  wollen;  denn  die  pfenner  sindt  nie  darzu  geneiget  gewest, 
ichts  zu  vorgeben.  Aber  sie  konten  die  freyheit  auch  nicht  erhalten 
umbe  den  willen:  man  wolde  der  pfenner  zu  keinem  dinge  nicht  haben; 
wie  es  die  obersten  aus  innungen  und  gemeinheit  machten,  so  war  es, 
da  dörften  wir  pfenner  nichts  darwider  sagen  etc. 

Under  den  pfennem  wardt  gekoren  Hans  Zölner,  Hans  Wale, 
Lyborius  von  Delitzsch,  Steffen  Voigt  Diss  beschach  uffh  montagk, 
als  vorgeschriben  stehet  (13.  April),  do  wir  alle  uff  dem  rathause  waren  etc. 

Die  Woche  Misericordias  Domini  (5.-11.  April)  hiebe  die  sole 
stehen  uff  11  d.,  das  schock  holtz  galt  6  neue  d.,  auch  5V2  neuen  d. 

Die  woche  darnach^,  das  was  die  woche  Georgii  (19. —25. April), 
lagk  man  kalt.  Das  war  das  neue  regiment!  Im  kaltleger  nach  ostem 
wolde  man  die  pfenner  nicht  vorkeuffen  lassen  und  uberzogk  sie,  so 
etzlicher  1  schock ,  etzlicher  1 V2  schock ,  etzlicher  2  schock ,  auch  etz- 
licher  mehr  saltz  hatte;  und  do  man  nun  nicht  mehr  denn  zwo  wochen 
gezogen  und  gesotten  hatte,  so  samlete  sich  so  viel  saltz,  das  man 
II  das  gutt  uff  die  dritte  woche  muste  stehen  und  rügen  lassen  etc.        BL225^ 

Uffn  dinstagk  nach  Tyburoii  (21.  April)  zogen  die  viere  und  der 
stadtschreyber  gen  Magdeburg  nach  der  begerunge  des  volckes,  so  es 

1  Hier  hat  sich  der  Ver&sser  in  der  Zeit  um  eine  Woche  geirrt. 


320  Marens  Spittendorffl 

gemeinglich  darza  geneiget  was,  aber  etzlichen  gewaltigen  war  i 
nicht*  lieb.    Deo  laus! 

UfFh  donnerstagk  Georgii  (23.  April)  kamen  die  geschickten  wid( 
von  Magdeburg  ane  den  stadtschreyber.  Und  den  abendt  Hessen  si 
den  rath  and  auch  die  andern  gekomen  vorbotten,  das  sie  nfih  frei 
tagk  (24  April)  zn  achten  uff  dem  rathanse  solten  sein.  Das  g 
Schach.  Der  rathsmeister  Annyss  Bote  hatte  berichtonge  gethan  al84 
das  sie  an  dem  rathe  zu  Magdeburg  wenigk  hatten  erlanget,  sondei 
die  von  Magdeburg  mochten  gesaget  han  zu  den  von  Halle,  wolden  si 
in  erwerben  an  meinen  herm  von  Magdeburg,  das  es  wider  in  nid 
were,  sie  weiten  gerne  mit  ihn  vor  die  fiirsten  zihen  und  vor  si 
bitten.  Auch  hatten  die  von  Halle  vorbass  gebeten,  ob  sich  dies 
dingk  weiter  begeben  wurden,  so  das  sie  sie  förder  wurden  anruffei 
das  sie  doch  alsdan  ehre,  recht  und  gleich  vor  sie  bitten  woltei 
Darauff  hatten  die  von  Magdeburg  gesagt,  sie  weiten  sich  geburlic 
halten  etc.  Hier  mercke!  Das  die  von  Magdeburg  sich  gegen  die  vo 
Halle  hier  mit  antwort  so  gehalten  han,  ist  nicht  wunder;  denn  gle 
cherwey^e  als  sich  die  von  Halle  kegen  sie  bilden,  wan  sie  zu  i 
kamen  und  riethen  in  das  allerbeste  und  wurden  darinne  verachti 
und  wolden  ie^  nicht  hören,  sondern  ihrem  eygen  henpte  folgeten  si 
nach,  darumb  ist  sich  zu  vormuten,  das  die  von  Magdeburg  itznnd  ine 
eine  solche  stumpfe  antwort  auch  gaben;  denn  die  von  Magdebur 
hatten  den  von  Halle  das  zuvorbin  gesaget  und  sie  auch  gewame 
ihnen  wurde  was  begegnen,  wurden  sie  sich  underlangk  nicht  andei 
B1.226*  schicken  und  ||  zu  friede  greiffen.  Das  bilden  die  regierer  zu  Hall< 
die  diesen  irthumb  fhreten  vor  gespötte  und  fragten  nach  den  to 
Magdeburg  gar  nichts  und  auch  nach  den  andern  ehrlichen  stettei 
sondern  sie  mochten  sich  mit  dem  capittel  von  Magdebui^  vorwart 
und  vertragen  haben,  wie  oder  in  welcher  weise,  wissen  sie  wol,  und  mi 
dem  und  mit  den  gewaltigen  uff  der  bürg  Gybichenstein  riethen^  die  regic 
Ter  auss  Innungen  und  gemeinheit.  Aber  das  ein  solches  löbelich  udi 
ehrlich  ist,  kan  ein  iederman  wol  mercken.  Der  rath  zu  Halle  solt 
ie  wol  wissen,  mit  was  gelöbden  sie  der  Stadt  und  allen  einwoner 
und  bürgern  vorpflicht  sindt;  damechst  ein  burger  dem  andern,  we 
ein  itzlicher  nach  seinem  stände  das  bedechte,  auch  zu  hertzen  nehme 
so  vmrden  sie  wol  finden,  wie  sie  sich  solden  halten.  Aber  ich  furchte 
das  in  diesen  löfften  hiran  wenigk  gedacht  werde,  ich  vermute  micl 
sie  woUens  auch  nicht  wissen,  ob  inen  auch  iemandt  darvon  sagei 
wurde  oder  wolde,  sie  möchten  des  nicht  hören  etc. 

Uff  denselbigen  freytagk  (24.  April)  worden  sie  eins  uff  dem  rat 
hause,  das  sie  uff  naclmiittagk  nach  einmahl  uff  die  bürg  vor  meinei 
herm  von  Magdeburg  weiten  und  seine  gnade  noch  bitten ,  das  nn 
seine  gnade  so  gnedigk  wolde  sein  und  uns  zum  ersten  mahle  belehei 
wolde  mit  unsem  guttem  ohne  gelt  und  ohne  gäbe,  als  seine  vorfahrei 
haben  gethan,  und  andere  rede  mehr,  die  sie  anbracht  hatten,  wie  si' 

•  nichU.      *»  in.      "  Vorwort.      ^  ritten. 


1478  April.  321 

dem  bischoffe  von  Meyssen  etzliche  wege  vorgesatzt  betten,  das  man 
die  dingk  umb  die  ersten  lebn  in  handel  bringen  möchte,  denn  die 
von  Halle  mid  das  volck  gemein  weren  ie  nicbt  gemeint,  das  sie  er- 
keine  freyheit,  gewonheit  oder  privilegia  voi^eben  oder  abetretten 
wotden  ohne  erkenntnnss  etc. 

Appell  Yon  Tettaw  und  der  alte  cantzler  und  Heinrich  von  Am- 
mendorff,  an  die  mochte  diese  rede  gelangen.  So  mochte  Appell 
II  von  Tettaw  einen  gleichen  wegk  vorgenommen  haben  und  gesaget,  ob  BL226< 
das  der  wegk  were,  den  mein  herr  von  Magdeburg  alle  Sachen,  die 
seine  gnade  zu  denen  von  Halle,  zu  den  pfennem,  haben  möchte,  in 
einen  freundtlichen  handel  mit  wissen  kommen  Hesse,  möchte  alsdenn 
die  freundtligkeit  so  nicht  getroffen  werden,  das  alsdenn  das  recht 
gienge. 

Do  sie  nun  wider  von  der  bürg  uffs  rathanss  kamen  und  diese 
antwort  so  sagten,  do  waren  sie  des  allesampt,  der  rath,  die  meister, 
auch  die  geschickten  gantz  wol  geneiget  und  zufriden  gewest,  das  es 
also  geschehen  möchte  etc.,  auch  das  die  fursten  zum  handel  gezogen 
wurden  oder  ie  ihre  rethe. 

Diese  woche  Georgii  (19. — 25.  April)  lagk  man  kalt. 

Uff  freytagk  post  Oeorgii  (24.  April),  do  die  neuen  schöppen  erst 
in  hoff  gingen  und  von  den  bommeistem  geheischt  worden,  hatten  sie 
das  saltz  im  tale  lassen  suchen.  So  bischen  die  bommeister  die 
zwene  underbommeister  über  dem  Deutzschen  Borne,  nemlich  Ciliax 
Berwalt  und  Hunersott,  und  irageten,  wie  vil  sie  saltzes  im  tale  betten 
funden.  „Anderthalbhundert  hundert  deine  hundert;  50  stucke  vor  ein 
hundert  gerechnet^  etc. 

So  wardt  vor  das  beste  genommen,  man  wolde  das  gutt  stehen 
lassen;  wurden  sich  aber  fuhrleute  finden,  die  das  saltz  redtlich  wur- 
den holen,  so  wolden  wir  wider  zusammen  kommen  etc. 

Ufih  dinstagk  post  Marci  (28.  April)  was  der  rathsmeister  Anniss 
Bote,  Ludicke  Pfanschmidt,  Hans  Hedrichs,  Hans  Laub  und  Hans 
Zölner  uff  der  bürg. 

Uff  mittwoche  vigilia  Ascensionis  Domini  (29.  April)  des  morgens 
umb  7  warn  die  geschickten  uff  dem  rathanse.  Do  hatte  der  rath  be- 
richtet, was  sie  uff  gestern  uff  der  bürg  geworben  hatten  an  Appell 
von  Tettaw^,  der  das  so  uffham  von  wegen  meines  herm  von  Magde- 
burg etc.    Deo  laus! 


^  Apel  ▼.  Tettau,  Sohn  Wilhelms  v.  T.  auf  Salza,  Stammvater  der  älteren 
voigtländischen  Linie  dieses  Geschlechts,  war  geboren  um  das  Jahr  1425  und  starb 
1481  (?).  £r  betheiligte  sich  bereit»  im  Jahr  1450  an  der  Fehde  des  Markgrafen 
Albrecht  Achilles  von  Brandenburg  gegen  Namberg,  entzweite  sich  später  mit  dem 
Burggrafen  Heinrich  IIL  von  Meiraen  und  wurde  von  den  sächsischen  Fürsten, 
naehd^m  Herzog  Albrecht  mit  Schloss.  Stadt  und  Herschaft  Plauen  von  Böhmen  be- 
lehnt war,  1466  zum  Amtmann  von  Flauen  ernannt.  Später  wurde  der  im  Voigt- 
lande reidi  begüterte  Herr  von  den  sächsischen  Fürsten  mehrmals  zu  diplomatischen 
Verhandlungen  mit  den  bairischen  Fürsten  und  selbst  mit  dem  Kaiser  Friedrich  UL 

QMchiolttMi.  d.  Pr.  SacUten.  XI.  21 


322  Marcos  Spittendorffl 

Bl.227^  II  UfiEh  ireytagk  post  Ascensionis  Domini,  das  was  in  die  Philip] 

et  Jaeobi  (1.  Mai),  des  morgens  umb  7  waren  die  pfenner  za  des  bon 
meisters  bans.  Zwischen  8  nnd  9  kam  der  rath  zu  ans  gegangen  nn 
hatten  den  stattscbreiber  Michel  Marschalck  mit  in;  der  that  bericl 
tnnge  von  des  raths  wegen  nach  diesen  hiemach  geschriebenen  werte 
,Ersamen,  lieben  herren!  Nachdem  so  mannichialtiger  äeis  vonmein( 
nerren  des  ersamen  raths  angekart  ist  gegen  unsem  gnedigen  hen 
Yon  Magdeburg  die  ersten  lehn  betreffent  und  darnach  vor  fasnachte 
so  ir  nff  dem  rathaose  alle  bey  einander  gewesen  seidt  und  diese  din^ 
fast  mercklich  berathen  habt^,  das  man  den  ersamen  rath  von  Magd 
barg  besuchen  solde  nnd  darzu  die  forsten  von  Sachsen,  das  den  aJl 
so  geschehen  ist''  etc.  mit  viel  andern  und  mehr  Worten,  der  ich  hi 
nicht  schreibe  etc.,  „ist  am  nechsten  geschehen,  das  mein  gnedig 
herr  von  Magdeburg  eine  schrift  hat  gethan  an  seinen  vater,  hertzog 
Ernst,  und  auch  an  seinen  vettern  Albrecht  von  Sachsen,  der  ynr  ei 
copien  haben,  die  uns  itzundt  gar  in  kurtze  ufif  der  bürg  gelesen  ui 
geantwortet  ist,  die  wollen  wir  euch  auch  lesen  etc.''  So  wardt  i 
copie  des  brieffes  mit  ihrem  inhalde  gelesen,  der  dann  fast  merckli 
geschrieben  was  und  uff  die  erste  leim  fast  harte  gingk  und  doch  g 
nahe  am  ende  den  beschlus  hielt,  das  mein  herr  von  Magdeburg  ui 
die  ersten  lehn  und  gebrechen,  die  seine  gnade  zu  denen  von  Ha 
bette,  setzen  wolde  uff  seiner  gnaden  vater,  hertzogen  Ernst,  und  seil 
gnaden  vettern,  hertzogk  Albrechten,  die  in  freundtschaft  zu  entsch 
digen  oder  rechte,  also  das  die  von  Halle  das  seinen  gnaden  au 
schriftlich  zuschicken  solten*  und  andere  wort  mehr  etc.  Darb 
sprach  der  stadtschreyber :  „ersamen,  lieben  herren,  so  bescheiden  wi 

Bl.227^  das  II  es  unser  wilkohre  nicht  zu  nahe  sey»  auch  unser  fireyheit,  | 
wonheit  und  privilegia  etc."  Doch  sprach  er  ufs  letzte:  „ersam^ 
lieben  herm,  ich  werde  hier  erinnert,  das  es  nicht  wol  abeznschlag 
wil  sein".  Hub  der  rathsmeister  Annyss  Botte  an:  „lieben  herm,  t 
bitten  euch,  ir  wollet  uff  diese  dingk  helfen  rathen,  was  der  Stadt  a 
unser  aller  bestes  sey,  und  wollet  uns  euere  meinungk  bey  den  bo 
meistern  zu  vorstehen  geben". 

Antwort  der  pfenner:  das  sie  den  bornmeistem  und  den  vier  j 
schickten  sageten,  an  den  rath  zu  bringen,  das  unser  herre  von  M^ 
deburg  durch  seiner  gnaden  vater  und  vetter  die  gebrechen  vemen 
und  die  in  freundtschaft  oder  rechte  uff  ihre  gnaden  stelte  zu  entscb 
digen,  des  weren  wir  wol  zufrieden,  also  das  die  dingk  durch  Sachi 
recht  geschieden  wurden,  und  das  der  rath  von  Halle  des  ie  nii 
liesse  und  weiden  die  ehrlichen  stedte  darzu  nemen,  Magdeburg,  Brai 

*  „KOgeiohickt  wurde'*  tu  der  Handschr.      ^  »«wir**  fehlt  in  der  Uandichr. 


verwendet    Für   seine  Thätigkeit  in  dieser  hallischen  Angelegenheit  scheint  A 
V.  Tettaa  1480  mit  der  SteUe  eines  ersten  Raths  und  Hofineisters  des  jugendlic 
Administrators  belohnt  worden  zu  sein.   Vgl.  Urkundliche  Geschichte  der  TettauV* 
Familie  vom  Frh.  v.  Tettau  S.  89—105. 
1  Vgl.  oben  S.  288  flf. 


1478  Mai.  328 

schweigk,  GöttiDgen,  Stendell,  Halberstadt;  denn  das  wnrde  der  Stadt 
und  nns  allen  noth  sein,  das  wir  die  stete  darbey  haben  möchten,  so 
die  von  Magdeburg  doch  bey  yiel  und  manchen  handeln  und  dedingen 
gewesen  sindt  und  vieleichte  mehr  wissen  umb  unser  freyheit,  denn 
wir  selber  etc."    Deo  laus! 

Die  andern  parte  auss  innungen  und  gemeinet  waren  auch  bey 
einander  zu  ihrer  meister  hause,  der  rath  was  auch  bey  ihn  etc. 

Uflh  freytagk  Philippi  und  Jacobi  (1.  Mai),  do  man  umb  des  tals 
gescheite  sprach,  do  hatten  die  bommeister  das  saltz  suchen  lassen 
und  70  hundert  gefunden  und  ein  wenigk  mehr.  So  wardt  man  ein, 
man  solte  die  6  tage  vor  pfingsten  im  namen  gottes  sole  zihen  etc. 

Uffii  sonabent  yigilia  Crucis  (2.  Mai)  vor  pfingsten  uff  den  morgen 
umb  7  wurden  die  schöppen  des  tals  ||  uff  dem  kirchoff  zu  Unser  Lie-  Bl  228^ 
ben  Frauen  geheischet  dui*ch  die  bommeister,  das  sie  ire  recht  zu  der 
banck  thun  solten  nach  alder  gewonheit  und  solten  neue  bommeister 
kiesen.  Der  rath  hatte  den  bommeistem  auch  gesagt,  das  sie  diese, 
die  in  des  raths  gelöbden  weren,  zu  bommeistem  nicht  kiesen  solden^ 
nemlich  Matz  Pegawen,  Drewes  Fischer,  Sander  Trackstedt  und  Marcus 
Spittendorff;  der  wolden  sie  schlechts  nicht  haben,  das  sie  sonst  die 
ehrlichsten  und  endlichsten  kiesen  weiten,  die  mitte  vor  herm  und 
forsten  reyten  möchten  der  Stadt  zu  ehren  und  uns  allen  zu  nutz  und 
frommen.  Nun  so  wir  schöppfen  uff  dem  kirchhoffe  stunden,  sprach 
einer  zu*  dem  andem:  „lieben  herren,  es  ist  zumahl  schwerlich,  sollen 
wir  unser  recht  thun  zu  der  banck  und  wissen  nicht,  ob  uns  iemandts 
wurde  anfechten,  das  wir  vom  rathe  auch  vortediget  möchten  werden". 
So  baten  wir  die  bommeister,  das  sie  uffs  rathaus  wolden  gehen  und 
fragen,  ob  die  schöppen  das  auch  halden  solden,  als  das  vor  alder  ge- 
balden  ist,  in  die  banck  zu  gehen  etc. 

Darauff  hatte  der  rath  gesprochen  und  den  bommeistem  antwort 
gegeben,  das  man  neue  bommeister  kiesen  solde,  als  man  die  zu  jhare 
und  das  jhar  zuvom  bette  gekoren ;  sondern  umb  das  ander  in  die 
banck,  darauff  wüsten  sie  nicht  zu  sagen,  sondem  was  uns  zu  thun 
were,  das  wurden  wir  wol  thun,  und  das  maus  bilde  als  zu  jhare  etc. 

Wir  gingen  mit  dem  greffen  und  mit  den  bommeistem  in  die 
banck  und  thaten  unser  recht  zu  der  banck  und  ampte,  als  dis^  ye- 
werlde  oder  alzeit  ist  gewönlich  gewesen.  Und  do  trat  Peter  Eleptzk 
aus,  und  Frantz  Polcke  wolde  auch  austretten;  das  wolde  Ambrosius 
Schönbergk  Frantze  Polcken  nicht  gestatten,  sondem  Schönbergk 
meinte,  ||  ihmegeburte  auszutretten,  er  were  janger,  den  Frantz  Polcke.  Bl.228^ 
So  sagten  bommeister  und  schöppen,  Frantz  Polcke  solte  austreten. 
Do  rieff  Peter  Cleptzk  Schönberge  zu  ihme,  und  Polcke  rieff  Heinrich 
Greffen  zu  ime,  die  kehren  do  neue  bommeister  in  der  kirche  zu 
S.  Gertrautten  etc.  Etzliche,  die  diese  anter  den  pfennem,  unter  der 
gemeinheit  hatten  gekohren,  das  fromme  leute  waren,  die  wolte 
Weissack«'  und  SchlegeH  nicht  haben;   sondem  Schlegel  hatte  selber 

"  ,,sa"  feblt  In  dar  Handiichrtft.      ^  die.      ^  W.      '^  S. 

21* 


824  Marcus  Spittendorff. 

gesagt,  das  sie  Hans  Lanbes  bnider  solten  kiesen,  der  were  ein  eb 
Ucher,  frommer  man. 

Hierbey  mercke,  welch  ein  volek  das  ist!  So  gingen,  die  di 
köhre  zu  thnn  hatten,  und  kohren  Clans  Oelman,  Haweossblnmehe 
den  kleinschmiedt,  Wenzelans  Koch  und  Hessen  Lanbes  bmder  nac 
Deo  laus! 

Wie  die  vom  tale  dem  rathe  haben  macht  gegeben. 

Uff  denselbigen  sonabent  (2.  Mai)  umb  die  vesperzeit  liessen  uns  d 
neuen  bommeister  von  des  raths  wegen  vorboten  unde  brachten  an,  d^ 
der  rath  begerete,  macht  zu  haben  mit  den  geschickten,  das  sie  in  di 
dingen  handeln  möchten  unschedtlich  der  Stadt  freyheit,  gewonhe 
altherkommen  und  Privilegien.  Antwort  der  pfenner,  die  i^  die  z€ 
da  waren,  wenn  irer  waren  kaume  bey  30:  „herr  bommeister,  nacl 
deme  der  ersame  rath  mit  den  geschickten  macht  von  uns  pfennei 
begert  zu  haben,  so  ist  uns  uff  gestern  ein  brieff  gelesen,  darini 
unser  herre  von  Magdeburg  seinem  vater  und  vettern  in  den  gebreche 
die  seine  gnade  zu  denen  von  Halle  allenthalben  habe,  guttlich  od< 
rechtlichen  zu  handeln  geschrieben  habe,  und  des  wir  pfenner  dei 
auch  wol  geneiget  sindt  etc. ;  uff  solche  schritt  geben  wir  dem  rat] 
und  auch  den  geschickten  macht  zu  handeln  unschetlich  unser  fre; 
Bl.  229*heit,  gewonheit,  altherkommen  oder  privilegia  ||  so  bescheiden,  di 
man  die  ehrlichen  stedte  darzu  neme  und  die  von  dem  handel  nid 
lasse,  und  so  vor  uns  kompt,  das  die  innungen  und  gemeinheit  au( 
macht  in  solcher  weise  und  nicht  anders  von  sich  gegeben  han  etc/' 

Wisse,  ehe  die  pfenner  diss  antwort  obgeschrieben  von  sich  wo 
ten  geben,  hatten  sie  underlangk  mancherley  bekummemusse  und  bej 
sorge,  das  sie  forchten,  so  sie  macht  von  sich  geben  wurden,  das  den 
unser  widertheil  sich  in  einer  gutte  mit  unserm  herren  vonMagdebni 
oder  dem  capittel  mochten  vortragen,  also  das  sie  uff  uns  vom  ta 
etzlich  gelt  brechten  ausszngeben,  oder  mochten  so  sprechen,  w 
betten  gesaget  uff  dem  rathause,  wir  wolden  uns  in  freundtschaft  m 
unserem  herren  und  dem  rathe  vortragen,  und  ob  sie  uns  darumb  wi 
uf'flegten,  wolden  sie  sprechen,  das  were  unser  freyheit  oder  gewonhe 
nicht  zu  nahe,  oder  möchten  sich  mit  unserm  herm  von  Magdebui 
vortragen,  und  das  von  den  fursten  nimmermehr  kein  handel  darini 
wurde  vorgenommen  oder  anderweise,  des  wir  uns  besorgeten.  Un 
namen  doch  u£B9  letzte  vor  das  beste,  uf  das  niemandt  sagen  sold* 
die  pfenner  weren  stoltz  unde  getraueten  dem  rathe  nicht,  und  gäbe 
in  macht,  als  oben  geschrieben  stehet.  Werden  sie  nun  thun,  als  siel 
gutten  und  fronmien  herren  gezimet  und  geburet  zu  thune,  so  werde 
sie  grossen  lohn  haben  etc. 

Uffn   sontagk  Crucis  (3.  Mai),  das  was  der  nächste  sontagk  vc 

pfingsten,   uff  den  nachmittagk  zoch  der  rath  uff  die  bürg  und  hatte 

etzliche  aus  den  alten  rethen  mit  ihn,  nemlich  Hedrich,  Hans  LanI 

'^''^♦t,  und  die  sie  denn  gerne  bey  in  hatten.    Auch  was  Hans  M 

i  der  bommeister  Claus  Oelman  mitte  von  der  pfenner  wegen  et< 


1478  Mai.  825 

Sie  hatten  Appell  von  Tettaw  an  stadt  meines  herrn  von  Magde- 
borg  zusage  gethan,  nacbdeme  mein  herr  von  Magdeburg  ||  seinem  ya-  Bl.229^ 
tern  nnd  vettern  geschrieben  hette  und  frenndtlichen  handel  yorgnnnen 
wolde  zwischen  meinem  herrn  von  Magdeburg  und  denen  von  Halle 
aller  Sachen,  die  seine  gnade  zn  den  von  Halle  habe,  die  in  rechte  zu 
entschnldigen,  so  die  frenndtschaft  nicht  geinnden  möchte  werden, 
darzu  hatten  die  von  Halle  uff  den  tagk  ihre  jhawort  gegeben,  doch 
unschedtlich  dem  huldebrieffe,  den  die  von  Halle  haben.  Des  solten 
die  von  Halle  auch  so  schreyben  unter  ihrem  sigell  an  meinen  herrn 
von  Magdeburg,  das  muste  so  geschehen;  auch  solten  sie  vor  die  fur- 
sten  ziehen  und  sie  auch  bey  den  handel  bitten  zu  kommen.  Darauff 
solte  die  erste  lehn  ungefehrlich  anstehen  als  die  anderen  sachen. 

Uff  den  abendt,  do  sie  von  der  bürg  kamen,  worden  die  rethe  und 
auch  die  geschicketen  uffs  rathaus  geheischet  und  berichteten  den  abe- 
scheit,  den  sie  uff  der  bürg  genommen,  und  auch,  wie  es  vorlassen 
wardt,  und  schrieben  den  abendt  noch  den  brieff,  und  uff  den  morgen 
wardt  der  brieff  meinem  herren  von  Magdeburg  uff  die  bürg  geschicket 
Denselbigen  briff  mochte  mein  herr  von  Magdeburg  in  seinen  brief* 
schlissen  und  seinem  vater  'schicken  etc. 

Uffn  dinstagk  post  Crucis  (5.  Mai)  reyt  der  rathsmeister  Dionisius 
Bote,  der  bornmeistcr  Claus  Olman,  Ludike  Pfanschmiedt  und  der  stadt- 
schreyber  zu  den^  fursten  von  Sachsen  und  hatten,  das  sie  zu  dem 
handel  weiten  komen,  zu  vorsuchen,  ob  die  gebrechen  allenthalben 
mischten  beygeleget  werden  freundtlich  oder  rechtlich,  so  die  frenndt- 
ligkeit  nicht  möchte  funden  werden.  Diss  möchten  sie  gar  themutig- 
lieh  an  die  fursten  geworben  han  etc. 

Uff  den  pfingstabent  (9.  Mai)  kamen  die  obgeschriebenen  wieder- 
mnb  von  den  fursten,  und  uff  dinstagk  in  pfingsten  (12.  Mai)  wurden 
die  geschickten  geheischt  uffs  rathaus,  und  da  geschach  die  berich- 
tunge  etc. 

II  Die  fursten  hatten  sich  ufirichtigk  gehalden  kegen  die  bitte,  die  die  B1230^ 
von  Halle  thaten,  und  gesaget,  sie  wolden  allen  vleis  ankeren,  uff  das  nie- 
mande  vorkurtzunge  geschech.  Und  meins  herrn  von  Magdeburg  brieff 
war  kommen  an  die  fursten,  der  hatte  nicht  gleich  uberein  tragen  mit  die- 
ser bitte  und  werbunge,  die  die  von  Halle  thaten.  Mein  herr  von 
Magdeburg,  oder  wer  den  brieff  von  seinetwegen  hatte  lassen  machen 
an  die  fursten,  hatte  so  geschriben,  das  die  von  Halle  im  umb  die 
erste  lehn  pflichtigk  und  schuldigk  weren  etc.,  sondern  alle  andere  ge- 
brechen, die  er  wider  die  von  Halle  hette,  solten  allenthalben  guttli- 
chen  anstehen,  die  zu  vorsuchen  freundtlich  zu  entscheyden  oder  recht- 
lich. Darauff  solte  es  mit  der  ersten  lehn  drey  wochen  vorbass  an- 
stehen. Aber  der  abelass  was  am  nechsten  uff  der  bürg  so  nicht  ge- 
schehen vor  herr  Appell  von  Tettaw,  als  da  vorgeschrieben  stehet^, 

•  „brlef "  Ift  ergiliUEt.      ^  dem. 


Spittendorff  bezieht  sich  auf  die  VerhandlungeD  vom  3.  Mai. 


d26  Marcus  Spittendorff. 

der  stadtschreyber  hatte  es  den  forsten  anch  nicht  ^  eigentlich  beric 
wie  der  abescheit  vorblieben  was,  nnd  so  mochten  die  forsten  ein  v 
wondem  darinne  haben  gehabt  ond  gesaget,  sie  wolden  ihre  bottsch 
bey  onsem  herm  von  Magdeborg  haben  ond  wolden  denen  von  Hs 
eine  antwort  wider  schicken.  Sondern  die  forsten  hatten  gesaget, 
moste  mit  der  ersten  lehn  gottlich  rogen  ond  anstehen  ongefehriich  < 
Dieweil  die  obgeschrieben  vom  rathe  bey  den  forsten  waren,  die^ 
wardt  Schlegell  geschicket  gen  Wittembergk,  da  solde  denen  von  H2 
ein  antwort  werden  von  den  thomhem,  so  die  von  Halle  des  hand 
ingegangen  waren.  Aber  ich  weis  nicht,  wo  Schlegell  reit,  darv( 
sehe  ich  mich  nicht  gotts  yolgende.  Doch  der  herre  hat  das  in  sei 
gewalt  etc. 

Ufiii  sontagk  nechst  nach  pfingsten  (17.  Mai)  was  der  forsten  ^ 
B1.230*»  II  Sachsen  botte  hie  in  der  Stadt  zo  Halle  ond  brachte  dem  ra 
schrifte,  das  die  forsten  den  handel  angenommen  hatten,  so  das 
von  Halle  selber  die  forsten  gebeten  hatten,  ond  bescbeyden  in  eii 
tagk  gen  Leiptzigk  off  die  nechste  raittwoche  ober  drey  wochen  (10.  Ji 
etc.  Des  schreiben  die  von  Haue  off  montagk  (18.  Joni)  von  sti 
den  forsten  eine  antwort  mit  voUwort  der  gekomen  oder  geschicki 
das  sie  deme  so  nachkommen  weiten.  Und  dem  forsten  hotten^  ws 
die  antwort  ond  forte  das  aoch  zo  den  forsten  etc. 

Uff  den  freytagk  nach  Corporis  Christi  (22.  Mai)  zogk  Heddr 
der  stadtschreyber,  Hans  Gottschaick  gen  Magdeborg,  da  solden 
den  rath  bitten,  das  sie  sich  bey  den  handel  aoch  wolden  schiel 
aber  gott  weis  wol,  wie  die  meinonge   der  zweyer  geschickten 
Zom  dritten  versehe  ich  mich  wol  alles  gotten,  alier  die  zwene 
ihrem  anhange,  der  hertzen  weis  gott  allerbeste  etc. 

Hans  Seber  ond  Lodicke  Pfanschmiedt  selten  off  den  tagk 
Erffurt  ond  etzliche  doctores  bitten,  das  sie  bey  denen  von  Halle  ste 
weiten  in  dem  handel  etc.    Das  stocke  saltz  6  mittelgreschen. 

Uff  den  freytagk  nechst  nach  der  ptingstwochen  (22.  Mai), 
was   der   freytagk   nach  Corporis  Christi,   worden    bommeister 
Schoppen  ein  mitsampt  dem  saltzgreffen  ond  satzten  das  stocke  £ 
wider  off  6  mittelgreschen,  off  das  die  fohrleote  das  saltz  dester 
ond  lieber  holeten,  nnd  das  sie  diese  stadt  nicht  meyden  selten  1 
teoronge  willen  des  saltzes,  ond  so  wardt  das  im  allerbesten  vo 
nemmen,  denn  es  galt  zovorne  7  mittelgreschen,  ond  so  beclagten 
die  fohrleote  ond  weiden  nicht  herfahren  ond  Aihren  zo  Stasfordt, 
Saltze  ond  off  den  weiht **  onde  behelfen  sich,  wie  sie  kenten. 

*  „nicht**  fehlt  in  der  Handschrift.     *>  darvor.     ^  der  forsten  botte.    ,^  „of  den  Weith*' 


1  Eine  Erklärung  dieses  Ausdmcks  kann  nicht  gegeben  werden.    Wahrsri 
lieh   liegt  überdies  ein  Schreibfehler  vor.     Der  Verfasser   scheint   ein    nicht 
weit  von  Halle  gelegenes  Salzwerk   damit  zu  bezeichnen.     Aus  diesem  Grund 
auch  die  von  sehr  beachtenswerther  Seite  vorgeschlagene  Corrector  i„uff  den  1 
'n  den  Text  aufgenommen. 


1478  Mai.  327 

lissen  sich  bornmeister  ond  schöppen  beduncken,  das  die  ehrliche  got 
tesgabe  im  tale  wurde  uns  von  dem  allmechtigen  gotte  gar  mildiglich 
gegeben  p  ,  darumb  sollen  wir  dieselbige  gäbe  (!)  andern  landen  und  bl  231^ 
leuten,  die  unser  saltz  bey  uns  musten  holen,  und  denen  die  gäbe  von 
gotte  so  nicht  als  uns  yon  Halle  gegeben  ist,  auch  guttigkeit  am  kauffe 
beweysen,  und  darumb  wardt  das  so  neher  gesatzt,  wiewol  das  etzli- 
eben  nicht  wol  behagte  in  der  gemeinheit,  die  gerne  gesehen  betten, 
das  die  pfannen  viel  betten  gelauffen.  Ob  sich  aber  fromme  leute 
wenigk  oder  gar  nichts  darbey  hetten  gebessert,  da  hetten  dieselbigen 
auss  der  gemeinheit  und  auss  den  Innungen,  die  diss  spiel  trieben, 
wenigk  nach  gefraget. 

Wisse,  dieselbige  woche  obgeschrieben  (17.— 23. Mai)  was  kein 
abeschlack  am  feuerwercke,  das  schock  holte  galt  6  neue  d.,  so  viel 
galt  das  auch  zu  vorne,  do  das  stucke  saltz  7  mittelgroschen  galt,  und 
die  sole  galt  doch  11  aide  d.  oder  ein  spitzgroschen  und  1  heller. 

Dieselbige  obgeschriebene  woche  huste  man  ufin  montagk  ( 1 8. Mai)  under 
uff  den  abendt  und  sotten  zwey  tagewerck  umb  den  willen,  man  konde 
die  sole  nicht  bestatten ;  und  uffn  donnerstagk  Corporis  Christi  (21 .  Mai) 
uff  den  abendt  giengk  man  zum  bornen  zwey  tagewerck.  Wisse,  der 
zober  sole  wardt  uff  10  aide  d.  vorschlagen  oder  uff  1  silbern  groschen 
minus  1  alden  heller.  Nun  mercke,  wie  sie  das  meinen,  die  das  regi- 
ment  aus  innungen  und  gemeinheit  itzunt  haben,  ob  sie  uns  mit*  liebe 
regieren  oder  nicht.  Wir  schlahen  dem  wercke  saltz  abe  4  schwert- 
groschen,  und  die  vorechleger  schlagen  der  sole  zu  einem  wercke  nicht 
mehr  denn  ein  schwertgroschen  abe,  und  das  holtz  ist  ie  nicht  neher 
wenn  vor  gekauft,  do  das  stucke  saltz  7  mittelgroschen  galt. 

Hierauss  mercke,  wie  man  der  pfenner  gedeyen  sucht,  und  wie  sie 
bey  solchem  vorschlane  bey  ihrer  narunge  mögen  bleiben,  das  erkenne 
unser  lieber  herre  gott,  wenn  es  ihn  zeit  duncket. 

Uffn  dinstagk  post  Urbani  (26.  Mai),  und  was  noch  in  den  achta- 
gen Corporis  Christi  (21.  — 28.  Mai),  do  berichtete  Heddrich,  der  Stadt- 
schreyber  und  Hans  Gottschalck,  ||  was  in  der  rath  von  Magdeburg  bi.231^ 
vor  antwort  hatte  gegeben ,  also  lautende :  die  von  Magdeburg  hatten 
80  gesaget  zu  Hedriche  und  zum  stadtschreyber,  sie  wolten  gerne  mit 
bey  den^  handel  kommen,  also  das  die  von  Braunschweigk,  Halberstadt, 
Stendell  auch  mitte  darbey  kommen  möchten,  sonst  hinder  den  stedten 
wolden  die  von  Magdeburg  nicht  alleine  darzu  kommen.  Darauff 
mochte  Hedrich  gesaget  haben,  sie  hetten  die  bewegunge,  wurden. sie 
stercker  kommen,  denn  mein  herr  von  Magdeburg,  so  möchte  das  seine 
gnade  vordrissen,  und  die  fursten  möchten  unwilligk  drauff  werden, 
und  andere  rede  mehr.  Darauff  hatten  die  von  Magdeburg  wider  ge- 
saget: „lieben  freunde,  es  wil  euch  grosse  noth  thun,  das  ir  fast  leute 
bey  euch  habet,  und  wir  lassen  uns  des  beduncken,  das  euch  darumb 
niemandt  vordencken  kan,  und  wen  uns  solchs  betreffe,  so  wolten  wirs 
thun ;  wes  euer  bestes  darinne  sein  wirdt,  das  werdet  ir  mit  den  euren  wol  be- 

•  ,^t"  fehlt  in  der  HandBchrin.    ^  dem. 


328  Marens  SpittendorfE. 

rathen;  wir  hoffen  aacb,  die  ehrlichen  stedtesolten  euch  auch  gar  nutze 
bey  dem  handel  sein,  sonst  wollen  wir  die  bnrde  alleine  nidit  waS 
uns  nemen",  and  andere  rede  mehr. 

Diss  wardt  offh  dinstagk  post  Urbani  (26.  Mai)  vor  dem  rathe  und 
den  geschickten  nff  dem  rathanse  so  yerzalt  Da  wardt  uff  den  vor- 
mittagk  nicht  mehr  aas,  sondern  nff  nachmittagk  schickten  sie  uff  die 
barg  and  wolden  meinen  herm  von  Magdeborg  bitten,  das  seine  gnade 
inen  so  gnedigk  wolte  sein  and  in  die  Stacke  yorzeichnet  wolde  geben, 
off  das  sie  daraaff  rathen  möchten  etc.  Daranff  möchte  ihn  gesagt 
werden,  mein  herr  konte  in  itzandt  daraaff  keine  antwort  geben,  son. 
dem  nff  donnerstagk  (28.  Mai)  möchten  sie  amb  ein  antwort  fordern. 
Sie  hatten  anch  gefraget  meines  herren  von  Magdeburg  gewaltigen,  ob 
sie  auch  iemande  bey  sich  zihen  möchten  za  dem  handel,  das  das 
wider  meinen  herren  von  Magdeburg  nicht  were. 

Bl.232^  Hier  mercke,  welche  fragen  unser  stadtschreiber,  Hedrich  ||  und 
ihr  anhangk  vorgaben,  ob  es  aus  guttem  oder  bösem  gründe  geschach, 
das  wissen  die  woU,  die  die  frage  thun. 

Mein  herr  von  Magdeburg  zeucht  zu  sich  die  gelartesten  und  die 
weysesten  doctores  und  darzu  ander  wertliche,  und  wir  wollen  noch 
fragen,  ob  wir  auch  iemandts  zu  uns  mögen  zihen,  und  wir  wissen 
doch  selber  woll,  es  ist  uns  grosse  noth!  Noch  leider  sindt  die  ober- 
Step  so  gar  blindt  uff  uns  armen  pfenner,  das  sie  selber  anhalten  bey 
meines  herren  gewaltigen,  uff  das  sie  das  dem  volcke  mögen  vorhalten 
und  sagen,  es  sey  wider  meinen  herm,  dem  rathe  und  der  Stadt 
möchte  schade  darvon  kommen,  und  hindern  selber,  wo  sie  können 
oder  mögen,  das  wir  nicht  die  ehrlichen  stette  darzu  bringen,  uff  das 
die  dise  ehrliche  Stadt  möchten  helfen  bey  ehren  und  redtligkeit  er- 
halden  etc. 

Wisse,  uff  die  frage  wardt  in  von  meines  herm  wegen  mder  ge- 
saget, wolte  der  rath  jemandts  bey  in  haben,  das  were  wider  meinen 
herm  nicht,  doch  die  dem  stifte  gewandt  weren,  der  selten  sie  nicht 
zu  inen  zihen.  Hieraus  mercke,  ob  der  rath  nicht  auss  der  stadt  kam, 
das  man  die  von  Magdeburg  wolte  zu  uns  brengen,  so  wüsten  sie 
woU,  das  der  andern  stedte  keine  nicht  keme.  Und  so  mochtens  die 
obersten,  die  diss  trieben,  doch  unter  ihnen  alleine  zu  thun  haben, 
wiewol  das  vor  diese  arme  Stadt  nicht  were  etc. 

Uffa  donnerstagk,  der  achte  tagk  Corporis  Christi  (28.  Mai),  vor 
mittage  wurden  die  geschickten  uffs  rathauss  geheischt,  und  das  wardt 
ihnen  vorgehalten  durch  den  rathsmeister  Annyss  Boten,  was  in  mein 
herr  hatte  lassen  sagen,  die  jhene,  die  dem  stifte  gewandt  weren,  sot- 
ten sie  nicht  zu  ihnen  zihen  etc.  Darauff  mochten  sie  mancherley  rede 
underlangk  haben  gehabt  und  gemeinet,  mein  herr  solde  die  von  Halle 
so  von  denen  von  Magdeburg  nicht  scheiden,  den    sie  weren  eines 

Bl.232^  rechten,  und  andere  viel  rede,  und  meinten,  sie  zögen  die  ||  von  Mag- 
deburg billich  darzu;  wurden  die  von  Halle  was  unbillichs  vomemen, 
so  möchten  in  die  von  Magdeburg  darin  sagen. 


1478  Mai.  829 

Und  80  worden  sie  ein  im  rathe,  die  meister  und  bommeister  nnd 
die  geschickten,  und  wolden  die  stette  darbey  haben  nnd  mochten  den 
tagk  brieffe  schreyben  an  die  stedte;  und  darneben  sdiickten  sie  etz- 
liche  des  ratbs,  nemlich  Lndicke  Pfanschmiedt  und  Hans  Oottschalck, 
die  ritten  nfifn  freytagk  (29.  Mai)  nach  Magdeburg,  und  da  seiden  sie 
den  rath  bitten,  das  sie  etzliche  von  ihn  weiten  mitte  zu  dem  handel 
schicken,  und  ihnen  mochte,  als  ich  vomommen  habe,  befohlen  sein, 
nicht  mehr  denn  umb  2  des  raths  zu  bitten;  wenn  der  rath  von  Halle 
das  aber  auss  getreuen*  hertzen  wol  meinten,  so  beten  sie  nicht  alleine 
umb  ihrer  zwene,  sondern  umb  ihrer  mehr.  Die  beyde  selten  fortan 
mit  den  von  Magdeburg  gen^  Helmstedt  uff  einen  tagk,  da  wurden 
die  stedte  zu  tage  kommen,  daselbst  solden  sie  die  von  Braunscbweigk> 
die  von  Stendell  und  die  von  Halberstadt  auch  bitten,  das  dieselbigen 
stette  auch  bey  den  handel  wolten  kommen ,  und  die  von  Magdeburg 
solten  mit  helfen  bitten. 

Lieber  gott,  du  weist  die  hertzen  der  regierer  itzunt  in  der  stadt, 
wiewol  etzlicher  ist,  der  es  gerne  gutt  sehe!  Aber  die  andern,  die 
den  überlegen  sindt  mit  der  gewalt,  der  sie  sich  underzogen  han, 
schicken  und  treyben  so  viel,  das  die  warheit  und  ehre  dieser  Stadt 
gar  kaume  bey  dem  wesen  bleiben  wirdt,  als  das  vor  alder  gewesen 
ist  etc.  Dann  worumbe  das  sie  die  pfenner  vomichtigen  mögen,  dar- 
amb  lassen  sie  die  freyheit  der  stadt  gantz  hin,  und  das  sie  mögen 
gewaltigk  bleiben  etc.    Deo  laus! 

VSü  sonabendt  nach  Urbani  (30.  Mai)  rechenten  die  bommeister, 
Vorsteher  des  tals  uff  dem  rathause,  darbey  warn  die  gewaltigen  mei- 
nes herren;   dann  der  ||  rath,  die  diese  dingk  trieben,  die  wolten  sie  B1.283* 
darbey  haben    nicht  anders  denn  umb  den  willen,  das  die  pfenner 
beschimpfert  möchten  werden  etc. 

Uff  den  obgeschrieben  sonabent  (30.  Mai)  wurden  die  pfenner  vor- 
bott,  do  der  seger  12  schlugk,  das  sie  zu  eime  zu  des  bommeisters 
hause  sein  solden  etc.  Die  bommeister  brachten  an  von  des  raths 
liegen  zwey  stucke,  das  eine,  das  wir  den  rath  und  die  zu  dem  tage 
za  Leiptzigk  zihen  solten,  mechtigen  wolden,  doch  also,  sie  wolden  der 
Stadt  freyheit,  gewonheit,  altherkommra  und  privilegia  nichts  vorge- 
ben; das  ander,  so  unser  herre  von  Magdeburg  dem  rathe  die  ge- 
brechen uffn  montagk  (I.Juni)  überantworten  wurde,  wüste  nun  yemandt 
was  under  uns,  erkeine  gebrechen,  die  der  rath  wider  meinen  herm  haben 
möchte,  das  wir  dem  rathe  das  wolten  zu  vorstehen  geben  etc.  Darauff 
antwertten  die  pfenner:  „herr  bommeister,  uff  die  gebrechen  wissen 
wir  itzundt  nicht  zu  sa^en,  sondem  so  der  rath  sitzet  und  unsere 
herren  sindt,  zweyfeln  wir  nicht,  sie  haben  wol  schrifte,  was  der  Stadt 
freyheit  oder  altherkommen  belanget,  unde  hoffen,  sie  werden  diese 
ehrliche  Stadt  auch  darbey  behalten,  das  siebillicb  haben  soll;  sondem 
wir  haben  dem  rathe  ehe  macht  gegeben,  als  die  auss  Innungen  und 
gemeinheit  auch  gethan  haben,  also  das  der  rath  vor  die  erste  lehn 

*  getbanen.     ^  gehen. 


330  Marcus  SpittendorffL 

nichts  geben  soll  oder  die  barger,  and  das  sie  sonst  handeln,  das  die 
Stadt  an  ihren  alten  herkommen,  freyheiten  nnd  gewonheiten  und  pri- 
vilegia  nicht  yorknrtzt  werde,  solche  macht  geben  wir  dem  rathe 
auch  noch.  Auch  bitten  wir  noch,  das  ihr  die  ehrlichen  stedte  bey 
ench  bringet  und  der  mit  nychte  von  each  lasset,  denn  wir  besorgen, 

Bl.233^  es  wirdt  euch  noth  thun  etc."  ||  „Auch  andere  gelarte  leute,  wo  ir  die 
wüstet,  das  ir  die  auch  zu  euch  zöget;  auch  das  ihr  gelarte  nnd  ende- 
liche  leute  auss  Innungen  und  gemeinheit  zu  euch  logßtf  die  euch 
wüsten  helfen  zu  rathen,  das  ist  unser  vleissige  bitte^. 

Diss  hatte  viel  leute  wunderlich  und  gar  seltzam ,  das  der  rath 
meinen  herren  von  Magdeburg  baten,  das  seine  gnade  in  die  gebrechen 
wolte  verzeichnet  geben,  uff  das  sie  darauff  möchten  rathen,  und  so 
das  zum  bandet  keme,  das  sie  alsdann  desto  uffrichtiger  antwort  darauff 
thun  möchten;  weren  denn  auch  etzliche  stucke,  der  sie  sieh  mit  mei- 
nem herren  vor  dem  tage  konien  verfugen,  das  wolden  sie  auch  gerne 
thun.  Ob  diese  bitte  der  Stadt  schaden  oder  frommen  will,  das  weis 
ich  nicht. 

Was  der  hertze  auch  gewest  ist,  die  diss  so  anbracht  haben,  ist 
gotte  bekant,  sondern  ich  furchte,  es  ist  allermeist  umb  der  pfenner 
willen  geschehen.    Deo  laus! 

Wisse,  die  woche  Corporis  (17.-— 23.  Mai)  wardt  das  stucke  saltz 
wider  uff  12  Schwertgroschen  gesatzt,  das  waren  4  stucke  vor  1  r.  fl. 
Das  geschach  nach  laut  des  neuen  regiements  durch  die  bommeister, 
Schoppen  und  den  saltzgreffen  i.  Das  hatte  den  rathsmeister  Jacob 
Weyssack  so  sere  verdrossen  und  seine  mitgesellen,  und  gesaget  zü 
den  bommeistem,  sie  selten  keines  hinder  dem  rathe  thun,  und  bette 
etzlicher  nicht  im  wider  gehalten,  er  bette  die  bommeister  und  Schop- 
pen in  den  gehorsam  geweiset.  Das  wardt  uns  schöppen  von  den  bom- 
meistem so  gesaget.  Da  sprachen  wir  also  darzu:  „herr  bommeister. 
ir  wist  woU,  wir  haben  das  im  besten  so  vorgenommen,  wils  der  ratb 
andern,  haben  sie  doch  ehemahl  das  saltz  höcher  gesatzt,  so  mögen 
sie  dem  itznndert  auch  thun".  Aber  ich  voraame,  sie  tursten  sichs  nicht 
unterwinden  und  Hessen  das  so  bleiben  etc. 

Bl.  284*  II  Uffn  sontagk  post  Urbani  (31.  Mai)  vor  mittage  kamen  Hans 

Gottschaick  nnd  Ludicke  Pfanschmiedt  wider  von  Magdeburg.  Da 
hatten  etzliche  fromme  leute  faste  bekummemuss  innen,  das  sie  sc 
balde  widerkamen,  und  besorgeten,  es  bette  ihnen  nicht  wol  zuge 
standen ^  Uffh  montagk  (1.  Juni)  wurden  die  geschickten  uflFs  rathaus 
gebeten,  und  da  hatten  die  beyde  obgeschrieben  berichtet,  wie  das  dei 
rath  von  Magdeburg  in  zugesaget  betten,  sie  wolden  geme  kommen 
nun  sie  die  andern  stedte  auch  darbey  wolten  haben.  Und  die  voi 
Magdeburg  hatten  den  beyden  do  gesaget,  das  sie  wider  heim  rytei 
solden,  so  sie  von  in  bericht  worden,  das  der  rath  von  Halle  den  ehr 

*  corriglert  aas  „zugegangen**,  davor  steht  „znicht  wol". 


1  Nicolaus  Bodendor£ 


1478  Juni  831 

lieben  stetten  geschriben  bette;  so  wolden  sie  off  dem  tage  zu  Hehn- 
stedt  wol  so  viel  vieis  ankeren  and  mit  belfen  bitten,  uff  das  sie  die 
stedte  mit  zu  dem  bände!  bringen  wolten  ete. 

Wisse,  off  den  obgescbrieben  montagk  (1.  Juni)  naeb  mittage  warn 
etzlicbe  off  die  borg  gezogen  und  batten  die  gebreeben  gefodert,  die 
worden  inen  geantwortet  Und  doeb  moebte  mein  berr  binder  sieb 
etzlicbe  behalden  etc. 

Ufih  dinstagk  (2.  Jani)  wnrden  die  gescbickten  off  das  ratbaos  ge- 
beiscbet,  und  die  gebreeben  worden  in  gelesen,  and  der  mocbten  viel 
and  mercklicbe  Stacken  sein.  Aacb  batte  der  ratb  ibre  gebreeben 
wiederamb  meinem  berren  geantwortet  and  aacb  etzlicbe  binder  sieb 
bebalten. 

Der  recbtspmcb  aber  die  erste  lebn,  den  die  doctores  za  Erffartt 
gesprocben  batten,  der  wardt  den  gescbickten  aacb  gelesen.  Das  kam 
so  za:  der  ratbsmeister  Annyss  Botte  batte  angeboben  and  gesagt  äff 
dem  rathaase  vor  allen  gescbickten :  „ersamen,  lieben  berren,  es  gebet 
ein  gerachte,  das  etzlicbe  sagen,  wir  haben*  den  doctoribas  za  Eiflartt 
das  sasse  ||  vorgeleget  mit  der  ersten  lebn,  and  das  saare  haben  wir  BI.2d4^ 
binden  behalten.  So  wissen  wir  nicht  anders,  wir  haben  gethan,  als 
die  dingk  bey  sich  selber  sindt,  and  als  frommen  leaten  za  thane  ge- 
bart, and  daramb  höret  za,  man  soll  each  den  sprach  lesen  etc/' 

Die  aflii  montagk  obgescbrieben  (1  Jani)  uff  der  barg  waren,  batten  mei- 
nen berm  von  Magdebarg  noch  eins  gefraget  and  gebeten,  ob  sie  iemandes 
bey  den  bandel  worden  bringen,  das  seine  gnade  in  das  wolde  vor- 
gannen.  Daramb  was  meines  berm  antwort  als  vor,  es  were  wider  in 
nicht,  sondern  die  dem  stifte  and  seinen  gnaden  gewandt  weren,  der 
solten  sie  darza  nicht  nemen.    Hierauss  steht  viel  za  mercken. 

Wisse,  Matz  Pegaw  wardt  mitte  za  dem  tage  gekoren,  and  sie 
vorbotten,  da  man  neae  bommeister  solte  kiesen,  darza  wolten  sie 
seiner  mit  nichte  haben.  Laarentias  Holtzapffel  wardt  aach  gekoren, 
and  des*"  wolten  sie  auch  vor  diesem  keine  gnade  haben.  Do  diese 
and  andere  fromme  leate  wol  der  Stadt  bestes  betten  gerathen,  do  wol- 
den die  regierer  and  handthaber  dieses  spils  niemande  hören  noch 
zalassen,  sondern  ihre  heapte  mästen  vorgehen;  nan  zihen  sie  doch 
etzlicbe  zu  sich,  nun  das  spiel  vorfurt  ist,  doch  wil  gott,  so  magk  es 
gatt  werden.  Sondern  die  heapte  des  regiements  sindt  verstocket 
gleicherweise  als  die  jaden. 

Die  von  Erffurt  schickten  2  doctores. 

Der  ratb  hatte  Laarencium  Holtzapffel  gen  Erffart  geschickt  an 
den  ratb,  za  bitten  amb  etzlicbe  doctores,  die  inen  möchten  belfen 
ratben,  and  so  sie  gen  Leiptzigk  äff  den  tagk  kemen,  das  sie  dann 
bey  inen  standen.  Da  hatte  der  ratb  za  Erffartt  Laarentiam  gebeten, 
das  er  den  rath  von  Halle  wolde  bitten  and  höchlich  vermanen,  das 
sie  wolden  ansehen  den  natz  and  frommen  der  Stadt  and  ibre  eigene 
ehre  and  Hessen  die  drey  bommeister  aoss  dem  gehorsam  and  geboten] 

*  tukbeni«      ^  dM. 


^ 


832  Marcos  Spittendorff: 


BL235*  anders  sie  besoi^n,  ||  der  ^stadt  möchte  ein  nnyorwindüicher  schaden 
danron  kommen  nnde  entstehen.  Auch  mttditen  die  von  Erflfurt  ds^bey 
gesagt  haben,  das  sie  ander  ehrliche  stedte  wolden  ansehen ,  also  das 
sie  nicht  Ursachen  geben,  ander  stedte  zu  verderben.  Die  von  Erfurdt 
hatten  auch  vorbass  gesaget,  sie  weiten  ihn  rathen  und  helfen,  womit 
sie  könten  oder  vermöchten,  und  andere  rede  fast  mehr.  Diese  rede 
sagte  Lanrencins  Holtzapffell  uff  mittwoche  vor  Bonifacii  (3.  Juni)  uff 
dem  rathause,  als  im  der  rath  zu  Erffartt  befolen  hatte.  Auch  schickte 
der  rath  von  Erffnrtt  zwene  doctores  dem  rathe  zu  Halle,  und  die  von 
Halle  schickten  ihren  wagen,  darauffen  sie  geholet  wurden  etc.  Deo 
laus  etc. 

Ufih  donnerstagk  vor  Bonifacii  (4.  Juni)  was  der  Römer  von 
Zwickaw  \  Appell  von  Tettaw,  Hans  Kotze  und  Vincenzius,  meins  herm 
von  Magdeburg  rethe,  uff  dem  rathause.  Da  sass  Jorge  Lössebeyn  ge- 
fangen umb  der  grubenheinischen  muntze  willen,  der  hatte  er  ausge- 
geben und  gülden  darfur  gewechselt,  dardnrch  wardt  er  gesatzt  Nun 
der  Römer  von  Zwickaw  was  mechtigk  bey  den  forsten  von  Meyssen 
und  was  gleich  uff  die  zeit,  das  er  hieher  kam  zur  hochzeit  mit  seinem 
freunde,  Pölners^  sone  von  Zwickaw,  der  Agnisen  Fischers  ^  nam.  Und 
da  brachte  der  Römer  von  Zwickaw  mit  seinen  freunden  wol  hundert 
pferde  und  wol  12  oder  13  behangne  wagen  mit  Jungfrauen  und  franen, 
und  was  hubisch  volck  etc. 

Nun  der  rath  hatte  das  vieleichte  an  meinen  herm  von  Magdeburg 
gebracht,  das  Lössebein  gefangen  sesse  umb  der  muntze  willen,  als  sie 
uff  das  mahl  alle  dingk  mit  meinem  herren  und  seinen  gewaltigen  be- 
rathen  wolden. 


1  Martin  Römer,  schon  1467  Rathsherr  in  Zwickau,  war  ein  durch  sdnen 
Keichthum  und  seine  Wolth&tigkeit  weithin  bekannter  Mann.  Durch  den  Bergbau 
in  Schneeberff,  dessen  erster  Zehntner  er  war,  zu  grossem  Vermögen  gelangt,  er- 
scheint er  1474  (?)  — 1482  als  Amtmann  und  Zehntner  in  Zwickau.  Er  vermachte 
dem  Rathe  von  Zwickau  1473  ein  Capital  von  10,000  rh.  fl.  und  stiftete  das  reiche 
Almosen,  errichtete  1479  ein  Schulhaus,  schenkte  ein  goldnes  Kreuz  mit  angeblidi 
vier  Stücken  vom  Kreuze  Christi  und  begründete  die  Gezeiten  Mariae  in  der  Pfiurr- 
kiiche,  bestimmte  1000  fl.  zu  einem  Hospital,  800  fl.  zu  einer  Klosterbibliothek, 
10,000  fl.  verwendete  er  auf  Kernhäuser  und  72,000  fl.  auf  die  P£ui^irche  von 
Zwickau  und  vermehrte  eine  Stiftung  für  Hausarme  in  Leipzig.  '  Man  hat  ihm  die 
Summe  von  101,760  fl.  nachgerechnet,  welche  er  auf  derartige  milde  Stiftungen 
verwendete.  Schmidt,  Zwickauer  Chronik  Bd.  L  228,  446;  v.  Langenn  a.a.O. 
S.  383,  569;  Codex  R.  Sax.  H.  H.  Bd.  8.  S.  400. 

3  Ein  Mitglied  dieses  Geschlechts  war  1474  Rathsherr  in  Zwickau,  dessen  Bru- 
der, Dr.  Leonhard  Pölner,  Professor  der  Rechte  zu  Leipzig,  bekleidete  1487/88 
das  Rectorat  der  Universität  Herzog,  Chronik  von  Zwickau  S.  135,  855.  Gers- 
dorf, Beitrag  zur  Gesch.  d  Univ.  Leipzigs.  30.  In  Halle  ist  damieds  eine  ange- 
sehene Familie  gleiches  Namens  ansässig.  Drei  Brüder  Pölner  hatten  1473  vom 
Kaiser  Friedrich  HI.  ein  Wappen  erhalten;  hier  findet  sich  die  Familie  auch  noch 
später  in  sehr  angesehener  Stellung,  Dr.  H.  Gen.  Tab.  S.117. 

'  Die  Familie  Fischer  gehörte  zu  den  angesehenen  PfimnerfiunlUen,  vgL  oben 
')er  Name  findet  sich  auch  in  der  Liste  der  bestraften  P&imer. 


1478  Jmd.  383 

Und  80  b^ab  siehs,  das  die  obgeschriebeDen  offs  rathaus  kamen, 
und  Lössebein  wardt  gefraget,  und  so  möchte  er  gesagt  haben,  was  ||  Bl.235^ 
er  davon  wnste,  mid  hatte  yortan  bekant  nff  Lorentz  Prelwitz,  den 
kremer,  nnd  vS  Asmns  Widerhacken,  den  weinschencken  des  raths^. 
Die  wurden  beyde  nffs  rathans  geheischet  und  daroben  behalden  nnd 
Prelwitz  in  Strohbarts  kemrichen  ^  und  Widerhaoke  in  das  ander  kern- 
ridien  gesatzt  etc. 

Der  Römer  hatte  gar  fleissiglichen  gebeten  vor  die  drey  bom- 
meister,  die  in  den  heusem  sassen,  das  der  rath  denen  so  gunstigk 
sein  wolde  und  denen  vorgunnen,  das  die  zu  wegen  und  Stegen,  zur 
kirchen  gehen  möchten,  wolden  sie  die  auss  ihrer  yorstrickunge 
nicht  lassen,  bis  das  diese  dingk  zu  ende  kemen,  das  die  yorstrickunge 
gleichwoll  hiebe,  mit  andern  yiel  reden  und  worten ;  das  wolte  er  kegen 
die  fursten  yon  Sachsen  höchlich  umb  sie  vordienen,  mit  mehr  worten. 
Herr  Appell  yon  Tettaw  hatte  bey  dem  Römer  gesessen  etc. 


Diss  sindt  die  gebrechen  meines  herren  yon  Magdeburg,  die  dem 
rathe  zu  Halle  geantwortet  sindt,  also  lautende:  Umb  abeschrift  der 
lehntaffel  unde  aus-  unde  einzuschreyben.  Umb  die  graffschaft,  muntzie, 
gleite  und  zolle  in  der  stadt,  umb  abetragk  und  straffe  der  pfenner. 

Umb  beschwerunge,  uff  unser  lehngutt  mit  geschosse  und  andern 
geleget  etc. 

Umb  das  vorsetzen  der  gutter  uff  ander  leute,  das  genant  ist  die 
getreue  handt  etc.  3, 

Umb  vorbrengunge  Privilegien  und  vorschreybunge  der  gutter,  die 
die  beyde  spitall  ^  in  der  Stadt,  und  die  lehne,  die  dem  rathe  zustehen, 
in  gebrauchunge  haben  etc. 

Umb  gutter,  die  uns  und  unserm  stifte  vorschlagen  und  vorlediget 
sindt,  und  die  ausleuffte  derselbigen  und  sonderlich  auch  umb  die  pfan- 
nen,  die  in  vorzeiten  dem  Uiebichenstein'^^  gewesen  sindt. 

Umb  die  vierherren  uff  dem  rathause. 

II  Umb  freyheit  schultessen,  greffen,  voigts  und  fronboten,  auch  B1.236* 
das  geweigert  wirdet,  denselbigen  lantleufftige^  muntze  zu  geben  etc. 

*  die  JOngere  magd.  HandBohrlft  hat  „der  Ghdtcken",  die  halL  „der  fniticken*'.    ^  brnttleffUge. 

1  Der  Inhaber  and  Verwalter  der  stftdtiBchen  Weinstabe  ist  gemeint. 

^  Das  Gfre&ngnis  des  ehemaligen  Stadthanptmanns  Henning  Strobaxt,  welcher 
1437  auf  ewige  Zeiten  in  städtische  Dienste  genommen  worden  war,  später  aber  mit 
seinem  Sohne  Hermann  ge£Euigen  gesetzt  wurde,  Dr.  I.  136. 

»  Vgl  weiter  unten  Bl.  251  ^  265  ^  266*»  und  die  Erklärung  des  Ausdrucks  in 
dem  Vertrage  von  Chemnitz  bei  Dreyhaupt  I.  178.  Dr.  I.  (Hondorff)  104,  106. 
Dasu  Zöpfl,  Deutsche  Bdchs-und  Rechtsgeschichte  827. 

^  Nach  Dreyhaupt  H.  S.  246,  247  kann  nur  von  dem  Hospitale  vor  dem 
Geistthore  (S.  Antonii  oder  zum  Ueili^n  Geist)  und  dem  Hospitale  S.  Cyriaci 
(1341  vom  Rath  errichtet)  die  Rede  sem.  Später  wurden  beide  in  das  noch  be- 
stehende Hospital  S.  Cyriaci  yerschmolzen.    V^  oben  8.  197. 

^  Die  Lesart  der  Handschriften  ist  sinnlos.  Der  Ver&sser  kann  nur  die  Pfan- 
nen bezeichnen  woUen,  welche  ehemals  zum  Amt  Giebichensteln  gehörten,  und 
welche  yon  Hondorff  (Dr.  1.)  S.  53ffl  au4;ezählt  werdeu. 


334  Marcos  Spittendorff. 

Umb  Wölköhre,  die  uns  und  nnseim  lehDgatte  and  gericbte  zu  nahe 
sein  mögen  etc. 

Umb  znlassnnge  und  bestetigunge  des  raths  unde  anmassen  straffe, 
uns  zustehende  etc. 

Umb  schencken  wein  und  frembde  hier  etc. 

Umb  eynyngen  und  verbindtnusse  etc. 

Umb  Yorkurtzunge  an  unsem  zollen ,  gleiten  und  gerichten  hassen 
der  Stadt  etc. 

Beheltlicb  ob  wir  mehr  gebrechen  betten,  das  wir  uns  der  nicht 
Yorzegen  wollen  haben.         

Uffn  freytagk  Bonifacii  (5.  Juni)  sindt  die  pfenner  Yorbott  za  des 
bommeisters  hauss  Claus  Oelmans.  Da  sindt  die  gebrechen  gelesen, 
die  mein  herr  Yon  Magdeburg  wider  die  Yon  Halle  hat,  und  under  den 
gebrechen  ist  einer,  der  belangt  die  pfenner  und  lautet  also:  umb 
abetragk  und  straffe  der  pfenner  etc.  Den  gebrech  haben  die  pfenner 
faste  zu  hertzen  unde  in  tieffe  betracbtunge  genommen  unde  haben  die 
bornmeister  gefraget:  „so  der  rath  faste  handel  in  den  gebrechen  hat  Yor- 
genommen,  die  zu  Yorantworten,  wolten  wir  gerne  wissen,  ob  der  rath 
uns  pfenner  in  dem  stucke  auch  gedechte  zu  Yorantworten."  Daraoff 
haben  die  bornmeister  so  gesaget,  sie  wissen  uns  wenigk  darauff  za 
berichten,  sondern  des  Stucks  wirdt  nimmer  gedacht.  So  ist  Yor  das 
beste  genommen,  und  haben  ihrer  8  under  den  pfennem  gekohren,  die 
sindt  uflu  sonabendt  (6.  Juni)  Yor  den  rath  und  Yor  die  geschickten 
alle  gegangen  unde  haben  dis  werb  Yon  der  pfenner  wegen  angebracht, 
als  hiemach  Yolget  etc. 
Bl.236^  II  „Herr  rathsmeister  und  ersamen,  lieben  freunde  und  herren.  So 
uns  uff  gestern  die  gebrechen,  die  unser  gnediger  herr  Yon  Magdeburg 
zu  der  Stadt  hat,  die  dem  rathe  geantwort  sindt  und  uns  auch  ge- 
lesen, so  ist  unter  den  gebrechen  einer,  der  betritt  die  pfenner  (!).  Hier- 
umbe  ersamen,  lieben  herren,  bitten  wir  euch,  so  wir  euer  burger  sindt, 
dasir  uns  zuYorstehen  geben  wollet,  ob  ir  uns  in  dem  stucke  auch  zu 
gleiche  und  rechte  Yortedingen  wolt.  Auch  lieben  herren,  so  ir  itzand 
unsere  herren  seit,  hoffen  wir,  ir  seit  des  Yorpflicht  nach  laut  der  wil- 
köhre,  und  auch  ist  ein  itzlicher  burger  dem  andern  Yorpflichtet,  bey- 
zustehen  zu  rechte  und  zu  allen  gleichen  dingen  nach  laute  des  buiger- 
rechts.  Darumb  ersamen,  lieben  herren,  bitten  wir  euch,  ir  wolt  uns 
zu  gleiche  und  rechte  handthaben  und  auch  Yortedigen.  Und  so  der 
gebreche  mit  andern  offenbar  gescbriben  und  ausgetrucket  ist,  ob  der 
uff  dem  tage  zu  Leiptzigk  auch  Yorgenommen  wurde,  und  so  die  pfen- 
ner darbey  stehen  wurden,  die  ihr  mit  euch  zu  dem  tage  nemen  werdet, 
und  das  so  wurden  hören  und  auch  so  mit  in  den  guttlichen  handel 
gehen  wurden,  und  ob  dan  die  guttlichkeit  mit  dem  stucke  nicht 
möchte  gefunden  werden,  ob  ir  uns  alsdann  auch  zustatten  und  Yor- 
gunnen  wolt,  das  der^  gebrech,  so  es  die  pfenner  alleine  belanget,  im 
""echten  auch  mochte  entscheyden  werden  etc. 

•  da. 


1478  Juni  835 

Hierauff  name  der  rath  und  die  geschickten  auss  Innungen  und 
gemeinheit  ein  gesprecfae,  und  alle  pfenner,  die  im  ratbe  sitzen,  und 
auch  die  geschicket  sindt,  in  ufif  diese  dingk  helfen  zu  rathen,  musten 
alle  abetretten,  und  gaben  uns  pfennem  diese  antwort  etc.  ,,Herr  born- 
meister  und  lieben  freunde!  Das  stucke,  das  euch  belanget,  sali  zu 
Leiptzigk  nicht  gehandelt  werden;  sondern  wir  wollen  so  viel  be- 
sehaffen  durch  den  ||  bischoff  von  Meyssen  und  meines  herrn  gewaltigen,  B1.287* 
das  der  gebrechen  vorschoben  werde  biss  uff  diesen  ort  landes'^  Dar- 
auf namen  die  pfenner  auch  ein  gespreche  und  antwortten  also  etc: 
„herr  rathsmeister  undersamen,  lieben  freunde  und  herren!  So  wir  vor- 
stehen, der  pfenner  gebrech  sol  zu  Leiptzigk  nicht  gehandelt  werden, 
sondern  vorschoben  biss  uff  diesen  ort,  das  haben  wir  zu  sinne  genom- 
men. Aber  wir  bitten  darumb  nicht,  die  pfenner  haben  uns  des  auch 
nicht  befohlen,  auch  bewilligen  sie  des  nicht,  sondern  so  unser  herre 
von  Magdeburg  selber  gewilliget  hat  und  auch  die  von  Halle,  welche 
stucke  der  gebrechen  in  freundtschafk  nicht  mögen  beygeleget  werden, 
das  die  in  rechten  entscheiden  werden,  und  ob  derselbige  gebrechen 
zu  Leiptzigk  oder  uff  diesem  orte  vorgenommen  wurde,  und  die  freundt- 
Schaft  nicht  möchte  gefunden  werden,  wolten  wir  doch  gerne  wissen, 
lieben  herren,  ob  ir  uns  zu  rechtlichem  austrage  woldet  kommen  lassen 
ond  uns  zu  gleiche  und  rechte  hülfe  und  beystandt  thun  woltet,  das 
wir  des  ein  gewisses  von  euch  möchten  haben,  so  wir  anders  nicht 
wissen,  ihr  habet  gar  ein  herlich  privUegium  von  bischoff  Otten,  also 
lautende:  „wurde  ein  herr  von  Magdeburg  zu  thun  haben  mit  den  von 
Halle  insampt  oder  Sonderheit,  so  soll  er  das  mit  rechte  fordern  und 
soll  auch  einen  itzlichen  zu  rechte  kommen  lassen"  i.  Lieben  herrn, 
solch  Privilegium  hoffen  wir,  ir  werdet  das  bey  macht  halten  und  das 
mit  uns  nicht  brechen  lassen  und  werdet  uns  auch  zu  rechte  vortedigen; 
angesehen  das  ir  gesprochen  habt,  ihr  habet  noch  nicht  vorgeben,  so 
hoffen  wir,  ir  werdet  auch  noch  nichts  vorgeben,  das  der  Stadt  freyheit 
und  Privilegien  zu  nahe  sein  magk  und  uns  armen  leuten  zu  grossem, 
unvorwindlichem*  schaden  kommen  möchte  etc." 

II  Darauff  sprach  der  rath  noch  eins  und  gaben  uns  diese  antwort  B1.2B7*' 
als  vor,  der  gebrecb  solte  zu  Leiptzigk  nicht  gehandelt  werden,  sondern 
vorschoben  uff  diesen  ort,  so  wolten  sie  gerne  allen  vleis  ankehren» 
und  was  inen  denn  zu  thun  stunde,  das  in  nicht  zu  nahe  were,  das 
wolten  sie  gerne  thun.  Wir  baten,  das  wir  das  den  pfennem  wider 
sagen  möchten.    Das  beschach  uff  den  nachmittagk. 

Ein  jederman  hatte  verwundern  in  dieser  antwort ,  und  dar  was 
do  woU  offenbar  zu  mercken,  das  etzliche  obersten  auss  Innungen  und 
gemeinheit  die  pfenner  mochten  geopfert  haben.  Nun  gott  sey  gelobet, 
hie  werden  leute  erkant  etc.! 

*  vnvorwiroklicben. 


1  Vgl  die  Verechreibung  des  Erzbischofe  Otto  vom  6.  Jau.  1335,   Dr.  II.  283/4. 


d36  Marcus  Spittendorff. 

Wir  gaben  den  bommeistern  auch  ein  wort  off  die  gebrechen,  das 
sie  den  rath  sollen  bitten  und  in  sagen,  das  sie  innungen  und  gemein- 
heit  und  den  pfennem  zugesaget  haben,  sie  wolten  die  Stadt  behalten 
bey  alten  herkonunen,  fireyheiten,  gewonheiten  und  Privilegien  und  da 
keine  vorserunge  dran  thun  noch  zustatten  ane  rechtes  erkentnusse« 
Das  wort  gaben  wir  ihn,  das  sie  das  auch  so  halten.    Deo  laus! 

Der  rathsmeister  Annyss  Botte  vorbott  uns  auch  von  des  raths 
wegen  uffh  sonabent  obgeschrieben  (6.  Juni),  das  wir  zu  den  ehrlichen 
stedten  nicht  gehen  solten  und  mit  ihn  von  den  dingen  reden,  uff  das 
der  unglimpf  nicht  grosser  wurde,  sondern  wir  soltens  lassen  be- 
rügen  etc. 

Ufin  montagk  post  Bonifacii  (8.  Juni)  waren  die  geschickten  alle 
uff  dem  rathause,  und  da  wolten  etzliche  aus  innungen  und  gemeinbeit, 
das  man  uff  die  bürg  schicken  solde  zu  dem  bischoffe  von  Meyssen 
und  in  bitten,  das  der  pfenner  gebrechen  berugen  solte  biss  nach  dem 
tage  zu  Leipzigk,  und  wen  mein  herr  von  Magdeburg  darnach  wider 
uff  diesen  ort  keme,  so  wolde  sich  der  rath  guttlich  mit  seinen  gnaden 
vortragen. 

Ach  lieber  gott,  sich  an,  wie  gar  jemmerlich  werden  wir  armen 
B1.288''  pfenner  wieder  gott,  ehre,  gleich  und  recht  ubeiigeben,  und  das  ||  man 
uns  zu  keiner  uffrichtigen,  voikommenen  antwort  nicht  wil  lassen  kom- 
men;   das  muste  jhe  gott  erbarmen,  wen  wir  pfenner  sindt  von  den 
rethen,  die  dieses  dinges  zu  thune  haben,  gantz  übergeben. 

Annyss  Bote  und  Ludicke  P&nschmidt  ry then  uff  die  bürg.  Annyss 
Bote  hettes  wol  gerne  gutt  gesehen,  er  konte  alleine  nicht  darzu  thun 
die  pfenner  musten  abetretten,  wenn  maus  haben  wolte,  so  machtens 
die  andern,  wie  sie  wolten,  da  konte  Annyss  Bote  alleine  nicht  dar- 
wider.  Sondern  der  allmechtig^  gott  gäbe,  das  sie  an  dem  bischoffe 
von  Meyssen  uff  ihr  anbringen  nichts  erlangeten.  Und  do  Annyss 
Botte  und  Ludicke  Pfanschmiedt  von  der  bürg  kamen  und  wolten  diss 
gewerb  berichten,  was  in  der  bischoff  von  Meyssen  vor  antwort  bette 
geben,  do  wurden  die  geschickten  alle  uffs  rathauss  geheischt  anss 
innungen  und  gemeinbeit  und  auch  die  pfenner.  Aber  da  sie  nun  alle 
uffs  rathaus  kamen ;  da  musten  die  pfenner  alle  abetretten,  die  im 
rathe  sassen,  und  auch  die  geschickten,  und  so  gingen  die  vom  rat- 
hause.   Deo  laus! 

Uffii  dinstagk  (9.  Juni)  frue  lautte  man  die  rathsglocke,  und  die 
geschickten  wurden  des  abents  alle  verbott,  ein  itzlicher  bey  einer 
marck,  und  die  pfenner,  die  geschicket  waren,  auch  so  vorbott  uff  den 
morgen.  Do  sie  alle  uffs  rathaus  kamen,  wardt  den  pfennem  gesaget, 
die  im  rathe  sassen  und  auch  geschickt  waren,  das  sie  wol  möchten 
heim  gehen.  Unde  das  bescbach.  Und  so  ryten  die  andern,  ich 
ibrchte,  sie  riethen  der  pfenner  noch  der  Stadt  bestes  nicht  etc. 

Uff  den  nachmittagk  rithen   und   fuhren  sie  wider  uff  die  burg: 

^H  Botte  muste  mit  in,  Hans  Heddrich,  Jacob  Schaffskopff,  Schle- 

rosius  II  Tzelsse ,   und  brachten  aber  an  und  baten  den  bischoff 


1478  JunL  887 

yon  Meyssen,  das  der  pfenner  gebrech  uff  dem  tage  zu  Leiptzigk 
möchte  vorschoben  werden  etc.  Sondern  sie  mochten  darane  aber 
nicht  erlangen.    Deo  laus! 

Die  von  Magdeburg,  Heine  Alman^,  Fricke  Walbecke,  Manricius 
Lamb^  und  Jacob  Bode,  die  von  Braunschweigk,  2  aus  dem  rathe, 
von*  Halberstadt  der  burgemeister,  Herman  Jarmarckt,  die  kamen 
gleich  geritten,  dieweil  diese  uff  der  bürg  waren.  Da  sie  von  der 
bürg  kamen,  do  besandten  sie  den  bommeister  Claus  Olman,  Matz 
Pegawen  und  Hans  Seher,  die  musten  do  mit  ihn  zu  den  stedten  gehen, 
do  sie  die  empfingen.  Do  were  wol  noth  und  gutt  gewesen,  das  sie 
die  stedte  von  stundt  nffs  rathauss  gebeten  betten  und  sie  berichtet 
nnd  mit  ihnen  gerathen  uff  die  stucke,  die  diese  arme  Stadt  belangeten. 
Es  beschach  aber  nicht.  Sondern  bette  Hedrich  und  seine  geselschaft 
wolgeüallen  darinne  gehabt,  es  were  wol  geschehen.  So  wurden  die 
von  Magdeburg  faste  zu  reden  mit  in  sein  komen  und  gefraget,  worauff 
der  handel  uff  dem  tage  zu  Leiptzigk  stehen  wurde,  mochte  Hedrich 
gesagt  haben:  „lieben  herren,  es  magk  kommen,  das  ir  bitte  vor  uns 
thun  möget,  wil  das  nicht  helfen,  so  magk  es  hingehen  etc.'' 

Hier  mercke  die  rede,  wie  des  meinunge  gewest  ist.  Nun  die 
stedte  wurden  gebeten,  das  sie  uff  morgene  mittwoche  (10.  Juni),  wenn 
der  seger  7  schlüge,  bey  ihnen  uff  dem  rathause  weiten  sein  und  dar- 
nach zu  11  mit  ihn  uffsitzen  und  zu  Leiptzigk  reiten  etc.  Damach 
wardt  den  stetten  mder  gesaget,  das  sie  zu  achten  nffs  rathaus  wolden 
kommen.    Mercke  diese  dingk,  wie  man  winckele  sucht! 

Nun  die  stedte  gingen  uff  den  morgen  ufis   rathauss.    Als   sie 
hinauff  kamen ,  was  herr  Appell  von  Tettaw  und  der  heuptman  Hein- 
rich von  Ammendorff,  meines  herren  rethe  von  Magdeburg,  ||  kommen  Bl.289' 
reytene  von  der  bürg  und  gingen  auch  uflb  rathaus.    Was  ir  gewerb 
was,  weis  ich  nicht  etc. 

Diss  was  ir  gewerb  gewest:  sie  hatten  den  rath  gebeten  von 
meines  herm  wegen,  wie  das  der  marggraffe  neulich  in  die  Stadt 
wurde  kommen  ^  das  der  rath  in  alsdan  mit  seinem  volcke  herbergen 
weiten.  Daranff  hatte  der  rath  gesprochen,  und  etzliche  weiten  das  an 
diis  volck  bringen,  so  meinten  etzliche,  es  were  nicht  noth,  herberge 
stunde  im  nicht  zu  vorsagen;  man  wüste  wol,  wie  es  in  vor  zeiten 
geschehen  were,  daraus  dem  rathe  und  der  stadt  nicht  viel  nutze  oder 
froQunen  konunen  were;  sondern  ob  man  eine  nacht  wachen  muste, 
dammb  keme  es  nicht  zu  etc.  So  hatte  der  rath  inen  das  zugesaget 
etc.    Deo  laus! 

•  „von"  fehlt. 


1  Von  Heinrich  Alman  (Alemann)  scheint  nicht  viel  bekannt  zu  sein.  In 
der  Schöppenchromk  glauben  wir  ihm  nur  einmal  im  J.  1477  begegnet  zu  sein 
(S.  416);  über  die  Familie  vgl.  Jan  icke,  Schöppenchronik  S.  221.  Anm. 

3  Em  Mor.  Lamb  kommt  als  Schöppe  in  Magdeburg  1451  und  1464  vor; 
Schöppenchronik  403,  409.  üeber  die  Familie  Rode  vgl.  v.  Mülverstedt,  Ge- 
schichtsblätter Vn.  256  flf. 

Q«0oliiohtsq.  d.  Pr.  Sachaen  XL  22 


388  Marcos  Spittendorff. 

Do  die  stette  uff  dem  rathanse  weren,  do  hatte  in  der  rath  die  ge- 
brechen alle  lassen  lesen,  und  hatten  darbey  gesaget,  Hedriefa  und  seine 
geselschaft,  dar  were  noch  nichts  vorgeben,  und  andere  rede  mehr. 
Des  waren  die  stedte  gantz  froh  und  freueten  sich  des  sehre.  Deolaus! 

Zwischen  11  und  12  zogen  sie  gen  Leiptzigk  und  die  zwene  doc- 
tores  von  Erffurtt  und  die  ehrlichen  stedte.  Grott  der  allmechtige  helfe 
der  warheit  und  gerechtigkeit,  das  alle  dingk  uff  ein  gutt  ende  müssen 
kommen  etc. 

Wisse,  die  woche  Bonifacii  (31.  Mai  — 6.  Juni)  galt  das  schock 
holtz  6  neue  d.,  auch  6  V2  nnd  7.  Die  sole  wardt  vorschlagen  uff  9  d. 
oder  einen  mittellgroschen ,  der  giengen  24  uff  1  r.  fl. ,  do  waren  die 
vorschleger  wenigk  in  den  gassen. 

Nun  die  woche  nechst  darnach,  und  was  die  woche  vor  Viti 
(7.  - 13.  Juni),  stund  das  holtz  in  demselbigen  kauffe  und  noch  herter,  und 
es  kam  auch  wenigk;  sondern  uffh  freytagkund  sonnabendt(12.  u.  13. Juni) 
kamen  die  wagen  mehr  mit  dem  holtze,  dennzuvom  in  der  wochen,  und  was 
aber  gleichwol  kein  neher  kauff,  denn  zuvome,  und  gleichwoU  wardt 
Bl.239^  die  sole  vor-  |j  schlagen  uff  10  d.  Darbey  ist  gantz  zu  mercken,  man 
wil  die  armen  pfenner  vorderben,  sie  sollen  zu  nichtes  konunen  und 
auch  gar  eine  kleine  und  geringe  narunge  an  dem  pfanwercke  haben. 
Daraus  mercke  ich,  es  findet  sich  noch  immerdar  nach  den  werten, 
die  Hans  Seile  der  rathsmeister  uff  eine  zeit  gesaget  ha  %  also  lautende : 
^sie  wollen  die  pfenner  in  gleich  machen,  in  feyle  denn  leib  oder  guth/^ 
Der  liebe  gott  bebutte  die  armen  frommen  leute,  das  seine  wort  ye 
nicht  einen  vortgangk  haben,  sondern,  allmechtiger  gott,  wende  die 
meinunge  seines  bertzen! 

Uffn  donnerstagk  vor  Bonifacii  (4.  Juni)  wardt  der  handel  zu 
Leiptzigk  vorgenommen,  und  die  fursten  von  Sachsen  hatten  6  doctores 
bey  in  sitzen.  Mein  herre  von  Magdeburg  hatte  den  thumdechant  von 
Bambergk^,  der  war  gar  ein  grosser  Sprecher.  Sie  hatten  den  von 
Halle  auch  gar  hart  angesatzt.  Der  stadtschreyber  Michell  Marschalck 
hielte  ihre  wort,  er  kunte  geschmückte  wort  machen,  aber  der  grundt 
was  nicht  dar;  und  betten  die  von  Halle  die  beide  doctores  und  die 
ehrlichen  stedte  nicht  bey  in  gehabt,  das  sie  ihn  betten  helfen  ratben, 
und  das  sie  durch  die  stedte  wurden  verbeten  gegen  die  fursten,  das 
die  zeit  etwas  erstrackt  wardt,  sie  were  ein  urtel  übergangen,  das  dieser 
armen  Stadt  viel  zu  schwer  were  gewest.  Und  so  kamen  sie  uff  den 
sonntagk  (7.  Juni)  heim  und  hatten  drey  tage  gededinget,  und  was 
wenigk  nutze.  Die  doctores  sprachen  auch,  da  were  zu  viel  vorsehen 
in  den  schrillten ,  die  die  von  Halle  an  die  fursten  geschrieben  hatten. 

Die  von  Halle,  die  auss  dem  rathe  dar  waren,  musten  den  fursten 
beyde  ein  handtgelöbnuss  thun,  einen  voUmachtbrieff  inen  in  vier 
Wochen  zu  schicken,  das  die  gebrechen  in  freundtschaft  oder  in  rechte 

*  haben. 

Hertnid  von  Stein  1461—1478. 


1478  Juni.  389 

80  beygeleget  solten  werden.    Die  capittel- 1|  herren  hatten  ihren  voll- Bl.  204' 
machtbrieff  von  stundt  überantwortet.    Da  wardt  gar  ein  harter  recess 
nber  gemachet,  es  war  den  von  Halle  gar  schwer  anzunemen,  sie  kon- 
tens  mit  gleiche  nicht  wol  abeschlagen,   sie  hatten  zu  tieff  gewaten 
und  konten  nicht  wol  znmcke  kommen. 

Die  forsten  beyde  kamen  nff  den  obgeschrieben  sontagk  (7.  Jnni) 
nnd  mein  herr  von  Magdeburg  gen  Gybichenstein,  and  etzliche  lagen 
in  der  Stadt,  denn  die  forsten  zogen  gen  Eyssleben  uff  einen  tagk  uffn 
montagk  (8.  Juni).  Uff  denselbigen  sontagk  gingk  der  rath  und  die 
geschickten  nffs  rathauss  und  mochten  berichtunge  thun.  Damach  be- 
schickten sie  die  doctores,  und  auch  die  stedte  gingen  auch  uffs  rat- 
haus  und  mochten  vaste  rathen  ui^d  doch  bewogen  haben,  konde  man 
die  dingk  in  freundtschaft  beylegen,  das  were  nicht  böse,  also  das 
man  darüber  eine  vorwarunge  kriegen  möchte  von  meinem  herrn  und 
seinem  capittel,  das  solches  vorbass  nicht  noth  bette,  und  das  sie  leute 
dabey  betten,  die  solches  auch  verstunden.  Sie  hatten  auch  gesagt, 
wurden  sie  nicht  zu  eintracht  greiffen  underlangk,  so  wurde  diese  arme 
Stadt  und  die  burger  in  grosse  fehrligkeit  kommen. 

Der  rath  schickten  den  abendt'noch  uff  die  bürg  Hedriche  und 
Schlegell  zu  meinem  herren  von  Meyssen,  dann  die  beyde  waren  dar 
wol  gehört.  Die  mochten  anbringen  und  bitten,  das  dem  rathe  die 
dingk  ungefehrlich  sein  möchten,  so  sie  das  den  tagk  nicht  möchten 
an  das  volck  bringen,  das  möchte  so  berugen.  Nun  uffh  montagk 
(8.  Juni)  frue,  do  der  seger  4  schlüge,  lutte  man  uffs  rathaus;  der 
rath  und  die  geschickten  gingen  uff  und  auch  die  doctores.  Damach 
zogen  sie  uff  die  bürg:  Jacob  Weyssack,  Schlegell,  Hedrich,  Laub, 
Schaffskopff,  Claus  Olman,  ||  Matz  Pegaw,  und  die  mochten  do  noch  B].240^ 
erbeten  haben  14  tage,  also  sie  hofften,  unser  gnediger  herr  wurde 
sich  ye  halten  also,  das  die  dingk  im  hertesten  nicht  dörften  vorge- 
nommen werden,  so  das  man  einen  ireundtlichen  handel  haben  solte, 
ob  man  sich  in  freundtschaft  vortragen  könte;  mochte  aber  das  in 
freundtschaft  nicht  geschehen,  das  man  denn  in  sechs  wochen  schrift 
einlegen  solte,  und  das  dann  im  rechten  gescheiden  solte  werden.  Das 
ist  nun  so  verwilliget. 

Do  sie  nun  von  der  bürg  kamen,  fuhren  sie  vor  Holtzwirts  hauss  i, 
dar  lagen  die  stedte  und  waren  bey  einander.  Den  hatten  sie  gesaget, 
was  sie  uff  der  bürg  erlanget  hatten.  Darauff  hatten  die  stedte  sie 
ennanet,  das  sie  wolden  ansehen,  was  in  vor  ansetze  itzundt  geschehen, 
das  sie  das  gar  in  gutte  betrachtunge  und  noch  zu  hertzen  nemen 
wolden  und  zu  eintracht  greyffen,  auffdas  die  arme  Stadt  und  bürgere 
nicht  so  jemmerlich  von  ihren  freyheiten  kommen  möchten,  so  die  alten 
grosse  muhe  und  arbeit  gehabt  betten,  das  sie  die  Stadt  zu  solcher 
ehre  und  wyrdigkeit  gebracht  betten,  das  sie  daran  gedechten,  das  sie 


^  Jedenfalls  ist  der  oben  S.  99  und  161   erwähnte  Blasius  Holzwirth  ge- 
meint, welcher  zu  den  reichsten  Pfönneni  gehörte. 

22* 


a40  Marcos  Spittaidorffl 

80  jemmerlich  durch   die  Uneinigkeit  nicht  vorgeben  oder  vorsdien 
wurde,  und  andere  wort  mehr  etc. 

Darauff  hatten  Weyssack  und  seine  kumpen  alle  gesagt  y  es  were 
war,  sie  solden  erfinden,  sie  wolden  sich  anders  schicken  in  körtze. 
Die  doctores  und  auch  die  stedte  sageten  auch  also  zu  in:  ,,lieben 
herren,  ob  ir  unser  wider  bedorfen  wurdet,  so  wisset,  ir  bedörft  nach 
uns  nicht  schicken,  wir  wollen  nicht  wider  zu  euch  kommen,  es  sey 
denn,  das  ir  underlangk  eins  werdet.  Dar  wisset  euch  nach  zu 
richten". 

Ufifn  dinstagk  post  Viti  (16.  Juni)  waren  die  von  innungen  und 

: Gemeinheit  bey  einander  in  ihrer  meister  hause;  die  gingen  alle  nfis 

B1.24P  I  rathauss,  dann  sie  wurden  vom  rathe  geheischt,  man  lass  in  den  re- 

cess  uff  dem  rathause ^  und  wurden  berichtet  uff  dem- rathause.    Das 

werte  wol  bey  drey  stunden. 

Die  ptenner  waren  zu  des  bommeisters  hause,  da  harreten  sie 
lange  und  meinten,  msai  wurde  sie  auch  besenden.  Es  geschach  nicht. 
Wir  schickten  die  drey  bommeister  uffs  rathauss  unde  Uessen  fragen» 
ob  sie  uns  pfenner*  auch  haben  wolten.  Do  mochte  ihre  berichtunge 
langk  werden,  ehe  die  bommeister  diss  anbrachten.  Do  die  berich- 
tunge aber  nun  geschehen  was,  do  Hessen  sie  das  volck  aUe  wegk 
gehen,  und  da  was  ir  hertze  gantz  inne  zu  mercken,  sie  wolden  uns 
bey  dem  volcke  nicht  haben,  sie  forchten  sich,  wir  möchten  das  volck 
anruffen  etc. 

Do  brachten  die  bommeister  unser  gewerb  an  und  kamen  wieder 
zu  uns,  wir  selten  uffs  rathaus  kommen.  Wir  bewogens  faste  hin  und 
her;  doch  gingen  wir  uffs  rathauss.  Wir  wurden  von  stunden  ge- 
heischet, so  wolte  man  uns  den  recess  lesen  und  auch  berichtunge 
thun.  Darauff  antwortten  wir  pfenner  also:  „lieben  herren,  wir  mei- 
neten ,  ir  wirdet  uns  auch  heischen ,  das  wir  allesampt  das  betten 
hören  lesen".  So  aber  die  unsera  sahen,  das  das  volck  alle  vom  rat- 
hause  gingk,  do  gingen  sie  auch  faste  weck.  Darauff  sagte  der  ratb, 
es  were  wol  gutt;  das  es  so  beschehen  were  etc.  Sie  meintens  aber 
nicht,  darumb  sagten  sie  unrecht;  betten  sie  das  haben  wollen,  es 
were  wol  geschehen  etc.  Da  sprachen  sie,  das  wir  uff  nachmittagk 
wider  uffs  rathaus  kommen  selten.  So  worden  wir  pfenner  wider  vor 
bott,  wenn  der  seger  2  schlüge  zu  des  bommeisters  hause  zu  sein  etc. 

Umb  des  segers  3  waren  die  pfenner  zu  des  bommeisters  hause 
und  gingen  uffs  rathauss.  Da  wardt  ihnen  von  dem  stadtschreyber 
B1.241^  erzalt,  wie  sichs  zu  Leiptzigk  ||  uff  dem  tage  begeben  hatte,  und  auch 
der  recess,  vrie  es  voranlast  was,  wart  uns  gelesen.  Und  darauff  sagte 
er  vorbass,  wie  das  der  rath  einen  guttlichen  handelt  mit  wissen  mit 
unserm  gnedigen  herm  voraemen  wolte  umb  alle  gebrechen  also,  das 
die  nicht  von  einander  solten  gesondert  werden.  Und  darauff  baten 
sie,  das  wir  pfenner  darumb  wolten  sprechen  und  in  unser  antwort 
*>ey  den  bommeistem  wider  sagen  etc. 

*  pfonnem.      *>  „handol**  fehlt  In  der  Handachrlft. 


1478  Juni.  341 

Daranff  antwortte  ich  Marcos  Spittendorff  von  meinen  wegen  also, 
es  hies  mich  niemandt  etc.:  „herr  rathsmeister  und  lieben  herrn,  diese 
dingk  weren  im  ersten,  ehe  mein  herr  von  Magdeburg  ins  landt  kam, 
wol  verwart,  das  wir  dieser  dinge  nun  so  nicht  bedorft  betten.  Nnn 
gebe  gott  den  alden  das  lohn,  die  solches  bewart  haben  etc/'  An 
den  reden  möchte  ich  nicht  viel  danck  vordienen  von  denen,  die  diese 
dingk  vorfhrt  hatten  etc. 

Diese  antwort  gaben  die  pfenner  den  bommeistem  etc.:  „herr 
bommeister,  nach  deme  so  der  rath  einen  frenndtlichen  handel  mit 
wissen  nmb  alle  gebrechen,  die  ingesambt,  mit  nnserm  gnedigen  herm 
verhandeln  wollen,  des  vergönnen  wir  ihn,  doch  das  sie  endtliche 
leote  ond  nemlich  die  doctores  ond  die  stedte  darzo  nemen  omb  den 
willen,  so  mein  herre  von  Magdeborg  faste  merckliche  leote  bey  im 
hat,  die  erfahren  sindt,  daromb  ist  ans  aoch  noth,  das  der  rath  aoch 
leote  bey  in  haben,  die  was  wissen  ond  erfahren  haben  etc.^' 

Aach  hatte  mein  herr  von  Magdeborg  dorch  den  bischoff  von 
Meyssen  lassen  bitten  die  von  Halle,  das  sie  die  doctores  bey  in  be- 
hüten zo  dem  handel  etc.,  off  das  sie  itzUchem  teyle  mochten  einsagen. 
Wir  baten  aoch,  das  die  bornmeister  den  rath  bitten  wolden,  das  sie 
den  3  bornmeistern  vergönnen  weiten,  das  sie  zo  kirchen  onde  Strassen 
gehen  möchten,  so  ||  wir  vernommen  betten,  das  die  doctores  ond  aoch  BI.  242' 
die  stedte  gar  sehre  daromb  gebeten  haben,  off  das  man  anderswo 
doch  nicht  sagen  dörfte,  das  die  von  Halle  oneins  weren  etc. 

Hier  hat  der  rath  von  innongen  ond  gemeinheit 
den  gattlichen  handel  angehaben;  sondern  offs  recht 

wollen  sie  gar  ongerne. 

Uff  die  mittwoche  post  Viti  (17.  Joni)  nach  mittage  worden  die 
geschickten  üSq  rathaos  gebeten,  ond  inen  wardt  gesaget,  das  mein 
herr  von  Meyssen  off  morgen  donnerstagk  den  gottlichen  handel  vor- 
nemen  wolde.  Sie  koren  zo  dem  handel  den  rathsmeister  Jacob 
Weissack,  den  hatte  der  bischoff  von  Meyssen  nicht  ongerne.  Ach, 
lieber  gott,  ich  forchte,  man  magk  so  sagen:  wenn  der  wolff  zo  einem 
hirten  wirdt  gekoren,  so  sindt  die  schaffe  gar  verloren  K 

Den  rathsmeister  Dionisios  Boten,  den  wolte  man  dazo  nicht  haben, 
sie  wolden  aoch  ongerne,  das  iemandt  von  ihren  dingen  solte  wissen, 
80  machtens  dieselbigen,  die  diss  spiel  angehoben  han,  wie  sie  selber 
weiten.  Ich  vername,  es  gingk  in,  wie  sie  selber  weiten:  sie 
hatten  von  gote  keinen  widerstandt,  als  ich  mich  verdoncken  Hess,  so 
hatten  sie  des  aoch  nicht  vom  volcke,  wiewol  das  es  etzlichen  leoten 
sehre  wider  was  ond  that  ihnen  gar  weh  ond  gingk  ihnen  aoch  faste 

1  Freidank^s  Bescheidenheit  herausg.  von  Sandvoss  S.  103: 

Sw&  der  wolf  ze  hirte  wirt, 
dk  mite  sint  diu  sch^  verirt. 
Wenn  die  Schaf  den  Wolf  zum  Schutsdierm  erwehlen, 
So  mllssen  sie  ihre  Haut  in  acht  nehmen.      Wand  er  IV.  65. 


B42  Marcus  Spittendorff. 

ZU  hertzen,  das  man  offenberlich  sach  unde  marckte,  das  es  nicht 
recht  zugingk.    Noch  gleichwol  that  niemandt  darwider.    Deo  laus! 

Ufih  donnerstagk  (18.  Jnni)  zogen  sie  uff  die  bürg:  Jacob  Weissack» 
der  rathsmeister,  Hedrichs,  Schaff kopff,  Karle  von  Einhaosen,  Ladicke 
Pfanschmiedt,  Schlegell^  die  dieneten  alle  zu  diesen  dingen  and  bedach- 
ten die  ehre  und  freyheit  der  stadt,  als  gott  wol  weis.    Deo  laus! 

Claus  Olman,  der  bornmeister,  und  Hans  Seher  waren  auch  mit  uff 
der  bürg,  die  waren  pfenner.  Sie  waren  nicht  lange  uff  der  barg  und 
Bl.242^  kamen  wider,  nnd  die  hatten  ||  erlanget,  das  mein  herr  von  Magdeburg 
den  handel  zum  Neuenwercke  wolde  lassen  vomemen  etc. 

Uffn  freytagk  (19.  Juni)  umb  des  segers  12  gingk  der  rathsmeister 
und  der  bommeister  und  alle  die  geschickten  von  Innungen  und  ge- 
meinheit  und  auch  von  den  pfennern,  nämlich  der  viere:  was  Hans 
Zölner,  Hans  Wale,  Ldborius  von  Delitzsch,  Steffen  Voigt,  darzu  was 
Matz  Pegaw  und  Hans  Seber  gebeten  vom  rathe  mit  zu  dem  handel; 
aber  Matz  Pegaw  war  uff  den  tagk  nicht  darbey,  sondern  die  andern 
waren  alle  dar  etc. 

Der  freundtliche  handel*  mit  wissen  wardt  vorgenommen  durch  den 
bischoff  von  Meyssen,  und  die  von  meines  herm  wegen  da  waren,  umb 
die  erste  lehn,  da  wolde  mein  herre  gelt  umb  haben  und  hatte  ge- 
heischet 6  r.  fl.  von  einer  pfanne  im  Deutzschen  Borne,  und  von  den 
andern  pfannen  nach  wirderunge,  und  was  doch  under  andern  Worten 
und  gesprechen  uff  4  r.  fl.  kommen  von  einer  pfan  im  Deutzschen 
BornC;  ^e  wolde  mein  herr  in  freundtschaft  nemen  etc.  Der  rath  hilt 
ein  gespreche  mit  den  geschickten  auss  Innungen  und  gemeinheit,  und 
mochten  gar  willigk  zu  den  dingen  sein  und  mochten  das  alte  her- 
kommen  und  freyheit  so  nicht  erhalden  und  vertedigen  wollen,  als  die 
alden  vor  hundert  jähren  haben  gethan,  des  wir*»  genunghafüge 
brieffe,  Urkunden  und  auch  privilegia  haben  über  die  erste  lehn.  Wenn 
der  rath  und  die  regierer  dieser  dinge  hatten  nicht  viel  pfannen  oder 
gutt,  darumb  dorften  sie  nicht  gelt  ausgeben  und  thaten  das  der  armen 
Stadt  und  den  bürgern,  die  gutter  hatten,  zu  mercklichem,  unvorwindt. 
lichem  schaden  und  zu  vordris.    Gott  vergeh  es  in  etc. 

Nun  der  rath  hatte  under  andern  reden  meinem  herren  geboten 
BL243*  9  orte  r.  goldes  von  einer  pfan  im  Deutzschen  ||  Borne,  das  ist  so  viel, 
als  man  zu  lehnware  giebet  etc. 

Der  bischoff  von  Meyssen  meinte  vieleichte,  es  were  meinem  herrn 
nicht  anzunemen,  und  mochte  das  den  pfennern  und  etzlichen  so  zu  ernste 
sagen,  uff  das  sie  eine  forchte  darinne  solden  fassen;  aber  er  wüste 
wol,  das  die  obersten,  die  der  Stadt  freyheit  solten  vertedigen,  die 
warens  mit  im  eins,  sie  wolden  vorgeben.  Nun  der  rath  hilte  gespreche 
mit  den  geschickten  auss  Innungen  und  gemeinheit  und  Hessen  die 
nfenner  stehen  und  berichteten  sie  nicht,  wes  sie  eins  waren,  und  gin- 
n  vor  den  bischoff  von  Meissen,  und  die  pfenner  musten  mitte  gehen, 

4ch  der  bommeister  Claus  Olman  und  Hans  Seber.     Und  so  be- 

*  „handel"  fehlt  In  der  Huidflchrlft.      ^  m«n. 


1478  Juni.  343 

richtete  Hedrich  meinen  herm  von  Meyssen,  was  sie  daraa£f  gesprochen 
hatten,  und  sprach,  sie  weren  des  alle  ein,  und  was  nicht  also,  denn  sie 
hatten  den  pfennem  nicht  gesaget,  wes  sie  gesprochen  hatten,  und 
daromb  gingen  diese  dinge  gar  seltzam  unde  wunderlich  zu,  das  die 
pfenner  niemandt  vordencken  kan  oder  sprechen  möge,  sie  haben  was 
vergeben.  Die  pfenner  sind  mit  grosser  gewalt  und  unrechte  dahin 
genöthiget,  das  sie  ihre  vollwort  haben  müssen  darzu  geben  etc.  Dann 
der  rath  voninnungen  und  gemeinheit,  die  sindt  aller  dinge  mit  meinem 
herren  und  dem  bischo£fe  von  Meyssen  ein  gewest  und  weiten  in  keinen 
dingen  wider  meinen  herm  von  Magdeburg  sein;  sie  weiten  auch  uff 
kein  recht  gehen ,  sondern  in  ireundtschaft  wolden  sie  sich  mit  ihm 
vortragen.    Und  so  krigte  mein  herr  von  Magdeburg,  was  er  wolde  etc. 

Do  der  rath  und  die  geschipkten  vom  Neuenwercke  kamen  wider 
uffs  rathaus,  war  der  rathsmeister  Jacob  Weissack  mit  seiner  gesel- 
schaft  zomigk  uff  die  ||  pfenner,  das  sie  in  allen  dingen  nicht  so  leicht  Bl.  24^'^ 
fertigk  sein  weiten,  von  sich  zu  sagen  oder  der  Stadt  altherkommen 
und  freyheit  zu  schwechen  und  zu  voi^eben,  und  hatte  gesprochen, 
innungk  und  gemeinheit  wem  des  mit  dem  rathe  so  ein,  das  sie  sich 
in  ireundtschaft  mit  unserm  herm  von  Magdeburg  umb  die  erste  lehn 
selten  vortragen,  sie  weiten  darumb  nicht  rechten,  sie  betten  gantze 
macht  vom  volcke,  was  sie  darinne  vor  das  beste  nemen  wurden.  Das 
gölten  die  bornmeister  an  die  pfenner  bringen  etc. 

Uffn  sonnabendt  morgen  nach  Viti  (20.  Juni)  umb  8  waren  die 
I^enner  zu  des  bommeisters  hause,  und  wurde  berichtet  von  dem  bom. 
meister  Claus  Olman  und  von  Hans  Seher  die  meynnnge  des  raths  etc. 

Darauff  gaben  wir  den  bommeistem  allen  dreyen  und  auch  den 
4  geschickten  und  den  zweyen  gekomen  dise  antwort  an  den  rath  zu 
brengen:  „herr  bornmeister  und  lieben  herm,  so  unsere  herm  vom  rathe 
uff  gestem  meinem  herren  von  Magdeburg  zum  Neuenwercke  9  ort  goldes 
nff  eine  pfann  in  Deutzschen  Bornen  uff  die  erste  lehn  zu  geben  ge- 
betten  hau,  hatten  wir  gehoffet,  solches  solde  nicht  noth  sein  gewest,  so 
das  wieder  unser  altherkommen  und  vormals  auch  nicht  gewönlich  ge- 
west ist;  und  so  wir  vornehmen,  das  der  rath  die  altherkommen  der 
Stadt  wollen  fallen  lassen,  und  die  von  Innungen  und  gemeinheit  sindt 
des  mit  dem  rathe  eins,  als  der  rath  saget,  so  ist  uns  gar  schwer,  dar- 
wider  zu  sein,  unde  besorgen  uns,  das  ein  solchs  vor  die  Stadt  nicht 
sein  will.  So  aber  der  rath,  innunge  und  gemeinheit  der  Stadt  alther- 
kommen und  freyheit  mit  rechte  weiten  vertedigen,  so  wir  keinen 
zweyffel  betten,  der  rath  und  Stadt  könte  es  mit  aller  billigkeit  wol 
thun,  wolde  wir  zu  helfen  mit  allen  dem,  das  wir  vormöchten;  so  man 
des  aber  nicht  thun  will,  und  wolden  sich  ie  in  freundtschaft  ||  vortragen,  bi.244'^ 
so  müssen  wirs  lassen  geschehen.''    Deo  laus! 

Hans  Seher,  der  sprach  selber  vor  den  pfennem  zu  des  bommeisters 
hause,  Claus  Olmans,  wen  der  rath  2V2  r«  A«  von  der  pfanne  im  Deut- 
zschen Bome  geben  wolde  und  die  burger,  so  Webe  es  woU  darbey. 
Auch  hatte  der  bischoff  von  Meyssen  und  Vincentius  alleine  mit  Hans 


844  Marcos  Spittendorff. 

Seber  gerett,  nnd  Vincentias  hatte  gesaget  za  dem  bischofife  von 
Meyssen:  ,,gnediger  herre,  es  wil  den  bornmeister  Hanse  Seber  nicht 
im  wenigsten  betreffen/^  Daranff  hatte  Hans  Seber  geantwortet:  „hen 
Vincentias,  ja!^'  nnd  vorbass  gesaget:  ,,gnediger  herr,  so  der  ratfa 
9  ort  goldes  gebotten  han,  doncket  mich,  es  stnnde  enren  gnaden  an- 
znnemen,  denn  euer  gnade  hat  das  vormals  nicht  gehabt/'  Daraofi 
hatte  der  bischoff  von  Meyssen  gesaget :  „herr  bornmeister,  helft  mitte 
voringen/'  Diese  rede  waren  so  geschehen  nff  den  freytagk  zom 
Neaenwercke  (19.  Juni).  Das  berichtete  Hans  Seber  nfin  sonnabendt, 
als  die  pfenner  den  bommeistem  die  antwort  gaben  nnd  auch  den  ge- 
schickten, das  obgeschrieben  stehet  etc. 

Hier  mercke  den  beschliess  aber  die  erste  lehn,  wie  gar  jemmerlieh 
nnd  bösslich  diese  Stadt  nnd  barger  von  ihren  obersten,  die  sich  des 
regiments  nnderzogen  han,  werden  von  ehre,  freyheit  nnd  Privilegien 
bracht  ohne  allen  krigk  and  ernst,  wider  gott,  ehre,  gleich  and  recht  etc. 

UflFh  sonnabendt  nach  Viti  (20.  Jani)  gingen  der  rath,  die  meister, 
bornmeister  and  alle  geschickten,  darza  die  zwene  gekome  vom  rathe, 
Matz  Pegaw,  Hans  Seber,  alle  zum  Neaenwercke  nnd  dedigten  einen 
grossen  jammer,  darza  einen  nnvorwindtlichen  schaden  dieser  armen 
Stadt,  als  hiemach  folgen  wirdt  etc. 

Do  diese  zum  Neaenwercke  kamen,  do  gingen  diese  nach  dem 
abescheide,  als  «afin  freytagk  (19.  Jani)  vorlassen  was  znm  Neaen- 
Bl.244^  wercke,  vor  den  bischoff  ||  von  Meyssen:  der  rathsmeister  Annjrss  Bote, 
Jacob  Weissack,  Hedrich,  Hans  Seber,  Michell  Marschalck,  Stadt- 
sehreyber,  Schlegell;  den  hatte  der  bischoff  von  Meissen  vorgesatzt  nnde 
geheischet  vor  die  erste  lehn  14  tansendt  r.  fl.,  diesolde  man  von  denen, 
die  da  gatter  betten,  nemen  nach  anzahl  etc.  Diss  brachten  die  6  an 
die  geschickten.  Die  von  innnngen  nnd  gemeinheit  stallten  sich,  ob 
inen  das  gar  wider  were,  und  wolten  aach  nicht  daran  nnde  sageten, 
wie  es  nfba  freytagk  vorlassen  was,  das  der  bischoff  von  Meyssen  4  r.  fi. 
von  einer  pfanne  in  Deutzschen  Borne  gefodert  hette;  aber  gott  erkante 
ihre  hertzen.  Diese  6  oder  etzliche  von  ihnen  giengen  wider  vor  den 
bischoff  von  Meyssen  und  brachten  an,  das  die  geschickten  da  nicht 
in  wolten  gehen,  sondern  uff  die  9  ort  goldes  von  der  pfanne  zn  geben, 
des  wolden  sie  meinem  herm  gerne  zu  willen  sein.  Aber  ich  forchte, 
sie  sagten  diese  rede  den  pfennern,  die  da  g^^nwertigk  waren,  zu 
einem  scheine  und  meinten  es  doch  anders  mit  dem  hertzen.  Die 
pfenner  sageten  fast  zu  dem  volcke  von  innungen  nnde  gemeinheit,  sie 
solden  diese  dingk  gar  in  grosse  betrachtunge  nemen  und  der  Stadt 
altherkommen  bedencken,  so  das  sie  darane  nicht  vorgeben  ohne  rechts 
erkentnusse  etc. 

Die  pfenner  wolten  auch,  das  die  dingk  nach  sechsischem  rechte 

solden  geschieden  werden,  aber  die  diss  dingk  triben,  lissen  das  sech- 

^sche  recht  nach  und  gingen  in  der  fursten  recht;  damit  wardt  die 

^e  lehn  und  andere  stucke  faste  verloren,  das  solde  der  stadtschreyber 

verwaret  haben.    Hans  Seber  hatte  es  auch  gesaget :  ,4ieben  herm, 


1478  Juni.  34S 

i(Ai  hoSio,  80  diu  atnoke  zum  rechten  Bolte  kommeD,  es  aolde  uns  allen 
nicht  abefalleo,  auch  hoffe  ich,  es  solde  der  Stadt  Dicht  zn  echaden 
kommen"  etc.  Aber  die  diss  spiel  regirten,  wolden  uffs  recht  nicht,  denn 
sie  flogen  das  recht,  gleiofa  als  der  teuffel  das  heylige  crentze  itenget  >. 

n  Etzliche  von  diesen  gingen  wider  vor  den  bischoff  von  Meyssen  BL245' 
unde  mochten  berichten  nnde  anbringen,  v/ba  die  meynnnge  oder  ant- 
wort  der  geschickten  was.  Der  bischoff  von  Heyssen  wnste  vieleicfate, 
das  diese  faste  nicht  wider  ihn  sein  wolden  nnd  weiten  anch  nicht  uffa 
recht,  nnd  daramb  bilter  deeter  herter,  ancb-möcbte  er  dasmitetzlicfaen 
obersten  beschlossen  haben,  wie  das  sein  solte  nicht  mehr,  dann  das 
sie  den  lenten  eine  prille  vor  die  aogen  machten  etc.  Nun  diese  sageten 
den  geschickten  wider  die  mcynunge  des  bischoffs  von  Meyssen.  Die 
pfenner  hüten  das  voick  mit  worten  an,  als  die  geschickten,  es  half 
nicht  etc.  Do  hatte  Lyborins  von  Delitzsch,  der  pfenner,  gessget  zn 
dem  volcke:  „o  lieben  Creande,  von  weme  haben  wir  diss  grosse  leyden, 
oder  wer  thnt  uns  dasV"  Do  hatte  der  rathsmeister  Jacob  Weissack 
gesaget:  „ich  thue  es  nicht  etc.!"  Und  Lyborins  von  Delitzsch  aot- 
wortte  ime  wider  nnd  sprach:  „herr  rathsmeister,  ich  thue  es  anch* 
nicht  etc.!"  Do  käme  Vincentine  Newmeister  nnd  bisch  alleine  Hedrich 
und  den  stadtschreyber.  Die  beyde  gingen  znm  biscboffe  von  Meyssen 
nnde  bandens  und  machten»  also,  das  man  vor  die  erste  lehn  solte 
geben  ye  von  einer  pfanne  im  Deutzscben  Borne  Ö  r.  fl,  Undt  so  hatten 
sie  geschlagen  die  pfiiune  vor  hundert  und  12  Vx  r.  fl.,  und  das  was 
von  2ö  II.  einer  eto. 

Nun  von  kotben,  acker,  wiesewactis,  gerthen,  dar  solde  man  von 
3Ü  fl.  einen  geben.  Liborius  von  Delitzsch  hatte  foste  darinne  gesaget, 
da  Heddrich  nnd  der  stadtschreyber  diss  so  gemaebet  hatten.  Da 
hatte  Heddrich  so  gesaget ,  weide  er  das  lehngelt  nicht  geben ,  das  er 
das  gntt  alle  verlßhre.  Solche  dingk  zn  thnne  and  die  rede  zn  sagen, 
fugete^'ll  sich  nSrichtigen  obersten  wol  anders;  sondern  gott  weis  es  Bl.  245^ 
im  besten,  wie  diese  dingk  zugehen  oder  gehandelt  werden  etc. 

Hier  mercke  von  der  lehnware. 

Der  bischoff  von  Heyssen  hatte  aach  geaaget  von  der  lehnware, 
das  der  rath  die  mit  inzUge  und  eich  darumbe    mit   vortrugen,    so 
wolte  er  an  der  ersten  lehn  teilen  nnd  die  neher  lassen  kommen.    Dar- 
auff  hatte  Hedrieh  gesaget:   „gnediger  herr,  wo  bleyben  denn  die  elf 
taoeent  fl.?"     Daraaff  hatte   der    bischoff  von  Meyssen      *  ' 
saget:    „ich  meine,  der  rath  hat  wol  so  viel   darvon   w: 
Diese  wort  hatte  Hans  Seher  zn  bertzen  genommen  nn( 
Heddriche;  „herr  rathsmeister,  ich  lasse  mich  beduncke 
rathen  aolde ,  so  zQge  ich  die  lehnware  mit  ein  und  hOrt 


I  Dem  Teufel  wehrt  man  mit  dorn  Kroiiz,  den  Lcntcn  mit 
Tenfbl  kann  man  vertreiben  durcli  dan  Kreuz  (durch  Wcihr&uch),  < 
einen  Knüttel,  aixir  wodurch  böse  Meoitchon?    Wander  IV.  IMl,  1 


946  Marcos  Spittendorff. 

herr  uns  das  weide  vorBetzen,  das  wir  dann  merckten,  was  dem  rathe 
darinne  zu  thnn  stunde  etc. 

Heddrich  antworte  wider  und  sprach,  er  wdde  nicht  wider  zunicke 
tedingen  etc.  Hans  Seher  sprach:  „hen  rathsmeister,  des  dörfet  ir 
nicht,  sondern  das  irs  uffrucket,  so  mein  herr  von  Meyssen  das  selber 
anbrengef  Da  hatte  der  rathsmeister  Jacob  Weissack  ernstlich  her- 
gefahren mit  seinen  reden  and  gesaget  wider  Hans  Seher:  „Innungen 
und  gemeinheit  haben  uns  befohlen,  alleine  zu  handeln  umb  die  erste 
lehn,  wir  wollen  auch  nichts  darzu  zihen/'  Darauff  antwortte  Hans 
Seher  und  sprach:  ,4ierr  rathsmeister,  so  ich  vomeme,  so  ist  mein  ratb 
wenigk  nutze,  wenn  man  das  nicht  anders  haben  will  etc.^  Hans 
Seher  hatte  das  auch  oflfte  gesaget  umb  die  erste  lehn,  wenn  es  in  be> 
treffe,  er  wolde  meinem  herm  das  so  leichtlich  nicht  einreumen,  sondern 
er  wolte  es  uff  recht  setzen.  Hatte  Weissack  gesaget,  ob  er  den 
burgern  gutt   sein    wolde   vor   den  schaden    etc.    Darauff  antwortte 

Bl.  246''  Hans  Seher  so:  „mein  gutt,  das  ||  ich  habe,  wolde  ich  daran  wagen 
und  habe  auch  keinen  zweyffel;  mein  herr  von  Magdeburg  wurde  mich 
darbey  lassen,  und  das  recht  wurde  uns  nicht  abefallen  etc."  Aber 
Weyssack  sprach,  innungen  und  gemeinheit  wolden  nicht,  das  sie  mit 
meinem  herm  rechten  selten,  sondern  sie  selten  sich  in  freundtschafl 
mit  ihme  vortragen.  Die  rede  was  nicht,  als  Weyssack  sprach,  er 
redete  nicht  schlecht.  Die  meinunge  alles  volckes  was,  das  der  rath 
nichts  vergeben  solte  ohne  rechtlich  erkentnusse.  Das  volck  wolde 
auch,  das  die  recht  zu  Magdeburg  solden  vor  den  schöppen  gesprochen 
werden,  und  das  ward  von  den  obersten  versehen,  dadurch  hatten  wir 
nicht  viel  gewinst.  Der  rath  sagtes  dem  volcke  auch  zu,  sie  wolden 
deme  auch  anders  nicht  thun.  Und  darumb  lies  sich  der  rath  belemen 
zu  Erffurdt  bey  den  doctoribus  über  unser  Urkunden,  brieffe  und  privi> 
legia,  die  wir  hatten  über  die  erste  lehn,  und  der  rechtspruch  fiel  dem 
rathe  und  der  Stadt  zu. 

Nachdann  wolden  die  obersten,  die  diss  spiel  trieben,  nicht  offs 
recht  gehen  und  vorgaben  die  freybeit  umb  die  erste  lehn  mit  willen, 
ohne  alle  ernste  wort,  schlechts  weck  wieder  des  volckes  willen;  son- 
dern es  möchte*  der  geschickten  wille  von  innungen  und  gemeinheit 
sein,  die  sprachen,  sie  hettens  von  dem  volcke,  es  was  aber  nicht  also. 
Die  geschickten  auss  innungen  und  gemeinheit,  die  hatten  diss  spiel 
sehre  mit  getrieben,  darumb  legten  die  dem  volcke  abe  und  den  ober- 
sten zu  unde  thaten  das  darumb ,  das  sie  meinen  herren  von  Magde- 
burg an  der  handt  zum  freunde  behalten^  weiten,  und  das  sie  so 
durch  die  vomemen  bey  dem  regimente  möchten  bleiben,  und  darumb 
vorgaben   sie  die  freybeit  der  Stadt,  und  das  gemeine  volck  sagete 

Bl.246^  nichts  darzu  und  Hessen  ||  das  so  hingehen.    Das  machte,  es  was  gewön- 

lich,  grob  volck  und  hatten  wenigk  von  guttem,   darumb  frageten  sie 

venigk  nach  der  Stadt  freybeit;  ichvermutte  mich,  sie  werdens  uff  lenger 

it  bas  zu  Jiertzen  nemen,  so  haben  sie  zu  lange  gebeyt  und  geschwigen. 

*  möchten.      ^  bhalten. 


1478  JuU.  347 

Auch  waren  noch  wol  etzliche  fromme  leute  in  der  gemeinheit 
and  auch  in  den  innungen,  den  diese  dingk  von  gantzen  bertzen  leidt 
waren,  sie  betmbeten  sich  anch  gantz  sebre  daromb.  Sie  konden 
diss  aber  nicht  wenden,  wenn  dieselbigen  etwas  redeten  in  der  Stadt 
mnb*  der  burger  bestes,  so  waren  die  beyleger  dieser  regierer  zu  der 
Stadt  und  barger  ungemache  von  stundt  da  und  brachten  die  frommen 
vor,  die  wolte  man  denne  aus  der  Stadt  weysen  oder  in  die  temnitze 
setzen  oder  ander  ungemach  anlegen,  und  so  forchten  sich  die  leute 
und  Hessen  die  gewalt  gottes  überall  gehen.    Deo  laus! 

Uffh  sonntagk  vor  Johannis  (21.  Juni)  zoch  mein  herr  von  Magde- 
burg gen  Kalbe  etc. 

Uflfh  sonnabendt  Udalrici  (4.  Juli)  was  Cosmus  Quetz,  Heyne 
Brackstede,  Claus  von  Jhene  uff  dem  rathause  vor  dem  rathe,  und 
Jacob  Weyssack  was  da  kegenwertigk.  Do  baten  diese  den  rath  umb 
vorder  tagk.  Mochten  die  ratherren  und  meister  gesprochen  han  und 
den  dreyen  vorgehalden  han,  ob  sie  wolten  abetragk  mit  dem  rathe 
machen.  Darai:^  antwortten  diese:  „lieben  herren,  gebet  uns  zu  vor- 
stehen, worumb  wir  abetragk  mit  euch  machen  sollen.'^  Darau£f  hatte 
der  rathsmeister  Weissack  gesaget,  das  sie  den  gehorsam  selten  halten 
und  in  ihre  heuser  gehen,  und  das  sie  dann  uffs  rathauss  schickten, 
80  wurden  sie  dann  ihre  meynunge  woll  vememen.  Und  so 
bilden  sie  uff  den  ||  sontagk(5.  Juli)  den  gehorsam  in  ihren  heusem  etc.  BL247^ 
Desgleichen  geschach  Peter  Neuman  auch  gleich  in  der  weyse  als 
den  dreyen  etc. 

Uffn  dinstagk  post  Kiliani  (14.  Juli)  wardt  Lorentz  Prelwitz 
und  Assmus  Widerhacken  tagk  gegeben ,  das  .sie  aussgehen  moch- 
ten etc. 

Umb  Schlegels  sache. 

Die  zeit  Kiliani  (8.  Juli)  kurtz  zuvome  wardt  ein  offenbar  ge- 
mchte  in  der  Stadt,  das  Schlegell,  der  im  heimlichen  rathe  was 
and  ein  meinheitmeister  in  S.  Ulrichspfarr  und  war  zuvor  heuptman 
zu  Halle  gewest,  der  hatte  zuvome  vieleichte  vor  einem  vierteljhare 
eine  magt  bey  im  ^habt,  und  der  Vormunde  was  er  gewest  unde  be- 
schlieff  die ,  und  das  was  nun  verborgen.  Die  magt  wardt  vorgeben 
dem  talvoigte,  genant  Bastian.  Nun  nicht  lange  darnach,  do  die  magt 
Wirtschaft  hatte,  vernam  der  voigt,  das  sie  schwanger  was,  und  fragte, 
wie  das  zugienge.  Sie  hatte  im  gesaget,  das  sie  Schlegell  dazu  ge- 
bracht bette.  Der  probst  zum  Neuenwercke  erfahr  das  und  hiesche 
den  Voigt  und,  als  ich  glaube,  auch  die  fraue  und  fragete,  wie  es  umb 
die  Sachen  were.  Der  Voigt  oder  seine  fraue  hatten  gesaget,  wie  es 
zagegangen  were,  dabey  hatte  der  probst  notarien  gehabt.  Schlegell 
and  seine  geselschaft  erfuhren  das  und  mochten  darüber  zu  rathe 
geben,  wie  sie  deme  möchten  vorkommen.  Schlegell  lies  den  voigt 
affs  rathaus  verboten,  denn  er  wüste  wol,  das  er  hülfe  uff  dem  rathauar 
hatte.      Der  tal voigt   merckte,    keme  er  uffs  rathaus,    so  muste  c 

•  vndt. 


348  Marcos  Spittendorff. 

Tieleichte  daroben  bleiben,  und  gingk  nff  den  neuen  marckti  andgiengk 
darnach  mit  seiner  franen   za  Tacheritz^.     Der  probst  lies   Sehlegell 

Bl.247^  heischen,  das  er  nffn  ||  sonabendt  vor  Margaretha  (11.  Juli)  zum  Neuen- 
wercke  vor  gerichte  solte  sein.  Der  rath  schickte  den  stadtschrejber 
und  Ludicke  Pfanschmiedt  vor  den  probst  umb  Schlegell;  was  ihre 
anbringen  war,  das  weis  ich  nicht.  Sondern  der  probst  solde  gesaget 
han,  er  weide  thun,  das  im  von  ampts  und  von  gottes  wegen  gebarte 
zu  thun,  und  hatte  Schlegel  frist  gegeben,  glaube  ich,  acht  oder  vier- 
zehen  tage,  das  er  sich  indes  mit  dem  probste  vorfogete,  wie  recht 
were.  Diss  mochte  denen  und  ihren  mitgesellen  nicht  wol  behagen. 
Nun  uff  den  abent  nimpt  derselbige  Schlegell  7  diener  zu  sich  and 
reyt  zu  Tacheritz  und  kompt  den  voigt  da  an,  und  der  voigt  weichet 
uff  einen  hoff  vor  im,  und  da  were  er  sicher  vor  dem  gewesen,  were 
Schlegell  auch  selb  dreyssigste  gewesen.  Schlegell  margkte,  er  mochte 
so  bey  den  talvoigt  nicht  kommen,  und  liess  etzliche  diener,  Clans 
Khasswitz  und  andere,  zu  ime,  und  die  solten  in  sichern  leybes  und 
guttes  fryligen,  das  er  zu  Schlegell  ginge  und  mit  im  redete.  Der 
voigt  glaubete  und  gehet  zu  ihm ,  und  Schlegell  schlug  in  mit  einem 
hammer  an  den  köpf  und  mochte  in  sehre  wunden,  und  so  greiff 
Schlegell  den  voigt  und  befohl  den*  seinen  vettern  darselbst  im  dorfe. 
Solchs  verdros  die  andern  diner,  und  mochten  darzu  sagen,  oder 
sie  musten  sich  vor  Schlegell  und  seinem  anhange  vor  gewalt  forchten. 
Deo  laus  etc. 

Uffn  dinstagk  vor  vigilia  Divisionis  Apostolorum  (14.  Juli)  vor 
mittage  hatte  Sdilegell  dem  rathe  müssen  geloben,  was  schaden  dem 
rathe  oder  der  Stadt  davon  ^tstunde,  das  er  den  schaden  legen  solde, 
und  muste  dem  voigt  des  gefengknuss  loss  sagen,  und  der  rath  solte 
dem  voigt  und  seinem  weybe  ein  sicher  geleyte  zu   und  abe  geben, 

Bl.248^  II  das  sie  uffn  donnerstagk  (16.  Juli)  vor  den  rath  solten  kommen,  und 
so  wolde  der  rath  die  Sache  verhören.  Der  rath  hatte  die  diener  auch 
gefraget,  wie  die  geschichte  zugegangen  were^,  da  hatten  die  diener 
gesagt,  als  ich  uff  die  zeit  vomame;  Schlegell  hatte  inen  befohlen,  sie 
solden  den  voigt  vom  hause  todt  oder  lebendigk  bringen  oder  solten 
in  todt  schissen.  Das  so  zu  thune  waren  die  diener  nicht  geneiget  zn 
thnn,  und  so  hatte  inen  Schlegell  gesaget,  das  sie  ihn  herabe  fiyiigen 
solten;  das  hatten  sie  so  gethan. 

•  deme.      *»  weren. 


1  Der  damaUge  Flecken  Neu  markt  jenseit  des  ülrichsthores,  welcher  erst 
1581  Stadtrecht  erhielt. 

^  Das  Dorf  Dachritz  liegt  am  Petersberge  bei  Halle  wid  war  damals  im 
Besitz  der  Familie  v.  Schlegel,  Dr.  n.  890.  Stephan  Schlegel  war  1477  mit  den 
Dörfern  Dacheritz  mid  Merckewitz  von  dem  £rzbischof  Ernst  belehnt  worden,  Dr. 
n.  (Gen.  Tab.  S.  144).  Zu  dieser  Familie  hat  auch  der  in  Rede  stehende  Drewes 
"<*hlegel   gehört,    dessen  Haus  nach  einer  Nachricht    aus  den   ersten  Jahren 

16.  Jahrh.   in   der   kleinen  ülrichsstrasse  lag.     Nach    dem   Bürgorbuche   war 

3gel  in  den  Jahren  1475,  1478,  1481,  1485, 1488, 1491  und  1494  Meister  im  Rath. 

endorff  kommt  weiter  unten  Bl.  320*^  noch  einmal  auf  diese  Sache  zu  iqnechen. 


Aber  Schlegell  leugnete  des  alles,  und  die  diener  wardeD  ancli 
zomigk  nnd  sageteo  ime  unter  äugen  vor  dem  rathe,  es  were  war. 
Soodern  ein  diener,  Clane  Kaschwitz,  der  legte  Schlegell  zu  und  hette 
im  gerne  geholfen,  und  das  marckten  die  andern  diener,  neniltch  Hein- 
rich von  Tore,  Galle  Hartungk,  Kleine  Heinrieh  und  Hensell  Drom- 
meter und  sonst  noch  ihrer  zwene,  das  der  eine  nicht  recht  wolde.  Do 
mochten  diese  sechse  anders  nicht  sagen  wellen,  denn  als  die  dinge 
geschehen  waren,  und  so  muste  Claus  Kaschwitz  auch  sagen,  wie  die 
andern  sechse,  und  als  das  beschehen  was.  Dies  aageten  do  alle,  das 
sie  Schlegel  geheissen  hette,  als  oben  geschrieben  stehet  etc. 

Uff  den  vor^scbrieben  dinstagk  (14.  Juli)  hatte  Uchlegell  lassen 
vorbntten  vor  den  rath  Hanse  Nortthausen ',  Tite  Königstall,  Mattes 
Olman  etc.  Schlegell  hatte  diese  dreye  zuvome  verklaget  vor  dem 
rathe,  das  dieser  itzlicher  des  talvoigts  fraaen  1  r.  fl.  sotde  gelobet 
bau  zu  geben,  das  sie  off  Schlegell  bekennen  solde,  nnd  was  nicht  so 
etc.  Aber  die  dreye  obgeschrieben  wurden  uif  den  dinstagk  von 
Schlegell  nicht  beschuldiget  etc. 

II  Uffo  donnerstagk  post  Divisionis  Apostoloram  (16.  Juli)  kam  der  I 
talvoigt  mit  seiner  haussfrauen  vor  mittage  uffs  ratbauss,  dann  sie 
waren  vom  rathe  geleitet.  Da  hatte  die  fraue  gesaget  in  gegenwertig- 
keit  des  sitzenden  raths  und  auch  Schlegels,  die  frueht,  die  sie  trüge, 
die  were  Schlegels,  darauff  wolte  sie  sterben.  Schlegell  mochte  wol 
geleugnet  han  nnd  doch  zitterlich.  Der  rath  fragte  die  &aue  nicht 
viel  mehr,  sondern  ir  man,  der  voigt,  mochte  faste  geredt  haben,  nnd 
so  mochte  der  voigt  dem  rathe  zusagen,  das  er  die  sacbe  vor  diesen 
gericbten  geistlich  oder  weltlich  fördern  wolte.  Und  so  muste  Schle- 
gell von  stundt  uff  den  tfaorm  gehen,  wiewoi  das  gar  schwerlich  d^in 
gebracht  wardt,  wenn  der  rathsmeister  Weissack  mit  seinem  anhange 
waren  gar  sehre  nff  Schlegels  seile  und  sprachen,  noch  andere  lente 
fhgeten  Schlegell,  dem  ehrlichen  manne,  das  zu,  das  sie  ihn  gerne 
wolten  ehrloBS  machen,  nnd  faste  andere  rede  etc. 

Die  geschickten  waren  nff  den  tagk  auch  droben,  aber  nicht  bey 
der  Bachen,  sondern  sie  wurden  gefraget,  wie  sie  sich  in  den  ge- 
brechen gegen  meinen  berm  von  Magdeburg  mit  rechts  helemuge  hal- 
ten aolten,  sie  wolden  gen  Erffnrt  schicken  bey  die  doctores  und  andere 
rede  mehr  ete.  Ach  lieber  gott,  der  vorgebe!  Der  rathsmeister  Annyss 
Botte  meinete  das  gar  wol,  er  sehe  das  gerne  gutt  mit  denen,  die 
der  Stadt  gerechtigkeit  gerne  bebalten  wolten;  aber  das  ander  teyl, 
die  mehr  gewalt  and  macht  haben ,  denn  Annyss  Botte,  und  die  Stadt 
gedencken  zu  vorderben  und  die  freybeit  wollen  vergebet 

1  Diese  Familie  war  schon  im  13.  Jahrhandert  in  Halle  sei 
scheint  aber  in  der  zweiten  Eslfto  des  15.  J&hrbunderla  keine  gr 
In  der  Stadt  mehr  beseseen  zn  haben.  In  einem  städtiscben  Amte 
dieser  Zeit  nnr  Curt  v.  Nordhausen,  welcher  1466  als  Mitglii 
Batbs  auftritt  Uober  den  oben  genannten  und  das  Goachlecbt 
Dr.  n.  (,Qen.  Tab.  102.  103J. 


850  Marcus  Spittendc»^. 

leichte  bereit  geschebn  ist  all  heimlich ,  als  ich  besorge  leyder ,  gol 
sei  geklaget,  die  stellen  sich  vor  den  lenten,  ob  sie  gerne  fleis  wolde 
bey  der  Stadt  thnn,  und  meinen  es  doch  mit  dem  hertzen  nicht;  den 
sie  wissen  bereit  wohl,  was  sie  von  sich  gesaget  haben,  und  da  wisse 
dann  wenigk  lente  darvon. 
BL249*  II  Nnn  sie  wolden  den  stadtschreyber  und  Ludicke  Pfanschmi(] 
gen  Erffortt  schicken,  die  selten  vor  diese  arme  Stadt  rathen.  Ac 
herre  gott,  der  zweyer  rath,  ich  forchte  leyder,  in  den  beyden  ist  kei 
gnttes.  Annyss  Bote  und  andere  auss  dem  rathe  weiten,  das  Han 
Seher  gen  Erffortt  mit  den  beyden  solde;  aber  Weissack  mit  seinei 
anhange  wolden  des  mit  nichte  zugeben.  Darauff  steht  gantz  z 
mercken,  das  sie  niemandes  bey  den  dingen  haben  wollen,  sonder 
wie  sie  die  dingk  haben  angehoben,  und  was  sie  von  sich  gesagc 
haben,  das  wollen  sie  bey  macht  halten,  die  Stadt  gedeye  darüber  ode 
verderbe,  und  die  burger  dazu ;  do  fragen  die  regiercr  dieses  regimenl 
nicht  nach,  sie  haben  sichs  erwegen.  Gott  erbarme  sichs,  sonst  habe  ic 
keinen  trost  von  niemandes,  der  diese  dingk  möchte  endem.  Deo  laus  eU 

Uffn  sonnabendt  post  Divisionis  Apostolorum  (18.  Juli)  was  de 
stadtschreyber  meister  Michell  Marschalck  und  Ludicke  Pfannschmied 
der  sass  im  heimlichen  rathe,  die  waren  geschicket  in  einem  werbe  z 
dem  probste  zum  Neuenwercke  von  des  raths  wegen  ^  Und  so  si 
das  angebracht  hatten,  das  in  vom  rathe  was  befohlen,  do  hatten  si 
darnach  auch  gebeten  kegen  den  probst  vor  Schlegell  von  des  rath 
wegen,  das  der  probst  den  eydt  4  wochen  wolde  lassen  berugen  mi 
Schlegell  umb  bitte  willen  des  raths.  Der  probst  sach  an  die  bitte,  s 
die  von  des  raths  wegen  geworben  wardt,  und  sprach,  er  wolte  dei 
rathe  zu  willen  die  sache  lassen  berugen  8  tage,  allso  das  es  aae 
allenthalben  guttlich  stehen  solde.  Da  sageten  die  beyde  ja  zu,  an 
den  beyden  was  vom  rathe  keins  nicht  befohlen,  das  sie  vor  Schieß 
bitten  selten. 

Und  von  stunden  uff  den  abendt  reyt  Schlegell  und  Slett  an 
griffen  den  voigt  Hiermercke,  ob  die  bitte,  die  die  beide  Ten  wegc 
Bl.249^  des  raths  so  gethan  haben  und  ihn  |j  nicht  befohlen  ist,  ob  inen 
auch  ehrlich  sey,  nun  ob  dem  probste  und  dem  rathe  auch  darinnc 
dulden  stehe,  denn  es  ist  nicht  ein  deines,  das  da  geschehen  ist. 
Seite  geschrieben  stehen  vor  Divisionis  Apostolorum,  so  ist  das 
sehen  ^  etc. 

Uffii  sonnabendt  Amolfi  (18.  Juli)  giengen  diese  hiemach  gesch 
bene  vor  den  rath:  Hans  Hedrichs,  Hans  Seile,  Karle  von  Einha 
Jacob  Schaffskopff,  rathsmeister,  Jacob  Klott,  Brosius  Krafftt,    P 
Fleischhawer ,  und  baten  vor  Schlegell,    das   er  möchte  vom  the 
kommen,  aber  der  rath  kunte  sichs  nicht  vortragen. 

Aber  wisse,  diese  capithanien  mit  ihrem  anhange  hilten  hiernjl 
gar  grossen  unde  mercklichen  rath  und  an  manchen  enden;   sie  lifl 

*  „wegen"  fehlt  In  der  Handschrift.      ^  diese  Betnerknug  bt  unklar,  da  die  letst«  &zilitj 
einer  passenden  Reihenfolge  steht. 


1478  JuH.  Ö51 

nnd  trieben  in  der  stadt  von  eime  zum  andern,  nff  das  sie  ihre  ange. 
liabene  dingk  bey  inen  nnter  sich  behalten  wollen ,  nff  das  niemandt 
ihre  dingk,  wie  sie  die  getrieben  han,  erfahren  solte.  Wenn  ihre 
forehte  was  das,  wurde  Sehlegell  vomiehtiget,  so  wurde  er  viel  dinges 
offenbaren,  wie  die  zwytracht  und  alles,  das  sich  darunder  begeben 
nnd  gemachet  hat,  denn  er  wüste  wol,  wie  sichs  verlauffen  hatte,  dar- 
umb  läge  inen  grosse  macht  an  ihm  etc.    Deo  laus! 

Saltz  gemessen. 

Ufifn  montagk  post  Amolfi  (20.  Juli)  anno  78  wardt  das  saltz  ge- 
messen im  tale  an  viel  enden  und  besehen  und  wardt  anders  nicht 
den  recht  geüinden.  Der  bommeister  vom  Deutzschen  Borne,  Claus 
Olmann,  Heinrich  Greffe,  Marcus  Spittendorff,  der  bomschreyber,  der 
talvoigt  Jorge,  der  zimmeiman  Struyne,  Claus  Wilke,  Jorge  Rost,  die 
waren  darbey  etc.;  zuvome  hattes  der  bommeister  von  der  Metritz 
Wenzell  Koch  auch  gemessen  etc. 

II  Ufih   dinstagk  yigilia  Mariae  Magdalenae  (21.  Juli)  waren  die  fii.250^ 
geschickten  uff  dem  rathause.    Da  geschach  die  berichtunge  vom  stadt- 
schreyber  nnd  Ludicke  Pfanschmiede,   was  sie  zu  Erffurtt  bey  den 
doctoribns  erlanget  hatten  etc. 

Sehlegell. 

Doselbest  hatten  vier  rathsmeister,  Hans  Hedrichs,  Hans  Seile,  Jacob 
Scbaffskopff,  Karle  von  Eynhausen,  aber  vor  Sehlegell  gebeten,  aber 
da  wardt  nicht  auss.  Welch  wunder  ist,  das  die  so  grosse  bitte  vor 
den  thun,  nnd  man  weiss  das  offenbar,  so  weit  als  die  gantze  Stadt 
isty  wie  es  umb  ihn  gewandt  ist  etc.    Deo  laus! 

Umb  das  schos. 

Uff  die  mittwoche  Mariae  Magdalenae  (22.  Juli)  waren  die  burger 
in  der  stadt  zusammen  von  befehlunge  des  raths,  ein  iglicher  zu  seines 
meisters  hause,  und  sprachen  umb  den  schos.  Aber  Unser  Lieben 
Frauen,  S.  Moritz  und  S.  (Jertrauten  pfarre  und  die  pfenner  gaben 
ihren  meistern  diss  wort,  das  der  rath  inen  allen  vergunnen  wolte,  das 
sie  znsamne  nfe  rathaus  möchten  kommen,  da  wolden  sie  eintrechtigk 
sprechen  und  dem  rathe  eine  antwort  wider  geben.  Den  meistern  auss 
der  gemeinheit,  den  war  befohlen,  sie  selten  vor  Schlegel  bitten  kegen 
die  ihren,  das  er  vom  torme  loss  werden  möchte.  Darauff  hatten 
etzliche,  nemlich  Unser  Lieben  Frauen  pfarr,  geantwortet  und  ihren 
meistern  befohlen,  sie  selten  an  den  rath  bringen,  das  sie  Schlegeln 
bass  verwareten,  uff  das  er  nicht  entrinne  oder  ^tkcme.  Der  eine 
meister  aus  Unser  Lieben  Frauen  pfarr,  Schiltbach  genant,  hatte  sich 
auch  beklaget,  wie  das  er  fast  überfahren  wurde  uff  dem  rathause,  das 
were  im  schwer  zu  leiden,  sondern  er  wolde  lieber  vom  rathause 
bleiben.  Auch  hatte  er  gesagt,  dasSixtusKnyle,  sein  kumpen,  im  keine 
hälfe,  trost  noch  beystandt  thete,  nnd  darüber  wurde  er  alleine  so 
faste  beruffen  etc. 

II  Darumb  hatte  das   volck  denselbigen  Sixtus  Knylen    gar  mit  Bl 
ernsten  werten  angeredet  und  üne  auch  befohlen  nnd  gefraget,  ob  er 


352  Marcus  Spittendorff. 

nicht  von  ihren  wegen  da  aesse;  was  ehrlich,  billig  and  recht  wer 
das  er  das  solte  helfen  vertedigen  und  seinem  kumpen  nnd  dem  ratb 
meister  Annyss  Botten  darzu  hnlfe  and  beystandt  thon  solte.  Dan 
wolten  sie  sie  mit  der  hnlfe  gottes  wol  vertedigen,  als  das  fromme 
leuten  gebaret.  Wurde  der  meister  Knyle  das  aber  so  nicht  thn 
solte  er  wissen,  es  solde  im  nicht  za  gate  kommen. 

Wisse,  die  Innungen  warn  nicht  zasammen,  sondern  die  weren  d 
wol  zafrieden  gewest,  das  man  den  schoss  von  standen  abergeb( 
hette,  and  das  man  Schlegel  loss  gegeben  hette.  Denn  die  aass  de 
innangen,  die  obersten,  haben  alle  das  angemach  dieser  Stadt  zagefage 
wiewol  das  ihrer  etzliche  auch  anter  ihnen  sindt,  den  das  sehre  lei^ 
and  wieder  ist,  aber  die  obersten  sindt  der  untreae  and  schalckheit  i 
sehre  durchfahren,  das  sie  bey  alle  ihren  vornemen  wol  bleiben,  bi 
so  lange  das  es  gott  der  allmechtige  nicht  mehr  Verheugen  will. 

Wisse,  die  auss  S.  Ulrichs  pfarre  hatten  so  gesaget,  wenn  sie  ihre 
meister  Schlegell  bey  ihn  betten,  so  wolden  sie  gerne  sprechen.  Wiss 
die  obersten  in  der  pfarre  warn  Schlegels  junger,  denn  die  oberste 
haben  sich  in  allen  dingen  dieser  zwytracht  also^  gehalten,  wen  d* 
hoypter^  sindt  auch  etzliche  da,  die  diss  anglucke  trieben.     Deo  laut 

Ufih  donnerstagk  post  Mariae  Magdalenae  (23.  Juli)  kamen  d 
doctores  von  Erfurdt  wider  gen  Halle;  die  treyber  dieses  ungemacb< 
lissen  die  doctores  wider  holen,  nicht  anders  den  uff  beschönung 
Dann  do  man  die  doctores  hier  hatte,  und  selten  umb  die  erste  lel 
Bl.  251  *  tedingen,  darüber  wir  genughaftige  Urkunde  und  vor-  H  siegelte  brief 
und  auch  privilegia  hatten,  das  wir  mit  gott  und  allem  gleiche  w 
betten  können  erhalten,  da  wolden  die  regierer  dieses  Unglücks  ni 
mandts  bey  haben  noch  die  doctores  oder  andere  leute.  Sonde 
Weyssack,  Hedrich  und  der  stadtschreyber  Marschalck,  die  namen  d 
alleine  uff  sich,  gott  gebe  inen  das  lohn  nach  ihrem  vordinste,  da] 
ich  meine,  sie  haben  zu  vorhin  zu  viel  von  sich  gesagt  und  der  sta 
freyheit  vorgeben,  das  sie  niemandts  darbey  haben  wollen  leydc 
uff  das  ire  untreu   ye  nicht  nichtig  wurde. 

Hier  wardt  der  handel  wieder  vorgenommen  zum  Neuenwercke  doi^ 
den  bischoff  von  Meyssen  der  Stadt  freyheit  belangende  und  alt  herkom 
etc.  USh  freytagk  S.  Jacobs  abendt  des  apostels  (24.  Juli)  umb 
morgen  umb  7  gingen  der  rath,  die  zwene  doctores  and  die  geschi 
zum  Neuenwercke.    Die  beyde  doctores   von  Erfurtt  waren  gar 
lieber  menner  zwene,   und  do  sie  nun  widerkamen  uffh  donn 
post  Mariae  Magdalenae  (23.  Juli)  und  vemamen,  das  die  erste  1 
vergeben  was,  waren  sie  ersdirocken  und  hatten  wider  etzliche 
freunde  gesaget:  „wir  haben  euem  herren  gesaget,  eh  wir  weckzo. 
sie  solden  sich  nicht  gross  besorgen  umb  die  erste  lehn,  denn  ob 
zum  rechten  keme,  so  betten  sie  die  hoffnunge,  sie  solten  wol  d 
bleiben,  sondern  das  sie  underlangk  zufrieden  worden,  so  behiltea 
wol  ihre  freyheit,  die  die  Stadt  haben  solle.''    Die  obersten  hatteo 

*  die  Handiclirlft  hat  hier  noch  „h*n^^      ^  hoybtaper. 


1478  Juli.  Ö6Ä 

gesaget.  Wie  das  beschach,  ist  gotte  wol  bekant.  Die  doctores  hatten 
auch  vorbass  gesaget,  ob  sie  ye  handeln  worden  nmb  die  erste  lehn,  das 
sie  die  stedte  darzn  zogen;  weiden  sie  sie  anch  darbey  haben,  sie 
wolten  gerne  darzn  kommen.  Aber  mit  nichte  solten  sie  die  stncke 
von  einander  sondern  noch  teylen  lassen,  sondern  die  solten  bey  ein. 
ander  bleiben,  und  die  so  handeln,  das  were  ihr  rath.  Aber  wie  diese 
fbhrer  des  irthnmbs  dem  rathe  der  doctores  und  ander  mehr  frommer 
lente  haben  ||  gefolget,  das  findestu  zuvome  geschrieben,  wie  sie  das  Bl.25l^ 
mit  der  ersten  lehn  haben  gemacht.    Gott  sey  gelobet  etc! 

Die  treue  handt  hatte  der  bischoff  von  Meyssen  vorgenommen 
unde  gesaget,  das  unser  herre  von  Magdeburg  die  gutter,  so  ime  so 
yersatzt  sindt,  haben  wolde,  dann  sie  weren  sein,  auch  hette  er  die 
bereite.  Darzu  solte  man  ime  die  ausleufile  der  versatzten  pfannen, 
dieweile  die  versatzt  gewesen  sindt,  auch  reichen,  darzu  wolde  er  das 
Yorbusset  han  von  denen,  die  pfannen  zu  getreuer  handt  uff  ihn  stehende 
betten,  und  wolde  darumb  keinen  handel  anders  haben  etc.  Diss  be- 
Schach  vor  mittage. 

Uff  nachmittagk  gingen  sie  wieder  zum  Neuenwercke.  Do  kam 
es  uff  die  helfte  der  gutter,  die  uff  die  treue  handt  stunden,  die  wolte 
mein  herre  haben  etc.  Und  so  wardt  vorgenommen,  das  ufih  sonabendt 
S.  Jacobs  tagk  (25.  Juli)  solte  der  rath  etzliche  ufiT  die  bürg  schicken, 
dar  wolten  sie  aus  den  gebrechen  vorbass  handel  haben.  Und  so 
wardt  darzu  gekoren  Dionisius  Bote,  Claus  Olman,  Hedrich,  Hans 
Seher,  der  stadtschreyber  Michell  Marschalck  etc.  Die  doctores  waren 
beyde  aber^  gar  irre,  das  sie  die  erste  lehn  weggegeben  hatten  und 
hatten  die  stucke  sondern  lassen,  und  das  sie  nicht  leute  zu  ihn  ge- 
nommen hatten  von  den  stedten;  dann  sie  hatten  gesprochen,  das  sie 
das  uff  sich  nemen  solden,  das  das  volck  sprechen  solte,  sie  weren 
darbey  gewest,  und  betten  das  gerathen,  das  were  inen  schwer.  „Son- 
dern,'' hatten  die  doctores  gesaget  zu  etzlichen  des  raths,  „ir  wisset 
wol,  was  wir  euch  gerathen  haben  in  dem  abescheide  etc.'',  als  dar 
oben  geschrieben  stehet.    Deo  laus! 

Der  bischoff  von  Heyssen  hatte  auch  vor  Schlegeln  gebeten,  das 
man  den  wolte  loss  geben.  Der  rathsmeister  Weissack  mit  seinem  an- 
hange brachten  das  zum  Neuenwercke  gleich  an  den  rathsmeister  und 
geschickten,  das  man  Schlegell  solde  los  geben.  Da  wardt  ein  gros 
gemurmel  unter  ihn  also,  etzliche  wolten  des  nicht  zugeben.  ||  So  bleib  Bl.252* 
er  uff  dem  torme  sitzen  etc. 

Uffn  Gybichenstein. 

Uffn  sonabendt  in  die  Jacobi  (25.  Juli)  zogen  die  doctores  beyde 
mit  den  funfen  obgeschrieben  uff  die  bürg,  unde  dar  möchten  sie  die 
gebrechen  Überwegen  han,  und  der  bischoff  von  Meyssen  mit  den  thum- 
berren  mochten  d^n  von  Halle  dieselbigen  gebrechen  gar  sehre  scharf 
und  hart  angezogen  und  angesatzt  haben  und  hatten  das  talschos  und 
anch  das  abeschatzte  gelt,  das  von  den  pfennem  genommen  was,  haben 

•  euch.    ^  hier  findet  tlch  nach  nAber"  offenlNir  irrthiiiDlIeb  ,«dle  doetorM  waren". 
Getehtehtiq.  d.  Pr.  Sachsen.  XI.  23 


354  Marcos  Spittendortf. 

wollen,  aber*  sie  hildens  noch  heimlich  etc.    Sie  hatten  vor  Schlegell 
auch  noch  gebeten  etc. 

Uffii  sonntagk  (26.  Joli)  zogen  diese  obgeschriebene  wider  uff  die  bürg. 

Hier  waren  alle  bnrger  uff  dem  rathause  zusammen. 

Ufiii  dinstagk  Panthaleonis  (28.  Juli)  frue  umb  7  kamen  alle 
burger,  Innungen,  gemeinheit  und  pfenner  ufs  rathaus;  wiewol  das 
mit  grossen  unkreften  geschach,  das  man  die  pfenner  darzu  wolte 
kommen  lassen.  Doch  gab  unser  lieber  herre  gott  seine  gnade,  das 
es  so  beschach,  und  alle  verbott  wurden,  ein  itzlicher  zu  seines  meisters 
hause,  unde  gingen  ufb  rathauss  mit  unsem  bommeistem  und  meistern. 

Da  wurde  abe*»  gelesen  vor  allem  volcke,  wie  mein  herr  von  Mag- 
deburg mit  dem  capittel  durch  den  bischoff  von  Meyssen  ansetze  that, 
und  was  er  haben  wolte,  mancherley  stucke,  die  hie  nicht  verzeichent 
sind.  In  deme  kompt  Simon  Leskaw  auss  Sanct  Oerdrautten  p&rre 
und  spricht:  „Schlegell  ist  vom  thorme  weck  auss  der  Stadt !^'  Do 
wardt  das  volck  irre  und  sprachen,  Jacob  Weissack  bette  ihn  gewame^ 
unde  weiten  mit  ihme  in  die  themnitze  und  rieffen,  in  anzugreiffen; 
und  das  wardt  mit  ihn  gestillet. 

Damach  wolte  das  volck,  man  solte  die  thore  zuschlissen  und  die 
Schlüssel  uffs^  rathauss  brengen;  wiewoll  sie  ||  schwer  darzu  waren, 
Bl.  252^  etzliche  des  raths,  es  muste  aber  so  geschehen.  Damach  solde  das 
volck  sprechen  umb  die  stucke,  so  wardt  aus  itzlicher  pfarre  4  und 
aus  den  pfennera  4  gekoren.  Die  tratten  zusammen  und  sprachen  und 
wurden  ein,  an  das  volck  zu  bringen,  das  Jacob  Klott  und  Martinus 
auss  der  Ulrichspfarr  fast  Ursachen  weren,  das  Schlegell  gekoren 
were  zu  einem  meister,  ime  auch  vieleichte  Warnungen  gethan  haben, 
und  darumb  wolden  sie  kein  gespreche  halden,  man  solte  die  gefan- 
gen* setzen.  Sondern  unter  den  gekomen  waren  etzliche  auss  S.Ger- 
drautten  und  Sanct  Ulrichs  pfar,  die  waren  schwer  hierinne  unde 
fürchten,  es  möchte  uff  etzliche  mehr  kommen,  so  das  es  weiter  möchte 
einreissen.  Da  wardt  ihnen  uffgesagt,  man  meinte  die  zwene  alleine, 
so  gaben  sie  volwort  So  wardt  das  dem  volcke  vorgegeben,  die 
rieffen  alle  ja.  Dis  wardt  an  die  innungen  gebracht%  die  waren 
schwer,  die  obersten  unter  ihnen  waren  E^otz  und  Schlegels  gesellen; 
aber  die  andern  under  den  kremem  wurdens  mit  den  pfennem  und 
der  gemeine  ein,  und  so  musten  die  obersten  under  ihnen  auch  etc. 

Damach  wardt  diss  an  den  rath  auch  und  an  die  meister  ge- 
bracht, da  war  gar  ungar  leder  ye,  es  was  so  zehe,  das  wirs  mit 
grosser  macht  kaume  gar  machen  konten^.  Der  rath  that  so  mannich- 
faltigk  vielmahl  bitte  vor  den  Klott  und  trösten  das  volck  mit  ihren 
langen  gesprechen  und  meinten,  das  volck  zu  vormuden',  aber 
^ott  stunde  dem  volcke  bey,  der  rath  muste  die  beyde  setzen.  Der 
h  bette  geme  gesehen ,   das  Elott  in  sein  haus  oder  uff  den  therm 

*  oder.    ^  wurden  aber.    <^  vff.      ^  gefangenen.    *  »«gebracht^*  fehlt  in  der  H.    ^  vormelden. 


Ein  ungegerbt  Leder  wird  nicht  wohl  verkauft,  Wand  er  IV.  1872. 


1478  JuH.  S55 

were  gegangen,  aber  das  volck  wolte,  er  mnste  in  Strobartz  kemriehen 
etc.    Deo  laus! 

Darnach  wolten  wir  sprechen,  do  was  das  volck  mnde,  und 
schlüge  7  uflF  den  abendt  finde  so  wardt  noch  gekoren  Laurentzius 
Holtzapflfell,  Andreas  Schlanlach*,  ||  der  bomschreyber  Vester  Becker,  B1.253* 
Marcos  Spittendorff,  die  selten  mit  den  andern  nun  vorbass  u£f  diese 
Sachen  rathen  und  doch  hinder  dem  volcke  nichts  von  sich  sagen  noch 
vorgeben.  Ach  herre  gott,  were  das  im  ersten  geschehen!  Marcus 
Spittendorff  hilt  das  wort  von  der  gemeine  und  pfenner  wegen  und 
auch  von  der  innungen  wegen,  den  rath  zu  berichten.  Das  volck  sagete 
ime  auch  zu,  sie  wolten  ihnen  hülfe  und  beystandt  thun  und  ihn  auch 
vortedigen  mit  leibe  und  gutte.  Auch  solte  der  rath  niemandts  be- 
fehren  umb  die  dingk  oder  rede,  die  dar  so  beschehen  umb  des  willen 
der  Stadt.    Das  sagete  der  rath  dem  volcke  zu  etc.    Deo  laus! 

Uff  die  mittwoch  darnach  (29.  Juli)  vor  mittage  waren  die  rethe^, 
etzliche  des  heimlichen  raths,  2  bommeister  und  etzllche  geschickten 
und  gekomen  uff  dem  rathanse  unde  vorhandelten  die  stucke,  unde  uff 
nachmittagk  Hessen  sie  die  doctores  zu  ihnen  bitten  uffs  rathaus,  und 
so  wardt  mit  den  doctoribus  aus  den  stucken  fast  gereth  der  zweyer 
wege,  die  freundtschaft  zu  versuchen  oder  uffs  recht  zu  gehen.  Dar 
sagten  die  doctores  faste  ihre  bewegunge  und  meineten,  man  hette  zu 
viel  versehen  und  auch  vorgeben:  den  recess,  den  die  von  Halle  ein- 
gegangen weren,  und  da  man  das  recht  sprechen  solde,  und  die  jheni- 
gen,  die  das  sprechen  selten;  was  das  uff  sich  haben  möchte,  stunde 
zu  mercken.  Sondern  ihr  rath  were,  das  man  die  ireundtscbaft  vor- 
nemen  möchte  und  nicht  das  recht,  sondern  sie  besorgten  sich  des, 
wurde  den  von  Halle  eyn  der  schweren  oder  wichtigen  stucke  im 
rechten  abefallen,  das  wolde  der  Stadt  so  grossen  schaden  thun,  als 
sonst  schier  die  stucke  alle  thun  wurden^  so  die  in  freundtschaft  bey- 
geleget  wurden;  und  darumb  rythen  sie  nicht  uffs  recht  an  dem  orte. 
Aber  wen  ||  dies  recht  zu  Magdeburg  vor  den  schöppen  gesprochen  Bl.  253^ 
solte  werden,  so  hettens  die  doctores  woU  zugelassen  etc. 

üffn  donnerstagk  (30.  Juli)  Vormittage  waren  die  geschickten  und 
auch  gekome  uff  dem  rathause  und  solten  rathen  uff  die  stucke ,  wie 
man  die  in  der  Stadt  besten  möchte  vornemen,  und  so  man  nun  uffn 
sontagk  oder  montagk  (2.  3.  Aug.)  dem  bischoffe  von  Meyssen  eine 
antwort  uff  die  stucke  sagen  solde,  die  er  dann  nicht  vorendern  wolde, 
oder  sie  solten  uffs  recht  kommen  etc. 

Der  rath,  meister,  die  geschickten  waren  irre,  etzliche  unter  ihnen ; 
das  machte,  das  die  dingk  uffn  dinstagk  zuvor  (28.  Juli)  uff  dem  rat- 

•  ifSchliuuMb"»  wie  noch  öfter.      ^  „R.",  in  der  jangem  ma«d.  Handachrlft:  „dieReglereDde.*' 

i  Andreas  Schlanlach,  ein  Seidenkrämer,  erlangte  1449  Bürgerrecht  und 
erscheint  1465,  1468,  1471  als  Meister  im  Rath.  Sein  Haus  war  „uff  dem  schu- 
hofe  nehist  am  swarczen  bocke  gelegen",  Schöppenbuch  J.  1456.  S.  7*.  Er 
mnaste  später  nebst  andern  die  Stadt  räumen  und  begab  sich  nach  Jüterbock,  Dr. 
I.  8.  177.    Vgl.  unten  BL  318^ 

23* 


^56  MarcuB  Spittendorff. 

hause  mit  Elott  so  YorgeDommen  worden,  und  wolten  nicht  sprechen 
und  gaben  vor,  sie  weren  nicht  mechtigk,  biss  das  ihn  underlangk  von 
allen  theylen  gesaget  wardt,  wir  wolten  nun  hinder  dem  volcke  nichts 
thnn,  sondern  unsem  guttduncken  unter  uns  berathen  und  das  dann 
an  das  volck  bringen.  Also  wardt  diss  im  besten  vorgenommen,  als 
hiemach  volget:  ab  man  durch  die  doctores,  das  die  an  dem  bischoffe 
von  Meyssen  betten  mögen  erlangen,  forder  frist  eine  viertzehen  tage, 
die  antwort  zu  thun,  so  das  volck  itzundt  irre  were;  so  könte  man 
grundüich  dar  umb  die  stucke  nicht  wol  sprechen,  und  das  man  dester 
myner  darauff  nicht  rythe,  ob  man  durch  erkeine  gutte  freunde  bynnen 
oder  bussen  der  Stadt  bey  fursten  oder  andere  wege  finden  möchte, 
uff  das  bequemere  und  bessere  mittel  vorgenonunen  mochten  werden, 
denn  noch  zur  zeit  vorgenommen  sindt,  was  das  koste,  das  maus  darane 
nicht  gebrechen  Hesse  etc. 

Hier  mercke,  wie  der  rath  dem  volcke  zngesaget  hat, 
das  sie  alle  uffs  rathaus  sollen  gehen,  wen  sie  umb  der 
Stadt  geschefte  oder  umb  den  schoss  sprechen  sollen  etc. 
B1.254*  II  Uff  den  vorgeschriebenen  dinstagk  (28.  Juli),  do  das  volck  so  ge- 
meinlich uff  dem  rathause  was,  und  uff  das  ende,  das  der  rath  SJott 
und  Martinum  setzen  solten  lassen  unde  voUworten,  do  wardt  auch 
angebracht  von  des  volckes  wegen,  wenne  das  man  umb  den  schoss 
oder  umb  andere  Sachen  sprechen  solde,  so  wolten  sie  alle  uffs  rathauss 
kommen  uff  einen  hauffen.  Da  sagete  das  volck  ja  zu.  Der  rath 
gagete  den  pfennem  auch  zu ,  sie  weiden  ihn  auch  eine  zettel  geben, 
als  die  aus  Innungen  und  gemeinheit  haben,  das  sie  zusammen  solten 
kommen.  Das  namen  die  pfenner  und  alles  volck  so  an  und  rieffen: 
,Ja,  wir  wollens  so  haben  !*'  Sondern  Alexius  Lissaw,  der  meister  einer 
aus  S.  Gertrautten  pfarr,  der  iuhre  her  und  sprach :  „herr  rathsmeister, 
das  bin  ich  mit  euch  nicht  ein''.  Do  rieff  das  volck:  „man  führe  den 
auch  hin,  füret  ihn  auch  hin!''  So  batt  der  rathsmeister  Dionisius  Bote 
das  volck,  das  sie  stille  weren,  und  sprach  zu  dem  rathe  und  den  mei- 
stern: „lieben  herren,  sein  wirs  doch  alle  so  eins  gewesen."  Do 
sprachen  sie  alle  „ja!**  Do  stundt  Lissaw  alleine  und  wüste  nicht, 
was  er  sagen  solte^  und  so  wardt  ime  das  noch  zu  gutte  gehalten. 
Deo  laus! 

Uffn  freytagk  nach  mittage  (31.  Juli)  waren  beyde  rathsmeister, 
der  heimliche  rath,  Jacob  Schaffskopff,  Pegaw,  Seher,  Laurencius 
Holtzapffell,  Slanlach,  Vester  Becker,  der  bomschreyber,  Spittendorff 
uff  dem  rathause  und  hatten  mancherley  tieffe  bewegunge  dieser  ant- 
wort, die  der  rath  von  der  Stadt  wegen  dem  bischoffe  von  Meissen  uff 
die  stucke  ....*,  als  er  die  gemittelt  hatte,  und  deme  auch  anders 
nicht  thun  weide,  oder  sie  solten  zum  rechten  kommen,    so  es^  die 

^  hier  fehlt  etwa«.     In  der  JOngem  magd.  Handachrffl  lautet  der  Sats :   ,,iiiid  hatten  maaeher- 

'^e  Bewegnngen  dieier  Antwort,    die  der  Rath  von   der  Stadt  wegen  dem  Blachofe  von  Helanen 

lolte  nf  die  Stücke,  ala."    Die  Worte  „geben  iolte'*  sind  Indewen  auch  hior  swiachen  „Metaaen" 

f**      übergoflchrleben.       ^  in  der  ball.  Handiehrift  „er",  in  der  magd.  „et**.     Am  SeJiliui  des 

taben  beide  „wolde**. 


1478  August  357 

von  der  Stadt  gantz  so  haben  wolden.  Und  so  es  dem  volcke  schwere 
was  zu  hören,  viel  schwerer  wolten  sie  darein  volworten  oder  willen 
geben,  und  so  solte  der  tath  mit  den  gekomen  daranff  rathen,  was 
der  Stadt  bestes  were,  und  solten  in  nichts  ||  vergeben,  sondern  was  Bl.254*' 
wir  darinne  berathen  worden,  das  solten  wir  wider  an  das  yolck 
brengen  and  solten  sie  auch  so  alle  lassen  zusammen  kommen  nffis 
rathaos,  das  wir  allesampt  ein  eintrechtigk  wort  von  uns  geben  möch- 
ten, so  das  einer  dem  andern  nichts  dorfte  vorwerfen.  Daranff  solte 
der  rath  den  meistern  befehlen,  das  ein  itzlicher  uff  morgene  sonabendt 
Vincla  Petri  (1.  Augast)  die  seinen  zusanmien  wolde  haben.  Wolte 
das  volck  dann  alle  nffs  rathaus  kommen,  oder  solde  der  rath  zu  ihn 
gehen,  dasweren  sie  zufrieden.  Und  der  rathsmeister,  die  geschickten 
unde  gekomen  solten  alle  uffh  sonabendt  umb  6  zu  frue  uffs  rathauss 
kommen,  uff  das  sie  eins  wurden,  was  der  rath  ans  volck  bringen 
solte.    Diss  geschach.  Das  volck  wardt  vorbott  zu  ihrer  meister  haase. 

Der  rath,  die  meister,  die  geschickten,  auch  die  gekomen  kamen 
nach  dem  abescheyde  i^s  rathauss.  Der  rathsmeister  Bote  gäbe 
ihnen  vor,  das  sie  bewogen  betten,  solten  sie  meinem  herm  von 
Meyssen  eine  antwort  uff  die  stucke  geben,  so  muste  man  das  volck 
zusammen  uffs  rathauss  lassen  kommen,  nachdeme  als  man  des  uffn 
dinstagk  zuvome  (28.  Juli)  auch  uff  dem  rathause  alle  eins  were 
worden,  uff  das  dem  rathe,  der  gantzen  Stadt  nicht  förder  schade 
darauss  entstünde  etc. 

Diss  wolten  die  von  Innungen  und  gemeinheit,  die  im  rathe  sassen» 
auch  die  meister  und  auch  die  geschickten  nicht  ein  sein  und  wolden 
das  volck  nicht  zusammen  uff  einen  hauffen  lassen,  und  dieselbigen, 
unter  den  ihrer  viel,  tratten  hinderrucke  und  sprachen,  sie  weren  des 
ufh  dinstagk  (28.  Juli)  uff  dem  rathause  mit  dem  rathsmeister  Dioni- 
sius  Boten  so  nicht  ein  gewesen^,  das  das  volck  uff  einen  hauffen 
solde  kommen,  und  das  der  rath  den  pfennem  auch  eine  zettel  darüber 
geben  solte,  als  die  andern  alle  betten. 

II  Ach  lieber  gott,  wie  kortzer  glaube  ist  in  dem  volcke!  Es  was  Bl.255* 
des  raths,  der  meister  und  bommeister  und  alles  volckes  wille,  ich 
vemame  niemandt,  der  zu  den  stucken  nein  sprach,  sondem  Alexius 
Lissaw,  der  sprach,  er  were  des  nicht  mit  dem  rathe  ein,  das  man 
den  pfennem  auch  der  zeddeln  eine  solde  geben.  Aber  er  wardt  von 
beyden  rathsmeistern  so  unterweiset,  das  er  des  ye  mit  ihnen  ein  war 
gewest. 

Hie  wurden  faste  viel  reden  underlangk.  Hans  Seher  thate  viel 
rede  unter  den  geschickten,  andere  von  den  Innungen,  Laurencius 
Holtzapffel,  Andreas  Slanlach,  Pegaw  und  andere  mehr,  und  baten  gar 
guttlich,  das  sie  das  volck  weiden  lassen  zusammen  kommen.  Wir 
suchten  nicht  anders,  denn  das  wir  alle  zu  friede  und  liebe  kommen 
möchten,  sie  solten  sich  nichts  besorgen,  das  yemandt  hinfort  mehr 


1  Vgl  S.  354—356. 


358  Marcus  SpittendorE 

solte  gegriffen  oder  gesatzt  werden;  aber  onser  wolmeinunge  and  rede 
half  nichts,  sondern  die  meister  nnd  die  geschickten  haben  alle  irthomb 
gemacht.  Doch  gaben  die  geschickten  diss  wort,  das  der  rath  die 
meister  hienabe  schicken  solte  zu  dem  volcke;  wolten  sie  danne  uffs 
rathaus  geben,  oder  das  der  rath  zu  ihnen  gehen  solte,  des  weren  sie 
wol  zufrieden.  Der  rath  schickte  die  meister  mit  dem  gewerbe  zum 
volcke.  Die  pfarren  und  auch  innungen  und  pfenner  wolten  alle  uffs 
rathaus,  aber  etzliche  meister  und  geschickten  auss  den  innungen  und 
gemeinheit  wereten  das  und  woltens  nicht  zulassen,  etzliche  mochten 
umbgewandt  sein.    Und  so  verblebe  das  etc. 

Hier  mercke  aber,  wie  hinderlistigk  haben  die  obersten  ihre  wort 
gesagt  und  auch  gemeinet! 

Uff  denselbigen  sonnabendt  Vincula  Petri  (1.  Aug.)  uff  nachmittagk 
Bl.255^  waren  die  beyde  rathsmeister,  die  ||  bommeister,  Karle,  Hedrich,  Seber, 
Pegaw,  Spittendorff,  Lanrentzius  Uolzapffell,  Slanach,  Vester  Becker, 
der  bomschreyber,  uff  dem  rathause  und  hatten  mancberley  vorhande- 
lunge,  das  man  das  volck  nicht  zusammen  bette  wollen  lassen  kommen, 
wann  der  Stadt  mochte  grosser  schade  darvon  entstehen.  Do  baten 
wir  pfenner  und  die  gekornen,  das  der  rath  uffmorgensonntagk(2.  Aug.) 
nach  dem  sprengen^  den  rath  und  meister  besenden  wolde  und  mit 
ihnen  eins  wurde,  das  uff  montagk  frue  das  volck  uffs  rathaus  zu- 
samne  möchten  kommen,  uff  das  sie  meinem  herren  von  Meyssen  eioe 
eintrechtige  antwort  geben  möchten,  nnd  das  wir  liebe  nnd  eintratet 
nnderlangk  machen  möchten ,  uff  das  sich  einer  vor  dem  andern  nicht 
entsetzen  dörfte.  Es  wardt  auch  von  den  pfennem  mehr  gesaget: 
„lieben  herren,  ir  sollet  euch  vor  uns  noch  auch  niemandes  besorgen, 
das  wir  darzu  geneiget  sindt  oder  willen  han,  iemant  zu  greiffen  oder 
zu  setzen,  das  ist  unsers  hertzen  meinunge  vorwar  nicht,  sondern  wir 
suchen  anders  nichts,  den  liebe,  eintracht  und  friede  mit  allem  volcke 
umb  der  Stadt  besten  willen;  darumb  dörfet  ir  euch  noch  niemandts 
vor  uns  oder  vor  dem  volcke  nicht  entsetzen,  wir  sagen  euch  das  zu, 
sey  wir  (?)  fromme  leute,  so  sol  niemandes  kein  leidt  widerfahren. 

Darauff  antwortte  der  rathsmeister  Jacob  Weissack,  auch  Hedderich, 
so  wir  ihn  das  zusagten,  so  solde  das  woll  geschehen;  betten  sie  das  so 
uff  den  morgen  gewnst,  so  solde  das  gantz  so  geschehen  sein;  sondern 
das  volck  besorgete  sich.  Do  hübe  der  rathsmeister  Jacob  Weissack 
an  und  sprach:  „herr  rathsmeister  Pegaw  und  Spittendorff  und  er 
bommeister  Hans  Seber,  ir  saget  uns  das  doch  so  zu?^'  Wir  sprachen: 
„herr  rathsmeister  ja!''  Da  antwortte  Weissack  wieder  und  auch  Hed- 
B1.256*  rieh:  „nun  lieben  ||  herren,  das  soll  nun  wol  geschehn,  seidt zufrieden; 


1  Der  Ausdruck  ist  nicht  recht  deutlich;  doch  scheint  der  Verfasser  ihn  gleich 
„nach  dem  Gottesdienste^^  zu  brauchen.  £r  würde  sich  dann  auf  das  Besprengen 
mit  Weihwasser  bei  dem  Verlassen  der  Kirche  beziehen,  welches  vielleicht  damals 
noch  von  den  Greistlichen  getlbt  wurde.  Vgl.  Pfannenschmid,  Das  Weihwasser 
S.  177,  178,  185. 


U78  August  859 

wir  hoffen,  so  ir  ans  das  zasaget,  so  wollen  wir  offh  montagk  (3.  Ang.) 
bey  einander  sein  alle  nnd  gutte  eintracht  and  friden  machen  unter 
uns  allen  in  der  Stadt  etc."  Das  geschach  aber  nicht,  sie  thaten  ihren 
gntten  reden  nnd  worten  keine  folge.  Darane  was  offenbar  zu  mercken, 
das  was  verborgen  darhinder  was,  das  sies  vor  die  leate  nicht  wolden 
kommen  lassen  etc. 

Uff  dasselbige  mahl  was  der  rathsmeister,  Jacob  Weissacks, 
Hedrichs  bitte,  das  die  gebrechen  zwischen  allen  bürgern  in  der  Stadt 
gmndtlich  beygeleget  möchten  werden.  Darzn  sageten  die  obgeschrieben 
pfenner  ja  etc. 

Hier  mercke  nnd  liese  die  zwo  reyen,  die  hie  nber  gescürieben 
sindt  nnd  dann,  als  darnach  folget,  so  findestu,  wie  die  obersten  ihre 
rede  and  wort  gemeint  haben.  Lieber  gott,  wer  magk  sich  so  bewaren 
etc.!  Sie  weren  des  gantz  geliebet,  so  das  es  durch  mitteler  ge- 
schehe. Da  sprach  Hedrich  ja,  durch  mitteler*  musten  die  dingk  zu- 
gehen ,  da  weren  die  doctores  gantz  gutt  zu ,  und  so  weren  die  alle 
darzu  geneiget  etc. 

Hier  mercke,  was  etzliche  vor  ruwe  gewunnen  hatten! 

Uffh  sontagk  (2.  Aug.)  that  der  prediger  zu  den  barfussem  ^  einen 
mercklichen,  trefiUchen  sermon  von  der  zwitracht,  was  nutz  und 
Schadens  in  den  stetten  darvon  entstünde  etc.  Do  mochten  etzliche 
obersten  in  das  closter  gehen  und  mit  dem  gardian  rede  haben,  das 
sie  darzu  wolten  helfen  rathen ,  das  die  zwitracht  gantz  auss  gründe 
der  pfenner  hertzen  alle  gar  abgesaget  und  beygeleget  wurde.  Es  be- 
Bchach  umb  des  segers  4,  das  der  gardian  und  prediger  giengen  zu 
Hanse  Seher  in  sein  haus.  Ua  wurden  hin  gebeten  Matz  Pegaw» 
Lforentz  von  Reuden,  Heyne  Brackstede  und  Marcus  Spittendorff. 

Der  gardian  hübe  an,  was  an  ihn  ||  gebracht  was,  und  sagte,  als  Bl.256^ 
oben  geschrieben  stehet.  Hans  Seher  mit  den  andern  sprachen  uff  das 
anbrengen  und  sagte  zum  gardian  und  dem  prediger:  „wyrdigen,  lieben 
herren  und  vetter!^  Euer  anbringen  freuen  wir  uns  und  hören  das 
auch  gerne,  wir  sindt  darzu  auch  geneiget  auss  gründe  unsers  hertzen, 
als  wir  hier  sindt,  das  wir  allesampt  in  der  gantzen  Stadt  zu  grundt- 
licher  eynange  und  söne  kommen  möchten,  und  auch  haben  wir  keinen 
zweyffel,  die  andern  pfenner  lassen  ihn  wol  rathen  etc.  Nun  wolten 
wir  gerne  verstehen,  wie  die  sönunge  solte  zugehen  etc." 

Darauff  antwortte  der  gardian  und  sprach,  ihre  meynunge  were, 
das  wir  allen  Unwillen,  der  sich  in  der  zwytracht  hette  begeben,  und  was 
darinne  so  einem  jederman  widerfahren  were,  das  er  das  so  gantz  und 

*  mltteL      ^  „V9tur"  doppelt  in  der  HftndKhrlfl. 


1  Die  Kirche    des  BarfÜsserklosters    (spätere  Schulkirche)    stand  an  der  Stelle 
des  jetzigen  Universitätsgebäudes.    Der  Klosterconvent  bestand  im  Jahre  1479  aus 
dem  Guardian  „Joh.  Keki,  dem  Yiceguardian  Henricus  Jose,   dem  Lector  Johannen 
Hagen,  dem  Presbyter  Ludowicus  de  Anhalt,  dem  Laien  Gisilerus  de  Disko  und  deir 
aeriker  Ericus  Sever",  Dr.  I.  796. 


360  Marcos  ^ttendorC 

gar  abesagen  solte,  des  nimmermehr  in  argen  gedencken  mit  worten 
noch  mit  wercken,  und  das  solte  ein  teyl  dem  andern  verschreyben, 
and  was  die  pfenner  sonsten  meinem  herm  than  solten,  des  wolde 
ans  der  rath  yorbitten,  so  viel  als  sie  kanten^ 

Daraoff  antwortte  Hans  Seber  von  der  andern  wegen  so:  »,berr, 
das  wil  also  nicht  za  than  sein,  da  moste  ein  solch  mittel  vorgenonmien 
werden ,  das  man  ander  den  innongen ,  der  gemeinheit  and  pfennem 
vomanftige  leate,  die  za  friede  and  eintracht  geneigt  weren,  dameben  die 
doctores,  die  hier  sindt,  kiesete^,  and  den  leaten  mäste  man  die  gebrechen 
von  beyden  theilen  verzeichen  and  den  fallmacht  daraber  geben,  das 
die  also  äff  das  ehrlichste,  gtittlichste  and  gleichste  erkenneten,  was 
einem  itzlichen  teyle  za  leiden  stände,  and  aach  niemande  angleich 
geschehe,  also  das  die  das  so  machten,  das  sie  des  vor  gotte  and  der 
BL257*  weit  bekant  wolten  sein,  and  daraaff  mäste  man  allem  anwillen  ||  abe- 
sagen, and  so  kemen  wir  dann  za  grandtlicher  eintracht  etc.  Aber  das 
es  so  schlecht  geschehen  solde,  als  sie  meinen,  das  ist  nicht  za  thane, 
daramb  das  man  gar  mannich  böse  dingk  den  pfennem  zagesaget  and 
sie  gar  mit  einer  groben  schrift  aberschreben  and  die  gar  offenberlich 
vor  allem  volcke  gelesen  hat,  das  an  ihre  ehre  gehet,  darzn  leyb,  sele, 
gatt  and  ehre  betrift;  and  solte  das  so  schlechts  todt  sein,  das  were 
ans  and  ansern  kindem  gar  eine  böse  nachsage,  viel  lieber  wolden 
wir  todt  sein.''    Deo  laosl 

Und  so  schieden  wir  von  inen,  äff  das  sie  an  jhenem  theyle  hörten, 
wie^  ir  sinn  äff  das  mittel  stände  etc. 

Hans  Seile  hatte  sich  zam  Gybichenstein  gemacht  bey  den  pfenner, 
der  was  seiner  haasfraaen  brader,  Hans  Laab  was  za  Halbe  gegangen 
etc.,  Brosius  Kra£ft  was  za  den  barfassem  im  doster;  dann  den  ober- 
sten, die  diss  anglacke,  angemach  and  betrabnasse  der  Stadt  and  den 
bargern  gemeine  gemacht  hatten,  denselbigen  began  die  grawe  zu 
kommen,  so  ire  trowe  dem  volcke  in  der  gantzen  stadt^  offenbar  wardt. 
Und  daramb  wereten  sie  mit  gantzer  macht  and  wolten  das  volck  zu- 
samne  nicht  lassen,  and  darvon  geschach  der  Stadt  wenigk  frommen, 
sondern  die  pastores  des  irthambs  besorgten  sich  des,  so  die  pfenner 
mit  der  gemeinheit,  mit  den  innangen  and  aach  mit  dem  rathe  ein 
worden  waren  nff  dem  rathaase,  als  vor  geschrieben  stehet,  and  sie 
sageten  den  pfennem  aach  za,  sie  wolten  sie  vertedigen,  handthaben 
zu  allem  rechte  mit  alle  ihrem  gatte,  wiewol  die  pastores  and  ihre  an- 
henger  diss  durch  ihre  hertzen  gingk  gar  bitter*'.  Aber  der  meiste  haofle 
wolte  das  so  haben  und  merckten  aach  wol,  mit  welcher  bilUgkeit  der 
Bl.257^  irthamb  ||  durch  ire  obersten  geschehen  was,  darane  sie  eygentlich 
merckten  und  vorstehen  konten,  das  sie  das  mit  grossem  unrechte  hatten 
gethan.    Deo  laus  et  beatae  Mariae! 

*  hier  folgen  In  der  ludl.  Hrnndschrift  die  anverständUohen  Worte:  «tStust  des  Baden  teU  aolte 
wol  nach  bleiben  etc."  In  der  Jtlngem  magd.  Uandachrift  braten  dieselben:  ,,8ast  des  Badern  tbefl 
solte  wohl  nachbleiben".  ^  „kiesete'*  ist  entlehnt  ans  der  magd.  Handschrift,  wo  es  sieh  hinter 
„wären"  übergeschrieben  findet.  In  der  halL  Handschrift  fehlt  das  Zettwort.  «  f«wir".  *  «««tadt*' 
ist  ergünst,  findet  sieh  aber  in  der  magdeb.  Handschrift.  «  Der  Sats  lautet  in  der  magdeb.  Hand> 
•chrlft  ebenso. 


1478  AQgnst  361 

Hier  mercke,  was  der  rath,  meister  und  bornmeister  ein 

sindt  worden,  das  sie  mit  allen  bargern  in  der  Stadt  einen 

grnndtlichen  friede  und  eintracht  wolten  anrichten. 

Uffh  dinstagk  vigilia  Dominici  (4.  Ang.)  vor  mittage  worden 
Hedrichs,  Jacob  Schaffskopff,  Prelwitz,  HansSeber,  Pegaw,  Spittendorff, 
Laorentzius  Scblanlacb,  Vester  Becker,  der  bomschreyber,  ofs  rathaus 
geheischet  und  worden  bericht,  der  rath  mitsampt  den  meistern  und 
bommeistem  weren  eins,  das  sie  alle  grundtlich  und  wol  geeynt  möchten 
werden.  So  könte  das  dnrch  uns  in  der  Stadt  nicht  geschehen,  sondern 
das  man  die  von  Magdeburg,  Halberstadt  mitsampt  den  beyden  docto- 
ribos  darza  neme,  und  das  der  rath  nnder  allen  theilen  in  der  stadt 
köre  oder  das  volck  nnder  sich  selbst,  die  des  mit  dem  rathe  nnd  den 
andern  vorgenanten  gantz  zu  thnn  betten,  uff  das  so  gemacht  wurde, 
das  ein  solches  uff  ewigkeit  nimmermehr  geschehen  möchte,  und  des 
weren  sie  so  ein.  Die  hienauff  gebeten  waren,  sprachen ,  sie  wem  des 
auch  mit  dem  rathe  und  den  meistern  wol  ein  etc.,  sondern  man  muste 
das  volck  alle  zusammen  haben  uff  dem  rathause.    Deo  laus! 

Uff  den  nachmittagk  was  der  rath,  die  meister,  bornmeister  und 
auch,  die  daroben  mit  namen  geschriben  stehen,  uff  dem  rathause  und 
wolten  da  eins  werden,  wie  maus  morgen  wolde  anbringen,  das 
volck  zu  berichten,  so  das  alle  ufGs  rathauss  wurden  kommen ^  uff 
das  der  friede,  liebe  und  eintracht  nun  gantz  solde  vorgenommen 
werden  nach  dem  abescheide,  so  des  der  ||  rath,  die  meister  und  BL 258* 
bornmeister  vor  mittage  eins  waren  und  die  andern  auch  mit  dem 
rathe  ein  wurden. 

Aber  gotte  vom  himmel  sey  das  geclaget,  der  böse  feindt  hatte 
etzlichen  bösen  windt  den  meistern  eingeblasen,  das  die  meister  das 
allzumahle  uff  den  nachmittagk  zuwori'en  nnd  wolten  des  do  nicht  mit 
ein  sein,  das  das  volck  alle  uffs  rathaus  solte  kommen,  und  was  ein 
solcher  hader  und  ruffen  uff  dem  rathanse,  das  es  schände  und  sunde 
ist  zu  Jiören  oder  noch  zu  sagen.  Und  die  das  thun  und  solch  gutt 
werck,  das  zu  eintracht  dienen  magk,  weren  und  stoppen,  thun  sie  wol, 
sie  werden  ihren  lohn  wol  befinden.  Oott  vergebe  es  ihnen,  die  diese 
arme  Stadt  in  solchen  jammer  und  noth  bringen! 

0  Dionisius  Bote,  gott  vom  himmel  stehe  euch  bey,  ir  habt  ein 
j^nmerlich  schwer  sitzen  bey  dem  volcke! 

Nun  gott  vom  himmel  gäbe  noch  seine  gnade,  das  sich  der  rath 
mitsampt  den  meistern  und  bommeistem  noch  vertrugen,  also  das  die 
meister  und  bornmeister  die  ihren  lissen  vorbotten,  das  sie  uff  mitt- 
Woche  S.  Dominions  tagk  (5.  Aug.)  uff  den  morgen  solden  bey  ein- 
ander sein,  ein  itzlicher  zu  seines  meisters  hause ;  und  die  meister  und 
bornmeister  selten  das  volck  also  berichten  und  ihnen  sagen :  „lieben 
freunde,  so  der  abescheidt  am  nechsten  gewesen  ist,  do  das  volck  ge- 
meiniglich bey  einander  uff  dem  rathause  was ,  so  haben  wir  etzliche 
werbunge  an  das  volck  zu  brengen,  dar  uns  allen  und  der  gantzen 
Stadt  grosse  macht  an  gelegen  ist.    Darumb  ist  unser  meinunge  also, 


362  Marcos  ^ittendorff. 

wil  das  volck  ofiGs  rathanss  kommeD,  nach  deme  als  das  vorlassen  ist 
so  wolle  wir  sie  berichten,  wollen  sie  die  berichtnnge  ancb  damidei 
in  ihrer  meister  banse  boren,  so  wil  der  ratb  zn  in  geben'^ 
BL258^  Aber  der  ratbsmeister  Dionisius  Bote  und  aucb  ||  die  von 
tale  und  bommeister,  die  wolten  nicbt  mitte  geben,  denn  es  was  den 
voicke  so  allzumalen  zugesaget  vom  sitzenden  ratbe,  und  wurdens  aucl 
alle  so  ein,  Innungen,  gemeinbeit  und  pfenner.  Sondern  die  regiere 
und  bandtbaber  dieses  irtbumbs,  die  lieffen,  sie  blissen  und  triebe] 
so  viel  böses  in  das  volck,  das  sie  ibrer  viel  umbekarten  uni 
widerwendigk  machten,  das  man  nicbt  zusammen  u£E9  rathanss  wer 
kommen. 

Und  ich  gleube  des,  were  das  volck  so  uSb  rathaus  uff  den  tag! 
nicht  kommen,  die  eintracht,  die  am  nechsten  uff  dem  ratbause  so  an 
gehaben  und  vorgenommen  wart,  die  were  durch  die  meister  und  di 
geschickten  gantz  zurissen  worden,  denn  man  vomame  eigentlich,  da 
viel  leute  ungeme  sahen,  beyde  in  der  gemeinbeit  und  Innungen,  da 
das  volck  so  mit  den  pfennem  zufriden  wardt,  sondern  gott  von 
bimmelreicb  schickte  die  dingk  so  wunderlich,  das  es  wundersam  zi 
hören  ist,  als  hiemach  folget    Deo  laus! 

Uff  mittwoche  S.  Dominicus  tagk  (5.  Aug.)  anno  78  uff  den  moi 
gen  umb  6  oder  7  war  das  volck  alle  zusammen.  Sie  weren  gem^ 
ufG9  rathanss  gegangen,  die  meister  wolten  das  aber  nicht  gerne  zu 
geben  und  werten  mit  behenden  Worten,  wie  sie  könten  unde  mochtei 
Es  waren  aucb  etzliche  fast  in  etzlichen  pfarren  und  Innungen,  di 
gar  grossen  vleis  ankereten,  das  sie  das  volck  betten  mögen  zurück 
sprechen,  uff  das  sie  alle  uffs  rathaus  nicbt  weren  kommen.  Denn  di 
bösen  menger  Hessen  sich  beduncken,  ihre  lugen  wolten  sich  nicb 
lenger  verbergen,  gott  vom  bimmel  wolde  die  zwytracbt  nicht  lenge 
verbeugen,  die  so  mit  unwarheit  zugingk,  und  do  begunten  sie  siel 
zu  furchten,  den  sie  hatten  viel  geredt  und  aucb  gethan,  das  in  da 
volck  so  nicbt  gestünde,  es  was  inen  so  vom  voicke  nicbt  bßtohlei: 
Deo  laus! 
B1.259*  II  Unser  Lieben  Frauen  pfarr  bilt  den  tagk  ebentburlich.    Ihre  mei 

ster,  nemlich  Sixtus  Knyle  unde  Scbilttbach,  die  waren  böse  leut 
und  hatten  nicht  lust  noch  liebe  zu  friede  noch  eintracht.  Dann  di 
beyde  meister  und  die  alden  und  die  geschickten,  nemlich  Pete 
Baltzer  was  beuptman  über  die  andern  alle,  die  zogen  andere  zu  siel 
ein  eben  teyl  des  volckes  in  der  pfarr,  und  wolten  nicht  ufb  rathaus 
umb  den  willen,  das  sie  die  eintracht  betten  mögen  zubrechen,  di 
vorgenommen  was.  Nun  waren  die  andern,  die  aller  ermsten  in  dei 
selbigen  pfarre,  die  wolden  uffs  rathaus  und  sprachen,  sie  weren  de 
am  nechsten  uff  dem  ratbause  so  alle  ein  gewest  unde  der  ratb  mj 
ihn,  darumb  wolden  sie  ihren  werten  gnungk  thun  als  arme,  fromm 
leute;  ihre  meister  wolten,  sie  solten  nicbt  uffs  recht  gehen. 

Hier  mercke,  der  arme  bauffe  steht  uff,  und  Jorge  Knysse  geh 
vor,  und  volgen  ime  nach  uffs  rathaus.    Die  meister,  alt  und  neue,  uni 


1478  August.  863 

die  geschickten  und  andere  mehr,  die  sie  zu  in  zogen  nff  irthomb,  die 
blieben  in  des  meisters  hoffe. 

Die  pfenner  vomamen,  das  die  von  Unser  Lieben  Franen  pfarre 
nffls  rathaas  waren  gegangen,  so  machten  wir  uns  auch  aofF  schwerlich 
mit  forchten,  dennoch  nmb  den  willen:  onser  bornmeister  was  nicht 
wider  zu  nns  vom  rathanse  kommen,  nnd  so  wnsten  wir  nicht,  worane 
wir  wol  thaten ;  sondern  es  was  vor  nns  pfennem ,  das  wir  alle  zu- 
sammen nfiis  rathans  möchten  kommen,  und  so  namen  wir  einen  trost 
and  gingen  ufGs  rathaoss.  Indes  hatte  Peter  Baltzer  mit  den  andern 
in  Unser  Lieben  Franen  pfarre,  die  nfEs  rathanss  nicht  wolden,  ihrer 
zwene  geschickt  zu  denen  von  S.  Moritze  nnd  den  lassen  sagen.  Unser 
Lieben  Franen  pfarr  wolte  nSs  rathans  nicht.  Hier  mercke,  welche 
gesellen  das  waren! 

|Nun  Sanct  Moritz  pfarr  schickte  ihrer  zwene  nffs  rathanss  zuBl.259' 
besehen,  ob  iemandes  droben  were,  nnd  schickten  die  pfenner  zwene. 
Unser  Lieben  Frauen  pfarr  zwene  mit  den  von  Sanct  Moritz  zu  ihn 
mid  Hessen  sie  berichten,  das  die  da  weren,  und  so  folgeten  sie  von 
stondt  n£b  rathans,  und  so  kamen  do  etzliche  Innungen,  und  so  sagete 
einer  dem  andern,  das  gott  do  seine  gnade  gab,  das  alles  volck  do 
zusammen  kam. 

Dann  Lucifers  geselschaft,  die  bösen,  untreuen  menschen,  hettens 
so  gerne  geweret.  Aber  ir  geruchte  was  zu  lautbar  in  das  volck  kom- 
men, das  sie  den  abefall  gewunnen,  und  das  volck  wolte  inen  nicht 
mehr  glauben;  sondern  gott  vom  himmel  erkante,  ire  meynunge  was 
Dicht  gutt.    Deo  laus! 

Do  wir  nun  alle  uffs  rathans  kamen,  do  stunden  wir  wol  2  oder 
3  stunden,  ehe  der  rath  berichtete.  Das  machte,  der  rathsmeister 
Dionisius  Bote  künde  die  meister  und  auch  andere  im  rathe  nicht  bey 
sich  brengen,  und  das  was  seinem  knmpen  Jacob  Weissack  nicht  leydt ; 
der  hette  wol  gesehen,  das  keiner  konmien  were,  uff  das  das  volck 
vermudet  were  worden. 

So  merckten  unser  ein  theil,  das  es  darauff  gingk,  nnd  schickten 
ihrer  zWene,  die  den  rath  selten  bitten,  wolten  sie  dem  volcke  was  be- 
richten, das  wolden  sie  gerne  boren.  Und  so  schickte  sich  der  rath 
in  kurtz  herabe  und  that  berichtunge,  das  der  rath  mitsampt  den 
meistern  und  bommeistem  eins  weren,  nach  deme  so  ein  itzlicher  wol 
mercken  konte  die  ansetze,  die*  uns  von  unserm  herren  von  Magde- 
burg beschehen,  das  sachte^  sich  gar  sehre  nmb  der  zwitracht  willen. 
Uff  das  wir  nun  vorbass  nicht  von  allem  kommen  möchten,  so  were 
ihre  meinunge,  das  die  zwytracht  gantz  gmndtlich  gesönet  und  bey- 
gelegt  möchte  werden;  und  so  wolte  sich  das  anders  auch  nicht 
schicken,  solte  die  zwytracht  zu  gründe  gesönet  werden,  so  musten  wir 
mittler  darzu  haben.  So  wem  der  rath,  meister  und  bornmeister  d^" 
II  zufrieden ,  so  ferne  als  das  aller  wiUe  were ,  das  sie  schicken  wol' 
zu  den  von  Magdeburg  und  Halberstadt.    Darzu  wolten  sie  die  be; 

*  kondte,  die  axuetz«  die.       ^  magd.  HMidBchr.  f,Mtgto". 


364  Marcus  ^itteador£ 

doctores  auch  darbey  behalden,  nff  das  der  liebe  gott  ans  allen  seine 
gnade  so  mitteylen  wolte  mit  hülfe  der,  die  darza  kernen,  das  wir 
eine  solche  eintracht  und  liebe  onterlangk  machen  möchten ,  das  gott 
vom  himmel  darvon  möchte  gelobet  werden,  nnd  wir  alle  und  andere, 
die  solches  hörten ,  danron  gebessert  worden ,  nnd  nff  das  wir  dester 
bas  vor  diese  arme  Stadt  mit  liebe  nnd  eintracht  rathen  möchten,  so 
uns  fieuste  harte  ansetze  begegnen.  Und  ob  wir  irgendt  dnreh  bitte 
gntter  freunde  möchten  vorbotten  kegen  meinen  herm  von  Magdeburg 
nnd  gegen  die  forsten,  ob  das  was  kosten  wnrde,  das  es  euer  wille 
sey,  und  andere  wort  mehr  etc.    Deo  laus  et  beatae  Mariae! 

Hier  mercke  aber  umb  die  eintracht  und  umb 
das  zusammenkommen  uffs  rathauss. 

Das  volck  sprach  darumb,  und  waren  alle  froh,  und  es  was  aller 
Wille,  und  baten  den  rath,  das  man  den  rath  von  Braunsehweigk  mit 
darzu  wolte  bitten,  und  das  sie  darane  auch  nicht  seumen  selten ,  so 
die  zeit  kurtz  were.    Dar  sagte  der  rath  auch  ja  zu  etc. 

Das  volck  liess  uffbringen,  wie  das  sie  am  nechsten  uffh  rathanse 
alle  ein  weren  worden,  wen  sie  umb  den  schos  oder  ander  Stacke 
sprechen  solten,  weiten  sie  alle  zusammen  uffs  rathaus  kommen,  und 
da  wolden  sie  alle  eintrechtigk  sprechen,  uff  das  die  meinunge  des 
volcks  recht  vernommen  und  vorbracht  wurde;  so  wars  der  rath  am 
nechsten  mit  allem  volcke  so  ein  gewest.  Auch  bette  man  uff  das 
mahl  den  pfennem  eine  zettel  gegeben,  gleich  den  andern  zugesaget, 
so  was  des  volcks  bitte,  das  ein  solches  auch  so  gehalden  wurde, 
anders  wolden  sie  kein  gespreche  halden  etc.  Und  sonst  wardt  man- 
cherley  angebracht  etc. 
BL260^  II  Der  rath  sprach  eintrechtigk  ja,  alles,  was  zugesaget  were,  das 
wolden  sie  dem  volcke  auch  gerne  zuhalden ;  wiewol  es  den  meistern 
und  auch  den  rathmannen  auss  der  gemeine  und  Innungen  gar  fiaste 
bitter  was  in  iren  hert^n,  aber  sie  torsten  vor  dem  volcke  nicht  an- 
ders sagen.  Were  aber  ein  iderman  zu  seines  meisters  hause  gebliben, 
und  das  die  meister  solten  das  so  an  den  rath  gebracht  hab^n,  das 
were  nimmer  mehr  geschehen;  ich  meine,  sie  betten  ehe  die  Stadt 
gantz  lassen  verderben  und  alle  pfenner  und  auch  etzliche  andere  mit 
Nun  wardt  der  rath  mit  allem  volcke  auch  ein,  das  die  pfenner,  die 
aus  der  stadt  waren,  die  solten  eine  sicherunge  haben  leibes  und 
guttes,  das  sie  in  die  Stadt  bey  das  ihre  möchten  kommen,  und  das 
solde  ein  itzlicher  den  seinen  so  wislicb  thun. 

Auch  solde  Jacob  Klott  und  Martinus  aus  den  gefengnnssen  kom- 
men und  gehen,  wo  sie  zu  thun  betten;  und  ob  die  iemandt  wolte 
beschuldigen,  sie  solten  antworten  nach  laute  der  wilköhre.  Und  so 
koren  eine  itzliche  pfarre  2,  eine  itzliche  innunge  1,  die  vom  tale  2 
dem  rathe  zu  hülfe,  uff  diese  dingk  mitte  helfen  zu  rathen;  und  die 
vorigen  geschickten  solten  abe  sein  etc. 

Uffh  donnerstagk   (6.  Aug.)   frue  umb  4    reyt  Hans  Seher   und 


1478  August.  865 

Lndicke  Pfanschmidt  nach  Magdeburg,  als  das  nff  mittwoche  znvore 
von  dem  volcke  alle  verlassen  wardt    Deo  gratias! 

Hier  mercke,  wiewol  der  rath  und  die  meister  and  bommeister 
uffh  dinstagk  (4  Aug.)  eins  worden;  and  die  frommen  leate,  die  von 
allem  volcke  so  gekoren  und  dem  rathe  zu  hälfe  mitgegeben  worden, 
sehr  darambe  baten,  das  der  rath  das  voick  nff  mittwoche  alle  zusam- 
men nffs  rathaos  wolten  kommen  lassen,  so  in  der  rath  das  allen  also 
zagesaget  hatte,  äff  das  man  eintrechtigk  nff  die  Stadt  rathen  möchte; 
und  das  volck  wardt  anch  alle  ||  nffn  dinstagk  zu  abendt  so  verbott,  BL26P 
das  sie  nff  mittwoche  morgen  so  solten  bey  einander  sein ,  ein  itzlich 
teyl  zn  seines  meistens  hanse,  nnd  als  denne  nfe  rathans  kommen,  — 
nochdann  gleichwol,  so  das  die  meister  nnd  anch  die  rathmanne  nffh 
dinstagk  (4.  Ang.)  abendt  so  voUwortten,  die  anss  innnngen  nnd  ge- 
meinheit  aber  gleichwol,  es  was  etzlicher  hertze  nnd  meinnnge  aber 
nicht,  das  es  so  geschehen  solde.  Und  es  waren  anch  etzlicbe  rath- 
manne nnd  meister  anss  den  innnngen  nnd  gemeinheiten  des  abendts 
spate  nff  dem  Berline  ^  bey  etzlichen  ihren  anhengem  gewest  und  faste 
mit  denen  gerathen,  nff  das  die  in  Unser  Lieben  Frauen  pfarr  und 
anch  in  andern,  das  sie  das  volck  abeweuden  solten,  uff  das  man  alle 
nicht  uffs  rathans  kommen  solde,  so  das  die  einigkeit,  die  am  nechsten 
mit  den  pfennem  und  allem  volcke  vorgenommen  was»  das  die  nicht 
forder  softe  befestiget  werden.  Sondern  es  war  gar  viel  bösen  leuten 
nicht  lieb,  und  darumb  betten  die  bösen  leute  gerne  gesehen,  das  ein 
iglicher  zu  seines  meisters  hause  blieben  were,  und  das  sie  da  betten 
ihre  gespreche  gehalden.  Und  so  were  die  eintracht  mit  den  pfennem 
und  allem  volcke  gantz  zurissen,  dann  die  meister  hatten  den  irthumb 
angehaben  und  gemacht,  und  darumb  wolten  sie  ihrem  angehobenen 
wercke  volgen  und  wolten  darvon  gar  ungeme  lassen,  dann  die  weise 
der  meister  war  also:  das  meiste  teyl  des  volckes  was  zum  rechten 
nnd  zu  der  warheit  geneiget,  also  das  niemande  vei^urtzunge  solte 
geschehen ;  aber  etzliche  waren  eines  andern  geneiget,  und  ich  förchte, 
die  meister  mit  ihn.  Und  so  brachten  die  meister  ihre  gespreche  zu- 
saoamentt  an  den  rath,  das  dar  nicht  viel  guttes  von  käme,  und 
sprachen,  es  were  ihnen  so  befolen  vom  volcke,  und  das  began  das 
volck  II  zu  vordriessen,  und  darumb  wolden  sie  den  meistern  nicht  mehr  BL261^ 
glauben  etc. 

Uffh  sonnabendt  vor  Laurencii  (8.  August)  kan)  Hans  Seher  und 
Lndicke  Pfanschmiedt  wider  von  Magdeburg  und  sagten  dem  rathe 
also:  die  von  Magdeburg  wolten  kommen;  auch  hatten  die  von  Magde- 
burg geschrieben  den  von  Braunschweigk  und  Halberatadt,  das  die 
auch  kommen  solten  etc. 


1  Eb  ist  der  sogenannte  Kleine  Berlin  gemeint;  der  Grosse  Berlin  führte 
noch  im  Anlange  des  achtzehnten  Jahrhunderts  die  Bezeichnung  ,^ueuer  Berlin^^ 
wie  aus  einem  Schreiben  des  Postmeisters  Mateweis  an  den  König  Friedrich  I. 
hervorgeht,  in  welchem  er  sein  nen  erbautes  grosses  Haus  (jetzt  Nr.  14)  ,,Athe- 
naeum  Salomoneum  ad  forum  Neoberolinense*'  nennt,  vgl.  auch  Dr.  I.  676. 


366  Marcus  Spittendortf. 

Hier  mercke,  wie  die  meister  and  die  geschickten,  die  diesen  ir- 
ttinmb  faste  erhaben  hatten,  und  wie  sie  den  noch  hilden,  welche  die 
thaten  so  mit  lanffen  von  einem  teyle  zum  andern  abendts  und  morgens, 
frue  and  spate.  Gleichwol  gingk  inen  das  alles  za  gatte  aass.  Hetten 
das  aber  die  pfenner  so  getban  oder  kaam  halb  oder  den  dritten  theil 
so  viel,  als  die  andern  offenberlich  thaten,  die  pfenner  weren  war- 
haftigk  menger  and  plenger  gebeissen  worden,  man  bette  sie  danimb 
so  harte*  gestraft,  das  es  inen  za  schwer  bette  mögen  konmien.  Aber 
inen  gingk  das  ane  wandel  and  bnsse,  sie  warden  des  wol  yordediaget 
Das  macht,  diewarheit  was  etwas  yordruckt,  daramb  mäste  das  ander 
seinen  gangk  haben.    Deo  laas  et  beatae  Mariael 

Hier  mercke  aber,  welch  werck  die  meister  thaten, 

das  sie  das  yolck  aber  nicht  znsammen  nffs 

rathaass  weiten  lassen. 

Hier  mercke,  a£fh  sonnabendt  yor  Laurentzii  (8.  Aag.)  wardt  der 
rath  ein  nnde  befahl  den  meystern  and  bommeistem,  das  ein  itzlicher 
die  seinen  nflFh  dinstagk  nach  Laurencii  (11.  Aag.)  äff  den  morgen  zu 
6  bey  einander  selten  haben  and  in  vorgeben  amb  das  schos.  Wolten 
sie  aber  affs  rathaas  zusammen,  als  es  zayome  vorlassen  nnd  dem 
volcke  zagesaget  ist,  so  solden  die  meister  mit  dem  volcke  von  stun- 
den nffs  rathaas  kommen. 

Das  volck  käme  za  ihrer  meister  haase,  da  mochten  die  meister 
B1.262*  dem  volcke  ||  vorhalten  amb  den  schos.  Das  volck  woldeafib  rathanss 
zusammen,  das  sie  eintrechtigk  sprechen  möchten,  denn  sie  wolten 
ihren  meistern  nicht  gerne  mehr  gleuben;  aber  die  meister  wolten  das 
volck  affs  rathaas  nicht  haben,  wiewol  es  den  meistern  doch  so  be- 
fohlen was,  and  so  gingk  das  volck  von  einander. 

Die  meister  auss  der  Moritzpfarre  hatten  die  ihren  heischen  lassen, 
wen  der  seger  11  schlüge.  Die  schmiede  wurden  zu  sechsen  gebei- 
schet,  sie  kamen;  ihre  meister  Ludicke  Pfanschmidt  was  nicht  zo 
wege.  Sie  fragten  nach  im,  sie  harreten  seiner,  er  wolde  sich  nicht 
finden,  so  gingen  die  auch  von  einander. 

Hier  mercke,  welch  ein  werck  hatten  die  meister  und  die  alten 
geschickten  zu  wege  gebracht,  dieweile  sie  am  nechsten  alle  off  dem 
rathaase  bey  einander  gewest  waren!  Wie  gar  mit  grossem  fleisse 
arbeitten  sie,   das  die  eynunge  wieder  zerstöret  were  worden I 

Ach  Hans  Laub,  der  begint  wider  zu  rathen  mit  seinem  anhange! 
Wil  es  gott  vom  himmel  im  vorbass  verbeugen,  das  steht  bey  gotte; 
hat  er  aber  der  zwytracht  genungk  gemacht,  so  wils  der  herre  von] 
himmel  auch  wol  anders  mit  im  schicken.  Er  treybe  so  viel  böses^ 
als  er  magk,  idoch  erkennet  der  herre  und  weis  auch  die  meynunge 
seines  hertzen.  Wirdt  der  herre  seine  meynunge  auch  böse  erkennen, 
also  das  die  nicht  aus  eime  gutten  gründe  geht,  so  hoffe  ich  za  dem 
allerhöchsten  herrn  Jhesu  Christo,  der  ein  Stifter,  ein  handthaber  und 

•  bAtte. 


147B  Angost.  367 

ein  behalter  und  ein  gantz  gros  liebbaber  des  warhaftigen  friedes  ist, 
der  wirdt  das  so  bescha£fen  und  wol  fngen,  das  irgent  einer  nnter  dem 
volcke  nffgewackt  werde,  der  mit  der  hülfe  gottes  und  anderer  from- 
mer leute  denselbigen  vorkommen  möge,  i^  das  sie  durch  etzliche 
wege  gehindert  werden,  also  das  sie  in  ihrem  verkarten  willen  mögen 
vertmckt  II  werden,  gleicher  weise  als  dem  mechtigen,  grossen,  reichen  Bl.262^ 
hertzogen  von  Burgundien^  beschach,  der  auch  zu  viel  unrecht  gewalt 
sich  über  das  arme  volck  zu  Nnss  anzoch,  das  der  herre  vom*  himmel 
nber  sie  verhingk.  Aber  do  er  des  zu  viel  thun  wolde  und  gedachte 
sie  gantz  zu  vorderben,  do  erbarmete  sich  gottuber  die  Stadt,  und  der 
hertzogk  verlöre  sein  leben,  und  die  von  Nuss  wurden  erlöset.  Dar- 
nmb  weis  niemandt,  wie  das  gott  vom  himmel  machen  wilL  Deo  laus 
et  beatae  Mariae! 

Uff  denselbigen  dinstagk  nach  Laurencii  (11.  Aug.)  kamen  die 
beyde  doctores  von  Erffurtt  wieder  gen  Halle,  die  mit  den  ehrlichen 
steten  mitteler  zwischen  den  von  Innungen,  gemeinheit  uff  eime  und 
denen  vom  tale  uff  das  ander  teyl  solten  sein.    Deo  laus! 

Mercke  vorbas,  das  volck  in  der  Ulrichspfarr,  das  ist  gar  wanckell- 
mutigk  und  lose,  und  steht  gar  ubell  uff  sie  zu  bauen ;  sie  halten  nicht 
feste,  so  sie  uffs  rathaus  zu  dem  volcke  kommen.  Aber  wen  die  pfarre 
wieder  zusammen  kommet  zu  ihres  meisters  hauss,  und  was  er  in 
danne  saget  oder  vorgiebet,  so  folgen  sie  ihm  von  stundt  und  verlassen 
den  gantzen  hauffen,  mit  denen  sie  vor  eins  sein  worden.  Und  dabey 
erkent  man  sie  als  leichtfertige,  lose  leute;  denn  Schlegell  und  Klott 
mit  ihrem  anhange  haben  gar  viel  böses  unter  dem  volcke  gethan  etc. 

Hans  Walttheim. 

Uffn  frcytagk  Unser  Lieben  Frauen  abendt  himmelfart  (14.  Aug.) 
käme  Hans  Walttheim  wider  gen  Halle.  Und  so  gingen  zu  ihme  der 
rathsmeister  Dionisius  Bote,  Jan  Ruschenbergk,  der  bommeister  Claus 
Olman.  Diese  wurden  vom  rathe  geschickt  und  sagten  ihm  ein  sicher 
und  feylich  geleite  zu  biss  zu  austrage  der  Sachen.    Deo  laus! 

II  Wisse,  der  rathsmeister  Jacob  Weissack  solte  mit  seinem  kumpen  Bl.263'^ 
Dionisius  Boten  sein  gegangen  zu  Hans  Walttheim,  und  solten  ime 
beyde  das  geleyte  zusagen  von  des  raths  wegen,  und  der  rath  was 
des  so  ein.  Und  die  beyde  rathsmeister  gehen  so  vom  rathause,  und 
so  sie  herabe  kommen,  spricht  Jacob  Weissack,  er  wolde  zum  bade 
geben  und  gehet  also  weck.  Und  darnach  nam  Dionisius  Botte  die 
zwene  obgeschriebene  zu  sich  etc. 

Hier  waren  die  burger  aber  uff  dem  rathause. 

Uffn  montagk  post  Assumptionis  Mariae  (17.  Aug.)  was  das  volck 

alle  uffn  rathause;  frue  umb  7  kamen   wir  hienauff.     Die  gekornen 

giengen  zu  denen  auss  Unser  Lieben  Frauen  pfarre,  die  am  nechsteu 

hinder  den  andern  bieben  zu  des  meisters  hause  und  woldcn  nicht  uffs 

^  „von",  wie  frOher  and  an  fpäteren  Stellen  Sfter. 

i  Karl  der  Kühne. 


S68  Uarcofl  Spittendorff. 

rathaoss.  Also  wurden  die  gefraget,  wommb  sie  von  dem  andern 
Yolcke  blieben  weren;  ob  sie  mit  innangen^  gemeinheit  and  den  pfennem 
ancb  ein  wolden  sein,  das  sie  alle  eintreehtigk  eins  weren.  Dieselbigen 
waren  nff  die  zeit  nicht  uff  einem  gutten  sinne,  und  ihrer  waren  kanme 
12  oder  14,  und  die  wolten  sieh  gar  schwerlieh  darein  geben.  Man 
hatte  grosse  muhe  mit  ihn»  so  gar  feste  hatten  die  meister  und  Peter 
Baltzer  die  vorknupfet.  Und  do  sie  aber  sich  etwas  lösslich  darzu 
gaben  und  doch  nicht  gar  wUliglich,  do  meinte  das  volck,  sie  wolten 
wissen,  wie  sie  mit  ihnen  dran  weren,  und  brachtens  an  den  rath.  So 
bische  der  rath  die  alle  aus  der  pfarre  zu  Unser  Lieben  Frauen  und 
hielte  inen  das  vor,  so  musten  sie  dem  rathe  zusagen,  das  sie  mit 
innungen,  gemeinheit  und  den  pfennem  wolden  ein  sein,  die  eintracht, 

Bl.263b  II  die  sie  zuvome  underlangk  begrieffen  und  an  die  ehrlichen  stedte 
geschrieben  hatten,  mit  halden  wolten.  Sie  wurden  alle  auss  der  pfarre 
vor  den  rath  geheischet;  wenn  die  alleine  geheischet  weren  worden, 
die  sich  dem  yolcke  so  widersetzigk  machten,  so  were  ihre  ehre  so 
viel  dester  mehr  offenbar  worden.  Wir  konten  sonst  nichts  beginnen, 
der  reyen  thate  dem  yolcke  yerdriss ;  so  wurden  die  yon  Unser  Lieben 
Frauen,  yon  Sanct  Moritze,  die  yom  tale  ein,  sie  wolten  uff  morgene 
wider  uffs  rathaus  konunen,  also  das  alle  burger  bey  yerlisunge  ihres 
burgerrechts  auch  kommen  solten,  und  die  tbore  solten  derweile  zu- 
stehen, uff  das  wir  folgents  zu  gutter  weise  konunen  möchten. 

Als  die  gekomen  des  eins  wurden  und  brachtens  an  das  yol^, 
ein  iglicher  an  die  seinen  sonderlich,  so  mochten  etzliche  darane  nicht 
wollen,  nemlich  die  innungen  aus  S.  (rerdrautten  und  S.  Ulrichs  pfarre. 
Diese  alle  satzten  das  bey  ihre  meister  und  bey  die  gekomen,  wie  sie 
das  yor  das  beste  nemen  wurden,  das  were  ihr  wille;  und  auch  umfa 
die  fünf  stucke  mit,  das  sie  mit  dem  rathe  darauff  ryüien  und  meinen 
berren  eine  antwort  darauff  geben,  zu  yorsuchen,  was  sie  in  den  dingen 
erlangen  könden,  und  doch  an  den  stucken  nichts  zu  yorgeben.  Man 
solte  es  an  alles  yolck  wider  bringen. 

Diss  brachten  die  gekomen  an  den  rath.  Aber  etzliche  im  rathe 
und  die  meister  alle,  ane  die  drey  borameister  und  die  yom  tale  und 
Dionisius  Bote,  weren  des  wol  zufriden  gewest,  das  es  so  geschehen 
were;  sondem  die  meister  wolden  in  keinem  wegk  daran,  das  sie' 
wider  uff  morgen  uff  einen  hauffen  solden^  und  die  thor  zuschlissen. 
Und  so  muste  das  auch  yerbleiben. 

B1.264*  Und  so  was  das  ||  yolck  faste  wegk  gegangen,  und  die  gekomen 
der  pfenner  sageten  den  abescheidt  den  ihren,  die  noch  da  waren, 
wie  es  die  innungen  und  die  zwo  pfarren  bey  den  rath  und  die  ge- 
komen betten  gesaget,  als  oben  geschrieben  stehet.  Und  so  satzten 
die  pfenner  das  auch  bey  ihre  gekomen,  und  das  brachten  die  an 
Unser  Lieben  Frauen  pfarre  auch,  und  die  sprachen  do  mit  den  ihren 
der  wenigk  da  was,  und  die  namen  das  do  auch  so  mit  yor  das  beste 
und  bischen  die  ihren  ufih  dinstagk  (18.  Aug.)  frae  zu  des  meisten 

*  ,^e"  fehlt  In  beiden  Handschriften.    ^  „wlde"  in  beiden  HandMhriften. 


1478  August.  869 

haus  unde  auch  andere  etzliche  mehr,  und  wurden  do  auch  ein,  das 
man  vorsuohte,  wie  mein  herr  die  dingk  dalden  wolte,  und  das  man 
das  dann  wider  an  das  yolek  alle  bringen  solde  und  nichts  mehrhinder 
in  vergeben  etc. 

Wisse,  es  geschach  auch  uff  denselbigen  tagk,  do  hische  der  rath 
die  Innungen  alle  in  die  dömtze,  und  thaten  da  berichtunge  umb  die 
5  stucke,  die  die  mercklichsten  under  den  andern  waren,  darauff  sie 
meinem  herm  antwort  thun  sollen  etc.  Und  darnach  hische  man  die 
gemeine  und  die  pfenner  nicht;  lissen  sich  die  pfenner  wol  beduncken, 
das  beschehe  aber  uff  einen  irthumb,  das  man  uns  wolde  sondern.  Und 
dastreben*  alles  die  schalckhaftigen  meisten  Und  die  pfenner  folgeten 
deme  hauffen  nach  in  die  dömtze,  und  so  verzalte  der  rathsmeister 
Dionisius  ßote  die  fünf  stucke,  das  wir  darauff  wollen  sprechen  und 
dem  rathe  eine  antwort  sagen  etc.  Und  do  sprach  Jacob  Weissack: 
„lieben  herm,  ir  gestehet  uns  doch  von  Innungen  und  gemeinheit  der 
ersten  lehn,  als  uns  die  euren  zugesaget  han,  meister  und  die  ge- 
schickten, das  wir  das  meinem  herm  zugesaget  haben?''  Es  sprach 
keiner  ja  under  allen. 

Hier  mercke,  wie  das  yolck  Jacob  Weyssack  und  seinem 
anhange  der  ersten  lehn  gestehen. 

II  Sondern  uffh  dinstagk  (18.  Aug.)  morgen,  do  Unser  Lieben  Bl.264^ 
Frauen  p&rre  bey  einander  war,  die  hatten  ihren  meistern  und  auch 
den  gekoraen  so  gesaget:  sie  betten  den  ihren  des  nicht  befohlen,  das 
sie  die  ersten  lehn  so  hinwegk  geben  sollen,  auch  gestunden  sie  ihnen 
des  nicht,  das  sollen  sie  dem  rathe  wider  sagen  uff  die  frage,  die  der 
rathsmeister  Jacob  Weissack  uff  gestern  gethan  helle. 

Desselbigen  gleichen  hatten  die  in  Sanol  Moritz  pfarre  auch  ge- 
saget zu  den  allen  und  neuen  meistern  und  auch  zu  den  geschickten, 
die  die  sladl  und  das  volck  vasle  verfarl  halten,  und  sprachen  zu 
denen:  „ir  wisset,  wir  haben  euch  solches  nie  befohlen  zu  Ihune,  auch 
gestehen  wir  euch  des  nicht  mit  der  ersten  lehn,  das  ir  die  hinder 
nns  so  vergeben  habt  ohne  unser  geheisse"!  Und  hatten  do  den 
neuen  gekornen  vorbas  gesaget,  das  sie  in  den  stucken  keine  gewall 
noch  macht  zu  vergeben  oder  endllich  zu  beschlissen  hinder  inen 
allen  haben  noch  thun  sollen,  darnach  möchten  sie  sich  richten,  anders 
sie  wollen  mit  ihnen  darauss  reden  etc. 

Der  stadlschreyber  Michell  Marschalck  wardl  auch  geschickt  zu 
dem  bischoffe  von  Meyssen  vor  Unser  Lieben  Frauen  tage  Assumptionis 
(15.  Aug.)  etc.  Es  möchte  kommen,  es  were  besser  gewesl,  das  es 
nicht  geschehen  were  etc. 

Ach  herre  gott  vom  himmel,  wir  hatten  wol  als  die  armen  seelen 
gehofft^  das  die  ehrlichen  siedle  hellen  sollen  kommen  umb  den  lagk 
Assumptionis  Mariae  (15.  Aug.),  aber  sie  kamen  nicht;  und  das  war 
nnsers  besten  auch  nichts  etc. 

•  troben. 
QfMchicbtaq.  d.  Pr.  Sachaen.  XI.  24 


370  Marens  Spittendorff. 

Hier  sindt  die  schulde  von  meinem  herren 
überantwortet  worden. 

Uff  die  mittwoche  post  Assamptionis  Mariae  (19.  Aug.)  käme  der 
cantzellschreyber  der  farsten  von  Sachsen  und  brachte  dem  rathe  die 
schulde,  die  mein  herr  von  Magdeburg  wider  die  von  Halle  gesatzt 
hatte. 

Hier  mercke,  die  diesen  irthumb  und  diss  betrnbnuss  in  der  Stadt 
hatten  gemacht  und  den  auch  noch  trieben,  die  waren  in  grossen 
freuden  und  hatten  grosse  frolockunge,  das  die  schult  so  hart  und 
Bl.  265*  scharf  II  gesatzt  wurden.  Wern  dieselbigen  regierer  oder  warhaitige 
besorger  der  Stadt  und  des  gemeinen  besten  gewest,  sie  betten  sicher- 
lich keine  freude  darinne  gehabt,  sondern  sie  betten  sich  mit  allem 
volcke  gros  bekümmert.  Nun,  es  erbarme  gott  vom  himmel,  es  was 
ein  schwerlich  dingk  in  der  Stadt:  was  man  uff  dem  rathause  handelte 
in  der  Stadt,  es  käme  alles  uff  die  bürg. 

Der  bischoff  von  Meissen  hatte  auch  gesaget  uff  der  bürg,  er 
wüste  alle  dinck  woU,  wie  es  im  rathe  und  auch  in  der  Stadt  zuginge, 
das  man  nach  den  stedten  geschicket  bette,  und  wolten  sich  wider 
meinen  herm  von  Magdeburg  ufflehnen  etc. 

Daranff  hatten  die  doctores  geantwortet:  „gnediger  herr,  nein,  wir 
wissen  darumb,  da«  die  ehrlichen  stedte  besandt  sindt  worden  nmb 
den  willen,  das  die  burger  in  der  Stadt  einig  gemacht  mögen  werden, 
allso  das  liebe  und  fride  werde ,  uff  das  sie  sich  dester  bass  mit  euer 
gnaden  vortrugen^^  Darauff  hatte  der  bischoff  von  Meissen  wider  ge- 
saget: solde  iemandt  iriede  und  eintracht  machen,  so  were  ye  billicb, 
das  ihre  erbherren  das  thun  solten  etc.  und  andere  rede. 

Hier  was  das  volck  uff  dem  rathause  aber 

bey  einander. 

Uffn  freytagk  vor  Bartholomei  (21.  Aug.)  vor  mittage  waren  die 
burger,  innungen,  die  gemeine  und  auch  die  pfenner  uff  dem  rathause. 
Dar  berichtete  der  rathsmeister  Dionisius  Botte,  wie  harte  mein  herr 
von  Meissen  in  den  fünf  stucken  bilde,  darinne  die  andern  alle  solten 
gemittelt  werden  etc. 

Do  hub  der  stadtschreyber  an  und  vorzalte,  wie  der  bischoff  von 
Meyssen  an  Stadt  unsers  herren  von  Magdeburg  die  fünf  stucke  haben 
wolte,  oder  sie  solten  im  rechten  gescheiden  werden  etc. 

Das  erste  stucke  was:  mein  herr  von  Magdeburg  wolde  2 
stule  im  Deutzschcn  Borne,  einen  stuel  in  dem  nechsten  borne  darnach, 
1/2  stuel  aber  hernacher  im  dritten  borne,  1  virtel  darnach  im  vierten 
BL265**  borne  ||  vor  sich  haben:  also  wen  im  gutt  vorlediget  wurde,  so  wolte 
er  das  also  vor  sich  behalten.  Was  ime  darneben  sonst  vorle- 
diget wurde,  das  wolde  er  einem  burger  in  der  Stadt  zu  Halle  ver- 
keuffen  etc. 

Das  andere  stucke  was,  er  wolde  haben  den  dritten  pfen- 
^k  alle  jhar  von  dem  talschosse  etc. 


1478  August.  d71 

Das  dritte  stucke:  er  wolde  haben  eine  wäre  abeschrift  der 
lehntaffeln  etc. 

Das  vierte:  nmb  das  mnntzegelt  oder  muntze,  dar  solde  er  9 
tansent  fl.  geben,  wenn  er  die  lösete,  dar  wolde  er  nicht  mehr  denn 
6  tansent  fl.  widergeben  und  gab  vor,  so  es  in  pfandtweyse  vorsatzt 
were,  so  hette  der  rath  faste  darvon  ufifgenommen,  und  er  were  des 
nicht  pflichtigk,  das  er  die  summa  alle  widergeben  solte,  und  mancher- 
ley  intrack,  der  da  von  ime  beschach  etc. 

Das  fünfte:  nmb  die  getreue  handt,  die  solte  gantz  abe  sein; 
und  das  *  die  treue  handt,  uff  weme  die  itzundt  stunde,  möchte 
bleiben  bey  der  beyder  geschlechte  leben,  so  wolte  er  das  straffegelt,  das 
von  den  piennern  so  genommen  ist  und  bey  dem  rathc  leydt,  haben,  son- 
dern Yorbas  solde  man  die  treue  handt  nicht  mehr  in  ubuDge  haben  etc. 

Und  yorbas  sprach  der  stadtschreyber,  das  der  bischoff  von  Meyssen 
hette  gesaget,  der  eine  rath  hette  bischoff  Johansen  dasselbige  gelt 
so  zugesaget  etc. 

Die  schulde  wurden  hier  offenbar  gelesen.  Und  so  wurden  die 
schulde  überall  dem  volcke  gelesen,  wiewol  Weissack  schwer  darzu 
was,  aber  das  volck  wolde  das  so  haben.  Und  der  schulde  waren  21 
oder  22,  und  den  schaden  hatte  der  bischoff  gewerdert  wol  uff  dritt- 
halbhundert  tansent  r.  fl.  Was  die  heuptsumma  sein  solde,  weis  ich 
nicht,  sondern  ich  meine,  die  Stadt  mit  allen  saltzbornen  etc. 

Die  pfenner  sagen  und  auch  das  volck ,  das  ihre  obersten  nicht 
wol  bey  ihnen  hatten  gethan,  und  hatten  die  Stadt  gantz  vorfuret,  und 
ihre  untreue  war  gantz  gros  unter  ||  den  obersten.  Ihn  wardt  auch  so  Bl.  266 
viel  gesaget,  es  wolte  ohne  freyheit  zu  vorliesen  nicht  abegehen,  oder 
die  pfenner  musten  die  gröste  gefahr  tragen  umb  den  willen,  das  sie 
das  meiste  gutt  haben ;  und  so  sie  sich  harte  dar  wider  wurden  setzen, 
und  doch  wol  zu  mercken  were,  die  andern  obersten  regierer  aus  in- 
nungen  und  gemeinheH  betten  das,  als  sich  zu  besorgen  were,  dem 
bischoffe  von  Meissen  bereit  vor  langer  zeit  zugesaget,  unde  noch 
heute  zu  tage  vorgeben  sie  noch  wol  mehr,  uff  das  sie  bey  ihren  vor- 
genonm[ienen  und  gethanen  dingen  möchten  bleyben  und  darzu  vor- 
tediget  wurden.  Und  so  Hessen  sich  die  pfenner  auch  gantz  be- 
duncken,  der  bischoff  von  Meissen  gedachte  sie  zu  vortedigen,  und  so 
musten  wir  das  dem  lieben,  ewigen  gotte  befehlen,  so  lange  als  ibme 
das  behegelich  ist  und  gutt  duncket. 

Uffh  freytagk  vor  Bartholomei  (21.  Aug.)  vor  mittage  waren  die 
doctores  beyde  uff  der  bürg  unde  handelten  mit  dem  bischoffe  von 
Meyssen  aber  umb  die  stucke  und  besprachen  eine  weise  darüber;  das 
brachten  sie  wider  an  den  rath  und  an  die  gekomen,  und  uff  nach- 
mittagk  zogen  etzliche  des  raths  und  der  gekornen  mit  den  doctoribus 
uff  die  bürg  und  wurden  do  ftirbas  ein,  wie  die  stucke  und  schulde 
solten  gemittelt  sein  und  auch  nicht  anders.  Und  das  wardt  darnach 
an  das  volck  gebracht,  als  hiemach  folget 

*  vndt  dM  man. 

24* 


372  Marcus  SpittendorflEl 

Uffh  diDBtagk  nach  Bartbolomei  (25.  Ang.)  was  das  volck  off  dem 
rathaose.  Da  wardt  der  abescheidt  gesaget,  und  auch  wurden  die  ge- 
schickten mitsampt  dem  rathe  mechtigk  gemacht  etc.  der  sechs  stucke^ 
das  sie  dammb  noch  vor  die  fnrsten  solten  zihen,  off  das  die  6  stuck 
zu  ende  mochten  gebracht  werden,  und  das  der  recess  vemichtiget 
Bl.266^  wurde  aida,  so  man  der  6  stucke  znfriden  dar  wurde  etc.,  ||  den  man 
sach  und  merckte,  es  war  gantz  veriohren;  wo  man  sich  hinwenden 
odeii  keren  wolde,  da  was  es  verkauft  unde  verrathen.  Und  was  man 
an  den  fursten  erlangen  wurde  der  6  stucke,  das  das  alsdan  den  bür- 
gern geoffenbaret  wnrde,  das  sie  des  eine  Wissenschaft  haben  möchten. 

Hier  mercke,  das  erste  stucke  war,  eine  wäre  abeschrift  der 
lehntaffel  etc. 

Das  ander  umb  die  treue  handt,  die  solde  nicht  mehr  genbet 
werden  ohne  willen  meines  herm,  sondern  was  itzundt  stunde  zn  ge- 
treuer handt,  das  solde  stehen  bleiben  so  lange,  das  sich  das  selber 
ausleschete,  oder  möcht  es  uff  sich  nemen  und  verkeuffen  etc. 

Das  dritte  umb  die  muntze,  da  wolde  mein  herr  dem  rathe  ö 
tausent  fl.  rorschreyben,  und  die  andern  4  tausent  solten  abe  und 
todt  sein  etc. 

Das  vierte,  das  mein  herr  wolte  haben  l^/2Stuel  im  Deutzschen 
Borne,  1  stul  im  Guttjhar,  V2  stuel  in  der  Metritz,  1  virtel  im  Hacken- 
bome^,  wenn  ime  das  so  vorlediget  wurde,  das  er  so  viel  guttes  vor 
sich  und  seine  nachkomlinge*  behalten  möchte,  und  nicht,  das  es  nach 
seinem  oder  eines  andern  herren  tode  an  das  capittel  solde  kommen, 
sondern  bey  einem  herm  und  bischoffe  des  landes  also  bleiben,  unde 
über  die  zahl  soll  er  nichts  behalden;  wurde  ihm  dameben  von  gutte 
etwas  vorlediget,  das  soll  er  verkeuffen  innerhalben  vier  wochen  einem 
besessenen  burger  zu  Halle  etc. 

Das  fünfte  umb  den  dritten  theil  des  talschosses,  den  wolte  er 
auch  ye  haben.  Dar  möchte  man  so  viel  bitte  «mb  thun,  das  es  doch 
bey  dem  vierten  teyle  bleyben  möchte,  aber  er  hatte  nicht  gewolt 
Also  hatte  der  rath  und  die  mit  ihnen  uff  der  bürg  waren  meinen 
herm  von  Magdeburg  selber  angezogen  und  ihre  erste  bitte  zu  ihm 
gethan  und  ihn  höchlich  und  themutiglich  gebeten,  das  es  bey  dem 
Bl.  267  *  II  vierten  teyle  bleyben  möchte ;  darauff  hatte  er  gesaget,  solches  stunde 
ihm  hinder  dem  capittel  und  seinem  vater  nicht  zu  thun ,  sondern  er 
wolte  das  an  das  capittel  lassen  tragen,  und  so  wolde  er  seine  voll- 
macht an  seinen  vater  schicken  in  vorhoffunge,  ob  das  capittel  schwer 

*  naohkomUche. 


1  Der  Eingang  des  weiter  unten  S.  376  angefiihrten  Rechtsgntachtens  lautet: 

Opidum  Hallis  magdeburgensis  dioc.  quatuor   habet  fontos  salinarios  sive  salinas. 

Quorum  fontium  quUibet  in  triginta  duas  partes  divisus  est,  et  una  harum  partium 

dictis  triginta  duabus  usitato  vocabulo  una  sedes,  vulgari  autem  ,,ein  stuel"  voci- 

u".    Sedes  autem  una  sive  eyn   stuel  ulterius   in   quadraginta   octo  partes  suh- 

sus  est,   et  quaelibet  hanmi  quadraginta  octo  partitun  communiter  una  sartago 

vulgariter  „eyne  pfanne*^  nuncupatur. 


1478  August.  378 

darzn  sein  wolte,  das  sie  von  seinem  vater,  hertzogen  Ernst,  dan  unter- 
weyset  möchten  werden  etc. 

Das  sechste:  umb  die  ersten  lehn  und  lehnware  solte  man  von 
der  pfanne  im  Deutzschen  Borne  3  r.  fl.  geben  und  von  zweyen  pfan- 
nen  im  Guttjabr  so  viel  als  von  einer  im  Deutzschen  Bornen. 

Uff  diese  mittel  der  6  stucke  solde  der  rath  uffh  montagk  nechst 
folgende  (24.  Aug.)  zu  Dresen  vor  dem  fnrsten  mit  einem  vollmaeht- 
brieffe  erscheinen,  und  so  das  dann  volzogen  wurde,  so  solte  man  das 
80  versiegeln,  und  der  recess,  dar  die  von  Halle  ingegangen  gewest 
sindt,  der  sol  da  vomichtiget  und  todt  sein.  Sondern  umb  die  andern 
stucke  wil  sich  mein  herr  geburlicb  halten,  also  das  sie  keines  rechts 
nicht  bedörfen  noch  keine  scharfe  uff  sich  sollen  haben. 

Werden  wir  das  nun  so  befinden,  des  werden  wir  wol  geware  etc. 

Hier  mercke,  Hans  Seber  und  Mattis  Pegaw  waren  mit  uff  der 
bürg  und  vornamen,  das  die  6  obgeschribenen  stucke  nach  solcher 
weise  solten  werden  abgetragen,  und  die  andern  solten  noch  nicht 
gantz  todt  sein,  und  so  wolten  sie  des  nicht  mit  ein  sein,  es  were 
denn  das  die  andern  stucke  alle  todt  sein  solten,  und  auch  der  abe- 
tragkmit  denpfennem;  da  hatten  die  doctores  faste  viel  rede  mit  dem 
bischoffe  von  Meysseo  umb  gehabt  und  ihme  gesaget:  „gnediger  herr, 
das  stucke  umb  den  abetragk  der  pfenner  habet  ir  uns  vor  abegesaget, 
und  wir  habens  auch  nachgesaget^'.  Der  bischoff  von  Meyssen  meinte 
nein.  Aber  die  doctores  sprachen:  „gnediger  herre  bedencken  sich, 
ihr  werdet  finden,  das  es  so  ist'^  Do  hatte  der  bischoff  von  Meyssen 
80  gesaget:  ||  „nun,  so  der  rath  des  mit  meinem  herren  zu  thun  habeui  Bl.267^ 
und  so  wir  in  der  regierunge  des  tals  vorbass  handeln  werden,  was 
notturftigk  zu-  oder  abezusetzen,  darzu  wir  denn  den  rath,  auch  die 
alten  und  neuen  regierer  darbey  nemen  wollen  und  mit  denen  darauff 
rathen,  das  vor  meinen  herrn,  vor  die  Stadt,  vor  die  burger  und  auch 
vor  die  pfenner  sey,  und  so  dann  der  rath,  Innungen  und  gemeinheit 
vor  die  pfenner  bitten  wurden,  so  solte  mein  herr  das  stucke  umb  den 
abetragk  ane  wegerunge  gantz  redeloss  lassen  bleiben. 

Hans  Seber  und  Pegaw  hatten  dar  nicht  ingehen  wollen  und 
hatten  mit  den  rathsmeistein  und  auch  den  andern  geschickten  geredet, 
so  sie  in*  vollmacht  des  volcks  dar  geschickt  waren,  und  gesprochen: 
so  die  andern  stucke  und  der  abetragk  nicht  alle  abe  solden  sein,  so 
wolten  sie  der  6  stucke  auch  nicht  mitte  ein  sein,  und  fragten,  wolten 
sie  die  bitte  so  thun,  das  der  abetragk  todt  solte  sein,  so  wolten  sie 
der  andern  stucke  auch  so  mit  ein  sein. 

Die  rathsmeister  und  geschickten  von  Innungen  und  gemeinheit 
sprachen  und  wurden  ein,  sie  wolden  sie  vorbitten,  und  das  wart  so 
an  den  bischoff  von  Meyssen  geworben  durch  die  doctores. 

Der  bischoff  von  Meyssen  wolte  die  bitte  noch  nicht  thun  lassen, 
und  die  doctores  und  pfenner  weren  des  auch  gerne  zu  ende  gewesen 
und  bilden  an.    So  hatte  mein  herr  von  Querffurdt  gesaget  zu  den 

ft  Urnen. 


374  Marcus  Spittendorff. 

doctoribus  eins  oder  zweymabl,  sie  solten   den  pfennern  rathen  and 
sagen,  das  sie  das  so  bestehen  solten  lassen.    So  b^chachs. 

Do  sie  nffs  rathaus  kamen,  do  brachten  sie  das  so  an  den  rath  in 
gegenwertigkeit  der  doctores.  Do  wardt  der  rath  mitsampt  den  mei- 
stern und  allen  geschickten  des  auch  ein  und  sagten  den  pfennern  zu, 
das  sie  die  vorbitten  wolten ;  und  diss  wardt  ihnen  auch  uff  den 
dinstag  (25.  Aug.)  uff  dem  rathause  von  allem  volcke  auch  so  zu- 
gesaget,  das  die  bitte  so  geschehen  solde. 
B1.268*  Der  rathsmeister  Weissack  ||  berichtete  uffs  letzte,  wie  mein  herr 
von  Meyssen  eine  gutte  eintracht  in  der  Stadt  machen  wolde  under 
allen  bürgern ,  und  was  wol  die  meynunge ,  das  man  den  stedten  wi- 
derbotten  hette  etc.  Aber  das  volck  rieff  in  wunderlich  an  und  wolten, 
man  solte  die  stedte  lassen  kommen. 

Der  bischoff  von  Meyssen  hatte  grosse  bitte  vor  Schlegell  gethan 
und  darzu  getrauet.  Nun  umb  den  willen  das  man  die  dingk  gerne 
mit  dem  besten  hette  mögen  überwinden,  gäbe  man  ihm  geleite  4 
Wochen,  als  das  er  nicht  in  den  rath  noch  zu  keinen  gesprechen  gehen 
solte,  er  solte  auch  kein  gewemuss  machen. 

Hierauff  wardt  der  rath  und  die  geschickten  gemechtiget.  Deo 
laus ! 

Gott  erbarme  sich  dieser  dinge  mit  einander!  Hans  Laub  war  uff 
dem  neuen  marckte  und  hatte  geleite  gebeten  von  dem   bischoffe  von 
Meyssen  biss  uff  weyuachten.    Worumb   dieselbigen   so  wichen,  das 
weis  ich  nicht,  sie  musten  sich  ye  worumb  schuldigk  wissen. 
Hier  mercke  am  tage,  der  zum  Schellenberge 

sein  solte. 

Uffh  donnerstagk  nach  Bartholomei  (27.  Aug.),  do  mochten  die 
ihrsten  von  Sachsen  dem  bischoffe  zu  Magdeburg  oder  dem  postulirten 
geschrieben  haben  und  hatten  den  tagk  erstrackt,  so  unser  herre  von 
Magdeburg  und  das  capittel  mitsampt  dem  rathe  von  Halle  in  voll- 
macht etzlicher  stucke  und  gebrechen,  so  sie  sich  der  verwilkört  hatten 
uff  die  fursten,  freundtlich  oder  rechtlich  zu  entscheiden,  und  so  nem- 
lich  6  stucke,  die  mercklich  waren,  uff  eine  weyse  vertediget  und  be- 
sprochen waren,  als  vor  geschrieben  stehet.  Und  der  tagk  zu  be- 
suchen wardt  do  erstrackt  biss  uffh  donnerstagk  nachEgidii  (3.  Sept.), 
so  wolten  die  forsten  des  uffn  Schellenberge  warten  etc. 

Diese  hauptsper-  und  zwytrachtmecher*  im  rathe  und  die  meister 
B1.268**  und  ihre  anhenger  wurden  des  gar  ||  höchlich  erfreuet  umb  den  willen, 
das  man  den  ehrlichen  stedten  wiederschreyben  möchte,  denn  sie 
hoffeten  das  zu  wege  zu  bringen.  Sondern  ich  hoffe,  der  liebe  gott 
wirdt  ihnen  das  ie  nicht  vorhengen,  das  alle  ihre  böse  list  und  nn- 
warheit,  darmit  sie  teglichen  umbgehen  und  viel  frommen  leuten,  geist- 
lichen und  weltlichen^,  denen  sie  ihre  hertzen  und  gemute  gar  sehre 
wechen  und  auch  sehre  peinigen,  so  das  gemeine  volck  gemeinig- 

mit  den  pfennern  und  mit  den  andern  gerne  wolten,  das  die  ge- 

*  zwytnchtnecher.      ^  der  Satz  oncheint  anAkoluthiach. 


1478  August.  375 

brechen  gantz  gnindtlich  anter  ihnen  verhört  und  durch  die  ehrlichen 
stedte  beygelegt  möchten  werden,  und  das  sich  das  ie  nirgendt  finden 
will ,  sondern  immerdar  werden  die  stedte  vorhindert ,  und  das  ge- 
schieht anders  nicht,  wann  hier  von  etzlichen  aus  der  stadt,  die  treyben 
so  viel  durch  etzliche,  das  die  tage  so  verschoben  und  uffgezogen 
werden,  uff  das  die  dinge  vor  den  stedten  nicht  gehandelt  wurden  etc. 

Umb  das  gescbos. 

Uffh  freytagk  Augustini  (28.  Aug.)  anno  78  wardt  Unser  Lieben 
Frauen  pfarr,  Sanct  Moritz,  Sanct  Gerdrautten  und  auch  die  pfenner 
verbott,  ein  itzlicher  zu  seines  meisters  hause,  da  selten  sie  sprechen 
umb  den  schos  etc. 

Die  meister  in  Sanct  Gerdrautten  pfarre  soltcn  gesaget  haben,  die 
andern  weren  des  alle  ein  byss  uff  sie,  und  das  war  böslich  gelogen. 
Und  mit  solchen  unwarhaftigen  werten  gingen  die  meister  umb  und 
betrogen  das  volck,  aber  die  leute  wurdens  innen  und  weiten  ihnen 
nicht  mehr  gleuben;  sondern  die  bommeister  bilden  sich  mit  warheit, 
was  in  von  den  pfennern  befohlen  wardt,  das  brachten  sie  so  an  und 
nicht  anders  etc. 

Diese  drey  pfarren  und  die  pfenner  gaben  ihren  meistern  diss 
wort,  sie  selten  den  rath  bitten,  so  der  rath  uff  dem  rathanse  mit  den 
Innungen,  gemeinheit  ||  und  auch  den  pfennern  eins  were  worden,  und  B1.269* 
ihn  alle  zugesaget  betten  und  sie  dem  rathe  wiederumb,  wenn  das  die 
burger  umb  das  schoss  oder  ander  stucke,  die  die  Stadt  itzundt  in 
diesen  geschetten  belangeten,  sprechen  selten,  so  selten  und  weiten 
sie  alle  zusamne  uffs  rathaus  kommen  und  da  eintrechtiglich  sprechen 
und  wort  geben,  uff  das  niemandt  vorworf  durfte  haben,  und  deme 
weiten  wir  auch  so  nachkommen,  und  man  solte  uns  auch  nicht  mehr 
verboten;  sondern  wenn  der  tagkzu  diesen  (!)  gehalten  wurde,  darnach 
mochte  der  rath  die  barger  alle  uffs  rathaus  heischen  lassen  und  dann 
nmb  den  schos  sprechen  etc. 

Die  innungesmeister  sprachen,  sie  betten  wort  von  den  ihren ;  und 
da  war  kein  wort  nicht  ane,  es  war  auch  nicht  also,  wie  der  tagk 
den  stedten  herzukommen  erlengert  wardt  etc. 

Uffh  sonnabendt  nechst  darnach  vor  Egidi  (29.  Aug.)  brachten  die 
meyster  und  bommeister  das  wort  an  den  rath,  aber  es  mochte  etz- 
lichen nicht  so  behagen  etc. 

Sie  hatten  die  geschickten  auch  uff*  dem  rathause ,  und  etzliche 
des  raths  und  die  meister  betten  gerne  zu  wegen  bracht,  das  der  rath 
den  stedten  wieder  abegeschrieben  bette,  sondern  die  geschickten  wei- 
den das  nicht  volworten  hinder  dem  volcke.  Und  so  wurden  sie  doch 
zufrieden,  das  sie  den  tagk  mit  den  stedten  erlengeten  14  tage,  das 
ist*»  die  nechste  mittwoche  nach  Crucis  (16.  Sept.)  Wenn  sie  schyben 
und  schyben,  ob  sich  indert  finden  weide,  das  die  stette,  erkört  zu  dem 
handel,  nicht  kommen  dörften,  denn  sie  besorgen,  das  ihre  that  denn 
alzu  offenbar  werde;  sondern  den  bischoff^  von  Meyssen  weiten  etz- 

•  „vff"  doppolt,      »»  „c«"  fUU  ,4it".     «  btachoffo. 


876  Marcus  Spittendorff.        ] 

liehe  mit  allen  willen  gerne  handeln  lassen,  der  wnrde  ir  ergestes 
nicht  thun.  Und  wils  in  gott  vom  himmel  so  verhengen,  so  können 
Bl.269^  wir  andern  nicht  darwieder;  soU  unser  betrabnoss  ||  lenger  weren,  nnd 
sol  die  unwarheit  lenger  vorgehen,  das  stehet  bey  gott. 

Etzliche  rathmanne  aus  innungen  und  gemeinheit  sprachen  öffent- 
lich, sie  betten  meinen  herren  von  Magdeburg,  der  solte  ihrer  mechtigk 
sein.  Daraus  ist  wol  zu  mercken,  sie  wolten  der  stedte  darbey  nicht 
haben.  Worumb?  Sie  wurden  ihre  Unvernunft  zu  wol  gemerckt  ha- 
ben etc. 

Hier  mercke  aber,  ufiF  dem  sontage  vor  Egidi  (30.  Aug.)  uflF  den 
abendt  spate  hatten  die  herren  vom  capittel,  Heinrich  von  Ammen, 
dorff  und  Vinzencius,  einen  brieff  mit  ihnen  gebracht  von  denen 
fnrsten  von  Sachsen,  der  wardt  dem  rathe  uff  der  bürg  gelesen,  etzHchen, 
die  darobene  waren.  Der  brieff  hilte,  das  uff  dem  Schellenberge  nicht 
herbergen  weren,  und  darumb  solten  die  von  Halle  gen  Kemnitz  kom- 
men, und  da  wolten  die  iursten  ihrer  warten  uff  den  nechsten  don- 
nerstagk  (3.  Sept.)  etc. 

Hier  volget,  wie  der  beschlyss  uff  die  6  stucke 
obengeschrieben  zu  Kemnitz  geschehen  ist. 
Uffh  donnerstagk  post  Egidii  (3.  Sept.)  umb  10  kamen  diese  her- 
nach geschriebene  gen  Kemnitz:  doctor  Stein  von  Erffurdt^  und  der 
rathsmeister  Jacob  Weyssack,  Mattis  Bcnne,  ein  bierherre,  der  bom- 
meister  Claus  Olman,  Jan  Cumpen,  ein  meynheitmeister,  und  der  stadt- 
schreyber.  Niclas  Zschelsen,  Laurentzius  Holtzapffell  und  Marcus 
Spittendorff  wurden  mitgeschicket.  Der  bischoff  von  Meyssen  war  da- 
selbest  im  closter  ^  vor  Kemnitz,  und  hertzogk  Ernst  kam  neulichst  dar- 
nach vom  Schellenberge  auch  ins  closter. 

1  Conrad  US  Stein  von  Jena,  art.  et  j.  u.  dr.,  war  1467  Rector  der  Univer- 
sität Erfurt  (Stölzel,  Die  Entwickelimg  d.  gel.  Richterthums  S.  90).  In  dem  er- 
furtischen Verrechtsbuche  des  Jahres  1493  erscheint  nach  einer  gütigen  Mittheilong 
des  Herrn  Prof.  Weissenborn  in  Erfurt  Dr.  Stein  als  Mitglied  der  Gemeinde 
Nostre  Domine  (B.  M.  V.)  in  der  Gasse  „Sacri  Pontis",  nahe  dem  jetzigen  Roes- 
markt.  Derselbe  Name  begegnet  uns  unter  einem  nicht  datierten  Rechtagutachten 
in  einer  Salinenangelegenheit  der  hallischen  Pfanner  Otto,  Bartholomeus  und  Sander 
V.  Wogau,  welches  in  die  letzten  Jahre  des  15.  oder  die  AnJDuigsjahre  des  16.  Jahr- 
hunderts gehört.  Das  Gutachten  haben  abgefasst  „Conradus  Stein,  iuridice 
facultatis  studii  Erfordensis  Ordinarius,  Henningus  Gode,  utriusque  juris,  et 
Symon  Voltzke,  decretorum  doctores".  Von  den  8  Siegeln  sind  nur  die  der  bei- 
den ersten  Rechtsconsulenten  erhalten  (Handschrift  der  magd.  StadtbibL  FoL  S5). 
Möglicher  Weise  haben  wir  daher  in  dem  zweiten  erfurtischen  Doctor  den  be- 
kannten Henning  Gode  (Göde)  zu  suchen,  der  bereits  im  J.  1474  in  Erfturt  Magister 
geworden  war  und  1481  als  Decan  der  phil.  Facultät  erscheint.  Femer  steht  der- 
selbe später  nachweislich  auch  mit  Halle  in  Verbindung:  er  gab  im  Jahr  1513  ein 
Gutachten  darüber  ab,  ob  der  Rath  das  Recht  habe,  sede  vacante  das  Lehngeld 
von  den  Pfannen  einzufordern.  In  Erfurt  hatte  jedoch  auch  Hans  v.  Waltheim 
sehr  nahe  Beziehungen:  der  eine  der  vier  Rathsmeister  des  Jahres  1478,  Gott- 
'^alk  V.  d.  Sachsen,  war  sein  Schwager.  Vielleicht  ist  daher  auch  der  gleichfiBÜls 
T.  1478  als  Rathsmeister  in  Erfurt  neben  dem  vorher  genannten  erscheinende 
V.  d.  Sachsen  damals  der  Bereiter  des  Dr.  Stein  gewesen. 
^  Das  sogenannte  Berg-  oder  Benedictinerkloster  vor  Chemnitz. 


1478  September.  377 

Von  stund  nach  der  malzeit  schickten  wir  doctor  Steine  in  die 
epiye  za  dem  biscboffe  von  Meyssen,  das  er  an  seine  gnade  brengen 
solde,  das  wir  von  wegen  des  raths  von  Halle  und  der  gantzen  Stadt 
gemeine  dar  weren,  nach  deme  bertzogk  Ernst  von  Sachsen  uns  be- 
scheiden hette;  also  weren  ||  wir  warten,  nach  deme  so  der  abescheidt  61.270*^ 
am  nechsten  zum  Gybichenstein  bereth  were  geworden,  das  der  nun  so 
vollzogen  möchte  werden  etc. 

Dem  doctor  wardt  gesaget,  er  solde  die  von  Halle  auch  uff  die 
eptye  lassen  kommen  etc.    Die  obgeschriebenen  fuhren  in  die  eptye. 

Do  wir  kamen,  hatte  der  furste  bertzogk  Ernst  sich  zu  tische  ge- 
satzt  und  asse,  aber  der  undermarschalck  ^  lies  uns  schencken.  Als  der 
furste  vom  tische  uffstundt,  nicht  lange  darnach  wurden  wir  vor  seine 
gnaden  geheischet.  Der  furste  böte  itzlichen  die  handt.  Darnach 
hub  der  bischoff  von  Meyssen  an  und  vorzalte  die  6  stucke,  wie  die 
zum  Gybichenstein  gehandelt  und  beredet  weren,  und  sonderlich  das 
eine  stucke  umb  das  geschoss  von  den  lehnguttem,  das  mein  herre 
von  Magdeburg  den  dritten  teyl  darvon  wolte  haben,  und  die  von 
Halle  wolten  den  vierten  teyl  geben,  und  so  betten  die  von  Halle  ihre 
erste  bitte  gethan  an  meinen  herm  von  Magdeburg  in  vorhoffnnge,  das 
seine  gnade  es  bey  dem  vierten  teyle  solte  lassen,  mit  fast  andern 
reden  mehr  etc.  Und  so  sagete  der  bischoff  von  Meyssen  fortan: 
„gnediger  herr,  mein  gnediger  herr  von  Magdeburg,  euer  gnaden  söhn, 
hat  uns  entpholen,  nachdem  so  euer  gnade  und  euer  gnaden  bruder, 
mein  gnediger  herr  bertzogk  Albrecht  etc.,  scheydesrichter  sindt  in 
den  gebrechen  zwischen  meinem  gnedigen  herm  von  Magdeburg  und 
den  von  Halle,  und  so  ist  euer  gnaden  meins  herm  von  Magdeburg*, 
euer  gnaden  söhn,  umb  das  stucke  den  dritten  und  den  vierten  teyl 
belangende  wol  mechtigk,  und  wie  es  euer  gnaden  rath  ist,  des  wil 
mein  gnediger  herr  von  Magdeburg  so  willigk  sein  etc.'' 

Der  stadtschreyber  von  Halle,  magister  Michell  Marschalck,  hub 
an  zu  bitten  auch   die   erste  bitte  von   der  von  Halle  wegen  kegen 
II  dem  forsten,  hertzogen  Erasten  von  Sachsen,  das  es  bey  dem  vierten  B1.270^ 
teyle  bleiben  möchte,  mit  mancherley  erbietunge,  die  da  beschaeh  etc. 

Der  forste  sprach  mit  seinen  rathgebera  und  lies  dem  biscboffe 
von  Meyssen  und  Heinrich  von  Ammendorff  vorhalten,  ob  sie  das  auch 
macht  hetten  von  meinem  herren  von  Magdeburg  und  dem  capittel 
betten,  mit  andem  mehr  Worten  etc. 

Der  bischoff  von  Meyssen  und  Heinrich  von  Ammendorff  antwortten, 
mein  gnediger  herr  von  Magdeburg  stelte  das  zu  seiner  gnaden  vater. 
Aber  vom  capittel  hatte  der  bischoff  von  Meyssen  und  Heinrich  von 
Ammendorff  wenig  macht  etc. 

*  „vndt  den  von  Halle  vndt  lo  iit**  folgt  tn  derHandaehrift,  aber  die  Stelle  ist  schon  von  dem 
Sehrelber  aoageatrichen. 


^  Georg  von  Miltitz.  Vgl.  v.  Langenn,  H.  Albrecht  S.  558. 


378  Marcus  Spittendorff. 

Hertzogk  Ernst  lies  wieder  sagen,  seine  gnade  wcüde  das  gerne 
verfugen  nnd  auch  so  mittein,  das  es  seinen  gnaden  auch  zu  vorant' 
Worten  were  etc.  mit  mehr  reden. 

Die  von  Halle  hüben  wieder  an  zu  bitten  uffs  themutigste  mit 
mannichfaltiger  erbietnnge  etc. 

Der  forste  sprach  aber  mit  seinen  rethen  und  fragte  aber  den 
biscboff  von  Meyssen  nnd  Heinrich  von  Ammendorff,  betten  sie  macht 
oder  des  in  befehl,  das  sie  darnmb  sprechen  solten  etc. 

Der  bischoff  von  Meyssen  und  Heinrich  sprachen  nnd  machten 
das  gespreche  langk,  nnd  es  wardt  abendt.  Do  sprach  der  obennar- 
schalck  Hagoltt  von  Sleynitz:  „herre  von  Meyssen  nnd  Heinrich,  mein 
gnediger  herr  saget,  das  ir  ench  heinte  wol  berathet,  es  wirdt  abendt, 
und  ist  noch  weit  in  die  Stadt;  so  wil  mein  gnediger  herr  die  dingk 
biss  frue  vorschieben,  und  darumb  herr  burgemeister  nnd  lieben  frennde, 
kommet  morgen  frue  zwischen  funfen  und  sechsen,  so  wil  mein  gnediger 
herre  förder  daraus  handeln  etc/' 

Und  so  lies  nns  der  fturste  schencken  bey  kertzen*  und  fnren 
wider  in  die  Stadt  etc. 

Uff  den  morgen  (4.  Sept.)  nach  funfen  kamen  vrir  wieder  nff 
die  eptye;  do  hatte  der  furste  messe  gehört  etc.  Wir  worden  vorge- 
Bl.271*  heischet.  ||Der  marschalck  Hugoltt  von  Slynitz  machte  ein  lange  r^e 
uff  den  sinn,  als  der  abescheidt  des  abendts  vorbliben  was,  und  bleib 
doch  uff  der  meynunge ,  das  der  dritte  teyl  des  geschos,  was  von  dem 
lehngutte  gefyle,  das  das  meinem  herm  von  Magdeburg  folgen  solte; 
auch  wolte  das  mein  herre  von  Magdeburg  so  verwilligeu,  aber  das 
capittel  were  des  noch  zur  zeit -nicht  geneyget  etc.,  und  andere  rede 
mehr. 

Darauff  haben  wir  geschickten^  gesprochen  und  aber  themutiglich 
gebeten,  mit  mancherley  erbietunge  und  auch  beclagunge  darbey 
gesaget,  das  die  Stadt  und  das  gemeine  gutt  faste  darunder  abenemen 
wurde,  so  der  dritte  teyl  so  meinem  herrn  von  Magdeburg  solte  gege- 
ben  werden,  und  haben  noch  vorbass  gebeten,  das  es  bey  dem  vierten 
tevle  bleiben  möchte  etc. 

Der  furste  hatte  abermals  gesprochen  und  lassen  sagen,  das  ein 
mittel  darinne  vorgenommen  mochte  werden,  uff  das  seinen  gnaden 
das  auch  vor  dem  capittel  zu  vorantworten  stunde.  Die  geschickten 
haben  aber  gesprochen  und  wol  gemercket,  das  der  furste  vieleiehte 
wol  zugelassen  hette,  das  wir  den  vierten  teyl  des  geschosses  betten 
geminnert,  also  das  es  bey  dem  viertehalbeu  teyle  hette  mögen  bleiben. 
Und  doch  wolten  wir  vorbass  uff  ewigkeit  nicht  weiter  vorwilligeu,  dann 
als  der  rath  zum  Gybichenstein  bereite  gethan  und  vorwilliget  hatten  etc. 
Wir  fragten  auch  vorbass,  so  etwas  weiter  uff  das  mittel,  den  dritten 
und  vierten  teyl,  vorhandelt  und  vorgenommen  solte  werden,  so  were 
uns  auch  noth  zu  wissen,  so  das  capittel  die  dingk  nicht  bewilligte, 
und  wir  solten  die  zwene  brieffe  von  uns  reichen,  die  die  elftausent  fl. 

*  hier  folgt  in  der  Handichrift  „vndt  tuu  auch'*.      ^  „geechlckton"  doppelt. 


1478  September.  379 

anlangeten,  dag  were  uns  gar  schwer,  mit  andern  Worten  mehr.  Dar- 
auff  liesse  der  forste  so  sagen,  wolte  das  capittel  von  Magdeburg  diese 
diDg^  allso  nicht  yerwiliigen  zwischen  weyuachten,  so  solten  die  von 
Halle  die  brieffe  behalten ,  und  so  ||  dieser  heiTC  von  Magdeburg  nicht  Bl.  271  ^ 
mehr  im  stifte  regierte,  und  ein  ander  herre  kerne,  so  solten  die  brieffe 
vollmacht  haben  als  zuvor  etc.  mit  mehr  worten,  des  ich  alles  nicht 
schreyben  kan. 

Die  geschickten  sprachen  und  Hessen  sich  beduncken,  es  wolde 
sich  vor  dem  forsten  so  nicht  wol  schicken,  und  baten  Hugoltt  von 
Slynitz  und  doctor  Meilerstadt  zu  uns,  mit  denen  wardt  faste  geredet, 
und  wir  beclagten  unsere  noth ,  die  brachten  das  an  die  fhrsten  etc. 

Do  wardt  uns  vorgesatzt  vom  marschalcke  und  vom  doctor,  ob  diss 
das  mittel  möchte  sein,  das  der  rath  einen  vorschoss  von  den  bürgern 
nemen,  und  das  meinem  herm  von  Magdeburg  so  gegeben  wurde,  uud 
das  es  dann  so  bey  dem  vierten  teyle  hiebe  etc.  Die  geschickten 
sprachen,  und  das  vergeben  was  uns  schwer,  und  meinten,  könten  wir 
erlangen,  das  wir  3  oder  10  hundert  ü.  möchten  geben,  uff  das  es  bey 
dem  vierten  teyle  bleiben  möchte  etc. 

Und  so  schickten  wir  doctor  Steine  alleine  zu  dem  marschalcke 
und  dem  doctor  Meilerstadt,  und  die  hatten  alleine  faste  viel  rede  zu- 
samne,  und  doctor  Stein  that  gar  grossen  vleis  umb  der  von  Halle 
willen  etc.  Und  so  brachtens  die  beyde  an  die  fursten  und  hischen 
die  2  tausent  fl.  mit  viel  anderen  worten. 

Es  wardt  zwey-  oder  dreymahl  zu-  und  abegegangen,  und  darnach 
boten  wir  500  fl.;  es  wolde  aber  nicht,  und  so  Hessen  wir  uns  be- 
duncken, solten  die  dingk  abegehen  ohne  ende,  das  were  der  Stadt 
und  unser  aller  bestes  nicht,  und  sagten  doctor  Steyne,  wir  weiden 
unserm  herren  von  Magdeburg  tausendt  r.  fl.  geben,  uff  das  es  bey 
dem  vierten  teyle  hiebe.  Und  so  wardt  das  von  dem  fursten,  hertzogen 
Ernst  von  Sachsen,  angenommen  und  vorfollwortet,  und  so  gingen  wir 
do  vor  ihn,  und  er  liss  ||  uns  sagen,  wie  er  einen  begriff  machen  wolde  Bl.272* 
lassen,  den  wolde  er  uns  zuschicken,  das  wir  den  überlesen  möchten, 
und  worane  noth  sein  wurde,  zu  oder  abe  zu  schreyben,  das  möchten 
wir  wol  thun  etc.    So  zogen  wir  in  die  herberge  etc. 

Uff  den  sonabendt  (5.  Sept.)  umb  des  segers  8  kam  doctor  Meiler- 
stadt zu  uns  in  die  herberge  und  brachte  eine  copie  des  begriffs  und 
las  uns  den,  und  so  wardt  er  fast  von  uns  underweyset  darzu  zu  setzen. 
Des  was  er  wiUigk,  und  darnach  gingk  er  wider  zum  fursten,  und 
balde  darnach  kamen  des  bischoffes  von  Meyssen  diener  geritten,  und 
der  bischoff  käme  darnach  selber  gefahren  und  zöge  des  zihens  gen 
Ungern  etc. 

Damach  kurtz  schickte  der  furste  nach  uns.  Wir  gingen  zu  seinen 
gnaden.  Hub  der  marschalck  an:  „lieben  freunde,  so  der  begriff  solt 
gemachet  sein ,  den  ir  habet  hören  lesen ,  nun  wil  mein  gnediger  herr 
itzundt  zum  Schellenberge;  uff  das  ir  nun  förder  zerunge,  darumb 
langer  zu  beharren,  nicht  endört'et,  so   wil  mein  gnediger  herr  den 


380  Marcos  SpittendorfiC 

recess  zum  Schellenbei^  lassen  fertigen  nnd  wil  euch  den  von  stondt 
zuschicken.  Auch  das  ir  keinen  vermercken  darinne  habet,  wil  meb 
gnediger  herr,  das  ir  enere  handtschrift  unten  an  diese  copie  schreybet, 
uff  das  ir  sehet,  so  euch  der  recess  mit  der  copie  zugeschicket  wirdt, 
das  dar  nichts  vorendert  ist  worden,  und  das  ir  dem  doctor  befohlen 
habt;  auch  mit  darzu  gesatzet  worden  sey  etc. 

Darauff  meinten  wir  geschickten  nein,  wir  wolden  nichts  damnder 
schreyben,  sondern  wir  betten  den  yorhoffen,  seine  gnade  wurde  um 
darmitte  wol  versorgen  etc.  Und  sagten  vorbas,  es  were  zum  6y- 
bicbenstein  betedinget,  so  die  6  stucke  vor  seiner  gnaden  wnrden  voll- 
zogen, so  solte  der  vorige  anlass  vomichtiget  unde  gantz  todt  sein, 
Bl  272^  and  unser  ||  Siegel  solte  abegeschnitten  und  nns  wider  gegeben  werden. 
Nun  betten  wir  den  anlass  dar,  den  wolden  wir  seiner  gnaden  reichen, 
uff  das  der  vomichtiget  wurde  etc. 

Darauff  antwortte  der  obermarschalck :  „lieben  freunde,  es  ist  billicb, 
das  der  anlass  getödtet  werde;  jedoch  ist  meins  gnedigen  herm  mey- 
nunge,  so  euch  seine  gnade  diesen  begriff  nicht  übergegeben  habe,  so 
lesset  sich  seine  gnade  beduncken,  das  er  den  von  ench  nicht  nemen 
möge  zu  vomichtigen,  wiewol  er  an  sich  selber  todt  ist.  Aber  sobald 
euch  der  recess  von  meinem  herm  zugeschicket  werde,  gibet  euch  mein 
herr  die  macht,  das  ir  den  alten  anlass  oder  recess  selber  vomichtiget 
und  tödtet  und  deme  den  wieder  gebet,  der  euch  diesen  antwortet  etc." 

Damach  sagete  er,  so  der  rath  und  gemeine  Stadt  gebrechen  under- 
langk  betten,  bette  seine  gnade  vemommen,  das  man  sich  beworben 
bette  nach  auslendischen  stedten,  Brauuschweigk  und  andern ;  beduncket 
meinen  gnedigen  herm ,  das  faste  kost  und  aussgeben  darauff  lacffen 
möge.  Meinet  mein  gnediger  herr ,  sey  nicht  gross  noth ,  nnd  hoffet, 
mein  gnediger  herr  von  Magdeburg  mit  seinen  rethen  kont  das  wol 
bey legen,  das  ein  gemeiner  friede  werde  etc. 

Darauff  antworten  wir:  „gnediger  herr,  wir  woUens  mit  willen 
gerne  an  unsere  freunde  brengen."  Damach  fragete  er  umb  Jorge 
Lössebeyn  und  bäte,  das  der  rath  den  behalden  wolte  zwischen  micha- 
clis,  das  wardt  auch  so  anbracht  etc. 

Hier  ist  der  recess  geantwortet. 

Uffn  donnerstagk  post  Nativitatis  Mariae  (10.  Sept.)  kam  der  recess, 
als  das  vor  dem  fiirsten  von  Sachsen  zu  Kemnitz  vorlassen  wardt,  und 
wardt  dem  rathe  von  Halle  geantwortet,  und  darbey  was  ein  sende- 
B1.273*  brieff,  das  der  rath  den  vorigen  anlass  untuchtigk  machen  solte,  ||  und 
das  bescbach,  und  antwortten  do  dem  boten  i.  Do  der  böte  weck 
gingk,  sprach  der  rath,  und  Weissack  wolte  mit  seinem  anhange,  die 
im  rathe  von  Innungen  und  gemeinheit  sassen,  und  auch  die  meisten 
alle,  sie  weiten  den  stetten  abeschreyben.  Sondem  der  rathsmeister 
Annyss  Bote  was  von  der  gemeinheit  wegen ,  nnd  die  viere  vom  tale 


1  Die  Urkunde  vom  Sonnabend  nach  Ae^dii  abbatis  (5.  Sept)  ist  bei  Dr.  I.  S. 
"T  ff.  abgedruckt. 


1478  September.  881 

und  die  bornmeister  waren  des  mit  dem  rathsmeister  Weyssacke  und 
den  anderen  obgeschrieben  so  zu  thune  niclit  ein  hinder  dem  voicke, 
und  so  solten  die  gescliiekten  aueh  sprechen  etc.  Und  gaben  diss 
antwortt:  ,,ersamen,  lieben  herren,  wir  haben  von  euch  vemonmien, 
das  die  meyster  mit  euch  ein  sindt,  das  ir  den  stedten  wieder- 
schreyben  solt;  haben  sie  das  im  befehl,  das  wissen  wir  nicht  ufizu- 
sagen.  Sondern  das  wir  das  mit  bewilligen  solten  hinder  dem  volcke, 
des  steht  uns  nicht  zu  thune,  dann  ir  wisset,  mitsampt  den  meistern 
and  bornmeistem  sindt  wir^  des  so  eins  worden  und  haben  das  so 
allem  volcke  vorgegeben ,  uff  das  ein  grundtlicher  friede  wieder  unter 
dem  volcke  gemacht  wurde,  so  musste  das  durch  mitteler  vorgenommen 
werden,  unde  nemlich  durch  die  ehrlichen  stedte,  also  das  die  zwischen 
uns  allen  handeln  solten,  die  gebrechen  beyzulegen.  Das  hat  das  volck 
so  bewilliget  und  von  stunden  an  die  ehrlichen  stedte  geschrieben,  des 
sein  wir  auch  noch  also  zufrieden,  und  wir  woUen  des  hinder  dem 
volcke  auch  in  keine  weyse  verändern,  es  sey  denn,  das  alle  burger 
wieder  so  uffs  rathaus  zusammen  kommen;  was  sie  dan  da  eins  wer- 
den, sey  wir  auch  zufrieden." 

Vffa  freytagk  post  Nativitatis  Mariae  (11.  Sept)  käme  der  mar- 
flchalck  Hans  Kotze  zu  dem  rathsmeister  Dionisius  Botten  und  bäte 
von  wegen  meines  herren  von  Magdeburg,  das  er  uff  morgen  sonabendt 
den  rath  zusamne  haben  j|  wolde,  mein  herr  von  Magdeburg  wolde  seine  Bl.273^ 
rethe  uffs  rathaus  schicken  und  wolde  was  lassen  werben  etc.  Darauff 
wardt  im  geantwortet,  er  könte  den  rath  uff  morgene  sonnabent  nicht 
zusamne  brengen  itzund  imjharmarckte,  sondern  uffii  sontagk(  13.  Sept.) 
wolte  er  das  gerne  thun.  Hier  mercke,  wie  Weissack  mit  seiner  ge- 
sellschaft  treybet  bey  den  gewaltigen,  das  er  ie  die  ehrlichen  stedte 
noch  wider  zunicke  treyben  wiU!  Sondern  es  stehet  zu  gott,  wils  gott 
vom  himmel  haben,  so  müssen  wir  noch  lenger  in  der  zwytracht  und 
in  dem  Unfriede  leben,  ist  es  aber  der  wille  gottes  nicht,  so  hoffe  ichs, 
das  Weyssacks  vomemen  auch  zurucke  möchte  gehen  etc. 

Uffn  sontagk  vor  Crucis  (13.  Sept.)  im  marckte  schickte  mein 
herr  von  Magdeburg  und  liess  werben,  das  etzliche  des  raths  von  In- 
nungen und  gemeinheit  zu  seiner  gnaden  solten  kommen  und  auch 
etzliche  geschickte  mit.  Der  rathsmeister  Jacob  Weyssack,  Mattis 
Benne,  Brosius  Zelse  und  Ludicke  Pfanschmiedt  und  der  stadtscbreyber 
zogen  uff  die  bürg,  nicht  uberlangk  kamen  sie  wieder  etc.  Und  kurtz 
darnach  kamen  meines  herrn  von  Magdeburg  rethe  gefahren  vor  das 
rathaus,  Apell  von  Tettaw,  Heinrich  von  Anmiendorff  und  Hans  Kotze 
etc.  Apell  von  Tettaw  brachte  an  den  rath,  so  etzliche  gebrechen  in 
der  Stadt  weren,  so  bete  sich  mein  gnediger  herr  darzu  mit  seinen 
rethen,  das  die  dingk  beygeleget  möchten  werden;  wolten  wir  uns 
auch  unterlangk  selber  vertragen,  das  were  mein  gnediger  herr  auch 
wol  zufrieden  etc.  Und  vorbas  hatte  er  auch  gebeten  vor  Hans  Laube 
und  vor  Schlegel  mit  andern  mehr  werten  etc.    Darauff  sprach  der 

•  „wir"  fehlt. 


S82  Marens  Spittendor£ 

rath  nnd  auch  die  meister.  Also  ward!  Weyssack  ein  mit  den  von 
Innungen  und  gcmeinlieit,  die  im  rathe  sassen,  das  sie  das  meinem 
herren  zusagen  wolten.  Aber  Dionissins  Bote^  der  rathsmeister  von 
ßl.274*  der  gemeinheit,  und  ||  die  viere  vom  taie  und  der  bommeister  Clans 
Olman  und  aueh  Wenzell  Koeh  und  Hans  Blumichen,  die  woltens  mit 
Jacob  Weyssack  und  seiner  eompaney  so  nicht  ein  sein  binder  dem 
Yolcke.  Und  so  mnste  Jacob  Weyssack  das  so  von  sich  sagen,  das 
sie  ein  solches  an  das  volck  bringen  musten,  aber  er  hatte  gleich wol 
weyter  bericht,  wenne  ihme  befohlen  was.    Das  lies  man  so  hingehen. 

Uffn  montagk  Crucis  (14.  Sept.)  käme  ein  böte  von  Braunschweig 
und  brachte  dem  rathe  einen  brieff,  das  sie  uff  diesen  tagk  mit  denen 
von  Magdeburg  und  Halberstadt  nicht  kommen  könten.  Da  geschach 
Weyssack  und  den  andern  nicht  sehre  leide  ane  etc. 

Ufin  dinstagk  (15.  Sept)  umb  7  waren  die  pfenner  und  anch  die 
andern  kurtz  zuvome  und  darnach  bey  einander,  ein  igltcber  zu  seines 
meisters  hause.  Aber  da  wardt  nichts  redelichs  vorgenommen,  auch 
kein  gespreche  gehalden,  sondern  wir  wolten  alle  zusammen  nfs  rat- 
haus,  als  das  vorlassen  ist,  und  giengen  von  einander. 

Die  meister  hatten  den  rathsmeister  Dionisius  Boten  vorclaget,  and 
auch  die  viere  vom  tale  mitsampt  dem  bommeister  worden  anch  so 
vorclaget  vor  dem  volcke.  Das  machte,  sie  wolten  mit  Jacob  Weyssack 
und  mit  seiner  gesellschaft  nicht  eins  sein  hinder  dem  volcke.  Jacob 
Weissack,  die  meister  und  die  andern  im  rathe  wolden  den  stedten 
wiederschreyben  und  wolten  meines  herren  von  Magdeburg  rathgebem 
vergunnen  zu  handeln ;  das  wolten  die  andern  mit  ihme  nicht  ein  sein, 
darüber  bissen  sie  sich  etc. 

Hier  mercke,  wie  alles  volck  in  der  gantzen  Stadt 

zu  hämische  gingk. 

Uff  die  mittwoche  nach  Crucis  (16.  Sept.)  im  jharmarckte  anno 

78  schickte  unser  herre  von  Magdeburg  4  brieffe:  an  den  rath^  einen, 

Bl.274^  und  einen  an  alle  Innungen,  einen  an  ||    die  gemeinheit,  einen  an  die 

pfenner;  und  die  brieffe  waren  mercklich  gesatzt  und  bilden  nff  die 

irrunge,  die  in  der  Stadt  zwischen  allen  bürgern  was. 

ijffn  donnerstagk  (17.  Sept.)  frue  lass  der  rath  seinen  brieffe  und 
antwortte  den  meystem  von  Innungen  und  gemeinheit  und  auch  den 

^  Das  Schreiben  an  den  Rath  hat  sich  in  den  Beilagen  zu  Sp.'s  Erz&hlong 
Bl.  869''  u.  370»  erhalten.  Da  es  einen  guten  Einblick  in  die  städtische  Verwal- 
tung gewährt  und  die  Festigkeit  der  erzbischöfUchen  Behörde  keimzeichnet,  theilen 
wir  es  mit:  Unser  gunst  zuvor,  lieben  getreuen.  Als  wir  Tormals  durch  unsere 
rethe  in  beywesen  der  bommeyster,  innungsmeyster  und  gemeinheitmeister  euch 
sagen  und  zu  erkennen  gegeben  lassen  haben,  wie  uns  ankommen  ist,  das  nach 
etzlicher  irthumb  b^  euch  unter  einander  in  unser  Stadt  sein  soll,  das  wir  also 
nicht  gerne  hören  und  auch  betrachtet  haben,  das  solcher  irthiunb  die  longe  uns 
und  den  unsem  und  einer  ganzen  gemeine  zu  schaden  erwachsen  möchte,  imd  er- 
biotiuige  gothan  als  euer  herr,  wur  euch  deuchte,  das  es  noth  were,  handel  imd  wege 
•5!unemcn,  damit  solcher  irthumb  uff  gutte  wogo  und  formen  bracht  möchte  werden, 

weren  wir  gencyget  mit  vleisse  zu  tiiun;  ist  unsem  rethon  uff  das  mahl  wm 


1478  September.  883 

bornmeistern  ihre  brieffe.  Nnn  die  meister  anss  den  innnngen  nnd 
die  gemeinheit  brachen  ihre  brieffe  uff  und  gingen  in  der  vierherren 
dömtze  nnd  sprachen.  Damach  fragten  sie  den  bommeister,  ob  er 
seinen  brieff  auch  nicht  öffnen  weide;  antwortte  er:  „er  ist  mir  alleine 
nicht  zugeschrieben  etc.'' 

Der  rath  mitsampt  den  meystern  und  bommeistem  wurden  ein, 
das  ein  itzlicher  die  seinen  vorbotten  solte  zu  12,  und  das  sie  antwor- 
ten auff  die  brieffe  meinem  herren  wiederumb  geben  möchten,  und  sie 
solten  auch  mitte  umb  den  schos  sprechen  und  umb  Hans  Laube,  das 
man  den  geleiten  solte  etc. 

Diesen  brieff  Messen  sich  die  vom  tale  beduncken,  were  noth,  das 
die  burger  mitsampt  dem  rathe  den  eintrechtigk  möchten  vorantworteu, 
nach  deme  so  sie  vormals  eintrechtig  den  ehrlichen  stedten  zugeschrie- 
ben hatten.  Desgleichen  Hessen  sich  die  burger  gemeiniglich  in  allen 
theylen  beduncken ,  die  diese  Stadt  mit  treuen  meineten ,  und  wolten 
zusammen  nfb  rathaus,  nach  deme  so  das  vorlassen  was,  und  dar  wol- 
den  sie  eintrechtigk  umb  den  brieff  zu  vorantworten  und  auch  umb 
das  schos  sprechen.    Und  so  schickte  ein  theil  zu  dem   andern  und 


euch  zu  antwort  worden,  das  ihr  uns  solcher  erbietonge  themutigUeh  dancket,  nnd 
als  ihr  die  zeit  beysammen  sesset  (sasset),  so  weret  ir  des  mit  eynander  zufirieden 
und  eins,  unser  fiirnemnnge  nachzufolgen,  ihr  mustet  aber  das  an  andere  und  an 
das  gemeine  volck  auch  brongen  und  woltet  uns  fiirder  antwoit  geben.  Als  be- 
duncket  uns,  das  solche  antwort  euch  nicht  noth  gewest  were,  und  der  billigkeit 
nach  ihr  und  ander  die  unsem  unser  orbittungk  erfreuet  sein  nnd  euch  geliehen 
solt,  und  ihr  aus  macht  des  raths  euer  und  ander  halben,  die  euch  in  gehorsam 
sein  sollen,  uns  unser  vomemen  wol  betten  mögen  zusagen  ane  femer  anbringunge, 
so  wir  nicht  anders  gedacht  haben  zu  handeln,  denn  euch  und  andern  den  unsem, 
die  das  belanget,  zu  gutte.  Wie  deme  so  ist  ferner  zu  erkennen  worden,  wie  etz- 
lichen  den  unsem  und  nemlich  euch  aus  denpfennem  solche  unsere  erbietunge  und 
vomemunge,  durch  unsere  rethe  an  euch  gethan,  wieder  sein  solle,  und  ob  sie  ge- 
brechen oder  irrunge  mit  euch  oder  andern  betten,  were  ihnen  nicht  geliebet,  ims 
zu  vorgunnen,  handol  darinno  zu  haben,  und  ids  wir  vornemen,  so  weren  die- 
selbigen  geneyget,  .'einem  rathe  ungehorsam  zu  sein  und  nach  ihrer  selbst  vome- 
munge in  unser  Stadt  zu  regieren.  Nun  ist  wol  zu  vormercken,  das  solcher  eygoner 
wiUe,  Wiederwertigkeit  und  irrunge  uns  und  der  gantzen  gemeine  zu  schaden  fiu*- 
genommen  wirdt,  haben  wir  gedacht,  solchen  eygenen  willen  den  unseren  nicht  zu 
gestatten,  sondern  mit  gottes  hülfe  zu  weren,  um  beste  wir  mögen,  und  begeren 
an  euch  als  an  einen  rath  unser  Stadt  Hallo,  die  pfenner  und  andern  in  gehorsam  zu 
halten  und  niemande  seines  eygen  willen  zu  gestatten,  als  uns  nicht  zweyfielt  üir 
zu  thun  wol  wisset,  und  ob  yemandts  irrunge  hette  oder  sich  beduncken  Hesse,  von 
euch  des  raths  halben  ungleich  oder  unbilligkeit  vorgehalden  wurden,  erbieten 
wir  ims  abermals  danimb  vorhömnge  zu  thun  und  vorzuneraen,  das  itzlicher  bey 
gleichen  bleybe,  und  ergehe,  so  viel  biUich  oder  recht  sey.  Wurden  wir  der  vorigen 
und  itzigen  unser  erbietunge  nach  von  iemandt  der  unsem  uns  zu  fuche  („zuflucht^^ 
ra.H.)  über  die  pflicht  uns  verwandt  voracht  (?)  nicht  gemeinet  uns  als  ihrem  herren 
zu  vorgunnen,  der  irrunge  halben  eben  berurt  fumemunge  zu  thun,  die  hinziüegen, 
und  durch  dieselbigen  andere  ersuchunge  gethan  wurde,  wollen  wir  euer  und  der 
anderen  rath  haben,  wie  wir  uns  gen  dieselbigen  ey genwilligen  halden  sollen.  Ob 
euch  auch  an  euerer  regiemnge  iemandts  irrunge  oder  eintragk  thim  und  an 
unserer  erbietungk  nicht  gnugigk  sein  wolte,  wollen  wir  euch  uff  euer  ansuchunge 
handthaben  und  beylegunge  thun,  dos  besten  wir  mögen.  Geben  zu  CaU)e  am 
mittwochen  nach  Exaltationis  Sanctae  Cmcis  (16.  Sept.)  anno  domini  etc.  1478. 


9d6  Marcus  Spittendorff. 

und  Damen  die  scblossele  nnd  auch  von  den  andern  thoren  nffs  rathans 
und  bestalten  die  thor.  Wir  sehickten  vor  die  barinssen  etzliche,  zn 
besehen,  wie  sich  die  hilden.  So  wardt  uns  wieder  gesaget,  sie  stan- 
den nff  dem  kirehhoffe  in  vollen  hämische.  *  Wisse,  die  tod 
Magdeburg  und  Halberstadt  waren  in  der  Stadt  nnde  waren  nff 
die  mittwoche  (16.  Sept.)  kommen,  den  abendt  vor  diesen  ge- 
schichten.  Und  das  solde  zuvome  geschrieben  stehen  vor  dem  doo- 
nerstage,  so  ist  das  vorsehen. 

Nun  fortan  mercke  vorbass:  die  nff  dem  rathanse  wurden  ein  nnd 
schickten  7  oder  8  fromme  menner  in  das  closter  zu  den  barfussem, 
uemlich  Laurentzius  Holtzapffell,  Niclas  Tzelse,  Bastian  Gmnheyde, 
Giemen,  Wysbach  und  andere  mehr,  und  lissen  den  rathsmeister  Jacob 
Weyssack  mit  den  seinen  bitten,  das  sie  wolden  so  wol  thun  und  wol- 
ten  zu  uns  uffs  rathaus  kommen,  wir  wolten  uns  in  aller  gutte  wol 
mit  ihnen  vertragen,  uff  das  wir  meinem  herm  von  Magdeburg  ein- 
trechtige  antwort  uff  seine  schrillt  thun  mochten ;  auch  solten  sie  sicher 
und  feilich  leibes  und  guttes  sein^  etc*. 

Hier  mercke,  Jacob  Weyssack  mit  seinen  ratherren  sprachen,  und 
sie  waren  gar  frevelich  mit  werten  und  sprachen,  morgen  frne  wolten 
sie  uns  eine  antwort  wider  sagen.  Wir  lissens  so  bestehen  nnd  be- 
rügen  und  bestalten  die  wache  gar  woU. 

Es  beschach  auch  in  der  nacht,  das  etzliche  lente  hatten  gehört, 
das  Schlegel  aus  dem  closter  hatte  geruffen  nach  dem  Petersberge  zum 
gleitzmanne  ^  und  hatte  get'raget,  ob  mein  herre  von  Magdeburg  schier 
kerne.  Solte  der  gleitzman  geantwortet  haben,  her  kerne  noch  nicht 
lil.  276^  Und  darnach  mochte  derselbige  Schlegel  aber  also  ||  gefraget  haben  und 
darbey  gesaget,  er  wolte  meinem  herren  das  Ulrichsthor '^  wol  einant- 
worten ^ 

Das  geruchte  käme  uffs  rathaus,  und  so  schickten  wir  noch  bcy 
hundert  oder  mehr  mannen  uffs  Ulrichsthor  zu  vorwaren. 

Uff  den  morgen  nach  dreyen  schickten  wir  den  marschalck 
Mackewitze  zu  dem  rathe  von  Magdeburg  und  Halberstadt  und  Hessen 
die  bitten,  das  sie  wolden  uffstehen,  wir  wolten  etzliche  von  uns  zu 
ihnen  senden,  mit  ihn  zu  reden.  Ist  besehen,  und  haben  zu  ihnen  ge- 
schickt Hans  Seher,  Niclas  Tzelsen,  Laurcntius  Holtzapffell,  Andreas 
Schlanlach  und  andere  mehr.  Die  haben  an  den  rath  von  Magdeburg 
und  Halberstadt  gebracht,  wie  die  dinck  in  der  Stadt  stehen,  und  wie 

•  hier  findet  rieh  noch:  „Nun  fortan".      ^  ,^in"  fehlt.      «  einanttwortt. 


^  Die  ehemalige  Vorstadt  Petersberg  mnfasste  das  Gebiet  an  der  Nordseite 
der  alten  Promenade  von  der  Petricapelle  an  nach  Westen  und  war  vomNeomarkt 
durch  ein  Thor  geschieden.  Der  hier  erwähnte  Geleitsmann  ist  der  zu  diesem 
Thore  gehörige,  Dr.  I.  670  ff. 

2  Ueber  das  an  der  Ausmttndung  der  grossen  ülricbsstrasse   nach   der  alten 

Promenade   und   dem   Neumarkt'j    zu   gelegene   ülrichsthor    mit  der   hinter    ihm 

'^enden  ehemaligen  ülrichskirche  zwischen  der  jetzigen  grossen   und  kleinen  Ul- 

sstrasse  vgl.  Dr.  I.  668  u.  1047  —  1050.    Die  Kirche  wurde  im  Jahre  1581  auf- 

ben  und  später  abgebrochen. 


1478  September.  387 

wir  am  abende  in  das  closter  geschickt,  und  was  sie  nns  vor  antwort 
haben  gegeben.  Darumb  Hessen  wir  die  ehrlichen  stedte  bitten,  das 
sie  wol  wolten  thnn  nnd  wolten  zu  ihnen  in  das  closter  gehen  und  be- 
sehen, was  sie  doch  an  ihnen  erlangen  möchten.  Die  von  Magdeburg 
und  Halberstadt  giengen  hin,  aber  sie  waren  noch  gantz  stoltz,  nem- 
lieh  die  vorhauer,  die  sich  ehre  und  gutt  erwegen  hatten,  wiewol  etz- 
liehe  fast  unter  ihnen  warn,  die  diese  dingk  gar  ungerne  sagen  so 
vorzunemen.  Sie  weren  auch  viel  lieber  bey  den  uff  dem  rathause  ge- 
west,  aber  jhene  wolden  sie  nicht  von  ihnen  lassen.  Und  so  kamen 
die  von  Magdeburg  und  Halberstadt  und  berichteten,  wie  es  ihnen  be- 
gegnet was,  und  so  arbeiteten  sie  zwischen  beyden  theylen,  das  mein 
herre  von  Magdeburg  die  gebrechen  so  entscheiden  solte  mit  den 
ehrlichen  stedten  Magdeburg  und  Halberstadt,  so  ferne  mein  herre  von 
Magdeburg  die  stedte  anders  darbey  haben  nnd  leyden  wolte  etc. 

Hier  mercke,  die  obersten  im  closter  mit  ihrem  anhange  wolten 
schlechtsdie  stedte  ||  da  bey  dem  handel  nicht  haben,  und  alleine  meinen  Bl.  277* 
herren  mit  seinen  rethen,  die  wolte  Jacob  Weyssack  haben.  Aber  das 
andere  teyl  hette  die  stedte  gar  mit  grosser  begirde  gerne  darbey  ge- 
habt. Nun  unter  viel  und  manchen  reden,  die  die  stedte  mit  beyden 
theylen  hatten,  so  sagten  die  im  closter,  nemlich  Jacob  Weissack  mit 
seiner  gesellschaft,  mein  herre  von  Magdeburg  mitsampt  denen  von 
Magdeburg  und  Halberstadt,  der  solte  ihrer  mecbtigk  sein,  so  ferne 
sie  anders  seine  gnade  darbey  wolte  haben ,  die  gebrechen  zu  ent- 
scheiden, die  wir  zwischen  einander  haben,  nnd  darauff  solde  aller  Un- 
wille, der  sich  uffn  donnerstagkund  freytagk  (17.18.Sept.)  so  zwischen  allem 
volcke  und  einem  itzlichen  begeben  hette,  gantz  todt  und  nimmermehr 
gegen  niemandes  uffgerucket  werden;  auch  wolten  sie  des  meinem  herm 
nicht  klagen  noch  sagen,  und  gelobten  sie  denen  von  Magdeburg  unde 
Halberstadt  mit  bände  und  munde  so  zu  halten.  Darauff  solden  die 
uff  dem  rathause  zu  hauss  gehen  und  ihren  hämisch  nnd  gezeugk  von 
sich  legen  uff  solche  zusage  und  betedingk,  so  die  von  Magdeburg 
nnd  Halberstadt  von  denen  im  closter  angenommen,  und  ihnen  so  zu 
halden  gelobet  ist  worden. 

Solchs  haben  sie  dem  rathsmeister  Dionisius  Boten  uff  dem  rathause 
mit  den  andern,  die  darbey  gewesen  sindt,  angetragen  und  haben  da- 
rinne  auch  alle  so  gevolwort,  uff  das  wir  zu  gnade,  friede  und  eintracht 
nnd  liebe  kommen  mögen,  und  haben  das  dem  rathe  von  Magdeburg 
nnd  Halberstadt  zugesaget  und  gelobet,  so  zu  halten  mit  bände  und 
munde  unvorrugklich.  Und  darauff  sein  wir  vom  rathause  wegk  ge- 
gangen, ein  itziicher  in  sein  haus,  und  haben  den  hämisch  von  uns 
geleget  etc. 

II  Uffn  sonnabendt  (19. Sept.)  klagten  etzliche  auss  innungen  unde  BI.277** 
gemeinheit,  die  uff  dem  rathause  gewesen  waren,  wie  sie  von  ihren 
meistern  sehr  bedrauet  und  uberiahren  wurden,  so  were  ye  allen  ein 
solchs  abegesaget  von  den  ehrlichen  stedten.    So  wardt  das  an  die  von 
Magdeburg  und  Halberstadt  gebracht,  die  brachtens  von  stundt  fortan 

25* 


äö8  Marcus  Spittendorfil 

an  den  ratb.  So  wardt  der  ratb  .  .  .  .^,  und  lissen  die  stadtknechte 
yon  hause  zn  hause  gebitten  bey  3  mareken  einem  itzlichen,  das  nie- 
mandt  uff  diese  dingk  nicht  reden  oder  tbnn  solde,  uff  das  mehr  ir- 
tbnmb  oder  zwytracbt  vorwart  wurde.  Da  meinten  wir  armen  leute 
die  werck  solten  den  Worten  folgen,  es  fandt  sieb  aber  leyder  viei 
anders  etc. 

Uff  den  sonnabendt  (19.  Sept.)  kam  mein  herr  von  Magdebni^ 
wider  von  Kalbe ;  auch  war  die  alte  furstinne  ^  von  Sachsen  auch  uff 
der  bürg  zum  Gybichenstein ,  die  wolte  gen  Magdeburg  uff  das  ab- 
lass  etc. 

Uff  den  abendt  zogk  der  rathsmeister  Jacob  Weissack  und  etzliche 
mehr,  auch  der  bommeister  Claus  Olman  und  der  stadtschreyber  uff 
die  bürg.  Da  mochte  Apell  von  Tettaw  gesaget  haben,  mein  herr 
von  Magdeburg  wolte  uffn  montagk  S.  Mattheus  tagk  (21.  Sept) 
in  die  Stadt  kommen,  das  man  in  erkennen  solte  als  einen  forsten 
und  sodann  solte  man  das  volck  alles  zusamne  haben  etc. 

Uffn  sontagk  (20.  Sept.)  unter  der  predigte  was  der  rath  zusamne 
uf  dem  rathause,  und  was  sie  da  vorhandelten,  wes^  der  eine  raths- 
meister Jacob  Weissack  was  ^  indechtig,  was  er  vor  banden  hatte * 

und  mochte  gesa^^et  haben,  wens  eins  schlüge  uff  nachmittagk,  wolte  er 
die  rathsglocke  lassen  leiten  und  dan  berichtunge  thun,  was  ime  ufifh 
sonnabendt  (19.  Sept.)  uff  der  bürg  befohlen  were,  und  stundt 
uff  und  ging  von  dem  rathause  und  war  uff  die  bürg  gefahren  mit 

Hedriche. 
Bl.278*  II  Hier  merke,  wie  die  Stadt  von  meinem 

herrn  wardt  eingenommen. 

Uff  den  obgeschrieben   sontagk  (20.  Sept),   als  die  messen  anss 

waren  umb  10  oder  kurtz  darnach,   so  das  volck  sitzet  und  isset,  und 

wissen  anders  nicht,  es  sey  in  guttem  friede,  so  kompt  der  rathsmeister 

Jacob  Weyssack  gefahren  von  der  bürg  uff  einem  wagen  und  Heinrich 

von  Ammendorff,  und  so  sie  in  das  Ulricbsthor  kommen,  so  halden  sie 

stille,  und  der  rathsmeister  Jacob  Weyssack  springet  abe,  und  nemen 

das  thor    ein  und   antworten   das  dem  heuptman   Heinrich  von  Ara- 

meudorffe,  und  so  mochte  Hans  Laub  auch  dagewesen  sein,  und  von 

stunden  was  der  hauffen  hinder  ihnen,  und  namen  das  thor  mitgewalt 

ein.     Und  Ludicke  Pfannschmied t,  der  im  heimlichen  rathe  sass  und 

hüte  der  meyster  wort  bei  Dionisius  Boten,   derselbige  Ludicke  war 

vor  dem  Ulrichsthore  und  auch  vieleichte  audere  mehr,  ande  schickten 

das  volck  uff  dem  neuen  marckte  und  hülfen  ihn  anweysunge  thun,  wie 

das  sie  das  thor  innamen  und  die  Stadt  so  bekreftigkten.    Trinkauss, 

der  war  den  gantzen  morgen  uff  dem  Ulrichsthore  gewest  und  wartete, 

wen  seine  freunde  kommen  wurden,  das  sie  die  Stadt  einnemen,  und 

*  hier  fehlt  etwas.      ^  waa.      ^  wea.      ^  anch  hier  scheint  etwaa  eu  fehlen. 

*  Es  kann  wol  nur  die  hinterlassene  Gemahlin  des  Eurförsten  Friedrich  II. 
janftmüthigen  (f  7  Sept.  1464),  Tochter  der  Erzherzogs  Ernst  von  Oestreich, 
int  sein.    Sie  starb  12.  Febr.  1486. 


1478  September.  389 

der  war  ein  rathraan.    Peter  Baltzer  mochte  auch  nicht  ferne  darvon 
sein  etc. 

Graff  Walderaar  von  Anhalt,  mein  herre  von  Querffurtt,  graff  Geb- 
hartt  and  graff  Albrecht  von  Mansfeltt  and  hier  faste  des  Stifts  guthe 
ieute  and  erbare  mannschaft  waren  mit  ihrem  ||  reysigen  zeuge  von  Bl.278^ 
8tundt  hinder  ihnen,  und  der  meister  in  der  Ulrichspfarre,  Hentze 
Rychartt,  und  die  andern  meister  auch  hatten  sich  mit  den  ihren,  die 
ihnen  beyfelligk  und  mit  ihnen  im  closter  waren  uffn  freytagk  (18.  Sept.)  zu 
nachte  gewest,  und  die  hatten  sich  nun  so  zur  were  geschicket  und 
kamen  von  stundt  auff  den  kirchoff  zu  Sanct  Ulrich  und  hülfen ,  das 
mein  herr  das  thor  so  mit  gewalt  mochte  innen  behalden.  Und  der 
baussman^  stormbte  gar  sehre,  so  kamen  etzliche  fromme  Ieute  gelauf- 
fen  nach  dem  marckte  und  sprachen:  „ach  liebes  volck,  die  feinde  haben 
das  ülrichsthor  eingenommen,  die  Stadt  ist  jemmeriich  weck  gegeben  !** 
Und  so  wardt  ein  geruchte ,  und  etzliche  unter  dem  gemeinen  volcke» 
Innungen  und  auch  pfennern  kamen  zu  hämische  und  samleten  sich*  vor 
dem  rathause,  und  schnelle  lieffen  sie  in  die  Ulrichstrasse  nach  dem  thore. 
Als  sie  vor  den  kirchoff  daselbest  kamen,  da  war  der  kirchoff  und  das 
Ulrichsthor  ungen  und  oben  alle  voll  gehamschstes  voickes,  und  schös- 
sen vom  kirchoff  zu  diesem  mit  armborsten  und  handtbuchsen,  diese 
schössen  wieder  zu  den  uff  den  kirchoff,  und  so  wardt  fast  ein  gross 
gemenge. 

Und  so  stunden  Appell  von  Tettaw,  der  von  Querffurdt  und  die 
andern  herm  und  graffen  uff  dem  kirchoffe  mit  den  burgern  und  auch 
mit  dem  rathsmeister  Jacob  Weyssack  und  seinen  anhengem ,  und  so 
rieff  der  von  Querffurtt,  das  sie  schone  fuhren,  sie  weren  da  von  meins 
herren  wegen  von  Magdeburg.  Und  so  bilden  diese  an  sich,  den  sie 
vernamen,  wie  es  zugingk,  auch  hatten  diese  keinen  anweyser,  denn 
do  die  obersten  von  den  pfennern  vomamen,  das  es  so  zugingk,  do 
gingk  ein  iglicher,  das  er  so  plötzlich  nicht  überfallen  wurde,  und  etz- 
liche giengen  in  die  closter.  Und  so  waren  die  von  ||  Magdeburg  und  BL279* 
Ualberstadt  und  auch  etzliche  burger  da  zu  in  uff  den  kirchoff  gegan- 
gen unde  hattens  undemommen,  das  kein  weiter  schlagen  oder  mordt 
wurde,  etc. 

Aber  es  zöge  immerdar  mehr  volcks  zu,  und  sterckten  sich  vor 
dem  Ulrichsthore,  so  das  sie  das  mit  gewalt  weiten  behalten.  Und  so 
lieff  Matz  Pegaw,  Drewes  Fischer,  Sander  Drackenstedt,  Marcus  Spitten- 
dorff  und  andere  mehr  nlls  rathaus;  da  war  faste  volck  droben  und 
auch  d^rvor,  die  weiten  fiste  mit  freuden  dran,  als  sie  meinten.  Aber 
etzliche  Hessen  sich  beduncken,  es  stunde  nicht  zu  thun,  und  so  Hessen 

•  ,^h"  fehlt. 


^  Der  Thürmcr  oder  Wächter.  Ob  derselbe  sich  bereits  auf  einem  dor  beiden 
östUchen  zur  Kirche  U.  L.  Frauen  gehörigen  Thürmo,  welche  in  ihren  unteren  Thei- 
leu  noch  heute  vorhanden  sind  und  den  Naraon  der  Hausmannsthürmo  tragen,  be- 
fand, bleibt  freilich  dahin  gesteUt.  Der  Ausdruck  kommt  auch  in  Magdeburg  und 
in  Zeitz  vor,  vgl.  Schöppenchronik  S.  210. 


890  Marcus  Spittendorff. 

die  leute  auch  abe,  denn  es  was  offenbare  zu  mercken,  unsere  obersten 
hatten  das  volck  und  die  stadt  gantz  übergeben^. 

So  waren  sie  des  thors  nun  so  gewaltigk,  das  wir  wenigk  darza 
thun  künden,  nnd  satzten  das  zu  gotte.  Und  so  batte  der  ratbsmeister 
Dionisius  Bote  etzlicbe  pfenner  und  auch  andere,  nemlich  Matz  Peganen, 
Otto  von  Dieschkaw,  Marens  Spittendorflf,  Laarentzins  Holtzapffell,  An- 
dreas Sehlanlach,  der  schnitze  und  andere  mehr,  die  gingen  vor  den 
kirchoflF  zu  Sanct  Ulriche  vor  die  fursten,  graflFen  und  herren,  und  da 
waren  die  von  Magdeburg  und  Halberstadt  noch,  und  daselbest  wardt 
faste  viel  geredet  von  Apell  von  Tettaw  an  Stadt  meines  herren  von 
Magdeburg,  wie  seine  gnade  seine  erbare  rethe  uffs  rathauss  geschickt 


*  Als  unmittelbare  Fortsetzung  der  oben  (S.  384,  385  Anm.)  aus  der  wemi- 
gerodischen  Handschrift  mitgetheilten  Schilderung  folgt  die  Beschreibung  der  Ein- 
nahme der  Stadt  (Bl.  299^  ju):  Item  uff  den  suutag  domach,  do  die  Yon  Magdobui^ 
wogk  wolden,  als  sie  gegessen  hatten,  und  wolden  uf^tzen,  umb  des  seygers  zehne 
adcr  eilffe  quamen  meins  gnedigen  hem  von  Magdeburg  mann,  nemelich  her  Brun, 
edler  herr  zu  Quemffurdt,  und  der  houbtman  von  dem  Gebichenstein,  Heinrich  von 
Amendorff,  und  andere  edellente,  der  namen  ich  nicht  weiss,  wol  mit  zcwen  hun- 
dert trabanten  nnd  erliffen  das  Ulrichsthor.  Do  quamen  die  von  den  Innungen 
unde  gemein  meins  gnedigen  hem  mannen  zu  hülfe,  unde  die  pfenner  quamen  auch. 
Unde  schlugen  unde  schössen  sich  zcwu  stunden  mit  einander,  das  or  viel  gewundt 
wart  Doch  wart  ein  meister  erschlagen,  der  ein  kemmerer  was,  der  hiess  Haus 
Schiltpach,  und  das  taten  die,  die  uff  der  pfenner  selten  waren,  nemelich  Hans 
Schutze  von  der  geheisse  wegen  der  pfenner ;  und  der  Schutze  vorgenant  was 
des  raths  diener,  und  der  erstach  so  seinen  hem.  Domach  quamen  die  von  Magde- 
burg und  tedingten  darzcwuschen  bis  unmie  des  seigers  vier  uff  den  abent,  und  wart 
also  geteidinget,  das  die  pfenner  musten  heymgehen  und  oren  hamesch  abelegen. 
Das  bleib  so  die  nacht  bis  uff  den  montagk,  und  das  was  in  Sanct  Mathcus  Ugc 
(21.  Sept)  woU  hen  zu  zehnen.  Do  quamen  woll  bey  vierhundert  trabanten  und 
uff  anderthalb  hundert  reisiges  zeuges,  und  der  bischoff  mit  seiner  manschaft  und 
zogk  also  mit  iinmngen  und  gemeyne  imd  mit  dem  rathe  von  Innungen  und  gemeine 
vor  das  rathauss  und  heischte  die  schlussel  von  allen  toren,  und  die  worden  om  ge- 
than.  Damach  nam  er  alle  pfenner  gefenglich  in  ore  heussere  und  musten  das 
gefongknisse  schweren  zu  halden  und  auch  alle  die,  sie  weren  von  Innungen 
ader  gemeyne,  die  den  pfennem  hatten  beystandt  gethan.  Und  gingk  uff  das  rat- 
hauss und  be£sd  dem  raÜie  von  Innungen  unde  gemeyne  zuzusehen,  ab  imant  den 
geiiorsam  verachten  weide,  den  siüde  der  rath  griffen  und  einsetzen  und  alle  die 
jenne,  wue  sie  der  rath  erfur,  die  auch  dar  bey  den  pfennem  wem  gewest  unde 
nicht  gefengnisse  geschworen  betten,  die  (den)  sali  der  rath  greiffen  und  einsetzen; 
kan  sie  der  rath  nicht  bewaren,  so  sende  der  rath  die  zu  dem  Gebichenstein  dem 
houbtman,  der  werdt  sie  woll  bewaren;  und  gab  on  ore  schlussel  zu  den  thoren 
wedder  biss  uff  das  Ulrich thor.  —  Die  Erzählung  Dr.'s  I.  174.  175  hat  aus  mehrere 
Darstellungen  geschöpft:  nicht  nur  Spittendorfib  Schildemng,  sondem  auch  die  eben 
mitgetheilto  sind  in  derselben  zu  erkennen.  Wenig  verständlich  lautet  die  Mit- 
theilung Detmars:  1478.  Item  in  dat  iar  der  bord  christi  na  MCCCCLXXVHI  iar 
in  der  stat  Halle  des  stichtes  von  Meydeborch  ward  grote  partie  twisschon  den 
pennerd,  dat  is  den  sultcheren,  unde  der  menheit.  De  sake  der  twedracht  was 
desse:  de  menheit  begherde  van  de  pennerss,  dat  so  dat  seit  mochten  voren  in  de 
vromeden  laut,  dar  de  her  weren,  de  dat  solt  van  Halle  haleden,  unde  dat  ane  der 
pennert  schaden.  Hir  quam  so  vele  unwille  van,  dat  de  menheit  bestelde,  dat  de 
hertege  van  Sassen  unde  Markgreve  to  Mysczen  quam  in  de  stat  mit  weldeger 
wapender  haut,  unde  nam  de  yn,  unde  settede  de  penners  gevangen  in  de  tome. 
T^"  *»'»bhe  io  dank  de  blinde  stefinoder  twedracht,  de  nummer  bnnkt  en  sucklich 
"^erlt.  G  r  a  u  1 0  f  f ,  Chronik  des  Franziscaner  -  Lesemeisters  De tmar  U.  S.  408  fiL 


1478  Septembor.  391 

hette,  auch  schrifte  an  den  ratb,  innungen  unde  gemeinheit  und  auch 
an  die  pfenner  gethan  des  irthumbs  halben ,  der  zwischen  den  bürgern 
in  der  Stadt  were,  das  der  berugen  solte,  und  nun  fände  mein  herre, 
das  wir  seinen  gnaden  ungehorsam  weren  und  machten  nffleuffte,  trieben 
den  rath  vom  rathause  und  underzögen  uns  meines  ||  herren  Stadt  und  B1279^ 
nemen  die  schlussel  gewaltiglich  von  den  thoren,  darinne  erisennete 
mein  gnediger  herr  dieselbigen  als  die  ungehorsamen  und  nemlich  die 
pfenner,  und  darumb  wolte  meinem  herren  anders  nicht  fugen,  denn 
das  sich  seine  gnade  auch  wiederumb  hielte,  als  sichs  seinen  gnaden 
kegen  solche  ungehorsame  tziemthe  zu  halten. 

Auch  hatte  mein  herr  am  Sonnabende  (19.  Sept.)  dem  rathsmeister  und 
bommeister  und  den  anderen  geschickten  gesaget,  seine  gnade  wolte  uiTn 
montagk  Sanct  Mattheus  tagk  (21.  Sept.)  in  die  Stadt  kommen,  das 
man  ihn  erkennen  solte  als  einen  fursten.  Nun  gleichwol  wurde  itzundt 
in  dem  einzöge  von  uns  des  nicht  gelassen,  so  wir  vor  äugen  sehen 
meines  herm  von  Magdeburg  und  auch  des  stiefts  fursten,  herren  unde 
graffen  und  setzten  uns  noch  gewaltiglich  wieder  meinen  herren  und 
den  rath ;  darumb  wurde  nunmehr  kein  pfandt  gesetzt,  es  muste  gelöset 
werden  etc.  mit  manchen  viel  Worten,  die  er  da  redete.  Her  was 
gehöret  etc. 

Wir  antwortten  ihme  darauflf,  wie  die  geschichte  uffn  donnerstagk 
und  freitagk  (17.  18.  Sept.)  zugegangen  gewesen  sindt,  und  auch  wie 
das  alles  durch  die  von  Magdeburg  und  Halberstadt  gantz  grundtlich 
und  wol  entrichtet  und  entscheiden  sey,  solches  nymmermehr  ufizu- 
rucken  noch  zu  gedencken,  als  das  im  anfange  steht  zuvor,  wie  sichs 
uff  den  tagk  und  nacht  gemachet  habe,  mit  mehr  andern  Worten  etc. 

Und  so  wardt  dem  volcke  gesaget,  von  beyden  theylen  keins  vor. 
zunemen  zu  zwytracht  vorder,  denn  Schilttbach  war  bereit  tot.  Auch 
mochten  sich  etzliche  Heinrich  von  Ammendorff  und  auch  deme  von 
Querffurtt  fast  nahe  gehalten  haben,  und  das  verdross  den  von  Quer, 
ffurtt  faste. 

Unter  viel  reden  wardt  das*  beschlossen,  und  gingen  wieder  vor 
das  rathaus.  Der  von  Querffurtt  und  Apell  von  Tettaw  kamen  uns 
nach,  als  wir  des  mit  ihn  eins  wurden,  die  \\^  von  Magdeburg  und  B1.28I» 
Halberstadt  kamen  auch.  Do  hübe  Apell  von  Tettaw  an  zu  reden  vor 
dem  rathause,  gleich  als  er  dort  vor  dem  kirchoffe  gethan  hatte.  Er 
hette  wol  uffs  rathaus  gegangen,  wir  woltens  nicht  gerne  zugeben  und 
sprachen ,  es  were  voll  volcks  daroben.  Under  viel  worten  sprach  er 
auch,  ihn  verwunderte,  das  wir  uns  so  ungehorsamlich  bilden,  und  das 
wir  uns  noch  so  widersetzigk  machen  wolten,  wir  dörften  uns  uff 
unser  volck  nicht  lassen,  mein  gnediger  herr  hette  auch  volck,  und 
darumb  betten  sie  das  thor  innen,  das  wolden  sie  auch  so  behalden; 
sondern  uff  morgen  oder  übermorgen  wurde  meins  herren  gnade  in  die 
Stadt  reyten,  das  man  ihn  erkennen  solde  als  einen  fui-sten,  und  dann 

*  „djM**  crgäoBt.       b  Nach  Bl.  279  tot  gleich  mit  881  weiter  nameriert,  ohne  d«M  eine  Unter* 
tnrechang  tm  Text  yorhAnden  Igt. 


392  Marcus  Spittendor£ 

wolte  seine  gnade  sehen,  wer  die  jhenigen  weren,  die  seinen  gnaden 
gehorsam  oder  angehorsam  gewestweren  undnoch,  und  daranff  mochte  wir 
nnser  bestes  erkennen.  Wolden  wir  nnsern  hämisch  anbehalten,  dasstande 
zu  uns,  er  hisse  noch,  vorbote  ans  keines  etc.  mit  viel  andern  reden  etc. 
Wir  antwortten  aber  als  vor  und  sprachen,  wir  wolten  in  ansere 
heaser  gehen  and  den  hämisch  abelegen,  wir  weiden  angeme  wieder 
unseren  herren  fechten.  Und  das  beschach  auch  allso.  Da  rietten  sie 
wieder  an  das  Ulrichsthor  und  uff  dem  kirchoffe  und  sambten  immer, 
dar  mehr  volckes.  Ihrer  iiEtöte,  die  bei  den  pfennem  und  den  andern 
uff  dem  rathause  uffn  donnerstagk  zu  nachte  (17.  Sept.)  gewesen 
waren,  die  giengen  zu  ihnen  uff  den  kirchoff  zu  Sanct  Ulrich.  Etzliche 
namen  sie  uff,  etzliche  stissen  sie  von  sich  etc. 

Uffn  montagk  Sanct  Mattheus  tagk  (21.  Sept)  kurtz  vor  12  oder  dar- 

B1.281^  nach,  da  zöge  mein  herre  mit  macht  herein  ||  und  name  das  rathaus 
ein.  Die  trabanten  giengen  ye  zwene  bey  einander  in  ihrem  hämische, 
und  der  rathsmeister  Jacob  Weyssack  und  Hedrich,  die  waren  die  aller 
fördersten  und  gingen  vor  den  trabanten  und  hatten  beyde  nicht  har- 
nisch,  als  ich  mich  beduncken  Hesse,  sondern  Weyssack  hatte  ein  langk 
messer  an  der  seite.  Die  beyden  fürten  die  spitze  und  kamen  über 
den  marckt  in  eyme  geschicke  und  gehen  vor  Baltzers  ^  ecke  vor  Jacob 
Schaffkoffs  krame,  so  an  dem  rothen  wolfe,  und  vor  der  weyssen  rosen 
schlugen  sie  über  den  wegk  vor  das  rathauss  uff  die  lange  bauck  an 
des  rathaus  steinerne  stuffen.  Da  bieben  die  beyde  erst  anstehende, 
und  so  was  Haus  Laub,  Jacob  Schaffskopff  und  die  anderen  ratherren 
und  meister  und  die  burger  gemeiniglich,  die  es  mit  Jacob  Weyssack 
und  mit  seiner  geselschaft  hüten,  die  giengen  den  beyden  im  hämische 
alle  nach  vor  das  rathauss.  Und  darmit  kam  mein  herre  von  Magde- 
burg mit  seineu  fursten,  herren  unde  graffen  und  dem  capittel  vor  das 
rathaus  geritten,  und  so  folgeten  immer  mehr  trabanten  und  zogen 
immerdar  mehr  und  mehr  zu  etc. 

Wir  pfenner  und  auch  etzliche  auss  Innungen  und  gemeinheit 
stunden  vor  Baltzer  Aldenburgs  hause  und  sahen  gar  jemmerlich,  wie 
die  dinge  zugingen,  und  meinten,  man  wurde  unser  etzlichen  die  heupte 
abcschlagen  etc.  Da  mein  herr  von  Magdeburg  nun  abesasse  vor  dem 
rathause  mit  seinen  herren,  do  hische  Appell  von  Tettaw  den  raths- 
meister, rathern  und  die  burger,  die  in  ihrem  hämische  bey  inen 
stunden  und  ihme  in  disen  dingen  so  guttwillig  gewesen  waren,  denen 

ßl.282^  danckte  er  vonmeins  herren  wegen  guttlich,  das  sie  sich  gehör- 1|  sam. 
lieh  gegen  seine  gnade  gehalten  betten,  und  seine  gnade  wolte  ihn 
hülfe  und  beystandt  mit  leybe  und  gutte  thun,  mit  mehr  werten  etc. 
Und  so  gingk  er  uffs  rathaus  und  lies  den  rath  hieraieden  sitzen  etc. 
Do  Hessen  sich  die  pfenner  und  auch  die  aus  innungen  und  gemein- 
heit beduncken,    sie  betten  einen  ungnedigen  herren,  und  so  worden 


1  Spittendorff  scheint  das  Haus  des  kurz  darauf  genannten  Balzer  Aldenburg 
im  Sinn** 


1478  September.  393 

die  kmiz  ein  und  schickten  Mattes  Pegauen,  Sander  Drackenstedt, 
Marcus  Spittendorff,  Laurentzios  Holtzapffell,  Andreas  Schlanlach,  Niclas 
Tzelsen  und  etzliche  mehr  uffs  rathaos  und  rieflfen  an  und  baten  des 
herren  von  Mansfeltt  marschaick  Watzdorfif^,  der  hische  seinen  herren 
graff  Albrechten  von  Mansfeldt,  an  den  fielen  wir  und  baten,  das  uns 
seine  gnade  wolte  helfen  vorbitten.  So  was  er  wiliigk  und  sprach,  er 
wolde  uns  vor  meines  herren  gnade  helfen.    Das  beschach  etc. 

Da  wir  vor  meinen  herren  von  Magdeburg  kamen,  hub  ich  Marcus 
Spittendorff  auch  an  zu  bitten  uflfs  themutigste  und  sprach:  ,,durch- 
leuchtigster,  hochgebomer  fnrste,  gnediger,  lieber  herre!  Die  pfenner, 
innungen  und  gemeinheit  haben  uns  geschicket  vor  euere  fürstliche 
gnade>  euer  gnade  themutiglich  zu  bitten,  das  ihr  ihr*  gnediger  herre 
sein  weit,  sie  wollen  sich  kegen  euer  gnade  als  uflfrichtige,  fromme 
laute  allwege  halden  etc.''  Darauff  lies  er  uns  allso  antworten  durch 
Apell  von  Tettaw:  „mein  gnediger  herre  saget,  seine  gnade  will 
hienabe  kommen,  und  da  werdet  ihr  seine  meynunge  von  seiner  gnaden 
wegen  wol  vememen"  etc.  nach  solcher  weyse. 

Von  stundt  kamen  6  prediger,  6  barfusser,  6  neue  bruder,  die 
gingen  vor  meinen  herren  und  baten  vor  uns  und  gingen  kurtzlich 
wider  hinweck  etc 

Do  käme  mein  herr  von  Magdeburg  mit  seinen  herren  herabe 
vom  rathause  und  hische  die  pfenner  und  die  mit  inen,  die  meinem 
herren  solten  ungehorsam  gewest  sein,  und  ||  lies  ihnen  vorhalten,  das  Bl.282^ 
die  alle  meinem  herren  von  Magdeburg  ein  gefencknusse  geloben  sol- 
ten in  Heinrich  von  Ammendorffs  handt,  und  ob  mein  herre  abeginge, 
so  solten  wir  solch  gefencknusse  dem  capittel  halden  und  leisten,  und 
wann  wir  von  meinem  herren  von  Magdeburg  geheischet  wurden  10, 
20  oder  30  menner  oder  mehr,  so  solten  wir  uns  stellen.  Und  so 
thaten  wir  Heinrich  von  Ammendorflfe  solch  gelubde  und  wurden  alle 
geschrieben  und  musten  mit  uffgerackten  fiogem  zu  den  heyligen 
schweren,  solch  gelubde  zu  halten. 

Und  darauff  hische  Appell  von  Tettaw  die  alle  uffn  montagk  nach 
michelis  (5.  Oct.)  zum  Saltze  zum  landtage,  den  mein  herre  mit  seinen 
fnrsten,  herren  und  stedten  da  halden  will;   und   da  solten  wir  umb 

•  ihre. 


1  Die  Verbältnisse  der  grösseren  Höfe  werden  auch  in  den  Haushaltungen  der 
kleineren  Dynasten  nachgebUdet  „An  der  Spitze  der  gelehrten  Räthe  steht  der 
Canzler,  an  der  Spitze  der  übrigen  der  MarschaU,  Hauptmann,  Statthalter,  Oberst 
oder  wie  sonst  der  höchstgestellte  der  ei^ntlichen  Hofbeamton  heissen  mag'*. 
Stölzel,  Die  Entwickelung  des  gelehrten  Richterthums  S.  254.  Graf  Albrecht  fll. 
von  Mansfeld -Vorderort  1474— 14B4,  1466  auf  der  Universität  Erfurt  immatriculiert, 
wurde  bereits  öfter  erwähnt,  vgl.  S.  94.  Die  guten  Dienste  des  MarschaUs  Watz- 
dorff  in  diesen  hallischen  Angelegenheiten  wüste  auch  Spangenberg  (Mansf  Chron. 
S.  838)  noch  zu  rühmen;  allein  auch  dieser  hat  denselben  nicht  namentlich  ge- 
nannt In  Erdebom  finden  wir  um  diese  Zeit  Budolf  von  Watzdorff,  Dr.  IL  Gen. 
Tab.  2ia 


394  Marcus  Spittendorff. 

den  nngehorsamen  zur  antwort  stehen^.  Und  mosten  ihrer  etzliebe 
von  stant  unter  uns  kiesen  und  die  benennen,  die  den  tagk  besuchen 
solten,  dieselbigen  solten  den  tagk  auch  sicher  und  feylich  zu  besuchen 
ziehen.  Auch  möchten  wir  zu  uns  nemen,  wer  uns  nutzlich  ader 
frömlich  darzu  sein  möchte,  sie  weren  geistlich  oder  weltlich,  das  ist 
meines  gnedigen  herm  meinunge,  und  darzu  möchten  wir  2  tage  zu- 
sammen gehen  in  des  bommeisters  haus  mit  einander,  und  da  mochten 
wir  uns  besprechen  und  berathen  und  vor  der  sonnen  untei^nge  ein 
itzlicher  wiederumb  in  sein  haus  gehen.  Hetten  wir  denn  da  nicht 
gnungsame  zeit  an  den  zweyen  tagen  zu  rathen,  so  möchten  wir  2 
oder  3  tage  vor  dem  laudtage  zum  Saltze  kommen  und  möchten  uns 
daselbst  gar  wol  berathen  etc.  Auch  wolde  mein  herre  die  uns  auch  so 
verzeichent  geben,  die  da  gelobet  hetten,  uff  das  wir  die  wüsten  za 
besuchen  etc.    Das  war  der  abescheidt! 

Uff  die  mittwoche  nach  Sanct  Moritz  tagk  (23.  Sept.)  wart  Vester 
B1283*  Becker  geheischet  uff  die  bürg  zum  Gybichenstein,  und  was||  vieleichte 
durch  etzliche  böse  leute  besaget,  wie  seine  traue  uff  den  doten  leich- 
nam  Schilttbach  solte  geredt  haben,  do  man  den  zu  grabe  solte  ge- 
tragen haben.  Und  so  muste  der  arme  geselle  darumb  in  den  thorm 
gesatzt  werden. 

Uff  dieselbige  mittwoche  war  Apell  von  Tettaw  und  andere  meines 
herren  rethe  uff  der  bürg  und  machten  einen  andern  rathsmeister  in 
Dionisius  Boten  stedte  und  einen  neuen  kemmerer,  und  die  pfenner 
solden  nicht  mehr  am  rathe  sein,  und  die  bommeister  solten  auch 
nicht  mehr  daroben  sitzen,  und  die  underbommeister  solten  die  jhar- 
knechte  Urlauben  und  uffhemen  und  sie  voreyden.  Sie  hatten  auch 
alle  ledige  knechte,  die  nicht  burger  sindt^,  in  der  halle  vor  sich 
heischen  lassen,  die  hatten  zu  den  heyligen  müssen  schweren,  meinem 
herm  von  Magdeburg  und  dem  rathe  beyzustehen,  und  hatten  ihnen  3 
vass  hier  darauff  gegeben  etc.  Dessgleichen  wurden  die  wircker  auch 
beschicket,  mit  denen  möchte  auch  faste  geredt  und  ihn  auch  tagk 
gegeben  werden  etc.  ^ 

*  „die  nicht  bui-ger  lindt"  doppelt  in  der  Handschrift. 


i  Dr.  I.  175.    An  diesem  Ta^e  reichte  der  Rath  die  in  den  Beilagen  Nr.  V. 
gedruckte  Anklageschrift  gegen  die  PfUnner  ein. 

^  Item  uff  die  mittwoche  quamen  mcins  gnedigen  hem  gewaldigen  sambt  et- 
lichen hem  vom  capittel  und  machten  eine  eynunge  zcwuschen  dem  halvolcke  nnde 
den  wergkem,  bomknechten  und  ledern,  wie  sie  nu  namen  haben,  und  worden  se- 
frsiget  von  meins  gnedigen  hem  rathgeben  wegen,  ab  sie  dechten  zu  stehen  bey 
unserm  gnedigen  hern  und  bey  dem  rathe  ader  bey  den  pfennem.  Do  sprachen  sie 
alle,  sie  wolden  bleiben  bey  unserm  gnedigen  hem  und  bey  dem  rathe  unde  bev 
oron  meistern,  und  das  musten  sie  so  schweren  zu  halden.  Do  wart  on  wedder 
gcredt,  das  sie  mein  herre  verteidingen  wolle,  und  wurden  feie  werden  an  dem 
rathe,  so  sulden  sie  kommen  vor  unsem  gnedigen  hem,  er  wolde  sie  vertedingen: 
und  worden  des  gefengkenisse  imde  gelobede  loss  und  des  (das)  frey  gesagt,  und 
auch  etliche  von  Innungen  und  gemein,  den  wart  tag  gegeben  ausszugehen  ader 
*<*hwoll  meins  gnedigen  hem  gefangene  zu  sein,  biss  so  lange  das  er  sie  manth 
'oss  lest  ..,..»    Item  läf  dieselbige  mittwoche  koren  sie  andere  hem  in 


1478  September.  896 

Hier  fallen  die  pfenner  gautz  in  den  pi'ueli,  gott  mack  ihnen  an 
der  sehle  helfen,  am  leibe  nnd  an  zeitlichen  ehren  werden  sie  gar  sehr 
gesehwechet  etc. 

Auch  hatte  der  rath  meinem  herm  von  Magdeburg  nffn  montagk 
Sanct  Mattheus  tagk  (21.  öept.)  nflf  dem  rathause  viel  schlussel  vorge- 
leget.  Wie  es  darumb  sey,  ist  dem  himlischen  gotte  wol  bekant  etc. 
Uffh  donnerstagk  (24.  Sept.)  wardt  mir  zu  wissen,  das  sie  Hans  Mol- 
lenbeck zu  eime  oberbommeister  an  des  Claus  Olmans  stette  solten 
gemacht  haben  etc.  Uff  denselbigen  donnerstagk  wardt  mir  Marcus 
Spittendorff  ein  brieff  von  meines  hem  wegen  von  Magdeburg  geant- 
wort,  der  hiernach  geschrieben  steht  etc. 

II  Ernst,  von  gottes  gnaden  postulierter  zu  ertzbischoffe  zu  Magde-  B1.283*' 
bürg  etc.,  hertzogk  zu  Sachsen,  landtgraffe  in  Döringen  und  marggraffe 
zu  Meyssen  etc.    Marcus  Spittendorff,  Mattes  Pegaw,  Andreas  Slanlach  * 
and  ihr  andern  pfenner  und  von  innungen   und  gemeinheit  in  unser 
Stadt  Halle,  die  diese  dingk,  hiemach  berurt,  belangent^. 

Als  ihr  am  nechsten  vergangenen  montage  (21.  Sept.)  vor  dem  rathause 
der  gedachten  unser  Stadt  nach  gelubden  und  eyden,  die  euer  iglicher 
seiner  selbst  perschon  halben  uns  gethan  habt,  uns  sonderlich  gelubde 
vor  Dionisius  Boten,  so  er  kranckheit  halben,  nach  dem  ir  dazumal  au 
uns  getragen  habet,  nicht  vor  uns  hette  kommen  mögen,  gethan,  den 
auch  gleich  euch  Vorzeichen  und  einschreyben  lassen  habet,  verstehen 
wir,  das  derselbige  Dionisius  Botte  wieder  zu  gesundtheit^  und  macht, 
das  er  gehen  und  stehen  magk,  kommen  ist,  manen  wir  euch  gegen- 
wertiglich  in  diesem  unseren  brife,  das  ir  den  genanten  Dionisius  Boten 
uff  morgene  frey  tagk  (25.  Sept.)  frue  zwischen  der  sechsten  und  siebenten 
stunden  des  segers  uff  das  rathaus  in  die  rathsdörntzen  stellet  und 
leiblich  den  unsem,  die  wir  do  haben  werden,  in  ihre  hande  antwor- 
tet; und  wir  wollen,  das  ir  euer  gelubde,  vor  in  gethan,  nicht  ehe  ge- 
frey  et  noch  loss  sein  sollet,  ihr  habet  denn  den  gemelten  Dionisius 
Boten,  wie  oben  berurt,  gestalt  nnd  geantwortet.  Geben  zum  Gybichen- 
stein,  unter  unserm<^  zu  rucke  uffgetruckten  insiegel,  uffn  donnerstagk 
nach  Sanct  Mauricii  (24.  Sept.),  unsers  stiefts  haubtherren  tagk,  anno 
domini  78. 

Wir  wurden  des  brieffes  gar  sehre  erschrecken,  und  einer  schickte 
ihne  dem  anderen;  sondern  Dionisius  Boten,  dem*^  wolden  wir  des 
brieffes  nicht  schicken  umb  der  schrecknus  willen,  und  schickten 
einen  ||  zu  ihm  nnd  Hessen  ihn  fragen,  ob  er  uns  auch  allen  benemen  Bl.284^ 
wolde,  so  wir  vor  ihn  gelobet  hetten.  Darauff  lies  er  uns  wieder 
sagen,  leib  und  gntt  wolde  er  lieber  vorliesen,  denn  das  er  uns  nicht 

*  SUnach.      ^  beUnget.      ^  geeondt.       ^  „unter  onserm^*  fehlt.      *>  den. 


den  rath  in  der  pfenner  stete  .  .  Mattis  Benne  wart  zu  rathsmeister  gcsatzt  in 
Anisios  Boten  stede,  auch  wart  ein  ander  meister  gekoren  in  des  stete,  der  erschlagen 
wart  Item  dis  waren  die  gekomen  mit  namen:  Yester  Stucke,  Glorius  MuUer, 
Hans  Molbeck,  Hentze  Konat,  Peter  Hutter  .  .  Hall.  Chronik  zu  Wernigerode 
BL  300 *^ 


896  Marcos  ^ittendorff. 

beuemen  wolte.  Do  lissen  wir  ihme  sagen,  wie  das  wir  von  seinet- 
wegen gemant  weren  uffs  rathaos.  Antwortte  er:  „ich  will  mich 
stellen  naeh  eueren  gelubden  als  ein  frommer  man  etc/' 

Uffn  freytagk  (25.  Sept.)  gingk  Dionisias  Bote  a£&  rathaas  und 
stalte  sich  als  ein  frommer  man.  Andreas  Schlanlach  hatte  einen 
baeklanren  bey  ime,  gar  ein  endlicher  geselle,  der  gingk  mit  Dionisios 
Boten  uflfs  rathans;  und  so  gingk  der  backlarius  in  die  rathsdömtze 
vor  Apell  von  Tettaw  und  die  von  meines  herren  wegen  dar  ge- 
schicket waren,  und  sprach:  „gestrenger,  lieber  herr  heuptman,  nach 
begehr  meines  gnedigen  herm  von  Magdeburg  schrifte,  Dionisius  Boten 
zu  stellen,  so  ist  er  da  vor.  Wil  euer  gestrengigkeit  ihn  lassen  hei- 
schen, oder  wie  soll  er  sich  halden?"  Antwortte  Apell  von  Tettaw: 
„wir  lassen  ihn  nicht  heischen,  sondern  wil  er  was"  etc.  So  gingk 
der  backlarius  zu  ihm  und  sprach:  „lieber  Dionisius,  gehet  hienein,  ich 
verneme ,  es  ist  zu  thun  umb  ein  geiubde".  Dionisius  gingk  vor  die 
gewaltigen,  so  hatten  sie  solch  gelubde  von  ihme  genommen,  als  die 
andern  vor  dem  rathause  alle  gethan  hatten  etc. 

Do  sprach  Apell  von  Tettaw:  „bittet  ihr  euch  itzundt?**  Sprach 
Annyss:  ,Ja,  lieber  herr  heuptman,  ich  bitte  euch,  das  ir  meinen 
gnedigen  herru  von  Magdeburg  vor  mich  bitten  wollet,  das  er  mein 
gnediger  herr  sein  wolde  und  wolte  mich  zu  gnediger  antwort  kommen 
lassen".  Darauff  antwortte  der  heuptman  wieder:  „nun  gehet  in  den 
gehorsam,  als  die  andern".  So  ging  er  in  sein  haus. 
Bl.284b  II  Etzliche  gutte  freunde  hatten  mit  Karle  von  Scheydingen  rede 

gehabt,  das  er  unser  aller  wort  ufif  dem  tage  zu  Saltze  solte  gehalden 
und  geredt  han.  Und  so  lies  er  vorhörunge  thun  an  meinen  herren 
von  Magdeburg,  uff  das  es  wider  seine  gnaden  nicht  were;  so 
wolde  im  des  mein  herr  von  Magdeburg  nicht  zustatten  noch  ver- 
gunnen  etc. 

Uffn  sonnabent  nach  Mauricii  (26.  Sept.)  wardt  der  schoss  ver- 
kündigt vom  rathause.  Uff  denselbigen  sonnabendt  wardt  der  schnl- 
tisse  Hans  Poplitz,  Heyne  Leyder,  Peter  Gurteier,  Otto  Naumboi^k,  mei- 
ster  Hans,  der  barbierer  in  der  Kleinschmiedeu,  der  holtzschubmacher 
Schoup,  Thomas  Stacius  und  ihrer  vaste  mehr  uffs  rathaus  geholet 
durch  die  stadtknechte  und  wurden  in  die  temnitze  gesatzt  Auch 
ward  desgleichen  eine  kemmerinne  (?),  die  Portius  Keyserinne  genant, 
gar  eine  tugentsame,  fromme  fraue  auch  uffs  rathaus  geholet  etc. 

Uff  denselbigen  Sonnabend  mochte  hertzogk  Ernst  etzliche  rethe 
herschicken  zu  seinem  söhne,  dem  bischoffe  von  Magdeburg,  die  hatten 
bey  16  pferden  und  lagen  in  Sander  Trackenstedten  hause,  und  uffn 
sontiigk  ritten  die  wieder  wegk. 

Die  obgeschriebene  fraue,  die  Porcius  Keyserynne,  wardt  uffn  son- 
tagk  (27.  Sept.)  vom  rathause  wider  in  ihr  haus  gelassen. 

Ach  himiischer  gott,  wie  gar  viel  und  mancherley  rede  gingen 
under  dem  volcke  irre,  wie  den*  obersten  under  den  pfennem  alle  ihr 

•  die. 


1478  OctoW.  397 

gntt  genommen  solte  werden,  etzlichen  der  leib,  etzliehe  aus  der  Stadt 
verdrieben,  und  mancherley  rede  etc. 

Doch  dencke  ich,  Marcus  Spittendorff,  die  menschen  gedencken 
mancherley,  aber  der  herre  ist  gewaldiger,  und  so  setze  ich  meinen 
höchsten  trost  zu  gotte  und  zu  seiner  lieben  mutter  Marien,  die  werden 
uns  allen  helfen  beistehen  in  unsern  grösten  nöthen. 

II  üflFn  montagk  Wenzeiai  (28.  Sept)  schreibt  mein  herre  von  Bl.  285» 
Magdeburg  den  pfennera,  Innungen  und  gemeinheit  einen  brieff,  der* 
diese  dingk  belangt,  das  sie  uffn  donnerstagk  und  freytagk  nach  mi- 
chelis  (1.  2.  Oct.)  in  des  bornmeisters  Claus  Olmans  hause  zusamne 
gehen  möchten  und  uff  unsere  sache  rathen  nach  dem  abescheide  vor 
dem  rathause  etc.  Es  wardt  wider  vorendert,  uffn  freytagk  und  sonn- 
abent  (2.  3.  Oct.)  solten  wir  zusammen  gehen. 

Auch  wardt  Hanse  Walttheim  und  Paul  Meinhartt  ihre  geleyte 
nffgeschrieben  und  auch  den  andern,  die  sich  zuvome  aus  der  Stadt 
gehalten  hatten  etc. 

Uff  die  mittwoche  nach  michelis  (30.  Sept.)  käme  der  schul- 
tisse  aus  dem  gefengknusse  in  sein  haus,  etzliehe  andere  mochten 
auch  daraus  kommen  und  uff  die  torme  in  den  gehorsam  gehen. 

Die  Eywitzinne,  wonhaftigk  in  der  Klausstrassen,  woiten  sie  uff 
den  tagk  auch  uffs  rathaus  gefuret  haben  und  schickten  die  knechte 
vor  ihr  haus,  die  solten  sie  holen.  Also  feldt  sie  binden  zum  hofe  aus, 
weil  die  knechte  vor  der  thure  ihrer  warten,  und  gehet  ins  closter  zu 
Sanct  Jörgen  und  gehet  gen  Hechstcdt^ 

Uffn  donnerstagk  nach  michelis  (1.  Oct.)  kam  Thomas  Stacius  auss 
der  themnitze  etc. 

Lieber  gott,  welcher  jammer  und  leidt  ist  in  dieser  Stadt!  Man 
fürte  die  burger,  ehrliche,  fromme  leute  zu  der  temnitze,  das  es  Jam- 
mer was,  man  stackte  etzliehe  schwerlich,  und  wurden  gar  hardt  ver- 
suchet, das  man  wissen  wolde,  wer  sie  darzu  gehalten  bette.  Das  war 
wunderlich  zn  hören:  ein  itzlicher  frommer  burger  that,  als  in  seine 
witze  lernten,  und  betten  ye  gerne  die  Stadt  bey  alten  herkommen  be- 
halten, welcher  anders  ein  vernünftiger  und  frommer  man  was,  darumb 
dorfle  sie  niemandt  darzu  halden.  Auch  fürten  sie  frauen,  megde, 
schreyber,  knechte,  alles  in  die  temnitze,  wer  etwas  uff  diese  dingk 
redete,  der  ||  wart  von  stunden  vorbracht,  so  wardt  er  in  die  temnitze  Bl.285*» 
gesatzt;  and  in  die  thorme  vor  dem  Gaikthore  und  Moritzthore  wurde 
ir  auch  faste  ingelassen  etc. 

Uffn  donnerstagk  vor  Galli  (15.  Oct.)  wurden  Valten  Zatens  und 
Jacob  Kamelis  fraue,  des  kremers  und  pfenners  frauen,  uffs  ratbaus 
durch  die  stadtknechte  geholet;  aber  der  rath  weisete  sie  in  ihre  iieuser, 
daraus  musten  sie  auch  nicht  gehen. 

•  dte. 


^  Hettstedt  im  Manafcldischen  gehörte   ehemals  zum  Bisthum   Halberstadt. 
Vgl.  Jan  icke,  Schöppenchronik  S.  382,  Amn.  4. 


398  Marcos  Spittendorff. 

Dag  thalschos. 

UflF  denselbigen  donnerstagk  (15.  Oct.)  mnste  derbornschreiberdie 
register,  die  er  zum  thalscbosse  gemacht  hatte,  uSs  rathaus  brengen, 
und  der  rath  befahl  Sehlegell,  Nickell  Eysenberge  und  Peter  Schlesiger, 
das  die  uff  dem  rathause  über  dem  thaischosse  sitzen  solden,  und  die 
namens  ein,  und  kein  bomschreyber  noch  die  bommeister  waren  nicht 
darbey  etc.  Uff  den  tagk  muste  der  bomschreyber  ihnen  auch  alle 
eyde  verzeichnet  geben,  die  alle  amptknechte  thun  musten.  Der  rath 
hatte  auch  allen  knechten  Urlaub  gegeben ,  dem  voigte  auch ,  und  sie 
hatten  alle  neue  knechte  auffgenommen ,  die  hatten  die  eyde  uff  dem 
rathause  gethan. 

Uffh  donnerstagk  nach  der  elftausent  Jungfrauen  tagk  (22.  Oct.) 
umb  11  nach  mittage  käme  mein  herre  von  Magdeburg  mit  zweyen  fursten 
von  Anhalt,  mein  herre  von  Querffurtt,  zwene  grfäen  von  Mansfeldt, 
vier  herren  vom  capittel  von  Magdeburg,  auch  etzliche  des  raths  von  Mag- 
deburg nemlich  Heine  Wittkop,  Heine  Alman  und  andere  zwene,  der  rath 
aus  der  Neustadt  und  Sudenburg  etzliche,  der  rath  von  Stasfortt,  der  rath 
von  Saltze  und  andere  mehr  vor  das  rathaus,  und  do  gingk  mein  herre  und 
die  andern  alle  uffs  rathaus  etc.  Über  eine  weyle  kam  er  wieder  vom  rat- 
BI.286*  hause,  und  satzten  sich  uff  den  tritt  vor  dem  rathause,  und  wir  ||  armen  pfen- 
ner  und  etzliche  von  Innungen  und  gemeinheit  stunden  dar  vor  seinen  gna- 
den und  in  allen  und  antwortten  noch  uff  die  9  stucke,  die  uns  seine  gnade 
zugeschicket  hatte,  offenberlich  vor  allem  volcke  so  viel,  als  uns  bewust 
was,  uff  das  beste,  so  wir  mochten  und  auch  wüsten,  das  es  geschehen 
was,  und  sageten  auch,  were  irgendt  ein  stucke  nicht  gnungsam  vor- 
antwortet, das  seine  gnade  uns  das  zu  verstehen  wolte  geben,  wir 
woldens  noch  vorantworten.  8o  wolde  er  den  langen  brieff  verantwortet 
haben«  Wir  beclagten  uns  des,  wir  kunten  das  stucke  nicht  im  sinne 
haben  und  hüben  an  und  baten:  „hochgebomen,  edlen,  wolgebomen, 
achtbam,  wirdigen  und  gnedigen,  lieben  herren,  auch  ersamen  und 
weysen,  lieben  herren  und  frunde!  Ihr  wollet*  unsem  gnedigen  herrn 
von  Magdeburg  vor  uns  bitten,  das  uns  seine  forstliche  gnade  so  gne- 
digk  sein  wolle  und  uns  eine  abschritt  des  brieffes  oder  der  stucke 
darauss  verzeichnet  geben,  uns  auch  zeit  und  laube,  zusamne  zu  gehen 
und  darauff  rathen  mögen,  die  zu  vorantworten,  das  wollen  wir  allezeit 
gerne  verdienen."  Seine  gnade  hilte  ein  gespreche  und  lisse  uns 
sagen,  man  solde  uns  den  brieff  noch  eins  lesen,  und  uff  morgene  unib 
12  wolde  seine  gnade  uffs  rathaus  kommen,  dar  wolde  her  uns  dann 
seiner  gnaden  meinunge  zu  verstehen  geben,  und  das  sich  ein  itz- 
licher  schickte  nach  dem  betagesbrieffe  und  gienge^  wieder  in  sein 
haus  etc. 

Uff  den  freitagk  (23.  Oct.)  umb  12  kamen  die  pfenner  und  etzliche 
andere  wieder  vor  das  rathaus.  Mein  herre  von  Magdeburg  und  die 
anderen  alle  kamen  auch  wider  nach  dem  abescheyde,  so  der  affn 
donnerstagk  beschach. 

•  „wollet"  doppelt.      *»  gieiigcn. 


1478  October.  399 

Apell  von  Tettaw  hnbe  an  zu  vorzelen  nflf  den  abescheidt  nnd 
sagte  nflf  die  antwort,  die  wir  uih  |  donnerstagk  nnd  anch  zum  Saltze  BI.286^ 
gethan  betten,  zum  ersten,  das  wirnff  Panthaieonis(28.  Juli)  die  Stadt  nnd 
rathans  versperret  betten  umb  den  willen,  als  wir  sprecben,  das  8chle- 
gell  von  dem  thorme  were  gegangen,  so  weren  die  burger  unwilligk 
worden  und  betten  das  so  haben  wollen.  Darauff  lies  er  sich  bedun- 
eken,  das  were  nicht  eine  bestendige  antwort  umb  den  willep,  Scblegell 
bette  uflF  dem  thorme  gesessen  bey  50  marcken,  und  wen  er  solch  gelt 
bette  wollen  wagen,  so  bette  er  mögen  vom  thorme  gehen,  nnd  auch 
were  er  aus  der  Stadt  gegangen,  darumb  were  zu  mercken,  das  er 
weck  was,  das  wir  die  tbore  umb  seinen  willen  nicht  betten  dürfen  zu- 
tbnn;  sondern  wir  pfenner  betten  das  gethan  mit  unsem  zuge- 
zogenen, darumb  das  wir  den  rath  und  die  jhenen,  die  meinem 
berren  von  Magdeburg  anhengigk  weren,  drucken  und  vomichtigen 
wolten. 

Und  nach  solchem  sinne  that  er  das  uflf  alle  unsere  antwort,  das 
er  darauff  riethe,  das  man  uns  das  so  nicht  stunde,  als  wir  das  vor- 
brachten, und  es  was  doch  nicht  anders  geschehen,  wir  hatten  anch 
keine  andere  vomemen  in  den  dingen,  wir  hatten  auch  nicht  muht 
noch  willen,  jemandes  erkeine  gewalt  weder  am  leibe  oder  gutte  zu 
tbune.  Sondern  das  Elos  gesatzt  wardt,  des  muste  er  Schlegels  ge- 
nissen,  und  bette  der  Simon  Lischkaw  stille  geschwiegen,  so  were  des 
keine  noth  gewesen  etc. 

Nun  das  ich  die  stucke  alle  verzeichen  und  uff  ein  itzlicbes  schrei- 
ben solte,  ist  nicht  noth^;  denn  es  sindt  drey  oder  4  stucke,  ans  denen 
hatten  sie  gezogen  mehr,  das  ihr  9  waren,  und  dieselbigen  sindt  uffn 
montagk  nach  michelis  (5.  Oct.)  zum  Saltze  gnuglich  vorantwortet,  sie 
sindt  auch  darnach  uffn  donnerstagk  nach  der  elftausent  Jungfrauen 
tagk  (22.  Oct.)  II  zu  Halle  vor  dem  rathause  auch  gnuglich  vorantwor-  B1.287* 
tet;  wiewol  das  etzlicbe  aus  innnngen  und  gemeinbeit  uns  des  nicht 
beyfielen,  so  geschagen  die  dingk  doch  in  solcher  weyse  und  forme  uff 
Pantbaleonis  (28.  Juli),  uff  üominici  (5.  Aug.),  uffn  donnerstagk  Lam- 
perti  (17.  Sept.)  und  freytagk  (18.  Sept)  und  auch  ye  mit  willen,  wis- 
sen und  gebeisse  der  gemeinbeit,  innungen  und  pfenner. 

Auch  das  die  pfenner  mit  ihren  zugezogenen  sich  uff  sonnabendt 
und  sonntagk  Sanct  Mattheus  abent  (19.  20.  Sept.)  under  der  messen 
mit  ihrem  hämische  sich  gernstet  und  geschicket  hatten^  und  auch 
das  sie  solten  gewnst  haben ,  das  mein  herr  in  die  Stadt  ziben  weide, 
das  ist  uns  alles  unwisslich,  wir  babens  auch  in  solcher  zeit  nicht  ge- 
than, man  wil  uns  aber  des  nicht  gleuben. 

Auch  das  Weyssack,  Claus  Olman,  der  stadtschreyber  und  noch  einer 
uffn  sonnabendt  (19.  Sept.)  uff  der  borg  gewest  waren,  und  was  sie  da ^  be- 
richtet wurden,  das  mein  herr  von  Magdeburg  uffn  iftontagk  S.  Mattheus 
tagk  (21.  Sept.)  in  die  Stadt  kommen  wolde,  dasselbige  hatte  Weissack 
verschwegen  in   der  weyse:    sie  kamen   uff  denselbigen   sonnabendt 

*  yon  „vndi**  bis  „nott"  doppolt.     ^  d«8. 


400  Marcus  SpittendorfT. 

(19.  Sept)  TOD  der  barg  gefahren,  do  man  die  glocke  Intte,  ich  läge 
gereth  in  meinem  bette.  Nun  nff  den  morgen  affn  sontagk  anter  der 
predigte  waren  die  ratberren  and  bommeister  und  die  andern  meister 
alle  uff  dem  rathaase.  Do  hatte  Dionisias  Botte  gesaget  zu  seinem 
kampen  Weyssack,  das  er  ihn  und  die  anderen  herren  berichten  wolte, 
was  das  gewerb  uflF  der  bürg  gewesen  were,  und  mochten  ihn  faste  mit 
Worten  so  haben  angehalden,  das  er  ihnen  das  sagen  solde.  Do  war 
Bl.287^  Weyssack  hflfgestanden  und  war  zu  dem  bommeister  Clans  ||  Olman 
gegangen  und  hatte  mit  ihme  geredet.  Von  stundt  war  Ludicke  Pian- 
schmiedt  ufFgestanden  und  hatte  gesaget  zu  Weyssacke:  „herr  raths- 
meister,  was  stehet  ihr  hier  zu  suchen?  höret  ihr  nicht,  das  meinherre 
zwene  boten  zu  uns  geschicket  hat,  ihr  sollet  zu  ihme  uff  die  barg 
kommen?"  Do  hatte  Weissack  gesaget:  „ja,  lieben  herren,  so  thut 
wol,  herr  rathsmeister  und  herr  bommeister,  und  gehet  die  weile  zum 
rathe  von  Magdeburg  und  Halberstadt  und  bittet  sie,  das  sie  sich  nicht 
lassen  verdriessen;  wen  wir  von  der  bürg  kommen,  so  wollen  wir  umb 
des  segers  eins  einen  puls  lassen  leyten,  so  kommet  denne  herauss,  so 
wollen  wir  euch  berichten." 

Da  fragte  Ludicke  Pfanschmiedt  den  bommeister  Claus  Olman, 
ob  es  sein  wille  were,  das  sie  zu  meinem  herren  zögen,  so  er  nach  ihn 
auss  Innungen  und  gemeinheit  geschicket  bette.  Darauff  hatte  der 
bommeister  gesaget:  „so  mein  herre  nach  euch  geschicket  hat,  so  bin 
ich  des  wol  zufrieden;  ich  achte  wol,  schickte  mein  herre  nach  mir 
oder  einem  andern,  ich  muste  auch  wol  zu  ihme."  Und  darauff  gehet 
der  bommeister  Olman  und  Hans  Blumichen  und  Wenzell  Koch  und 
die  andern  4  pfenner,  die  im  ratbe  sassen,  mit  dem  rathsmeister  Dio- 
nisius  Rotten  vom  rathause  und  meinen,  es  solle  also  geschehen,  und 
Weyssack  mit  andem  fahren  uff  die  barg;  gar  schier  umb  10  kommen 
sie  wieder,  und  das  thor  wardt  eingenommen,  und  der  baussman 
schlecht  die  Sturmglocke. 

Nun  vortan  beschachs  uff  den  vorgenanten  freytagk  (23.  Oct),  das 
Apell  von  Tettaw  faste  in  die  rede  sprach,  die  wirgethan  hatten.  Was  wir 
denn  darauff  sageten,  meinte  er,  es  were  alles  vor  sie.  So  Hessen 
B1.288*  II  wir  uns  beduncken,  es  wolde  uns  gelten*.  Mein  herre  und  der  rath 
waren  ein,  mein  herre  zöge  sich  alles  an,  do  was  uns  schwer,  vor  ihme 
zu  antworten,  und  baten,  das  wir  darauff  auch  sprechen  möchten  und 
zusamne  zu  gehen.  So  erleubete  er  uns,  das  wir  uff  den  sonnabendt 
frue  umb  4  oder  5,  wen  wir  wolten,  zusamne  möchten  gehen,  zu  des 
bommeisters  haus,  unde  uns  underlangk  besprechen,  also  das  wir  zu 
zehenen  wider  da  vor  dem  rathause  sein  solten  etc. 

üffn  sonnabendt  (24.  Oct.)  umb  5  kamen  wir  zu  des  bommeisters 
hause  und  bewugen  die  dingk  faste  hier  und  dar,  die  zeit  war  uns 
kurtz  vorstacket,  und  wurden  ein,  wir  sahen,  es  wolde  nicht  besser 
werden.  Die  jenigen ,  die  mit  uns  bey  uns  uff  dem  rathause  gewest 
— ^«^n   m^j  alles,  was  vorgenommen  und  geredt,  was  mit  ihrem  willen 

'hen. 


1478  October.  401 

und  voUwort,  .  .  .  .*  die  tratten  abe  von  uns,  und  was  uns  allen  vom 
rathe  zugesagt  war,  das  hälfe  uns  wenigk.  So  Hessen  wir  uns  be- 
duncken,  wir  musten  thun  als  das  verlorne  kindt,  und  gingen  vor  das 
ratbaus  und  warteten,  wen  mein  herre  kern. 

Wir  stunden  da  als  arme  leute,  die  von  allen  menschen  gantz  ver- 
lassen waren  y  die  uns  anders  betten  können  helfen.  Viel  frommer 
leute  sahen  unde  merekten,  sie  wüsten  auch  wol  umb  die  dingk,  sie 
kunten  uns  nicht  helfen.  Die  es  aber  verpflichtet  waren,  die  verfolgten 
uns  sehre.    Gott  erbarme  es! 

Wir  hüben  an  und  danckten  seinen  gnaden,  das  uns  erleubet  were, 
das  wir  uns  hetten  zusamne  mögen  versprechen,  mit  andern  und  mehr 
Worten,  und  Hess  darnach,  als  hiemach  folget. 

Diese  erbietunge  thaten  die  alten  pfenner  und 
gefangenen  vor  dem  rathause. 

II  „Hochgeborner  forste,  gnediger,  lieber  herre!  Wir  armen  gefan-  Bl.288^ 
genen  leute  bitten  eure  forstliche  gnade  mit  grossen,  unterthenigen, 
vorpflichten,  gehorsamen,  willigen  dinsten  demutiglich,  euer  furetliche 
gnsule  wolle  uns  so  gnedigk  sein,  unsere  antwort  gnediglich  und  gnug- 
lich uffnemen,  so  wir  ye  nicht  anders  geantworten  können,  denn  so 
viel  uns  von  den  sachen  bewust  ist;  euer  fürstliche  gnade  wolle  uns 
auch  des  gefencknisse  entledigen,  und  bitten  unsere  Sachen  mechtig- 
lich  uff  euer  forstliche  gnade,  ufi^  das  hochwirdige  capittel  zu  Magde- 
burg, uff  euer  gnaden  forsten,  graffen,  herren  und  erbare  manne  etc. 
Und  darumb ,  gnediger  herre,  wir  sindt  nicht  geneiget,  das  wir  uns 
mit  euem  fürstlichen  gnaden  mit  Worten  in  einigk  gezencke  geben 
wolden,  und  bitten,  euer  gnade  wolle  unsere  erbietunge  so  gnediglich 
annehmen,  gnediger  herre". 

Wir  musten  ime  die  zedel  schicken.  Mein  herre  name  ein  ge- 
spreche wol  eine  stunde  und  Hesse  do  sagen  Apell  von  Tettaw:  „mein 
gnediger  herre  hat  sich  besprochen  mit  seinen  herren  und  lest  sich 
beduncken,  das  euch  ein  solches  gar  wol  zu  thun  were,  so  das  seinen 
gnaden  geliebet;  wie  das  aber  seinen  gnaden  so  anzunemen  were, 
das  weiss  seine  gnade  nicht.  Und  darumb  were  das  euer  bestes  wol, 
und  wer  euch  solchs  gerathen  hat,  der  hat  uff  cuerm  teyle  vor  euch  wol 
gerathen;  und  das  ir  mercken  möget,  worumb  das  das  wieder  meinen 
gnedigen  herm  were  etc. 

Zum  ersten,  das  ir  pfenner  und  die  an  euch  gezogen  seindt, 
meines  gnedigen  herm  gefangene,  das  stehet  zu  seinen  gnaden,  wie  er 
das  mit  euch  halden  wolte  etc. 

Zum  andern  mahle  habt  ir  seinen  gnaden  gehuldet  unde  ge- 
schworen und  habet  gutter  von  seinen  gnaden  zur  lehne,  der  seidt  ihr 
verfallen  etc. 

II  Zum  dritten  nach  gewonheit  der  Stadt  habet  ihr  ufflauft  ge- bi.289* 
macht,    davon  der  ehrliche  rathmann  Schilttbach  erschlagen  wurden 

^  dor  Satz  Ist  tmvollAtHiidIg. 
Qfitelücbtaq.  d.  Pr.  Baobaen.  XI.  2  ) 


402  Marcos  Spittendorff. 

ist,  und  das  betreffe  euch  deo  leib,  und  dammb  stände  eneh  das  gar 
wol  zn  tbnne,  so  es  meines  herren  gnade  anders  geneiget  nnd  zn  thim 
stunde,  das  ir  das  also  uff  seine  gnade  unde  die  andern  bieten  m5chtet, 
mit  andern  viel  reden,  die  er  that.  Und  fragte  do,  wie  mein  herre 
das  vorstehen  solte,  so  wirs  uff  die  forsten,  graffen,  herren  nnd  erbare 
manne  böten,  die  zum  stifte  gehörten;  es  weren  forsten  von  Meyssen, 
der  marggraffen,  herren  ond  gotten  manne  am  Reyne  ond  noeh  weyter, 
die  lehn  von  stifte  betten,  solde  mein  herre  die  alle  darzo  brengen, 
das  wolde  viel  oflf  sieh  haben. 

Daraoff  antwortten  wir  allso:  „gnediger  herre,  das  ist  onsere 
meynnnge  nicht,  sondern  wen  *  eoere  gnade  darbey  haben  wil".  Daraoff 
sprach  er:  „ey,  das  were  ein  anders!  Nnn  mein  gnediger  herre  wii 
sich  mit  andern  forsten  ond  herren  des  berathen^  wes  seinen  gnaden 
daran  zo  thon  were'^  etc.  Ein  jederman  bilde  sich  nach  seinem  be- 
tagesbrieflfe. 

Aoch  spräche  er:  „die  stedte  haben  meines  herren  gnade  gebeten 
nmb  die,  so  gefencklich  sitzen ;  hat  mein  gnediger  herre  ihre  bitte  an- 
gesehen ond  wil  sie  betagen'^  Und  so  worden  die  armen  leote  aoss 
den  tonnen  ond  aos  der  temnitze  gelassen  in  ihre  heoser. 

Und  alle  die  drey  tage,  die  weile  wir  vor  dem  rathaose  dar  stun- 
den, was  das  neoe  haos  ond  die  wage  alle  voll  gewapneter  leote,  und 
Bl.289^  stonden  hinder  ans  mit  ihren  spissen  ond  wehren,  ||  gleicherweyse  als 
die  jhoden  omb  Christos.  Ob  sie  ons  off  den  sonnabendt  etwas  vorder 
anlegen  wolden,  das  ist  gotte  bekant,  dan  die  gewapneten  leote  stnn. 
den  gar  harte  hinder  ons.  Non  der  allmechtige  gott  magk  das  alles 
wieder  wenden,  ist  das  anders  sein  göttlicher  wille  etc. 

Damach  off  die  wocbe  warn  etzliche  des  raths  mit  stadtknechten 
off  der  schöpfen  haoss  gegangen  ond  hatten  alle  bocher^,  ond  was 
die  Schoppen  darobene  hatten,  genommen  ond  Hessens  off  das  rathaoss 
tragen  etc. 

Uffh  sonnabendt  vigilia  Omniom  Sanctomm  (31.  Oct.)  schreib 
mein  herre  von  Magdeborg  einen  brieff  in  die  Stadt  ond  erleobete  den 
gefangenen  allen,  das  sie  off  aller  heiligen  tagk  (l.Nov.)  möchten  in  die 
kirche  zo  der  messe  gehen  ond  darnach  wieder  in  den  gehorsam  etc. 

U£Fh  dinstagk  darnach  (3.  Nov.)  wardt  der  bommeister  Hans  Blo- 
michen  vom  rathe  off  den  thorm  geweyset  bey  50  marcken. 

Hier  kamen  die  ehrlichen  stedte. 

Uffn  sonnabendt  nach  Martini  (14.  Nov.)  omb  10  ongefehrlich 
waren  die  ehrlichen  stedte  Magdeborg,  Braonschweigk,   EUldeasheim, 

•  Werne. 


1  Das  Schöppenhans  lag  nach  Dreyhaupt  IL  451,  74B  und  vom  Ha^n  I.  176 

immer  am  Markte  in  der  Nähe  des  Trödels,  da  wo  jetzt  das  Gasthaus  zur  Börse 

-*-^*     Hier  wurden  auch  die  Schöppenbücher  aufbewahrt^  von  denen  sich  7  Bände 

erhalten  haben,    deren  ^e  Kön.  Universitätsbibliothek  zu  Halle  6,    die 

\bliothek  zu  Wernigerode  einen  (aus  d.  J.  1365—1880)  besitzt 


1478  November.  40B 

OSttingen,  Halberstadt,  Stendell,  als  ich  hörte,  vor  die  bürg  zum  6y- 
bichenstein  kommen  wol  mit  hundert  pferden  oder  mehr  nnd  hatten 
drey  behangene  wagen  nnd  waren  rustigk  gewest.  So  waren  sie  alda 
abegesessen  und  gingen  uff  die  bürg  zu  meinem  herren.  So  schickte 
mein  herre  von  stundt  einen  boten  herein  in  die  Stadt  nach  deme  von 
Anhaltt  ^,  Querffurt^  und  Mansfeldt^,  die  waren  hier  in  der  Stadt  und 
mochten  underlangk  zu  thun  ||  haben.  Die  graffen  zogen  uff  die  bürg,  BI.290* 
und  da  mochten  die  stedte  ihre  werb  an  meinen  herren  von  Magde- 
burg gebracht  haben.  Was  das  nun  war,  oder  wie  das  lautete,  weis 
ich  nicht.  Damach  Ton  stund  waren  sie  wieder  nffgesessen  und  zogen 
neben  der  Stadt  hinweck  nach  Leipzigk  zu  den  forsten  und  kamen 
hier  nicht  in  die  Stadt,  denn  ich  hoffe,  das  die  ehrlichen  stedte  umb 
der  gefangenen  willen  sich  so  ferne  her  gemuhet  haben  vor  meinen 
herren  und  auch  vor  die  fursten,  das  sie  die  gerne  wolden  loss  haben. 
Oott  vom  himmel  gebe  inen  das  lohn  etc.! 

Uffh  sonntagk  (8.  Nov.)  bieben  die  von  den  stedten  zu  Leipzigk 
stille  liegende ,  denn  ihre  pferde  waren  auch  müde  gewest ,  und  uffn 
montagk  (9.  Nov.)  zogen  sie  von  Leipzigk  nach  Dresen  vor  den  fur- 
sten. Da  mochten  sie  vor  uns  armen  gefangenen  leate  bitten  und 
auch  sagen,  wie  sich  die  dingk  uffm  donnerstagk  Lamperti  (17.  Sept) 
und  freytagk  (18.  Sept.)  von  allen  theylen  uffh  rathause  und  in  dem 
closter  zu  den  barfussem  begeben  betten,  uod  darnach  ufin  sonnabendt 
nnd  sontagk  (19.  20.  Sept.),  do  das  Ulrichsthor  wardt  eingenommen, 
wie  das  zugegangen  was  etc.,  als  ich  hoffe,  das  sie  gethan  haben, 
sondern  vorwar  weis  ichs  nicht.  Wir  beyten  gar  schwerlich,  wir  kön- 
nen aber  nichts  vememen  noch  erfahren ,  was  sie  vor  trost  erlangen 
bey  den  fursten.  Sondern  sie  sindt  uff  die  mittwoche  vor  Elisabet 
(18.  Nov.)  nach  mittage  wider  von  Dresen  gezogen  und  sindt  gar 
kurtz  von  den  fursten  abgeschieden.  Der  liebe  gott  helfe  uns  mit 
gnaden  etc.! 

Uff  die  mittwoche  Eattharine  (25.  Nov.)  zogen  die  capittelherren 
nnd  gewaltigen  von  der  bürg,  darzu  Graff  Waldemar,  mein  herre  von 
Querffartt,  Graff  Ernst  von  Mansfeltt  etc.  zu  den*  fursten  zu  Dresen; 
denn  die  fursten  mochten  ihnen  geschrieben  haben.  Der  rath  wolde 
auch  mit,  ob  ihn  geschrieben  war  oder  nicht?  Der  koch  was  bereit 
hinweck  gewest  des  abents.  ||  So  waren  sie  uff  Gatharinen  (25.  Nov.)  B1.290** 
umb  10  auffgesessen  und  wolten  zihen,  so  mochte  ihnen  bottschaft 
kommen  von  der  bürg,  das  der  rath  hieb.  Und  die  anderen  zogen, 
als  oben  geschrieben  stehet,  und  der  stadtschreyber  Micbell  Mar- 
schalck  reyt  mit  einem  knechte  alleine  wegk:  der  weis  wol,  was  er 
treybet  etc. 

*  dmn. 


^  Fürst  Waldemar  von  Anhalt. 

2  Brun  XI.  edler  Herr  von  Querfurt. 

'  Graf  Ernst  I.  von  Mansfeld. 


26 


404  Marcos  SpittendorK 

Uflfb  sonntagk  vor  Andreastagk  (29.  Nov.)  anno  78  assen  die 
bornknechte  das  essen,  das  die  Vorsteher  des  tals  zuvom  allezeit  be- 
stalt und  gegeben  haben;  das  bestalte  der  rath  nnd  lies  das  in  der 
wage  geben  ^y  darzn  Sanct  Niclas  licht  ^  Hesse  der  rath  auch  darein 
tragen  onde  machen,  also  das  die  Vorsteher  oder  bomschreyber  des 
gar  nichts  zu  thun  hatten  etc. 

Uff  die  mittwoche  vor  Barbara  (2.  Dec.)  käme  der  Stadtschreiber 
wieder;  wir  vernahmen  von  etzlichen  gntten  trost,  aber  es  befand t  sich 
nicht  also  etc. 

Ufih  freytagk  Barbara  (4.  Dec.)  wardt  mir  dieser  brieff,  und  etz- 
lichen mehr  in  der  Stadt  wardt  der  gleich  auch  etc. 

Ernst,  von  gottes  gnaden  postolirter  zum  ertzbischoffe  zu  Magde- 
burg etc.,  hertzogk  zu  Sachsen,  landtgraffe  in  Döringen  nnd  Marggraffe 
za  Meyssen  etc.  Marens  Spittendorff,  nach  deme  du  uns  mit  gefenck- 
nusse  nach  gethanen  deinen  gelöbden  und  eyden  verhaft  bist,  dersel- 
bigen  nicht  gefreyet  noch  ledigk  zu  sein,  du  werest  denn  der  durch 
uns  oder  aus  unserem  befehl  unserer  rethe,  und  wo  wir  nicht  am 
stiefte  weren,  durch  unser  capittel  zu  Magdeburg  mit  bände  und  munde 
frey  und  los  gesaget  und  darnach  von  uns  in  deine  behausunge  be- 
taget ,  dich  uff  unser  erfördem  an  die  ende ,  dohin  wir  dich  manen 
B1.29P  wurden,  zu  stellen,  als  manen  wir  dich  anss  I  deinem  hause  gegen- 
wertiglich  mit  diesem  unseren  brieffe,  das  du  dich  uff  die  mittwoche 
nach  Unser  Lieben  Frauen  Conceptionis  tage  (9.  Dec.)  schirsten  in 
unser  Stadt  Louburg^^  in  Otten  von  Btiten  hauss  stellest  und  daraus 
nicht  kommest,  du  thustes  denn  mit  unserem  oder  aus  unserem  be- 
fehl unserer  rethe,  und  wo  wir  nicht  am  stiefte  weren,  mit  unsers  ge- 
nanten capittels  wissen  und  willen.  Und  ob  es  geschehe,  da  gott  vor 
sey,  das  du  durch  feuers  noth  aus  dem  genanten  Otten  von  Buten 
hause  gedrungen  wurdest,  wollest  dich  alsdenn  nach  uff  hören  des 
feuers  zu  stundt  uff  die  stedte  des  verbranten  hauses  oder  in  ein  ander 
haus  daselbst  zu  Louburg  stellen  und  dan  auch  also  nach  obgerurter 
masse  dich  ungefehrlich  halten.    Geben  zum  Gybichenstein  am  don- 

*  Lonbarg. 


1  Diese  Stelle  beweist,  dass  die  Wage  schon  danuds  wie  auch  noch  später  mit 
einer  vollständigen  Wirthschaftseinrichtong  versehen  war.  Das  spätere  Wagegebände 
wurde  als  Hochzeitshaus  benutzt,  der  Wagemeister  verfügte  didier  auch  über  das 
zu  diesem  Behufe  nothwendige  Inventarium. 

2  „Diese  Nicolaus  -  Sole  ist  .  .  .  nur  von  Pfingsten  bis  Weihnachten  gezogen, 
und  St.  Nicolaus -Lichte,  aus  Wachse  gemacht,  darvor  geschafiet  worden,  derer 
jährlich  an  St.  Petri- Abend  in  der  Eriidte  zweene,  zusammen  271/2  Stein  schwer, 
eins  nach  Kathau  (im  Herzogthum  Anhalt),  und  das  andere  nach  S^onewitz,  im 
Ambte  Giebichenstein  gelegen,  in  die  Kirchen  bracht  und  geopfert  werden  müss^i: 
Wie  auch  noch  ein  gros  Wachs -Licht  in  die  Kirchen  zu  St.  Nicolaus  in  H&Ue, 
welches  man  in  der  Wage  gemachet  und  von  dar  ^  St.  Niclas  Abende  mit  Paucken 
und  Pfeiffen  nach  der  Kirchen  getragen*^  Hondorf fs  Beschreibung  des  Saltz- 
Wercks  (Dr.  I.)  S.  20. 

3  Stadt  Loburg,  östlich  von  Magdeburg  gelegen. 


1478  December.  405 

nerstage  Sanct  Barbara  zn  abendt  (3.  Dec.)  anno  salatis  hamanae  etc. 
78  unter  unserem  zu  rucke  uffgetrucktem  insiegill  etc. 

UflF  die  mittwoche  post  Conceptionis  Mariae  (19.  Sept.)  kam  ich  zu 
Lawburg,  da  läge  ich  acht  tage  in  der  herberge.  Die  weile  waren  des 
stiefts  von  Magdeburg  fursten,  graffen,  herm  und  ritterschaft  zum  6y- 
bichensteine.  UflF  die  mittwoche  postLuciae  (16.  Dec.)  käme  der  heupt- 
man  von  Plote^,  Casparus  von  Köstitz  genannt,  zn  Lawburg  und  ritte 
uff  die  bürg  etc.  Uffn  donnerstagk,  do  der  morgen  anbrach,  stunde 
ich  Marcus  Spittendorff  auff  und  zöge  mich  an.  So  kompt  derselbige 
Köstitz  geritten  vor  meine  herberge  und  klopfte  an.  Er  sass  abe  und 
ging  in  das  haus  und  schickte  des  wirts  magdt  zu  mir  vor  das  bette, 
und  sagte,  ich  solde  hienabe  kommen,  da  were  ein  man,  der  wolde  zn 
mir  sprechen.  Mein  hertze  erschrack,  ich  ginck  hienabe.  Do  gingk 
Köstitz  vor  der  treppe  in  seinem  hämische,  und  ihrer  6  bilden  ||  vor  BL291** 
der  thure.  Köstitz  sprach  von  stnndt,  als  ich  schier  von  der  treppe 
käme:  „Marx,  stehstu  uff?''  Ich  sagte  ja.  Er  sprach:  „komme  in  die 
dömtze;  wirthin,  lasset  ein  licht  langen!"  „Der  ist  bereit  ein  licht  innen  1*' 
Do  that  er  mir  einen  brieff  von  meines  herm  wegen  von  Magdeburg, 
den  hiesse  er  mich  lesen.  Als  ich  den  gelesen  hatte,  gefiel  mir  der 
brieff  nicht  sehr  woU ,  jedoch  wolte  es  nicht  anders  sein.  Er  fragete, 
ob  ich  den  brieff  vorstunde,  ich  antwortte  „ja,  im  namen  gottes!"  Do 
batt  ich  ihn,  das  er  mir  zu  gutte  hilte,  das  ich  mich  anzöge,  antwortte 
er:  „ja,  mache  dich  gar  wol  zu!"  Ich  was  betrübet,  das  merckte  er 
wol.  Do  sprach  er:  „Marx,  lass  dich  nicht  leydesein,  es  gilt  doch  nicht 
köpf  abehauen!"  Antwortte  ich:  „ich  hoffe  nicht,  das  ich  das  vordienet 
habe,  jedoch  wie  gott  wil",  mit  andern  mehr  reden.  Do  bezalte  ich 
den  wirt,  was  ich  die  acht  tage  verzeret  hatte  und  senete  sie.  Do 
sprach  Köstitz :  „Marx,  do  ist  ein  pferdt,  da  soltu  uffsitzen !  Nun  weistn 
wol,  wie  man  einen  gefangenen  man  pfleget  zu  holen;  doch  wiltudich 
recht  halten,  so  bleibet  das  nach."  Ich  antwortte:  „herr  heuptraan, 
solches  ist  nicht  noth,  ich  wil  mich  halden  als  ein  frommer  man,  es 
betreffe  auch  meinen  leib  oder  gutt,  so  sollet  ir  nicht  anders  an  mir 
befinden."    So  sass  ich  uff  ein  pferdt  und  ritte  mit  ihnen  gen  Kalbe. 

Zu  Barben  2  fuhren  wir  über  die  Elbe.  Do  ich  zu  Kalbe  kam, 
ritten  wir  uff  die  bürg  vor  die  stube  bei  der  pforten,  da  sassen  wir 
abe,  und  hiessen  mich  in  die  dömtze  gehen.  Da  satzte  ich  mich 
nieder.  Er  schickte  nach  dem  gleitzmanne,  der  lies  uns  essen  geben; 
er  schickte  nach  dem  burgemeister,  mit  deme  redete  er.  Wir  assen, 
gott  weis  wol,  wie  mir  das  essen  schmackte!  Der  voigt  Niclas  Kleptz 
käme  zu  ||  uns  und  empfingk  mich.  Er  hies  mich  faste  essen,  es  B1.292* 
schmackte  mir  nicht;  do  lies  er  ein  glas  mit  weyne  holen,  do  tranck 
ich  zwyr.    Als  wir  gössen  hatten,   sprach  ich  zu  Köstitz:   „er  heupt- 


1  Der  Hauptmann   des  Amts  Alten -Plato.     Die  Familie   y.  Kdstitz  war   im 
16.  Jahrhundert  im  Bisthum  Merseburg  begütert    Gauhe,  Adelslexicon  |.  ^99. 

3  Stadt  Barby  unweit  der  Elbe. 


406  Marcus  Spittendor£L 

man,  wo  ich  nan  hin  soll,  bin  ich  bereitet''.  Antwortte  er:  „las  uns 
mit  frieden  essen!*'  So  sassen  wir  noch  eine  kleine  weyle.  Do  sprach 
er:  ,,Marx,  wir  wollen  nun  gehen,"  antwortte  ich  „ja!"  Kostitz  gingk 
vor^  and  ich  Marx  gingk  im  nach,  darnach  folgeten  drey  oder  yier 
knechte.  So  gingen  wir  nfifs  rathaus  off  den  torm,  die  thure  war  offen 
und  auch  die  lacke.  So  ich  nfif  die  lucke  kam,  läge  der  eine  knöbel 
an  einem  langen  seile,  den  knöbel  thaten  sie  mir  zwischen  die  beyne, 
ich  sach  jemmerlich;  denn  ich  hatte  meine  tage  nach  solchen  dingen 
nicht  gestanden.  Und  so  liessen  sie  mich  hienabe  in  den  thorm.  Den 
tagk  kam  niemandt  zu  mir;  dawar  nichtsehre  inneUi  wenn  ein  wenigk 
gemuUe,  da  läge  ich  betrübet  etc. 

Uffn  freytagk  (11.  Dec.)  brachte  mir  der  knecht  essen  und  trincken 
gnugk,  das  liesse  er  mir  in  einem  korbe  hinabe,  ich  konde  aber  nicht 
sehen,  es  schmackte  mir  auch  nichts.  Ufif  die  anderen  tage  wardt  mir 
aber  gnungk.  Als  ich  drey  tage  darinne  hatte  gelegen,  da  wardt  mir 
vergunnet,  das  mir  3  punt  sthro  wurden  gegeben,  das  was  kurtz  zu- 
hauen, da  behalfe  ich  mich  wol  mitte,  da«  mich  nicht  fröre. 

Uffh  dinstagk  Nativitatis  Christi  (22.  Dec.)  kamen  zwene  barfusser 
bruder  zu  mir  uff  die  Incken  und  trösten  mich  faste  wol;  sie  hofiteO) 
ich  solte  uff  die  feste  heraus  kommen  zu  den  anderen  in  die  herberge. 
Sie  karten  viel  vleis  an,  es  wolde  sich  nicht  schicken. 

Die  burger  von  Halle,  die  da  waren  in  der  herberge,  schickten 
mir  epfel,  zerbester  hier  lies  ich  mir  brengen,  und  was  ich  haben  wolte, 
umb  mein  gelt  etc. 
B1.292*»  Uff  des  heyligen  II  Christs  abendt  (24.  Dec.)  kamen  die  barfusser- 
bruder  wieder  zu  mir  und  trösteten  mich  aber  sehre  wol.  So  schickten 
sie  und  hatten  erbeten  ein  bette,  einen  pfui,  2  leinlach  und  einen  langen 
rock,  das  schickten  sie  mir  in  den  thorm,  und  do  wardt  mir  vergunst, 
das  ich  etwas  sach,  das  bette  zu  machen,  und  do  satzte  ich  meinen 
willen  zu  gotte  und  gäbe  mich  gantz  darein,  wie  es  der  herre  mit  mir 
machen  wolde.  Der  knecht,  der  meiner  wartte,  der  was  gantz  tröstlich, 
er  käme  alle  tage  do  zwir  zu  mir  uff  die  lucke. 

Es  wurden  mehr  als  zwey  hundert  burger  aas  Halle  gemanet, 
do  ich  in  dem  torme  kam  zu  sitzen,  etzliche  zu  Kalbe,  etzlicbe  zu 
Aken,  zu  Lebejhune^,  zu  Cönnem,  so  wieder  und  fort. 


1  Die  Stadt  Löbejün  ist  gemeint. 


1479  Januar. 

Uflfn  donnerstagk  des  neuen  Jahres  tagki  anno  domini  septaage- 
simo  nono,  do  käme  mein  herre  von  Magdeburg,  das  capittel,  die 
fursten,  graflfen  und  herren  etzliche  zu  Kalbe,  und  do  wurden  die  ge- 
fangenen alle  hingemant  ohne  Dionisius  Bote,  Andreas  Slanlach*  und 
Claus  Olman. 

Uflf  denselbigen  donnerstagk  umb  die  vesperzeit  kam  des  Casper 
Köstitz  knecht  und  Curt  von  Stöcken,  die  liessen  mich  aus  dem  thorme 
ziehen.  So  meinte  ich,  solte  uflf  die  herberge  gehen,  so  satzten  sie 
mich  in  den  stock  uflT  der  lucken  und  begunten  mich  viel  zu  fragen, 
und  waren  grobe  fragen,  der  ich  in  meinem  hertzen  nie  bedacht^ 
hatte  zu  thun.  Ich  hatte  das  auch  nie  von  keinem  endtlichen  nie  ge- 
höret, wenn  ich  wüste  auch  nicht  darvon,  sondern  was  ich  wüste,  wie 
die  dingk  warhaftigk  geschehen  weren,  das  sagte  ich  ihnen.  Da  hatten 
sie  verdriess  innen,  sie  meinten  andere  dingk  zu  erfahren,  und  des 
kunten  sie  bey  mir  noch  auch  bey  den  andern  mit  warheit  nicht  finden. 
Denn  man  ubersagete  uns  gar  schwerlich  mit  groben  stucken,  und 
das  wardt  alles  mit  unwarheit  ||  uflf  uns  gedichtet.  Sie  betraueten  mich  BL293' 
faste:  wolte  ich  nicht  sagen  mit  willen,  sie  wolden  mir  so  liebe  thun 
lassen,  das  ich  sagen  wurde.  Darauflf  antwortet  ich  in:  „was  ich  war- 
haftigk weis,  das  sage  ich  euch ;  das  ich  sagen  solte,  das  nit  war  were, 
ich  meine,  mein  herr  von  Magdeburg  begeret  das  von  mir  nicht.  Dar- 
umb  möget  ir  thun,  was  euch  befohlen  ist,  sondern  ich  habe  nicht 
zweyffel,  gott  der  herre  weis  alle  dingk  wol.**  Darauflf  sprachen  die 
wieder:  „nein,  mein  herre  begert  des  von  euch  nicht,  was  nicht  war 
ist",  und  andere  reden  faste,  die  da  geschachen,  und  werte  wol  bey 
einer  stunden;  sie  hatten  die  stucke  verzeichnet,  darauflf  sie  mich  fragten. 

Do  lissen  sie  mich  aus  dem  stocke  unde  liessen  mich  wieder  in 
den  therm,  da  läge  ich  bis  uff  den  sonnabent  (2. Jan.  1479)  frue.  Do 
käme  Busse  Thaus  und  wackte  mich.  Ich  erschracke  sehre,  das  er  so 
frue  zu  mir  käme,  ich  was  des  die  zeit  nicht  gewonet.  Busse  Thaus 
rieff:   „Spittendorff,  weret  ihr  nicht  gerne    heraus?"  Ich  antwortte: 

•  Slanach.      ^  bedachtet. 


1  Es  kann  sich  nur  um  den  Donnerstag  nach  dem  Neiyahrstage  (25.  Dec.  1478), 
also  den  31.  December  1478,  handeln.  Die  Erneuerung  des  Raths  brachte  im  Jahre 
1479  folgende  Personen  in  die  obrigkeitlichen  Aemter:  Jacoff  Schaffkopff  und 
Paul  Fleischhauer  rathsmeistere.  Hans  SeUe,  Nickel  PJesso,  Claus  Himt, 
Peter  B^tzer,  Jurge  lsenl>org,  Hans  Schaub.  Paul  Goring,  Glorius  Bantzsch,  CUus 
Laub,  Hans  Rannyss.  ||  Jacoff  Yogelcr,  Mcrten  Bufenleben,  Steffian  Mittag,  Jacoflf 
Zimmerman,  Michel  Seidenschwantz,  Clriacus  Eldiste,  Titzel  Hyntemayl,  Paul  Zsche- 
schwitz,  Mattes  Wagk,  Burckhart  Tichman,  Thomas  Oswalt,  Kilifui  BurmeißteTi 
Simon  Schwelm,  Jurge  Zyme. 


408  Marcos  Spittendorff. 

„wenn  gott  wolde,  das  es  sein  möchte,  es  were  mein  wille  wol."  Do 
spräche  er:  „ich  bin  zu  euch  gesandt  von  meines  herren  wegen  und 
soi  euch  sagen,  das  seine  gnade  mit  seinen  fursten,  graifen,  herren 
heute  mit  den  gefangenen  allen  tedingen  werden.  So  haben  die  graffen 
gar  sehre  vor  euch  gebeten,  das  ir  zu  den  anderen  in  die  herberge 
möchtet  gehen.  Wolt  ir  euch  nun  uffgericht  halten,  so  wil  ich  euch 
heraus  lassen  kommen  in  solcher  weyse,  das  ir  bleibet  in  solchen  eyden 
und  gelöbden,  als  ir  gelobet  habet,  und  möget  in  der  Stadt  gehen,  wo 
ir  wollet,  und  auch  zu  dem  handel,  und  doch  das  ir  euch  uff  den  abendt 
vor  der  sonnen  nndergange  in  die  thorbute  uff  dem  schlösse  stellet  und 
dar  nicht  aus  gehet  ohne  meines  hern  wille/'  Ich  antwortte:  „ja,  ich 

B1.293**  wil  mich  in  allen  dingen  ||  uffrichtigk  halten.'* 

Do  zogen  sie  mich  aus  dem  thorme.  Ich  wardt  langsam  bereit^ 
ich  hatte  mich  gantz  ausgezogen.  Do  fragte  er:  „habet  ihr  ein  bette 
darinne?"  Da  antworte  ich:  „ich  habe  ein  klein  dinglein,  das  ich  nicht 
erfriese!"  Und  der  knecht  saget  es  auch,  der  meinerwartete.  Do  was 
Thaus  gar  guttwilligk,  und  ich  gelobete  Thause,  das  so  feste  zu  halten. 
So  gingk  ich  in  die  kirche,  und  es  war  noch  unter  dem  mondeschein, 
die  kirche  war  voll  volckes.  Do  wir  nun  messe  gehöret  hatten,  gingk 
ich,  das  mich  die  burger  von  Halle  sahen,  die  dahin  gemant  waren; 
die  worden  alle  sehr  froh  und  liffen  zu  mir  und  gunten  mir,  das  ich 
frisch  und  gesund  were. 

Damach  funden  sich  die  gefangenen  alle  uffs  rathaus,  do  käme 
graffe  Albrechts  marschalck,  Watzdorff,  und  sonst  noch  einer.  Hub 
Watzdorff  an  zu  reden :  „  lieben  freunde,  die  fursten  unde  graffen  sindt 
itzundt  hier  uff  diesen  tap:k  kommen  in  verhoffnnge,  das  die  gebrechen 
zwischen  meinem  gnedigen  herm  und  euch  allen  uff  guttliche  mittel 
möchten  gestalt  und  dadurch  den  auch  gantz  entiurt  möchten  werden. 
So  begibet  sich  eins,  das  der  rath  etzliche  nicht  in  der  Stadt  haben 
wollen,  und  das  capittel  hat  das  dem  rathe  auch  zugesagt.  Nun  mei- 
nen die  graffen,  das  sie  so  tedigen  solden,  dadurch  sie  die  leute  ehr- 
los machen  solten  oder  iemandes  aus  der  Stadt  zu  verweysen,  darbey 
wollen  sie  nicht  sein,  sondern  sie  wollen  in  freundschaft  tedingen. 
Wil  sichs  dann  ye  anders  nicht  finden,  wenn  das  man  yemandes  ver- 
weysen solde,  so  soll  ihre  tedinge  gantz  abe  sein,  den  sie  wolden 
nicht,  das  man  yemandes  verweysen  solte."  Wir  baten  den  marschalck 
Watzdorff  und  auch  den  andern,  das  sie  die  graffen  vor  uns  allen 
bitten  wolden,  denn  wir  betten  allen  nnsern  trost  nechst  unserm  her- 
ren gotte  uff  sie  gesatzt,  das  sie  das  beste  bey  uns  theten  etc. 

B1.294*  II  Nach  der  malzeit  giengen  wir  alle  uff  die  bürg,  ich  meine,  das 
über  vierhundert  manne  gefangener  von  Halle  da  waren.  Es  was 
Jammer,  zu  sehen,  das  so  viel  voicks  und  die  redtlichsten  auss  Halle, 
der  faste  viel  fromme,  ehrliche,  uffrichtige  leute  waren  und  von  from- 
men eitern,  und  auch  alle  ihre  tage  in  einem  gutten  geruchte  gelebet 
hatten,  die  waren  da  gemeiniglich  gefangen. 

Do  wir  alle  zu  Kalbe  uff  den  hoff  kamen,  da  musten  wir  alle 


1479  Januar.  409 

stehen.  Sondern  ihrer  achte  giengen  hinanff,  die  worden  von  dem 
Yoleke  gekoren.  Die  grafifen  kamen  heraus,  nemlich  graff  Waldeman 
der  von  Qaerffnrdt,  graff  Albrecht  von  Mansfeldt,  her  Friederich  von 
Trotte,  Bernd*  von  der  Afeenburgk,!  Heinrich  vonCrosigk.  Graff  Wai- 
demar  hnbe  an  ander  andern  reden  und  spräche:  mein  herr  von  Mag- 
deburg wolde  haben  alle  unser  gutter  halb,  uff  das  wir  der  dinge 
mit  seinen  gnaden  wiederumb  zu  gnaden  möchten  kommen.  Wir  brach- 
tens  an  die  gefangenen  burger  alle,  es  was  inen  schwer  zu  hören,  idoch 
wardt  man  eins,  das  man  den  dreissigsten  d.  seinen  gnaden  geben 
weide.  Es  wardt  an  die  graffen  gebracht.  Antwortten  sie:  „lieben 
freunde,  es  stehet  meinem  gnedigen  herren  nicht  vorznhalden,  wir 
besorgen  uns,  es  kompt  euch  nicht  zu  dem  zehenden  d.^^  Wir  brach- 
ten diese  rede  wiederumb  an  die  gefangenen.  Do  gaben  sie  zur  ant- 
wort:  „lieben  herren,  ir  möget  das  allerbeste  thun,  so  ir  könnet,  denn 
es  betrifft  die  reychen  am  meysten,  bittet  den  10.  oder  9.  d."  So 
wardt  das  so  geboten  und  hiebe  den  abendt  darauff  stehen.  Und  ich 
Marcus  erwarb,  das  ich  in  die  herberge  gingk  bey  die  burger  von 
Halle  schlaffen. 

Uffn  sontagk  (3.  Jan.)  nach  9  oder  10  giengen  wir  alle  wider  uff 
die  bürg  und  kontens  nirgendt  bringen,  der  8  d.  wardt  gebotten.  Das 
capittel  wolde  nicht.  So  wurde  uns  gerathen,  ||  das  wirs  bitten  selten  Bl.294^ 
uff  3  des  stiefts  graffen  und  3  herren  vom  capittel  und  uff  3  erbare 
manne  und  uff  den  bischoff  von  Meyssen,  und  das  wir  des  nicht  lissen, 
denn  wir  weren  gefangene  leute.  So  stunde  zu  mercken,  wolden  wir 
nicht,  so  musten  wir,  daraus  möchten  wir  das  beste  pruffen. 

So  brachten  wir  das  aber  an  das  volck  und  sageten  ihnen,  were 
yemandt,  der  andere  oder  bessere  wege  wüste  mit  meinem  herren  vor- 
zunemen,  der  möchte  das  wol  thun.  Es  wüste  nyemandt  andere  wege, 
und  so  wardt  das  weck  gesatzt,  und  musten  die  capittelhem  mit  den 
anderen  bitten,  das  sie  solches  annehmen,  und  was  sie  uns  wurden 
heyssen,  das  wolden  wir  thun. 

Das  name  mein  herre  von  Magdeburg  auch  so  auff  und  Hesse  uns 
alle  wieder  gen  Halle  ziehen,  und  solten  nicht  wider  von  stundt  in  die 
Stadt.  Die  mit  brieffen  aus  der  Stadt  gemant  waren,  die  solden  sich 
enthalden  uff  dem  neuen  marckte,  zu  Glauche,  in  meins  herm  lande 
oder  anderswo;  sondern  die  aus  der  Stadt  uffs  letzte  gemant  worden, 
die  mochten  wiederumbe  in  die  Stadt  ziehen.  Und  uffn  freytagk  (8.  Jan.) 
solten  wir  alle  zum  Neuenwercke  sein  etc. 

Uff  den  freytagk  nach  der  heyligen  drey  könige  tage  (8.  Jan.) 
waren  wir  zum  Neuenwercke.  Da  wardt  es  so  gemacht,  das  uffn  sonn, 
abendt  (9.  Jan.)  die  dinge  wurden  vollzogen,  unde  musten  meinem  her- 

•  „Cur»t." 


1  Vgl.  Dreyhaupt  I.  177.  König,  Adelslexicon  HL  10.  Doch  kommt  ein 
Konrad  y.  d.  Asseburg  auch  noch  später  in  der  Umgebmig  des  Erzbi&chols  Ernst 
yor,  vgl.  Dr.  I.  846.  König  m.  10. 


410  MarcoB  ^ttendorff. 

ren  geloben,  za  geben  den  vierten  teyl  aller  talgntter  and  dancn  den 
fünften  d.  aller  ander  gutter,  aossgenommen  fraaengeschmeyde  nnd 
bettegewandt.  Aach  was  man  schaldigk  were,  das  solte  man  abescbla- 
gen.  Da  wardt  ein  recess  aber  gemachte  Und  noch  mästen  wir  in 
die  Stadt  nicht ,  sondern  affii  dinstagk  ( 12.  Jan. )  mäste  ein  jeder- 
man  die  seinen  affs  rathaos  schicken  and  bitten,  das  der  rath  in 
wolte  vergannen  in  die  Stadt.  So  wardt  inen  verganst,  doch  allso,  das 
sie  uffs  rathaas  solten  kommen  vor  den  rath. 

B1.295*  II  Die  barger  gingen  alle  vor  den  rath,  so  warden  10  oder  12  ein- 

gelassen. Habe  der  eine  an  and  danckte  dem  rathe,  das  sie  in  ver- 
gannet  hatten  den  eingangk,  and  baten  sie  vorbass,  das  sie  möchten 
in  ihre  henser  gehen;  betten  sie  den  rath  wormitte  vorzamt,  das  sie  in 
das  amb  gottes  willen  wolten  vergeben.  Und  so  baten  sie  alle,  einer 
nach  dem  andern.  Wenn  die  in  der  dömtze  nan  alle  gebeten  hatten» 
sprach  der  rathsmeister  Jacob  Weyssack:  „lieben  freande,  ihr  habt 
den  recess  wool  gehöret,  and  ob  iemandts  anter  each  geheischet  warde, 
das  ireach  dannehaltet  nach  laate  des  recess.'^  Da  sagten  wir  ja  za  etc. 
Es  wardt  aach  zu  dem  Neaenwercke  vorlassen,  das  ein  jederman 
sein  gatt  verzeychent  äff  die  barg  antworten  solte.  Das  beschach. 
Damach  drey  wochen  vor  fasnachten  warden  die  geheischt  äff  die 
barg,  die  talgatter  hatten  and  gefangen  waren.  Die  mästen  alle  vor- 
lassen den  vierten  teyl  pfannen  and  koth  etc.^ 

Uffn  donnerstagk  post  Ocali  (18.  März)  anno  79  äff  nachmittagk 
amb  des  segers  eins  giengen  die  von  innangen  and  gemeinheit  affs  rat- 
haas, die  die  gehorsamen  genant  warden,  and  hatten  sich  alle  schöne 
gescbmackt  in  ihre  besten  cleyder,  das  wardt  inen  so  von  dem  rathe 
gebotten,  als  die  rede  gingk.  Do  käme  mein  herre  von  Magdebrng, 
der  bischoff  von  Meyssen,  graff  Waldemar,  der  von  Querffardt,  die  von 
Mansfelt,  etzliche  thumherren  und  gatte  manne,  die  rietten  äff  das  rat- 
haas. Und  da  hatte  mein  herre  lassen  lesen  manche  Stacke,  wie  es 
daramb  solte  gehalten  werden  nan  forthin  mehr  mit  dem  regie- 
ment  in  der  Stadt,  and  aach  das  er  das  schlos  wolte  baaen  lassen.  ^ 

Bl.295^         Das  hatten  ||  die  obgenanten  barger,  die  gehorsamen  genant,  da 
alle  vorvoUwortet.    Im  beschlas  solde  Apell  von  Tettaw  gesaget  haben, 


1  Diese  Urkunde  ist  von  dem  Bischöfe  Johannes  von  Meissen,  dem  fürsten  Wal- 
demar zu  Anhalt,  Graf  Albrecht  zu  Mansfeld,  Brun,  edlem  Herrn  zu  Querfurt,  ferner 
von  Balthasar  von  Schlieben,  Matthaeus  von  Plotho,  Moriz  von  Schönaa,  Friedrich 
von  Trotha,  Bernd  v.  d.  Assebnrg  und  Heinrich  von  Erosigk  im  Kloster  zu  Keuweric 
unter  dem  9.  Januar  ausgestellt.  In  derselben  werden  Claus  Olmann,  Marcus  Spit- 
tendorff,  Hans  üntzen  (Untzer?),  Claus  Schaflfeteto,  Hans  Glucke,  Hans  Seber,  Ma- 
thes  Pegau.  Sander  Drackenstete,  Claus  Polcke  und  andere  Pßlnner  als  strafwürdig 
und  ausserdem  Dionisius  Bothe,  Andreas  Schlanlach,  Laurenz  Holtzapffel  und 
andere  aus  Innungen  und  Gemeinheit  als  solche  bezeichnet.    Dr.  I.  175  —  177. 

3  £in  Verzeichnis  der  bestraften  Pfkoner  imd  der  mit  ihren  Gutem  neu  ausge- 
statteten Bürger  von  Hatte  enthält  Beilage  VI. 

^  An  diesem  Tage  hat  sich  der  Rath  auf  die  neue  Regimentsordnung  vom 
18*  März  verpflichtet^  welche  von  Preyhaupt  Bd.  IL  3.  304  ff.  mitgetheilt  ist 


1479  März.  411 

die  Stadt  were  meinem  herren  von  Magdeburg  gantz  mechtiglich  ein- 
geantwortet und  zngesagt,  er  wolde  sie  auch  so  haben,  und  wurde  je- 
mandes darauff  reden,  dem  wolde  er  zu  leybe  und  gutte  greyffen,  mit 
andern  viel  reden  eto. 

Uffn  sonnabendt  vor  Letare  (20.  März)  wurden  faste  viel  bm'ger 
von  den  gefangenen  uff  die  bürg  geheischet  umb  den  fünften  d.  von 
allen  ihren  guttem,  den  sie  meinem  herren  auch  geben  solden.  Darzu 
muste  ein  itzlicher  unter  den  seine  gutter  wyrdigen,  wie  lieb  sie  inen 
weren.  Des  behilt  im'^  mein  herre  die  macht  zwischen  Johannis,  ob  er 
die  gutter  bezalen  wolde  oder  das  gelt  darvor  nemen  den  iunften  d., 
und  das  gelt  solte  man  uff  michaelis  von  stund t  geben. 

Ach  lieber  gott,  welch  gross  betrubnuss  ist  das,  wo  wollen  die 
leute  so  kurtz  das  gelt  nemen! 

Die  leute  wurden  auch  die  gantze  woche  so  immer  geheischet;  die 
leute  wyrdigten  die  gutter  hoch,  uff  das  ein  jederman  in  den  sei- 
nen bleiben  möchte;  aber  es  thate  dem  volcke  grossen  schaden, 
die  gutter  betten  ihnen  nymmermehr  so  viel  gegolten,  als  sie  die  wir. 
digten  etc. 

Uff  die  mittwoche  post  Letare  (24  März)  schickten  mein  herre 
und  die  thumherren  Vincentius  Newemeister  und  ein  cantzelschreiber 
zu  S.  Moritz.  Da  kamen  die  burger,  die  man  nante  die  ungehor- 
samen, und  ein  jederman  sagte  dar,  was  er  meinem  herren  verlas- 
sen hatte,  und  wie  viel  gutter  er  noch  hatte  zu  empfangen,  und  wie 
sie  die  kothe  wyrdigten,  das  sie  lehngelt  darvon  solten  geben.  Die 
andern  waren  auch  alle  da,  die  da  lehngutter  ||  hatten,  die  gehorsamen  B1.296' 
genant. 

Hier  hat  unser  gnediger  herre  von  Magdeburg  hertzogk 
Ernst,  der  postulirter,  lehn  gethan  den  burgern  zu  Halle, 
den  jhenigen,  so  seiner  gnaden  gefangene  waren,  so  wol  als  den  gehor- 
samen. Uffh  freytagk  nach  Unser  Lieben  Frauen  tagk  (26.  März),  und 
was  der  freytagk  vor  Judica,  vor  mittage  thate  mein  herre  von  Mag- 
deburg lehn  zu  S.  Moritze,  wer  dar  kam,  und  darnach  musten  wir  ime 
geloben  und  zu  den  heyligen  schweren.  Uff  den  mittagk  zogk  mein 
herre  wider  uff  die  bürg,  und  so  giengen  etzliche  fast  uff  den  nach- 
mittagk  und  uffb  sonnabendt  uff  die  bürg  und  empfingen  lehn  von 
meinem  herren. 

Uff  den  sonnabendt  (27.  März)  was  ich,  Marx  Spittendorff,  uff  die 
bürg  geheischet  umb  den  fünften  d.  So  hatte  ich  mein  dingk  ver- 
zeichnet und  antwortte  ihnen  das.  Mein  haus  achtete  ich  vor  drey 
hundert  schock ,  die  wandtkammer  70  fl.,  meine  teyl  uff  dem  Schne- 
berge  hi^idert  und  10  fl.,  treuge  fleisch  vor  5  fl.,  kannen,  hecken,  kes- 
sei  vor  6fl.;  des  bin  ich  1(X)  fl.  schuldig,  die  giengen  wieder  abe,  und 
so  behorte  mir  darvon  zu  geben  78  r.  fl.,  die  solde  ich  geben  zwischen 
michaelis.  Die  vorsole  halb  in  der  Metritz,  die  ich  den  vierten  teyl 
hatte   verlassen,   die   gingk   von  meinem  herren  von  Schwartzburg. 


412  Marcus  Spittendorffl 

Nun,  dieselbigen  lehn  und  gutter  wolde  mein  herre  nicht  berechen, 
und  80  muste  ich  meinem  herren  geben  V2  pfanne  und  ein  virtel  von 
einer  pfanne  im  Deutzschen  Borne,  und  damitte  wardt  das  vergleicht, 
das  ich  die  fohrsole  gantz  behüte.  Und  das  beschach  durch  Vincentius 
und  den  heuptman  Heinrich  von  AmmendorflF.  etc. 

B1.296»'  II  Uffh  montagk  (29.  März)  wardt  Caspar  Beyer  und  ich  Marcus 

Spittendorflf  mit  Zoberts  kindem  uff  die  bürg  geheischet  von  den  thum- 
herren,  und  die  kinder  solten  ihre  gntter  auch  verlassen.  Wir  schütz- 
ten sich,  solchs  stunde  unshinderder  kinder  mutter  und  freunden  nicht 
zu  thune;  wir  solten  das  an  die  freunde  brengen  und  uff  den  dinstag 
(3(X  März)  wieder  mit  den  kindem  kommen,  ihre  gutter  zu  vorlassen. 
Der  kinder  mutter  gingk  vor  den  rath  und  zu  den  obersten,  die  diese 
dingk  zu  wege  gebracht  hatten,  und  batt,  das  sie  ihre  unmundlichen 
wolten  vorbitten,  so  sie  die  obersten  Vormunden  weren.  Sie  schickten 
den  stadtschreyber  Michell  Marscbalck  und  Jacob  Vogell,  der  der 
meister  wort  solte  halten,  uff  die  bürg,  vor  die  kinder  zu  bitten.  Es 
half  nicht,  der  rath  hatte  in  den  Sachen  nichts  zu  bitten.  Worumb? 
Sie  hattens  selber  so  gemacht  und  hettens  noch  lieber  erger  gesehen, 
man  meinte  unser  gutt,  das  wolde  man  haben.  Do  baten  vnr  das 
noch  einmahl  an  die  freunde,  Jacob  Schaffskopffund  Pauli  Fleischhauer, 
und  baten  die.  Es  clapte  Uire  vorteydungk  als  ein  hast,  sie  forchten, 
es  muste  so  sein,  denn  sie  hatten  es  selber  also  zu  wege  gebracht 
Auch  sprach  Jacob  Schaffskopff  der  rathsmeister,  man  hettes  wol  verwaret 
Darauff  antwortte  Casparus  Beyer:  „herr  rathsmeister,  ich  bekenne  es." 
So  gingk  der  kinder  mutter  uff  die  mittwoche  vor  Palmarum 
(31.  März)  uff  nachmittagk  mitte  uff  die  bürg  und  bäte,  es  hälfe  nicht; 
die  kinder  Hans  und  Paul  musten  gleich  Lorentze  ihrer  talgutter  den 
vierten  teyl  verlassen,  und  do  worden  sie  von  stundt  inbesampt  be- 
legen. Baltzer  von  Schliewen  spräche  auch :  „es  kompt  noch  mit  von 
ihrem  vater,  so  bischoff  Hans  die  pfenner  in  andeydungk  name  umb  die 

B1.297*  50  tausendt  fl.,  das  haben  die  pfenner  nun  verwilligt  ||  und  haben  sich 
darein  gegeben,  und  ist  betediget  durch  meinen  herren  von  Meyssen 
und  die  graffen".  Baltzer  von  Schliwen,  du  bist  ein  arger  lugener,  du 
sagest  mit  deiner  gewalt,  was  du  wilt! 

Lieber  gott,  du  weist  wol,  sie  liegen  und  kehren  die  dinge,  wie  sie 
wollen!  Wir  sindt  arme  gefangene  leute,  uns  stehet  nicht,  darwiderzu 
sagen,  sondern  gott  verleye  uns  geduldt  etc. 

Das  schloss  zu  bauen. 

In  der  marterwoch  (4— 10.  April)  hub  man  an,  die  bürg  uff  dem 
Mertensberge  vor  Halle  abezumessen,  wie  gros  die  werden  solte,^und  die 
mauer  an  dem  Stadtgraben  nieder  zu  brechen,  und  namens  auch  gantz 
harte  vor  etc.^ 


1  Die  Burg  sollte  zuerst  auf  dem  Martinsberge,  wo  sich  heute  der  Stadtgottes- 
acker  befindet,  erbaut  werden.  Dr.  scheint  seine  Mittheilungen  I.  177  geradezu 
aus  Sp.  geschöpft  zu  haben.  • 


1479  April.  413 

In  der  osterwoche  (11.  — 17.  April)  begunten  siebrucken  und  stege 
zu  machen  nber  den  Stadtgraben,  und  der  baumeister  Hannschke 
nam  viel  polacken  an  sich,  die  da  graben  solten  und  zu  der  bürg 
arbeyten. 

Uffn  Sonnabend  in  der  osterwochen  (17.  April)  anno  79  nam 
der  rath  das  alte  kleit  wieder  an  und  weiseten  etzlicbe  burger  uff 
die  thorme,  nemlich  Peter  von  Jhene,  Mussart ,  Peter  Wentze;  und 
Claus  Zocken  fürte  man  uffn  montagk  (19.  April)  darnach  in  die 
temnitze. 

So  wardt  zu  mercken,  das  sie  noch  in  dem  neyde  und  hasse  waren 
gleicher  weyse  als  vor  fasnacht.  Es  sey  den,  das  unser  gott  in  steure, 
sonst  ist  es  umbsonst,  von  sich  selbst  thun  sie  nicht  anders,  denn 
als  sie  vor  sich  genommen  haben;  gott  erbarme  es,  wen  es  in  gut 
duncket  etc.! 

Hier  ist  das  schos  verkündiget. 

Uff  denselbigen  sonnabent  (17.  April)  wardt  das  schos  vom  rat- 
hause verkündiget,  des  waren  sie  mit  meinem  herren  so  eins  wurden 
und  nicht  mit  den  bürgern  gemein,  als  das  in  vorzeiten  geschach  nach 
laut  der  wölköhre.^ 

II  Uffn  sonnabendt  nach  Georgii  (24.  April)  anno  79  wurden  etz-  BL297** 
liehe  fast  uffs  rathaus  geheischt  bey  8  marcken,  nemlich  Dionisius  Botte, 
Claus  Olman,  Hans  Koch,  Hans  Bertolde,  Marx  Spittendorff  und  etzliche 
wircker.  So  sprach  der  rathsmeister  Schaffskopff  zu  mir,  do  ich  uffs 
letzte  vorgebeischet  wardt:  „Spittendorff,  am  nechsten,  so  wir  uff  dem 
Gybichenstein  vor  unserm  gnedigen  herren  und  seinem  wyrdigen  ca- 
pittel  gewest  sindt,  hat  uns  seine  gnade  befohlen  unde  sagen  lassen, 
wie  das  ir  und  andere  faste  zusamne  gehet  unde  haltet  heimliche  rethe 
in  eueren  coUatien  wieder  meinen  gnedigen  herren,  wieder  sein  capit- 
tel  und  wider  den  rath,  Innungen  und  gemeinheit.  Ein  solches  wol- 
len meine  herren  nicht  haben,  und  werdet  ir  das  nicht  lassen,  euere 
gastereye  und  zusammengehen,  so  wil  der  rath  den  wirdt  mit  den 
gesten  uff  heben  und  wollen  euch  steuren,  wir  haben  den  nicht  so  viel 
törme  und  stocke;  darnach  wisset  euch  zu  richten.*'  Ich  durste  we- 
nigk  darauff  antworten,  man  wolde  es  nicht  hören,  es  wäre  umb- 
sonst  etc. 

Uff  den  tagk  wardt  Peter  Görteler  wieder  in  die  temnitze  gesatzt. 
Uff  den  tagk  waren  die  gewaltigen  Heinrich  von  Ammendorff  und 
Vincentius  zu  S.  Moritze  und  machten  das  gutt  noch  gerade  und  vor- 
trugen sich  mit  etzlichen  umb  die  kothe.  Und  ich  Marx  Spittendorff 
schlüge  mein  koth  vor  dreyhundert  fl.  an,  allso  Hessen  sie  mirs,  und 
mnste  meinem  herren  seinen  vierten  teyl  abelegen  unde  geben  75  fl. 
in  vier  wochen  etc. 


1  Vgl  oben  S.  1.  Anm.  2. 


414  Marcos  Spittendorff. 

Es  wardt  mir  aach  gesaget,  wie  das  ein  gernchte  zu  Magdeburg 
unter  die  eapittelherm  gebracht  was,  das  die  pfenner  zu  Halle,  die 
gefangen  weren,  betten  aber  eine  samlunge  gemacht  uff  den  sollen 
BI.298'  II  freytagk  und  osterabendt  nechst  vergangen  und  betten  sieb  meder 
meinen  herren  von  Magdeburg  wollen  setzen.  Ach  lieber  gott,  welche 
wunderliche*  rede  werden  uff  die  pfenner  gesagt!  Schlegell  mochte 
in  der  osterwoche  zu  Magdeburg  gewest  sein,  und  die  capittelherren 
kamen  gar  neulich  nach  ihme  uff  den  Gybichenstein.  Ob  der  solche 
rede  angebracht  hat  oder  nicht,  das  ist  gotte  bekant.    Deo  laus! 

Hier  was  das  rathaus  mit  geharnschten  leuten 
best  alt  uff  S.  Marx  tagk  (25.  April)  anno  79. 

Uffn  Sanct  Marx  tagk  ^25.  April),  do  man  mit  den  creutzen  umb 
den  marck  solde  gehen,  do  natte  der  rath  von  innungen  und  gemein- 
heit  die  ihren  aus  allen  parten  viel  lassen  heischen  und  etzliche  meister 
darzn,  die  gingen  in  ihrem  hämische  uffs  ratbauss  und  bewareten 
vieleichte,  das  die  pfenner  die  weile  nicht  solten  eine  samlunge  machen 
unde  ihnen  was  arges  thun,  als  sich  der  rath  und  ihre  helfer  sehre 
besorgeten  vor  den  pfennem.  Dann  ich  meine,  ir  gewissen  haben  sie 
gepreckelt,  das  sie  den  pfennem  und  auch  andem  nicht  wol  mit  ge- 
fahren haben,  und  darumb  haben  sie  sich  sehre  vor  den  pfennern  be- 
sorget etc. 

Aber  sie  hettens  nicht  bedorft.  Denn  die  pfenner  und  auch  andere 
mit  ihnen  hatten  von  gottes  wegen  wol  so  viel  Vernunft,  das  sie  sich 
an  niemandts  mit  gewalt  freventlich  gedachten  zu  rechen,  sondern  sie 
marckten  wol,  wie  die  dingk  zugingen;  darumb  gaben  sie  das  unserm 
herren  gotte,  der  wirdt  das  zu  seiner  zeit  wol  richten.    Deo  laus! 

Der  alte  Königk  in  der  schmerstrassen  wardt  in  das  gefengk- 
nusse  gesatzt,  was  er  uff  das  vomemen  solte  gesaget  haben,  das  die 
gewapneten  leute  so  uffn  rathause  waren  etc. 
Bl.  298^  II  Hier  wardt  aber  ein  geruchte  uff  Sanct  Marx  tagk,  man  solte  etz- 
liche aus  der  Stadt  verweysen,  und  das  solte  gantz  durch  die  capittel- 
herren und  den  rath  zu  Halle  beschlossen  sein  etc.  Hans  Mussart, 
deme  thaten  die  ratherren  und  die  geschickten  gebott  uffn  sonnabendt 
nach  Georgii  obgeschrieben  (24.  April),  das  er  sein  gutt  in  4  wocben 
solle  verkenffen  und  solte  aus  der  Stadt  zihen. 

Hans  Walttheim. 

Uffn  donnerstagk  nach  Sanct  Marx  tage  (29.  April)  wart  in  der 
kirchen  gebetten  ^  vor  Hans  Walttheim,  gottseliger.  Der  was  uff  den 
mittwoche  zuvore  (28.  April)  verschieden  zu  Leipzigk.  Gott  erbarme 
sich  über  seine  sehle,  er  war  ein  uSrichtiger,  fronuner  man !  Etzliche 
leute,  die  freueten  sich  seines  todes  gar  sehre  und  sagten  ihme  viel 
nach,  gott  vergeh  es  ihnen! 

Uff  den  donnerstagk  kam  Peter  Görteler  wieder  auss  dem  ge- 
fencknuss. 

*  „wnnderUcbe"  doppelt.      ^  gebottan. 


U79  Mai.  415 

Hans  Lanb. 

üffh  freytagk  im  leiptziger  marckte  (30.  April)  fuhr  Hans  Lanb, 
der  auch  ein  rathsmeister  zu  Halle  mit  Jacob  Schaffskopffe  was  uff 
die  zeit,  do  mein  herre  von  Magdeburg,  biscbof  Ernst  von  Sachsen, 
inritte  zu  Halle;  und  derselbige  Hans  Lanb  und  seine  gesellschaft  vor 
der  zeit  und  uff  die  zeit  der  Stadt  und  den  bürgern  gemein  viel  guttes 
bette  mögen  erwerben,  als  ihnen  die  von  Magdeburg  getreulich  riethen, 
wie  er  aber  that^  das  befunden  die  pfenner  gemeinglich,  die  alten  und 
auch  die  jungen,  und  auch  etzliche  aus  innungen  und  gemeinheit,  und 
die  arme  Stadt  findet  seinen  rath  noch  teglich,  gott  vergeh  es  seiner 
schien!  —  derselbige  Hans  Laub  fuhr  ans  Leiptzigk,  und  sassen,  als 
man  sprach,  wol  ihrer  13  bey  im  uff  dem  wagen.  Und  als  sie  vor 
die  Stadt  aus  Leibzigk  kamen  nicht  ferne  von  dem  creutze,  da  man 
auss  dem  fussteige  nach  Golis  trecket*,  so  käme  ein  wetter,  und  der 
plitz  II  vom  himmel  schlecht  Hans  Laube  den  hirnschedel  ein  und  hatte  B1.299* 
in  sebre  versenget,  das  er  schwartz  als  ein  kole  was  und  spräche 
kein  wort  mehr  und  was  todt.  Und  die  andern,  die  bey  im  sassen, 
wurden  auch  gerurt,  aber  nicht  sehre,  und  doch  einer  herter,  denn  der 
ander.  Eines  wirckers  fraue,  die  Zschwyrroffen  genant  ^  hatte  auch 
bey  ime  gesessen,  der  geschache  nichts.  Dem  fuhrmanne  gewar  auch 
nichts,  und  das  sattelpfert  hiebe  todt  under  ihme,  und  die  zwey 
pferde,  die  vorgingen,  blieben  auch  todt,  sondern  das  handtpferdt  bleib 
lebendig.  Diss  ist  ein  wunderwerck  des  allmechtigen  gottes,  darbey 
wir  seine  heimliche,  verborgene  gerichte  wol  furchten  mögen.  Thomas 
Rymer  und  sein  söhn,  Prosius  Zelse,  Matthis  Umischaw,  Asmns  Wider- 
hacke,  meister  Bartholomens  der  mahler,  Simon  Schweime  und  andere, 
die  wurden  alle  ein  wenigk  getroffen,  und  wie  sie  alle  genant  waren ; 
und  man  sprach,  es  solten  etzlichen  unter  den  die  langen  messer  in 
den  scheiden  vorbrant  und  zuschmobsen  sein  gleicher  weyse  als  bley 
etc.  Die  leute  sageten  auch,  do  der  blitz  vom  himmel  Hanse  Laube 
vor  Leiptzigk  erschlagen  hatte,  als  oben  stehet  geschrieben,  do  solte 
ein  rauch  umb  den  wagen  sein  gewesen,  das  einer  den  andern  nicht 
gesehen  hatte,  und  stanck  als  schweffei  und  pech;  und  darnach  ver- 
gingk  der  rauch  von  inen  etc. 

Uff  den  montagk  nach  dem  leiptzischen  marckte  anno  79  (3.  Mai) 
wardt  Karle  von  Einhansen  zu  einem  greffen  gemacht  vom  rathe  mit 
YoUwort  meins  herren;  und  der  alte  greffe  Niclas  Bodendorff,  der  ein 
ehrlicher,  alter,  frommer  man  was,  den  satzte  der  rath  abe^.  Und 
derselbige  Karle  reyt  uff  den  nachmittagk  uff  die  ||  bürg  mit  Eysen-  Bl.299^ 

*  tröget. 


1  .ySo  wurde  auch  der  Saltzgräfe  Nicolaus  Bodendorff,  ingleichen  der  Schulthelss 
Hans  Foplitz  abgesetzt ,  und  an  des  erstem  Stelle  Carl  von  Einhansen  zum  Saltz- 
gr&fen,  an  des  letztem  Stelle  aber  Hans  Qerwich  zum  Schulthoissen  bestellet*  des- 

g eichen  wurden  die  Schoppen,    so  Pf&nner  waren,  Claus  Scha£&tedt,  Hans  Seber, 
artram  Quetz,  Lorentz  von  Ryden  und  Peter  YonMücheln  enturlaubet,  und  andere 
an  deren  Stelle  gewehlet".  Dr.  L  177. 


416  Marcus  SpittendorfL 

berge,  dem  schuster,  der  äff  die  zeit  im  rathe  sass,  und,  als  ich  gleabe 
mit  Schlegell  nnd  wolte  sieb  mit  dem  ampte  lassen  beleben. 

Hier  wardt  Hans  Gerbieb  zn  einem  scbnltessen  gemacht 

Uff  denselbigen  obgescbriebenen  montagk  (3.  Mai)  wardt  das  laut- 
bar, und  Hans  Poplitz  moste  das  scbaltessenammicht  nfBassen,  des  er 
brieffe  und  siege!  vom  ertzbiscboffe  Johansen  batt«  vor  sich  und  seine 
kinder;  wiewol  der  arme  man  das  ungeme  uffliesse,  doch  mnste  er. 
Auch  war  er  faste  scbuldigk,  und  die  leute  drengeten  in  mit  gebotten, 
inne  zn  sitzen.    Das  brachte  ihme  auch  schaden. 

Neue  schöpfen. 

Uff  die  mittwoche  darnach  (5.  Mai)  da  giengen  die  neuen  schöpfen 
uff  der  schöpfen  haus,  die  der  rath  mit  vollwort  meins  herren  gekoren 
hatte,  das  dan  heimlich  gehalten  wardt.  Und  uff  den  tagk  giengk 
Prellwitz  mit  zun  neuen  schöppen  uffs  rathaus  und  boleten  die  bucher, 
die  der  rath  zuvome  hatte  lassen  weck  nemen,  und  die  bucher  trugen 
die  mit  etzlichen  stadtknechten  und  meister  Nickell ,  der  schöppen 
koch,  wider  ufs  schöpfenhaus.  Die  neuen  schöppen,  die  so  gekoren 
worden,  als  vorgeschrieben  stehet,  die  waren  alle  aus  den  innnngen 
und  der  gemeinheit,  die  man  nante,  die  sich  gehorsam  hatten  gehalten 
kegen  meinen  herren  von  Magdeburg  etc.  Und  die  alten  schöpfen, 
die  pfenner  und  gefangen  waren,  als  bey  namen  Claus  Schafistedt, 
Hans  Seher,  Pertram  Quetz,  Lorentz  von  Reyden,  Peter  von  Michell, 
dieselbigen  wolde  der  rath ,  vermutte  ich  mich,  nicht  haben.  So  wiu*- 
den  dieselbigen  alden,  frommen  leute  des  auch  nit  sehr  betrübet,  das 
sie  nicht  mehr  am  schöpfenampte  sein  solden  etc. 
B1.300*  II  Uff  dieselbige  vorgeschriebene  mittwoche  (5.  Mai)  worden  mit 
brieffen  gemanet  uff  den  Gybichenstein  Vester  Becker,  Heinrich  Gey- 
lingk,  Laurentzius  Hesseier  umb  rede  willen,  das  sie  uff  den  rath  selten 
geredt  haben,  als  etzliche  sprachen.  Man  spräche  auch,  Vester  Becker 
were  in  den  thorm  gesatzt  und  Heinrich  Geylingk  in  den  stock. 

Hier  wardt  der  neue  schnitze  H.  Gerwich  und  die  neuen  schöpfen 
in  die  banck  geweyset  und  auch  der  neue  greve  Karle  von  Einhausen. 

Uffn  freytagk  vor  der  creutzwoche  (30.  April)  unno  79  weisete 
Apell  von  Tettaw  Hans  Gerwj'ge  und  die  neuen  schöppen  in  die  banck 
vor  dem  Rohlande  und  den  neuen  greffen  Karlen  von  Einhausen  hinder 
dem  rothen  thorme  in  die  banck.  Die  beyde  rathsmeister  Jacob 
Schaffskopff  und  Pauli  Fleischhauer,  Heddrich  und  Weyssack,  Hans 
Seile,  die  gingen  mit  den  gewaldigen  vor  die  gerichte».  O  lieber 
gott,  welch  ein  vorfehrlicher  eydt  ist,  den  der  schultisse  thun  mus  etc.! 

Hier  that  man  schrift  in  die  neuen  lehntaffeln. 

Uffn  freytagk  post  Ascensionis  Domini  (21.  Mai)  anno  79  vor  mit- 
tage  Sassen  die  gewaltigen  meins  herren  von  Magdeburg,  Apell  von 
Tettaw,  Heinrich  von  Ammendorff  und  Vincentius  uff  dem   rathause 

*  gerächte. 


1479  Mai  -  Juni.  417 

über  der  nenen  lehntaffeln.  Die  beyde  rathsmeister,  Jacob  Schaffskopff 
und  Pauli  Fieischhauer,  Hans  Seile,  Steffanus  Mittagk,  der  neue  greffe 
Karle  von  Einhaasen  nnd  Jacob  Vogell,  die  sassen  auch  darbey  und 
schrieben  den  bürgern  ihre  gntter,  was  ein  itzlicher  der  behilt. 

Hier  wnrden  neue  bornmeister  nnd  schöpfen 

in  das  tal  gekoren. 

Uflf  den  pfingstabendt  vor  mittage   (29.  Mai)  wardt  Jorge  Seile, 
der  Schmidt,   zu  einem   bornmeister  gekoren  über  ||  dem  Deutzschen  BLBOO*^ 
Borne,  und  sein  brueder  Hans  Seile  was  am   rathe.    Pauli  Brun  und 
Galle  Heyne  wurden  über  die  andern  bomen  gekoren  und  wurden  ver- 
kündiget, und  die  schöppen  auch,  anno  79. 

Ufif  den  sonnabendt  nach  pfingsten  (5.  Juni)  was  Hans  Lam  im 
roten  wolfe,  der  die  zeichen  ausgab,  frisch  und  gesundt  zu  bette  ge- 
gangen. Uff  den  sontagk  frue  findet  man  in  todt  im  bette.  Lieber 
gott,  bis  uns  armen  sundem  barmhertzigk  und  lasse  uns  jhe  nicht  so 
schnelle  sterben,  wenn  es  ist  ye  gar  erschrecklich  zu  hören  etc. 

Uffn  montagk  vor  Corporis  Christi  (7.  Juni)  war  ich  Marcus 
Spittendorff  uff  dem  rathause,  do  loderte  der  rath  von  mir  die  register 
der  vom  tale.  Daranff  antwortte  ich:  „lieben  herren,  ich  habe  nicht 
register,  die  mir  befohlen  sindt,  sondern  Karle  Drackenstedt  hatte  das 
register  über  Kellners  hoff,  darane  wir  lehn  und  zinse  haben,  das  hat 
er  mir  geantwortet;  wolt  ir  das  haben,  so  will  ichs  euch  morgen  brin- 
gen.^'   Darauff  sagten  sie^  ich  solte  es  brengen. 

Das  register  über  Kellners  hoff. 

Vttn  dinstagk  vor  Corporis  Christi  (8.  Juni)  antwortte  ich  Marx 
Spittendorff  dem  rathe  das  register  über  den  hoff  und  die  heusere» 
daran  wir  lehn  und  zinse  hatten  und  der  pfenner  vor  langer  zeit  ge- 
west  was,  und  nun  unterzöge  sichs  der  rath  etc.  Wir  mustens  dulden. 
Anno  79. 

Uff  denselbigen  dinstagk  brachte  Caspar  Beyer  an  den  rath,  wie 
Heinrich  Geylingk  uff  dem  Gybichenstein  vaste  schwach  in  dem  ge- 
fengknusse  were,  und  batt,  das  er  doch  in  sein  haus  mochte  kommen, 
oder  das  er  doch  uff  der  bürg  gehen  möchte  und  sein  brot  in  der  luft 
möchte  essen,  uff  das  er  wider  zur  macht  keme,  mit  andern  mehr  Wor- 
ten. Geylings  frane  und  seiner  freunde  etzliche  waren  mit  darbey, 
II  siekuntenam  rathe  nichts  erlangen,  denn  es  was  zumercken,  etzliche  61. 801"^ 
hettens  gerne  auch  gesehen.  Die  freunde  mochten  an  meinen  herren 
von  Magdeburg  schreyben,  meyn  herr  gäbe  ihn  und  auch  den  andern 
zweyen  Lanrencio  Hesselern  und  Vester  Becker  tagk,  das  sie  von 
stundt  nach  angesichte  der  brieve,  die  von  Kalbe  kamen,  uff  den  Gy- 
bichenstein aus  dem  gefengknusse  giengen  uff  der  bürg.  Und  dem 
rathe  war  auch  ein  brieff  worden,  das  sie  ihren  willen  darzu  geben 
sollen  und  die  gefangenen  wider  in  die  Stadt  in  ihre  behausunge  kom- 
men lassen  zu  den  ihren.    Aber  der  rath  wolde  des  nicht  vergunnen, 

G«Mlilehtsq.  d.  Pr.  Saclmn.  XI.  27 


418  Bfarcos  Spittendorff. 

und  die  gefongenen  blieben  uflF  der  bnrg.    Die  freunde  sehrieben  wie- 
der an  meinen  herren  etc. 

Hedrich,  Brune,  Prellwitz  zogen  uffh  sonnabendt  nach  Corporis 
Christi  (12.  Juni)  uflfh  aplass  zu  Magdeburg,  als  man  sprach,  nflfh 
dinstagk  darnach  (15.  Juni)  kamen  sie  wieder.  Und  uff  den  tagk  nach 
mittage  wurden  die  gefangenen  alle  dreye  loss  von  den  gewaldigen 
uff  der  bürg  und  kamen  in  die  Stadt.  Ob  es  dem  rathe  und  ihrem 
anhange  lieb  oder  leidt  was,  das  ist  gotte  bekant  etc. 

Uff  den  tagk  starb  der  probst  zu  S.  Jörgen  im  closter  zu  Sanct 
Moritz,  und  der  hatte  auch  uff  der  bürg  gefangen  gesessen. 

Uff  die  mittwoche  (16.  Juni)  gingen  die  dreye  obgeschrieben,  die 
zum  Gybichensteine  in  .dem  gefencknisse  hatten  gesessen,  in  der  Stadt 
in  die  kirche  wider  und  vort,  als  inen  mein  herre  von  Magdebui^  za- 
geschrieben  hatte.  So  besendet  sie  der  rath  und  lesset  sie  uffs  rathaas 
heischen.  Vester  Becker  und  Geylingk  gingen  uffs  rathaus,  denen  tbat 
der  rath  allen  gebott,  das  sie  in  ihre  henser  musten  gehen  und  nicht 
daraus  bey  60  marcken.  Laurencio  Hesseier  beschache  des  gleich  etc. 
B1.301''  II  Uff  den  sonnabendt  nach  Johannis  (26.  Juni)  wurden  die  obge- 
schriebenen  gantz  loss  gesaget  der  Sachen,  darumb  sie  vorbracht  wor- 
den. Das  capittel  und  Apell  von  Tettaw,  Vincentius  und  Heinrieb 
von  Ammendorff  waren  uffh  donnerstagk  Johannis  (24.  Juni)  zuvor 
kommen  uff  den  Gybichenstein  und  weiten  von  meins  herren  wegen, 
die  loss  zu  geben.  Hans  Schutze  käme  aus  der  temnitze,  her  wardt 
geburget.  Magister  Blume  krege  tagk  vom  thorme,  des  seinen  zu 
warten  etc.  

Wir  Ernst,  von  gottes  gnaden  postulirter  zum  ertzbischoffe  zu 
Magdeburg  etc.  hertzogk  zu  Sachsen,  laudtgraffe  in  Döringen  und 
marggraffe  zu  Meyssen,  entbitten  allen  und  iglichen,  geistlichen  und 
weltlichen,  die  talgutt  in  unser  Stadt  Halle  zu  eygen,  lehn,  pfandtschaft 
oder  in  widerkauffs  weyse  von  unseren  vorfahren,  ertzbischoffen  und 
unserem  stiefte  rechtlich  herbracht  haben,  halten  und  beschützen,  und 
ftrdir  euch  pfennem  allen,  alten  und  neuen,  in  der  gedachten  unserer 
Stadt  Halle,  und  euer  iglichen  in  Sonderheit,  die  solch  talgutt  sieden 
und  wallen,  unsere  gunst  und  gutten  willen,  wolgebomen,  edlen,  wyr- 
digen,  ehrhaftigen,  gestrengen,  tüchtigen,  ersamen  und  vorsichtigen, 
lieben,  andechtigen  und  getreuen.  Wir  verkundigen  euch  allen  und 
euer  jeden  in  Sonderheit  in  diesem  unseren  brieffe ,  das,  so  wir  in  re- 
gierunge%  handelunge  und  bestellunge  unser  und  unsers  ertzbischoff- 
liehen  stiefts  eygen  und  lehn  der  obgenanten  talgutter  zu  Halle,  als 
oberster  und  rechter  herre,  dieselbten  gutter  gesehen,  wir  funden  haben, 
das  die  notturft  erfordere,  sollen  die  talgutter  obgerurt  nun  uff  wey- 
nachten  schirst  kommende  und  so  furder  jherlich  ordentlich  bestait 
B1.302^  ande  besatzt,  das  die  lehntaffeln  ||  über  dieselbigen  gutter  vemeaert 
und  darinne  alle  sohlgutter  und  pfannen  vor  weynachten  schirst  müssen 


'  regeninge. 


1479  JuH.  419 

geschrieben  werden.  Derhalben  wir  etzliche  tage  über  die  lehntaffeln, 
als  gewehnlich  unde  herbracbt  ist,  sitzen  und  etzliche  der  unsem 
gntter,  die  sie  von  nns  und  unserem  stiefte  rechtlich  haben,  haiden  und 
besitzen,  inschreyben  haben  lassen  unde,  als  wir  denne  vermercken, 
das  noch  vieler  gutter  in  die  lehntaffeln  nicht  geschrieben  sindt,  wollen 
wir  nach  S.  Jacobstage  (25.  Juli)  schirst  künftigen  uff  dem  orte  in 
unserem  lager  zum  Gybichenstein  sein,  werden  mehr  tage  nach  dem- 
selbigen  S.  Jacobstage  nechstfolgenden  über  den  lehntaffeln  furder 
sitzen  und  einen  itzlichen  seine  gutter,  die  er  rechtlich  herbracht  hat, 
belt  und  besitzet,  einschreyben  lassen  und  dann  furder  darüber  sein, 
das  die  gutter  kunftiglich  ordentlich,  bequcmlich  und,  als  sich  geburet, 
besatzt,  bestalt,  regieret,  und  einem  yederman  seine  aussleuffte  und  ge- 
burliche  pflicht  davon  gegeben  werden.  Begeren  davon  an  euch  allen 
und  euer*  itzlichen  in  Sonderheit,  der  oder  die  diesen  unseren  offenen 
vorsiegelten  brieff  lesen  hören  oder  sonst  zu  wissen  wurdet,  euch  auch 
in  macht  desselbigen  unsers  brieffes  vermanende,  das  ir  die  jhenigen, 
die  ungerade  und  ungleiche  gutter  im  tale  in  der  obgerurten  unser 
Stadt  Halle  habt,  vor  dem  obgerurten  Sanct  Jacobstage  die  gerade 
macht  unde  vorgleichet,  und  auch  ihr  anderen  alle,  geistlich  und  welt- 
lich, die  talgutter  haben,  euere  gutter  in  den  obgerurten  vier  tagen 
II  nach  Jacobi  schirst  in  die  lehntaffeln  schreyben  lassen,  unde  ihr  BI.302' 
die  jhenigen  pfenner,  die  itzundt  gegenwertiglich  das  talgutt  sieden 
und  wallen,  die  obgeschriebene  unsere  meynunge,  willen,  begerunge, 
vermanunge,  ordenunge  und  schickunge,  die  wir  nicht  alleine  in  unser 
und  unsers  stifts,  sondern  auch  eines  gemeinen  besten  willen  fumemen 
und  thun,  den  jhenigen,  deren  gutt  euer  itzlicher  innen  habet,  sendet 
unde  wallet,  ohne  seumen  verkündiget  unde  zu  wissen  thut,  uff  das 
ein  itzlicher,  den  das  betrifft,  sich  darnach  wisse  zu  richten,  dem,  wie 
vorgeschrieben  stehet,  nach  zu  gehen;  wenn  wir  uff  das  nechstc  zu- 
kunftige jhar  uff  weynachten  anstehende  von  dem  talgutte,  das  in  die 
lehntaffeln  nicht  geschrieben  wirdet,  keinerley  aussleuffte  geben  sollen 
lassen,  sondern  uns  derselbigen  nneingeschriebenen  gutter  als  der,  die 
uns  und  unserem  stiefte  zustehen,  und  wie  sich  rechtlich  gebühren 
wirdet,  haiden  wollen.  Hiernach  sich  ein  jeder,  den  das  betrifft,  wisse 
zu  richten.  Geben  zu  Kalbe  unter  unserem  uffgedruckten  insigil  am 
mittwochen  nach  Unser  Lieben  Frauen  tagk  (7.  Juli)  Visitationis  anno 
domini  1479. 

Ufl&i  sonnabendt  S.  Alexii^  tagk  (17.  Juli)  waren  diese  brieffe  zum 
Neuenwercke  und  in  der  Stadt  an  die  pfarkirchen  angeschlagen  etc. 


Leben  taf  fei. 

Uffh  montagk,  dinstagk,  mittwoche,  donnerstagk,  freitagk  nach 
Jacobi  (26.— 30.  Juli)  sassen  die  gewaldigen  Baltzer  von  Schliwen, 
Mattheus  von  Plote,   Heinrich   von  Ammendorff,   Vincentius  und    der 

*■  euem.      **  Alexanden. 

27* 


420  Marcus  Spittendor£ 

B1.B03*  heimliche  rath  ||  von  innnngen  unde  gemeinheit,  die  man  die  gehorsamen 
natite,  nber  der*  nenen  lehntaffeln,  und  die  getreue  handt  gingk  da- 
selbst weck.  Viel  bnrger  namen  die  gntter  uff  sich,  und  die  f^yheit 
wardt  do  gantz  verlohren.  Jedoch  stunde  es  noch  bis  uff  Ocnli  (5.  März 
1480?)  ungefehrlich. 

Kakuschke  und  Bischoff. 

Uffn  montagk  vor  Jacobi  (19.  Juli)  bedunckt  mich,  das  die  zwene 
gericht  und  gehangen  wurden:  und  nemlich  Kakuschke,  der  hatte 
lenger  den  acht  tage  immer  mehr  am  gerichte  gebluttet,  do  er  gehangen 
was,  und  das  blutt  was  weit  und  breit  in  dem  grase  under  dem  galgen 
geflossen.  Und  viele  leute  bynnen  und  ausswendig  der  Stadt  sahen 
das  auch,  und  auch  wardt  das  dem  gewaldigen  Heinrichen  von  Ammen- 
dorffe  uff  die  bürg  gesaget,  das  es  so  war  was,  und  man  lisse  sich 
gar  sehre  beduncken,  das  es  ein  wunderzeichen  war.  Denn  das  man 
ihme  schult  gäbe,  und  wie  er  vor  gerichte  und  auch  zuvome  bekant 
hatte,  wie  er  gethan  hatte,  das  sagte  er  offenbar,  das  ein  jeder, 
man  das  hören  möchte;  und  etzliche  leute  hatten  gros  mitleyden  und 
vorwundern,  das  man  in  so  richtete.  Sondern  gott  weis  alle  hertzen 
der  menschen. 

Die  neue  bürg  uff  dem  Petersberge. 

Uff  den  montagk  vigilia  Bartholomei  (23.  Aug.)  anno  79  8a<?te  das 
volck  in  der  Stadt  zu  Halle,  das  etzliche  gewaldigen  von  meines  herren 
von  Magdeburg  wegen**  abemalten  uff  dem  Petersberge i,  wie  gros 
die  neue  bürg  dar  werden  solte,  und  da  wolden  sie  die  bürg  hinbauen 
etc.,  und  uff  dem  Mertensberge  wolden  sie  nicht  mehr  bauen ;  der  grundt 
möchte  daselbst  nicht  gutt  sein  etc. 

Die  confirmation. 

Ufih  donnerstagk  post  Dionisii  (14.  Oct.)  anno  79  käme  der  bischof 
Bl.303^  von  Meyssen  zum  Gybichenstein,  so  er  uff  das  mahl  lange  ||  in  Ungern 
mit  hertzogk  Albrechten  von  Meyssen  gewest  was^,  und  u£Fn  freytagk 
zogen  sie  mit  meim  herren  von  Magdeburg  nach  Kalbe,  und  man 
sprach,  das  der  bischoff  von  Meyssen  und  doctor  Melierstadt  die  con- 
firmation mit  ihnen  hatten,  die  aus  dem  hofe  zu  Rom  kommen  was, 
die  weyl  sie  in  Ungarn  gewesen  waren,  und  die  confirmation  wolden 
sie  nun  dem  capittel  zu  Magdeburg  verkundigen  unde  vielleichte  auch 
der  manschaft  etc. 

•  den.      *»  „wcfen"  fehlt. 


*  Zwischen  dem  Steinthore  und  dem  ülrichsthore  gegenüber  dem  Barfosserkloster ; 
der  Name  hat  sich  bis  auf  den  heutigen  Tag  erhalten;  vgl.  oben  S.  386  Anm.  1. 

2  üeber  den  Antheil,  welchen  die  sächsischen  Fürsten  an  den  Streitigkeiten 
und  Kämpfen  des  Kaisers  Friedrich  ni.  mit  Matthias  Ton  Ungarn  namen,  ist  auch 
von  Langenn:  Herz.  Albrecht  S.  122 ff.  zu  vergleichen.  Herzog  Albrecht  war  ün 
Mai  1479  über  Breslau  nach  Olmütz  gezogen,  wo  die  Streitigkeiten  zwischen  Matthias 
von  Ungarn  und  Wladislaw  von  Böhmen  ziun  Austrag  gebracht  wurden;  von  Langenn 
a.  a.  O.  S.  126  ff.  Fiat  he,  Gesch.  des  Kurst.  u.  Königr.  Sachsen  I.  S.  405. 


1479  September.  421 

UfiFn  sonntagk  post  Egidii  (5.  Sej)t.)  zogen  die  vou  Halle,  der  ratb, 
gen  Magdeburg,  nemlieh  Jacob  Schaffskopff  rathsmeister,  Mertten  Rufe- 
lebent  schmidemeister,  uff  die  zeit  etc.,  Jacob  Weyssack,  Matz  Benne> 
Hans  Hedrich,  Jacob  Klodt,  Schlegell  etc.,  wenn  die  manschaft  und 
stedte  waren  alle  dahin  geheischt  etc. 

Hier  volget,  das  den  alten  pfennern,  wer  gutt  hatte, 

wieder  zugesagt  wardt  und  auch  den  andern,  uff 

weynachten  zu  sieden  oder  ihr  gutt  zu 

bestellen,  mit  weme  sie  wolden. 

UflTn  montagk  vigilia  Wenzelai  (27.  Sept.)  war  der  bischoff  von 
Meyssen,  graff  Waldemar  von  Anhaldt,  herr  Brun  von  Querffurtt,  graff 
Gebhardt  von  Mansfeltt,  graff  Albrecht  von  Mansfeltt,  her  Baltzer  von 
Schliwen,  her  Mattheus  von  Plote,  thumherren,  diese  waren  bey  meinem 
herren  von  Magdeburg  uff  dem  Gybichensteine,  und  die  von  Halle 
zogen  hienaus  uff  die  bürg,  nemlieh  Jacob  Schaffskopff  ratbsmeister, 
Mertten  Buffelebent  schmiedemeister,  uff  die  zeit  etc.,  Jacob  Weyssack, 
Matz  Benne,  Hans  Hedrichs,  Jacob  Klos  und  Schlegell.  Wir  armen 
leute  etzliche  under  den  gefangenen,  die  besorgeten  sich,  mein  herrc 
II  von  Magdeburg  wurde  nun  etzliche  in  der  Stadt  nicht  leiden  wollen,  Bl.304 
so  wir  wol  wüsten,  das  dieselbigen  etzliche  des  raths,  Jacob  Schaffs- 
kopff mit  den  anderen  nachfolgende  und  ihrem  anhange,  grosse  muhe 
und  arbeit  hatten,  und  alle  ihr  heyl  darauff  stundt,  das  mein  hcrre  von 
Magdeburg  etzliche  verweysen  solde,  und  das  solte  nun  gleich  uff  diese 
zeit  michaelis  geschehen,  und  da  verliessen  sich  dieselbigen  auch  gantz 
uff,  es  solde  so  geschehen.  Aber  der  liebe  gott  behutte  ye  die  seinen 
und  die  gerechtigkeit,  also  beschach  den  armen  gefangenen  auch,  das 
sie  der  ewige  gott  behutte,  das  ihr  widertheil  ihre  muhe,  arbeit  und 
grossen  vleis  umbsonst  hatten  gethan.  So  sie  nicht  anders  meinten, 
denn  die  vorweysunge  solte  geschehen  uff  dinstagk  Wenzelai  (28.  Sept.), 
so  karte  sich  das  umbe,  und  mein  herre  von  Magdeburg  mit  seinen 
herren  und  mannen,  als  oben  geschrieben  steht,  kamen  uffn  dinstagk 
Wentzelai  (28.  Sept.)  unter  der  hohmessen  zwischen  8  und  9  in  die 
Stadt  uffs  rathaus,  und  da  waren  die  gefangenen  alle  geheischt  und 
stunden  gegenwertigk. 

Do  hübe  Apell  von  Tettaw  an  eine  lange  rede  und  sagte,  das 
meinem  herren  faste  vorbracht  wurde,  das  sich  etzliche  mit  reden  un- 
gebührlich hüten,  das  dann  gar  schwer  were;  jedoch  wolte  mein  herr 
dem  anlass  und  recess  genungk  thun  und  umb  der  geschehen  dinge 
niemandts  verweysen,  sondern  das  sich  ein  jederman  vorbas  huttete. 
Wurde  sich  hinfort  jemandes  ungeburlich  halden  wider  meinen  herni 
unde  den  rath,  den  wolde  seine  gnade  ernstlich  straffen;  künde  sich 
auch  jemandt  nicht  vor  übrigen  reden  vei-waren,  darvon  er  zu  schaden 
kommen  möchte,  derselbige  möchte  sich  selber  schicken  unde  zihen, 
wo  ihme  das  eben  und  bequeme  sein  möchte,  und  mit  mehr  Worten. 
Darauff  sagete  er  den  alten  pfennern  und  den  gefangenen  ins  gemeine, 


422  Marcus  Spittendorff. 

wer  pfannen  nnd  gntt  hette,  der  möchte  uff  diese  nechstkommenden 
BL304**  II  weynachten  sieden  oder  das  bestellen,  mit  weme  er  wolde.  Des  er- 
schracken  die  neuen  pfenner  sere,  denn  sie  sagten  offenbar  wieder 
etzliche  fromme  leute,  sie  weiten  das  pfanwerck  vor  den  alden  pfennem 
wol  behalden,  auch  wurden  die  alten  pfenner  nimmer  mehr  zum 
pfannwercke  kommen. 

Uff  den  nachmittagk  (28.  Sept)  zogen  die  obgeschriebenen  Jacob 
Schaffskopff  und  die  andern  wieder  uff  die  bürg  vor  meinen  herren 
von  Magdeburg  unde  den  bischoff  von  Meyssen.  Die  graffen  waren 
alle  weck. 

Uff  die  mittwoche  michaelis  (29.  Sept.)  mochten  etzliche  leute  ge- 
saget haben,  es  musten  noch  etzliche  von  den  gefangnen  aus  der  Stadt 
Und  da  wurde  auch  nicht  anders  aus,  wenn  der  rath  und  die  mit  ihn, 
als  Yorgeschriben  stehet,  die  wolden  das  platt  so  haben,  und  das  capittel, 
Baltzer  von  Schliwen,  Matthes  von  Plote,  die  hattens  ihnen  zugesaget, 
und  es  war  kommen  uff  ihrer  3,  als  etzliche  sprachen  etc.  Dieselbigen 
3  mögen  das  gott  dem  allmechtigen  befehlen,  als  sie  mehr  gethan 
haben,  der  hat  allen  gewalt,  die  seinen  zu  vorfechten,  als  ein  milder, 
getreuer  furste  unde  ein  gewaltiger  heiTC  seine  getreuen  freunde 
pfleget  zu  schützen  vor  einem  anderen  herren,  der  nicht  so  mechtigk  ist 
So  hoffe  ich,  es  möge  auch  so  geschehen  etc.    Anno  79. 

Uff  dieselbige  mittwoche  wardt  geheischt  der  probst  zum  Neuen- 
wercke  und  von  Sanct  Moritz i  uff  die  bürg,  und  der*  zu  S.  Jörgen 2, 
die^  liesse  mein  herre  von  Magdeburg  bitten,  das  sie  ihre  pfannen 
und  thalgutter  dem  rathe  zusagen  wolten.  Die  pröbste  hatten  meinen 
herrn  und  seine  gewaltigen  wieder  gebeten  und  gesaget,  sie  betten 
ihre  gutter  frommen  leuten  bereite  zugesaget,  darumb  beten  sie  seiue 
B1.305*  gnaden,  das  sie  denselbigen  das  auch  ||  halten  möchten,  nach  deme  sie 
das  von  sich  gesagt  betten. 

Umb  die  gereute,  die  wurden  den  knechten  vorbotten,  weck  zu 
sagen  etc.  Uffn  donnerstagk  Jeronimi  (30.  Sept.)  hatten  die  born- 
meister  von  befehlunge  des  raths  den  bornknechten  gesaget,  das  sie 
niemandts  die  gereute  zusagen  sollen;  und  das  beschach  umb  der  alten 
pfenner  willen,  diesolten,  als  ich  meine,  zu  den  gerenten  nicht  kommen  etc. 

Uffn  sonnabendt  nach  Jeronimi  (2.  Oct.)  wurden  etzliche  von  den 
gehorsamen  uffs  rathaus  geheischet,  unde  denen  wardt  gesaget,  was  sie 
von  pfannen  und  kothen  betten,  das  sollen  sie  dem  rathe  zusagen  nnd 
keinem  alten  pfenner.  Es  beschache,  die  leute  giengen  zu  den  alten 
pfennem  und  sagten  ihnen  die  wieder  uff  etc. 

Hier  mercke  die  leibzucht  der  wittwen. 
Uffn  nachmittagk  wurden  die   wittwen   der  alten    pfenner   auch 
auffs  rathaus  geheischet,  nemlich  die  Hans  unde  Claus  von  Stendelin, 

*  den.      **  den. 


1  Nach  Dreyhaupt  I.  746  war  es  Walter  Liningk. 

2  Derselbe  ist  mir  unbekannt. 


1479  Octobcr.  423 

die  Albrechtin  von  Reyden,  die  Wenzell  Seberiu,  die  Brosius  Bech- 
witinne  (?),  alle  binder  dem  rathause  wonende,  den  wardt  auch  vorgehal- 
den  vom  rathe,  das  sie  ihre  gutter  dem  rathe  zusagen  solden,  die 
wollen  sie  bestellen,  das  inen  die  ansleuffte  werden  solten.  Die  gutteu 
frauen,  nemlichen  die  Claus  Stendelin  und  die  Albrecht  Reydin,  hatten 
sich  faste  verantwortet  und  gemeinet,  sie  betten  briflFe  über  ihre  gutter 
von  meinem  herren  von  Magdeburg,  darane  wolten  sie  sich  halten  und 
wolten  ihre  gutter  ihren  freunden  thun  und  hofften,  der  rath  wurde  sie 
darbey  lassen  mit  andern  reden;  solches  mochte  den  rath  verdrissen; 
und  so  schrieben  sie  itzlicher  firauen  5  marck  an  etc. 

Desgleichen  beschiet  den  alten  pfennem,  die  zu  Vormunden  gesatzt 
sindt  unmiudigen  kindern,  und  dieselbigen  kinder  meinem  herren 
auch  den  vierten  teyl  ihrer  talgutter  ||  vorlassen  haben,  und  der  kinder  Bl  305** 
gutt  wil  der  rath  auch  haben,  wiewol  sie  nahe  ireunde  haben  unter 
den  alten  pfennern,  die  es  billich  wol  versieden  solten,  doch  gleichwol 
wils  der  rath,  als  mich  bedunckt,  thun,  weme  sie  wollen  etc. 

Die  wittwen  giengen  uff  die  bürg  vor  die  gewaltigen. 

In  dem  leiptziger  jharmarckte  umb  Burckhardi  (14.  Oct.)  gingen 
die  obgenanten  wittwen  und  etzliche  andere  mehr  gen  Gybichenstein 
vor  die  gewaltigen  und  Hessen  durch  ihre  gutten  freunde  anbrengen 
und  vorzelen,  wie  es  der  rath  mit  ihn  umb  ihre  gutter  vomemen  wolde, 
als  da  vor  geschrieben  stehet.  Die  gewaltigen  kamen  in  kurtz  dar- 
nach uflFs  rathaus,  und  die  wittwen  wurden  von  ihnen  auch  auffs  rat- 
haus  beschieden,  und  da  sagten  die  gewaldigen  den  wittwen,  sie  sol- 
ten ihre  gutter  thun,  weme  sie  wolten,  und  niemandt  solde  ihnen  das 
vorbitten,  und  darnach  wurden  sich  die  anderen  wol  wissen  zu  halten ; 
und  so  thaten  sie  ihre  gutter,  die  gutten  trauen,  weme  sie  im  aller 
besten  geneyget  waren,  und  dem  rathe  blebe  von  diesem  gutte  nichts 
etc.    Anno  79. 

Uffn  donnerstagk  Burckhardi  (14.  Oct.)  führe  ich  genLeipzigk  mit 
A.  S.  V,  D.  B.  und  an  andere  ende  etc. 

Uffn vor  der  elftausent  Jungfrauen  tage   (21.  Oct.)  anno 

79  wardt  der  burgemeister  zu  Merseburg,  Hobergk  genant,  i  und  sein 
söhn  gebraut,  und  das  was  ein  grosses,  das  sich  der  söhn  kegen  sei- 
nem vater  so  vorgass  und  stackte  im  sein  haus  an,  darvon  gar  manchem 
manne  sein  haus  abebrante.  Und  so  that  der  vater  noch  ubeler ,  das 
er  darnach  ein  ander  haus  oder  scheine  anstackte  und  verbrante  und 
wolte  den  söhn  so  beschönen,  uff  das  man  solde  gedencken,  das  andere 
leute  die  Stadt  angeleget  betten.  Und  das  was  noch  sehre  argk,  das 
der  vorgenante  burgemeister  ||  vor  8  oder  9  jaren  auch  etzlichen  bur-  B1.306* 


*  Vgl.  hierüber  Brot  uff,  Chronika  Bl.  XCIX  und  Schmekel,  Beschreibimg 
des  Höchst.  Mersebiu^  S.  181  f.  Von  Schmekel  werden  die  Brandstifter  „Hoburgk" 
genannt,  und  als  Tag  des  ersten  Brandes  wird  der  18.  Sept.  angegeben.  Nach  Brotuff 
dagegen  soll  derselbe  der  Donnerstag  oder  Sonnabend  nach  Lambert!  (28.  oder 
2b,  Sept.)   gewesen  sein. 


424  Marcos  ^ittendorff. 

gern  ihre  scheinen  oder  ihre  hensere  angelegt  und  vorbrant  hatte  nmb 
den  willen,  so  sie  garten  hatten,  die  der  obgenante  Hobergk  gerne 
gehabt  hette,  und  die  leate  wolten  der  nicht  verkenffen,  und  so  hatte 
er  einem  seine  wonunge  angestackt  und  meinte,  der  man  wurde 
so  arm  werden,  das  er  den  garten  muste  verkeuffen,  und  so  weite 
er  darbey  kommen.  0  wehe  den  obersten,  die  ihren  undertbanen  so 
vorstehen ,  als  leider  itzundt  in  kurtzer  vergangener  zeit  in  mehr  sted- 
ten  geschehen  ist  etc. 

USn  sonnabendt  vor  Omnium  Sanctorum  (30.  Oct.)  anno  79  unter 
der  vesper  kamen  die  beide  fursten  von  Sachsen,  hertzog  Ernst  und 
hertzogk  Albrecht  gebruder,  gen  Halle  und  lagen  zu  Sander  Tracken- 
steden.  Der  bischoff  von  Magdeburg  was  nicht  zum  GybichensteiD} 
und  die  beide  fursten  waren  uff  das  mahl  zu  Duderstadt  und  uff 
dem  Eychsfelde  gewest,  das  hatten  sie  eingenommen,  gingen  die  rede.  ^ 
Aber  etc. 

Hier  wardt  Schilttbachs  testament  gemachet,  gott  weis,  mit  welchem 
rechte  etc. 

Uffn  freytagk  Elisabett  (19.  Nov.)  anno  79,  do  Hesse  mein  herr 
von  Magdeburg  zum  ersten  anheben  zu  manen  die  fünfhundert  r.  fl., 
die  die  gefangenen  alle  geben  musten  umb  des  erschlagenen  Schilttbachs 
willen.  Denselbigen  Schilttbach  muste  gar  mannich  from  biderman 
bussen  als  todschlegere  unde  wüsten  wieder  rath  und  that  darvon, 
das  er  erschlagen  wardt.    Were  aber  derselbige  Schildtbach  ein  £h)m- 

mer  burger  gewest  und  hette  seinen  eyden *,  die  er  der  Stadt 

und  den  bürgern  gemein  gethan  hatte,  zu  der  Stadt  willen  geschworen, 
so  er  ein  rathman  was,  so  solle  er  wol  bas  bedacht  haben,  das  er  die 
Bl  306^  arme  Stadt  und  die  burger  nicht  in  solchen  jammer  und  noth  ||  hette 
helfen  bringen,  und  darander  er  umb  seiner  grossen  untreue  willen, 
die  er  uff  den  tagk  mit  seinen  mithelfem  an  der  Stadt  bewiesen  wolde 
und  auch  beweisete,  kam  er  umb  sein  leben  etc. 

Marcus  Spittendorff  muste  geben  3  r.  fl.  und  13  spitzgroschen  zu 
meinem  teyle;  der  reinische  gülden  galt  21  spitze  groschen  uff  das  mahl. 
Nun  gott  vergebe  ihme  seine  missethat!  etc. 

Uff  die  mittwoche  post  Andreas  (1.  Dec.)  anno  79  wardt  Prosius 
Meuerer,  Bucheis  freundt,  aus  seinem  hause  genommen  durch  die  Stadt, 
knechte  und  wardt  in  die  temnitze  gesatzt  umb  den  willen,  er  solte 
uff  meinen  herren  von  Magdeburg  und  den  rath  geredet  haben.  Das 
ist  gotte  wol  bekant.    Etzliche  des  raths  sageten  auch,  sie  betten  ge- 

*•  Hier  icheiat  etwas  tu  fehlen. 


*  Diese  Vorgänge  auf  dem  Eichsfold  hat  Wolf  in  derGresch  der  Stadt  Dader- 
stadt  S.  134  ff.  erörtert.  PVzbiscbof  Dicthor  v.  Mainz  setzte  den  jongen  Herzog 
Albrecht  v.  Sachsen,  P^msts  Bruder,  als  Oboramtmann  auf  dem  Rustenberge  ein. 
Der  Kurfürst  Ernst  reiste  am  28  Oct.  wider  nach  Dresden  und  ertheilte  dem  Eachs- 
felde  einen  Schutzbrief  Moniag  nach  Valcntini  (l.Nov.)  H79.  Wolf,  Polit Gesch. 
des  Eichsteldes  U.  Urk  S.  67. 


1479  December.  425 

reit  gezengknisse  aber  ihn,  ob  er  leagnen  wolde.  Ach  lieber  gott, 
weiche  obersten  sindt  das!  Wie  gar  sehre  freuen  sie  sich  des,  so  ihre 
nndersassen  betrübet  werden  etc.!      Ewiger  gott,  erbarme  diclis! 

Hier  gebotte  der  rath  zu  Halle,  das  etzliche  barger  ihre 

[schaller  nicht  halten  solten. 

IJSn  donnerstagk  post  Conceptionis  Mariae  (9.  Dec.)  anno  79  des 
morgens  zwischen  fimfen  und  sechsen,  so  die  schaller  za  Unser  Lieben 
Fraaen  in  der  schale  waren,  and  die  Inkaten*  waren  aach  darinne, 
kamen  die  stadtknechte  alle  sechse  in  die  schale  gegangen,  and  der 
oberste  anter  ihnen,  genant  Mylichte  Hans,  der  was  frevelich  mit  Wor- 
ten and  hatte  sich  menlich^  gestalt  and  gesaget:  „weichet  and  machet 
räum,  wo  ist  der  Schulmeister?  Heisset  in  herein  kommen!"  Die  gros- 
sen schuller  erschracken  unde  stunden  auff,  und  die  stadtknechte  zogen 
die  Schwerter  aus  und  ruckten  ihre  hemmer  hervor,  als  ob  sie  morden 
wolden.  Der  scbnllmeister  Dobiss  kam  obene  von  der  schulen  gelauffen> 
II  der  wüste  woll,  wie  er  diese  dingk  mit  etzlichen  angetragen  hatte?  B1.307' 
und  brachte  einen  arm  voll  rutten  und  griffe  einen  grossen  schuller  an, 
und  mochte  ihm  sagen,  warumb  er  ihn  hauen  wolde.  Der  schuller 
wolde  sich  nicht  gerne  so  balde  lassen  niederwerfen  unde  batt  den 
meister,  das  er  seine  antwort  wider  hören  wolte.  Der  Schulmeister 
wolte  nicht  hören  unde  verlisse  sich  auff  seine  gewalt.  Do  die  schul- 
ler das  sahen,  name  ein  itzlicher,  was  er  begreyffen  mochte,  steine, 
luchter,  unde  werfen  unde  schlugen  die  stadtknechte  aus  der  schule, 
und  betten  die  schuller  weren  bey  inen  gehabt,  es  were  hart  ane  ver- 
letzunge  oder  mordt  abegangen,  und  die  stadtknechte  mochten  gleich- 
wool  zwene  schuller  gewundet  haben.  Der  rathsmeister  Jacob  Schaffs- 
kopff  und  andere  stunden  uff  dem  kirchoffe  und  wüsten  vieleichte  wol, 
wie  es  zugehen  solte.  Do  er  nun  dis  vemame,  das  die  schuller  auff-' 
wacheten,  do  tradt  er  hinzu  und  gebott  ihnen  fride,  und  traueten,  er 
wolde  sie  in  die  stocke  unde  thorme  werfen. 

Mit  dem  dritt  der  eine  schuller,  den  der  meister  hauen  wolte,  aus 
der  schulen  und  ruffete  die  andern  schuller  an,  die  volgeten  ihme  irer 
ein  eben  theil,  und  do  wardt  Schaffskopff  vieleichte  zomigk  und  wolte  uff 
dem  kirchoffe,  das  die  schuller  von  stundt  solten  aus  der  Stadt  ziehen. 
Die  gutten^  armen  gesellen  baten,  das  sie  in  der  Stadt  bleiben  möchten, 
sie  konten  so  balde  nicht  weck  zihen.  So  lisse  er  ihnen  den  tagk  zu, 
das  sie  bleiben  möchten,  und  uff  den  freytagk  frue  (10.  Dec.)  solten 
sie  ans  der  Stadt  ziehen.  Nun  uff  denselbigen  donnerstagk  umbe  den 
mittagk  schickte  der  rath  die  stadtknechte  zu  den  bürgern,  bey  den 
die  schuller  zur  herberge  waren,  und  geboten  den  bürgern  ||  bei  5  mar-  BL307^ 
cken,  das  sie  ihr  nicht  lenger  denn  den  tagk  behalden  solten.  Und 
uffn  freytagk  umb  achte  Vormittage  giengen  sie  von  Sanct  Ulriche,  da 
hatten  sie  messe  gebort  etzliche,  die  uff  dem  neuen  marckte  gelegen 
hatten;  etzliche  wolden  vieleichte  die  nacht  in  der  Stadt  nicht  bleiben, 

»  „lukateni."       ^  uomllch. 


426  Marcus  Spittendorffl 

sie  gleobten  nicht  alza  viel,  und  so  giengen  sie  do  von  Sanct  Ulriche 
uff  Unser  Lieben  Frauen  kirchoffe  ye  zwene  beynander  über  den  marckt, 
die  Schmerstrasse  hinabe  und  zu  dem  Moritzthore  auss.  Und  es  waren 
alle  gatte,  fromme  gesellen,  das  sprachen  die  lacaten  selber,  den  war 
es  sehre  leidt,  aber  gleichwol  beschachs.  Der  Schulmeister  Dobias  solte 
es  ie  wol  besser  gewust  haben,  es  wil  ime  nicht  ein  gutt  geruchte 
bringen  ui)d  den  obersten  als  wol.  Etzliche  burger  verlissen  ihre 
schuller  ungeme,  aber  sie  musten;  der  Schulmeister  Dobias  hatte 
sie  beschrieben  gegeben  uffs  rathaus,  wo  ein  itzlicher  zur  herberge 
was.  ~ 

Hier  habe  ich  schatzgelt  von  dem  fünften  pfennige 

gegeben. 

Uffh  mittwoche  post  Luciae  anno  79  (15.  Dec)  brachte  ich  Marcos 
Spittendorff  50  r.  fl.  uffs  schlos  uff  den  fünften  d.,  den  ich  geben  moste, 
unde  so  bleib  ich  noch  2S  fl.  schuldigk. 

Uff  die  mittwoche  unde  donnerstagk  (15.  16.  Dec.)  sassen  die 
gewaltigen  abermals  über  der  lehntaffeln  uff  dem  rathause  etc. 

Uff  den  donnerstagk  (16.  Dec.)  käme  der  bischoff  von  Meyssen 
und  die  thumberren  von  Magdeburg  zum  Gybichenstein. 

B1.308*      II  Hier  volget,  welche  die  uff  weynachten  wider  pfan- 

wercken  mochten. 

Diese  hirnach  geschriebene  schritte  meines  herren  von  Magdeburg 
und  des  raths  von  Halle  wurden  an*  die  kirche  Unser  Lieben  Frauen  und 
an  das  rathaus  geschlagen  uffn  sonnabendt  post  Luciae  anno  79  (18.  Dec.) 

Wir  Ernst,  von  gottes  gnaden  Administrator  der  kirchen  zo 
Magdeburg  etc.*,  hertzogk  zu  Sachsen,  landtgraffe  in  Döringen  und 
•marggraffe  zu  Meyssen,  vorkundigen  allen  und  itzlichen  unsem  bürgern 
in  unser  Stadt  Halle,  die  uff  diese  nechstkunftige  jhar  zu  pfannwercken 
und  talgutt  in  der  gedachten  unser  Stadt  Halle  zu  sieden  unde  zo 
wallen  vermeynen  unde  inen  gebnret  und  zustehet,  in  diesem  unseren 
brieffe,  das  wir  uffn  montagk  schirst  (20.  Dec.)  über  den  lehntaffeln 
und  uff  die  raittwochen  (22.  Dec.)  und  donnerstagk  (23.  Dec.)  darnach 
uff  dem  rathanse  der  gemelten  unser  Stadt  Halle  über  der  besetzonge 
des  talguttes,  wie  das  das  künftige  jhar  gesotten  soll  werden,  sitzen 
lassen  wollen,  das  talgutt  ordentlichen,  und  so  sich  geburet,  zu  schrei- 
ben, zu  besetzen  unde  zu  bestellen.  Davon  erstlichen  gebittende,  das 
ein  itzlicher  uff  den  montagk  nechst  sein  gutt  schreiben  lasse,  und  der, 
so  das  zukünftige  jhar  sieden  will,  die  vorgerurte  mittwoche  uff  das 
rathaus  in  unser  Stadt  Halle  unseren  geschickten  antworte  in  einer 
zedel  eygentlich  und  vorstendlichen  verzeichent,  was  und  wie  viel  gut- 
tes  ein  itzlicher  besitzen  wolle,  und  von  weme  er  das  habe;  und  ob 
was  ergemisse  oder  gebrechen  darinne  weren  oder  wurden,  davon  ^  nff 
donnerstagk  und  freytagk  (23.  24.  Dec.)  vor  mittage  darnach  zu  haldene 

•  „an"  fehlt.       ^  davor. 


1479  December.  427 

und  die  zu  entscheyden.  ||  Wen  wer  was   bette*,  das  vorhalden    und  BL308** 
uns  darinne  ungehorsam  wurde,  dem  wollen  wir  das  zukommende  jähr 
kein  gutt  zu  sieden  gunnen  noch  zustadten.     Ein  itzlicher  wisse  sich 
darnach  zu  richten  etc. 

Gegeben  unter  unserem  uffgedruckten  insiegel  ufiu  freytagk  nach 
Lucie  (17.  Dec.)  anno  79.  — 

Wissentlich  unde  kundlich  sey  jedermenniglicb,  i  die  do  burger 
and  ein  woner  sindt  der  Stadt  Halle,  das  nun  fortmehr  unde  auch  in 
diesem  itzigen  jhare  ein  itzlicher  seinen  schos  für  das  itzige  und  alle 
jähr*»  vor  der  heiligen  dreyer  könige  tage  (6.  Jan.)  geben 
und  sein  recht  darzu  thun  soll,  und  wer  das  nicht  thete,  den  oder  die 
wollen  unser  herren,  der  rath,  vor  keinen  burger  mehr  halten.  2  Auch 
soll  idermenniglich  wissen,  das  der  ehrwirdigste,  irlauehtigste,  hochge- 
bome  forste  unde  herre,  herr  Ernst,  administrator  der  kirchen  zu  Mag- 
deburg etc.,  hertzogk  zu  Sachsen,  landtgraffe  in  Döringen,  marggraffe 
zu  Meyssen,  und  der  ersame  rath  seiner  gnaden  Stadt  Halle  umb  das 
pfannwerck,  und  wer  pfannwercken  will,  in  hiemach  geschriebener 
weise  sich «  vereiniget  unde  hiniurder  also  zu  halten,  in  der  Stadt  wil- 
köhre  zu  setzen,  sich^  vortragen  haben,  nemlich  also:  auch  soll  hin- 
furder  niemandt  pfannwercken,  er  sey  denn  ein  burger  zu  Halle,  beeh- 
lieht  oder  in  ehlichem  stände  gewest,  beeygent  unde  beerbet  oder 
heldet  nach  seines  vaters,  der  gepfannwerckt  hat,  tode  eygen  haus, 
kuche  und  rauch  etc.  ^  — 

Hier  volget,  das  etzlichen  burgern  zu  Halle  gesagt 
wardt,  sie  selten  sich  beschicken,  anderswo 

zu  wonen. 

II  üflöi  sonntagk  post  Luciae  (19.  Dec.)  anno  79  uflFn  nachmittag  Bl.809* 
zwischen  elfen  und  zwelfen  was  ich  Marcus  SpittendorflF  zu  den  bar- 
fussem  zur  predigte.  Käme  Veitt  Gerke  vom  Gybichensteiu  zu  mir  unde 
spräche:  „herr  rathsmeister,  ihr  sollet  von  stunden  uff  die  bürg  kom- 
men zu  den  herren!"  ich  antwortte  ja.  Von  stundt  gingk  ich  uff  die 
bürg,  und  Steffen  Voigtt  käme  auch,  wir  gingen  vor  die  cantzeleye. 
Apell  von  Tettaw  käme  gegangen  und  gäbe  uns  beyden  die  handt 
uiide  empfingk  uns,  und  so  bische  er  Marcus  Spittendorffe  in  die  can- 
tzeleye, da  was  Vincentius  alleine  innen.  Hub  Apell  an  zu  reden: 
„lieber  Spittendorff,  ir  wisset  den  recess®,  den  mein  gnediger  herr  bey 
im  behalten  hat,  ob  jemandt  unter  euch  meinem  gnedigen  herren  und 

»  thete.    ^  toT  vndt  alle  vor.    «  wie  ■Ich.     *  ,^ch'*  ergänzt.    •  „Ir  wlfltet  den  rece«"  doppelt. 


^  Hiermit  beginnt  die  S.426  erwähnte  Bekanntmachung  des  Haths.  Sie  ist  zu- 
gleich mit  dem  Ajoschlag  des  Erzbischofs  ein  Beweis  dafiir,  dass  ein  grosser  Theil 
der  Bürger  des  Lesens  von  Geschriebenem  kundig  war. 

2  Vgl.  die  WiUktir  vom  Jahre  1482,  Dr.  U.  312. 

3  Auch  dieser  Punct  ist  in  die  Willkür  des  Jahres  1482  aufgenommen,  Dr.  II.  314. 
Die  früheren  Bestimmungen  (Neue  Mitth.  I.2  73)  sind  also  merklich  verschärft 
worden. 


428  Marcus  ^littendorff. 

dem  rathe  nicht  eben  were,  in  der  Stadt  zu  wonen,  das  seine  gnade 
den  sagen  möchte  in  einer  zeit,  das  sie  ihre  gutter  verkeuffen  solden 
und  sieh  anderswohin  wenden'^  mit  mehr  Worten.  „Und  nun  seidt  ihr 
allewege  in  den  zeddein  vom  rathe  verzeichnet  gegeben  am  ersten,  im 
mittel  und  auch  im  ende,  das  ir  der  einer  sein  soUet  Nun  haben  wir 
alle  vor  euch  gebeten  und  haben  faste  über  euch  gehalten ,  uff  das  ir 
in  der  Stadt  bleiben  möget  und  dörfet  nicht  ausszihen.  Nun  ist  im 
besten  vorgenommen,  das  ir  itzundt  diss  jhar  nicht  pfanwerckeu  sollet, 
so  euch  das  gemeine  volck  etwas  faste  gefehr  ist;  änderst  wurdet  ir 
itzundert  euer  gutt  uffs  rathaus  beschrieben  geben,  was  ir  besetzen 
B1.309^  weidet,  so  möchts  euch  faste  gremschaft  unde  verdriss  ||  bringen,  and 
darumb  ist  es  zum  besten  vorgenommen/' 

Ich  Marcus  Spittendorff  antwortte :  „lieben  herm ,  solchs  ist  mir 
armen  gesellen  gar  schwere;  ihr  wisset  woU,  ich  habe  in  vier  oder 
fünf  jharen  gar  grossen  schaden  an  meyner  narunge  genommen.  Soll 
ich  noch  furder  diss  jhar  auch  nicht  pfannwercken,  das  wil  mir  gar 
schedlich  sein,  und  so  möchte  mir  der  rath  uff  das  andere  jhar  aber 
womit  zuweilen,  das  ich  so  von  meiner  narunge  aber  bleiben  muste. 
Sondern  lieben  herm,  ich  habe  mich  in  den  willen  gottes  gesatzt,  wil 
es  gott  haben,  das  ich  aus  der  Stadt  soll,  ich  wils  gerne  thun^'. 

Apell  antwortte:  „Spittendorff,  ihr  sollet  bleiben  unde  sollet  nff 
das  ander  jähr  sieden;  gott  magk  euch  wol  so  viel  wider  geben,  als 
ir  dis  jähr  nun  verseumen  möget.  Es  ist  im  besten  vorgenommen, 
unde  besteh  euer  koth  und  gutt  itzundt  uff  diss  nechstkommende  jhar 
irgendt  mit  einem  eurem  gutten  freunde,  mit  weme  ihr  wollet",  mit 
andern  reden. 

Do  ich  Marcus  Spittendorff  marckte,  das  es  so  sein  solte,  do  gäbe 
ich  mein  volwort  darzu. 

Der  heuptman  Heinrich  von  Ammendorff  käme  auch  darzu,  und 
deme  wardt  das  auch  verzalt,  und  so  hatten  wir  noch  vaste  rede  un- 
derlangk  darvon,  unde  so  sageten  sie  mir  alle  dreye,  ich  solte  uff  das 
ander  jbar  sieden  und  solte  mich  furder  darumb  nicht  bekümmern. 

Und  so  danckte  ich  ihnen  unde  gingk  wieder  weck.  Auch  solde 
mirs  von  niemandes  geweret  werden. 

Steffen  Voigt  wardt  geheischet  und  deme  wardt  was*  gesaget, 
B1.310*  das  er  sich  in  einer  zeit  anderwobin  ||  fugen  solte  zu  wonen  in  meines 
herren  lande ,  oder  wo  ihme  das  eben  were ;  mein  herre  wolde  ihn 
vertedigen  gleich  anderen  seinen  mannen,  und  das  gelt,  das  er  gege- 
ben bette,  solde  man  ime  wider  geben  etc.  Dionisius  Botte,  der  raths- 
meister,  unde  Gebhardt  Bychelingk  waren  auch  daroben  gewesen  des 
Vormittages,  unde  den  was  gesaget  als  Steffen  Voigte.  Lieber  gott, 
diss  sindt  wunderliche  dingk.  Ich  bitte  dich,  erbarme  du  dich  über 
mein  volck,  denn  wir  sindt  arme,  sundige  menschen! 

Uff  denselbigen  tagk  (19.  Dec.)  zöge  der  bischoff  von  Meyssen 
weck,  und  die   capittelherren  von  Magdeburg  zogen  uff  den  niontagk 


*  wo«. 


1479  Deoember.  4S9 

(20.  Dec.)  aaeh  wieder  wegk,  und  darnach  uff  mittwoche  nach 
Tbome  (22.  Dec.)  wardt  Andreas  Scbianlach  nff  die  barg  gebeischet^ 
und  deme  wardt  auch  vorgehalten  als  Dionisins  ande  den  anderen 
beiden,  also  das  er  auch  ans  der  Stadt  soite;  nnd  sein  gelt,  das  er 
geben  solde,  das  hisse  man  ihn  behalten. 

Uff  die  mittwoche  nnde  donnerstag  post  Tbome  (22.  23.  Dec),  do 
waren  die  gewaldigen  äff  dem  rathaose.  Unde  die  alden  nnd  neuen 
pfenner,  die  da  gutt  hatten  zu  besetzen  uff  das  zukunftige  jhar,  die 
antwortten  das  schriftlichen  den  gewaldigen,  und  das  liessen  die  ge- 
waldigen offenbehrlich  lesen,  und  wer  dann  redtliche  msage  hatte,  also 
das  etzliche  fromme  leute  den  alten  pfennem  ihre  gutter  zugesaget 
hatten,  unde  der  rath  dann  die  leute  darnach  mit  geboten  unde  trau- 
ungen  darhin  brachte,  das  der  rath  die  gutter  haben  wolde;  und  so 
war  das  mit  manchen  geschehen,  das  die  alten  pfenner  insage  thaten 
gegen  die  neuen,  nnd  der  rath  wolte  ye  den  neuen  pfennem  beylegen, 
auff  das  sie  die  alten  so  von  gutte  möchten  brengen. 

II  So  hilt  sich  Apell  von  Tettaw  gidchwol  recht  unde  die  gewal-  BLSIO^ 
tigen;  welcher  alte  pfenner  einen  neuen  in  sein  gutt  sprach,  so  muste 
der  alte  pfenner  von  stunden  die  leute  u&  raithaas  holen,  unde  so 
fragte  Apell  die  leute,  weme  sie  ihre  guth  gest^en  wollen.  So  ant- 
Worten  sie:  „ich  habe  es  dem  alten  pfenner  zugesagt,  ich  wils  ime 
auch  gestehen*';  von  stunden  sprach  Apell  zu  Vincentius:  schreybets 
ihme  zu'S  und  das  mochte  mit  vielen  so  geschdiien.  Noch  gleichwol 
hatte  J.  S.  unde  die  anderen  neuen  pfenner  keine  schembde  darinne, 
nnde  es  was  sehre  vor  die  alten  pfenner,  das  die  dingk  von  den  ge- 
waldigen uff  das  mahl  also  vorgenommen  wurden,  d&an  man  bette  die 
alden  pfenner  abegestodien,  wo  man  gekunt  bette  etc. 


USn  freytagk  des  heiligen  christs  abendt  (24.  Dec.)  anno  80  waren 
die  gewaltigen  aber  uff  dem  rathause,  und  da  wurden  neue  meister 
gekoren,  nemlich  Hans  Rule  in  der  galckstrasse,  Burckartt  Schuller 
unde  Mertten  Bauermeister,  der  gerber,  darzu  neue  schOppen,  unde 
der*  was  Geyseler  von  Dischkaw  einer,  und  war  ein  alter  pfenner, 
aber  er  was  nicht  ein  gefangener.  Hans  Bölner  war  auch  ein  schöppe, 
sonst  waren  die  andern  alle  von  den  neuen  pfennem. 

Ufih  dinstagk  der  unschuldigen  kindlein  tagk  (28.  Dec.)  waren 
die  gewaltigen  aber  uff  dem  rathause,  unde  da  wardt  das  gutt  über, 
leget,  was  es  das  vergangene  jhar  gelauffen  hatte.  Die  neuen  pfenner 
hatten  das  jhar  gar  köstlich  nnde  gutt  pfanwerck  gehabt;  die  wege 
waren  das  79.  jhar  immer  gutt  nnde  treuge,  das  feuerwerck  was  sehr 
wohlfeyle.  Das  schock  werck  ||  kaufften  sie  umb  8fl.,  umb9  oder  umb^  BL311 
10  gemeinglich,  es  were  dann,  das  es  etzlicher  bisweilen  höher  ge- 
kanfft  hette;  das  schock  holtz  galt  4  d.  oder  4^2»  f^^^Q  nffs  höchste 
oder  seiden;  das  stucke  saltz  galt  12  schwertgroschen   unde    gingk 

•  das.      »»  „vrodt." 


430  Marcus  Spittend(»rff. 

immer  wol  weck.  Darmnb  gingk  es  ihnen,  wie  sie  wolden,  sie  lagen 
auch  gare  harte  darauffe  ande  meinten  auch|  darbey  zu  bleiben,  aber 
alle  kanten  sie  darbei  nicht  bleiben.  Hetten  die  neuen  pfenner  aber 
redtlichen  kothzinse  sollen  geben,  als  die  alten  zuYore  gethan  hatten, 
ande  das  auch  böse  wege  gewurden  weren ,  das  sie  ein  schock  werck 
vor  14,  15  oder  16  fl.  hetten  müssen  keuffen  oder  theurer,  so  weren  sie 
des  pfannwercks  auch  wol  müde  worden;  aber  do  sie  so  alle  ihren 
willen  hatten,  unde  gingk  ihnen,  wie  sie  wolten,  do  Hessen  sie  gar 
ungeme  abe  etc. 

Ein  virtel  in  dem  Deutzschen  Borne  hat  gelauffen  ohne  das  scbos 
99  schock  22  groschen  1  d. 

Eine  planne  im  Deutzschen  Borne  8  schock  I6V2  groschen  1  d. 

Eine  halbe  pfanne  Dentzsch  4  schock  13^2  groschen  V2  d-  ^^^^ 
1/2  heller. 

Ein  ort  Deutsch*  2  schock  4  groschen  V2  d. 

V2  Deutzsch  1  schock  2  groschen. 

Ein  virtel  in  der  Metritz  20  schock  3  groschen  2  d. 

1  pfanne  in  der  Hetritz  1  schock  10  groschen  2  d. 

V2  p&nne^  35  groschen  1  d. 

Ein«  ort  17^2  groschen  V2  d. 

1/2  ort  8V2  groschen  V2  d. 

Ein  virtel  im  Guttjahr  66  schock  38  groschen. 

Eine  pfanne  5  schock  33  groschen  V2  d* 

Ein  nössel  im  Hackenbome  45  schock  47  groschen  1  d. 

1/2  pfanne  3  V2  schock  1  groschen  1 V2  heller. 

Der  zober  Deutzsch  2  schock  9  groschen  1  d. 
BLSll^         II  Der  zober  im  Guttjhar  2  schock  3  groschen  1  d.  Metritz,  Hacken- 
bom  desgleichen.    Die  vorsohle  hat  gelauffen  80  schock  12  groschen. 

*•  deoachts.       ^  1  pfiumen.      ^  Efneii. 


1480  Januar. 

Uffn  sonntagk  und  donnerstagk  nach  der  drey  konige  tage  (9.  und 
13.  Jan.)  anno  80,  do  waren  die  gewaldigen  von  der  bürg  äff  dem 
rathanse  und  mochten  da  empfangen  den  vierten  teyl  des  geschosses 
nnde  die  ausleuffte  von  den  pfannen,  das  sie  den  gefangenen  bürgern 
abgeschätzt  hatten. 

Hier  wm'den  noch  6  burger  geurleubet,  das  sie  ans  der  Stadt  sot- 
ten zihen. 

Uffn  freytagk  vor  Anthonii  (14.  Jan.)  wurden  diese  burger  uff  die 
bürg  geheischet.  Vester  Becker,  Bortius  Keyser,  Jacobe  Camelis, 
beide  kremer,  Martinus  Prentin,  Hans  Teuffell,  Valten  Ludicke,  denen 
wardt  auch  gesaget,  sie  solten  ihre  gutter  verkeuffen  unde  sich  schicken 
an  andere  ende  zu  wonen,  wo  ihnen  das  eben  were,  sondern  in  der 
Stadt  zu  Glauche  unde  uff  dem  neuen  marckte  solten  sie  nicht  wonen. 
Gott  erbarme  dich  über  die  armen,  verlassenen  l.eute:  so  sie  keinen 
menschlichen  trost  nicht  gehaben  mögen,  der  sie  zu  ehre  und  rechte 
handthaben  wolle,  so  ziemet  dir  alleine,  das  du  den  deinen  zu  hülfe 
kommen  solst,  und  solst  sie  ye  nicht  verlassen,  denn  du  bist  ye  unser 
aller  vater,  unde  ruffen  dich  alle  an,  aber  nicht  auss  eintrechtigen, 
friedtsamen  hertzen;  unde  zerstraue  die  unfriedsamen  hertzen  durch 
deiner  lieben  mutter  Marien  wille! 

Hier  zogk  hertzogk  Emsts  söhn  gen  Mentz,  als  die  leute  sagten. 
Uffn  donnerstagk  post  Purificationis  Mariae  (3.  Febr.)  anno  80  sagten 
die  leute,  das  ||  hertzogk  Albrecht  der  junge,  hertzogen  Ernst  von  BL312' 
Sachsen  söhn  und  des  bischoffs  von  Magdeburgk  bruder,  were  gezogen 
gen  Mentz  unde  solte  da  ein  thumherre  werden;  aber  etzliche  sprachen, 
er  solde  bischoff  da  werden,  unde  er  war  auch  gar  ein  junger  junge- 
lingk  etc. 

Uff  dieselbige  zeit  zöge  hertzogk  Ernst  von  Sachsen,  churfurst, 
der  hertzogks  Albrecht  vorgeschrieben  unde  auch  des  bischoffs  von 
Magdeburg  vater  was,  gen  Rome.  Der  bischoff  von  Meyssen,  der 
bischoff  von  Merseburgk,  der  von  Querfurtt,  der  von  Mansfdtt  und  an- 
dere mehr  graven  unde  herren  zogen  mit  ihme,  und  das  volck  hatte 
vaste  verwundem,  worauff  das  ginge,  und  hatten  so  mancherley  ge- 
dancken  unde  bekummemus.  Die  fursten  waren  mit  denen  von  Erffurtt 
nicht  wol  zufrieden,  und  darumb  waren  mancherley  gedancken  und 
bekummemuss  unter  dem  volcke  etc.^ 


^  A.  D.  1480  £me8tus,  dux  Saxoniae,  a^jonctis  sibi  multis  aliis  ivit  Romam; 
ubi  a  Domino  Sixto  honorifice  susceptus  fuit.  Chron.  terrae  Misnensis  (Mencko  II. 
366).  und  walfahrte  diser  Fiirst  kein  Roma,  do  yhn  patet  Sixtus  der  IV.  mit  der 
golden  rose  vorehrte,  Exe.  Sax.   ex  monacho  Pimensi   (Mencke  II.  1465).     Viel 


432  Marcos  Spittendorff. 

VerkandiguDge  des  neuen  raths  anno  80. 
Uffn  sonnabendt  vor  Invocavit  (19.  Febr.)  lasse  man  abennals  vom 
rathaase,  was  die  alten  pfenner  mit  ihrem  anhange  znm  Saltze  geant- 
wortet han,  —  man  hisse  sie  nun  die  widersetzigen  — ,  and  das  sie  dem 
bischoffe  ihre  gutter  gegeben  haben  nnd  sich  mit  ihm  vortragen  etc., 
mit  andern  mehr  werten  etc.  Ach  gott,  da  weist  alle  dingk,  wie  die 
Schrift  ande  das  lesen  nnde  der  irthnmb  zngehet;  die  das  getrieben 
unde  zu  wcge  gebracht  han,  durch  welche  weise  wissen  sie  woll,  die 
bleiben  auch  darbey;  sie  werden  vertediget  unde  gros  gefaandthabt, 
und  möchten  sie  viel  und  gros  uff  die  alden  pfenner  tichten,  schreyben 
BL312^  und  vorkundigen,  es  ||  wurde  in  alles  vergunt  Aber  wehe  den  alten 
pfennern  und  gefangenen,  die  ichts  derwarheit  sagen,  das  den  andern 
teyl  betrifft,  den  geschieht  nicht  viel  heils  darüber,  denn  niemandts 
vortediget  sie,  nun  gott  sey  gelobet  etc.! 

Hans  Hedrich  unde  Jacob  Kloss,  der  gewandtscherer,  wurden 
rathsmeister.  Eine  neue  wilkihre  wardt  auch  gemachet,  ob  die  der 
bischoff  gemachet  hatte,  weis  ich  nicht;  sondern  der  stadtschreyber 
hatte  zu  den  bürgern  gesaget,  sie  solten  auff  das  rathaus  kommen,  da 
wolte  man  ihn  eine  wilkihre  lesen,  der  sie  nicht  mehr  betten  ge- 
hört etc. 

Uffh  sonnabent  post  Invocavit  (26.  Febr.)  lies  der  neue  raäi,  Hans 
Hedrichs  unde  Jacob  Klos,  aber  die  banckglocken  uff  dem  rathause 
leiten,  uff  das  das  volck  zuhören  solte.  Sie  verkündigten  den  neuai 
rath  nach  einmahl,  als  der  alte  rath  vor  acht  tagen  gethan  hatte,  darzu 
die  meister  mit  namen.  Auch  hatten  sie  eine  neue  wilköhre  mit 
willen  meines  gnedigen  herm  gemacht,  darauff  solte  ein  itzlicher  dem 
rathe  gehorsam  sein*  bey  verliesunge  meines  herren  unde  des  raths 
hulde,  auch  solte  der  rath  gantze  macht  haben  zu  straffen  nach  laute 
der  wilköhre  unde  der  Stadt  gewonheit.  Es  wardt  wol  zuvome  ge- 
saget, mein  herre  unde  etzliche  graffen  weiten  bey  der  verkundigunge 
des  neuen  raths  sein^  aber  es  hiebe  nach,  es  war  niemandt  von  den 
gewaldigen  darbey,  durch  was  Ursache,  wissen  sie  woll.  Auch  hatte 
mein  herr  den  rath  durch  seinen  vorsiegelten  brieff  bestetiget,  gingen 

die  rede.    Deo  laus! 

Schatzgelt. 

B1.813*  II  Ufifti  montagk  post  Reminiscere  (28.  Febr.)  uff  den  nacbmittagk 
brachte  ich  Marcus  vSpittendorff  15  r.  fl.  uff  den  Gybichenstein  aber  uff 
den  5  d.  zur  schatzunge,  die  empfingk  Vincentius,  unde  so  hiebe  ich 
noch  13  r.  fl.  schuldigk  über  all ;  Ruperte  und  Benedicte,  cantzelschrey- 
ber,  unde  Veitt  Jericke  waren  in  der  cantzeleye  uff  das  mahl  etc. 

•  ,^in"  fehlt. 

ausführlicher  äussert  sich  Dörings  Fortsetzung  der  Chronik  des  Engclbusius  bei 
Mencke  LQ.  34.  Die  Reise  hängt  auch  mit  den  Bestrebungen  des  wcttinischen 
Hauses,  für  Herz.  Albrecht  das  Erzbisthum  Mainz  zu  geyrinnen,  zusammen.  Vgl* 
Gretschol,  Gesch.  dos  sächs.  Volkes  I.  »*58.S.  Flathe,  Gesch.  des  Kurst  u. 
Königr.  Sachsen  I.  405. 


1480  März.  433 

Hier  sas  man  aber  aber  der  lehntaffel,  und  die  treue  handt  wardt 
gantz  vomichtiget  etc. 

Uff  die  mittwoche  post  Reminiscere  (1.  Ifärz)  sas  der  heimliche 
rath  aber  der  lehntaffeln,  nemlich  Hans  Hedrich,  Jacob  Klos,  rathsmei- 
ster,  Heinrich  von  Ammendorff  ande  Vincentias,  die  waren  vom  6y- 
bichenstein,  der  greve  Karle  von  Einhaasen,  die  drey  bommeister,  mit 
namen  Burmeister,  der  gerber,  Borckhardt  Scholler,  der  kremer,  Hans 
Rahle,  Hans  Bantzsch,  Jorge  Seile,  Steffen  Urbach,  Peter  Meffer,  der 
aide  Nytener,  Heinrich  Rahle,  der  schultesse  Hans  Gerbich,  Ciliax  Ber- 
waldt,  die  sasscn  alle  bey  der  lehntaffeln. 

Ach  herre  gott,  solche  leate  alle  betten  die  alten  zuvor  nicht  gerne 
also  aber  den  lehntaffeln  lassen  sitzen ,  den  es  were  der  Stadt  gemeine 
bestes  nicht  gewesen.  Aber  leider  nun  hattens  dieselbigen  dahin  ge- 
bracht,  das  sie  alda  sassen  und  vergaben  der  Stadt  freyheit  jemmer- 
lich,  und  hatten  die  auch  zuvorhin  bösslich  vergeben,  als  da  vor  an 
viel  enden  geschrieben  stehet,  das  geschehen  ist.  Hier  muste  ein  itz- 
lieber  die  pfannen,  kothe  unde  andere  lehngutter,  die  zu  getreuer  handt 
stunden,  uff  sich  selbst  nemen.  Und  ich  Marcus  Spittendorff  hatte  zwo 
pÜBknnen  in  dem  Deutzschen  Borne  uff  den  Drackensteden  und  eine 
planne  in  ||  dem  Deutzschen  Borne  uff  den  Ketzendorffen,  die  muste  ich  BL313^ 
selber  uff  mich  nemen  und  gab  9  r.  fl.  zur  lehn  wäre  unde  3  mitteL 
groschen  zu  schreyben.  Und  so  gaben  dieselbigen  besitzer  die  freyheit 
der  Stadt  gantz  weck  in  dem  stucke  und  in  andern;  dieselbigen  waren 
die  obersten  in  der  Stadt,  sie  solden  vor  die  Stadt  und  das  gemeine 
beste  der  burger  rathen. 

Ich  besoi^  aber,  sie  riethen  vor  meinen  herren  von  Mag- 
deburg und  vor  sich  selbst,  also  das  sie  was  kriegen  mochten,  und 
darumb  waren  sie  auch  zu  der  gewalt  gekoren.  Deo  gratias  alle 
wege!  etc. 

Uff  den  tagk  (1.  März)  worden  der  Brosius  Behminne  die  6 
pfannen  im  Guttjar  zugeschrieben  in  meins  herren  registcr  zu  einer  kib- 
zucht,  und  nach  ihrem  tode  solte  man  die  verkeoffen  nach  dem  letzten 
willen  und  begeren  Ambrosius  Behmen  etc. 

Hier  wardt  Vester  Becker  ein  freygutt  zugesagt 

Uffo  sonntagk  (5.  März)  wardt  Vester  Becker  zugesaget  uff  dem 
Gybichensteine  durch  den  heuptman  Heinrich  von  Ammendorff  und  Vin- 
centius  in  gegenwertigkeit  des  probsts  zum  Neuenwerckc  und  Gys- 
seiers  von  Dischkaw  ^  ein  gutt  zu  Glauche  mit  einer  scheinen  zu  Sauet 
Jörgen;  sonder  ein  wonhans  solte  Vester  uff  das  gutt  bauen,  und  darza 
solte  er  allerley  dinste  meinem  hem   zu  thune  gantz  frey  sein,  auch 


^  Otto  und  Gie seier  T.Dieskaa  hatte  im  Jahre  14d5  Hemum  t.  Kotze  zu  sei- 
nen TestamentsTollstreckem  ernannt  Gieseler  t.  Dieskan  kommt  femer  als  Vor- 
stdier  des  Hosintals  S.  Cyriaci  Tor,  war  1479  nnd  1481  Scböppe  des  Thalgerichts 
mid  1483  Oberbommcister.  Um  Micha^;lls  dieseH  JaiireM  int  er  gestorben.  Von 
MülTerstedt,  Uriamden-Begesten  der  Herrn  t.  Kotze  S.  185. 

O^wiirfrhtwi.  d.  Fr.  Sü^mb.  XL  28 


434  Marcus  Spittendorfit 

der  gerichte  za  Glaacbe  oder  za  den  nachbarn  zu  geben,  frey  in  die 
8tadt  zu  fome,  auch  zu  backen,  zu  brauen,  unde  sieb  mit  ailerleye 
bantierunge  bebell'en  solde,  damitte  er  sieb  genebren  möebte,  das  solde 
er  tbun.  Daruff  nam  er  6  bufen  zu  ibme,  die  des  gottsbanses  za 
Bl.!)14*  Sanet  Jörgen  waren,  davon  ||  solte  er  des  jbars  2  scbodk  scbeffel  ge- 
treyde  geben  dem  closter  und  solte  den  acker  vorbegen;  unde  so  solde 
er  und  seine  erben  gantz  mit  dem  gutte  befreyet  sein. 

Getreue  bandt 

Uffn  montagk  nacb  Oculi  (6.  März)  sassen  die  gewaldigen  und 
die  anderen  vom  ratbe,  als  vorgeschrieben  stebet,  aber  über  den  lehn- 
taffelu,  unde  die  treue  bandt  wardt  gantz  vornichtiget  etc. 

Brosius  Bucheil. 

Uffn  dinstagk  nacb  Oculi  (7.  März)  käme  Prosius  Bucbell  aus  der 
temnitze  und  hatte  müssen  geloben,  das  er  aus  der  Stadt  ziben  solte 
unde  solte  uff  eine  meil  weges  darbey  nicht  wonen  etc. 

Wie  sieb  das  vorendert  bat  mit  Vester  Becker. 
Uffn  donnerstagk  nacb  Oculi  (9.  März)  wardt  Vester  Becker  vor 
den  rath  gebeischet  etc.  Hedrich  hatte  zu  ihme  gesaget,  er  bette  sich 
berumet,  das  ihme  vom  beuptman  zum  Gybichenstein  were  zugesaget, 
das  er  zu  Glaucbe  wonen  solte.  Nun  bette  der  rath  dem  beuptmanne 
das  vorgehalden,  so  sagte  der  beuptman,  ihme  were  noch  nichts  zu- 
gesagt. Darauff  hatte  Hedrich  zu  Vester  gesaget,  er  solte  wissen,  das 
sie  ihn  zu  Glaucbe  nicht  leyden  wolten,  auch  wolde  der  rath  so  viel 
wider  ihn  gedencken,  als  sie  immer  kunten  etc. 

Uff  denselbigen  tagk  gingk  Vester  uff  die  bürg  zum  beuptman 
Heinrich  von  Ammendorff  und  sagte  ime,  das  ime  uffn  rathause  vom 
ratbe  widerfahren  were,  als  oben  steht,  und  danckte  dem  beuptmanne 
seines  gutten  willen  und  förderunge  und  bäte  umb  einen  brieff,  der  im 
dinete,  wo  er  sich  besetzen  wurde,  das  er  dadurch  möchte  fördemusse 
krigen.  Darzu  hatte  der  beuptman  gesaget,  so  er  da  zu  Glaucbe  nicht 
B1.314^  wolde  II  oder  kunte  bleiben,  so  weide  er  ihn  von  wegen  meins  berren 
mit  Schriften  woU  versorgen  und  gnugsam  geben  etc.  Da  mercke,  wie 
ihre  dingk  stehen  zusamne. 

Her  Jobannes  von  Plawen. 

Uffn  freytagk  post  Oculi  (10.  März)  was  er  Johannes  von  Plauen, 
prediger  ordens*,  beclaget  uff  dem  Gybichenstein  vor  dem  bischoffe 
unde  seinen  gewaldigen  durch  den  rath  zu  Halle  umb  den  willen,  das 
er  einen  burger  nicht  hatte  wollen  absolviren  in  der  beichte,  aach 
darumb,  das  die  veter  zu  den  predigem  in  dieser  vergangenen  wochen 
uff  Sanct  Thomas  tage  von  Aqwin  (7.  März)  die  burger  und  bmder 
zu  gaste  gebeten  hatten  ins  closter^,  darvon  sich  der  rath  besorg^, 

*  prediger  orden« 

1  Kloster  S.  Pauli  zum  heiligen  Kreuz. 


1480  März.  485 

das  ein  nfflauft  darvon  entstehen  möchte  etc.,  mit  anderen  reden.  Ach 
lieber  gott,  wer  bedarf  sich  zu  forchten?  Anders  niemand ts,  den  die 
eines  bösen  gewissen  sindt.  Her  Plawen  hatte  sich  vorantwortet  vor 
den  gewaltigen  nnd  etzlichen  geistlichen  prelaten,  unde  der  rath  muste 
nicht  zahören  oder  bey  der  antwort  sein  und  meinte  auch  allso,  von 
der  beichte  stunde  ihme  nicht  zu  sagen,  denn  er  hette  solches  uff  ihme 
gehabt,  das  er  ihn  nicht  hette  können  absolvircn.  Mochten  die  ge- 
waldigen gefraget  haben,  ob  es  von  diesen  Sachen  were,  die  meinen  herrn 
itznndt  belangeten,  antwortte  er  Johannes  von  Plawen  %  es  stunde  ime 
nicht  zu  sagen,  er  wolde  seine  seele  umb  seinen  willen  nicht  vor- 
thammen,  mit  anderen  reden;  auch  was  er  geprediget  hette,  des^  be- 
riff  er  sich  uff  geistliche,  gelarte  veter,  die  sich  der  schrift  vorstunden; 
was  sich  nun  der  rath  lisse  beduncken,  das  er  uff  sie  geprediget 
hette,  das  wolde  er  die  geistligkeit  hören  ||  unde  auch  erkennen  lassen  B1.815 
etc.  mit  andern  reden;  unde  so  mochte  ihme  gesaget  sein  von  den  ge- 
waldigen, er  solte  sein  predigen  lassen  anstehen  etc. 

Ufln  sontagk  Letare  (12.  März)  anno  80  wardt  verkündiget  zu 
Unser  Lieben  Frauen  eine  Romfahrt.  Es  was  in  einer  Stadt,  Urach 
genant,  angehaben,  eine  schöne  kirche  zu  bauen  i ;  wer  darzu  gäbe  so 
viel,  als  er  eine  woche  uff  seine  perschon  in  seinem  hause  verzehren 
mochte  nach  bequemligkeit,  der  sulde  darauff  beichten,  und  so  solten 
ihme  alle  seine  sunde  werden  vergeben. 

Erffurdt. 

Die  von  Erffurdt  wurden  fast  nieder  geleget  von  der  fursten  von 
Sachsen  vorhencknisse  wegen,  mit  welcher  billikeit,  das  weis  gott. 
Und  die  woehe  vor  Letare  (5.-11.  Mär/)  hatten  dieMeysner  einen  burger 
gefangen  bey  Stasfortt,  der  war  von  Erffurtt,  und  hatten  ihme  genom- 
men, was  er  hatte,  und  fureten  den  gefangenen  zu  Osteraw^,  unde  er 
war  des  nachts  loss  zu  Osteraw  und  krech  einen,  der  brachte  den 
burger  zum  Gybichenstein ,  unde  er  hatte  deme  2  fl.  gelobet,  der  in 
bey  der  nacht  dort  her  brachte  etc. 

Uffn  donnerstagk  nach  Letare  (16.  März)  zogen  die  von  Halle  zu 
Kalbe,  da  was  ein  tagk,  und  waren  diese  mit  namen :  Hans  Hedrich, 
Jacob  Weissack,  Jacob'Schaffskopff,  Matz  Penne,  rathsmeister,  Bantzsch, 
Schlegell  unde  der  stadtschreyber.  Uffn  sonnabendt  (18.  März)  frue 
waren  sie  wider  kommen  etc. 

Uffn  sonntagk  Judica  (19.  März)  predigte  ein  Augustiner  bruder 
von  Sangerhausen  zu  Sanct  Gertrautten  zu  Halle  und  hatte  auch  gar 
einen  mercklichen  sermon  gethan  ||  von   dem  leydcn  Christi,  das  die  B1.315'' 
Juden  uff  die  zeit  mit  Christo  unserem  sehligmacher  angehaben  hatten; 

•  J,  V.  p.      *»  das. 


i  Graf  Eberhard  von  Wirtomberg  erweiterte  im  Jahr  1477  die  Kirche  zu 
Urach  zu  einem  Bniderhanse  filr  die  Brüder  des  gemeinsamen  Lebens,  „die  Kanpen- 
herren".    Stalin,  Wirtemb  Gesch.  HI.  739. 

2  Dorf  Ostrau  in  der  Nähe  des  Petersberges  bei  Halle. 

28* 


436  Marcos  Spittendorff. 

unde  darzn  mochte  er  auch  vaste  hart  die  meDschen  itzondt  eben  umb 
ihre  sunde  auch  gestraft  haben,  die  da  neidt  und  hatö  zu  ihren  eben- 
Christenmenschen  tragen  unde  die  mit  unrechte  verfolgen ,  wider  alle 
recht  in  gewalt  thun  an  ehre,  an  leibe  unde  an  ihrem  gutte,  unde 
mit  andern  gutten  laren,  die  dar  geschehen  waren  etc.  Desgleichen 
beschach  in  anderen  pfarren  unde  clöstem  auch  etc. 

Uff  den  montagk  nach  Judica  (20.  März)  predigte  der  prior  zu  den 
Faulem  yormittage  und  fürte  faste  die  materiae  vom  nyde,  wie  die 
Juden  Christum  geneidet  hatten,  und  wie  der  neidt  und  hass  noch 
sere  unter  den  Christenmenschen  irre  gingk  in  der  gantzen  weit,  unde 
wie  der  neydische  mensche  geschicket  were  mit  seiner  eygenschaft, 
davon  predigte  er  feste  mit  beschwerunge  der  schrifte  etc.  Aber  ufii 
dinstagk  (21.  März)  muste  er  vor  die  thumherren  und  die  ge waldigen, 
die  waren  in  der  kirche  zu  Sanct  Ulriche  gewest,  und  er  Plauen  hatten 
auch  gar  harte  wider  die  thumherren  geredt  und  was  schwerlich  vor 
die  bracht  unde  auch  gantz  ernstlich  etc. 

Uff  die  mittwoche  post  Judica  (22.  März)  predigte  ein  junger  herre 
zu  den  Faulem  und  machte  es  nicht  langk  und  klagte  das,  wie  man 
sie  in  ihren  werten  finge  unde  brechte  sie  von  stundt  vor  die  rote 
thureS  was  sie  am  nechst  vergangenen  betten  geprediget,  unde  das 
sie  die  warheit  sagten  der  Stadt  Christi,  geschehe  inen  gar  vaste  wie- 
B1.B16*  derstandt,  ||  und  ihnen  wurde  auch  verbotten  von  den  dingen,  die  in 
der  Stadt  irre  gingen,  darvon  solten  sie  nicht  predigen,  sondern  das 
evangelium  solten  sie  verkundigen  etc.  mit  anderen  reden. 

Eine  Romfahrt 

Auch  uffh  sonntagk  Judica^  (19.  März)  anno  80  wardt  aber  eine 
andere  Romfahrt  angeschlagen  zu  Unser  Lieben  Frauen  an  die 
kirche,  sie  wardt  aber  von  niemandt  verkündigt  und  wardt  auch  schire 
wider  abegenommen. 

Ufin  sonntagk  Judica,  do  die  aide  Gerdrautte  zu  meinem  hause 
gessen  hatte  unde  do  wider  zu  Sanct  Moritze  wolde  gehen,  hatte  ihr 
begegnet  Jacob  Weissack,  der  rathsmeister ,  der  die  Stadt  weck  ant- 
worte, unde  sprach  zu  ihr:  „seidt  ir  zu  Judas  hause  gewest?'  mit  an- 
deren Worten  mehr.  Die  gutte,  alte  fraue  bekümmerte  sich  der  rede 
unde  wardt  sehre  betrübet,  das  der  solche  grobe  wort  spräche,  unde 
war  doch  gelogen;  sondern  das  er  was,  das  wolte  er  so  von  sich 
schieben  uff  einen  andern,  der  des  gantz  unschuldigk  war.  Uff  den 
palmtagk  (26.  März)  sagte  mir  Gerdraute ,  das  der  obgeschribene  zu 
ir  so  hatte  gesaget.    Deo  laus! 

*  ,^ud{c«re**,  so  «acb  weiter  unten. 

^  ,3oth  ist  die  Farbe  des  Blutes  und  der  Symbole  des  Blut^erichtes  .  . ,  rothe 
Thürme  heissen  die  Gefängnisthürme,  wo  die  dem  Blutgericht  Verfallenen,  auf  das 
Blut  Angeklagten  in  Gewahrsam  gelegt  werden:  die  rothe  Thür  öffiiet  sich  und 
schliesst  sich  hinter  dem  Verbrecher**.  Zöpfl,  Alterthümer  des  deutschen  Reichs 
und  Rechts  Bd.  UL  107.  Ueber  die  rothe  Thür  auf  dem  Neumarkte  in  Magde- 
burg vgl.  Dr.  I.  153. 


1480  April.  437 

Das  schoss  verkündiget,  und  die  erbe  sind 

beschweret  worden. 

Uffh  sonnabendt  in  ostem  (8.  April)  anno  80  wardt  das  schos 
verkündiget  vom  ratbause,  als  der  ratb  mit  meinem  herren  von  Mag- 
deburg des  eins  sindt:  die  barger  haben  darmitte  nicht  mehr  zn 
thnne;  von  den  erben  soll  man  noch  eins  so  viel  zn  schösse  geben, 
als  man  vorhin  gethan  hat,  and  das  ist  ie  nicht  vors  gemein  best 
gerathen. 

II  Hier  wardt  der  fanfte  d.  aber  gefodert,  was  noch  BL816^ 

hinderstelligk  za  geben  was. 

Uffh  montagk  nach  Georgii  (24.  April)  käme  mein  herre  von 
Magdeburg  von  Kalbe  wieder  äff"  den  Gybichenstein ,  ande  von  stundt 
wurden  die  barger,  die  gefangen  waren,  uff"  die  bürg  geheischet  umb 
des  binderstelligen  geldes,  was  ein  jederman  zu  seinem  teyle  uff  den 
fünften  d.  noch  schuldigk  was.  Unde  wen  die  burger  xäf  die  bürg 
vor  die  gewaldigen  kämen  und  gelt  geben  wolten,  was  ein  jederman 
konte  geben  uff  das  mahl,  unde  auch  darnach  ein  itzlicber  schuldigk 
war,  und  sich  ein  itzlicber  uff  das  allerbeste  geschicket  hatte  zu  geben, 
das  meiste  er  kunte  oder  mochte,  so  war  ein  neuer  cantzler  uffgenom- 
men,^  der  was  ein  doctor,  und  Vincentius  war  nicht  da.  Hub  der 
canteler  an  und  sprach  in  gegenwertigkeit  Apels  von  Tettau  und 
Hans  Kotzen  zu  den  bürgern,  die  so  geheischet  waren:  „lieben  lente, 
wie  heisset  ihr?''  Ein  itelicher  sagte  seinen  namen.  Sprach  er:  „ihr 
seidt  meinem gnedigen  herren  schuldigk?'  Die  burger  antwortten,Ja!" 
Sprache  der  cantzler:  „habet  irs  alle,  was  ihr  noch  schuldigk  seidt, 
so  wil  ichs  nemen."  Darauff  antwortten  die  burger:  „herre  doctor, 
berr,  nein,  ich  habe  es  nicht  alle,  sondern  ein  teil  will^  ich  geben!'' 
Sagte  der  doctor  unde  cantzler  wieder  zu  den  bürgern:  „nein,  ich 
neme  eines  ane  das  andere  nicht,  ihr  habet  tagk  gehabt  von  micbelis 
biss  hieber,  unde  gleichwol  habt  irs  in  der  zeit  nicht  gegeben;  sondern 
mein  gnediger  herre  wil  mit  ernste  darzu  gedencken  unde  giebet  auch 
forder  niemandt  lenger  tage  zeit."  Die  burger  baten  unde  clagten 
sebre  ||  ihre  noth  und  leiden  mit  ihrem  armute;  es  half  aber  nichts  B1.317'' 
überall;  da  was  nicht  barmhertzikeit,  sondern  gib  gelt,  ein  jedermann 
thue  schaden  oder  frommen,  da  bekümmert  man  sich  nicht  umb  etc. 
Die  Tzobemtze  bezahlten  uff  den  tagk  auch  alle  abe  und  gaben  alle 
drey  17  r.  fl.  zum  fünften  d.,  sondern  8  r.  fl.,  die  wurden  ihnen  vor 
etzliche^  lehn  und  zinse  abegescblagen  etc. 

•  ,«wiU"  fehlt  in  der  Handschrift.      >>  etzUchen. 


i  Dr.  Martin  Lindener,  welcher  nach  einer  gütigen  Mittheilung  des  Herrn 
Staatsarchivars  Dr.  Geisheim  in  Magdeburg  bis  1&6  in  den  Acten  erscheint; 
nach  ihm  wird  Dr.  Job.  Auer  als  Inhaber  derselben  Würde  genannt. 


438  Marcos  Spittendorff. 

Schatzgelt  ist  hier  alle  gegeben. 

Uffn  soDnabeut  nach  Philippi  and  Jacobi  (6.  Mai)  des  mor^cens 
umb  7  käme  ich  Marcus  Spittendorff  uff  den  Gybichcnstein  und  brachte 
folgents  die  13  r.  fl.,  die  ich  von  dem  fünften  d.  noch  schuldigk  war. 
Rupert,  der  obercantzelschreyber,  enipiingk  die  von  mir  alleine,  es  was 
sonst  niemandt  bey  ihm,  er  schrebe  es  auch,  das  ichs  alle  gegeben 
hatte  und  nicht  mehr  schuldigk  war.  Hier  wurden  viel  burger,  die 
gefangen  waren,  gemanet  mit  brieffen  umb  des  fünften  d.  willen,  einer 
an  diss  ende,  der  ander  an  andere  ende,  so  dieser  brieff  vermeldet 
etc.  Uff  unseres  herren  himmelfahrt  (11.  Mai)  gingen  diese  brieffe  ans 
zum  ersten  etc. 

Ernst,  von  gottes  gnaden  administrator  der  kirchen  zu  Magdeburg, 
hertzogk  zu  Sachsen.  Baltzer  Beyer,  als  du  unser  gefangener  und  etz- 
lich  gelt  schuldigk  bist,  das  du  vorlangest  bezalet  soltest  haben  unde 
von  dir  vorhalden  ist,  begeren  wir  und  manen  dich,  das  du  uns  solch 
gelt  ane  verzihen  entrichtest,  unde  wo  das  nicht  geschiet,  dich  dan 
uffn  freytagk  nach  dem  Sonntage  Exaudi  (19.  Mai)  schirst  uff  unser 
BL317^  schlos  Kalbe  in  der  hoffstuben  unde  gefencknis  ||  haJdest  unde  daraus 
nicht  kommest,  du  seist  denn  als  ein  gefangener  gnuglich  vorwaret 
oder  thetest  das  mit  unserm  oder  aus  unserem  befehl  mit  unser  rethe 
oder  amptmans  doselbst  gutten  wissen  und  willen,  dich  hiemach  haben 
zu  richten.  Gegeben  zum  Gybichenstein  am  freytage  nach  Ascensionis 
Domini  (12.  Mai)  anno  80  etc. 

Hier  mercke,  wie  Matz  Meurer  verdetiget  wirdt  in 
seinen  vornemen  wider  die  gefangenen. 

Uffn  donnerstagk  nach  Bonifacii  (8.  Juni)  was  Jorge  Hedersleve 
und  Rettlich  mit  andern  alten  pfennern  und  auch  etzlichen  aus  der 
gemeinheit,  die  uff  die  zeit  gefangen  waren,  uff  dem  neuen  marckte 
zum  biere  in  Sixtus  Tomau^n  hause.  Da  waren  auch  andere  burger, 
die  nicht  gefangen  waren,  und  etzliche  vom  neuen  marckte  etc.  Matz 
Meurer  kam  auch  dar  und  war  nicht  sehr  nüchtern,  als  er  stets  pflegte 
zu  sein.  Er  hübe  an  und  schalt  die  obgenanten  gefangenen  als  ver- 
reter,  schelcke,  bösewichte,  mey neidige,  sie  weren  niemandts  gutt  ge- 
nungk,  und  mit  viel  manchen  bösen  und  übrigen  worten,  das  die  armen 
leute  geduldiglich  litten,  denn  sie  wüsten  woll,  Matz  Meurer  was  ver- 
tediget,  was  er  thuu  oder  sagen  thorste,  aber  sie  nicht;  darunib  be- 
sorgten sie  sich  unde  lieden  die  wort,  wiewol  es  die  anderen  beisitzen- 
den sehre  verdross  von  der  armen  gefangenen  wegen. 

Heintze,  der  landtknecht  vom  Gybichenstein,  käme  auch  dar  und 
horte  die  rede,  er  strafte  Matz  Meurer  mit  Worten.  Er  liss  aber  seiner 
unthat  nicht,  so  legten  sich  die  über  Mattheus  Meurer  und  raufften  ihn 
gar  wol.  Hentze  fragte  Meurer,  ob  er  der  rede  auch  wolte  bekant 
Bl.  318*  sein.  Meurer  sprach  ja!  Do  stunden  die  gefangenen  uff  |  und  riffen 
die  anderen  an  und  baten,  das  sie  in  solcher  rede  bekentlich  wolden 
sein.    Die  sageten  ja.     Do  nam  Heintze  Mattheus  Meurer  und  fturt^ 


1480  Juni- JuU.  439 

ihn  nff  den  Gybichenstein  und  berichtete  da  meinen  herren  oder  seine 
gewaldigen,  wie  die  dingk  weren  zugegangen;  Mattheas Mearer  bekant 
auch.  Von  stundt  erfuhrs  der  rath,  nnde  schickten  balde  Schlegeln 
and  andere  mit  ihm  nff  die  bürg  und  machten  so  viel,  das  sie^  Mattbes 
Menrer  4  wochen  borgeten ;  daraus  ist  aber  wol  zu  mercken ,  wie  die 
dingk  mögen  zugehen.  Lieber  gott,  du  sihest  unde  hörest,  da  weist 
und  erkennest  alle  dingk,  darumb  sindt  dir  diese  wunderlichen  dingk 
unde  vememen  auch  nicht  verborgen,  wie  sie  zugehen. 

Dionisius  Bote  zöge  weck  gen  Gutterbock. 

Uffn  sonnabendt  nach  Viti  (17.  Juni)  anno  80  zogk  Dionisius 
Bote  mit  weib  und  kindem  gen  Gutterbock  K  Anno  80  kurtz  vor  sanct 
Johannis  tage  waren  etzliche  von  den  gefangenen  bürgern,  die  da 
weck  selten  aus  der  Stadt,  uffs  rathaus  vor  den  rath  gegangen  und 
hatten  gebeten:  „ersamen,  lieben  herren,  so  wir  denn  nach  laute  des 
recess  unsere  gutter  verkeuffen  sollen  unde  aus  der  Stadt  zihen,  so  ver- 
nemen  wir  niemandes,  der  sie  uns  abekenffen  wil,  das  uns  auch  trege- 
lich  were,  hierumb  bitten  wir  euch,  ihr  wollet  uns  fbrder  frist  geben, 
nff  das  wir  das  unsere  verkeuffen  mögen,  so  wollen  wir  gerne  und  frO- 
lich  hinweck  zihen^'  etc. 

Der  rath  hatte  gesprochen  unde  eine  antwort  gegeben,  sie  wolden 
es  an  meinen  herm  von  Magdeburg  ||  bringen,  und  darnach  wolden  sie  B1.318^ 
ihn  eine  antwort  sagen,  und  so  mochten  sie  Schlegell  gen  Kalbe 
schicken.  Auch  waren  etzliche  gewaltigen  uffh  donnerstagk  Petri  et 
Pauli  (29.  Juni)  uff  dem  Gybichenstein,  und  so  zogen  Hedrich, 
Weissack,  Schaffskopff  unde  andere  von  ihnen  uff  die  bürg  und  holten 
rath  etc. 

Uffn  sonnäbent  nach  Petri  und  Pauli,  unde  was  vigilia  Visitationis 
Mariae  (1  Juli),  besandte  der  rath  diese  burger  wieder,  einen  itzlichen 
bey  einer  marck,  und  sagten  ihnen^  das  sie  zwischen  michelis  bleiben 
möchten  in  gast  weise,  sondern  keinen  handel  solten  sie  nicht  treyben. 
Wüsten  sie  aber,  wenn  sie  weck  zihen  weiten,  so  wolde  der  rath  inen 
die  pfeiffer  leyhen,  das  sie  vor  ihnen  pfiffen,  uff  das  sie  mit  freuden 
weck  zogen;  auch  soldcn  sie  ihre  seydenkreme  znschliessen  unde  nicht 
mehr  feyle  haben;  und  das  beschach  also.  Andreas  Schlanlach  und 
Jacob  Camelis  musten  uffn  montag  (3.  Juli)  ihre  kreme  lassen  zustehen. 
Vester  Becker,  der  hatte  vaste  hellisch  hier  in  seinem  keller  liegen, 
so  er  ein  brauer  was,  der  muste  sein  hier  im  hause  nicht  ausschencken, 
sondern  gantz  bei  vassen  mochte  ers  verkeuffen.  Steffen  Voigt  hatte 
maltz  unde  hoppen  unde  gedachte  noch  eimnahl  zu  brauen;  der 
rath  wolte  es  ihme  nicht  zugeben.  Allso  mochten  dieselbigen  armen 
geiaugenen  leute  uffn  dinstagk  (4.  Juli)  gen  Kalbe  zu  meinem  her- 

<^  ,^ie"  fehlt. 


1  Die  Stadt  Jüterbock. 


440  Marcus  ^ttendorff. 

ren  von  Magdeburg  zihen,  was  sie  dar  erlangen,  wird  ein  jederman 
wol  sehen. 

Aeh,  lieber  gott,  wie  wol  weista  alle  dingk!  Sol  ich  gott  lieben 
über  alle  dingk  und  meinen  ebenchristen  als  mich  selber,  ist  das  dein 
gebott,  wie  gar  nbel  wirdt  das  itznndt  gehalten !  Auch  lernet  das  eyan. 
gelinm,  das  Christus  selber  geprediget  und  geleret  hat,  was  ich  wil, 
B1.319*  das  mir  mein  ||  ebener  christenmensche  thnn  soll  oder  mich  verlasse) 
dessgleichen  soll  ich  ihme  wiederumb  thun.  Lieber  gott,  die  dinge 
sihestu  itzund  alle,  wie  sie  geschehen!    Erbarme  dich  unser  etc.^ 


1478. 

Ehmwyrdigster  in  gott,  durchleuchtigster,  hochgebomer  iurste,  gne- 
diger,  lieber  herre!  Es  ist  beschehen  uffn  dinstagk  Fantaleonis  (28.  Juli 
1478),  das  der  rath  zu  Halle  alle  burger  aus  den  Innungen,  gemeinheit 
unde  auch  die^  pfenner  alle  uff  das  rathaus  haben  lassen  heischen. 
Da  hat  der  rath  den  bürgern  die  stucke  und  gebrechen  lassen  leseo, 
die  in  von  eueren  fürstlichen  gnaden  geantwortet  sindt  unde  die  Stadt 
belanget  haben.  Indes  kommet  ein  burger,  mit  namen  Simon  Lesch- 
kaw  genant;  und  saget  dem  rathe,  Schlegell  sey  vom  thorme  gelanffen. 
Gnediger  herre,  die  burger  unde  das  volck  horten  unde  vemamens 
unde  wurden  unwilligk  uff  Schlegell  unde  baten  den  rath,  das  sie  die 
tbore  wolden  zuschlissen  lassen.  Der  rath  ist  schwer  darzu  gewest, 
doch  es  geschach.  Die  burger  sagten  auch,  es  weren  etzliche  des 
morgens  bey  Schlegell  uff  dem  thorme  gewest  unde  betten  ihn  vieleichte 
heissen  weck  gehen.  Unde  so  wardt  ein  gemurmele  unter  den  burgern 
uff  Jacob  Eloss  und  Martinen,  die  solden  bey  Schlegelle  uff  dem  tonne 
gewest  sein,  unde  so  wolden  die  burger,  man  solte  das  rathaus  auch 
zuschlissen,  uff  das  die  burger  bey  einander  bleiben  selten,  unde  nie- 
mandts  weck  ginge,  unde  die  gebrechen  wurden  vorbass  gelesen.  Die 
gemeinheit  koren  unter  ihnen  aus  einer  itzlichen  pfarre  vier  manne, 
Bl.  319^  und  darzu  koren  die  pfenner  ||  auch  vier  manne  unter  ihnen,  die  hilteu 
ihre  gespreche  zusammen  unde  wurden  zusammen  wieder  ein  biss  uff 
die  Innungen,  also  das  ein  itzlicher  mit  dem  andern  ungefehrlich  reden, 
stehen  oder  gehen  mochte,  das  man  vor  der  zeit  kunlich  nicht  thnn 

•  der. 


^  Hier  schüessen  die  annalistischen  Aufzeichnungen  des  Verfassers.  In  dem 
Folgenden  liegen  uns  anscheinend  Zusätze  vor,  in  denen  einzelne  Ereignisse  des 
Jahres  1478,  vor  allen  die  Begebenheiten ,  welche  zur  Einnahme  der  Stadt  führten, 
eingehender  geschildert  werden.  Dies  geschieht  zunächst  in  einer  Rede,  welche  offen- 
bar Spittendorff  selbst  an  den  Administrator,  wenn  auch  nicht  in  dieser  Form,  ge- 
halten hat.  Wir  halten  sie  für  eine  üeberarbeitimg  der  Verantwortung,  weldie 
Spittendorfif  wahrscheinlich  im  Namen  der  Pfänner  auf  dem  Tage  zu  Salze  unter- 
nahm. Dieselbe  scheint  indessen  unvollständig  mitgetheilt  zu  sein  (BL  319* — S.'iS*'). 
Daran  schliessen  sich  noch  andere  Nachrichten  über  diese  Verhandlungen  von  Salze 
und  über  die  zu  Kalbe,  welche  gleichfalls  den  Eindruck  machen,  als  ob  sie  nur  stück- 
weise erhalten  wären.  Vgl.  oben  S.  399. 


1478  Jiüi.  441 

möchte;  sondern  wo  zuvor  ein  gemeiner  oder  ein  innigsman  bey  einem 
pfenner  standt  oder  bey  im  in  seinem  hanse  war  unde  mit  ihme  redte, 
der  wardt  gar  balde  vorbraeht,  also  das  man  deme  nngnnstigk  wardt. 
Aach  wolte  die  gemeinheit  den  pfennem  helfen  nnde  rathen  za  allen 
biUichen  nnde  gleichen  dingen. 

Nun  sindt  dieselbigen  von  der  gemeinheit  unde  pfennem  zu  den 
innangen  gegangen  unde  haben  sie  berichtet,  wes  sie  eins  weren.  Dar- 
anff  haben  die  innungen  gesprochen  und  sindt  mit  der  gemeinheit  und 
deu  pfennem  auch  eins  worden,  und  so  haben  die  Innungen  etzliche 
von  in  mit  diesen  geschicket  und  ihre  gespreche  an  den  rath  lassen 
tragen  y  wes  sie  alle  einigk  worden  sindt.  Und  darauff  bat  der  rath 
auch  gesprochen  und  sindt  des  mit  ihnen  allen  auch  eins  wurden. 

Der  rath  sagete  den  bui^em  auch  allen  zu,  wen  sie  vorbas  mehr 
umb  das  schoss  oder  umb  andere  stucke,  die  die  Stadt  belangeten, 
sprechen  solden,  als  denne  selten  sie  alle  zusammen  uffs  rathaus  kommen 
und  da  eintrechtigk  sprechen  und  dem  rathe  so  eine  einmutige  ant- 
wort  wieder  geben,  uff  das  niemandt  sagen  dörfte,  die  gespreche  wur- 
den so  nicht  an  den  rath  gebracht,  als  die  burger  das  befohlen  betten. 
Unde  80  Hessen  die  bnrger  gemeiniglich  an  den  rath  tragen  und  auch 
bitten y  das  sie  Jacob  ^oss  und  Martinen  ||  setzen  wolden  lassen,  da  Bl.820* 
ist  der  rath  schwer  zu  gewest  und  hat  zu  den  bürgern  gesaget,  das 
sie  dem  rathe  des  macht  geben  weiten,  das  sie  Kloss  in  sein  haus 
oder  uff  den  therm  weysen  möchten;  des  sindt  die  burger  nicht  ge- 
neiget gewesen  und  haben  den  rath  gebeten  durch  Marcus  Spittendorffe, 
das  sie  Kloss  setzen  wolden  lassen.  Do  hat  der  rathsmeister  Dionisius 
Bote  gesaget:  „lieben  freunde,  soll  der  rath  den  ie  somachtloss  sein?'' 
Darauff  hat  Marcus  Spittendorff  gesaget  von  der  burger  wegen :  „lieber 
rathsmeister,  sollen  die  burger ^  alle  so  viel  macht  nicht  haben? 
Lassen  wir  uns  doch  beduncken,  wenn  die  burger  hier  alle  bey  ein- 
ander sindt,  sie  selten  wol  so  viel,  als  der  rath  sein  oder  mehr.''  Und 
so  ward  Jacob  Klos  gesatzt  und  Martine.  Die  burger  wurden  auch 
ein  nnde  haben  under  ihnen  allen  etzliche  noch  gekoren  dem  rathe 
zu  hülfe  und  den  andern,  die  vormals  bereite  waren,  und  das  ist  des 
ratbs  Wille  mit  gewest.  Auch  wurden  dieselbigen  gebeten  von  der 
burger  gemeine,  was  sich  in  diesen  Sachen  furder  begeben  wurde,  das 
der  rath  ihn  allen  das  auch  offenbaren  wolte,  uff  das  sie  auch  ein 
wissen  davon  haben  möchten.  Und  darauff  Hessen  die  burger  den 
rath  bitten,  nach  deme  so  sie  alle  bey  einander  weren,  so  wüsten  sie 
nicht  anders,  die  wilköhre  wer  inen  allen  offen,  nach  deme  so  das  von 
alders  ye  gewönlich  gewest  were,  das  ein  jeder  ohne  gefahr  reden 
möchte,  wen  sie  bey  einander  weren  uff  dem  ratbause  oder  zu  ihres 
meisters  hause.  Nun  weren  etzliche,  die  sprechen,  man  bette  etzliche 
angezeichnet  || ,  was  die  geredet  betten,  die  wurden  ihren  lohn  finden;  q]  320^ 
und  uff  solches  wardt  der  rath  gar  guttUch  gebeten,  was  die  burger 
geredet  betten  oder  da  geschehen  were,  das  der  rath  auch  niemandes 

*  „aoUen  die  bargor*'  doppelt. 


442  Marcus  Spittendorff. 

itznndt  oder  hernachmals  darnmb  gefebren  wolte.  Daranff  Hesse  der 
rath  den  bürgern  wieder  sagen  durch  den  rathsmeisterDionisins  Butten: 
y,iieben  freunde,  die  wilköhre  ist  euch  allen  offen,  seidt  zufrieden;  der 
ersame  rath  saget  euch  allen  Unwillen  gantz  und  gar  abe,  es  soll  auch 
niemandt  keine  gefahr  noch  schaden  tragen/'  Das  haben  die  burger 
dem  rathe  gedancket  und  sindt  vom  rathause  gegangen. 

Die  Sache,  worunib  die  burger  unwilligk  waren  uff  Pantaleonis 
(28.  Juli),  das  Schlegell  vom  thorme  gelauffen  wäre,  ist,  das  die  burger 
schult  zu  Schlegell  hatten.  Er  machte  viel  imisse  unter  den  bürgern, 
und  das  wardt  ime  faste  zu  gutte  gehalten  mehr  denn  andern.  Darinne 
hatten  die  burger  faste  verdriss:  zum  ersten,  das  er  den  friede  uff 
dem  rathause  gebrochen  hatte,  das  er  Hans  Schützen  schlüge  und  ver- 
wundete, der  dann  ein  burger  und  frommer  geselle  ist.  Das  ander, 
do  Hans  Hedrichs  und  Karle  von  Einhausen  rathsmeister  waren  nechst 
vor  diesem  rathe,  ^  do  waren  die  burger  von  Innungen  und  gemeinheit 
uff  das  rathaus  geheischt,  und  die  pfenner  waren  nicht  darbey,  daselbst 
der  Stadt  geschefle  von  ihnen  gehandelt  wardt.  Do  hatte  Schlegel  und 
Martine  faste,  als  sich  die  burger  Hessen  beduncken,  zwytracht  und 
imisse  gemacht,  derhalben  wardt  das  gemeine  volck  unwilligk  uff  die 
obgenanten.    Unde  Hans  Laub,  der  ra^meister  ans  Sanct  Gerdrauten 

Bl.  321  *  II  pfarre,  wardt  zornigk  uff  Schlegell  geworden  und  gesaget ,  er  vmste 
nicht,  wie  er  das  verstehen  solte,  oder  wofür  das  man  sie  bilde,  er 
hoffte  nicht,  das  er  so  were,  als  etzlicher,  der  sein  eigen  blut  gebönet 
und  geschendet  bette,  das  sie  mit  einander  nicht  sprechen  solden  etc. 
Schlegell  hat  das  uff  die  zeit  vor  dem  volcke  nicht  verantwortet, 
als  das  geruchte  offenbar  uff  ihn  gesaget  war,  do  wolden  in  die 
burger  uff  die  zeit  nicht  bey  ihnen  in  ihrem  gespreche  han,  und  muste 
von  in  gehen.  Das  wardt  gesagt  in  der  gantzen  Stadt,  das  ein  solches 
uff  dem  ratbause  geschehen  was  mit  Schlegelle.  Do  wardt  das  volck 
nach  solcher  erfahrunge  furder  uff  Schlegeln  unwilligk  und  misseglöbich 
uff  seine  beysteher;  Schlegell  wardt  auch  durch  geheisse  des  volcks 
doselbst  vor  dem  ersamen  rathe  beschuldiget,  wie  denn  die  schult  inne 
helt.  Do  man  nun  den  neuen  rath  bestetigen  solde,  do  hatte  der  raths- 
meister Hans  Hedrichs  und  Karle  von  Einhausen  den  alten  meister 
Jacob  Klos  in  Sanct  Ulrichs  pfarre,  das  er  nicht  Schlegell  zu  einem 
meister  köre,  denn  sie  besorgeten  sich  vor  zwytracht  Aber  Klos 
karte  sich  nicht  darane,  unde  koren  ihn  gleich wol  zu  einem  meister. 
Do  Schlegell  seinen  eidt  dem  rathe  gleich  den  anderen  meistern  thun 
solte,  da  wolte  der  rath  den  eydt  von  Schlegelle  nicht  uffnemen,  son- 
dern Klos  und  andere  mehr  wurden  vor  Schlegell  gutt,  er  solde  sich 
halden  recht  als  ein  uffgericbter,  frommer  man.  In  kurtz  darnach 
ward  ein  geruchte  von  Schlegelle,  wie  das  er  sein  ehelich  leben  solde 
gebrochen  haben  mit  einer  dimen,    die  war  ihme  in  ihren  jungen 

Bl  321^  II  jharen  befohlen  von  ihren  freunden,  das  er  ihr  verweser  und  ir  vor- 

l  Im  Jahr  1477, 


1478  JuU.  448 

maDde  sein  solte.  Die  dirne  wardt  yergeben  einem  barger  in  der  stadt 
nnde  hatten  Wirtschaft;  kurtzlich  wardt  der  man  geware,  das  seine 
hansfran,  die  er  knrtz  genommen  hatte,  schwangers  leibes  war;  das 
gerichte  ward  offenbar  in  der  Stadt  uff  Schlegel.  Der  geistliche  richter 
als  der  official  erführe  die  Sachen  von  der  frauen  nnde  auch  von  ihrem 
ehelichen  manne,  den  sie  genommen  hatte,  wie  die  dingk  geschehen 
weren.  Schlegell  erfahre,  das  die  fraue  und  ihr  mann*  ein  solches 
dem  officiale  geoffenbaret  hatte,  unde  so  liesse  er  den  man  und  fraue 
vor  den  rath  heischen.  Besorgten  sie  sich,  er  möchte  die  beyde  setzen 
lassen,  unde  sie  gingen  aus  der  Stadt  gen  Tachcritz,  da  hatte  die  dirne 
eine  freundin.  Schlegell  bäte  den  rath  umb  globe  unde  umb  diener, 
er  wolde  zu  der  frauen  und  ihrem  manne  reyten;  der  rath  erleubete 
ime,  des  raths  diener  mit  zu  nehmen,  und  nicht  darumbe  das  er  der 
frauen  und  ihrem  manne  einlebe  gewalt  oder  unrecht  solde  thun,  son- 
dern das  er  dem  rathe  keinen  schaden  oder  nachrede  machte.  Do 
Schlegell  mit  des  raths  dienern  zu  Tacheritz  sindt  kommen,  ist  die 
fraue  mit  ihrem  ehelichen  manne  doselbest  uff  ein  haus  gewichen,  da- 
von sie  ihn  vieleichte  ohne  schaden  nicht  betten  bringen  können. 
Schlegell  schickte  die  diener  zu  dem  manne  uff  das  haus  und  liesse  in 
sichern  leibes  und  guttes,  das  er  zu  ime  kommen  solte,  er  wolte  mit 
ihme  reden.  Uff  solche  sicherunge,  die  ihme  des  raths  von  Halle  diener 
von  Schlegels  wegen  zusagten,  gingk  der  man  von  ||  dem  hause,  und  B1.322' 
so  er  in  den  hoff  kompt,  helt  Schlegell  vor  dem  hoffe.  Do  fragte  der 
man  Schlegell  seihest,  ob  es  glaube  sein  solte,  Schlegell  sprach:  ja, 
es  sol  glaube  sein"!  Uff  diese  wort  legte  der  man  seine  were  von  sich 
und  gehet  zu  ihme,  so  schlecht  Schlegell  den  armen  man  mit  einem 
hammer  in  den  köpf  durch  einen  filtzhut,  das  ihme  das  blutt  über  die 
backen  flos,  unde  fiele  zu  der  erden.  Schlegell  griffe  und  fing  den 
armen  man  darzn;  die  diener  wurden  zornig  uff  Schlegell,  das  er  ihnen 
allen  so  mittefuhr  und  nicht  hilte ,  was  er  ihnen  zugesaget  hatte.  Do 
die  burger  in  der  Stadt  ein  solches  erfuhren,  wurden  sie  unwilligk  uff 
Schlegell,  der  durch  billigkeit  die  burger  vertedigen  solte  und  schlugk 
sie  seihest  in  einer  Sicherheit  darnider.  Schlegell  mochte  mercken,  das 
er  nicht  alzu  gros  lob  erjaget  bette,  und  gedachte  sich  do  mit  etzlichen 
andern  bürgern  zu  bedecken,  unde  so  verclagte  Schlegell  Tile  König- 
stall, Hansen  Nortthausen  und  Matthias  Aman  vor  dem  rathe  und  sagte, 
das  die  drey  burger  die  dirne  darzu  bilden  und  betten  ir  gelt  gelobet 
zu  geben,  das  sie  uff  ihn  bekennen  solde,  das  er  sie  beschlaffen 
bette.  Der  rath  meinte,  so  die  burger  nicht  gegenwertigk  weren, 
kanten  sie  darauff  nicht  antworten.  Schlegell  liesse  die  obgenan- 
ten  drey  burger  vor  den  rath  heischen,  sie  gingen  uffs  rathaus  unde 
wolten  hören,  was  Schlegell  vor  eine  sache  zu  ihnen  bette;  aber 
do  Schlegell  vemame,  das  die  burger  dar  waren  und  wolden  sich 
verantworten,  do  liesse  er  sie  vor  dem  thore  stehen  und  sol  die 
aneh  noch  beschuldigen.  Daraus  ist  zu  mercken,  wie  Schlegell  mit 
den  leuten  umbgeht. 

»  üae  manne. 


444  Marcus  Spittendorff. 

Bl.322^  iJSolchs  käme  vor  den  rath;  der  man  nnde  seine  eheliche  frane 
worden  von  dem  rathe  geheischet  unde  auch  gesichert,  vor  sie  nfEs 
rathaus  zu  kommen.  Die  frane  und  auch  ihr  man  klagten  ande 
sageten,  wie  alle  dingk  geschehen  waren;  des  raths  diener  waren 
gegenwertigk  nnd  bekanten,  das  sie  in  gesichert  hetten.  Schlegell 
wolde  faste '^  leucknen,  und  was  mchtigk  im  dorffe  zu  Tacheritz  vor^ 
den  leuten,  das  es  so  geschehen  was.  Dis  brachte  dem  rathe  nnde 
der  Stadt  gemeine  ein  böse  gemchte,  das  die  rathsherren  den  bnrgem 
so  mittefhhren,  nnd  verdrösse  das  volck  gar  sehre  von  Schlegelle,  nnd 
so  hilt  man  ilune  gleich wol  zn  gutte,  nnde  wardt  vom  rathe  nff  den 
therm  geweyset.  Do  machte  Jacob  Silos  nnde  Martine  nnd  andere 
des  gehens  so  viel  nff  dem  therm,  das  die  lente  verdriss  darinne  hatten. 
Do  lissen  die  bnrger  von  der  gemeinheit  nnde  Innungen  nff  eine  zeit 
dem  rathe  sagen,  man  solte  Schlegell  bass  verwaren;  man  hilt  ihme 
das  zu  gutte,  biss  das  er  hinweck  lieffe.  Do  wardt  das  volck  zomigk 
uff  Klosse  und  Martinen,  das  sie  viel  zwytracht  unter  dem  volcke  durch 
Schlegelin  gemacht  hatten  und  noch  nicht  abelissen ,  Kloss  auch  vor 
ihn  gelobet  hette,  das  er  sich  solte  recht  halten.  Darumb  wardt  Klos 
nnde  Martine  gesatzt. 

Ufin  dinstagk  Sanct  Dominions  abendt  (4.  Aug.)  wurden  etzliche 
geheischet  nff  das  rathaus,  nemlich  Hans  Hedrich,  J.  S.  und  andere 
mehr. 

Do  hat  der  rath  angehaben  und  berichtet:  „lieben  freunde,  der 
BI.323^  ersame  rath  hat  diese  zwytracht  faste  in  tieffe  betrachtunge  ||  unde  zn 
hertzen  genommen  unde  lassen  sich  auch  beduncken,  dass  dem  rathe 
unde  der  Stadt  nicht  viel  nutz  oder  frommen  daraus  komme,  unde  so 
ist  das  gemeine  gebett,  das  wir  teglich  thun  dem  allmechtigen  gotte, 
wenigk  bekant  noch  angeneme,  ihr  höret  auch  in  allen  kirchen  sehre 
predigen,  das  es  wider  gott  ist.  Nun  hat  der  rath  im  allerbesten 
vorgenommen  unde  sindt  des  auch  so  ein,  uff  das  die  bürgere  in  der 
Stadt  zu  friede  unde  eintracht  kommen  mögen,  unde  so  besorgen  wir 
uns  doch,  das  wir  uns  underlangk  nicht  vortragen  können.  So  wolden 
wir  die  beide  doctores  darzu  bitten  und  den  ersameu  rath  von  Magde- 
burg und  Halberstadt,  die  wolden  wir  auch  beschicken  und  sie  bitten) 
das  sie  mitteler  zwischen  uns  allen  sein  wollen,  uff  das  sie  mit  der 
hülfe  gottes  allen  Unwillen  zwischen  uns  allen  gmndtlich  beylegen 
mögen,  uff  das  es  uff  ewigkeit  nicht  mehr  noth  haben  dörfte". 

Gnediger  herre ,  uff  solch  anbrengen  des  erbaren  raths  haben  die 
ein  gespreche  gebeten  unde  dem  rathe  wider  zu  antworte  gegeben: 
„ersamen,  lieben  herren,  wir  haben  gesprochen  uff  euer  berichtunge, 
die  ihr  uns  gethan  habet,  und  sindt  der  vorgäbe  mit  euch  wol  ein, 
sondern  ir  müsset  das  auch  an  die  burger  brengen'^  etc. 

Uff  die  mittwoche  Sanct  Dominicus  tagk  (5.  Aug.)  sindt  die  bnr- 
ger alle  uffs  rathaus  geheischet  nach  den  zusagen,  die  ihnen  allen  off 
Pantaleonis  (28.  Juli)  uff  dem  rathause  beschachen  vom  rathe.    6ne- 

•  va;ite  fa«te.      **  von. 


1478  August.  445 

diger  herre,  so  die  burger  nun  gemeiniglich  gegenwertigk  gewest  sindt, 
haben  sie  wol  zwo  stunden  oder  lenger  gebeten,  ehe  sie  der  rath 
II  berichtet  hat.  Do  haben  die  burger  zum  rathe  geschicket  undegutt-  BL323^ 
liehen  gebeten,  ob  sie  den  bürgern  wes  berichten  wolten,  sie  weren 
faste  bey  einander.  Eurtzlich  darnach  ist  der  rath  uffgestanden  unde 
ist  herabe  in  den  hoff  gegangen  vor  alle  burger,  und  so  hat  der  raths- 
meister  Dionisius  Bote  von  befehlunge  des  raths,  die  alle  neben  ihme 
gestanden  haben,  angehoben  zu  reden:  „ersamen,  lieben  herren  und 
freunde,  diss  ist  das  gewerb,  darumb  ihr  alle  uffs  rathaus  geheischet 
seidt:  euch  ist  allen  wissentlich,  das  fast  eine  lange  zeit  vordriss  und 
grosser  Unwille  zwischen  uns  allen  in  der  Stadt  gewest  ist  Nun  hat 
der  ersame  rath  faste  zu  hertzen  und  in  tieffe  betrachtunge  genommen, 
unde  sind  doch  nun  durch  gnade  und  eingebnnge  des  heyligen  geistes 
gentzlich  eins  worden,  das  wir  die  doctores  hier  bey  uns  behalten 
wollen;  darzu  wil  der  ersame  rath  schicken  an  die  ersamen,  den  rath 
von  Magdeburg  und  auch  an  den  rath  zu  Halberstadt,  und  die  lassen 
bitten,  das  sie  uns  allen  so  guttwillig  sein  wollen  und  sich  der  ge- 
brechen zwischen  uns  allen  unterzihen,  die  zu  entscheiden,  und  so 
mitteler  darin  sein,  uff  das  ein  grundtlicher  friede  unter  uns  allen 
durch  sie  gemacht  und  vorgenommen  werde,  uff  das  es  ewiglich  so 
müsse  gehalden  werden'^ 

Gnediger  herre,  die  burger  gemeiniglich  sindt  des  sehre  erfreuet 
gewesen  unde  haben  auch  von  stunden  geruffen:  „ja,  jal''  Unde  so 
haben  die  burger  uff  des  raths  vorgäbe  ein  gespreche  gehalten  unde 
gebetten,  das  sie  den  ersamen  rath  von  Braunschwygk  auch  darzu 
bitten  solten  lassen,  wiewol  ob  das  ||  etwas  förder  were,  das  sich  der  B1.324* 
rath  doch  gleichwoU  solcher  zerunge  unde  muhe  nicht  Hessen  ver- 
driessen.  Sie  baten  den  rath  auchvorbass,  das  sie  perschönlich  herren 
des  raths  unde  andere  zu  den  ehrlichen  stedten  Magdeburg,  Braun- 
schweik  und  von  stund  t  ane  verzogk  schicken  weiden,  darauff  der  rath 
den  bürgern  zur  antwort  gegeben  hat,  es  solle  ohne  verzugk  so  g^e- 
schehen.  Furder  haben  die  burger  den  rath  gebeten,  so  ihnen  uff 
Pantaleonis  (28.  Juli)  allen  vom  rathe  zugesaget  were,  ...  .^  die  die 
Stadt  belangeten,  sprechen  solden,  so  were  ihrer  aller  bitte,  das  der 
rath  inen  das  noch  so  vergunnen  und  zuhalten  weiden.  Der  rath  hat 
den  bürgern  wieder  gesaget:  „lieben  freunde,  ir  dorfet  darumb  nicht 
bitten,  alles  das  euch  zugesaget  ist,  das  wil  euch  der  ersame  rath 
gerne  halden,  uff  das  wir  allesampt  dester  bass  zu  friede  unde  eintracht 
kommen  möchten". 

Gnediger  herre,  es  ist  vorbass  geschehen,  das  der  rath  mit  wissen, 
willen  unde  volwort  der  burger  gemeine,  die  uff  dem  rathause  gewest 
sindt,  sich  vertragen  haben,  das  der  bommeister  Elans  Walttheun,  Peter 
von  Michell,  meister  Busse  Blume  und  die  anderen  alle,  die  sich  auss- 
wendigk  der  Stadt  hilten,  von  stundt  wider  in  die  Stadt  kommen 
mochten  zu  den  ihren,    und  sie  solten  alle  sicher  sein  leybes  unde 

*  hier  lit  etwM  augefUlea. 


446  Marens  Spittendorff. 

gnttes,  nnde  das  Bolde  eiD  itzlicher  den  seinen  so  schreiben  oder  ent- 
bietten.  Do  baten  die  burger  gemeiniglich,  das  die  drey  bommeister 
auch  des  ihren  möchten  warten,  also  das  sie  auch  gehen  nnde  stehen 
möchten,  wo  sie  zn  schicken  betten.  Darauff  hat  der  rath  auch  ge- 
BL324^  sprochen  unde  gesaget  ja,  sie  sindt  ||  des  gantz  wo!  zufrieden,  das  sie 
gehen  und  warten  ein  itzlicher  des  seinen.  Darauff  haben  die  burger 
gesaget:  „herr  rathsmeister,  ihr  mussets  ihnen  durch  die  knechte  lassen 
sagen !^'  Darauff  hat  der  rath  lassen  antworten:  „lieben  herren,  das  ist 
nicht  noth ,  ein  itzlicher  sage  es  den  seinen ,  das  sie  gehen  mögen, 
sein  wirs  doch  alle  so  ein;  sonder  hat  der  rath  jemandts  zn  beschul- 
digen, den  sollen  sie  zu  wilköhre  unde  zu  rechte  kommen  lassen'^ 
Damitte  hat  der  rath  den  bürgern  allen  Unwillen  gentzlich  abegesaget, 
wie  sich  der  biss  uff  die  zeit  begeben  habe.  So  haben  die  bnrger  alle 
Jacob  Kloss  und  Martinen  ihrer  gefencknusse  auch  frey  gelassen. 
Darauff  ist  abermals  vom  rathe  ein  gebott  gethan  bey  drey  marcken, 
das  einer  dem  anderen  der  dinge  keines  uffrucken  solle  etc. 

Uffn  donnerstagk  nach*  Sanct  Dominions  tage  (6.  Aug.)  sindt  ge. 
fertiget  vom  rathe  Ludicke  Ffanschmiedt,  der  Schmiedemeister  ^  der  in 
dem  heimlichen  rathe  ist  nnd  der  meister  wort  hilte,  darzu  der  bom- 
meister Hans  Seher  an  den  ersamen  rath  zu  Magdebnrgk.  Darzn  bat 
der  rath  den  ersamen,  dem  rathe  von  Brannschweigk  und  Halberstadt, 
auch  mit  geschrieben  etc. 

Uff  die  mittwoche  nach  Crucis  (16.  Sept.)  uff  den  abendt  kamen 
die  von  Magdeburg  gen  Halle  nach  begerunge  des  raths  von 
Halle,  und  uff  den  donnerstagk  käme  der  burgermeister  von  Halber- 
stadt etc. 

üffn  donnerstagk  nach  Crucis  (17.  Sept.)  umb  12  waren  die  burgcr 
zusamne,  ein  itzlicher  zu  seines  meisters  hause,  von  befehlnnge  des 
Bl.325*  raths,  und  dar  solten  sie  ||  hören  lesen  die  brieffe,  die  unser  gnediger 
herre  von  Magdeburg  inen  zugeschicket  hatte,  und  auch  solten  sie 
sprechen  umb  das  scboss,  uff  das  der  rath  des  gemechtigt  wurde,  von 
ihnen  zu  nemen.  Do  die  brieffe  gelesen  wurden ,  Hessen  sich  die  bnr- 
ger ^beduncken,  es  were  noth,  das  sie  alle  zusammen  uff»  rathaus  kom- 
men möchten  nach  den  zusagen,  die  ihnen  der  rath  allen  gethan  and 
zugesaget  hatte,  das  sie  dar  alle  eintrechtiglich  sprechen  möchten  mit 
unserm  gnedigen  herren  von  Magdeburg,  uff  seiner  fürstlichen  gnaden 
brieffe  eine  eintrechtige  antwort  wieder  zu  schicken ,  uff  das  niemandt 
dem  anderen  vorworf  thun  möchte.  Gnediger  herre,  es  ist  beschehen; 
die  burger  sind  uffs  rathaus  gegangen  ausgenommen  die  in  Sanct  Ul- 
richs pfarre,  die  sindt  faste  darniden  blieben,  unde  auch  etzliche  ans 
den  innungen  unde  gemeinheit.  Gnediger  herre,  so  die  burger  nun  uff 
dem  rathause  gestanden  haben,  ist  der  rathsmeister  Jacob  Weyssack, 
als  wir  vernommen  haben,  dar  oben  in  der  kemmereye  oder  schreybe- 
reye  gewesen.  Damach  ist  der  rathsmeister  Dionisius  Bote  auch  kom- 
men uffs  r*-^'  *^^  hat  zu  seinem  kumpen  Jacob  Weissack  gesaget 


1478  September.  447 

,ylieber  rathsmeister,  die  bnrger  sindt  faste  heroben  nnde  kommen  noch 
immer  mehr;  wir  müssen  hier  obene  bleiben  und  die  berren  des  ratbs 
mide  aueh  die  meister  besenden,  nff  das  wir  hören  ihre  antwort,  oder 
was  ir  begeren  ist." 

Daraoff  hat  der  rathsmeister  Jaeob  Weissack  gesagt:  ,,herr  raths- 
meister  ja,  ich  wil  hinabe  gehen ^  ich  habe  ein  wenigk  za  schicken 
und  wil  II  wieder  kommen."  Die  weile  hat  der  rathsmeister  Dionisins  Bl.325^ 
Bote  die  knechte  lassen  heischen,  der  denn  uff  die  zeit  kanm  zwene 
za  wege  gewesen  sindt,  denen  hat  er  befohlen,  das  ein  itzlicher  nach 
seinem  herren  solde  gehen  und  sie  bitten,  uffs  rathaus  zu  kommen. 

Das  haben  die  knechte  gethan,  und  so  der  knechte  itzlicher  wie- 
derkamen unde  berichteten,  das  sie  bey  ihren  herren  gewest  weren, 
die  betten  gesaget,  sie  wolden  kommen,  nnde  so  wurden  die  knechte 
fort  zu  den  anderen  herren  auch  geschicket,  unde  so  kamen  etzliche 
rathsherren  — ,  begab  sichs  furder,  das  sichs  verzogk  und  wardt  langk, 
ehe  die  knechte  umbliffen  nach  den  herren,  unde  so  kam  einer  wider« 
Do  wardt  gesaget  von  den  bürgern  zu  dem  rathsmeister,  das  man  die 
rathsglocke  Hesse  leiten,  uff  das  die  rathsherren  dester  ehe  sich  finden. 
Das  ist  so  beschehen.  Die  burger  haben  den  rathsmeister  Dionisins 
Boten  gebeten,  das  er  nach  seinem  kumpen  Jacob  Weyssack,  dem 
rathsmeister,  schicken  wolde,  das  er  zu  ihnen  auch  uffs  rathauss 
keme,  uff  das  sie  eintrechtigk  sprechen  möchten  nff  unsers  gnedigen 
herren  von  Magdeburg  brieffe,  uff  das  seinen  fürstlichen  gnaden  von 
ihnen  allen  eine  guttliche  antwort  wieder  gegeben  wurde,  und  dan 
wider  dester  ehe  von  einander  gehen  möchten,  wenn  es  were  schire 
abendt. 

Es  ist  beschehen :  der  rathsmeister  Dionisins  Bote  schickte  nach  sei- 
nem kumpen,  dem  rathsmeister  Jacob  Weyssack,  und  Hesse  in*  bitten» 
das  er  zu  ihme  kommen  wolte:  die  leute  wurden  verdrossen,  sie  weiden 
gerne  wider  zu  ||  hause  gehen.  Do  kunte  ihn  der  knecht  nicht  finden,  ßi.326* 
als  wir  vemamen.  Es  wardt  kurtzlich  aber  nach  ihme  geschickt,  denn 
die  burger  weren  gerne  von  einander  gegangen,  nnde  Hessen  den  raths- 
meister Weyssack  bitten  wie  vor.  Do  entbott  der  rathsmeister  Jacob 
Weyssack  seinem  kumpen  unde  denen  andern,  der  abescheidt  were 
beute  nicht  so  gewest.  Und  so  wardt  das  vaste  abendt,  und  der  bur. 
ger  kamen  vaste  viel  uffs  rathaus  gegangen  und  betten  gerne  ein  ein- 
trechtigk gespreche  gehalden  uff  unsers  gnedigen  herm  von  Magde- 
burg brieffe;  und  so  der  eine  brieff  alle  vier  pfarren  betraffe  und  die 
gantze  gemeine,  darumb  betten  sie  auch  gerne  ingesambt  ihr  gespreche 
zusammen  gehalden ,  so  sie  des  uff  Pantaleonis  und  darnach  uff  Sauet 
Dominions  tagk  (5.  Aug.)  uff  dem  rathause  mit  willen  und  volwort  des 
raths  unde  der  burger  gemeine  eins  worden. 

Gnediger  herre,  es  beschach,  das  etzliche  fromme  burger  von  den 
innungen  unde  auch  gemeinheit  uffs  rathaus  kamen  und  sagten  offen, 
bar  vor  allen  burgern:  „herr  rathsmeister  unde  lieben  herren ^  unsere 

*  ime. 


448  Marcus  Spittendorfil 

meister  haben  uds  lassen  heischen  bey  der  Stadt  höchsten  hasse,  das 
wir  Ton  stundt  zu  des  meisters  hause  kommen  sollen  mit  nnserm  besten 
hämische.''  Solcher  rede  verwunderten  sich  die  burger  und  sprachen, 
worzu  ihnen  der  hämisch  solte;  wir  wüsten  von  keinem  hämische,  wir 
sindt   auch  nicht  umb  zwytracht  willen  bey  einander,  sondern  umb 

Bl.326»>  frides  ||  und  umb  eintrachts  willen  weren  wir  da  bey  einander  unde 
wolden  geme  eintrechtiglich  sprechen.  Nun  wissen  wir  nicht,  ob 
der  rathsmeister  Jacob  Weissack  und  die  meister  zu  uns  konmien  wol- 
len, nach  deme  als  sie  des  zuvome  mit  uns  allen  eins  worden  sindt, 
oder  was  ihre  meynungc  ist.  Indes  kamen  etzliche  meister  unde  auch 
rathmanne  uffs  rathaus,  und  so  die  Jacob  Weissack  den  rathsmeister 
da  nicht  veroamen,  do  mochten  etzliche  von  denen  wieder  wegk  geben» 
und  so  bieben  sechs  rathmanne  und  die  drey  bommeister  uff  dem  rat- 
hause bey  den  burgern.  Damach  kamen  abermals  burger,  die  sagten 
warhaftigk,  das  die  bui^er  in  Sanct  Ulrichs  pfarre  zu  ihres  meisters 
hause  gingen  in  ihrem  hämische.  Do  schickten  der  rathsmeister  Dio- 
nisius  Bote  und  die  burger  vom  rathause  noch  einmahl  zu  dem  raths- 
meister Jacob  Weissack  unde  Hessen  in  bitten,  das  er  zu  ihnen  uff  das 
rathaus  wolde  konmien.  So  käme  die  bottschaft  wieder  uffs  rathanss, 
das  der  rathsmeister  Jacob  Weissack  mit  etzlichen  zu  den  barfussem 
ins  oloster  were  gegangen.  Do  die  .  burger  das  horten ,  sprachen  sie: 
„lieben  herren,  lasset  jemandes  zum  gardian  ^hen  und  bitten,  das 
er  sie  nicht  ins  closter  lasse;  wolte  der  rathsmeister  mit  andern  in  das 
closter  gehen,  und  wir  sollen  hier  stehen,  so  wollen  wir  gar  langsam 

B1.327*  eintrechtigklich  sprechen''.  Ob  nun  jemandt  ||  zum  gardiane  gingk,  das 
ist  mir  nicht  eygentlich  im  sinne.  Do  sageten  die  burger,  die  dingk 
wolteu  sich  so  nicht  finden,  sondern  man  solte  die  thore  bestellen  und 
schicken,  das  die  zugeschlossen  unde  die  Schlüssel  uffs  rathaus  gebracht 
worden,  uff  das  kein  aufflauft  in  der  stadt  wurde.  Do  wardt  bewagen, 
es  weren  faste  leute  uff  dem  felde  vor  den  thoren  wieder  unde  fort, 
selten  die  vor  der  Stadt  bleiben,  das  dechte  nicht 

So  wardt  man  zufrieden,  das  man  die  thor  zuschlissen  solde,  wen 
sich  die  leute  darvor  sambten,  solte  man  sie  einlassen.  Das  ist  so 
beschehen.  Es  kamen  abermals  burger  uffs  rathaus  und  sagten,  sie 
betten  etzliche  gesehen  in  hämische  gehen  nach  den  barfussem,  unde 
auch  betten  sie  gesehen  Hans  Schilttbach  ^,  den  meister  aus  Unser 
Lieben  Frauen  pfarre,  wol  ein  zwantzigk  in  vollem  hämische  lauffen 
über  den  sandtbergk  an  der  stadtmaure  nach  den  barfussem. 

Es  käme  aber  einer  uft  rathaus  und  spräche :  „lieben  herren,  ich 
weis  nicht,  was  hier  werden  will,  ihr  möchtet  alle  in  solcher  weyse 
zu  janmier  und  betmbnuss  konunen;  die  in  der  Ulrichspfarre  haben 
den  kirchhoff  zu  den  barfussem  eingenommen  unde  stehen  in  alle 


^  Nach  Dreyhaupt  I.  174  w&ro  derselbe  in  diesem  Jahre  1478  Rathsherr  und 
Kämmerer  gewesen,  indessen  findet  i>ich  sein  Name  in  dem  Verzeichnisse  des  Bür> 
gerbuches  nicht.    "*"  'S5. 


1478  September.  449 

ihrem  harnische;  was  sie  in  willen  ban,  das  weis  ich  nicht''.  Von 
stundt  wurden  etzlicbe  geschickt  von  dem  rathause,  za  besehen,  ob 
das  so  warhaftigk  sey.  Sindt  die  wieder  kommen  ande  haben  ge- 
saget, es  sey  warhaftigk  allso.  Do  haben  die  nff  dem  ||  rathause  ge-  Bl.  327^ 
saget,  sie  wolten  in  der  gefahre  nicht  stehen,  uüde  so  sindt  etzlicbe 
vom  rathause  gegangen  und  haben  ihren  hämisch  auch  angethan  und 
sindt  wieder  uffs  rathaus  kommen.  Do  sindt  andere  mehr  in  ihre 
heuser  gegangen  unde  haben  sich  auch  angethan,  etzlicbe  haben  ihren 
hämisch  lassen  holen  uffs  rathaus  und  sind  so  zum  hämische  kommen. 
Gnediger  heiTC,  es  was  abendt .  so  Hessen  sich  die  burger  uff  dem 
rathause  beduncken,  nach  dem,  so  sie  mercken  kunten,  das  der  raths- 
meister  Jacob  Weyssack  mit  anderen  die  dingk  so  voraeme,  wüsten 
sie  nicht,  wes  sie  sich  zu  ihme  verseben  solten;  denn  der  abescheit 
uff  Sanct  Dominions  tagk  (5.  Aug.)  nechst  vergangen  were  uff  dem 
rathause  ye  so  nicht  gewesen.  Solten  die  burger  nun  von  dem  rat- 
hause gehen,  ein  itzlicher  in  sein  haus,  das  wolte  sich  nicht  woll  fin- 
den ,  und  darumb  wolten  sie  die  nacht  bey  einander  uff  dem  rathause 
bleiben  unde  wurden  auch  alle  ein,  man  solde  das  tal  und  die  hörnen 
die  nacht  rügen  und  stehen  lassen,  uff  das  kein  schade  von  feuers 
wegen  uffstunde.  Darzu  solten  die  wircker,  die  burger  weren,  uffs 
rathaus  kommen  und  die  frauen  in  den  kothen  lassen  zusehen,  das  das 
feuer  darinnen  vorwaret  wurde.  Es  wurden  auch  zwene  burger  auff 
den  thorm  bey  die  Sturmglocke  geschicket,  zu  vorwaren,  das  niemandts 
bey  der  nacht  einen  ufflaufft  machen  solte,  uff  das  niemandt  schaden 
darunder  ||  nemen  solte,  unde  auch  das  die  schwangern  frauen  darun-  BL  328 "" 
der  nicht  zu  erschrecknisse  kemen,  dass  es  denen  ungerade  gehen 
möchte.  Furder  wardt  denen  uff  dem  rathause  auch  zu  wissen,  das 
der  ratbsmeister  Jacob  Weyssack  mit  den  andem  in  dem  closter  alle 
handtwercksknechte,  die  sie  gehaben  mochten,  zu  ihnen  in  das  closter 
vorbotten,  und  welche  nicht  hämische  hatten,  den  schickten  sie  und 
Hessen  ihnen  hämische  holen,  wo  sie  der*  wüsten.  So  die  uff  dem 
ratbause  das  also  vemamen,  do  bestalten  sie  durch  die  viere  in  dem 
tale,  das  sie  die  deine  glocke  in  der  kircben  zum  heiligen  grabe 
nach  alter  gewonheit  solten  leuten  unde  die  ledigen  gesellen  aUe  mit 
ihnen  uffs  rathaus  bringen  solten.  Das  ist  geschehen.  Dieselbigen 
gesellen  waren  blos  unde  hatten  auch  keinen  hämisch,  so  haben  sie 
gebeten,  das  man  inen  doch  auch  etwas  von  hämische  thun  weide. 
Darauff  ist  gesagt:  „lieben  gesellen,  wir  hoffen,  es  sey  nicht  noth: 
auch  haben  wir  keinen  hämisch  mehr.''  Do  sprachen  sie  und  rieffen, 
,^ lieben  herren,  in  der  pfenner  hoffe  ist  noch  wol  hämisch,  der  uns 
eben  ist!"  Do  haben  die  burger  gemeinigHch  gesaget:  „ja,  lasset 
ihn  holen!"  So  sindt  der  gesellen  wol  zwey  hundert  oder  mehr  hin- 
gegangen ,  unde  die  amptsknechte  haben  ihn  den  hämisch  so  gethan 
von  geheisse  der  burger.  Damach,  gnediger  herre,  bestalte  man  die 
thore  unde  schiltwache  in  der  Stadt,  und  blieben  so  bey  einander  uff 

*  den. 
Oeseliiehtwi.  d.  Pr.  S«cluen  XL  29 


450  Marcus  Spittendorfi. 

Bl.328^  dem  rathause,  ||  das  niemaodt  von  denen  allen,  die  diese  nacht  daroben 
gewest  sindt)  kein  leidt  geschehen  noch  wiederfahren  ist. 

Gnediger  herre,  es  ist  beschehen  nff  den  abendt  umb  des  segers  9 
ungefehrlich,  das  die  bnrger  off  dem  rathanse  zn  rathe  worden  sindt 
und  haben  geschicket  mit  namen  diese  hiemach  geschriebene  zum 
rathsmeister  Jacob  Weyssack  in  das  closter  zu  den  baHnssern :  Pauli 
Wittenberge,  Bastian  Grunheide,  Heyne  Bracksteden,  Nicias  Zelsen, 
Giemen  Wissbach,  Hans  Beyenrode  nnd  Lanrentzins  Holtzapffel.  Diese 
haben  so  geworben:  „lieber  rathsmeister  nnd  ersamen,  lieben  herren! 
Unsere  herren  mit  namen  Dionisins  Bote,  der  rathsmeister,  mit  andern 
seinen  ratherren,  die  bey  ihme  nff  dem  rathanse  sindt,  Innungen  and 
gemeinheit  nnd  die  vom  tale  haben  uns  zu  euer  liebe  geschicket, 
nachdem  wir  verhoffet  hatten,  das  wir  euch  uff  dem  rathause  und 
nicht  zu  den  barfussem  finden  solten,  und  doch  ist  ihre  und  unsere 
vleissige  bitte  und  begehr,  das  ir  umb  gottes  willen  woldet  solch  vor- 
nemen  abestellen  unde  euch  alle  semptlich  uff  das  rathaus  fhegen,  mit 
gantzer  eintracht  alda  beschlissen,  wie  man  unserm  gnedigen  Lern 
von  Magdeburg  die  vier  geschickte  brieffe  in  gutte  und  liebe  vorant- 
Worten  möchte,  denn  sie  solden  leibes  unde  guttes  gesichert  sein/' 
Also  kunten  sie  keine  antwort  gegeben,  sondern  sie  sprachen,  sie  wolten 
des  nicht  mehr  in  bereitschaft  sitzen ,  das  man  also  die  thore  zuschlisse 

B1.329*  und  macht  es  mit  in»,  wie  man  wolde.  ]  Auch  were  derrath,  innungen 
und  gemeinheit,  so  alle  meister  bey  ihnen  weren,  zu  den  barfussem 
unde  nicht  uff  dem  rathause  Man  hette  sie  von  ihrem  rathstnle  ge- 
trieben mit  irevel,  darumb  wolten  sie  den  Worten  nicht  gleuben.  Nun 
umb  mannichfaltiger  bitte  willen,  die  wir  thaten,  als  das  wir  sie 
bathen,  uns  eine  guttige  antwort  zu  geben,  was  das  ihre  antwort,  sie 
kunten  uns  itzt  keine  antwort  geben,  sondern  morgen  frue  wolten  sie 
uns  antwort  geben.    Das  verbleib  darbey  etc. 

Uff  den  morgen  frue  (18.  Sept.),  als  es  viere  geschlagen  hatte,  wardt 
Hans  Magkewitz,  der  marschalck,  zu  denen  von  Magdeburg  und  Hal- 
berstadt geschicket,  und  wurden  also  von  dem  schlaffe  nffgewacket, 
auch  gebeten,  das  sie  zusammen  in  Blesius  Holtzwirtts  haus  kommen 
wolten,  man  hette  inen  was  mercklichs  zu  verzehlen,  deme  sie  dan 
also  thaten.  Und  darzu  wardt  geschicket  Hans  Seher,  Pauli  Wittem- 
bergk,  Heyne  Brackstedt,  Nicias  Tzelzen,  Giemen  Wissbach,  Hans 
Heycnrodt  und  Laurentius  Holtzapffel,  und  die  geschichte  des  nfflauffs 
und  auch  die  meynunge  der  uffn  rathanse  wurden  den  ehrlichen 
stedten  alda  durch  Hansen  Sehern  erzalt,  unde  die  ehrlichen  stedte 
undergingen  von  stundt  an  solchen  Unwillen.    - 

Die  von  Magdeburg  und  Halberstadt  sindt  in  das 

closter  gegangen. 

„Wir  sindt  von  stundt  gegangen  zu  den  barfussem  und  haben  die 
Bl.329^  also  gefunden,  ein  theils  in  ihrem  ||  hämische  nff  dem  kirchoffe,  und 

•  im 


1478  September.  451 

haben  gefraget  nach  dem  rathüniei»ter  Jacob  Weissack  und   den  an- 
deren.   Sie  sindt  zu  denen  gegangen   unde  haben   ihn  das   gesaget, 
also  hat  Weissack  und  die  anderen,  seine  parte,  uns  sagen  lassen,  das 
wir  zu   ihnen  kommen  solden  in   das  refectorium.    Wir  haben  dem 
allso   gethan    unde  funden   da    bey   einander  Weyssacken,   Hedrich, 
Schaffskopff  mit  andern  und  sprachen  zu  den:  „lieben  freunde,  was 
hat  diss  uff  sich,  das  wir  euch  also  finden  in  euerem  hämische  jnit 
euer  were,  wir  haben  die  dingk  also  nicht  verstanden,  do  ihr  zu  uns 
gen  Magdeburg  geschicket  habet?    Wenn  wir  das  auch  allso  verstan- 
den betten  nach  diesem  vornehmen,  wir  weren  viel  lieber  zu   hause 
blieben ,  wenn  wir  das  also  gewust  betten.'^     Und  baten  sie   uff  das 
alleri'reundlichste,  das   sie   den  hämisch   abelegeten  und   nemen    die 
Sachen  anders  in  gelimpflicher  weyse  und  mit  andern   anhangenden 
guttlichen  werten  vor.    Darauff  sprachen  sie,  man  ginge  darmit  umb, 
man  wolde  sie  von  ehren  und  wirden  legen,  da  wolden  sie  beysetzen, 
so  viel  sie  betten.    Mein  gnediger  herre  hette  ihnen  geschrieben,  das 
sie  ihre  Sachen  uff  seine  gnaden  stellen  selten,  da  weiden  sie  gehor- 
same inne  sein  seiner  gnaden  und  wolden  die  Sachen  an  seine  gnade 
stellen.    Seine  gnade  were  ihr  oberherre,  sie  möchten  nicht  billicher 
ihre  saehe  entscheiden  lassen  yemandts,  wenn  seine  gnade  viel  lieberi 
den  andere  leute  etc.    Wir  frageten,  ob  sie  auch  mehr  sachen  betten» 
sie  sprachen:  „ja,  es  ist  ein  alt  herkommen  zu  Halle,  das  man  ||  das  bi.330» 
gescbos  uff  Sanct  Johannis  tagk  allezeit  pfleget  zu  vorkundigen;  nun 
were  Michaelis  tagk  allhier,  und  man  solde  des  noch  erst  eins  werden 
zu  verkündigen;  man  were  den  leuten  schuldigk  ziuse  und  rente,  man 
muste  und  wolde  die  leute  bezahlen,  darumb  were  noth,  des  ein  zu 
werden ;  sie,  die  dar  legen,  die  weren  des  alle  ein  und  wolden  das  ufl 
den  ratb  zu  Halle  setzen,  und  wenn  die  anderen  uff  dem  rathause  auch 
allso  theten  etc.** 

Man  fragte  sie  furder,  ob  sie  auch  mehr  fels  betten,  do  sprachen 
sie,  man  hette  Scblegell  eine  zeit  geleitet,  die  zeit  were  balde  ver- 
gangen, deme  weiten  sie  furder  geleyte  haben  biss  zu  der  sachen  aus- 
trage dnrch  unseren  gnedigen  herrn.  In  dem  gleichen  were  auch  Hans 
Laub,  der  were  auch  auss  der  stadt,  dem  weiten  sie  auch  geleyte  ha- 
ben biss  zu  austrage  der  sachen.  Man  hette  geleytet  die  anderen  vom 
tale,  die  aus  der  Stadt  gewest  waren,  und  die  anderen,  die  in  den 
häusern  gewest  waren,  man  solte  diesen  zweyen  auch  geleyte  geben. 
Und  möchten  die  drey  stucke  also  ergehen,  so  wolden  sie  ihren  har- 
nisch  abelegeu  und  mit  den  anderen  zufrieden  sein,  und  darauff  solde 
der  Unwille  gantz  abe  sein,  nicht  mehr  zu  gedencken  oder  uffzu- 
rocken  gegen  andere,  auch  nicht  klagen  niemandts  darumb  zu  thune, 
und  sageten  uns  das  also  zu  mit  bände  und  munde.  Sie  sprachen,  sie 
wolden  denen  vom  tale  und  die  uff  dem  rathause  weren  nicht  gleuben, 
das  wir  des  ein  wissen  betten,  sondern  sie  weiten  unsem  werten 
gleuben  und  nicht  den  anderen.  Darauff  sagten  wir:  ,Jieben  freunde, 
wir  können  da  nicht  gutt  vor  sein,  wir  thun  als  die,  die  diese  sachen 

29» 


452  31arciu  ^ttendorfil 

BL  880^  gerne  gut  sehen,  ||  wolde  sich  jemandts  in  den  dingen  anders  baldm, 
denn  als  da  beredet  wurde,  da  konden  wir  nicht  gott  vor  sein.^  Dar 
sagten  sie  nff,  dar  zögen  sie  uns  nicht  off  etc. 

Onediger  herre,  mit  der  antwort  sein  wir  also  gegangen  zn  denen 
ufT  das  rathans  ande  haben  inen  das  also  vorgehalden,  wie  yor  ver- 
zalt  ist.  Dar  haben  ans  die  nffdeni  rathaose  uff  geantwortet:  zu  dem 
ersten  uff  das  stucke  der  erkentnisse  halben  uff  unseren  gnedigen 
herrn  zu  stellen,  des  weren  sie  gar  wol  zufrieden  und  wolten  seiner 
gnaden  derhalben  nicht  wegeren;  sondern,  so  die  von  Magdeboig  und 
Halberstadt  da  weren  und  von  allen  parten  eintrechtiglich  gebeten 
weren,  möchte  das  denne  sein,  das  seine  gnade  sie  allso  darbey  wolde 
leyden,  das  sehen  sie  gerne;  wolde  aber  seine  gnade  sie  nicht  darbey 
haben,  so  weren  sie  des  auch  also  wol  mit  in  ein  etc. 

Uff  das  andere  stuck  umb  das  schos,  da  weren  sie  auch  nicht 
wieder,  des  wolden  sie  sich  mit  den  anderen  guttlichen  und  freundt- 
liehen  wol  eynen,  wenn  das  zu  dem  handel  keme  etc. 

Uff  das  dritte  stucke  umb  Schlegell,  der  were  aus  seinem  gehor> 
sam  von  dem  thorme  gegangen  ohne  willen  des  raths  zu  Halle,  das 
doch  gar  unbillich  were.  In  dem  gleichen  were  Hans  Laub  auss  der 
Stadt  gegangen,  niemandt  hette  ime  was  gethan,  sie  wussten  auch 
nicht,  wozu  ihme  geleydes  noth  were.  Jedoch  uff  das  man  ye  erkennen 
solte,  das  die  schuldt  ihr  nicht  sein  solde,  so  wolten  sie  das  umb  der 
von  Magdeburg  und  Halberstadt  willen  gerne  darzu  lassen  kommen 
unde  ihn  also  geleiten'  biss  zu  dem  handel  unsers  gnedigen  herrn;  und 
darauff  haben  die  uff  dem  rathause  zugesaget  mit  handt  und  munde, 
Bl.  381  >  II  die  dingk  testiglich  zu  halten,  in  massen  die  zu  den  barfussem 
auch  gethan  betten.  Nach  dem  beschlisse  sein  wir  aber  zu  den  bar- 
fussern  gegangen  unde  haben  den  solches  auch  vorgegeben  und 
sie  gebeten,  die  ihren  allso  von  einander  gehen  zu  lassen.^  Sie 
sprachen,  das  die  vom  rathause  die  ihren  erstlich  solten  von  einander 
gehen  lassen. 

Wir  sindt  aber  uff  das  rathaus  gegangen  unde  haben  sie  gebeten, 
das  sie  die  ihren  Hessen  heimgehen,  die  im  closter  wolten  so  lange 
harren,  das  wir  wider  zu  ihnen  kemen,  und  wenn  sie  von  einander 
gegangen  weren,  so  wolden  sie  sich  auch  scheyden.  Es  ist  abermals 
geschehen,  das  wir  die  uff  dem  rathause  baten,  das  sie  sich  scheiden  lies- 
sen,  wir  wolden  so  lange  bey  ihnen  harren  und  alsdenn  zu  den  andern 
gehen,  das  sie  sich  auch  scheydeten,  und  das  darumb:  sie  waren  faste 
von  bey  den  parten  in  allen  Strassen,  wir  besorgten  uns  des>  das  sie 
sich  möchten  begegnen,  das  einer  dem  andern  uppich  berichten  möchte, 
das  ein  neuer  irthumb  daraus  entstünde.  Also  sindt  die  uff  dem  rat- 
hause duldigk  darinnen  gewest  und  haben  sich  gescheiden;  darnach 
sein  wir  zu  den  ins  closter  gegangen,  die  haben  die  ihren  anch  lassee 
heim  gehen  etc. 

Damach  am   Sonnabende  {\9.  Sept.)   sein  wir  zn  Unser  Lieben 

*  g^lelt«.    **  ri  g«hea.    Sie  wptmobitia. 


1478  September.  453 

Fraaen  and  wolden  messe  hören,  so  haben  wir  Weyssack  den  raths- 
meister  da  fanden  and  haben  den  gebeten,  nach  seinem  kampen,  dem 
anderen  rathsmeister,  za  senden.  Das  so  geschehen  ist  So  sie  bey 
einander  kommen  sindt,  hat  man  za  ihnen  gesaget:  „lieben  raths- 
meister  ande  gatten  freande!  Wir  bitten  each  darch  gottes  willen» 
darch  dieser  ehrlichen  Stadt  willen  and  darch  eaer  seihest  ehre,  seidt 
nan  ander  einander  eins  ande  rathet  in  gattigkeit;  hat  eaer  ||  einer  BLB31^ 
was  fehls  za  dem  andern,  bringet  das  gattlichen  anter  each  an  gegen 
den  andern  mit  glimpflichen  werten  ande  seidt  im  rathe  eins  daramb: 
von  euerer  eintracht  kommet  viel  gattes,  seydt  ihr  aber  entzwey,  so 
wirdt  von  each  ein  zwytrechtig"  rath,  ein  theil  feilet  dem  einen  raths- 
meister  bey,  der  ander  dem  andern,  also  wirdt  ein  zwytrechtiger  rath ; 
von  einem  zwytrechtigen  rathe  werden  zwytrechtige  gemeine.  Daramb, 
lieben  freande,  nemet  ansere  gatte  wolmeynange  in  das  beste,  das  ist 
vor  die  Stadt  and  euch  seihest  ete/' 

Da  sageten  sie  drauff,  sie  wolden  dasthun,  and  baten  ans*  f arder, 
das  wir  mit  ihnen  nifs  rathaus  gingen  und  wolden  den  handel  aus- 
sagen, den  wir  gehabt  betten  zwischen  beyden  parten  in  ihrer  gegen- 
wertigkeit.  Dem  haben  wir  also  gethan.  Darauff  haben  sie  ein  ge- 
sprech»  gehalten  und  haben  uns  gesaget,  sie  bekennen  des,  es  sey  also 
geschehen  unde  nicht  anders,  und  haben  ^  uns  guttlichen  gedancket 
unser  muhe  und  arbeit,  die  wir  bey  ihnen  gethan  haben.  Darauff 
baten  wir  sie  umb  Urlaub,  des  weiten  sie  uns  nicht  erleuben  und  baten, 
das  wir  beharren  weiten  biss  uff  den  abendt,  so  keme  unser  gnediger 
herre,  ob  seine  gnade  die  Sachen  vornemen  weide,  das  wir  denn  bey 
der  handt  weren,  das  die  dingk  vortzogen  wurden  etc.  — 

Uff  denselbigen  sonnabendt  (12.  Sept.)  hat  der  rath  von  Halle  ge- 
bot lassen  thun  durch  die  stadtknechte  von  hause  zu  hause  einem 
jederman,  das  der  Sachen  niemandt  gedencken  noch  uffrucken  solde 
bey  drey  marcken  etc. 

So  der  rath  von  Magdeburg  und  Halberstadt  uffn  freytagk  vor 
Sanct  Mattheus  tage  (18.  Sept.)  dem  rathsmeister  Dionisius  Boten  und 
den  andern  allen,  die  uff  dem  rat- 1|  hause  bey  einander  gewest  sindt,  B1.332* 
mit  hande  und  munde  zugesaget  und  gelobe  gethan  haben,  darauff 
seiudt  wir  alle  von  dem  rathause  ein  jederman  in  sein  haus  gegangen 
und  haben  die  Schlüssel  von  den  thoren  und  pforten  wieder  antworten 
lassen  den  jbenen,  die  sie  vormals  gehabt  haben,  unde  haben  keine 
sorge  oder  bekummemusse  von  niemandes  gehabt  und  habendes  einen 
gantzen  vertrauen  gehabt,  die  rede  unde  zusage,  vom  rathe  von  Magde- 
burg unde  Halberstadt  uns  beschehen,  die  habe  ihme  der  rathsmeister 
Weyssack  mit  den  anderen,  die  bey  ihm  in  dem  closter  zu  den  bar- 
fussern  gewest  sindt,  so  warhaitigk  uff  treue  unde  glauben  auch  so 
befohlen ,  das  sie  uns  allen  das  so  zuhalden  wolden.  Darauff  haben 
wir  die  dingk  alle  dem  lieben  gotte  befolen  unde  haben  auch  sonder- 
lich niemande  keins  argen  gedacht  zu  thune  weder  an  seinepi  leybo 

•  vndt      *»  „vnde  habn"  geht  noch  einmiil  vorher. 


454  Marcus  Spittendorff. 

noch  an  seime  gatte;  es  ist  auch  ansers  hertzen  meynnnge  noch  nie 
gewest,  wiewol  das  man  gar  viel  und  mancherley  nff  uns  armen  leuteo 
saget,  so  frawe*  wir  uns  des  im  allerhöchsten,  das  man  uns  ye  mit 
warheit  und  rechte  nicht  überkommen  sollen,  das  wir  jemandts  einicbe 
gewalt  oder  unrecht  an  seinen  ehren  oder  an  seinem  leibe  und  gottc 
gethan  haben.  Sondern  gnediger  herre,  so  euer  fürstliche  gnade  dem 
rathsmeister  Jacob  Weyssack,  darzu  dem  bommeister  und  den  anderen 
des  raths,  so^  nifn  sonnabendt  an  Sanct  Mattheus  abende  (19.  Sept.)  vor 
euer  fürstliche  gnade  und  euer  gnaden  erbar  rethen  u£f  dem  GybicbeD* 
steine  gewest  sindt,  denselbigen  von  euer  gnaden  wegen  gesaget  ist 
worden,  das  euer  gnade  uffii  montagk  (21.  Sept.)  in  die  Stadt  zih^ 

Bl.382^  oder  kommen  wolde  als  ein  furste,  und  das  die  burger  alsdenn  ||  bey 
einander  selten  sein,  gnediger  herre,  solchs  ist  den  burgern  vom  raths- 
meister Jacob  Weyssack  nicht  zu  vorstehne  wurden;  auch  habens  die 
im  rathe  von  ihme  nicht  vernommen,  sondern  der  rathsmeyster  Weyssack 
hat  das  so  bey  ihme  behalten.  Das  der  rathsmeister  solches  den 
pfennern  solte  nun  geoffenbahret  haben,  des  hat  er  ane  befehlunge 
des  raths  nicht  zu  thune,  und  darumb  haben,  wir  des  kein  wissen 
gehabt 

Gnediger  herre,  so  ist  uff  den  sonntagk  (20.  Sept.)  ein  jaderman 
unter  uns  zur  kirchen  gegangen,  und  haben  messe  und  predigt  gehört, 
als  sich  das  Christenleuten  ziemet  zu  thune.  Do  die  hohmessen  aus  ge- 
west sindt,  so  sein  wir  auch  in  unsre  heuser  gegangen  und  haben  ges- 
sen  ein  jedeiman,  was  ihme  der  liebe  gott  bescheret  hat.  So  wir  nun 
über  tische  sitzen  und  essen,  so  schlecht  der  hausman  an  die  Sturm- 
glocke gar  erschrecklich ,  so  leufft  ein  jederman  von  dem  tische  uff  die 
Strassen  und  meinten,  es  sey  feuer.  So  wirdt  ein  geruchte,  es  seindt 
feinde,  die  haben  ein  thor  eingenommen.  So  sind  die  burger  beydc 
von  innungen  unde  gemeinheit  und  den  pfennern  zu  hämische  kom. 
nien  unde  vor  das  rathaus  gelauffen;  aber  sie  haben  den  rathsmeister 
Jacob  Weyssack  da  nirgendt  vernommen,  das  er  sie  unterrichtet  hette, 
so  er  von  den  dingen  wüste,  und  ihme  die  auch  befohlen  waren  von 
euer  gnaden  erbaren  rethen,  das  er  das  den  bürgern  offenbahren  solde. 
Und  darumb  ist  zu  mercken,  das  der  rathsmeister  Jacob  Weyssack 
das  mit  rechter  vorsasse  vorschwiegen  hat  und  hat  die  burger  mit 
gutten  willen  so  in  fehrligkeit  gegeben,  unde  so  haben  die  burger  den 

Bl.333*  geruchte  gefolget  und  in  solchen  er- 1|  Schrecknisse,  so  niemandt  eygend^ 
lieh  gewust  hat,  wie  die  dingk  eygendtlich  zugegangen  sindt,  und  dk 
Icute  von  beyden  theylen  so  zusammen  gekommen  sindt  unde  habai 
gesehen,  das  der  kirchoff  zu  Sanct  Ulriche  und  die  gasse  an  das  thor 
voll  geharnschter  leute  gewest  ist,  die  sich  denn  auch  zur  were  vie- 
Icichte  gestalt  haben.  Gnediger  herr,  so  ist  zu  mercken,  ehe  die  leote 
zu  rechtem  erkennen,  wer  die  leute  gewest  sindt,  haben  mögen  koir 
mcn,  das  einer  zum  andern  geschossen  unde  geschlagen  habe;  so  (fe 
burger  aber  recht  vernommen  haben,   das  es  unsers  gnedigen  hcnw 

•  frawe         ^  »-     «o"  feUlU 


1478  September.  455 

von  Magdeburg  und  des  stiefts  erbare  manne  und  burger  gewest  ^indt 
haben  sich  die  burger  des  auch  so  lassen  uuterweysen  und  haben  vor. 
bass  nichts  mehr  keine  wehre  gethan,  niemandts  zu  vorletzen.  Auch, 
gue<liger  herr,  waren  ihrer  gar  viel  pfenner  unde  auch  andere,  die  zu 
den  dingen  nie  kamen.  Erstlich  gingen  in  die  kirchen  und  in  die 
clöster,  so  lange  das  sie  erfahren  mochten,  wie  es  zuginge,  darnach  so 
man  das  eygentlich  erfahren  hatte,  wie  es  zuginge,  sindt  die  leute 
faste  an  den  marckt  gegangen.  Und  so  sindt  etzliche  unter  uns,  als 
wir  hier  vor  euer  gnaden  stehen,  gnediger  herr,  geschicket  vor  den 
kirchoff  zu  Sanct  Ulriche  von  bitte  wegen  des  rathsmeisters  Dionisius 
Boten,  und  so  haben  wir  den  ersamen  rath  von  Magdeburg  und  Ilal- 
'  berstadt  alda  uff  dem  kirchoffe  bey  den  herren  und  erbarn  mannen 

stehen  funden,  die  hatten  die  dingk  undemommen.     Do  wardt  von 
Apell  von  Tettau»  faste  rede  gesaget  mancherley  zu  denen,  die  so  vor 
^'^'  dem  kirchoffe  geschickt  wurden;   sie  sagten  ihme  auch  faste  wieder 

^*  darauff,  als  es  besehen  war.  ||  So  ist  durch  meine  herm**  von  Quer-  BLSSS** 

i^  ffurtt  unde  Apell  von  Tettau  verzelunge   gethan,   wie  die  dingk  ge- 

schehen sindt,  und  auch  das  euer  gnade  uffn  montagk,  Sanct 
Mattheus  tagk  (21.  Sept.),  in  die  Stadt  kommen  wolde  mit  andern 
mehr  worten. 

Uff  solchen  abescheidt  sindt  die  burger  zu  hause  gegangen  unde 
haben  ihren  hämisch  abegeleget.    Sondern  wie  Hans  Schilttpach  vom 
leben  zum  tode  in  den  geschichten  kommen  sei,  da  wissen  wir  nicht 
von.    Hette  aber  jemandt,  gnediger  herre,  euer  gnaden  oder  euer  gna- 
<i^  den  erbaren  rethen  underrichtunge  gethan,  das  die  pfenner  mit  andern 

sich  understunden  unde  gedechten  das  euer  gnaden  zu  wegem,  das 
euer  gnade  uffn  montagk  Sanct  Mattheus  tagk  (21.  Sept.)  so  in  die 
Stadt  als  ihre  herre  und  furste  nicht  kommen  solte,  und  uffn  sonna- 
bendt  und  sonntagk  (19. 20.  Sept.)  under  der  fruemessen  etzliche  vor- 
nemen  mit  ihrem  hämische  oder  sich  nnderlangk  zusammen  gefuget 
selten  haben,  gnediger  herre,  wer  ein  solches  vor  euer  gnaden  gebracht 
bat,  der  ist  den  pfennern  und  auch  den  andern  nicht  gunstigk  gewest 
und  hat  ein  solches  uff  sie  alle  erdacht,  sondern  er  magk  gott  wol  bit- 
ten, das  er  ihme  seine  missethat  vorgebe,  dann  er  hat  daranc  nicht 
wol  gethan.  Und  auch  wirdt  euer  gnade  das  in  warheit  so  erfinden, 
das  den  pfennern  mit  solcher  ubersagunge  unguttlich  geschycht,  unde 
sie  haben  das  auch  nicht  gethan  etc.° 


Nach  der  weyse  als  die  dingk  geschehen  sindt  und  sich  auch  uff 

,^  jB        die  tage  und  zeit  begeben  haben,   als  da  vor  geschrieben  stehet,  so 

sindt  die  auch  zum  Saltze  ^  etzliclier  raasso  voruutwortet  uff  dem  huid- 

*  „Tetten"  and  kurz  darauf  „Tetto".      ^  Im  Maauscr.  „\ai  Meia  herr".      "  blor  achelut  dio0O 
Verthoidigang  zu  endigen. 


gO< 


Montag  nach  Michaelis  5.  Oct.  1478 ;  vgl.  weiter  unten  S.  459, 


456  Marcus  Spittendorfi. 

tage,  aber  doch  gleichwol  so  gar  eygentlicb  nicht,  als  da  geschrieben 
stehet.  Das  macht,  unser  einer  muste  vor  der  zeit  zu  dem  andern 
B1.S34*  nicht  II  gehen,  so  kunte  wir  einer  den  andern  nicht  unterrichten,  wir 
wüsten  auch  nicht,  was  man  uns  da  vorhalden  wolte,  unde  so  gäbe 
uns  doch  der  liebe  gott,  das  es  noch  zu  gutter  masse  vorantwortet 
wardt  etc. 

Des  anderen  tages  uflF  den  morgen  (6.  Oct.  ?)  kamen  wir  gen 
Kalbe,  do  brachten  wir  Appel  von  Tettaw  einen  briefiF,  darinnen  wir 
die  stucken  verzeichnet  hatten,  darumb  wir  zum  Saltze  baten.  Do 
sprach  Apell  von  Tettaw,  es  weren  noch  etzliche  stucke  unvorantwortet 
blieben,  ob  wir  die  auch  wolden  voran tworten.  Do  wolte  er,  wir  sel- 
ten von  stundt  antworten.  Do  sagten  wir:  „lieber  beuptman,  wir  kön- 
nen so  balde  nicht  antworten;  wir  musten  uns  ye  mit  den  unseren 
besprechen'^  Allso  baten  wir  noch,  das  uns  die  stucke  verzeichnet 
möchten  zugeschickt  werden.  So  wurden  uns  die  neun  stucke  ver. 
zeichent  zugeschicket,  die  darnach  geschrieben  sindt,  und  wurden  dar- 
zu  bescheyden  uffh  donnerstagk,  freytagk  unde  sonnabendt  (8.  9.  10. 
Oct.  ?)  vor  oder  uffs  rathaus,  die  stucke  zu  vorantworten.  Also  wur- 
den die  verantwortet  in  solcher  weyse,  als  dar  geschrieben  stehet,  wir 
wüsten  dar  auch  anders  nicht  zu  vorantworten,  denn  als  es  an  sich 
seihest  geschehen  ist.  Aber  sie  hatten  daran  nicht  wol  gnuge,  als 
wir  unsbeduncken  Hessen,  und  so  thaten  wir  uffn  sonnabendt  (10.  Oct) 
die  erbietunge,  als  nach  dem  neunten  stucke  geschrieben  stehet  und 
Hessens  darbey  wenden  etc.  Wir  konten  deme  auch  anders  nicht 
thun  etc. 

„Das  erste  das  ihr  durch  euer  furnemen  dahin  bracht  habet,  das 

das  gemeine  volck  am  tage  Pantaleonis  (28.  Juli)  nechst  verlauffen 

in.334^  uiT  dem    rathause   zusammen  geheischen,  ||  daselbst  das   rathaus  vor 

euch  versperret  unde  der  dinge  keines  vorgenommen,  darumb  das  ge- 

meine  volck  gelodert  worden  ist". 

„Gnediger  herre ,  der  rath  hat  uff  den  tagk  Pantaleonis  alle  bur. 
ger  gemeiniglich  uffs  rathaus  lassen  heischen,  und  da  hat  der  rath  den 
burgern  lassen  lesen  die  gebrechen,  die  euer  gnade  zu  dem  ratheund 
der  Stadt  hatten,  uff  das  die  burger  auch  ein  wissen  davon  haben  sol- 
ten,  was  die  gebrechen  wern.  Indes  so  die  gelesen  werden,  kompt 
ein  burger,  Symon  Leschkaw  genant,  uffs  rathaus  unde  dringet  durch 
das  volck  vor  die  rathsmeister  und  sagete,  Schlegell  sey  vom  thorme 
gelauffen.  Das  volck  horte  es,  unde  wurden  unwilligk  uff  Schlegell, 
und  die  leute  sprachen,  es  weren  etzliche  uffdem  ratbause  des  morgens 
bey  dem  Schlegeü  uff  dem  thorme  gewest  und  betten  ihn  vieleichte 
heissen  hinweck  gehen,  und  so  baten  die  burger  den  rath,  das  man 
die  thore  zuschlösse  unde  auch  das  rathaus,  uff  das  niemandt 
von  dem  rathause  gehen  solde.  Der  rath  ist  schwer  darzu  ge- 
west; doch  ist  das  beschehen,  imd  die  gebrechen  wurden  vorbass  ge- 
lesen etc." 

„Das  andere,  das  euch  sehre  zuwieder  gewest,  das  die  gebrechen, 


U78  October.  457 

die  wir  zu  UDser  gemeine  unser  Stadt  Halle  betten,  uff  unser  lieben  her- 
ren  vater  nnde  vetter  zu  reebtlieben  austrage  gesatzt  und  voranlast 
weren  etc." 

„Gnediger  berre,  wir  wissen  nicbt,  das  uns  wieder  gewest  were, 
sondern  man  bat  darumbe  gebeten;  aucb  ist  das  mit  willen  aller 
burger  gescbehen,  naeb  deme  so  des  ratbs  scbrifte  das  clerlicb  vor- 
melden,  die  der  ratb  an  euer  gnaden  bem  vater  und  vetter  gescbriben 
baben  etc." 

||,,Das  dritte,  das  ibr  am  tage  Pantaleonis  (28.  Juli)  babt 
reden  lassen,  ibr  woltet  geiiie  wissen,  wer  docb  ein  solcbes  geratben, 
das  man  eucb  von  euren  ebren,  macbt  unde  gewalt  ane  euren  willen 
cntsatzt  bette  etc." 

„Gnediger  berre,  solcber  rede  wissen  wir  nicbt,  das  die  gescbeben 
weren,  sondern  die  burger  baben  wol  underlangk  gesaget,  do  die 
schulde  oder  gebrechen  gelesen  sindt,  die  dann  vaste  hart  unde 
mercklicb  waren,  und  die  burger  gemeiniglich  der  auch  vaste  er. 
schracken: 

Lieben  freunde,  wie  duncket  eucb  nun,  wer  bat  nun  geratben,  wie 
gutt  wirdt  es  nun?  Es  bat  nun  niemandt  gethan.  Betten  aber  unsere 
obersten  im  ersten,  do  unser  gnediger  berre  in  das  stielt  gekoren  wardt^ 
die  durcbleuchtigsten  und  hochgebomen  fursten  von  Sachsen  besucht, 
als  wir  gerne  gesehen  und  sie  darumb  auch  gebeten  haben  durch 
unsere  meister  unde  geschickten,  so  were  uns  dieser  dinge  vieleichte 
so  nicht  noth  gewest,  dann  wir  betten  im  ersten  mehr  in  freundtschaft 
erworben,  denn  wir  nun  im  rechten  behalten  werden.  Auch  haben 
die  von  Magdeburgk  dem  rathe  von  Halle  geratben,  das  sie  die  fursten 
von  Halle  besuchen  solten,  es  were  der  stadt  unde  der  burger  bestes; 
aber  gleichwol  haben  sie  des  nicht  thun  wollen.  Gnediger  berre,  solche 
rede  mögen  wol  geschehen  sein  etc." 

„Das  vierte,  das  ir  habet  reden  lassen:  so  ir  von  eintracht 
reden  soldet,  muste  man  vor  das  erste  Jacob  Weyssack  den  ratbs. 
meister,  Hans  Seilen,  Jacob  Kloss  und  andere  mehr  gefencklicb  setzen." 

„Gnediger  berre,  das  Jacob  Weyssack,  der  rathsmeister,  und  Hans  B1.335*' 
Seile  in  solcber  weyse  benant  solten  ||  sein,  wissen  wir  nicht;  sondern 
Klos  und  Martin  sindt  benant  und  gesatzt,  das  ist  von  Schlegels  wegen 
zukommen.  Were  das  geruchte  uffs  rathaus  under  die  burger  nicht 
kommen,  so  weren  die  vomemen  uff  den  tagk  auch  wol  nachblieben, 
denn  die  burger  gemeiniglich  uff  die  zeit  waren  Scblegell  nicht  alzu 
gunstigk  nmb  den  willen ,  das  er  einem  burger  zu  Halle  ein  sicher- 
ond  feyligkeit  hatte  lassen  zusagen  durch  etzliche  des  ratbs  diener 
und  aucb  durch  sich  seihest  unde  hilte  des  nicht  unde  war  ein  berre 
im  rathe.  Damit  machte  er  dem  rathe  und  der  Stadt  ein  böse  geruchte, 
so  das  offenbar  gesaget  wardt,  und  darumb  muste  der  Klos  und  der 
andere  seiner  vieleichte  entgelten." 


458  Marcus  ^ittendorffl 

jyDsLS  fünfte,  das  von  euch  der  rath  ans  ihrem  rathsstnle  ge. 
heischen  ist  und  mit  gefaster  were  dahin  gedrungen,  das  sie  drey 
bornmeister,  die  umb  mercklieher  sache  willen  zu  banden  genommen 
waren,  haben  müssen  los  geben  und  andere,  die  do  unschnldigk  waren, 
haben  sie  gefencklich  müssen  setzen  lassen;  und  keine  bitte,  von  dem 
rathe  unde  anderen  vor  sie  an  euch  gethan,  geholfen  hat,  und  reden 
lassen,  ir  weidet  es  also  haben,  wenn  ir  zusammen  seidt,  weret  ir  über 
den  rath  und  auch  mehr  den  der  rath  etc." 

„Gnediger  herr,  man  hat  den  rath  lassen  bitten,  das  sie  zu  den 
bürgern  gegangen  sindt,  und  wissen  nicht,  das  jemant  den  rath  mit 
gefaster  were  dahin  gedrungen  bette,  das  sie  die  drey  bommeister 
solten  lassen  ausgehen  oder  loss  geben;  denn  der  rath  hatte  das  zn- 
vome  bey  Hedrichs  unde  Karlen  von  Einhausen  an  die  gemeinheit  und 
innungen  lassen  werben,  ob  es  ihr  wille  were,  das  sie  die  drey  bom- 
BLaS6*  meister  solten  lassen  ausgehen  und  des  ihren  warten.  ||  Do  hatten  die 
burger  ihren  meystem  wider  gesaget,  sie  betten  sie  nicht  geiraget, 
do  sie  die  in  gehorsam  genommen  betten,  worumb  das  sie  sie  denne 
nun  frageten?  Unde  darumbe  so  die  burger  den  rath  itzundt  gemei- 
niglich gebeten  haben  unde  einen  gantzen  friede  unter  ihnen  gemacht 
hatten,  do  ist  der  rath  gar  willigk  darzu  gewest,  das  die  drey  bom- 
meister des  ihren  möchten  warten,  unde  sie  hat  auch  niemandt  darhin 
wieder  mit  were  oder  gewalt  verdrungen,  das  wir  wüsten.  Sondern 
der  rath  hat  vor  Klosse  gebeten,  do  man  den  setzen  solde,  und  der 
rathsmeyster  Dionisius  Bote  sprach:  „lieben  freunde,  soll  der  rath  denne 
ye  so  machtloss  sein?"  Darauff  sagete  Marcus  Spittendorff  von  der 
burger  wegen:  „lieber  rathsmelBter,  sollen  die  burger  so  viel  madit 
nicht  haben?  Lassen  wir  uns  doch  beduncken,  so  die  burger  hier 
bey  einander  sindt,  sie  solten  wol  so  viel  als  der  rath  sein  od^ 
mehr  etc." 

„Das  sechste,  das  ihr  die  jenigen,  die  dem  rathe  von  innungen 
unde  gemeinheit  zu  hülfe  gegeben  waren,  abegesatzt  und  andere  an 
die  Stadt  gekoren  habet,  die  wieder  uns  und  den  rath  bändeln 
solten  etc." 

„Gnediger  herre,  die  innungen  unde  gemeinheit  haben  unter  ihnen 
gekoren,  wer  ihn  eben  gewest  ist,  als  das  wol  mebrmahl  geschehen  ist. 
Pesgleichen  haben  die  pfenner  under  ihnen  auch  gethan,  auch  haben 
die  alten  geschickten  gebeten,  das  man  sie  abelassen  wolte  unde 
andere  an  ihre  stedte  köre.  Des  ist  der  rath  woU  zufrieden  gewest 
und  hat  den  bürgern  gesaget,  das  sie  kiesen  solden,  wen*  sie  haben 
Bl.336^  weiden.  Gnediger  herre,  so  hat  man  die  alten  geschickten  ||  nachge- 
lassen und  etzliche  andere  gekoren ,  die  da  möchten  dem  rathe  helfen 
rathen  unde  vorfiigen,  das  wir  der  gebrechen  mit  euer  guadeu  zu 
friede,  liebe  uude  eintracht  kommen  möchten,  so  das,  als  wir  hoffen, 
geschehen  ist  etc." 

•  weme. 


1478  October.  459 

„Das  siebende,  das  im  dosier  verbotten  wurden  ist,  ob 
jemand  hienein  wolde  laaffen,  das  man  niemaudts  einlassen  sol- 
de  etc.*' 

„Gnediger  herre*,  es  beschach  ufiFn  donnerstagk  Lamperti  (17.  Sept.)» 
do  der  rathsmeister  Jacob  Weyssack  in  das  closter  gegangen  war,  und 
die  bottschaft  uff  das  ratbaus  käme,  do  sagten  die  burger:  „lieben  herren, 
lasset  yemandts  zum  gardian  gehen  und  bitten,  das  er  sie  nicht  in  das 
closter  lasse;  wollen  sie  dahin  gehen,  so  wollen  wir  langsam  eintrech- 
tigk  sprechen  etc." 

„Das  achte,  worumb  ihr  die  buchse  vor  das  closter  gebracht  und 
geieget  habt." 

„Gnediger  herre,  wir  wissen  nicht,  das  jemandt  mit  unseren  wissen 
and  willen  eine  buchse  vor  das  closter  geleget  hette,  sondern  uff  dem 
berge  hinder  den  barfusseren,  da  hat  eine  buchse  vor  langer  zeit  ge- 
legen, ob  es  diese  ist,  wissen  wir  nicht  etc." 

„Das  neunte,  so  wir  das  thor  haben  lassen  einnemen,  habet  ihr 
Otto  Bossen  knecht  in  unserem  dinste  geschlafen  undc  gefangen  und 
ibm^  darzu  seinen  hämisch  genommen  etc." 

„Gnediger  herre,  davon  wissen  wir  nicht  zu  sagen". 

II  Diese  erbietunge  ist  geschehen.  Bl.337* 

Hochgeborner  fiirste,  gnediger,  lieber  herre!  Wir  armen  gefangen 
leute  bitten  euer  fürstliche  gnade  mit  grossen,  unterihenigen,  vorpflichten, 
gehorsam  willigen  dinsten  themutiglich ,  euer  fürstliche  gnade  wolte 
uns  so  gnedigk  sein,  unsere  antwort  gnediglichen  und  gnuglich  auff- 
uemen,  so  wir  ye  nicht  anders  geantworten  können,  denn  so  viel  uns 
von  den  sachen  bewust  ist.  Euer  fürstliche  gnade  wolle  uns  auch 
des  gefencknusse  entledigen,  und  bitten  unsere  sache  mechtiglichen 
nff  euer  fürstliche  gnade,  uff  das  hochwirdige  capittel  zu  Magdeburg, 
uff  euer  gnaden  fursten,  graven,  herren  und  erbare  maune  etc. 

Gnediger  herre,  wir  sindt  nicht  geneyget,  das  wir  uns  mit  euer 
fürstlichen  gnaden  in  eynicherley  gezencke  geben  wolden". 


II  Zu  wissen,  wie  sich  die  dingk  uff  dem  lanttage  zum  Saltze  be-  Bl.337^ 
geben  haben  uffn  montagk  nach  michelis  (5.  Oct.)  anno  78,  und  wie  die 
den  geschickten  unde  gefangnen  pfennern  unde  auch  innungen  unde 
gemeinheit,  die  mit  den  pfennern  da  waren,  gar  ernst  unde  scharf 
von  wegen  meines  herren  von  Magdeburg  unde  des  capittels  durch 
Apell  von  Tettaw  vorgehalden  unde  geredet  ist  worden  etc. 

Zum  ersten  umb  die  zwytracht,  die  zwischen  den  burgern  in 
der  Stadt  ist,  wie  hertzogk  Ernst,  unsers  gnedigen  herrn  von  Magde- 
burg herre  und  vater  zu  Kemnitz  etzlichen  des<^  raths  von  Halle  unde 

•    ,4ierre"    fehlt.        ^  Um.        »  hier  endigt   die   Seite   337»,    no  daas  die   Hälfte    leer   Ist. 
•*  den. 


460  Marcus  Spittendorff. 

geschickten,  die  a£f  die  zeit  vor  seinen  gnaden  dar  gewest  sindt,  hat 
lassen  sagen  seiner  gnaden  obennarschaick  Hagoltt  von  Scblynitz  der 
zwytracht  halben  etc. 

Damach  hette  mein  herre  von  Magdeburg  seine  rethe  anchs  ufis 
rathaus  geschicket  unde  hette  an  den  rath  gelangen  lassen  derselbigen 
irrange,  das  seine  gnade  fleis  darbey  haben  wolde,  die  beyzulegen. 
So  weren  etzliche  von  Innungen  und  gemeine  des  wol  geneyget  uff 
dem  rathause  gewest,  aber  die  pfenner  mit  etzlichen  zu  inen  gezogen 
betten  das  an  andere  wollen  brengen,  mit  mehr  reden. 

Und  darnach  hette  seine  gnade  uffn  donnerstagk  Lamperti  (IT.Sept) 
schrifte  gethan  an  den  rath,  Innungen,  gemeine  unde  pfenner  unde 
doch  sonderlich  den  pfennem  in  den  Schriften  zu  erkennen  gegeben, 
das  sie  mercken  möchten,  meines  herren  gnade  Hesse  sich  beduncken, 
das  sie  die  weren,  die  sich  seinen  gnaden  und  dem  rathe  faste  wie- 
Bl.338*  dersetzigk  machten  unde  zögen  so  das  volck  an  sich.  ||  Nun  ist  mein 
gnediger  herr  gen  Kalbe  gezogen,  und  die  pfenner  mit  ihrem  anhange 
betten  sich  des  rathauses  unterzogen,  und  so  hette  der  rath  und  die 
meinem  herren  anhengicht  weren  gewest,  umb  Sicherheit  ihres  leibes 
müssen  in  das  closter  zu  den  barfussem  weychen,  unde  so  weren 
seinen  gnaden  vaste  viel  bottschaft,  4  oder  5  brieffe,  nach  kommen,  nnd 
so  hette  seine  gnade  derwegen  wieder  müssen  umbkehren.  Und  so 
seine  gnade  uffn  sonnabent  (19.  Sept.)  zum  Gybichenstein  kommen 
were,  so  weren  etzliche  des  raths,  der  rathsmeister,  der  bommeister 
und  noch  ihrer  zwene  zu  seinen  gnaden  kommen  unde  gesaget,  das 
der  irthumb  in  der  Stadt  durch  die  von  Magdeburg  und  Halberstadt 
uffgenommen  sey  und  uff  seine  fürstliche  gnade  gestalt  und  uff  die  von 
Mt^eburg  und  Halberstadt,  ob  seine  gnade  sie  darbey  leyden  wolde. 
So  hat  mein  gnediger  herr  den  vieren  lassen  sagen,  seine  gnade  wolde 
uffn  montagk  (21.  Sept.)  in  die  Stadt  ziehen  als  ein  furste  unde  die 
jhenigen  dann  erkennen,  die  sich  gehorsam  gegen  seine  gnade  halten, 
unde  auch  die  jhenigen,  die  sich  ungehorsamlich  kegen  seine  gnade  ge- 
halden  betten. 

Darauff  ist  beschehen,  das  meinem  gnedigen  herrn  der  rath,  als 
die  sich  gehorsamlich  kegen  seine  gnade  gehalden  haben,  zu  erkennen 
ist  worden,  das  die  pfenner  mit  ihrem  anhange  ufn  sontagk  (20.  Sept) 
zu  morgen  zusamne  sein  solten  in  ihrem  hämische  und  gedechten  mei* 
nem  herren  zu  wegeren,'  das  seine  gnade  uffn  montagk  (21.  Sept.)  in 
die  Stadt  so  nicht  komen  solte,  als  das  dann  seinen  fürstlichen  gnaden 
als  ihrem  hem  zimete  zu  thune.  Unde  so  bat  meines  herreu  guade 
darvor  gerathen  mit  gottes  hülfe  und  anderer  seiner  herren  und  freunde 
Bl.338^  und  hat  das  Ulrichs-  ||  thor  eingenommen.  Des  hat  der  rathsmeister 
Jacob  Weyssack  seiner  gnaden  die  Schlüssel  zum  thore  geantwortet, 
unde  sindt  auch  uffs  thor  gegangen  und  haben  das  so  gedacht  innen 
zu  behalden ,  uff  das  mein  gnediger  herr  sicher  darnach  uffn  montagk 
(21.  Sept.)  einzöge.  Nun  ist  das  gleichwol  nicht  gelassen,  die  pfenner 
mit  ihrem  anhange  sein  in  ihrem  hämische  zugelauffen  und  haben  ge- 


1478  September.  461 

schössen  unde  geschlagen  and  haben  die  jhenigen,  die  das  thor  von 
meines  herren  wegen  so  cingenoraen  haben,  unde  auch  die  jenigen,  als 
die  meinem  gnedigen  heim  anhengigk  sindt  gewest,  wieder  zurucke 
ans  der  Stadt  treyben  wollen;  doch  hat  sich  seine  gnade  darnach  ge- 
schickt unde  das  thor  innen  behalden  etc. 

Uffn  montagk  Sanct  Mattheus  tagk  (21 .  Sept.)  ist  mein  gnediger 
hcrre  in  die  Stadt  gezogen.  Der  rath  und  die  sich  gehorsamlich  ge- 
halten und  erzeiget  han,  die  sindt  meinem  gnedigen  herm  vorgegangen 
und  haben  seine  gnade  vors  rathauss  bracht.  Da  hat  seine  gnaide  dem 
rathe  und  den  anderen,  die  im  da  so  gefolget  han,  gnttlich  gedanckt 
und  sie  erkant  als  die  gehorsamen.  Aber  die  pfenncr  mit  ihrem  an- 
hange, der  hat  seine  gnade  so  nicht  vernommen.  So  ist  seine  gnade 
uifs  rathaus  gegangen,  sindt  etzliche  pfenner  unde  andere  funfe  oder  6 
kommen  und  haben  einen  graffen  von  Mansfeltt  gloybe  lassen  heischen 
und  den  gebeten,  die  pfenner  weren  da,  das  er  meinen  gnedigen  herm 
vor  sie  bitten  wolte,  das  seine  gnade  sie  hören  wolde  gnediglich. 
Mein  gnediger  herr  ist  ihnen  so  gnedigk  gewest  und  hat  sie  gebort. 
Do  haben  dieselbigen  pfenner  und  die  anderen  meins  herren  gnaden 
themutiglich  gebeten,  das  seine  gnade  ihnen  so  gnedigk  wolte  sein 
und  wolte  ihr  gnediger  herre  sein,  ||  sie  weiden  sich  auch  allezeit  ge-  Bl.3.39* 
horsamlich  gegen  seine  gnade  halten.  Darauff  hat  ihnen  meines  herren 
gnade  lassen  sagen,  seine  gnade  wolte  vor  das  rathaus  kommen,  unde 
dar  werden  sie  seiner  gnaden  meinunge  hören  unde  vernemen.  Mein 
gnediger  herre  mit  seinen  herren  und  freunden  ist  vom  rathause  ge- 
gangen unde  da  stehen  blieben ;  da  hat  seine  gnade  das  volck  heissen 
abetretten ;  bat  er  die  pfenner  geheischet  unde  ihren  anhangk,  so  sindt 
sie  dar  gewest  unde  gebeten,  das  mein  gnediger  herre  ihre  rede  and 
antwort  auch  hören  wolte.  Hat  ihn  meins  herren  gnade  lassen  sagen 
nein,  sondern  seine  gnade  wolle,  sie  solten  seiner  gnaden  ein  gefenck- 
nass  geloben.  Darauif  haben  sie  ein  gespreche  gebeten.  Meines 
herren  gnade  hat  inen  lassen  sagen  nein,  wer  seiner  gnaden  gleuben 
wolte,  der  magk  es  thun,  wer  aber  nicht  wil,  das  der  nff  einen  ort 
trete.  So  sindt  sie  dar  gegangen  und  haben  meinem  gnedigen  herm 
ein  gefencknnss  gelobet  in  Heinrichs  von  Ammendorffs  handt.  Darzu 
haben  sie  das  müssen  schweren  und  sindt  anch  alle  verzeichnet,  und 
darnach  ist  ihnen  meines  herren  gnade  so  gnedigk  gewest  und  hat 
inen  zu  erkennen  gegeben,  das  uffn  montagk  nach  michelis  (ö.  Oct.) 
znm  Saltze  ein  landtagk  beruffen  ist,  und  dar  hat  er  sie  hin  beschey- 
den  unde  gesaget,  das  sich  meins  herm  gnade  da  vorbrengen  lassen 
will ,  wommb  er  die  pfenner  zu  gefencknusse  genommen  habe ,  und 
dann  auch  hören  lassen  will,  ob  ihn  antwort  noth  zu  thun  sey,  sol 
auch  vergunst  werden.  Darauff  erleubete  ihnen  seine  gnade,  das  sie 
10  oder  20  oder  30  darzu  unter  ihnen  kiesen  solten,  den  tagk  zu  be- 
suchen, und  dieselbigen  ||  solten  sie  benennen,  man  wolte  die  auch  Bl.339^ 
verzeichnen.  Auch  wolde  ihnen  meines  herren  gnade  vergunnen  und 
zustatten,  das  sie  zu  ihnen  nemen  möchten  ^  wer  ihnen  dienen  möchte 


462  Marcos  Spittendorffl 

in  ihren  worten,  off  das  sie  jhe  erkennen  solten,  das  sich  meines 
herren  gnade  gnediglich  kegen  sie  erzeigete.  Dai*aaff  hat  sie  mein 
gnediger  herre  alle  und  einen  itzlichen  in  seine  wonunge  oder  herberge 
beyssen  gehen  nnd  nicht  darans,  sie  thnn  das  dann  mit  meines  herren 
von  Magdeburg  willen  oder  durch  seinen  befehl,  und  ob  seine  gnade 
am  stieite  nicht  were,  mit  seines  capittels  willen.  Nun  vorbass  mehr 
hat  der  rath  meinem  gnedigen  herm  einen  brieff  zugeschicket,  den 
wirdt  man  euch  auch  lesen  etc. 

Vincentius  Nawmeistcr  hat  angehoben  einen  brieff  zu  lesen,  der 
war  uff  eine  gautze  haut  pergement  geschrieben,  und  uff  die  andere 
Seite  was  noch  wol  mehr,  denn  einer  bände  breit  geschrieben.  Da 
stunde  zumahl  viel  innen  geschrieben  unde  auch  schwerlich  uff  nns  ge- 
ticht  unde  gesatzt  was ,  wie  es  uff  Pantaleonis  (28.  Juli)  uff  dem  rat- 
hause zugegangen  were,  das  wir  die  Stadt  unde  das  rathaus  betten 
lassen  zuschlissen  unde  sonst  mancherley,  das  über  uns  armen  leaten 
gedichtet  und  geschrieben  was,  und  wie  Kloss  und  Martine  gesatzt 
weren,  und  mancherley  stucke,  und  das  alles  mit  einander  der  rath  zu 
Halle  uff  Panthaleonis  uff  dem  rathause  abesagte  und  darnach ,  was 
uffn  donnerstagk  Lamperti  (17.  Sept.)  und  uffn  freytage  (18.  Sept.)  affn 
rathause  beschach,  da  die  von  Magdeburg  und  Halberstadt  darbey 
waren  unde  berichtet  hatten  von  beyden  theylen,  das  hatten  die  alles 
in  den  brieff  geschrieben  unde  brachtens  alles  vor.    Die  leute  stunden 

Bl.a40"  umbher  ||  und  horten  zu;  denn  Apell  von  Tettaw  satzte  uns  mit  seinen 
reden  harte  zu  in  dem  brieffe,  dergleichen  etzliche  fromme  leute,   die 
uns  gunstigk  waren,  die  mochten  faste  vor  uns  erschrecken.    Jedoch 
wil  der  allmechtige  gott  die  seinen  nicht  verlassen,  und  alles,  was  dar 
geschehen  was,  wiewol  das  die  von  Innungen  unde  gemeinheit  das  so 
haben   wolden,   und  alle   dinck  durch  sie  und  von  ihnen  ye  so  viel 
unde  mehr  beschagen,  denn  von  den  pfennem,  doch  wurden  alle  dingk 
uff  die  pfenner  geleget,  denn  es  was  zu  vermercken,  etzliche  weren  den 
pfennem  gerne  bey  gewest.    Sondern  gott  vom  himmel  hatte  es  so  ge- 
schicket,   das  der   fursten    von  Sachsen   und   der    landtgraffen    von 
Döringen  rethe  mitte  darbey  waren,  die  horten  und  vemamen  die  dingk. 
Es   verzogk  sich  vaste  an  den  abendt  mit  den  brieffcn  zu  lesen ,  das 
ich  mich  lisse  beduncken,  man  wolte  uns  kurtze  antwort  zulassen.    Do 
die  brieffe  durch  Vincentius  gelesen  wurden,  baten  wir  umb  ein  ge- 
spreche, das  ward  uns  vergunnet.    Wir  machten  nicht  lange  tedinge 
unde  tratten  fröhlich  hinzu  in  dem  nahmen  gottes  unde  antwortten,  wie 
sich  die  dingk  uff  Pantaleonis  (28.  Juli)  uff  dem  rathause  mit  willen 
aller  burger  begeben  hatten,  wie  der  rath  allen  Unwillen  den  bürgern 
abesaget  bette  uff  dem  ratbause,  was  des  von  ihnen  allen  geschehen 
was;  wie  sichs  uffn  dinstagk  vigilia  Dominici  (4.  Aug.)  und  uff  die 
mittwoche  Dominici  (5.  Aug.)  uff  dem  rathause  durch  den  rath   ein- 
trechtiglich  mit  vollwort  aller  burger  begab,  wie  sichs  darnach  offn 
donnerstag  Lamperti  (17.  Sept.)  und  uffn  freytagk  (18.  Sept.)  uff  dem 

Bl.B40^  rathause  und  in  dem  closter  zu  den  barfussem  ||  begab,  da  die  von 


1478  September.  408 

Magdeburg  nnde  Halberstadt  bey  und  über  waren,  nnde  sie  das  nnder 
ans  auch  wol  entrichtet  haben,  als  das  forne  geschrieben  stehet.  Nach 
dem  sinne  wardt  das  auch  verantwortet,  aber  nicht  so  yoUkommen, 
als*  hievorgeschrieben  stehet;  denn  wir  hatten  wenigk  daranff gedacht, 
wir  wüsten  auch  nicht,  das  sie  die  Sachen,  die  bericht  waren,  nffracken 
wurden.  Auch  hatten  wir  gar  wenigk  zeit,  das  wir  zusamne  von  den 
Sachen  reden  mochten:  auch  Schlegells  sacbe,  worumb  die  burger  an- 
willigk  uff  ihn  waren,  da  wardt  nicht  von  gesaget  wieder  zum  Saltze 
oder  hier  vor  dem  rathause.  Auch  warden  die  von  Magdeburg  gebeteiiL 
das  die  seihest  berichteten,  wie  sie  diese  dingk  gehandelt  und  auch  un 
beyde  theil  guttlich  beygeleget  betten,  nnde  wie  sie  vom  rathe  und 
allen  bürgern  darzu  gebeten  waren  ^ :  diese  dingk  und  berichtunge  horten 
unde  vemamen  die  rethe  der  forsten  von  Sachsen  und  des  landtgraffen 
von  Döringen.  Und  so  hiebe  es  uff  die  zeit  darbey,  wir  baten  auch 
umb  eine  abeschrift  des  langen  brieffes.  Man  wolde  sich  darauff  be- 
dencken,  aber  sie  magk  uns  nicht  werden.  Ich  meine  aber  wol,  weren 
der  farste  rethe  nicht  da  gewest,  es  bette  unser  ein  teyl  nicht  wol  ge- 
gangen. 

Darumb  sage  ich  warhaftigk,  gott  vom  himmel  hilfet  und  stehet 
uns  scheinbarlich  bey,  so  wunderlich  unde  seltzam,  als  man  mit  uns 
armen  leuten  umbgehet  Uetten  etzliche  gantze  macht,  sie  betten  uns 
lange  was  schwerlichs  uffgeleget,  aber  der  herre  helt  seine  milde  handt 
aber  uns  gleicher  weyse,  als  er  uberHiob  thate;  so  verhengetder  herre 
auch  über  uns  unde  bebutt  uns  doch  vor  schwerlichen  schaden  etc. 


II  Die  Sachen  sindt  anders  nicht  zugegangen,  denn  als  davor  ge-  bi.341* 
schrieben  stehet,  wenn  die  burger  uff  dem  rathause  sindt  bey  einander 
gewest,  und  als^  das  alles  so  geschehen  ist  durch  das  gemeine  volck 
und  die  Innungen  gleicher  weyse  so  wol  als  von  den  pfennern,  denn 
alle  teyl  bilden  ihre  gespreehe,  und  was  denne  so  beschach,  das  ge> 
Schach  mit  willen  der  burger  gemeine,  es  were*'  dann  etzlichen*  ander 
den  geschickten  der  wille  im  hertzen,  das  so  nicht  gewest  were,  unde 
hettens  doch  sonst  mit  dem  munde  gevoUwortet ;  da  weis  ich  nicht 
von  zu  sagen,  was  ein  jederman  in  seinem  hertzen  hat  etc. 

Wenn  aber  diejhenigen,  die  die  pfenner  von^  meins  herren  gnade 
gebracht  haben  und  besaget,  das  sie  sich  uffh  sonntagk  (20.  Sept) 
unter  der  fruemesse  mit  ihrem  hämische  solden  geschicket  haben,  her- 
vor gezogen  wurden,  wer  die  sindt,  so  mochte  der  rechte  grundt  etwas 
gereget  werden.  Die  selbigen ,  die  ein  solchs  uff  die  pfenner  gesaget 
haben,  die  wissen  wol  vorwar,  das  es  also  nicht  was,    unde  haben 


•  die.     *»  wftB.      ®  weren.      «*  eteltcbe.      «  vor. 


1  Dieser  Bericht  findet  sich  S.  450—453. 


464  Marcus  ^ittendorfil 

das  doch  gleichwol  so  vor  die  gewaldigen  gebracht,  als  Apell  von 
Tettaw  spricht.  Lieber  gott,  wenn  gleich  richter  weren,  so  wurde 
sichs  hier  wol  finden,  wer  des  ufflaufts  und  der  uberfarunge  eine  ar- 
sache  were,  oder  wes  die  schult  were.  Sondern  wir  armen  pfenner 
mögen  das  gotte  befehlen,  deme  sindt  diese  dingk  unverborgen,  wie 
man  uns  mitteferet. 

Amen. 


Beilage  L 

(Hallische  Handschrift  der  Denkwürdigkeiten 

Spitt  endorffs.) 

Anno  domini  1473  uflfh  donnerstagk  ||  vor  Hedwig  (30.  Sept.)  vor  B1.399*» 
mittage  waren  geheischt  uffs  rathaus  die  schöppen  und  zwene  gantze 
rethe.  Wardt  vorgegeben  von  Hans  Laube  dem  rathsmeister,  wie  sie 
vernommen  hetten,  das  sich  mein  herr  von  Magdeburg  gedechte  zu 
wenden  in  den  keyseriichen  hof*  gen  Augspurck^  so  were  wol  ihre 
meynunge,  des  raths,  so  das  neue  jhar  in  irrungk  und  zwytracht  mit 
den  fursten  von  Meyssen  und  den  von  Halle  stunde ;  unti  die  herm 
von  Meyssen  und  die  von  Leipzigk  eine  grosse  poena  uff  die  von 
Halle  erstanden  betten,  doch  gleicbwol  die  von  Halle  eine  commissio 
vom  keyser  erworben  betten  %  das  mein  herre  von  Magdeburg  ein 
mitteler  darzwiscben  sein  solte,  und  die  commissio  meinem  herm  von 
Magdeburg  von  dem  rathe  von  Halle  geantwortet  worden  ist.  Sondern 
mein  herre  von  Magdeburg  nicht  viel  vleis  darinne  vomam.  Auch 
wardt  das  neue  jhar  allezeit  gehalden  mit  willen  meines  herren  von 
Magdeburg  und  seynes  wyrdigen  capittels.  Der  rath  und  auch  die 
alten  rethe  betten  manchmal  meinem  herren  vorgehalden,  sie  weren  in 
meynunge,  das  neue  jhar  nicht  zu  halten,  do  sie  vemamen,  das  mein 
herr  keinen  vleis  that  bey  der  commission.  Hatte  mein  hen'c  und 
sein  capittel  gemeinet  neyn,  das  sie  das  mit  nichte  theten  und  die  ge- 
were  rumpten,  er  wolde  dem  rathe  beystandt  und  hülfe  thun  mit 
leybe  und  mit  gutte. 

Aber  uff  den  obgescbriebenen  donnerstagk  vor  Hedwigk  (30.  Sept.) 
vor  mittage  was  der  rath  vor  meinem  herren  gewest  unde  etziichen 
handel  gehalden,  das  neue  jhar  betreffent,  so  hatten  sie  verstanden, 
das  mein  herr  in  der  meynunge  nicht  war,  als  er  den  rethen  vor  alle- 
wege zugesaget  hatte,  sondern  seine  meynunge  was  gewest,  die  herren 
von  Meyssen  Hessen  das  neue  jhar  mit  nichten,  sie  setzten  ir  landt 
darüber;  ob  der  rath  einen  jharmarckt  kriegen  möchte  vor  oder  nach, 
were  dem  rath  das  zu  willen,  wolde  er  gerne  seinen  fleis  bey  thun  im 
keyseriichen  ||  hoffe.  Bl.  400 * 

Mein  herr  hatte  dem  rathe  auch  vorgehalten  umbVolckmarPartirs 
Sache,  das^  seine  gnade  und  der  rath  Scheidesrichter  sein  selten*',  und 
die  parthen  sich  beide  des  vorwilligt  betten,  so  wolte  mein  herr  dar- 
über erkennen  lassen.    Hatte  der  rath  gemeinet,  wolde  seine  gnade 

A  die  Handschrift  biotot   nur   „in  den  koy".        ^  Aanparok.        *^  Imtten.        ^   ti^as'*  fehlt, 
o  «ollen. 

Geedüchtaq.  d.  Pr.  Sachsen.  XI.  80 


466  Marcus  Spittendorff. 

darüber  erkennen  lassen  an  den  enden  vor  dem  gerichte  im  tale,  da 
man  aber  solche  gntter  pfleget  zu  richten  und  zu  erkennen,  so  were 
das  ihr  wille  wol.  Hatte  mein  gnediger  herr  gemeint,  er  gedechte  das 
nicht  zu  thun,  das  bynnen  der  manre  zu  Halle  vor  talgeriehte  aber 
seine  freye  lehngutter  solte  erkant  werden.  Sondern  wolte  der  raüi 
nicht,  so  wolde  er  darüber  erkennen,  das  er  des  kegen  gotte  und 
allen  seinen  heyligen  wolte  bekant  sein.  Der  rath  hatte  geantwortet, 
sie  betten  privilegia,  denen  were  es  zu  nahe.  Hatte  mein  herr  ge. 
meinet,  das  sie  solch  Privilegium  sehen  liessen  und  vorbrechten. 

Mein  herr  hatte  auch  angebracht  umb  die  gefelle,  die  dem  schul- 
tessen  gebühren,  die  bette  der  rath  von  Halle  zu  sich  genommen  and 
sich  der  underwunden  unde  bilden  die  seinen  gnaden  so  vor,  und  das 
gerichte  were  sein,  er  gestünde  inen  keines  an  dem  gerichte.  Hatte 
der  rath  darauff  geantwortet,  sie  underwunden  sich  des  gerichts  oder 
der  gefelle,  die  darvon  kommen,  nicht,  sondern  so  der  schultess  das 
gerichte  oder  sein  ammicht  unserem  burger  Hanse  Poplitz  verkaufil 
bette,  dieweil  er  nach  gestanden  und  gegangen  bette,  und  er  des  seinen 
versiegelten  brieff  hat,  das  das  so  geschehen  ist,  und  auch  fronune 
leute  darbey  gewest  sindt,  uff  ein  solchs  hat  der  frone*  dem 
rathe  solche  gefelle  geantwort.  Wenn  seine  gnade  nun  den  schultessen 
belehnte,  der  ein  burger  zu  Halle  ist,  so  weiten^  sie  dem  schnltessc» 
das  antworten.  Aber  mein  herr  hatte  nit  daran  wollen,  sondern  her 
hatte  gesprochen,  her  wolde  in  bedacht  darauff  geben,  das  sie  ime 
nffn  montag  nach  Oalli  (18.  Oct.)  wider  antwort  geben  selten,  ob  sie 
im  solches  gedechten  zu  geben  oder  nicht  etc. 
Bl.  400^  II  Uffn  sonnabendt  in  die  Oalli  (16.  Oct.)  vor  mittage  waren  9be^- 

mahl  geheischet  die  schöppen  und  zwene  gantze  rethe ;  wurden  die  ein 
mit  dem  sitzenden  rathe,  das  sie  meinen  herren  von  Magdeburg  beten, 
das  seine  gnade  in  dem  keyserlichen  hoffe  vleis  thun  wolde  umb  das 
neue  jhar  so  bescheyden :  möchte  uns  ein  marckt  werden  nach  d^a 
neuen  jhare.  wenn  das  zn  Leipzigk  gehalten  wurde,  drey  tage  nechrt 
darnach,  und  der  marckt  4  tage  stunde,  so  das  wir  dem  keysser 
darumb  geben  dorften  vor  die  bestetigunge  des  marckts,  und  das  wir 
auch  der  poena  nicht  geben  dörften  den  herren  von  Meyssen,  unde 
auch  das  die  kauffleute  frey  ziben  möchten  mit  ihrem  gutte,  so  wolten 
wir  das  neue  jhar  so  lassen  fahren.  Es  were  denn  in  der  cantzleye» 
ob  wir  da  etwas  geben  musten,  wolten  wir  uns  erbitten  etc. 

Umb  Partirs  sache  wurde  wir  des  zufrieden,  das  der  rath  eine 
oopie  des  Privilegiums  mit  sich  nemen  und  die  meinen  herren  liess^i 
lesen,  wolde  er  aber  das  Privilegium  sehen  und  der  copien  nicht  gleu- 
ben,  das  sie  dann  meinen  herren  beten,  das  seine  gnade  in  die  Stadt 
keme  zu  sanct  Moritz  oder  seine  rethe  uffs  rathaus  schickete,  da  wol- 
ten wir  solch  Privilegium  vorlegen  etc. 

Umb  der«"  gefelle  willen,  die  dem  schultessen,  unserem  bai^r» 
und  seinen  gn*"-*"-  ^'^  helften  geburen,  was  unser  aller  meynunge,  der 

•  firom. 


Beilage  I.  467 

frone  hette  dem  rathe  solchs  geantwortet,  so  uff  diese  zeit  der  schultesse 
Hans  Poplitz  von  meinem  gnedigen  herrn  nicht  bclent  was.  Der  rath 
nam  sie  auch  zu  sich  in  der  meynnnge,  das  der  frone  ein  loser  ge- 
selle was;  4M)ndem  das  der  rath  meinen  herren  von  Magdeburg  beten, 
das  seine  gnade  den  schnltessen,  unsem  bnrger,  belehnen  weide,  das 
die  gerichte  wider  ganghaftigk  wurden,  so  wolden  wir  dem  schultessen 
das  gefelle  antworten,  das  er  darmitte  bilde,  als  das  von  alder  bissher 
gehalden  were.  Auch  were  mein  herr  aber  dahin  nicht  geneyget,  das 
dann  der  rath  meinem  herren  die  hellte  böte  zu  geben  und  das  ander 
theil  zu  halden  dem  ||  schultessen,  unserem  burger,  als  das  von  alder  Bl  401* 
gewönlich  gewest  ist,  uff  das  der  rath  die  gewere  nicht  entrumpte. 
Denn  mein  herr  gingk  mit  der  weise  umb,  als  wir  uns  beduncken 
Hessen,  das  er  die  Stadt  gerne  gantz  von  den  gerichten  bringen  wolte, 
das  er  macht  hette,  einen  schultessen  zu  setzen,  wenne  erwoide;  unde 
das  wolten  wir  ihm  nicht  gerne  zugeben,  sondern  wir  gedencken  das 
zu  behalden,  als  das  von  alder  gewest  ist 

Der  cantzler  meines  herren  hatte  auch  gesprochen,  man  hette  dem 
schultessen  Herman  Maschewitze,  gottsehliger,  das  ammicht  abegekaufft 
vor  100  fl.,  und  er  hette  das  wol  vor  vierhundert  fl.  gekauffit,  auch 
hette  er  zwene  tage  nach  dem  käuffe  gelebet.  Und  das  was  nicht,  der 
cantzler  herr  Bemert  vorschnapte  sich,  Hermann  Maschewitz  hatte  das 
schultessen  aminicht  auch  verkauffet,  dieweile  er  gegangen  unde  ge- 
standen hatte  wol  14  tage  oder  lenger  vor  seinem  ende,  sondern  die 
verlassunge  des  ampts  was  nahe  vor  seinem  ende  geschehen;  des 
schultessen  söhn  Haschewitz  was  lange  zeit  in  Behmen  gewest  unde 
was  nicht  einheymisch,  do  sein  vater  starb.  Sondern  darnach  kam  er, 
do  mochte  mein  herr  zu  ihm  zihen,  das  der  den  kauff  seines  vaters 
vieleichte  nicht  solde  halden,  dadurch  wardt  viel  insperrunge  darin. 
Herman  Maschewitz  hatte  auch  Clans  Rademachers  vater  nicht  mehr, 
wen  fünfzig»  wörfe  vor  1  schock  gegeben,  und  waren  doch  60  würfe 
gangkhaftig  gewest  etc. 

Bischoff  Ruprecht  hatte  das  vorgeschriebene  und  vorgenante  Pri- 
vilegium gegeben,  unde  ist  gar  ein  schon  Privilegium,  wie  über  die 
talgutter  binnen  der  Stadtmauer  erkant  unde  gerichtet  werden  sol,  und 
wie  man  die  von  Halle  bynnen  einer  meyl  weges  nicht  bebauen  sol. 
Und  dasselbige  Privilegium  solde  man  uns  uff  den  vorgeschriebenen 
tagk  (16.  Oct.),  da  die  schöppen  und  die  rethe  uffs  rathaus  geheischet 
waren,  lassen  lesen,  es  wardt  auch  gelesen  Oeyseler  von  Dieskaw, 
das  man  das  solde  lesen  in  der  vierherren  ||  dömtze;  aber  Oeysler  ver-  BL40l^ 
hilte  das  und  lass  das  nicht,  besondem  ein  stucke  in  den  Privilegien 
lass  er,  das  die  von  Halle  gebrauchen  solten  des  sechsischen  rechts 
als  die  von  Magdeburg,  und  nicht  mehr;  sondern  das  uns  alle  angehet 
und  unser  Stadt  und  freyheit,  dis  wardt  verschwiegen  unde  nicht  ge- 
lesen. Es  wardt  auch  von  den  obersten  keines  nicht  gesprochen,  Af 
man  mehr  in  den  Privilegien,  oder  das  man^  alle  lesen  solte,  wievt 

*  fonfflea.      ^  „mmn*'  fehlt. 

80^ 


4Öd  Marcus  Spittendorff. 

ane  zweiffei  Walttheim,  Schaffstedt^  die  darbey  sassen*,  das  wol 
wüsten,  wie  das  Privilegium  innehilt,  noch  dann  yerschwegen  sie  das, 
wie  oder  woromb,  das  ist  gotte  bekant  Sondern  fromme  lente^,  die 
gerne  sehen,  das  die  Stadt  und  die  alle  darinne  wol  füren,  dachten 
mancherley  darauff.  Da  gingen  wir  wider  vor  den  sitzenden  ratb 
unde  liessen  berichten,  wir  weren  des  mit  dem  rathe  wol  ein,  das  wir 
des  rechten  gebrauchen  selten,  als  die  von  Magdeburg.  Do  spräche 
der  rath  darum b  und  etzliche  im  rathe,  die  wolden,  das  man  das 
Privilegium  uberalle  lesen  solte.  Das  geschach,  aber  etzlichen,  die 
uff  die  zeit  sassen,  was  es  nicht  alzu  lieb,  als  ich  mich  verduncken 
Hesse.  Do  wardt  gelesen  uberal,  was  das  Privilegium  innen  hielte, 
etzliche  hörten  das  gerne,  etzliche  aber  nicht  etc. 

Umb  die  gefelle,  dem  schultessen  geburend^^,  hatte  der  ratb  mei- 
nem herren  zugesaget,  sie  wolden  das  dem  fronen  antworten,  das  ers 
damit  bilde  unde  dar  antworte,  als  gewönlich  were,  so  mochte  er  das 
Herman  Maschwitz  söhne  antworten,  die  helfte,  dem  gestundten  meine 
herren  das  gerichte,  und  die  ander  helfte  mochte  meinem  herren  wer- 
den etc. 

Uffh  donnerstagk  vigilia  Elisabett  (18.  Nov.)  waren  die  Schoppen, 
zwene  aide  rethe  uffs  rathaus  geheischet;  aber  umb  das  neue  jhar  was 
meines  herren  meynunge  gewest,  so  uns  der  rath  berichte,  das  der 
rath  das  neue  jhar  nicht  fallen  Hesse  und  die  gewere  innen  behilde'. 
£1.402*  Darauff  war  unsere  antwort  an  den  rath,  wolde  inen  ||  mein  herre  von 
Magdeburg  unde  sein  capittel  zusagen  hülfe  unde  beystandt  mit  leybe 
und  gutte,  ob  das  dem  rathe  noth  sein  wurde,  so  wolden  sie  seinen 
gnaden  und  seinem  wirdigen  capittel  dis  mal  das  neue  jhar  noch 
halten,  möchten  sie  das  an  den  ihren  erlangen,  sondern  furbas  mehr 
kein  ausgeben  darumb  zu  thune  etc. 

Uns  wardt  auch  vorgegeben  von  Volckmar  Parthirs  Sachen  und 
den  Jungkfrauen  von  Egeil,  so  das  etzliche  verwilliget  hatten,  das  mein 
herre  dem  rathe  vorgehalden,  er  wolte  darüber  lassen  erkennen  an  den 
enden,  die  die  recht  wüsten  und  auch  vertedigen  kunten,  und  die 
niemandt  straffen  künde,  und  wolden  das  auch  vor  gott  und  alle 
seinen  heiUgen  bekant  sein.  Und  mein  herr  wolde  auch  wissen  das 
Privilegium,  das  wir  seinen  gnaden  erzeiget  hatten  (!  ?),  ob  wir  das  so 
halden  wolden,  das  wir  seinen  gnaden  das  sagen  wolden;  was  unsere 
antwort  an  den  rath,  wir  betten  privilegia  aide  und  neue,  die  wolden 
wir  auch  behalten. 

Umb  des  schultessen  ammicht  und  das®  das  gerichte  ganckhaftigk 
wurde,  was  meines  herren  meinunge  gewest,  dem  schultessen  geschehen 
fast  inhalt  und  schwechunge  des  gerichts,  das  das  so  nicht  gehalden 
wurde,  als  bey  dem  alten  schultessen,  durch  die  wege:  der  rath  bette 
vierherren  gesatzt,  die  weren  vor  nicht  gewest,  umb  den  willen  wurde 
das  gerichte  geschwecht,  das  der  rath  das  abethete ,  wolde  mein  herre 
gedencken ,  das  das  gerichte  wider  gangkhaftigk  wurde.    Was  unser 

•  yndt.      *>  fromiDAn  lonten.      c  „gebarend"  ist  ergänzt.      *  bebüden.      •  »dA«*'  fehlt. 


Beilage  I.  469 

antwort:  die  vierherren  sitzen  in  voller  macht  über  ja  and  nein  zu  er. 
leichteronge  dem  rathe^  uff  das  der  rath  das  volck  so  viel  dester  bass 
getordern  magk;  es  ist  anch  niemandt  verbanden  vor  die  vierherren 
oder  vor  das  gerichte,  sondern  wo  das  einem  itzlichen  eben  ist,  da 
magk  er  seines  rechten  warten  etc. 

Uff  denseibigen  donnerstagk  vor  Elisabett  (18.  Nov.)  frae  was  Bar- 
tel  Hobergis  matter  za  Oiaache  in  unseiii  graben  gefallen  ||  vor  dem  BL402* 
Moritzthor  kegen  Sanct  Jörgen  and  was  ertruncken.  80  was  Veitt 
Poltte  kommen  and  meinte,  sie  lebete  noch,  and  hatte  sie  aasgezogen 
nnde  geleget  in  meines  herren  gerichte  za  Glaache,  das  wüste  der  rath 
nicht.  Hobergk  mochte  das  vieleichte  anch  nicht  wissen,  indes  was 
Hobergk  kommen  za  dem  rathsmeyster  ande  gebeten  im  za  erleaben, 
seine  matter  a£&anemen  in  anserm  graben^  hatte  im  der  rathsmeyster 
erlenbet  etc. 

Uffn  montagk  vigilia  Andreae  (29.  Nov.)  vor  mittage  waren  aber- 
mals die  Schoppen  and  zwene  alte  rethe  äff  das  rathaass  vorbott.  So 
wardt  ans  vorgehalden,  das  uflii  freytagk  nechst  vor  Andreae  (26.  Nov.) 
der  rath  bey  meinem  herren  äff  der  barg  gewest  warn,  und  das  sie* 
antwort  meinem  herren  gethan,  so  das  die  rethe  obgeschrieben  oder 
vorgeschrieben  mehr  mahl  denn  einmal  eins  worden  sind,  umb  das  Pri- 
vilegium, umb  ryder  unde  sack  \  umb  den  schultessen  und  umb  Arnndt 
Glennenberge. 

An  die  antwort  hatte  mein  herre  nach  nicht  wollen  gehen,  sondern 
gefraget,  ob  der  rath  das  Privilegium  halten  wolde,  ^las  sie  ihm  das 
noch  zu  voretehen  geben  wolden:  so  das  der  rath  verwilliget  bette  uff 
meinen  herren  unde  den  rath  zu  erkennen,  so  wolde  mein  herr  unge- 
zwungen sein,  das  im  der  rath  das  setzen  solte,  wo^  darüber  erkant 
werden  solte,  sondern  er  wolte  nicht,  das  in  unser  Stadt  darüber  er- 
kant werden  solte  nach  aussweisunge  unser  privilegia,  sondern  mein 
herr  wolte  einen  andern  weck;  des  waren  die  vor  meinen  herren  ge- 
schickt nicht  geneiget.  Die  rethe  wolden  das  auch  so  nicht  gehat 
haben ,' isondern  wir  wolten  das  und  andere  privilegia,  alt  und  ncucy 
behalden.  Wiewol  das  ein  artickel  in  den  Privilegien  meinem  her- 
ren dienet,  so  haben  wir  doch  im  anderen,  das  betediget  ist,  vorschrie- 
ben« und  versiegelt,  das  mein  herr  solch  gutt,  das  im  verlediget  wirdt» 
verkauffen  sol  binnen  4  wochen  einem  burger  zu  Halle.  Auch  ob  das 
80  nicht  betedinget  oder  verschrieben  were,  so  ist  das  eine  ||  alte  ge-  B1.403* 
wonheit  und  alt  herkommen ;  darbey  uns '  zu  lassen ,  hat  mein  herr 
gelobet  in  seinem  huldebrieffe:  bey  alder  freyheit,  gewonheit  unde  ge- 
rechtigkeit,  als  wir  bey  seinen  vorfahren  gehabt  haben. 

Umb  ryder  und  sack  meinte  mein  herr,  er  gestünde  uns  an  den 

•  „ite"  fehlt.      *>  wer?  wor?      <»  vorgeochrfeben.      **  „uns"  fehlt. 


^  „Ryder  vndo  sack",  es  scheint  sich  um  Einnahmen  aus  dem  Geleite  zu 
handeln.  Das  hier  und  auf  den  vorher^henden  Seiten  genannte  Privilegiiun  ist 
vom  30.  Juli  1263  und  findet  sich  bei  Hondorf f  (Dr.  I.)  S.  146 f. 


470  Marcos  Spittendorfil 

enden  die  gerechtigkeit  nicht,  sondern  knnde  er  uns  diuron  dringen, 
das  tbete  er  vieleichte;  wir  woiten  das  aber  nicht  geben,  wenn  wo- 
rumb?  Das  eygenthamb  ist  des  raths  unde  nicht  meines  herren,  dodi 
hatte  mein  herre  gemeinet,  wen*  er  geleite  in  seinem  lande,  anch  m 
Magdeburg  und  in  andern  stedten,  deme^  wnrde  geleyte  zngehal- 
den;  kunte  denne  das  hie  nicht  sein,  so  liess  er  das  an  dem  ende 
bestehen. 

Umb  des  schaltessen  söhne  Haschwitz,  den  hatte  mein  herre  be- 
lehnt, das  er  schaltesse  sein  solte,  and  Carle  von  Schydingen  was  off 
der  barg  gewesen  und  mit  Maschwitz  vor  meinen  herren  getreten 
and  seinen  gnaden  höchlichen  gedancket,  das  seine  gnade  Masch- 
witze belegen  hatte.  Hatte  mein  herre  lassen  sagen  dem  rathe,  da"" 
weren  brieffe  und  register,  die  des  schuitessen  weren,  die  möchte  der 
rath  haben,  das  dieselbigen  seinem  söhne  wieder  werden  möchten, 
das  was  dem  iehnbrieffe  meines  herren  von  Magdeburg  und  des  hert- 
zogen  von  Sachsen  .  .  .S  wie  er  belehnet  unde  eingeweyset  wardt;  die 
hatte  er  Hanse  Poplitze  gegeben  selber  und  auch  einen  kauff  brieff,  da- 
rinne  er  ihme  den  kauff  bekante  etc. 

Unsere  herren  vom  rathe  lissen  uns  lesen  einen  brieff,  den  den- 
nenbergk  versiegeln  solde,  das  er  aus  dem  gefencknisse  in  sein  haos 
gehen  solde  und  daraus  nicht,  er  schickte  denne  die  brieffe  wieder, 
als  er  gelobet  hatte  bey  seinen  eyden,  und  baten  die  rethe,  das  sie 
darumb  sprechen  wolden  unde  in  darinne  helfen  rathen.  So  waren  ein 
theil  des  mit  depi  rathe  zufrieden,  das  er  uff  solche  schrifte  aus  des 
B1.403^  raths  bewarsam  in  sein  haus  möchte  gehen.  ||  Sondern  ein  rath,  der 
war  des  so  nicht  zufrieden,  das  er  ohne  bürgen  solte  loss  werden,  das 
wardt  an  den  rath  wiederumb  von  uns  getragen.  So  sprach  der  rath, 
sie  weren  des  mit  Glennenberge  so  zuMeden,  so  künden  wir  darin 
nicht  gesagen. 

Uff  die  mittwoche  post  Andreae  (1.  Dec.)  vor  mittage  waren  aber 
zwone  heimliche  rethe  uff  das  rathaus  verbott,  so  solte  der  rath  äff 
nachmittagk  bey  meinem  herren  sein  unde  antwort  thun  uff  die  obge- 
schriebenen  stucke,  so  baten  sie,  das  wir  ihnen  noch  darin  wolden 
helfen  rathen;  so  war  unser  meynunge  noch  als  vor,  das  wir  das  Pri- 
vilegium mitsampt  andern  alt-  und  neuen  gedechten  zu  halden  mit- 
sampt  den  scheyden,  die  da  betedinget  weren,  unde  auch  unser  frey- 
heit  und  eygenthumb  zn  behalden.  Umb  den  schuitessen  was  unsere 
meynunge,  das  sie  meinem  herren  sagten,  wir  gestunden  Maschwitz 
des  schuitessen  ammichts  nicht,  er  were  auch  kein  burger  nicht;  das 
uns  seine  gnade  darbey  Hesse,  als  seine  vorfahren  gethan  betten,  das 
woiten  wir  umb  seine  gnade  verdienen  etc. 

Uffn  dinstagk  vigUia  Conceptionis  Mariae  (7.  Dec.)  im  73.  jhar 
uff  nachmittagk  waren  zwene  heimliche  rethe  uffs  rathaus  gebeten,  dar- 
zu  viele  der  altsessen:  Briccius  Hosse,  Hans  Clugke,  Hans  Bosse, 
Hans   Drackenstedt,  Anniss  Trepts,  Curt  Nortthausen,   Hans  Kösse, 

•  wenn.      ^  donno.      "  -*~-       ''  Wer  fohlt  wol  otwBa. 


Beilage  L  471 

Claus  Weraer,  Gontter  Wagaw,  Thomas  Steyn,  Peter  Winter,  Drewes 
Zoeke,  Bastian  Grunlieyde  und  viel  mehr  andere  fromme,  aide  burger 
inwendigk  und  ausswendigk  der  Stadt,  die  ich  hier  nicht  alle  schreybe 
unde  auch  bey  namen  nicht  kenne,  Hans  Kirsten.  Der  rath  gäbe  uns 
allen  zu  verstehen,  wie  sie  itzundt  faste  angefochten  wurden  von  mei- 
nem herren  von  Magdeburg  und  den  seinen  des  gerichte  unde  ireyheit 
halben  vor  den  thoren  umb  die  Stadt;  was  ihre  bitte,  ob  jemandts 
were  unter  uns  allen,  der  da  wüste,  wie  ferne  der  Stadt  freyheit  gingen 
vor  den  ||  thoren,  das  wir  sie  des  wolden  berichten,  denn  sie  vermuten  B1.404» 
sich,  das  wolte  ihnen  noth  sein;  so  sagte  ein  jederman  seinen  gutt- 
dnncken,  die  was  wüsten  und  sprachen. 

Vor  dem  Ulrichsthore  hinder  dem  neuen  marckte,  so  man  hinder 
dem  heyligen  geiste^  weck  zihen  wil  hieherwerts  nach  der  Stadt, 
stehen  noch  stifte  von  pfelen,  das  da  ein  schlack  hat  gestanden,  und 
der  hatte  dem  rathe  gebort,  und  meinten  auch,  das  derGrettckenberck 
auch  zu  der  Stadt  freyheit  gehörete.  Auch  vor  dem  Ulrichsthore  nach 
der  Sälen  der  schlagk  ist  der  Stadt,  der  uffgeworffene  graben  bis  an 
die  Säle  ist  auch  der  Stadt.  Nach  dem  Petersberge  sindt  die  schlege 
der  Stadt,  und  ihre  eygenthumb  ist  als  ferne  die  schlege  vor  dem 
Petersberge  bis  in  das  feidt,  ist  des  raths  eygenthumb.  Vor  dem  stein, 
thore  uff  der  leymgrube,  dar  man  die  leute  rederte,  noch  ein  wenigk 
vorbass  in  den  acker,  dar  leidt  ein  lanck  stein,  vieleichte  zweyer  eilen 
langk  zu  einem  zeichen,  das  des  raths  und  der  Stadt  eygenthumb 
dar  ist. 

Auch  berichtete  Guntter  Wagaw,  das  bey  Claus  Ochsen^  gezeiten, 
gottsehliger,  geschehen  was,  und  Hermann  Cotze^  uff  dieselbige  zeit 
heuptman  zum  Gybichenstein  gewest  was,  so  was  ein  bauer  schuldigk 
gewest  einem  becker,  genant  Casius,  wonhaftigk  vor  dem  steinthor,  so 
hatte  Casius  den  bauer  gemant,  das  er  ihm  bezahlen  solde.  Hatte  der 
bauer  geantwortet:  komme  mit  vor  die  Stadt,  ich  wil  dich  bezahlen. 
Casius  sprach  ja,  ich  wil  kommen,  und  nimpt  steine  in  den  bösem 
und  folgete  dem  bauer  nach  biss  uff  die  leymgrube  ungeferlich  3  oder  4 
schritte  neher  der  Stadt.  So  springet  der  bauer  von  dem  wege  und 
leuffet  zu  diesem^  und  hauet  ihn  darnieder.  So  mochte  der  heuptman 
den  mit  cleyden  antfangen^  zum  Gybichenstein,  und  der  rath  hüte 

*  dieoen.      ^  cleydem  aafuigen. 


^  Das  Hospital  S.  Antonii  mit  der  Kapelle  S.  Spiritus  vor  dem  Geistthore. 

^  Dieser  einer  Pfämierfamilie  anf^ehörige  Mann  war  1450  und  1453  Bommeister 
und  bekleidete  1452,  1455,  1458,  1461,  1464,  1467  das  Amt  eines  Rathsmeisters. 
Bald  nach  1467  wird  er  gestorben  sein. 

3  Herman  v.  Kotze,  der  Vater  des  öfter  erwähnten  Hans  v.  Kotze,  war 
1456  erzb.-magd.  Untermarschall,  seit  1458  Hauptmann  auf  dem  Gicbicl^nstein 
und  wurde  1460  Rath.  £r  starb  Montag  nach  Bonifacii  (6.  Juni)  1474,  wie  die 
Umschrift  seines  an  der  Kirche  zu  Giebicbenstein  noch  befindlichen  Leichensteines 
darthut.  YgL  v.  Mülverstedt,  Urkunden-Rcgosten  der  Herrn  v.  Kotze  S.  201 
und  Tab.  II. 


472  Marcus  Spittendorff. 

Bl.404'»  Casius  an,  das  er  den  baaer  vor  dem  ||  Rohlande  vorfesten  solte.  So 
hatte  Kotze  einsnials  vor  dem  rathe  zu  schicken,  so  hatte  ihm  der 
rath  das  vorgehalten,  das  er  in  unser  freyheit  greyflfen  wolte,  des  wir 
ihme  nicht  vergunnon  wurden.  Hatte  Kotze  gesprochen,  das  der  rath 
zwene  darbey  schicken  wolden,  er  wolde  auch  darbey  kommen  mit 
etzlichen. 

Das  geschaeh  so.  Was  Casius,  der  geschlagen  was,  gegenwertigk 
gewest,  den  hatten  sie  gefragt,  uflF  welcher  stedte  er  geschlagen  were, 
das  hatte  er  gethan  und  gesaget.  Do  hatte  Herman  Kotze  ein  ge- 
spreche genommen,  als  ich  gleube,  mit  Hacken  und  Judenbergk  und 
mit  dem  voigte,  der  uff  die  zeit  was,  und  hatten  gesprochen  zu  Grun- 
ther  Wagawen  unde  zu  LudickePfanschmiede:  „lieben  herren,  wir  sehen, 
das  uff  eurem  eygenthumb  das  geschehen  ist,  darumb  bittet  den  rath, 
das  die  cleyden  vor  dem  Rohlande  abegestalt  werden,  sie  sollen 
zum  Gybichenstein  auch  abegethan  werden,^'  das  berichtete  Ounter 
Wagaw  etc. 

Hammers  garten  gehorte  in  die  Stadt,  auch  gehet  ein  wegk  umb 
den  garten,  ist  auch  des  raths  und  der  graben  umb  den  garten.  Vort- 
an  so  weit  die  procession  gehet  mit  den  creutzen,  wenn  man  umb  die 
marcke  gehet,  umb  die  landtwehren,  umb  die  kirschgarten  biss  kegen 
das  randische*  ^  thor,  so  ferne  gehet  des  raths  eygenthumb.  Moritz- 
und  Clausthor,  so  ferne  der  steinwegk  gehet  über  Margkwartz  *  brücke, 
unde  noch  malsteine  stehen,  so  ferne  gehet  der  Stadt  eygenthumb  etc. 

In  die  Conceptionis  Mariae  (8.  Dec.)  nach  mittage  waren  wir 
abermals  uff  dem  rathause;  so  sagete  mir  Hans  Walttheim,  wie  es  umb 
die  feyle  wische^  sei,  sie  gehöret  zum  Gybichenstein,  sondern  die  bur- 
ger zu  Halle  haben  die  befreyunge,  das  sie  über  das  gantze  jähr  ihr 

B1.405*  yieh  darauff  mögen  treyben,  sondern  eine  pfandunge  ||  müssen  sie  des 
Jahrs  leyden  uff  dem  Gybichenstein,  das  ist  eine  gewöhnliche  pfan- 
dunge und  wirdt  nicht  gehöget  noch  geniedert,  sondern  als  sie  vor 
alder  genommen  ist;  das  die  steine  umb  die  faule  wiese  gesatzt  sindt, 
ist  geschehen  umb  den  willen,  die  burger  betten  zu  sehre  in  die  wiese 
und  von  der  wiese  gepfluget,  darumb  wurden  die  steine  gesatzt  ^  Waltt- 
heim was  mit  darbey  gewest  etc. 

üffn  donnerstagk  post  Conceptionis  Mariae  (9.  Dec.)  vor  mittage 
gingk  der  sitzende  rath  unde  zwene  aide  heimliche  rethe  und  viel  alt^ 
sessene  aus  der  Stadt  zum  steinthore  aus*  über  den  Petersbergk  in 
den  wegk,  der  da  gehet  vor  das  Ulrichsthor,   dar  des  raths  schlege 

*  Randtsche.        *>  „geiuitx,"  hier  and  anderwKrt«. 

^  So  wird  das  Wort  hier  geschrieben,  später  tritt  die  heutige  Schreibnng 
„rannische"  ein. 

2  Noch  in  diesem  Jahrhundert  die  „Marxbrücke"  genannt;  sie  lag  vor  Passendorf. 

3  .Jetzt  „die  foule  Wieso"  an  der  Feldstrasso. 

^  Vgl.  hierzu  den  Vertrag  des  Krzbischoft  Kmst  mit  den  Rathe  wegen  der  Ge- 
richte ausserhalb  der  Stadt  vom  28.  Nov.  1409,  Dr.  I.  671  ff. 


Beüage  I.  473 

stehen  an  dem  orte,  da  ein  töpfer  innen  pflagk  zu  wonen.  So  gingk 
Hans  Laub,  Michell  Marsehalck,  stadtschreyber,  nnd  andere  mit  in  zu 
dem  heyiigen  geiste,  in  dem  wege  standen  noeh  stifte,  das  ein  schlack 
da  gewesen  was  des  raths,  die  leute  wüsten  das  auch;  so  gingen  die 
anderen  gleich  in  dem  wege  vor  den  hensem  und  gingen  nff  den  Orett- 
kenbergk.  Sprach  Glorins  Kober,  das  sein  vater  bette  gewonet  uff  dem 
nenen  markte  wol  28  jhar  und  lenger,  so  bette  ein  stein  gestanden  off 
dem  Grettkenberge,  so  ferne  solde  des  raths  eygenthumb  und  freybeit 
gegangen  sein.  Hans  Schmidt  hatte  den  stein  auch  wol  gesehen  nnd, 
als  man  sagte,  Paul  Treyse.  Sondern  er  was  ausgegraben  und  was 
weck,  so  konte  uns  auch  niemandt  eygentlich  berichten,  ob  die  freybeit 
des  raths  so  weit  ginge  oder  nicht.  Wir  gingen  fortan  uff  die  leym- 
gmbe,  uff  der  lincken  handt,  ins  feldt  warts  leit  ein  grosser  stein,  der 
bezeuget  des  raths  freybeit  Nun  ein  wenigk  yorbass  von  dem  selbigen 
steine  nach  Diemetz^  warts  ist  ein  deiner  alter  graben,  nicht  tieff,  und 
ein  grasefleckigen.  Sprach  Hans  Meyster,  ||  das  Herman  Oolttschmidt  BL405'' 
dar  gebraut  were.  So  gingen  wir  fortan  hinder  Hammers  garten,  ge- 
höret an  denselbigen  acker,  und  hinder  dem  acker  gingk  ein  alter 
wegk,  hat  vor  zeyten  geheyssen  der  magdebnrgiscbe  wegk,  unde  da 
hatte  der  rath  von  Halle  auch  einen  schlack  yorgebabt,  sondern  in  der 
emde  hatte  der  rath  das  lassen  öffnen,  aber  der  scblagk  ist  nun  wegk, 
sondern  ein  graben  daselbst  in  dem  gemeinen  fahrwege  an  beyden 
seyten  an  dem  acker  nacb  Dimitz  und  darhin  auswärts*  in  das  lant, 
den  magk  der  ratb  auch  haben  lassen  uffwerfen  im  kriege,  sondern 
der  rath  zeucht  sieb  des  nicht  an. 

Ftirbas  sein  wir  gegangen  über  den  meydborschen  wegk  hinder 
Hammers  garten  das  feldt  über  nahe  dem  galckthore  bey  den  wegk, 
als  man  mit  creutzen  gehet  nach  dem  randischen  thore.  Sondern  da 
wir  kamen  uff  jhene  halbe  des  gerichts,  bieben  wir  an  der  landtwere 
biss  hinder  die  kirschgarten  und  an  den  kirschgarten  zu  dem  schlage 
ein  in  die  kirschgarten. ^  Do  wir  in  den  scblagk  kamen  indenkirscb- 
garten,  iurte  uns  Hans  Busse  so  balde  uff  die  lincke  handt  an  den 
garten,  der  an  das  feldt  stösset,  einen  ebenen  wegk  hin,  undt  do 
wider  nach  der  Stadt  hinder  den  garten  hin,  die  nff  den  steinwegk 
stossen  vor  dem  randischen  thore,  unde  kamen  an  Hans  Apoteckers 
garten  hinauss  in  das  gesschin,  dar  Geyseler  von  Diesckaw  seinen 
garten  bat,  und  gingen  vor  das  randische  thor  und  darein. 

Uff  denselbigen  nacbmittagk  (9.  Dec.)  waren  die  zwene  heimliche 
rethe  wider  uffs  rathaos  geheischt,  sondern  sie  kamen  nicht  alle. 
Gabe  uns  der  rath  for,  so  wir  dann  beute  faste  umbgegangen  weren 
unde  besehen  betten,  so  fanden  sie  nicht  viel  trostes  in  den  altsessen, 
daranff  sie  stehen  künden,  ||  sondern  ihre  meynung  were,  sie  wolden  BL40ö» 

*  darUn  an  wanH.        ^  klfsebea  gartea. 


1  Dorf  Diemitz  in  mmiittelbtnfer  NAbe  östlich  toq  Halle. 


474  Marcus  Spittendor£ 

meinem  berren  antworten,  möchte  das  in  freandtschaft  beygeleget  wer- 
den, das  wir  vor  dem  Ulricbsthore  von  der  aale  bieniff,  als  der  graben 
und  der  wegk  ist,  da  der  schlagk  ist,  und  fortan  den  schlagk  und 
den  wegk  nacb  dem  Petersberge  und  auch  hinder  dem  töpfer  unde 
vortan  die  gasse  und  den  wegk  hinaus  uff  die  leimgrube  und  da  der 
stein  steht  und  hinder  Hammers  garten  den  meydeborgschen*  und  an 
dem  garten  nider^  an  die  lantwere  nach  dem  steinthore  und  fortan  in 
der  landtwere  nach  dem  gaickthore  zu  dem  creutze  und  vorbass  den 
wegk,  als  die  creutzen  gehen,  nach  dem  randischen  thore  warts  uff  die 
landtwere  an  dem  kirschgarten  hienabe  bis  zu  dem  schlage  in  die 
kirschgarten  und  die  wege  nach  der  Stadt,  als  das  vor  geschrieben 
stehet,  und  vor  dem  Moritzthore,  da  die  Schemen  gebauet  wurden,  and 
der  steinwegk  uff  Marcqwarts  brücke,  also  ferne  die  mahlsteine  gehen, 
und  uff  der  grossen  wiesen,  als  ferne  die  bemalet  ist,  unde  der  fleck, 
dar  man  den  sandt  holet,  keyn  der  grossen  wiesen,  das  in  das  alles 
von  meinem  herren  und  seinem  capittel  so  vermacht  wurde,  das  sie 
nicht  mehr  tedynge  darumb  dörften  haben,  so  wolden  sie  das  in 
freundtschaft  so  lassen  hingehen,  wiewol  das  sie  das  doch  wol  weiter 
behalden  wolden,  wen  sie  die  freundtschaft  nicht  leyden  wolden«  Wir 
sprachen  darumb  unde  antwortten,  unser  were  wenigk  und  were  gn^ 
das  die  andern  auch  da  weren ;  idoch  von  unser  perschon  wegen  weren 
wir  des  wol  mit  ihme  zufrieden,  sondern  in  rathsweyse  von  der  andern 
wegen  theten  wir  nicht.  Worumb?  Sie  weren  unsere  obersten  unde 
sessen  von  der  gantzen  Stadt  wegen  vor  sie  zu  räthen,  so  sie  das  vor 
das  beste  nemen,  so  wers  unser  wille  auch,  als  wir  dar  weren. 

Uff  die  mittwoche  nach  Lucie  (15.  Dec.)  im  73.  jhar  vor  mittage 
81.406*^  waren  die  schöppen,  zwene  gantze  alte  rethe  ||  uff  deme  rathause,  so 
wardt  uns  vorgegeben  von  Hanse  Laube  und  Pegawen,  rathsmeister, 
wie  das  ein  gutter  freundt  fast  gehandelt  bette  zwischen  meinem  herren 
von  Magdeburg  und  dem  rathe  der  gebrechen  halben  der  gerichte  vor 
den  thoren  umb  die  Stadt.  So  wer  mein  herre  in  meynunge,  das  seine 
gnade  nicht  gerne  in  Unfriede  mit  uns  sitzen  wolde,  sondern  so  wir 
unsere  freyheit  vor  den  thoren  umbgangen  und  besehen  betten,  were 
seine  gnade  wol  in  meynunge,  das  das  so  gemacht  wurde  uff  ewigkeit, 
das  nicht  mehr  irrunge  und  Unwille  darauss  kommen  dörfte,  sondern 
umb  das  gerichte  wer  seine  gnade  in  meynunge,  Maschwitz  teyl  anch 
von  im  zu  seiner  gnaden  zu°  bringen  und  das  dem  rathe  zu  versetzen 
vor  zwey  tausendt  r.  fl.,  und  dieweil  das  gerichte  dem  rathe  versatzt 
were  und  pfandes  stunde,  solde  sein  voigt  auch  nicht  in  die  bangk 
gehen,  sondern  hiernachmals,  ob  das  gerichte  von  seinem  capittel  oder 
von  seinen  nachkomlichen  gelöst  wurde,  so  solte  das  schultessen  am- 
micht  einem  besessenen  burger  zu  Halle  gelegen  werden,  unde  das 
fortan  damitte  so  halden,  als  das  vor  alder  biss  uff  die  zeit  gehalten 
were,  und  mein  herre  oder  seine  nachkommende  wolden  das  gerichte 
denne  einem  burger  leyhen,  vor  dem  der  rath  bethe  etc. 

^  meybonchen.      ^  den  gvten  wider,      c  „%n"  ergänzt.      **  dem, 


Beilage  I.  475 

Wir  sprachen  amb  des  ratbs  vorgeben  und  thaten  antwort  darauff, 
nnser  wille  were  wol,  das  der  ratti  meinem  herren  eine  solche  summa 
golden  lege  uff  seinen  theyl,  das  ihme  geburete  von  dem  gerichte, 
sondern  das  seine  gnade  das  ander  theil  des  gerichts  oder  nutzes  des* 
gerichts  von  Maschwitz  zu  sich  bringen  weide,  das  unser  burger  haben 
solte  unde  auch  bereit  gekaufft  hette  von  Herman  Maschwitze,  das 
were  dem  rathe  und  uns  zu  nahe.  Sondern  das  seine  gnade  Hanse 
Poplitz  belehnte,  der  das  bereit  gekauffet  hat,  und  auch  der  rath  vor 
ihn  gebeten  hat,  und  das  denne  vorbass  in  den  brieffen  so  vorwaret 
werde,  wenn  das  gerichte  wider  gelöset  werde,  das  mein  herre  oder 
seine  ||  nachkommenden  danne  belihen  mit  dem  ammichte  einen  be-  B1.407* 
sessenen  burger  zu  Halle  ane  gifk  unde  gäbe,  vor  weme  der  rath 
bittet,  weme  das  noth  sein  wurde.  Auch  was  unsere  meynunge,  das 
der  rath  den  feltkauff  auch  wieder  mit  einzihen  solden,  das  unsere 
bnrger  vor  alder  jrwerlde  mochten  an  dem  felde  gekaufft  haben,  und 
mein  herr  den  seinen  das  nun  verbotten  hatte  und  wolde  das  nicht 
zugeben  unde  that  den  bürgern  grossen  schaden,  auch  das  die  pforte 
zu  Glauche  wieder  geöffnet  wurde,  das  das  itzundt  all  beygelegt 
wurde,  und  auch  Sachen,  die  vor  meinem  herren  hingen,  Jorge  Bussen, 
Claus  von  Troten  und  andere  mehr  betreffent,  das  die  Sachen  auch 
vorgenommen  wurden,  so  das  einem  jederman  gleich  vor  ungleich  ge- 
schehe. Und  wen  man  des  mit  meinem  herren  zufrieden  were,  das 
der  rath  sich  des  nicht  verdriessen  Hesse  und  Hessen  pfele  stossen  vor 
dem  Ulrichsthore  von  der  Säle  uff,  als  das  alles  besehn  ist,  biss  wie- 
derumb  uff  die  Säle  vor  das  Moritzthor,  und  mein  herr  darbey  schickte, 
das  das  alles  recht  zuginge,  und  darnach  danne  meinem  herren  die 
summa  geldes  reichen  und  nicht  mehr. 

Uff  unsere  antwort  meinete  der  rath,  umb  den  feltkauff  und  porte 
und  andere  gebrechen  mehr  were  meinem  herren  nicht  vorznhalden, 
denn  das  möchte  alles  zuwerfen  werden,  denn  der  gutte  freundt  hette 
ihn  gesagt,  der  anderen  gebrechen  wurde  wol  gutt  rath.  So  sprachen 
wir  noch  eins,  sondern  die  schöppen  wolden  nicht  sprechen,  do  gnap- 
ten  sie  sich  underlangk  in  der  vierherren  dörntze.  So  meynte  Waltt- 
heim,  er  were  des  mit  dem  rathe  ein;  do  was  Claus  Schaffstedt,  Hans 
Seber ^,  und  die  schöppen  fielen  in  auch  bey,  sondern  die  an- 
dern bieben  uff  dem  sinne  als  vor.  So  wardt  das  wieder  an  den 
rath  gebracht,  die  meynunge  von  den  rethen  und  schöppen.  So  sprach 
der  rath,  sie  weiten  ||  einen  brieff  begreyffen,  nach  deme  als  sie  das  B1.407** 
haben  wolden,  und  eine  abeschrift  meinem  herren  schicken ;  weide  myn 
herr<^  darin  gehen  und  sein  capittel,  so  solde  uns  die  schrifte  nicht 
vorhalden  werden,  sondern  sie  wolden  die  alle  lassen  lesen. 

*  nutze«,  des  gerichts.      *>  der  Text  scheint  anvoUstHndig  zu  sein.      ^  „herr"  fehlt. 


476  Marcus  Spittendorfil 

1474  März. 

Uff  die  mittwoche  ^  Uoser  Lieben  Frauen  abendt  (23.  März)  in  der 
fasten  wart  der  sitzende  rath  ein  vor  mittage,  das  sie  Weinmeisters 
hoff^  bebauen  wolden,  und  uff  beyden  seyten  henser  zu  machen,  das 
mitten  ein  gasse  blebe.  74. 

Uff  den  tagk  nach  mittage  was  Veit  Gerke,  der  ein  voigt  zu 
Glauche  was,  uff  dem  ratbause,  so  wardt  er  gefraget,  ob  er  die  ge- 
rechtigkeit  uff  dem  marckte  neme,  die  des  scbultessen  frohne  pflegte 
zu  nemen,  wer  ime  das  befohlen  bette.  Antwortte  er,  der  vormals  ein 
frone  in  der  Stadt  gewest  was,  der  were  wegk  geiauffen,  so  bette  im 
befohlen  der  aide  cantzier  herr  Bernert,  das  Veyt  in  der  Stadt  uff  dem 
marckte  meyme  herren  seine  gerechtigkeit  fodem  solte. 

Uffn  sonnabendt  nechst  darnach  (26.  März)  was  der  gantze  rath 
uffs  Weinmeysters  hoffe  etc. 

Uff  denselbigen  tagk  nach  mittage  wardt  des  fronen  fraue  ge- 
heischet, die  nun  zu  Glauche  wonete  und  vormals  in  der  Stadt  hatte 
gewont*,  und  ihre  man  des  gerichtes  frohne  were.  Wardt  die  fraue 
gefraget,  ob  ir  man  noch  ein  frohne  were.  Antwortte  sie  ja,  wardt 
sie  vorbass  gefraget,  wo  er  were.  Antwortte  sie,  er  were  zu  seinen 
freunden  gezogen.  Sie  wardt  gefraget,  ob  er  auch  wieder  kommen 
wurde.  Antwortte  sie  ja,  sie  hoffte  alle  tage,  das  er  wieder  kommen 
wurde  dar.  Uff  die  rede,  das  der  rath  verstundt,  das  der  fix)ne  nicht 
geurlaubet  was,  wolden  die  herren  uff  den  nachmittagk  nicht  mehr 
darauff  sagen  und  hissen  die  fraue  zu  hause  gehen  und  wolden  das 
uffh  dinstagk  darnach  an  die  bommeister  mit  brengen.  Als  ich  ver- 
stundt, so  nam  die  fraue  die  gerechtigkeit  uff  dem  marckte,  die  dem 
BLioS""  scbultessen  und  auch  meinem  herren  ||  behorte,  und  liesse  die  uff  die 
bürg  tragen,  das  was  dem  rathe  so  nicht  zu  sinne,  mein  herre  weis 
auch  wol,  das  sichs  nicht  gebühret,  so  kein  schultesse  was;  doch  hatte 
der  rath  gedult  darinne  etc. 

Uffn  dinstagk  nach  Judica  (29.  März)  liesse  der  rath  lesen  die 
vortracht,  wie*»  bischoff  Friederich  gottsehliger  und  sein  capittel  zu 
Magdeburg  sich  des  mit  dem  rathe  von  Halle  vortragen  und  geeiniget 
haben,  wie  man  das  vorbass  umb  einen  fronen  halden  soll  und  den 
uffnemen  soll,  und  wir  die  macht  haben  sollen,  einen  uffzunemen,  welche 
zeit  oder  wie  viel  des  noth  ist  etc.  3 

„Der  schultesse  zu  Halle  mitsampt  den  schöppen  haben  macht  einen 
fronen  u£&unemen,  wer  ihnen  bequeme  ist,  und  wen  in  des  noth  ist 

•  gewandt.      *»  die. 


*  Der  VerfiBisser  hat  sich  im  Wochentage  nicht  geirrt,  sondern  die  Praepositkm 
„vor"  ausgelassen. 

2  NadiOlearius,  Ilalygraphia  (1679)  S. 202  soll  dies  schon  1469  geschehen  sein. 
Auch  Dreyh aap  t  I.  676  folgt  dieser  Angabe.  Die  diu-ch  die  Bebauung  cntstebcnde 
Gasse  führt  noch  heute  den  Namen  „Die  neuen  Häuser^^ 

3  Vgl.  die  ürk-  vom  28.  Dec.  1463  bei  Dreyh aupt  ü.  473£ 


Beilage  I.  477 

Den  sol  mein  herre  von  Magdeburg  oder  sein  beaptman  zum  Gybicben- 
Btein  beiebnen''.  Sondern  die  maebt  bat  ime  mein  berre  von  Magdeburg 
bebalten,  das  er  einen  fronen  erleuben  magk,  wen  im  der  nicbt  eben 
ist;  so  mögen  die  seböppen  und  der  scbultesse  einen  andern  uffnemen. 

Anno  74  ufin  donnerstagk  nacb  Jndiea  (31.  März)  nacb  mittage 
waren  wir  ufiF  der  bürg  zum  Oybicbenstein  vor  meinem  berm  von 
Magdeburg  von  des  ratbs  wegen,  Marens  Spittendorff*,  Benedictus 
Polcke,  Peter  Scbaifskopff,  der  stadtsebreyber,  Mattbes  Pegaw,  Vester 
Becker.  Das  erste  werp  belangete  Hans  Eocb,  unseren^  burger,  zu 
dem  meines  berren  gewaldigen  geelaget  batten  vor  dem  geriebte  zum 
Gybicbenstein ,  und  uff  ibn  derstanden  batten  c(entum)  r.  it.,  als  sie 
spracben.  Unsere  bitte  was,  das  mein  gnediger  berre  unserem  burger 
umb  unser  vorbitte  so  gnedigk  wolde  sein  und  solcbe  eleyden^  mit 
dem  erstanden  gelde  wolde  lassen  abesein ,  das  wolden  wir  umb  seine 
gnade  verdienen.  Antwortte  meines  berren  von  Magdeburg:  seine 
gnade  wolde  gerne  seine  gewaldigen  darzu  scbieken,  das  in^  der 
sacbe  ||  mit  dem  ratbe  ein  guttlieber  bandel®  möcbte  vorgenommen  BL408^ 
werden,  und  des  gewonnen  geldes  sieb  mit  ibn  zu  vertragen,  so  solde 
unserem  burger  Hans  Eoebe  umb  bitte  willen  des  ratbs  wol  wille  be. 
weyset  werden.  Das  wolden  wir  so  nicbt  annebmen  von  des  ratbs 
wegen  umb  solcb  gelt  bandel  zu  baben  und  uns  darin  geben;  wir 
baten  vorbas,  das  solcber  bandel  möcbte  besteben,  und  das  man  unseren 
burger  möcbte^  vorbören  vom  anbeben  zum  mittel,  vom  mittel  zum 
ende,  so  wurde  man  mercken,  wie  Hans  Kocb  in  solcben  scbaden 
kommen  were  dnrcb  welcberley  weyse,  darinnen  konde  sieb  mein 
berre  wol  belemen,  ob  Hans  Kocb  solcbe  busse  vorfallen  were  oder 
nicbt,  dar  wolde  mein  berre  nicbt  bin,  sondern  seine  meynunge  was, 
das  man  Hans  Eoebe  nun  verhören  solte,  nun  er  derfordert  were,  das 
stunde  seinen  gnaden  nicbt  zu  tbune,  aucb  weren  die  geriebte  meines 
berren.  Das  Eoch  nun  verbergen  wolde,  was  inen  gutt  deucbte,  das 
were  seinen  gericbten  zu  nabe,  und  wolde  des  nicbt  zustadten.  Viel 
mehr  reden  verlieffen  sieb,  des  bie  nicbt  gescbrieben  ist  etc. 

Umb  den  fronen  wardt  angebracht,  so  itznndt  nicbt  ein  frone 
were,  verstunden  wir,  das  Veitt  Oercke  zu  Olaucbe  und  des  alden 
fronen  frau  aucb  zu  Glanobe  gingen  uff  dem  marckte  und  buben  uff 
die  gefelle,  die  meinem  berren  und  dem  >  scbultessen  von  gericbts  wegen 
gebureten,  so  wir  uns  beduncken  Hessen  nicbt  sein  schnldigk,  ange- 
seben  das  ertzbiscboff  Fryedericb  sebliger  gedecbtnuss  mitsampt  seime 
capittel  sich  des  mit  dem  ratbe  zu  Halle  vortragen  baben,  aucb  brieffe 
und  Siegel  darüber  gegeben,  wie  das  vorbas  umb  einen  fronen  sol  ge. 
halten  werden,  der  die  gefelle  uff  dem  marckte  uffnemen  soll  und  auch 
ein  burger  sein  soll.  Bäte  wir,  seine  gnade  wolde  bestellen  durch  die 
seinen,  das  ein  solches  nicht  geschehe,  ||  biss  so  lange  ein  gekomer  BI.409'^ 
frone  zu  Halle  wurde,  uff  das  nicht  Unwille  darauss  wurde,  wir  kunten 

*  Marctu  S.        ^  vnaerem.        ^  oIeyd«rn.       ^  „in**  eiig^Uizt.        *  an  einen  gattlichen  hiuidel« 
'  mdt  vnaerem  Burger  vorhtfren.      ^  meinen  ....  den. 


478  Marcos  ^ittendorft 

des  auch  vor  den  unsem  nicht  verantworten.  Antwort  meines  härm 
von  Magdeburg:  so  der  frone  nicht  zu  wege  were,  betten  sie  das  fronen 
befohlen  uff  dem  marckte,  meinem  herren  seine  gerechtigkeit  zu  for- 
dern, so  das  seinen  gnaden  die  helfte  geburete,  und  die  helfte  dem 
schuitessen.  So  denn  itzund  nicht  ein  schultess  were,  so  were  mein 
berre  oberscbuitesse,  solte  mein  herre  die  gerechtigkeit  nicht  finden, 
das  were  im  schedelich,  auch  möchte  das  nnbequemligkeit  bringen, 
wen  die  gefeile  nicht  genommen  wurden,  das  sich  die  leute  hiemach- 
mals  darmit  behelfen  weiden,  und  viel  andere  wort  mehr,  der  ich 
nicht  schreybe.  Sondern  des  vortracht  bekante  er  und  sprach,  &r 
bette  besandt  etzliche  schöppen,  Benedictus  Polcken,  Hans  Seher,  und 
denen  gesagt,  das  sie  einen  bequemen,  endtlichen  gerichtsknecht  od^ 
fronen  uffnemen  wolden,  das  were  seiner  gnade  wille.  Darauff  hatten 
sie  nicht  vollkömliche  antwort  gethan,  sondern  sie  wolden  das  an  ihre 
kumpen,  die  schöppen,  bringen  und  seiner  gnade  eine  antwort  schicken. 
Darauff  diss  antwort  geschickt  was,  das  der  schultesse  und  die*  schöp- 
pen einen  fronen  sollen  kiesen,  und  den  mein  gnediger  herr  bestetig^ 
soll  oder  sein  heuptman  zum  Oybichenstein.  Darumb  geburte  inen  das 
alleine  nicht  zu  thun  etc.  Da  meinte  der  cantzler  von  meines  gnedigen 
herm  wegen,  das  die  schöppen  noch  einen  kiesen  weiden.  Darauff 
war  unsere  antwort:  wir  weiten  das  an  den  rath  brengen,  uns  wer 
nicht  im  befehl,  darvon  zusage^  zu  thun. 

Umb  Claus  Polcken  pferdt'  baten  wir,  das  im  das  wieder  werden 
möchte,  daran  konden  wir  nichts  erlangen. 

Der  cantzler  brachte  an,  wie  das  die  fischer,  unsere  undersass^:!, 
wenn  sie  vor  den  Gybichenstein  heimwärts  fuhren  unde  gefischet  betten, 
so  hielten  sie  nicht  an  und  Hessen  besehen,  das  meinem  herren  seine 
volkommene  gerechtigkeit  wurde;  ein  teyl  schickten  von  fischen  uff  die 
Bl.409^  bürg,  II  die  nicht  so  gut  weren,  als  das  hier  und  brot,  das  ihnen  wurde, 
auch  fuhren  etzliche  furuber  unde  geben  nichts.  So  was  meins  herr^i 
bitte,  das  die  fischer  darzu  gehalten  wurden,  das  sie  anhUten  und  be- 
sehen liessen,  das  meinem  herren  seine  gerechtikeit  wurde. 

Diss  alles  brachten  wir  an  den  rath. 

Uff  den  palmabendt  (2.  April)  thate  wir  antwort  meinem  herr^i 
von  Magdeburg  umb  des  fronen  fraue,  derer  man  vormals  ein  fronebote 
in  der  Stadt  und  ein  burger  gewest  was  und  uff  die  zeit  geurlaubet 
und  nicht  sein  burgerrecht  gehalden  hatte,  das  dieselbige  fraue  oder 
ein  ^  ander  die  gefeUe  oder  die  gerechtigkeit  uff  dem  marckte  uff  heben 
solte,  die  meinem  herm  und  dem  schuitessen  von  gerichts  wegen  ge- 
bühren, so  das  doch  der  versiegelte  brieff,  den  bischoff  Friederich  und 
sein  capittel  dem  rathe  darüber  gegeben  hat,  nicht  innehelt,  das  die 
fraue  oder  andere  die  gerechtigkeit  nemen  sollen ;  sondern  ein  gekomer 
frone  vom  schuitessen  und  den  schöppen  gekoren  sein  soll,  der  sieh 
solcher  gefeile  uff  dem  marckte  underzihen  soll,  von  des  gerichts  wegetn 
ein  bnrger  sein  sol.    Was  unser  bitte  noch,  mein  herre  wolde  uns  so 

•  „die"  er^nst.      *»  «u  sagen.      «  „ein"  erg^Lnzt. 


BeUage  I.  479 

gDedigk  sein  und  solch  nemen  uff  dem  marekte,  durch  die  das  be- 
schehen  was,  lassen  anstehen,  so  lange  das  ein  schultesse  wurde,  und 
durch  die  das  zu  thun  hetten  ein  frone  gekoren  wurde,  der  dann  ein 
bnrger  were  und  die  gerechtigkeit  denne  uffhiebe,  anders  künten  wir 
seiner  gnaden  von  der  unsem  wegen  nicht  zustattunge  thun,  die  gefeile 
durch  andere  zu  nemen;  wir  konden  das  auch  nicht  vor  den  unsem 
verantworten.  Darauff  liesse  uns  mein  herr  antworten,  so  ime  der 
rath  das  nicht  vergunnen  wolden,  durch  die  fraue  die  gefeile  uffzune- 
men  umb  den  willen,  weil*  kein  frone  were,  so  er  das  gerichte  zu  sich 
bracht  bette,  so  wolte  er  sich  mit  den  schöppen  wol  voreinen,  das  sie 
einen  fronen  uffnemen  möchten,  des  wir  denne  meinten  so  nicht  sein 
solte;  solde  er  die  gerechtigkeit  nachlassen,  ||  das  brechte  im  scha-  B1.410* 
den,  solde  sich  aus  der  gewere  setzen;  er  hoffte  ye,  das  der  rath 
seines  Schadens  nicht  begerte.  Darumb  das  in  deme  besehen  were, 
das  er  das  gerichte  zu  sich  bracht  bette,  das  were  beschehen^  in  des 
raths  besten.  Der  rath  solde  das  auch  befinden  kurtzlich  nach  den 
heyligen  tagen,  das  er  in  zu  vorstehen  wolde  geben,  das  sie  sehen 
und  mercken  wurden,  das  ein  solches  in  Iren  besten  were  vor^enom-. 
men ;  und  bette  gerne  eine  antwort  von  dem  rathe  gehabt,  ob  der  rath 
der  frauen  zu  Olauche  zustatten  weide,  das  sie  die  gerechtigkeit  uff 
dem  marekte  ufihemen  solte  oder  nicht,  das  er  ein  gewissen  darvon 
bette  etc. 

So  sagten  wir  im,  die  zeit  were  fast  heyligk,  wir  weiten  das  aber- 
mals gerne  an  den  rath  bringen  und  seiner  gnaden  antwort  thun  nach 
den  heyligen  tagen.  Liesse  sich  mein  herre  beduncken,  dies  were  zu 
langk;  er  wolte  uffh  montagk  nach  dem  palmtage  (4  April)  gen  Magde- 
burg, darumb  wolde  er  gerne  wissen,  wie  das  umb  die  gefeile  bleiben 
möchte;  wurden  wir  des  zufrieden  und  sagten,  seiner  gnaden  antwort 
zu  thun  uff  den  palmtagk  (3.  April)  nach  mittage. 

Uff  den  palmabendt  (2.  April),  do  wir  von  der  bürg  kamen ,  be. 
sandten  wir  nach  dem  rathe  und  brachten  das  an  sie,  das  mein  herr 
eine  antwort  haben  wolte,  ehe  er  zu  Magdeburg  zöge,  umb  die  fraue, 
ob  die  die  gefeile  uffnemen  solte  oder  nicht. 

Darauff  wardt  der  rath  zufrieden  und  lissen  meinem  herm  uff  den 
palmtagk  (3.  April)  eine  antwort  sagen.  „Gnediger  herre,  so  die  fraue 
zu  Glauche  die  gerechtigkeit  uff  deme  marekte  hebet,  die  eueren  gna- 
den und  dem  schultessen  oder  gerichts  wegen  geburet,  so  wir  uns  be- 
duncken lassen,  die  fraue  oder  andere  das  nicht  thun  sollen,  angesehen 
den  versiegelten  brieff,  den  euerer  gnade  vorfahren,  ertzbischoff  Friede- 
rich gottsehliger  und  das  capittel  zu  Magdeburg,  dem  rathe  von  Halle 
^geben  haben,  wer  solche  gerechtigkeit  uffnemen  soll,  oder  wie  er 
sein  soll  etc.  ||Doch  gnediger  herre,  so  ir  meinet,  so  die  fraue  solche  Bl.4lo^ 
gerechtigkeit  nicht  uffheben  solde,  das  brechte  euem  gnaden  schaden 
and  hülfe  den  rath  von  Halle  nicht,  darauff,  gnediger  herr,  begeren 
wir  nicht  euren  schaden,  sondern  unser  altherkommen  und  unsere  frey- 

*  HWeü"  erginzt.      ^  betcbrleben. 


480  Marcus  Spittendorff. 

heit,  die  wolden  wir  gerne  behalden.  Darumb,  gnediger  herre,  eaern 
gnaden*  zu  ehren  und  wolgefallen  wil  der  rath  von  Halle  gedolt  tragen 
zwischen  Walpurgis  so  bescheyden,  das  euer  gnade  die  gefeile  uff  dem 
marekte  lasse  uffbeben  einen  burger  zu  Halle  unschedtlich  der  ver 
schreybungei  die  euer  gnade  voryar^  und  sein  capittel  darüber  gege 
ben  haben,  uff  das  euer  gnaden  gerechtigkeit  nicht  nachbliebe". 

Darauff  antwortte  mein  herr,  er  bekennete  sich  mit  den  bürgeren 
nicht,  her  wüste  keinen  darzu  zu  kriegen.  Sprachen  wir,  Herman 
Kotze,  der  kennete  wol  burger,  die  das  wol  theten.  Meinte  er,  er' 
kennete  der  burger  nicht,  es  thete  auch  niemandt  nicht,  wer  sich  da 
mit  den  leuten  uff  dem  marekte  hadern  weide  uff  solche  kurtze  zeit, 
unde  viel  andere  rede  etc.  Daruff  sprachen  wir  noch  eins  und  ant- 
wortten  meinem  herren,  der  rath  von  Halle  hette  zwene  marckmeister, 
die  doch  uff  dem  marekte  zusehen;  were  das  seinen  gnaden  zu  willen, 
wir  weiten  das  an  den  rath  brengen,  möchten  wir  erlangen,  das  die- 
selbigen  marckmeister  die  zeit  die  gefeile  uffhuben  und  die  meinem 
herren  antwortten,  wolden  wir  seiner  gnaden  heuptmanne  zu  wissen 
thun.  Das  wolde  mein  herre  nicht  thun,  sondern  meinete,  könde  cüis 
anders  nicht  sein,  so  muste  er  sich  des  schaden  die  zeit  erwegen ;  und 
was  zomigk  und  meinete,  die  dingk  geschehen  ihme  zu  verdriesse; 
meinte  auch  vorbass,  hette  ein  Unger  oder  Behme  oder  ein  Pole  das 
gerichte  gekaufft;,  als  er  das  hette  bey  sich  bracht,  deme  muste  man 
gunnen,  ime  wolden  wir  das  nicht  gönnen. 

Uff  den  montagk  nach  dem  palmtage  (4.  April)  wardt  der  heim- 
BI.411*  liehe  rath  geheischet  uffs  rathaus  und  thaten  bericht,  was  mein  ||  herr 
uff  das  vorgeschriebene  des  raths  anbringen  gesagt  hette.  So  wardt 
des  der  heimliche  rath  zufrieden  und  lissen  ufin  dinstagk  (5.  April)  vor 
mittage  ufs  rathauss  leuten  und  berichteten  das  vor  dem  gantzen  rathe. 
Do  wardt  der  rath  zufriden  und  wolden  die  marterwoche  und  die 
ostem  ein  übersehen  thun  und  wolden  der  irauen  nichts  verbitten  und 
erforschunge  haben,  ob  sie  die  gefeile  noch  heben  lisse  oder  nicht 
Unsere  herren  von  den  meistern  berichteten  wol  im  rathe,  das  Veitt 
Gercke  von  Glauche  bey  etzlichen  were  gewest,  so  hette  er  gesprochen, 
mein  gnediger  herr  von  Magdeburg  hette  im  selber  befohlen  im  palm- 
tage, das  er  die  gefeile  uff  dem  marekte  ufihemen  solde  etc. 

Uffn  donnerstag  Gotthardi  (5.  Mai)  wardt  Veitt  Gercken  gesaget, 
dass  er  die  gefeile  uff  dem  marekte  nicht  uff  heben  solde,  der  rath 
wolde  es  von  ihme  nicht  gehabt  haben,  so  er  kein  gekorner  frone 
nicht  were  etc. 

In  vigilia  Corporis  Christi  (8.  Juni)  im  74.  jhare  ruckte  mein  herr 
uff,  das  er  am  nechsten  dem  stadtschreyber  und  Peter  Schaffskopff  in 
befehl  gegeben  hette,  an  den  rath  zu  bringen,  so  der  rathsmeister  eyner 
Veit  Gercken  zu  Glauche  verbotten  hette,  das  er  die  gefeile  nicht  nff- 
heben  solte  uff  dem  marekte. 

•  „aohaden",  aber  mit  alter  Rasur  Im  „h".      *»  vor  war.      «  tbeten,  meinte  er  kennet«. 


Beilage  I.  481 

Was  meines  herren  meynunge  gewest,  solten  die  gefelle  nicht  off- 
genommen  werden,  brecbte  meinem  herren  schaden;  die  leote  wolden 
auch  darnach  behelf  darinnen  suchen;  solte  mein  herre  nun  schaden 
darvon  nemen,  hoffte  er  ye,  der  rath  begerte  des  nicht ;  auch  neme  der 
rath  keinen  fronen  darvon,  das  mein  herre  die  gefelle  nicht  nffheben 
Hesse.  Sondern  were  der  rath  des  genejget,  das  luein  berre  einen 
besessenen  bnrger  darzn  neme,  der  die  gefelle  nfineme,  biss  das  es 
mit  dem  gerichte  nff  eine  weyse  keme,  nnde  mein  herre  an  den  ge- 
feilen nicht  schadehaftigk  wurde  etc.! 

Unsere  antwort  uff  mittwoch  vigilia  Corporis  Christi  (S.Juni):  der 
rathsmeister  bette  das  Veyt  G^rcken  verbotten,  die  gefelle  uffzuheben 
Ton  des  raths  wegen.  Sondern  wolde  mein  herre  beschaffen,  das  die 
II  gerichte  gangkhaftigk  wurden,  und  ein  frone  uffgenommen  wurde  BL 411 '^ 
Ton  schultessen  und  schöppen,  dem  denn  die  gefelle  gebureten  zu 
nemen;  wenn  das  geschehe,  were  der  rath  denne  des  wol  zufrieden 
und  geneiget,  doch  das  seine  gnade  schaden  darane  neme,  das  ist  dem 
rathe  nicht  lieb,  sondern  des  raths  meynunge  und  bitte  ist,  das  der 
rath  und  die  Stadt  bey  altem  herkommen  bleiben  möchten.  Doch 
gnediger  herre,  euren  gnaden  zu  willen  wil  der  rath  vier  wochen  ge- 
dult  tragen,  das  ein  besessen  burger  die  gefelle  uffhebe  und  die  belfte 
euren  gnaden  antworte,  und  die  andere  helfte  in  der  Stadt  hiebe,  biss 
80  lange  das  ein  schultesse  bestetiget  werde,  deme  das  theil  denne 
werde.  Dar  wolde  mein  herre  nicht  an,  sondern  er  meinte,  wir  ver- 
stunden des  nicht;  das  die  helfte  des  gerichts  von  Maschwitz  mein 
herr  zu  sich  gebracht  bette,  das  were  alles  in  der  Stadt  besten  ge- 
schehen; wir  wurdens  auch  befinden,  oder  (!)  wie  wir  das  befinden 
wurden,  weis  ich  noch  nicht  etc. 

So  bleb  das  darbey.  Fragte  mein  herre,  ob  der  rath  zustatten 
weide  einem  burger,  der  die  gefelle  vier  wochen  uff  hübe  meinem 
herren  zu  gutte.  Antwort:  wir  betten  nicht  fbrder  in  befehl,  wir  wel- 
dens  gerne  an  den  rath  brengen  und  uffn  sonnabendt  (11.  Juni) 
wider  eine  anwort  thun  seinen  gnaden. 

Uffn  sonnabendt  (11.  Juni)  wardt  der  rath  des  ein  unde  schickten 
den  Stadtschreiber  und  Peter  Schaffskopff  zu  meinem  herm  und  lissen 
ihme  antwort  thun,  wir  weiden  seinen  gnaden  abermals  zu  willen  sein 
und  zustatten  4  wochen  die  gefelle  uff  dem  marckte  alle  uffzuheben 
durch  einen  besessenen  burger  so  bescheiden,  das  das  unschedlicb  sein 
solte  unseren  Privilegien  unde  der  vertracht,  die  bischoff  Friederich 
und  sein  capittel  mit  dem  rathe  und  den  schöppen  gemacht  hat  Da 
sagete  mein  herre  ja  zu,  es  solte  dem  alles  unschedtlich  sein  etc. 
Mein  herre  hatte  auch  gesaget,  er  wolte  uns  schier  einen  schultessen 
setzen.  

II  Anno  doraini  1300  im  63.ihare  ist  diss  geschehen.    Wir  schöppen  B1.412» 
und  rathmanne  zu  Magdeburg  bekennen  etc.,  das  unser  ebrwyrdiger  herr 
und  vater,  ertzbischoff  Dittericb,  anspräche  hatte  kegen  unsere  freunde,  die 

QMchichtiq.  d.  Pr.  SAchsen.  XI.  31 


482  Marcus  Spittendorff. 

barger  von  Halle  i.  Der  gingen  sie  an  beyden  seyten  in  ihren 
brieffen  an  uns,  die  brieffe  lauteten  süss.  Wir  Dieterich,  von  gottes 
gnaden  ertzbischoff  zu  Magdeburg,  bekennen  öffentlich  in  diesem 
brieffe,  das  wir  zweyer  anspräche,  die  wir  dann  haben  zu  den  bürgern 
von  Halle  umb  das  gutt  im  tale  und  umb  2d.,  in  den  rechten  gangen 
sindt  und  gehen  zu  unsem  lieben,  getrauen  schöppen  und  rathmannen 
zu  Magdeburg,  was  uns  die  vor  recht  sprechen,  da  sol  uns  wol  an  ge- 
nügen. Zu  Urkunde  haben  wir  unser  insiegel  an  diesen  brieff  lassen 
drucken.  Wir  rathmanne  und  meister  der  innungen  zu  Halle  bekennen 
etc.,  das  wir  zweyer  stucke,  des  einen  ^  umb  das  gutt,  das  unser  ehr- 
wirdiger  herre  und  vater  in  gott,  herre  Dietrich,  ertzbischoff  zu  Mag- 
deburg, in  dem  tale  zu  Halle  anspricht,  und  des  andern  umb  die  2d. 
an  dem  rechte  an  unsere  lieben  freunde,  die  schOppen  und  die  rath- 
manne zu  Magdeburg,  sein  gegeben^,  was > sie  nach  aussweysunge  unser 
handtfesten,  die  beginnet:  Rupertus,  dei  gratia, — und  sonderlichen  des  ar- 
tickels,  der  darinne  geschrieben  stehet:  Si  vero  questiones  yel  Utes 
super  salinis  dictorum  emerserunt  puteorum  intra  muros  Hallis,  in  valle 
salinarum  coram  nobis  vel  nostro  judice,  secundum  quod  jus  ejusdem 
vallis  exigit  et  requirit,  concordia  vel  justicia  sopiantur  — ;  und  uff 
das  ander  stucke  nach  aussweyssunge  und  laut  unser  handtfeste,  die^ 
B1.412^  begint:  In  nomine  sanctae  et  individuae  trinitatis,  ||  Conradus,  dei 
gratia  — ,  und  sonderlichen  des  artickels:  insuper  schulteto  civitatis  pro 
eo,  quod  wedde  vocatur,  solidi  tres  dabuntur*  —  vor  recht  sprechen,  das 
wollen  wir  unserem  herren  von  Magdeburg  stete  und  veste  halten 
bey  vier  wochen,  die  nechst  volgen  nach  dem  tage,  als  sie  das  recht 
gesprochen  haben.  Zu  dem  ersten  stucke  nach  aussweysunge  des 
artickels  „Si  vero  quaestiones  etc.''  in  der  handtfesten  „Rupertus,  dei 
gratia  — "  sprechen  wir  schöppen  und  rathmanne  zende  lude^  ein 
recht:  Das  gutt  in  dem  tale  zu  Halle,  dar  unser  erbar  herre,  herre 
Dieterich,  ertzbischoff  zu  Magdeburg  umbe  anspricht  unsere  freunde  zu 
Halle  von  seines  gotteshaus  wegen,  das  gutt  soll  er  bynnen  der 
maure  zu  Halle  in  dem  tale  fordern  vor  dem  richter,  den  er  da  satzt^ 
in  seyne  stedte  oder  satzt  heffb.  Were  aber,  das  unser  herre  darselbest 
nicht  zukommen  möchte,  wenn  er  danne  ein  geistlicher  fiirste  ist,  und 
die  forderunge  des  guttes  sein  gottshaus  antritt,  so  magk  er  mit  ratbe 
und  volwort  seines  capittels  eine  oder  zwene  unser'  herren  der  thum* 
herren  darzu  senden ,  deme  oder  den  er  und  sein  capittel  follmacht 
gebe,  das  gutt  zu  fodem  zu  des  gotteshauses  handt  Was  den  dar- 
umbe  wirdt  nach  tales  rechte,  dar  soll  sich  unser  herre  von  Magde- 
burg und  sein  capittel  ane  nögen  lassen,  als  tales  recht  ausweyset 

Zu  dem  andern  stucke  nach  aussweysunge  des  artickels  „Insuper 
schulteto'',  der  stehet  in  bischoff  Curden  handtfesten,  sprechen  wir 
schöppen  unde  rathmanne,  das  der  artickel  unseren  freunden,  den  bor- 

*  das  eine.      ^  gegeben  wt  de.    ^  4e.      ^  lendelude,  lade  z=^  luderende,      o  lath.      '  rnMenn 


1  Vgl  Dreyhp  ^ondorff  (Dr.I.)  146. 

2  Vgl.  die  U  'anuar  1276  bei  Dreyhaupt  IL  425. 


Beilage  I.  H  483 

gern  von  Halle,  darza  halflich  ist,  das  sie  darmitte  beweysen  mögen, 
das  der  schultesse  zu  Halle  nicht  mehr  magk  nemen  noch  eischen  ^, 
wenn  drey  Schillinge  zu  wedde,  allein  das  er  nach  magdeburgischem 
rechte  acht  Schillinge  haben  solde.  B1.413^ 

II  Aber  sie  mögen  mit  dem  artickel  nicht  beweysen,  das  der 
schnltesse  die  d.  nicht  alleine  solte  haben,  die  von  dem  rechte  fallen, 
nnd  ist  das  schultesthum  zu  Halle  des  schaltessen  rechte  lehn,  so  stehet 
das  an  nnsers  herren  bekentnnsse  und  an  des  schultessen  handlungd 
ob  unser  herre  und  seine  vorfahren  dem  schultessen  ein  frey  schultes- 
thum und  ledigk  habe  legen  oder  2  d.  ausgenommen  habe,  die  sie 
daran  behalden  haben.  Wil  unser  herre  mit  dem  schultesthum  des  zu 
ende  gehen,  das  soll  er  thun  nach  lehnrechte,  also  das  er  dem  schultes. 
thumb  sol  bestadten^  und  darlegen  <>  vor  sich  und  vor  seine  man  und 
ime  Städten  seiner  manne  recht:  was  unsers  herren  man  vor  recht 
finden,  da  soll  sich  unser  herre  und  der  schultesse  an  gnugen  lassen. 

Diese  schrifl  haben  uns  geschickt  die  schöppen  von  Magdeburg 
aus  ihrem  buche  geschrieben,  und  wir  sie  darumb  gar  guttlich  ge- 
beten haben  durch  unsere  schrifte,  die  wir  an  sie  gethan  hatten,  ge- 
schrieben fe(ria)  sex(ta)  in  die  Johannis  Baptiste  (24.  Juni)  im 
74.  iahre.    Heinrich  Steyn  brachte  diese  schrift  etc. 


Beilage  ü. 

(Vgl.  Seite  14  Anmerkung  1.) 
(Man.  Fol.  35  der  magd.  StadtbibUothek  BL  134  ^) 

Anno  1509.  In  diessem  jare  sindt  abegebrochen  wurden  eine 
riga  gewandbuden,  die  stunden  vom  thorme  Unser  Lieben  Frauen  ane 
biss  gegen  Oreger  Ockells^  hauss  und  warn  drey  gemach  hoch,  also 
nederste,  mittel  und  obirste  gewandtkamer^.  Die  hatten  unsere  hem 
mit  der  zceit  vhast  alle  zu  sich  gekoufft  und  warn  vor  den  funffzig 
jam  in  hocher  wirderunge  gestanden,  also  dass  man  eyne  hocher  dann 
vor  hundert  flor.  gekoufft  hat,  aber  zu  dieser  zceit  wurden  sie  gemeins 
koufifis  vor  12  flor.  gekoufft.  Hinder  demselbigen  hausse  warn  anelagen 
gemacht,  und  in  denselbigen  warn  gemeinlich  eytel  jarkoche.  Und 
nacli  oder  gegen  Greger  Ockels®  hauss  warn  angeleget  lederkrame, 
dass  wart  auch  alles  ussgekoufft,  und  es  was  ein  gang  zwischen  den- 
selbigen lederkramen  und  dem  anderm  hausse,  dass  gegen  der  schmer- 
strassen  ginge';  welcher  gang  dass  loch  oder  vor  dem  loche  genant 
wart.  Wass  eine  grosse  unschicklickeit,  und  es  begaben  sich  winther 
und  somer,  zuvorauss  winther  zceit  vil  unlusts  an  den  orthen.    Und 

*  omehetL      ^  bestcdten.      ^  daghr  legen.      ^  Onckela,  Onckela  (?).      *  wie  oben  geschrieben. 
'  ttbevgeiehrieben  ttb«r  ein  aoageftriehenes  ,^het". 


^  Olearius  erwähnt  diese  Angelegenheit  schon  zum  Jahr  1508,  Halygraphia 
S.  226. 

31* 


484  Marcus  Spittendorfil 

ein  erbar  rath  wart  durch  die  bürgere,  auch  frembde  leuthe,  die  es 
vormals  hatten  gesehn ,  gelobet  und  gepreysbet,  dass  dieselbige  nn- 
sehicklickeit  nffgehaben,  und  ein  schöner  platz  gemacht  wart,  kost 
dennoch  den  rath  vhast  yil  gelds. 


Anno  1505. 

(Dieselbe  Handschrift  BL  130  \) 

£s  wart  auch  dass  naue  hauss  ubir  dess  raths  domtze  in  deme 
jare  uifgehauen. 

Item  es  wurden  zwen  rorkasten,  eyner  uff  dem  marckte,  der  ander 
uff  dem  alden  marckte  gesatzt  und  dass  wasser  doreyn  verordent 


Beilage  HI. 

1. 

(Vgl  Seite  181. 206. 2ia) 

(Original  anf  Pergament  mit  Bleibnlle.) 

(Königl.  Staatsarchiv  zu  Magdeburg.    Erzstift  Magd.  lY.  Nr.  18.) 

Sixtus  episcopus,  servus  servornm  Dei,  dilecto  filio  Emesto  ex 
ducibus  Saxonie,  electo  Magdeburgensi,  salutem  et  apostolicam  bene. 
dictionem!  Regimini  universalis  ecclesie  quamquam  insufficientibos 
meritis  dispositione  divina  presidentes,  de  universis  orbis  ecclesiis 
presertim  metropolitanis  et  ipsarum  pastoribus  pro  earum  statu  saln- 
briter  dirigendo,  solicite,  quantum  nobis  ex  alto  conceditur,  cogitamus, 
sed  illa  propensius  soiicitndo  nos  urget,  ut  ecclesiis,  que  suis  sunt 
destitute  pastoribus,  ne  in  spiritualibus  et  temporalibus  detrimenta 
sustineant,  de  salubri  remedio,  prout  ipsarum  ecclesiarum  necessitas  et 
locorum  ac  temporum  qnalitas  erogant,  consulamus.  Dudum  siquidem 
ecclesia  Magdeburgensis,  cui  bone  memorie  Johannes  archiepiscopus 
Magdeburgensis,  dum  yiveret,  presidebat,  per  obitum  eiusdem  Johannis 
arehiepiscopi ,  qui  extra  romanam  curiam  diem  clausit  extremam, 
pastoris  solatio  destituta,  dilecti  filii,  capitulum  ipsius  ecclesie  Magde- 
burgensis, ad  electionem  futuri  archiepiscopi  procedentes,  vocatis  Om- 
nibus, qui  volnerunt,  potuerunt  et  debuerunt  electioni  huiusmodi  commode 
Interesse,  die  ad  eligendum  prefixa,  ut  moris  est,  convenientes  in 
unum  te  tnnc  in  minori  etate  constitutum  ac  ex  ducibus  Saxonie  de 
legitime  matrimonio  procreatum  in  archiepiscopum  Magdeburgens^n 
concorditer  postularunt,  tuque  postulationis  huiusmodi  illius  tibi  tunc 
presentato  decreto  consensisti,  et  deinde  tu  et  prefati  ciq)itulum  postu- 
lationis predicte  negocium  proponi  fecistis  in  consistorio  coram  nobis, 
potentes  postulationem  ipsam  apostolica  auctoritate  admitti  et  appro- 
bari,  in  hiis  omni^  ^  a  iure  temporibus  observatis.    Nos  igitnr 


Beilage  HL  485 

vacatione   hninsmodi  fide  digDis   relatibns   intcUecta  ad  provisionem 
ipsios  ecclesie  celerem  et  feUcem,   ne  ecclesia  ipsa  longe  vacationis 
expoDatur  incommodis,  paternis   et   solicitis  studiis  intendentes  post 
deliberationem ,    quam    de    preficiendo    ecclesie    ipsi   Magdebargensi 
pastorem  utilem  et  etiam  frnctaosom  cum  fratribus  oostris  habaimus 
diligentem,  demum  ad  te,  clericam  Misnensis  diocesis,  cai  apud  nos  de 
preclari  generis  nobilitate,  vite  monditia,  honestate  mornm,  spiritaalium 
Providentia  et  temporalium  circumspectione  aliisqoe  mnltiplicium  vir. 
tatam  donis  fide  digna  testimonia  perhibentur,  direximus  ocolos  nostre 
mentis,  quibas  omnibos  ac  predictomm  te  postnlantiam  concordi  yo- 
laotate    capitulari   debita   meditatione   pensatis,  de  ipsorum  fratrum 
consilio  auctoritate  apostolica  te,  nobis  et  eisdem  fratribns  ob  dictorum 
taoram  exigentiam  meritorum  acceptam,  ipsi  ecclesie  Magdebargensi  in 
spiritaalibus  et  temporalibns  administratorem,  donec  et  quousqae  vice- 
simam  septimum  etatis  annam  haiusmodi  attigeris,  facimns,  constitui- 
mas  et  etiam  deputamus  ac  exnnnc  pront  extunc  et  extunc  prout  ex- 
nanc,  quamprimum  ad  dictum  vicesimum  septimum  annum  pervenerisi 
de  persona  tua  eidem  Magdeburgensi  ecclesie  providemus   teque  illi 
preficimus  in  archiepiscopum  et  pastorem ,  curam,  regimen  et  admini- 
strationem  ipsius  ecclesie  Magdeburgensis  tibi  in  eisdem  spiritnalibus 
et  temporalibns  plenarie  committendo  tibiqne  concedendo,  quod  etiam 
Interim  duraute   administratione   buiusmodi   de  fructibus,   redditibus, 
proventibus,  iuribus  et  obventionibus  universis  ad  mensam  arcbiepis- 
copalem  Magdeburgensem  spectantibus  disponere  et  ordinäre  illosque 
in  tuos  et  prefate  ecclesie  Magdeburgensis  ins  et  utilitatem  convertere 
libere  ac  licite  possis  et  valeas,  sicuti  veri  ipsius  ecclesie  archiepiscopi, 
qui  ftierunt,  pro  tempore  de  Ulis  disponere  et  ordinäre  potuerunt  seu 
etiam  debuerunt,  alienatione  tamen  quorumcunque  bonorum  immobilium 
et  pretiosorum  mobilium  eiusdem  ecclesie  tibi  penitus  interdicta,  in 
illo,  qui  dat  gratias  et  largitur  premia,  confideutes,  quod  dirigente  do- 
mino  actus  tuos  prefata  ecclesia  per  tue  circumspectionis  industriam 
et  Studium  fructuosum  regetur  utiliter   et  prospere  dirigetnr  ac  grata 
in  eisdem  spiritnalibus  et  temporalibns  suscipiet  incrementa.  Volumus 
autem,  quod,  antequam  possessionem  regiminis  et  administrationis  bo- 
norum dicte  ecclesie  recipias,  in  manibus  venerabilium  fratrum  nostrorum 
Misnensis  et  Merseburgensis  episcoporum  ratione  administrationis  buius- 
modi prestes  fidelitatis  debite  solitUm  iuramentum  iuxta  formam,  quam 
sub  bulla  nostra  mittimns  introclusam ,    quibus  et  eorum  cnilibet  per 
alias  nostras  litteras  dedimus  in  mandatis,    ut  a  te  nostro  et  eiusdem 
ecclesie  Somane  nomine  ratione  administrationis  buiusmodi  recipiant, 
seu  alter  eorum  recipiat  iuramentum.  Datum  Rome  apud  Sanctum  Pe- 
trum  anno  incamacionis  dominice  millesimo  quadringentesimo  septua- 
gesimo  octavo,  quarto  decimo  kalendas  Aprilis  (19.  März  1478),  ponti- 
ficatus  nostri  anno  octavo. 


486  Marcus  SpittendorflL 

2. 

(Original  auf  Pergament  mit  Bleibulle.) 
(Königl.  Staatsarchiv  zu  Magdeburg  a.  a.  0.  Nr.  19.) 

Sixtos  episcopos  servns  servomm  Del,  dilecto  filio  Eniesto  ex 
dncibas  Saxonie,  clerico  Misnensis  diocesis,  salntem  et  apostolicam 
benedietionem.  Divina  superveniens  largitas  Donnnnqnam  sie  in  maltis 
sae  gracie  dona  diffandit,  qnod,  etsi  defectam  patientes  etatis,  per 
snamm  yirtatum  merita  defectmn  supplentes,  eandem  ad  dignitatem 
cnlminis  merentnr  provideri.  Cmn  itaque  nos  te,  in  minori  etate  con- 
stitutum, ecclesie  Magdebnrgensis,  pastoris  destitute  regimine,  adniini- 
stratorem,  donec  et  quousque  vicesimum  septimum  dicte  etatis  aninim 
attigeris,  facere,  constituere  et  deputare  ac  etiam  prout  extnnc  de 
persona  tna  eidem  ecclesie  hodie  providere  intendamus,  nos  sperantes, 
quod  tu  propter  grandia  virtutum  dona,  quibus  circumfolctus  existis,  et 
alia  tibi  a^tura  suffra^a  eidem  ecclesie  esse  poteris  multipliciter 
fructuosus,  tecum  ut,  postquam  ad  dictum  vicesimum  septimum  etatis 
huiusmodi  annum  perveneris,  nt  prefertur,  curam,  regimen  ac  admini- 
strationem  illius  adire  et  recipere  illamque  in  spiritualibus  et  temporali- 
bus  gerere  et  exercere  libere  ac  licite  valeas,  defectu  etatis  huinsmodi, 
quem  etiam  tunc  patieris,  ac  Lateranensis  concilii  et  aliis  apostolicis 
constitutionibus  necnon  statutis  et  consuetudinibus  dicte  ecclesie,  etiam 
iuramento,  confirmatione  apostolica  vel  quavis  firmitate  alia  roboratia 
ceterisque  contrariis  nequaquam  obstantibus,  auctoritate  apostolica 
tenore  presentium  de  speciali  gratia  dispensamus.  Nulli  ergo  omnino 
hominum  liceat  banc  paginam  nostre  dispensationis  infringere  vel  ei 
ausu  temerario  contraire.  Si  quis  autem  hoc  attemptare  presumpserit, 
indignationem  omnipotentis  Dei  et  beatorum  Petri  et  Pauli  apostolorom 
eins  sc  noverit  incursurum.  Datum  Rome  apud  S.  Petmm  anno  incar- 
nationis  dominice  millesimo  quadringentesimo  septuagesimo  octavo, 
quarto  decimo  kal.  Aprilis  (19.  März  1478),  pontificatus  nostri  anno 
octavo.    Sinolfus.  

3. 

(Original  auf  Pergament  mit  Bulle.) 
(Königl.  Staatsarchiv  zu  Magdeburg,  Erzst.  Magd.  lY.  25.) 

Sixtus  episcopus,  servus  servonyn  Dei,  dilectis  filiis,  populo  civi- 
tatis et  diocesis  Magdeburgensis  salutem  et  apostolicam  benedietionem. 
Hodie  dilectum  filium  Emestum  ex  ducibus  Saxonie  in  minori  etate 
Constitutum  et  per  dilectos  filios,  capitulum  ecclesie  Magdeburgensis,  ad 
dictam  ccciesiam,  tunc  per  obitum  bone  memorie  Johannis  archiepiscopi 
Magdeburgensis  extra  Bomanam  curiam  defuncti  pastoris  solatio  desti> 
tutam,  concorditer  in  arcfaiepiscopum  Magdeburgensem  postulatum  de 
fratrum  nostrorum  consilio  ipsi  ecclesie  Magdeburgensi  in  spiritualibus 
et  temporalibus  administratorem,  donec  et  quousque  vicesimum  septimum 
dicte  etatis  annum  attigerit,  fecimus,  constituimus  et  etiam  deputavi- 
muB  ac  etiam  extunc,  quamprimum  ad  dictum  vicesimum  septimum 


Beilage  m.  IV.  487 

annnm  perveniret,  de  persona  saa  eidem  ecciesie  providimns  ipsamqne 
Ernestum  Uli  prefecimus  in  archiepiscopom  et  pastorem,  caram,  regimen 
et  administrationem  ipsius  ecciesie  sibi  in  eisdem  spiritualibus  et  tem- 
poralibns  plenarie  committendo,  prout  in  nostris  desuper  confectis 
litteris  plenius  continetur.  Qnocirca  oniversitatem  vestram  rogamus, 
monemns  et  hortamnr,  attente  per  apostolica  scripta  vobis  mandantes, 
qnatinns  eandem  administratorem  et  electom  tanqnam  patrem  et 
pastorem  animanun  vestramm  devote  suscipientes  ac  debita  honorifi- 
centia  prosequentes  eins  monitis  et  mandatis  salubribns  hamiliter  inten- 
datis,  ita  qnod  ipse  in  vobis  devotionis  filios  et  vos  in  eo  per  conse- 
qnens  patrem  invenisse  benivolum  gandeatis.  Datom  Borne  apad 
Sanctum  Petrum  anno  incamacionis  dominice  millesimo  quadringen- 
tesimo  septuagesimo  octavo,  quartodecimo  kalendas  Aprilis  (19.  März), 
pontificatos  nostri  anno  octavo.    Sinolfiis. 


Beilage  IV. 

(Vgl  Seite  834  —  340.) 

(Original  auf  Pergament  mit  Bleiballe  ohne  Siegel.) 

(KönigL  Staatsarchiv  zu  Magdeburg.    Erzstift  Magd.  XXH.  Nr.  92.) 

Cza  wissen,  das  wir,  von  gots  gnaden  Ernst,  des  heiigen  Römischen 
Reichs  ertzmarschalk,  korfurst,  nnd  Albrecht,  gebrttdere,  herczogen  zcu 
Sachsenn,  landgraven  in  Doringen  und  marggraven  zcu  Meissen  uff 
huthe,  dato  ditzs  briffes,  zcwnschen  dem  Erwerdigisten  in  got  unde 
hochgebomen  forsten  hem  Ernsten,  postulirten  zcu  erczbischoffe  zcu 
Magdburg,  hertzogen  zcu  Sachsenn,  landgraven  in  Doringen  unnd  marg- 
graven zcu  Miessen,  unserm  lieben  soi;i  unde  vettern,  von  sein,  seins 
stifPts  unnd  in  fuUermacht  seines  capittels  eyns  unnd  den  ersamen  unnd 
wieszenn  Rathmannen,  meistern  der  Innungen  unnd  gantzen  gemeyn- 
heidt  der  stad  Halle  anders  teils  aller  schele,  sachen  und  gebrechin 
halbenn,  so  beyde  teyle  iczt  gein  enander  gehaben  mögen,  unde  der 
ein  teil  gein  dem  andern  anligende  und  nottdurft  ist,  mit  yrer  beyder- 
seitt  vorwillunge  unde  volwortunge  beredt  unde  besprochenn,  das  sie 
die  beydersiett,  die  alle  ingesampt  unde  sunderheyt,  mechtiglich  uff 
uns  beyden  fursten  ingesampt  unnd  eynen  iglichen  in  sunderheid  ge- 
setzt unnd  gestalt  haben,  sie  der  allenthalben  nach  schrifftlichen  yren 
vorbrengen  in  der  gute  mit  wissen  adder  in  rechte  zcu  entscheiden, 
unde  doruff  sal  iglich  teil  syne  schulde,  Spruche  und  gebrechin  dem 
andern  teil  in  den  nehistkommenden  zcehen  wochen  zcuschicken,  dor- 
nff  dann  das  ander  teil  von  dem  selben  tage  an,  als  ym  die  zcugesandt 
wirden,  sein  antword  in  sechs  wochen  den  nehisten  thun  sal  unde  dem 
andern  teile  zeusenden,  unde  wurde  dann  eynichem  teyle  bedttncken, 
das  im  uff  seins  wedderteils  antwort  adder  schrifft  zcu  setzenn  nott 
seyn  wurde,  so  mag  das  teyl,  das  cleger  ist,  wedder  des  andern  teils 
schrifile  setzen  ye  in  sechs  wochen,  so  ufft  im  das  nott  syn  wirtt,  unde 


488  Marcus  Spittcndorff. 

dem  andern  teile  zcoschieken.  Dar  kegen  der  antwertter  auch  in 
sechs  Wochen,  ob  er  do  wedder  setzen  wil^  dem  deger  zcnschicken  sal, 
beheltlich  dem  teyle,  das  antwertter  ist  der  letzten  scbriSty  nnd  ab  es 
die  thon  wolde,  nnde  wann  der  cleger  forder  nicht  setzen  wil,  so  sal 
er  uns  die  schrifite,  die  ergangen  sind,  unsttmelich  unde  ane  vortzihen 
zcnsenden,  unnd  so  die  ergangene  schriffte  uns  zcngesandt  sind, 
wollen  wir  die  nach  nottdurft  übersehen,  mit  unsern  Reten  und  rechts 
gelertten  Überwegen  unde  dann  beyden  parthien  tage  vor  uns  setzen, 
uns  vlisszigen  unde  mtlhen,  die  gebrech,  sachen  unde  scheel  in  der 
gute  byzculegen,  ab  aber  wir  der  gute  nicht  masze  treffen  mochten, 
so  wollen  wir  die  sachen  mit  rechte  scheiden,  unde  was  wir  also  vor 
recht  dorynne  erkennen,  uszsprechen  unde  scheiden  werden,  sullen 
beyde  teil,  wir  werden  solliche  unser  rechtliche  erkenntnisse  von 
beyden  adder  eynem  teyle  zcu  thun  gebethen  adder  nicht,  unwedder- 
rufflich  also  halden,  dem  nachgehin,  folge  und  genüge  thun,  ane  alle 
weygerunge,  yntragk  unde  geverde.  Unde  were,  das  eynich  teil  vor 
uns,  so  wir  yn  zcu  der  gute  unde  rechte  bescheiden,  nicht  vorkomen, 
sondern  usseblieben  werde,  nicht  desto  mynner  sollen  wir  uff  erfbr- 
derunge  unde  gesynnen  des  andern  teils  unser  rechtlich  erkenntnisse 
in  den  sachen  thun  unde  gehin  lassenn ,  dem  dann  das  teil ,  das  nicht 
vorkomen  were,  schuldig  sein  sal  nach  allem  ynhalde  nachzcugehin, 
folge  unde  genüge  zcu  thune  in  rechter  zceit  by  vorlust  der  sachenn. 
Were  auch,  das  unser  eher  genannten  kudursten  unde  fursten  von 
Sachsen  eynem  vorhinderunge  unde  ynfalqweme,  dasder  tag(!)  zcuder 
gute  adder  rechte,  unde  was  in  den  sachen  die  nottdurft  heischt, 
nicht  setzen  noch  vememen  und  dor  by  nicht  gesein  konde,  so  sal 
unser  eyner,  der  geinwertig  ist,  er  bette  sollich  verhorunge  selbst  gethan 
unde  angefangen  adder  were  durch  eynen  adder  uns  beyden  angefengt, 
glichewol  fullemacht  haben,  tage  zcu  legen  unde  in  den  sachen  alleine 
furzcunemen,  zcu  volfam,  zcu  handeln  unde  zcu  thun  alles  das,  das 
wir  beyder  (!)  nach  gethaner  vorwillunge  in  gesampt  thun  mochten  adder 
solden  bisz  zcu  ende  der  sachen  ane  behelff,  yntrag  unde  geverde ;  und 
were,  das  welchs  der  teile  uff  des  andern  teils  saczunge  in  obgerurter 
uffgesaczten  zceiten  nicht  setzen  nach  oberantwertten  adder  zcu  geseczten 
tagen  nicht  komen  wurde,  so  sal  das  selbte  teil  der  nach  forder  zceit 
nach  macht  nicht  haben,  uff  die  ubergesannten  sdirifffc  zcu  setzen, 
sundem  wir  sollen  alsdann  glichewol  gantze  unde  fülle  macht  haben 
uff  die  schriffte,  die  zcu  rechter  unde  geburlidier  zceit  als  obenberurtt 
uszgangen  sindt  unde  uns  zcugesandt  werden,  zcu  sprechen  unde  zca 
erkennen  unde  unser  Sprüche  und  erkenntnisse,  wie  offt  des  die  nottarfft 
erfordern  wil,  zcu  ercleren  unnd  in  den  sachen  zcu  sprechen  bisz  zen 
ende.  Es  were  dann,  das  der  gemelttin  teyl  eyner  mit  ehafftiger  noit 
vorhindert,  das  er  sollich  sein  saczunge  bynnen  obgemeltter  zceit  nicht 
bette  thun  adder  zcu  gesaczten  tagen  kommen  mögen  unde  soliiche 
ehafftige  noitt  vor  uns  obgemeltten  fursten  beyden  adder  unser  eynen 
vorbracht  und   die  selbie  durch  uns  beyden  adder  unser  eynen  zca 


Beilage  lY.  Y.  489 

entscholdigaoge  der  vorsümeniss  genugsam  zco  recht  erkandt  wurde. 
Alsdann  sal  es  dem  selbien  teile  dassmal  unscheddelich  gehalden  unde 
glichwol  domach  sollich  vorsewmen  in  obgemeltter  wisze  erstattet  unde 
dissen  anlasz  in  alle  wege  nachgegangen  werden  ane  geverde,  unnd 
was  wir  also  vor  recht  dor  über  in  eynem  adder  meher  stucken  erkennen,, 
oszsprechen  unde  ercleren  werden,  sal  von  beyden  teiln  unwidderrufiSichi 
also  gehalden,  dem  nachgegangen  und  genüg  gethann  werden  unge> 
weigert  und  ane  yntrag,  behelff  unde  geverde.  Dass  disz  alles  wie. 
obgerurtt  von  uns  obgnanten  Ernsten,  kurfiirsten,  unde  Albrechten,  ge- 
bruderen, hei-tzogen  zcu  Sachsen  etc.  also  besprochen  unde  beteidinget 
unde  durch  die  gemelten  parthien  also  vorvolbort  unde  bewilliget  ist, 
Des  zcu  Urkunde  haben  wir  unser  iglicher  sein  Insigel  an  dissen  anlasz 
thun  hengen,  und  wir  Ernst,  von  gots  gnadenn  postulirter  zcu  ercz- 
bischoffe  zcu  Magdburg,  herczog  zcu  Sachsen,  landgrave  in  Doringen 
und  marggrave  zcu  Miessen,  bekennen  vor  uns  unde  unsem  stifil  in 
dissem  briffe,  das  sollicher  anlass  mit  unserm  wissen  unde  willen  be- 
teidingt,  den  wir  wol  bedechtlich  angenonmien  habenn,  unde  wellen  dem 
nach  allem  ynhalde  getrewelich  unde  fulkommenlich  nachkomen.  Des  zcu 
Urkunde  haben  wyr  unser  insigel  auch  an  dissen  anlaszbrieffe  wissentlich 
hengen  lassen  unnd  wir,  techand,  eldiste  unde  cappitel  der  kirchenn  zcu 
Magdburg,  bekennen  auch  uffinbar  hirmitt,  das  das  obingeschrebin  com- 
promiss  unde  vorwilligunge  mit  unserm  wUlen  unde  fiilbort  gescheen  ist, 
des  zcu  bekentnisse  haben  wir  unser  Insigel  auch  an  dissen  briff 
wissentlichen  lassen  hengen.  So  bekennen  wirRatismeistere,  Rathmanne, 
meister  der  Innungen  unde  gancze  gemeyne  der  stad  Halle  vor  uns 
unde  unsere  nachkommenden  ufßntlich  in  dissem  anlaszbriffe,  das  wir 
uns  aller  unde  yglicher  obgerurtten  stucke,  beredunge  unde  betedunge 
unde  in  sollichen  anlasz  bewilliget  haben  unde  bewilligen  der  yn  in 
crafift  ditz  briffs.  Gereden  unde  globen  auch,  den  also  wie  obinge- 
schrebin volge  unde  gnuge  zcu  thuen  getruwlich  und  ane  geverde* 
Des  zcu  warem  bekenntnisse  haben  wir  auch  der  stat  Secret  an  dissen 
briff  wissentlich  thun  hengen.  Gegeben  unde  gescheen  zcu  Liptzk  am 
Sonnabende  nach  Bamabe  (13.  Juni)  nach  Cristi  unsers  herren  geburdt 
1400  unde  domach  ym  78.  iaren. 


Beilage  V. 

(Vgl  Seite  881  ff.  440—455.  462.) 
(Hallische  Handschrift  der  Denkwürdigkeiten  Spittendorffi.) 

Dis  ist  des  raths  von  Halle  sendebrieff  zum  Saltze. 

II  Unsem  unterthenigen ,  willigen  dinst  euer  fürstlichen  gnaden  in  BL388^ 
stetem  gehorsam  allezeit  zuvom,  ehrwirdigster ,   hochgebomer  furste, 
gnediger,  lieber  herre.    Als   euer  gnade  an  uns  begeret  hat,  euren 


490  Marcos  Spittendorff. 

gnaden  zo  entdecken,  wie  die  irrenisse  sieder  dem  tage  za  Leiptzigk 
(4  Juni  1478)  und  Kemnitz  (3.  Sept.  1478)  gehalden  sich  bynnen  euem 
gnaden  nnd  euere  stiefts  Stadt  zu  Halle,  zwischen  uns,  dem  rathe,  nndt 
ihrem  zugezogenen  anhange  des  andern  theils  solle  begeben  haben, 
gnediger  herr,  solches  zu  thun  sein  wir  willigk,  so  viel  wir  nun  des 
zur  zeit  wissen  haben.  Doch  sindt  wol  mehr  grober  undt  unbillicher 
vorhandelunge  von  den  pfennem  geubet,  die  wir  bis  zu  gmndtUcher 
erfharunge  zu  erkleren  yorhalten,  und  doch  nach  erlangunge  der 
eygentlicher  erfahrenheit  euem  gnaden  unvorborgen  bleiben  sollen. 

Und  bitten,  euer  furetlichen  gnaden  wissen,  das  in  zeiten  nnsers 
gnedigen,  lieben  herm,  ertzbischoff  Johansen,  euere  Verfahrens  am 
stiefte,  milder  gedechtnisse,  derselbig  unser  gnediger,  lieber  herre  und 
unser  vorfahren  am  rathe,  auch  die  von  Innungen  und  gemeinheit 
in  euer  gnaden  stadt  Halle  gemeinlich  gemerckt  haben,  das  durch  die 
pfenner  die  talgutter  zu  Halle,  die  eine  sonderliche  gäbe  von  gott  dem 
allmechtigen  und  des  Stifts  ejgenthumb  sindt,  nicht  gleichlich  noch 
geburlich  zu  einem  gemeinen ,  sondern  zu  ihrem  sonderlichen  nutz  ge- 
regieret und  gehandelt  wurden,  und  hat  als  ein  furete  und  herre  in 
seines  Stifts  eygenthumb  und  leben  gesehen*  und  eine  löbliche  orde- 
nunge,  wie  dieselbigen  talgutter  geregiret  und  gehandelt  sollen  werden» 
mit  willen  und  vollwort  des  raths,  uff  das  mahl  gesessen,  begriffen  und 
gemacht  Wie  die  dingk  sich  begeben  und  gestalt  haben,  euem  gnaden 
klerlich  wissentlich  und  nicht  noth,  die  uff  dis  mal  schrifftlich  ausszu- 
breiten,  so  der  handel  faste  langk  ist  von  der  wegen,  und  das  wir 
B1.889*  II  den  genanten  unsem  gnedigen,  lieben  herren,  ertzbischoffen  Johan 
gutter  gedechtnisse,  zu  dem  handel  kommen  und  ordenunge  des  regie- 
ments  der  talgutter  machen  lassen  i;  die  vorgenanten  pfenner  in  ihrer 
gremnisse  und  widerWertigkeit,  gegen  uns  geschöppet,  und  stedlich 
solche  ordenunge  zu  veretören  und  das  volck  uns  abfelligk  zu  machen, 
in  dem  das  solches  wieder  der  Stadt  privilegia  und  freyheit  und  alther- 
kommen sein  solte,  das  doch  nicht  ist,  gearbeitet  haben,  nff  das  sie 
wieder  zu  ihrer  vermeinten  alten  regiemnge,  die  sie  gantz  nach  ihrem 
willen  gewaltiglich  unter  sich  gebrochen  hatten,  kommen  mochten, 
einen  fureten  und  herm  des  stiefts ,  als  gott  lob  euer  furetliche  gnade 
nun  ist,  vom*  handel  aus  irrenisse  und  gebrechen  in  der  Stadt  ge- 
dringen ^  und  an  stedte  und  auch  ausslendische  gebringen  mochten,  als 
das  noch  aus  nachfolgenden  vermeinten  dnretigen,  geweltiglichen  fur- 
nemen,  hendeln  und  that  zu  vormercken  und  offenbar  ist.  Wann  als 
uff  Sanct  Panthaleonis  (28.  Juli)  nechst  vergangen  die  burger  gemeine 
aus  innungen  unde  gemeinheit  und  die  pfenner  uffs  rathans  vorbott 
und  kommen  waren,  hat  Dionisius  Bothe,  der  die  zeit  am  rathe  und 
den  pfennem  ihrer  furnemen  zufellig  gewest  ist,   hinder  dem  andern 

*  gMcheben.      ^  von.      ^  gedrangen. 


1  Die  Thalordnung  des  Erzbischofe  Johannes  Tom  26.  Nov.  1475  ist  gemeint; 
vgl.  Hondorff  (Dr.  I.)  &  157ff. 


Beilage  V.  491 

rathsmeisier,  seinem  kampen,  und  aneh  allen*  andern  des  raths  gliede- 
massen  das  rathaus  znschlissen  lassen,  und  da  sindt  die  geschefte  und 
Sachen  des  raths  und  der  Stadt,  darumb  die  burger  gemeiniglich  vor- 
bott  und  Yoremant  wurden ,  liegende  blieben  und  nicht  vorgegeben. 
Sondern  die  pfenner  haben  reden  lassen,  sie  wolden  gerne  wissen,  wer 
das  gerathen,  das  man  sie  von  ihren  ehren ,  macht  und  gewalt  gesatzt 
hette  wieder  ihren  willen  und  ||  voUwort,  wenn  man  regierete  also,  B1.389*» 
das  man  trefflichen  grossen  schaden  genommen  hette  an  ihrem  altber- 
kommen,  freyheiten^  gerechtigkeiten  und  Privilegien,  wann  betten  sie 
regieret,  solches  solde  ihnen  auch  noth  worden  sein.  Sie  haben  auch 
furder  reden  lassen,  man  hette  sie  in  stocke  und  blocke  gefiirt  und 
gesatzt  wieder  gott,  ehre  und  recht,  und  haben  furder  uff  das  regie- 
ment  der  talgutter  durch  den  genanten  euer  gnaden  vorfahren  ertz- 
bischoff^  Johann  sehliger  gedechtnisse  viel  unfuglicher  rede  gefurt,  das 
ihn  das  zu  schaden  gemacht  were,  als  die,  die  solchem  regiement 
hessigk  und  wieder,  ungeachtet  das  sie  seiner  gnaden  gelehente,  ge. 
holdete  und  geschwome  gewest  sindt. 

Es  ist  uff  demselbigen  tage,  als  etzliche  geschefte  des  raths  vor- 
gegeben sindt,  darumb  zu  sprechen,  durch  die  pfenner  geredt,  man 
solde  die  dingk  liegen  lassen  und  zum  ersten  umb  eine  eintracht 
sprechen,  und  haben  furder  lassen  uff  bringen,  solde  man  zu  der  ein- 
tracht kommen ,  so  muste  man  auss  dem  gründe  und  anfange  reden, 
und  solde  die  eintracht  geschehen ,  so  muste  man  vor  gefengklich  zu 
banden  nemen  die  jhenigen,  die  der  zwytracht  eine  Ursache  weren,  nnd 
hat  genant  Jacob  Weissack,  gegenwertigk  unsem  rathsmeister  am 
rathe,  Hansen  Seilen,  Jacob  Eloss  und  ander  mehr,  und  wir  sindt  aus 
unserm  rathstule  geheischen  und  mit  gewalt  und  gefeuster  wehre  ge- 
drungen, das  wir  drey  bommeister,  die  um  mercklicher  sache  zu  hande 
genommen  und  in  ihre  heuser  geleget  waren,  loss  geben,  und  zwene 
euer  gnaden  und  unser  gehorsam  burger  unschuldigk  gefencklich  setzen 
müssen.  Und  wiewol  wir  der  rath  und  auch  Innungen  und  gemeinheit 
wol  drey  oder  vier  mahl  vor  sie  gebeten  haben ,  hat  es  nicht  mögen 
helfen;  die  pfenner  haben  auch  furder  drauff  lassen  reden,  sie  wolden 
es  also  haben,  wolden  es  auch  wol  verantworten;  wenn  sie  alle  zu- 
samne  weren,  so  weren  sie  ||  über  den  rath  und  mehr  denn  der  rath;  B1.390* 
und  uff  das  die  pfenner  und  ihr  zugezogener  anhangk  ihren  vorbe- 
rathen,  conspirerten  und  bösen  willen  desto  durstiger  und  ungehindert 
vollbringen  möchten,  haben  sie^  die  jhenigen ,  die  dem  rathe  von  Innungen 
und  gemeinheit  zu  hülfe  gegeben  waren,  nnd  die  sich  mitsampt  uns 
allezeit  gevlissen  haben ,  mit  euren  gnaden  eynigk  und  euer  gnaden 
gehorsam  zu  sein,  abegesatzt  und  ander  uffgeworfen,  die  nicht  alleine 
wieder  uns,  sondern  auch  wieder  euer  gnaden  handeln  solden. 

Hieraus  euer  gnade  vermercket,  wie  unrechtlich  und  ungeburlich 
wir  nnd  ander  euer  gnaden  und  unser  gehorsamen  burger  vorsessiglich 
uff  dem  ratbause  verschlossen,  was  böse,  vorfehrliche  rethe  über  uns 

*  «aier.      ^  ErtsblKboife.      «  ,^e''  fehlt. 


492  Marcus  SpittendorE 

gemacht  and  gefurt  sindt ,  das  gemeine  volck  gegen  uns  za  ergremen 
und  zn  erreissen  und  uns^  umb  unser  leben  zu  bringen,  das  wir,  gott 
sei  gedanckt,  nie  verdienet  noch  yerschnldet  und  uns  allezeit  und  nie 
anders,  denn  euer  fürstlichen  gnaden  als  unsers  rechten  herren,  der 
uuser  in  allen  sachen  gegen  einem  jedermanne  zu  gleiche  und  m 
rechte  mechtigk  gewest  und  ist,  gehalden  haben. 

Furder  gnediger,  lieber  herr,  als  wir  jungst  in  den  gebrechen 
zwischen  euem  gnaden  und  uns  gen  Eemnitz  etzliche  des  raths  und 
auch  von  den  pfennem,  Innungen  und  gemeinheit  gcschic^et,  hat  der 
durchleuchtigste,  hochgeborne  furste  und  herre,  herr  Ernst,  hertzogk  zu 
Sachsen,  churfurste  etc.,  euer  gnaden  vater,  unser  gnediger,  lieber  herre, 
ihn^  als  geschickten  von  Halle  vorgehalten,  seiner  gnaden  were  vor- 
kommen ,  das  noch  etzlicher  irthnmb  und  Zwietracht  in  der  Stadt  Halle 
were,  den  seine  gnade  nicht  gerne  hörte;  seiner  gnaden  were  auch 
dabey  berichtet  worden,  das  wir  frembde  stedte,  darinne  zu  handeln, 
B1.390^  zu  uns  vorbotten  ||  und  heischen  lassen  weiten:  were  seiner  gnaden 
begehr,  das  wir  wolden  ansehen ^^  gelegenheit  der  Sachen  und  darzu 
niemants  anders  zihen  noch  darinne  handeln  lassen,  denn  euer  fürstliche 
gnade,  als  unsem  gnedigen  hem,  angesehen,  wie  wir  euer  gnaden  ge- 
want  sein.  So  hat  eure  gnade  uffh  sontagk  nach  des  heyligen  creutzes 
tagk  der  erhebunge  (20.  Sept.)  nechst  vorschienen  euer  gnaden  reihe 
zu  uns  gen  Halle  uffs  rathaus  geheischet  unde<^  solches  an  den  gantzen 
sitzenden  rath,  darunder  von  den  pfennem  auch  mit  gewest  sind,  auch 
tragen  und  begeren  lassen.  Damach  hat  euer  fürstliche  gnade  solches 
uns  dem  rathe  auch,  insonderheit  den  pfennem  geschrieben  und  he- 
geret,  niemandts  anders  darzu  zu  zihen,  sondern  eure  gnade  als  unseren 
herren  in  unsern  scheden  und  gebrechen  handeln  zu  lassen. 

Solche  euer  fürstlichen  gnaden  und  unsers  gnedigen  henrn  euers 
vaters®  meinunge,  anbringen  und  begerunge^  sind  im  rathe  erzalt,  und 
euer  fürstlichen  gnaden  schrifte  gelesen ;  nach  lesunge  der  schrifte  sind 
wir,  der  rath,  mitsampt  Innungen  und  gemeinheitmeistem  eins  worden, 
wir  wolden  euero  fürstlichen  gnaden  des  handeis  der  gebrechen  in 
euer  Stadt  Halle  vorgunnen  und  euer  gnaden  schrifte  gehorsam  sein; 
wir  wüsten  auch  nicht  jemandes,  der  biUicher  in  den  gebrechen  han- 
delte, dann  eure  fürstliche  gnade  als  unser  herre. 

Des  haben  die  pfenner,  die  uff  die  zeit  mitte  im  rathe  sassen,  mit 
Dionisius  Boten,  dazumahl  ein  rathsmeister  aus  der  gemeinheit,  den 
sie  an  sich  gezogen  betten,  mit  uns  nicht  wollen  einigk  sein  und  ge- 
sprochen, sie  wolden  es  an  die  ihren  brengen  und  die  briefe  selten* 
vor  allem  volcke  gelesen  werden.  Nach  hörunge  und  vomemunge 
unsers  gnedigen  lieben  herra,  euer  gnaden  vaters,  und  euer  gnaden 
meynunge  und  begerunge,  auch  lesunge  euer  gnaden  schrifte  haben  die 
pfenner  ihren  heimlichen  rath  und  conspiration,  wieder  euer  gnaden 
und  uns  gehabt  und  beschlossen,  lenger  nicht  können  noch  wollen  vor- 

*  „uns'*   fehlt.      ^  „ihn"   fehlt.      «  anssehen.      ^  rvdi  eotolohes.      «  „vaten*'  fehlt.      ^  be- 
möge.      8  sollen. 


Beilage  V.  493 

bergen,  sondern  ||  mit  Worten  nnd  der  that  dnrstiglich,  frevelicb,  B1.391* 
erschrecklichen  nnd  gestrenglich*  aussfiihren  nnd  znm  ersten  die  wort 
and  der  gleich  ausfliesen  lassen,  euer  gnade  hette  schrifte  in  die  Stadt 
gethan,  da  solden  sie  umb  zusammen  kommen.  Doch  so  betten  sie  sich 
bereit  wol  berathen,  das  sie  in  die  schriefte  nicht  gehen  wolden,  denn 
der  schrifte  mochten  wol  also  viel  kommen,  das  euer  gnade  ihnen  auch 
gebothe,  das  haue  znm  Gybichenstein  zusammen  zu  brengen^. 

Gnediger  herr,  als  vermerckten  wir  vom  rathe,  die  meister  von' 
Innungen  und  gemeinheit,  das  das  fuhmemen  derpfenner  und  das  das 
zusammen  kommen  des  volcks  nichts  gutts  in  sich  trüge,  und  nahmen, 
argk  nnd  schaden  zu  verwaren  und  dem  vorzukommen,  im  besten,  das 
ein  iglicher  meister  von  Innungen  und  gemeinheit  euer  gnaden  schriefte 
an  die  ihren  brengen,  lesen  lassen  und  guttige  unterweisunge  thun 
solte,  euer  fürstliche  gnade  nicht  zu  vorscUane,  sondern  enem  gnaden 
gehorsam  zu  sein.  Und  nun  die  bnrger  von  Innungen  nnde  gemein- 
heit vor  ihrer  meister  heuser,  der  meiste  theil,  weren  gegangen,  sindt 
die  pfenner  mit  ihrem  zu  sich  gezogenen  anhange,  ihre  furnemen  wie- 
der euer  gnaden  und  uns,  den  rath,  zu  verdringene  und  zn  erhaltene 
und  ihren  heimlichen  beschlossenen  rath,  voreinigunge  nnd  conspiration 
mit  der  that  zu  volfiihrende  und  zu  volbrengende,  mit  eygener  durstig- 
keit und  gewalt  ane  unser  des  raths  willen  und  wider  ^  gewönliche 
weyse,  bissher  in  euer  gnaden  Stadt  Halle  gehalden,  uffs  rathaus  ge- 
gangen; den^  dann  Dionisius  Bote,  die  zeit  rathsmeister  von  der  ge- 
meinheit, von  stundt  nachgefolget  hat,  auch  im^  fhmemen  mit  ihnen 
eynigk  was,  und  die  rathsglocke  ane  wissen  nnd  willen  des  andern 
rathsmeisters  von  Innungen,  der  auch  uff  die  zeit  und  nach  der  oberste 
und  worthelder  ist,  lassen  leuten,  und  alle  rathsherren  und  meister 
lassen  heischen,  das  ihm,  als  euer  gnaden  merckt,  nicht  zugestanden 
linoch  geburet  hat,  die  dann  auch  also  zn  ihnen  nicht  han  kommen  BL391^ 
wollen. 

Als  sie  nun  mit  ihrem  vermeinten,  ungebührlichen  und  ungewönlichen 
heischen  den  rathsmeister,  die  oberste  stedte  und  worthaltende,  und  auch 
die  meister  von  Innungen  und  gemeinheit  mit  solcher  ihrer  listikeit 
und  gescheydigkeit  nicht  haben  zu  sich  brengen  können,  haben  sie  mit 
grosser  ungestimmigkeit  aussgeschicket und etzliche gehorsame'  ener  gna- 
den und  unser  burger  in  ihres  meisters  hause  lassen  suchen,  inmeinunge 
sie^  uff  das  rathaus  geweltlich  zu  holen  und  gefencklich  setzen  zu 
lassen ;  haben  auch  in  dem  tale  zu  Halle  geschicket,  das  feuer  in  allen 
kothen  unter  den  pfannen  ausgiessen  und  das  gantze  saltzwerck  und 
gemeine  gutt  des  tales  niederlegen  lassen,  in  der  capelle  des  heyligen 
grabes  im  tale  die  glocke,  die  man  umb  zusammen  heischens  und  kom- 
mens  der  saltzknechte  und  aller  knechte,  die  im  tale  und  saltzwercke 
arbeiten,  pfleget  zu  leiten,  anziehen  und  leiten  lassen.  Und  als  sie 
die  also  zusammene  bracht,  han  sie  im  scheine  und  laute  eines  raths, 

•  gMtonglleh.      ^  tnMunmeln,  subrengen       «  ,|Voii"  fohlt.       **  „wider"  fehlt.      •  denn.     ^  Ihr. 
s  gehonam.      ^  «^ie"  fehlt. 


494  Marcos  Spittendorfi 

als  sie  doch  warlich  han  kein*  rath  gesein  können  noch  mögen,  den 
seihten  arbeitem  und  knechten  bey  leybe  und  bey  guthe  gebothen, 
ufis  rathanss  zum  rathe  zu  kommen,  so  doch  nff  das  mahl  kein  rath, 
sondern  fanfe  von  den  pfennern  mit  Dionisins  Bothen,  ihrem  angezo- 
genen rathsmeyster,  aus  dem  rathe  gewest  sindt.  Als  wir  nun  solches 
fumemen  der  pfenner  geschehen  gehört  und  vomamen,  sind  wir,  die 
meister  von  Innungen  und  gemeinheit,  in  des  rathsmeisters  haus  Jacob 
Weissack  zusammene  kommen  und  haben  alle  die  jhenigen,  die  euer 
gnaden  und  uns  dem  rathe  gehorsam  waren,  zu  uns  heischen  lassen, 
haben  betracbt  das  geweltliche  und  erschreckliche  fumemen,  gedrengk- 
nisse  und  unrecht,  uns  und  den  andern  euem  gnaden  gehorsamen  bürgern 

B1.392»  am  tage  Pantaleonis  (28.  Juli),  ||  wie  oben  berurt,  geweiset  und  gethan, 
und  das  sie  nach  grober  und  gestrencklicker,  als  alle  ihre  furnemen 
scheinbarlich  aussweysete,  und  darnach  klar  leider  und^  offenbar 
wardt,  mit  uns  handeln  und  gebahren,  und  die,  die  euem  gnaden  und 
uns  dem  rathe  gehorsam  weren,  gantz  von  euem  gnaden  und  uns 
dringen  möchten. 

Und  sindt  also  von  rechter  forchte,  und  als  wir  das  rathaus  von 
unsem  Verfolgern  und  wiederwertigen  eingenommen  sahen,  zu  dem 
closter  zu  den  barfussem  gewichen  und  haben  darnach  nach  unsem 
wehren  und  hämischen  gesandt,  wiewol  wir  des  wenigk  kriegen  kun- 
ten,  uns  unser  leibes  und  lebens  zu  entsetzen  und  uff  der  gotte  ge- 
weiheten  und  geheiligten  stedte,  so  wir  der  wertlichen  stedte  des 
rathauses,  uns  zustendigk,  beraubet  waren,  friede  und  gemach  zu 
haben.  Als  wir  nun  vor  das  kloster  kamen,  verstunden  wir,  das  bereit 
zuvor  von  unsem  verfolgem,  Dionisins  Bothen,  zu  gunst  und  zu  ge- 
fallen der  pfenner,  auch  im  scheine  und  laute  als  von  einem  gemeinen 
sitzenden  rathe  geschehen  und  befohlen  sein  solte,  bestalt  und  gewor. 
ben  was,  uns  nicht  einzulassen.  Was  auch  uff  die  zeit  bei  den  paulem 
und  neuen  bruedem  geschehen  ist,  lassen  wir  uff  diss  mal  bey  sich 
umb  kurtze  der  schrift  beschehen. 

Die  gemelten  pfenner  mit  ihrem  zu  sich  gezogenen  rathsmeister 
Dionisius  Bothen  haben  auch  desselbigen  tages  bey  lichtem  tage  alle 
thor  der  Stadt  zuschliessen  und  die  schlussel  im  laute  und  worte  eines 
raths,  als  sie  doch  warlich  nicht  gewest  sindt,  von  den  verwahrem 
der  schlussel  lichtlichen  nemen  und  zu  sich  bringen  lassen.  Was  un. 
fuge  und  ungeburligkeit  geyn  den  schlussel  vorwahrem  "^  von  denen,  die 
ihn  die  schlussel  namen,  geubet  ist,  hemach  berurt  wirdet. 

BL392^  II  Als  es  nun  in  die  nacht  kommen  ist,  haben  sie  zu  uns  ins 
kloster  geschickt  und  an  uns  brengen  lassen,  das  wir  zu  dem  rathe 
auffs  rathaus  kommen  wolden.  Darauff  haben  wir  antwort  geben, 
wir  wüsten  keinen  rath  in  der  gestalt,  und  die  das  uns  betten  zu 
heischen,  und  gedechten  auch  zu  ihnen  nicht  zu  kommen;  uns  were 
vorkommen  und  merckten  auch,  was  ihr  vomemen  gegen  uns  were. 
Darauff  haben  dieselbigen  geschickten  von  den  pfennem  und  ihrem  an 

•  keinen.      ^  „and**  fehlt      *  KhloMeln  vorwahren. 


Beilage  V.  49^ 

sich  gezogenen  anhange  gescheidenlich  und  listiglich  geredet,  sie 
dechten  nicht  anders  yorzunemen,  denn  das  zn  einigkeit  und  friede 
gedienen  möchte. 

Deme  haben  wir  nicht  glanben  geben  wollen,  so  uns  nach  in 
frischer  gedechtnuss  was  der  nnrechtlichen  und  nngeburlichen  fumemen 
und  gedrengknisse,  am  tage  Pantaleonis  zuvor  gegen  uns  und  andern 
euem  gnaden  getreuen  und  gehorsamen  burgern  geubet.  Wann  so 
ihre  hertzen  und  gemute  zu  gutter  eynigkeit  und  rechtem  friede  ge- 
neiget gewest  weren,  so  weren  sie  wol  znvom  mit  uns  einigk  gewest» 
niemandes  anders  denn  euer  gnaden  als  unsem  beyderseits  rechten 
herren  zu  yorgunnen,  in  unser  beiderseit  gebrechen  zu  handeln.  Wir 
erkanten  und  marckten  auch,  das  ihr  furnemen  nicht  zu  friede  und 
einigkeit,  sondern  zu  durste  unsers  blutes  und  uns  zu  yorweldigen 
angestalt  waren,  wann  sie  betten  zwene  uff  Unser  Lieben  Frauen 
thorme  unter  die  Sturmglocke,  an  die  man  pfleget  zu  schlagen,  so  man 
hoffewerck  baussen  der  Stadt  vomimmet,  geschicket,  die  vorwaren 
solden,  ob  geruchte  in  der  Stadt  wurde,  das  der  hausman  nicht  stürmen 
solde,  und  ob  sich  irgent  reuter  yor  der  Stadt  entblösteu;  das  die  der 
haussman  mundtlich  zu  wissen  thun  solte,  uff  das  sie  ihr  böse  fur- 
nemen desto  ungehindeii;  möchten  yolbringen. 

Sie  haben  auch  eine  grosse  Steinbuchse  uff  einem  berge  bey  dem 
K  barfussercloster  eingenommen,  leute  darauff  bestalt  und  sich  ge- B1.893* 
schickt,  das  closter  mit  gewalt  zu  stürmen  und  uns^  daraus  zu  ge- 
winnen; sie  hatten  auch  etzliche  unter  uns  emant,  die  man  yom  leben 
zum  tode  bringen  solde;  mit  den  andern  yormeinten  sie  auszukommen. 
Es  ist  auch  zuyorn  in  etzlichen  parten  der  Innungen  und  pfarren  yon 
etzlichen  geredt  worden,  man  muste  etzlichen  die  heupte  abeschlagen. 
Darauff  ist  yon  etzlichen,  die  sich  euren  gnaden  gehorsamlich  gehalten, 
geredt,  man  muste  ie  den  leuten  nicht  gewalt  thun.  Darauff  ist  ge- 
saget: man  hat  vor  jharen  zu  Halle  bischoff  Günthers  greffen  gebraut, 
ob  er  nicht  mit  gerichte  und  gerechte  uberwonnen,  wan  dann,  nach 
ist  es  bericht,  dis  wirdet  auch  wol  entschicket 

Auch  gnediger,  lieber  herre,  ob  die  pfenner  mit  ihrem  an  sich  ge- 
zogenen anhange  uffbringen,  das  sie  uff  das  rathaus  zusammen  kommen 
weren ,  solde  keine  andere  sache  gewest  sein ,  denn  das  sie  uff  euer 
fürstlichen  gnaden  anbringen  und  schrifle  ein  eintrechtigk  gespreche 
betten  machen  wollen,  mit  euer  gnaden  und  dem  rathe  einigk  zu  sein, 
solches  hat  nicht  warhaftiges  grundes  in  sich  der  Ursache  halben,  wann 
als  mit  denen  von  den  pfennem,  die  mit  im  rathe  gesessen  habeU) 
dayon  geredt  unde  gehandelt  ist,  haben  sie  mit  dem  rathe  einigk  sein 
wollen,  der  gebreche  bey  euer  gnaden  zu  bleiben. 

Ihnen  were  auch  nicht  noth  gewesen,  im  tale  das  gemeine  gutt 
niederzulegen^  und  das  feuer  ausgissen  zu  lassen  und  die  knechte  und 
arbeiter  aus  dem  tale  uffs  rathaus  zu  yorboten,  so  die  solches  gespreches 

*  aiu.      ^  binderanlegen  feaer. 


496  Marcus  Spittendorfil 

nicht  zu  thun  hal)en,  es  were  denn,  ob  etzliche  bürger  weren,  denen 
gebarte  ihren  meistern  gehorsam  zu  sein. 

Es  were  auch,  nmb  eintrechtigk  gespreche  zu  machen,  nicht  notb 
gewest,  hinder  dem  rathe  und  ohne  sein*  wissen  ||  und  willen  die 
Bl.393^  schlnssel  von  den  thoren  von  den  jhenen,  denen  sie  uff  ihr  bargerrecht 
befohlen  sindt,  zu  nemen,  denn  die  pfenner  mit  ihrem  za  sich  ge. 
zogenen^  anhange  haben  am  donnerstage  Lamperti  (IT.äept),  als  sie  das 
rathaas  eingenommen  haben,  Andreas  Kentzendorff,Paall  Ochsen,  Herman 
Easchwitz,  Hansen  Forwercke,  Silbersacke,  Ultzen  Ton  Rebeningen, 
Drewes  Zogken,  Micheil  Weittkom  and  PaulBrader,  Walttheims  knecht, 
nach  mittage  zwischen  vieren  and  fanfen  vor  das  galgthor  geschicket 
and  die  schlnssel  von  dem  schlnsser  mit  frevel  and  gewalt  and  auch 
anAlge  genommen.  So  sindt  Wentzelaw  Koch,  Ambrosias  BacheU, 
Heinrich  vom  Thore,  Thomas  Mewschaae  mit  andern  ihren  zageschick- 
ten  helfem,  Heinrichen  Schirmeister,  schlisser  vor  dem  Moritzthor  in 
sein  haas  frevelich  gefallen  and  haben  ihn  geschlagen,  das  nach  be- 
weislich ist,  seinen  haasfriede  gebrochen  and  die  schlnssel  anch  ge- 
nommen. Aach  sindt  Clans  von  Readen,  Paall  Koytz,  Jorge  Nagell, 
Peter  Eleptzt,  Johannes  Apotecker,  Wentzelans  Koch  mit  ihren  heUem 
Marcasse  Hentzell,  dem  thorschlisser  des  radewellischen  thors,  in  sein 
bans  gelaaffen  and  haben  ihme  die  schlnssel  mit  gewalt  genommen, 
seine  hansfraae  gescholten  nnd  gelestert  and  viel  nnfage  getrieben. 
Desgleichen  sind  die  schlnssel  von  dem  steinthore,  Ulrichsthore  nnd 
Clansthore  aach  mit  viel  anfage  genommen,  die  theter  man  wol  m 
nennen  weis. 

Farder  gnediger  herre,  als  sich  die  dingk,  wie  obengerart,  allso 
begeben,  haben  sich  die  geschickten  von  Magdeburg  unterstanden, 
zwischen  uns  beiderseit  zu  tedingen,  denen  ^  haben  wir  nach  erlichen 
gehaltenen  hendeln  zn  erkennen  gegeben,  euer  gnade  bette  schrifle  an 
den  rath,  auch  innnngen  nnd  gemeinheit  gelangen  lassen,  denen  ge- 
dechten  wir  gehorsam  zu  sein.  Wolten  die  pfenner  mit  ihrem  anhange 
auch  also  thun,  Hessen  wir  geschehen;  weren  sie  des  aber  nicht  ge- 
meinet, das  sich  danne  die  von  Magdeburg  von  beider  theile  wegen 
B1.394*  vor  euer  gnaden  fugen  und  gelegenheit  der  dinge  ||  an  euer  gnaden 
trugen.  Mochten  sie  danne  an  euer  gnaden  erlangen,  das  euer  gnaden 
des  handeis  denen  von  Magdeburg  oder  andern  stedten  vorgunnen 
wolden  sunderlich  alleine  oder  neben  euer  gnaden,  das  were  unser 
Wille,  wo  sie  aber  das  an  euer  gnaden  nicht  erlangen  mochten,  so 
wolden  wir  darzu  furder  unverbunden  sein.  Und  darauff  ist  der  Un- 
wille abegesaget,  so  viel  der  uns  belanget,  und  sindt  darauf  von  bei- 
den theilen  von  einander  gegangen. 

Uff  den  sonnabent  nach  Lamperti  (19.  Sept.)  ist  uns  vorkommen,  das  die 
pfenner  mit  ihrem  anhange  viel  heimlicher  vomemen  yorhanden  betten, 
die  wider  uns  weren,  das  wir  den  geschickten  von  Magdeburg  also  zu 
vorstehen  gaben,   und  wiewol  sich  etzliche  unsers  wiederparts  ent- 

*  Minen.   ^  angezogenen.  ^  danne. 


Beilage  V.  497 

schuldiget  haben,  so  ist  doch  nff  den  sonntagk,  Sanct  Mattheus 
abendt  (2ü.  Sept.),  der  pfenner  und  ihres  zu  sich  gezogenen  anhangs  böser 
wille  zu  grausamen  wercke  gesatzt,  wann  sie  sindt  desselben  Sonntages 
unter  messezeit  gehamischt  zusammen  gelauffen  und  haben  einen,  unsers 
raths  giiedemassen,  Hansen  Schiittbach  genant,  vor  dem  rathause  und 
der  capelle  des  heiligen  crentzes,  ungehort  seine  bitte,  das  man  ihn 
doch  vor  seinem  tode  nicht  dann  beichten  liesse,  jemmerlich  ermordet 
wiewol  ein  prister  unvorsehelich  bey  die  geschichte  kommen  ist  und 
wol  geneiget  was,  ihn  beichte  zu  hOren,  deme  das  nicht  vorgunst, 
sondern  weck  geweiset  wardt,  und  von  solcher  böser  that  viel  geschries 
und  geruchte  gemacht,  das  man  uns  andern  allen  auch  also  thun 
soldC;  dann  die  stedte  were  da  viel  zu  kleine,  dar  die  andern  auch 
ligen  solden. 

Es  haben  auch  dieselben  pfenner  und  ihr  anhangk  einen  aus  sich 
in  ihrem  ausslaufifte  uff  dem  marckte  und  in  der  kleinschmieden  zu  den 
saltz-  und  anderen  knechten  lassen  sprechen:  lieben  gesellen,  schlaget 
todt  alle,  die  ihr  bekommen  könnet;  ich  rede  und  gelobe  euch,  wir 
wollen  euch  denne  die  frauen  freyen  unde  euch  zu  gedegenen  leuten 
machen,  und  ob  die  frauen  nicht  wolden,  so  müssen  sie  woL 

Die  gemelten  pfenner  haben  auch  uff  die  zeit  in  der  kirchen  zu 
Sanct  Moritze  ||  viel  saltzknechte  aus  dem  tale  lassen  vorsammen  und  Bl.n94^ 
unter  ihnen  einen  heuptman  gemacht  und  ihnen  furder  gesaget:  nun 
wolan,  lieben  gesellen,  gehet  gerade  durch  die  Stadt,  und  wem  ihr 
bekommet  von  unserm  wiedertheile ,  da  schlaget  freylich  uff  und 
schonet  niemandes.  Sie  haben  auch  den  knechten  aus  dem  tale  ge- 
lobde  gethan  durch  einen  auss  sich,  das  sie  ihnen  manlich  beystunden, 
wen  es  an  die  noth  ginge,  denn  sie  gedechten  mit  dem  ernste  hindurch 
zu  gehen.  Es  hat  auch  einer  unter  ihnen  uff  dem  rathause  zu  Dioni- 
sius  Bothen,  der  uff  die  zeit  ein  rathsmeister  was,  geredet,  kunte  man 
über  uns  ander  keinen  streffer  gehaben,  so  wolde  er  selber  hencker 
sein. 

Und  als  euer  gnade  uff  dem  obgerurten  sonntage  das  Ulrichsthor 
einnemen  lassen,  haben  sie  offenbehrlich  in  den  gassen  geruffen: 
„zceter,  zceter  und  mordion,  das  wir  nicht  voUenbracht  haben,  das  wir 
am  freytage  willen  hatten''.  Es  haben  auch  etzliche  aus  ihnen  Burck- 
hartt  Trinckhausen,  gliedmassen  des  raths,  uff  der  Strassen  angefallen 
und  gefraget,  mit  wem  er  es  halden  wolde,  do  hat  er  geantwortet: 
mit  euem  gnaden  und  Innungen  und  gemeinheit.  Do  sprachen  die: 
„du  solt  tausent  fallent  übel  haben,  du  stadtvorrether  und  bösewicht"- 
Und  als  das  volck,  die  mennige,  war  zugelauffen,  waren  dieselbigen 
eylende  zu  dem  Ulrichsthore  gelauffen  und  hatten  ihn  so  verlassen. 
Sie  haben  Heintzen  Beichartte,  meister  in  Sanct  Ulrichs  pfarren,  freve- 
liehen  im  stein thore*  mit  einer  axt  gehauen  und  gesprochen:  y,gehe 
erlur,  du  alder,  meineydiger,  verreterischer  schalck  und  stadtvorrether". 

flnediger  herre,  sie  haben  fast  mehr  unfuge  und  ungeburligkeit 

A  steine  thoro. 
Ckwhiehtaq.  d.  Pr.  Saeluen.  XI.  32 


49d  Marcus  Spittondorff. 

kegen  ans  mit  worten  nnd  wercken  genbet,  die  wir  arob  kortee  der 
zeit  äff  diss  mal  nicht  schreyben  können,  auch  etzlicher  noch  nicht 
gmndtlich  erfahrenheit  haben,  die  wir  enem  gnaden  hernachmals  nicht 
wollen  vorhalden,  und  alles ,  das  uns  aach  Innungen  und  gemeinheit, 
also  wie  obgerurt,  zugemessen  und  gethan,  alles  darumb  geschehen 
ist,  das  wir  euem  fürstlichen  gnaden  als  unsem  rechten  herren  und 
landesfursten  und  unser  treue  pflicht  und  gehorsam  gegen  euer  fürst- 
liche gnade  gehalten  haben,  als  wir  mit  gottes  hülfe  auch  furder  nfl- 
richtigk  als  fromme  leute  thun  wollen. 

Wir  sind  auch  unzweiffelich,  als  euer  gnade  das  Ulrichsthor  durch 
B1.395*  II  unsem  gnedigen  herm  von  Querffurt  und  anderer  euer  amptleute 
manne  und  diener  einnemen  und  von  uns  die  Schlüssel  zu  dem  selbigen 
thore  heischen  und  fordern  lassen  habt,  das  wir  euem  gnaden  als 
unserm  rechten  herren  und  landesfursten  die  billich  mit  ehren  und 
rechte  haben  geantwortet  und  wieder  alle  billigkeit  von  unsem  wie- 
derwertigen  und  abgönnem  derhalben  beredet  werden. 

Doch  hoffen  wir,  euer  fürstliche  gnade  werde  davor  sein,  schaffen 
und  thun,  das  wir  des  vortragk  gewinnen,  und  umb  obgeschriebene 
grobe  that  und  misshandelunge  geschehe,  so  viel  nottui^  erfordert 
und  billich  ist. 

Wie  sich  uff  den  obgemrten  sonntagk  die  pfenner  mit  ihrem  an 
sich  gezogenen  anhange  mit  gewaffheter  handt,  schissene,  werfene  und 
schlaue  unterstanden  haben,  den  obgenanten  herren  zu  Querffurtt  und 
andere  euer  gnaden  heuptleute,  manne  und  unterthanen  mit  macht 
aus  euer  gnaden  und  des  stiefls  zu  Magdeburg  eygen  Stadt  zu  treyben, 
ist  uns  nicht  noth  zu  schreibene,  wenn  euer  gnade  und  die  euren  des 
ein  gutt  wissen  und  des  der  handthafligen  that  offenbar  erfunden 
haben,  darbey  wir  es  uff  dis  mahl  berahen  lassen.  Dan  womit  wir 
euem  fürstlichen  gnaden  zu  dienste  gesein  können,  thun  wir  in  aller 
unterthenigkeit  alle  zeit  geme.  Gleschrieben  unter  unserem  secret  am 
freytage  nach  michelis  (2.  Oct.)  anno  domini  etc.  septuagesimo 
octavo. 

Dem  ehrwirdigsten ,  hochgebomen  fursten  und  herren,  herren 
Emsten,  postulirten  zum  ertzbischoffe  zu  Magdeburg  etc.,  herzogen  zu 
Sachsen,  landtgraffen  in  Döringen  und  marggmffen  zu  Meissen,  unserm 
gnedigen,  lieben  herren  i.  — 

Item  alle  die  furbringunge,  wie  wir  die  stuckweyse  haben  reden 
und  gegen  den  pfennem  und  ihrem  anhange  setzen  lassen,  sein  von 
ihnen  also  gehandelt,  geredet  und  mit  der  that  geschehen,  und  wie  nnd 
an  welchem  stucke  uns  noth  sein  und  wir  das  bedurffen  wurden,  so 
künden  wir  da  es  genungsam  kuntlich  und  wissentlich  gemachen. 

Uff  unsere  gethane  rede  und  furbringunge  am  freytage  nach  der 
elftausent  jungkfrauen  tagk  (23.  Oct.)  haben  uns  die  pfenner  und  ihr 


1  Auf  den  vorstehenden  Brief  folgt  unmittelbar  ein  Znsatz,  welcher  aus  einer 
Aufzeichnung  der  Räthe  des  Erzbischofe  herzustammen  scheint. 


Beilage  V.  499 

anhangk  gebeten,  ihn  eins  gesprechs  zu  vorgunnen  bis  uff  morgen 
jsonnabendt  zu  mittage,  und  was  ihn  uff  unser  furbrengunge  noth  sein 
wurde,  sie  darinnen  gnediglichen  wider  zu  hören,  das  haben  wir  ihnen 
zu  thun  zusagen  lassen. 

Item  uff  den  sonnabendt  (24  Oet)  sein  die  pfenner  und  ihr  anhangk  wi- 
der zu  uns  kommen  und  haben  erzalt,  sie  betten  ihre  rede  uff  einen  zedel 
lassen  sehreyben  und  uns  gebeten,  das  wir  die  wolden  gnedigliehen 
hören  und  aufhemen.  Der  zedel  hat  also  gelautet:  ||  „gnediger  herre,  Bl  895' 
hochgebomer  fnrste,  wir  armen  gefangenen  leute  bitten  euer  fürstliche 
gnade  mit  grossem,  unterthenigem,  vorpflichtigem  gehorsam,  unsere 
antwort  gnediglichen  und  genuglich  uffiiemen,  so  wir  ye  nicht  anders 
geantworten  können,  denn  so  yiel  uns  von  den  Sachen  bewust  ist. 
Euer  fürstliche  gnade  wolle  uns  auch  des  gefengknnss  entledigen,  und 
bitten  unsere  Sachen  mechtiglichen  uff  euer  fürstliche  gnade,  uff  das 
hochwürdige  capittel  zu  Magdeburg,  uff  euer  gnaden  fursten,  graven, 
herm  und  erbare  manne^'  etc. 

Nach  yerlesunge  der  zedel  haben  wir  den  pfennem  und  ihrem 
anhange  wider  sagen  lassen,  wir  betten  gebort  ihre  bitte  und  erbittunge, 
an  und  uff  uns  gethan;  were  wol  zu  mercken,  das  solche  ihre  erbit- 
tunge  für  sie  wol  zu  thun,  ader  uns  uffzunemen  were  wir  noch  nicht 
berathen,  denn  nach  dem  ihre  rede,  handel  und  that,  darumb  sie  unsere 
gefangene  weren  gewest,  *  geschehen  sey,  so  betten  wir  macht,  mit 
ihnen  nach  unserem  willen  zu  handeln  als  mit  unseren  gefangenen. 
So  Hessen  wir  uns  auch  beduncken,  welche  unter  ihnen  lehn  unter  uns 
hetten,  die  weren  durch  solche  ihre  vomemen  der  lehn  uns  vorfallen; 
das  dritte  der  uffruhr  halben,  die  sie  gemacht  haben,  darmit  todt- 
schlagk,  bluttvergiessen  ergangen  sey,  weren  sie  ihren  leib  vor- 
fallen. 

Wie  dem  so  hetten  wir  bisher  gnedigliche  fumemen  gegen  ihn 
gethan  und  wolten  nun  zu  dieser  zeit  ihre  bitte  und  erbittunge  nicht 
abeschlagen  und  auch  nicht  uffnemen,  sondern  wir  wolden  darumb 
femer  unserer^  herren  unde  freunde  rath  haben,  was  uns  darinne  zu 
thun  were,  und  so  wir  zu  rathe  wurden  und  ihre  erbietunge  uffnemen 
wolden,  were  doch  ihre  erbietunge,  zu  ihrer  furgebrachten  zedel  be- 
stimpt,  etwas  weitleufftigk,  nemlich  uff  unsere  fursten,  graffen,  herren 
und  erbare  manne,  also  weren  fast  fursten,  graffen  und  erbare  manne, 
die  da  lehn  von  uns  hetten,  und  were  etwas  schwer  und  ferne  zusamne 
zu  bringen.  Darauff  haben  sie  uns  zugesagt,  wir  mögen  zu  uns  nemen 
nach  unserem  gefallen,  wen  wir  wollen^  aUso  ist  der  abscheidt  uff  das 
mahl  gewest. 

■  hier  „vndt"      ^  unaere. 


32 


500 


Marcos  SpittendortiT. 


Beilage  VI. 


Wir  fUgen  die  Liste  der  durch  theilweise  oder  gänzliche  Entziehnog 
ihrer  Güter  bestraften  Pfänner  so  wie  der  in  den  Gennss  oder  die 
Verwaltung  derselben  eingesetzten  Personen  hinzu,  wie  sie  die  Hand- 
schrift der  magdebnrgischen  Rathsbibliothek  Fol.  70;  S.  478— 48ö 
enthält. 

Wir  verdanken  dieselbe  der  Güte  des  Herrn  Dr.  Hertel  in 
Magdeburg.  Da  die  Namen  sehr  verunstaltet  sind  uncl  inuner  in  der 
Genetivform  auftreten ,  so  schien  es  zweckmässig,  bei  gesicherter 
Schreibung  die  übliche  Form  im  Nominativ  in  Anwendung  zu  bringen. 


Diese  hiemach  geschriebene  seind  in  der 

Pfänner  Kothe  und  Güter  geweiset  ohne 

Gericht  und  Recht 

Anno  1479. 

1)  Jacob  We  i  s  s  a  c  k ,  ein  Schuster, 

die  Zeit  Bathsmeister. 

2)  Mattes  Benne^,  ein  Bötticher, 

die  Zeit  Bathsmeister. 

3)  Vester  Stücke. 

4)  Nikel  Eisenberg  der  Kahle. 

5)  BrosiusZelsche^  ein  Fleisch- 

hauer. 

6)  Hans  Molbeck,  ein  Bauer  und 

Einkömmling. 

7)  Glorius  Müller. 

8)  HentzEunath,  ein  Fleischer. 

9)  Drewes  Schlegell,  Einkömm- 

ling des  Adels  aus  dem  Veit- 
heimischen Lande  ^. 

10)  Ludewig  Beb  eil ,    gemein 

Mann. 

11)  Thomas  Btfmer,    ein  gemein 

Mann,  ward  darnach  Schult- 
heiss. 

12)  Johann  Kumpan,  ein  Grob- 

schmied. 
Alexius  Liskau^. 
Peter  Kober. 
Bernd  Schenckel. 
Kilian  Baurmeister. 


13) 
14) 
15) 
16) 
17)  Donath  Drewicke. 


Diese  nach  geschriebene  seind  die  Pfänner, 

die  ihrer  Güter  und   Kothe   des   1479. 

Jahres  entsatzt,  und  die  vorgeschriebenen 

darein  geweiset. 

1)  Liborius  von  Delitzsch. 

2)  Glorius  Kober», 

3)  Cosmus  Nagel. 

4)  Levin  von  Waltheim. 

5)  Drewes  Fischer  der  Alte. 

6)  Heinrich  G reffe. 

7)  Klaus  01m  an. 

8)  Hans  Seher  der  Jüngere. 

9)  Klaus  Schaffstedt 


10)  Ulrich  Schaffstedt 

11)  Sander  Wogau. 


12)  Hans  Molle<}. 

13)  Berthold  Hinnern. 

14)  Franz  Parthier. 

15)  Hans  Ochse. 

16)  Franz  Polcke. 

17)  Marx  Spittendorff^. 


i  Martin  Bamer. 
*  Kabers.       ^  Mollenn. 


2  Zeelstein.         ^  Kettheinschen   Lande. 
'  Spickendorfib. 


*   Liszawe. 


Beilage  VL 


501 


Neue  Pfänner. 

18)  George  Gotzsehke. 

19)  Peter  Melbiss. 

20)  Magist.  Michael Marschalck, 

war  Stadtschreiber,  ein  Ver- 
räther. 

21)  Hans  Hederssen^,  ein  Ver- 

rätber,  zu  Zeiten  auch  Raths- 
meister. 

22)  Jacob  Schoffcopp. 

23)  Hans  Seile,  ein  Grobschmied, 

zu  Zeiten  Rathsmeister. 

24)  Lorenz  Prelwitz,  ein  Krämer, 

ist  des  gehlingen  Todes  ge- 
storben. 

25)  Jacob  Eloth,  ein  einkommen- 

der Bauer,  Rathsmeister,  war 
ein  Verräther  und  ist  des 
gehlingen  Todes  gestorben 
und  hatte  müssen  die  Bettel- 
stücken  fressen. 

26)  Peter  Meffer. 

27)  Hans  Pantzsch. 

28)  Bartholomäus  Meyger. 

29)  Glorius  Krolwitz^,   ein   ge- 

mein Mann ,  ward  hernach 
Schulze. 

30)  Jacob  Z  in  man. 

31)  Glorius  Wunsch. 

32)  Peter  B  a  1 1  z  e  r ,  ein  Goldschmied 

und  Gastgeber  zum  Gülden 
Ringe  am  Markte. 

33)  Paul   Fleischhauer,    ein 

Kramer. 

34)  Heinrich  Küle». 

35)  Simon  Lesskau. 

36)  Ludewig  Schutz. 

37)  Thomas  Osswaldt. 

38)  Hans  Osswaldt. 

39)  Bartholomäus  Heinemann, 

ein  einkonmiender  Bauer. 

40)  Valtin  Pottewitz. 


Alte  Pßümer. 

18)  George  Nagel. 

19)  Heine  Brachstedt. 

20)  DrewesFrantz*(Frantze?). 


21)  Klaus  Maltitz. 


22)  Kaspar  Beyer. 

Peter  Schenke,  der  Aeltcre. 


24)  Tile  Königstal. 


25)  Hans  Zölner. 


26)  Brosius  Brantze. 

27)  Peter  von  Mücheln. 

28)  Bartholomäus  Wogaw. 

29)  Hans  Schaff. 


30)  Simon  Bötticher. 

31)  Klaus  Klepzigk. 

32)  N.  Herfordes  (?). 


33)  Benedictus  Holzwirth. 

34)  Bertram  Schencke. 

35)  Sander  Drachstedt 

36)  Klaus  von  Rüden. 

37)  Hans  Böttiger. 

38)  Thomas  Dugaw^. 

39)  Lorenz  Tzoberitz. 

40)  George  H  cd  er  sieben. 


^  Hans  Hindersheim. 
5  Duawgen. 


2  Klolwitz.        8  Kule,  Küle  (?). 


Frantzenn. 


502 


Marcus  Spittendorff. 


Neue  Pfänner. 

41)  Kaspar  Müller. 

42)  Burkhard  Schaler,   ein  Filz- 

hüter. 

43)  Klaus  Nawertt. 

44)  Lucas  Keylhey,  ein  einkom- 

mender Bauer. 

45)  Martin  0 1 1  z  s  c  h  e ,  ^    ein 

Fleischer. 

46)  Peter  Nayll. 

47)  Burkhardt  Knoke. 

48)  Glorius  Bantz. 

49)  Hans  Kloth,  ein  einkommen- 

der Bauer. 

50)  Glorius  Tgscheye  (Zeye ?), 

ein  Fleischer  und  Verräther. 

51)  Klaus  Scheyb. 

52)  Matthes  Pf  oll. 

53)  Ludewig  Osswaldt. 

54)  Hans  Kaleyss. 

55)  Hans  Ode. 

56)  Hans  Rathenaw. 

57)  Titze  Hindernayll. 

58)  Burkhard  Teichman. 

59)  Martin  Tzanneler  (?). 

60)  Clemen(8)  Poyderwain. 

61)  Georg  Eisen berg,  Schuster. 

62)  GiliaxEck hart,  Gastgeber  zur 

Gulden  Rose  in  der  Ranischen 
Strasse. 

63)  Jacob  Fogeler. 

64)  Kurt  Kritz. 

65)  Nikel  Heylhey,  ein  einkom- 

mender Bauer. 

66)  Jacob  Fuchs. 

67)  Michael   Schuman,   ein  Wa- 

gener. 

68)  HansSanderman,einKramer. 

69)  Lule  (?)  Hacke. 

70)  Hans  Appelman. 

71)  Matthias  Brendell. 

72)  Hans  Do  bis. 


Alte  Pfänner. 

41)  Otto  Wogaw. 

42)  Blasius  Holtzwirth. 

43)  Klaus  Bodendorff. 

44)  Braun  Lutze. 

45)  Valtin  Zcatten. 

46)  Otto  von  Dieskau. 

47)  Jacob  Kitzendorff. 

48)  Michael  Weytkorn. 

49)  Johan  Rauschen  berg. 

50)  Kilian  Heineman. 

51)  Hans  und  Kaspar  von  Nord 

hausen,  Gebrüder. 

52)  Klaus  Polcke. 

53)  Peter  Kleptzk. 

54)  Hans  Seher  der  Aeltere. 

55)  Drewes  Seber. 

56)  Erich  Seber. 

57)  Kaspar  Koptzk. 

58)  Ambrosius  Schoneberg. 

59)  Jacob  Benne^. 

60)  George  Busse. 

61)  Hinrich  Drackstedt. 

62)  Lorenz  Benne. 


63)  NicoL  Katzsch«. 

64)  Ulrich  Tzok. 

65)  Matthes  01m an. 

66)  N.  Gruneheyde. 

67)  Hans  Tz  och. 

68)  Balthasar  Moritz. 

69)  Hans  Kasskens  (?). 

70)  Heinrich  Geiling. 

71)  Gisscler  von  Dieskau. 

72)  Veit  Altenberges. 


^  Mertin  Oltz sehen.        ^  Bennentz.  ^  Katzschenn. 


Beilage  VI. 


503 


Neue  Pföimer. 

Alte  Pfanner. 

73)  Urban  Wiederdorff. 

73)  Peter  Schencke  der  Jüngere 

74)  Lamprecht  Kortz. 

74)  Martin  Schneider. 

75)  ElaasKuntzmann,  ein 

Filz- 

75)  Michael  Boden dorff. 

httter,  ward  hernach  Raths- 

meister. 

76)  Matthes  Preysse. 

76)  Stephan  Voigt. 

77)  Vincentius  Komerer. 

77)  Georg  Picht. 

78)  Johann  Meister. 

78)  Peter  (?)  von  Jhene. 

79)  KurtZwentzigk. 

79)  Hans  von  Waltheimb. 

80)  Drewes  Titze. 

80)  Hans  Popelitz. 

81)  Thomas  Stoygen. 

81)  HansQuetz. 

82)  Hans  Kannengiesser. 

82)  Matthes  Pegaw. 

83)  Ciliax  Roseke. 

83)  N.  Bichelingen. 

84)  Benedictus  Paris. 

84)  Tile  Grosskopff. 

85)  Asmus  Wiederhacke, 

ein 

85)  Michael  Meinhardt. 

Leder. 

86)  Martin  Faust. 

86)  Paul  Koitzsch. 

87)  Klaus  Kiemer  (?). 

87)  N.  Gottschalck. 

88)  Simon  Schweyme. 

S^i)  Bertram  Quetz. 

89)  Nikel  Pentzsch. 

89)  Ambrosius  Bausze. 

90)  George  Heller  (Keller?), 

90)  Klaus  von  Jhene. 

ein  Schuster. 

91)  Titze  Mertin. 

91)  Drewes  Leiche. 

92)  BrosiusKrafft. 

92)  Hans  Wale 2. 

93)  Peter  Mefferi. 

93)  Sander  Meinhardt. 

94)  Hans  Lawp,  ein  Seiler 

und 

94)  Thomas  Brendes. 

Verräther,    den  schlug 

der 

Donner  nach  seinem  eignen 

Wunsch. 

95)  Hans  Kule. 

95)  Cosmus  Quetz. 

96)  Martin  Bufenleben. 

96)  Klaus  Zoberitz. 

97)  Hans  Pauell,  ein  Gastgeber 

97)  Kaspar  Theurkorn. 

auf  dem  Schlamm. 

98)  Martin  Bauermeister. 

98)  Lorenz  von  Rüden. 

99)  Stephan  Urbach. 

99)  Benedictus  Polcke. 

100)  Klaus  Telcke. 

100)  Klaus  Rudolff. 

101)  Klaus  Raniss  (?). 

101)  Baltzer  Aldcnberg. 

102)  Peter  Sander. 

102)  Drewes  Zcacke. 

1  Peffer.        «  Walem. 


504  Marcus  Spittendorff. 

BeUage  VU. 

Senatus  Hallensis. 
(YgL  die  Einleitung.) 

1491.  l)HaD8Gysike.  2)  Hans  Baratb.  3)  Drebes  Seber.  4)  Hans 
Zimmerman.  5)  Sander  Glibitz.  6)  Dietrich  Witteretorflf.  7)  Albrecht 
Messerscbmidt.  8)  Hans  Locheraw.  9)  Bendel  Schmaltz.  10)  Claus 
Bange.    11)  Hans  Czey.    12)  Peter  Müel. 

1492.  1)  Marqnard  Hoitzwirth.  2)  Claus  Stacius.  3)  Jacob  von 
Studen  (?).  4)  Götze  Keseling.  5)  Hans  Trost.  6)  Hans  Aldenburgk. 
7)  Kersten  Mülwert.  8)  Drebes  Trepz.  9)  Hans  Gust.  10)  Busso 
Hartting.    11)  Hans  Herburg.    12)  Hans  Bupsch. 

1493.  1)  Bathmar  von  Stein.  2)  Hennigke  Heydersieben.  3)  Clans 
Bemer.  4)  Hans  Seywitz.  5)  Friedrich  Huffe.  6)  Drewes  Schmidt  (?). 
7)  Kersten  Usterwaldt.  8)  Thilo  Kelle.  9)  Günther  Wogau,  10)  An- 
dreas Schenck.    11)  Martin  Hodantz.    12)  vacat. 

1494.  1)  Hans  Gysecke.    2)  Herman  Scheikendorff  (!  SpittendorffV). 

3)  Sander  von  Steine.    4)  Hans  Zimmerman.    5)  Heinrich  Schechmeister. 

6)  Matthias  Keyser.    7)  Hans  Molle.    8)  Dietrich  WiedersdorflF.    9)  Claus 
Bunge.    10)  Hans  Spitzing.    1 1 )  Jordan  uffn  Berlin.    12)  Hans  Thomas. 

I4#5.i    1)  Er  Heise  Pawils.    2)  Drewes  Seber.    3)  Claus  Stacius. 

4)  Heinrich   vom    Saltze.     5)  Hans  Kamburg.      6)  Koppe  Kraptzk. 

7)  Herman  Pegaw.    8)  Hans  Locherow.    9)  Drewes  Treptzk.    10)  Peter 
Muel.    11)  Herman  Gutenberg.    12)  Nickel  Kalaw. 

1496.  1)  Er  Radmar  vom  Steine.  2)  Ciriacus  Hedirsleben.  3)  Claus 
Werner.  4)  Kune  Bornecker.  5)  Hans  Serewitz.  6)  Albrecht  Messer- 
smed.  7)  Hans  Isleiben.  8)  Busse  Härtung.  9)  Tyle  Kelle.  10)  Hans 
Zeye.    11)  Petir  Dorle.    12)  Friderich  Kolne. 

I4#7.  1)  Hans  Gyske.  2)  Hans  Beiger.  3)  Wentze  Wenige. 
4)  Herman  Spitendorff.  5)  Heinrich  Holtzhusen.  6)  Peter  Amendorff. 
7)  Heinrich  Bysdorff.  8)  Dieterich  Widirstorff.«  9)  Conrad  Cuntze. 
10)  Heintze  Krym.    11)  Jordan  von  Rüden.    12)  Claus  Bunge. 

1498.  1)  Drewes  Seber.  2)  Hans  Barath.  3)  Borchart  Lindow.^ 
4)  Frantze  Schadewange.*  5)  Hans  Kamburg.  6)  Kerstan  Userwalt. 
7)  Heinrich   Smekebier.     8)   Herman  Baweritz.^     9)   Hans  Thomas. 

10)  Ditterich  Benne.ß    11)  Conrad  Strusz.    12)  Nickel  Becker. 

1499.  1)  Er  Heise  Pawils.  2)  Ciriacus  Hedirslebe.  3)  JacoflF  von 
Studen.  4)  Cune  Bomeker.  5)  Cune  Goltsmet.  6)  Hans  von  Dresden. 
7)  Hans  Isleben.    8)  Hans  Döring.    9)  Drewes  Treptzk.    10)  Hans  Zeye. 

11)  Jurge  Baldeken.    12)  Hans  Spitzing. 

1419.  1)  Er  Rademar  vom  Steine.  2)  Augstin  Hedersleben. 
3)  Petzolt    Beiger.     4)    Wentze  Weniger.     5)  Ditterich  Widerstorff. 

1  Von  diesem  Jahre  beginnt  das  zweite  Verzeichnis.  2  Widerstadt  AUein 
aus  dem  Verzeichnis  der  Jalu*e  1401  u.  1410  so  wie  aus  der  andern  Handschrift  ergibt 
ßich  der  richtige  Name.        ^  Lundow.        ^  schabewange.      ^  waweritz.      ^  Kenne. 


Beilage  YH.  505 

6)  Tilomanus  Riebe.  7)  Niekel  Radiger.  8)  Hans  Locherow.  9)  Con- 
rad Cantzen.  10)  Hang  Hildebrand.  11)  Hardman  Golmar.^  12)  Hans 
Forwerg. 

1411.  1)  Hans  Gyske  und  2)  Heinrieh  Holtzhnsenn 
rathsmeistere.  3)  Paul  Hedirsleben.  4)  Giemen  Erieh.  5)  Bor- 
chard   von  Lindow.      6)   Albrecht  von  Ileburg.     7)  Lanrentz  Smed. 

8)  Herman^  Baweritz.  9)  Hans  Thomas.  10)  Paul  Meinhart.  11)  Hans 
Tackom.    12)  Hans  Seher. 

1412.  1)  Andreas^  Barath  nnd  2)  Andreas  Treptz  raths- 
meistere.*   3)  Kune  Bornecker.  4)  Hans  Holtzwert.  5)  Ulrich  Flach.^ 

6)  Hans  Kamburg.    7)  Heinrich  Schmeckebier.    8)  Kerstan  Usirwalt. 

9)  Peter  Amendorff.  10)  Hans  Werner.  1 1)  Hans  Meye.  12)  Friderich  Kolle. 

1413.  1)  Drewes  Seher.  2)  Hans  Raspe.  3)  Cosmos  Qaetz. 
4)  Hans  Endeman.     5)   Ditterich  Widersdorff.     6)  Hans  Locherow. 

7)  Nickel  Radiger.  8)  Hans  Voyt.  9)  Hans  Zeye.  10)  Nickel  Kolaw.^ 
11)  Hans  Hildebrandt.    12)  Nickel  Becker. 

1414.  1)  Hentze  Raytz  und  2)  Hans  Thomas  raths- 
meistere 7.  3)  Cune  Northusen.  4)  Heinrich  Greue.  5)  Claus  Sere- 
witz  6)  Cune  Goltsmed.  7)  Jan  Kaie.  8)  Hermann  HuflFe.  9)  Albrecht 
vonlleburg.    10)  Hensil  Schroter.    11)  Jan  Nagil.    12)  Jurge  Baldekyn. 

1415.  1)  Hans  Holtzwert.    2)  Ulrich  Flachs.    3)  Mertin  Hodantz. 

4)  Hans  Röse^.  5)  Heinrich  Holtzhusen.  6)  Hans  Döring.  7)  Herman 
Baueritz.  8)  Laurentz  Smed.  9)  Drewes  Treptzk-  10)  Hans  Tuckhom. 
11)  Mertin  Hogil.    12)  Hans  Seher. 

1416.  1)  Cune  Northusen.  2)  Burchart  von  Lindow.  3)  Claus 
Söne  (?)  ®.  4)  Laurentz  Greue.  5)  Petir  Subach.  6)  Hans  von  Dres- 
den.     7)  Herman  Schade.      8)  Steffan  Bysdorff.     9)  Claus   Bunge. 

10)  Cune  Zocke.    11)  Hans  Spitzing.    12)  Hans  Meye. 

1417.  1)  Koppe  Pisker  und  2)  Nickel  Kalou  raths- 
meistere^ö.  3)  Koppe  Gyske.  4)  Petir  Seher.  5)  Ludecke  Greuen- 
dorflf.  6)  Ditterich  WidirsdorfT.  7)  Tiloman  Riebe.  8)  Kerstan  Usir- 
walt. 9)  Petir  Amendorflf.  10)  Hans  Forwerg.  11)  Hans  Ketz.  12) 
Ewalt  Kelle. 

1418.  1)  Johannes  Hedirsleben  und  2)  Heinrich  Holtz- 
husen rathsmeistereii.     3)  Jurge  Holtzwert.     4)  Petzolt  Beiger- 

5)  Claus  Tytze.  6)  Locheraw.  7)  Herman  Baweritz.  8)  Jan  Kaie. 
9)  Drewes  Treptz.  10)  Bertolt  Schroter.  11)  Nickel  Muel.  12)  Hans 
Brunsdorff. 


^  Yolmar.  ^  In  der  andern  RoUe  heisst  es:  Hanns  Gyscke.  Pawell  Hodersz- 
leben.  Clemens  rieh  (erich?).  Borchard  von  Lindaw.  Heinrich  Holtzhusen.  Albrecht 
von  Ileburg  ff.  ^  Hans.  ^  Diese  Bezeichnung  fehlt.  Drewes  treptzk  nimmt 
hier  überhaupt  erst  die  viertletzte  Stelle  ein.  Am  „Baratt"  folgt  „bomnecker". 
&  Flachs.  ^  Kolow.  "^  Auch  hier  fehlt  die  Bezeichnung  Rathsmeister.  Thomas 
steht  erst  in  viortletzter  Stelle.  ^  Rose.  ^  Sone  (Sene?).  ^^  Die  Bezeichnung 
fehlt;  „kalow"  erst  in  vorletzter  Stelle.  ^^  Die  Bezeichnung  fehlt  hier  wie  in  den 
folgenden  Jahren;  die  Ordnung  ist:  hedersleue,  holtzwordt,  beiger,  Tytze,  holtzhuesen, 
Liocherow. 


506  Marcus  Sjattendorff. 

1419.  1)  Angastin  Hedirsleben  and  2)  Conrad  Golt- 
smed^  rathsmeistere.  3)  Hans  Beiger.  4)  Hans  Rose.  5)  Ulrich 
Flachs.  6)  Herman  Haffe.  7)  Marens  Schmed.  8)  Steffan  Bisdorff. 
9)  Mertin  Nasseberg.  10)  Jarge  Baldekyn.  11)  Hans  Hildebrand. 
12)  Jan  Nayl. 

1429.  1)  Cane  Northnsen  nnd  2)  Hans  Voyt^  raths- 
meistere. 3)  Koppe  Gyske.  4)  Hans  vom  Steine.  5)  Ludecke 
Greaendorff.  6)  Kerstan  üsirwalt.  7)  Laorentz  Smed.  8)  Steffan 
Moyffe  (V).  9)  Hans  Sener.  10)  Bertolt  Kilian.  11)  Qans  Lenhart 
12)  Mattis  Glesin. 

1421.  1)  Koppe  Pisker  nnd  2)  Heinrieh  Hoitzbasen^ 
rathsmeistere.  3)  Jurge  HoltzwerL  4)  Gosmus  Qaetz.  5)  Peter 
Seber.  6)  Ditterich  Widersdorff.  7)  Albrecht  Ilebarg.  8)  Heinrich 
Vester.  9)  Bertolt  Schroter.  10)  Drewes  Treptzk.  11)  Hans  Mittag. 
12)  Hans  uff  dem  strohoffe. 

1422.  1)  Claus  Serewitz  und  2)  Johannes  von  StendaH 
rathsmeistere.  3)  Borchart  von  Landauf  4)  Koppe  Gyske.  5) 
Hans  Rose.  6)  Rudiger  Smed.  7)  Herman  Huffe.  8)  Steffan  Bysdorff. 
9)  Mertin  Naseberg.  10)  Jan  Nagil.  11)  Nickel  Kalau.  12)  Fride- 
rich  Schutze. 

1423.  1)  AugustinHedirsleue  und  2)  Ditterich Ny.ema'n^ 
rathsmeistere.  3)  Drebes  Seber  junior.  4)  Hans  vom  Steine.  5) 
Mertin  Hodantz.  6)  Hans  Voyt  7)  Nickel  Osmunde.  8)  Hans  Beyer  l 
9)  Claus  ducke.  10)  Nickel  Muel.  11)  Ewalt  Kelle.  12)  Grüns- 
dorff  (?)  8. 

1424.  1)  HeinrichHoltzhusen^und  2)HansBelger  raths- 
meistere. 3)  Peter  Seber.  4)  Hans  Gyske.  5)  Ludeke  Greuendorff. 
6)  Tiloman  Riebe  i^.  7)  Locheraw.  8)  Herman  Baueritz.  9)  Cuntze 
Rodenberg  von  Walwitz.  10)  Hans  Mittag.  11)  Valentin  Zoke.  12) 
Hans  Mockewitzii. 

1425.  1)  Johannes  von  Stendal  und  2)  Hans  Schriber 
rathsmeistere.  3)  Drewes  Seber  junior.  4)  Heintze  Scheue.  5) 
Leuin  von  Quemfurt.  6)  Augstin  Treise.  7)  Steffan  Bisdorff.  8) 
Nickel  von  Nuenburg.  9)  Mertin  Nasseberg.  10)  Tile  Drackenstet 
11)  Johannes  Walwan.    12)  Heinricus  Greue. 

1426.  1)  Claus  Titze  und  2)  Hans  Voyt^*  rathsmeistere. 
3)  Cuntz  Zoke.  4)  Paul  Gyske.  5)  Caspar  von  Rüden.  6)  Ditterich 
Witirsdorff.  7)  Albrecht  von  Ueburg.  8)  Jan  Gutenberg.  9)  Hans 
Forwerck.  10)  Jan  KogUman.  11)  Hans  Wittenberg.  12)  Hans 
Schmeckebir  i3. 


1  In  fonfter  SteUe.        2  in  siebenter  SteUe.        3  in  viertletzter  Stelle.       *  hi 
fünfter  Stelle.         »  Lindaw.         ^  In  sechster  SteUe.         '  weyerr.  ^  Bnmsz- 

dorff.         »  In  viertletztcT  SteUe.         »^  vrcho.         i»  Merisewitz.         ^  An  fönftpr 
Stelle.  *3   Das  zweite   Verzeichnis   enthält   hier  noch   unt^   der  üeberschrift 

,fMagiBtri  fontium"  die  Namen   ,,£r  Radmar  vom  Steyne,  Hans  Schreiber.  Hans 
greuendorff". 


1478  September.  381 

und  die  borameister  waren  des  mit  dem  rathsmeister  Weyssacke  nnd 
den  anderen  obgeschrieben  so  zu  thnne  nicht  ein  hinder  dem  volcke, 
und  so  solten  die  geschickten  aach  sprechen  etc.  Und  gaben  diss 
antwortt:  y^ersamen,  lieben  berren,  wir  haben  von  euch  yemommen, 
das  die  meyster  mit  ench  ein  sindt,  das  ir  den  stedten  wieder- 
schreyben  solt;  haben  sie  das  im  befehl;  das  wissen  wir  nicht  nfizn- 
sagen.  Sondern  das  wir  das  mit  bewilligen  solten  hinder  dem  volcke, 
des  steht  uns  nicht  zu  thune,  dann  ir  wisset,  mitsampt  den  meistern 
und  bornmeistem  sindt  wir^  des  so  eins  worden  nnd  haben  das  so 
allem  Tolcke  vorgegeben ,  uff  das  ein  grundtlicher  friede  wieder  unter 
dem  Yolcke  gemacht  wurde,  so  musste  das  durch  mitteler  vorgenommen 
werden,  unde  nemlich  durch  die  ehrlichen  stedte,  also  das  die  zwischen 
uns  allen  handeln  solten,  die  gebrechen  beyzulegen.  Das  hat  das  volck 
so  bewilliget  und  von  stunden  an  die  ehrlichen  stedte  geschrieben,  des 
sein  wir  auch  noch  also  zufrieden,  und  wir  wollen  des  hinder  dem 
volcke  auch  in  keine  weyse  verändern,  es  sey  denn,  das  alle  burger 
wieder  so  uffs  rathaus  zusammen  kommen;  was  sie  dan  da  eins  w^- 
den,  sey  wir  auch  zufrieden." 

\]ffa  freytagk  post  Nativitatis  Mariae  (11.  Sept)  käme  der  mar- 
schalck  Hans  Kotze  zu  dem  rathsmeister  Dionisius  Botten  und  bäte 
von  wegen  meines  herren  von  Magdeburg,  das  er  uff  morgen  sonabendt 
den  rath  znsamne  haben  i|  wolde,  mein  herr  von  Magdeburg  wolde  seine  Bl.  278^ 
rethe  uffs  rathaus  schicken  und  wolde  was  lassen  werben  etc.  Darauff 
wardt  im  geantwortet,  er  könte  den  rath  uff  morgene  sonnabent  nicht 
znsamne  brengen  itzund  imjharmarckte,  sundern  uSh  sontagk(  13.  Sept.) 
wolte  er  das  gerne  thun.  Hier  mercke,  wie  Weissack  mit  seiner  ge- 
Seilschaft  treybet  bey  den  gewaltigen,  das  er  ie  die  ehrlichen  stedte 
noch  wider  zurucke  treyben  will!  Sondern  es  stehet  zu  gott,  wils  gott 
vom  himmel  haben,  so  müssen  wir  noch  lenger  in  der  zwytracht  und 
in  dem  Unfriede  leben,  ist  es  aber  der  wille  gottes  nicht,  so  hoffe  ichs, 
das  Weyssacks  vomemen  auch  zurucke  möchte  gehen  etc. 

Uffn  sontagk  vor  Crucis  (13.  Sept.)  im  marckte  schickte  mein 
herr  von  Magdeburg  und  liess  werben,  das  etzliche  des  raths  von  In- 
nungen und  gemeinheit  zu  seiner  gnaden  solten  kommen  und  auch 
etzliche  geschickte  mit.  Der  rathsmeister  Jacob  Weyssack,  Mattis 
Benne,  Brosius  Zelse  und  Ludicke  Ptanschmiedt  und  der  stadtscbreyber 
zogen  uff  die  bürg,  nicht  uberlangk  kamen  sie  wieder  etc.  Und  kurtz 
darnach  kamen  meines  herrn  von  Magdeburg  rethe  gefahren  vor  das 
rathaus,  Apell  von  Tettaw,  Heinrich  von  Ammendorff  und  Hans  Kotze 
etc.  Apell  von  Tettaw  brachte  an  den  rath,  so  etzliche  gebrechen  in 
der  Stadt  weren,  so  bete  sich  mein  gnediger  herr  darzu  mit  seinen 
rethen,  das  die  dingk  beygeleget  möchten  werden;  wolten  wir  uns 
auch  unterlangk  selber  vertragen,  das  were  mein  gnediger  herr  auch 
wol  zufrieden  etc.  Und  vorbas  hatte  er  auch  gebeten  vor  Hans  Laube 
und  vor  Schlegel   mit  andern  mehr  Worten  etc.    Darauff  sprach  der 

•  „wir"  fehlt. 


508  Marcus  Spittendor£ 

6)  Claus  Pfant  7)  Hans  Weger.  8)  Hennan  Huflfe.  9)  Hans  Seber. 
10)  Jan  Nayl.  11)  Heinrich  Vester.  12)  Drewes  Mochelwitzi.  ||  13) 
Ditterich  Nueman.  14)  Tile  Drackenstedt.  15)  Hans  Widdersdorff, 
16)  Mertin  Botznn2.  17)  Hans  Schmeckebir.  18)  Peter  FroUch.  19) 
Heinrich  Wolbrun.  20)  Hans  Hawenschilt.  21)  Peter  Seile.  22)  Nickel 
Merseburg.  23)  Prnsze.  24)  Colkelaw.  25)  Luchtenberg.  26)  Hans 
Kogil.    27)  Hans  Weraier  (?). 

1431.  1)  Mattis  Glesin  und  2)  Hentze  vom  Ende  raths- 
meistere.  3)  Coppe  Holtzwert.  4)  Curt  Northusen.  5)  Johan  Sten- 
dal 3.  6)  Hans  BrunsdorflF.  7)  Spalbom*.  8)  Zwochaw.  9)  Drewes 
Weger.  10)  Steffan  Moiffe.  11)  Nickel  Muwelö  12)  Rudiger  Schmed. 
II 13)  Simon.  14)  Valentin«.  15)  Nickel  Kalau.  16)  Reinhart 7.  17) 
Cune  Brun.  18)  Hans  Hildebrand.  19)  HansKetz.  20)  Hans  Heinrich. 
21)  Ditterich  Widdersdorflf.  22)  Hans  von  Casla.  23)  SteflFan  Bisch- 
dorflf.  24)  Mattis  Schuman.  25)  Ditterich  Benne,  26)  Cleine  Peter. 
27)  Tue  CUst». 

1432.  1)  Augstin  Hedirsleben  und  2)  Tile  Drackenstedt 
rathsmeistere.  3)  Paul  Giseke.  4)  Volrath  Regitz.  5)  Ludeke 
GreuendorfiF.  6)  Hans  Mittag  9.  7)  Bertolt  Schroter.  8)  Nicolaus  von 
Jhene.  9)  Hans  Schmeckebier.  10)  Nickel  Wele.  11)  Nickel  Luchten- 
berg. 12)  Augstin  Treise.  ||  13)  Heinrich  Vester  lo.  14)  Hans  Sebir. 
15)  Jhan  NaU.  16)  Hempil  Begaw.  17)  Ewalt  Kelle.  18)  Peter 
Subach.  19)  Hans  Guldenfus.  20)  Hentze  Silbersack.  21)  Thomas 
Schamer  ^K  22)  Tylo  Stim.  23)  Kerstan  Baumgart.  24)  Hans  Smed. 
25)  Otto  Stoyan  12.  26)  Hennan  Dorla  (?).  27)  Claus  Ditze.  Magistri 
fontium:  28)  Hans  Holtzbergi^.  29)  Hentze  vom  Ende.  30)  Merten 
Hotantz. 

1433.  1)  HansRose  und  2)  Claus  Romantz  rathsmeistere. 
3)  Hans  Giseke.  4)  Abil  Nyeman.  5)  Lorentz  Zoberitz.  6)  Ditterich 
Widersdorff.  7)  Nickel  Kolau.  8)  Hans  von  Cassel.  9)  Hans  Wegir. 
10)  Hans  Schmedt.  11)  Valentin  Zoke.  12)  Drewes  Mocherwitz.  ||  13) 
Hans  Brunstorff.  14)  Ditterich  Nyeman.  15)  Hennan  Hufe.  16)  Nickel 
Mul.  17)  Hans  Lehman.  18)  Bastian  Motzlig.  19)  Peter  Seile.  20) 
Paul  Rypou.  21)  OswaltStelmecher.  22)  Heinrich  Richart^i  23)  Clans 
Greue.  24)  Jan  Brantze.  25)  Hans  Prusse.  26)  Rudeger  Smed.  27) 
Peter  Subach.  Magistri  fontium:  28)  Her  Radmar  vom  Sterne. 
29)  Augstin  Hedirsleue.    30)  Hans  Greuendorff. 

1434.  1)  Mattias  Glesin  und  2)  Coppe  Holtzwert  raths- 
meistere. 3)  Coppe  Holtzwert  15.  4)  Hentze  vom  Ende.  5)  Nickel 
Rudiger.      6)  Johan  Stendal.     7)  Stefifan  Mauffe.     8)  Hans  Zeber^^ 

1  Mocherwitz.  2  botzim.  *  Hinter  diesem  Namen  in  dem  zweiten  Ver- 
zeichnis „Camerarii".  ^  Palbomn.  ^  mueU.  ß  Meyster  Simon  nvnd  Valentin. 
'  Reynhartt.  ^  Die  Bornmeister  fehlen  auch  in  dem  zweiten  Verzeichnis. 
®  Hinter  diesem  und  dem  vorigen  Namens  Camerarii.  ^^  bestett.  *i  thamMU 
Thyle  stym,  Kerstan  Bomgarte,  Hans  smed.  ^2  stoynn.  *^  holtzwertt  *^ 
richair.  *ß  An  dritter  Stelle  steht  in  dem  zweiten  Verzei<  hnis  „Hentze  vom  ende", 
an  zwölfter  der  in  dem  ersten  fehlende  „Andreas  wegele''.        ^^  Zober. 


ßeÜage  Vn.  500 

9)  Nickel  Palborn.  10)  Hans  Zwochau.  11)  Jan  Nagil.  12)  Nickel 
Lnchtenberg.  ||  13)  Steffan  Bistorff.  14)  Valtin  Zwochaw.  15)  Hans 
Ketz.  16)  Cordt  Walwitz.  17)  Mertin  Batzschim  (?)i.  18)  Hans 
Schmeckebier.  19)  Beinhart  Bese.  20)  Caspar  Gellewitz.  21)  Eune 
Brun.  22)  Hans  Meister.  23)  Hans  Heinrich.  24)  Anis  Troptz  2.  25)  Hein- 
rich Wedemeker.  26)  Hans  Schwemmeier  ^  (?).  27)  Tile  Stjnn.  M  a  g  i  s  t r  i 
f o  n  t  i  n  m :  28)  Hans  Leiche.    29)  Peter  Hebir  (V).    30)  Lorentz  Zoberitz. 

1435.  1)  Herman  Waltbach  nnd  2)  Hans  Mittagk  raths. 
meistere.  3)  Jurge  Stacius.  4)  Claus  Ochse.  5)  Cune  Olman.  6) 
Peter  Subach.  7)  Ditterich  Nieman.  8)  Augstin  Treise.  9)  Bule 
Maschwitz.    10)  Nickel  Mnl.    llj  Herman  Doncke*.    12)  Mertin  Puchel. 

II  13)  Ewalt  Kelle.  14)  Antonius  Blauronch.  15)  Beinart  Goltsmet. 
16)  Hempil  Pegaw.  17)  Heinrich  Kalle.  18)  Joan  Kogilman.  19) 
Hentze  Silbersack.  20)  Nickel  von  Nuenborg.  21)  Heinrich  Greue. 
22)  Hans  Hauenschilt.  23)  Heinrich  Roch.  24)  Lucas  Hentzendorffer. 
25)  Glorius  Kober.  26)  Hans  Stelmecher.  27)  Tyle  Stirn  (?).  Magi- 
strifontium:  28)  Hans  von  Schaffstete.  29)  Caspar  von  Buden. 
30)  Mertin  Hotantz. 

1436.  1)  Tilomanus  Biche  nnd  2)  Johannes  Forwerg 
rathsmeistere^ 

1437.  1)  Yolckmar  Coyen  nnd  2)  Ewalt  Kelle  raths- 
meistere. 

1438.  1)  Herman  Waltpach  und  2)  Bule  Maschwitz 
rathsmeistere.  3)  Claus  Ochse.  4)  Caspar  Wedirsad  (?)  5)  Cune 
Olman.  6)  Peter  Subach.  7)  Curt  Musschart.  8)  Hans  Boseme.  9) 
Heinrich  Bichart.  10)  Nickel  von  Nuemborg.  11)  Claus  Kopitz.  12) 
Peter  Steiger.  ||  13)  Gerhardus  Paschleue  14)  Thomas  Thamar. 
15)  Heinrich  Greue.  16)  MertenKruger.  17)  Lodewich  Hake.  18)  Claus 
Titze.  19)  Peter  Frolich.  20)  Paul  Bipaw.  21)  Hans  Hauenschilt. 
22)  Mattis  Schuman.  23)  Lucas  Hentzendorffer.  24)  Hans  Becker. 
25)  Heinrich  Prawenitz.  26)  Hans  Leskau.  27)  Claus  Hoppener.  Ma- 
gistri  fontium:  28)  Caspar  von  Buden 6.  29)  Merten  Hotantz^». 
30)  Hans  Forwerck. 

1439.  1)  Sander  Brachstete  und  2)  Peter  Hertzog  raths- 
meistere. 3)  Abel  Nyeman.  4)  Peter  Spis.  5)  Claus  Schaffstete. 
6)  Claus  Pfunt.  7)  Bastian  Eleinsmet.  8)  Brixius  Hoze.  9)  Hans 
Guldenfiis.  10)  Hentze  Silbersack.  11)  Hans  Treise.  12)  Casper  Tris- 
kan7.  II 13)  Tilomannus  Biche.  14)  Ewalt  Kelle.  15)  Sixtus  vom 
Rode.  16)  Glorius  Smed.  17)  Herman  Trutman^.  18)  Hennenberg. 
19)  Heinrich  Wolbrun.  20)  Claus  Bogeman».  21)  Baltasar  Molow. 
22)  Simon  Duckom^ö.    23)  Hans  Prusze  ^K    24)  HansLelitz.  25)  Drewes 


^    rotzschlm    (?)  2    Treptz.  *        8    An    dieser    Stelle    findet    sich    in 

dem   zweiten  Verzeichnis:    „bans  silbennoler**.  ■*  dorcke.  *  Das   für  die 

Jahre  14S6  und  1437  bestimmte  Blatt  des  zweiten  Verzeichnisses  ist  leer.       *  budcn. 
6*  von  hodantz.      '  tirsskaw.    ^Trieman.      ^  bogeman.       *<>  durkornn.      "  prasze 


510  Marcus  Spitt^ndorff. 

Schenckel.  26)  Claus  Bauweritz.  27)  Lucas  Kumpan.  Magistri 
fontium:  28)  Hans  Schriber.  29)  Albrecht  von  Rüden.  30)  Hans 
Schmed. 

1441.  1)  Hans  Schmedt  und  2)  Hans  Forwerg  raths- 
m e ister e.  3)  Amt  Wisscheffel.  4)  Hans  Meilewitz.  5)  Hans  Busse 
6)  Ditterich  Kuchenswin.  7)  Jan  Kogelman.  8)  Mertin  Puchili.  9) 
Hans  Bunge.  10)  Hans  Bobbaw.  11)  Jacofif  Portener.  12)  SteflFan 
Spulsbom.  II  13)  Curdt  Musshart  14)  Nickel  von  Nuemburg.  15) 
Reinhart  Goltschmet.  16)  Ciriacus  Tusscher.  17)  Nickel  Mül.  18)  Claus 
Rule.  19)  Hans  WidersdorflF.  20)  Peter  Steyer.  21)  Oswalt  Fischer. 
22)  Cardt  Lantze^.  23)  Hans  Pardeman.  24)  Wentze  Dugaw.  25) 
Valentin  Grost.  26)  Fritze  Schaff.  27)  Hans  Didolt.  Magistri 
fontium:  28)  Hans^  Camermeister.  29)  Claus  Schaffstete.  30)  Peter 
Spis. 

1441.  1)  Ewalt  Kelle  und  2)  Heinrich  Strich  rathg. 
meistere.  3)  Cleman(!)  Wedemar.  4)  Thomas  Eckart  5)  Heinrich 
Krippe.  6)  Rule  Maschwitz.  7)  Peter  Frolich.  8)  Heinrich  Richart. 
9)  Jan  Konnig.  10)  Casper  Fleisch[h]auer.  11)  Hans  Seile.  12)  Fri- 
derich  Kaie.  ||  13)  Claus  Put  (?)*  14)  Brictius  Hose.  15)  Hentze 
SUbersack.  16)  Bertolt  Hyune^.  17)  Heinrich  Wolbrun.  18)  Peter 
Seile.  19)  Nickel  Beiberg.  20)  Hans  Hersfelt.  21)  Heinrich  Praunitz  «. 
22)  Herman  Dugow.  23)  Laurentz  Grunheide.  24)  Vester  Wybolt- 
25)  Hans  Benne.  26)  Curt  Mantz.  27)  Glorius  Mebis^.  Magistri 
fontium:  28)  Mertin  Hotantz.  29)  Sander  Brachstede.  30)  Heinrich 
Maltz. 

1442.  1)  HermannCammermeister  und  2)  Peter  Hertzogk 
rathsmeistere.  3)  Herman ^  Schop.  4)  Claus  Benne.  5)  Claus 
Schaffstet.  6)  Curt  Mushart.  7)  Augstin  Treise.  8)  Sixtus  vom  Rode. 
9)  Bastian  Kleinsmet.  10)  Nickel  Schwann.  11)  Heideke  PöP.  12) 
Hans  10  Kumpan.  ||  13)  Hans  Bunge.  14)  Sander  Zoch.  15)  Hans^^ 
Guldenfus.  16)  Claus  Bauweritz.  17)  Herman  Trutman.  18)  Hans 
Boseme.  19)  Paul  Gerber.  20)  Simon  Duckomi^.  21)  Nickel 
Dunckeri«.  22)  Jhan  Schoff.  23)  Hans  Stehnecher.  24)  Claus  Stoyen- 
25)  Meister  Albrecht.  26)  Curt  Herwich.  27)  Peter  Flogel.  Magistri 
fontium:  28)  Hans  Schuber i^.    29)  Heine  Herfart.    30)  Hans  Poplitz. 

1443.  1)  Hans  Forwerg  und  2)  Ditterich  Kuchenswin. 
rathsmeistere.  3)  Alvix  (Albix)  von  Rüden.  4)  Hans  Queitz.  5) 
Hans  Busse  15.  6)  Steffan  Mittag.  7)  Lorentz  Grunheide.  8)  Mertin 
Puchel.  9)  Hans  Bobbouw.  10)  Wentze  Dugow.  11)  Drewes  Ne- 
husen.  12)  Jacoff  Portener.  ||  13)  Ewalt  Kelle.  14)  Hans  Zelle. 
15)  Ciriax  Tuscher.  16)  Fritze  Schaff.  17)  Heinrich  Wolbrun.  18)  Jhan 
Konnig.     19)  Claus  Koptzk.     20)  Caspar  Triskow.     21)  Hans  Prusze. 

1  Merten  püchel.  ^  Lange.  3  Herman.  **  punt.  6  bynne.  ^  praunitz. 
'  meluis.  ^  Bemndt.  *  Heydecke  PoU.  ^^  Lucas.  *i  N.  ^  dorkoro. 
13  dunckeL        **  schriber.        ^^  süsse. 


Beilage  VIL  511 

22)  Clans  Hopphener.  23)  Wentze  Zelle.  24)  Hans  Leiitz.  25)  Hentze 
Ule.  26)  Hans  Rodenstein.  27)  Peter  Steiger.  Magistri  fontinm: 
28)  Hermanns^  Kammermeister.  29)  Hans  Schaltete.  30)  Hans 
Draehenstete. 

1444.  1)  Bastian  Melwitz  nnd  2)  Hans  Bnnge  ratbs. 
meistere.  3)  Heine  Herfart  4)  Bertolt  WisscheffeL  5)  Heinrich 
Krippe.  6)  Clans  Pfont  7)  Hans  Gnldenfns.  8)  Heinrich  Biefaart 
9)  Johannes  Torgonw.  10)  Hans  Benne.  11)  Friderich  Kaie.  12)  IDchel 
Balde<dce.  |i  13)  UUerich  Prellewitz.  14)  Brixins  Hoze.  15)  Lucas 
Kompan.  16)  Steffan  Spnlsbom.  17)  Clans  Rnle.  18)  Hans  Widers- 
dorff.  19)  Heideke  Pol  2.  20)  Herman  Dngaw.  21)  Bertolt  Hynne. 
22)  Caspar  Fleis(ch]honer.  123)  Jacoff  J^.  24)  Peter  Flogil.  25)  N. 
Finsterwalt  26)  Lenin  Holtzwerth.  27)  Peter  Seiler.  Magistri 
fontinm:  28)  Mertin  Hotantz.  29)  Benedictns  Polcke.  30)  Clans 
MoUe. 

1445.  1)  Hermannns  Waltpach  nnd  2)  Peter  Hertzog 
rathsmeistere.  3)  Bemt  Stzkop  (?).  4)  Clans  Benne.  5)  Clans 
Sehaflbtedt  6)  Clans  Koptzk.  7)  Rnle  Maschwitz.  8)  Angstin  Treise- 
9)  Hentze  Silbersack.  10;  Clans  Stoyen^.  11)  Valtin  Grost  12)  Clans 
Kleinsmet  ||  13)  Hans  Smed.  14)  Cnrt  Mnshart  15)  Beinhart  Golt- 
sehmet  16)  Clans  Sanwritz.  17)  Hans  Boseme.  18)  Cnrt  Lantze- 
19)  Nickel  Dnncker.  2ü)  Heinrich  Prawenitz«.  21)  Johan  Schonfll 
22)  Jacoff  Portener.  23)  Cnrdt  Herwich.  24)  N.  Hennenbei^.  25) 
Merten  Koselitz.  26)  Lncas  Hintzc  27)  Vit  Kostewitz.  Magistri 
f  0  n  t  i  n  m :  28)  Hans  Schnber  ^.    29j  Bastian  Melwitz     30)  Hans  Busse. 

144f.  1)  Hans  Forwerg  nnd  2)  Ditterich  Knchenschwin 
rathsmeistere.  3)  Thomas  Eckart  4)  Mattis  Polke.  5)  Caspar 
Wedc^saeth.  6)  Steffan  Mittag.  7)  LorentK  Gmnbeide.  8)  Bastian 
Appelman.  9)  Wentze  Dngaw.  10)  Vester  Wibolt  1 1)  Mattens  Jenick. 
12)  Clans  Bodendorff.  ||  13)  Ewalt  Kolbe^.  14)  Hans  Seile.  15)  San- 
der Zoch.  1 6)  Fritze  Schaff.  17)  Hans  Gnldenfns.  18;  Hans  Bobbonw «. 
19)  Hans  Benne.  20)  Hans  Rotenstein.  21)  Hans  Stelmecher,  22) 
Wentze  Stenbe.  23)  Gonter  Wagan.  24)  Sixtns  Schntze  25)  Clans 
Glocke.  26)  Peter  Peitz.  27)  Clans  Barth?,  Magistri  fontinm: 
28)  Hermannns  Cammomeister.  29)  Clans  Schaflstet  30)  Clans 
Bc^ne. 

1447.  1)  Bastian  Melwitz  nnd  2)  Hans  Bange  raths- 
meistere. 3)  Hans  Drackenstedt  4)  Bertirit  WisscheffeL  5)  Heinrieb 
Krippe.  6)  Herman  Stoppel«.  7)  Clans  Pftint  8)  Panl  Werner,  9) 
Heideke  Pol.  10)  Jacoff  Portener.  11)  Micbel  Baldeke  12)  Clans 
Hoppener.  ||  13)  Lucas  Knmpan.  14;  Kteffan  Bpalsbom.  15)  Ciriax 
Tnscher.     16)  Herman  Dngaw.     17)  Hans  WidersdoHT     18)  Th/imas 

1  „Germanos"  im  ent  Verz,  '  VtAL  ^  »toicn,  oMit,  Andrm  rmhnps  Cfu 
^  DahiBter  in  dem  zwmten  Venekhnht  ^pawel  rlpwr**,  ^*  Mtri\mr.  *  kftü«, 
^  wowonb.  ^  JjomXz  de»  zweiten  Verzelthnlmm  JinHtrx*',  ^  iHsr  Zmmmm  Mit 
im  zweiten  Verz^ritlmift. 


^12  Marcus  Spittendorff. 

Finsterwalt.  19)  Claus  Hintze.  20)  Hans  Fischer.  ^1)  Hentze  üle. 
22)  Hans  Dam.  23)  Hans  von  Bome.  24)  Rule  Hacke.  2b)  Peter 
Flogil.  26)  Hans  Plan.  27)  Peter  Rule.  Magistri  fontium:  28) 
Mertin  Hotantz.    29)  Hans  Forwerg.    30)  Hans  Molle. 

1448.  1)  Hermannus  Waltpach  und  2)  Peter  Hertzog 
rathsmeistere.  3)  Albrecht  von  Rüden.  4)  Claus  Renne.  5)  Heine 
Herfart.  6)  Rule  Maschwitz.  7)  Augstin  Treise.  8)  Caspar  Fleisch- 
[h]auer.  9)  Nickel  Duncker.  10)  Sixtus  vom  Rade.  11)  Hentze  Sil- 
bersack. 12)  Martin  Koselitz.  ||  13)  Hans  Smed.  14)  Brixius  Hotze. 
15)  Hans  Mittag.  il6)  Claus  Bauwritz.  17)  Curt  Muschart  18)  Rei- 
nart Goltsmed.  19)  Baltzar  Molaw.  20)  Paul  Ripow.  21)  Drewes 
Boteher.  22)  Johan  Gudenberg.  23)  Michel  Palslenen^.  24)  Clans 
Kleinschmet.  25)  Peter  Zeiler.  26)  Eilian  Eolbe.  27)  Claus  Barth. 
Magistri  fontium:  28)  Benedictus  Poicke.  29)  Hans  Busse.  30) 
Heine  Maltitz. 

1449.  1)  Claus  Schaffstedt  und  2)  Claus  Bodendorff 
rathsmeistere.  3)  Caspar  Wedersaeth.  4)  Andres  Herfart  5) 
Sander  Brachstedt.  6)  Ditterich  Euchenswein.  7)  Sewalt^  Kelle.  8) 
Fritze  Schaff.  9)  Heinrich  Vogel.  10)  Matheus  Jenecke.  11)  Hans 
Seile.  12)  Wentze  Steube.  I|  13)  Hans  Boseme^.  14)  Steffan  Mittag. 
15)  Curdt  Herwig.  16)  Bartolomeus  Zoch.  17)  Simon  Duckom.  18) 
Hans  Stehnecher.  19)  Andi*es  Nehusen.  20)  Gunter  Wogau^.  21)  Claus 
Glocke.  22)  Hans  Bufenleuen.  23)  Peter  Peitz.  24)  Hans  vom 
Berge  5.  25)  Seuerin  Griffe.  26)  Glorius  Widersdorff.  27)  Giemen 
Heide.  Magistri  fontium:  28)  Hans  Leiche.  29)  Claus  Stendal. 
30)  Hans  Drackenstedt^. 

1459.  1)  Bastian  Melwitz  und  2)  Lucas  Kumpan  raths- 
meistere. 3)  Mertin  Puchel.  4)  Glorius  Kober.  5)  Hans  Waltheim. 
6)  Paul  Trebis.  7)  Peter  Frolich.  8)  Claus  Hintze.  9)  Johann  Brantze. 
10)  Claus  Hoppener.  11)  Heine  Ludecke.  12)  Peter  Winter.  I|  13) 
Mattis  Glesin.  14)  Steffan  Spulsborn.  15)  Ciriax  (Cirias)  Tusch.  16) 
Hans  Fischer.  17)  Claus  Palbom.  18)  Lorentz  Grunheide.  19)  Hentze 
Silbersack.  20)  AJbrecht  Francke.  21)  Merten  Koselitz.  22)  Hentze 
Ulde(?!).  23)  Kerstan  Dobbrim  7.  24)  Hans  Baltzer.  25)  AlexiusDipolt 
26)  Hans  Eldiste.  27)  Claus  Barth.  Magistri  fontium:  28)  Claus 
Ochse.    29)  Sander  Brachstet    30)  Claus  Benno. 

1451«  1)  Hans  Busse  und  2)  Henningius  Hacke  raths- 
meistere. 3)  Kune  Ohnan.  4)  Claus  Stendel.  5)  Mattis  Poicke. 
6)  Brixius  Hozo^.  7)  Antonius  Goltsmet  8)  Augstin  Treise.  9)  Nickel 
Dunckel.     10)  Valtin  Zwochow».     11)  Thomas  Finsterwalt     12)  Hans 


1  paszleven.  ^  Ewald  Kelle.  Hans  SeUe.  Fritze  schaff.  Heinrich  segil. 
Mattheus  jenidce.  Wentze  staube.  ^  Zusatz  des  zweiten  Verzeichnisses:  hans 
bunge  obiit  *  wotzow.  ^  Somberge.  ^  Die  beiden  letzten  Namen  sind  im 
zweiten  Verzeichnis  umgesteUt.  "^  dobrun.  ®  hoze.  ®  Der  letzte  Name  ist 
ergänzt  aus  dem  zweiten  Verzeichnis. 


Beilage  Vn.  513 

Hatzke.  ||  13)  Sander  von  der  Heide.  14)  Curdt  Mashart.  15)  Rein- 
hart  Ooltschmet.  16)  Heinrich  Richart.  17)  Hans  Heinrich.  18)  Claus 
Banweritz^.  19)  Fritze  Schaff.  20)  Caspar  Fleischauer.  21)  Bastian 
Motzelitz  (?).  22)  Claus  Kleinsmet.  23)  Peter  Zeiler.  24)  Peter  Flogel. 
25)  Hans  Boteher.  26)  Matteus  Gouben^.  27)  Thomas  Ulman.  Ma. 
gistri  fönt i um:  28)  Bastian  Melbitz.  29)  Claus  Koptzk.  30)  Hans 
Seuer. 

1452.  1)  Claus  Ochse  und  2)  Ditterich  Kuchenschwein' 
rathsmeistere.  3)  Andres  Herfart.  4)  Claus  Benne.  5)  Caspar 
Widersaeth.  6)  Steffan  Mittag.  7)  Herman  Stoppel.  8)  Hang 
Boseme.  9)  Andres  Nehusen.  10)  Matteus  Jeneck.  11)  Michel  Bal- 
decke. 12)  WentzeSteube.  ||  13)  Hans  Seile.  14)  Nicolae  Bodendorff. 
15)  Gunter  Wagau.  16)  Hans  Kuntze.  17)  Heine  Ludecke.  18)  Curdt 
Herwig.  19)  Hans  Stelmecher.  20)  Hans  Meister.  21)  Claus  Glocke. 
22)  Claus  Stein.  23)  Hans  Görsner.  24)  Burckhart  Ziel*.  25)  Hans 
Prusse*».  26)  Tile  Sthira.  27)  Drewes  Gumprecht.  Magistri  fon- 
tium:  28)  Hans  Leiche.    29)  Hans  Blume.    30)  Hermann  Busse. 

1453.  1)  Bastian  Melbitz  und  2)  Mattis  Glesin  raths- 
meistere. 3)  Hans  Drackenstet.  4)  Bartolomeus  Zogk.  5)  Hans 
Waltheim.  6)  Lucas  Kumpan.  7)  Sander  von  der  Heide.  8)  Hintze 
Richart  9)  Jan  Brantze.  10)  Claus  Kleinsmet.  11)  Claus  Hoppener. 
l2)  Kerstan  Brunsdorff.  I|  13)  Hans  Mittag.  14)  Steffan  Spulsbom. 
15)  Hans  Richter*.  16)  Johan  Yman.  17)  Claus  Balbom.  18)  Valtin 
Schaff kopff.  19)  Lorentz  Grunheide.  20)  Hintze  Ulen.  21)  Hans 
Dham.  22)  Hans  Eideste.  23)  Peter  Winter.  24)  Seuerin  Griffe. 
25)HansHorwich5».  26)  Steffan  Urbach.  27) Giemen  Heide.  Magistri 
fontium:  27)  Claus  Ochse.  28)  Benedictus  Polcken.  29)  Drewes 
Herfart 

1454.  l)HansBuse  und  2)  Hennig  Hacke  rathsmeistere. 
3)  Cone  Olman.  4)  Claus  von  Stendel.  5)  Claus  Koptzk.  6)  Mushart. 
7)  Paul  Werner.  8)  Antonius  Blaurock.  9)  Hans  Zelle.  10)  Gunter 
Wogaw.  11)  Glorius  Wedersdorff.  12)  Peter  Greffe.  ||  13)  Fritze 
Schaff.  14)  Heinrich  Vogel.  14)  Reinhart  Goltsmet.  16)  Bauwritz. 
17)  Paul  Ripaw  e.  18)  Andre  Nehusen.  19)  Sixtus  vom  Rode.  20)  Hans 
Bouelouen.  21)  Breslaw.  22)  Degenhart  Drackenstet.  23)  Petir  Flogel. 
24)  Thomas  Ulman.  25)  Lucas  Hintzen.  26)  Hans  Botticher.  27)  To- 
mas  Rannis ^*.  Magistri  fontium:  28) Claus  Schaffstet  21») Sander 
Braxstet.    30)  Hans  Popelitz. 

1455.  1)  Claus  Ochse  und  2)  HansMittag  rathsmeistere. 
3)  Mertin  Puchil.  4)  Cordt  Northusen.  5)  Ditterich  Kucheuswein. 
6)  Johannes  Yman.  7)  Lorentz  Gronheide.  8)  Heinrich  Silbersack. 
9)  Steffan  Spulsbom  l  10)  Mertin  Koselitz.  1 ! )  Claus  Glocke.  1 2)  Mat 
teus  Gaube  7^     H  13)  Lucas  Kumpan.     14)  Augstin  Treise.    15)  Sander 

1  hanwitz.  2  gorben.  ^  Kuchenschein.  *  ztiel.  **  preiisse.  *  vißcher. 
ö*  herbich.  ^  Im  erst.  Verz.  »^saw**.  <^*  Hamu&s.  "^  »^pobsbom"  im  erst.  Ver«- 
''*  Der  Zoname  fehlt  im  zweit.  Verz. 

OeMhIehtMi.  d.  Pr.  SftchMn.  XI.  33 


514  Marens  Spittendorff. 

von  der  Heide.  16)  Tetcr  Kybus.  17)  Bastian »  Motzlick.  18)  Cordt 
Herwig  1  *.  19)  Vester  Marer.  20)  Kerstan  Bransdorff.  21)  Johan  Pmtze. 
22)  Hans  Swemmord  2.  (?)  23)  Mertin  Bule.  24)  Paul  Behme.  25)  Hans 
Grosse.  26)  Tilo  Stirn 3.  27)  Petir  Wege.  Magistri  fontium: 
28)  Hans  Base     29)  Hans  Blome.    30)  Claus  Benne. 

1456.  1)  Bastian  Melwitz  and  2)  Mattis  Glesin  ratbs- 
meistere*.  3)  Drewes  Fischer.  4)  Drewes  Winscheffel.  5)  Hans 
Waltheim.  6)  Jhan  Brantzin.  7)  Heintz  Richart.  8)  Hans  Fischer. 
9)  Clans  Kleinschmet.  10)  Hans  Contze.  11)  Clans  Stein,  12)  Peter 
Meflfir.   II  13)  Ganter  Wagaw.   14)  Ciaas  Hoppener.     15)  Cordt  Mushert^. 

16)  Steflfan  Mittag«.      17)    Nickel   Dancker^.       18)  Heine  Lndecke. 

19)  Hans  Dam.  20)  Hans  Eldisten.  21)  Nickel  Fischer.  22)  Bemt 
Jacoff  23)  Claus  Zelsin.  24)  Hans  Nitener.  25)  Giemen  Heide.  26) 
Caspar  Fleischauer.  27)  Hans  usz  der  Möl.  Magistri  fontium: 
28)  Benedictus  Polcke.    29)  Jacoff  Contz.    30)  Claus  von  Stendil. 

1457.  1)  Hans  Busseund  2)  Brixius^  Hose  rathsmeistere^. 
3)  Alexius  Herffart.  4)  Hans  Klacke.  5)  Claus  Koptzk.  6)  Fritz  Schaff. 
7)  Hans  Nopel.  8)  Heinrich  Vogel.  9)  Paul  Werner.  10)  Hans  Seile. 
11)  Wentz[e]  Steube.  12)  Sixtus  Schutze.  ||  13)  Antonius  Blaurouch. 
14)  Claus  Glocke.     15)  Reinhard  Goltsmet.    16)  Glorias  Wedirsdorff. 

17)  Sixtus  vom  Kode.      18)  Hans  Stelmecher.      19)  Hans  Botticher. 

20)  Seuerin  Griffe  lo.  21)  Hans  Koppersmet  22)  Lexius  Dypolt  23) 
Drev^es  Gumprecht.  24)  Herman  Herwag  i^.  25)  Burekart  Scher- 
meiste[r].  26)  Petir  Kochir.  27)  Jurge  Pfeffir.  Magistri  fontium: 
28)  Claus  Schaffstett.    29)  Hans  Waltheim.    30)  Bartolomeus  Zog. 

1458.  1)  Claus  Ochse  und  2)  Lucas  Kumpan  raths- 
meisterei^,  3)  Hans  Blume.  4)  Mertin  Puchel.  5)  Mattes  Polcke. 
6)  Herman  13  Nopel.  7)  Steffan  Mittag.  8)  Hans  Rotenstein.  9) 
Jacoff  Werbeck.  10)  Hans  Meister.  11)  Steffan  Thamer^*.  12)  Peter 
Furer.  ||  13)  Hans  Fischer.  14)  Jhan  Yman.  15)  Augstin  Treise. 
16)  Peter  Kybitz.  17)  Vahen  Zwochaw.  18)  Vester  Murer.  19)  Al- 
brecht Francke.  20)  Merten  Koselitz.  21)  Glorius  Mevris.  22)  Johan 
Prasse.  23)  Busse  Tuderstat.  24)  Nickel  Drenshil.  25)  Claus 
Rademechir.  26)  Claus  Bart^»  27)  Nickel  Bertolt.  Magistri  fon- 
t  i  u  m :  28)  Hans  Busse.    29)  Drewes  Winscheffel.    30)  Hans  25olner. 

1459.  1)  Hans  Waltheim  und  2)  Hans  Brantzen  raths- 
meiste  reiß.  3)  Drewes  Fischer.  4)  Caspar  Becker.  5)  Ditterich 
Kuchenswein.  6)  Hans  Cuntzman.  7)  Hentz  Richart.  8)  Günther 
Wogaw.  9)  Caspar  Fleischauer.  10)  Seuerin  Griffe.  11)  Michel 
Baidicke.    12)  Petir  Meffer.     ||  13)  Fritze  Schoff.    14)  Hans  Seile.    15) 


1  Kerstian  (1.).   Bestiann  (2.).      i*  herwig.      2  Swemmen.      *  ^^Stein"  im  erst 
Verz.      ^  „proconsules"  im  zweiten  Verzeichnis.  ö  mushart         ®  Nr.  15  ii.  16 

sind  in  dem  zweiten  Verzeichnis  versteUt.  *  „Dinckel"  im  erst.  Verz.  ^  Bri- 
tius  im  ersten  Verz.  ^  „proconsules"  im  zweit  Verz.  '^  gafife.  Ji  Herwig. 
^2„prooonsides"  wieoben.  ^* Herman  Stoppel  (2. Verz.).  Gorman  N.  (l.Vw^,).  ^*  thomer. 
**  bortt        ^^  Jhan  brantzen  proconsules. 


Beilage  VII.  515 

Clans  Baiborn.      16)  Sander  von  der  Heide.      17)  Claus  Hoppener. 

18)  Nickel  Tunckel.  19)  Cordt  Herwig.  20)  Degenhart  Drachinstedt. 
21)  Nicolaus  Zelseu.    22)  Hans  Kersten.     23)  Hans  Schantze.    24)  Ci- 

iaeus  Eldiste.  25)  Steffan  Urbaeh.  26)  Hentze  Richart.  27)  Thile 
Stimi.  Magistri  fontium:  28)  Hans  Blume.  29)  Jacoflf  Contze. 
30)  Cosmus  Queis  (?)2. 

I4M.  1)  HansBusze  und  2)  Brixius  Hose  rathsmeistere^. 
3)  Hans  Klucke.  4)  Heinrich  Fischer.  5)  Drewes  Wisscheflfel.  6) 
Pauel  Treptz.  7)  Heinrich  Vogel.  8)  Valtin  SchaflFkopff.  9)  Hans 
Kuppersmet.  10)  Wentze  Steube.  11)  Sixtus  Schutz.  12)  Laurentz 
Rothe.  II 13)  Claus  Glocke.  14)  SteflFan  Mittag.  15)  Hans  Botger. 
16)  Glorius  Wedirsdorflf.     17)  Steflfan  Thamar.     18)  Sixtus  vom  Rode. 

19)  Kerstan  Brunsdoi-flf.  20)  Hans  Strusberg.  21)  Hans  Herwich.  22) 
Thomas  ülmau.  23)  Marcus  BundorflF.  24)  Peter  Gerne*.  25)  Hans 
Ruie.  26)  Mertin  Burmeister.  27)  Burckhart  Fueste.  Magistri 
f  on  t i  u  m :  28)  Hans  Waltheim.    29)  Benedictus  Polcke.    30)  Hans  Seher. 

1461.  1)  Claus  Ochse  und  2)  Lucas  Kumpan  rathsmei- 
Stereo.  3)  Hans  Zely  (Zölner  ?)  6.  4)  Lodewig  Molle.  5)  Claus  Koptzigk. 
6)JacobusWerbigk.  7)  Claus  Hoppener.  8)  Claus  Kleinschmet.  9)I^rentz 
Prellewitz.  10)  Peter  Füre.  11)  Steflfan  Urbaeh.  12)  Thomas  Stoyen. 
II 13)  Hans  Fischer.  14)  Johan  Iman.  15)  Gunter  Wogaw.  16)  Hans 
Meister.    17)  Peter  Kibitz.    18)  Vester  Murer.     19)  Hans  Stellemecher. 

20)  Glorius  Mebes.  21)  Peter  Winter.  22)  Hans  Bruse.  23)  Claus 
Rademechcr.  24)  Buse  Duderstadt.  25)  Jacoflf  Wissack.  26)  Giemen 
Heide.  27)  Thomas  Tugaw.  Magistr^i  fontium:  28)  Claus  Schaflf- 
stedt.    29)  Hans  Klucke.    30)  Drewes  Fischer. 

1462.  1)  Hans  Waltheim  und  2)  Hans  Nopel  rathsmei- 
stere^.  3)  Hans  Drackenstedt.  4)  Mattis  Bolcke.  5)  Theodericus 
Kuchenschwein.  6)  Jhan  Brantze.  7)  Heinrich  Richart.  8)  Fritze 
Schoflf.  9)  Hans  Seile.  10)  Peter  Meflfer.  11)  Niclaus  Zelsin.  12)  Jo- 
han Hedersen«  ||  13)  Valentin  Schaflfkopflf.  14)  Ciliacus  Schonen berg 
15)  Claus  Palbom.  16)  Claus  Balberk».  17)  Nickel  DunckePo.  i8) 
Hans  Rotenstein.  19)  Cordt  Herwich.  20)  Albrecht  Francke.  21)Hintze 
Richart.  22)  Giemen  Wisbach.  23)  Chilian  Schobel.  24)  Heinrich 
Nayl.  25)  Jacoflf  BrunH.  26)  Tyle  Stimi«.  27)  Lndecke  Rebeling. 
Magistri  fontium:  28)  Sander  Drackstedt^s.  29)  Jacoflf  Cuntze. 
30)  Bartelmens  Zoch.  Nota:  In  diesem  jhare  wurden  den  nuwen 
bürgern  buchsen  zu  gebene  uflfgesatzt,  nach  deme  die  wilkoer  das  ns- 
wieset  klerlichen. 

1463.  1)  Hans  Busze  und  2)  Brixius  Hose  rathsmei- 
gterei*.  3)  Cosmus  Quetz.  4)  Heinrich  Fischer.  5)  Hans  Kluke. 
6)  Paul  Werner.    7)  Peter  Sanderman  i*.    8)  Wentze  Steube.    9)  Steflfan 

^    ffGiüle  Stein"     im  ersten    Verzeichnis.  2  nach  dem  zweiten  Verz.;  das 

erste  hat  „Cosmas  Gneisz".  3  proconsules.  *  greue.  *>  proconsules.  ö  Zelev. 
J  proconsules.  ^  Hederszhem.  ®  balbitz.  ^^  dnnckell.  i*  kom.  ^2  ,,Stein^'. 
im  ersten  Verz.         13  Brachstett.         ^^  proconsules.        iß  Zanderman. 

88» 


516  Marcus  Spittendorff. 

Thamar.  10)  Günther  Wogaw.  11)  Claus  Glocke.  .12)  Martin  Kose- 
litz.  II 13)  Steffan  Mittag.  14)  Hans  Boteher.  15)  GloriusWidersdort: 
16)Sixtu8  vom  Rode.  17)  Hans  Eideste.  18)  Bastian  Motzelitz(?).  19) 
Peter  Füre.  20)  Hans  usz  der  Mohl.  21)  Mertin  Burraeister.  22)  Peter 
Flogel.  23)  Rule  Hacke.  24)  Lorentz  Zeyler.  25)  Burekart  Scher- 
meister. 26)  Lodewig  Sultze.  27)  Mattis  Pfol.  Magistri  fontinm: 
28)  Benedictus  Polcke.  29)  Claus  Schaffstedt  in  loeum  Hans  Blnmen. 
30)  Curth  Northausen  in  locum  Bennen^. 

1464.  1)  Claus  Och8e2  und  2)  Fritze  Schaff  rathsmei- 
stere.  3)  Caspar  Becker.  4)  Mattis  Begau.  5)  Drewes  Fischer. 
6)  Hans  Yman».  7)  Claus  Hoppener.  8)  Steflfan  Urbach.  9)  Hans 
Beyenrath*.  10)  Heinrich  Mettener.  11)  Hans  Loub.  12)  Thomas 
Tugaw.  II  13)  Hans  Fischer.  14)  Hans  Seile.  15)  Vester  Meurer. 
16)  Hans  Meister.  17)  Lorentz  Prellewitz.  18)  Mattis  Gauw  (Gaulb?)^. 
19)  Thomas  Stoyan.  20)  Hans  Herwich.  21)  Jacoflf  Wissack.  22) 
Drewes  Gumprecht.  23)  Jacoff  Nering.  24)  Carl  von  Einhusen.  25) 
Paul  Fleischauer.  26)  Michel  Kolditz.  27)  Mattes  Schuflfener. 
Magis  t r  i  f  onti  um :  28)  Hans  Busse  l  29)  Hans  Seher.  30)  Ludowig 
Molle. 

1465.  1)  HansYon Waltheim  und  2)  HansNopeH»  raths. 
meistere.  3)  Gyseler  von  Diskau.  4)  Hans  Wale.  5)  Ditterich 
Kochenswin.  6)  Steffan  Mittag  6.  7)  Peter  Meffer.  8)  Ludecke  Rebe- 
ling.  9)  Nickel  Isenberg.  10)  Simon  Stalbouwm.  11)  NickJaus  Schel- 
schin.  12)  Heintze  Reichart.  ||  13)  Claus  Glocke.  14)  Hintze  Zaulich. 
15)  Gunter  Wagaw.  16)  Andres  Schlanlach.  17)  Hans  Stellemecher. 
18)  Martin  Koselitz.  19)  Peter  Winter.  20)  Giemen  Wispach.  21) 
Jurge    Wedemar.      22)    Alexius  Lissau.      23)    Jacoff    Zimmermann. 

24)  Caspar  Beyer.  25)  Mattis  Kost.  26)  Jan  Kumpan.  27)  Steffan 
Pfeffer.  Magistri  fontium:  28)  Claus  Schaffstete.  29)  Drewes 
Fischer.    30)  Mattis  Pegaw. 

1466.  1)  Hans  Klucke  und  2)  Thomas  Stoyan  raths- 
meistere.  3)  Cosmas  Quetz.  4)  Lorentz  von  Rüden.  5)  Mertin 
Puchel.  6)  Brixius  Hose.  7)  Ciliax  Eldiste.  8)  Jacoff  Wissack. 
9)  Peter  Sanderman.  10)  Paul  Treise.  11)  Nickel  Kuetz».  12)  Her- 
tin  Lauchstete  ||  13)  Peter  Nueman.  14)  Johan  Heddersen®».  15) 
Wentze  Steube.  16)  Hans  Botger.  17)  Valtin  Schaffkopff.  18)  Cordt 
Herwich.  19)  Hans  Kupperschmit  20)  Albrecht  Francke.  21)  Claus 
Stein.     22)  Hans  Kritzln.     23)  Heinrich  Mettener.     24)  Peter  Flogel 

25)  Paul  Döring.  26)  Mattis  Benne.  27)  Asmus  Bindoffö.  Magistri 
fontium:  28)  Hans  von  Waltheim.  29)  Benedictus  Polcke.  30) 
Hans  Zolner. 


1  beymen.  2  «jer  aide.  3  hinter  Nr.  5  und  6  in  dem  zweiten  Verzeichnis 
„kemerer".  *  „Berenrath"  im  erstVerz.  &  gauw.  <*  hinter  Nr.  5  n.  0  des  zweit 
Verz.  „kemerer".  ^  „Reuse"  erst.  Verz.  ''*  der  aide.  8  Kattz.  ^'hederssem 
•  .,Hans  Bindorff "  erst.  Verz. 


Ife 


Beilage  Vn.  5a7 

1467.  l)Glaa80chsei  und  2)  SteffanMittagrathsmeistere. 
3)  Mattes  Pegau.  4)  Caspar  Becker.  5)  Drewes  Fischer.  6)  Fritze 
Schaflfi».  7)  Claus  Hoppener.  8)  Steffan  Urbacb2.  9)  Thomas  Dugaw. 
10)  Hans  Beyenrath^.  •  11)  Jacoflf  Brun.  12)  Jhan  Kumpan.  ||  13) 
Hans  Zelle.  14)  Hans  Loub*.  15)  Vester  Meuwerer.  16)  Lorentz 
Prellewitz.  17)  Heinrich  Nail.  18)  Hans  Meister.  19)  Mattis  Gauw. 
20)  Paul  Ochse.  21)  Mattes  Wigant.  22)  Hans  usz  der  Mole.  23) 
Ludewig  Snltze.  24)  Drewis  Koch.  25)  Burekart  Schermeister. 
26)  Nickelisenberg.  27)  Matteus  Schnffener.  Magistri  fontium: 
28)  Hans  Klucke.    29)  Hans  Seuer.    30)  Hans  Stoltze. 

1468.  1)  Hans  von  Waltheim  und  2)  Hans  von  Hedersen 
rathsmeistere.  3)  Marcus  SpitendorflF.  4)  Hans  Wale.  5)  Hans 
Buse.      6)  Nikiaus  Zelsin^.      7)  Claus  Glocke.      8)  Gunter  Wogaw. 

9)  Martin  KoseHtz.  10)  Hintze  Zawlich  e.  il)  Glorius  Widdersdorff. 
12)  Peter  Kocher.  ||  13)  Brictius  Hose.  14)  Ludeke  Rebeling.  15) 
Thomas  Stoyan.  16)  Andreas  Schlanlach.  17)  Ciriacus  Eldiste* 
18)  Peter  Meffer.  19)  Hans  Herwich.  20)  Hans  Nithener.  21)  Drewes 
Gumprecht.    22)  Niclaus  Kaitz.    23)  Michel  Kolditz.    24)  Mattes  PfoeL 

25)  Claus  vom  Rode.  26)  Heinrich  Bule^».  27)  Borekart  Fust  Ma- 
gistri fontium:  28)  Claus  Schaffstete.  29)  Mattes  Pegaw.  30)  Lu- 
dowig  Molle. 

1469.  1)  HansKIucke  und  2)  HansKritzin  rathsmeistere. 
3)  Cosmus  Quetz.  4)  Sander  Drackenstete.  5)  Martin  Puchel.  6) 
Hans  Seile.    7)  Peter  Sanderman.    8)  Jacoff  Wissack.    9)  Paul  Treise. 

10)  Dionisius  Bothe.  11)  Heinrich  Metzener  (?).  12) Giemen  Wisbach. 
1!  13)  Peter  Nueman.  14)  Cordt  Habich  7.  15)  Wentzel  Steube.  16) 
Hans  Botger.  17)  Jan  Brantze.  18)  Hans  Stelmecher.  19)  Kilian 
Schobel.  20)  Herman  Herwig.  21)  Mertin  Burmeister.  22)  Jan 
Kumpan.      23)   Peter  Flogel.      24)  Hans  Lissau.     25)  Mattes  Benne. 

26)  Asmus  Binduff.  27)  Hans  Lauchstete.  Magistri  fontium: 
28)  Hans  von  Waltheim.    29)  Beiiedictus  Polcke.    3o)  Drewes  Fischer. 

I479.  1)  Mattis  Begau  und  2)  Brixius  Hase  rathsmei- 
stere. 3)  Lndowig  Molle  ö.  4)  Caspar  Becker.  5)  Glorius  Kober. 
6)  Fritz  Schafft.  7)  Claus  Hoppener.  8)  Steffan  Urbach.  9)  Ciliax 
Eldiste.  10)  Nicklaus  Katzsch.  11)  Mattes  Wigantt»».  12)  Claus 
Cuntzman.  ||  13)  Nicklaus  Zelschein.  14)  Valentin  Ketz.  15)  Gunter 
Wagaw.  16)  Hans  Meister.  17)  Hans  Laub.  18)  Ludowig  Sultze. 
19)  Jacoff  Zimmerman.  20)  Burekart  Schermeist[er].  21)  Paul 
Fleischauer.  22)  Hans  Haneman.  23)  Michel  Schuman.  24)  Mattis 
Brandis.  25)  Bernt  Schenckel  26)  Mertin  Bufenleben.  27)  Michel 
Schuffener^o.  Magistri  fontium:  28)  Hans  Klucke.  29)  HansBuse. 
30)  Lorentz  von  Rüden. 

1  Zusatz  des  zweiten  Verz.  „der  eldor".  ^*  hinter  Nr.  5  und  6  „kemerer'*. 
2  vrbann.  ^  ,,Beidenrath"  im  erst.  Verz.  *  bouff.  *  hinter  Nr.  5  und  6 
„kemerer**.  ö  czawlitz.  ^*  Ru!e.  "  alia-  becherer.  8  obiit  Gaus  polcke. 
^  hinter  Nr.  5  u.  6  ,^emerer".  ^*„Wyant"  im  erst.  Verz.     i^^^ychaffner"  im  erst.  Verz. 


518  Marcus  Spittendorif. 

1471.  1)  MarcusSpittendorff  und  2)  Hans  von  Hedersen 
rathsmeistere.  3)  Bastian  Grnnheide.  4)  Clans  von  Jbene.  5) 
Ditterich  Kuchenschwin  i.  6)  Carl  von  Eiuhusen*.  7)  Thomas  Stoyan. 
<S)  Ludeke  Rebeling.  9)  PeterMeffer.  10)  Pet€r  Kocher.  11)  Heinrich 
Rule.  12)  Peter  Peitz.  !|  13)  Peter  Schaffskopflf.  14)  Andreas  SchUn- 
lach.  15)  Andres  Gumprecht.  16)  Hans  Herbig.  17)  Heinrich  Nagil. 
18)  Hans  Rotenstein.  19)  Glorias  Widdersdorff.  20)  Peter  Füre.  21) 
Hans  nsz  der  Mole.  22)  Sixtus  Rule.  23)  Glorins  Mnller.  24)  Jnrge 
Seile.  25)  Simon  Leskan.  26)  Burckart  Fast  27)  Hans  Oswalt 
Magistri  fontium:  28)  Claus  Schaffstete.  29)  Clans  Ochse  der 
junger.    30)  Hans  Stoltze. 

147Z.  1)  Gyseler  von  Diskan  und  2)  Dionisins  Bothe 
rathsmeistere.  3)  Cosmus  Quetz^.  4)  Hans  Gottschalck.  5)  Paul 
Wittemberg.  6)  Peter  Nyeman*.  7)  Hans  Seile.  8)  Hans  Botticher. 
9)  Jacoff  Weissack.  10)  Peter  Sandermau.  11)  Mattis  Benne.  12) 
Ambrosius  Zelschen.  ||  13)  Heinrich  Mettener^.  14)  Paul  Treise. 
15)  Steffan  Mittag.  16)  Heintz  Richart.  17)  Peter  Winter.  18)  Heintze 
Zawlich.  19)  Alexius  Lissau.  20)  Jurge  Busse.  21)  Jhan  Meister. 
22)  Jhan  Kumpan.  23)  Mattes  Pfocl.  24)  Paul  Döring.  25)  Gunter 
Zelle.  26)  Claus  Barth.  27)  Merten  Schnider.  Magistri  fontium: 
2S)  Hans  von  Waltheim.    29)  Hans  Zolner.    30)  Heine  Maltita. 

^  ,^nchenleben**    erst.   Vorz.        ^  hinter  Nr.  5  und  6  „kemerer".        '  Qucitz. 
"*  kemcrer.        ^  et  post  mortem  ejus  Curd  mowis. 


1478  September.  393 

die  kurtz  ein  und  schickten  Mattes  Pegauen,  Sander  Drackenstedt, 
Marens  Spittendorff,  Lanrentzins  Holtzapffell,  Andreas  Schlanlach,  Niclas 
Tzelsen  nnd  etzliche  mehr  nffs  rathans  nnd  rieffen  an  und  baten  des 
herren  von  Mansfeltt  marschalck  Watzdorffi,  der  hische  seinen  herren 
graff  Albrechten  von  Mansfeldt,  an  den  fielen  wir  und  baten,  das  uns 
seine  gnade  wolte  helfen  vorbitten.  So  was  er  willigk  und  sprach,  er 
wolde  uns  vor  meines  herren  gnade  helfen.    Das  beschach  etc. 

Da  wir  vor  meinen  herren  von  Magdeburg  kamen,  hub  ich  Marens 
Spittendorff  auch  an  zu  bitten  uffs  themutigste  und  sprach:  ,,durch- 
leuchtigster,  hochgeborner  furste,  gnediger,  lieber  herre!  Die  pfenner, 
Innungen  und  gemeinheit  haben  uns  geschicket  vor  euere  fürstliche 
gnade,  euer  gnade  themntiglich  zu  bitten,  das  ihr  ihr*  gnediger  herre 
sein  weit,  sie  wollen  sich  kegen  euer  gnade  als  uifrichtige,  iromme 
leute  allwege  halden  etc.''  Darauff  lies  er  uns  allso  antworten  durch 
Apell  von  Tettaw:  „mein  gnediger  herre  saget,  seine  gnade  will 
hienabe  kommen,  und  da  werdet  ihr  seine  meynunge  von  seiner  gnaden 
wegen  wol  vememen"  etc.  nach  solcher  weyse. 

Von  stnndt  kamen  6  prediger,  6  baiiusser,  6  neue  bruder,  die 
gingen  vor  meinen  herren  und  baten  vor  uns  und  gingen  kurtzlich 
wider  hinweck  etc 

Do  käme  mein  herr  von  Magdeburg  mit  seinen  herren  herabe 
vom  rathause  und  hische  die  pfenner  und  die  mit  inen,  die  meinem 
herren  solten  ungehorsam  gewest  sein,  und  ||  lies  ihnen  vorhalten,  das  bi.282^ 
die  alle  meinem  herren  von  Magdeburg  ein  gefencknusse  geloben  sol- 
ten in  Heinrich  von  Ammendorffs  handt,  und  ob  mein  herre  abeginge, 
so  solten  wir  solch  gefencknusse  dem  capittel  halden  und  leisten,  und 
wann  wir  von  meinem  herren  von  Magdeburg  geheischet  wurden  10, 
20  oder  30  menner  oder  mehr,  so  solten  wir  uns  stellen.  Und  so 
thaten  wir  Heinrich  von  Ammendorffe  solch  gelubde  und  wurden  alle 
geschrieben  und  musten  mit  uffgerackten  fingern  zu  den  heyligen 
schweren,  solch  gelubde  zu  halten. 

Und  darauff  hische  Appell  von  Tettaw  die  alle  uffn  montagk  nach 
michelis  (5.  Oct.)  zum  Saltze  zum  landtage,  den  mein  herre  mit  seinen 
fursten,  herren  und  stedten  da  halden  will;   und   da  solten  wir  umb 

•  ihre. 


1  Die  Vorhältmsse  der  grösseren  Höfe  werden  auch  in  den  Haushaltungen  der 
kleineren  Dynasten  nachgebildet  ,,An  der  Spitze  der  gelehrten  Räthe  steht  der 
Canzler,  an  der  Spitze  der  übrigen  der  Marschall,  Hauptmann,  Statthalter,  Oberst 
oder  wie  sonst  der  höchstgestellte  der  eigentlichen  Hofbeamton  heisson  mag^S 
Stölzel,  Die  Entwickelung  des  gelehrten  Richterthums  S.  254.  Graf  Albrecht  UI. 
von  Mansfeld -Vorderort  1474—1484,  1456  auf  der  Universität  Erfurt  immatriculiert, 
wurde  bereits  öfter  erwähnt,  vgl.  S.  94.  Die  guten  Dienste  des  Marschalls  Watz- 
dorff  in  diesen  hallischen  Angelegenheiten  wüste  auch  Spangenberg  (Mansf  Chron. 
S.  B88)  noch  zu  rühmen;  allein  auch  dieser  hat  denselben  nicht  namentlich  ge- 
nannt. In  £rdebom  finden  wir  um  diese  Zeit  Rudolf  von  Watzdorff,  Dr.  II.  Gen. 
Tab.  218. 


520 


Marcus  Spittendorff. 


angehoben,  prt.  ansefangen,  435, 19  ^  an^ 

gehoben,  202, 6,  vgl.  anhd)en, 
angeber,  Veranlasser,  65, 18. 
migestalt,  prt.  darauf  gcrichtk^t ,  geneigt, 

495, 13,  vgl.  an^dlen. 
anhalten,  stv-,  fxiste  a.,  fest  dabei  beharren, 

liebarrlich  widerstreben,  25,7.  31. 
anhang,  m.  die  angehängte  Bemerkung,  147 , 

22. 146, 10  V.  u. 
anheben,  stv.,  praot  hüb  u.  hübe  an,  164, 8. 

163,3  V.  u. 
anhengicht  u.  anhengigk,  a^j.  ergeben,  zu- 

gethan,  460. 18. 461,  3. 
ankeren,  anwenden  362,  angekdrt,  87,  16. 

96,7. 
anktmß,  t  iustus  ttttt/u«^nwartschaft,  258, 

1 ;  Haltaus  32. 
anldsz,  m.  380, 6  u.  421, 8  v.  u.  489, 4,Com- 

promiss,  Vergleich ;  vgl  recess. 
afüäsdmef,  m.  Vergleichsurkunde,  489. 
anmäszen,  anmassen,  beanspruchen,  334,3. 
an8aiz,m.  Anlauf,  Angriff,  Zumuthung,  354, 

11.  363. 364.  339, 6  v.u. 
ansehen,  stv.  ^rtcangesehen,  in  Anbetracht, 

mit  Rücksicht  darauf,  53,  5.  270. 
ansetzen,  c.  dat  zusetzen,  338, 13  u.  353, 

2  V.  u. 
anspräche,  f.  Klage,  Beschwerde,  482.  4. 

481, 1  V.  u. 
anstehen;  uffeinena,,  einem  zum  Ausgleich 

überlassen  sein,  60, 14;  das  gutlich  a.,  das 

Anstandnehmen  in  Güte,  56, 10. 57, 2. 
anstellen,  anstehen  lassen, au&chieben,  164,4. 
anstreichen,  stv.  eine  färbe  a.,  bildl.  einen 

Anstrich  geben,  226, 14  v.  u. 
ansuchen;  onemena.,  einen  angehen,  288, 1. 
antfangen  =  anfangen, 
antreten,  stv.,  eintreten,  beginnen,  134, 5  v. 

u.  vgl.  Walch,  Beitr.  1, 64. 
antwerter,  der  Verklagte,  488, 1. 
anttoort,  n.,  Beantwortung  der  Klappe,  Re- 
plik, 67,  3.  80,3.  309,2. 194, 11  v.  u.  279, 

11  v.  u. 
anttcorten;  weck  a.,  ausliefern,  verweisen, 

verrathen,  436, 8  v.  u. 
anweyser,  m.Anftlhrer,  389, 13  v.  u. 
ametcltenen,  anmerken,  notieren,   18,  17. 

441,  3  V.  u. 
anziehen,  stv.,  die  glockea.  493, 2  v.  u.  einen 

harte  a.,  hart  anlassen,  nöthigen,  tadeln, 

Vorwürfe  machen,  23. 79. 115  121, 14. 159, 

9.  353, 2  V.  u.  sich  des  a,,  sichs  herausneh- 
men, anmassen,  268. 172, 6  v.  u. 
argk,  adj.  u.  siibst,  grössargk,  viel  Böses, 

179, 13  V.  u.  in  argen^  in  bösem  Sinne,  40 

Anm. ;  —  ir  ergstes,  376, 1. 
arx  modus,  230,  9.  249,  11  v.  u.  scheint, 

wenn  arx  =^  arcus,  zu  bedeuten :  in  Bausch 


u.  Bogen,  im  Ganzen,  so  ungefähr;  D.  W. 
I,  1198. 

auch  so,  ohne  das,  vgl.  so;  auch  mehr,  noch 
mehr,  15, 10  v.  u. 

äuge,  n.  under  attgen  stehen,  sich  vor  die 
Augen  stellen,  vorgehalten  werden^  205, 20. 

auf  —  «u/f — . 

ausz,  üsz,  praep.  u.  adv.,  auszder  Stadt,  aus- 
serhalb, 45,  2  V.  u.  aus  iren  eiden  (nicht 
vereidet)  sein,  56,  6. 64,13;  nicht  darcms 
gehen,  nicht  davon  abgehen,  79, 7  u.  20; — 
auf  Grund  einer  Sache,  nach.  z.  B.  ausz  den 
dingen,  usz  den  gdfrecften,  darausz  han^ 
ddn,  reden,  102, 19.  191, 19.  218,  5  v.  u. 
317, 12. 353,  22. 355;  —  den  to^  aus,  den 
Tag  mitgerechnet,  19,  2. 

ausäjrewnen;  auszgebrant  hcAen^  allen  Vm> 
rath  verbrannt  h.  284. 

auszdichten,  ersinnen,  147. 

ausz^nen,  zu  Ende  dienen,  117. 

auszfahren,  stv.,  hervorbrechen,  auffüiren, 
büdL,  493j  3. 

auszgen;  etnem  rechtes  a.,  einem  den  ge- 
richtl.  Austrag  verweigern,  317, 28;  —  vor 
gut  einem  a.,  einem  ungestraft  hingehen, 
309,22. 

atMzgiszen,  stv.  das  feuer  einem  a.,  einem 
Pfänner  das  Handweric  legen  (vgl.  493,  6  t. 
\i.\  ihm  den  Aufenthalt  unmöglich  machen, 
312,10;  D.W.  in,  1585. 

ausz-,  üsz-kidunge,  £  Ueberbau  am  Crebäude, 
316  Anm.  vgl.  Lx.  II,  2042. 

auszlaufft,  üszloufft,  m.,  proventus,KrtTSLg, 
Gewinn  aus  den  Bornen  nach  Abzug  der 
Unkosten.  37. 130.  313.  419, 13. 199, 1 1  v. 
u. ;  vgl.  Hf.  78. 

auszreiter,  m.  sateUes,  stipendictrius,  berit- 
tener Söldener,  Diener  des  Rathes,  384, 2 
v.u. ;  Dr.I,  141 ;  J.Rothe700;  Scr.r.  pross. 
n,  241. 

ausz-,  üsztragen,  n. = ausztragesoU,  1 55,1 4. 

ausz-,  usztragesote ,  f.  114  Anm.  u.  121; 
Hf.  151. 

auszwiwnen,  stv.  zu  gewinnen  suchen,  be- 
schaffen, 258, 8. 

ßackJarius,  backlaure,  m.  Baccalaupcns, 
halbmeister  der  freien  Künste,  396, 6 — 7. 

bagardie,  f.  Wohnung  der  bagarden  d.  h. 
der  Begharden,  der  Laienbrüder,  60  Anm. 
vgl.  Lb.  If  141 ;  gebildet  wie  munzie,  kern- 
merie,  schriberie,  tunzerie  (?). 

ban,  m.  die  vom  Könige  verliehene  richterl. 
Gewalt,  175, 17  v.  u. 

banck,  f.  Schöppenbank,  Rieh'  erstuhl ;  indie 
b.  weisen,  feierlich  ins  Richteramt  ein- 
setzen, 416,  12  V.  u.  —  sin  recht  zur  b. 
ihün,  als  schöppe  wählen,  323, 15.  205, 17 


Wortverzeichnis  von  F.  Bech. 


521 


V.  u.  —  die  stüU  uff  die  hengke  steigen, 
sprichw.,  100, 5  ii.  Anm.,  vgl.  Konr.  v.  Me- 
gcnberg  288, 16,  Muscatblüt  65,  58. 

banckglocke,  f ,  die  Bann-  od.  Bürgerglocke 
auf  dem  Ratbause,  73,  21.  432,  22;  Lau- 
rent Aach.  Zust.  226,  30.  840, 84.  banck- 
docke,  campana  batmalis  sive  ultima, 

hast,  m.  vgl.  klappen. 

basz,  adv.,  besser,  mehr;  6.  /ey2er^  wohlfeiler, 
127, 12  v.u. 

bauasen^huszen. 

bearbeiten;  sichb.,  sich  bemühen,  12, 18. 15, 
17. 48, 1 V.  u. 

bebauen,  m,  Gebäuden  versehen  476»  4.  467, 
11  V.  u- ;  castrum  aiiqtwd  vd  munitionem 
construere  bei  Hf.  146. 

bedacht,  m  Bedenkzeit,145.26 149,12.466,23 

bededigungk,  f.  Bethätigung,  Erweisung,  52, 
19 ;  y^\,  beteidigunge, 

bedeidtngen,  =  betetdingen. 

bedecken;  sich  b.,  sich  verdecken,  die  Sache 
bemäntehi,  448, 12. 

bedeckunge,  f.  Bemäntelung,  118, 8  v.  u. 

bedenck?  n.,Bedenken,  87,1 ;  vgl. Lb.  1,171. 

bedrauen  =  betrauen. 

bedingen;  sich  des  b.,  sich  das  ausbedingen, 
55, 26  u.  29. 

beMicht,  ptc.,  verehlicht,  457, 20. 

beeigent,  ptc.,  mit  Eigen thum  versehen,  80. 
83. 427. 

beerbet,  ptc,  mit  erbe  d.  h.  Grundbesitz  ver- 
sehen, 30.  178. 187  =»  beseszen. 

befehlen,  stv.  pract.  befuM,  227,  21  u.  be- 
fohlen Hb,  Sy.  u. 

befehlnus,  f.  Befehl,  70, 12  v.  u. 

befehren,  gefährden,  insidiari,  355, 13. 

befinden,  stv.,  conj.  praet.,  befinden  =  be- 
funden, 20, 7  v.  u. 

befreiunge,  f.,  Privilegium,  472, 12  v.  u. 

begen,  angreifen,  überfallen,  214,  7  v.  u. 

beglauben,  mit  Credit  versehen,  verbürgen, 
187, 18  v.  u. 

begreifen,  stv.  schriftl.  aufeetzen,  abfassen, 
20, 6.  87, 15.  475, 4. 

begriff,  m ,  Entwurf,  85. 86, 2. 879, 11  v.  u. 

begriissen,  ersuchen,  angehen,  40Anm. 

begunst,  ptc.von  begunnen,  begonnen,229, 1 5. 

benalten,  stv.,  aufrecht  halten,  befolgen,  169, 
S;  zu  b.  (zur  Aufbewahrung)  tt*n  oder 
geben,  147, 8. 164, 7  v.u. 

behalter,  m.  Erhalter,  367, 1. 

beharren,  warten,  379, 2  v.  u. 

behelf,  m.  Vorwand,  Einwendung,  81,  16. 
481, 3. 

behelteaisz,  n.Gewahrsam,Gefängnis,  1 02, 1 5. 

behdtlich,  vorbehaltlich,  488, 3. 

behoeren,  gehören,  gebühren,  272, 4  u.  276, 

12  v.u. 


behTt  m.  Bär,  217 Anm. 

behüf,  behuff,  m.  Bedürfnis«,  149. 

5e/iu<en,bewahren.  praet.  behutte,  421,19  v.u. 

bei,  by,  praep. ;  by  cUm  räthe,  so  lange  der  R. 
regiert,  178, 11  187, 22 ;  beieiden  (beeidigt) 
sitzen,  285,  25;  bei  sich  beschehen  lassen, 
auf  sich  beruhen  lassen,  494, 30;  sich  bei 
die  ding  fugen,  sich  der  Sache  annehmen, 
94 ;  bei  waren  Worten,  wahrhaftig,  25 ;  bei 
==  durch,  77.  125  Anm.  214, 5  und  238, 4 
V.  u.  —  bey  nach  so  vil,  fast  noch  einmal  so 
viel,41,  7,cfr.44, 16v.  n. 

beide;  beide  hier  und  dar,  so  wol  hier  als 
dort,  hin  wie  her,  267,16  (nach  der  Hs.). 

beifaü,  m.  Zustimmung,  Anhang,  2. 

beifallen,  stv.,  zustimmen,  56, 2. 148. 

beifellig,  a4j.,  zustimmend,  34. 

beigen,  die  band  übereinem  b.,  beugen,  204, 
3;mhd.  böugen. 

beilant,  n.  Nachbarland,  186, 10  v.  u. 

beilegen,  bielegen,  schlichten,  beseitigen,  88^ 
21.  90;  —  c.  dat.  beistehen,  Vorschub  lei- 
sten, 8. 170. 429, 15 ;  —  c.  acc.  beiscit  legen, 
abweisen,  196,6. 162  Anm  bilegen. 

beileger,  m  HeUer,  8. 847;  mnd.  biligger. 

beisetzen,  nicht  in  die  Hauptrechnmig,  die 
Summe  bringen,  42,  7.  195, 23;  —  wagen, 
aufs  Spiel  setzen,  451, 15. 

beisorge,  f.  Besorgnis,  324, 26 ;  vgl.  besorg, 

beiten,  warten,  403. 306, 4  u.  346, 1  v.  u. 

bekennen;  des  bekant  sein,  geständig  sein, 
466, 7. 438, 4  u.  468, 18  Y.n.  -  sich  nicht 
b.  mit,  nicht  bekannt  sein  mit,  480, 7. 

bekentlich,  adj.  geständig,  11 1, 18. 488,2v.u. 

bekommen,  c.  dat  begegnen,  497,  23. 

bekreftigen,  vergewaltigen,  jx)ftre,  388,3  v.  u. 

belangen,  Iwtreflen,  22, 22. 435,  9. 

bekümmern,  mit  Arrest  belegen,  204. 

belegen,  ptc.  von  beleüien  u.  beiigen. 

belehen,  belehnen,  226,  25.  416, 2.  242,  10 
u.  320, 8  V.  u. 

bdeihen,  belVten,  stv.,  belehnen,  226,  17; 
ptc.  bdegen,  201, 24. 228, 6. 244. 268.293; 
—  praet.  com.  bdihen,4:7b,  11. 

bdemen;  sich  b.,  sich  belehren,  unteri-ich- 
ten,  171.  346. 477. 

bdemung,  f.,  Belehrung;  rechts b.,  80, 20. 

bdiben,  mnd.  bdeven,  belieben,  gutheissen, 

1,6. 
bdigen,  stv,  mir  ist  daran  belegen,  gelegen, 

275, 13  V.  IL 
bemalen,  mit  mdlsteinen  i.  e.  Grenzsteinen 

versehen,  474, 14. 
benemen,  stv.  befreien,  36^  13  v.  u.;  c.  dat. 

von  derVerpflichtimg  befreien,  396, 1. 395, 

3  v.u. 
benötigen,  in  Strafe  nolimen,  17, 8. 
bequeinlich,  zuvorkommend,  226, 4  v.  u. 


522 


Marcus  ^ittendcMrffl 


berdmen,  anberaumen,  bestimmen,  138. 
235.  238, 

beraten,  stv.,  rathen,  überlegen,  304,  18  u. 
27.  —  des  beraten  sein,  dazu  gewillt,  ent- 
schlossen sein,  187, 20. 

berechen  ( = berechnen),  berechnen,  412, 1 . 

bereden,  verabreden,  bestimmen,  77, 9.  82, 
1 V.  u. ;  —  verleumden,  498, 16. 151, 6.  v.u. 

bereä,  acü-,  b.  gelt,  baar  Geld,  114,  8.  284. 

bereite,  bereit,  adv.,  bereits,  schon,  169,  9. 
353, 13.  54, 14  und  371, 15  v.  u. 

bergh,  m.  uff  dem  berge,  Name  eines  Schöp- 
penstuhles,  82, 22. 

beridUunge,  f.,  Bericht,  339, 10. 369, 6. 

beruchtigen,  in  Ruf  l»ingen,  110. 

beruen,  bereuen,  165, 1  v.  u. 

berugen,  beruhen,  56. 171. 191. 210. 

berunge?  «=  begerunge?  492  Var.,  vgl.  be- 
ringe  bei  Lb. 

besambt,  ptc  von  beaamenen ;  cm  der  besam- 
ten lehn,  Gesamtbelehnung,  253, 4. 

beschateen,  mit  GeMbusse  l>3legen,  317, 25. 
179, 14  V.  u. 

beschehen,  besehen,  stv.,  geschehen,  zuTheil 
werden,184,3.455,16;  praet.  &esc/)a^reH,310. 

bescheiden,  bescheden,  red.  v.,  76, 8,  bestim- 
men; praet.  bescheyden  {y),  326,  16;  — 
also  bescheiden,  unter  der  Bedingung,  in 
der  Weise,  252.  322, 26.  324, 21.  466, 30. 

bescheidenheityt  das  Bescheid  —  wissen,  die 
Klugheit,  293, 15  v.  u. 

beschimpfören,  beschimpfen,  329, 18  v.  u. 

beschläfen;  die  dinge  b.,  24,  9.  23, 5  v.  u., 
eine  Nacht  darüber  hingehen  lassen. 

bescMisz,  m.,  Beschluss,  208,  12.  344,  12. 
452,  18  V.  u. 

bescfUiszlich ,  adj.  beschlossen,  bestimmt^ 
218, 11.  212, 11  v.u. 

beschönen,  beschönigen,  423, 3  v.  u. 

beschönunge,  f.  352, 22  uff  b.,  zum  Schein. 

beschwerunge,  f.,  Belästigung,  36, 14  v.  u. 
—  436, 12  statt  bewerunge,  Beweisung? 

besehen,  stv.,  untersuchen,  prüfen,  darauf 
achten,  16,  4. 104, 26. 

besetzen;  talgut  b.,  die  zu  versiedende  Sole 
verzeichnen  u.  übergeben,  429, 7. 426, 8  v. 
u.  vgl.  Hf.  108;  —  6.  u.  bekümmern,  mit 
Arrest  belegen,  204, 23. 

besorg,  m.  Besorgnis,  Befürchtung,  65, 10. 
228'.  270, 1. 

bessern,  höher  bringen,  vergüten,  38,  4  u. 
18.39,13.  151, 7. 132, 4  v.u. 

bestaten,  einsetzen;  austhun,  vertheilen, 
unterbringen ;  verwenden,  besorgen ;  54, 1- 
89. 102.  106. 114. 129,  7. 135, 6.  154.327. 

beste,  best;  in  edlen  besten,  in  aller  Freund- 
lichkeit, 76,  3  u.  68,  1  V.  u.  —  im  aller 
besten,  am  idler  b.,  423, 28. 


bestedten  ^  bestaten,  überweisen,  483, 13. 

bestellen;  messe  b.,  Messe  bes(»gen  oder  ab- 
halten lassen,  38. 

bestenüich,  adj.  dauernd,  gut,  118. 

bestetigen,  genehmigen,  67, 21. 

bestrecken,  ptc.  beärackt,  bestimmt,  80,  5 
'•^  gestrackt. 

bete,  f.  mnd.  <=  biete,  das  Erbieten,  die  Be- 
rufung, 92, 8. 

belogen,  vorladen,  402, 18. 404, 20. 

betfufesbrief,  m.  Vorladung,  402.  398, 6  v.  a. 

beteglocke,  f.  Bet^locke,  182, 23. 184, 10. 

betMtngen,  bedetdingm,  beiddig&i,  bededi- 
gen,  verlumdeln,  412, 11  v.  u.  tmd  öfter  <=^ 
betaaedingen. 

beteiaigttnge,  beteitunge,  betedunge,  bete- 
dingk,  f.  Verhandlung,  Abmachung,  Be- 
sprechung, 1 10. 489,15. 270,17u.  487,16  v.u  . 

beieidingsMef,  m.  Vertragsurkunde,  292, 
7  v.u. 

beteweise,  f.  die  Bittweise,  Form  d.  Bitte,163. 

betrauen,  bedrauen,  bedrohen,  407, 17.  373, 
3v.  u. 

betrengen,  b^angen,  angariare,  schätzen, 
3. 17. 

bettelstücke,  n.  die  b.  fressen,  501  ^ 

bettlich  =  bitÜich. 

beurisdi,  a4j.  =  beirisch,  aus  Baiem,  146, 
2,  veL  139, 18. 

bfu^^m.  vgl.  bütei. 

beuten,  als  Beute  vertheilen,  confiscieren, 
256, 6  V.  u. 

bewarsam,  m.  Gewahrsam,  470, 25 

bewech,  m.Erwägung,  Meinung,  Vorstellung, 
317, 13;  Lb.  1,315. 

betoegen,  stv.  praet.  wir  tetrti^en  400, 4  v. 
u.,  ptc.  bewogen  u.  bewogen  448,  13  v.  u. 
355;  erwogen,  überlegen;  37.  267.  269; 
hieru,  dar  od.  heru.  dar  b,,  60, 9. 400, 4.  v.u- 

beweaunge,  f.  Erwägung,  37, 6 ;  Betrachtung, 
Meinung,  355  356;  Absicht,  25,  21. 

beweilen,  adv.,  =  W  wilen,  bisweilen,  128. 

beweisen;  sich  6.,  darauf  eingehen,  33, 1. 40 
Anm. 

bewerbunge,  f.  das  Ansuchen,  191. 

bewüküm,  betoükiren,  durch  Beschluss  fest- 
setzen, 168, 16. 

bewust,  f.,  Bewustsein,  Mitwissen,  108. 

bierherre,  m.  210, 14  u.  10  v.  u.  376, 6  v.  u., 
dasjenige  Mitglied  des  engern  Raths,  wel- 
cher den  städtischen  Bierkeller  und  wahr- 
scheinlich auch  die  Einfuhr  fremder  Biere 
zu  überwachen  hat. 

Inewesen,  n.  Beisein,  90,  27. 

bülichen,  billigen,  billig,  für  gut  beünden; 
nach  Billigkeit  n.  Recht  entscheiden ;  239. 
241,  8  V.  u.  243, 9. 245.  248, 7  und  265,16 
V.  u.  —  Vgl.  abe-,  zu 'billigen. 


Wortverzeichms  von  F.  Bech. 


528 


binden,  stv.,  esb,,  festoetzeo,  345,21  feahoch 
b,,  hervortreten  lassen,  vemehml.  machen, 
an  die  grosse  Glocke  schlagen,  152, 11 ;  e« 
Jharte  b.,  ernst  nehmen,  167, 12. 

bistal,  m.j  mnd.  Beistand,  162  Anm. 

bUen,  meist  &»^<0n  geschrieben,  stv., = mhd. 
bieten,  bieten,  270, 8. 269, 11  v.  u.  —  8eine 
scKhen  oder  sich  uff  einen  b,,  sich  auf  einen 
berufen,  ihn  um  Vermittlung  angehen,  4. 
9.  401, 21.  402, 6.  499, 14;  ehre,  gleich  t*. 
recht  uff  einen  b.,  181 ;  coi^.  praet.  böten 
227,  6.  402,  6,  daneben  beten,  61,  12 
u.  13. 

byihwnge,  £  Anerbieten,  271, 15. 

bitten,  stv.,  petere;  nach  der  Hs.  auch  mit 
dat  wie  im  Nd.,  422, 24.  447, 28. 6, 9  v.  u. 

bittlich,  bettlich,  a/äj.  adv.  uffaailer  bittliehst, 
228;  b.  bitten,  310,  5  v.  u.  bittend,  de- 
mütig. 

bläSj  n.  Kerze,  Fackel,  171, 13. 

blasen,  stv.  als  die  bösengetster  bl.,  2, 26 ;  «8 
ins  tiMc  in  bl,  12, 29.  '362,  8. 

bleiben,  stv.,  mnd.  bliven,  bleiben ;  praet.  We6, 
481, 18  V.  u.  und  bieben  72,  2  v.  u.,  coiy. 
praet.  bl^  481, 21. 379, 15 ;  —  nach  bl., 
unterbleiben,  127.210, 6. 432,31. 505,30. 

boben,  adv.,  aus  In -eben,  mnd.  bot)en,  baven, 
oben,  über,  147, 12  v.u.  —  da  beben,  141 ; 
darhin  beben,  darüber,  292, 13. 

borchfride,  m.  Verbot  gegen  Störung  des 
Hausfriedens,  209  Anm. 

borgen,  bürgen;  einen  b.,  sich  fiir  einen  ver- 
bürgen, 418, 24. 439, 5. 

börglich,burglich,  t^/^., civilis;  b.clage,  175, 
20. 257  (entg.i)eiWtcÄ). 

bome,  born,  m.,  pl.  die  bornen,  bömen,  130. 
449, 19;  zum  bornen  gen,  182, 25. 184, 10; 
zum  heiligen  bomefaren,  123. 124;  die  vier 
bome  in  der  Stadt  (fontessalinarii  sivesor 
linae)  u.  ihre  Namen  372, 21  imd  Anm. 

bomfahrt,  f.,  b.  zum  heüigen  bomen,  135,8. 

bomknecht,  m.  63  usw.,  trägt  dem  Wirker 
die  Sole  zu  u.  giesst  sie  ins  Fass,  Hf.  63. 

bornmeister,  m.  magister  fontium;  Hf.  45. 

bommeisterschaft,  L,  90. 133  u.  s.  w. 

bomschreiber,  -sch/riber,  m.  77. 106.  124,4; 
er  ist  den  Salzffrafen  u.  Oberbommeistem 
zugeordnet.  Hl  118. 

börunge,  pörunge,  £,  mnd.  bonnge  (Lb.  I, 
379;  Dr.  II,  286),  eigenU.  die  Hebung,  Ein- 
nahme, Gebühr,  von  bum,  born,  erheben ; 
dann  die  Busse,  das  Stra%eld  (so  genannt 
von  Spitt.  371, 11),  das  misliebigen,  reni- 
tenten Bürgern  von  Seiten  des  Rathes  auf- 
erlegt wurde,  16, 3  v.  u.  17, 10;  die  b.  zu 
sprechen,  30, 9;  6.  nemen,  31,4. 44, 10. 75, 
33:  die  b.  widergeben,  46, 15;  dieb.  geben, 
178, 6;  den  P&nnem  war  Sache  wie  Name 


verhasst,  Spitt  nannte  es  lieber  eine  scAo^ 
Zunge,  178,8. 186, 14. 197, 1—2. 

bösem,  m.  Brusttasche,  471, 5  v.  u. 

brechen,  stv.  an  einem  br,,  bich  vergehen, 
vergreifen  an,  63, 7  v.  u.  -  ezimerstenbr., 
zuerst  abschaffen,  aufhören  lassen,  234,5. 
—  under  sich  br.,  sich  gewaltsam  unter- 
werfen. 

bringen;  ptc  bracht,  77, 7.  79, 9  v.  u.  und 
91,4;  auffbro/cht,  53, 18  v.  u.  —  einen  dar- 
bei  br.,  dazu  bewegen,  315;  einen  umb  et- 
was br.,  186, 9. 

bruderkor,  m.  in  der  Kirche,  220. 

buberei,  f ,  Unzucht,  67, 19  v.  u. 

buhre,  bwre,  t  Hebung,  Aufhebung,  26,1 1  v.  u. 

bunt,  punt,  n.  punt  strö,  406, 16. 

bürg,  m.  das  Borgen,  114,6  u.  9 

bu/rding,  n.  Zusammenkimft  der  Bürger,  27 
Anm. 

burglich  «=  börglich, 

büszen,  adv.  Qn-uszen)^  aussiThalb,  c.  dat. 
237,  30;  c.  acc.  102,  3  v.  u.  114.  107,  12; 
baussen,  495, 16. 

butel,  m.  in  butel  frönen,  das  bütdfrönen, 
in  seinen  Säckel,  auf  seinen  Nutzen  Sole 
entnehmen,  120.121. 128;  yg\.  sdwszbutd. 

Daboben,  adv.  darüber,  147,  vgl.  boben, 

dagk,  m.  »=  tagk. 

dan,  adv.,  nicht  dan,  nihü  nisi,  nur,  497, 7 ; 

dann  ^=  nochdann?  442, 13. 
danck,  m.  zud.,  zu  Gefallen,  28, 10. 30 ;  äne 

iemandes  d.,  ohne  Jem.Willen,  310,  2. 
dar,  praep.,  =  dor,  dorch,  .300, 11 ;  vgl.  Lb. 

1,  o4ö. 
daran,  adv.,  es  war  wasdaran,  es  war  nicht 

unbegründet,  15,  7 ;  —  daran  sein,  im  Be- 

griflf  sein,  sich  darüber  machen,  134, 3  v.  u. 
darbei,  adv.  d.  bringen,  dahin,  dazu  br.,60, 

18.  315, 18. 
da/rein,  aarin,  adv.,  d.  geben,  dazu  g.,  284 ; 

d.  sagen,  darein,  dawider  reden,  328,  1  v. 

u.  .345, 26. 470, 29. 
damiden,  adv.  da  unten,  361, 2. 
damidder,  adv.  d.  imlande,  im  Unterlande, 

88, 3  V.  u. 

das,  gesetzt  dass,  ob,  15, 12. 
dedUe,  vgl.  dogen. 

deding,  dedingen,ygl.  unter  teding,  tidingen. 
den  =^  denn,  dann,  denn,  weil.  1.  71, 11. 

413,  11. 
der,  adv.  dar,  da,  185,  5  v.  u.  405,  17. 406, 

6. 470, 12  nach  Hs. 
derfordem,  er-,  vor- fordern,  gerichtl.  be* 

langen,  477, 17  v.  u. 
derselbte,  vgl.  seilb. 
derstehen,  erstehen,  erklagen,  477,  11  ^ 

ersten. 


524 


Marcos  Spittendorff. 


des,  deshalb,  399, 21. 460,  6  v.  u.  und  öfter. 
dester,  desto;  so  vü  dester  hass,  um  so  viel 
mehr,  lbl,l  ;sovÜde8tobass,  199.200,7  v.u. 
dichter,  m  Urheber,  Erdichter,  176. 
dingk,  n.  mein  d.,  meine  Habe,  411, 8  y.  u. 

—  die  dinge  ndmen  sie  an,  ce  tkbei^el  sie, 
65, 4  V.  u. ;  —  unerlumter  dinge,  <Ane  vor- 
heriges Erkenntnis,  62  Anm.  —  nach  ge- 
Wanten,  gelegen  dingen,  nach  Lage  der!)., 
80. 288,  13;  nach  gUchen,  biüigen  d.,  nach 
Gleichheit,  Billi^eit,  131, 2. 

dingkbanJc,  f.  Genchtsbank,  64  Anm. 

dinglein,  n.  kleine  Habe,  408, 15. 

dingetag,  m.  Gerichtstag,  65,  5. 

dodh,  adv.,  eigentlich,  zwar,  nämlich,  226, 
15  (Var.);  228,7.  238,18;  u.  zwar,  221,16. 

dogcfi,  V.  anom.,  mhd.  tugen,  tüchtig,  ange- 
messen, passend  sein ;  coi\j.  praet.  dechte 
==  dochU  448, 11  v.  u. 

dorfer,  m.  Dorfbewohner,  186, 1  u.  3. 

dornstag,  m.  Donnerstag,  88, 10.  100, 10. 

domtze,  domtze,  dömtzen,  t,  Zimmer,  Stube 
im  Rathhause,  Sitzungszimmer,  6, 1  v.  u. 
7,7,yg\.rcUhausdömtze,  vierherrendömUe; 
—'d^kemmererd,,  183;  —  in  der  Burg 
139;  —  in  des  Bommeisters  Hause  die 
grosse  d.,  175, 8. 184, 10  v.  u.  —  ebenda 
die  kleine  d.,  175, 11. 182, 80.  194, 13.  — 

dörntzigen,  n.  das  kleine  d.,  Zimmer  in  des 
Bommeisters  Wohnung,  194, 10  v.  u. 

dram,  m.  Getümmel,  9, 8  v.  u.  vgl.  Lb.  1, 565. 

dräuen,  drauwttnge,  drautcort,  vgl.  unter 
trauen  u.  s.  w. 

dreyens,  adv.,  dreimal,  9. 182. 

dren,  dat.  pL  von  drei,  130,  25. 

dritthalh,  t^.  in  der  drttthalben  woche, 
306,9. 

durchfaren,  ptc.  c.  gen.  ausgelernt,  erfah- 
ren, 352, 13. 

durstig,  turstig,  törstig,  a^j.  adv.  wagehalsig, 
kühn,  105, 16.  490, 6  und  491, 9  v.  u. 

durstipkeit,  f.  Dreistigkeit,  493. 

dursttglich,  adv.,  kühnlich,  493, 1. 

£bene,  eben,  a^j.  bequem,  gelegen,  119. 263, 
10;  e.  u)eg,  angemessene  Strecke,  51,  13; 

—  adv.  Sen  als,  eben*  o  wie,  55, 18. 
d)enteil,  ra.  und  n.,  entsprechender  Theil 

oder  Zahl,  425. 12  v.  u. 
d)ent^fAer,  n.  Geifahr,  Risiko,  34. 161. 199. 
ebentürlich,  adv.  wunderlich,  ungewöhnlich, 

362, 14  V.  u. 

ehe,  adv.  ehemals,  329, 2  v.  u.  «  «*,  277, 5. 
ehre,  f.  Verehrung,  Geschenk,  271, 20. 
ehrlich,  adj.  ehren  wer  th ;  stehendes  Attribut 

der  Städte  z.B.  19.  20;  ein  e.man  157,17, 

ein  angesehener,  vornehmer  M  ;  —  eine  e. 

messe,  174,  13,  eine  herrliche,  schöne  M. 


eidhafUg,  a^j.  eidlich  verpflichtet  22. 89. 81, 
9  V.  u. 

eigentlich,  a^j.  und  adv.,  genau,  120, 15. 
129, 2. 130,  7. 199. 

eigengewalt,  Eigenmächtigkeit,  195, 1. 

ein,  vor  2^ahlen  wie  heute  noch  im  Dialekt: 
ein  14  tage,  etwa,  gegen,  beinahe  14  Tage, 
20,24;  etnel4tage  ^^,  7;  vfotemzwamxJQ 
448,  5  V.  u.,  vgl.  Gresaammtabenteuo'  tL, 
412, 152  u.  D.W. III,  137;  —  ein  =  ««» 
36, 24;  —  ün  werden,  überein  kämmen, 
beschliessen,  318.  476,  2 ;  -  a«  Hme,  am 
1  Uhr, 329, 16 v.u.-  esschlügkän,\\::ia, 
303,6. 

einbldsen,  stv. ,  einen  boesen  wint  (bösen 
Geist)  e.,  361, 27;  cfr.  2,26. 

eindechtigk,  indechtig,  a4J.*  eingedenk,  213. 
228. 388, 19 ;  vgl  andeOUigk, 

einfaU,  m.  Einspruch,  208, 14. 

eingieszen  ^  ingiszen. 

einkommend  «=  mhd.  inkomen,  eingewan- 
dert, 501*  u.  502*. 

eins,  adv.,  einmal,  bereits,  59, 10. 

einsagen,  erwidern,  antworten,  341, 18. 

eintrucken,  einstampfen^  199,5. 

einvorboten,  einberufen,  138, 32. 

einweisen,  ins  Amt  einfUiren  oder  setzen, 
175,27. 470,16 ;  inAn-eet  schicken,  l  l,7v.u. 

eman,  emanne,  m.  Ehemann,  476, 16  (?). 
478, 11  v.u. 

empfhel,  m.  Empfehlung,  212, 8  v.  u. 

ende,  n.  Ort,  Punkt,  G^^end ;  an  dem  e., 
dort,  176, 18  u.  21;  an  den  enden,  214, 20. 
466, 1 ;  an  vielen  enden,  145,  l-andiee, 
da,  dahin  wo,  24, 5  v.  u.  an  anaere  e.,  an- 
derswohin, 67, 20;  fehrlich  e.,  35,  27;  - 
one  ende,  ohne  Erfolg.  85 ;  —  Bescheid,  163, 
8  und  192, 1  v.  u. 

endelicht  a^j-  nicht  e.  sein,  nichts  ausrichten, 
2,7  v.u.  —  entscheidend,  1)e8timmt;  töch- 
tiff,  zuverlässig,  ehriich ;  92.  209  254. 268. 

endelut  (?),  m.  der  letzte,  entscheidende 
Ausspruch,  482, 18  v.  u.  oder  lüde  =  Inde- 
rende declarantes  ? 

enden,  ausrichten,  ptc.  geant  221, 3. 

endlichkeit,  f.  Zuverlässi^eit,  Ehrlichkeit, 
Vemünftigkeit,  216, 9  v.  u. 

endtlichen,  adv.  wahrhaftig,  f.  nie,  407, 11* 

enhinder,  adv.,  vgl  erJUnder. 

en^ntten  =-  entbieten,  33. 418, 28,  entbieten. 

entfallen,  stv.  einem  e.,  sich  von  einem  ab- 
wenden, 55,  21;  einem  (ies  e.,  das  nicht 
halten,  182,  .3. 

ewtfüren,  beseitigen,  408, 28. 

entgelten,  stv.  eines  e.,  für  etwas  büssen,  lei- 
den, 74. 

e}\thalden,  stv.  halten,  verwahren,  246. 

enthaldung,i  Er-,  Unterhaltung,  133, 2  v.o. 


W<»rt?eReielmis  von  F.  Bech. 


525 


entheben,  gtv.  dem  rathe  er  diebönmge  nicht 
enüube  0^  enthöbe,  coig.  pnet),  196,2  y. 
u. ;  sich  einer  Sache  entledigen,  sie  ent- 
richten. 

enthören;  darinne  e.,  gehorchen,  sich  damit 
begnügen?  194, 25 ;  cfr.  Lb.  1, 677. 

entUchSgen,  levarCy  befreien,  97, 1. 

entUchtunge,  f.  Erleichterung,  160, 1. 

entrichten,  entscheiden,  beilegen,  2B,  26; 
802^  5  V.  u. 

entrwnen,  räumen;  die  gewere  e.,  sein  Be- 
sitzrecht &hren  lassen,  467, 11. 

entschicken,  zuwege  bringen,  495^  13  v.  u. 

entschmidigen;  die  gebrechen  e.,  dieAnklagen 
aus  gleichen,  322, 8  u.  4  v.  u.  325, 6.     * 

entsetzen,  retten,  sichern,  494;  siehe,,  sich 
fürchten^  358,  10  t.  u.  —  sich  eines  e.,  sich 
einem  widersetzen,  209, 12. 

entsetzunge,  t  Abhilfe,  204, 14. 

entwerden,  stv.  einem  e.,  verloren  gehen, 
213,11 

eptye,  f.  Abtei,  377,  2. 378,  20. 

eptischyn,  t  Aebtissin,  97. 98. 

er,  em  vor  Namen  =  her,  hem,  Herr,  105, 
24. 128, 12  V.  u.  154,  4. 

ir,  adv.  =  ehe, 

erbe,  n.  Grundbesitz,  437. 

erbedinge  nuuL  —  erbitunge,  162  Anm. 

erinten,  erbieten,  erbitten,  stv.  sich  des  e., 
sich  dazu  erbieten,  14;  sich  e.  u/feinen, 
sich  berufen  auf,  180,  9. 

eri^unge,  erbittunge,erbietunge,  £.  Anerbie- 
tung, Ehrerbietung,  Berufung,  Appella- 
tion; 4.  5.  6.  45. 52.  53.  249.  270.  401, 5; 
gleiche  e.,  62, 1 1  v.  u.  235, 8  v.  u.  vgl.  gleich 
erbiehmge. 

erdarch,  adv.,  =-=  herdwrch  (D.W.  IV,  1082), 
hindurch  50,  10. 

erfahrenheit,  l£rfehrung,6ewis8heit,  498,3. 

erfriesen,  stv.,  erfrieren,  408. 

erßur,  adv.,  hervor,  497, 2  v.  u. 

ergUch,  mä).,  böswfllig.  134. 

ergremen^  in  Zorn  bringen,  aufregen,  492, 1. 

erhalten,  stv,  es  zu  den  heiligen  e.,  vor  den 
Heiligen  d.h.  eidlich  aufrecht  erhalten  oder 
bdo^^gen,  159, 11  v.  u. 

erhinder,  adv.  «  herhinder,  hinter,  weiter 
zurück  insinnere,  imDialektrtVi^er,  renger, 
6, 1  V.  u.  Var. 

erholen;  sich  des  e.,  sich  daftlr  schadlos  hal- 
ten, 198, 11. 242, 6  V.  u. 

erhohmge,  f.  Abhilfe,  Nachweisung,  176. 

erkein,  irgend  ein,  151. 157. 171. 280.  329, 
9  V.  u.;  «r,  tr  =  irgen  bei  Lb.  U,  390. 

erkermen;  im  i^  zu  erkennen  worden,  zu  er- 
kennen gegeben,  460, 13  v.  u. 

erh&m,  erwlhlen,'  375, 3  v.  u. 

erkrigen,  stv.,  erlangen,  gewiimen,  199. 


erkunden,  durch  kwntsehaft,  2ieugen  be- 
weisen? 308, 18. 

erkundigen;  den  r&t  e.  u.  kfren,  39, 5. 

erlengen,  verlängern,  weiter  hinausschieben, 
139. 300;  dasselbe  erlengem,  375. 

erleube,  Erlaubnis,  74,  21. 

erlauben,  erlauben,  beurlauben,  verabschie- 
den, 93.  146;  ==  orlouben  u.  Urlauben. 

erreissen,  aufreizen,  492, 2,  mhd.  erreizen. 

erschrecknisse,  n.  des  Erschrecken,  449. 454, 
9  v.u. 

erst;imersten,  im  Anfang,  zuerst,  zunächst, 
76. 250, 8  v.  u.  266,  5  v.  u. 

ersten,  vor  (lericht,  auf  dem  Wege  des  Pro- 
zesses etwas  erringen,  gewinnen,  465, 12. 
477,14;  vgl  derstehen. 

erstrecken,  ptc  erstraekt,  verlängert,  ver- 
schoben, 338, 8  V.  u.  375. 

erstreckunge,  f.  Verlängerung,  Frist,  309, 4. 

erübrigen,  erübrigen,  147. 150. 

ertcegen,  stv.  sichs  e,,  es  sich  selbst  zuziehen, 
37,  6;  es  sich  gefellen  lassen,  480, 19. 

erzeigen,  mnd.  ertogen,  zeigen,  vorlegen,  468, 
11  v.u. 

eschen^  eischen,  fordern,  483, 2. 

etzHeh;dieetzliche,  gewi8seLeutedie,170,12. 

Fahren,  faren,  stv.  her  f,,  auffiihren  vor 
innerer  Aufregung,  30, 3.  346, 6. 356, 28. 

fahren,  vdhem,  swv.,  tSis.fdran  färon,  mhd. 
fxirffi,  untersuchen,  prüfen,  89, 5  v.  u.  132, 
17  V.  u. 

vahrlos,  adv.  plötzlich,  mir  nichts  dir  nichts, 
187, 6  V  u.  vgl.  Lb.  V,  205. 

miete  trinken,  Abschiedstnmk,  157, 11. 

faOent  übd,  EpUemie,  497, 7  v.  u. 

fartce,  färbe,  £.,  147, 10  v.  u. «  rindern  ge- 
UiUe  Hd.  59  u.  63,  beim  Sieden  der  Sole 
beigemischt 

fass,  n.  die  Knechte  gehen  den  junkem  zu 
fasse,  stehen  bei  ihren  Herren  im  Brote  u. 
sind  deshalb  von  ihnen  abhängig,  171, 14; 
fass  =»  Schüssel,  aus  der  man  ist.  mnd.  vat 
Lb.V,213^£^)8t  vmiKirchb.  SUüzänem 
razze  si  da  äzen. 

faste,  adv.  gehörig,  stark,  energisch,  uner- 
schrocken, 2.  28.  29.  25, 3  v.  u.  164.  167, 
12;  -  viel,  88. 90, 2a  92. 94.  499, 5  v.  u. 
—  c.  gen.  68, 13.  227.  392, 9.  280, 4  v.  u. 
faste,  multi,  l49, 4. 

fefd,  feil,  m.  der  Fehler,  das  Fehlerhafte; 
das  was  man  zu  tadeln,  zu  klagen  hat  gegen 
jemand;  der  Gegenstand  der  Beschwenle, 
die  Beschwerde  selbst  («-=  gebreche);  46. 
87,8  v.  u.  101,  25.  151.  157.  192,6  v.  u. 
275.  364  Anm.  451, 16  v.  u.  453,  a 

fehrlidi,  a^j.  gefährlich,  35, 16  v.u.  —  fehr- 
lichkeit,  f.  gt*iahn*olle  Lage,  35, 15  v.  u. 


526 


Harens  Spittendorff. 


feüich,  a4j.  sicher,  367,  13  v.  u.  886,  17. 
394, 3 ;  -  in  frölich  verderbt  ?  202, 2. 206, 
2. 229, 10  V.  u.  cfr.  Lb.  V,  225. 

feiligen,  vgl.  frUigen. 

feüigkeit,  f.  Sicherheit,  457, 5  (v.  u.)- 

feien,  feüen,  fehlen  ?  in  feiUe  denn  leibes  oder 
gwtts,  es  fehlte  ihnen  denn  an,  kostete  ihnen 
Leben  u.  Eigen  thum,  199, 2  v.  u. ;  ebenso 
338, 23 ;  185, 4  v.u.  der  feilin  huHoderhaar 
u.  Anm.  vcrgl.  auch  37,  5  es  betreffe  haut 
und  här. 

femdebrief,  m.215,17v.u.214,21 ;  =  veide- 
brief?  d.  i.  Fehdebrief. 

feUen;  das  salz  f.,  es  im  Preise  herabsetzen, 
238, 2.  —  345,  7  v.  u.  =  weniger  fordern. 

felligk,  a^j.  hinfällig,  219, 5. 

feltkauf,  m.  Kauf  der  Felder,  475,  14. 

fefiglichen,  adv.  in  derWeise  eines  Gefange- 
nen, 246  =  gefencklich, 

ver-  =  vor-. 

vergabt?  300, 1,  Hs.  vergeUe  =  i^eUY 

ferie?  f.  71, 14  =  heüwer  tag  71, 10  u.  18; 
sonst /«re  wie  71, 17.  72,  7. 

fertigen,  zur  Reise  bestimmen,  absenden, 
195, 19. 446, 18 ;  sich  fert,,  215, 4. 

feuer,  n.  vgl  auszgtszen. 

inerherre,  m.  189, 14. 194, 5  v.  u.  468. 469, 1. 
Die  Vierherren  waren  4  Mitglieder  des 
weiteren  Raths,  Dr.  L  110.  11.  351.  — 
vierherrendomtze,  t  22.  42.  215,  1.  — 
vierl^errenstube,  f.  17, 1  v  u. 

fikhüter,  m.  Fibshutmacher,  502*.  503  ^ 

rinden,  stv.  praet.  funden,  coi\j .  prae  t  funde 
funden  neben  finde  finden  (»  fünde  fän- 
den) 33,  9. 121, 10  V.  n.  242, 23.  245, 29. 
270,  4  V.  u.  290,  6. 

vinger,  m.  durchdie  v,  sehen  187, 1  v.  u.  188, 
2  v.u. 

vischschuppe,  f.  eine  Münzsorte,  291, 22. 

vUiss?  a^j.  fleisdg,  227,  11  v.  u.  Var.;  vgl 
Demantin  109  u.  306. 

fliegen,  stv.  —  fliehen,  236, 5.  345, 4. 

floichen,  flüchten,  114,  7  v.  u. 

flösse,  flösse,  f.  nd.  vlote,  Fahrzeug,  124  o. 
125  Anm. 

flossmeister,  m.Führer  des  Flosses,  124  Anm. 

flupk,m.zuflucke  ii7ecX:,imFlugeweg.292, 7. 

Voigt,  m.  der  vom  Landesherren  bestellte  Qe- 
richtsherr,  476, 6. 

volbort  ==  volwort. 

voige,  f.  Beitritt,Zustimmung,yerabfolgung, 
94, 18.  108, 8  V.  u. 

folgents,  adv.  völlig,  schliesslich,  368,  22; 
vgl.  fuUent. 

volwort,  i^lbort,  n.  Zustimmung,  12, 8.  302, 
8. 415,  3  V.  u. 

volworten,  zustimmen,  38.  —  rolwortunge, 
f.  Zustimmung,  487, 13  v.  u. 


txjh^hen,  stv.  ausftihren,  37, 15. 

von,  praep.  im  Sinne,  im  Auftrage  von,  43, 

21.  58,  7.  50  Anm.  62,  21 ;  von  «c*,  far 

sich,  in  seinem  Auftrage,  34, 3  v.  u.  38. 1. 

42, 10.  99, 1  V.  u.  382, 7;  —  im  Interesse, 

zumVortheile  von,  200, 6  v.u.  182, 24;  vgl. 

Zeitschr.  ft\r  deut.  Phil.VII,  189;  aus,  494, 

18;  —  ygl.gen  und  haben, 
vor,  praep.  vor  die  stat  sein,  zum  Vorteil  der 

St.,  3.  268, 9 ;  —  das  were  vor  sich  (ange- 
messen ?  selbstverstandigV)  34 ;  —  vor  sein 

c.  gen.,  verhüten,  abwehren,  95, 5. 
vor,  adv.  vormals,  firühor,  264, 8.  v.  u. 
vor-,  reranlaszen,  vereinbaren  (durch  Vei^ 

gleich),  68.  340. 

vorberäthen,  ptc.  beabsichtigt,  491, 9  v.  u. 
vor-,  verbessern;  denlonv.,  erhöhen,  131,28. 
vor-,  verbeuteti,  nd.  vorbiUen,  vertauschsi, 

wechsebi,  38,  20. 39.  252. 
vor-,  verbieten,  vorbitten,  stv.  verbieten,  coiy. 

praet.  vorbote,  vorbotten,  364, 8.  392, 4. 
vorbitte,  f.  Fürbitte,  477. 
vor-,  verbitten,  stv.  in  Schutz  nehmen;  loa 

bitten,  gegen  Bürgschaft  erbitten;  53.61. 

96.  142. 157.  360,  4.  293, 15  v.  u. 
vor-,  verbleiben,  stv.  bleiben,  unterUdben, 

coi\j.  praet.  verbUbe,  ptc.  vorblebben;  90, 6 

V.  u.  92, 5.  358, 10. 
vorborg,  f.  r.  (2er  M^, Vorhölle,  211, 15v.n. 
iXirbÖsen;  sich  r.,  depravari,  71,7. 
vor-,  verboten,  vorladen,  47. 469,  16;  wrW 

tun,  vorladen  lassen,  5, 17. 
vor-,  verboischafften,  melden,  209, 2. 
vor-,verbreclien,  stv.  sich  v.,  sich  veiigehen,6^ 
rar2riti/]FeH,ar^«re^  verklagen,beschuldigen, 

148, 10. 170. 347, 6. 418, 19. 441, 3. 
vor-,  nfffcören,  verwürken,verbüssen,  17.42. 

43. 187, 27. 
vorbwrgen  dieding,  Sicherheit  dafür  leisten, 

201,  6  V.  u. 
Vorbussen,  entschädigen,  bezahlen,  353 ;  sieh 

V,,  sich  einer  Busse  schuldig  machen,  sich 

vergehen,  180. 
vor-,  verdecken,  ptc.  verdacht,  50, 6  v.  u. 
vor-,  verdenken,  argwöhnisch,  übel  d^ikra, 

19.2  v.u.  beargwöhnen,beschuldigen,  343,5. 
foraer,  ady.  u.  adv.  dienlicher,  445,  26;  wö- 

ter,  femer,  f  handel,  f  frist,  189.  356, 7; 

förder  den,  mehr  als,  22. 
fördemisse,  Förderung,  434, 13  v.  u. 
vor-,  verdanken;  sich  v.  lassen,  meinen,  17. 

29. 468, 10. 
vor-,  verendem;  die  kire  r.,  55,  8  v.  u.  sich 

V.,  abgehen,  neu  gewählt  werden,  30. 
vor-,  verfahrenheit,  f.  Erfahrung,  Kunde, 

120, 15. 
vor-,  rerfailen,  stv.  vorfallen  sein,  c.  acc.. 

verloren,  eingebüsst  haben,  17,  7.  183, 


Wortverzeichnis  von  F.  Bech 


527 


14.  236.499;  f)orfaUen  werden,  bussMlig 
werden,  177. 

tarfehrUchf  acy.  schrecklich,  416,5. 

Torfesten,  zum  Festnehmen  veriirtheilen, 
ächten,  472, 1. 

verfolgen,  naclikommen,  befolgen,  19, 1  v.u. 
92, 19. 

vorfugen,  ausrichten,  betreiben,  ins  Gleiche 
bringen,  45,  6.  62,  9  (hiemach  auch  61, 5 
v.u.  Btütt verfolgen?),  81,27;  —  sich  des  v. 
mit  einem f  sich  vergleichen,  330, 15. 

vorfuger,  m  Ausrichter.  Verwalter,  96, 4. 
305 ;  Verglcicher,  163, 15  v.  u. 

vorf Viren;  das  spü  ist  vor  fürt,  die  Sache  ver- 
fahren 331, 11. 

vorgäbe,,  f.  Antrag,  445, 24.  444, 5  v.  u. 

vergeben ,  stv.  vortragen,  vorbringen,  bean- 
tragen, bestimmen,  64  Anm.  1;  190,  17. 
288, 25.  474,  18.  475, 1  (?).  491, 19. 

vor  gen,  vergen;  das  vclck  ist  vergangen,  ver- 
irrt, 817, 18. 

vörgen,  weiter  gehen,  fortdauern,  376, 4. 

fy^rgeuHtUigen,  53,  13,  gewaltsam  unter- 
drücken. 

vorgleiten,  verzollen,  versteuern,  262,  7. 

ror-,  vergunnen,  vergönnen,  vorgönnen,  ptc. 
vergunt  u.  vergunst,  21.  22.  23, 8.  15, 18. 
96,  8. 406,  8  V.  u.  gönnen. 

vor-,  verhalden,  stv.,  zurückhalten,  versäu- 
men, nicht  halten,  9.  62, 13.  438,  15;  zu 
Hanse  bleiben,  185, 15 ;  sich  v.,  nicht  kom- 
men, 185. 

varhalden,  stv.,  Vorhaltungen  machen,  154, 
9. 201, 15;  auflauem,  214,  11  -12  v.  u. 

varhait,  verhalt,  m.  Lage  der  Sache,  138. 139. 
—  vorhält,  Vorhaltung,  128,  6  v.  u.  250,6 

vorhauer,  m.  der  beim  Äitie»vorangeht,(Jr- 
heber,  Rädelsführer,  276, 4  v.  u.  387, 6. 

vorheben,  stv.  c.  aco.  et  gen ,  einen  einer  S. 
überheben,  289, 17  v.  u.  489. 

vor-,  rerhegen,  verwalten,  betreiben,  versor- 
gen, 32. 83. 95. 130.  212. 434, 6. 

vorhegunge,  f.  Besorgung,  Pflege,  131. 

ror-,  verhengen,  zulitösen,  praet.  vorhingen, 
187. 362, 29. 

vor-,  verhoffunge,  f.  Hoffnung,  Erwartung, 
24. 297. 372.  408. 

vorh&ren,  vemehmen,  185. 

vorclerung,  f.  Erläuterung,  101. 

verknüpfen,  binden,  fesseln,  368. 

vor-,  v^AW£?utu7e,fl  Benachtheiligung,  43, 
11  v.u.  110,20. 

varlangest,  adv.  schon  längst,  212,  15  v.  u. 
438. 

vor-,  verlaseen,  stv.  überlassen,  auflassen 
(Yglufflaszefi),fiS,  19.423, 13;  bestimmen, 
abmachen,  be^chliessen,  20. 9. 380,  8  v.  u. 
382,  18.  410, 18;  belehnen  lassen  (den  4. 


Theil  andenHerrengeben),  411,22.412,8. 

423, 13. 
vor-,  verldszunge,  f.  Auflassimg,  Ansehung 

des  Amtes,  467, 24. 
verledigen,  frei  machon,  frei  werden,  333. 

370, 6  V.  u. 
ver-jverlegen ;  einen  x\,  abweisen,  verweigem, 

30, 9  V.  u.  —  Vorschuss  gewähren,  131, 6, 

vgl.  Lb.V,  390**;  —  das  gut  v.,  veranschla- 

g^w,  verrechnen,  229,3  v.  u.  230,2. 278, 11 

(=  schreiben,  278,  6);  verlegt  =  verleget, 

132, 3. 
vor-,  i'erliesen,  stv.  als  das  verlorne  kindt, 

401,  3,  der  verh»me  Sohn  im  Evangelio? 

vgl.Lucasl5 ; — verlerne  pfannen,  «Pfian- 

nen,die  in  der  irregen,  313, 10;  —  sich  r., 

verschwinden,  sich  weg  drücken,  315,  Iv.n. 
vorliestmge,  f.  Verlierung,  432, 14  v.  u. 
vortust,  stf.  177. 264. 
ror-,  verluten,  verlauten,  verkündigen,  91. 

136,  3. 
vor-,  vermergken,  übel  ansehen,  auffiülig  fin- 
den, rügen,  tadeln,  ptc.  vermargkt  76,3  v. 

u.  77. 120. 121. 122. 
vor-,  vermerglich,  adj.vermerkenswerth,  auf- 

üülend,  114. 
vermögen,  vermögen,  bewegen,  127, 3. 
vormüden,  ermüden,  incommodieren,  2.  96, 

4.  316. 354,  3  v.  u.  296. 363. 
vei'-,  vermuten,  praet.  ich  vermutte  mich, 

801, 14  V.  u.  416 ;  vermuten. 
vomemen,  stv.  ersehen,  wahmehmen,8, 

9  v.u. 
v6r-,vumemen,  n.Anschlag,Untemehmung, 

Massnahme,  Handlung,  31. 167. 182,7. 185. 

236.  352.  414,  6  v.  u.  457, 8  v.  u.  495, 5; 

verschrieben  scheint  vememen4S9,S\\. 36. 

26  (?). 

vornichten,  vemeinen,  289,  29. 
vernichtigen,  132.290;  —  vomichtigunge,  f. 

103.— 
vor-,  vertwUzen,  abnntzen,  26, 5. 
vomüwen;  sich  v.,  neu  besetzt  werden,  in 

andere  Hände  übergehen,  130, 1. 
vor-,  verpflichtig,  a4j.  schuldig,  499, 10. 
verrät,  m.  Bevormtmdimg,  Sdiutz,  84, 21. 
verrecessiren,  vergleichen,  297, 6. 
verreckten,  ausfi^ten,  verantworten  vor 

Gericht,  17,28. 
vor-,  verreisen,  zurecht  machen,  einrichten  ? 

191, 23. 
tvr-,  verrichten,  beilegen,  66, 3. 
verruckunge,  f.  Aendemng,  281, 8  v.  u. 
versäsze,  f.  Vorsatz,  Absicht,  dolus,  454, 1 1 

v.u.  nd.  die  ivrsäte,  md.die  versäze;  vgl.  vor- 

sessiglich. 
Vorscheinen,  stv.  verfliessen,  vergehen :  ptc. 

nechst  varschienen  492,  21. 


528 


Blarcus  Spittendorff. 


vorschekken,  zumSchalke  machen  303,10v.a. 

vor-,  verachteben,  stv.  Vorschub,  coi\j.  vor- 
schöbe, 65, 11 ;  182, 4. 

vorschumpßren ,  vorschumpem,  verschim^ 
pfiren,  beschimpfen,  106, 4  u.  7. 

vorschlagdt,  n.  Qeld  zum  Beschlagen,  Aus- 
Itessern  derPfannen,  169, 8  v.u.  vgl.  usterlon. 

vor-,  rersclüageny  rorschlant  stv.  beschlagen, 
ausbessern,  170,  1  (vgl.  voraMägdt) ;  — 
von  der  Hand  weisen,  verachten,  493, 14; 
—  überschlagen,  messen,  berechnen,  be- 
stimmen, die  söle  v.,  49  Anm.  89. 101. 103. 
130.  131.  146;t</f«Ww/aMr.,  150,4— 5. 

vor-,  verschleger,  m.  der  da  prüft  und  den 
Werth  u.  Preis  des  Thalgutes  bestimmt, 
Taxator,  70. 89. 1 15. 130  (Eid  derVerschlä- 
ger).  177.  263, 8 ;  Hf.  22  u.  78.  vorscMe- 
geramt,  n.  152.  vorschlegerzettel,  t  u.  m., 
19,14.21.29. 

vorscMieszen ,  stv.  ausschliessen ,  beiseite 
thun,  491, 1  V.  u. 

vorschnappen;  sich  r.,  sich  versprechen, 
467,  21. 

vorschosz,  m.  Vorschuss,  379, 13. 

vorschribunge,  -schreibunge,  f.  Bundesbrief, 
24,  4  V.  u.  —  Niederschreibung,  Schrift- 
form, 128, 2  v.u. 

vor-,  versehen,  stv.  übersehen,  imbeachtet 
lassen,  nachlassen,  43, 16.346, 25.355,22; 
sich  des  r.,  es  erwarten,  68, 4. 

vorsessiglicJi,  adv.  in  böser  Absicht,  doiose, 
491, 2,  vgl.  vorsäsze, 

vorsehrunge,  f.  Schädigung,  283. 

vorsetzen^  verpflSmden,  333, 22;  veranschla- 
gen, 346, 1. 

vor-,  verseumligkeit,  £  117. 

vor-,  versieden,  stv.  zum  Sieden  verbrauchen, 
122. 423, 15. 

vorsinnen,  diu*ch  Sinnen  verderben,  verwir- 
ren, 281, 28. 

vorsole,  f.  die  Sole,  aus  der  Salz  in  dieKüche 
oder  die  Kammer  des  Landesherren  ge- 
liefert wurde,  430, 1  v.  u.  vgl.  Hf.  26  u.  146 ; 
=  vorwater,  Lb.  V,  498. 

vor-,  versönen;  die  fasse  v,,  wider  ausbes- 
sern ?  263, 12  V.  u. ;  vgl  Schmeller- Fromm. 
II,  295 

Vorsorgen,  berücksichtigen,  243,  7.  244, 6. 
253,11  v.u. 

vorsprechen,  stv.  verleumden,  tadeln,  152,9. 

vorstehen,  besorgen,  verwalten,  130;  siehv., 
verstehen,  435, 12. 

vorsteJmnge,  f.  Verwaltung,  113,  20. 

vorstrickunge ,  f.  =  gelöbde,  gebot,  Haft, 
333, 12. 

vorsuchen,  untersuchen,  probieren,  51, 6  v. 
U.260. 

fort,  m.  Furt,  208,  2  v.  u. 


vorUigen,  zumTermin  vorladen,citieren,21 2. 
213. 300, 11  v.u. 

vortedigen,  vordedingen,  verteidigen,  366, 9. 
374.  &2, 14. 

vortracht,  f.  Vertrag,  145, 22.  476, 7. 

vortragen,  stv.  «tcS  des  v,,  darüber  einig 
werden,  174,  7. 
'  vortragt,  m.  des  oder  das  v.  haben,  damit 
verschont  bleiben,  21 9, 2. 269, 18. 303, 7  ?.  u. 

vortrauen,  masc.,  243,  6.  453,  7  v.  u.  mnd. 
der  vortrutcen, 

vorurfryden;  etwas  r.,  über  etwas  Urfehde 
schwören,  201, 6.  v.  u. 

vorvarenheü,  f.  Erfahrung,  89. 

vorvolborten,  -Worten,  zustimmen,  einrio- 
men,  37.  41.  278. 410, 1  v.  u.  489, 11. 

vorwaldigen,  -weidigen,  Grewaltanthun,nn- 
terdrücken,  182. 203.  495,  13. 

vor-,  verwandeln;  d^n  frevel  v.,  Bassgeld  f&r 
Fr.  erlegen,  64, 18. 

vor-,  verwandt,  ptc.  verbunden,  verpflichtet, 
ergeben,  20,  14  v.  u.  22,  4  v.  u.  ( ==  «r- 
pflicht,  23,  13).  92,  21.  249.  freuntschaft 
einem  v.,  zu  Freundschaft  verpflichtet,  4t. 
17  V.  u. 

vorwären,  verhüten,  228.  493, 11 ;  sichdar- 
inne  v.,  sich  sichern,  17. 

vorwdren,  adv.  fürwahr,  182. 

vonc^sunge,  f.  Ausweisung,  421. 

vorwukom;  sich  v.,  einig  u.  schlüssig  1re^ 
den,  374, 15  v.  u. 

vorwiUigen,  sich  des  r.,  eins  werden,  182. 
465, 2  V.  u. 

vorwiUunge,  f.  Einwilligung,  488, 16  v.  n 

vor-,  verwysszen,  stv.  vorenthalten,  verheh- 
len, 102, 5  V.  u.  120. 

vorworf,  -wurf,  m.  Tadel,  41,14. 375, 25. 

Vorworten;  sich  v.  mit  einem,  sich  verabre- 
den, verhandeln,  320, 18  v.  u.  nach  Es. 

vor-,  verwundem;  sidi  v.,  suspicari?  143, 
19. 186  19. 

Vorzeit,  t  in  vorzeiten,  ehemals,  85.  2.  99. 
333, 4  V.  u. 

vorziehen,  stv.  in  die  Länge  ziehen,  182, 4, 
praet.  Vorzug, 

vorziehen,  stv.  vorhalten,  126. 13  v.  u.  %m- 
wissenheit,  die  sie  (hs.  szo)  on  vorzcogeti. 

frauenkemmerichen,  n.  ein  Arrestlocal,  ur- 
spr.  Hurengefimgnis,  142.  144. 

freyen,  verheirathen,  497, 18. 

freundtschafft,  f.  Verwandtschaft,  44, 17  v. 
u.  84,  2  angeborne  u,  gemachte  fr, 

fride,  m.  zu.  fr. sein,  zuMedeii,  128 ;  fr.  wir- 
ken bei  leibe,  Schutz  u.  Sicherheit  auswir- 
ken bei  Todesstrafe,  63, 8  v.  u.  74, 12  v  u. 

friligen?  348, 17.  338, 2  v.  u.  wol  in  fetligen 
zu  ändern  d.  h.  sicher  geleiten,  sicher  fort- 
schaflen,  Lb.  V,  226*. 


Wortverzeichnis  von  F.  Bech. 


529 


fritagsgeU,  n.  wurde  den  Knechten  gegeben, 
123Anm.  125,  1.157, 1. 

froltch?\g\.  feüich. 

frömlich,  B^i  erspriesslich,  78. 

fröne,  m.  (<=  froneboteAl^,  1 1  v.u ) Gerichta- 
diener,  der  welcher  die  gefeUe  auf  dem 
Markte  erhebt,  466,  19.  467, 1  u.  3.  476. 
477,  3. 

frone,  f.  19, 9  v.  u..  das  Fronen,  das  Entneh- 
men von  Sole  im  Namen  des  Herrn,  zur  Be- 
soldung der  Beamten  und  Diener  wie  zur 
Unterhaltung  der  Kothe. 

frönen,  froenen,  für  den  Herrn,  im  Namen 
des  Herrn  arbeiten  oder  sonst  etwas  vor- 
nehmen, Beschlag  auf  etwas  legen,  zumal 
Sole  entnehmen,  151,  13  172, 6  v.  u.  264, 
16 ;  zu  vü  aus  den  hörnen  fr.  lassen,  102  u. 
106;  m  denheutd  (für  seinen  eigen  Nutzen) 
fr.  lassen,  156 ;  —  die  gefeile  und  gerechUg- 
keit  auf  dem  Markte  einfordern,  478, 2. 

frönesÖle,frönsole,  f.  die  Sole,  welche  für  das 
frönen  gezogen  wird,  15. 20. 29. 102. 133, 
1-3. 151, 12. 264.  Hf.  22. 

frönunge,  frönunge,  f.  146. 180, 24, 24;  vgl. 
fröne  u.  frönesöü;  Hf.  19. 

fugen,  ftlgen ;  sich  bei,  darbei  /*.,  sich  herbei 
lassen,  92,  7  n.  4  v.  u.  183, 12;  sich  heidie 
ding  f,,  sich  der  Sache  annehmen,  94. 

fuUent,  adv.  vollends,  schliesslich,  99. 

fwrder,  adv.  weiter,  femer,  67,  9. 445;  vgl. 
forder. 

füren,  ^hren,  anfahren  lassen,  119, 19. 132, 
13.261,6. 

vumemen,  n.  -»  vamemen, 

furuber,  adv.  vorüber,  478. 

fuUerer,  m.  der  das  Futter  besorgt,  damit 
u.  mit  gewissen  kleinen  Waaren  handelt, 
85,2.  295;  über  die  Innung  der  Futterer 
vgl.  Dr.  n,  556 -58. 

Galektor,  n.  473,  Galgenthor. 

ganckhaffUg,  acy  ,  gültig,  204, 17  v.  u.  268, 
7  v.u. 

gantz  und  gantz,  adv.  ganz  u.  gar,  30,  14 
nach  Es.,  vgl.  D.W.  IV,  1303. 

gantzridtg,  adj.  halbridige  und  g.  groschen, 
291,  22,  eine  meissnische  Münzsorte,  die 
vielleicht  mit  einem  rudenkranz  wie  die 
Hildesbeimer  Groschen  der  Zeit(ürkdbclL 
V.  Göttinnen  I,  370.  34)  versehen  war; 
oder  ist  rtdig  —  mhd.  riudec,  rudec,  räu- 
dig, abgeschabt?  offenbar  nicht  hierher  ge- 
hört haJbrueiig  odt  r  hdibriehiig  in  Weist. 
V,  475. 470. 540. 

gast,  m.  Kunde^  Fremder  als  Käufer  des 
Salzes,  104. 

gasterei,  (.  Scbmaus,  413, 12  v.  u. 

gatifari,  f.  Fremdeiizufuhr,  89, 3  v.  u. 

O«0chlehtaq.  d.  Pr.  Sacbaen.  XI. 


gea/nt,  ptc.  von  enden. 

gearUworten  =  antworten  499,  12  nach 
hwnnen, 

gebären,  gebehrden,  umgehen,  164. 

gebetie,  n.  iimd,gebu!we,  Gebäude,  261, 13  v.u. 

g^HÜe  «=  gdni,  m.  der  Giebel  316  Anm.,  5 
v.u. 

gdntten  L  e.  gebieten,  stv.  426, 8  u.  öfter. 

gd)ot,  n.vorzugsweise  die  Strafverfügung,  die 
Androhung  eint^s  Arrests  oder  einer  Geld- 
strafe, dann  die  Geldstrafe  selbst  oder  der 
Arrest  (  — *  börunge,  gehorsam);  so  gebot 
einem  Hin  oder  uffiegen,  5. 17. 42 ;  einen 
in  dieg.  nemen,  9. 41 ;  einem  die  g.  abne- 
men,i9,  20;  üsz  den  g.  lassen,  96,1  331; 
die  g,  absagen,  den  Arrest  aufkündigen, 
^ISfll;  Hz  den  g.komen,  IS;  indeng.  sein, 
sitzen,  im  Arrest,  17, 22. 309 ;  —  gd>ot  = 
erbietimge,  5, 1.  58Anm.  23  v.  u.  62Anm. 
1 1  v.  u. 

gebrauchen;  sich  g,,  c.  gen.,  sich  bedienen, 
67,1. 

gebrech,  gtbreche,  schw.  m  ,  Beschwerde, 
Ausstellung,  Anklagepunkt,  Klagepunkt, 
KUgeartikel,  85.  86.  87 ;  —  stm.  90.  91. 
106  331. 5. 333. 334. 335. 

gebrechlich,  ad[j.  adv.  mangelhaft,  beklagens- 
wei'th,89, 13. 113Anm. 

gebroch,  m.  Mangel,  127, 12. 

gebum,  gMm ;  sich  g,  «=  mnd.  sich  geboren, 
sich  ereignen,  sich  zeigen,  87, 5 v.u.»  101, 
13,  V.  u.      gebühren,  160,  13. 

gedeihen,  stv.  zum  reMen  g.,  rechtskräftig 
werden,  57, 1  v.  u,  —  praet.  gedegen,  ge- 
riethen^  80,  12;  ptc.  gedegen,  tüchtig, 
497, 18. 

gedempfen,  unterdrücken,  nicht  aufkommen 
lassen,  104, 1  v.  u. 

gedichte,  n.  Scluiftwerk,  176. 

gedrange,  adv.  enge,  224. 

gedrengknisse,  n.  Bedrängnis,  494. 

gefallen,  stv.  als  Gewinn  fallen,  abfSallen, 
108, 10  V.  u.  378, 24. 

gefeustfsAi  mit  gefauster  wehre  491,19  y. 
u.  =  mitgefasster  w.  458, 2  u.  11. 

gefehr,  adj.  feindlich,  infestus,  428, 9. 

gefehren,  c.  gen.  einemGefahr  bringen,  nach- 
steUen.442, 1. 

gefelle,  n.  Einkünfte,  Abgaben,  466. 468.477. 

gefrwndt,  ptc .  der  aefrundte,  Geschltichts- 
verwandte,  Patricier,  102,  12  v.  u.  104. 
147, 17. 

gegeben  ^  gebennsuch  kunnen,21S,7 .  450,20. 

gehaben  ==  haben  nach  kunnen,  497, 15. 

gehling,  adv.  jäh,  s«  hneil,  501  \ 

gehcHdet,  geholt,  geh^ädet,ptc.  dienst-,  lehns- 
pflichtig.  unterthänig,  120, 3.  210,  9.  242, 
24.491,17. 

34 


580 


Marcos  Spittendorff. 


gehöre,  zl  des  gehön  nicht  haben,  kein  Ge- 
hör finden,  190, 13. 196, 27. 

gehortam,  aAj.  c  gen.  491, 16  o.  2  t.  u.  — 
stm.  Arrest,  Arrestlokal,  19. 95, 2  t.  o.  96. 
153. 163, 188,  18. 

gein,  praep. «  gegen,  128, 11  v.  u.  135, 1. 

geinz  B=:  keine,  vgl.  kein. 

gelangen;  gdimget  werden  an  einen,  einem 
hinterbracht  werd^  79, 29. 

gelegen,  ptc.  you  ligen  o.  leihen, 

geleUe,  n.  <«  gleithe. 

^geleiten,  mit  geleite,  Schutzbrief  versehen, 
237, 17  V.  u.  451, 16  ?.  a.  470, 4. 

geHencke,  n.  Glied,  86, 14. 

geUufjfU,  n.  hin-  und  herlaufen,  das  Rennen 
und  Jagen,  14. 

geliebet,  ptc  geneigt,  zufrieden,  240. 859, 14 ; 
cgen.  286,22.  359. 

gdimpflich,  ady.  bescheiden,  gelinde,  121. 
105, 4  V.  u. 

gdlersch,  a4j.  aus  (Feldern,  99, 14. 

gdöbde,  iL  in  des  rdthsgelöbdenmn,  demR. 
Arrest  angelobt  haben,  323, 17. 

geloben  in  die  herberge,  Einlager,  Arrest  ge- 
loben, 204, 25. 

gelvttet,  ptc.  von  leiten, 

gemach,  n.  Zimmer;  Stockwerk,  483, 13  v.  n. 

gemachen  «  mocft^n  nach  kunnen  498, 3  v.u. 

gemeinet  -=  gemeinheit,  323,  6. 

gemeinheitmeister,  Meister  der  Bfirger,  wel- 
che nicht  Zunftgenossen  u.  nicht  Ffänner 
sind,  216. 283. 

gemenge,  n.  Handgemenge,  Streit,  389,22. 

gemercke,  n.  Siegel,  signetwn,  58  Anm. 

gemuUe,  n.  Staub,  ^ntt,  Schmutz,  406, 11. 

gemüt,  n.  WUlensmeinung,  20, 6  v.  u. 

gen,  gehen,  v.  an.  m  d^  »shrifte,  indieeettd 
g.f  daraut  eingehen^  205. 493, 5,  vgl  revers; 
—  von  einem  g.,  emen  zum  Lehensherm 
haben,  vgl.  MichelBenRD.  221 ;  —  eines  d, 
an  einen  g.,  sich  in  etwas  an  einen  wenden, 
482, 2  u.  10—14;  ptc.  gegehen. 

geniszen,  stv.  cgeurVortheil  ziehen»  sich  zu 
Nutze  machen,  einem  zu  danken  haben,  43, 
6. 130, 11. 399. 

genufighaftig,  a^j.  hinreichend,  127, 14. 

gerade,  adv.  schneU, gleich,  497, 23;  — a4j 
das  gut  g.  machen,  in  Ordnung  bringen, 
413, 15 ;  vgl.  ungerade, 

gerechtigkeit,  f.  »  gefeUe^  Abgabe,  478, 3. 

gereite,  gereih,  adv.  bereits,  schon,  101.  17. 
400,2. 

gerente,  n.  prorentus,  reditus,  Ertrag,  Ein- 
kommen, Lohn,  Antheil ;  15. 20.  30, 8.65. 
90. 107. 117.  132.  237, 11  v.  u.  157, 1 ;  Hf. 
19  u.  152—153. 

gerichU,  n.  1)  der  Galgen,  420, 9.  —  2)  = 
geruchte. 


geringe,  a4j.  klein,  29, 23. 199, 8. 

geruäUe,gerichte,ri,lArm',Qec9a^t,R6T^st' 
sagen;  8. 15,  5. 136.  443, 4. 497, 11. 

gesdiehen,  stv.  praet  coig.  ^«scA^m  107, 7 ; 
Y^,  schrien, 

geScheydigkeit,  f.  Klugheit,  493, 11  v.  u. 

geschicke,  n.  Einrichtung,  Anordnung,Ma8s- 
nähme,  162, 20;  in  imiem  g,  und  gehen,  in 
gleichem  Au£cuge  u.  ohne  still  zu  stehen, 
392,20. 

geschickt,  ptc.  die  geschickten,  Bevollmftdi- 
tigten,Vertreter,90  u.  öfter.  135  Anm.  137. 

geschlacht  ?  ptc.  183, 15  v.  u.  geoptot  ? 

geschosß,  n.  u.  m.  Steuer,  85, 14. 211,  lOv.a. 

geschrie,  n.  Geschrei,  497, 10. 

geschwinde,  adv.  hart,  streng,  heftig,  155, 
14  V.  u. 

gesegenen,  beimAbschied  Lebewd  wOnschen, 
25,4. 

gesein »  sein,  esse,  nach mugen  n.humnen, 
5, 3  V.  u.  134, 2.  134, 7  v.  u. 

geseUsen  =  setzen  nadi  kmmen  127, 11  v.u. 

gespenste,  n.  Verlockung,  62, 4. 

gesprochen,  gespröche?  n.  Unterredung,  6. 

gestaU,  ptc.  von  stellen. 

gestaU,  f.  JBewandtnis,  107. 108. 

gestehen,  zugestehen,  mit  einstimmen,  mit 
betreiben,  5.  9. 10. 86. 466, 13;  c  gm.  da- 
f)lr  einstehen,  184. 

gestrackt,  ptc.  von  strecken;  g,  tag,  Termin, 
32;  dasg,  recht,  das  stricte,  unbeugsame 
Recht,  67, 6  v.  u. 

gestrengigkeü,  f.  in  der  Anrede  396. 

gestrenglich,  adv.  gestrenge,  gewaltsam  136, 
5. 494, 13. 

gebreuehant,  1)  Deijenige  besass  sie,  weldier 
sich  nomin.  mit  Thalgütern  hatte  belehnoi 
lassen,  in  Wirklichkeit  aber  kein  Eigen- 
thumsrecht  an  denselben  erwarben,sondan 
vorher  schon  einem  Andern  die  Einkunft» 
davon  zu  überlassen  sich  verpflichtet  hatte ; 
2)  die  Tragung  u.  Verwaltung  solch«'  Sd- 
güter,  von  denen  das  Besitzrecht  wie  die 
Nutzniessung  Andern  als  dem  nominellen 
Inhaber  zustand,  nach  333, 2  *»  das  fx^r- 
setzen  der  gutter  u/fander  leute;  353, 10 
folg.  372,  13.  371—372.  420,  2.  433,  17; 
Dr.  1,173;  vgL^m*. 

gewant,  ptc.  verpflichtet,  gehörig,  492, 20. 

geujandwde,  f.  eine  Bude  zum  TuchverkMif, 
483. 

gewandtscJierer,  m.  432, 15,  Tnchscherer. 

gewehre,  £.  Besitzrecht,  recht!  B^tz;  die 
g,  innen hehalden  468,  22;  die  g,  rutnen, 
entrumen,  sein  Besitzrecht  an%eben,  465, 
15. 467, 11 ;  sich  ausz  der  g,  setzen,  54«  25. 
479, 13. 

geweide,  n.paseua,  Weide,  254, 13. 


Wortrerzeichnis  von  F.  Bech. 


581 


gewd&ichy  wS^.wem^XtBBm^  494, 10. 

gewercke,  m.  Handwerksgenosse;  der  zur 
P&nnerschaft  gehört;  91. 181. 138,15. 182. 
138, 14  V.  u. 

geweimuss,  Störung,  Unruhe,  374, 18. 

gewerren,  stv.  im  gewar  nichts,  schadete, 
störte  nichts,  415, 20. 

gewetU,  n.  Geldbusse,  in  die  man  gegen  den 
Richter  verMt,  291.  8 ;  vgl.  wette, 

gewinnen,  stv.  einen  daraus  g.,  zur  Ueber- 
gabe  zwingen,  erobern  495, 23. 

gexencke,  n.  Streit,  240. 

gezeugk,  u.  Rüstung,  Bewaffinimg,  387, 17?.  u. 

geziehen,  stv.  an  einen  g.,  am  einem  an- 
schliessen,  401, 8  v.  u. 

gesweigen,  c.  dat  u.  gen.  •»  geewedigen,  will- 
fifthren  207,  1  y.  u.  Mitteid.  Schachbuch 
ed.  Sierers  340,  2b  der  em  gezcujigiU  u. 
Vilmar  Id.  474—75;  YgL  zwkigk. 

gezwenchnias,  f.  191. 192,  Zwang. 

gifft,  £  Gabe;  g,  u.  gäbe,  130. 138. 290. 475. 

gtizebier,  n.  140, 20,  dasselbe  was  schtDengke- 
hier, 

giszen,  str.  giessen,  coig.  praet.  gusszen  127, 
4  neben  gasen  147, 16. 

gisshziAer,  m.  Zuberz.  Angiessen,  139, 6  t.  u. 

glaUbe,  f.  Sicherheit,  443, 24. 

gledemasz,  n.  u.  m.  pl.  gledemasse,  Mitglie- 
der, 58  Anm.  18  ?.  u.  und  einen  glid^nas- 
sen,  497 ;  Tgl.  ledemate  u.  litmate  bei  Lb. 

gleich,  a4j.  =^  glich, 

gleiche,  gleich,  n.  Gleichmftssigkeit,  Billig- 
keit, Recht;  475, 21 ;  mügleMe,  billig,  17, 
5.  29, 31. 197, 2  (Hs.  gleicher);  eu  gleiche, 
nach  Billigkeit,  69.  492,5;  insal  reden, 
zur  Yergleichung,  Sühne  reden,  1 70, 4  v.u. 
«n  einem  gleichen,  32, 12. 

gleicherbiettuM,  f.  Ansuchen  um  billigen  Aus- 
gleich, Berumng  auf  einePerson  wegen  güt- 
lichen Ausgleichs,  53,  5.  62,  11  v.  u.  vgL 
Haltaus  s.  v.  gleichbietung;  dasselbe  meint 
gleiche  gdwU  58  Ama*  23  v.  u. 

gleithe,  gleith,  n.  Abgabe  für  das  geleite,  Zoll, 
119.136;pefette,262,4. 

gleitzman,  m.  Zolleinnehmer,  262, 1.  405, 6 
V.  u.  386. 

glich,  gleich,  a4j-  u.  ad?,  gleichmässig,  biUijZ, 
die  glichst,  so  billig  als  möglich,  133, 19; 
gl.  sieden,  gleich  grosse  Stücke,  immer 
gleich  viel  sieden,  89. 104. 

glichkeit,  f.  Gleichmftssigkeit,  Billigkeit,130. 

gUMich,  a(y.  adv.  gleichmä88ig,gerecht,89. 
95. 129. 130. 244, 2  (?). 

glimpf,  m.  gut  Einvernehmen,  14,3. 267. 297. 

globe,  f.  Erlaubnis,  433, 11 ;  ghyhe,  461, 14 ; 
Lb.  n.46*^etoü«. 

gnddelehen,  n.  227, 10,  ein  aus  Gnaden,  ohne 
lehenware  erhaltenes  Lehen ;  Haltaus  657. 


gnappen;  sich  gn,,  wackeln,  hinken,  475, 
10  v.u. 

gmmgsam,  gemingsam,  mäj.  adv.  52, 3.  82, 
11 V.  u.  178. 

gösse,  £  Gosse, mnd^^gote;  26, 4. 

got;  dtwchgcies  wiäen,  durch  got,  propter 
deum,  aus  Barmherzigkeit,  aus  Gniade  (in 
kirchlichem  Interesse)  38, 6u.9;  121,8; » 
umsonst,  210, 4  v.u. 

gram,  m.  Ingnmm,  Zorn,  53, 27. 75, 18. 

grasefleckigen,  n.  kleiner  Grasflecken  473. 

grasehoff,  m.9iri£larHiffi,Grasgarten,Rasen- 
platz,  38, 2;  Dr.  H,  480.  486;  Name  eines 
Hauses;  ygl.  under, 

greifen,  stv.  en  sinnegr.,  verständigwerden, 
263, 1 V.  u. 

gremenisse,  Grimm,  134. 490  Dr.  1, 159. 

gremschafft,  i  Feindschaft,  428, 11. 

greve,  griffe,  m.  derSalzgraf^  Vorsitzer  des 
Tludgerichts,  109, 1  u.s.w. 

grosche,  groschen,  m.  der  grosse  gr,  =^^2 
Schwertgroschen  29, 17. 147. 26  150.  200, 
8;  —  höpegr.  141, 22,  vgl.  Frisch  1, 365. 

grosz,  gros,  a^j.  adv.  viel,  sehr,  14, 3.26,28. 
67,  2  V.  u.  208,  20. 370,  13;  -  vornehm, 
stolz,  nicht  herablassend,  186, 6  v.  u. 

grosdiche,  adv.  ungemein,  sehr,  105. 

grinoe,  £  Grauen,  360, 29. 

gut,  a4j.  g»  manne,  Edle,  Vornehme,  181, 1 ; 
—  es  gerne  gut  sehen,  abgethan,  geschlich- 
tet, 66, 5. 

gut,  gutt,  n.  so  die  Sole,  das  Salz  genannt, 
74. 76  U.SW.,  VgL  taigut;  —  Vortheil,  Ge- 
winn? 147, 2  u.  8 ;  pL  gutU  26, 24 1?). 

gutdwncke,  m.  Meinung,  471, 11. 

gute,  gutte,  £  sich  in  die  g.  geben,  sichnach- 
^ebig  zeiffon,  250, 2  v.  u.  251, 18. 

^t^o^^n.  Namen einesSalzbomes,  30.372; 
ehemals  wendischebome  H£  146. 

Haben;  ind.  pnet.7hettenbl,4;  ptcgehabt, 
gehat,  67, 16  v.  u.  77, 9  v.  u.  100, 14;  —  in 
der  mOme  h.,  mit  der  Münze  belehnt  sein, 
Einkiinfte  daraus  haben,  291, 15  u.  Anm. 
3; 294,  9  V. u.  —  293, 3;  —  wneinemh, 
von  einem  beauftragt  sein,  346, 1 1  v.  u. ;  — 
mich  hat  wunderluh,  sdtzam,  es  dünkt 
mich  wunderlich,  330, 10. 

hackerMchse,  £  385;  eine  Handfeuerwafie, 
die  mittelst  eines  Hakens  auf  einem  Ge- 
stelle befestigt  wurde. 

hader,  m.  12, 18  v.  u.  361, 17  v.  u.  Streit 

hadern;  sich  h.  mit  einem,  zanken,  480, 11. 

haXbe,  f  mnd.  halrt,  Seite,  473, 14  v.  u. 

halbridig,  a^j.  291, 22 ;  yg\.  ganteridig. 

haldunge,  £  Unterhaltnng,89. 18. 129,8 v.u. 

hatOmbe,  m.  Bube  aus  der  haue,  236. 

haUe,  £  Name  des  Platzes,  auf  welchem  sich 

34» 


532 


Marens  Spittcndorff. 


die  Salzquellen  und  die  Kothe  befinden, 
394;  benannt  nach  ^^26  =8tatio,casa,do- 
muncula?  Pott,  Die  Pore.-  u.  Familien- 
namen S.501  A.  Hehn,  Das  Salz  S.  40—54. 

halten,  stv.  praet.  helt  78, 7  y.  u.  tnne  ftelt, 
71, 27. 214, 15 ;  neben  mt,  hüten,  215, 1  u. 
8 ;  —  eines  wort  h.  in  jemandes  Namen ,  Auf- 
trage reden,  ihn  vertreten.  1, 7. 18.27.95; 
—  die  nait  h.,  die  Bedürfiiisse  bestreiten, 
106,5  V.  u. ;  öiewirkerh.,  unterhalten,  141 , 
14;  Juirt  h.,  hartnäckig  beharren,  370, 15 
V.  u.  —  einem  inneh.,  vorhalten,  einreden, 
20.8, 

halvclck,  n.  die  Salzarbeiter  in  der  hdUe, 
394  Anm. 

hammer,m.  alsWaflfe  der  Stadtknechte,  209, 
17.425, 14.447, 27 ;  vgl.  strithammer,  Deut. 
Chron.  13,585,38. 

hcmd,  f.  umb  h.  einen  haben,  nach  Ge£Edlen 
mit  einem verfiihren,  209 ;  fürhandenhdn, 
vor  haben 88, 3.  v.u.  zuhandennemen,  142. 
143 ;  —  ins  räths  Äanrf  (Gewalt)  144, 4  v.  u. 

handel,  m.  Verhandlung,  Process,  Vergleich , 
21  19.  27. 

handeler,  m.  Händler,  265, 19. 

hanthaher,  m.  Leiter,  331, 13  v.  u.  366. 

handthafftig ,  adj.  h.  tat,  handgreifliche, 
frische  That,  145  Anm.  498. 

hämischen,  refl.  sichmit  Harnisch  versehen 
385  Anm.  14  v.  u. 

luxrte,  hart,  adv.  hartnäckig,  270. 314 ;  es  h. 
machen,  strengnehmen,  39,25 ;  theuer,  338, 
14 ;  unmittelbar,  284,28 ;  kaiun,  schwerlich, 
425, 24. 

?Mrtz,  n.  Pech  als  Beleuchtungsmaterial, 
156,  6  V.  u. 

hartssöle,  £  Sole  f.  d.  Harz  (die  Pechüäckehi), 
mit  welchem  über  den  hörnen  geleuchtet 
wird,  121, 7. 155,14.156.6  v.u.H£151— 52. 

hau,  n.  Heu,  254. 

hauffe,  m.  u/feinen  (u.  einem)  hauffen,  zu- 
sammen, 36,  24.  37, 15. 44, 12  v.  u.  85, 13; 
vgl.  höf;  —  hueffe,  huffe,  das  niedereVolk, 
90,  5. 122,  6. 

hawpt,  n  pi.  heupte,  Häupter,  Rädelsführer, 
281,7.331,12. 

haubigüt,  n.  Capital,  264. 

haupisperrer,  m.  Hauptstörer,  Widerspen- 
stiger, 63,  5  V.  u.  hauptsper,  374,  9  v.  u. 
hoyptsper,  352,  19;  vgl.  sich  sperren,  sich 
widersetzen,  Lx.  H,  1083. 

h/njismann,  m.  Tiitirmer,  389  u.  Anm  Tmus- 
leute,  205, 11 ;  custodes  turrium,  hüslüde, 
Dr.  II,  805  (a.  1288). 

heber,  m.  Urheber,  201, 2  v.  u. 

heft,  haft,  m.  n.  Naht  der  Wunde,  217,2  v.u. 

heinfe,  adv.  =  heinacht,  hoc  nocte,  nächst- 
kommende '  ■'2. 


heischen,  v.  red.,  fordern,  begehren,  praet 
hisch,  hischen,  17. 18, 1. 244, 4  neben  hei- 
sdien  {80  immnd.)  107,9. 

heissen,  hcitzen,  305, 2  v.  u. 

heisser,  m  216,  18  v.  u. 

īZ/e,m.  Helfer,  75, 11. 

heOer,  m.  189,  5. 140, 9  v.  u. 

herfartsleute,  pl  Reisige,  253. 

herlich,  adj.  stolz,  eingebildet,  223, 1  v.  u. 

hemiden,  adv.  hier  unten,  232, 14  v.  u. 

hemmesse,  f.  94  u.  Anm.  3. 

hersider,  adv.  seitdem  dass,  115, 4  v.  u. 

Äf'n,  adv.  so  hinsein,  so  vergangen,  nicht  viel 
werth  sein,  221, 9. 262, 16 ;  es  tcoldenergent 
hin,  wurde  nichts  daraus,  50,  2;  es  hm 
lassen,  vergehen  lassen,  329, 22. 

hinder,  praep.  hvnder  sich,  zurück,  188;  h, 
einem,  ohne  sein  Wissen  u.  Wollen,  37. 50. 
58. 60.  166. 

hinderkommen  einen  eines  d.,  einen  auf  et- 
was ertappen,  197,  19. 

hinderlegen?  zurück  halten,  den  Gebraiich 
sistieren,  495, 2  v.  u.  vgl.  D.W.  IV,  1510. 

hinderspräche,  f.  Rücksprache,  Widerruf 
219. 279, 9. 

hindersUUigk,  a^j.  rückständig,  191. 437. 

hiwneforder,  adv.  hinfort,  128,  7  v.  u. 

hinüber,  hienüber,  hinüber,  adv.  über  die 
Summe  hinaus,  darüber,  230,  2  v.  u.  261, 
10.  266,  9. 

hoffemann,  m.  Kri^er,  Soldat,  209, 15. 

höf,  höfe,  hoffe,  m.  Haufe ;  zu  hoffe  =  nd.  to 
hope,  zusammen,  283, 13 ;  vgl.  hauffe. 

hoffletUe,  pl.  Kriegsdienst  thuende  Mann- 
schaften, 49.  66, 2.  180, 3. 

hoffstube,  f.  das  filrstl.  Zimmer,  438, 18. 

hoffewergk,  n.  Kriegsvolk,  Miliz,  209,  3. 
214. 257. 495. 

Jiogen,  erhöhen,  182.  472, 9  v.  u. 

högem,  höher  setzen,  180, 12  v.  u. 

hokzlender,  m.  235. 259. 

/»o>i,  m.  Rechtskränkung,  237;  8  V  u. 

hMen,  n.  Huldigung,  62, 11 ;  —  hulddmef, 
m.  Huldigungsurkunde,  292. 325. 

hulffrede,  f.  Ausrede,  Entschuldigung,  145 
Anm. 

hütfte,  adv.  hiithe  acht  tage,  heute  vor  8  Ta- 
gen, 94. 

hund,  m  im  Sprichwort  278  u.  Anm. 

hüszung,  f.  Behausung  97, 21. 

Ichtz,  mhd.  ihtes,  etwas  der  Art,  249,7  Var. 
ie,  ye,  ihe,  iehe,  adv.  jemals,  immer,  durcli- 

aus,  34.  35. 462, 1. 227, 5. 374,  24. 
iemants,  jemand,  43, 3. 84, 9. 
iewerlde,  ywerlde,  adv.  jemals  in  der  Welt 

475, 15;  immer,  155. 235, 3. 
in,  praep.  an,  während;  im  iärmarckt,  15, 


Wortverzeichnis  von  F.  Bech. 


533 


20;  m  mütage,  58;  in  gesammet,  insge- 

sammt,  11. 
indechti^  =  eindechtig. 
inforderunge,  i  Einforderung  der  Schulden, 

132. 
ingieazen,  stv.  coi\j.  praet.  ingissen  «*  in- 

güssen  28, 8  v.  u.  emgieazen  171. 
wJudt,  m.  Einhalt,  (xSiibitio,  468, 5  v.  u. 
inmäszen,  ady,  gl  ichwie  97.  98;inderWei8e 

als,  130. 
inne  sitzen,  gefangen,  in  Arrest  sitzen,  41, 

5y.  u. 
innyge,  f.  =  innt^nge  282,  9. 
innungsman,  innigsmcm,  m.  Innungsmit- 

gHed,  169, 7. 441,*  1. 
inrede,  t  Einrede,  20. 
inregigtriren,ixi  das  Register  bringen,  39, 16. 
insage,  f.  Gegenrede,  uegenbemerkung,  45, 

17  V.  u.  119, 7. 

tn#ff.;0n,  gefangen,  in  Arrest  setzen,  161,16. 
insperrunge,  f.  Einsprache,  Sperrung  467, 

18  V  u. 

intrctgk,  m.  Eintrag,  Einrede,  871,  8. 
int^,m  Einfall,Eii^riff,  Hinderung,  488,24. 
imis9e,  f.  Aufregung,  Streit,  Zank,  90, 11  v. 

n,  442, 9. 
tirty  adj.  aufgebracht,  zornig,  68, 17.  353. 

854.  356;  irre  gen,  umgehen,  im  Umlauf, 

im  Schwange  sein,  162, 1  y.  u.  182, 5  v.  u. 

280,  14  (von  Münzen). 
irre,  f.  w  der  i.  gen,  herrenlos  (varledigt) 

sein?  313, 10. 
irren;  sich  i.,  sich  erzürnen,  81,  5. 
irrung,  f.  Zwist,  100, 1. 102, 3. 
irthumb,  m.  Zwist,  Streit,  22, 11.  212.  320. 
itz,  üzundt,  adv.  itzalsdan,  dancäsitzundt 

formelhaft:  ein  Air  aUe  mal,  46,  4;  Dr.  II, 

500  u.  Wülcker,  Nei^jahrsbl.  v.  Frankf.  a. 

1877,  S.  88. 

t7/ia,  ja,  20, 5.  21, 17  v.  u.  61, 13  v.  u. 
jhdr,  n.  das  neue  j.  holden,  465. 466, 17  (eine 

Messe  damit  verbunden) ;  uberj.,  das  Jahr 

über,  lang,  141,8;  ^u  J/^e  voriges  Jahr, 

47, 2.  70, 20.  323, 30. 
jhdrknecht,  m.  74.  180.  394 ;  vgl.  toochen- 

knecht. 
jttrkoch,  m.  483, 7  v.u. 
jhener;  plur.  dießiennen,  die  welche,  97. 
jö,  adv.  vero,  wirklich,  17. 
junger,  m.  Schüler,  Lehrling,  211, 5  v.  u. 
jungker,  m.  Dienstherr,  27, 20. 117, 31. 

Kalkröse,  f.  Kalkbrennerei,  213  Anm.  vgl. 

Lb.  n,  420. 
kalt,  acy.  adv. kalt  (^ unge90ten)ligen,  147, 

18;  150,21  -  23.178, 14  v.u.336Anm.  259. 


kaUleger,  n.  mnd.  hMegeTy  dioZeit,  woHeerd 
u.  Pfanne  kalt  liegen,  nicht  gesotten  wird> 
104. 108.118,3. 119.147;  vgl.  Hf.61u.  152; 
Lb.  D,  521*. 

camp-  schlagen,  stv.  so  schlagen,  dass  darum 
ein  kamp,  Zweikampf,  gefordert  werden 
kann  =  kamper\.e.kampfbereoAßtkampf' 
toirdig  (nageis  Hfundgeledes  lang)  einen 
schlagen,  209, 17  Yar.  vergl.  kampslac  im 
Mhd.W.II2, 383;  kampfumnde  =  kamph- 
bar  wunde  imRechtsb.  nachDistinctionen 
ed.  Ortloff  S.  489 ;  er  kampfirwunte  midi 
varseczlichen  in  einem  Zeitz.  Mscr.  a.  1429 ; 
D.  W.  V,  149  s.  V.  kampfer, 

kantzelschreiber,  m.  cancellarius,  Sekrot&r 
des  Fürsten,  370, 4. 411, 20. 

kaphan,  m.  263, 15,  capitonti«,wol  spöttisch 
=  capthayne  299, 4  v.  u. 

capitcmie,  m.  Capitän,  350, 2  v.  u. 

kare,  kahre,  i  Widererstattung,  Busse.  147, 
9. 248, 26. 249, 7  v.  u. 

kauf  =  kouf. 

kein,  säj.  keines,  nichts,  23,4.  466, 18. 467, 
2  V.  u.  geim?  29, 4  =«  keim  (ß».gantz), 
vgl.  Lb.  s.  V.  gen,  gein  U,  55. 

kemmerinne,  f.  Frau  eines  städt  Kämme- 
rers? 396, 10  v.u. 

kemrichen,  kemmerlm,  n.  kleine  Kammer, 
Gefängniszelle,  143,  7  v.  u.  Strcbarts  k. 
142,  26. 144, 13. 160.  355.  333  Anm.  2. 

kiesen  (Msen,  kieren,  kihren,  kiren),  stv. 
wählen;  mem  keust  124,  14;  praet.  cor\j. 
kören  205, 23  neben  kiren  ~  kOren  53, 19 ; 
—  Jm  Sonnenschein  k,,  59, 2  v.  u.  60,  4; 
— })eide  { Hs.  hey  die)  dingk  k.,  266, 5  v.  u.  (?). 

kih/re  =  köre. 

kindtlein,  n.  der  unschuldigen  k.  tagk,  429, 
9  v.u. 

kintlich,  aäj.  »=  küntiich,  bekannt,  182,8  v.u. 

kirschgarte,  m.  Kirschanpflanzung,  472. 
473, 13;  vgl  Kehrein,  Samml.  44*. 

klappe,  f.  klappen  einem  anhengen,  299, 8 
v.  u.,  bildlich:  einem  einen  Denkzettel  ge- 
ben, etwas  auswischen?  vgl.  D.  W.  V,  954 
8.  V.  klapf. 

klappen,  als  ein  hast  kl.,  wie  nichts  klingen, 
erfolglos  sein,  42, 21  jvgl.  D.W.V,  960, 1,  b. 

Jäeydet  (^klagede)  Klage,  471, 1  v.u.  472, 
14. 477  13. 

klein,adj.  dasklhundert,  50Stück,  321,25. 

kleinsmide,  f.  eine  jetzt  „die  Kleinschmie- 
den" genannte  Strasse,  205, 12  v.  u.  497, 
15;  vgl.  Germania  20, 46. 

knobel,  m.  dickesQuerholz  an  ein.Seile,406,6. 

knoehenhauerbräten,  m.  Fleischcrbraten, 
157, 10  Anm.  174,  16:  Dr.  D,  319. 

kohr,  m.  Kirchenchor,'47, 5  v.  u. ;  —  kohr- 
thure,  f.  224, 10  v.  u. 


584 


Marcus  Spittendorff. 


kohrung,  f.  Wahl,  81, 14. 

ooOatie,  f.  Schmaus,  40, 12.  107, 7.  124, 14. 
188, 4. 418, 15  »  gakereL 

kommen;  magk  kommen,  möglicherweise, 
idelleicht,  196,26;  yg^.  schehen;  txm  einem 
k.,  verschuldet  sein  von,  412,  14  v.  u.  — 
coi\j.  praet.  queme,  108, 4  v.  u. 

campter,  m.  ^,  4,  Compthur  d.  Deutschor- 
dens ?  od. = komater  immferEummtmach.? 

köwnenj  kunnen,  v.  an.  wir  können  «=  kan- 
ten, possemtis,  69, 2 ;  si  können  «=  sie  könn- 
ten, 28, 16. 

oongpireren,  491, 9  v.  u. 

köpf,  m.  seinen  k.  hehdlden,  auf  seinem  Sinne 
beharren,  55,  vgL  eigenkoppisch  bei  Dr.  U, 
Sil  ;inireaugenfxjrdenk<ipenÜ8Z8techen, 
116, 17. 

köre  (kure,  kihre,  kire),  £  Wahl,  Entschei- 
dung; 40,  1. 

koth,  m.  die  kothe,  da  maninneaeiU  u.  too^ 
2^,182.282;  Salzhatte. 

körtze,  f.  in  k,,  840, 4,  bald ;  uff  die  k,,  der 
Kürze  halber,  um  es  kurz  zu  machen,278,19. 

kothzins,  m.  Zins,  Miethe  für  das  Salzkoth, 
89. 108. 180. 

kouf,  kauf,  m.  Kau^  Werth,  Pr«is,  182.  10 
V.  u. ;  koufs  geben,  zu  kaufen  geben,  109, 2 ; 
guis  kouffs,  wolfeU,  1 10, 2. 189, 6 ;  gemeines 
h,  zu  dem  gemdnen  Preise,  im  Durch- 
schnittspreis? 408, 9 ;  redelichs  kouffSy  von 
annehmbarem  Preise,  119, 18. 

krebis,  m.  Brusthamisch,  254. 

credem,  m.  Beglaubigungsschreiben,  Voll- 
macht, 78, 5. 

krege,  praet.  von  krigen, 

krengd,  m.  ein  ringförmigesGrebftckjKringel, 
286,15;vgl.D,W.  V,281,6. 

krigen,  stv.  erlangen,  bekommen;  praet. 
krege  168.  9  v.u. neben  krigte 848, 12;  ptc. 
gehrigen  275  und  wider  kregen  845, 4  v.  u. ; 
tage  kr,,  Frist,  Zeit  bekommen,  418, 24. 

kruger,  m.  Schankwirth,  195,  5. 

ktK^ienschreiber,  m.  Privatsekretär,  204. 

kumpan,  kumpen,  m.  Genosse,  95.  188.289. 

künde,  f.  eines  d.  in  wäre  k,  kamen,  die  Wahr- 
heit von  etwas  erfahren,  227, 10. 

kundtschafft,  f.  Zeugnis,  207, 17. 

kiMich,  adv.  kühnlich,  getrost,  440, 1  v.  u. 
mnd.  köfilike. 

kurtz,  adv.  eben  erst,  kurz  zuvor,  442. 3;  — 
tVi  kurtze,  in  kwrtz,  bald,  822, 16.  442,4  v. 
u.  428, 22. 

Lade,  l  Sarg,  195, 10. 

ladeströ,  n.  Stroh  zum  Einwickeln  der  ver- 
ladenen Salzstücke  durch  die  stöpper, ISS: 
H£67. 

landleufHg,  landUftig,  a^j.  291,5. 888, 1  v.  u. 


landwehre,  t  YertheidigungswOTke  im  So- 
den der  Stadt,  472, 20.  478, 14  v.  u, 

lange,  adv.  längst,  schon  längst,  468,  22;  so 
l  das,  bisdass,  152,3.  195,21.  285.  455, 
6;  —  so  vü  lenger,  um  so  mehr,  mag  es 
drum  sein  (?),  288, 27. 

langk;  uffs  lengste,  spätestens  184, 6  v.  u. 

langksam,  adv.  schwerlich?  459,  8, 

la/re,  f.  Lehre,  486, 5. 

laszien,  stv.  werg  l.,  zu  ti^i(:en  aufhören,  mit 
dem  Sieden  innehalten,  188, 26 ;  daspfamr 
werck  h,  151,  6:  Hf.  64;  vgl.  nach, 

laube,  l  Erlaubnis,  67,  28. 398, 12  v.  u. 

laufen,  stv.  Ausbeute  geben,  198, 8  v.u.  283, 
21.  286, 2  V.  u. ;  durch  Laufen  einbringen, 
430, 10;  sich  belaufen  108, 25. 189, 12 v.u. 

lauschen,  aütd.  luzen,  sich  verborgen  halten, 
ruhen,  812, 1  v.  u. 

laut,  m.  im  laute  u.  toorte  eines,  im  Tone,  im 
Namen,  494,  12  v.  u.  im  scheine  u.  laute 
eines,  494,  27. 498, 1  v.  u.  em  schein  u.  UU, 
blosser  Schein  u.  leeres  Wort,  102, 1. 

leben?  er  ld)ete  in  der  dömtze  mit  zornigen 
warten,  7, 4;  9te  hatten  wunderlich u,  übel 
gdebet  mit  dem  bommeister,  74, 29;  ver^d. 
50, 13;  dazu  Konr.  Stolle,  Chron.  fDL226^: 
da  hattes  also  grusam  gdebet  des  nacktes 
in  der  kirchen;  an  diesen  Stellen  hat  leben 
wol  die  Bedeutung  von:  sich  zeigen,  sich 
geberden,  sich  benehmen,  sich  regen. 

läer,  m.  der  Auflader,  der  das  SaJz  in  die 
Karren  oder  Wagen,  auch  in  die  Fassser 
oder  Tonnen  schüttet,  26, 10  v.  u,  27, 11. 
894  Anm.  Hf.  66. 

leder,  n.  Leder;  bild.  =  Sorte,  Art;  ungar 
h,  354, 6  V.  u.  vgl  Alemannia  HI,  295. 

lederkräm,  m.  Lederbude,  488, 6  v.  u. 

ledigk,  a4j.  unbeschäftigt,  188,  12. 

legen,  1)  =  ligen;  —  2)  ptc  von  leihen;  — 
8)  legen ;  in  die  heuser  legen,  Hausarrest 
geben,  491, 17  v.  u.  —  einem  abe  h,  einen 
benachtheiligen,  846, 9  v.  u. 

lehn,  n.  das  Lehngeld,  38, 4. 

lehne,  f.  Belehnung,  BeleUiung,  226.  227 :  t 
thun  einem,  belehnen,  411, 28 ;  die  erste  L, 
268,  5.  269,  10. 275, 10. 869. 

lehntaffd,  sw.  u.  st.  f.  Blätter  oder  Taf«^ 
aus  Lindenholz,  mit  schwarzem  Wachs 
überzogen  auf  beiden  Seiten  u.  von  einem 
ahomen  Rahmen  eingefasst,  darin  dieThal- 
güter  u.  ihre  damit  Mehnten  Besitzer  ver- 
zeichnet stehen,  Hf.  98.  Spittend.  371, 2. 
372, 12. 438, 1  u.  12. 434,  10.  Dr.  1, 17a 

lehnwcvre,  f.  das  dem  Lehnherm  für  die  Be- 
lehnung oder  bei  Veränderung  des  Lehn- 
gutes  zu  zahlende  Geld,  der  30.  Pfennig  bei 
Dr.I,  no,rdevium,laudemium;  Spitt^iML 
268, 16. 275. 342. 488, 21. 


Wortverzeichnis  von  F.  Bech. 


585 


leÜMiitcfU,  f.  nd.  {t/fuc^^Lebensanterhalt; 
das  einer  Witwe  za  ihrem  Lebensunter- 
halte belassene  Einkommen. 

leichtfertich,  a^j.  schnell  bereit,  848, 15. 

Iß^dt  1»  legtt,  vgl  ligen. 

Inhen,  leyen,  stv.  alts.  Ithan,  leihen;  praet 
ind.  leg  88, 12,  legen  808, 18  v.  u.  praet 
coiy.  l&ge  268, 16. 475, 8 ;  ptc.  gelegen414, 
4  V.  u.  und  geligen  268, 17. 208, 2. 

leimgrtibe,  f.  Lehmgrube,  471. 

leMach,  n.  Bettuch  406, 9  v.  u. 

leUeny  UiUen,  läuten,  lauten,  78. 68, 10  v.  u. 
888. 498,  2  y.  u.  449, 10  v.  u.  praet.  luUe 
259, 25. 400.  neben  lautte  204, 7 ;  ptc  ^ 
hütet  115. 117. 

lengher,  m.  Lenker,  201, 2  v.  u. 

lB8en,  stv.  ptc  gelesen,  erwfihnt,  in  Rede 
stehend,  96,  8 ;  praet  ind.  lesen  141, 2  v.u. 
214,15. 

letjst,  a4j.  adv.  in  letzt,  zuletzt,  128, 6  v.  u. 
vgL  eulete;—  Iftirt^  jüngst,  neulich,  135, 2. 
188,9. 

Jetdichen,  adv.  schliesslich,  89, 10  v.  u. 

lichüich,  lichäichen,  adv.  leichtfertig,  ohne 
Weiteres,  89, 24. 494, 10. 

Jichtziher,  m.  264, 15. 

licke  l  B  Uicke,  Oeffiiung,  Loch  in  dem 
Thurme,  in  welches  die  Gemngenen  hinab- 
gehissen  wurden,  das  Verlies  (?)  145, 7  v. 
u.  vgl.  Utcke. 

lieben,  c  dat.  lieb  sein,  90, 11  v.  u. 

ligen,  stv.  legen  »  ligen  118, 7,  ungesucht, 
ohne  Absatz  bleiben;  legen  laszen  66, 22. 
131,  lly,VLlegeM(-=^ligende)bleibenfi^, 
9;  darlegen  0^  ligende)  haben,  174. 2. 

linde,  a4j.  l  eide  118. 154  (entg.  harte  eide 
108, 8). 

lynen,  ady.  linnen,  99, 10. 

loben,  geloben,  versprechen,  177, 4  v.  u. 

loch,n,  eineLocalität  in  der  Stadt, 488,8  v.u. 

U^sen;  aus  der  herberge  l,  die  Zeche  bezah- 
len, 25, 5. 

lösslich,  adv.  nd.  lösliJcenf  unentschlossen, 
868,7. 

loS'Sterben,  stv.  durch  TodesMlfirei  werden, 
294,1. 

loube,  f.  bedeckter  Gang  um  das  obere  Stock 
de«  Rathausee,  800, 25  u.  Anm. 

Lucifer,  npr.  Lucifers  geselleschafft  =  die 
bösen,  untreuen  menschen,  868, 21. 

;«i^^  SB  mhd.  luot,  praet  von  laOen,  282. 

lucke  f.  —  licke;  406,  6.  407, 10. 

lukdte,  m.  hypodidasccUus,  vicarius,  Ad- 
junkt, 425,  8.426, 4;vgl.  Lb.II,711,Com. 
Eü.  ed.  Hasselt  850. 

lusung,  l  ErKtoung,  148, 10. 

lüt,  m. » laut, 

lutter,  adv.  bloss,  ganz,  95, 6. 


Mächt,  f.  m.  ist  uns  daran  gelten,  die 

Sache  ist  für  uns  von  Wichtigkeit,  22, 4. 
macMbfieff,  m.  Vollmacht,  221. 
mdgeschafft,  f.  Verwandtschaft,  207, 15. 
mcSilstein,  m.  Grenzstein,  478. 474. 
malmesyr,  moZmesey,  Malvasier,  ital.Wein, 

124,6. 
mangdunge,  f.  Handgemenge,   (Gefecht, 

251, 25. 
mantel,  m.  mit  einemm,  dazu  beholfen  sein, 

büdl  84j  17. 
marckmeuter,  m.  Marktvorsteher,  —  auf- 

seher,  480, 16. 
masze,  £  tun^  die  m.,  bei  der  m.,  ungefähr, 

188. 147. 
mechtigen,  c.  acc  et  gen.  zu  etwas  bevoll- 
mächtigen 1. 2. 47. 282. 
mechügkj  a4j.  esm.  Tiaben,  dazu  ermächtigt 

sein  244, 10  v.  u.  —  c  gen.  an  einen  ange- 
wiesen, auf  einen  sich  zu  berufen  berech- 
tigt 4.  9;  —  adv.  sehr,  172, 18. 
mechUgUch,  adv.mitVoUmacht;zumBehufe 

der  äitscheidung ;  58  Anm.  487. 
medichen,  n.  Mädchen,  217, 4  v.  u. 
mehr,  adv.  femer,  weiter,  145, 18;  nichtm., 

noch  nicht,  176,  18.  432,  19;  nie  mehr, 

noch  nie,  74. 

meie,  meye,  m.  125  Anm.  154 ;  Meienzweige. 
meineidtmeister,  m.  217, 11.  221, 6, »  gc 

meinheitsmeister, 

meist,  a4j.  uffs  meiste,  höchstens,  157, 16. 
m^endüidfi^en,  n.  einm.  demdingeumbhengen, 

226. 
menaen,  tu/rbare,  Unruhe  stiften,  198, 2  Anm. 

289, 4;  VgL  m^tgem. 
menger, m.  turbator,  Aufirührer,  Hetzer,  289, 

17—19.  862, 27. 866, 7;  Lb.  HI,  69. 
mengem,  hetzen,  verleumden,  197,  9  v.  u. 

198. 2 ;  mengerey,  Dr.  H,  818. 
mercken,  ptc.  genuurckt  22;  sich  su  sere  m. 

laszen  204, 12  v.  u. 
mercklich,Bdi  angesehen,  hochge8tellt,wich- 

tig,  dringend,  dringUch,eifng;  182,7.800, 

14  V.  u.  801, 12  V.  u.  869, 7. 450, 10  v.  u. 
merckUchen,  adv.  deutlidi,  unverkennbar, 

unzweideutig,  dringend,  auffiülend ;  81, 6. 

200, 12. 218,  8. 288, 14.  882, 4  v.  u. 
mieten,  stv.  praet  mitten,  89, 14  v.  u.  *— 

borgen,  172, 28. 
milde,  adv.  zu  m.  berichten,  zu  reichlich,  zu 

viel  sagen,  108, 20. 
mylicht,  adj.»  I7»tt2fc^,mäulicht,mit  einem 

^dM^nmauZeversohen,  425, 10 ;  vgl.192,7 ; 

Stieler  1256. 

minder-,  mmnefisal^  tdieZählnnginnerhalb 

des  Jahrhunderts,  111, 5v.u.ll2, 14. 200, 

8  v.u. 

misseglobich,  a4j*  argwöhnisch,  442, 15  v.  n. 


586 


Marcus  Spittendorff. 


miströsHg,  a4j>  229, 11,  entmuthigt.      * 

mitefahren,  stv.  c  dat.  mit  einem  imigehen, 
ihn  behandeln,  464,  4. 

mitegewergke y  m.  Handwerksgenosse,  104. 
113.  120.  —  Ebenso  gebildet:  mtU^ar- 
knecht,  m  181.  —  mitekumpen,  m.  Mit* 
kumpan,  216  273.  —  mitescheppe,  m  133. 
—  müevtrsckleger,  m  119. 131,  9  v.  u.  — 
mitecorstehery  39, 5  — 

mütef  f.  der  Durchschnitt,  Durchschnitts- 
preis, 182, 15, 

mittd,  n.  die  Mitte,  477, 23 ;  —  Durchschnitt, 
Vermittelung,  Ausgleich;  873, 6.  878, 4  v. 
u.  379,  13  408,  27. 

mittdgroscJien,  m  =  Vai^hein.  Gulden,  280. 
326. 327.  338. 

mütdkauf,  m.  Mittelpreis,  Durchschnitts- 
werth,  130, 13  v.  u. 

mittein,  vermitteln,  ausgleichen,  371,2  v.u. 
verhindern  5.  87 

möllenhof,  m.  Mühlengehöfte,  212, 9. 

möllenfX)^,  m.  Mühlenvogt,  212,  1. 

morgenbrötm,  frühstücken,  125  Anm. 

Morüzpfer,  f.  Moiitzpfarre,  203. 

mugen,  mügen,  mo^,  v.  an.  neben  mochte 
lautet  das  praet.  md.  auch  möchte,  so  18, 
11  V.  u.51,2  54,  1. 155,6.160,4  u.s.w.— 
möchte  (mochte)  mit  dem  Inf  pei*f.  nähert 
sich  der  Bedeutung  von:  es  sollte,  es  schien, 
es  hiess,  so  56,  1  v  u.  145,  1.  152,  9  v.  u. 
153,  8  u.  8.  w.  oder  umschreibt  das  plus- 
quamperf.  coiy.  —  mcigk  komen,  schehen, 
geschehen  ~  leicht  möglich,  vielleicht,  178, 
8. 196.  26.  224, 1 ;  daraus  scheint  sich  das 
im  Dialekt  so  häufige  Flickwort  mecÄ,  (= 
möglicher  Weise,  wie  es  scheint)  gebildet 
zu  haben ; — das  möchte  u.  magk  uns  schwer 
kommen  235,  2  v.  u. 

muhesam,  a^j-  beschwerlich  224, 10. 

muntzie,  -yc,f.  Münzstätte,  Münzrecht,  298, 
3—1  V.  u.  münzey  bei  Dr  I,  173.  II,  385. 

murmelung,  f.  6, 16,  das  Murren. 

muszen,  v.an.  dürfen,  erlaubt  s  in,  brauchen, 
311.  397, 1  V.  u.  410, 4.  485,  4.  456, 3. 

müszigsein,  Zeit  zu  etwas  haben,  20,12.  28, 
7  V.  u. 

muten,  swv.  bogehron,  beanspruchen,  295 ; 
vgl.  sinnen. 

Nach,  corg  noch,  43, 12.  92.  1 88, 23.  279, 

19.  495, 4. 
nach,  adv.  nach  bleiben,  unterbleiben,  vgl. 

bleiben;  n.  stehen,  466, 17 ;  n.  läszeti,  weg- 

oder  au^ilassen,  nicht  beachten,  entlassen, 

324,  6.  344,  8  v.  u.  458, 5  v.  u. 
nachdan  =  tiochdanne. 
ndcfigen,  entsprechen,  befolgen,  134, 2  v.  u. 

137, 5  V.  u. 


nachsage,  f.  860. 

ndchwort,  n.  213, 11. 

nähe,  a^j.adv  im  Wege,  imbcquem,  iniquas, 

zum  Schaden;  188.  146,  11.  475,  7.  477, 

14  V.  u. 
nau,  nauwe,  adv.  genau,  104,  7;  Yiknar, 

Id.  281. 
nau,  nüwe,  neu,  a4j.  neu,  40  Anm- 132, 16. 

188,4;vgl.;Ädr. 
nechst,  adj.  a'lv   unlängst,  103.  111;  aw 

nechsten,  neulich,  167.  252.  278  283,  9. 

308.  362. 
nedergen,  herabsetzen  132, 4  v.  u. 
neher,  adv.  billiger;  n.  setzen,  herabsetzen, 

236. 237. 827 ;  n.  gd)en  150, 13  v.  u  (^entg. 

herter,  thourer,  33i8). 
nemen  =  nemmen,  nennen,  benennen,  197, 

2  (?). 

nemen,  stv.  coi\j.  praet.  innime  239  Anm. 

num  ^  nim,  imperat. 
neulich;  neulichst,  zuletzt,  376, 2  v.  u.  am 

neiüichsten,  nuperrime,  800. 
niclaws  soU,  f.  114  Anm.  u.  121. 
niderlegen,  unterdrücken,  485;  anheben, 

unterlassen,  28,  9. 
ntematkics,  niemand,  48,2. 210, 5  v.u.  214,17. 
niewerlde,  niemals  in  der  Welt,  155. 
ncbel,  m.  englische  Münze,  99  Anm.  3. 
noch,  coig.  dennoch,  10,  20.  48, 12;  dodi 

(bittend)  22, 17.  82, 14  v.  u.  woc/*  wol  449, 

4  V.  u  noch  gleichwol,  dennoch,  5, 24 ;  oucÄ 

noch,  heute  noch  443,2;  noch  erst,  erst 

noch  451,  24 ;  noch  so  viel,  noch  einmal  so 

viel  41, 7. 44, 17  v.  u. 
noch  danne,  nachdann,  dennoch,  288, 14  v. 

u.  846, 15  V.  u. 
nögen,  genügen,  486, 6  v.  u. 
notding,  n.  Nothgericht,  ausserordentl.  Ge* 

richtssitzung  64,  11. 

nötdorfftigen,  adv.  nach  Bodürfois  133, 6  v.u. 
num,  vgl.  nemen. 
nun,  nu,  coi^.  seitdem,  als,  da  85, 12. 92, 11. 

266, 5  (?).  281, 5. 380, 3  v.  u.  331, 11. 
nüwekeit,  f.  Neuerung,  91,  14  v.  u. 
nüicelicJiJBt,  -list,  adv.  neulich,  jüngst,  91. 

26  100. 102. 

06,conj.ob;  in  derErwartungdass,bis,201, 

3  V.  u. 

Öberacht,  iproscriptio  superior;  widerholtc 
Acht ;  acht  u.  Öberacht,  46, 2. 

cberbornmeister,  Öberb-,  m.  74. 128. 133. 

öbersagen,  mnd.  oversagen,  75, 21  (Var.  ab- 
sagen) =  übersagen. 

cberschultesse,  m.  478, 6. 

oder,  coi\j.  1)  wo  nicht,  so  u.  s.  w.  187, 17; 
wider  -  oder,  nee  -  nee,  weder-  noch,  210, 
5v.u. 463,8  458,22;  —  2)  =  oier, aber. 


Wortverzeichnis  von  F.  Bech. 


537 


j?' 


•rJ 


i:- 


.1; 


■  \ 


19, 3  V.  u.  293, 27  Var.  348,21. 354, 1  Var. 
429, 1  V.  u. 

offen,  a(y.  geöffnet,  unverwahrt,  erlaubt,  vgl. 
füüku/re. 

oleyen,  die  letzte  Oelung  ertheilen,  163, 4. 

omnes;  herr  omnes,  das  gemeine  Volk,  Jan- 
hagel, 205, 1  V.  u. 

on  =  «n,  ihnen,  100, 5  v.u  126,13v.u.l27,2. 

orde,  schwm.  Orden,  434, 6  (Hs ). 

orlouben,  beurlauben,  103. 

ort,  m.  u.  n.  uff'ein  ort,  beiseit,  461, 15;  t*/f 
dem  orte  sein,  zur  Stelle,  419, 6 ;  2)  Viertel 
eines  Gulden  266, 9;  Viertel  einer  Püanne» 
430, 15  u.  20.  — 

osel,  ossd,  ö88d,  f. /ai^^Za,  glimmende  Asche, 
103.139. 140;  Hf.64;  Lx.II,20178.v.ö«efe. 

Part, parte,  (7emeindetheil,Geno6senschaft, 

Partei,  15  Anm.  81. 85 ;  dieparten,diepart, 

die  verschiedenen  Gruppen,  zumal   die 

Innungen  und  Gemeinheiten  der  Btirger- 

schaft  ausser  den  Pfännem. 
Rirticipia  praesentis  mit  syncopiertem  d, 

(u  de):  l^ene  235,  9  (=  ligende  491,  4); 

reytene  337,  12  v.  u.  schilene  82,  5  v.  u. 

stehene  107,  6.  113,  13.  119,  10;  wartene 

377, 5;  anlangen  93, 16  v.  u.  betreffen  106, 

13  (haU.  hs.). 
parHsch,  aöj.  parteiisch,  250. 
pastores  desirthumbs^QO,  10  v.  u.  =  regvrer 

u.  lumthaber  des  i.,  362 
pationeren  =  patroneren. 
pcttrönenbretter,  pl.  2 1 1 , 3  v.  u.  schabloniertc, 

mit  Mustern  versehene  Bretter? 
patrotieren  (Hs.  ge- pationert),  211,  5  v.  u. 

nach  Cornelius  Kil  ed.  Hasselt  484^  adiim- 

brare;  bemalen,  mit  Mustern  vorsehen, 

schablonieren. 
pauweUr,  pauler,  pL  93,5  v.  u.  296, 12. 494, 

29 ;  Dr.  I,  784  der  prediger  orden,  dy  da 

hetendypewder. 
pene,  f.  Strafgeld  130, 17. 
permutiren,  vertauschen  39, 12. 
pfandunge,  f.  Schätzung  für  Benutzung  der 

Weide  472, 11  v.u. 
pfanne,  f.  als  Mass :  iSpfcmnen  —  1  stuel, 

372  u.  Anm. 
pfan/nenhugke(n),  108. 139. 140;  die  an  den 

Jiackacheäen  befitidlichen  eisernen  Haken, 

in  denen  die  Siedep&nne  über  dem  Hoerde 

bieng,  nach  Hf.  59. 
pfannenslet,  ' sohlet,   m.  Abnutzimg  der 

Pfanne  u.  Kosten  zu  deren  Instandhaltung, 

103, 9  V  u.  139, 2  V.  u. 
pfanschmied,  m.  168. 169. 171, 18. 
pfanwerck,  n.  1)  das  Salzsioden  29. 30. 151 ; 

— 2)da»Material  zumSieden,Feuerwerk,(?) 

199, 18  V.u. 


pfanwercken,Sah  sieden,20. 30.56.201. 426. 

pfeiffen,  stv.  uff-pfeiffen,  aufspielen,  275. 

pfermer,  pfanner,  m.  der  im  Besitz  einer 
Siedepfimne  u.  Mitglied  der  Pfännerschafb 
ist;  vgl. w.u. 

pfennerhofff,  m.  51.  85. 

pfer,  t  Pfarre,  vgl.  MoritzpJter. 

pfemer,  m.  Pfiurer,  166,  9  v.  u.  «=  pfarher 
67, 22,  Pfarrer  67, 25 ;  vgl.  schoszherre, 

Pflicht,  f.  Abgabe,  Einna^egebOhr  für  den 
Schulthei  8  291,  5  (=:  gerewte);  vgl.  wette. 

pfuett,  m.  Pfuhl ;  tn  den  pf.  fällen,  bildl. 
395,1 

platt,  n.  Blatt;  das  pl.  umbwenden,  bildl. 
sich  auf  die  andere  Seite  wenden,  271, 22. 

platt,  adv.  geradezu,  schlechterdings,  durch- 
aus ;  plaU  nicht  59, 25 ;  platt  so,  422, 14. 

plengen,  mischen,  rühren,  (Bruder Hans 
Marienl.  4925),  dann:  Hetzerei  erregen, 
iurgia  Seminare,  198,  2. 289,  20 ;  Lb.  lU, 
345^;  Lx.  n,  277, 8.  v.  plangen. 

plenger,  m.  Aufrtihrer.  Hetzer,  Verleumder, 
289, 17. 366, 7 ;  Lb.  H,  345^ 

plengem,  den pienger  spielen,  197,  9  v.u. 

Plural  des  Zeitwortes  öfter  nach  rdth  z.  B. 
293,  9  Y.  u.  339, 18.  394,  3  v.  u.  440, 12; 
nach  pfar,  270,  8  v.  u.  278,  9  v.u.;  nach 
volck  297, 16. 

polacke,  m.  413, 3;  der  Pole  zu  Bauarbeiten 
verwendet  in  Halle. 

poltern,  strepere,  lärmen,  losstürmen,  7, 4. 

posttUirte,  m.  heisst  der  noch  nicht  bestä- 
tigte Bischof;  374, 28. 

prallen;  zuruckepr.  zurückfieihren,  71, 20. 

preckeln,  prickeln,  414, 19;  Lb.  IH,  373. 

predigstut,  m.  Kanzel,  208, 7. 

priUe,  f.  einem  eine  pr,  vor  die  äugen  machen, 
einem  etwas  vormachen,  345, 11. 

processionwein,  m.  Wein,  der  am  Tage  der 
Procession  an  Geistliche,  Klöster  u.  Be- 
amte gespendet  wird,  125  Anm. 

ptUs,  m.  pulsus,  Glockenschlag,  400. 

punt,  n.  ein  p.  strö,  406, 15. 

Quartir,  n.  ein  Gemäss,  ein  Viertel,  124. 
queme  praet.  von  kommen. 

Habe,  adv.  ==  erabe,  herabe,  herab,  13, 18 ; 
herabe  163,  8. 172, 16. 

rcu^hsal,  f.  Rachsucht,  134, 14. 

rode,  sm.  zisania,  das  Unkraut  unter  dem 
Weizen ;  des  raden  teü,  bildl.  der  böeo  Be- 
standtheil  der  Gemeinde?  360,  4  Var. 

roüh,  m.  der  Magistrat,  aus  12  mannen  be- 
stehend, 54, 18  folg.  —  die  Berathung  142, 
6  V.  u.  —  pl.  die  rdth  (?),  die  Käthe,  308, 5 
v.u.  -  des  übel  r.  hän,  das  nicht  entbehren, 
nichts  dagegen  einwend.,  47, 10  ;s.  Einlei t 


588 


Marcus  Spittendorff. 


rdihen,  stv.  praet.  fOiritden  75 ;  überemenr,, 
76. 78, 4;  uff  einen  (in  eines  Interesse)  r., 
365,8. 

räihausdömee,  f.  28,  vgl.  damtee. 

räthsfreiMde,  befreundete  Rathsherren, 
Rathsgenossen,  80. 

räthsm,  m.  17. 

räthwjfyse,  £  m  r.,  als  Rathspersonen  u.  in 
deren  tarnen,  474, 22. 

rau8,  adv.  «==  «roufts,  Aerau««,  167, 28 ;  Eonr. 
Stolle  66  u  67  eruz, 

recess,  m.  Vertrag,  Vergleich  873, 9. 880, 1 ; 
»  anlau  880, 21. 79, 15. 

redU,  n,8ech8i9ch  r.undfursten  r,,  844, 8v. 
u.  ze  r.  (z.richterL  EIntscheidung)  kommen 
lassen  177, 7 ;  das  Gericht  488, 4 ;  Schuldig- 
keit, Pflicht,  Amt  84, 6.  85, 24.  89, 6. 70 : 
Eid  130, 10  152, 28. 

rechtstul,  m.  Richterstuhl,  82, 8. 

rechtverüg,  a4j.  rechtschaffion,  188.  202. 

rede,  f.  Sache,  24, 6  y.  u.  59  pL  (ite  rede;  87, 
ll;ze  reden  setzen,  zurecht  weisen,  120. 

redelich,  a^j.  verhältnismftssig,  ziveckent^ 
sprechend,  begründet,  vemOnftig,  42,  10. 
181. 268. 

redelicheit,  f.  Vernunft,  verständige  Weise 
24, 15;  nach  r,  nach  Verhältnis  180,9  ?.  n. 

redäos,  a4j*  unberQcksichtigt  878, 14  v.  u. 

redem,  rädern,  471. 

regen;  den  rechtengrtMd  r,,  aufdecken,  vor- 
bingen,  468,  2  t.  u. 

regiren,  regieren;  das  spü  r.,  812, 6.  845, 3 ; 

—  regierer  des  spHs,  Leiter,  268, 10;  — 
regirunge,  £  418, 7. 

register,  n.  r.  des  verslahens  u,  firönens  182 ; 

—  regisHrchen,  n.  122. 

reichen,  riehen,  reich  machen,  88, 2. 101, 8 

V.  u.  104, 4. 147, 5. 
reie,  £  die  Zeile,  359, 1 1 ;  vgl.  riga,  —  2)reye, 

reyen,  m.  Tanz,  868 ;  ein  gemachter  r.,  ab- 
gekartete Sache,  44, 9  v.  n. 
reynfaU,  m.  ein  kostbarer  Wein,  124. 
reis,  n.  Reisichholz  866. 
Beiaitivpronomen  ausgelassen:  97, 15  u.  18. 

180, 16. 190, 13  (?).  270, 18. 454, 8  u.  s.  w. 
rempter,  rembter,  m.  und  n.  =»  reoenter,  re- 

fectariwn,  Speisezimmer  im  Kloster,  55, 1. 

67, 3 v.u.  68, 16 v.u. 
reppeln,  rühren,  bewegen ;  r.  mit  dem  zayle 

807, 19 ;  im  Dialekt  noch  sich  rippeln, 
revers,  m.  G^egenschein  192, 16  v.  u. ;  in  den 

r.  gehen,  dem  R.  beitreten,  194, 9. 
reversai,  n.  Gegenschein  184. 
ricJien  *=  reichen, 
richtig  =■  rücJUig, 
richtum,  m.  pL  richtümer  129, 19. 
riehen  —  rucken, 
ryderimde  sack?  4ß9, 21  u.  Anm.  ;469, 1  v.u. 


ripa,  £  Reihe,  483, 14  v.  u.  mnd.  rege,  rige. 
risch,  adv.  rasch,  bald  178, 16. 
röben,  adv.  =*  heroben,  hier  oben,  245, 20. 
romfahrt,  £  Pilgenmg  nach  Rom,  435, 18. 

486,25. 

rorkaste,  m.  Bmnnenbehälter,  484,  9. 
rot,  a4j-  die  r.  tiir,  486  u.  Anm.  der  r.  torwa, 

64  Anm. 
rüchtigk,  richtig,  a^j.  ruchbar  11. 20, 17  ▼. 

u.  84, 10. 852. 44^  6. 
rucke,  rucken,  m.  einemdenr,  haUen,  ein^n 

beistehen,  276, 11. 
rucken,  ricken, ;  uffr,,  Yorwerfen,  25. 27. 76, 

2  V.  u.  erheben,  ernennen  216 ;  sich  r.,  sich 

necken,  scheltcni,  808, 2  v.  u. 
rüge,  £  Ruhe,  180. 185, 25. 
rillen,  berühren,  durchnehmen,  170, 26. 
ruaie?  Ruhe  191, 1  (Hs.  rune), 
rusz,  DL  Russ,  12^,  15. 

Sache,  lunverschMer  Sachen,  xmimf^^ 
deter  Weise,  unverschuldet,  29,28. 

Sachen,  schwv.  mnd.  saken;  sich  «.,  sich 
machen,  entstehen,  868, 8  v.  u. 

sacristie,  sacriete,  £  Sakristei  93. 

sage,  £  grosse  s.  haben,  grosse  Reden  haben» 
glcriari,  278, 6. 

sagen;  die gerentev?ecks,,  absagen,  wegge- 
ben, 422, 18  (entg.  zu  s,,  422, 10  v.  a ) ;  m 
etew.  sagen,  gegen  etwas  sagen,  taddn, 
Einhalt  thun  115, 22. 116, 15. 182, 5  v.  o. 

saU,  t  Sole,  49  Anm.  vgL  soie. 

saltz,  n.  in  Stücken  gegossen  u.  verkauft  118 
Anm.  127;  hundert  s,,  lOOStückSalz,  286, 
9  V.  u.  kleine  saltz,  kleine  Stücke  a  147. 

saltzgast,  m.  Salzkäufer,  236=(2tis  gestCy  die 
das  saUzhir  zu  HaJle  holenl04,l2;D.W. 
IV,  1461 ;  vgl.  waidgäsU  bei  Stieler  2417. 

saltzgreve,  m.  130. 132;  der  Vorsitzende  im 
Thalgericht. 

saltzkorb,  m.  103,  ein  oben  weit  und  unten 
spitz  geflochtener  Korb  von  Salweide,  H£ 
59 ;  vn.  sociäxmme, 

saUzsAeffd,  m.  118, 17. 

samlung,  £  Rottiemng,  Verschwörung,  61, 
14. 145, 12. 

sanckmesse,  £  280, 17 ;  Krey8ig,I>ipLNachl. 
9,6. 

schaff  hoff,  m.  Schäferei,  254. 

schalckhafftig ,  ar)j.  bösgesinnt,  arglistig, 
369, 11. 

schätzen,  mitGeld  strafen  167, 13v.u.  180, 7. 

schatzgelt,  n.  Strafgeld,  Geldbusse,  177,  9. 
426. 488. 

schatzunge,lGe\6BtrsSe,  128,9. 179,2. 182, 
lS;ygLbörunge. 

schauäbföt,  n.  157, 10  u.  Anm. 

scheden,  scheiden,  v.  red.  67,4. 68, 3..69, 2  v.o. 


WortTeneichnis  von  F.  Bech. 


539 


tdiehen,  sty.  geschehen;  nutgk  achehen,  ge- 
schehen, leicht  möglich,  vieUeicht,  224,  1. 
178, 8;  Lb.  m,  2  ^ 

scheid,  m.  EIntscheidung,  470, 10. 

scheiden,  schw.  v.  trennen,  452, 8  v.  u. 

scheidearichter,  m.  Schiedsrichter,  166,21. 

sehein,  ygl.  schtn, 

Bcheimbofrlidi,  aöj.  sichtbar,  ofienbar,  463,20. 

scheine,  t  Schenne,  67, 18  v.  u. 

schä,  schele,  sched,  Streit,  Zwist,  101. 194. 
487, 16. 

8chenibde,lSchBm,  429,24, 

Bchencken,  aasgeben,  verkaufen,  zutrinken 
ben,  71. 72. 377, 11. 

scherff,  m.  und  n.  115  Anm.  139, 14. 

seherfe,  £  Strenge,  Härte,  373, 12. 

scherflich,  adv.  scharf;  hart,  115,22. 121,13. 

scheme,  achem,  l  Bank  474, 11. 

schiben,  stv.  schyben  u.  achjfifen,  immer  wei- 
ter hinaus  schieben  375, 4  ?.  u. 

Schicht,  f.  AbtheilungderBomknechte,  Ord* 
nung,  Gang,  Tour  des  Siedens,  156,  23; 

schicken;  einen  dazu  seh.,  anweisen,  an- 
halten, 477, 16;  geschickt  sein,  geeignet, 
imstande  sein,  107, 19 ;  salz  uff  die  wagen 
seh.  (schittent),  besorgen,  schaffen,  26, 3. 
27, 19;  —  McA«(^.,au8fi&ll6n,177,21;9tc^ 
des  seh.,  sich  darein  fügen,  192, 13. 

schüdicht,  a4j.  mit  Schild  versehen,  291, 10 ; 
ürkundenbuch  v.  Meissen  II,  815  friber" 
Mische  grosschen,  die  man  itzwnd  nennit 
schüdechte  gr. 

schütwachen,  schw.  v.  in  voUer  Rüstung 
Wache  halten  261, 13  v.  u. 

schitnpen ;  einem  nahe  seh.,  in  ehrenrOhriger 
Weise  einen  schelten,  146, 11. 

schin,  sehein,  m.  in  schine,  im  scheine,  zum 
Schein,  101. 102, 1. 493, 1  v.  u. 

schiren,  das  (euer  s.,  schüren,  26, 3. 

schirst,  schvrsten,  adv.  sdir  bald ,  134,  7. 
404,23. 

schlag,  schlagk,  m.  1}  Schlag  der  Uhr  11. 55, 
6  v.  u.  57. 139, 13 ;  2)  Verschlag  von  Bret- 
tern, Schlagbaum  176, 17. 179,24. 471, 14. 

schUigen,  stv.  das  Ave-maria  scM.,  läuten, 
29, 1. 133. 

schiecht,  a4j.  gewöhnlich,  billig,  schl.  kothe 
140,  13  u.  141, 11  (entg.  teure  kothe  147, 
1) ;  —  adv.  gerade  u.  offen,  seht,  reden  346, 
22 ;  schiecht'  nicht,  schlechtes  nicht,  durch- 
aus nicht,  2. 211. 12, 26. 81.  92. 

slet, sehtet,  schlett,  m-Verschleiss,  Unkosten, 
131. 161, 9. 147, 12  V.  u.  150, 2. 202. 210. 

schlusser,  m.  nd.  sluter,  Schliesser,  469, 12. 

schniberger,  m.  =  i  Spitzgroschen  «=  i^ 
rhein.  Gulden,  280. 

sehne  -  ich,  s/dj.  232,  schneeig. 


schock,  schog,  n.  Schock ;  ein  seh,  werg  oder 
werck  138. 429, 4  v.  u.  430, 5:  ein  cUt  seh. 
29  21. 

schockhoUz,  n.  170, 8. 232, 16. 285. 

schone,  adv.  seh.  fahren,  sich  ruhig,  gezie- 
mend verhalten  389, 26. 

Schoppen;  gegeneinensch.,  nachstellen,  490, 
15  v.u. 

schöppen',schqfpenbanc,f.Sl.ldS.  —sMp' 
penhaus,  n.  81.  82. 

8c^^;ps0N&udi^.l24Anm.ssSchöp8enkeule. 

schnz,  m.  u.  n.  Steuer,  410.  413. 

schosäyuttd,  m.  Beutel,  in  welchen  die  Steu- 
ern gethan  werd^  123,  9. 124, 1  (?);  vgl. 
5ei4(e2A«iTe  bei  Hf:  93. 

schoszherre,  m.  der  mit  d.  Steuerwesen 
betraute  Rathsherr,  der  schoszer,  Schösser. 

schosZ'Zeit,  t  Zeit,  in  der  die  Steuer  ge&llig 
ist,  33. 

Schrammenturm,  m.  »»  schrannenturm, 
Thurm,  wo  die  schrannen  stehen?  49. 60. 

schrangk,  m.  eine  Lokalität  ausserhalb  der 
Rathsbtoke;  Gitter,  Geländer,  Gallerie, 
223, 10. 225, 23.  282, 4  u.  Anm.  174, 11; 
vgl.  Pass.  H.  265,  19  u.  51.  264, 19.  Opd, 
Chron.  des  St.  Clarenklosters  zu  Weissen- 
felsS.404. 

Schreiberei,  L  Schreibstube,  271. 

schuffei,  l  Schaufel,  103, 10  v.  u. 

schult,  f.  Klage,  Beschuldigung,  Beschwerde, 
4.  8. 15,  8  v.u.  53, 3. 67 ;  m  Khüldeneinen 
hon,  wider  einen  zu  klagen  haben,  80,23. 

schuUisse,  -esse,  -eiss,  m.  der  Givilrichter, 
29,396.481. 483.  —  schuUestum,  n.483,7. 

schuUweise,  f.  Klageferm,  79. 

schuszde,  £  Schüssel,  im  Sprichw.  83, 4  v.  n. 

schützen,  vorschützen,  v(n^ben,  412,  18; 
sich  seh.  wehren,  152. 5. 

schuwen,  scheuen,  134.  20. 

8u>echen,  schwechen,  88, 5. 89, 1  v.  u. 

schwenckebier,  n.  Bier,  das  man  unter  die 
wallende  Sole  sprengt,  damit  sie  sich  körnt, 
103, 10  V.  u.  147, 10  v.u.  H£  59 ;  ygL.gisze- 
bier. 

schwer,  a4j.  schw.  dazu  sein,  ab^neigt,  354. 
356, 3  v.u.  sichseh,  machen,  sichstreuben, 
59, 8.  64, 19. 287,  5. 

schwerlich,  a^j.  befichwerlich  463, 22. 

schwertgroschefn],  m. »  sübemer  groschen 
»  V47  rhein.  Gulden  26 ,  15.  101.  116 
Anm. ;  «  V48  rheln.  Gulden  280. 

sechsisch,  adv.  uff  sechs,  reden,  272, 2  v.  u., 
niederdeutsch. 

sechswochenfrau,  £  Wöchnerin,  65, 8  v.u. 

secrH,  n.  Geheimsiegel,  134. 

seder,  adv.  ->  sider,  seit,  118, 5  v.  u. 

seger,  m.  Seiger,  7.  24. 

segkdyn,  n.  kleiner  Sack,  Beutel,  97. 99. 


540 


Marcus  Spitteodorff. 


sehen,  st?,  es  gerne  guUs.,  es  gern  abgcmadit 
sehen,  zumGuten geneigt  sein,  66.  B36,25, 
349, 4  V.  u. 

s«/»re,  adv.  nicht  sehre  wenn,  nichts  mehr 
als,  406, 10. 

selb,  pron.  a4j.  selbst;  seUbt,  der  selbt,  89. 
90.  97.  122. 129  u.s.  w.  dieselbten,  418, 5 
V.  u.  selbert  192,  2  v.  u. 

sdbgewaU,  f.  Eigenmächtigkeit  156. 

selMvermessenheit,  f.  120. 

seier,  m.  Seiler,  264. 

sendebrief,  m.  Sendschreiben,  380, 6  v.  u 

senen,  segnen,  405,27. 

sermön,  m.  einen  langen  s.  anheben  242. 

setzen,  praet.  setczet  115,  6;  ptc.  gesatz  54 
472  Anm.  und  satzt  482,  13  v.  u.  —  da« 
saJtz  s.,  den  Kau^reis  des  Salzes  bestim- 
men 2. 26. 49  Anm.  den  koufs.,  Preis  fest- 
setzen, 132. 10  V  u.  —  Pferde  s.,  Pf.  auf- 
legen, 258, 4  u.  7 ;  einen  ze  reden,  ze  rede  s., 
HO,  19. 120, 2. 151, 10  V.  u.  —  einsperren 
441,  20;  es  uff  einen  s.,  es  auf  einen  an- 
kommen lassen,  ihm  übertragen,  451,  19 
V.  u.  457,  2;  —  einem  uffs.,  zulegen,  Lohn 
erhöhen,  32, 16  v.  u.  —  e»  darüber  s.,  wa- 
gen, 465, 8  V.  u. 

setztmge,  f.  setz,  dessalzes,  Preisbestimmnng, 
89. 104. 

sich,  pron.,  bei  sich  beschehen  lassen,  auf 
sich  beruhen  lassen,  494, 16  v.u.  -  >=  tms, 
166,  16  V.  u.  oft  beim  Passiv,  z.  B.  so 
were  sich  gehalden  100,  2  v.  u.  101, 2. 137, 
16  V.  u.  es  scHde  sich  gehalden  werden,  96, 
4. 300,1  V.  u.  113, 11. 114, 1. 122, 4  v.  u. 

sichern;  einen  s.  leibesu.  gutes,  über  Leib 
u.  Gut  Sicherheit  verheissen,  348 

sie,  sei,  159, 12. 

sieden,  stv.  praes.  seitdet,  seut  132. 419, 26 ; 
praet.  coi^.  sotten  sötten,  28. 141, 1. 147. 

siegeln,  segeln,  206, 6  v.  u. 

siSbem,  a4j.  der  s.  groschen  =^  schwertgro- 
seilen,  26,  20.  29,  18.  327,  20;  kleine  s, 
groschen  =  spitzgroschen  280, 15. 

simpel,  a4j.  s.  leute,  gewöhnliche  (entg.  gC' 
freu/ndt)  40. 6. 

svM/ien,  stv.  bahren,  nachsuchen;  sin/nen 
u.  muten  an  einen  die  lehen,  295, 14. 266, 24. 

sitzen;  uffs  meer  s.,  zu  Schiffe  gehen  206, 6 
V.  u.  (=  Konrads  Alexius  253);  —  der 
sitzende  räth  =  der  re^erende ;  bei  eurem 
sitzen,  so  lange  ihr  am  Huder  seid,  41, 7. 

slifw,  m.  foramen,  eine  Lokalitat  in  der 
Stadt,  64  Anm.  auch  im  alten  Quedlinburg: 
oppemesUnge;  Homeyer,  DieStadtb.  des 
Mittelalters  S.  61. 

sluppe,  f.  Durchgang,  64  Anm. 

«o  ,•  au<;Ä  «o,  auch  ohne  das,  von  selbst,  17. 107, 
18. 165, 4  V.  u.  193,  10.  455, 2;— so  als, 


insofern  als,  110,  3  v.  u.  —  gleichicdl  so, 
obgleich,  365,  12;  —  dem  so  tun,  dem 
nachkonmien,  138, 1. 

soben,  sieben,  96, 16. 103. 

sock-,  sogboume,  viereckige  Stangen  t\xx 
der  Sal^femne,  auf  denen  die  Salzkörbe 
ruhen,  damit  die  Sole  abtropfen  kann;  be- 
nannt von  sogen,  soggen,  sockeny  sich  va 
der  verdampfenden  Sole  krystallisierend 
zu  Boden  setzen,  vergl.  Weigand  8.  v. 
sogen,  Vihnar,  Idiot,  387  s.  v.  8ocfcem,L\). 
IV,  5»  s.  V.  sacken;  im  Dialekt  noch:  ii(h 
sacken,  sich  senken,  setzen. 

söddn,  so  gethan,  solch,  222,13  (=8«üaiie). 

söle,  i  Arten  der  Sole  133, 3  folg.  vgl  saU. 

solgut,  n.  87. 119. 132. 

scÜen  »  sötten  46, 6  v.  u.  465, 3  v.  u. 

sondern,  adv.  jedoch,  indessen,  vielmehr, 
ausgenommen. 

spmäe,  f.  sp.  geben,  Almosen  austheil.,  187,8. 

spil,  n.  das  sp.  regeren,  den  Gang  derVe^ 
handlung  nach  seinem  Willen  leiten,  21, 
16;  da«  8p.  treiben,  46, 10.  50, 20.68,  10t. 
u  ;  vgl.  vorfuren. 

spitzgroschefn] ,  m.  =  ^/ao  rhein.  Guldöi 
280,  15.  327,  15;  =  V21  rhein.  Gulden 
424,8;  ygLsübem. 

sprechen,  stv.  einen  zurücke  spr.,  durch 
Sprechen  abwendig  machen,  362. 

sprengen,  subst.  nach  dem  sprengen,  nacb 
dem  Besprengen,  dem  Gottesdienste  358 
Anm. 

stagke,  f.  Stange,  Pfahl  171, 2. 

stand,  m.  Stelle,  168, 3  v.  u.  in  einem  stafide 
stehen  bleiben,  unverändert  bleiben,  155,11 . 

stät,  m.  Stand,  Rang,  89, 23.  1 20,  7. 

statknecht,  m.  37,  17  v.  u.  51,  4.  425, 14; 
gehtmitschwertwidhammer  (StreitkoM 
bewaffnet  (xopuvTj^opo;). 

stecken;  in  sich  st.,  sich  in  den  Kopf  setzen, 
erdenken,  2. 12. 

stedte, f.  =  stat,  Stand, Würde  493, 13 v.o. 

stegkysen,  -eysen,  n.  103, 10.  139, 140*,^ 
stecheisen  bei  Frisch  11, 324*. 

steigen,  stv.  uffst.,  im  Preise  steigen,  in  die 
Höhe  gehen  138, 6  v.  u.  139,  3. 

Steinbuchse,  f.  (beschütz,  Steinkugeln  n 
schiessen,  385. 

stellen,  ptc.  gestaJt  454,  4  v.  u.  fHe<^Ui^i^ 
uff  einen  gestalt,  einem  als  Bevollmächtig 
ten  zur  Entscheidung  überwiesen, 58AmR 

sten,  V.  an.  uff  einen  st.,  einem  zur  Entsd^ 
dimg  überlassen  sein  58,3. 185, 5 ;  darmd 
St.,  sich  darum  kümmern  474,  7  v.  \i.  A**- 
teuer  st.,  riskieren,  199, 9  v.  u.  pfandes  ^- 
474, 4  v.u.  herterst.,  mehr  kos  ten,  338,  H-; 
es  stet  mich,  kostet  mich,  150,  25.  262,  -^ 
V.  u.  mir  stet  zu  thün,  licet   miA«  faetrt 


Wortverzeichnis  von  F.  Bech. 


541 


rdef; 


i^ 


7. 10. 17.  66;  ein  gutlich  sten,  friedlicher 
Anstand,  freundliche  Auseinandersetznng 
190,  7  —  =  gesten,  zugestehen  399,  17; 
—  kein  toörtlein  sie  stunden?  165,  4  v.u. 

steppen  =^  stoppen. 

stHe,  l  Glaubwürdigkeit,  117, 2. 
stilmesse,  f.  230,  18,  ein  Theil  der  Messe, 
Lx.n,  1198. 

stcbichen,  n.  mnd.  stoveken,  1  Mass  für  Flüs- 
sigkeiten, Stübchen,  124  Anm. 

stock,  m.  Folterblock,  Folter,  Gefängnis,  153. 
407, 10  u.  28. 

stoppen,  stoppen,  steppen,  hindern,  lähmen, 
36, 1. 47, 1 1 .  72, 11  V.  u.  96. 235  u.  Var. 

stöpper,  Stopfer,  m.  26,  9  v.  u.  27,  11,  der, 
welcher  die  Salzwaaren  auf  dem  Wagen  mit 
Stroh  u.  Haselruthen  verwahrt,  Hf.  66. 

stoszen,  stv.  mit  trautoorten  uffst.,  auf- 
fahren, 34, 12  V.  u.  es  hart  ins  volk  st.,  12, 
14  V  u 

strcick,  adv.  sofort,  ohne  weiteres,  65,  3  v.u. 
66,22. 

strafen;  die  recht  Str.,  anfechten,  468,13  v.u. 

streffer,  m.  Bestrafer,  497, 15  v.  u. 

strouströ,  n.  Stroh  zum  Streuen,  133, 16  v.u. 

stuel,  m.  im  Sprichw.  200  u.  Anm.  —  2)  = 
V32  &öm  «=  4S  Pfannen,  372  Anm.  u  870, 
8v.u.  vgl.Dr.1, 172;U,31. 

stump,  adj.  st.antwort,  nichtssagende  Ant- 
wort, 68, 14  V.  u.  st.  im  laute,  wortkarg,  210, 
10;  —  adv.  geradezu,  rundweg,  23, 15. 

suchen;  das  saltz  s.,  besehen,  untersuchen 
undnotieren,74, 23. 262, 14. 321, 22. 323,9. 

Tagk,  dagk,  m.  74. 22 ;  t.  krigen,  Zeit,  Frist 
bekommen  418,  24;  tage  legen,  Gerichts- 
termine ansetzen,  488,29  und  diighe  legen 
statt  darlegen  wahrscheinlich  auch  &3, 
13,  vgl.  Lb.  U,  654  ^ 

täl,  stmasc.  ixulissalinarum,  94.  95.102,8. 
118, 6. 

tcägut,  n.  die  im  Thale  gewonnene  Sole,  71 
u.  8.  w.  —  talrecht,  n.  118.  ^  tcdschosz,  n. 
die  im  Thal  zu  erhebende  Steuer  156. 164. 
898. 

talvoigt,  m.  65. 123. 171 ;  vgl.  voigt, 

teding,  dedmg,  n.  Verhandlung,  Rederei, 
Ding;  54, 5. 66, 3. 

tedingen,  dedmgen,  tedigen,  dedigen,  ver- 
handehi,  69, 22  u.  28.  338,  6  v.  u.  344, 18 
408, 16  V.  u. 

temnitze,  tymenitze,  f.  böhmisch  temnice, 
russisch  temniza,  Geßlngnis,  98.  99.  142 ; 
t.  uff  dem  ratha\Jtse  179. 

theurde,  f.  Theurung,  Preis,  119. 132. 

thorhüte,  f  Thorhaus,  438, 16. 

thor 'legen  =  tor-ligen,  im  Thore  liegen, 


Thorwache  thun  261. 13  v.  u.vgl.  toriiger, 
Thorwache,  bei  Dr.  H,  254  (a.  1390). 

thumhihne,  adj.  dummdreist,  299, 30. 

thun,  V.  an.  einem  etewas  th.,  geben,  reichen 
39,  4  V.  u.  49, 10.  78, 10  v.  u.  221,  7.  411, 
28;  einem  wissen  t,  .36, 18 ;  —  der  kühre 
zu  thwfi  hon,  mit  der  Wahl  zu  thun  haben, 
68,  2  v.u.  81, 17  v.u. 

tipen,  praep.  gegen,  162  Anm. 

todt,  adj.  abgethan,  imgültig  374. 

todten;denrecesst,  vernichten  den  Rec.  380. 

torren,  v.  an.  wagen,  117, 17 ;  praet.  turste, 

totste,  torste,  146, 3.  152, 13. 224, 7.  330, 12. 

törstig,  adj.  =  durstig^  dreist. 

totsen,  schwv  mit  einander  t.  385  Anm. 

töufdbate,  m.  Tau^athe,  207, 6  v.  u. 

traha^,  m.  125, 3  Fusssoldat,  Leibwächter. 

tragen,  stv  die  sole  tr.  ist  Sache  der  bom- 
knechte,  122,  16  v.  u.  129  5  v.  u.  131,  9; 
grösz  uff  sich  tr.,  viel  Schuld  auf  sich  haben, 
136;  e«  tritg  imbusse,  verursachte  ihm 
Schaden,  209. 

tranggelt,  n  Trinkgeld,  123, 2  v.  u. 

trauen,  dräuen,  drohen,  50.  374. 425 

trau/unge,  drawmg,  Drohung  12,  10.  v.  u. 
429, 12. 

troMfioort,  n.  Drohw(  rt,  348. 

trecken,  ziehen,  sich  begeben  415, 14. 

trefflich,  a^j.  wichtig  46. 1., 

tregdich,  a4j.  zuträglich?  439, 16. 

ti'äber,  m.  Yeranlasser,  Urheber,  352. 

treu,  a4j.  die  treue  hand,  253,  3.  353.  433, 
1.  434, 11 ;  vgl.  getreu. 

treuge,  a4j.  trocken  199. 232.429;  geräuchert 
411,5. 

tunczerie  ?  64  Anm  Verdeutschung  von  ton- 
sorium?  oder  verschrieben  für  tumerie, 
Wohnung  der  Domherren?  vgL  hagardie, 
mu/nzie. 

turgkenbruder,  m.  der  die  Türkensteuer  ein- 
treibende Mönch?  125, 17. 

turknecht,  m.  Portier,  77, 2  v.  u. 

turstigkeit,  f.  120  =  durstigkeit. 

Über,  über,  praep.  adv.  über  edle  gleich  gebot, 
gegen  oderwider^les  Erbieten  auf  billigen 
Ausgleich,  50  Anm.  —  darüber,  drüber, 
dabei,  in  Folge  dessen,  143, 18. 156, 2;  — 
ygljhar. 

uberaebern,  übertäuben  303, 5. 

ädey/o^en,  stv.  hart  anlassen,  sich  an  einem 
vergreifen,  12, 10  v.  u.  63.  351,  7.  —  über- 
faJirunge,  f.  das  AufEihrenllÖ;  das  Ver- 
gehen 275  464, 3. 

uberftmdig,  adj.  c.  gen.  bei  etwas  ertappt, 
181,  1;1&.  153.173. 

übergeben,  stv.  auf-,  preisgelien,  12, 7  v.  u- 
164. 224. 


542 


Marcos  Spittendorff. 


übergm,  y.  an.  c  acc.  betreffen  69, 1. 338, 
9  v.u. 

uberhömütigm,  beleidigen  209, 20. 

^iberig,  a4j.  übertrieben,  unmässig,  unver- 
ständig 421, 4  v.o. —  einesd.uberigbletben, 
von  etwas  verschont  bleiben  120. 121. 

überkamen,  superare,  beweisen  454, 4. 

uberlcmgk,  inzwischen  287. 

überlegen,  überrechnen,  praet  uberleü  169, 

3  u.  20. 429, 7. 

uberloufft,  m.  das  Plus  beim  Vergleichen 
zweier  Summen,  der  üeberschuss  112, 1  u. 
8. 131. 

übermergken,  berechnen  131, 11. 

übememen,  stv.  überbürden,  übervortheilen , 
26, 4  V.  u. 

Überrede,  f.  überflOssigeRede,  Nachrede,l  10, 

4  v.u. 

Überscigen,  mündlich  beschuldigen  407, 16 
B=  Öbersagen;  —  überwgunge,  f.  Beschul- 
digung 455, 4  v.u. 

überschreiben,  stv.  schriftL  anklagen  360, 
18;  —  über8chreibwnge,tad}nftL  Axiki&gß 
80, 1 ;  schriftl.  Mittheilung,  Auftrag212,4. 

tiberaehen,  stv.  durchsehen  53, 23 ;  als  subet 
«=  Kücksicht,  Nachsicht  480;  —  über- 
sehunge,  f.  Durchmusterung  110, 13. 

ubersetsien,  überbürden,  zu  hoch  ansetzen, 
übertheuem  90. 105, 7. 

ubersieden,  stv.  praes.  überseut,  im  Sieden 
überbieten,  übervortheilen^  89. 132. 

tt5er«;N000f»,8tv.erwft^en^berlegen,  353,4  v.u. 

tibereiAen,  stv.  zu  viel  Sole  ziehen  319, 7. 

uff,  uf,  auf,  inra^.  vgl  hauffe;  uff  ein  hks 
weuAen,  in  ein  Haus,  443, 17 ;  uff  gestern, 
321, 3  V.  u.  u/f  die  Stadt,  im  Interesse  der 
Stadt  365;  uff  den  leuten  schUU  hon,  bei 
od.  V.  den  Leuten  Geld  zu  ford.  haben  179, 5. 

uffbringen,  vorbringen,vorgeben  495, 11  v.u. 

uffburer,  m.  der  das  Salz  uffburt,  auf  den 
Wagen  hebt  26, 11  v.u. 

uffgihen,  auf  das  Rathaus  gehen,  das  Amt 
eines  Rathmanns  antreten  30, 17  v.  u.  263, 
7  V.  u.  282, 19. 

uffgericht,  ptc.  gerade,  ordentlich,(rommu. 
treu,  aufrichtig  408, 6. 442,  4  v.  u. 

uffh€m,i,  das  Aufheben,  die  Einnahme  112 
Anm.  1. 

uff  heben,  stv.  einnehmen  478 ;  coi\j.  praet. 
uff  hiebe,  479, 4 ;  ptc.  uffgehauen,  errichtet 
484,8. 

ufflaszen,  stv.  au%eben  416, 5. 

u/fViaw«,f  An-,Einnahmel03. 111.120.121. 

uffnemen,  stv.  einnehmen  1 13, 8;  Lohn  em- 
pfangen 49;  zunehmen,  Yortheil  ziehen 
371, 6. 

uff-,  auffrechnen,  zusammenrechnen  1 99,25. 

uffrichHgk,  acü.  155,  5. 408,  12. 


uffriicken,Yi^.  rucken. 

uffsässe,  t  Verordnung  169,  7  v.  u. 

uffsatz,  m.  Auflage,  Abgabe  83. 169, 2  v.  o. 
180. 

uff  schreiben,  stv.  schriftL  aufkündigen  397, 
15. 

uffsehen,  stv.  durchsehen  1 12 ;  subst.  dar  ein 
u,  haben  22,21, 

uffslapen,  stv.  im  Preise  steigen  116. 

uffihun,  auffthim,  anheben,  tradere,  über- 
weisen 32, 7  V.  u. 

uffwachen,  sich  zum  Kampfe  erheben  425, 
16  V.  u. 

uffweger,  m.  Aufwieger  26, 10  v.  u. 

uffio^en,  stv.  aufstellen,  aufbringen,  101, 
2  v.u. 

uffziehen,  stv.  verzögern,  verschieben  375, 5. 

umbe,  umb,  praep.\gL  handt  u.  mdsze;  dar 
WM  im  niaU  umbe,  das  achtete  er  nicht, 
237, 8  V.  u. 

umbekommen ;  weil  mit  einem  u.,  fertig  wer- 
den, hinkommen  66, 1  v.  u. 

umbesprochen,  ohne  sich  mit  den  Seinigen 
besprochen  zu  haben,auf  eigeneFauSt92,28. 

umb  fahren,  stv.beimFahren  nicht  berühren, 
umsehen,  89, 2  v.  u.  104. 132. 

wnthaUen,8ty.  miteinemu,,  ver&hren,  um- 
springen 251,  4. 

umbslagen,  stv.  andemSinnes  werden,  76. 

un,  on,  dat  pron.  Os,  ihnen  85, 19. 

unbedran^,  ptc.  ungezwungen  226, 20. 

unberichttgt «»  unberüchtigt,  nicht  verleum- 
det 48, 18. 

imbiUich,  n.  Unrecht,  317, 12  v.  n. 

unde,  und,  coi^j.  da  wider  unde,  anders  als, 
119, 5;  als  unde,  alles  wie?  87, 5  »  ob 
und,  als,  wie,  101, 29 ;  unde  ==  als,  während 
74, 11 V.  u.  470, 17  und  zwar. 

wuisr,praep.  vgl.  langk; — underdemgrase- 
hoffe  38, 2,  d.  h.  für  die  untern  Räume  des 
Grasehofes,  vgL  ȟb  meroatorio,  under  dan 
X;ou^^4se,God.dipl.SilesiaeVin,S.6u.51. 

underbommeister,  m.  26.  65.  70, 23. 

underbussen,  Feuer  darunter  machen  27.28. 
29. 150. 171. 182. 263 ;  ags.  fyr  beton,  Feuer 
anschlagen,  mnd.  boün,  buten,  Feuer 
machen. 

under  gen,  verhindern  durch  Dazwischentre- 
ten &0, 4  V.  u. 

underlangk,  adv.  dazwischen,  invicem,  un- 
ter einander,  5. 15, 5  (?).  17. 21.  22. 218,4 

underlegen,  Feuer  anlogen,  27, 9  v.u.  133,26. 

underltmffer,  m.  Hil&arbeiter,  stellvertre- 
tender Arbeiter,  131, 14  v.  u.  H£  39 

undememen,  stv.  Einhalt  thun,  186.  195. 
455, 13. 

undersasse,  m.  Untergebener,  Unterthan 
478, 21  V,  u. 


Wortverzeichnis  von  F.  Bech. 


54S 


unäenprechen^tv.  sich  u,,  mit  einander  ver- 
handeln 198, 15. 

unduldigk,  adj.  ungeduldig  50. 

unendlich,  a^j.  unbegründet,  unbeweisbar, 
unverständig  53, 8  v.  u.  218. 

unentsatzt,  ptc.  unabsetzbar  115, 20 ;  Lx.II, 
1820. 

unerkant,  ohne  gerichtl.  Erkenntnis,  188. 

u/ngar,  a4j.  ungegerbt,  354, 6  v.  u. 

w^efehrlich,  adv.  ohne  böse  Absicht ;  sicher ; 
zväÜlig;  168, 8  V.  u.  189, 12. 404, 1. 

ungefirtMdt,  nicht  zu  den  pe/rt^nJfen  gehörig 
(entg.  riche  u.  ^efrttndte)  104, 14. 

ungehSet,  nicht  im  Preise  erhöht  105, 1. 

ungehort  seine  bitte,  ohne  seine  Bitte  zu 
hören,  497,  6. 

%mgen^  adv.  =»  tmden,  389, 19  (noch  heute 
im  Dialect). 

ungerade,  a4j.  nnvoUstftndig,  unvollzählig, 
ungehörig ;  ungercide  guter  gerade  machen 
419, 17  (u.413,5),  seine  Thalgüter  in  Ord- 
nung bringen,  so  dass  das  Quantum  des  zu 
versiedenden  Thalgutes  mit  dem  in  der 
Lehentafel  verzeicbjieten  übereinstimmt; 
H£  108  u.  111. 

unglich,  ungleich,  n.  Unbilligkeit,  Unrecht, 
44. 317, 12  V.  u.  —  adv.  u,  sieden,  bald 
grosse  bald  kleine  .Stücke  sieden  104.  — 
u/nglichkeU,  f.  Ungleichheit,  unrecht  Mass 
132, 13.  —  unglichUch,  ungliechlich,  adv. 
87. 100. 104, 10  V.  u.  ungldchmässig.  — 

Unglücke,  n.  u,  haben,  verlorensein,  152, 15. 

ufueszUch,  adv.  unnaichlässlich  132, 1  v.  n. 
133,8. 

unlvutt,  m.  Ekel,  Unrath  483, 1  v.  u. 

unpflichHg,  acy.  ungehörig  159, 12. 

unrcUh,  m.  Nachtheil  35, 14  v.  u. 

unrecht,  acy.  (persönlich)  im  Unrecht  befind- 
lich 44, 17  u.  15  V.  u.  183, 13  v.  u. 

unscheäich,  unbeschadet  63, 3.  324, 20 

unschuU,  tsmuiMchult  bieten,  sich  för  un- 
schuldig erklären  161, 13. 

untuchtigk,  a4j.  -» tot,  ungültig  380, 6  v.  u. 

unMTzihenlu^ien,  adv.  unweigerlich,  ohne 
weiteres  90, 13. 

unvorbott,  unaufgefordert,  178.  182;  vgl. 
vorbaten. 

unvorbruchlich,  adv.  unverbrüchlich  134, 23. 

unvorbunden,  unbedingt,  unbeschränkt 
229,4. 

unwrhdlden,  unweigerlich  130, 19. 

unvorrtwklich,  adv.  unverrückt  387, 8  v.  u. 

unvorsehelich,  adv.  unvermuthet,  zufallig 
497,8. 

unDortocmdeltfWaYerbüsat  159. 

unvortoorfen,  nicht  verworfen  302, 4  v.  u. 

unwiUe,  m.  Uebelwollen,  Groll,  Uneinigkeit, 
Zwietracht87,12.442,4.450,5v.u.462,6v.u. 


uppich,  a4j.  leichtsinnig,  übermüthig  452, 
6v,  u. 
unwülig,  adv.  17, 1  (lies:  unbiUig,  vgl.  35, 

urfride,'m.  Urfehde,  167, 17.  195, 24. 198, 

S;YgLfX>rurfiriden, 
wrloSben,  verabschieden  169, 14  v.  u. 
uMerlön,  Lohn,  (beschenk  das  gegen  Ostern 

verabreichtwird?  171, 19;  vgl,  vorschldgeU. 


Wage,  f.  Name  eines  Hauses  u.  Hofes  am 
Markte  144. 172  Anm.  1. 

uxihrleichnamstagk ,  m.  festum  corporis 
Christi,  124  Anm.  —  toarleichnamsaJbend, 
der  Tag  zuvor,  53,  7  v.  u. 

waUen,  stv.  taigut  sieden  u,  waUen  419, 23. 
426, 14  v.u. 

wawn,tDan;wenne,wenn,tDen,coni.  Dnach 
Gomparativen :  als,  denn,  17. 285. 382. 408, 
13  V.  u.  467 ;  anders  nicht  irann,  nur,  375, 
4,v.  u.  —  2)  weil,  denn,  137, 16  v.  u.  227, 
9. 228, 5  V.  u.  414, 28  (statt  wo«?). 

wandeHy  m.  Schadenersatz,  Busse,  Stra^ld 
147. 163. 

vwndtkamer,  f.  Tuchladen  262, 12. 411,6  v.u. 

warten;  uff  einen  w.,  schauen.  Acht  haben, 
aufpassen  35, 15  v.  u. 

ioarts,  adv.  ins  feU  toarts,  nach  dem  Felde 
hin,  473, 13  u.  15. 

waten,  stv.  si  hatten  eu  tief  gewaten,  bildL 
sie  waren  zu  tief  hineingerathen  339, 4. 

wegk,m.nichtsu  wegesem,ms^t  vorhanden, 
nicht  zu  finden  sein  366, 31. 478, 2 ;  amdere 
wege  (Mittel)  finden  164;  —  adv.  weck, 
vgl.  sagen  u.  a/ntwarten. 

wegepfenmgk,  m.  269, 2,  nach  Dr.  1, 173.  II, 
421  für  Unterhaltung  der  Wege  u.  Stege 
^geben. 

wegem,  weigern  17, 4  v.  u. 

weiht?  die  ftihrleute—  fuhreneu  Stasfordt 
gumSaUzeund  uffdenweiht  wndebeholfen 
sich  wie  sie  kanten,  326;  an  Waid,  sandix 
od,isc^,  mag  man  nicht  denken  (dochvgL 
sattzgast);  eher  an  eine  Lokalität  „den 
Bethmann''I>r.l  (Hl  126);  vielleicht  -=  uff 
den  waU — eine  sehr  verbreiteteAusdrucks- 
weise — so  dass  anzunehmenwäre,dieFahr- 
gäste  hätten,  um  nicht  leer  wider  heim  zu 
fehren ,  unter  anderm  auch  Holz  geladen. 

weinmeister,  m.  der  über  den  Weinkauf  u. 
Weinschank  gesetzte  Rathsherr,  148. 189; 
vgl.  Urkundenb.  v.  Leipzig  I,  S.  170. 

weinschriber,  m.  der  die  Fässer  und  Sorten 
des  Weines  au&chreibt,  darüber  Verzeich- 
nisse führt,  124,4;Walch,  Beitr.n,43u.  5a 

weyse^  f.  der  w.  u,  form,  in  der  Weise,  77, 
8;  Einigung,  Au8gleich,yer8tändigung  48, 


544 


Marcos  Spittendorff. 


8. 368, 22. 871, 6  v.  u.  374, 13  v.  u.  —  Me- 
thode, Metier  146, 2  v.  u. 

welch,  pron.  indef.  aliquis,  488, 14  v.  u.  welche 
die,  einige  welche,  117,  28.  163,  17  v.  u. 
366, 2. 426, 20  v.  u. 

wel8chwein,m.  auBländischerWein  125Anm. 

wenigk,  a4j.  uffs  wenigste,  zum  wenigsten 
141, 5. 

wepner,  m.  Gewappneter,  Offizier  (?)  209, 9. 

werp,  werb,  n.  Werbung,  Bot8chaJft;,Verhand- 
lung  186.  247.  287.  290. 334.  403, 8. 

tcerben,  stv.  coiy.  praet.  wirben  =  würben 
12, 2,  sonst  beiDort)e  180, 27- 

tüerck,  werg,  n.  so  viel  auf  einmal  zu  sieden 
oder  zu  wirken  ist,  eine  Siedung  29. 132, 
20. 140, 5 ;  cm  werck  *=  zwei  stück  Ef.  61 ; 

—  2)  Feuerwerk,  Holz  oder  Stroh,  138, 5 
Y.  u.  161,  2  u.  4. 262j  24. 429, 4  v.  u. 

werden,  stv.  praet  co^.  wirde  =  würde  38, 
15;  dazu  w,,  bestimmt  werden  46, 25  (?). 

werdem,  schätzen  371, 20. 

were,  f.  1)  Schutz,  Unterhaltung  133, 1 ;  — 
2)  Geldwährung  266, 10. 284, 15. 

weren,  1)  verwehren,  sich  wehren,  241,  5; 

—  2)  währen,  dauern  299. 
wergkeltagk,m.  derTagnach  demFeiertage, 

an  dem  das  wirken  beginnt,  133, 28. 

werker  =  wirker. 

wertlich,  a4j.  ==  werWich,  weltlich  92. 

wescher,  m.  Schwätzer  274. 299. 

ioesen,  stv.  praet.  was  u.  war,  plur.  weren 
(107, 11)  neben  wären;  —  subst  bei  wesen 
behalden,  im  Stande  erhalten  261, 13  v.  u. 
bei  wesen  bleiben  329, 20 ;  vgl.  wir. 

wette,  f.  Strafgeld,  das  an  denKichter  gezahlt 
wird  291. 293, 4  v.  u.  483,  3 ;  vgl.  geweUe, 

toider,  praep.  in  Vergleich  zu  (nach  Compa- 
rativen),  wider  tx>rmals6S,  13  v.  u.  anders 
uff  einen  ort  wider  uff  den  andern,  anders 
da  als  dort,  84, 8 — 9;  zumälesere  wider  für 
alder,  weit  schlimmer  oder  mehr  als  vor 
Alters  119, 5 ;  —  2)  adv.  wider  u.  fort,  hin 
u.  wider,  236,  19.  408, 18;  —  3)  negue, 
weder,  130.  133. 458, 22.  463, 8.  wider  — 
unde  424, 22. 

v)iderbieten,8tv.rentmtiare,  absagen  874,12. 

widerhalten,  stv.  widerstreben,  entgegentre- 
ten, 330, 27. 

widerkomen^  c.  gen.  von  etwas  zurücktreten, 
208, 22. 

widersaqen,  absagen  139. 

widerschretben ,  stv.  abschreiben,  brieflich 
absagen  374, 7  v.  u.  381, 5.  382. 

widersetzigk,  a^j.  widerwillig  29, 3. 158, 15. 

tviderteü,  m.  Gegenpartei,  Gegner  68. 69, 18. 
421, 19  v.u. 

widerwendiqk,  a^j-  abwendig,  zum  Abfall 
geneigt  362, 10. 


wie,  adv.  wie  dem  allen,  utctmque  res  est, 

80,4  u.  31.  82, 15.  87, 16  trotz  alledem; 

wie  dem  499, 12  v.  u. 
wiUe,  m.  guter  Wille,  Geneigtheit,  Gnade 

117, 1  v.u.  35, 14  v.u.  477,19;  —  umbden 

willen  das,  17.  26. 27  u.  s.  w. 
iciUekür,  tvükihr,  wükire,  wölköre,  £  1)  die 

freie  Willensmeinung,  R^'defreiheit,  diew. 

ist  offen  314,  15  v.  u.  316, 18-22.  442, 3; 

—  2)  das  städtischeVerfiissungsstatut,  die 
Städteordnimg  2, 22.  3, 20. 156, 21.  441,7. 

wiüigen,  willig  machen  269, 12  v.  u.  288, 20. 

toinckel,  m.  wtnckele  Stichen,  AusfLVichtem&' 
eben  337, 24. 

toir  =  were,  wäre,  223, 10 ;  vgL  trtere,  esset 
bei  Dr.  U,  482. 483. 

wircker,  wercker,  m.  Salzwirker,  Salzsieder 
26,  29. 61. 62. 394;  wirgkerlon,  m.  103. 

wirdenmge,  f.  Abschätzung  342. 483. 

wirdigen,  abschätzen  411,  8  u.  15. 

wis-che,  f.  Wieso  472  Anm.  sonst  wiese  472, 
8  v.u. 

wisewachs,  m.  Wiesen  345, 25. 

wissen,  n.  formelhaft  mü  wissen,  mit  Zu- 
stimmung, auf  dem  Wege  der  Vereinba- 
rung, auf  gütlichem  Wege,  in  Güte,  im 
Gegensatz  zu  im  recTUen oder ret^Üich,  51, 
6  v.u.  67, 2.69,6. 55,23. 182, 1;  Ygl  wissen- 
Schaft, 

wissenheit,  f.  Kenntnis;  w,  dctvon  haben  17. 

Wissenschaft^  f.  Uebereinstimmung,  Geneh- 
migung ;  Abkommen,Vermittelung ;  mit  w, 
Ibifreuntlichew,  treffen67.eS;  infreund- 
licher  ir.  68, 19 ;  vgl.  wissen. 

wisslich,  a4j  i^  t(7.  fremdschaft,  auf  güt- 
liche Weise,  gegenseitig  zustimmend,  63, 
4. 68, 2. 78. 

Wochenknecht,  m.  ein  Knecht,  der  nur  auf  1 
Woche  angenommen,  um  Wochenlohn  «^ 
beitet  117, 4  v.u.  155, 5  v.  u.  vgl.  jÄdrfcwecA^. 

wochiich,  adv.  hebdomcUim,  jede  Woche, 
wöchentlich  117, 27. 

wollen,  wellen,  v.  an.  wollet,  wollen  =«  tcoUet, 
wolten  44,  2  u.  20.  15,  6.  54,  24.  77,  26. 
351, 2. 466,  23;  —  M«7  umschreibt  das  Fu- 
tunim  161, 12 ;  tcolte,  «JoWeumschreibt  den 
coiy .  imperf  ("=  solte,  vjrürde)  39, 24.  laS, 
25  116.118,22;  -  c.  accetinf.  (?)  95,16; 

—  uffniemantw,,  niemand  als  Vermittler 
w.,  an  niemand  appellieren  wollen,  45,3  v.  u. 

wolmeinung,  f.  meundliche  (Besinnung,  Ge- 
wogenheit 15. 

worf,  wurf,  m.  so  viel  als  man  auf  ein  Mal 
heimzahlen  wirft,  ein  Stück ;  öOoderGOw. 
vor  ein  schock,  467, 16  v.  u. 

wort,  n.  bei  wären  warten!  wahrhaftig.  25. 
7 ;  —  Auftrag,  Vollmacht ;  eines  wort  hal- 
ten, für  einen  sprechen,  in  eines  Namen 


Wörterverzeichnis  von  F.  Bech. 


545 


.  ircden,  ihn  vertreten,  27, 4  v.  u.  148.  282, 
21  —  26.  314,  1;  in  eines  wori gehen,  je- 
mand vertreten  55 ;  ins  wort  gehen,  als  Be- 
voUmächtigter  reden,  61. 62. 375, 15. 

irof/Äo/^wi^  vertretend,  493. 

Worthaider,  Beauftragter,Vertreter93.493. 

worumb,  om  eine  Sache,  irgend  um  etwas 
374  24. 

wunder,  n.  viel  Wunders,  viel  Neuerung  1 ,  10. 

wunderlich,  a4j.  n&rrisch  18,  12. 17, 1.  67, 
26;  unerwartet  374, 12;  vgl.  Jiaben, 

wunderkopf.  m.  Neuerer.  Ümstörzler  2, 1. 

wur,  wü,  wue,  wo,  89, 7  v.  u.  99, 3.  203,  7. 
247 ;  wwr-umb  92, 10 ;  im  Fall  dass,  wenn, 
93,3.  103,10;- 106,26. 

w%t8t,  ptc.  =  gewust  212, 11  v.  u. 

Zayl,  m.  =  zagel,  Schwanz  307, 19. 

««cfc,  f.  Gelage  71, 18. 

zedel,  Zettel,  schw.  st.  f.  u.  m.  ein  Schreiben, 
Schriftstitck,  schriftl.  Verordnung,  Vorhal- 
tiuig,  Erlass,  Beschluss  (verschi^en  von 
brief,  Urkunde,  privHegium) ;  15.  53.  38. 
40. 83, 5.  90^  3. 91. 1. 110, 10.  489, 6  u.  8; 
aus  der  z.  gelten,  nicht  dabei  bleiben  78; 
die  z,  in  die  woücihr  setzen  84, 2  v.  u. 

zeichenen,  eichen  26, 14. 28, 16. 

zeichen,  n.  Marke,  Stempelmarke  417, 13. 

zerbester  hier  406. 

zeug,  n.  Rüstung,  coli.  Gerostete ;  reisig  z., 
berittene  Mannschaft  389, 5. 390  Amn. 

ziehen,  zthen,  stv.  er  zöge  des  zOtensgen  Un- 
garn, er  war  begriffen  auf  dem  Zuge  nach 
Ungarn,  379,  l\sdkz.,  schöpfen,  236. 141, 
1;  — das gesindeüber einen z.,  widereinen 
aufhetzen,  62, 5 ;  dar  zögen  sie  %ms  nicht 
uff,  daraus  machten  sie  ims  koinenVorwurf 
452,  4 ;  —  es  zihet  sich  zu  ungemach,  es 
entsteht  daraus  Unheil,  33, 14. 

finget,  f.  Verschlag  179,  24. 

zitlich,  bei  Zeiten,  angemessen  263,21  u.  29. 

zitterlich,  adv.  unter,  mit  Zittern  349, 23. 

zober  ^^  ztiber, 

zu,  praep.  vgl.  ein  und  jhar;  zu  dem  hause, 
in  das  Haus  163, 10. 180,  21. 210, 26.  436, 
10  v.  u.  —  zu  frue,  am  Morgen  357, 13. 

zuber,  zober,  m.  Gefäss  mit  zwei  Handhaben 
(zwei-bar  entg.  dem  ein -bar,  Eimf3r),  als 
Mass ;  ein  z.  sohle  18. 106  u.s.  w. ;  in  Lüne- 
burg hiess  es  osammer ,  Eimer  mit  ösen^ 
Handhaben,  Urkundenbuchv.  Walkenried 
299. 


zubilligen,  zusagen,  zuerkennen  249, 18. 

zubussen,  zugeben  (als  Schaden),  zusetzen 
199, 17. 

zuckt,  f.  zuztKihten,  zur  Bildung,  Erziehung, 
84,4. 

zufallen,  stv.  zerfeillen  58,  9  v.  u. 

zufaUen,  stv.  zustimmen,  zu  Gunsten  aus- 
fallen 346, 16  V.  u. 

züfellig,  a4j.  zugethan,  geneigt  490,  l.  v.  u. 
vgl.  abfeüich. 

Zugang,  m.  Privatvortheil,  Abfiül  von  etwas, 
116.126.131.135. 

zUbgezogene,  plur.  Anhänger  299, 4. 399. 

zuhalten,  stv.  gestatten  445, 11  v.  u. 

zuhaucTi,  zerhauen  406, 17. 

zukamen,  auskommen,  ausreichen  27;  her- 
rühren 108, 3  V.  u.  darum  kamt  es  nicht  zi^, 
das  hat  nichts  auf  sich  337«  2  v.  u. 

zulegen,  zurechnen,  zuschieben  117, 2. 

zuletz,  zuletzt,  zuEnde54, 13. 61, 19. 

zumahl  vil,  ziemlich  oder  sehr  viel  206, 4  v.u. 

zurinnen,  stv,  zur,  lassen,  vergehen  lassen, 
aufgeben  95, 11. 

zusagen,  erlauben  192 ;  vorwerfen  182, 13  v.u. 

zus(3iktg,  m.  Zulauf,  Zudrang  124, 10;  cfir. 
zuoslcäien  bei  Lx.  HI,  1187. 

zuschlagen,  stv.  sich  z,,  sich  zueignen,  sam- 
mehi  102, 5  v.  u.  107, 2. 

ziischlieszen,  stv.  coi\j.  praet.  zuscklisse  <» 
zuscMüsse  4bO,2S, 

ziisprechen,  stv.  anreden  180, 17. 

ziistatten,  gestatten,  zulassen  87. 166. 477 ; 
—  zustattwnge,  f.  Gew&hrung  479. 

zustehen;  einem  2r.,ergehen  164,20. 190,23; 
zugehen  145,  9  v.  u. 

zutragen,  stv.  zuträglich,  zu  Gunsten  sein 
314, 26;  gleich  z,,fihßreinstixamei\,  152,27. 

zuvoran,  adv.  zuvor  223 ;  zuvörderst,  beson- 
ders 201,  13;  zurom,  139,  6;  zuvorhin, 
352, 1 ;  zuvort,  zuvor  38,  7. 

zuwerfen,  stv.  zerstören,  vernichten  294, 23. 
361,  28;  dagegen  475,  12  v.  u.  lies:  zu 
warfen  d.  h.  hinzu  erworben. 

zweifeln,  zwiveln ;  uns  zweifelt,  zwivelt  nicht, 
wir  zweifebi  nicht  102, 2. 119, 18. 

zwetigk,  adj.  mnd.  twidelik,  mhd.  getwedic, 
wUlfährig,  298, 2  v.  u.  Vilmar,  Idiot.  474— 
75 ;  vgl.  gezweigen, 

zwingen,  stv.  coiy.  praet.  xrtrefi^  265, 19  v.u. 

zwir,  adv.  zweimal  56. 86. 

zvnspeltig,  a^j.  uneinig  61, 4. 

zwUrachtmeOier,  m.  4*4, 9  v.  u. 


Gkflchlohtaq.  d.  Pr.  SftohMiu  XL 


35 


Personen-  und  Ortsnamen. 


I. 

Die  auf  Halle  und  seine  nächste  Umgebung  bezüglichen  Ortsnamen  befinden  sich  am 
Schlüsse  unter  No.  n. 

Abkanningen:  A.  ■=  Anmerkoiur;  D.  =  Dorf;  Fl.  =  Flius.  Kr.  =Kreh;  J.  =  Jmhr; 
Iiddr.  =  Landdrortei;  St.  =  Stadt;  Bm.  =  Bonunelster ;  M.  L  JEL  =Meigter 
Im  Rath;    Bm.  =  Ratlinneifter. 


Abe,  Orban,  Verschlager  119. 127. 
Adorff,  St.  im  Kgr.  Sachsen  Kr.  Zwickau 

128. 
Aken,  St  im  Kr.  Kalbe  406. 
Meister  Albrecht,  510  (J.  1442). 
Aldenburgk  Aldenbarg  Aldenberg  Alden 

bergk.  Hans  504  (J.  1402).  —  Balthasar 

Baitzar  Baltsar  Baltzer,  Pf.  1.  93.  141. 

161 A.  162.  503*»- 
Alemofm  Alman,  Heine,  Mitglied  des  Raths 

von  Magdeburg  3.S7. 898. 
AlmaniaQ^A. 

Alsld>en,  St.  im  Kr.  Mansfeld  213. 
Altenberg  [es]?,  Veit,  Pf.  502*»- 
Aman,  Matthias  443. 
^wkfwfor^,  Peter  504  (J.  1407).  505  (J.1412. 

1417). 
von  Amendorff  Ammendorff,    Heinrich, 

Hauptmann  auf  demGiebichensteinlS.  16. 

19.66.70.76.94.87.98. 100. 104.  109. 111. 

137. 139. 142. 146. 152.  I53f.  158. 162. 166f. 

170.182.185.191ff.196. 202. 204. 215f.  218f. 

220.225.  229  f.  230.  234.  247  f.  260.  278. 

306.313.321. 337. 376  f.378. 381. 388.390  A. 

391. 393.412f.416.  418 ff.  428.  433 f.  461. 

vgl.  Dr.  II G.  T.  3-6. 

Ammendorff,  D.  im  Saalkreise  144.  213  A. 
Andrecie,  Härtung,  Dechant  des  Stifts  zu 

Naumburg  296  A. 
van  Anhalt,  die  Fürsten  (Grafen)  398.  — 

Georg  57.  66.  109.  —  Magntis  (Zerbst) 

100. 104. 146.--WaldemarWoldemar49f. 

94. 100. 104. 146. 154. 181. 184f  206. 239. 

241.  389. 403. 409  f.  421. 
Apotecker,  Johannes  Hans  473. 496. 
Appelmcmn.  Sebastian  511  (J.  1446).  — 

Hans  502«- 
Aquapendente,  St.  im  Kirchenstaate  213. 
AscheraUben,  St.  213  A. 
von  der  Aas^rg  Assenburgk,  Bernd  409. 

410  A.  —  Konrad  409  A. 
Alter,  Dr.  Johann,   erzbischöflich   magd. 

Kanzler  unter  dem  Erzb.  Ernst  437  A. 

Augfbwrg,  St  405. 


B.  vgl.  P. 

Bcddekun  Baldeken  BaMeke  BMicke.  Ge- 
org 504  (J .  1409).  505(J.1414).  506(J.1419). 
—  Michel  511  (J.  1444).  513  (J.  1452).  514 
(J.  1459). 

Balberck,  Klaus  315  (J.  1462). 

Baltzer,  Peter,  Goldsc^miied  auf  d.  Markte, 
Gastgeber  zum  Goldnen  Ring,  M.  L  R 
1.65.172.188A,362A.368.389.&7A.501a 

Baltzer.  Hans  512  (J.  1450).  i.  R  234  A 
433.  501*- 

BantzchBafU£Pantz8ch,G\onm407A,h02B. 
— Hans,M.  i.  R.  234  A.  433. 501  *. 

Barbey  „Zu  Barben,^*  Barby,  St  im  Kr. 
Kalbe  253. 405. 

Graf  von  Barby,  Burkhard  253. 

Bara«Ä,Hans,  fön.  504  (J.1401. 1408).  505 
(J.  1412). 

BortÄ  Bart,Klau85ll(J.l446).  512(J.1448 
1450)  514  (J.  1458).  518  (J.  1472). 

Meister  Bartholomeus  der  Mahler  405. 

Bastian,  d.  Thalvoigt  347  f. 

Batzschim  (?),  Martin  509  ( J.  1434). 

Baumgart,  Kerstan  508  (J.  1432). 

Bausze,  Ambrosius  503b. 

Bavaria,  65  A. 

BaweritzBawritzBaberüz  Bauwritz  Bau- 
weritz  Sameritz  (^)  —  Herman  M.  i.  R 
504  (J.  1408).  505  (J.  1411.  1415.  1418^ 
506(1424).  507  (J.  1427).-  Klaus  M.  i.R. 
510  (J.  1439.  1442).  511  (J.  1445).  512 
(J.1448).513(J.1451.1454(?).Vgl.Dr.lI808. 

Bechyger,  Simon,  161  A.  vgl.  Botticher. 

Die  Brosiiis  Bechwitvnnei^),  423.  vgl.  Beh- 
minne. 

.BecÄ:€r,Nicolau8  405  (J.  1408. 141 3). — Hans 
509  (J.  1438).  —  Kaspar,  Pf.  u.  Vorsteher 
des  Thals  98.  99. 144. 161  A.  201.  514.  (J. 
1459).  516  (J.  1464).  517  (J.  1467. 1470).- 
Vester,  Brauer  u.  Bomschreiber  355  f.  358. 
361.  394.416ff  431.  433  f. 

Becker  Vester,  Bäckermeister  u.  M.  i.  R. 
200. 205.212.  215 f.  217.  222. 225. 284. 

Becker  Beker,  Bernhard  Bemherd  Baut, 


Marcus  SpittendorflF.  —  I.  Personen-  und  Ortsnamen. 


547 


der  alte  erzb.  magd  Kanzler  11. 15. 16.51. 

53.  57.  66. 94.  95. 100. 104. 110. 128. 146. 

149. 154. 158. 813.  321. 467. 476. 478. 
Behme,  Ambrosius  207. 483. 
Die  Brosius  Behminne  433. 
Behme,  Ilse  207. 

Beinroth  Beinroht  Beyenrod.  Hans  1 . 2. 450. 
Ä;H»er^,Nicolaus510(J.1441).Vgl.Balberck. 
Beiger,  Betzolt  504  (J.  1411.  1418). 
Be^,  Hans,  Rm.  405.  (J.  1407).  506  (J. 

1419. 1424). 
Benedicte,  Kanzelschreiber  auf  dem  Gie- 

bichenstein  432. 
BenneBßfme,  Ditterich,  M.  i.R.  504  ( J.  1408). 

507  (J.  1428).  —  Rudolf  507  (J.  1428).  508 

(J.  1481).  —Hans  510  (J.  1441).  511  (J. 

1444).  —  Klaus,  Bm.  510  (J.  1442).  511 

(J.  1445. 1446).  512  (J.1448. 1450).  513  (J. 

1452).514(J.1455).516(J.1463.  -  Han8;Pf. 

161 A.— Jacob,  Pf  502"— Lorenz  J>f  161 A. 

188A.  189. 197.  502*»-  -  Matthias  Mattis 

MatthesMatz,  Bötticher,M  i.  R  Bierherr 

25.26. 41A.  302.876.381. 395A.  421 .500»- 
Bennstedt,  D.  zwischen  Halle  und  Eisleben 

imSeekr.Mansfeld  176  A.  179. 180. 213  A. 
Berenrath  (?)  Hans  516  (J.  1464).  517  (J. 

1467).  Vgl.  Beinroth. 
vom  Berge,  Hans  512  (J.  1449). 
Berger,  Hans,  M.  i.  R.  234  A. 
Bernburg,  St.  in  Anhalt  180  A.  182  f.  185. 

213f.2l5.254.  259. 
Bemer,  Klaus  504  (J.  1403). 
uffn  Berlin,  Jordan  405  (J.  1404). 
Bertold  Bertolde,  Hans  314. 413. 
BertoU,  liude  18. 
Bertdt,  Nickel  514  (J.  1458). 
Berwalt  BerwalU  BerwcUdt.  Ciliax,  Ver- 

schläger  und  Unterbommeister  über  dem 

Deutschen  Borne  28.  202.  250.  265. 308  ff. 

31  If  321.433. 
Besenstedtj  Beesenstädt,  D.  imSeekr.  Mans- 

feld213A. 
Beyer,  Bcdtzer  438. 
Beyer,  Hans  506  (J.  1423).  -    Kaspar,  Pf. 

516  (J.  1465).  161 A.  412.  417.  50F- 
BiMing  Bicheling  Bychelingk  Bychlingk 

Bychlingh  Bychlingen  Bichelingen,  Geb- 

hardt  Gebertt  Pf.  und  Vierherr  161 A. 

188  A.  189. 197.  219.  221  f.  428.  503*'- 
Büringk  Beilring,  Hans,  Rathsherr  von 

Magdeburg  52.  53. 
BindoffBinduffBintuffBindeauff.EsLX\8b}  6 

(J.1466).  517  (J.  1469).  —  Asmu8,M.  i.  R.  1. 
Bischoff  420. 
Bitterfeld,  St.  72A.  251. 
Blaurouch  Blaurock  C^),  Antonius  509. 

(J.  1435).  513  (J.  1454).  514  (J.  145V). 
BlesitM,  der  Stadtknecht  230. 


Blume  Bhme.  Hans,  Bm.  60.  513  (J.  1452). 

514  (J.  1455.  1458).  515  (J.  1459).  516 

(J.  1463).  Busse,  mag.  (Meister)  K  l3. 18. 

111.  113.  136.  137.  160.  161 A.  180.  188. 

197.201 .237.239.299.418.445. — Heinrich, 

Pf.  47. 144. 161 A.  198  A.  201. 239. 
Blumichen,  Hans,  Bm.  382. 384.  400.  402. 
JBoWwutt;  jBo6öoutc?,  Hans  510  (J.1440. 1443). 

541.  (J.  1446). 
Bodehen,  Johann,  Stadtschreiber  von  Hal- 
berstadt 296  A.  297. 
Bodewdorff  Botendorff  Podendofff,  Klaus, 

Rm.511.(j.l446).512(1449)513(J.1452).— 

Kkus,Pf.u.Salzgraf64.117.126.199A.205. 

330A.  415. 502^  —  Michael  503^  Der  j.  Bo- 

dendorffl61A. 
Böhmen,  Land  321 A.  467. 
Böhmen,  König  Wladislaus  420  A. 
Bokke  s.  Polcke. 
BÖlner,  Hans,  Schöppe  429.  —  Vgl.  Dr.  U. 

G.  T.  117. 

Borna,  St  im  Kgr.  Sachsen  Kr.  Leipzig  72  A. 
von  Borne,  Hans  512  (J.  1447). 
Bomecker  Bomeker,  Kune  504  (J.  1406. 

1409).  505  (J.  1412). 
Boserne,  Hans  509  (J.  1438).  510  (J.  1442). 

511.  (J.  1445).  512  (J.  1449).  513  (J.  1452). 
Bosse,  Otto,  Knecht  im  Dienste  dos  Erzb. 

Ernst  459. 
Bote  Bothe  Botte,  Bertold  507  (J.  1429).  — 

Dionysius  Annyss,  Rm.  aus  der  Gemein- 
heit 272.  274.  277.  282.  284.  287.  288  f. 

290. 295. 299.  301  f  303. 305  f.  309  f  311  f. 

316f.  318.  320  f  322.  325.  328.331.  336. 

.S41. 344. 349f  352f.  356 f.  361f  363.367 f. 

369  £  381  f  384.  387  f  390.  394  f  396. 400. 

407. 410 A.  413.428f  439.  441.445 ff.  446. 

450.  453.  455.  458.  490.  492ff.  497.  517. 

(J.  1469).  518  (J.  1472). 
Botticher  Bothiger  Botger  BotcJier  Böttcher 

BöUicher  BöUigei' Drewcs  512  (J.  1448). 

513  (J.  1451).  —  Hans,  Pf.  161 A.  513  (J. 

1454).514(J.1457)501*'-515(J.1460).516(J. 

1463.  1466).  517  (J.  1469).  518  (J.  1472). 

Simon,  Pf.  und  Vorsteher  im  Thal  111. 

161.501. -Vgl.  Dr.  G.T.  19. 
Botznn  (?),  Mertin  508  ( J.  1430). ' 
BrachstedeBrachstete  Brachstet  Brachstedt 

Brackstede  Braaxtet.   Sander,  Bm.  Rm. 

509  (J.  1439).  510  (J.  1441).  512  (J.  1449. 

1450).  513  (J.  1454).  —  Heinrich,  Heine 

H.u.  Weinmeister  i.R.  13. 41 A.  49. 57. 58A. 

93.  111. 148. 169. 197.  237. 347. 359.  450. 

501^— Johannesl97A.— Vgl.Dr.G.T.n.21. 
BrackdorffBruckdorf,m.S&a,\k.\)J{A\lel2l. 
Markgraf  von   Brandenburg.    Albrecht 

AchiUe8  213.321A. 
Brandts,  Mattis  1.  517  (J.  1470). 


35 


\* 


548 


Marcus  Spittendortf. 


Brcmtee  Brantzm  Brantzen,  Hans  Jan 
Jhan  508  (J.  1433).  Johann Ihan.  Bm.aos 
der  Gemeinheit  1. 188  A.  205.  268.  512  (J. 
1450).  (J.  1453).  514  (J.1456  1459)515  (J. 
1462).  517  (J.  1469).  -  Brosius  501»*- 

Braunschweig,  St  162  A.  213  A.  214.  215. 
217  A.  322.  380.  382.  402.  —  Der  Rath, 
die  von  Br.19.23. 1 10. 327. 329. 385  A.  445f. 

vanBratmachweig,  Herzöge.  Friedrich  251. 
-Wilhehn251.253. 

Brehna,  St.  im  Kr.  Bitterfeld  207. 

Bremen  214. 216. 

BrendeU,  Matthias  502''' 

Brendes,  Thomas,  P£  503**- 

Breslau,  St.  420  A. 

J5r<»tow,  513  (J.  1454). 

Breszewitz  Bresewüz,  1. 188  A. 

Bruder,  Paul,  Waltheims  Knecht  496. 

Br%m,  Cune  508  (J.  1431).  509  (J.  1434).  — 
Jacoff  515(J.  1462).  51 7  (J.  1467).  —  Hans, 
Verschläger  1 15.  —  Paul^mmeiste  41 7  f. 

Brunsdorff  Brtmszdorff  Brunstorff.  Hans, 
505(J1418).506;J.1423)  507iJ.U29).508 
(J.  1431. 1433).  —  Kerstan  513.  (J.  1453). 
514  (J.  1455).  515  (J.  1460). 

Bruser  Brusszer,  Friedrich,  Verschläger 
119  127. 

Buchener,  Heinrich  507  (J.  1428). 

Buckow,  D.  im  Kr.  Schweinitz  73. 

Bufenleuen  BufenM>en  Bufenlebent  Buffe- 
ld)ent  Bouelauen,  Hans  512  (J.  1449).  513 
(J.  1454),  —  Mertin  Merten,  Schmiede- 
meister und  M.i.R.  188  A.  407A.421.  503'^* 
517  (J.  1470). 

Btttei^ute.MartinMerten,BrauerM.i.R.  I.A. 
514  (J.  1455).  —  Heinrich  517  (J.  1468). 

Bund<yrff,  Marcus  515  ( J.  1460). 

Bunge.  Klaus  504  (J.  1401. 1404. 1407).  505 
(J.  1*416).—  Hans,Rm.510(J.  1440. 1442). 
511  (1444. 1446). 

Herzog  von  Burgund,  Karl  der  Kühne  43  A. 
44.  66. 367  A. 

BurmeisterBuermeisterBaurmeisterBauer' 
meister,  Kilian,M.i.R.407  A.500'-  -  Martin 
Mertin  Merten  Gerber  Bm.302A.  429.433. 
503"-5l5(J.1460).516(J.1463).517tJ.1469). 

Busse  Busze  Pusse  Buse.  Hans,  Oberbom- 
meister,  Bruder  des  Dr.  Paul  B.,  Rm.  1. 
19. 42. 47. 60.  91.  93.  112. 116  141. 161 A. 
162.  167.  176.  184.  189.  192f.  194.214f. 
245  f  256. 258. 305. 470.  473.510  (J.  1440. 
1443).  511  (J.  1445).  512  (J.  1448. 1451). 
513  (J.  1452.  1454).  514  (J.  1455). 
1457.  1458).  515  (J.  1460.  1463).  516 
(J.  1464).  517  (J.  1468.  1470).  —  Jurge 
Jorge,Pf.ll3.161.4.475.502''-518(J.1472). 
—  Faul,  Dr.,  Propst  zu  St.  Moriz  in  Halle 
170. 255  f.  305.  —  Dr.  IL  G.  T.  10. 


von  Buten  Buten,  Otto,  in  Loburg  404. 
Buxtehude,  St.  in  d.Landdr.  u.  imGeestkr. 

Stade  216  A.  217  A. 
ronJBtta;tor/f,  Dietrich,  D.  vonBuckinstorfi^ 

Dompr.  später  Bisch,  in  Naumburg  181 A. 
Bysdarff  BisdorffBischdorff.  Heinrich  504 

(J.  1407).  Johan  509  (J.  1434).  ~  Stephan 

505  (J.  1416).  506  (J.  1419.  1422.  1425). 

507.  (J.  1428).  508  (J.  1431). 

C  vgl,  K.    Cz  vgl  Z. 
D  vgl.  T. 

DamDham,  Hans  512(J.1447).  513{J.1453). 

514  (J.  1456). 
König  txm  Dänemark,  Christian  I.  43  A. 

154A. 

Delitzsch,  St.  72  A.  207. 251.  296. 
von  Delitzsch  Dditz  Ddtzsch.  Liborius,  Pf. 

136. 137.  160. 161 A.  318f.  342.  345,  500»^ 

Vgl.  Dr.  II.  G.  T.  29. 
Däolt,  Hans  510  (J.  1440). 
Dimitz  Diemetz,  Diemitz,  D  im  Saalkr.  bei 

HaUe  473. 
Dipolt  Dypolt,  AlexiusLexius512(J.  1450). 

514(1457). 
txm  Diskau  Dieskan  Disckaw  Dieschkaw. 

GieselerGeyseler  Giss.,  Pf.,  Schdppe  auf  d. 

Berge  und  im  Thal,  Oberbommeister.  Vor- 

st'her  des  Hospitals  St.  Cyriaci  47  A.  429. 

483  A.  467. 473.  502^*-  516  (J.  1465).  518 

(J.  1472)  —  Otto,  Marschall  u.  Rath  des 

Erzb.  Job.,  erzb.  Oberküchenmeister  11. 

66. 161A.180.197.390.433.502»^Vgl.  Dr. 

II.  G.  T.  202. 
ZHte,  Klaus  508  (J.  1432). 
Dobbrim,  Kerstan  512  (J.  1450). 
Dobias,  Dobis  Schulmeister  an  d.  Schule  U. 

L.  Frauen  425  f. 
Dobis,  Hans  502^- 
Doncke,  Herman  509  (J.  1435). 
Döring.  Hans  504  (J.  1409).  505. (J.  1415). 

—  Paul  516  (J.  1466).  518  (J.  1472). 
Doringen  Thüringen  Thuringia  65. 21 1. 
Dorh  Dorla  Herman  508  (J.  1432).  — 

Peter  504  (J.  1406). 

Dorre,  Johannes  507  (J.  1427) 

Dragkenstede  Dragkenstete  Dragkcnstedte 
Drackenstedt  Trackenstedt  Drackstedt 
Drachstedt.  Tue,  Rm.  566  (J.  1425).  507 
( J.  1427).  508  (J.  1430. 14321.  511  (J.  1443. 
1447).  —  Hans,  Bm.  470.  511  (J.  1447). 
512  (J.  1449)  513  (J.  1453).  515  (J.  1462). 

—  Dep:enhart  513  (J.  1454).  515  (J.  1459|. 

—  Heinrich  Hinrich,  Pf.  und  Schöppe  auf 
dem  Berge  161 A.  205. 433  502''-  —  Kari, 
Vorsteher  dos  Thals  98  f.  142.  144  161 A 
239.  417. 433.  —  Sander  Bm.  1. 34. 93. 1 12* 
119. 141f:  152. 161 A.  163.  266.  272.  274' 


I.  Personen-  und  Ortsnamen. 


549 


276  f.  284,  305.  328.  389.  393.  410A.  424. 

483.  501**-  515  J.  1462).  517  (J.  1469).  — 

Vgl.  Dr.  IL  G.  T.  30—35. 
Dremchil,  Nickel  514  J.  1458). 
DresenDresd^  St.  206A.  212. 218. 220. 304. 

808.  373. 403.  424  A. 
von  Dresden,  Hans  504  (J.  1409).  505  (J. 

1416). 
Drewes,  Ulrich,  Bürger  von  Magdeburg 

24  A. 
Dretßicke,  Donath  500*- 
Dromtneter,  Hensel,  Rathsdiouer  349. 
Duckom,  Kaspar  161 A 
Dvderstadt,  St.  in  der  Landdr.  Hildesheim 

Kr.  Osterrode  424. 
Duderstadt  Tuderstadt, Busse  bU(JAi^S). 

515  (J.  1461). 

Dugaw  Dugau  Tugaw  Tugaww.  Wentze 
(Wenzel?)  74  A.  5*10  (J.  1440. 1443).  511 
(J.  1446).  —  Herman  74  A,  510  (J.  1441). 
511  (J.  1444.  1446.  1447).  515  (J.  1461). 

516  (J.  1464).  517  (J.  1467).  —  Thomas, 
ßm.  über  der  Meteritz.  41 A.  70.  74.  91. 
93. 100. 121. 158. 162. 174.  178  f.  180.182. 
184.  189.  194.  195   198.  501*'- 

Dtmcker  Dunckd  TunckeU,  Nickel  510 
(J.  1442).  511  (J.  1445).  512  (J.  1448. 1451). 
514  (J.  1456).  515  (J.  1459. 1462). 

Ebershausen,  Dr.,  von  Leipzig  (V)  239. 
Eckart^Thomas  510(J.  1441).  511  (J.  1446;. 
EckhaH,  Ciliax,  Gastgeber  zur  Goldenen 

Rose  502*- 
Egeln,  St.  im  Kr.  Wanzleben.  Die  Jung- 
frauen von  E.  73  Ä.  468. 
Egipten  202. 

Eichardt  Eychardt,  Grobschmied  207. 
Eychart,  Pred.  z.  U.  L.  Frauen,  Sohn  des 

vorigen  207. 208. 
vonEinhusen  Einhausen  Eynhausen.Ksa], 

einer  der  Altarleute  zu  St.  Ulrich  u.  Rm. 

(oft  nur  mit  dem  Vornamen  genannt)  1.2. 

207.  208.  233  A.  254.  262.  271  f.  280.  L90. 

295.  299.  301.  305.  312.  342.  350f.  358. 

415ff.  483.  442.  458.   516  (J.  1464).  518 

(J.  1471).  Vgl.  Dr.  IL  G.T.  40. 
von  EinsieddEynsiedel.llQinTichyiTa  Dienst 

des  Kurfürsten  Ernst  von  Sachsen  195. 

196  A.  205  f. 
Eisenberg  Eysenberg  Eyssenberg  Isenberg. 

Georg  Jurge,  Schiüimachcrmeistcr  188A. 

407  A.  415.  502='— Nickel,  Schuhmachor- 

meister,  M.i.R.1.  9.  302A.398.  500'-  516 

(J.  1465).517  (J.1467).  —  Peter  {?),  Schuh- 

machermeisler  1. 
Eüldten,  St.  65.  125. 176.  254.  389. 
Die  Elbe,  F1405. 
Eldiste  Lideste.  Hans  512  (J.  1450).  513 


(J.  1453).  514  (J.  1456).  515  (J.  1463).  - 

CJyriacusCiHaxM.LR.  lA.  188  A.  515  (J. 

1459).  516  (J.  1466).  517  (J.  1468. 1470). 
Embeck  Einüteck  EittbeckjSt  in  d.  Landdr. 

Hildosheim  162A.  214A.217A. 
vom  Ende,  Hentze,  Bm.  Rm.  507  (J.  1429). 

508  (J.  1431.  1432.  1433  )  — Andres,  M. 
i.  R.  234  A. 

Endetnan,  Hans  505  (J.  1413). 

Erich,  Clemens  505  (J.  Uli). 

ErffwrU  Erfftvrdt  Erffwrt  Erffurt  St.  304. 

314.  326. 331  f.  338. 346.  349f.  351  £  367. 

371 A.  430.  485.  —  Universität  876  A.  — 

Gasse  Sacri  Pontis  376  A.  —  Gemeinde 

Beatae  Mariae  Virginis  376  A. 

Faust,  Martin  503^- 

Finsterwalt,  Thomas  511  (J.  1444).  512 
(J.  1447. 1451). 

Fischer,  Oswald  509  (J.  1440).  —  Hans  511 
(J.  1447).  512  (J.  1450).  514  (J.  1456)  515 
(J.  1461).  516  (J.  1464).  —Drewes  Trebis 
der  Alte,  Unterbommcistor  über  dem 
Hackenbome,  Bm.  1.  84.  74.  93.  112. 119. 
128.  141.  152.  161 A.  162.  175.  266.  272. 
274.276f.  328. 389.500^  514  (J.  1456. 1458). 
515  (J.  1461).  516  (J.  1464. 1465).  517  (J. 
1467.  1469).  —  Nickel  514  (J.  1456).  — 
Heuirich,  H.  515  (J.  1460.  1463).  —  Gün- 
ther, K  150. 

Fischers,  Agnes  832. 

Flachs  Flach.  UWch  505  (J.  1412. 1415). 
506  (J.  1419).  507  (J.  1427). 

Fleischhauer  Fletschauer  FJeischouer 
Fleischawer.  Kaspar  510  (J.  1441).  511 
(J.  1444).  512  (J.  1448).  518  (J.  1451).  514 
( J.  1456. 1459).  —  Paul,  Bötticher,  M.  l  R., 
Kämmerer  Rm.  1 A.  25. 26. 188  A.  189.350. 
412. 416f.  50P:  516  (J.1464).  517  (J.  1470). 

Flogü  Flöget,  Peter,  M.  LR  lA.  188A. 
510  (J.  1442).  511  (J.  1444).  512  (J.  14^7). 
518  (J.  1451.  1454).  516  (J.  1463.  1466). 
517  (J.  1469). 

von  der  Flüe,  Nicolaus,  Einsiedler  in  der 
Schweiz  52  A. 

Fogeler,  Jacob  502='- 

Forwerg  Forwerck.  Hans,  Bm.  Rm.  505 
( J.  1410. 1417).  506  ( J.  1426).  507  ( J.  1429). 

509  (J.  1436.  1438).  510  (J.  1440.  1443). 
511(J.1446)512(J.1447).— Haus217.496. 

Frwncke,  Albrecht  514  (J.  1458).  512  (J. 
1462).  516  (J.  1466). 

aus  „Franckenj'*^  Franconia  65. 211. 

Frankreich  b2A. 

FratUz,  Drewes,  Pf.  501^- 

Freibwi-gk  Freiburg  Friborgh,  St.  i.  Thü- 
ringen Ivr.  Querfiirt  70.  239  (Der  Haupt- 
maim  von  Freiburg). 


550 


Marcus  Spittendorff. 


Friederich,  Thomas  261. 

Frolich,  Peter  508  (J.  1430).  509  (J.  1438). 

510  (J.  1441).  512  (1450). 
FMCÄ«FocÄ»^acobJacoff,Mi.R.234A.  502»* 
Furer  Fu/re  Fwr,  Peter,  M.  i.  R 1 A.  2. 514 

(J.  1458).  515  (J.  1461).  516 (J.  1463).518 

(J.  1471). 
Fu8t  Flieste,  Burkhard  Borekart  M.i.R.  1 A . 

234A.  515  (J.  1460).  517  (J.  1468).  518 

(J.  1471). 
Futterer, Jorge,GelQitsmaxm  a.Galgthor262. 

Gaube  Gauw,  Matthaeus  Mathis  513  (J. 

1455).  516  (J.  1464).  517  (J.  1467). 
Geilingk  Geylinck  Geiling,  Heinrich,  Pf. 

108, 416  flf.  502^- 
Gellewitz,  Kaspar  509  (J.  1434). 
Gerher,  Balthasar  507  (J.  1427).  —  Paul 

510  (J.  1442). 

Gerbstedt,  St  im  mansfeld.  Soekreis  209. 
Die  alte  Gertraude  446. 
Gereke,  Bartholomeus,  Pf.  161 A. 
Gerke,  Veit,  vom  Giebichenstein,  erzb.  Voigt 

zu  Glaucha  427.  476f.  480f. 
Gerlich,  Hans,  M.  i.  R.  lA.  vgl.  Gerbich 

(Jerwich. 

Gerne,  Peter  515  (J,  1468). 
Genoich  GenoygGerbich,  Hans,  Schultheiss 

415  A.  416.  433.  vgl.  GerUch. 
6rtmiiimfa?,  Vorw.Gimritz  b.Halle253.254A. 
Glermenberg,  Amd  469  f. 
Glesin,  Matthias Mattis,  Rm.  506  (J.  1420). 

507  (J.  1427. 1429).  508  (J.  1431. 1434).  512 

(J.  1450).  513  (J.  1453).  514  (J.  1456). 
Glibitz,  Sander  504  (J.  1401). 
Glocke  vgl.  Glucke. 

Gode,lienmiigas,  Dr.  jur  von  Erfurt  376  A. 
Golis  Gohlis,  D.  im  Königr.  Sachsen  Kr. 

Leipzig  415. 

Golmar,  ilartman  505  (J.  1410). 
Gdtsmet  Gdldsmed  Goltschmed  Gdtsmedt, 

Konrad  Cunrad,  Rm.  504  (J.  1409).  505 

(J.  1414).  506  (J.  1419).  -  Bernhard  507 

(J.  1429).  —  Reinhard  509  (J.  1435).  510 

(J.  1440).  511  (J.  1445).  512  (J.1448.  513 

(J.1451. 1454),  514  (J.  1457).  —  Antonius 

512  (J.  1451). 
Golttschmidt,  Herman  473. 
Goring,  Paul  407  A. 
Görsner,  Hans  513  (J.  1452). 
Goslar,  St.  im  Kr.  Liebenburg  214  A.  217 A. 
Göttingen  St.  162A.  217A.  323.  403. 
Gottschdlgk,  Hans,  Pf.  161 A.  205. 326. 329  f. 

572  (J.  1472). 
Gottschalck,  Pf.  503b. 
Götze,  Jurge,  M.  i.  R.  302  A.  Vgl.  Gotzschke. 
Gotzschke,  George  501** 
GouJben,  Matthaeus  513  (J.  513). 


GVei/fc,  Hans,  Pt  161 A. 
GrensinckCrrensig,  BaltzerBaltha8ar,sächs. 

Rath308. 
Crrette  Greve  Greffe  Crräfe,  Heinrich  505 

(J.1414. 1416).  506.  (J.1425).  507  (J.  1428). 

509  (J.  1435. 1438).  —  Klaus  508  (J.  1433). 
—  Äfer  514  (J.  1454). — Heinrich,  PfiUmer 
und  Bommeister  über  dem  Gu^jahr 
41 A.  88. 93. 100. 162. 174f.  178. 182. 184. 
190.  193. 198.  323.  351.  500*^  —  Vgl.  Dr. 
n.  G.  T.  51. 

Greuendorff,  Hans,  Bm.  508  (J.  1433).  — 
Ludecke505  (J.  1417).  506(J.  1420. 1424). 
507  (1429).  508  (1432). 

Griffe,  Severin  512  (J.  1449).  513  (1453). 
514  (J.  1457. 1459). 

Groitzsch,  St  imKönigr.  Sachsen  Kr.  Leip- 
zig 72  A. 

Grosse,  Hans  514  (J.  1455). 

Grösse  Conen  Tochter  209. 

Grosskopff,  Tue,  Pf.  161 A.  508»^ 

,,Zu(jfrossenKugel*',Grosskugel,I>jswiBcheii 
Halle  und  Leipzig  im  Saalkreise  213  A. 

Grost,  Valentin  510  (J.  1440).  511  (J.  1445). 

Die  Gruben  6i. 

Crruneh^de  Grufiheide  Grunheyde  Grün- 
heide  Öronheide.  Lorenz  510  (J.  1441. 
1443).  511.  (J.  1445).  512  (J.  1450).  518  (J. 
1453. 1455).— Bastian,  Pf.undWeinmeistCT 
LR.  1.28. 42.  im,  137. 160. 161 A.  173. 193. 
205. 214f.21fc.245. 259f.  386. 450. 471. 518*». 
(J.1471).  —  Gruneheyde,  N.  N.  Pf.  502*». 

vonGubin(?),2^A, 

Guldenfus,  Hans  508  (J.  1432).  509  (J.  1439). 

510  (J.  1442).  511  (J.  1444. 1446). 
Gumprecht,    Drewes  513  (J.  1452).  514 

(J.  1457).  516  (1464).  517  (J.  1468).  518 
J,  1471). 

Gurteier  GörUler,  Peter  396.  413  f. 

(hist,  Hans  504  (J.  1402). 

CrutenbergGudenberg.  Herman504.(J.1405). 
—  Johann  506  ( J.  1426).  512  (J.  1448;. 

Gutterbock  Jüterbock,  St.  im  Regierungs- 
bezirk Potsdam  355  A.  439. 

Gysecke  Gisecke  Gyske  Gysike.  Hans,  Km. 
Bm.504(J.  1401. 1404. 1407).  505  (J.  1411. 
1424).  507  (J.  1427),  508  (J.  1433).  — 
Koppe  505  (1417).  506  (J.  1420. 1422).  — 
Paul  506  (J.  1425).  508  (J.  1432).  —  Vgl 
Dr.  n.  G.  T.  46. 

Habieh,  Cordt  517  (J.  1469). 

Hake  Hacke.  Ludewig  509  (J.  1438).  - 
Rule  511  (J.  1447).  —  Henningius  Hennig, 
Rm.  512  (J.  1451).  513  (J.  1453).  —  Rule 
516  (J.  1463).  —  Vgl.  Dr.  U.  G.  T.  56. 

Hacke,  Curdt,  M.  i.  R.  41 A. 

Hacke,  Lule  502^* 


I.  Personen-  und  Ortsnamen. 


551 


Hacke,  Radolf,  Bm.  188  A. 

Hacke,  Holzschuhmacher  205.  268. 472. 

Halberstadt  Bischof  Gebhard  von  Hoym 

251. 252  A.  256. 
Halber8tadt,St.  162  A.  213  A.  214  A.  217  A. 

295  flf.  323. 327.  363.403.  -  BerRath,  die 

rnn  Halberstadt  19.  23.  327. 329. 361.365. 

382.  385  A.  386 ff.  389ff:  400.444.446. 450. 

452  f.  455. 460.  4621 
Halberstadt,  Stift  251. 258. 
Hamburg,  St.  216A.  217 A. 
Hameln,  St.  in  d.  Landdr.  Hannover  217 A. 
Haneman,  Hans  517  (J.  1470). 
Hannover,  162  A.  214. 217  A. 
MeisterHans,  Barb.  i.  d.  Kleinschmiede  396. 
Hannschke,  Baumeister  413. 
Hartimg  Harttmg  (?),  Busse  504  (J.  1402. 

1406). 
Harttmgk,  Galle,  Diener  des  Raths  349. 
Hasartt  Hasert  Hassert  Hasserdt,  Wenzel 

Wentzelaw  Wentzelae,  Bomknecht  über 

dem  Deutschen  äom  63.  64. 
Hase  Tgl.  Hose. 
Hatzke,  Hans  513  (J.  1451). 
HauenschätHau)m8chat,EaßabOS,(J.U20). 

509  (J.  1435. 1438). 
Hautoensblu/mlein      HawwenssbhimcTien 

Hans,  Kleinschmied,  M.  i.  R.  1 A.  324. 
vonHayn  Hayne,  Heinrich,  Pf.  161 A.  197. 

201.  — Vgl.  Dr.  II.  G.T.  60. 
Hayne,  KiUan  207. 
HSir,  Peter  vgl.  Sebir. 
Hechstedt,  Hettstedt^  Stadt  im  mansfcld. 

GebirgsloreiBe  397. 
Hedderszen  von  Hedderssen  von  Heder sen 

Heddersen  Heder  sen  Heder  sehen  Hedder- 

sdve  Heddrichs  Hedrichs  Heddrich  Hed- 

rieh.  Hans,  Hm.  1.2. 4. 8. 9f.  11. 12. 14. 15. 

16.  19  ff.  24f.  31.  34ff.  38.  42.  43.  44  ff. 

52.  55.  59.  71. 78. 94. 95.  96. 100. 105. 126. 

128.  135.  137.  143.  147.  152.  157ff.  160. 

163  f.  178. 181. 184.197.202.205.208.212. 

217.  221.  224. 227.  233  A.  235.  242  f.  245. 

248.  250.  252.  254.  262.  266  ff.  269.  271  f. 

273.  279f.  282.  284.  287.  290 f.  295.  298. 

299.  301.  304f.  312.  316.  318.  321.  324. 

326 ff.  336ff.  339.  342f.  344ff  350f.  852f. 

358f:  361.  388.  392.416.  418.  421.  432  ff 

435. 439. 442. 444. 451. 458. 50P-  —  N.  N. 

Hedrich,  GeistUcheru.  Bruder  des  vorigen 

208.  —  Heinrich  38. 39. 
Hedirsleben  Hedirslebe  Hedersleve  Heders- 
leben  Hedersloue.  Cyriacus  504  (J.  1406. 
1409).  —  Hennigko  504  (J.  1403).  —  Au- 
gustin, Bm.Rm.  504  (J.  1410).  506(J.1419. 

1423).  507  (J.  1427.  1429).  508  (J.  1482). 

—  Paul,  Rm.  505  (J.  1411).  507  (J.  1430). 
508  (J.  1433).  236  A.  —  Johannes,  Rm. 


505  (J.  1418).  —  George  Jorge  Jurge,  Pf. 

161 A.  438.  501^-  —  Vgl.  Dr.  II.  G.  T.  60f. 
Heide,  Clemens  512  (J.  1449).  513  (J.  1453). 

514  (J.  1456).  515  (J.  1461). 
von  der  Heide,  Sander  513  (J.  1451. 1453). 

514  (J.  1455. 1459). 
Heaiiqman,  Peter  802  A. 
Heineman,  Kilian,  Pf.  502*»- 
Heinemann,  Bartholomaeus,  ein  einkom- 
mender Bauer  501** 
Kleine  Heinrich,  Diener  des  Raths  349. 
Heinrich,  Hans  507  (J.1428).  508  (J.1431). 

509  (J.  1434).  513  (1451). 
Heintze,d.ljajiöknec\it  v.Giebichen8tein438. 
Hddnmgen,  StimKr.  Eckart8bergal54A. 
HeUer,  George  503»-  Vgl.  Keller. 
HeOewig,  N.  N.  507  (J.  1427). 
Hdmstede  zu  Hdmstette  Helmstedt,  Kreis- 
stadt im  Herz.  Braunschweig  161 A.  162  A. 

212f.214£217A.329.331. 
Hennenberg,  N.  N.  509  (1439).  511  (J.1445). 
Hentzett,  Marcus,  Thorschliesser  des  rade- 

wellischen  Thors  496. 

Hentzendorffer,  Lucas  509  (J.  1435. 1438). 
Herburg,  Hans  504  (J.  1402). 
Herfart  Herffart.  Heine,  Bm.  510  (J.  1442). 

511  (J.  1444).512  (J.  1448).  —  Andres 

Drewes  512(J.  1449).  518  (J.  1442. 1453). 

Alexius  514  (J.  1457). 
Herfordfes],  N.  N.,  Pf.  501*»- 
Herffordt,  N.  N.  PI  161 A. 
Hersfdt,  Hans  510  (J.  1441). 
Hertzog,  Petor,  Rm.  509  (J.  1439).  510 

(J.  1441).  511  (J.  1445).  512  (J.  1447). 
Herwag  0),  Herman  414  (1457). 
Her  toig  Herwich  vgLHorwich.CordtKiu^510 

(J.  1442).  511  (J.1445).  512  (J.  1449).  513 

(J.1452).  515  (J.  1462).  516  (J.  1466).  — 

Hans515(J.1460)516(J.1464).517(J.1468). 

518  (J.  1471).  —  Herman  517  (J.  1469). 
Hesseier,  Laurentius  416f. 
ficy'Äey,  Nickel,  einkommenderBauer502"' 
Heyne,  Galle,  Bm.  417. 
Himyrand  HUdd/rant,  Hans  505  (J.  1410. 

1413).  506  (J.  1419).  507  (J.  1429).  508 

(J.  1431). 
Hüdd/rand  HUdebrandus,  der  Kämmerer 

Schreiber  194.  216.  266.  294. 
HüdermannHüterman,  Dr.jur.,  Mitglied  d. 

Domkapitels  zu  Magd.  52. 66.  248.  V^l. 

v.  Mulverstedt,  Ürk.-Reg.  z.  Gesch.  d.  H. 

V.  Kotze  186 

Ä'Wc«sÄ«m,Hildesheim  St.  1 62  A  .21 7  A  402. 
HindemayU   Hyntemayl,  Titze  Titzel, 

M.  i.  R.  407A.  502=»- 
Hinnem,  Borthold,  Pf.  500^- 
Hintze.  Lucas  511  (J.  1445).  513  (J.  1454). 

—  Klaus  512  (J.  1447. 1450). 


552 


Marcus  Spittendorff. 


Hcbergk,  N.  N.,  Bürgermeister  z.  Merseburg 

423  f. 

Hcbergk,  Bartel  469. 
Hodantz  Hotanis,  Martin,  Bm.  505  (J. 

1415).  506  (J.  1423).  507  (J.  1429).  508 

(J.  1432).  509  (J.  1435. 1438)  510  (J.  1441). 

511  (J.  1444).  512  (J.  1447).  —  Heinrich 

507  ( J.  1427).  Vgl.  Dr.  H.  G.  T.  63. 

i-om  Hofe,  Lampreclit,  neuer  erzb.  Kanzler 
11.  66.  154. 158. 164. 

Hogtl,  Martin  404  (J.  1403).  505  (J. 
1415). 

Hohenthurm,  D.  im  Saalkr.  154. 217  A. 

Hohnstein,  ehemalige  Burg  auf  dem  Berge 
gleiches  Namens  bei  Neustadt  unterm 
Hohnstein  154  A. 

Chrafvon  Hohnstein,  Hans  154  A. 

Hohe,  Hans,  Pf.  161 A. 

Holboig,  (?)  507  (J.  1429). 

Holzappel  Holtzappel  Holtzapffd  HoUz- 
apfdl.  Lauren tius  Lorenz,  d.  sdte  Kämme- 
rer lA.  294.  331.  332.  355  ff.  358.376. 
386. 390.  393. 410  A.  450. 

Holtzhusen,  Heinrich,  Hm  504  (J.  1407). 
505  (J.  1411.  1415).  506  (J.  1418.  1421. 
1424).  Dr.  U.  G.  T.  63. 

HoltzwirthHoltzwirttHolzwirthHoltzwerth 
Holtzwert  Holtzwerdt.  Marquard  504  (J. 
1402).— Hans,  Bm.  505  (J.  1412. 1415).  507 
(J.  1429).  508  (J.  1432).  —  Georg  505 
(J.  1418).  506  (J.  1421).  —  Coppe,  Rm. 

508  (J.  1431.  1434).  —  Levin  511  (1444). 
—  Benedii'tus,  Pf.  501^* —  BlasiusBlesius, 
H.  99.  145.  153.  161 A.  502*'-  Vgl  Dr.  H. 
G.  T.  66. 

Hoppener  Hopphener,  Klaus  1 A.  509  (J. 

1438).  510  (J.  1443).  511  (J.  1447).  512 

(J.  1450).  513  (J.  1453.),  514  (J.  1456. 

1459).  515  (J.  1461).  516  (J.  1464).  517 

(J.  1467.  1470). 
JEr(>rM>tcÄ(?;vgl.513(J.1452)Nr.l8  —Hans 

513  (J.  1453).  —  Kurt  514  (J.  1455). 
Hose  Hosse  Hoze  HotzeHozo  Hase.  Brixins, 

Rm.470.  501.509  (J.  1439).  510  (J.  1441). 

511  (J.  1444).  512  (J.  1448. 1451).  514  (J. 

1457).  515  (J.  1460.  1463).  516  (J.  1466). 

517  (J.  1468. 1470). 
Huffe  Hufe.  Friedrich  504  (J.  1403).  — 

Hermann  505  ( J.  1414).  506  ( J.  1419. 1422). 

507  (J.  1427).  508  (J.  1480. 1433). 
Huibe  (?),  HoUeben,  Dorf  bei  Halle  im  Kr. 

Merseburg  360. 
Hunneraott,  Peter,  Unterbommeister  über 

dem  Deutschen  Borne  232.  321. 
Hunt,  Klaus,  M.  i.  R.  188  A.  407  A. 
5tt««r,  Peter  395  A. 
Hynne,Berto\U  Pf.  161  A.510(J.  1441).511 

(J.  1444).  -  Kilian,  Pf.  161 A. 


Jacoff,  Bernd  514  (J.  1456). 

Jap,  Jacob  hXl  (J.  1444). 

Jarmarckt,  Hermann,  Bürgermeister  Ton 

Halberstadt  337. 
Jenick  Jeneck  Jenecke,  Matthaeus  511  (J. 

1446).  512  (J.  1449).  518  (J.  1452). 
txm  Jhene  Jhenne,  Klaus  507  (J.  1428).  506 

(J.  1432).  —  Klaus,  Pf.  n.  Kämmerer  13. 

41 A.  57.  58  A.  74.  75.  93. 148. 168 f.  237. 

347. 503»»-  518  (J.  1471).  —  Peter,  Pt  153. 

157.  159.  161A.413.  503*»- —  V^  Dr.  H. 

G.  T.  69. 

terra  Jericho,  land  zu  Jericho,  Theil  der  Alt- 
mark, Kr.  Jerichow  H.  73  A. 
Jerusalem  JJieruscUem  Hierusalem,  160. 

206. 239  A.  308. 
Jesus  Christus  235.  264. 366. 402. 4851 
Ueburg  von  IMntrg.  Albrecht  505  (J.  1411. 

1414).  506  (J.  1421,  1426).  507  (J.  1429). 
Joppe,  St  an  der  Küste  von  Palästina  72  A. 
Jorge,  Thalvoigt  351. 
Isleiben  Isleben,  Hans  504  (J.  1406. 1409). 
Die  Kinder  Israel,  die  Juden  202. 234. 236. 

435  f. 

Judenbergk  N.  N.  472. 
Jungermann,  Burchard,  zu  Delitzsch  2o7. 

Römischer  Kaiser.    Friedrich  HI.    72A. 

321A.332A.420A.465f. 
Kaitz,  Niclaus,  M.  i.  R.  517  (J.  1468). 
Kakuschke,  N.  N.  420. 
Kalaw  Kolaw  Kalau  Kalou  Kolau,  Nicolans, 

Rm.  504  (J.  1405).  505  (J.  1413. 1417).  506 

(J.  1422).  508  (J.  1431. 1433). 
KaOfe  Gi»c,St.46.218.220.308.347.383A. 

388.405ff.408.417.419f.  435.437ff'.440A. 

456.  460.  -  Die  Burg  405.  408f.  -  Die 

Hotstube  im  Schlosse  438.  —  Die  Herberge 

406  f.  —  Die  Kirche  408.  —  Das  Rathaus 

406  ff. 
Kaie,  Johann  505  (J.  1414. 1418).  510  (J . 

1441).  —  Friedrich  511  (J.  1444). 
Kaleyss,  Hans  502*- 
Kalle,  Heinrich  509  (J.  1435). 
Kamburg,  Hans  504  (J.  1405.  1408).  505 

(J.  1412). 
Kamelis  (Jamelis,  Jacob,  Pf.  und  Seiden- 

kräraer  397. 430. 439. 
Camermeister    Cammermeister    Kammer' 

meister,  Hermann  Hermannus  Han8(?), 

Bm.  Rm.  510  (J.  1440. 1442).  511  (J.  1443. 

1446). 
Kannengiesser,  Hans  503^^' 
Kaschwitz  Khasswitz,  Klaus,  Diener  dee 

Raths348f. 

Kaschwitz,  Hermann  496. 
Casius,  Bäcker  vor  dem  Steinthor  471  f. 


I.  Personen-  und  Ortsnamen. 


558 


fxm  Caala  Cassel,  Hans  507  (J.  1429).  508 
(J.  1431. 1433). 

Kasskenfsji?),  Hans  502**- 

£ate8cftAa^2?^NicolausNicIau8NiclasNickel, 
H.  lA.  233  A.  234.  502^-  517  (J.  1470). 
Vgl.  Dr.  n.  G.  T.  70. 

ZcÄf,  Thüo  504  (J.  1403. 1406). 

Xeßtf,  Ewald,  Rm.  505  (1417).  506  (J.  1423). 
507  (J.  1427.  1429).  508  (J.  14.82).  509 
(J.  1435. 1437. 1439).  510  (J.  1441. 1443). 
511(J.  1446).  512  (J.  1449). 

vamKelre,BorekefB{iTgßmeiBter  zu  Magde- 
burg 24  A.  —  Ludecke,  Bürger  von  Magde- 
burg 24  A. 

Kemnitz  Chemnitz,  St.  im  Königr.  Sachsen 
Kr.  Zwickau  333  A.  376.  380.  459.  490. 
492.  —  Das  Benedictinerkloster  376  ff. 

Kersten  Kerstin  Kirsten,  Hans,  M.  i.  R. 
161 A.  234  A.  471.  515. 

Kesding,  Götze  504  (J.  1402). 

KetzenaorffKüzendorff'Kentzendorff.  Jacob 
Jacoff,  Pf.  161 A.  502^-  —  Andreas  Drewes, 
161 A.  496.  —  Die  Ketzendorffe,  433. 

Ketzt(?)  Ketz.  Hans  505  (J.  1417).  507 
(J.  1428).  508  (J.  1431).  509  (J.  1434).  — 
Valentin  lA.  570  (J.  1470). 

Keylhey,  Lucas,  einkommender  Bauer  502^ 

Keyser,  Matthias  504  (J.  1404). 

K^ser,  Bortius,  Krämer  431.  —  Die  Portius 
Keyserywne  396. 

Ckrtstoffel,  Stadtknecht  und  Verschläger 
116.17L193. 

Ciliactis,  Verschläger  115. 

Küian,  Bertold  506  (J.  1420). 

Kirstans,  Simon  507  ( J.  1428;. 

KleinsmedtKleinsmetKleinsdimet.Bas  tian, 
507  (J.  1429).509(J.1439).510(1442).511 
(J.  1445).  —  Klaus  512  (J.  1448).  513  (J. 
1451.  1453).  514  (J.  1456).  515  (J.  1461). 

Kiemer  (?),  Klaus  503»- 

Klepzigk  Kleptzk  Kleptz  Cleptz  Cleptzt 
Kleptzt.  Nickel,  Pf.  96.  97. 136. 137. 1591 
161 A.  173.  184.  189. 192. 194.  222.  501»»- 
—  Peter,  Pf.  191 A.  323. 496. 502'*- 

Kleptz,  Niclas,  erzb.  magd.  Voigt  in  Kalbe 
405. 

Klingeroc,  Ciriacus  M.  i.  R.  41 A. 

aist,  Tyle  507  (J.  1428).  508  (J.  1431). 

KlöptsK,  Nicolaus,  MöUeiivoigt  zu  Magde- 
burg 212. 

Kloth  Klott  Klose  Clos,  Jacob  Jacoff,  ein 
eiiikomm.  Bauer,  Gewandscherer,  Rm.  M.  i. 
R.  (ÜWchspfarre)  1 .  39. 1 77. 234. 280f.  289. 
290. 301  .,324.  350.  854.  356.364.367.385. 
399.  421.  432  f.  440  ff.  444.446.  457  f.  462. 
491.501*-  —  Hans,  einkomm.  Bauer  502*- 

Clticke  Klucke  Kluke  Cluge  Kluge  Glucke 
Glocke.  Klaus  506  (J.  1423).  507  (J.  1428). 


511  (J.  1446).  512  (J.  1449).  513  (J.  1452. 
1455).  514.  (J.  1457).  515  (J.  1460).  516 
(J.  1463. 1465).  517  (J.1468).  —  Hans,  Pf , 
Bm.  und  Rm.  24  A.  41 A.  42.  45.  47  A.  48. 
49.  57.  58A.  93. 148.  169. 196.  237.  245£: 
256.  258.  275.  410 A.  470.  514.  (J.  1457). 
515  (J.  1460.  1461.  1463).  516  (J.  1466). 
517  (J.  1467.  1469. 1470). 
Kncbü  Knobd  KnSbd  KnebeH  von  Knebel 
Knöbel  KnobeU,  Moriz  IIA.  —  Thüo 
Thile  Tue  TyleDile,  Hauptmann  der  Stadt 
Halle,  dann  Hauptmann  zu  Merseburg  und 
darauf  in  ähnlicher  Stellung  auf  dem  Gie- 
bichenstein  11.  51.  66. 100. 105. 146. 170. 

—  Tue  der  Jüngere  IIA. 
Knoke,  Burkhardt  502*- 

Knyle,  Sixtus,  Meister  in  der  Pfeure  ü.  L. 
Frauen  351  £1362. 

Knysse,  Jorge  362. 

Kober.  Glorius,  Pf.,  Weinmeister  im  Rath 
lA.  161A.188A.189.197.473.500*»-  509 (J. 
1435).  512  (J.  1450).  517  (J.  1470). 

Kober,  Peter,  M.i.R.  302  A.  500** 

Koch,  Heinrich  509  (J.  1435).  —  Drewis 
517  (J.  1467).  —  Wenzelaus  Wentzelaus 
Wenzelaw  Wenzell,  M.  i.  R.Bm.  über  der 
Metritz  1 A.  324.  351.  382. 384. 400.  496. 

—  Hans  Hentze  236  A.  307. 318. 413. 
Koch,  Valten  60. 

Kochir  Kocher^  Peter,  M.  i.  R.  41 A.  514 

(J.  1457).  517  (J.  1468).  518  (J.  1471). 
Kockdaw  Cdkelaw  ]{?),  M.  i.  R.,  aus  der 

Morizpfarre  507  (J.  1427).  508  (J.  1430). 
Koffä,  Hans  507  (J.  1427).  508  (J.  1430). 
Kogüman  Kogelman,  Johann  506  (J.  1426). 

507  (J.  1429).  509  (J.  1435)  510  (J.  1440). 
Koitzsch,  Paul  503b. 
KöUbe,  Ewald,  rgl.  Kelle. 
Kolbe,  Küian  512  f J.  1448). 
KMiU,  Michel  516  (J.  1464).  517  (J.  1468). 
Colkdau  8.  Kockdaw, 
Colle,  Heinrich  5ü7  (J.  1429). 
KoUe,  Friedrich  505  (J.  1412). 
Koller  Köler  KöUer,  Glorius,  Bomknecht 

u.  Verschläger  184. 
Äo2n,St.KöTn43. 
Kolne,  Friedrich  504  (J.  1406). 
Komerer,  Vincentius  503** 
Konat,  Hentze  395  A. 
Konnig,  Johann  510  (J.  1441. 1443). 
Konipstdll  KönigstaU,  Tue,  Pf.  n.  Vorsteher 

des  Tlials  112. 161 A.  349.  443.  501^- 
Königk  414. 

Cönnem,  St.  im  Saalkreis  406. 
Contze  Contz  Cimtz.  Hans  514  I J.  1456).  — 

Jacob  Jacoff,  Bm.  514  (J.  1456).  515  (J. 

1459. 1462). 
Koppersmet  Kupperstnet  Kupperschmet, 


554 


Marcus  Spittendorff. 


Hans  514  (J.  1457).  515  (J.  1460).  516  (J. 

1466). 
Kopüz  Koptzk  Koptzigh  Klaus,  Bm.  509 

(J.  1438).  510  (J.1443).  511  (J.  1445).  513 

(J.  1451. 1454).514(J.1457).515(J.  1461). 
Koptzky  Kaspar,  Pf.  502***  —  Jorge  239.  — 
Die  Koptzke  KöptzkeKopschke  161 A.  197. 

198  A. 
Korsener,  Hans,  M.  i.  R.  1 A. 
Kortz,  Lamprecht  503^ 
Kosditz  Koszdüz  Kösdüz  KössdüzM^&rün 

Mertin  39.  511  (J.  1445).  512  (J.  1448). 

513  (J.  1455).  514  (J  1458).  516  (J.  1463. 
1465).  517  (J.  1468)  —  Mattis  Mattes, 
Vorsteher  des  Thals  98.  99. 144. 

Kösse,  Hans  470. 

Kost,  Mattis  516  (J.  1465). 

Kost,  Mattis,  M.  i.  R.  188  A. 

Kostewüz,  Veit  511  (J.  1445). 

von  Kostüz  von  Köstüz.  Casparus,  Haupt- 
mann Ton  Flatho  405  ff. 

Cothen,  St  in  Anhalt  213  A. 

Kotze  (v,  Kotze).  Hans,  erzb.  magd.  Mar- 
schall 94. 100. 104. 146. 154. 158. 332. 381. 
437.  —  Hermann,  erzb.  Rath  imd  Haupt- 
mann auf  dem  Giebichenstein  216.  433  A. 
471. 480.  —  Vgl.  Dr.  H.G.  T.  85. 

Coyen,  Volkmar,  Rm.  509  (J.  1437). 

Koytz,  Paul  496. 

Krcicht,  Werner,  auf  Cressaw  73  A. 

Krafft  KrafjfU,  Ambrosius  Brosius,  M.  i. 
R234A.350.360.  503*- 

Kraptzk,  Koppe  504  (J.  1405). 

KrMce,  Paul,  Vorsteher  dos  Hospitals  St. 
Cyriaci  197  A. 

castrum  Cressaw,  wahrscheinlich  ein  Schloss 
in  der  Nähe  des  jetzigen  Vorwerks  Cressow, 
gehörig  zu  dem  Rittorgut  Neuhaus-Leitz- 
kau  73  A. 

Xnppe,  Heinrich  510  (J.  1441).  511  (J.1444. 
1447). 

Kritz,  Kurt  502*- 

Kritzm,  Hans  516  (J.  1466). 

Krolwitz,  Glorius  501** 

van  Crosigk,  Heinrich,  in  Diensten  der  Erzb. 
Johannes  u.  Ernst  66.  409.  410  A.  Dr.  H. 
G  T.  208 f 

Zr«^cr,Maxtin509(J.  1438).  517  (J.1469). 

Krym,  Heinrich  504  (J.  1407). 

Kuchenswin  Kochenswin  Kuchenswein 
Kuchenschwein  Kuchenschwin.Thcodricus 
Dietrich,  Rm.  510  (J.  1440.  1443).  Ml 
(J.  1446).  512  (J  1449).  513  (1452.  1455). 

514  (J.  1459).  515  (J.  1462).  516  (J.  1465). 
518  (J.  1471). 

Kuetz  8.  Qtietz. 
Kiüe,  Hans  503*- 
KüU,  Heinrich  501** 


KumpanKxjmpen.  Lucas,  Rm.  510  (J.  1439. 

1442)  (?),  511  (J.  1444. 1447).  512  (J.1450). 

513  (J.  1453.  1455).  514  (J.  1458).  515  (J. 

1461).  —  Johann  Jan  Jhan,  M.L  R.  41 A. 

302  A.  500*-  516  (J.  1465).  517  (J.  1467. 

1469).518(J.  1472). 
Cumpen,  Jan,  Gemeinheitsmeister  376. 
Kunath,  Heintze  Hentz,  l<lei8cher  302  A. 

500** 
Chintze  Owntzen,  Konrad  504  (J.  1407).  505 

(J.  1410). 

Kuntze,  Hans  513  (J.  1452). 
Cuntzman  Runtzmann  Ctmtze.  Hans  514 

(J.  1459).  —  Klaus  41 A.  —Klaus,  Filzhut- 
macher, M.  i.  R.  u.  R&thsmeLster  1. 234  A. 

302  A.  503*-  517  (J.  1470). 
Kyhüz  KünU  Kybus,  Peter  514  ( J.  1455. 

1458).  515  (J.  1461). 
Die  Kyuntzinne  397. 

Latn,  Theodor  J)r., Rector  der  Univ.  Leipzig 
239  A. 

Lctmy  Hans  417. 

Lamb,  Mauritius,  Bürger  und  Rath8herr(?) 
von  Magdeburg  337. 

Lamb,  Theodor,  Dr.,  aus  Leipzig  239. 

Lantze,  Konrad  510  ( J.  1440).  51 1  ( J.  1445). 

Lattb  Loub  Lawp  Latob  Lob,  Hans,  Seiler 
in  der  Gertraudenp&rre,  Rm.  von  der  Ge- 
meinheit 1.  9.  10. 36.  47  A.  67.  74.  78. 94. 
95.  100.  104.  128.  187.  178.  180.  188  A. 
189. 195. 197f.200ff.203f.212.214ff  218- 
221  f.  233.  250.  276  f.  282.  284.  290.  299. 
303.  305. 308. 310. 315f. 321. 324. 339. 860. 
366. 374. 381. 383. 388. 392. 415. 442. 451  f. 
465. 4731  503»-  515  (J.1464).517  (J.1467. 
1470).  -  Klaus  407  A. 

Lauchst^de,  Lauchstedt,  St.  im  Kr.  Merse- 
burg 204. 

Lauchstete,  Martin  Mertin  516  (J.  1466). 
517  (J.  1469). 

Leb^hune,  St.  Löbejün  im  Saalkreise  406. 

Lehmann,  294. 

Lehman,  Hans  508  (J.  1438). 

Leiche,  Hans,  Bm.  507  (J.  1427. 1430).  509 
(J.  1434).  512  (J.  1449).  513  (J.  1452).  — 
Ambrosius,  Pf.  503b.— Andreas,  P£  161 A, 

von  Leiningen,  Margaretha.  Gräfin  146  A. 

Lenart,  Jacob,  erzb.  magd.  Thürknecht  77. 

Lditz,  Hans  409  (J.  1439).  510  (J.  1443). 

Leskau  Leskaw  Lesskau  Lesclikaw  Lisch- 
kaw  Lischkau  Liskau  Lyskau  Liszawe 
i:rtt8ÄiM.Hans509(J.14.S8).-Simon,  Fleisch- 
hauer aus  der  Grertraudenpfarre,  M.  i.  R 1 A . 
143.  233  A.  265.  310A.  354  399.  400.  456. 
50P-  518  fJ.  1471.)  —  Alcxius  M.  i.  R. 
41  A.74.302A.  356f.  500^-516.  ^J.  1465)  517 
(J.  1469).  518  (J.  1473). 


I.  Personen-  und  Ortsnamen. 


555 


Lenhart;aiico\&m  506(J.1420).  507(J.1428). 
txm  Lindenau  Lindenaw,  Hans  299. 
Lindener,  Dr.  Martin,  erzbiscböflich  magd. 

Kanzler  unter  dem  Erzh,  Ernst  247  f.  251. 

437  A. 
Lindow  von  lAndoto  von  Landau,  Burchard 

405  (J   1408).  505  (J.  1411.  1416).  506 

(J.  1422).  Dr.  n.  G.  T  87. 
Liptzk  LeipzigkLeibzigk  Leiptzigk  Leipzig 

St.l9A.  52A.  72A.74.162A.175.185.201. 

213  A.  216. 21 7  f.  220. 233.  239.  241. 244  f. 

247.  251.  253.  255.  261 A.  277.  310.  318. 

326.  329.  331. 332A.  334 f.  336 ff.  340.402. 

414  f.  424.  465  f.  489  f.  —  Der  Jahrmarkt 

74. 261.  318.  Der  Neiyahrsmarkt  465  f. 
Liasau  s.  Leskau. 
Littich,  St.  Lattich  22. 
Loberg  507  (J.  1427). 
LocherawLocherow,  Hans504(J.  1401. 1405)« 

505  (1410. 1413. 1418).  506  (J.  1424). 
Lössebem,  Jorge  332f.  380). 
Louburg  Lawburg  Loburg,  St.  im  Er.  Je- 

richow  1. 404  i  Die  Burg  Ä5 ;  die  Herberge 

405. 
Lubick,  St.  Mbeck2U.  217  A.  Die  von  Lu- 

bicke  214. 216. 
Luchtenberg,  Nicolaus|508  (J.  1430. 1432). 

509  (1434). 
Lucifer  363. 
Ludecke,  Heine  512  (J.1450).  513  (J.  1452). 

514  (J.  1456). 

Luder,  George,  Verscbläger  115. 
Luder  Legaler  Leuder,  Heinrich  Hayne, 

Meistor  in  der  MorizpfiuTe,  M.i.R.  188  A. 

203.  396. 

Ludicke,  Valten  431. 

lyünefriwflf,St.imKr.Lüneburg216A.  217  A. 
Lutze  Luytze,  Brun,  P£,  161 A.  188 A.  189. 

197. 502^- 


Mackewitz  Magkewitz,  städtischer  Mar- 
schaU  386. 450. 

Magdeburg.  Eränschöfei  Ruprecht  Ruper- 
tus  467.  482.  —  Kurt  Konrad  U.  Con- 
radus  482.  —  Otto  74  A.  335.  —  Dietrich 
Theodoricus  481  f.  —  Ludwig  274.  —  Al- 
brecht IV.  274.  —  Günther  H.  274.  290. 
291 A.  294  A.  495.  —  Friedrich  HL  154  A. 
274f.  286. 292. 476ff.  479f.  481.  —  Johannes 
Johan,  Pfialzgraf  bei  Rhein ,  Hei-zog  von 
Baiem,Bi8chofzu Münster  4.  6f.l0. 12.15. 
19.24A.27.29.52.43.44ff.48.49.50f.51A. 
52  ff.  56  -58. 59  f.  61  f.  62  A.  65. 66. 67  f.  70  f. 
72f.  73A.  76f.  79. 85. 87. 88ff  93ff.  97ff  lOlff 
110ff.113.128.129.134.136ff.139.  Ulf.  143. 
145.  147  f.  151. 153f.  156ff.  159. 162. 163  f. 
165f.  167. 168 f.  176  f.  181  £  186. 197.  202. 


235A.  240.  .243.  250.  255 A.  275f.  278. 
286.  292.  294.  371. 412. 465  ff  468ff.471. 
474. 477  ff.  480ff.  484.490f.  —  Ernst  50  A. 
173. 180. 181 A.  183. 191  f.  193  f.  196f.  203. 
206.211f.  216f.  217A.218f.  220.222. 224f: 
226f.  229f.  234f.  237 ff.  240f.  242f.  244. 
248 ff  252, 257. 266.  269. 270  f.  273. 278ff. 
281. 283. 284 f.  288. 290ff.  293f.  295 f.  297. 
299ff.  304f.  311  f.  317.  319f.  321  £  324ff. 
327f.  329ff.  332.  334f.  336.  339ff.  342. 
346f.  349.  353.  363f.  369f:  372ff  376ff. 
379f.  381  f.  386ff  389ff  392 f. 394 ff; 397 ff 
400ff  403.  407 f.  409.  410ff.  413ff  416ff. 
420f.  422f.  424.  426ff  431ff.  437ff.  440. 
446  f.  450  f.  455. 457. 459  ff.  462. 484. 486  ff. 
489  ff.  498.—  Kardinal  Albrecht  496. 

Stadt  Magdeburg.  Altstadt  56.  59.  63.  66. 
88.  99.  145.  174. 179.  181. 185. 187.  210. 
212.  214. 217—19. 222. 239  A.  245  A.  256. 
292.  299  ff  304.  308.  310.  322.  329  f.  346. 
355.  365.  388.  414. 418. 421.  470. 479.  — 
Barfilsserkloster  zu  Magdeburg  217.  — 
Die  Laube  am  Rathause  der  alt  St.  Mag- 
deburg 300.  —  Ber  Bath  der  Stadt  Magde- 
burg (die  von  Magdeburg)  4.14f.l9— 24.49. 
55.62A.67— 69.  76f.  80.85.90f.  110. 153. 
158. 162  A.  165  f.  174. 176.  179. 181  f.  183. 
213  — 16. 220f.  222. 228. 235. 241.254. 259. 
267  f.  275.  283.  287  f.  290.  293ff.  297  f. 
300.  304. 306.308£  311. 318ff  323.  327£ 
337. 361.  363. 382. 385  A.  386£  389£  391. 
398. 400. 402. 415. 444.446.450—53.455. 
457.  460.  462 £  467  £  481  £  496;  aUe  drey 
rethe,  darnach  die  drey  heimlichen  rethe 
und  die  schöppen  404.  —  Die  Schoppen 
von  Magdeburg 300. 304. 346. 480£  ScJtöp- 
pen  und  rcUhmannez,  M.482.  —  Neustadt 
221  £  398  (Rath).  —  Sudenlmrg  bei  Mag- 
deburg 398. 

Mainz.  Erzbisthum  432  A.  —  Erzbischof 
Diether424A. 

3faZ*i«xr(Malttwitz?).Heine,Bm.512(J.1448). 
—  Klau8,P£  113. 161 A.  501  •  —  Heinrich 
Heine.  Bm.  47. 68. 518  (J.  1472).  Vgl.  Dr. 
II.  6.  T.  91. 

Maltz]  Heinrich,  Bm.  510  (J.  1441). 

Grafen  zu  Mansfeld  398.  432.  —  AJbrecht 
100.  104. 389.393. 408  ff.  421.  —  Ernst  L 
94.  403. 410.  —  Gebhardt  VI.65. 154. 389. 
421.  —  Philipp  65  A.  —  Volrad  HI.  146  A. 

Msmtz,  Gurt  510  (J.  1441). 

m^JunqfrauMaria  264. 306.319. 360. 363. 
366.  367. 397. 431. 

Marschalck,  Michael  Michel,mag.Stadt8chr. 
39. 158. 163. 173. 184.  200. 202.  205.221  £ 
225. 254. 256. 267. 269. 274.  284. 286.289. 
290.  292.  299.  304£  308.  310f312.  318ff. 
322. 325.  326ff  338. 340. 344£  348.  350£ 


55Q 


Marcus  Spittendorff. 


352f.  369 flf.  376  f.  381. 388. 399.  403.  412. 
432. 473. 477. 480  f.  501»- 

MariimAsMarHne  Martin  a.d.ülrichspfarre 
354. 356. 364.  44001  444.  446.  457. 462. 

Maschetoüz  Maschwüz  Masetvüz.  Hein- 
rich, Bm.  507  (J.  1427).  —  Rule  507  (J. 
1428).  509  (J.  1435.  1438).  510  (J.  1441). 

511  (J.  1445).  -512  (1448).  —  Hermann, 
Sehultheiss  467  f.  470.  474  f.  481.  -  Vgl. 
Dr.H.G.T.91. 

Mateweis,  Postmeister  365  A. 

Hans  mit  dem  grossen  Maule  (Mylichte 

Hans),  der  oberste  der  hall.  Stadtlmechte 

192. 425. 
Mebis  Meuns  MdjesMeHnss  (?)  Glorias  500 

(J.  1441).  514  (J.  1458).  515  (J.  1461).  — 

Peter,  M.  i.  R.  (Melbiss?)  302 A.  501»- 
MecklenbtMrg.  Herzog  Balthasar  203  A.  — 

Herzog  Magnus  203. 
von  Meckow  (Meggau),  Helfrich,  in  Hohen- 

thurm  bei  HaUe  207  A. 
Meffir  Meffer,  Peter,  Fleischhauer,  M.  i. 

R.  1. 234A.  433.  501*-  514  (J.  1456.  1459). 

515  (J.  1462).  516  (J.  1465).  517  (J.  1468). 

518(1471). 
Meinnart  Meinhartt  Memhardt  Paul  505 

( J.  141 1).  —  Paul,  Pf.  161 A.  239. 299. 397. 

—  Sander,  Pf.  161 A.  237. 503*»*  ~  Michael, 
Pf.  503*>- 

Meissen,  Bischöfe.  —  Dietrich  181  A.  — 
Johann  V.  (Dr.  jur.  von  Weissenbach) 
181.  183.  185.  206.  211.  212f.  216  f. 
219.  223.  225.  226.  240  f.  242  245.  247f, 
249.  252  f.  255  f,  266  ff.  269.  273. 275.  280. 
286.  289f.  296 f.  298.  306. 311. 318f.  321. 
335  f.  341  ff.  344  f.  346.  352  ff.  355  ff.  358. 
369  ff. 

Bu/rggrafvon  Meissen,  HeinrtchJIi.  321 A. 

Das  Land  „zu,  Meissen  Meyssen'',  Misnia 
65  A.  178. 251. 

Meister  Meyster,  Hans  Jhan  509  (J.  1434). 

—  Johann  Hans,  M.  i.  R.  1 A.  188A.  473. 
475. 503*-  515  (J.  1461)  516  (J.  1464).  517 
(J.  1467. 1470).  518  (J.  1472). 

Melbiss  s.  Mebis. 

Meilerstadt,  Heinr.,  Dr.,  Rath  des  Herzogs 

Albrecht  V.Sachsen  235  A.  242  A  379. 420. 
Mellemtz  Mdioitz.  Hans  510  (J.  1440).  — 

Bastian,  Bm.Rm.  511  (J.  1444. 1445. 1447). 

512  (J.  1459).  513  (J.  1451. 1453).  514  (J. 
1456). 

Mentz = Mainz,  St.  22. 431. 

Merekewitz,  D.  im  Saalkroise  348  A. 

Mertin,  Titze  503*- 

Merseburg,  St.  213  A.  423. 

Mersdnvrg^  Bischof   Thilo    von    Trotha 

176A.  179.203f.431.485. 
Mersd>mg,  Nicolaus  508  (J.  1430). 


Messersmed  Messersckmidi,  Albrecht  504 

(J.  1401. 1406). 
Mettener,  Heinrich  516  (J.  1464.1466).  518 

(J.  1472). 

Metzener  (?)  Heinrich  517  (J.  1469). 
Meuerer,  Prosius  424. 
Meurer,  Mattheus  Matz  438  f. 
Mewschaue,  Thomas  496. 
Meye,  Hans  505  (J.  1412. 1416). 
Meyqer,  Bartholomaeus  501*. 
Milde,  Dr.,  Stadtschreiber  von  Halle  85  A. 
Milo  Milow,  D.  im  Kr.  Jericho w  H.  73  A. 
von  Miltitz,  Georg,  Untermarschall  des  Kur- 

fiirsten  Ernst  von  Sachsen  377  A. 
Mittag  Mittagk.  Hans  506  (J.  1421. 1424). 

507  (J.  1429).  508  (J.1432).  512  (J.  1448), 

513  (J.  1453. 1455).  --  Stephanus  Steffan 

M.  i.  R.  160.  188A.  407 A,  417.  510  (J. 

1443).  511  (J.  1446).  512  (J.  1449).  513 

(J.  1452).514(J  1456.1458).515(J.1460). 

516  (J.  1463. 1465).  517  (J.  1467).  518  (J. 

(1472). 
Mochdtcüz  Mochermtz,  Andreas  508  (J. 

1430  1433). 
Mockewüz,Eamb06(h  1424).  507  (J.1429). 
Mofbeck  Moüenbeck,  Hans,  Bauer,  Ober- 

bommefeter  302  A.  385. 500»- 
usz  der  Motd  (Mole)  von  der  Mol  aus  der 

MüMe,  Hans,  M.  i.  R.  41 A.  514  (J.  1456). 

516  (J.  1463).  217  (J.  1467).  518  (J.  1471). 
Molle,  Hans  405  (J.1404).  —Nicolaus,  Bm. 

511  (J.  1444).  -  Hans,  Bm.  512  (J.  1447). 

—  Ludwig  Ludowig,  Bm.  515  (J.  1461).  516 
(J.  1464).  517  (J.  1468. 1470).— Haus  500*'- 

Jfotou7jlfofoM7,  Balthasar  509  (J.  1439).  512 

(J.  1445). 
Moritz,  Balthasar  Balzer,  Pf.  161 A.  234  A. 

502''- 
Mors,  Vincentius,  Graf  146 A.  —  Anna, 

Gräfin  von  Mors  146  A. 
Motzditz  Motzlig  Motzlick,  Bastian  508  (J. 

1433).  513  (J.  1451).  514  (J.  1455).  516 

(J.  1463). 
Moyife  Moffe  Mauffe,  Stephan  506  (J.1420). 

507  (J.  1429).  508  (J.  1431. 1433). 
Moyge,  Heinrich  507  (J.  1428). 
Müchdn  Micheln  MicheU  Mickd  MucheU 

Muchel.  Peter,  Pf.  88. 93. 141  f.  161 A.  162. 

176. 197. 198A. 201. 206. 210.225.229.238. 

299.415.  445.501^-  —Vgl.  Dr.  II.  G.T.95. 
Mul  Mud  Muwel  Mül  Müd,  Nicolaus  505 

(J.  1418).  506  (J.  1423).  507  (J.  1429)  508 

(J.  1431. 1433).  509  ( J.  1435).  510  (J.  1440). 

—  Peter  504  (J.  1401. 1405). 

Mul,  Klaus,  Stadtknecbt  u.Verschläger  116. 

Muller  Müller  Moller.  Glorius,  M.  i.  R.  1. 
302  A.  395 A.  500*-  518  (J.  1471).  —  Cas- 
parus  Kaspar  1.  2.  177.  232  A.  502*- 


I.  Personen-  und  Ortsnamen. 


557 


Miäre  Müller  Müller  Möller,  Heinrich, 

Mitglied  des  Raths  zu  Ualberstadt  24.  53. 

66.  99. 145. 
Mülwert,  Kersten  504  (J.  1402). 
Mundt,   Casius,   Jahrknecht   über   dem 

Harkenbome  74.  75. 
Munster  =  Münster  202. 
Murer  Mewrer,  Vester  513  (J.  14551  514 

(J.  1458).  515  (J.  1461).  516  (J.  1464).  51 7 

(J.  1467). 
Mussart     Mushart    Mushert    Musshart 

Muschart  Musschart.  Kurt  509  (J.  1438). 

510  (J.  1440. 1442).  511  (J.  1445).  512  (J. 

1448).  513  ( J.  1451. 1454)  (?).  514  ( J.  1456). 

—  Hans  413  £ 

Nagil  Nagel  NageU  NaüNayh  Johan  505 
(J.  1414).  506  (J.  1419. 1422).  507  (J.  1428). 
508  ( J.  1430. 1432).  509  (J.  1434).  —  Hein- 
rich 515  (J.  1462).  517  (J.  1467).  518  (J. 
1471).  —  Cosmus,  Pf.  13. 161  A.  500^-  - 
George,  Pf.  161 A.  496. 501^  —Peter  161A 
502=^- 

Nasseberg  Nasd)erg,  Martin  506  (J.  1419. 
1422).  507  (J.  1429). 

Naumburg,  Heinrich  von  Stamer,  erwählter 
Bischof  181 A. 

die  von  der  Naumburg  213  A. 

NaicerU,  Klaus  502^- 

Nehusen,  Drewes  Andres  Andre  510  (J. 
1443).  512  (J.  1449).  513  (J.  1452).  513 
(J.1454). 

Nering,  Jacob  516  (J.  1464). 

Neuman  Netcman  Natoman  Nauman 
Nuemann  Nyeman,  Peter,  Inniingsmann, 
Kämmerer  41 A.  74.  75.  168 f.  174.  347. 
516  (J.  1466).  517  (J.  1469).  518  (J.  1472). 

—  Vgl.  Nyeman. 

Neumeister  Newemeister  Nawmeister 
Nuwemeister.  Vincentius,  erzb.  magd. 
Rath  6.  7.  12.' 13.  19.;53.  70-76.  97. 
98.  111.  137.  139.  141.  146  f.  148.  152  £ 
154.  158.  162.167.176.182.189.191. 192. 
196.  202f.  212.  226.  248.  251.  313.  332. 
342. 344  f  376.  411  ff.  416. 418  f.  427.  429. 
432  f.  437. 462.  -  Christoph  6  A.  -  Fried- 
rich 6  A.  —  Johann  6  A.  —  Mauritius  6  A. 

—  Vincentius  der  Jüngere  6  A. 
Meister  Nickel,  der  Schöppcnkoch  416. 
Swartze  Nickel,  Verschli^er  115. 
Nigrip,  Niegriep,  D.  im  Kr.  Jerichow  1. 73  A. 
Die  Niederlande  239  A. 

Nitener  Nithener  Nytener  Nytner,  Hans, 
M.i.R.  234A.433.514(J.1456).  517  (J.1468). 

NdtUnbeck,  Hans,  Bäckermeister  884. 

Nopd,  Hans,  Rm.  514  (J..  1457).  515  (J. 
1462).  —  Herman  514  (J.*  1458).  516  (J. 
1465). 


Norenberg,  Konrad  507  (J.  1427). 
Nai^heymNortheim,St  162  A.214A.217A. 
Northusen  Northausen  Nortthausen  (von 

Nordhausen),  Cune,  Rm.  505  (J.  1414. 

1446). 506 (J.  1420). 507  (J.  1430).  -  Kurt, 

Bm.  349  A.  470.  508  (J.  1431).  513  (J. 

1455).516(J.1463).— Hans,Pf.l61A.349. 

443.502  ^'—  Kaspar,  Pf. ,  Bruderdes  vorigen 

502^  —  Vgl.  Dr.  IL  G.  T.  102. 
von  Nuenburg  Nuemburg  Nuenborg  Nuem- 

borg  Nauenborgk.  Nicolaus  506  (J.  1425). 

507  (J.  1427).  509  (J.  1435.  1438).  510 

(J.  1440).  —  Otto  396. 
Nürnberg,  St.  B21A, 
NussNeuss,  St  43  A.  44.46  A. 66. 367 ;  die 

vonNu8s43A.66.  367. 
Nyeman  Nieman  Nueman.  Dietrich,  Rm. 

506  (J.  1423).  507  (J.  1428).  508  (J.  1430. 

1433).  509  (J.  1435).  —Abu  508  (J.  1433). 

509  (J.  1439). 

Ochse  Ochsse,  Klaus  509  (J.  1435.  1438) 
Klaus,  Bm.Rm.512(J.  1450).  513  (J.  1452. 
1453.  1455)  514  (J  1458).  515  (J.  1461). 
516  (J.  1464).  517  (J.  1467).  —  Paul,  Pf. 
496.  517  (J.  1467).  —  Klaus  der  Jüngere, 
Bm.  471. 518(J.  1471). -Hans,  Pf.  161 A. 
500^.  —  Heinrich,  Pf.  161 A. 

Ock^l,  Gregor  Greger  310  A.  483. 

Ode,  Hans  502*- 

Olmanflelman  ülman.  Cune  509  (J.1435 
1438)  .512  (J.1451).  513  (J.1454).-Klaus,' 
Oberbommeister  über  dem  Deutschen 
Borne,  Pf.  47.  60.  324.  325. 334. 337. 339. 
342f.  351.  353.  367.  376.  382.  388.  395 
397.399f.407. 410  A.  413.500»^—  Mattes' 
Pf.  349.  502^-  —  Die  Olman  47. 60. 

Olmütz,  StA20A. 

Oltzsche,  Martin,  Fleischer  502'^- 

Oeltzsche,  Lorenz,  ünterbommeister  über 
dem  Deutschen  Borne  232.  311  f. 

Ötescn  t/7«<?w,St.i.d.Lddr.Lüneb.214.  216  A. 

Osmunde,  Nicol.  506  (J.  1423).  507  (J.1427). 

Osteraw  =  Ostrau,  D.  im  Saalkroise  435! 

Osswald  Osswaldt.  Hans,M.  i.  R.,  Vierherr 
41 A.  234A.  50P-  518.  (J.  1471).—  Ludewiir 
502«-  —  Thomas  M.  i.  R.  407  A.  50 1  *• 
P.  vgl.  B. 

Pack  N  .N.  in  Querfurt  154. 

txm  Pack,  Hans  154  A. 

Pack,  Volkmar  154  A.  207. 

JWc&om  Pialborn  Balbom  SpaUbam.  Klaus. 

M.  LR.  507  (J.  1428).  508  (J.  1431).  509 

(J.  1434)  512  (J.  1450).  513  (J.  1453).  514 

(J.  1459).  515  (J.  1462). 

Palsleuen,  Michael,  M.  i.  R.  513'(J.  1448). 

Papst  Sixtus  1 V,  206  A.  211.  216.  220. 430 

484.486. 


558 


Marcus  Spittendorff. 


Pardeman,  Hans,  M.  L  R.  509  (J.  1440). 

Paris,  Benedictus  503'* 

Parthie  Parthier,  Franz  161 A.  500*^ 

ParHr,  Volkmar  365  £  468. 

PascMeue,  Gerhardus,  M.LR.  509  (J.  1438). 

Paul,  Nickel  188  A. 

Jht4e/2.Hans,Gastgeber  auf  d.  Schlamm  503** 

FäwOz,  Heise  504  (J.  1405. 1409). 

Pegau,  St.  im  Kr.  Leipzig  72  A. 

PegawBegaw  i^au.  Uerman  504  (J.  1405). 

—  Hempel,  II  i  R.  507  (J.  1428).  508 
(J.  1432).  509  (J.  1435).  517  (J.  1468).  — 
Matthias  MatHs  Mattes  Matz,  Bm.  Hm.  1. 
88.  91.  135.  136.  141.  159£:  161 A.  162. 
175. 194.  195.  198.243.248.266.272.274. 
276. 284. 290.  304f.  308.323.331.337.339. 
342.  344.  356  flf.  359.  361.  373.  389.  390. 
393. 395.410 A.  474. 477. 503^*  516  (J.1464. 
1465).  517  (J.  1467. 1470). 

Ptitz.  Peter,  M.  L  R.  511  (J.  1446).  512 
(J.  1449).  —  Peter  518  (J.  1471). 

Penne  s.  Renne. 

P«»te«cÄ,  Nickel  503*- 

P^ter,  Cleine,  M.  i.  R.  508  (J.  1431). 

i^t3»cÄ,M.i.R.  1.234  A 

Pfalzgraf  bei  Ehein,  Herzog  in  Bayern. 
Stephan  66  (?).  94. 100. 104. 

Pfanschmiedt  Pfanschmidt.  Ludicke  Lü- 
dicke  Lüdeke,  Schmiedemeister,  Worthal- 
ter der  Meister  im  Rath  44.47  A.  48. 56.  67. 
71. 148. 178. 202.  276. 307  f.  310. 316.318. 
321.  325 f.  329f.  336.  342.  348. 350£  365. 
366.  381. 388. 400. 446. 472. 

Pfeffir  Pfeffer.  Jurge,  M.  i.R.  514  (J.  1457). 

—  Jacob  64.  ~  Stephan ,  M.  i.  R.  516 
(J.  1465).  —  Peter,  M.  i  R.  302  A.  503='- 

Pfol  PfoelPfoU.  Mattis  Mattes,  M.  i.  R.  502»* 
516  (J.  1463).  517  (J.  1468).  518  (J.  1472). 

Pßug  Pflugk.  Nicolaus  Nickel,  Amtshaupt- 
mami  zu  Leipzig,  Kanzler  u  Oberhofirichter 
72. 187. 189  f.  1951 205  f  212. 233. 296. 

PfmU,  508  (J.  1428)  1430).  509(J.  1439). 
511  (1444. 1447). 

Der  Pharao  von  Äegypten  202.  234. 236. 

Picht  Pichtt,  Georg  Jurge  161 A.  503^* 

Pis}!£r,  Koppe,Rm.  505(  J.  141 7).506(  J.  1421 ). 

—  Vgl.Dr.n.G.T.116. 

Plan,  Hans,  M.  i.  R.  512  (J.  1447). 
Plauen,  Schloss  u.  Stadt  im  Kr.  Zwickau 

321 A. 
von  Plauen  Plawen,  Johannes,  Pfarrer  im 

Kloster  St.  PauU  434  f. 
Plesse,  Nickel,  M.  1  R.  41 A.  407  A. 
von  Piessaw,  Fricke,  in  Sandau  73  A. 
twi  Fiotho  Plothe  Platte  Blote.  Mattliaeus 

Mattes,  Domherr  zu  Magd,  underzb.  Rath 

180.  189.  191.  196.  212.  248.  251.  297  A. 

300. 410  A.  419. 421  £ 


Pxkndorffs.  Bodendort 

Pol,  Heideke,  M.  i,  R.  510  (J.  1442).  511 

(J.  1444. 1447). 
PoHen  als  Arbeiter  413. 
Pblcke  Polgke  Pblke  Boicke  Pulghe  Pidke. 

Benedictus,  Bm.  1.48  A.  110. 112. 116. 119. 

127.  152.  161 A.  477.503*^511  (J.  1444). 

512  (J.  1448).  513  (1453).  514  (J.  1456). 
515  (J.  1460).  516  (J.1466).  517  (J.1469). 
— Hans(!),  Bm.  254. — Klaus,  Bm.3. 161 A 
173.  234A.  241.  252.  264f:  266.  269. 271. 
280.  283  290.  305.  306.  308  ff.  312.  318. 
410A.  478.  502^  -  Franz,  Pf.  161 A.  323. 
500b. 

Pölner  s.  Bölner. 

Pölner,  Leonhard,  Dr.  Prof.  d.  Rechte  an  der 

üniv,  zu  Leipzig  332  A.  —  Die  Brüder 

Pöhier332A. 
PSlner  von  Zwickau  332. 
Poltte  Veit  469. 
Pbpliiz  Pipelitz.  Hans,  Bm.  510  (J.  1442). 

513  (J.  1454).  —  Hans,  Pf  undSchultheiss 
234.  396 f.  415A,  416.  466. 470.  475. 503*^ 

P&rtener,  Jacoff,  M.i.R.  510  (J.1440. 1443). 
511  (J.  1445. 1447). 

Pbttewitz,  Valtin  501"- 

Poyderwain,  Clemens  502** 

Prag,  Jacoff,  entlassener  Arbeiter  im  Salz- 
werk 117. 126, 

Prawemtz  Braunitz,  Heinrich, M.i.R.  509 
(J.  1438).  510  (J.  1441).  511  (J.  1445). 

Prellewitz  Prelwitz  PrÖlwitz.  Ulrich,  M.  i. 
R.  511  (J.  1444).  —  Lorenz,  Krämer.  M.  L 
R.  36  78. 178.  202. 303.347. 361.416.418. 
bOV'  515  (J.  1461).  516  (J.  1464).  517 
(J.  1467). 

Prentin,  Martinus  431. 

Preussen.  König  Friedrich  I.  296  A.  365  A. 

Preysse,  Matthes  503  ''• 

Prusze  Prutze  Brusse  Bruse,  Johan  Hans, 
M.  i.  R.  508  (J.  1430. 1433).  509  (J.  14.39). 
510  (J.  1443).  513  (J.  1452).  514  (J.  1455. 
1458).  515  (J.  1461). 

Puchil  PuchelBueheUBuchdt.  Martin  Mer- 
tin  509  (J.  1435).  510  (J.  1440. 1443).  512 
(J.  1450).  513  (J.  1455).  514  ( J.  1458).  516 
(J.  1466).  517  (J.  1469).  —  Ambrosius 
Brosius  424. 434. 496. 

Put,  Nicolaus,  M.  i.  R.  510  (J.  1441). 


Quedelbwrq  Quedelburgk  Quedlinbtvrg,  St. 

im  Kr.  Aschersleben  213  A.  244.  251. 256. 

258.270.  Der  Roland  256. 
Qu^linburg.  Hedwig,  Aebtissin  von  QuedL, 

Herzogin  von  Sachs.  244  A. 
Quenitin,  Nicolaus,  Altarist  zu  St  Ulrich 

207. 


1.  Personen-  und  Ortsnamen. 


559 


Quemfßirt,  Querfurt  Brun  XI..  edler  Herr 

zu  Q.  100. 104.  146.  154.  184f.  289.  373. 

389.  390  A.  391.  '398.  403. 409  fc  421. 430. 

455. 498. 

van  Quemfurt,  Levin  506  (J.  1425). 
Qttetg  Kuetz,  Qtteitz  Queis  Coemus  505 

(J.1413).506(J.1421).— HanB510(J.1443). 

—  Nickel  516  (J.  1466).  —  Bertram,  Pf. 

und  Schöppe  118.  161 A.  223.  244. 415  A. 

416.  503  ^  — Coemus  Coemas  41 A.  75.93. 

169.  237.  347.  503*>-515(J.  1463).  516  (J. 

1466).517  (J.  1469).  518  (J.  1472).  -  Hans, 

Pf.  161 A.  503*^-  -  Vgl.  Dr.  H.  G.  T.  119. 

Bademechir   Bademecher  Badenuuiher, 

Klaus,  M.  i.  R  514  (J.  1458).  515  (J.  1461). 

467. 

Bademecher,  Peter  Pf.  126. 
Badewdl,  D.  im  Saalkreise  147  A. 
Baniss,  Klaus  503"^ 

Bcrnnis,  Thomas,  M.  L  R.  513  (J.  1454). 
Bcumysa,  Hans  407  A. 
lJ(wp«.Hans505(J.  1413).— Alex  ,Pf.l61  A. 
Bathenaw,  Hans  502''' 
Batz  Botz  (?),  Paul,  Pf.  161 A. 
Buchoupt  Baucheupt    Bauchetiptt   (von 

BaucMuxupt).  Thimo  I.  Thyme,  erzb.  magd. 

Marschall  unter  dem  Erzb.  Johannes  (der 

alte  MarschaU)  76. 88. 90.92.  -  Hans  154. 

217  A.  —  Vgl  Dr.  n.G.T.  121.  216f. 
Baytz,  Hentze,  Rm.  505  (J.  1414). 
BAellf  Ludewig,  gemein  Mann  500^* 
Bebeling  Bebening  Bebenwng  von  Bd)e' 

ningen.  Ludecke,  M.  i.  R.  41 A.  302  A.  515 

(J.  1462).  516  (J.  1465).  517  (J.  1468).  518 

(J.  1471). —  ültze  496. 
BegeMimra  St.  181 A. 
Der  JBem^ni2^n43.44f.  49.51.66. 402. 
Beinhart,  M.  i.  R.  508  (J.  1431). 
Bese,  Reinhard,  M.  i.  R.  509  (J.  1434). 
Bettlich,  Pf.  438. 
Bichart    Bychartt    Beichartt,    Heinrich 

Heintz  HintzeHentz,M.i.R,508(J.  1433). 

509  (J.  1438).  510  (J.  1441).  511  (J.  1444). 

513  (J.  1451.  1453).  514  (J.  1456.  1459). 

515  (J.  1462).  516  (J.  1465).  -  Heinrich 

Heintz  Hintze  Henze  Hentze,  Meister  in 

der  ülrichspferre  u.  M.  i.R.  41 A.  302  A. 

385.  389.  497.  515  (J.  1459.  1462).  518 

(J.  1472). 
Biche,   Tilomanus,  Rm.  505  (J.  1410. 

1417).  506  (J.  1424).  507  <J.  1427).  509 

(J.  1436. 1439).  Vgl.  Dr.  H.  G.  T.  121. 
Bichter,  Hans,  M.  i.  R.  513  (J.  1453). 
Biddmrgk  Bideburg,  Brosius,  Verschläger 

119. 127. 
Bingleben,  D.  in  der  unmittelbaren  Nähe 

der  Stadt  HaUe  197  A. 


Bode,  Jacob,  Mitglied  des  Raths  von  Magde- 

burg337. 
vom  Bode  vom  Bade.  Sixtus,  M.  1.  R  509 

(J.  1439).  510  (J.  1442).  512  (J.  1448).  513 

(J.  1454).  514  (J.  1457).  515  (J.  1460).  516 

( J.  1463).  —Klaus,  M. i.  R.  517  (J.  1468). 

Vri.  Dr.  U.  G.  T.  33. 
BfMehberg,  Cuntze,  von  Walwitz  506  (J. 

1424). 
Bogeman,  Klaus,  M.  1.  R  509  (J.  1431). 
Bogüz,  Vollrath  508  (J.  1432). 
Boltze,  Veit,  Fleischermeister  (?)  169. 
Born  St.  72  A.  181. 185. 206. 211.  212.216. 

420. 431. 485  ff. 
Bomanus  Bomantz  (?),  Klaus,  Rm.  507  ( J. 

1427. 1430).  508  (J.  1433). 
i&>m«riiäiii€r,Thomas,M.  i.R302A.500^ 

Vgl.  Dr.  II.  G.  T.  133. 
Bömer,  Martin,  von  Zwickau  332. 333. 
Bölitz  »  Markrdhlitz  (?),  D.  im  Kr.  Quer-. 

fürt  213  A. 
Böse  Böse,    Hans,  Rm.  505  (J.  1415). 

506  (J.  1419.  1422).  507  (J.  1430).  508 

(J.  1433). 

Boseke,  Ciliax  503»- 
Bost,  Jorge  351. 
Bostock,2l6A.  217  A. 
Botenstein  Bodenstein,  M.  i.  R  51 1  (J.  1443. 

1446).  514  (J.  1458).  515  (J.  1462).  518 

(J.  1471). 

Bothe,  Laurentz  519  (J.  1460). 
Boycz,  Paul,  Vorsteher  des  Thals  112. 
Buch,  Vester,  192. 
von  Buden  Baden  Byden  Beuden  Beyden, 

Jordan  504  (J.  1407).  —  Kaspar,  Bm.  506 

( J.  1426).  509  ( J.  1435. 1438).  -  Albrecht, 

Bm.  510  (J.  1439. 1442)  (?).  512  (J.  1448). 

—  DieAlbrechtinvonReyden423  —Lau- 
renz Lorentz,  Bm.  u.  Schöppe  1 A.  26. 40. 
42.  65.  88.  90.  93  111.  141.  152.  161 A. 
163  176.  192. 359. 415  A.  416.  503''-  516. 
(J.  1466).  517  ( J.  1470).— Klaus,  K 161 A. 
496. 501b.  —  Vgl.  Dr.  ü.  G.  T.  136. 

Budiger,  Nickel  505  (J.  1410.  1413).  508 
(J.  1434). 

BudloffBudduffBudolff,  Klaus  JlundVor- 
steher  desThals  111. 113.  161 A.  503*»- 

Buedel,  Burkhard  234  A. 

Bule  BuMe  Bude  Buel  Buhel.  Klaus,  M. 
i.  R.  510  (J.  1440).  511  (J.1444).  -  Peter, 
M.  i.  R  512.  (J.  1447).  —  Hans,  M.  i.  R 
515(J.  1460).  —  Sixtus,M.i.R  1 A.  302  A. 
518  (J.  1471).  —  Hans,  M.  i.  R,  Bm.  aus 
den  Innungen  41 A.  302  A.  384.  429.  433. 

—  Heinrich  1 A.  2. 234  A.  433. 

Bupert  Buperte,  Oberkanzelschreiber  auf 
der  Burg  zu  Giebichenstein  432. 438. 
Bupsch,  Hans  504  (J.  1402). 


560 


Marcus  Spittendorff. 


Rusaenbergk  Huschenbergk  itauschenberg, 

Johan  Jan,  Pf.  161 A.  367. 502**- 
Der  Bugtenberg,  Schloss  auf  dem  Eichsfelde 

424  A. 
Rymer,  Thomas  415. 
Bypou  Bipow  Ripaw,  Paul,  M.  i.  R.  508 

(J.  1433).  509  (J.  1438).  512  (J.  1448).  513 

(J.  1454). 

Sachsen.  Herzöge  von  Sachsen,  Fürsten  von 

Meissenllit  178ff.  180.  18of.  189.  201. 

204f.  210. 218 ff. 221. 223  ff. 234. 255  £258. 

281. 283. 286. 293. 300 f.  304.  307 ff.  310f. 

320.  322.  324  ff.  327. 332  f.  338  f.  364. 370. 

372.  374.  376.  402£  431.  435.  457.  4621 

465. 484. 486. 487  f.  —  Kurßrsten,  Fried- 
rich I.  310  A,   -   Friedrich  ü.  274.  292. 

388A.  —  Ernst  174A.  178. 181. 195. 200f. 

204.  206.  210.  212  f.  218.  220  f.  222.  225. 

228. 235.  239.  240  A.  241. 252  A.  253.  270. 

278. 286. 297.  310 A.  318.  322. 372f.  376f. 

378. 380. 396. 424. 431 .  457 .  459. 487. 489. 

492.  —  Herzog  Albrecht  der  Beherzte  201. 

206.  211.  217 A.  239.  240 A.  242A.  244f. 

252  A.  253  A.  270.  278. 308  A.  310.  321 A. 

322. 377. 420. 424.  431  f.  457. 487. 489.  — 

Herzog  Albrecht  der  Jüngere ,  Sohn  des 

Kurfürsten  Ernst  225. 424  A.  431  f.  —  Die 

alte  Fürstin  (Kurfiirstin  Margaretha)  von 

Sachsen  388  A. 
von  der  Sachsen,  N.  N.,  Dr.  jiir.,  Raths- 

meister  in  Erfurt  376  A.  —  Gottschalk, 

Bathsmeister  in  Erfurt  376  A. 
Sagisdorf,  D.  im  Saalkreise  154  A. 
2)i€&ife,Fl  471.474f. 
dat  grate  sali,  zum  Saltze,  zu  Saltze  (Gross- 

Salze),  St.  im  Kr.  Kalbe  37  A.  123.  326. 

393  f.  396.  398  f.  432.440  A.  455.  459. 461 

463. 489 ;  der  rath  v.  S.  398. 
vom  Saltze,  Heinrich  405  (J.  1405).  Vgl.  Dr. 

n.  G.  T.  137. 
SaUzemunde  <=  Salzmündo,  D.  im  Saalkr. 

208. 

Sander,  Peter  503"- 
Sandermann  Sanderman.  Peter,  Kämmerer 

41 A.  74.  189.  302 A.  515  (J.  1463).  516 

(J.  1466).  507  (J.  1469).  518  (J.  1472).  — 

Hans,  Kramer  502». 
Sandow  ==  Sandau,  St.  im  Kr.  Jerichow  H. 

73. 
Sangerhausen,  St  i.  gleichn.  Kr.  239  A.  435. 
Sauvorüz  vgl.  Baweritz. 
Schade,  Hermann  505  (J.  1416). 
Schaddach,  Hans  188  A. 
Schadewange,  Franz  504  (J.  1408). 
Schaif  Schaff,  Fritz  Fritze,  M.  i.  R.,  Rm. 

1 A.  510.  (J.  1440. 1443).  511  (J.  1446).  512 

(J  1449. 1451).  513  (J.  1454). 514  (J.  1457. 


1459).  515  (J.  1462 ).  516  (J.  1464).  517 

(J.  1467. 1470). 
Schaff,  Hans,  P£  161 A.  501^ 
Schaffkopf  Schaffkopf  Schaffskopf  Schaff»- 

kopffSchoffcopp.  Valtin513  (J.  1453).  515 

(J.  1460).  516  (J.  1466).  —  Jacob  Jacof^ 

M.  i.  R.,  Rm.  von  den  Innungen  1.  4.  36. 

188 A.  189. 198. 200. 203  f.  217. 221  f.  230. 

277.  284. 288. 290. 293. 295. 299. 336. 339. 

342.  350.  351. 356.  360. 392. 407  A.  412f: 

415.416f.  421  f.  425.435. 439. 451. 501»-— 

Peter,  Meister  in  derPfiure  ü.  L.  Fraaen. 

M.  i.  R.  1.  4.  6.  18.  28.  37. 39. 40. 42.  56. 

67.  78. 163. 178. 184. 202. 205. 234A.  235. 

254. 259.271.277.477.480  ff.  518(J.1471). 

—  Valentin  4. 
von    Sehaffstede    Schaffstete    Schaffstedt. 

Hans,  Bm.  509  (J.  1435).  511  (J.  1443).  — 

Klaus,  Bm.,Rm.  509  (J  1439).  510  (J.  1440. 

1442).  511  (J.  1445.  1446).  512  (J.  1449). 

513  (J.  1454).  514  (J.  1457).  515  (J.  1461). 

516  (J.  1463. 1465).  517  (J.  1468).  518  (J. 

1471 ). — Albrecht,  Oberbommeister  41 A. 

70.  91.  93.  100.  126.  145.  162.  168.  170. 

173f.  178. 179.  182.  184.  189.  192.  193f. 

198.  —  Klaus,  Bm..  Schöppe,  Rm.  1.  7.  21. 

39.  40.  42  —  44. 57.  58  A.  63.  64.  6a  91. 

93.  111.  113.  135.  Ulf.  152.  154.  161 A. 

162. 168. 170. 245  f.  256. 258. 410  A.  415  A. 

416. 468. 475. 500^*  509  (J.  1439).  510  (J. 

1440.  1442).  511  (J.  1445.  1446).  512  (J. 

1449).  513  (J.  1454).  514  (J.  1457).  515  ( J. 

1461).  516  (J.  1463.  1465).  517  (J.  1468). 

518  (J.  1471).  —  ühich,  Pf.  161 A.  hOO^  — 

Vgl  Dr.  II.  G.  T.  142. 
Schamer,  Thomas,  M.  i.  R.  508  ( J.  1432). 
Schantze,  Hans,  M.  i.  R.  515  (J.  1459). 
Scharffenstein,  ein  Edelmann  u.  ein  Diener 

zu  Halle  209. 
Schatz,  Niclas  261. 262. 
Sehatd),  Hans  407  A. 
Schechmeister,  Heinrich  504  (J.  1404). 
ScheidingenScheidungenSchydingen.  Hans, 

Hauptmann  von  Delitzsch  296. — Karl  146. 

396.  470.  —  Otto,  Rath  der  Fürsten  von 

Sachsen,  Hauptmann  zu  Delitzsch  72. 187  f. 

189f  -  Vgl.  Dr.  H.  G.  T.  146. 
Der  Schell^iberg,  St.  im  Kön.  Sachsen,  Kr. 

Zwickau  374.  376.  379  £ 
Schene,  Hointze  Hentze  506  (J  1425).  507 

(J  1428). 
Sclwnck,  Andreas  504  (J.  1403). 
Schenke  Schencke,  Bertram,  Pf.  501*^  — 

Peter  der  Aeltere,  P£  113.  161 A.  501^  — 

Peter  der  Jüngere.  Pf.  503^* 
Schenckd  Schencke,  Drewes,  M.  i.  R.  510 

(J.1439)  —  BemtBemd,M.i.R  500*- 517 

(J.  1470). 


I.  Personen-  und  Ortsnamen. 


561 


Scheyb,  Klaiis  502». 

Schütpach  Schilttbach  SchOdtbach  Schüdt- 

pack,  Hans,  Meister  in  der  Pfarre  U.  L. 

Frauen  und  Kämmerer  351. 362. 385. 390A. 

391.  394. 401.  424. 448. 455. 496. 
Schirmeister  Schermeister,  Biurkhard,  M.  i. 

R.  lA.  514  (J.  1457).  516  (J.  1463).  517 

(J.1467.  1470). 
Schirmeister,  Heinrich,  Thorschliesser  496. 
S^arüach  Slanach  ScJUanlctch.     Andreas 

Andres,  Seidenkrämer,  M.  i.  R.  355ff.  358. 

386.  890. 393.  395 f.  407.  410  A.  429.  439. 

516  (J.  1465).  517  (J.  1468).  518  (J.  1471). 

—  Lauren  tius  361. 

Siegel  Schlegel  Schlegell,  Drcwcs  Drewisz, 
Stadthauptmann,  Gemeinheitsmeister  in 
der  Uirichrafarre,  M.  i.  R.  41 A.  47  A.  48. 
98. 99.143f  148. 160. 175. 177ff.  181.  I84f. 
186. 192. 194.202. 209. 215 f.  217.276. 278. 
280f.  283. 286 flf.  289. 293. 296.  299.  301  f. 
302A.  303.  306.  309.  312.  315.  318.  323. 
326. 336. 339.  342.  344.  347.  348.  349  ff. 
352  f.  354.  367.  374.  381.  386.  398 f.  414. 
416. 421. 439f.  442ff.  451f.  456.463.  500*. 

—  Vgl.  V.  Müherstedt,  ürk.  Reg.  z.  G. 
d.  H.  V.  Kotze  186.  Dr.  H.  G.  T.  144. 

Schlegel,  Hans  71. 

ScMegd,  Stephan  348  A. 

ScüUsinger  Schlesiqer  Slesig,  Peter,  Fut- 
terermeister, M.  i.  R.  1  A.  143.  295. 398. 

SleU  350. 

Slinitz  Slynitz  SchlinüzSchlynitz  Schleimt z, 
Hugoltt  Hugold,  Obermarschall  des  Her- 
zogs Albrecht  von  Sachsen  217.  219.  223. 
224f.  268. 281.  283. 305.  378f.  380.  460. 

von  SHwenSlytcen  Schliwen,  Baltzer,  Dom- 
herr zu  Magd.  66.  180.  189.  191.f.  194. 
196.  212.  216.  226. 248.  271.  293.  297  A. 
410  A.  412. 419. 421  f. 

SchmtUtz,  Bendel  504  (J.  1401). 

Smed  Schmed  Schmidt  {?).  Drewes  504  ( J. 
1403).  —  Laurentz  505  (J.  1411.  1415). 
506  (J.  1420).  —  Rudiger  506  (J.  1422). 
508  (J.  1431 .  1483).— Marcus  506(J.  1419). 

—  Hans  Bm.  Rm.  508  (J.  1432. 1433).  510 
(J.  1439.1440).  511(J.1445).512(J.1448). 

—  Gloriua  M.  i.  R.  509  (J.  1439).—  Hans 
Pf.  hinter  dem  Rathause  lA.  13. 18.  29. 
473.  -    Martin  294. 

Smekebier  ScJimeckebier.  Heinrich  405  (J. 

1408).  505  (J.  1412).  —  Hans  M.  i.  R.  506 

(J.  1426).  508  (J.  1430. 1432).  509  (J.  1434). 
Der  Schneberg,  St.  im  Königr.  Sarhscn,  Kr. 

Zwickau  227. 232  A.  411. 
Schneider,  Martin  Merten,  161 A.  503  *». 
Schnider,  Merten,  M.  i.  R.  518  (J.  1472.) 
Schobel,  Kilian,  M.  i.  R.  515  (J.  1462.)  517 

(J.  1469). 

GMchiohttq.  d.  Pr.  Sachsen.  XL 


Schaff  Schauff,  Johan  Jhan,  M.  i.  R.  510  (J. 

1442.)  511  (J.  1445.) 
Schonenberg  Schoneberg  Schonbergk  Schön- 

bergk.  Ciliacus,  M.  i.  R.  515  (J.  1462). 

—  Ambrosius  2. 161 A.  323.  502  '\ 
Schönaw  Scl^enaw  ScJtenau.  Mauricius  Mo- 

ritzius  Moriz,  Domherr  zu  Magdeburg  und 

Licentiat  52f.  94. 185.  206.211.216.219f. 

410  A.  Vgl.  V.  Mülm-stedt,  ürk.  Reg.  z. 

G.  d.  H.  V.  Kotze  186. 
Schop,  Herman  510  (J.  1442  . 
Schaup,  Holzschuhmacher  396. 
Scfiraplau,  Amt  im  mansf.  Seekr.  176  A. 
Schriber,  Hans,  Bm.  Rm.  506  (J.  1425)  507 

(J.  1428)  510  (J.  1439.  1442  (?).  511  (J. 

1445  (?). 
Ä^roter.*Bertolt505(J.1418.)  506(J.1421). 

508  (J.  1432).  —  Hensil  505  (J.  1414). 
Schuber  s.  Schriber. 
Schuffener.  Matthäus  Mattes,  M.  i.  R.516 

(J.  1464)  517  (J.  1467).  -  Michel,  M.  i.R. 

517  (J.  1470). 
Schuman,  Mattis,  M.  i.  R.  508  (J.1431.)  509 

(J.  1438.)  —  Michael  Michel,  Wagner,  M. 

i.  R.  188  A.  517  (J.  1470.)  502». 
Schuler  Schütter,  Burkhard,  Bro.  und  Krä- 
mer, Filzhüter  234A.  262.264f.  312. 429. 

433. 502*. 

SchtUtze,  Hans  Pf.  161 A. 
Schutz,  Ludewig  Pf.  501  *. 
Schutze  Schutz,  FriiHierich506  (J.  1422).  — 

Nickel,  M.  i.R.  507  (J.  1427.)  — Sixtus, 

M.  i.  R.  511  (J.  1446).  514  (J.  1457).  515 

(J.  1460). 
Schutze.  Han8,Wappener,  des  Raths  Diener 

209.  390A.  418. 442. 
Schwärm,  Nickel,  510  (J.  1442). 
Graf  von  Schwarzburg  411. 
Schwemmder,  Hans,  M.  i.  R.  509  (J.  1434). 
Die  Schweiz  h2  X. 
Sweyman  Schweyman  Schweim  Schweime, 

Simon  145.  407  A.  415.  503»* 
Sebir  Seber  Sever  Seuer,  Hebir  Zeber  (?). 

Drewes  Drehes  504  (J.  1401. 1405.  1408). 

505(1413^-  Drewes  junior  506  (J.  1423. 

1425).  507  (J.  1428).  —  Hans,  M.i.R.  505 

(J.  1411.  1415).  506   (J.  1420).  507  (J. 

1427  .  508  (J.  1430).  508  (J.  1432).  508 

(J.  1434).  —  Peter  Bm.  505  (J.  1417).  506 

(J.  1421.  1424.  1429).  509  (J.  1434?)  — 

Hans  der  Aeltere  Bm.  und  Schöppe  88. 91. 

93.  118.  141.  159.  101 A.  162.  169.  173. 

176. 189ff.  192. 194. 197  A.  205. 223.  224. 

240.  244.  267.  269.  274.  276.  277.  299. 

304.  309f.  326.  337. 342f.  844f.  349.  358. 

356ff.358  360f.364f.373.386.410A.415A. 

416. 450. 446. 475. 478.502^513(J.  1451). 

515  (J.  1460).  516  (J.  1464).  517  (J.  1467). 

86 


562 


Marens  Spittendorfi. 


Drewes502'»-  -  Erich.  502 ^  Hans  der 

Jüngere  500^'I)r.  II.  G.  T.  151. 
Seüer,  Peter,  M.  i.  R.  511  (J.  1444). 
Seile  2cßf,  Peter  M.lR.508(J.  1430. 1433). 

510  (J.  1441).  —  Hans.  Grobechmied  in 

tler  Ulrichspfarre,  M.  i.R.  41. 42. 44. 47A. 

48. 49.  57.  59ff.  63. 67.  71.  74. 78.  94.  95. 

100. 104. 128. 137. 142. 148. 153. 158. 163. 

166. 168. 173f.  178f.  181ff.  184.  187f.  189. 

195.  201.  202.  205. 207  f.  215.  216f.  227. 

233  f.  235.  276.  282.  284.  290.  300.  338. 

350f.  360.  407  A.  457.  491.  501*'  510  (J. 

IUI).  511  (J.  1445).  512  (J.  1449).  513 

( J.  1452).  514  (1457. 1459).  515  (J.  1462). 

516  (J.  1464).  517  (J.  1467. 1469).  518  (J. 

1472.)  —Jorge  Jurge,  Bnider  des  vorigen. 

Schmiedemeister,  M.  i.  R.  und  Bommeister 

über  dem  Deutschen  Borne  1. 25. 41. 234A. 

259.  '^80. 283.  417. 433.  518  (J.  1471). 
ron  SelmenüZj  Wolf  11 A. 
Seyiritz  Serewitz,  Hans  504  ( J.  1403. 1406). 

505  ( J.1414).  —  NicolansBm.  506  ( J.1422). 
Sidensdiwantz  Setdenschwantz,  Michel,  M. 

i  R.  lA.  188A.407A. 
SiWersack,  N.  N.  496. 
Silbersack,  Hentze,  508  (J.  1432).  509  (J. 

1435. 1439).  510  (J.  1441).  511  (J.  1445). 

512  J.  1448).  -  Heinrich,  513  (J.  1455). 
Shiwn,  508  (J.  1431). 
ShwJfus.pkpst  Protonotar  485. 487. 
SiJne  (?),  taaus  505  (J.  1415). 
Spiesz Spiess  SpisB,  Peter  Bm.  509  (J.14S9) 

510(1440).  -  Peter  Bm.  lA.  42.65.  lll' 

152  f. 
Sjnttendorff  (Scheckendarff?)  SIpitendorff 

Sjntendorf,  Hermann  504  (J.  1404. 1407). 

—  Marcus  Marx  Rm.  42.  47. 48  A.  88.91. 

93.  97 ff.  140 A.  Ulf.  176.  184. 189.  192. 

193  A.  194. 323. 851.  355  f.  358 f.  361. 376. 

389  f.  404. 413. 427. 440 A.  441. 458. 477. 

500^-  517  (J.  1468).  518  (J.  1471);  ichU. 

Sp.  9.  15. 16.  31.  34.  36.38. 40f.43.  48. 59. 

103.  166f.  172.  178.  183.  187.  191.  198. 

205. 207.214f.245. 256.259.341. 393.395. 

397. 405 f.  411  f.  413.  417. 428. 432f.  438; 

ich  (wir)  7. 8. 14.  45. 52. 60f.  63.  66. 67 ff. 

70. 73.  75ff.  78f.  86f.  162. 164f.  173.  175. 

179. 185f.  190. 199f.218.  228f.227—  229. 

232.234.  237  ff.  240. 244. 247  ff.  253. 260  f. 

265.  267  f.  270f.  273 f.  277  f.  281  ff.  284 f. 

288f.  294.  306.313. 315ff.322f.  328—381. 

336. 343.  357. 363.  377ff.  380f.  385f.  391. 

392A.  398f.  401f.  404f.  407ff.  410.  414. 

436. 448. 451. 454ff.  457. 459. 463. 
Spitzing,  Hans  504  (J.  1404. 1409).  505  (J. 

1416). 
Spiyrer,  Asmus  224. 
Spuhlxym,  Stephan  M.  i.  R.  510  (J.  1440). 


511  (J.  1444. 1447).  512  (J.  1450).  513  (J. 

1453. 1455). 
8taci%t8.  Klaus  504  (J.  1402. 1405.) — Jurge 

509  (J.  1435).  —  Thomas  396(1  —  VgL 

Dr.  II.  G.  T.  163  f. 

ÄteAr,  St.  im  Geestkreise  216  A.  217  A. 
StasfarH  Stasfurt  Stasfordt  =  St.  Stasfiirt 

im  Kr.  Kalbe  128.  326.  398.  435.  —  der 

rath  von  St.  398. 
Steiger  s.  Steyer. 
Stein  Steyn.  Ivlaus  M.  i.  R.  513  (J.  1452). 

514  (J.  1456).  516  (J.  1466).  —  Thomas 

471.  — Heinrich  483. 
Stein,  Conradus  Dr.  jur.  von  Erfurt  376f.  379. 
txm  Stern  wm  Steine.  Sander  504  (J.  1404). 

—  Rathmar  Rademar  504  (J.  1403. 1406. 

1410).— Hans  506  (J.  1420. 1428) — Ratb- 

mar  Bm.  508  (J.  1433).  Vgl.  Dr.  H.  G.  T. 

H.  165. 
von  Stein,  Hertnid,  Domdechant  von  Bam- 
berg 338. 
Stdmecher  SteUemecher,  Hans,  M.  i.  R.  509 

(J.  1435).  510  (J.  1442).  511  (J.  1446).  512 

(J.  1449).  513  (1452).  514  (J.  1457).  515 

(J.  1461).  516  (J.  14^5).  517  (J.  1469). 
StendcdStendelStendeU,  Hauptat.  des  gleich- 

nam.Kr.l9.162A.214A.217A.  328.327.329. 

403  •  die  von  St  19.  327.  329. 403. 
Stendal  vonStendal  StenddStendü,  Johan- 
nes Johan  Rm.  506.  (J.  1422.  1425.)  507 

(J.  1428.)  508.  (J.  1431.  1434).  —  lüaus 

lim.  512  (J.  1449.  1451).  518  (J.  1454). 

514  (J.  1456).  —  Die  Witwe  Klaus  vm 

Stenddin  422  f.  —  Die  Witwe  Hans  vm 

Stenddin  422. 
Steube,  Wentzel  Wentze,  M.  i.  R.  511  (J. 

1446).  512  (J.  1449).  513  (1452».  514  (J. 

1457).  515  (1460. 1468).  516  (J.  1466).  517 

(J.  1469):  Vgl.  Dr.  H.  Q.  T.  164. 
Sieyer  Steiger  (?),  Peter,  M.  i.  R.  509  (J. 

1438).  510  (J.  1440).  511  (J.  1443?). 
SHm  Stym  Sthim,  Tylo  Thylo  Tyle  Tue,  M. 

i.  R.  508  (J.  1482).  509  (J.  1434.  14^5). 

513  (J.  1452).  514  (J.  1455).  515  (J.  1459. 

1462). 
ron  Stöcken,  Kurt,  in  Kalbe  407. 
Stöel,  Johannes,  Waltheims  Priester  213. 
Stöiben,  Verschläger  115. 
Stolberg,  Graf  Heinrich  239.  241. 
Stoltze,  Hans,  Jim.  153.  157.  162.  517  (J. 

1467).  518  (J.  1471). 
Stoppel,  Herman  51 1  ( J.  1447).  513  (J.  1452). 

Vgl.  Dr.  IL  G.  T.  173. 
Stoyan  Stoyen  Stoygen,  Otto,  M.  i.  R.  508. 

(J.  1432).  —  Claus  510  (J.  1442).  511.  (J. 

1445).  —  Thomas,  M.  i.  R.  41 A.  503»-  515. 

(J.  1461).  516  (J.  1464.  1466).  517  (J. 

1468).  518  (J.  1471). 


I.  Personen-  und  Ortsnamen. 


563 


Strcda^md,  Haupts t  des  gleichnam.  Regie- 
rungsbezirks 216  A.  217  A. 

Strich,  Heinrich,  Rm.  510  (J.  1441). 

Ströbartt,  Henning,  Stadthauptmann  145. 
247. 333  A. 

uff  dein  strolioffe,  Hans  506  (J.  1421). 

Stnisherq,  Hans  M.  i.  R.  515  (J.  1460). 

Strusz,  :ßonrad  504  (J.  1408). 

Struyne,  Zimmermann  351. 

Stucke  Stiujle  Stücke,  Vester,  M.  i.  R.  41 A. 
302  A.  395  A.  500*. 

ran  Studen(?),  Jacob  504  (J.  1402. 1409). 

Stzkop,  (?)  Bernhard  511  (J.  1445). 

Sabaclh  Peter,  M.  i.  R.  505  (J.  1416).  507 
(J.  1429).  508  (J.  1432. 1433).509(J.  1435. 
1438). 

Sultze,  Ludwig  Ludowig  Lodewig,  M-  i.  R. 
516  (J.  1463).  517  (J.  1467. 1470). 

Sicemmord,  Hans,  M.  i.  R.  514  (J.  1455). 

Tacheritz  Daclieritz,  D.  Dachritz  im  Saal- 
kreise 348. 443  f. 
von  Tautefümrg,  Schenk  George  251. 
Tcfcfe;,  Klaus  503  •. 
von  Tettau  tvm  lettaw.  Apcl  Apell  Appel, 

Rath  und  Hofineister  des  Adm.  Ernst  321. 

325. 332. 333. 337.381. 388A.  890ff.  393f. 

396.  899flF.  410. 416.  418. 421. 427 ff.  437. 

455  f.  459. 462.  464.  —  Wilhelm  321 A.  — 
r«4/frf^  Hans  431. 
Die  Teuschd'in  Teutzscherin  38. 
Tqscheye  (1)  Zeye  (?)  N.  N.  Fleischer  502»* 
Thatnar  Thamer,  Thomas,  M.  i.  R  509(J. 

1438).  —  Stephan,  M.  i.  R  514  (J.  1458). 

515  (J.  1460). 
r^f4«,Bnsse407f. 
Theurkom,  Kaspar,  Pf.  503**- 
TÄoma«,  Hans,  Rm.  504  (J.  1404. 1408).  505. 

(J.  1411. 1414). 
rrm  Thore,  Asmus,  Pf.  101 A.  Vgl.  Dr.  II.  G. 

T.  178. 
Thüringen  Düringen.  Landgraf  TTiZ^tn 

174. 201. 213.  220f.  222.  224 f.  239. 241A. 

251. 252  A.  253  A.  270. 298. 310. 462f. 
Tichtnann  TeicJimann,  Burkhard,  M.  i.  R. 

407  A.  502*. 
TO^«,DrewesPf.503*. 
vom  Tore,  Heinrich,  Diener  des  Raths  349. 

496. 

Torgauw,  Johannes  511  (J.  1444). 
TomaUy    Sixtus,    auf    dem    Neiimarkte 

438. 
Trebickau  Trtbeckau  Trebicken  Teybecka, 

Donat,   Meister  in  der  Gertrudenpfarre 

41A.74.  203.302A. 
Trebis,  Paul  512  ( J.  1450). 
Trämitz,  D.  im  Saalkreise  76  A. 


Ireise  Treyse,  Augustin,  M.  i.  R.  506  (J. 
1425).  507  (J.  1428).  508  ( J.  1432).  509  (J. 
1435).  510  (1442).  511  (J.  1445).  512  (J. 
1448.  1451).  513  (J.  1455).  514  (J.  1458). 
—  Hans  509  (J.  1439).  —  Paul,  M.  i.  R. 
473.  516  (J.  1466).  517  (J.  1469).  518  (J. 
1472). 

Ireptzk  Treptz  Trepts  Treps  IVopfz.  An- 
dreas Rm.  504  (J.  1402. 1405.  1409.)  505 
(J.  1412.  1415.  1418).  506  (J.  1421).  - 
Dionysius  Anis,  M.  i.  R.  509  (J.  1434).  — 
Paul  515  (J.  1460).  —  Anysz  Annysz 
Annys  Annis  Annyss.  Pf.  136.  137.  159 f. 
161A.176. 184. 194.470. 

Treszaw,  Henrich  73  A. 

Tr^ae,  Paul  473. 

Trimkus  Trinkauss  Trinckhat^ss ,  Burk- 
hard, Mitglied  des  Raths  302  A.  388. 497. 

Trükau,  Kasper  509  (J.  1439). 

Trost,  Hans  504  (J.  1402). 

Dr.  Trost,  Prior  des  SorYitenklo8ters(doctor 
zu  den  neuen  brüdem)  160. 170. 

Trote,  Trotha,  D.  im  Saalkreiso  208.  222. 
Dabei  die  Furt  über  die  Saale  208. 

vonTrota  Trote  Trotte  (von  Trotha).  Tilo 
Tile,  erzb.  magd.  Marschall  und  Rath  57  A. 
294. — Friederich,  erzb.  magd.  Marach.57. 
63.  73. 179  A.  409.  410 A.  -  Klaus,  Mar- 
schall des  Erzb.  Johannes  63. 179  A.  475. 

Trote,  Wentze  M.  i.  R.  517  (J.  1428). 

Irupitz,  Hans,  Bürgermeister  von  Leipzig 
241  f.  296. 

Trutman,  Herman,  M.  i.  R.  509  ( J.  1439). 
510  (J.  1442). 

Tuckom  Tuckhorn  Duckom.  Hans  505  (J. 
1411.1415).-Simon,M.i.R.509(J.1439). 
510  (J.  1442).  512  ( J.  1449). 

Tusscher  Tuscher  Tusch,  Ciriacus  Ciriax, 
M.  i.  R.  510  (J.  1440. 1443).  511  (J.  1447). 
512  (J.  1450). 

Tyize  Titze  Tietze,  Klaus,  Rm.  M.  i.  R.  505 
(J.  1418).506(J.  1426. 1429).  509(J.  1438). 

TzawneUr,  Martin  502  *. 

Tzoberitz  die  Tzobemtze  s.  Zoberitz. 


üie  (Ulde?),  Henzo  Hintze,  M.  i.  R.  512  (J. 

1447. 1450).  513  (J.  1453). 
rZ/man«,  Thomas,  M.i.R.  513  (J.  1451 .1454). 

515  (J.  1460). 
Ulmans.  Olman 
Umischaw,  Matthis  415. 
Ungarn  Ungern  379. 420. 
Ungarn,  Koni;?  Matthias  420  A. 
Ufitzen  (Untzor?),  Hans,  Pf.  410A. 
Urach,  St.  imgicichnam.wirtembergisrhen 

Oberamt  435. 
ür6acÄ(Werwich? !),  Stephan,  M.  i.  R.  1 . 2. 

36* 


564 


Marcus  SpittenÜorff. 


283A.433. 503»-  513(J.  1453).  515(J.  1459. 
1461).  516  (J.  1464).  517  (J.  1467. 1470). 
UsirwcUt  Userwalt  Usterwalt.  Karsten  504 
(J.  1403. 1408).  505  (J.  1412. 1417).  506 
(J.  1420). 


Valentin,  M.  i.  R.  508  (J.  1431). 

Venedi{jyHt  206. 

Vei  ckdl  N.  N.  21 1 . 

Vesier,  Heinrich,  M.  i.  R.  506  (J.  1421).  508 

(J.  1430. 1432). 
Voqel,  Heinrich,  M.  i.  R.  512  (J.  1449).  513 

(J.  1454).  514  (J.  1457).  515  (J.  1460). 
Vogell  Vogler  Fogder.  Jacob  Jacoff,  M.  i.  R., 

Worthalter  407  A.  412. 417.  502*- 
Voigt,  Stephan,  Brauer  und  Pf.  161A.  318f. 

342.427f.439.503»»- 

Vdtzke,  Simon,  Dr.  jur.  von  Erfurt  376  A. 
Voyt,  Hans,  Rm  505  (J.  1413).  506  (J. 

1420. 1423. 1426). 


Wagaw  Wagau  Wagauw  Wogaw  Wogau. 

—  Gimther  504  (J.  1403).  -  Günther  M. 

i.  R.  Bm.  aus  der  Gemeinheit  234  A.  248. 

252f.  258.  262. 278.312. 471.511(J.1446). 

512  (J.  1449).  513  (J.  1452. 1454).  514  (J. 

1456.  1459).  515  (J.  1461).  516  (J.  1463. 

1465).  577  (J.  1468.  1470).  —  Bartholo- 

meus  161 A.  376  A.  501  ^  —  Otto  OttePf. 

186.  137.  160.  161  A.  234  A.  299.  376  A. 

502  ^- Sander  Pf.  u.  Vorst.  desThals  112. 

161 A.  376  A.  500^  Vgl.  Dr.  U.  G.  T.  196. 
Wagk,  Mattes  M.  i.  R.  407  A. 
Wcäbecke,  Fricke,BtU*germeisterv.  Magde- 
burg 52.  53.  66. 337. 
WaÜe  ^  Waldau,  D.  in  Anhalt  Kr.  Bem- 

burg. 
M'iOe  Wähle,  Hans,  Pf.  1 A.  136. 137. 161A. 

193A.318f.  342.  503*»- 516  (J.  1465).  517 

(J.  1468). 
Waltheim  Waitheym  Walttheim  von  Walt- 

heim  WaUheinib  Hans  Bm.  Rm.  24A.  47. 

51. 52A.54.59. 68. 70.88. 90. 91. 92.93. 96. 

97  104ff.  108ff.  113. 117. 121. 125ff.— 28. 

141f.l45.147ff.  153f  157  flF.  160. 161 A.  162. 

167. 175f.  178. 184. 198. 201.206. 210. 213. 

225. 229.  233.  237ff.  240f.  241  ff.  275. 277. 

29üff.299.312.367.376.397.414.445.468. 

472.475.503'^-512(J.1450),513(J.1453)514 

(J.  1456. 1457. 1459).  515  (J.  1460. 1462). 

516  (J.  1465. 1466).  547  (1468. 1469).  518 

(J.  1472).  -  Heinrich  52 A.  198A.  -  Le- 

vin  Pf  52  A.  118. 161 A.  196. 198. 500»*  — 

Vgl.  Dr.  U.  G.  T.  189. 
Waltpach  WdlÜMich,EermB,rmusHermBSi, 


Rm.  507  (J.  1427).  509  (J.  1435.  14.S8) 
51l(J.  1445).  512  (J.  1448).  Vgl.  Dr.  U,  G. 
T.  189. 

Walwa/n,  Johannes,  Meister  in  der  Ulrichs- 
pfarre, M.  i.  R.  506  (J,  1425).  507  (J. 
1427) 

Walwitz,  Cordt.  M.  i.  R.  509  (J.  1434). 

WandtsUben  St.  W.  im  Kr.  Kalbe  78  A. 

Watzdorff,  N.  N.  Albrechts  v.  Mansfeld  Mar- 
schall 393.  408.  -  Rudolf  von  Watzdorff 
393  A. 

Wedemar,  aeman(!)  510  (J.  1441). 

Wedetnar,  Jurge,  M.  i.  R.  516  (J.  1465). 

Wedemeker,  Heinrich,M.  i.  R.  509(J.1484). 

Wedirscui  Wedersaeth  Widermeth,  Kaspar 
509  (J.  1438).  511  (J.  1446).  512  (J.  14fo). 
51 3  (J.  1452). 

Wege,  Peter,  M.  i.  R.  514  (J.  1455). 

Wegir  Weger.  Drewes,  M.  i.  R.508(J.1429. 
1431).  —  Hans  507  (J.  1427).  508  (J,  1430. 
1433). 

WeU,  Nickel  508  (J.  1432). 

Welitz,  Jurge,  M.  i.  R.  188  A. 

Wendelstein,  Schloes  im  Kr.  Querfurt  239A. 

Wenemar,  Heinrich,  Rathsherr  von  Magde- 
burg 52. 

Wenige  lf'en^,Wentze405(J.  1407. 1410). 

TFcnfi«,  Peter  413. 

Werbeck  Werbigk,  Jacobns  Jacob  514  (J. 
1458).  515  (J.  1461). 

Werdier,  Hans,  M.  i.  R.  508  (J.  1430). 

Werner,  Heinrich,  Bürgermeister  von  Mag- 
deburg 23. 

Werner,  Claus,  Unterbommeister 26. 471. 

Werner.  Hans  505  (J.  1412).  507.  (J.  1428). 
—  Gaus  504  (J.  1406).  —  Paul  511  (J. 
1447).  513  (J.  1454).  514  (J.  1457).  515 
(J.  1463). 

Wettin  St.  im  Saalkr.  294  A. 

Weymar  Weimar  St.  201. 239  A. 

WiboU  Wybolt,Ye8ter,  M.  i.  R.  510(  J.  1441 ). 

511  (J.  1446). 

TFu2eiiiar,Wiedemar,  D.  im  KreiseDelitzsch 
195. 

TTuierAacÄ^,  Asmu8,Rathsweinschenk  333. 
347  415 

Wideradarf  Widersdarff  Wtederadorff  Wi- 

derst&rff  Wedersdor/f  Widirsdorff  Wi- 

dirstarff  Witirsdar/f  Wittersdarff,  Diet- 
rich Ditterich,  M.  i.R.  504  (J.  1401. 1404. 

1407.  1410).  505  (J.  1413. 1417).  506  (J. 

(J.  1421. 1426).  507  (J.  1429).508(J.  14.31. 

1433).  -  Hans,  M.  i.  R.  508  (J.  1430).  509 

(J.1440).511(J.1444. 1447).  -  Gloriu^M. 

i.  R.  512  (J.  1449).  513  (J.  1454).  514  (J. 

1457).  515  (J.  1460).  516  (J.  1463).  517  (J. 

1468).  518  (J.  1471). 
Wiederdarff,  Urban  503  •. 


I.  Personen-  und  Ortsnamen. 


565 


WiederhackCy  Asmus,  ein  leder  (Auf lader) 
im  thal  50B*. 
l^igant  Wigantty  Mattes  Mattis,  M.  i.  R. 
1 A.  517  (J.  1467. 1470). 
Wigkart  Wirgkart(?),  Bartholomeus^  Ver- 
schläger  119. 127. 
Wilke,  Bartholomeus,  Pf.  161 A. 
Wüke,  Klaus  351, 

WiUewüz,  Cuntze,  M.  i.  R.  507  (J.  1427). 
Wüsanach  Wüsenach  Welsenach  todsstMcht 
(gen  der  Wilsenach,  von  der  Welscnach, 
zur  Welsenach,  zu  der  welssnacht).  Wils- 
nack  St.  im  Kr.  Westpriegnitz  65  67. 70. 
71.211. 

Winter,  Peter,  M.  i.  R,  471.  512  (J.  1450) 
513  (J.  1453).  515  (1461).  516  (J.  1465). 
518  (J.  1472). 

Wirtemberg.  Graf  Eberhard  485  A. 
Wisbach  Wispaich  Wyssbdch,  Clemens  Gie- 
men, M.  i.  R.  386.  450.  515  (J.  1462).  516 
(J   1465).  517  (J  1469). 
Wiske  Wieskau,  D.  i.  Saalkr.  a.  d.  Fuhne 
213A. 

Wismar  Hauptst.  der  gleichnam.  Herschaft 
in  Mecklenburg-Schwerin  216  A  217  A. 
Wisscheffel  Win8cfieffel(?),DreyifesBmM4 
(J.  1456. 1458).  515  (J.  1469). 
Wisscheffel,  Amd  510  (J.  1440).  —  Bcrtold 
511  (J.  1444. 1447) 

Wiszenbom  Weissenbom^  Hcrman,  der  alte 
erzb.  magd.  Kammermeister  98. 
Wiszsagk  Wissack  Wiessack  Weissacky 
Schuhmacher,  M.  1.  R.  Yierherr  im  Rath, 
Rm.  41 A.  78. 98. 144. 160. 164. 177  f.  181. 
189. 194. 202  207.274f.  276.284.296.299. 
302.A.  306.  309fc  311  f.  314f.  316ff.  323. 
330.  339  ff.  342f.  344.  346. 349. 352  ff.  358f; 
.^63.  367.  369.  371. 374. 376.  380ff.  384ff. 
:^7ff.  392.  399  f.  410. 416. 421.  435  f.  439. 
446ir.  449ff.  453f.  457.  460. 491.  500*.  515 
(J.  1461).  516(J.  1464. 1466).  51 7  (J.  1469). 
518  (J.  1472). 

IFtttemtcrpÄ;  Wittenberg,  Hauptst.  d.gleich- 
nam.  Kr.  326. 

Wittenberg  Wittemberg  WUtembergk  WO- 
temberger,  Hans506(J.  1426).  507  (J.1429). 
—  Paul,  Bommoister  über  dem  Deutschen 
Borne  18.113.160.188A  205.212.2 15f.2 17. 
219.  221  f.  223.  226 f.  230.  234f.  237  f.  244. 
268.  450.  518  (J.  1472). 
Wittkop,  Heine,  Mitglied  des  Raths  der 
Stadt  Magdeburg  398. 
Wittkorn  Weitthom  Weytkorn,  Michael 
Michel  161 A.  496.  502*»- 
von  Witzleben,  Heinrich  239  A. 
Wdü)ruw€T  Wolbnm(?),  Heinrich,  M.  i.  R. 
507  (J.  1428).  508  (J.  1430).  509  ( J.  1439). 
510  (J.  1441. 1443). 


Wunsch  WwUzsch  Wtmtzschk,  Glorius  1. 
2. 234. 501*. 
Wybolt  s.  Wibolt 

Zathe  Zoten  Zcatten,Y9ltm,  Pf.  161. 237. 
297. 502^ 

ZatUich  Zaiclich,  Heintze  Hintze,  M.  i.  R. 
516  (J.  1465).  517  (J.  1468).  518  (J.  1472). 

ZeUer  Zeyler,  Peter,  M.  i.  R.  512  (J.  1448). 
513  (J.  1451).  Lorente,  M.  i.  R.  516  (J. 
1463). 

Zeitz,  Hauptst  d.  gleichnam.  Kr.  181 A. 
389  A. 

Zelle.  Hans,  MLR.  510  (J.  1443).  513  (J. 
1454).  517  (J.  1467).  —  Wentze,  M.  i.  R. 
511  (J.  1443).  -  Günther,  M.  i.  R.  518  (J. 
1472). 

Zelle  8.  Seile. 

Zelle,  Wentee,  M.  i.  R.  511  (J.  1443). 

ZdseCzelse  TzdseZelscheZsmelsche  Tscheise 
Tzdschse  Tzschdsche  Zelsen  Zelsin  ZscheU 
sen  Zschelsehen  Tzelssen,  Kilian  160. 
Nicolaus  Niclas  Nickel  Klaus,  M.  i.R.  Ge- 
meinheitsmeister 1. 160  188A  217.  219. 
221f.  235.  318.  376. 386. 393. 450.  514  (J. 
1456).  515  (J.  1459).  516  (J.  1462).  517 
(J.  1468. 1470)  518  (J.  1472).  -  Brosius 
Prosius,  Fleischhauer  und  Brauer  1.  41 A. 
56.  143.  160.  189.  29D.  302  A.  336.  381. 
415. 500». 

Zdy  Zölner  (V),  Hans  515  (J.  1461). 

ZerbestZerbst,  St.  i.Anh.  146. 21 3  A.  235.259. 

Zerbick  =  Zörbig,  St.  im  Kr.  Bitterfeld 
72  A.  251. 

Zeschwitz,  Paul,  M.  i.  R.  188A. 

Zeye,  Hans504(J.  1406. 1409).  505  (J.  1413). 

zun,  Burkhard,  M.  i.  R.  513  (J.  1452). 

Zimmermann,  (Zinma  n!)  Hans  504  (J.  1401. 
1404).  —  Jacob  Jacoff,  M.  i.  R.  1.  188A. 
407 A.  501».  516  (J.  1465).  517  (1470). 

Zinnder,  Martin  188  A. 

Zoberitz  Zcoberitz  Tzoberitz.  Erhard  us, 
Meister  in  der  Ulrichspfarre,  M.  i.  R  507 
(J.  1427).  —  Lorenz,  Bm.  508  (J  1433). 
509  ( J  1434).  -  aaus,  P£  161 A.  503*».  — 
Thomas  161 A.  -  Lorenz,  Pf.  501*».— 
Zoberts  Kinder  412.  -  Die  T^^ofternfec  437. 

Zoch  Zog  Zogk  Zocke  Zogke  Zoke  Tzok 
ZcagkeZcacke.C\intzCune  505(J.  1416).506 
(J.  1426).— Valentin  506  (J.  1424).  507  (J. 
1427.  1429).  508 (J.  1433)  —Sander,  M. 
i.  R.  510  (J.  1442).  511  (J.  1446).  -  Bar- 
telmcus,  Bartolomeus  Bm  512  (J.  1449). 
513  (J.  1453).  514  (J  1457).  515  (J.  1462). 

—  Drewes,  Pf.  161 A.  471.  496.  503«»  — 
HAns,Pf.l61  A.19a502"-    Ulrich  Pf.502^ 

-  Klaus,  Pf.  161 A.  413.  —  Kune  161 A. 
Vgl.  Dr.  n.  G.  T.  200. 


566 


Marcus  Spittendorffl 


Zoiner  Czolner  ZooHner  Zölner  CzÖlner, 
Hans,  Bornmeister  über  der  Motritz  imd 
dem  Hackenbome  und  Schöppe  auf  dem 
Berge  13. 47  —  49. 531159. 68.70. 95. 101. 
104. 136. 137flF.  143. 145. 148. 159f.  161 A. 
167.  173.  194.  318  L  321.  324.  342.  501*». 
514  (J.  1458).  516  (J.  1466).  518  (J.1472), 
-  Peter,  Pf.  161 A.  Vgl.  Dr.  U.  G.  T. 
201. 

Die  Zschwwroffin  415. 

Zwentzig  Ztcenlzigk,  Kurt,  M.  i.  R.  234  A. 
503. 


Zwickau)  =  Zwickau,  Hauptst  d.  gleich- 

nam.  sächs.  Regierungsbeziikes  206.  332. 
Zwigkau  ZwigkatDCzcwigkauw,Stm<mj\er' 

sclilägerll5. 126. 
ZwocJmw  Zwochow,  N.  N.  508  (J.  1431 ).  — 

Han8509(J.1434).  -  ValtinValten,  M.  i.  R. 

509  (J.  1484).  512  (J.  1451).  514  (J.  1458). 
Zyme,  Jurge,  M.  i  R.  407  A. 

Yman  Iman,  Johannes  Johan  Jhan  Hans, 
M.  i.  R.  513  (J.  1453. 1455».  514  (J.  1458). 
515  (J.  1461).  516  (J.  1464). 


IL  Uallisclie  Ortsbezeichnungeu. 


AJter  Markt,  241.  484. 

Die  Bank  der  Schoppen  auf  dem  Berge  81. 

416. 

Die  Bank  der  Schoppen  wi  Ihai  416. 
Berlin.  Kleiner  Berlin  365.  384.  —  Grosser 

Berlin  365  A. 

Gärten  vor  der  Stadt  473  f.  Hammers  Gar- 
ten 473  f.  —  die  kirschgarten  472  f.  474. 

Gasthöfe.  Gol  ioner  Ring  501.  Goldene  Rose 
502.  Gasthof  auf  dem  Schlamm  503. 

Die  Gctoandkammem  (Gewandbuden)  262. 
411.383. 

Der  Gibichenstem  Gybidtenstein  GM- 
chinsteynn^  die  bürg  zum  GyhicJiengtein, 
die  bürg  IIA.  12f.  42flf.  45.  48.56f.62f. 
^  —  68.71.  73. 139. 153.  154A.  159. 165. 
178  f.  183.  185. 187.  189. 191  f.  193f.  196. 
203f.  208.  212.  218.  220ff.  223. 225.  229. 
234.  241.  244  f.  247  f.  251  f.  255. 260.  266f. 
269.  280. 284f  2ö9ff.296ff.299f.812. 320f. 
321.  325.  328.  331.  333  A.  836 f.  339. 
342.  353 f.  370ff.  373.  876ff.  379.  381  388. 
390 A.  394f.  399f.  403ff.  410ff.  413£:  416ff. 
419 ff.  422ff.  426  ff.  430. 432ff.  435. 437 ff 
454.  460.  469  f.  471  f.  476ff  479.  Das  Ge- 
fängnis 417.  Die  Kanzlei  427.  432.  498. 
Das  Gericht  4  77  f. 

Glouch  GlaucJie  Glaucha,  Flecken,  dann 
Stadt,  jetzt  ein  Stadttheil  von  Halle  409. 
430.  433 f.  469. 474.476 f.  479  f.  DiePtbrte 
bei  Glauche  474.  -  Dr.  11.  779 ff 

Ein  Graben  vor  dem  Ulrichsthor  471. 473. 

Grenzsteine  vor  der  Stadt  471.  473.  Mal- 
steine 472. 

Der  Grettckenberg  vor  dem  Stein tliorc  471. 
473. 

Halle  14.  19  A.  20.  24  A.  45.  49. 51.  53. 66. 
72  A.  81.  83.  85.  b7— 89.  92 f.  95.  97.  'Ol. 
104ff.  117  - 119.  123-  129ff.  134.  139. 


142.  145.  158.  160. 161 L  176. 181.  184  f. 

186.    189f:  193.   200.    206.   208  f.    211. 

213f.  215—217.  218£  220 f.  224.  227  A. 

229.    235.     239  A.    240  A.     251.     256. 

258 f.  261. 267 fl  273f.  275.  283  286.  288t 

290.292£  294A.295ff.  298f:  300f.  308f. 

306£  308ff.  311.  319ff.  322.  3241  8251 

327 ff.  331  £  883ff  838 f.  341.  347.  352£ 

855.  367.  370.  390.    372  ff.  376  —  80. 

388  A,    385A.   890 A.   395.   406.   408£ 

414  ff  418  ff.  421.  424  ff.  427.  435.  440. 

443. 446. 451  ff.  447.  457. 459.  462. 465ff. 

469. 472-77. 479£  482£  487. 489£  492£ 

495. 

DieHaUeUA.  144. 152. 182.286.238.394, 
Der  Herings-  und  Fischmarkt  286. 
Hospitäler.  St.Antonü833A.473.St  C\Tiaci 

333  A.  488  A. 

Judenkirchhof  12  k.  Judenschule  72  X. 

KeOer.  Der  Herren  Keller  125A.  —  Wein- 
keller des  Raths  (der  Herren^  65.  —  Raths- 
keller  316  A. 

Kirdien  tmd  Kajyellen,  U.  L.  Frauen  67. 
71. 166.  174. 426.  435  £  453.  Der  Bruder- 
chor 230.  Der  Schrank  174.  Der  Kirch- 
hoff 166.  205.  224.  823.  425  £  DerHans- 
mannsthurm  380  A.  495.Die  grosseGlocko 
174.  216.  —  Der  Pferrer  67.  125  A.  166. 
Die  Altaristen  125  A.  Die  Schule  174  A. 
425.  Der  Schulmeister  125  A.  425. 
125  A.  425.  Die  Schüler  174.  425.  Vgl.  Dr. 
I.  113£  —  St.  Gertrud  47ff.  60.  68.  70. 
71.  148.  435.  Der  Chor  47.  48A.  148. 
224.  236  A.  323.  Der  Kirchhof  64  A. 
Der  Pfarrhof  125 A.  Die  Altaristen  125A. 
Vgl.  Dr.  1. 1016ff  —  St; Ulrich  207. 386A. 
425£  436.  Der  Kirchhoff  892.389ff.454£ 
DerPtarrerl25A.  EiuPi-ediger207.208. 
Ein  Altarist  207.  Die  „alterleute"  207  f. 


II.  Hallische  Ortsbezeichnungen. 


567 


Die  Schule  174A.  Vgl.  Dr.  1. 1047flf.  —  St. 
Mariz  85. 497.  Vgl.  Dr.  I.  1081  ff.  —  St. 
JlßcÄacZw  85  A.  Vgl.  Dr.  1. 937.  -  KapeUo 
der  h.  Anna  247  A.  Vgl.  Dr.  I.  951.  -  zum 
Heiligen  Kreuz  (zum  Grashofe)  14  A.  88. 
247  A.  316  A.  497.  Der  Pfarrer  125 A. 
Vgl.  Dr.  I.  929ft.  —  St.  Spiritus  471. 
Vgl.  Dr.  1. 952.  —  Petrikapelle  t%Qk.  Dr. 
1. 952. 

Das  Kloster  zum  NuenwergkeNeuentcergke, 
Kl.  Nouwerk  vor  Halle  76. 77f.  88. 91 .  95. 96. 
101.  106.  143.  170.  197  A.  211.  215.218. 
237  f.  240  f.  242.  248. 254.  278.  342  ff.  344. 
347  f:  352.  353. 409  f.  410 A.  419. 433. — 
Die  Kirche  211.  —  Der  Propst  49. 125  A. 
170.  229  A.  248.  278.  347.  348.  350.  422. 
433. 

Klöster  in  derStadt^9.  ~  Das Barfüsser- 
Uoster  37.  125  A.  164.  359  f.  384 ff  887. 
389. 403. 420  A.  427. 448. 450. 452  £  459  f. 
462.494f.  Da8Refectorium451.  DerKirch- 
hoff  207.  385  A.  386. 448. 450.  —  Der  Gu- 
ardian 359.  448.  459.  Der  Prediger  164. 
359.  Der  Berg  hinter  d.  Barfüssorkloster 
385A.  459. 489.  Vgl.  Dr.  I.  739  ff.  —  St, 
Moriz  49.  50f.  52  ff.  55.  57. 62. 67  £  77  f. 
79.  88.  90ff.  94.  97.  lOOff  105.  111.  113. 
125A.  128. 135ff.  143. 145. 147ff  153. 158f. 
164.  166 f.  171.  181  f.  197. 255  A.  296A. 
305.  41 1 .  413. 414. 466.  Der  Remter  55. 67f. 
146.  165. 167. 177.  Die  Sakristei  93.  114. 
Die  Betglocke  182. 184. 200.  -  Die„sam- 
menung**  125A.  Der  Prior  170.  Der  Propst 
24  A.  125  A.  255  A.  305.  422.  Der  Pfarrer 
125  A.  Die  Schule  174  A.  Der  Schulmeister 
125A.  Der  Küster  125A.  Die  Spitaler  125  A. 
Vgl  Dr.  1.  743  ff  -  St.BatUi  (Prediger- 
klo8ter)93. 125 A.  296. 299.  434  436  494. 
Die  Sakristei  zu  St.  Pauli  93.  —  Der  Prior 
436.  Vgl.  Dr.  I.  780ff  —  Serüitenklo' 
ster  125  A.  160  A  170.  Vgl.  Dr  I.769ff. 
—  Das  Ju/ngfrauenkloster  zu  St.  Georg  in 
Glaucha  97  98.  101.  107.  113. 114.  164. 
397. 433  f.  436. 469.  —  Der  Propst  49.169. 
418. 422.  Die  Aebtissin  144. 147. 464.  Vgl. 
Dr.  1.802  ff. 

Lftdwehr,  die  472. 474. 

Die  Lehmgrube  vor  dem  Stein  thore  47 1 .473f. 

Das  Loch  483. 

Marke,  die  472. 

Der  Markt  172. 177. 236. 299. 389.  .S92. 414. 
425. 455.  476ff.479f.  481. 484.497. 501.  - 
Häuser  am  Markt.  Der  rothe  Wolf  392. 
417.  Baltzers  Ecke  392.  Die  weisse  Rose 
392.  —  Kram  Jacob  Sthaffkopflfe  389.  — 
Der  Weg  auf  dem  Markte  392. 


Margkwarts  Brücke  vor  dem  Klausthore 
472.  474. 

Neue  Haus,  das  316. 402.  484. 

Der  Neumarkt,  ehemals  erzbischöfl.  Land- 
stadt, jetzt  Sladttheil  von  H.  49.  348.  374. 
386A.  388.  409.  425.  431.  438.  471.  473. 
Vgl.  Dr.  IL  767. 

Petersberg,  der  220.  386. 420. 47 1£  474.— 
Das  Thor  am  Petersberge  386  A. 

Der  Pfännerhof  12.  20.1-30.  ,'51.  55. 64  f.  70. 
73. 77.  81. 82. 85. 124f.  144f.  147.149. 151. 
154. 156f.  164. 168. 190. 321.  449. 

Rahenstein,  der  160.  —  Der  Galgen  420. 
Das  Baihaus  3  ff.  9ff.  12  — 14.  18  ff.  22. 

27.  29. 34. 44. 49. 55. 57  f.  59  ff.  68.  70. 72. 

73.  74.  76.  78. 85. 90. 98.  97.  98. 101. 103. 

107. 129.  132.  136ff.  139. 142.  144f.  148. 

151  f.  153  f.  156  f.  158.  160.  162ff.  165  ff. 

168f.  171f.  173  f.  175. 177ft  180. 184.185f: 

1871  189.  191  ff  193  f.  195f  197  f.  199f. 

200ff.  204f.  208 ff.  211.  213f.  215.218ff. 

223  ff.  226  ff.  229  f.  232  ff.  2.S5.  237  f.  241. 

243 f,  245.  246 f.  250ff  254f.  257 f.  259f. 

261.  264.  266f  268f.  271f.  275ff.   278f. 

280f.  282.  286  f.  289 ff.  293.  297  f.  299  f. 

303 f.   306.    308ff.    312  f.   314  f.    316  ff. 

319f.  321f.  323.  325.328f.  330fi  333.  336ff 

339f.  343.  347. 349. 351.  354ff  357f  360ff. 

363ff  366f.  368.370.372.374f.  381f.  384ff. 

387 f.  389ff.  392f.  395ff  398 ff.  401ff  410. 

413.  416f.  421.  423. 426f.  429f.  432.  437. 

439ff.  442. 444ff  447 ff  450ff.  453 f.  456 f. 

459ff.  462f.  466ff.  469f.  472.  476.  480. 

490ff.  493ff.  497.  —  Die  „dörntze"  6f.  9. 

14.  16.  18. 23. 59.163. 172. 187. 197  f.  225. 

233. 245. 250f.  255.  267.  272f.  274.  282 f. 

369.  395  f.  484.  —  Die  „vierhcrrenstube," 

.,der  vierherrendömtze"  17.22.42.43.45. 

61.142. 160.162.173.192.215. 246. 272. 276. 

383. 410.467.475.  — Die  „grosse  dömtze" 

141.  -  Der  Schranic  223.  225  282.  —  Die 

Käiomerei  163. 177  f.  182.  183.  265.  446. 

—  Die  Schreiberei 446.  —  Gefängnisse  im 

Bathause.  Die  Temnitz  (tymenitze  tem- 

menitz)  98.  99.  142.  153.  157.  159  f  164. 

1 70.  179. 195. 205. 280. 299. 347. 354. 396f. 

402.  413.  418.  424.  434.  Das  Frauen- 

kämmorchen   142  —  144.  3-33  (?).  Stro- 

barts  Kammer  142.  144.   145.  153.  160. 

167.  333.  —  Der  Hof  61.  223.  267.  273f. 

277.  281  f.  286  f.  303. 445.  —  Die  Raths- 

glocke  (banckglocke)  2^7.   73.  141.  160. 

204. 215. 223.229.246  254f.259. 261.263. 

298. 336.  385  388. 399  432.  447. 493.  — 

Tritt  am  Bathause  316.  .398.—  Die  lange 


568 


Marcus  Spittendorff. 


Bank  am  Rattiause  392.  —  Diesteinemeii 
Stufen  des  Rathauses  392.  —  Die  Raths- 
uhr220.  —  Das  Rathausthor  315.  —  Mauer 
am  Rathause  316. 

jBö^Jfccwfefi  484. 

Der  Boland  81.  82.  234  A.  416.  472.  —  in 
Quedlinbi^  256. 

Der  Bothe  Thurm  416.  Vgl.  Neue  Mittheil. 
XI.  435. 


Saalpfarte  125  A. 

Sch^Mnen  vor  dem  Morizthore  474. 

Das  Schöppenhau8  81.  82.  402. 416. 

Stadtgraben  4121 469. 

Stadtmauer  412. 448. 

Die  Stadtthore  8.  9. 50.  57. 141.  210. 385 f. 

390  A.  440. 448ff.  453.456. 471.  474.  494. 

496.  -  Galgthor  261.  297.  397.  473.  496. 

—  Leipziger  Thor  160  4.  -  ,,rodebelli- 
sches^'  randisches  rannisches  Thor  472  f. 
474.496.  -  Morizthor426.469.472.474f. 
496.  —  Klausthor  253.  254.  472.  496.  - 
Ulrichsthor  57. 385.  386A.  388. 389f.  392. 
400. 403.  420. 454.459ff.  471  f.  474f.496flf. 

—  Steinthor  142.  280.  254.  420 A.  47U 
474. 496  f. 

StadUhürme  9.  53.  59. 60. 142f.  145. 153. 
157£:  164.  170.  180.  188.  205.  207.  224 f. 
307. 349f.  351. 352. 354f.  385 f.  397.  402. 


413.  —  Der  Bäckerthurm  60.  —  Der 
Krämerthnrm  60.  207.  —  Schrammen 
Ihurm  49. 50. 60.  75.  Der  Thurm  neben 
der  Wage  247.  252.  254.  255f.  258.  899. 
440.  442. 444. 452. 456.  —  Der  Thurm  ü. 
L.  Frauen,  jetzt  der  Rotho  Thurm  220  A. 
483.  -  Valentm  Kochs  Thurm  60. 

Der  Steinweg  vor  dem  Klausthore  472.  474. 

DerS^^^t(;^yordemrannischenThore  473. 

Strassen,  Galgstrasse,  Leipziger  -  Strasse 
144A.  429.— Bärga8Sol74A.~Klausstra;^e 
19  A.  397.  —  Die  Kleinschmiode  205. 396. 
497.  —  Der  Martinsberg  412. 420.  —  Die 
neuen  Häuser  476  A. — rodebelHscbe  rade- 
wellische  rannische  Strasse  144  A.  502.  — 
Der  Sandberg  448.  —  Der  Schlamm  254. 
503  —  Die  Schmerstrasse  14  A.  19  A.  205. 

414.  426.  483.  —  Grosse  Ubridisstrasse 
386  A.  389.  -  Kleine  ükichsstrasseSSÖA. 

Die  Sturmglocke  449.  454. 495. 

Tunczerie,  die  64  A. 

Wagcy  die  144. 272.  402.  403. 

Wege  ausserhalb  der  Stadtmauer  472  ff.  — 

Der  magdeburgische  Weg  473. 
Wiesen,  Wiese  des  Deutschordens  288.  — 

Die  feyle  wische  (die  faule  Wiese)  472.  — 

Die  grosse  Wiese  254.  474.  —  Die  grosso 

Pfingstwiese  254  A . 


III.  Sachregister. 


Abbruch  der  Gewandbuden  483  f. 

Ahlass  in  Magddmrg  210.  388. 418. 

Abstellung  einer  Klage  vordem  Boland  472. 

„alterleute"*  zu  St.  Ulrich  207. 

Ämtmann  zu  Kalbe  438. 

Anschlag  audio  Pfarrkirchen  u.  das  Kloster 
zum  Neuen  werk  419;  —  an  die  Kirche 
U.  L.  Frauen  und  das  Rathaus  426  f;  — 
an  die  Kirche  U.  L.  Frauen  436. 

Arme  Leute  (Pfänner),  die  wenigFeuericerk 
haben  292. 

Aufforderung  des  Kaisers  Friedrich  III.  an 
die  Stadt  HaUe  zum  Zuge  gegen  Karl  den 
Kühnen  U^ 

Aufzug  der  Hallbuben  236. 

Auszug  Bewaffneter  nach  Salzmünde  208f. 

Barbierer  baUnerer  217.  258. 

DieBarfüsser.  Ludowicus  de  Anhalt,  Pres- 
byter 359  A.  Gisilerus  de  Diskau  (Disko) 
Laienmitglied  859  A.  —  Johannes  Hagen, 
Lector  359  A.  —  Henricus  Jose,  Vice* 


guardian  359A .— Johamies  Kein,  Guardian 
359  A.  —  Ericus  Sever,  Cleriker  359  A. 

Barfiisser  in  Kalbe  406. 

Bauern  bringen  Holz  zu  Markt  109.  119. 
230.  260. 

Begeliung  der  Stadt<fränzen  472  —  474. 

Die  Bddinunq  (erste)  unter  £rzb.  £mst 
226.  228. 266'ff.  269ff.  272  f.— 76.278-80. 
283.  286  290ff:293ff.  296.299f.  305.  306ff. 
310.  320ff.  323.  325.  329f:  331.  844ff.352f. 
368f. 373. 411.— Lehngeld 345. 411.  Lehn- 
ware 268f.  275A.  291.  342f.  345.  433. 
Lehnware  von  der  Pfanne  373.  Beschluss 
des  Ra(hs  mit  Ausnahme  dcrPfänncr  228. 
Rathsmeister  Hedrich  schlägt  einen 
Vergleich  vor  273  f  Man  will  dem  Erz- 
bischof ein  Geschenk  bieten  269ff.  272. 275. 
278.  281.  283.  285.  Bischof  Johann  V. 
von  Meissen  ertheilt  der  Stadt  eine  ab- 
schlägliche Antwort  286.  Vereinigung 
der  ramner  mit  der  Gemeinheit  luid  den 
Innungen  287ff.  Der  Bischof  von  Meissen 


in.  Sachregister. 


569 


bestimmt  eine  Frist  zii  einem  gütlichen 

Vertrage  290. 
Bestimmung  der  Bier-  und  Brotpreise 

210. 
Bestrafung  van  Kindern  412. 423. 
Bewirthung  des  Baths  von  Mcigdeburg  in 

Halle  298. 
Bier  124.  154.  156.   170.  210.  384.  478; 

eimbecki^ches  203;   naumburgisches  62. 

124  A.;  zcrbster  406.  —  Das  Schenken 

fremder  Biere  334.  —  Bischof  Thilo  von 

Merseburg  nimmt  Bierwagen  weg  203 
BornfaJirt  zum  heiligen  Born  123  ff.  125A. 

135.  154.  156.  —    Zum  Bornen  gehen 

74.  184.  200.  260.  262f.  285.  306. 

^12.  327 ;  nach  der  neuen  Regierung  z.  B. 

fr.233. 

Bommeister  lA.  2ff.  5ff.  8f:  lOf.  17ff. 
20f.  25 ff.  28f.  32.  35 ff.  39f.  41 A.  44.  47 f. 
51 A.  53  ff.  56.  58.  61  f.  63.  66.  68.  70. 
71—75.  78f.  90.  95.  98.  100— 103 ff.  110. 
112f.  116f.  119ff.  124.  126. 128. 130.  132. 
134  ff.  138.  144  ff  149  f.  152.  156  f.  159  £ 
162. 164.  167.  168  ff.  171  f.  174f.  177. 179. 
182.  18i.  189.  192.  198 f.  200 ff.  215f. 
218ff.  226 ff.  234f.237f.  243f.  246.  252 f. 
257  ff.  262.  264 ff.  268ff  271.  276.  278  ff. 
283  f.  286. 302  A.  305  ff  309.  312ff  321ff 
324.  326.  329f.  334.  336£  340£  343f: 
352  f.  354  f.  358.  363.  375.  386.  398. 
400.  422.  454. 458.  476. 491.507-518. 
Der  Bommeister  von  dem  Deutschen  Borne 
230.  248.  351.  417.  Der  Bommeister  von 
der  Metritz  u.  dem  Hackenbome  74;  d.  B. 
von  der  Metritz  351.  Die  drei  geschwomcn 
Bornmeister  132 ;  die  drei  Oberbommeister 
245  f;  der  oberste  Bommeister  204. 
-  Olwrborameister  90.  115.  116f.  120. 
130f.  149.  156.  171.  265.  312.  395.  — 
Die  alten  Bornmeister  54.  56.  64  f.  Neue 
Bornmeister  62  A.  64  f  Ihre  Resignation 
70.—  Borameisterwahl  47  f.  70.  81  ff.  133. 
148f.  167.204f.  323f.  -WahlZöbiers  und 
ihre  Folgen  47ff  62 A.  167.  Waltheims 
Wahl  vom  Rathe  verworfen  54  ff.  62  A. 
Wahl  d.  B  filr  d.  J.  1480  429.  Vcrktlndi- 
gung  417.  Zeit  d.  Wald  47.  —  CoUation 
der  Borameister  und  Schoppen  Freitag 
vor  Jubilate  150.  B.  sitzen  über  demThaJ- 
schoss  128.  —  Rechnungslegung  der  Bora- 
meister und  Vorsteher  des  Thads  auf  dem 
Rathause  1473.  1474:  111  ff.  114.  122. 
1475:  151  f.  154.  1478:  329.  —  Sitzimg 
der  Bommeister  und  Schoppen  im  Pf^ner- 
liofc  65.  B.  sitzen  nicht  auf  dem  Rathause 
200  f.  —  Unterbommeister  26. 65.  70.  76. 
149f.  156.  180.  258.  309.  394;  die  zwei 
Unterbommeister  über   dem  Deutschen 


Bomc  232f.  321.Unterb.  über  d.  Hacken- 
bome 74;  über  der  Metritz  180.  s  Essen. 

Der  Bommeister  Hans  Busse  darf  seinen 
Bruder  nicht  zu  Grabe  geleiten  305. 

Barnschreiber  11.  106f.  112.  123.  131. 
149.  150f.  154.  182.  351.  355  f.  358.  361. 
398.  404.  Seine  Rechenschaft  auf  dem 
Rathause  233;  sein  Register  132. 233. 398. 

Briefe  und  Urkunden  28  A.  24  A.  29.  40. 
48  A.  49  A.  51A.  58A.  60ff.  100.129—134. 
135. 158f.  161. 164.  199ff.  202. 204—206. 
210.  212ff  216. 218.  221  f.  228f  233f.  287. 
240ff.  249. 251 A.  252  A.  253  A.  256.  259. 
268.  273 ff.  277. 279.  288ff.  292.  299. 301. 
303.  307.  31  If  322.  324.  325.  329.  338  £ 
342.  352.  376.  378  ff  880.  382  £  386.  395. 
397£  402. 404£  416.  419. 446£  450. 456. 
460. 462. 466ff.  469£  475.  477. 482£  490ff. 
493. 495.  ~  Papst  SlxtusIV.  an  die  Erz-, 
diöcese  Magd.  486  £  —  Restätigungsbulle 
für  den  Erzb.  Ernst  484  £  Dispensations- 
bulle  für  Erzb.  Ernst  486.  —  Herzöge  von 
Sachsen.  Betheidigungsbrief  des  Kur£ 
Friedrich  II.  von  Sachsen  274  A.  Die  Herz. 
Ernst  und  Albrecht  von  Sachsen  an  den 
Landgrafen  Albrecht  von  Thüringen  253A. 

—  an  Erzb.  Ernst  374.  —  an  die  Stadt 
Halle  326.  Kur£  Ernst  an  den  Rath  von 
Halle,  anBommeister,Schöppen  u.mehrere 
andere  204£  —  Recess  zu  Chemnitz  5.  Sept. 

1478.  380  A.  —  Erzbischöfe  van  Magde- 
burg. Ruprecht  467  £  482.  —  Konrad  U. 
482.  -  Otto  335.  —  Dietrich  482.  —  Ur- 
kunden der  magd.  Erzb.  Ludwig,  Albrecht 
IV.,Gftnthern.,  Friedrich  HL  für  dieStadt 
Halle  wegen  der  Belehnung  274  A.  275  A. 

—  Günther  11.294  A.  —  Vertrag  des  Erzb. 
Friedrich  III.  mit  dem  Rathe  von  Halle 
476ff.  —  Erzb.  Johannes  an  die  Meister  und 
die  gemeinen  Bürger  in  der  Morizpfeurre 
und  den  anderen  Pfarren  62  A.  —  Thal- 
ordnung vom  J.  1424 135.  —  des  Erzb.  Jo- 
hannen 158£  490.  —  Ernst.  —  Briefe  and. 
Pfänner  240  £  397.  —  an  Borameister, 
Schoppen  u.  Pfänner  234£  —  anSpitten- 
dorfimd  Genossen  vom  24.Sept  1478  395. 

—  an  Spittendorff  vom  3.  Dec.  1478  404  £ 

—  ürk.vom4.  Nov.  1477. 305 A.  -  Br.  an 
den  Rath  vom  16.  Sept.  1478.  382  A. 
383 A.  —  an  die  Besitzer  der  Solgüter 
und  die  Pf^ner  7.  JuU  1479.  418f.  — 
an  die  Pfänner  17.  Dec.  1479. 426  £  —  an 
Bürgerund  Einwohnerin  Halle  Dec.  1479. 
427.  —  an  Balthasar  Beyer  438.  — an  die 
4  Pfarren  447.  —  Vergleich  des  Erzb. 
Ernst  mit  den  Pfannem  vom  9.  Jan.  1479. 
410A.  Rogimentsordnung  vom  18.  März 

1479.  Vertrag  des  Erzb.  Ernst  mit  dem 


570 


Marcus  Spittendor£El 


Rathe  vom  28.  Nov.  1499. 472  A.  —  Schrei- 
ben dosCapitels  zu  Ma^dcb.  an  den  Rath 
der  Neustadt  Magdeburg  nebst  Vorschrift 
einer  Antwort  des  letztem  221.  —  Der 
Rath  V.  H.  an  Erzbischof  Ernst  489—499. 

—  Urkunde  d.  Raths  zu  Halle  482.  —  der 
Rathmannen  und  Meister  von  Innungen 
und  Gemeinheit  40  A.  —  Die  Pfilnner  an 
den  Erzbisi'hof  Johannes  49  A.  51 A.  58A. 

—  Benedict  US  Polcke  an  den  Erzb.  Job.  48. 

—  Anonymer  Brief  an  einen  Bommelster 
23A.  —  Die  Hansestädte  an  den  Rath  zu 
Halle  162  A.  —  Vergleich  des  Raths  des 
St  Magdeburg  zwischen  Erzb.  Johannes 
u.  d.  St  Halle  v.  9.  JuU  1466  24A.  —  Gut- 
achten erfurt  Juristen  372 A.  376  A. 

butdfronm  120  f.  128. 135. 137. 156. 159. 
Burgfriede  auf  dem  Bathause  209.  442. 
Bürgerauschüsse,  Die  fünfzig  manne  185. 

186.  232.  272.  —  Die  dreissig  Manne  18. 

135  A.  186.  210.  232.  252.  254.  266.  269. 

271  f.  276  f. 
Die  Bürgerschaft  in  den  Waffen  :)82flF.  — 

392.  494  ff. 
Bürgert'ersamlungen  (der  Innungen  und 

Gemeinheit,  der  Parten)  9.  21.  32—35.36. 

41.  44. 46.85. 158. 186. 204. 209.215.227. 

237.  253 f.  267.  269.  272.  278.  286(1  323. 

340.  —  im  Rathause  62. 78.  210. 314.340. 

—  Allgemeine  Bürgcrversamhmgen  auf 
dem  Rathauso  223  243.  272.  351.  367  ff. 
370  f.  372.  —  A.  B.  derPfiurrenu.P^ner 
227  f  281.  —  A.  VersamL  der  „burger, 
ein  itzlicher  zu  seines  meistershause^^  313. 
351.  446.  —  Alle  Bürger,  Innungen,  Ge- 
meinheit und  Pfannor  auf  dem  Rathause 
354  ff.  —  BOrgerversamlung  auf  dem 
Rathause  Dinstag  Pantalconis  (28.  Juli) 
1478.  354  £  399. 440. 444  f.  447. 456f.462. 
490. 494 f 

CoOationbeidemBathswechsel  40. 180. 302. 

—  bei  der  Schoppen  wähl  124 1 150. 
„coHüirium"  im  Rathsweinkeller  65;  — 

in  Peter  Baltzers  Hause  65. 
Copialbuch  des  Baths  39. 

ein  recht  dingetauj  65;  nothding,  geheget  im 

talc64. 

Dorfherren  und  Bauern  185  f 
Durchzug  sächsischer  Truppen  251.  258. 
Durchzug  des  Grafen  Burkhard  von  Barby 

mit  seinen  Beisigen  253  f. 

Einkauf  i-onSchnittwaarenaufdcr  leipziger 
Messe  mtd  Versteuerung  derselben  361. 

Einkehr  des  Girifen  Waldemar  ivn  AnJialt 
bei  Gottschalgk  185. 


Einkehr  derhans.  Abgeordn.  in  Holswirths 
Hause  329.  —  des  Kurfürsten  Ernst  und 
seines  Bruders,  des  Herz.  Albrecht,  in 
Alexander  Drackenstedts  Hause  424.  — 
der  erzblschödichen  Räthe  in  Alexander 
Drackenstedts  Hause  396.  —  der  magd. 
Gesandten  in  Holzwirths  Hause  217. 

Einnahme  des  Schlosses  von  Quedlinburg 
251;— der  Stadt  Q.  256. 

Eine  Entführung  209. 

Erbauufig  des  neuen  Hauses  484. 

Erfurtische  Doctoren  in  Haue  aSl  ff.  338ff: 
341. 346.  349f.  351  ff.  355ff.  360f  364.367. 
370  f.  373  f.  376  f.  379. 444  f  —  rathen  der 
Stadt  H.  zu  einem  Vergleich  mit  Erzb.  £. 
355. 

Erledigte  CHiter  46S{. 

Erste  Bitte  377. 

Erzb,  Johannes  im  Lande  Jerichaw  73. 

Erzbischöfliche  Diener  auf  dem  Criebichen" 
stein.  Der  Geleitsmann  und  sein  Schreiber 
oder  Küchenschreiber  204.  248.  —  Der 
Schreiber  241.  —  Der  Kanzelschrcibcr  411 . 
—  Der  Oberkanzelschreiber  438.  —  Der 
Landknecht  438. 

Erzbischöflicher  Vogt  472. 474. 

Essen.  —  der  Bomknechte  133, 150.  264. 
404 ;  —  des  heimlichen  Raths  162 ;  —  des 
Knochenhauer  Bratens  157.  174;  —  des 
Schauelbrotcs  (schouwelbrotes)  157; — der 
Pfänner  im  Pfönnerhofe  147 ;  —  der  ünter- 
bommeister  88.  132. 135.  150.—  Verbot 
eines  gemeinen  Essens  diurch  den  Erz- 
bischof Johannes  132;  Verbot  der  Essen 
der  Unterbonmieister  132. 


Fest  des  h.  Moriz  zu  Magdeburg  88. 
Eine  Frau  in  den  Stock  gesetzt  wegen  einer 

Geldschuld  64. 
Freiheit  der  Bürger  auf  der  ^/aulenwiese^' 

472. 

Freiheit  der  Ih-eise  und  Löhne  265. 
Freiheitsstrafen,  Hausarrest  11  f.  14.  16  ff. 

19ff.61.  93.  142.  151f  153.   157 f.  164f. 

174. 188.  347.  354.394. 346.416. 441. 470. 

491 ;  Haft  in  den  Rathsgef^gnissen  99. 

142f.  159ff  163f  167. 170.  332. 355. 396f. 

402.  413.  418.  424.470.491;  H.  auf  den 

Stadtthürmen  48.  59f.  93. 142.  153. 164(1 

188.  207.  247.  252.  255ff.  259.  307.  310. 

353 f.  394.  397. 413.  416.  418. 462. 440f ; 

—  in  der  Kirche  48  f.  60(!);  —  auf  den 

Thoren  142. 

Friede  des  Thalguts  63.  74. 
Fuhrleute  »Gäste,  Sabsgästc)  26f.  89. 104. 

118. 127. 132. 136. 147. 178. 236. 23a  306. 

321.326. 


ni.  Sachregister. 


571 


Gd)ot  nach  der  Stadt  Geworüieit  178. 

Gefangene  in  Kalbe  408. 

Geldstrafetider  Pfänner  (schatzgolt  schatz- 
ungebörung)  132f.  138.  160f.  164t.  167. 
177ff.  181ff.  184ff.  187ff.  lOOff.  194ff. 
197  f.  409  ff.  423  f.  426. 432. 437  f. 

Geld'  und  Münzverhältnisse.  Landloufftige 
muntze  89.  130.  291.  293.  333 ;  neue  m. 
280.  Grubenh6inischem.332.  Schnebergcr 
m.  306.  —  Der  rheinische  Ghdden  26.  88. 
99. 103. 131ff.  138  ff.  141.147.161ff.  I67f: 
172. 177. 184. 186. 188. 194. 199.232.238. 
259  f.  262  ff  266. 268  ff.  270  f.  273. 275. 280. 
284.  291.  306.  309  f.  330.  338. 342  ff.  345. 
372  f.  379.  411.  413.  424.  426.  429. 432  £ 
437. 467. 483.  Der  ungarische  G.  99. 172. 
Der  „geHersch^*  G.  99 ;  lOr.  fl.  an  muntze 
266.  -  Ein  Ort  266. 275. 342  ff.  Ein  halb 
OH  266.  —  Alte  Groschen  112. 114. 122. 
139. 141.  —  Grosse  Groschen  26. 29. 147. 
150. 161. 169. 171  f.  180.  199f.  230ff.  238. 
266. 280.  309  f.  826  £  338. 433;  grosse  od. 
mütdaroschen  280.  326  f.  338.  SUbeme 
Groschen  (kleine,  spitze,  Schneberger)  26. 
29. 260.  280.  285. 292.310.  327. 424;  halb 
ridige  undgantz  ridigegr.  291.  —  Schwert- 
groschen,  stoertgroschen  26.  29.  101. 116. 
119. 126. 136  f.  138ff  141. 161. 169. 171  f. 
177. 199f.  202.  219.  236.  260f.  264.280. 
284. 327. 331.349;  schwertgroschen  gehen 
irre  280.  —  werden  eingetruckt  199  — 
lYennige99  119. 147. 161.  172.200.  202. 
219. 230. 232.  260ff.  2631. 266. 278. 484f. 
292.  299.  311;  a/te  Pt  306.  309f.  319.327. 
338. 430;  new!  Vi.  291. 306.  311.  319. 327. 
338;  halbe  Pf.  29.  172.  260f.  429.  480; 
scMechteVl  291;  hall.  Pf.  29. 139f.  155. 161 . 
291;  „schildigte,  lantzberger  und  döring- 
sclu^'  Pf;  291.  -  Heller'l^O.  138 f.  177. 
262. 309.  327 ;  ineyssnische  Heller  als  die 
fischschuppen  291 ;  alte  H.  327.  halbe  H. 
430. -ÄJÄer/'139f.  ~  Ungemünztes  Sil- 
ber mit  des  Raths  Zeichen  99.  -  Der  eng- 
lische Nobel  99.  —  Mark  9  ff.  28.  31. 36. 
39. 45. 48  f.  58  ff.  74  f.  83. 99. 142  145. 148. 
163.  152£  172.  177  f.  182.  185.  187.  191. 
197  £  224.  242.  245.  313.  336.  413.  423. 
425. 439. 446.  453.  —  Eim  hall.  M.  227  A. 

—  Schüling  9. 257.  —  Schock  111  ff,  114. 
118.  122.  124£  154.  156.  278.  280.  285. 
401. 430.  466.  —  Altes  Schock  (alte  Wäh- 
rung) 29.  83.  99.  108. 111. 116. 140. 141. 
147.  258.  266.  284.  -  Schwertschock  101. 
116.126. 

Der  Geleitsmann  auf  dem  Galgthore  262; 

—  auf  dem  Petersbergsthore  386  A. 
„diepemeinheW  (itzliategemeinheit,  diege- 

memheiten)  und  ihre  Vertretung  im  Raih 


5. 7. 10. 12. 14£  19ff.  26. 29. 31. 36£  42ff  47. 

48  A.  50ff.  53ff.  6lff.  63. 65ff.  68. 71f.  79ff. 

82ff.  84—91. 92ff.  95.97£— 100  128. 134f: 

141  £  145. 148  £  151  £  154.  158. 160. 164£ 

167.  169£  172ff.  174.  176£  182  £  185. 

188ff.  192.  195ff.  199.  201.  204£  215£ 

224.  233.  235.  242.  247  £  255.  257.  266. 

270.  273  ff.  276  £  280  ff  283.  286.  288  ff. 

291. 293ff.296. 301  ff.  307. 309. 311£313£ 

316  £  319  £  323. 327. 329  £  354—358. 360. 

362  £  364  £  367£  369£  373.  875£  380—83. 

389£  390 A.  391  ff.  395.  397—401.  410. 

413—16.  438.  440ff.  444.  446£  450.454. 

457—60. 462£  487—93. 455£  498. 
Gemeinheitsmeifiter  5. 273. 278£  283. 286. 

301.  313. 351.  869. 875£  387. 447. 497.  — 

in  der Gertraudenpfiurre  74. 203. 278£  356. 

368.  375.  384;  —in  der  Morizpfarrc  73. 

203.  278£  376.  384;  -  in  der  Pf.  U.  L. 

Frauen  73. 279.  351.  362. 384. 448 ;  —  in 

der  ühichsp&rre  48(?).  177.  280.  278. 

286—89.  301. 313. 368. 385.  389. 
Gerente  20.  30.  53.  65.  90.  107.  117. 122. 

132  157.171.  237.422. 
Gericht  und  Freiheit  der  Stadt  vor  dm 

Tharen  471—74. 
Gericht  auf  dem  Berge  174  £ 
Gericht  zu  Glaucha  469. 
Gericht  über  die  lyanwer  m  Cb»c406 — 409. 
Geechoss  Iff.  3.  20.  32.  38.  47.  70£  201. 

209£  211.  213.  233.  243£  257£  314.  333. 

351  £  356.  364.  366.  375.  383.  430  £  437. 

441.  Bewilligung  243. —  nach  neuer  Weise 

413. 437.  Verkündigung  73.  211. 244. 396. 

413. 437. 451  £  Unterschlagung  245  £  249. 

Zeit  der  Zahlung  427  —  Geschoss  von  den 

Lehngütem  377  ff.  —  Vorschoss  379. 
Geschossbeutd  der  Bommeister  123  £  154. 

157. 
Die  Gewerken  70. 91. 92. 94£  98. 101. 106. 

108.  118.  115.  121.  123.  127.  130£  132£ 

137£  252.  266£  Verdienst  d.  G.  140. 
Gescliützexm^  andere  Feuei*waffen  derStadt 

385A.  459. 495.  Hand büchsen  385 A.Stein- 

büchsen  385  A. 
Gewinn  der  Pfänner  am  Salze  83. 108. 1 15. 

126.  150.  161.  172.  177.  199£  202. 230£ 

237. 243. 260£  263  ff.  284£  292.  299.  308. 

327. 338.  —  jährlicher  in  einem  Kothe  147. 

Spittendorffs  wöchentlicherVerdienst  261 . 


Hansestädte  19ff.  22£  44£  191  ff.  197. 212. 

214ff.  218.  229.  318.  320.  322 ff.  327  ff. 

330ff.  336ff.  339. 341.  353. 367. 369£374ff. 

380 ff.  383.  387.  402£  421. 450.  490.  492. 

496. 
Harnische  im  PfännerJwfe  449. 


572 


Marcus  Spittendorff. 


Hautbesitzer.  Balzer  Aldenburg  ^92.  Peter 
Baltzer  65. 172.  Ye&ier  Becker  US.  Mag. 
Busse  Blume  ISS.  llemr.Blumel44.  Dion. 
Bote  396.  Buchel  424.  Hans  Busse  305. 
Sander  Drackenstedt  241.  Z9QA2^.Eisenr 
berg  9.  Heinr.  Geylingk  417  f.  Glennenberg 
470.  G^tt«cÄafcÄ:185'.  6?rä/c  175.190. 193. 
Laur.  Hesseier  418.  Blas.  Holzwirth  217. 
339.  450.  Frau  Portius  Keyserynne  396. 
Jac.  Kamelis  897.  ÄTott  354.  Kösdüz  39. 
Die  Äyii;iY^>tn«397  Greg.  Ocikrf443.  Klaus 
Oc/man  334.  343.  397.  441  Hans  PoplUz 
397.  Nicol.  ^wcn^n 207.  Bertr.  Quetz  244. 
Albr.  Schafstedt  179. 184. 192.  194.  Klaus 
Schafstedt  168.  170.  180.  182  ft).  Hans 
&6cr  395.  Heinrich  Schirmeister  496.  An- 
dreas iSb^^an/oc^  355  A  Andreas  Sc^Ze^ 
348A.  Peter fi^new  153.  Mktc.  SpiUendarff 
13.  144.  164.  205.  411.  436.  üastöStoltze 
158.  Simon  Sweyman  145.  Hans  txm  TFa/t- 
heim  299.  Jac.  Weissack  495.  Paul  TTtY/cm- 
6er<7  209 1 21 5. 219. 226. 237 .  Valten  ^aten 
397. 

Haus  friede  496. 

li(»{rtc/t  redet  niedersächsisch  zu  der  Bür- 
gerversamlung  272. 

iierrenmesse  in  Magdeburg  94. 

Herzog  Albrecht  von  Sachsen  auf  dem  One- 
hichmstein  244  f.  —  H.  A.'s  Reise  nach 
Rom  und  nach  Palästina  206 

Herzog  Albrecht  der  Jimgere  van  Sachsen 
zieht  nach  Mainz  431 

Herzog  Balthasar  von  Mecklenburg  sollErz- 
bischofvon  Magd^ntrg  werden  203. 

Herzog  Wilhelm  von  Braunschweig  in  HaUe 
251.253. 

Eine  Hochzeit  332. 

Hofbesitzer.  Buchel  11.  13.  47.  49.  78. 
Drackenstedt  222.  Eisenberg  9. 19.  34  36. 
Die  alte  Fischerin  57.  Keiner  Kellner 
165. 417.  HcntzeKoch236A.  Kleptzk222. 
Die  K3rwitzinne  397.  Bertram  Quetz  223. 
Weinmeyster  476. 

Holz  29.  103.  108f.  119.  127.  140f.  146f. 
150. 154. 176f.  219.  230.  284 f.  327.  429f. 
Holzpreise  138 f.  172.  177.  199.  219.  236, 
238.  260  ff.  263. 338.  E.  Ladung  H.  filr  vier 
Pferde  232.  E.  Schock  161. 172. 199. 230. 
232.  238.  260  ff  263 f.  266.  277.  285.  292. 
306.  309 ff.  319.  327.  338.  429.  —  Das' 
Werk  161.  260.284f.  292.  Einhalb  Schock 
Werkl61  263(Z.  11.  v.u.) 264.  Ein  Schock 
Werk  260.  429f.  Ein  Fuder Reiss 260  266. 
Ein  Schock  Reiss  260.  Ein  Fuder  Scheite 
261. 

Holzi'erlirauch  zu  einem  Werk  Salz  199. 
230.  232. 

Hospitäler.  —  St.  Antonii  171  A.  —  St 


Cyriad  52  A.  197  A.  -  H.  der  heil.  Kuni- 
gunde  209. 


Jahrköche  483. 

Der  Jahrmarkt  in  Halle  im  September  15. 
20.  111.  381  f.  384  A.  ziunNeiyahr  465  f 
468. 

Der  Jahrmarkt  zu  Leipzig  um  Ostern  318. 
415;  -  um  Michaelis  74.  218.  260.  423. 

Die  Innungen  und  ihre  Vertreter  im  Eathe 
4f.7.  10.  13ff.  19ff.26.  29.  31.36f.42ff 
47.  48  A.  50 ff.  53ff.  61  ff.  63.  65ff  68.  71  f. 
79ff.  82ff.  84—91.  92ff.  95.  97 £-100. 
128. 1341  137. 141ff.  145. 148f.  151f.  154. 
158. 160. 164f.  167. 169f:  172ff.  174. 176f. 
182f.  185. 188ff.  192. 195ff.  199. 201.204f. 
215f.  224.  233.  235.  242.  247 f.  255.257. 
266.  270.  273  ff  276  f.  280  ff.  283  f.  286. 
288ff  291.  293  ff.  296.  301. 307. 309. 311. 
313  f.  316  f.  319 f.  327.329.330.336.342ff. 
3461  352.  354f.  356ff.  360.  .S62f.  3641 
367 ff.  370.  373.  375f.  380f.  3821  385A. 
387. 389. 390  Af.  392  -  95. 397—400.  410. 
413ff.  416.  440-44  446 f.  450.  454.457 
—60.  462  ff  482. 487—98. 

Innungen  und  Handwerker.  Backer  314. 
384.  —  Brauer  73.  265.  —  Fischer,  erzb. 
Untersassen  478.  -  Fleischer 3 14. 384.  — 
Futterer  85.  295.  314.  384.  —  Krämer 
275.  278.  282.  314  f.  354.  384.  —  Licht- 
zieher  264  —  Schmiede  264  f.  314. 366.  - 
Schneider  384.  —  Schuhmacher  265.  314. 
384.  —  Seüer  264.  — 

Innungen  und  Gemeine  beanspruchen  das 
Amt  des  Bommeisters  81 ;  —  das  A.  der 
Schoppen  auf  dem  Berge  82. 

Inntmgen  und  Gemeinheit  machen  grosse 
A  usgaben  im  Interesse  der  Pfänner  84. 

Johannes  von  Hat4«n,Mitgliod  des  Prediger- 
ordens, einer  Predigt  u.der  Verweigerung 
der  Absolution  wegen  angeklagt  434  f. 

„die  jungker"  (Sa^unker)  27.  109.  117. 
155. 171. 213. 


Kaiser  Otto  der  Grosse  hat  dem  Erzstift 
das  Salzwerk  gegeben  129. 

Kaltlager  104.  108f.  118f.  147.  150.  178. 
236.258.262.319. 

Der  Kanzelschreiber  der  Fürsten  ron  Sach- 
sen 370. 

Kirclibau  zu  Urach  435. 

Kirchenbesuch  454. 

Das  kleine  Hundert  312.  321. 

Knechte  jharknedite  tooctienknechte^  die 
knechte  im  tale,  bomknechte,  saltz- 
knechte,  arbeiter  im  tale,  amptknrchte 


KI.  Sachregister. 


573 


(uffburcr,  uflFweger,  Icder,  stöpper,  ab- 
schleger)  26f.  30.  32.  63.  65.  74f.  108f. 
114  f.  117. 123.  130f.  150. 152.  154—156. 
157. 163. 171. 385.  394. 398. 422.449.498. 
494  A.  497  f.  zwene  jharknechte  über  dem 
Hackenbom  74 ;  die  jahrknechte  über  der 
Metritz  180;  bomknecht  und  vorschleger 
130. 484.  Annahme  der  Bomknechte  75  f. 
394.  398.  Entlassmig  derselben  398. 
Knechte  sind  Bürger  117.  Knechte  und 
Wirker  suchen  Lohnerhöhung  bei  dem 
Rathe  180  Rechenschaft  der  Bomknechte 
65 ;  ledige  knechte,  die  nicht  burgor  bindt 
394.  —  S.  Essen 

KoJilen  gebrannt  125. 

Kothe64A,S9.90.  101.  103.  108  ff.  116ff. 
119.  126£  131  ff.  140f.  147.  150  f.  156. 
169f.  171  f.  261.284.  809.  345  410f.  413. 
422.  428.  4,33.  493.  500;  Kothe,  die  mit 
Solgut  ausgethan  werden  131.147;  wüste 
KoÜie  119;  schlechte  Kotho,  die  man  ohne 
Gut  austhut  131  140.  147. 

Kriegsvolk  (hoffewergk)  des  Erdnschofs  Jo- 
hannes in  Halle  51.  Rückkehr  desselben 
vom  Rhdn  66. 

Küchen  für  das  Gefolge  der  sächsischen 
Fürsten  222. 

Kurfürst  Ernst  von  Sachsen  in  Halle  220. 

—  in  Giebichenstein  222. 

Landgraf  WilMm  von  Thüringen  in  Halle 
220. 

Landtag  zu  Bemburg  180ff.  183. 

Laub.  Hans  Laub  entweicht  aus  der  Stadt 
360;  Geleit  desselben  374.  383. 451f.För- 
bittedesErzbi8cho&381.392.SeinTod415. 

Lederkrame  483. 

Die  Lehnbriefe  sind  mehr  für  den  Erzbi- 
schof,  als  für  die  Stadt  279. 

Lehmecht  483. 

Lehntafel,  Viele  Güter  sind  nicht  in  die 
Lehntafel  jp^eschrieben  419.  Die  Räthe  des 
ErzbischoraE.  und  der  heimliche  Rath  der 
Stadt  H.  sitzen  über  der  Lehntafel  41 6  f. 
419f.  426  f.  433  f.  —  Erzbischof  Ernst  for- 
dert Abschrift  der  Lehntafel  252  f.  254. 
333. 371  f. 

Eine  Leiche  im  Rathause  195. 

Löhne  26. 27. 29.  32.  123  f.  Lohn  des  Bom- 
schreibers  124.—  derWirker  26. 103. 139ff. 
147.  161.  199.  261.284;  —der Verschlä- 
ger  131 ;  —  der  Ptamienschmiede  32. 169ff. 

—  der  Bomknechte  130f  Fi-eitagsgeld 
123  125. 157.  Kleidergeld  123. 125.  Jahr- 
marktsgeld 123.  125.  Neujahrsgeld  123. 
125.  Trankgeld  26. 123. 

Lössebein  und  Widerhacke  im  Gefilngnis 
wegen  Münzvergehen  332  f. 


Marktmeister  480. 

Messe  in  Pfarren  und  Klöstem  vorder  Wahl 

des  Krzbischoß}  Emst  172. 
muntzye,  graff schuft  und  munf^ 291. 293f. 

213.  333.  372. 

Set.  Niclas  Licht  tragen  404. 

(Vi^cfoZ  443. 

Parten  If  3f.  7 ff.  lOff.  13ff.  16ff.  19ff. 
23. 25  f.  29  ff.  32ff.  35ff.  39.  41. 43f.  46. 80f. 
85.  135  A.  211.  246.  257.  259.  294.  323. 
452f.465.495. 

Pestilenz  18. 151. 

Pfannen  230.  232f.  258.  261.  262.  275. 
278. 313. 327. 342  ff  345. 372  A.  410. 418. 
420.  431.  438.  493.  —  Pfannen  des  Amts 
Giebichenstein  333.  Jahresertrag  einer 
Pfiinne  285.  vgl.  480.  —  sechs  P&nnen  als 
Leibzucht  483.  —  E.  P£Eume  im  Deutschen 
Bome  342—244.  845.  Eine  halbe  Pfitnne 
412  Ein  Viertel  im  Deutschen  Borne  238. 
412. 

Pfänner.  1 .  ÄUe  Pfänner  8. 12. 28. 87. 41f. 
48. 49  A.  50  f.  58 ff  56  f  59  ff  61  ff.  68. 95ff. 
68—70. 71-76.  77  ff  84. 87f '90. 98  ff.  97 
— lOOff.  103ff.  106.  110.  111. 116f.  121. 
126.  128.  134ff  141  ff  144  ff.  147ff  150f. 
152f.  154. 158ff.  161£  164f.  166. 168. 169ff. 
172f.  174ff.  176f  179ff.  182f.  185ff  188— 
190ff  193ff  196ff  199ff.  202ff.  205. 208— 
10.  211-228f.  226 ff  280-233ff.  237  f. 
240ft.  243f.  250f.  252f.  258f  261— 65 ff. 
268ff  275f.  278—88.  285 f.  288f.  291  ff 
294f.  801  ff  306ff.  809ff.  812£  314ff. 
317ff  821  ff  824.  828.  329f:  884ff  388. 
840ff.  343f  845.  851.  854f.  856— 358ff. 
862 f.  864.  866.  868f  870f.  873ff.  882  f. 
883A.384.885A.889.  890 A.  891.399ff. 
895  99. 401. 412. 414f.  418f.  421ff.  429f. 
482. 488. 440ff  442.4541 458ff.  462f.  490ff. 
493ff.496  -99.— 2.i\r««<?Jfyan*kT415.422. 
429. -Pf  die  sieden  108. 147;  die  ..d.tal- 
gutt  sieden  unde  wallen  426 ;  die  pfenner 
gemeine  reichen  sich  147;  die  koth  und 

.  gutt  mieten  musten  172 ;  mannich  pfenner 
.  .d.  jhars  nicht  30  aide  schock  erübrigte, 
wer  alles  mieten  soll  150  f  —  die  reichen, 
die eygens gutt  gnugk haben; ...,  die  armen, 
die  koth  und  gutt  mietten  müssen  199; 
dii>  armen  i  fcnner,  die  nicht  eygen  gutt 
hatten  tiOO.  —  die  obirsten,  voraemsten 
und  worthelder  98.  —  die  obirsten  und  ri- 
ehen 108  f  —  dieol»irstenunddiegefrund- 
ten  122.  -  die  pferde  hatten  208.  —  „ge- 
holte, geswome  burger  und.  .  lehenmanne^^ 


574 


Marcus  Spittendorfi. 


110.  120.  —  viele  P&nner  aus  der  Moriz- 
pfarre  160.  —  Aufiiahme  in  diePfänner- 
8chaftl68. 

Die  Pfänner  imRath  zahlen  die  Böning 
42.  45. — Die  den  P&nnern  unter  Erzb.  Jo- 
hannes auferlegten  Straf8ummenl60-162. 
Bestrafung! der  Pfänner  durch  Erzb.  Ernst 
411  f. 

Pf  (inner  und  Bürger  werdenmü  Gefängnis 
bestraft.  Sylv.  Becker  394.  417.  —  Mag. 
Busse  Blume  (?)  160. 170.  —  ßornm.Hans 
Bliunichen  402.  —  Dion.  Bote  396.  — 
Sim.  Bötticher  161.  —  IlansBusse  162.  — 
Karl  Drackenstedt  98f. — Sauder  Dracken- 
stedt  168.  —  Beide  Drackenstedt  142.  — 
Glennenbergk  470.  --  Gurteier  396. 413  f. 

—  Meister  Hans  896.  —  KiL  Hayne  207. 

—  Bl.  Holzwirth  99. 145. 153.  ~  Pet  von 
Jena  153. 157. 159f  413.  —  Jac.  Kamelis' 
Frau  397.J—  Die  Portius  Keyserynne  396f. 
Königk  414.  —  Mat.  Koszelitz  98.  99.  — 
Leyder  396.  —  Ambr.  Meuerer  424.  — 
Pot  V.  Müchehi  142.  —  Mussart  413f.  — 
Naumborgk  396.  —  Poplitz396f.  —  Peter 
Rademacher  (?;  120.  —  Schoup  396.  — 
Schutze  318.  —  Marcus  Spittendorf  93  ff. 
142  f  147.  163.  207.  404;  von  Loburg 
nach  Kalbe  gefuhrt  und  hier  in  den  Thurm 
und  in  den  Stock  gesetzt  405 — 409.  —  Sta- 
cius  396.  Hans  Stoltze  153.  157.  —  Hans 
Waltheim  93ff.  142f.  147.  149. 162. 167. 

—  Peter  Wentze  413,  —  Valten  Zatens 
Frau  397.  —  Zock  413.  —  Bestrafung  der 
Pfönnerwitwen423.  —  Pfanner,  des  Lehns 
und  des  Leibes  verfallen  499. 

Die  Pfänner  im  Harnisch  179.  257.  385 
—892. 399. 454. 460. 493f.  497. 

Die  Pfänner  legen  EecJmung  auf  dem  Bat- 
hause  110. 159. 

Der  Pfänner  Schau  und  Geld  93.  97  ff.  102. 
114. 143f.  164f.  254f.  —  Betrag  desselben 
97. 99.  —  Entstehung  107. 165.  —  Zinsen 
d.  K  auf  des  KeUners  Hofe  163. 

Die  Pfänner  werden  zur  Veranttoortung 
gezogen  wegen  übermässiger  Ausgaben  fdSr 
Harz  156;  —  für  Holz  125. 135. 154 ;  vgl. 
Bomfahrt ;  —  für  Lichter  124. 135.154.156; 

—  f  ir  Wein  und  Bier  114.  123ff.  128. 135. 
137. 154. 156 ;  —  für  Gras,  Kraut,  Blumen 
u.  Meien  in  den  Pfknnerhof  123.  154. 

Pfänner  im  Exil  196  ff.  201.  206. 210. 225  f. 
229. 237  ff  240  ff.  243. 364. 445  f.  -  Rück- 
kehr der  flüchtigen  Pfänner  238  ff.  299.  — 
Hans  Waltheims  Rückkehr  367. 

Die  Pfänner  reiten  nacli  Giebiclienstein  56. 
61.  6.*^>. 

Die  Pfänner  stielten  Schutz  in  den  Klöstern 
389. 


Pfänner  und  Bommeister  aus  dem  Eaihe 
vericiesen  B94, 

Pfänneressen  102.  107.  113. 124.  147. 150. 
188  (?). 

Pfännerversamlungen  35  ff.  46  f.  49.  57. 
63.  68.72.  77 f.  99f.  138.  145.  168.  174. 
190—193. 204£  209f.  215£  223. 226. 237. 
242. 250.  267.  269.  272.  278 f.  280  f.  286  f. 
324. 884.  340.  343.  363.  382.  Verbot  der- 
selben 98. 191. 235.  —  Zechender  Pfanner 
144. 

Pfännerterzeichnisse.  1.  Die  alten,  unter 
Erzbischof  Johannes  mit  Geldstrafen  be- 
legten Pßumer  S.  160.  161.  Aldenbergk. 
Bechyger  (Bötticher?)  Becker.  Benne 
(Penne),  Jacob  u.  Lorenz.  Beyer.  Biche- 
ling.  Busse.  Blome.  Blume^  Heinrich. 
Mag.  Blume.  Bodendorff^  der  Junge.  Bo- 
thiger.  Busse,  Georg  und  Hans.  Von  De- 
lit^h.  Von  Diskau,  Otto.  Drakenstede, 
Alexander,  Heinrich  und  Karl.  Duckoni. 
Fischer.  Gereke.  Gottschalgk.  Greiffe  (?). 
Groszkopff.  Grunheyde..Fow  Hayn,  Hein- 
rich. Hedersleben.  Herffordt  Hoke.  Holtz- 
wirth.  Hynne,  Bertold  imd  Kilian.  Von 
Jena,  Peter.  Kerstin.  Ketzendorff,  An- 
dreas und  Jacob.  Kleptz  luid  Bruder.  Ko- 
ber,  Glorius.  KoningstalL  Die  Kopschke. 
Leiche.LvLtze.AfalttwitzC^),  Klaus,  üfo//- 
witz  mit  Sohn.  Meynhartt,  Alexander  und 
Paul.  Moritz.  Von  Mücheln.  Nagelt,  Cos- 
mus,  Georg  u.  Peter.  Nordhausen.  Ochsse^ 
Hans  u.  Heinrich.  Die  Olmau  Parthie  (?). 
Pegau.  Pichtt.  Poicke,  Benedictus,  Franz 
imd  Klaus.  Quef^,  Bertram  u.  Hans.  Raspe. 
Ratz  (Rotz?).  FonlStM^^n,  Klans  u.Lorenz. 
Rudeluff.  Russenbergk.  ^haS.Schaffstede. 
Klaus  und  Ulrich.  Schencke.  Schneider. 
Schonbergk.Schultze(?).  Stber,  Andreas  u. 
Hans.  Spittendorff.  Vom  Ihore.  Treps. 
Voigtt.  Wale.  WaJttheim,  Hans  und  Levin. 
Wilke.  WeiUkam.  WiUkam,  Michael.  Wo- 
gaw,  Alexander,  Bartholomaeus  n.  Otto. 
Zatlie.  Zciberüz,  Klaus  und  Thomas.  Zcoghe 
mit  dem  Sohn.  Zcogke  (Zcoch),  Andreas, 
Hans,  Klaus  und  Kune.  Zcdner,  Hans  und 
Peter.  —  2  Die  unt  Erzbischof  Ernst  be- 
straften alten  Pfanner  S.  500—503.  Alden- 
berg,  Baltzer.  -4WenZ»m;[«»],Veit.Baasze. 
Bewne,  Jacob,  Lorenz.  Beyer.  N.  Biche- 
lingen.  .B(xfeiM?or/f,  Klaus,  Michael.  Böt- 
ticher, Hans  u.  Simon.Brachstedt  Brantze. 
Brendes  Busse  Von  Dieskau,  Otto,  Gieee- 
1er.  Drackenstedt  (Drachsteit,  Drack- 
stedt) ,  Hinrich,  Alexander.  Dugaw.  Von 
Delitzsch.  Fischer  Fran  tz.  Geiling.  N. 
Gottschalgk.  N.  Greffe.  Grosskopf.  Grune- 
heyde.   Hedersleljen.    Heinemann.    Her- 


III.  Sachregister. 


576 


ford[e8].  Hinnem.  HöUzwirth{Eo\zwiTth\ 
BenedictuB,  Blasius.  Von  Jena,  Peter, 
Klaus.  Katzsch.  Kasske.  Kitzendorff.  Klep- 
zigk.  Kleptzk.  Kober.  Koitzsch.  Koptzk. 
Königstai.  Leiche.  Lutze.  Maltüz,  Stein- 
hard,  Michael^  Alexander.  Molle.  Moritz. 
Von  Mücheln.  Nagel,  Cosinus,  Georae.  Von 
Nordfuiusen,  Hans,Kaspar.Ochse.O/fnan, 
Klaus,  Matthes.  Parthier.  Pegau.  Picht. 
PaUcke,  Benedictus,  Franz,  Klaus.  Pope- 
litz.  Quetz,  Bertram,  Cosmus,  Hans.  Rau- 
schenberg. Buden  (Rüden),  Klaus,  I^orenz. 
Rudoiß.SchaLS.Schaffstedt,  Klausu  Ubncli. 
Schenke  (Schcncke) ,  Bertram,  Pe  tor  d .  Ael- 
tere,  Peter  d.  Jüngere.  Schneider.  Schone- 
berg. &ber,  Andreas,  Erich,  Hansder  Ael- 
tere,  Hans  d.  Jüngere.  Spittendorff.  Theur- 
kom.  Tzoberitz.  Izoch,  (Tzok).  Hans  u. 
Ulrich.  Voigt.  Wale.  Von  WaWieim,  Hans, 
Levin.Weytkom  Tro^ti7(Wogau),Alexan- 
der,Bartholomaeus,  Otto.Zcacke(I).  Zcat- 
ten.  Zoberitz.  Zölner.  —  3.  Die  neuen  Ffm- 
ner  unter  Erzb.  Ernst  500—503.  Appel- 
mann.  Baltzer.  Bantz.  Bauemmsttr, 
Martin.  Bawrmeister,  Kilian.  Benno. 
Drewicke.  Bufenleben.  Delitzsch.  Dobis. 
Brendell.  Eisenberg,  Georg,  u.  Nickel. 
Nickel.  Eckhart.  Faust.  Fleischhauer. 
Fogeler.  Fuchs.  G  otzschke.  Hacke.  Heders- 
sen.  Heinemann.  Heller.  Heylhey.  Hinder- 
nayll.  Kaleyss.  Kannengiesser.  Keylhey. 
Kiemer.  if^otA,  Hans  u.  Jacob.  Knoke.Xo- 
^jer,  Peter.  Komerer.  Kortz.  Krafft.  Kritz 
Krolwitz.  Kule,  Hans.  Küle  (?).  Kumpan. 
Kunath.  Kimtzmaim.  Lawp.  Lesskau. 
Liskau.  Marschalck,  Meffer.  Meister.  Mel- 
biss.  Mertin.  Meyger.  Molbeck.  Müller, 
Glorius.  Müller,  AOispar.  Nayll.  Nawert. 
Ode.  Oltzschke.  Oaawalt,  Hans.  Osatcalt, 
Ludewig.  OMti;o2^,Thomas.Pantzsch.Paris. 
PanelL  Pentzsch.  Pfefter.  (st.  Meffer  S. 
503).  Pfoll.  Pottewitz.  Poyderwain.  Prell- 
witz. Prevsse.  Raniss.  Rathenaw.  RebelL 
Roseke.  Kömer.  Sander.  Sandermann. 
Schenckel.  Scheyb.Schlegell.  Schoffcopp.(!) 
Schuler.  Schumann.  Schutz.  Schweyme. 
Seile.  Stoygen.  Stücke.  Telcke.  Teichmann. 
Titze.  Tzanneler  (?).  ürbach.  Weissack. 
Wiederdorff  Wiederhacke.  Wunsch. 
Zolsche.  Zeye  (?s.  S.  502).  Zinman. 
Zwentzigk. 

Das  Pfanntoerk  (Werk  im  ThaiU)  nieder- 
legen  278.  385.  493 ;  das  Feuer  ausgiessen 
312. 493. 405;  das  tal  und  die  hörnen  die 
nacht  rügen  luid  stehen  lassen  449. 
Pfannwerken.  Recht  des  Pf.  30.  56.  73. 
427.  -  Pfannwerken  lediger  Gesellen 
83  f.  427 ;  von  Priestern  und  Hausknechten 


32 ;  einer,  der  nicht  Bürger  ist,  pfannwerkt     ' 
201;  junge  Gesellen  sitzen  abends  im 
Pfännerhofe  124. 

Die  Pfarren  67.  256.  276.  286.  289.  303. 
314ff.  354.  358.  362.  364.  368.  375  440. 
495;  die  gemeinheit  koren  unter  ihnen 
aus  einer  itzlichen  pfarrc  vier  manne  440; 
in  etzlichen  pfarren  und  Innungen  362; 
Vereinigimg  der  vier  Pfiurren  mit  den 
Pßinnem281.286. 441 ;  —von  drei  Pfarren 
mit  den  Pfäimem  313f.  375.  —  Alle  Pfar- 
ren und  die  ganze  Gemeinde  447.  —  Die 
Pfanc  U,  L.I^rauen  5.  67.  72.  160.  257. 
270f.  272ff.  277 ff.  280. 286. 289. 313. 315. 
351.  362.  363.  365.  368f.  374.  384f.  448; 
die  Meistor  d.  Pf.  U.  L.  Fr.  271  f.  351.  — 
Die  Pfarre  St,  Gertrud  74.  203.  274. 276. 
278  ff.  280.  313.  351.  354.  368.374.  884. 
442;  Meister  d.  Pf.  S.  G.  203;  die  beiden 
Meister  74.  —  Die  Pfarre  St.  Moriz  72. 
160.  208.  270.  274.  278  f.  280.  313.  351. 
363. 366.  368  f.  374. 384. 436 ;  ein  Meister 
i.  der  Morizpf  203.  —  Die  Pfarre  St. 
Ulrich  160.  276.  278.  280.  286.  288. 301. 
308.  313.  315.  347.  852.  354.  367f.  384f. 
389.  442.  446. 448. 497. 
Die^«t^er439. 

I^-edtgt  eines  Augustiners  von  Sangerhausen 
in  der  Gertraudenkircho  435  f.  —  eines 
jungen  Herrn  zu  den  Paulem  436. 
Predigt  des  Priors  zu  den  Paulem  486. 
Predigt  des  Predigers  bei  den  Barfüssem 

(2.  Aug.  1478)  359. 
Preise.  —  Von  Häusern  83.  —  Spittendorfls 
Haus  411.    Seine  Gewandkammer  411. 
Die  übrigen  Gewandkammem  483.  Sp's. 
Koth  413. 

I^-ocessionen  um  die  Stadtmark  472  f.  — 
imi  den  Markt  414.  —  im  Thale  124  A. 

Bath.  Der  Rath  vom  J.  1401—1472. 504  - 
518.  —  im  J.  1473  u.  1474  1 A.  1475  41 A. 
1476  188  A.  1477  233  —  84A.  1478  302 A. 
1479407.  rathmannen,rathsherren,herren 
1  ff.  4  ff.  7-10. 11-18. 19ff.  22f.  25ff.  28ff. 
31-39. 40f.  46 ff.  52-58. 64.  71. 152 f.  — 
liathsmitglieder :  12  rathmannen ;  die  12 
rathmanne,  die  vom  rathause  gekundiget 
seindt  3. 4.  8f.  10. 13. 15f.l8ff.  22.  27. 31. 
33  ff.  36f.  38 ff.  41  ff.  45. 48. 50. 52f.  54.  72. 
86.  189.  202.  215.  884.  —  der  sitzende 
(engere)  rath  4. 6. 12. 17.  30. 37  f.  53 f.  61. 
72.245.349.862.466. 468.472. 476.  d.gantze 
(volstendige)  sitzende  rath  53f.61 .  72if.  130. 
132.  148.  245.  476.  480. 492.  ein  volkom- 
men  rath  ist  zusammen  gesatzt  von  clieäM|^ 
lencken  86  f.  gemeiner  sitzender  riÄ*"^- 
—  drei  rethe  214. 218. 219. 229. » 


578 


Marcus  Spittendorff. 


ungleiche  419.  S.  sind  Lehngüter  87.  92  f. 
101. 418f.  426 ;  talgutter  „des  stifts  ey^en- 
thumb"  490 ;  etzlicher  pfenner  hette  gutt 
vondreyen,  von  vieren  oder  von  fiinfherren 
oder  noch  von  mehr,  auch  vorbeutete  etz- 
licher manch  gutt  umb  ander  252.  426; 
8olc  —  das  herrengutt  180.  Solgüter  be- 
setzen 252.  429.  Das  Gut  überlegen  429. 


Verleihung  des  Solguts  132;  Sol^t  mit 
dem  Eothe  austhun  103. 147.  —  Umfang 
der  Solgüter :  Stuhl  370. 372 A;  halber  StuW 
370.  372  A.  Viertelstuhl  370.  372.  430; 
FÜEume,  halbe  Pfanne,  Ort.  halber  Ort,  Zo- 
ber, Nösel  430.  Sole  ziehen  157.  262.  323. 
—  die  Sole  ungleich  oder  nicht  bestattet 
113f.  121. 135.  137. 154f  200. 327.  —  Das 
Schreiben  der  Sole  105.277  f312 ;  das  Gut 
y^ordenüichen  .  .  schreiben,  .  besetzen 
uud  . .  bestellen^*  426  f.  —  Die  Sole  setzen 
285.  —  Die  Sole  bleibt  unbezahlt  114. 122. 
129  f.  149  155.  —  Jährliches  Sieden  140  f. 
151.  WöchentUches  Sieden  132. 151. 171. 
261.  —  firone  fronsole  firone  —  und  ampt- 
sole  amptpfiinnen  19  f.  30. 85. 102  f.  106  f. 
111.  im  121. 129.132.133.135.149.151. 
154  f.  264 ;  armer  luthe  sole  133 ;  Niclaus- 
sole  121. 133. 141 ;  hartzsole  121. 155;  go- 
tishuser  sole  133 ;  sole,  die  man  durch  gott 
gibt  121 ;  usztragesole  114. 121. 155;  dar 
man  uff  den  sonnabint  von  spendet  133; 
dar  man  essen  den  knechten . .  von  machet 
133.~  Solpreise 29. 130. 139. 177. 180. 199f. 
230  f.  236  ff  260—63.  265.  284 f.  292.  306. 
309 f.  319. 338.  Der  Zober  (Deutsch?)  238. 
260  ff.  284  f.  299.  327 ;  Zober  Deutsch  285. 
299.  Die  Sole  bleibt  stehen  104 f.  263  f. 
309.  319.  321.  Die  Sole  schlägt  auf  oder 
ab  299.  262.  327 ;  die  PÄnner  hindern 
das  Aufschlagen  104.  Ertrag  der  Solgütor 
im  Jahre  1479  430. 

Die  Solgüter  (Brunnen)  laufen  viel  oder 
wenig  230.  237. 285. 327. 
SdUfutsbesitzer ,  die  nicht  Pfänner  sind,  „die 
uÄ"  yre  uszlouffte  sitzen"  103,  „die  guter 
im  tale  haben  und  uff  yre  uszlouffte  sitzen" 
105" ;  „vier  usz  den  Innungen  und  vier  usz 
der  gemeynheit,  die  gud  im  tale  haben  und 
uff  yre  uszlouffte  sitczen"  130. 132. 
Die  vier  Solqtiellen:  Deutscher  Born.  29. 37. 
47  A.  63.  70. 149. 156. 171. 177.  230. 232f. 
236. 238.  245. 248. 252.  258. 266. 275. 277f. 
285.  299.  309.  311.  321.  342f.  344f.  350. 
370.  372  f.  412.  430.  433.  Das  Deutsche 
Haus  über  dem  Borne  63. — Der  Deutsche 
Born  geht  aus,  läuft  aus  236. 238. 258.  — 
Gutjahr.  15.  29.  47A.  64  130.  175.  230. 
275A.  278.  285.  372f:  430.  433.  —  Der 
T125.26. 47  A.  64.  74.  130.  230. 


275  A.  278.285.372.430.  -  Die  Meteritz 
(Metritz)  47  A.  64.  74.  130.  180.  230. 
275  A.  278. 285.  351.  372. 411.  430. 

Sonntags  nach  dem  i^engen  358. 

Sorm-  und  Festagsfeier  im  Thal  133.  170. 
182.200. 

Spende  im  Hospital  197. 

SpiUendcrffs  Besitz  411  f.  —  an  Solgütem 
433. 

Spittendorffs  ürtheil  über:  Balthasar  von 
Schlieben412;  den  Bischof  von  Meissen  imd 
dasGapiteldes£rzst.  Magdeburg  220. 319; 
Erzbischof  Johannes  12  f.  164—167.  176  f. 
186. 202. 467 ;  das  Einverständnis  desRaths 
mit  dem  Erzbischof  Ernst  343;  die  Fürsten 
von  Sachsen  203.  325 ;  das  gemeine  Volk 
346  f;  die  Gre&ngenen  in  Kalbe  408;  die 
Geschickten  von  Innungen  und  Gemeinheit 
346 ;  Hans  Laub  366. 415;  Herzog  Karl  den 
Kühnen  266f. ;  die  Meister  und  Innungen  1 . 
2. 12 £  29.361.366;  den  Rath  29. 265.330. 
397.  401.  412ff.424£  429.432f;  den  Stadt- 
schreiber und  Ludicke  Pfannschmidt  350; 
Schüttbach  424 ;  Schlegel  303.  die  WiAer 
29 ;  Weissack  436.  454. 

Spittendor/f  Worthalter  von  der  Gemeine, 
der  Pfänner  und  der  Innungen  wejren  355 
Sp  gibt  Schatzgeld  426.  432.  43a  — 
darf  ein  Jahr  nicht  pfannwerken  428  L 

Sprichwörter  8*2.  100  170.  185.  278.  341. 
345.  354.  368.  412. 

Die  Stadt  H.  stdtt  Betoaffnete  zum  Reiehs- 
kriege  257  ff.  260. 

Städtische  Diener.  Die  Diener  und  Ausreitcr 
484. 388.  —  Der  Hausmann  389. 454. 465. 
495.  —  Die  Hausleute  auf  dem  Thurme 
205.  —  Thorschliesser  496.  —  Stadt- 
knechte 14.  27.  37.  51.58.  116.  144f.  172. 
185f.  209.  215.  230.  265.  281.  388.396f. 
402. 416.  424  f.  446  f.  453;  aUo  sechs  425. 
—  Der  Stallknecht  222. 

Streit  wegen  des  Neujahrsmarktes  zwischen 
HcdU  und  Leipzig  46^1  468. 

Streitigkeiten  der  Pfänner  mit  dem  JRathe 
unter  Ers^.  Johannes.  Forderungen  des 
Raths  und  der  Meistor  an  die  Pfänner  im 
Rathe2f.4— 8. 15.  20. 25.  29 f.  32f.  36. 48. 
53.  Neue  Ansprüche  der  Meister  an  Pfanner 
und  Brauer  71.  73.  —  BeschlussderRaths- 
herren  aus  Innungen  imd  Gemeinheit  luid 
der  Meister  40  A.  —  Ansprüche  der  Pfän- 
ner an  die  Innungen  und  die  Gemeinheit 
53. — Erzbischof  «lohannes  verhandelt  (9. — 
11.  Mai  1475)  zu  St  Moriz  mit  Innungen 
und  Gemeinheit  49  ff.  femer  am  23.  -  27. 
Mai  52—55.  Verhandlung  des  Erzb.  Jo- 
hannes mit  den  Pfannern  zu  St.  Moriz 
am  1.  Aug.  68 — 70.  —  Innungen  und  6e- 


in.  Sachregister. 


579 


meinheit  verklagen  die  Piknner  vor  dem 
Erzb.  Johannes  Oct.  1475.  wegen  der  Wahl 
der  Schoppen  zu  Bornmeistem,  wegen  des 
Abtreten»  der  Pfänner  imRath,  derUeber- 
trctung  der  erzb  Regimentsordnung  über 
das  Thal  imd  wegen  der  Uäuserder  Franner 
79.  —  Neue  Ford(  nmgen  des  Erzb.  Jo- 
hannes an  die  Pfänner  76  ff.  —  Erzb.  Jo- 
hannes Herr  seiner  freien  Lehngüter  79.  — 
Der  Erzb.  Johannes  verhandelt  mit  den 
Pfännem  am  19.  u.  20  Oct.  1475.  im  Klo- 
ster Nouwerk  88 ff.  —  Verhandlungen  des 
Erzb.  Johannes  und  des  Raths  mit  den 
Pfännem  zu  St.  Moriz  am  26.  Oct. 
9a— 96.  "  Die  RÄthe  des  Erzbischofe  Joh. 
auf  dem  Rathause  97  ff.  —  Erzb.  Johannes 
im  Kloster  zu  Sf .  Moriz  (9. 10.  Nov.).  100 
—107. 145  ff.  176.—  Beschuldigungen  der 
Planner  durch  den  Erzbischof  und  den 
Rath  (Nov.  1475..  101.  105.  —  Erzbischof 
Johaimes  ersucht  die  Pfänner,  sich  hinter 
seinem  Rücken  nicht  mit  dem  Rathe  zu  ver- 
tragen 106.  -  Die  Pfanner  vertragen  sich 
mit  dem  Rathe  und  geben  Geldstrafen 
(Nov.  1475).  160ff.  163  167.  -  Erz- 
bischof Johannes  mit  Gefolge  im  Klo- 
stor zu  St.  Moriz  (22.  Nov.)  154. 158. 167. 
Erzb.  Johannes  veröffentlicht  auf  dem 
Rathause  soineThalordnung  (28.  Nov. )  1 28. 
159.  Des  Erzb.  Johannes  Erkrankung, 
Tod  und  Begräbnis  139. 163  f  167. 168. 
Streitigkeiten  der  Pfänner  mit  dem  Eathe 
unter  der  Begierung  des  JErzb.  Ernst, 
Wahl  des  Erzbischofe  173  f.  181.  183  — 
Bestätigung  185.  203.  205.  211  ff.  216. 
220. 420.  Einzug  in  Magdeburg  217.  219. 
Huldigung  in  Magdeburg  (Alt-  imd  Neu- 
stadt) 222.  Ernst  auf  dem  Petersberge 
220.  Ankunft  in  Giebichenst«in  222.  — 
Vermittelnng  de«  Domcapitels  189— 192f. 
—  Vermittelungsversuche  der  Stadt  Mag- 
deburg 217.  —  Huldigung  in  Halle  218. 
220— 225.228.  244. 267  ff  281.  283.  305. 
310.  —  Forderungen  der  Pfimner  an  den 
Rath  bei  der  Geschossbewilügung  210 f.; 
im  Jahre  1477  243.  —  Tag  zum  Neuen- 
werke (24.  AprU  1477)  238  ff.  —  Der 
Bischof  von  Meissen  nimmt  unter  Erzb. 
Ernst  die  alten  Gebrechen  auf  240  ff.  — 
Noüer  Tag  zum  Neuen  werke  (29.  April 
1477)  240. ;  ebendort  eine  Verhandlung  am 
16.  Juni  241  f.;  am  17.  Juli  248f ;  Ver* 
handlung  des  Raths  mit  den  Pfennem  auf 
dem  Rathauso  22.  Juli  (1477)  250  f.— 253; 
ferner  mit  der  ganz.  Btirirerschaft  auf  dem 
Rathause  28.  Juli  354  f  357.  361  f.  -  Erz- 
bischof Ernst  versagt  den  ungehorsamen 
Pfän.iem  die  Belehnung  242 f.  253.  —  Die 


Huldebriefe  der  Erzbischöfe  werden  vor- 
gelesen 274  f  325.  —  Vorbitte  des  Raths 
von  Magdebiurg  für  die  Pfönner  bei  dem 
Bischof  von  Meissen  und  Antwort  des  letz- 
tem 297  f.  Das  Capitel  verlängert  die 
Frist  300.  —  Antwort  der  sächsischen 
Fürsten  auf  die  Bitte  der  Stadt  H.  307. 310. 
Die  Stadt  sucht  um  den  Rath  der  Stadt 
Magdeburg  nach  309ff. ;  Neue  Forderungen 
des  Erzbischofe:  Abschrift  der  Lehntafel 
imd  der  Münze,  Abtrag  mit  den  Pfimnem, 
Schätzung,  Ausläufte  der  verlornen  Pfan- 
nen (7.  April  1478)  313.—  317. 331. 333 ff. 
353. 368.  —  Erzb.  Ernst  üborlässt  die  Ent- 
scheidung seinem  Vater  und  seinem  Oheim 
323;  B^heid  der  sächsischen  Fürsten 
an  die  Abgesandten  der  Stadt  Halle  325  f. 

—  Verzeichnis  der  Ansprüche  und  Kla- 
gen des  Erzbischofis  Ernst  gegen  die  Pfän- 
ner (Juni  1478)  33 1.333  ff  340.  370-373. 
377-380;  Erzb.  Ernst  fordert  den  Rath 
auf,  die  Pfimner  im  Gehorsam  zu  halten 
383 ;  Vermittelnng  der  Städte  Magdeburg 
und  Halberstadt  386.  400.446.450—453. 
496.  -  Die  Abgeordneten  der  Hansestädte 
in  Halle  337  ff.  340  f.  Die  Verhandlungen 
zwischen  den  Städten  und  den  sächsischen 
Fürsten  zu  Leipzig  388ff.  —  Die  Vorschläge 
des  Bischöfe  von  Meiosen  im  Kloster  Neu- 
werk 342f.;  Fortsetzung  dieser  Verhand- 
lungen (24.  JuU  1478)  352  f  -  Die  Stim- 
mung gegen  die  Pfänner  in  der  Ulrichs- 
pÜBLrro  367;  in  der  Pfarre  ü.  L  Frauen 
367  f.  —  Die  geplante  Verhandlung  auf 
dem  Schellenberge  374 ;  dieVerhandlungen 
im  Benedictinerkloster  bei  Chemnitz  376ff. 

—  Versandung  der  Bürgerschaft  auf  dem 
Rathause  5.  Aug.  1478  und  Botschaft  des 
Raths  an  dieselbe  362  f.  365.  444 f  447. 
449;  —  Vermittelnng  des  Predii^ers  und 
des  Guardians  der  BaSiÜsser  (Aug.  1478) 
359f.  —  Das  Rathaus  verschlossen  456. 
462.  —  Die  Pfönner  nehmen  mit  ihrem 
Anhangedas Rathaus  ein  384f-387.447ff. 
450  f.  494  f. ;  die  Gegner  derselben  dasBar- 
füsserkloster  384f.  —  387. 448 ff.  451.  494; 
Ankunft  äes  Erzbischofe  in  Giebichenstein 
19.  Sept.  1478  388.  —  Einnahme  dos  Ul- 
richsthors 388— 391  f  400.  454f  460ff. 
497  f.  —  Einzug  des  Erzbischofe  Ernst 
am  21.  Sept.  1478  392.461.  Die  Pfänner 
müssen  dem  Er/b.  ein  Gefängnis  geloben 
393;  Apel  von  Tettau  versichert  sich 
der  Wirker  und  Bomknechte  394.  — 
Der  Rath  führt  alle  ins  Geföngnis, 
„wer  etwas  uff  diese  dingk  redete"  397.  — 
Der  Erzbischof  verlangt  von  denPfänncm 
Antwort  auf  neun  Stücke  398  f  —  Aner- 


580 


Marcus  Spittendorff. 


1 


bieten  der  Pfkimer  und  d.  Gefemgenen  vor 
dem  Kathaiise  401 ;  A  ntwort  Apels  von  Tet- 
tau 401  f ;  die  Hansestädte  legen  in  Dres- 
den ihreVermittelung  ein  403.  —  Die  Gre- 
ÜEuigenen  erhalten  Erlaubnis  in  die  Messe 
zu  gehen  402.  —  Die  gehorsamen  Büi^ 
ger  werden  auf  die  neue  Regiments- 
ordnutig  des  Erzbischofs  Ernst  verpflichtet 
410 f.;  die  ungehorsamen  Bürger  müssen 
ihre  Güter  abschätzen  411;  Belehnung 
411.— Landtag  zu  Salzeö.  Oct.  1478  393 
396  399. 440—463;  die  Verhandlungen  in 
Kalbe  6.- 10.  Oct  1478  (?)  456  ff.  —  Ver- 
gleich des  Kurfürsten  Ernst  und  seines 
Bruders,  des  Herzogs  Albrecht,  zwischen 
dem  Erzbischof  Ernst  und  dem  Rathe  von 
Halle  487  —  489.  —  Die  Strafeumme 
wird  auf  dem  Tage  zum  Neuenwerke 
(8.  9.  Januar  1479)  festgesetzt  409  £ 
Stroh.  Ein  Schock  Werk  mit  Stroh  232; 
Preis  eines  Werkes  264;  1/2  Schock  Werk 
mit  Stroh  260.  262. 


Thal,  Das  (der  tal  102.  104.  135.)  47.  56. 
64 A.  65.  70.  75.  79f.  87. 88 f.  91  fc  94  — 
96. 101.104.111.114.117. 124. 128  ff.  136f: 
141. 143.  146.  151.  157.  164f.  168f.  171. 
177  f.  182. 184.  199f.  201.  204.  214.  236. 
238.  240. 242  f.  258.  260.  262  ff.  299.  309. 
312. 321.  323.327  329.351.373. 385. 404. 
417. 419.  482.  493.  495.  497 ;  das  heilige 
Grab  27.  152.  385.  449.  493.  —  Die  vom 
tal5ff.  lOff  12ff.  18.  21ff.  25—27.  32ff. 
35.  37. 41  f.  44 f.  46.  50.  52  ff  59.  63.  66ff 
71  f.  76ff  78f.  82ff  88ff  108ff.  162.  174 f. 
188.  193.  218.  224.  226.  228.  239A  266. 
267.269.273.  277  fl  282  295.  301.  3081 
362.  364. 367  f.  380. 382  f.  433. 449  f. 

Thalgencht  133.  174.  204.  207.  466.  482; 
FHutgerichtsbarkeit  imTh  175;  die  Bom- 
meister  und  Schoppen  des  Thalgerichts 
237  Das  Gerichtsbuch  207 ;  die  bang, 
dingkbangk  des  gerichts  im  tale  64  A.  90. 
133. 323. 416. 

Das  Thalgut  auf  dem  Bathause  vorlegt 
(überlegt)  229f.  278.  429. 

Ihairecht  118.  121. 132. 135.  482. 

Die  Thalordnimg  des  Erzbischofs  Johannes 
95. 128—134. 134A.  136  ff.  138.  158  f.  164. 
170.  243  490f.  (Hondorff  (Dr.  I.)  151  ff. 

2^/r<j^te»-89.l03.1]3f.  118.120ff.  128ff. 
132.  135.  151  f.  159.  230.  398.  417;  Reg. 
überKelner8Hof417;  Thah-cchnung  157. 
165  169. 

Ihalschoss  156.  164.  353.  370.  372.  398; 
Einnahme  dos  Thalschosses  398. 

^halvoigt  64. 123. 148.  160.  171. 179.  184. 


224f.  347 ff.  354.  398,  —  Der  Stock  des 

Voigts  64. 
Thonperre  8.57.  141   179  208.  229.  354. 

368. 385f.  440. 448. 450. 456. 462. 494. 496. 
Tod  des  Propstes  zu  St.  Moriz  Dr.  Baul 

üusse  305  f 

Treue  Hand' 253. 333.  353.  371  f.  420.  433f. 
Das  Trinken  auf  dem  Bathause  124. 157. 

Das  Trinken  der  Meister  und  Bornmeister 

mit   dem  neuen  Rathe  157.  —  Valete- 

Trinken  des  alten  Raths  mit  den  Meistern 

und  Bommeistem  157. 
Tumult  in  einem  Bierhause  desNeumarJUs 

438  f. 
Dr.  Trost  und  Genossen  kehren  von  einer 

Beise  nach  Jerusalem  zurück  160;  I>r. 

Trost  predigt  „zu  den  neuen  brüdem'*  170. 

Unterbussen  171.  182.  184. 200.  230.  238. 
263.  312.  327. 

Unterthanen  des  Bischofs  Thilo  von  Merse- 
burg festgenommen  in  HaUe  204. 

ünthat  eines  Bathsbären  217. 

Vergehen  u.  Bestrafung  des  BOrgerm^sters 
H^jergk  (Uöbwrgk)  von  Merseburg  und 
seifies  Sohnes  4  23  f. 

Verkündigtmg  einer  Bomfahrt  435. 

Verleihung  eines  KirchMms  zu  St  Ulrich 
207  f. 

Verschläger  3  7. 15. 19f.  30.  70.  76.  88f.  91. 
101. 103ff  107  fi*.  111. 115  f.  119.135. 137. 
139.  146.  149f.  152  155.  159.  177.  200. 
260ff.  263. 265 f.  299.  306. 3081  327.  338. 
V.  sind  Jahrknechte  131.  Wahl  d.  V.  89. 
108.  115.  125ff.  130.  Eid  derselben  108. 
115.  Das  Verschlagen  1301  Rechnungs- 
legung d.  V.  auf  dem  Rathause  202.  V.  vei^ 
schlagen  zu  hoch  101.  108.  V.  müssen 
„abso  tzcn''  1 1 5f.  Summe  dessen,  was  jähr- 
lich zu  viel  verschlagen  ist  116. 126. 

Verweisung  von  Bürgern  und  Pfännem 
aus  der  Stadt  H.  408.  Namen:  Becker 
431. 4331439.  Bote  414.  4271  431.439. 
Buchel  434.  Bychelingk  428.  Camelis  431. 
439.  Kayser  431.  Ludicke  431.  Mussart 
414.  Prentin  431.  Schlanbich  429.  439. 
Teuffei  431.  Voigt  427 1 429. 

DerVoigt  zu  Glaucha  4761 

Vorladung  von  Bürgern  vor  den  B/ath, 
,,das  sie  uff  den  rath  sollen  geredt  haben** 
416. 

Vorsole  411  430. 

VorsteJier des  Thals  64116,88  f.  91.  91. m, 
103. 106. 122. 133. 135. 137. 146  149. 1511 
1551 159  385  (?).  404.  Wahl  d.  V.  70.  89. 
1061 111  ff.  121. 129  ff.  132. 137.  Rechen- 
schaft d.V.  103. 111.  129ff.  Register  103. 
121  Kleine  Registerchen  122. 


in.  Sachregister. 


581 


Wad%8  aus  Strafe  einer  KörperrerlHzung 
mü  tätlichem  Ausgange  64. 
Waüfahrten  nachWilsnack  50.  70t  211. 
Verbot  des  £rzb.  Jolumnes  97. 

Dar  Wegepfennig  269. 275. 

Weihnachten  ZMtermin  /iAr  die  Pfänmer 
272. 277. 

Wem  157.  834  Elsaaser  125  A.  Fnmken- 
wein  124  A.  125  A.  malmesey  124.  nml- 
TAsir  oder  welschwein  124A.  125A.  Rhein- 
fiJ1124. 

WiUk&r.  Die  offne  Willkür  u  das  Sprechen 
vor  derselben  314.  316f.  441  f.  —Verän- 
derung der  W.  172f.  —  Die  neue  WillkOr 
TCHD  Jahre  1480  432. 

Wirker  26  ff^.  29.  61  f.  108. 117. 126 f.  130  ff^. 
139f  150. 152f:  161.  170f,  385.394.  Ein 
Wirker  in  einem  Kothe  131.  153.  182; 
Wochenknechte  117.  155;  die  wirckor, 
„die  burger  weren"  449.  Wöchentliche 


Rechenschaftd.W.l  17.153.165;- W.kao- 
fen  für  ihr  eigen  Geld  Sole  127;  allgemeine 
Versandung  d.  W.  152;  Wirker  u.  Bwn- 
knechte  suchen  Lohnerhöhimg  bei  dem 
Rathe  180.  D.  W.  stcUen  die  Arbeit  ein 
27 f.  108. 117. —Vgl.  Löhne. 

Witterung  199.  230. 2  U  237.263. 285  306. 
Grosser  Schnee  178.  230. 234. 

Wu/nderzeichen  am  Galgen  420. 

Zahlungen  auf  den  fünften  Pfennig  426. 432 

437.438. 

Zeit  des  Mittagmahles  SSS.  454. 
Der  Zimmermann  des  Ihals  123. 154. 156. 

351. 
Zeil  und  Geleite  des  Erzbischofs  von  Magd, 

119. 136.  334.  470. 
Zug  gegen  die  Zoübude  des  Bischofs  von 

Merseburg  in  Bennstedt  176. 179£ 


Druckfehler  und  Verbessernngen. 

Auch  von  diesen  Verbesserungen  verdankt  der  Herausgeber  eine  Anzahl 

der  Güte  des  Herrn  Prof.  Bech  in  Zeitz. 


8.  11.  Z.  2  V.  u.  1.  kantzier,  Otto.  —  S.  17.  Z.  22  v.  o.  L  in  geboten.  — S.  17. 
Z.  6  V.  u.  L  verburet,  sie.  —  a  18.  Z.  8  1.  viel.  —  S.  23.  Z.  9  v.  u.  L  sprachm 
zu  uns.  —  a  29.  Z.  1  V.  0.  1.  da.  —  S.  S4,  Z.  16  v.  o.  L  anders.  —  S.  53.  Z.  2  v.  u.  1. 8 
von  Innungen.  —  S.  60.  Z.  19  v.  u.  1.  Qerdrauten.  —  S.  64.  Anm.  1.  Z.  21  v.  u.  ist  vielleicht 
„mittehiisz*'  (vgl.  Neue  Mittheil.  Bd.  XV.  S.  86.)  zu  lesen.  —  S.  66.  Z.  13  v.  o.  L 
cantzler,  Heinrich.  —  S.  67.  Z.  2  1.  freundschaft.  —  S.  67.  Z.  10  v.  u.  L  nach 
mittage.  —  S.  70.  Z.  9  v.  o.  und  S.  255.  Z.  8  v.  o.  wurde  „nach"  eingeschoben,  da 
die  Angabe  W^denbachs  (Calendarium  S.  126),  nach  welcher  der  Tag  des  h.  Domi- 
nicus  der  4.  August  sein  soll,  glaublich  erschien.  Allein  aus  S.  361.  Z.  4  v.  o.  ergibt 
sich  mit  Sicherheit,  dass  in  Halle  der  Tag  des  Dominicus  am  5.  August  gefeiert  wurde, 
vgl.  auch  Qrotefend,  Handbuch  der  bist  ChronoL  S.  107;  ,jiach"  ist  daher  zu 
tilgen.  —  S.  72.  Z.  16  v.  o.  1.  ritten.  —  S.  81.  Z.  2  v.  o.  L  immg.  —  ^92.  Z.22 
V.  0.  L  auch.  -•  S.  100.  Z.  20  v.  o.  1.  lasszen.  —  S.  104.  Z.  2  v.  n.  L  ufblahen.  — 
S.  123.  A.  2.  Z.  5.  V.  u.  1.  worden.  —  S.  146.  Z.  5  v.  o.  1.  cantzla*,  Heinrich.  — 
S.  147.  Z.  8  1.  gethan  ist  von.  —  S,  157.  Z.  1  v.  o.  L  freytagesgelt  —  S.  161. 
Anm.  „*  durch"  bezieht  sich  auf  S.  160.  letzte  Zeile  v.  u.  —  S.  162.  Z.  7  v.  o  1« 
haben,  umb.  —  S.  169.  Z.  8  v.  u.  statt  „pfennem"  (Handschr.)  dürfte  „pfiumen'' 
zu  lesen  sein.  — -  S.  184.  Z.  18  v.  u.  L  stehen.  —  S.  189.  Z.  13  v.  o.  nach  „pötticher" 
1.  „Job an  Meister  und  Paul  Fleischauer"  (vgl.  S.  188.  A.  Z.  11  v.  u.), 
obgleich  die  gesperrten  Worte  in  der  Handschrift  fehlen.  —  S.  205.  Z.  16  v.  o.  L 
25.  Mai.  —  S.  224.  Z.  1  v.  o.  1.  schehen.  —  S.  226.  A.  L  ausführlicher.  —  &  235. 
Anm.  1.  Z.  6  V.  u.  1.  Heinrich  Melierstadt  -S.  244.  Z.  5  v.  u.  L  Quedelburgk  i.  — 
S.  251.  A.  2.  Z.  6  V.  u.  1.  562.  -  8.  263.  Z.  10  v.  u.  1.  V2  (ein  halb)  schock  werck,  obwol 
in  der  Handschrift  „1  schock"  steht.  —  8.  264.  Z.  8  v.  u.  L  ist  uff  die  Zeit,  ist  — 
S.  273.  Z.  15  V.  u.  L  unser.  —  S.  287.  Z.  15  v.  u.  1.  kamen,  diese  —  S.  303.  Z.  18.  v.  0 
Spittendorff  scheint  die  Verschreibung  des  Erzbischofs  Burchard  vom  18.  Oct  1324 
(Dreyhaupt  I.  S.  59)  im  Sinne  zu  haben,  wo  sich  wenigstens  eine  ähnliche  Stelle  findet  — 
S.  314.  Z.  2  y.  u.  nach  „meistern"  fehlt  auch  in  der  Handschrift  „von".  —  8.  836. 
Z.  22  V.  u.  I.  thun,.  —  8.  337.  Z.  12  v.  u.  1.  vorzeiten.  —  8.  353.  letzte  Zeüe  tilge 
„»euch**.  —  8.  364.  Z.  23  v.  o.  1.  zu  geben  gleich  (H.  gegeben).  ~  8.  373.  Z.  7 
V.  0.  1.  31.  August  —  8. 386.  Z.  12  v.  0. 1.  Gemen  Wysbach.  —  8.  388.  Z.  15  v.  o.  L 
fiirsten,.  —  8.  392.  Z.  4.  v.  0.  1.  noch  verböte.  -  8.  405.  Z.  3  v.  0.  1.  9.  Dec.  — 
S.  430.  Z.  14  V.  u.  1.  st  %  Deutzsch  (Handschr.)  „'/j  ort  D."  —  8.  436  Z.  14  v.  a  1. 
hatte.  —  8.  453  Z.  20  V.  u.  1.  19.  September.  —  8.  456.  Z.  19  v.  u.  1.  von,  — 
S.  457.  Z.  18  V.  u.  ist  stott  ,3alle"  (Handschr.)  „Sachsen"  zu  lesen.  —  8.  460. 
Z.  4  V.  0.  1.  auch.  ~  8.  466.  Z.  13  v.  u.  ist  richtig  nach  der  Handschrift;  doch 
scheint  vor  „darumb"  —  „nichts"  ausgefedlen  zu  sein.  —  8.  477.  Z.  15  v.  u.  L 
ime.  ~  8.  493.  Z.  18  v.  0.  1.  gnaden.  -  8.  503.  *  1.  stott  „Meflfer**  —  „Pfeffer."  — 
S.  511.  Z.  19  V.  u.  1.  Hintze. 


Bis  jetzt  sind  folgende  Bände  der  Gescbicbtsquelien  der  Provinz 
Sachsen  erschienen: 

L  Band.  Erfurter  Denkmäler.  Herausgegeben  von  dem  Thüringisch-Säch- 
sischen Alterthumsvereine  zu  Halle.  I.  Chronicon  Sampetrinum  ed. 
Bruno  Stübel;  Annales  Reinhardsbrunnenses  ed.  Ottokar  Lorenz.  H.  Nicolai 
de  Bibera  Carmen  satiricum  ed.  Theobald  Fischer.  1870.  gr.  8.  (VH,  231 
u.  174  a)  geh.  M.  6. 

n.  Band.  Urkunden  buch  der  Stadt  Quedlinburg.  Bearbeitet  von  Karl 
Jan  icke,  herausgegeben  unter  Mtwirkung  des  Harzvereins  für  Geschichte 
und  Alterthumskimde,  Ortsvereins  Quedlinburg,  vom  Magistrate  der  Stadt 
Quedlinburg.   Erste  Abtheüung.    1878.  gr.  8.  (VUI  u.  598  S.)  geh.      M.  8. 

UI.  Band.  Urkundenbuch  der  ehemals  freioQ  Reichsstadt  Mtthlhausen 
in  Thüringen.  Bearbeitet  von  Karl  Herquet  unter  Mitwirkung  von 
Dr.  juris  W.  Schweineberg,  Stadtrath  zu  Mühlhausen.  Herausgegeben  vom 
Magistrate  der  Stadt  Mühlhausen.  Mit  zehn  Siegeltafeln.  1874.  gr.8. 
(Vin  u.  689  S.)    geh.  M.  12. 

IV.  Band.   Die  Urkunden  des  Klosters  Stötterlingenburg.    Im  Auftrage  des 

Harzvereins  für  (beschichte  und  Alterthumskunde  bcNÜrbeitet  vonC.  v.  Schmidt - 
Phiseldeck,  Archivssecretair  am  Herzoglich  Brauuschweiff-Lüneburgischen 
Land^hauptarchive  zu  Wolfenbüttel.  Mit  neun  Siegeltafem.  1874.  gr.  8. 
(X  X  u.  280  S.)    geh.  M.  6. 

V.  Band.    Urkundenbuch  des  in  derGrafschaft Wernigerode  belegenen 

Klosters  Drübeck.  Vom  Jahre  1577—1594.  Bearbeitet  im  Auftrage  Sr.  Er- 
laucht des  regierenden  Grafen  Otto  zu  Stolberg- Wernigerode  von 
Dr.  Ed.  Jacobs,  Gräflichem  Archivar  und  Bibliothekar.  Mit  vier  Siegel- 
tafeln und  drei  in  Lichtsteindruck  facsimilirten  Urkundenanlagen.  1874. 
gr.  8    (XXXVin  u.  344  S.)  geh.  M.  7,50. 

VL  Band.  1.  Urkundenbuch  des  in  der  Grafschaft  Wernigerode 
belegenenKlostersIlsenburg.  I.Hälfte.  Die  Urkunden  v.  J.  1003— 1460. 
BearlMßitet  im  Auftrage  Sr.  Erlaucht  des  regierenden  Grafen  Otto  zu 
Stolberg-Wernigerode  von  Dr.  Ed.  Jacobs,  Gräflichem  Archivar  und 
Biblioth^ar.  Mit  fünf  in  Lichtsteindruck  facsimilirten  Urkundenanlagen.  1875. 
gr.  8.    (VI  u.  274  S.)    geh.  M.  6. 

VI.  Band.  2.   Urkundenbuch    des   in   der   Grafschaft  Wernigerode    be- 

legenen Klosters  Ilsenburg.  IL  Hälfte.  Die  Urkunden  v.J.  1461—1597 
nebst  verschiedenen  Auszügen,  Anleitung,  Siegeltafeltext  und  Registern.  Be- 
arbeitet im  Auftrage  Sr.  Erlaucht  des  regierenden  GrafenOttozuStolberg- 
Wernigerode  von  Dr.  Ed.  Jacobs,  Gräflichem  Archivar  und  Bibliothekiur. 
Mit  sieben  Siegeltafeln.  1877.  gr.  8.  (CXH  u.  708  S.)  geh.  M.  16. 


VH.  Band.  1.  Urkundenbuch  der  Stadt  Halberstadt  L  Theil.  Herausge- 
geben von  der  Historischen  Commission  der  Provinz  Sachsen.  Bearbeitet  von 
ur.  Gustav  Schmidt,  Director  des  K.  Dom-Gymnasiums  zu  Halberstadt. 
Mit  einem  Siegel.  1878.    gr.  8.    (XVI  u.  594  S.)    geh.  M.  12. 

VIL  Band.  2.'Urkundenbuch  der  Stadt  Halberstadt.  H.  Theil.  Mit  sechs 
Tafehi.    1879.  (XIU  u.  548  S.)    geh.  M.  14. 

VUL  Band.  Die  Erfurter  Studenten-  und  Baccalaureen-Matrikel  von 
1392  bis  1500,  bearbeitet  von  Prof.  Weissenborn  in  Erfurt.  (Unter  der 
Presse.) 


IX  Band,  ürkundenbnch  des  Klosters  Berge  bei  Magdeburg.  Bearbeitet 
von  Prof.  Dr-  H.  Holstein,  Rector  des  Progymnasiums in Geestemünde.  Mit 
zwei  £Bu»imilirten  Urkundenanlagen  nnd  einer  Siegeltafel.  1879.  gr.  8.  (XX. 
und  560  S.)  M.  15. 

X.  Band,  ürkundonbuch  des  Klosters  Unser  Lieben  Frauen  zuMagde- 
burg. Bearbeitet  von  Dr.  Gustav  Hertel,  Lehrer  am  Pädagogium  zum 
Kloster  U.  L.  Fr.  zu  Magdeburg.  Mit  einer  SegeltafeL  1878.  gr.  8.  (XVI 
u.  436  S.)    geh.  M.  9. 

XII.  Band.  Die  Kirchenvisitationen  des  Bisthums  Halberstadt  in  den 
Jahren  1864  und  1589.  Nebst  einer  Einleitung,  enthaltend  die  Geschichte 
der  Einführung  der  Reformation  im  Halberst&dtischen.  Nach  den  Quellen 
bearbeitet  von  GustavNebe,  Superint  und  Oberdmnprediger.  (Unter  derPrrase.) 


Anlässlich  der  Feier  des  4.  Juni  1880,  dem  Gedenktage  der 
200jährigen  Vereinigung  des  Herzogthums  Magdebuiig  mit  Branden- 
burg, erschien: 

Die  Yereinigung  des  Herzogthums  Magdeburg 

mit  Kurbrandenburg. 

Festschrift  zur  Erinnerung  an  die  zweihunderijährige  Vereinigung, 
herausgegeben  im  Namen  der  Histor.  Commission  der  Prov.  Sachsen 

von  Frofbssor  Br.  Julius  Opel. 
Lex.-8.    cart.    Preis  3  M. 


Weiter  lässt  die  Historische  Commission  erscheinen: 

Besclueibeiide  Barstellung 

der  älteren 

Bau-  und  Kunstdenkmäler  der  Provinz  Sachsen. 

Unter  Mitwirkung  von 

Dr.  th.  Heinrich  Otto,  Fast  em. 

bearbeitet  von 

Gustav   Sommer, 

KtfnlgL  Batünqwetor  ».  D. 

Erstes  Heft:    Der  Kreis  Zeitz.    Preis  3  M. 
Zweites  Heft:     Der  Kreis  Langensalza.     Preis  3  M. 
Drittes  Heft:    D^^r  Kreis  Weissenfeis.    Preis  3  M. 


Halle  a/a,  Juli  1880. 

Otto  Hendel, 

Verlagsbuchhändler  und  Buchdrucker. 


00  «n  .H19  864  1H0 


3  6105  039   147  421 


DD901 
H19 
SM 
1880 


STANFORD  UNIVERSITY  UBRARIES 

STANFORD,   CAUFORNIA 

94505 


1478  October.  459 

„Das  siebende,  das  im  closter  verbotten  wurden  ist,  ob 
jemand  bienein  wolde  laaffen,  das  man  niemandts  einlassen  sol- 
de  etc.*' 

„Gnedigerherre*,  es  beschach  uffn  donnerstagk  Lamperti  (17.  Sept.), 
do  der  rathsmeister  Jacob  Weyssack  in  das  closter  gegangen  war,  und 
die  bottschaft  nff  das  rathaas  käme,  do  sagten  die  barger:  „lieben  herren, 
lasset  yemandts  zum  gardian  geben  und  bitten,  das  er  sie  nicht  in  das 
closter  lasse;  wollen  sie  dabin  gehen,  so  wollen  wir  langsam  eintrech- 
tigk  sprechen  etc." 

„Das  achte,  worumb  ihr  die  bachse  vor  das  closter  gebracht  und 
geleget  habt." 

„Gnediger  herre,  wir  wissen  nicht,  das  jeniandt  mit  anseren  wissen 
und  willen  eine  buchse  vor  das  closter  geleget  bette,  sondera  uff  dem 
berge  hinder  den  barfusseren,  da  hat  eine  buchse  vor  langer  zeit  ge- 
legen, ob  es  diese  ist,  wissen  wir  nicht  etc." 

„Das  neunte,  so  wir  das  thor  haben  lassen  einnemeu,  habet  ihr 
Otto  Bossen  knecht  in  unserem  dinste  geschlagen  unde  gefangen  und 
ihm^  darzu  seinen  hämisch  genommen  etc." 

„Gnediger  herre,  davon  wissen  wir  nicht  zu  sagen". 

II  Diese  erbietunge  ist  geschehen.  BI.337* 

Hochgeborner  furste,  gnediger,  lieber  herre!  Wir  armen  gefangen 
leute  bitten  euer  fürstliche  gnade  mit  grossen,  unterthenigen,  vorpflichten, 
gehorsam  willigen  dinsten  themutiglich ,  euer  fürstliche  gnade  wolte 
uns  so  gnedigk  sein,  unsere  antwort  gnediglichen  und  gnuglich  auff* 
uemcn,  so  wir  ye  nicht  anders  geantworten  können,  denn  so  viel  uns 
von  den  sachen  bewust  ist.  Euer  fürstliche  gnade  wolle  uns  auch 
des  gefencknusse  entledigen,  und  bitten  unsere  sache  mechtiglichen 
uff  euer  fürstliche  gnade,  uff  das  hochwirdige  capittel  zu  Magdeburg, 
uff  euer  gnaden  fursten,  graven,  herren  und  erbare  manne  etc. 

Gnediger  herre,  wir  sindt  nicht  geneyget,  das  wir  uns  mit  euer 
fürstlichen  gnaden  in  eynicherley  gezencke  geben  wolden*'. 


II  Zu  wissen,  wie  sich  die  dingk  nff  dem  lanttage  zum  Saltze  be-  Bl.337^ 
geben  haben  uffn  montagk  nachmichelis  (5.  Oct.)  anno  78,  und  wie  die 
den  geschickten  unde  gefangnen  pfennern  unde  auch  Innungen  unde 
gemeinbeit,  die  mit  den  pfennern  da  waren,  gar  ernst  unde  scharf 
von  wegen  meines  herreu  von  Magdeburg  unde  des  capittels  durch 
Apell  von  Tettaw  vorgehalden  unde  geredet  ist  worden  etc. 

Zum  ersten  umb  die  zwytracht,  die  zwischen  den  burgern  in 
der  Stadt  ist,  wie  hertzogk  Ernst,  unsers  gnedigen  berrn  von  Magde- 
burg herre  und  vater  zu  Kemnitz  etzlichen  des<^  raths  von  Halle  unde 

•    ,4ifiiTe**    fehlt.        ^  Um.        °  hier  endigt   die   Seite   337  *,   so  da»  die   Hälfte    leer   Ut. 
*  den. 


fCTM^liicktes,  die  olT  dk*  ictt  %iir  «rtora 

Unibcn  M|cra  Keiner  fcnadcn  obcnnarM^lMlck  llapdtt  «»«  > 

iw^Umrhl  hjülicn  rir 

Danwrb  bette  mrin  bene   v<>a  )l«|cdeb«ric  ■rtsr  rrtW 
rmtbaa«  frrvcbirket  aode  bett«  an  dra  r«tb  icrUairrs  Imw« 
irnuifce,  dan  ncioe  frnade  dctt   dar(K*>    balira  «t4dr.    dir   br« 
Ni  mrreo  etiJirbe    %i)0  inoaoirni    aod  irnnciae   de*  ««4 
dem  rmtbaoM  p*wna,  alter  dir  {»traocr  aitt  riilirb««  n 
bcUon  da«  aa  aoderr  fuJka  bnrt.«rrn«  mit  a>rbr  mftra 

I'imI  damacb  betlr  »i-ior  fxuuiv  utln  d  naervUici  l^ua^evti 
Mhrifle  p*(baa  aa  den  ratb.  tnDBii*;vD,  fmarta«  awie  f4f9mr9  Mi*i 
d«>rb  wMMlerlicb  dra  plrtiorrn  la  dra  «rbriltra  ra  rrkraftra  i^jew^m^ 
das  »ie  menkra  axxbtea,  nirtt:r*  bcrrea  fruade  liraar  »ttk  ^^wm^^m 
da«  ftie  die  werra,  die  »irb  «rtikea  iruadra  aaii  Arm  mikt  tacir  •■ 
l.i  >!*«*  demetiifCk  aurbtra  aa^le  v-^'n  mt  da«  %*4tk  aa  «K-b  .  Naa  c«i  i»  a 
fTorili^r  berr  i:rn  Kaltte  p*i*»:i*e.  ainl  die  |ifraarr  aiit  %krrm  «««i^g* 
britoa  »icb  dt*«  mtliaa*«*«  Büleriiv'<'ti*  bimI  «i  brlt«  der  lalb  ■•4  «-» 
a»ciiiria  brnvn  aiil*rn*:ii  ht  firnn  i;i«r*t.  ao«b  «itbrrbrit  ikrr«  arxmm 
BtB«*ea    ia   «Ia«   rl<i*icf   tu   d«o   hjirlii*M*ra   fir%«!iB     aaiW    •     wrtm 

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wrre,   m%  «rrea  rtir*  Kr  de«  ra:b«,   der  ratiiMBTialrr.    drv 

aad  aticb  ibrrr  iwetic  la  «riuro  f:njui<a    k*4uaittt   aade 

drr  iftbaaib  la  &rr    aC^H   dwrrb   dir  «i<a   lla.:drbrrir  aad  IIa» 

BiTirrmimnirn  «r«    bihI  äff  »riiir  fi:r*:Jiilir  irasdr  i;r«|*|t  aad  fltf 

Mafnirttor,;  Bbd  lUi^H-rvtailt.  »b  mtv.r  «ri  «tlr  «tr  «ia/br«    |r« 

Ni  bat  ntria  f:iK*di/rr  b«rr  dra  «-'nn  U^m-b  mw*b.  «riar 

affa  Ri**tiUck    «M.  >'|»t  •   tn  dt«*   »Uli    ;  «(«ra  ab  cta  I 

tt«rai|rea  daaa  rrkrubro.   dir  *i- b  ^*\-"t%xm  »'i  »Ta  ari 

Bt.dr  aoib  dtr  jlM-bi,;rii    dir  •.  h  u.  •:«  \  .'«Aiii.i  b  k«t:ra  ir.ae  ^««ai  ft 

bi -dra  bettra 

lUra.tT  t*t  Im***  *  t  brii ,  d««  ii.'  «tu  «:%•«!./«  a  berr«  dtff  ralX  a^ 
«l:i  •!•  h  gC' K->*KU-...- :i  k'-rti  ar  ■  4^  »*  k  :.  »•^k,-lr■  kftUa.  im  fr^fa*ia 
i%l  «••nlf  u.  d^«  d  r  |i!<eit-r  n  .t  i*  «  a-*. »i.i  . ':  »  i.*. »«.A  *  niv4 
la  II'  '^yu  iu*ju.  14*  «1..  fc  .  u  11.  I  »I  >. i'i.  »  •  M.d  »«»In..'««  mm" 
!••  fii  k  •  rr«  u  «u  fii  »  'i  II .  *1a8  fe  o  ^"  i  !•*  *';■  a  :ti«;k  .:  *^i'  ■ 
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dif«r  »   f  I'    ■  I.  f...*  .    t*.t  •  •       •    I.     I    •  ».        r   (      *   r    b^<:   ■    1  *■•!' 

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1478  September.  461 

schössen  nnde  geschlagen  und  haben  die  jhenigen,  die  das  thor  von 
meines  herren  wegen  so  eingenomen  haben,  unde  auch  die  jenigen,  als 
die  meinem  gnedigen  heim  anhengigk  sindt  gewest,  wieder  zurucke 
aus  der  Stadt  treyben  wollen;  doch  hat  sich  seine  gnade  darnach  ge- 
schickt nnde  das  thor  innen  behalden  etc. 

Uffn  montagk  Sanct  Mattheus  tagk  (21 .  Sept.)  ist  mein  gnediger 
herre  in  die  Stadt  gezogen.  Der  rath  und  die  sich  gehorsamlich  ge- 
halten und  erzeiget  han,  die  sindt  meinem  gnedigen  herm  vorgegangen 
und  haben  seine  gnade  vors  rathauss  bracht.  Da  hat  seine  gnade  dem 
rathe  und  den  anderen,  die  im  da  so  gefolget  han,  guttlich  gedanckt 
nnd  sie  erkant  als  die  gehorsamen.  Aber  die  pfenner  mit  ihrem  an- 
hange, der  hat  seine  gnade  so  nicht  vernommen.  So  ist  seine  gnade 
nifs  rathans  gegangen,  sindt  etzliche  pfenner  unde  andere  funfe  oder  6 
kommen  und  haben  einen  graffen  von  Mansfeltt  gloybe  lassen  heischen 
nnd  den  gebeten,  die  pfenner  weren  da,  das  er  meinen  gnedigen  herm 
vor  sie  bitten  wolte,  das  seine  gnade  sie  hören  wolde  gnediglich. 
Mein  gnediger  herr  ist  ihnen  so  gnedigk  gewest  und  hat  sie  gehört. 
Do  haben  dieselbigen  pfenner  und  die  anderen  meins  herren  gnaden 
themutiglich  gebeten,  das  seine  gnade  ihnen  so  gnedigk  wolte  sein 
und  wolte  ihr  gnediger  herre  sein,  ||  sie  weiden  sich  auch  allezeit  ge-  B1.BB9* 
borsamlich  gegen  seine  gnade  halten.  Darauff  hat  ihnen  meines  herren 
gnade  lassen  sagen,  seine  gnade  wolte  vor  das  rathans  kommen,  unde 
dar  werden  sie  seiner  gnaden  meinunge  hören  unde  vernemen.  Mein 
gnediger  herre  mit  seinen  herren  und  freunden  ist  vom  rathause  ge- 
gangen unde  da  stehen  blieben ;  da  hat  seine  gnade  das  volck  heissen 
abetretten;  hat  er  die  pfenner  geheischet  unde  ihren  anhangk,  so  sindt 
sie  dar  gewest  unde  gebeten,  das  mein  gnediger  herre  ihre  rede  nnd 
antwort  auch  hören  wolte.  Hat  ihn  meins  herren  gnade  lassen  sagen 
nein,  sondern  seine  gnade  wolle,  sie  solten  seiner  gnaden  ein  gefenck- 
nuss  geloben.  Darauflf  haben  sie  ein  gespreche  gebeten.  Meines 
herren  gnade  hat  inen  lassen  sagen  nein,  wer  seiner  gnaden  gleuben 
wolte,  der  magk  es  thun,  wer  aber  nicht  wil,  das  der  uff  einen  ort 
trete.  So  sindt  sie  dar  gegangen  und  haben  meinem  gnedigen  herm 
ein  gefencknuss  gelobet  in  Heinrichs  von  Ammendorffs  handt.  Darzu 
haben  sie  das  müssen  schweren  und  sindt  auch  alle  veraeichnet,  nnd 
damach  ist  ihnen  meines  herren  gnade  so  gnedigk  gewest  und  hat 
inen  zu  erkennen  gegeben,  das  uffn  montagk  nach  michelis  (5.  Oct) 
zum  Saltze  ein  landtagk  beraffen  ist,  und  dar  hat  er  sie  hin  beschey- 
den  unde  gesaget,  das  sich  meins  herm  gnade  da  vorbi*engen  lassen 
will ,  woramb  er  die  pfenner  zu  gefencknusse  genommen  habe ,  und 
dann  auch  hören  lassen  will,  ob  ihn  antwort  noth  zu  thun  sey,  sol 
auch  vergunst  werden.  Darauff  erleubete  ihnen  seine  gnade,  das  sie 
10  oder  20  oder  30  darzu  unter  ihnen  kiesen  solten,  den  tagk  zu  be- 
suchen, und  dieselbigen  ||  solten  sie  benennen,  man  wolte  die  auch  Bl.339^ 
verzeichnen.  Auch  wolde  ihnen  meines  herren  gnade  vergunnen  und 
zustatten,  das  sie  zu  ihnen  ncmen  möchten,  wer  ihnen  dienen  möchte 


4ttl  Mwrw  ^i 

ia  ihrftt  «tirtro,   nS  dju  m  jbe   rrkrMM«  iNlIr«, 
brrrra  ipuulr  icnodi^lirb    kcfcrn  aie  rrari|crlr      IIa«i 
inicdiirrr  bcrre  all«'  aod  Himto  ttilirhca  ia  Mac  «< 
br\Küra  fcrbea  aad  nicht  «Uraa«»  uit  tkaa  <Lm  daaa  »it  mm 
um  Maietlrharfc  willen  *n\cr  darrb  •rtnm   brirliL  wmd  «^ 
a«  stirU««  akbt  wcrr,  mit  »rtura  ra|iinrU  fiilWa     Naa  «*«*< 
hat  drr  ratk  »citMtn  piofli^rn  bcrm   naoi  bnc€ 
wirdt  man  rorb  aarb  lr«m  cir. 

Viocmtia«  Nawni«*i»tcr  bat  an«^*bi»bra  nara 
war  air  eine   irauti«  baut   |M*ri:f-airnt  p;<-*«*bnrbrs,  attd  atf  4i 
•rit4»  wa«   Dftrb  «••]  BH*br.  tli  na   rtncr   baadr   brrit  fvvr^r^Wm      2% 
«taadc  tumahl  )m*|  innoa  p-M-bn«  ^im  audr  aarb  ■rbwTriM-k  atf  a«a  fv 
tirbt  awic  i;r«atrt   «a«,  «ir  i^  uff  ranUkoau    >    Ja«, 
haaar  tnpv*0|?^i>   wrrr,   da«  wir  dio  »tadl  aail«-  da» 
laafn  tttttcbliMcn  nndi*  •••ii*t  ti.an«  hrrlr^ .  da«  alirr 
|Crdi<btrt   und  irr«cbrirlM*n  wa«,    nrd   «.r    KU««   aitd  Marba* 
ficrra.  und  manrhrHr)  «tiii  kt,  aiid  da«  alW«  Biit  riBattArf  4tv 
llallc  off  l'antbalciknt«  äff  d-  tu   rathaa^r   aiM  «Airtr    aad  dar^aiA 
affa  d«ioiM*r«tai;k  l«an)|K*ni  'li  ><  |H  i  awi  affa  trr%tarr    1^  ?wy< 
ralbaa«*   lHMtia<b.   da   d;r   ii«   Ma#:d«-harc   aad    Haitwnj^ii 
wmrra  üt.«t«*   iM-nd.ut  battrn  ii*n  k»<\drn  tbrOta. 
ia  d«'n  bn<*ff  in*^t*f'>«lx*n  tintir  t*rat6Uu«  alim  «nr      Ihr 
lu  ;4«»*  attibbcr      aiHl  b**riro  xu*  il<-i  u  A|k-U  «■«  IrttA«  aaUtr  aaa  aui  mmmm 
mlra  barlr  m  tn  drni  hrittlr.   d< riclru^bta  rtWiibr  In^itor  lt«at     c«* 
an«   i;aa»ti«;k  «ariu,   dir   n*xhtcu   iA*tr  ii*r  na«  rrM-bfwkf&     >i^i«a 
wtl  d«r  aJiiiH  t  i.:.«.i*  i;i.n  dir  •«::«<»  nubt  irrUMcn«  aail  a;«r%   « 
ltr«ib<brn  wa«,  fiirwitl  tla«  iti«*  «..n  itii.rn^'ra  ct.dr  grraariaar  I 
ba'«a    «iiUJiti,    tti  d    ait«*    dii.<k    U.ritt  •:«*  aad    t«4i  iba««  i«  «t  ir 
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1478  September.  46d 

Magdeburg  unde  Halberstadt  bey  und  über  waren,  unde  sie  das  under 
nns  auch  wol  entrichtet  haben,  als  das  forne  geschrieben  stehet.  Nach 
dem  sinne  wardt  das  anch  verantwortet,  aber  nicht  so  vollkommen, 
als*  hie  vor  geschrieben  stehet;  denn  wir  hatten  wenigk  daranff  gedacht, 
wir  wüsten  anch  nicht,  das  sie  die  Sachen,  die  bericht  waren,  nffrucken 
wurden.  Auch  hatten  wir  gar  wenigk  zeit,  das  wir  znsamne  von  den 
Sachen  reden  mochten:  auch  Schlegells  sacbe,  worumb  die  burger  un- 
willigk  ufT  ihn  waren,  da  wardt  nicht  von  gesaget  wieder  zum  Saltze 
oder  hier  vor  dem  rathause.  Auch  wurden  die  von  Magdeburg  gebeten, 
das  die  seihest  berichteten,  wie  sie  diese  dingk  gehandelt  und  auch  uff 
beyde  theil  guttlich  beygeleget  betten,  unde  wie  sie  vom  rathe  und 
allen  bürgern  darzu  gebeten  waren  ^ :  diese  dingk  und  berichtunge  horten 
unde  vemamen  die  rethe  der  fursten  von  Sachsen  und  des  landtgraffen 
von  Döringen.  Und  so  hiebe  es  uff  die  zeit  darbey,  wir  baten  auch 
umb  eine  abeschrift  des  langen  brieffes.  Man  wolde  sich  darauff  be* 
dencken,  aber  sie  magk  uns  nicht  werden.  Ich  meine  aber  wol,  weren 
der  furste  rethe  nicht  da  gewest,  es  bette  unser  ein  teyl  nicht  wol  ge- 
gangen. 

Darumb  sage  ich  warhaftigk,  gott  vom  himmel  hilfet  und  stehet 
uns  scheinbarlich  bey,  so  wunderlich  unde  seltzam,  als  man  mit  uns 
armen  leuten  umbgehet  Betten  etzliche  gantze  macht,  sie  betten  uns 
lange  was  schwerlichs  uffgeleget,  aber  der  herre  helt  seine  milde  handt 
über  uns  gleicher  weyse,  als  er  uberHiob  thate;  so  verbeuget  der  herre 
auch  über  uns  unde  behutt  uns  doch  vor  schwerlichen  schaden  etc. 


II  Die  Sachen  sindt  anders  nicht  zugegangen,  denn  als  davor  ge-  bi.341' 
schrieben  stehet,  wenn  die  burger  uff  dem  rathause  sindt  bey  einander 
gewest,  und  als^  das  alles  so  geschehen  ist  durch  das  gemeine  volck 
und  die  Innungen  gleicher  weyse  so  wol  als  von  den  pfiennern,  denn 
alle  teyl  bilden  ihre  gespreche,  und  was  denne  so  beschach,  das  ge> 
Schach  mit  willen  der  burger  gemeine,  es  were^  dann  etzlichen*  under 
den  geschickten  der  wille  im  hertzen,  das  so  nicht  gewest  were,  unde 
hettens  doch  sonst  mit  dem  munde  gevollwortet;  da  weis  ich  nicht 
von  zu  sagen,  was  ein  jederman  in  seinem  hertzen  hat  etc. 

Wenn  aber  diejhenigen,  die  die  pfenner  von®  meins  herren  gnade 
gebracht  haben  und  besaget,  das  sie  sich  nffn  sonntagk  (20.  Sept) 
unter  der  fruemesse  mit  ihrem  hämische  solden  geschicket  haben,  her- 
vor gezogen  wurden,  wer  die  sindt,  so  mochte  der  rechte  grundt  etwas 
gereget  werden.  Die  selbigen ,  die  ein  solchs  uff  die  pfenner  gesaget 
haben,  die  wissen  wol  vorwar,  das  es  also  nicht  was,    unde  haben 

•  die.     *>  WH».      "  weren.      *  etzllcho.      •  vor. 


1  Dieser  Bericht  findet  sich  S.  450— 453. 


444 


(üu  (liK*b  iHeicbvii»!  m>  viir   die    fcrtiiidiicrii    i^iUmrlit,  ak    %f»fi 
TrIUw    ftpricbt      Lieber  p>lt,    «iroa   |:lricb   ritbtcr   «cm     «ip    « 
»irb«  hier  weil  finiicti,  wer  den  bHUbIU   «nd  der  «hrrtervs^r 
•Acht  werr,    (Mier  wm  die  »rbolt    werr.     N^Mler«   wir  mt^m    ^ 
tix^reu  d««  p4te  lielobleo.  dem«   «tndt  dir«e  dia^  wi^rrUtffva 
man  bu«  uiilteloret. 


A  M  e  ft 


Beilage  I. 

(Halliscbe  Handschrift  der  Denkwürdigkeiten 

Spitt  endorffs.) 

Anno  domini  1473  uflFn  donnerstagk  ||  vor  Hedwig  (30.  Sept.)  vor  Bl.399^ 
mittage  waren  geheischt  nffs  rathaus  die  schöppen  und  zwene  gantze 
rethe.  Wardt  vorgegeben  von  Hans  Laube  dem  rathsmeister,  wie  sie 
vernommen  betten,  das  sieb  mein  herr  von  Magdeburg  gedechte  zu 
wenden  in  den  keyserlichen  bof*  gen  Augspurck*»,  so  were  wol  ihre 
meynungei  des  raths,  so  das  neue  jbar  in  irrungk  und  zwytracht  mit 
den  fiirsten  von  Meyssen  und  den  von  Halle  stunde;  unu  die  herm 
von  Meyssen  und  die  von  Leipzigk  eine  grosse  poena  uff  die  von 
Halle  erstanden  betten,  doch  gleichwol  die  von  Halle  eine  commissio 
vom  keyser  erworben  betten  °,  das  mein  herre  von  Magdeburg  ein 
mitteler  darzwischen  sein  solte,  und  die  commissio  meinem  herm  von 
Magdeburg  von  dem  rathe  von  Halle  geantwortet  worden  ist.  Sondern 
mein  herre  von  Magdeburg  nicht  viel  vleis  darinne  vornam.  Auch 
wardt  das  neue  jbar  allezeit  gehalden  mit  willen  meines  herren  von 
Magdeburg  und  seynes  wyrdigen  capittels.  Der  rath  und  auch  die 
alten  rethe  betten  manchmal  meinem  herren  vorgehalden,  sie  weren  in 
meynunge,  das  neue  jbar  nicht  zu  halten,  do  sie  vemamen,  das  mein 
herr  keinen  vleis  that  bey  der  commission.  Hatte  mein  herre  und 
sein  capittel  gemeinet  neyn,  das  sie  das  mit  nichte  theten  und  die  ge- 
were  rumpten,  er  wolde  dem  rathe  beystandt  und  hülfe  thun  mit 
leybe  und  mit  gutte. 

Aber  uff  den  obgeschriebenen  donnerstagk  vor  Hedwigk  (30.  Sept.) 
vor  mittage  was  der  rath  vor  meinem  herren  gewest  unde  etzlichen 
handel  gehalden,  das  neue  jbar  betreffent,  so  hatten  sie  verstanden, 
das  mein  herr  in  der  meynunge  nicht  war,  als  er  den  rethen  vor  alle- 
wege zugesaget  hatte,  sondern  seine  meynunge  was  gewest,  die  herren 
von  Meyssen  Hessen  das  neue  jbar  mit  nichten,  sie  setzten  ir  landt 
darüber;  ob  der  rath  einen  jharmarckt  kriegen  möchte  vor  oder  nach, 
were  dem  rath  das  zu  willen,  wolde  er  gerne  seinen  fleis  bey  thun  im 
keyserlichen  ||  hoffe.  Bl.  4oo * 

Mein  herr  hatte  dem  rathe  auch  vorgehalten  umbVolckmarPartirs 
Sache,  das^  seine  gnade  und  der  rath  Scheidesrichter  sein  solten'',  und 
die  parthen  sich  beide  des  vorwilligt  betten,  so  wolte  mein  herr  dar- 
über erkennen  lassen.    Hatte  der  rath  gemeinet,  wolde  seine  gnade 

*  dio  Handschrift  bietet  nur   „in  den  key*\        ^  Annpurck.        c  hatten.        ^   „daa"  fehlt. 
®  tollen. 

QeKhicht«q.  d.  Pr.  Sachsen.  XI.  BO 


dAinbrr  erkraoen  bumtn  an  den  ««dr«  r%w  dem  juiWtoi  in 

man  mber  iH4cbr  inittrr  pflricrt  ta  n<-htm  aad  n 

dM  ihr  Wille  wtj     Hatte  mciD  jcMiliicrr  Iwrr  frr«Mtal«  rr 

aichl  IQ  than,   daa  bjoncn  drr  aiaare  ra  lUUe  «nr 

■rioe  frr>e  lehncvltcr  wJte  erkaal  wmlm.    N^drra  »«dto 

airbt,  ■»  wtilde  er  danibrr   frirniiea,  da«  er  de»  k«««« 

alleo  •einen  br\lt|:rn  wi4te  brkant  trin     I)rr  ratli 

■ie  beOea  pri%ilef:ia,  droea  «eet  e«  n  aabe     llaOt 

meinet,  daa  «ie  »iileb  pn%tl<*ina»  «rbea  lirMea  aad  v« 

Heia  berr  balte  aarb  anf;rlirarbt  amb  die  irHrtte,  dw 
Wmm  fcebnbrea«  die  bette  dir  rmtb  «<>a  Halle  «a  mrk 
•*eb  der  anderwatMlett  mmlc  hiMra  die  «rtaea 
irrricbte  «rre  «ein,  er  gr^taaiir   inea  knae«  aa  dri 
der  ratb  daraalT  iceaatwiirtet,  «le  andrrwaadea  «irli 
der  icticlle.  die  damio  luMniarn,   airbt,   «nadera  •»  4«r 
grrioble  «>der  «rtn  aanaicbt  an«ema   bancer   lUaa»   INifiiCi  v 
bette,  die«  eil  er  aaeb  iceMaadra  aad  irriraa^rra  bHIr,  aftd  «r 
Ter«i(*fprltea  bnrff  bat,   da«   da«  •»  f;r*rbibea  tat,   aad 
leatc    darbey    i:fwr<t    «imlt,     äff    etn   »»Wb«   bat    4ef 
ratbe  »»trbe  pl^'He  ,;raatai»r1     \lrnn  «rine  ffaaiir 
brlrbatr,  dt*r  ein  bargcrr  ta  Halle  tat,  «i»   wiMtea*  «»e 
ilaa  aat«i**ctea     Aber  »cia  brrr  battr  ait  daraa  «»ttra, 
batta  icrapciM-bra,  ber  ««»Ue  la  bnlicbt  darmaff  febr«, 
affa  MNintait  aarb  tfjüli  •!*«   tM  i   WMirr  aatw««1  icebr» 
ua  «iklrbr«  |t^l<-«-btrn  ra  p-liv-a  i«l«*r  aubt  ete 
lu  li»i^  :  l  ffa  »»nanhriMlt  la  the  dalli  -lü   tM  i  %i«  »itta^e 

mabl  irrbrtM-brt  dir  m  L*  |»|«a  atscl  ifiroe  caatie  rrtW 
aiit  deai  «itarwlm  ratir.  «Ijm  »ir  mnora  b^tira  %*m  M^d<  b^a 
da«  arine  ^ade  in  droi  kr\«irltiiirn  b'-ffr  «b-w 
Wfc  jbar  «11   br*ib«%ilrti     n»*--h(r   nu«  rin   aurrkt 
a«n«-n  tbarr,  «rt.n  iIja  in  lxt|-t  »k  i;i!. il'.in  «anlr,  dm 
dar«arb,   aad  der    »«r^kt   4  ta^'r    atoMlr.    ^i   daa  wu 
da/amb  plira  d«irit«*a   %*w  dir  Vatrt.^-.ii«:«*  4r«  Marrkü, 
aarb  drr  |waa   ni'at  k«  *«-a   «r<rilra  «Icn   brrrra  ««-a  Ur% 
aarb  da«  die  kaalrtcuir  irr«  tit«n  a-*  *xrm  aiit  ibir«! 
«ir  da«  arar  jhar  ••  law^rn  i.»hrro      1«  «rre  4rna   la 
«■b  wir  «la  etwa«  ^*  Un  ai-.«t«fi.  «•  it- a  »ir  an«  cr*ittttfa  elr 

l  aib   Tartir«  mmiitr   «-.mir    mir  tli«   i   tncvlrn,   4a« 

fkif'lC  4r«    ftflll»««:  sili.«    t£.  t   «i-.*!    «rtir  n    c    -1    ilie    Mriw« 

IrM'a,  «-«lil«*  rr  «'•  r  iL««  |>fi«  ■.'-,:   .lu  «r'-a  e-^  «Irr  #••!■<•  av4l 
brs,   4a«  »«r  dai.a  ■.«ifva  bcrrva  bitan     ila«  «riar  cvair    m  4e 
krttM-  «a  aftctft  M'iTit«  ■•Irr  tarne  rrtLr  a^*  ratUaa«  »bf^rlr,   4a  «'«4 
Ira  «tr  fc^b  ^i  .«^'itu  ««-«.r^-ifi  rtr 

!■   b  ^r*    g*^  *   '   »■      n.    ilr    «Ina    «vSallr«««.     a«»W 
aad  w  i«a  iri.«4«a  «l.r  1- «lU  a  ^  '••rtn.  «a«  maMf  alkr  »r«a 


-M  • 


Betlage  I.  4df 

frone  hette  dem  rathe  solchs  geantwortet,  so  uff  diese  zeit  der  sehultesse 
Hans  Poplitz  von  meinem  gnedigen  herrn  nicht  belent  was.  Der  rath 
nam  sie  aaeb  za  sich  in  der  meynnnge,  das  der  frone  ein  loser  ge- 
selle was;  .sondern  das  der  rath  meinen  herren  von  Magdeburg  beten, 
das  seine  gnade  den  schultessen,  unsem  burger,  belehnen  weide,  das 
die  gerichte  wider  ganghaftigk  wurden,  so  wolden  wir  dem  schultessen 
das  gefeile  antworten,  das  er  darmitte  bilde,  als  das  von  alder  bissher 
gehalden  were.  Auch  were  mein  herr  aber  dahin  nicht  geneyget,  das 
dann  der  rath  meinem  herren  die  helfte  böte  zu  geben  und  das  ander 
tbeil  zu  halden  dem  ||  schultessen,  unserem  burger,  als  das  von  alder  Bl  401* 
gewönlich  gewest  ist,  uff  das  der  rath  die  gewere  nicht  entrumpte. 
Denn  mein  herr  gingk  mit  der  weise  umb,  als  wir  uns  beduncken 
Hessen,  das  er  die  Stadt  gerne  gantz  von  den  gerichten  bringen  wolte, 
das  er  macht  hette,  einen  schultessen  zu  setzen,  wenne  erwolde;  unde 
das  weiten  wir  ihm  nicht  gerne  zugeben,  sondern  wir  gedencken  das 
zu  behalden,  als  das  von  alder  gewest  ist. 

Der  cantzler  meines  herren  hatte  auch  gesprochen,  man  hette  dem 
schultessen  Herman  Maschewitze,  gottsehliger,  das  ammicht  abegekaufft 
vor  100  fl.,  und  er  hette  das  wol  vor  vierhundert  fl.  gekaufft,  auch 
hette  er  zwene  tage  nach  dem  käuffe  gelebet.  Und  das  was  nicht,  der 
cantzler  herr  Bemert  vorschnapte  sich,  Hermann  Maschewitz  hatte  das 
schultessen  ammicht  auch  verkauffet,  dieweile  er  gegangen  unde  ge- 
standen hatte  wol  14  tage  oder  lenger  vor  seinem  ende,  sondern  die 
verlassunge  des  ampts  was  nahe  vor  seinem  ende  geschehen;  des 
schultessen  söhn  Maschewitz  was  lange  zeit  in  Behmen  gewest  unde 
was  nicht  einheymisch,  do  sein  vater  starb.  Sondern  darnach  kam  er, 
do  mochte  mein  herr  zu  ihm  zihen,  das  der  den  kauff  seines  vaters 
vieleichte  nicht  solde  halden,  dadurch  wardt  viel  insperrunge  darin. 
Herman  Maschewitz  hatte  auch  Claus  Rademachers  vater  nicht  mehr, 
wen  ftmfzig*  wörfe  vor  1  schock  gegeben,  und  waren  doch  60  würfe 
gangkhaftig  gewest  etc. 

Bischoff  Ruprecht  hatte  das  vorgeschriebene  und  vorgenante  Pri- 
vilegium gegeben,  unde  ist  gar  ein  schon  Privilegium,  wie  über  die 
talgutter  binnen  der  Stadtmauer  erkant  unde  gerichtet  werden  sol,  und 
wie  man  die  von  Halle  bynnen  einer  meyl  weges  nicht  bebauen  sol. 
Und  dasselbige  Privilegium  solde  man  uns  uff  den  vorgeschriebenen 
tagk  (16.  Oct.),  da  die  schöppen  und  die  rethe  uffs  rathaus  geheischet 
waren;  lassen  lesen,  es  wardt  auch  gelesen  Gey seier  von  Dieskaw, 
das  man  das  solde  lesen  in  der  vierherren  ||  dömtze;  aber  Geysler  ver.  BL40l^ 
hilte  das  und  lass  das  nicht,  besondem  ein  stucke  in  den  Privilegien 
lass  er,  das  die  von  Halle  gebrauchen  selten  des  sechsischen  rechts 
als  die  von  Magdeburg,  und  nicht  mehr;  sondern  das  uns  alle  angehet 
und  unser  Stadt  und  freyheit,  dis  wardt  verschwiegen  unde  nicht  ge- 
lesen. Es  wardt  auch  von  den  obersten  keines  nicht  gesprochen,  das 
man  mehr  in  den  Privilegien,  oder  das  man^  alle  lesen  solte,  wiewol 

*  fanfltet.      ^  „man*'  fehlt. 

80» 


4üt^  Umnm  *ykt%rmkH 

aiM<   Kwetffcl   WalUbrin,  Srluffslrdt,    die   dmihey 
mwUen,  wir  das  pri% ik*i;iBiii  tftttrhilt,  ftitcli  daaa  «r 
wie  (Mler  woniinb,  dju  ii4  pHte  bekaat.    Siwlrr»  Ir« 
fCrrwe  trheo,  da«  die  iCadt  aad  die  alle  danaae  ««4 
uaocbeHe}    daratüT     I)a    pairea   «ir  «idcr  «<^   dr«   m 
■ade  licMcn  benchteo,  wir  wcirn  dea  aut  dm  rmlW  «td  ««. 
de«  rtrbico  irrbraarhen  »»Iten.  ab  die  %im  Maiedibafa      1^ 
der  ratb  darantb  «ad   etilirbe  t»  ratbe.    die   w«iMea. 
priiileiciaai  Bl»eraUe  le«en  Bi*lte      Daa   freaebaeb,   aber  0i 
äff  die  t«-it  MMeo,   wa«  rm  aicbt  alra  Iteb.  ab  irb  M«eb 
Ueane      lUt  «anlt  priraea  ntü-ral,    ww   da«  pnitlr^ 
etxlirbe  b<*rteo  da«  fC^TDe,  Hilu-lie  alier  airbt  ete 

l  nit)  d*e  ftefrlle,  dem  ■rholte«iiea  p-barrad-,   batSe  4«r 
aeoi  benee  «o^ma^ei,  atr  Wi4ti«a  daa  de«  ln«ea  aalw««tn 
damit  biMe  ande  «lar  aatwtirte,  ab  f:rwi*iih<b  werr.  m*  mn« 
iirrmaa  llaM*b«itU  »»bne  antw.»rlea«  die  brüte.  < 
berrra  da«  jcrnrbte,   aod  die  ander  bellte  a*iH-b«r  mei 
dea  etr 

l  ffa  df»finer«ta^-k  %i^*  iia  Kliolictt  iH   N«>«  I   «an«  d.e  arW> 
Bwrac  akle  rrth«*  uü*  rail»4u«  i:rh«-i*4hrt.  aF>er  amb  da«  ar« 
aHibc«  birrra  ai  ^tittv^  rv'W«*!.   «ii  ni.«  drr  ratb   brr^atr 
ralb  da«  acoc*  jUar  bi«tjt  U^mb  LiMe  and  die  i;rwrre    la 
lu  liO*  |>araaff  war  aaaere  aatWfrl  aa  dra  ratb.  w<4de  laea     awa 
Ma^rlrlioric  ainle  «i  in  raptlti-1  tii«%»*ra  builr  aade  br% 
aad  fTtttte,  i»b  da«  «i«m  ratbr  a<<tli  •■  la  warde.  •■»  wi 
icua4li*a    aad    «iMiifm    winl^^in    c«|»ittii  di*  mal    da« 
baltJ-a,   a><«-)itrii  ftir  da«  an  d«a  ii.ria  rrUufTra, 
kf'ia  aav^*'<^  da/u?.  U  tn  ll  -i.«*  etr 

I  a«  wanlt    au*  b   « «-r ,:'»'« '«-a   %i*tt  \->!«kmar  Partb  f«  m 
dea  ji:b,;kfraara  «i*o   1  •:■  il    «•  <!••  rii    •  be  «rrwil'.  «rrt  ba  tra 
berrr  dim  ra-:.e  «••r^'>  :.  t.  :i  ii,  rr  m  -«tr  Uari.^irr  laa«cw  efk 
eb«i'a,    die  dir   rr«  m    wu*tiu   »!•!    a*^«  b   ««rv«ltirra   kaatrw. 
airiaaailt  «trAffia  but  !■*.    at.«!    w   UiiU    da«  amb    «««   c«4i 
ariara  b*  tit«r*  a  brkaat    •  tu      I  m1   a  f  id   brrr  w  Ide  aack  w 
ir'vii«-^  um.  da«  wir  •ritiii  i:*.a-tia  rur-^ri  btitra    '  '  .  tik  «w 
»«.•!<-•  w<»«fttii.  da«  Wir  ••  «i.«  u  fT.ftilm  üa«  «i^-rn  w  i«l<a     waa 
aalw<*rl  aa  <l<a  ratti,  wir  bits-o  \*n%  i«f.'ta  «••!<'  at«!  mae,  di«  w 
Wir  at.  b  U  t. »lUn 

t  a.S  d<«  •  >     ir«ta-a  a*:  -     '.t  atpl  da«'  «la«  fft  •  btc  g 
Wurdr    wa«  a»  .i*r«  t«  'n  a  ■  >  i  ci-^-r  g^  ««  «t.  «!■  m  »»ailrav» 
1^4  11  t«Jt  Bt.ll  «i  -  «f-      •  .*•-  ifti«  p'i    I-!!».   «U«   da«  w>  a  %ki 
Wcr«lr,  aU  ^«v   *\  ii   «i!- n  ml    .:•  m*  i     «I   ■   h  «t.r  wr^r     iA«r 
%ttiVtff*n  grm^Ui     «I  •    w«»i  n  «  r  h    :.t  ii*  *••<.  au  *•  %Um  w..«ra 
4a«  ^«'.   LU    A«*!««.    t.  •!«•  il  r  r«!ii  li*»  »'**   «'r.    w<JbW    Wb-  m 
yrUr^k'ii,   ita«  «Im  g*  '       u    WhLrr   f  t:  .1:  tlt.«k  waf4r«     Vlaa 


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K  •  •  • 


Beilage  I.  469 

antwort:  die  vierherren  sitzen  in  voller  macht  ober  ja  und  nein  zn  er- 
leicbternnge  dem  ratbe,  off  das  der  rath  das  volck  so  viel  dester  bass 
gefördem  magk;  es  ist  aneb  niemandt  verbanden  vor  die  vierberren 
oder  vor  das  gerichte,  sondern  wo  das  einem  itzlicben  eben  ist,  da 
magk  er  seines  recbten  warten  etc. 

Uflf  denselbigen  donnerstagk  vor  Elisabett  (18.  Nov.)  frne  was  Bar- 
te! Hobergis  mntter  zu  Glauche  in  unsera  graben  gefallen  ||  vor  dem  BL  402* 
Moritzthor  kegen  Sanct  Jörgen  und  was  ertruncken.  So  was  Veitt 
Poltte  kommen  und  meinte,  sie  lebete  noch,  und  hatte  sie  ausgezogen 
unde  geleget  in  meines  herren  gerichte  zu  Glauche,  das  wüste  der  rath 
nicht.  Hobergk  mochte  das  vieleichte  auch  nicht  wissen,  indes  was 
Hobergk  kommen  zu  dem  rathsmeyster  unde  gebeten  im  zu  erleuben, 
seine  mutter  ufizunemen  in  unserm  gi-aben^  hatte  im  der  rathsmeyster 
erleubet  etc. 

Uffn  montagk  vigilia  Andreae  (29.  Nov.)  vor  mittage  waren  aber- 
mals die  Schoppen  und  zwene  alte  rethe  uff  das  rathauss  vorbott.  So 
wardt  uns  vorgehalden,  das  uflfti  frey tagk  necbst  vor  Andreae  (26.  Nov.) 
der  rath  bey  meinem  herren  uff  der  bürg  gewest  warn,  und  das  sie* 
antwort  meinem  herren  gethan,  so  das  die  rethe  obgeschrieben  oder 
vorgeschrieben  mehr  mahl  denn  einmal  eins  worden  sind,  umb  das  Pri- 
vilegium, umb  ryder  unde  sack^,  umb  den  schultessen  und  umb  Amndt 
Glennenberge. 

An  die  antwort  hatte  mein  herre  nach  nicht  wollen  gehen,  sondern 
gefraget,  ob  der  rath  das  Privilegium  halten  wolde,  ^las  sie  ihm  das 
noch  zu  vorstehen  geben  wolden:  so  das  der  rath  verwilliget  bette  uff 
meinen  herren  unde  den  rath  zu  erkennen,  so  wolde  mein  heiT  unge- 
zwungen sein,  das  im  der  rath  das  setzen  solte,  wo^  darüber  erkant 
werden  solte,  sondern  er  wolte  nicht,  das  in  unser  Stadt  darüber  er- 
kaut  werden  solte  nach  aussweisunge  unser  privilegia,  sondern  mein 
herr  wolte  einen  andern  weck;  des  waren  die  vor  meinen  herren  ge- 
schickt nicht  geneiget.  Die  rethe  wolden  das  auch  so  nicht  gehat 
haben ,' isondern  wir  wolten  das  und  andere  privilegia ,  alt  und  neucy 
behalden.  Wiewol  das  ein  artickel  in  den  Privilegien  meinem  her- 
ren dienet,  so  haben  wir  doch  im  anderen,  das  betediget  ist,  vorschrie* 
ben«  und  versiegelt,  das  mein  herr  solch  gutt,  das  im  verlediget  wirdt» 
verkauffen  sol  binnen  4  wochen  einem  burger  zu  Halle.  Auch  ob  das 
so  nicht  betedinget  oder  verschrieben  were,  so  ist  das  eine  ||  alte  ge-  B1.403» 
wonheit  und  alt  herkommen;  darbey  uns^  zu  lassen,  hat  mein  herr 
gelobet  in  seinem  huldebrieffe:  bey  alder  freyheit,  gewonheit  unde  ge- 
rechtigkeit,  als  wir  bey  seinen  vorfahren  gehabt  haben. 

Umb  ryder  und  sack  meinte  mein  herr,  er  gestünde  uns  an  den 

•  „de"  fehlt.      ^  wer?  wor?      «  vorgeachrieben.      *  „ans"  fehlt. 


^  „Rydor  vndo  sack",  os  scheint  sich  um  Einnahmen  ans  dem  Geleitc  zu 
handeln.  Das  hier  und  auf  den  vorherjrehenden  Seiten  jjenannte  Privilegium  ist 
Yom  30.  Juü  1263  und  findet  sich  bei  Hondorf f  (Dr.  I.)  S.  146 f. 


IM 

rod<»a  die  irprvrbti|ckeit  nicht,  «MMleni  kude  ^  i 

ilo«  tbcie  er  %ir leichte;  wir  «i4te«  dju  aber  mkkt 

tnmh'f    Ihu  c>»;eQlhatnh  i«t  de«  rmtlHi  «ade  airbl 

halt«  aietn  berre  irrmeibet,  wen*  er  irriette  ta 

M:utlclior|c  nad   in    aadem   ■teilten.   deaK^ 

den;  kante  denne  da«  hie   nicht  •ein,  •»  Htm  er  daa  aa 

bdOehea. 

rnb  des  «rbolteaaea  w»hae  Maarhwiu,  dea  kaut  mt%M 
Wbat,  das  er  »rhaltrwe  aetn  «»he,  and  Tarle  %im  Xky4imftm 
der   iMiric  gewr<en   und    mit    lla«rbwiu   mr   aM*«Bea 
aad    »«*iiu-u   fcnadcn   h«*tblitbcn   Kr<Uaekct,  daa 
fiitie  helripm  hatte     Hatte  mein  b«*rTr  Uaaea 
werra  bru-Ae  aad  rri;i«lrr,  die  dn  x  hnitr— ea  wem,  4m  im 
rath    haben,   da«    dtr*rlhi,r>*n  M-iunii   »»bne    wieder 
d^«  wa«  dem  lehnbricfte  meine«  brrrra  \*m  Maxdrhara 
»V^B  %iin^acb*en  .     .',  wie  er  l»ri«'hnet  aad«  etnirrwe%«e< 
bjitie  er  lian«r  |N»|)lttie  fcrirrben  •elt>er  UiA  aackei 
nniic  er  ibme  dm  kauf  U- kante  ete 

l'nttere  berren  \**m  rathe  liMirn   an«  W«eB  etnea  bne#. 
DentM*ri:k  «cr^tricrln  ih>Ule.  da«  er  aas  dem  irrfrarknmae  la  m 
icehen  •4de  and  daran«  ai<bt,  er   Mbitkt«  deaar  die  brwfc  w 
alt  er  »rt*!  •*H-t  h^tte  )••*>  «t  u»en   eulin,  and  batra  die  rrtW. 
darvtiib  «pn*«  K*  n  atldrn  aiitle  in  darmtie  bellra  ratkea 
thctl  de«  mit  di-ni  ratbe  luiru-dm,  da«  er  aA  •■■lehr  ackr^fW 
!.■  4.1.^  rath»  licwaraani  ia  «i*:»  bau«  at-^bte  frrt«ea    .  N^idrra   caa 
aar  dr«  m*  ii.-  :it  rulriid'O,  «Ijui  er  «»hue  bar^u  »-itr  km« 
wardi  aa  d«  u  raUi  ati«|tniti.ti  «>.q  na«  irrtrj^rea 
•M*   «rrra  «1--«   ai.t  tflcunei.^ier«;<*  «»  tulnnlrn,   ■*» 
tu*  t't  »'I  «^«Ci'n 

1  'I  de  ur.tti«»  *  ■•  \nM  Abdrrj»e  1  1^^  ■  «••ff  mittag  w 
i%ii  .o  !.<  I  JK*  n'...f*  t.'f  da«  rat:. .tu«  iirUat,  mt  »^te  d«i 
!.%•..  V.t^k  '••  •  ti.i  :*  I  *ii  t.trrrii  ^  .ii  i.:  •!«*  «ntwi-rt  tLua  itf  •!•' 
•i  ■  'M!.«-tt  •*. .' kr,  «1»  btsn  «ü  «  *ta«  wir  iLt«o  u  •  h 
l..  Sil  r«:i-n.  ^»  mxi  ciwr  ii^^-  .•  ^'^  b  «  i  ai«  «•  r.  da« 
t  I  »-  ':i  b.  *«A:i  :t  ai  «Irrn  a.t  i:t«l  !»• -.ru  »i«U-'tra  sa 
^f  ^-t  il«  ■  X.  .•Im,  «Itr  d»  '^ '•«!..  »'■(  «eriu,  n  ir  aa  k  aaarff  tn* 
'.  it  u  d  •"'•  c  *.  ti  *•  ru  U  «.  il  u  (  II.**  d- tt  ••  .  .Sr«»rtt  «a«  a««iffi 
II!  1  p.1  .  i.A«  •  «-  f  ■  i: .  -1  I.  T'*u  «t.'ra,  «ir  jrv«tii-Sa  ll««ra«  *a 
tl.  •  •• :  .;.Mi.u  Mi'-.  !.*.•  t:  .1.  er  «•'«  «-:  '.  li*  tu  Nir^r  anat  <&w 
I:.*  M  <-  ^*.  1-1  tlA.*  -  •  .f»M-.  A.»  •<  .1  %  .*:»  -« u  »*«  twaa  krttfw.  Aa« 
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Beilage  I.  471 

Claus  Werner,  Gontter  Wagaw,  Thomas  Steyn,  Peter  Winter,  Drewes 
Zocke,  Bastian  Granheyde  und  viel  mehr  andere  fromme,  aide  burger 
inweudigk  und  ausswendigk  der  Stadt,  die  ich  hier  nicht  alle  schreybe 
unde  auch  bey  namen  nicht  kenne,  Hans  Kirsten.  Der  rath  gäbe  uns 
allen  zu  verstehen,  wie  sie  itzundt  faste  angefochten  wurden  von  mei- 
nem herren  von  Magdeburg  und  den  seinen  des  gerichte  unde  freyheit 
halben  vor  den  thoren  umb  die  Stadt;  was  ihre  bitte,  ob  jemandts 
were  unter  uns  allen,  der  da  wüste,  wie  ferne  der  Stadt  freyheit  gingen 
vor  den  ||  thoren,  das  wir  sie  des  wolden  berichten,  denn  sie  vermuten  B1.404* 
sich,  das  wolte  ihnen  noth  sein;  so  sagte  ein  jederman  seinen  gutt- 
duncken,  die  was  wüsten  und  sprachen. 

Vor  dem  Ulrichsthore  hinder  dem  neuen  marckte,  so  man  hinder 
dem  heyligen  geiste^  weck  zihen  wil  hieherwerts  nach  der  Stadt, 
stehen  noch  stifte  von  pfelen,  das  da  ein  schlack  hat  gestanden,  und 
der  hatte  dem  rathe  gebort,  und  meinten  auch,  das  der  Grettckenberck 
auch  zu  der  Stadt  freyheit  gehörete.  Auch  vor  dem  Ulrichsthore  nach 
der  Sälen  der  schlagk  ist  der  Stadt,  der  uffgeworffene  graben  bis  an 
die  Säle  ist  auch  der  Stadt.  Nach  dem  Petersberge  sindt  die  schlege 
der 'Stadt,  und  ihre  eygenthumb  ist  als  ferne  die  schlege  vor  dem 
Petersberge  bis  in  das  feldt,  ist  des  raths  eygenthumb.  Vor  dem  stein- 
thore  uff  der  leymgrube ,  dar  man  die  leute  rederte ,  noch  ein  wenigk 
vorbass  in  den  acker,  dar  leidt  ein  lauck  stein,  vieleichte  zweyer  eilen 
langk  zu  einem  zeichen,  das  des  raths  und  der  Stadt  eygenthumb 
dar  ist. 

Auch  berichtete  Guntter  Wagaw,  das  bey  Claus  Ochsen  *  gezeiten, 
gottsehliger,  geschehen  was,  und  Hermann  Cotze^  uff  dieselbige  zeit 
heuptman  zum  Gybichenstein  gewest  was,  so  was  ein  bauer  schuldigk 
gewest  einem  becker,  genant  Casius,  wonhaftigk  vor  dem  steinthor,  so 
hatte  Casius  den  bauer  gemant,  das  er  ihm  bezahlen  solde.  Hatte  der 
bauer  geantwortet:  komme  mit  vor  die  Stadt,  ich  wil  dich  bezahlen. 
Casius  sprach  ja,  ich  wil  kommen,  und  nimpt  steine  in  den  bösem 
und  folgete  dem  bauer  nach  biss  uff  die  leymgrube  ungeferlich  3  oder  4 
schritte  neher  der  Stadt.  So  springet  der  bauer  von  dem  wege  und 
leuffet  zu  diesem*  und  hauet  ihn  darnieder.  So  mochte  der  heuptman 
den  mit  cleyden  antfangen^  zum  Gybichenstein,  und  der  rath  hüte 

*  dieflen.      ^  cleydem  anfangen. 


'  Das  Haspital  S.  Antonii  mit  der  Kapelle  S.  Spiritus  vor  dem  Geistthore. 

2  Dieser  einer  Pfämierfamilie  angehörige  Mann  war  1450  und  1453  Bommeister 
und  bekleidete  1452,  1455,  1458,  1461,  14(54,  1467  das  Amt  eines  Rathsmeisters. 
Bald  nach  1467  wird  er  gestorben  sein. 

3  Herman  v.  Kotze,  der  Vater  des  öfter  erwähnten  Hans  v.  Kotze,  war 
1456  erzb.-magd.  Untermarschall,  seit  1458  Hatiptmann  auf  dem  Giebichenstein 
und  wurde  14&  Rath.  £r  starb  Montag  nach  Boni£Eu;ii  (6.  Juni)  1474,  wie  die 
Umschrift  seines  an  der  Kirche  zu  Giebichenstein  noch  befindlichen  Lioichensteines 
darthut.  YgL  y.  Mülverstedt,  Urkunden-Kcgesten  der  Herrn  v.  Kotze  S.  201 
und  Tab.  I|. 


Matti»  ItfilttnMWff 


lu  ««M^  Ca^io«  an,  lU«  rr  den  hmotr  mi€  <lmi    RiAlaMlr  m 
batte   K<>tJ«   rin«ttial«  %«»r  drai  rmtho   um  «rliickm,   «• 
r4lh  <Ia«  %iir;rvlimltrn,  da«  er  in  Boarr  frr}bctt  icrr^ffra  ««4ir. 
ihm«*  nirht  ^rrfcunnrn  «ardcn     lUtt«  K<>U«  c<**pf^^^*.  ^^ 
fwrnr  dariir«   M-hirkcn   «oMcn.  er   fi<4d«    ancli  darW^   t  m«« 
rtf  lirh«  n. 

IK«  irmrharh  »«i      Wa«  Casio«,  der  pt^rhla^rn  «aiL 
;:^-wr*t,  den  hattm  »r  in^fraiCt,  oif  wrirhcr  U^vltr  ft  gr» 
da«  battc   er    p*(han   oihI  f;i*«a«rrt      IKi  kattc   lirnftaa  Ili4w  ««  fv 
■pn*«h<*  ;;rni'niinrn,    aU  ich  i:lrntir.    mit  ll*i-krn  «»4  JaArftWrjl    bmi 
nttt  dem  %'>i,:tr,  der  off  die  irtt  wa»,  nnd  hatten  ictmpinmhtm   u  ••■» 
ther  Wa,;aweo  niMie  fo  l^idirkcllau^tbaurvle    Jichea  brrrv«    vir 
da«  off  eorrni  r\;reothDoih  da«  fp^^belM-n  t»t,    daraaih    bitlH 
dA«    die  elenden    m^t    dem    K«*hlao4le   alM*^«iAlt  mrriem,    i 
rnm   <i>birtirnfttrtn    amb   aU'in'tban   wrrden,**    dm    Krrwkirt»  11 
Wa^'aw  elr 

lUinnieri  i;arten  »rrli'trie  in  die  «tatlt,   anch  ic^brl  et«  wxfc   «bA 
dfu  icarten,  ut  amb  de«  ratb«  ond  der  irra^ien  aoih  lU-«  gvU^     \  #* 
an  ■»    «nt  die  |inM-<««ii»n  i;«-hft  tict  den  rrrntm,  wrmm  wmm  wm\  im 
tnanke  ,:« hrt,  onih  ilir  lantltwrbrrn.  nnib  die    kirtaL.;arlra  b«ta  k'x** 
d.i«  rahihMhr**    lti<>r»    m*   frrne   «ritnt   dr«  ratb«  e\,rrntbnA^     %rrj 
nii«l  riin«th>r,  ih*  fi-me  drr  •'.■-tnwe«;k  tTt-bt-t  u^M*r  Mar^wartj  *  W«r4« 
Kfütr  n*<b  tui*«!t  itie  ■t(-b<  n,  ^*  ferne  ir<  ti«  t  der  «tJMit  eji^fttlcB^f«- 

In  dte  (**>!ii-t*|itt<*rii«  Manae  i^  1^  i  na«b  n-itta^  www  m* 
aVrt'<il«  r:it  d<  ru  r.i:Saq*e.  ••>  «t»-t-tr  m  r  llan«  W  ihtbeint.  «»r«^«»! 
i|  r  !•  \  U*  »I*  ff>  fti  I.  •IC  ^t  nt  r':m  <f>  *••  b«  !.••.■  tn,  «  »taSem  ■!•:  *«r 
«:  r  i't  lli,'-*  I.  t*«ti  dl*  tiatri;«  .' «re,  da«  «i«^  L^irr  ila«  ^ant^r  ^»k*  ir 
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Beilage  I.  473 

stehen  an  dem  orte,  da  ein  töpfer  innen  pfiagk  zu  wonen.  So  gingk 
Hans  Laab,  Michell  Marschalck,  stadtschreyber,  und  andere  mit  in  zu 
dem  beyligen  geiste,  in  dem  wege  standen  noch  stifte,  das  ein  schlack 
da  gewesen  was  des  raths,  die  leute  wüsten  das  anch;  so  gingen  die 
anderen  gleich  in  dem  wege  vor  den  heusern  mid  gingen  nff  den  Grett- 
kenbergk.  Sprach  Glorius  Kober,  das  sein  vater  bette  gewonet  uff  dem 
neuen  markte  wol  28  jhar  und  lenger,  so  bette  ein  stein  gestanden  uff 
dem  Grettkenberge,  so  ferne  solde  des  raths  eygenthumb  und  freyheit 
gegangen  sein.  Hans  Schmidt  hatte  den  stein  auch  wol  gesehen  und, 
als  man  sagte,  Paul  Treyse.  Sondern  er  was  ausgegraben  und  was 
weck,  so  konte  uns  auch  niemandt  eygentlich  berichten,  ob  die  freyheit 
des  raths  so  weit  ginge  oder  nicht.  Wir  gingen  fortan  uff  die  leym- 
grube,  uff  der  lincken  handt,  ins  feldt  warts  leit  ein  grosser  stein,  der 
bezeuget  des  raths  freyheit.  Nun  ein  wenigk  rorbass  von  dem  selbigen 
steine  nach  Diemetz^  warts  ist  ein  deiner  alter  graben,  nicht  tieff,  und 
ein  grasefleckigen.  Sprach  Hans  Meyster,  ||  das  Herman  Golttschmidt  BL405^ 
dar  gebrant  were.  So  gingen  wir  fortan  hinder  Hammers  garten,  ge- 
höret an  denselbigen  acker,  und  hinder  dem  acker  gingk  ein  alter 
wegk,  hat  vor  zeyten  geheyssen  der  magdeburgische  wegk,  unde  da 
hatte  der  rath  von  Halle  auch  einen  schlack  vorgehabt,  sondern  in  der 
ernde  hatte  der  rath  das  lassen  öffnen,  aber  der  schlagk  ist  nun  wegk, 
sondern  ein  graben  daselbst  in  dem  gemeinen  fahrwege  an  beyden 
seyten  an  dem  acker  nach  Dimitz  und  darhin  auswärts^  in  das  lant, 
den  magk  der  rath  auch  haben  lassen  uffwerfen  im  kriege,  sondern 
der  rath  zeucht  sich  des  nicht  an. 

Fürbas  sein  wir  gegangen  aber  den  meydborschen  wegk  hinder 
Hammers  garten  das  feldt  über  nahe  dem  galckthore  bey  den  wegk, 
als  man  mit  creutzen  gehet  nach  dem  rancUschen  thore.  Sondern  da 
wir  kamen  uff  jhene  halbe  des  gerichts,  bieben  wir  an  der  landtwere 
biss  hinder  die  kirschgarten  und  an  den  kirschgarten  zu  dem  schlage 
ein  in  die  kirschgarten. ^  Do  wir  in  den  schlagk  kamen  in  den  kirsch- 
garten, fürte  uns  Hans  Busse  so  balde  uff  die  lincke  handt  an  den 
garten,  der  an  das  feldt  stösset,  einen  ebenen  wegk  hin,  undt  do 
wider  nach  der  stadt  hinder  den  garten  hin,  die  uff  den  steinwegk 
stossen  vor  dem  randischen  thore,  unde  kamen  an  Hans  Apoteckers 
garten  hinauss  in  das  gesschin,  dar  Geyseler  von  Diesckaw  seinen 
garten  hat,  und  gingen  vor  das  randische  thor  und  darein. 

Uff  denselbigen  nachmittagk  (9,  Dec.)  waren  die  zwene  heimliche 
rethe  wider  uffs  rathaus  geheischt,  sondern  sie  kamen  nicht  alle. 
Gabe  uns  der  rath  für,  so  wir  dann  heute  faste  umbgegangen  weren 
unde  besehen  betten,  so  funden  sie  nicht  viel  trostes  in  den  altsessen, 
darauff  sie  stehen  künden,  ||  sondern  ihre  meynung  were,  sie  wolden  B1.406<^ 

»  darhin  ans  wardt.        ^  klnchen  garten. 


1  Dorf  Diomitz  in  mimittelbarstcr  Nähe  östlich  von  Halle. 


474 

niriMfli  brrtfo  aalw«id«a,  D>«Vbt«  du  ia  tn  — illi Aai  hrygtttgn 

«Icu»  da«  wir  ««ir  doa  l  IrK^hatk^kcv  %tm  der  svk  kmrmM^  ak4fv 

und  der  firwk  t«t,  da  der  ■rhU|ck  iat.   «ad  tattmm  Arm 

dcD  wivk   iuu*h  den  IVtcrUierier   «ad  mark   luadcr  4tm  V^in 

%iirtAa  d.c  fca«*c  ud  dm  fif|ck  biaaa«  äff  die  lrua|[ralit  «id  4 

»Uin  ttrbt  «od  hiodcr  lUauacr»  lemrtra  dra  mty  drburgwfaa  *  ai 

d«*«  icmitea  aider^  aa  die  Uaturre  aarh  deai  iirtBikH««  ^ti  % 

der  laadtwerr  aarb  den   pdcktbuce  n  d^-n  rrratae  aad  « 

wofck«  aln  diecrrataro  plioa,  aai*b  den  nuMliarfecs  tfe^v 

UiMltwen'    aa  dm    kir«(-hf:v1ea  bteaahe   bt«  sa  den  a 

kir^bicartea   and  die  mr^r  aacb  der  ■tadt,    ak  da«  «•< 

»t4-lMt,  aad  t«ir  den  llf>nutk«»rr,  da  du-  Mberaea 

d<*r  •letD%ir|;k  alf  Man^|%iarU  bnt<'ke,  al«»  Irrae  die  anblrtri 

Obd  alT  drr  icruMH^a  fii<**('ti,   als  tcrae  die  br«Mki  i«C, 

dar  t»aa  dea  «aadt  b*4r(,  kcjia  «ier  fcniMca  «tewa« 

\t*n  tiMiariu  bcrrva  ainl  miI'4'W  <A|iitt<-|    m*   ^craurbl 

ü:*Ut    nirhr    tohtiire    daraaib   d>*;t:ia    l»a(>ea,   »•    «t4ilra    wr 

fnotidUthjiil  «>  U#«ra  binirrben,  «iir«*J  da*  »le  daa  «L«k   «- 

ULaidra  at4i|rQ.  «ra  «le  die  lrrQD«llM bAll  bi<bt  k^dca 

* 

■|iraflM*a  daiaiub  aiMle  aatwt»rtteo,  aa*er  «rrr  «eai^k 
djia  die  andern  an«  li  da»<rea,  id**eb  %tio  auarr  |irr««k 
mit  de»  «itii  mit  it.ine  uitn«tlea.  MtiKlera  la  raüi«wr\ae  «•«  4rr 
«e,:eii  UMU*a  mit  aubt.  HKnitiib/  Me  «erra  aaaeiv  «>Wf«ii 
•cMea  ^i-o  der  irMiUea  aUilt  «r^a  «i-r  »le  ta  ratbr«.  »•  Mt 
di«  b«**te  aniirti,  mt  »er«  ii*ivr  «ille  aRrb.  ai«  «ir  dar  «cna 
l  fl  die  ii«tU«<«be  aai  fti  l.a«  le  :.'»  iK«  lui  i.»  jbar  ««« 
I  I-***  »an*«  «tie  M.^..|t|Mii,  iiirM-  fTAtitie  alte  ntbe  äff  dri 
«anlt  ouA  i-'.'pTi  pCrUa  ^o«  ÜAuae  lautie  anl  Tt^awr 
«le  ilu  e.B  c-Uler  Cn--it.<U  UM  «ci  :.juid>il  b>  Ite  ri«iMb«anrt 
«i*a  Sl««;«it  ^':r^  u'.il  driH  rjiU^  «i-r  i;t*iMi!«a  bk«^*ra  drr  gvrwaai  *m 
il«  II  t^  M-tt  ori.ti  «he  ftUdl  >ii  «rr  intia  bTre  u.  nr%aai^e.  4aav>«i 
p:uA«U*  ii:>  M  ,:«'rae  la  abtri«ile  ».  t  i.u«  «liira  «••«Ir.  »4rfaWca  •»  *' 
iiift«fe  tr--<t.<-'t  «•■r  d<  a  12«  rra  an.' p:.u.»-ra  ni<t  bc«ibra  ^Uea  ««et 
•k  .«-  jTLAilt  «■•!  la  n.r>.. .:  /r.  «1a«  «i  t«  »•  ifeiuAi  M  «af^lc  äff  ra ^A'v« 
«It«  b  ..t  aj -^r  ifTMive  u- -1  L.i«i..e  «Ijirab««  k- mtiica  •!  rfle.  »arfnea 
u  .*>  d*«  frr.i:.te  «rr  ta..--  »':  fc.:e  m  a*«"*  uui.«:e,  ll**«b«iU  It^l  «ka 
«•  n  '.1  fj  •«  .her  ^' a-!i  u  la  ■■r.iv^a  ui«!  Ua«  «l«ai  ratW  «a  « 
«  «r  i«rv  U.M-i.  •;  r  H  ,  kud  tl<«til  «Iaa  irm«  Ue  d««  ratW  «« 
«1  re  ui  -1  I  *ki  1  •  •!   I  .•  .    fr  .  .^    «i   tt    I     «t    AU*  b   a«    it    ••  4 

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BeUage  I.  475 

Wir  sprachen  amb  des  raths  vorgeben  und  thaten  anhvort  daranff, 
unser  wille  were  wol,  das  der  rath  meinem  herren  eine  solche  summa 
golden  lege  uff  seinen  theyl,  das  ihme  geburete  von  dem  gerichte, 
sondern  das  seine  gnade  das  ander  theii  des  gerichts  oder  nutzes  des"" 
gerichts  von  Maschwitz  zu  sich  bringen  weide,  das  unser  burger  haben 
solte  nnde  auch  bereit  gekaufft  hette  von  Herman  Maschwitze,  das 
were  dem  rathe  und  uns  zu  nahe.  Sondern  das  seine  gnade  Hanse 
Poplitz  belehnte,  der  das  bereit  gekauffet  hat,  und  auch  der  rath  vor 
ihn  gebeten  hat,  und  das  denne  vorbass  in  den  brieffen  so  vorwaret 
werde,  wenn  das  gerichte  wider  gelöset  werde,  das  mein  herre  oder 
seine  ||  nachkommenden  danne  belihen  mit  dem  ammichte  einen  be-  B1.407^ 
sessenen  burger  zu  Halle  ane  gifk  unde  gäbe,  vor  weme  der  rath 
bittet,  weme  das  noth  sein  wurde.  Auch  was  unsere  meynunge,  das 
der  rath  den  feltkauff  auch  wieder  mit  einzihen  solden,  das  unsere 
burger  vor  alder  ywerlde  mochten  an  dem  felde  gekaufft  haben,  und 
mein  herr  den  seinen  das  nun  verbotten  hatte  und  wolde  das  nicht 
zugeben  unde  that  den  burgern  grossen  schaden,  auch  das  die  pforte 
zu  Glauche  wieder  geöffnet  wurde,  das  das  itzundt  all  beygelegt 
wurde,  und  auch  Sachen,  die  vor  meinem  herren  hingen,  Jorge  Bussen, 
Claus  von  Treten  und  andere  mehr  betreffent,  das  die  Sachen  auch 
vorgenommen  wurden,  so  das  einem  jederman  gleich  vor  ungleich  ge- 
schehe. Und  wen  man  des  mit  meinem  herren  zufrieden  were,  das 
der  rath  sich  des  nicht  verdriessen  liesse  und  Hessen  pfele  stossen  vor 
dem  Ulrichsthore  von  der  Säle  uff,  als  das  alles  besehn  ist,  biss  wie- 
derumb  uff  die  Säle  vor  das  Moritzthor,  und  mein  herr  darbey  schickte, 
das  das  alles  recht  zuginge,  und  darnach  danne  meinem  herren  die 
summa  geldes  reichen  und  nicht  mehr. 

Uff  unsere  antwort  meiuete  der  rath,  umb  den  feltkauff  und  porte 
and  andere  gebrechen  mehr  were  meinem  herren  nicht  vorzuhalden, 
denn  das  möchte  alles  zuwerfen  werden,  denn  der  gutte  freundt  hette 
ihn  gesagt,  der  anderen  gebrechen  wurde  wol  gutt  rath.  So  sprachen 
wir  noch  eins,  sondern  die  schöppen  wolden  nicht  sprechen,  do  gnap- 
ten  sie  sich  underlangk  in  der  vierherren  dörntze.  So  meynte  Waltt- 
heim,  er  were  des  mit  dem  rathe  ein ;  do  was  Claus  Schaffstedt,  Hans 
Seber \  und  die  schöppen  fielen  in  auch  bey,  sondern  die  an- 
dern bieben  uff  dem  sinne  als  vor.  So  wardt  das  wieder  an  den 
rath  gebracht,  die  meynunge  von  den  rethen  und  schöppen.  So  sprach 
der  rath,  sie  weiten  ||  einen  brieff  begreyffen,  nach  deme  als  sie  das  B1.407^ 
haben  wolden,  und  eine  abeschrift  meinem  herren  schicken ;  weide  myn 
herr<^  darin  gehen  und  sein  capittel,  so  solde  uns  die  schritte  nicht 
vorhalden  werden,  sondern  sie  wolden  die  alle  lassen  lesen. 

*■  nutzes,  des  gorlchta.      ^  der  Text  scheint  unvollständig  zu  sein.      *>  ,4ierr"  fehlt 


174 


1471  Man 

Vit  die  utUi»«>rb«^  rnncr  IJrlim  Krmsr«  abr»4t  •/»  MAri 
bMm  wart  der  «itictMlc  rath  ein  rt*r  aiitU|:r.  daa  «ir  Um 
bttflT*  belmaeii  W(»Meo,  and   äff  be%dea  «r^tra  bcaarr  m 
mitte«  ein  puN*  btebe  74. 

l'ff  den  U|rk  narb  mittäte«  wai  Veit  Uerie,  der  ein  ««-^  0 
<tlaorb6  waji.  lüf  dem  rathaa«e.  «1  wardt  er  irrlraitTl.  t^  tt  4a^  g* 
m4iti|?keit  äff  dem  mairkte  nente,  die  d<a  •»bahfra  fr4ftc  H^ic*» 
ra  nemen,  wer  ime  da«  lH*l4»bl*a  brttt*  Aatwt<tie  er.  der  «temut  •  • 
fri*r.e  in  der  «tadt  p-we«t  »a«,  «ler  were  »rirb  irelaaffrn.  ••  W«e  h 
brloblen  der  aMe  rautiW  b^-rr  lUrrrrt,  da«  Sryt  in  der  tla^t  «ff 
■tarrkte  mejtme  berrra  aetne  prre«  hti^'krtt  fixiem  «141^ 

l'ffn  timnaU'tMlt  ne<*b*t  danu«  b    J^'t^  Man    waa  der 
«ff«  Weinme\fttir«  b«ffe  ete 

m  denM-lbt^«n  ta«;k  na<b  nitttA,re  wardt  de«  tnoc« 
btiMbt*t,  die  nun  in  dUorbe  %itin«te  Qt*d  ^■■rmak  la  d-r  •€*£! 
i:ewt>nt*,  tttid  II  rr  man  de-«  Krrubtr«  fri>bt»e  wrnr  Wardt  U«  **«!■ 
icrfrapt,  f>b  tr  man  ni«b  ein  Irt^iue  «irre  Aatw^ini«  m«  u  war^ 
■le  ti»rlBaMi  p*fr.«p;rt»  «n  er  «irfr  Antvi<>r1te  «le,  rr  wrrr  tm  wa 
frenmlen  irex<-^n.  hie  wanlt  yrrlrvit.  ob  er  an«b  WkU/r  k  «uap« 
wanle.  Aotv%«>rlte  tie  la.  «lo  b"lTle  alle  lJi^*r.  daa  rr  wtcilrr  L  mmri 
warde  dar  l  ff  die  n«ie,  di«  drr  ratb  «rr«ton«it,  da«  der  1?' «r  «n-M 
«rearUabet  wa«,  «"Mro  die  borren  off  drn  na«bmi%Uxl  a 'te  mm^ 
daranff  *.v:«-n  ntiil  hi*M  n  die  Ir4iie  in  baQ«e  p  br«  a.d  w  Mm  Aap 
nffn  dit.«Lji^k  dan  »■  h  an  tiie  Utrun  «-!«ti  r  it.M  brr- pr«  \U  v%  ■« 
•tumlt,  «ii  aaiii  d-f  frAii<*  die  i;tri«-Ktv^'  t  äff  dtm  mtfiktr.  d>^  40m 
U  «•<**  MbaltiMTfli  ci.d  antb  nn  ir<  tu  li«-rnn  (*ib**rte,  and  hi««e  4^^  t#  <« 
Inir^  tra^'rn.  da«  m%m  d«  tu  rathe  mi  ti- t-t  ta  ainte.  m^xm  htt*M  ww 
an*  b  w<t|.  dt«  «.-  b«  II  <  ht  pT*  *  ui.nt.  *i  ki  *u  •« !  .!*.raw-  wa«.  d  rft  kaSM 
iler  ratb  p-d  ::t  ilini.:.e  rt<* 

l  **»  iti!.*ta»'k  i.«b  J.ti-a  «'**  Mjmi  l:r*ae  d^r  raib  Www  e« 
»•-rtfa''.t,  wi«  '  »■■•-  ■  4  rn..l.  ri  !i  ^M^*\:t  c  i|  »10  /»;  'ul  «a 
Ma«:-!' '  .rc  •  b  d  «  i:  t  d  in  rat'e  10  llt  1*  1  rtrt^'ta  ar^  £t«-i^<i« 
kt*Mn.  «»e  I  i!i  tlA»  \  r'-iM  ••  S  <i  id  fr  -•■1  1. 1.  li  n  m  ',  a««l 
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Beilage  I.  477 

Den  sol  mein  herre  von  Magdeburg  oder  sein  heaptman  znm  Gybichen- 
stein  belehnen^'.  Sondern  die  macht  bat  ime  mein  herre  von  Magdeburg 
behalten,  das  er  einen  fronen  erleuben  magk,  wen  im  der  nicht  eben 
ist;  so  mögen  die  schöppen  nnd  der  schaltesse  einen  andern  affnemen. 

Anno  74  nffh  donnerstagk  nach  Judica  (31.  März)  nach  mittage 
waren  wir  uff  der  bürg  zum  Gybichenstein  vor  meinem  herm  von 
Magdeburg  von  des  raths  wegen,  Marcus  Spittendorff%  Benedictus 
Polcke,  Peter  Schaffskopff,  der  stadtschreyber,  Matthes  Pegaw,  Vester 
Becker.  Das  erste  werp  belangete  Hans  Koch,  unseren^  burger,  zu 
dem  meines  herren  gewaldigen  geclaget  hatten  vor  dem  gerichte  znm 
Gybichenstein,  und  uff  ihn  derstanden  hatten  c(entum)  r.  11.,  als  sie 
sprachen.  Unsere  bitte  was,  das  mein  gnediger  herre  unserem  burger 
nmb  unser  vorbitte  so  gnedigk  wolde  sein  und  solche  cleyden*'  mit 
dem  erstanden  gelde  wolde  lassen  abesein ,  das  wolden  wir  umb  seine 
gnade  verdienen.  Antwortte  meines  herren  von  Magdeburg:  seine 
gnade  wolde  gerne  seine  gewaldigen  darzu  schicken,  das  in^  der 
Sache  ||  mit  dem  rathe  ein  guttlicher  handele  möchte  vorgenommen  B1.408^ 
werden,  und  des  gewonnen  geldes  sich  mit  ihn  zu  vertragen,  so  solde 
unserem  burger  Hans  Koche  umb  bitte  willen  des  raths  wol  wille  be. 
weyset  werden.  Das  wolden  wir  so  nicht  annehmen  von  des  raths 
wegen  umb  solch  gelt  handel  zu  haben  und  uns  darin  geben;  wir 
baten  vorbas,  das  solcher  handel  möchte  bestehen,  und  das  man  unseren 
burger  möchte^  vorhören  vom  anheben  zum  mittel,  vom  mittel  zum 
ende,  so  wurde  man  mercken,  wie  Hans  Koch  in  solchen  schaden 
kommen  were  durch  welcherley  weyse,  darinnen  konde  sich  mein 
herre  wol  belemen,  ob  Hans  Koch  solche  busse  vorfallen  were  oder 
nicht,  dar  wolde  mein  herre  nicht  hin,  sondern  seine  meynunge  was, 
das  man  Hans  Koche  nun  verhören  solte,  nun  er  derfordert  were,  das 
stunde  seinen  gnaden  nicht  zu  thune,  auch  weren  die  gerichte  meines 
herren.  Das  Koch  nun  verbergen  wolde,  was  inen  gutt  deuchte,  das 
were  seinen  gerichten  zu  nahe,  und  wolde  des  nicht  zustadten.  Viel 
mehr  reden  verlieffen  sich,  des  hie  nicht  geschrieben  ist  etc. 

Umb  den  fronen  wardt  angebracht,  so  itzundt  nicht  ein  frone 
were,  verstunden  wir,  das  Veitt  Gercke  zu  Glanche  und  des  alden 
fronen  frau  auch  zu  Glauohe  gingen  uff  dem  marckte  nnd  hüben  uff 
die  gefelle,  die  meinem  herren  und  dem  ^  schultessen  von  gerichts  wegen 
gebureten,  so  wir  uns  beduncken  Hessen  nicht  sein  scbuldigk,  ange- 
sehen  das  ertzbischoff  Fryederich  sehliger  gedechtnuss  mitsampt  seime 
capittel  sich  des  mit  dem  rathe  zu  Halle  vortragen  haben,  auch  brieffe 
und  Siegel  darüber  gegeben,  wie  das  vorbas  umb  einen  fronen  sol  ge- 
halten  werden,  der  die  gefelle  uff  dem  marckte  uffnemen  soll  und  auch 
ein  burger  sein  soll.  Bäte  wir,  seine  gnade  wolde  bestellen  durch  die 
seinen,  das  ein  solches  nicht  geschehe,  ||  biss  so  lange  ein  gekomer  El. 409^ 
frone  zu  Halle  wurde,  uff  das  nicht  nnwiÜe  darauss  wurde,  wir  kunten 

*  KAreufl  8.        ^  viuerem.        ^  cleydern.       ^  ,«lii^*  ergänzt.        «  an  einen  guttllchen  handel, 
f  Tndt  vnserem  Buiiger  vorbOren.      f  meinen  ....  den. 


47-» 

doi  ftacb  %iW  dm  anaeni  airkt  rfffmatwnrtc«.    Aatwt 

«««  MafdchoTK:  ihi  (W  lrr«e  aMU  m  wr««  w«fv,  bcOr«  «» 

brfobka  «f  dm  nairktc,  aHrtocfli  htrrcm  «rtM  irrtwAtifim  h 

dein,  •■>  du  «1000  fnadr«  die   Mfte  lerbarHr,  «ad   dir 

•rteltc^sea.    Si  dorn  IummI  »irbt  ria  arlialtcM  v««r.   «» 

bcrrr  ohrrM^halteaM'.  mAtt  meia  licnr  di«  ie«ff«ckU|ekint 

da»  wetT  im  •cbcdclidi,   aarh  BMickir  daa  aahf^afhftiil 

wro  die  icHelle  airbt  irraiaaak-a  «ardra.  daa  Meb  4m 

Buü«  damit   bebrJlea    «cldea,  aad  «td  aa«kff«  rat 

ak-lit   »rbrr^be      S«deni    dra  ««irtfarbt   Wkaatf   er 

bette  brnaiMlt  elxlicbe  »rbtViipea,  Hcaedirta»  r«4elu«,  II 

deaea  frmm^^t^  da«  sie  rioea  bci|ae«»es,  radtl:«-bra 

fn»ora  offaetiiea  «oklea,  da«  wer«  ariuer  jcaadr  «lUe 

•le  Btrbt  ii41k<'4ali«*be  aatwt«t  fcetbaa,  aMMtrrm  Me  « 

kaB4»ra,  dio  •rb«>|ipe«,  lKtn«:f«  aad  aeinor  icaade  einr 

Haraair  dt«i  aot««»rt  irr««h.(kt  «a«»  daa  der  arbahiw  aad  die* 

pea  eiaea  tmoi^a  »ilka  kiraea,  aad  dea  aieta  o^^t^rcf  btft 

■i>il  «ider  aeia  beQ|iUaaa  lan  (ff>t>icbe««leta     li 

all«  tue  a.rbt  xa  tbon  etr     IIa  OM-iate  der  raatiler  1*1 

brrni   mrgtu,   da«  die  ■r)fp|iea    »«b    etaea  ku 

war  ajkM-re  aatwtict.  «ir  iii4tea  da«  aa  dea  ratb 

aubt  tiu  hrtihl,  dan«ia  ioajmti*    la  thaa 

l  Bib  (  Ua«  l'tUckea  plerdt  batra  «ir,   da«  iai  Am 
a»«i«ble.  daraa  k*iodra  wir  airLtt  erljui«rra 

IVr  rantikr  bra<ble  aa,   w.e  da«  Uie  i«rber. 
»rn«  «le  %**r  d«*n  t» .  tit«  bt  ti«!«  in  bt  üuwAit«  tfabre« 
•ii  k-..«*i:ra  »i«*  bft<bt  aa  ai««i  lu**«ea  bt*«bra«  da« 
iitik  •aiiiH  irt'  iTi  rn  lA(i,:k<*it  «ani«-.  nn  tr\\  «rbuktra  «u 
I     I  ..»  Ii.:f^      dtf*  Bi*iit  *>  i:«t  «rrra,  «it  dJM  t>»rr  aad  bf«<  da« 
«■:•  ii  |:.lino  iti«iifir  lu^u'irr  iii<d«>  iTi  ^itb  aicM^    N»  «a« 
UUr.  d««  d»«*  l.««brr  «Una  gctbaJlcB  «anlea.   d««  aie 
ki  ..■  n  in  Mr»,  d««  a»-iiH  m  britra  «rtar  grertrlitikcat  w\ 

iHm  A.i^«  bra«  :iVa  «tr  aa  dea  raih 

I  i  d*  b   |»alr.iatirt,lt     J    A|»ril     thale   mit  aat«  et 
%•  ti  lla«:<*.>  «..'dC  nti.!»  d«-*  lr"t<«a  Iracr   drrrr  »aa  1  nmah  rta  Ir* 
la  il**r  »IjmIi    k:.d  citt   l-:rp;rr   ^rwe^l  «a«    aad  a€  die   arvt 
IimI   I.-    .;  «ein    Uitj:rm*Ui  |fbA.<lta  Kallr.    da»    dir«r|lii^ 
eiu     ai  iif  tt  r  p;«  !•  i.e  «idrr  ili«*  firr«  I  !  /i«  it  «"f   dr»  Mftfvkle 
»  -'.r,  d  r  1;  -  ii««isi   li-rm  ai-d  U«M  aiL.:.  «k«  %*i   f  r-^kt*   v 
li     :%:     »•  da«  d  •  :■  «W  «rrvM-^ltr  ^rictf.  um  hiti  ^4  I  rwiir^a 
•iia  fa;>  tltl  -ti  m  rat:  ^  darviM-r  croUa  tat,    ai-Lt  uuvbrtt 
Ira  ii"  ««It r  ai^lirr  «li-  j;iri«    (i^ii  ■*«  bri.  c u  »4mi<     »«d<r««.ft 
Ir- •  >-  V     .  ftiku.'rMi«  biMt   d- a   ta  ^    l*t**  ü   fri.if\-a   »  a  »^     4«r   «MI 
m'wi.'t  f  >  *  «fc  bif  il*  :ii  i»a/vktr  atHU  rtilM  a  «11    it«  Ar«  gerwaai 
tili'    ■»•fai.:«»!      Ha«  ti.Mr   l^ttr  a-«(i     1  t  ;b   brVTv  «-Mr 

*  Bi^  •■■  •  ■  ■  *       •  ■       ■Ml'   •  ••  •  •  1   I  ■ 


Beüage  I.  479 

gnedigk  sein  nüA  solch  nemen  uff  dem  marckte,  durch  die  das  be- 
schehen  was,  lassen  anstehen,  so  lange  das  ein  scbnltesse  wurde,  und 
durch  die  das  zu  thun  hetten  ein  frone  gekoren  wurde,  der  dann  ein 
burger  were  und  die  gerechtigkeit  denne  uff  hiebe,  anders  künten  wir 
seiner  gnaden  von  der  unsem  wegen  nicht  zustattunge  thun,  die  gefeile 
durch  andere  zu  nemen;  wir  konden  das  auch  nicht  vor  den  unsem 
verantworten.  Darauff  liesse  uns  mein  herr  antworten,  so  ime  der 
rath  das  nicht  vergunnen  wolden,  durch  die  fraue  die  gefelle  uffisune- 
men  umb  den  willen,  weil  *  kein  frone  were,  so  er  das  gerichte  zu  sich 
bracht  bette,  so  wolte  er  sich  mit  den  schöppen  wol  voreinen,  das  sie 
einen  fronen  uffnemen  möchten,  des  wir  denne  meinten  so  nicht  sein 
solte;  solde  er  die  gerechtigkeit  nachlassen,  ||  das  brechte  im  scha-  B1.410^ 
den,  solde  sich  aus  der  gewere  setzen;  er  hoffte  ye,  das  der  rath 
seines  Schadens  nicht  begerte.  Darnmb  das  in  deme  besehen  were, 
das  er  das  gerichte  zu  sich  bracht  bette,  das  were  beschehen^  in  des 
raths  besten.  Der  rath  solde  das  auch  befinden  kurtzlich  nach  den 
heyligen  tagen,  das  er  in  zu  vorstehen  wolde  geben,  das  sie  sehen 
nnd  mercken  wurden ,  das  ein  solches  in  iren  besten  were  vorgenom- 
men; und  bette  gerne  eine  antwortvon  dem  rathe  gehabt,  ob  der  rath 
der  frauen  zu  Glauche  zustatten  weide,  das  sie  die  gerechtigkeit  uff 
dem  marckte  uffnemen  solte  oder  nicht;  das  er  ein  gewissen  darvon 
hette  etc. 

So  sagten  wir  im,  die  zeit  were  fast  heyligk,  wir  wolten  das  aber- 
mals gerne  an  den  rath  bringen  und  seiner  gnaden  antwort  thun  nach 
den  heyligen  tagen.  Liesse  sich  mein  herre  bednncken,  dies  were  zu 
laogk;  er  wolte  uffh  montagk  nach  dem  palmtage  (4  April)  gen  Magde- 
burg, darumb  wolde  er  gerne  wissen,  wie  das  umb  die  gefelle  bleiben 
möchte;  wurden  wir  des  zufrieden  und  sagten,  seiner  gnaden  antwort 
zu  thun  uff  den  palmtagk  (3.  April)  nach  mittage. 

Uff  den  palmabendt  (2.  April),  do  wir  von  der  bürg  kamen ,  be- 
sandten wir  nach  dem  rathe  und  brachten  das  an  sie,  das  mein  herr 
eine  antwort  haben  wolte,  ehe  er  zu  Magdeburg  zöge,  nmb  die  fraue, 
ob  die  die  gefelle  uffiiemen  solte  oder  nicht. 

Darauff  wardt  der  rath  zufrieden  und  lissen  meinem  herm  uff  den 
palmtagk  (3.  April)  eine  antwort  sagen.  „Gnediger  herre,  so  die  fraue 
zu  Glauche  die  gerechtigkeit  uff  deme  marckte  bebet,  die  eueren  gna- 
den und  dem  schultessen  oder  gerichts  wegen  geburet,  so  wir  uns  be- 
dnncken lassen,  die  fraue  oder  andere  das  nicht  thun  sollen,  angesehen 
den  versiegelten  brieff,  den  euerer  gnade  vorfahren,  ertzbischoff  Friede- 
rich gottsehliger  und  das  capittel  zu  Magdeburg,  dem  rathe  von  Halle 
gegeben  haben,  wer  solche  gerechtigkeit  uffnemen  soll,  oder  wie  er 
sein  soll  etc.  ||  Doch  gnediger  herre,  so  ir  meinet,  so  die  fraue  solche  Bl.4lo^ 
gerechtigkeit  nicht  uffheben  solde,  das  brechte  euem  gnaden  schaden 
nnd  hülfe  den  rath  von  Halle  nicht,  darauff,  gnediger  herr,  begeren 
wir  nicht  euren  schaden,  sondern  unser  altherkommen  und  unsere  frey- 

*  „wen"  ergiiuEt.      ^  beschrieben. 


4*«)  Mmtvi  ^iimOi«« 

bril,  dir  w<iklM  wir  frrrne  bchaMm     iWuvaik,  irwdievf  htnt. 
Intasien*  Ufbrro  «Ml  wol|tr(iAUcfi  ml  drr  rmik«i4iHjüW  ffnlak 
t«it*(*bni  WAlporfcift  «d  bciK*bc%  dcft,  «U«  earr  inttdc  die  iprflrik  «ff  mm 
nairkttf  Uümt  offbet^cii  einca   bar«rrr  la   llall^   «a«rk(«hljck  4tt  tir 
•chrv\  ban^ ,  di«  eocr  inuulo  %  (>n  v  *   «ad  «rüi  rafHtlrl  4u«%«r 
beo  babcft,  ttff  dam  eocr  KQ*don  irrfrcbti«:kc-tt  airbt  aarbUiebv* 

iHumaff  aatworltr  airia  berr,  er  brkcaacir  mtck  aiit 
aicbt.  bcr  «uate  kriora   dana   ta  kn«*i;ra      >|4mck«a    «w 
K*»(/<*t   der  krnortc  «(4   bor^rr,  die  da«  mj  tbeiea 
keaoete  der  borp*r  airbl.   e«  tbeie  aarb  aiemaadt  at«bt. 
aitt  dea  Icolrn   äff  drtu  marrkte  badrra  «ride  äff  to4rkr   ki 
aoile  ^i«l  andere  rede  ctr      i>aruff  ft|i:a«-bea   mit  ^^k  eiaa 
Hitrttea  ateiurtu  berrra,  der  ralb  %«»a  lUkUe  bcttr  i«e«r 
die  d<H-b  äff  deia  auu^kte  taacbea.  nere  da«  •«aiiea 
mit  «itJleo  daa  ao  dea  ratb  brrti«;en.   aM^btea  «ir  rrl 
•elb.iTi'B  niarrknM*;«lrr  dir   it  it  die  p*liiW  affba^va   aad  4« 
bcrrca  aiit«i4»rttea,  HulJea  mr  Bt-iiier  icaaden 
tbaa.     I>aa  m^Mt  BM'in  berrv  aubt  tbou,  •i4iiiera  mt^ 
aa«ieri  aubt  arta,  m*  aia*te  er  •:*  h  «l-a  m  iiadra  d>r  artt  «rwt 
«a«   ff«>rai|:k  aud   aieiacte,   «he    dii.«;k   (e««bcb«a   tkmt  h  «< 
aMtbte    au<b    ^ortkA»*,   L<*(te  cta  l  i  «:er  i«ler  IWboae  i«Wv  tia  I  m 
p-rithte  ir*kaur**. .    aU   rr  da*  In  tte  \»r\    tii  :i  braibl,  de< 
l^aaaea.  \mc  «itldea  mr  d^A  bi<  ui  ^  'Uijca 

l  ff  den  «umtAfCk  nA«b   dem    palii.U«:e    »i   Apf:I    «anit 
lu  «11*  I.*  ^e  rmtb  p  L«  iM-brt  «iVi  ratbAu*  aud  tbaUa   lieri  M.  «aa 

ufl  da«   «o.vi-*!  !int-**«-i.e   dr*   fAtb«  Ai.Kritv*n   ire«A^    bette      ?«     mw0 

de«  der  b«  iiu.i' he  ralh  loir  rdi  a  ai  d  liMca  affa  dia«ta»k         %yr-.     »« 

aiilta«:r  1 1»  rati.Aii«»  U-   *.«a  aud  U-di  *  tetra  da«  «-»r 

Ikk»  »Anlt  der   rA'U    f..':;dru    at^  «■  d« a   de    aiA/i«rm*«fto    mmä 

im|i  ra  <  n  i '«ervi  .i  n  t-    d  t:iHl  »i^f.n  der  Irtaea  ti  M«  «etteil«« 

eil  ntah-  '  »e    LaUii,    I  '•    ftie   il  r    p !  ..e    a  -  h    t<  Va   It^ 

I  a«rre  b-  rrea  %**»   d-  ii    r  >  t«t*  ra    U  r    lArU  u   *   I    ■•  ralbe 

(tif'ke  t    11  <>li..  ..e  U  «  ft;.i     ia  vcr«  »'  «leAt.  fr*  betlr  er 

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Beilage  L  481 

Was  meines  herren  meynuDge  gewest,  solten  die  gefeile  nicht  uff- 
genommen  werden,  brechte  meinem  herren  schaden;  die  leute  wolden 
auch  darnach  behelf  darinnen  suchen;  solte  mein  herre  nun  schaden 
darvon  nemen,  hoffte  er  ye,  der  rathbegerte  des  nicht;  auch  neme  der 
rath  keinen  fronen  darvon,  das  mein  herre  die  gefeile  nicht  uff  heben 
liesse.  Sondern  were  der  rath  des  geneyget,  das  mein  herre  einen 
besessenen  bnrger  darzu  neme,  der  die  gefeile  uffheme,  biss  das  es 
mit  dem  gerichte  uff  eine  weyse  keme,  unde  mein  herre  an  den  ge- 
feilen  nicht  schadehaftigk  wurde  etc.! 

Unsere  antwort  uff  mittwoch  vigilia  Corporis  Christi  (S.Juni):  der 
rathsmeister  hette  das  Veyt  Gercken  verbotten,  die  gefelle  uffzuheben 
yon  des  raths  wegen.  Sondern  wolde  mein  herre  beschaffen,  das  die 
II  gerichte  gangkhaftigk  wurden,  und  ein  frone  uffgenommen  wurde  Bl. 411^ 
von  schultessen  und  schöppen,  dem  denn  die  gefelle  gebureten  zu 
nemen;  wenn  das  geschehe,  were  der  rath  denne  des  wol  zufrieden 
und  geneiget,  doch  das  seine  gnade  schaden  darane  neme,  das  ist  dem 
rathe  nicht  lieb,  sondern  des  raths  meynunge  und  bitte  ist,  das  der 
rath  und  die  Stadt  bey  altem  herkommen  bleiben  möchten.  Doch 
gnediger  herre,  euren  gnaden  zu  willen  wil  der  rath  vier  wochen  ge- 
dult  tragen,  das  ein  besessen  burger  die  gefelle  uffhebe  und  die  helfte 
euren  gnaden  antworte,  und  die  andere  helfte  in  der  Stadt  hiebe,  biss 
so  lange  das  ein  schultesse  bestetiget  werde,  deme  das  theil  denne 
werde.  Dar  wolde  mein  herre  nicht  an,  sondern  er  meinte,  wir  ver- 
stunden des  nicht;  das  die  helfte  des  gerichts  von  Maschwitz  mein 
herr  zu  sich  gebracht  hette,  das  were  alles  in  der  Stadt  besten  ge- 
schehen; wir  wurdens  auch  befinden,  oder  (!)  wie  wir  das  befinden 
wurden,  weis  ich  noch  nicht  etc. 

So  hieb  das  darbey.  Fragte  mein  herre,  ob  der  rath  zustatten 
weide  einem  burger,  der  die  gefelle  vier  wochen  uff  hübe  meinem 
herren  zu  gutte.  Antwort:  wir  betten  nicht  förder  in  befehl,  wir  wel- 
dens  gerne  an  den  rath  brengen  und  uffn  sonnabendt  (11.  Juni) 
wider  eine  anwort  thun  seinen  gnaden. 

Uffn  sonnabendt  (11.  Juni)  wardt  der  rath  des  ein  unde  schickten 
den  Stadtschreiber  und  Peter  Schaffskopff  zu  meinem  herm  und  lissen 
ihme  antwort  thun,  wir  weiden  seinen  gnaden  abermals  zu  willen  sein 
und  zustatten  4  wochen  die  gefelle  uff  dem  marckte  alle  uffzuheben 
durch  einen  besessenen  burger  so  bescheiden,  das  das  unschedlich  sein 
solte  unseren  Privilegien  unde  der  vertracht,  die  bischoff  Friederich 
und  sein  capittel  mit  dem  rathe  und  den  schöppen  gemacht  hat  Da 
sagete  mein  herre  ja  zu,  es  solte  dem  alles  unschedtlich  sein  etc. 
Mein  herre  hatte  auch  gesaget,  er  wolte  uns  schier  einen  schultessen 
setzen.  

II  Anno  domini  1300  im  63.ihare  ist  diss  geschehen.    Wir  schöppen  bi.412> 
und  rathmanne  zu  Magdeburg  bekennen  etc.,  das  unser  ehrwyrdiger  herr 
und  vater,  ertzbischoff  Dittericb,  anspräche  hatte  kegen  unsere  freunde,  die 

OMchichtaq.  d.  Pr.  Sachsen.  XI.  31 


borfcfr   K«   Halle  I.      I>rr    icitip*a   air  aa    kr%4n    «ni 

bririfrn  an  «n«,  die  bricfle  Uotelro  m**      Wir  iHtlrrirm 

gnadca    ertKbi»4*b«4f  la    MafCtlcbori;»    brkcaaea    i^MtmÜwek    jm 

brieffc,  da«  wir  iwe\er  ao»pracbe,  die  wir  daaa  kahtm  m  4t% 

nm  Halle  amb  da«  gmli  ta  tale  aad  amb  .'d,  la  4ra  r*«ktt« 

Biodt  aad  lieben  ta  anveni  Itchco,  fr^traaea  »rböppr«  aa4  rmSMt 

ta  Mai;  Irbari:,  «a«  oo»  die  %(^  nvbt  aprrrbrn,  oa  »4  aaa  «  4 

BtifTTo     Za  arkaade  babea  «tr  Ba«er  iD«ir|rrl    aa  d>c«ra   brw# 

drockea     Wir  ratbmaane  and  atetater  der  laaaaicra  ta  Ha!W 

rte ,  dai  «ir  i«ir>er  atackr,  de«  eiaea*  anb  daa  |C«tt,  daa 

nirdifTi^r  bmr  und  ^atrr  ta  |Ci>tt«   berre  Ihetneb,  cfttbMr^^  i« 

drtmrfc.  ia  droi  Uk  ra  Halle  aa«|>ncbu  aad  de«  aadtra  aab  4m  r  i 

aa  dm  rrrble  aa  anwre  lirYira   Irraadet  die  arbi-ppea 

manne  la  Ma^drhuri;.  »rin  k< V'beu^,  «aa  »ie  aaeb  aMvae« 

baadtfcfttrn,  dir  Im  ^Mt.t»rt   Hu)irrtaft,  dn  f^ralia,  —  aad  mmittii 

tickrU,   drr   darinor   p*«  kni '«^a   •irhri     M   leto  qacat.  «««  fvi   j%« 

»n|>er  aalitu«  di(-ti*ratu  rnKr*rrubt  pu£r<»raai  latra  Man«  Hai  Im,  la  «ki« 

»uiiuaraui  Girant  i»**(*ia  %rl  n"«U-  j-.dirr,  »rraadaa  «i»«!  ja»  «^aaai« 

«alii«  eii|cit   et  rrt|Uirit,  o*b<'rdta  irl   lüfttit  .a  ai'piaatar       .    wmi   ^ 

da«  aadt*r  •!»•  k(*  Kiai  b  attMwrji»«-ii.^-r  oi.d  Uut  aa«rr  baa4Ur«ir.  4« 

U  r..*^  U^'-.i.t.   Ia   b'inuLr  »ad«  tjM*    rt    ti^iM«Ji.ar    tnbilatM,  |  <*cra4ia.    «n 

ICfAtia       I  ntid  »•  .ilt  M.<  iirn  «!•  *  art.*  k*  •■    iu«a)ier  «ibalu-a-  «mta&ji  yn 

dt.  <iu-id  «rdde  T(i<jt::r.  »i'lidi  Ur«  dAt'UUtnr '       %<*r  rrrbt  •f-frcWa^ 

m   üin    «tr   on«*rria    L«*rrrn    i<-a    lla«plr*  oric    alete    aad    «' 

U  >   ti4*r  W'^-hrn,  dir  n««U*t  ««I^r-n  ua*  S  dem  ta»-e^  aU  «e  4aa  mtc 

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Ait«kri«    ."^1  «in>  i|iar*:t  ■!.«*•  rt«  "    ta  dir  bacidttcaics  «Ka|vrta«k  ^* 

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l»<*(r;ib,  crti''.*iL  fT  la  Ma^£<    .'^  au.U*  ai.i|irKi.t  aaarrr  r;««ai:ic 

IIa..«-    \*»u     m>  n.f    ^  ;:••!.»-•    «ii^'ia,    da«   gr^tl    ^-U  rf   biaata    ( 

niA  .:r  la  HA..r  ta  dnu  ta^c  I  nl>  fu  %•<  dem  ruLter,  de«  ff  4a 

la  «i^br  *tr«lir  ««!■#  aaUt  Lr!ll     U  rrr  aSnf,  da«  aaact  brnv  «Im« 

L:    .t  <«k  !i.u#«n  b.  ■  !.:r.  «iraa  er  dai*i«e  c.a  (tiAti.-k^-f  lai«lt  ^ 

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Beilage  I.  H.  483 

gern  von  Halle,  darzn  hulflich  ist,  das  sie  darmitte  beweysen  mögen, 
das  der  schaltesse  zu  Halle  nicht  mehr  magk  nemen  noch  eischen  % 
wenn  drey  Schillinge  zu  wedde,  allein  das  er  nach  magdeburgischem 
rechte  acht  Schillinge  haben  solde.  Bl.413* 

II  Aber  sie  mögen  mit  dem  artickel  nicht  beweysen,  das  der 
schnltesse  die  d.  nicht  alleine  solte  haben,  die  von  dem  rechte  fallen, 
nnd  ist  das  schultesthum  zu  Halle  des  schultessen  rechte  lehn,  so  stehet 
das  an  unsers  herren  bekentnusse  und  an  des  schultessen  handlungCi 
ob  unser  herre  und  seine  vorfahren  dem  schultessen  ein  frey  schultes- 
thum und  ledigk  habe  legen  oder  2  d.  ausgenommen  habe,  die  sie 
daran  behaiden  haben.  Wil  unser  herre  mit  dem  schultesthum  des  zu 
ende  gehen,  das  soll  er  thnn  nach  lehnrechte,  also  das  er  dem  schultes- 
thumb  sol  bestadten^  und  darlegen  «^  vor  sich  und  vor  seine  man  und 
ime  Städten  seiner  manne  recht:  was  unsers  herren  man  vor  recht 
finden,  da  soll  sich  unser  herre  und  der  schultesse  an  gnugen  lassen. 

Diese  schrift  haben  uns  geschickt  die  schöppen  von  Magdeburg 
ans  ihrem  buche  geschrieben,  und  wir  sie  darumb  gar  guttlich  ge- 
beten haben  durch  unsere  schrifte,  die  wir  an  sie  gethan  hatten,  ge- 
schrieben fe(ria)  sex(ta)  in  die  Johannis  Baptiste  (24.  Juni)  im 
74.  iahre.    Heinrich  Steyn  brachte  diese  schrift  etc. 


Beilage  ü. 

(Vgl.  Seite  14  Anmerkting  1.) 
(Man.  Fol.  85  der  magd.  Stadtbibliothek  BL  184  ^) 

Anno  1509.  In  diessem  jare  sindt  abegebrochen  Tvurden  eine 
riga  gewandbuden,  die  stunden  vom  thorme  Unser  Lieben  Frauen  ane 
biss  gegen  Greger  Ockells^  hauss  und  warn  drey  gemach  hoch,  also 
Dcderste,  mittel  und  obirste  gewandtkamer^.  Die  hatten  unsere  hem 
mit  der  zceit  vhast  alle  zu  sich  gekoufft  und  warn  vor  den  funffzig 
jam  in  hocher  wirderunge  gestanden,  also  dass  man  eyne  hocher  dann 
vor  hundert  flor.  gekoufft  bat,  aber  zu  dieser  zceit  wurden  sie  gemeins 
kouffs  vor  12  flor.  gekoufl't.  Hinder  demselbigen  hansse  warn  anelagen 
gemacht,  und  in  denselbigen  warn  gemeinlich  eytel  jarkoche.  Und 
nach  oder  gegen  Greger  Ockels"  hauss  warn  angeleget  lederkrame, 
dass  wart  auch  alles  ussgekoufit,  und  es  was  ein  gang  zwischen  den- 
selbigen lederkramen  und  dem  anderm  hausse,  dass  gegen  der  schmer- 
Strassen  ginge';  welcher  gang  dass  loch  oder  vor  dem  loche  genant 
wart.  Wass  eine  grosse  unschicklickeit,  und  es  begaben  sich  winther 
und  somer,  zuvorauss  winther  zceit  vil  unlusts  an  den  orthen.    Und 

^  Msehen.      ^  bestodten.     ^  daghr  legen.      ^  Onckels,  Onckelt  (?).      «  wie  oben  geschrieben. 
'  fibei^getehrieben  Aber  ein  aoageitriehenee  ,^het". 


1  Olearius  erwähnt  diese  Angelegenheit  schon  zum  Jahr  1508,  Halygraphia 
8.  226. 

81* 


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■rhickltrkrtt   «flirthalM«.   nmi  cib   trbiAcr   pUtt 
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|if«  M-r!  rii  I  •  tf  I»  .  !  »•  :•  rt  t|i*An.!ii    |ftA»t'  rl^o•  (irn  ranB  iftHa 
*-    *■  r  •!     »-:••-.  »  ••    *-t-    tj"«!.!«»  t- ^-t»  ri  all«*  r«-<-««iitV    o^ 
» «1    .la  |i'  t^- •  ••  *    •  ti-'l'»    u  ^   nf,;«t,    at    rff«lr»*.«     ^v«  ia« 
il- •   t  .'.c    |»t*t  ;  *  ■•,    »«*    lo    »I   'i:«ji!.''a*    rt    trai|^*rali 
•  •*    rA«t.  d^  A.t.     n  rri  -<i    •,  y   ttt  i|iaar*.  n  r«tjr«iAra 
l-x'.-i   a«    tf!   ;-  r«.:ii  «,  .A*  U*   rr •  ^'ai.t«    o  itaaLaMtta    INJbm    •m^ 
r-t.  ».a   Ma«: :       '»'«■!.•.•,    «  .i   l»  i«*   bhu*  r-r  J  bacM  ar«a«fii 
Ml»;.    .:»*•.•.«.  a.ui«.«rrct.  {ptt*  Si  **At.  |- r  •  *itnB  «iaHl«ai  ^ 
af  1  ■«*(■•■•  t'i .    <|jt    ritra    r-tuat-aiu    r^r-aiu    die«  lia— it    vt 
l«t>:  .'  •  «i  »a:  ••  ti#*t.t:.u.  d  «<:i  h.  -..  r«|-.tai«ai  i 
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.-*.«rrMC.   i!  r    ^    r    »t  •.-!.  j    pTTfria.     «t     M  r  «   cvA,    o  avTftar 
b    .   .   tr   U;.f    !a  u  I     n   rUtr  r*  i.»liC3t  .-b  ar  rt   dwi^iai  ^aaj«' 

•  •    ikatri  u  -     I    |>'«rrAiani    i«   a.'*  .  r|iMi  |i«fli   Mafdrteryv« 
**S  :•  r  |*Mt«.a/x-.t.   tu,-ar    |B«l-..ftti  i-i*   k..u«i»«li     >■  a*  t..f 

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Beilage  m.  485 

vacatione  huinsmodi  fide  dignis  relatibns  intellecta  ad  provisionem 
ipsias  ecclesie  celerem  et  felicemi  ne  ecclesia  ipsa  longe  racationis 
expoDatur  incommodis,  paternis  et  solicitis  studiis  intendentes  post 
deliberatioDem,  quam  de  preficiendo  ecclesie  ipsi  Magdebnrgensi 
pastorem  atilem  et  etiam  frnctaosam  cum  fratribus  nostris  habnimus 
diligentem,  demnm  ad  te,  clericnm  Misnensis  diocesis,  cui  apud  nos  de 
preclari  generis  nobilitate,  vite  muuditia,  bonestate  morum,  spiritualium 
Providentia  et  temporalium  circumspectione  aliisque  multipUcium  vir- 
tatnm  donis  fide  digna  testimonia  perhibentur,  direximus  oculos  nostre 
mentis,  qnibus  omuibus  ac  predictorum  te  poBtulantium  concordi  vo- 
lantate  capitulari  debita  meditatione  pensatis,  de  ipsornm  fratrum 
consilio  auctoritate  apostolica  te,  nobis  et  eisdem  fratribus  ob  dictorum 
taorum  exigentiam  meritorum  acceptum,  ipsi  ecclesie  Magdeburgensi  in 
spiritualibns  et  temporalibus  administratorem,  donec  et  quousque  vice- 
simum  septimum  etatis  annum  huiusmodi  attigeris,  facimus,  constitui- 
mns  et  etiam  deputamus  ac  exnunc  prout  extunc  et  extunc  prout  ex- 
nunc,  qnamprimum  ad  dictum  vicesimum  septimum  annum  pervenerisy 
de  persona  tua  eidem  Magdebnrgensi  ecclesie  providemus  teque  Uli 
preficimus  in  archiepiscopum  et  pastorem,  curam,  regimen  et  stdmini- 
strationem  ipsius  ecclesie  Magdeburgensis  tibi  in  eisdem  spiritualibus 
et  temporalibus  plenarie  committendo  tibiqne  concedendo,  quod  etiam 
interim  durante  administratione  huiusmodi  de  fructibus,  redditibus, 
proventibus,  iuribus  et  obventionibus  universis  ad  mensam  archiepis- 
copalem  Magdeburgensem  spectantibus  disponere  et  ordinäre  illosque 
in  tuos  et  prefate  ecclesie  Magdeburgensis  ins  et  utilitatem  convertere 
libere  ac  licite  possis  et  valeas,  sicuti  veri  ipsius  ecclesie  arcbiepiscopi, 
qui  fiierunt,  pro  tempore  de  Ulis  disponere  et  ordinäre  potuerunt  seu 
etiam  debuerunt,  alienatione  tamen  quorumcunque  bonorum  immobilium 
et  pretiosorum  mobUium  eiusdem  ecclesie  tibi  penitus  interdicta,  in 
illo,  qui  dat  gratias  et  largitur  premia,  confidentes,  quod  dirigente  do- 
mino  actus  tuos  prefata  ecclesia  per  tue  circumspectionis  industriam 
et  Studium  fructuosum  regetur  utiliter  et  prospere  dirigetnr  ac  grata 
in  eisdem  spiritualibus  et  temporalibus  suscipiet  incrementa.  Volumus 
autem,  quod,  antequam  possessionem  regiminis  et  administrationis  bo- 
norum  dicte  ecclesie  recipias,  in  manibus  venerabilium  fratrum  nostrorum 
Misnensis  et  Merseburgensis  episcoporum  ratione  administrationis  huius- 
modi prestes  fidelitatis  debite  soliftim  iuramentum  iuxta  formam,  quam 
sab  buUa  nostra  mittimus  introclusam,  quibus  et  eorum  cuUibet  per 
alias  nostras  litteras  dedimus  in  mandatis,  ut  a  te  nostro  et  eiusdem 
ecclesie  Bomane  nomine  ratione  administrationis  huiusmodi  recipiant, 
seu  alter  eorum  recipiat  iuramentum.  Datum  Rome  apud  Sanctum  Pe- 
trum  anno  incarnacionis  dominice  millesimo  quadringentesimo  septua- 
gesimo  octaro,  quarto  decimo  kalendas  Aprilis  (19.  März  1478),  ponti- 
ficatus  nostri  anno  octavo. 


4M4  Hatxm  ^Xtfukmt 

1 

hesedirtM^orm.    IMriiiA  wpcneatc—  bufcitM 
me  fmfie  dtma  dtff«odit,   q««id.  Hii  dihitia 
Mumua   %irt«taa  »enu  drfrHsai  HpphvlM. 
cwhiitiifl  aiemirvr  pn>«id<Ti     (>mb  haq«^  »ns  ir, 
•tiUrtam,  fcrl<«ie  Mftiedrborfrfwi«,  wm^MWU  d<«tjm>  rr| 
M«lorrai,  d<«fr  et  qti«»««q«e  vimiMMi  m    ' 

prrw»wi  laa  «ideni  ftrrlf^i«*  t^MÜe  pn»«td^rr  int 

qmttd  ta  pn>pier  fcrmodta  iirtatvni  d«iOA,  q«ib«s  rti 

alia    uM  «Iritarm  MrfTnMna   ridr«   errir«!«    «•«■»    f»Mrm 

fr«rt«*«ai«,  Irrota   «t,  piMb|oafli   »d  dirtm  iwraiMi 

hoiottiiHMii  ABQwn  pf^rfrorn«,  «t  prrfmsr, 

■CfniHmrai  illia«  ftdire  <*t  m't|irfT  ilUmqoe  ta  »iitritaAli^iVi  et 

Ini«  ^tttt  H  tx^rrctt  liWrt  mt  \%*ixe  Tal<*a«,  d«^<^rta  fta!x«  k«Ti 

q«r«i  Hian   tvnr  patirri««  »r  |jitrraiM-n«i«    i'«-rilti   H   altn 

nin«tttat)*-oiSit«  orrO'«a  «tAtatis  rt  ri>n«QHadtai^ta«  dirt# 

iaramniUk,  r-*nf«miati*>oc  afwiAtflira  tri  qaa«i«   iraiitatr  alia  r 

rrtrrt*i|iK>    catatrmni«     ar«,:i«<|aAin    <*S*taatiha«.    aari*»rti 

trn«*rf  prr«rt«ttam  de  ft|>r«  laJi  icratta  dufT.«Bmn«      Nafth 

k*>niur.:tu    li<<*at  baar   |ia«:v  \:u  ii«i«lrp  diaprtt*ait-ti;«  tafnuam  «««  «- 

aa*a  trn;«-rano  r«>f)tniirr      m  «|3u  aatiia  b«i^  ftttrai|rtarr  ffwiaapHrc» 

im)  iraatioixtB  t>fiit.'|**trtit  «  IWi  h  krati-raa  iVtn  et  faa^t  af»<ia  ai^a 

r:-.»  «r  A*>irrit  if  i  ur»(inifi      l>a*.'sfn  R  inr  a|»ad  >    Trll 

aati  M«    «1  t   :i,  I«*     BiiUr« '1,0    «fUB«lr  !  iTt-titf-vin^ft    •r|4aafv«:i 

I,  lart.»    dr«i!!-i   kal    Apr:l.«  il.«   Man  S  l>  ,   p«U!i«altti 


>  Itu*  r;-.fti-  ;■•.•,   trrt  ..•   «rfi    '•^:.    1^  i,    «t  .'    t.»   ft.    •.    |*  f  «ki    'f 
tau«  rl  •!   arti*  V^*  !•  *  -'**  *  •  •  ■«.       :-   rl  a|«  «1   .'  ■  a:j  b«t««"i    ta  «p« 
11  «1  r  it  .«    ;  .•:!   b..   *:a    K':    •*   '.u    rx    tS  •    **ai   •  .c    :a    cia  r«    «cmi 

r  •  ♦'.  :  .*.  «r.  rl  |-  r  0  ■  t  -•  !  «  r»;  •  .--  c-  I--«  r  Mli^lr*4*«T«M  ^  Bi 
il.  tarn  ■«-  if  ««a:..,  !  l*  {«-r  •  '  .  ^  *-  «-  •  »  t.r  )  t%i  •  a/*  ^-'fi^-'ft 
Ma^*.  !*-'^<f.*  •  •  itfa  1*.     ft    I  ..  I    '  a  ..   tl  -  ■    Si  |aiä  /«■  •  *ai      An« 

t.  tki.:.    ••:•     '  :.!rf      b    a«  ;    ••  •         u    Mi«     ■'     '»•'t-*r«i    |*«la«arMft    Ai 

hat/«iii  b  »'r  rvni  •    ■  •  ..       |-ti  c-i:.  •  r    Ma*  '•  *«f^  .*.   la  «fu*  t«» 
rl  trti.|*  fa..*  -•  md..    :    «'-a!   «i  - .    d  oc«  «t  •. .    v^,  ■<  i..r«itoUb 
4    I«  flau«   ai.1  .Ui  At!p;r..!,    l«.  .»4»,   c*t*''*    ■■-••   c<   «t 
fcM  ac    cUaA    citaa-     «,«A&}i#«maai    ad  U*.taJB   « 


Beilage  m.  IV.  487 

annam  perveniret,  de  persona  sua  eidem  ecciesie  providimus  ipsumqne 
Emestam  Uli  prefecimos  in  archiepiscopom  et  pastorem,  cnram,  regimen 
et  administrationem  ipsius  ecciesie  sibi  in  eisdem  spiritnalibus  et  tem- 
poralibüs  plenarie  committendo,  prout  in  nostris  desoper  confectis 
Utteris  plenius  continetnr.  Qnocirca  universitatem  vestram  rogamos, 
monemus  et  hortamur,  attente  per  apostolica  scripta  vobis  mandantesi 
qnatinus  enndem  administratorem  et  electum  tanquam  patrem  et 
pastorem  animanun  vestraram  devote  snscipientes  ac  debita  honorifi- 
centia  proseqoentes  eins  monitis  et  mandatis  salubribns  homiliter  inten- 
datis,  ita  qaod  ipse  in  vobis  devotionis  filios  et  vos  in  eo  per  conse- 
qnens  patrem  invenisse  benivolum  gaadeatis.  Datum  Rome  apad 
Sanctum  Petrum  anno  incamacionis  dominice  millesimo  quadringen- 
tesimo  septuagesimo  octavo,  quartodecimo  kalendas  Apriiis  (19.  März), 
pontificatos  nostri  anno  octavo.    Sinolfus. 


Beilage  IV. 

(Vgl.  Seite  834  —  840.) 

(Original  auf  Pergament  mit  Bleibullo  ohne  Siegel.) 

(KönigL  Staatsarchiv  zu  Magdeburg.    Erzstift  Magd.  XXH.  Nr.  92.) 

Czu  wissen,  das  wir,  von  gots  gnaden  Ernst,  des  heiigen  Romischen 
Reichs  ertzmarschalk,  korforst,  und  Albrecht,  gebrttdere,  herczogen  zcu 
Sachsenn,  landgraven  in  Doringen  und  marggraven  zcu  Meissen  n£f 
huthe,  dato  ditzs  bri£fes,  zcwaschen  dem  Erwerdigisten  in  got  unde 
hochgebomen  forsten  hern  Ernsten,  postalirten  zcu  erc^bischoffe  zcu 
Magdburg,  hertzogen  zcu  Sachsenn,  landgraven  in  Doringen  unnd  marg- 
graven zcu  Miessen,  unserm  lieben  soi:i  unde  vettern,  von  sein,  seins 
8ti£fts  unnd  in  fullermacht  seines  capittels  eyns  unnd  den  ersamen  unnd 
wieszenn  Rathmannen,  meistern  der  Innungen  unnd  gantzen  gemeyn- 
heidt  der  stad  Halle  anders  teils  aller  schele,  Sachen  und  gebrechin 
halbenn ,  so  beyde  teyle  iczt  gein  enander  gehaben  mögen ,  unde  der 
ein  teil  gein  dem  andern  anligende  und  nottdurft  ist,  mit  yrer  beyder- 
seitt  vorwillunge  unde  volwortunge  beredt  unde  besprochenn,  das  sie 
die  beydersiett,  die  alle  ingesampt  unde  sunderheyt,  mechtiglich  uff 
uns  beyden  fursten  ingesampt  unnd  eynen  iglichen  in  sunderheid  ge- 
setzt unnd  gestalt  haben,  sie  der  allenthalben  nach  schriflftlichen  yren 
vorbrengen  in  der  gute  mit  wissen  adder  in  rechte  zcu  entscheiden, 
unde  doruff  sal  iglich  teil  syne  schulde,  Spruche  und  gebrechin  dem 
andern  teil  in  den  nehistkommenden  zcehen  wochen  zcuschicken,  dor- 
uff dann  das  ander  teil  von  dem  selben  tage  an,  als  ym  die  zcugesandt 
wirden,  sein  antword  in  sechs  wochen  den  nebisten  thun  sal  unde  dem 
andern  teile  zeusenden,  unde  wurde  dann  eynichem  teyle  bedttncken, 
das  im  uff  seins  wedderteils  antwort  adder  schrifil  zcu  setzenn  nott 
seyn  wurde,  so  mag  das  teyl,  das  cleger  ist,  wedder  des  andern  teils 
schriffle  setzen  ye  in  sechs  wochen,  so  ufft  im  das  nott  syn  wirtt,  unde 


4Hrt  M«rw  HfiUi 

dna   aadmi   Irik    acttacbirkra.     l)«r  kegrM  4«v 

•cchs  wwbett«  ob  er  (k>  Wfdder  aetaes  mil,  tea  ckiprr 

bebelüirti  de«  tevic,  da«  utwrrtttr  ii4  der  lecalM  arWifl.  ^  •»  «• 

die  tbaa  wolde,  ande  wara  der  ckfcrr  furder  uwk%  ttarm  «ü.  *»  «^ 

er  AM  die  arlinne,  die  eqcaaitea  aiad«  aoatMelirk  «a«W  a^r  «< 

acaacodea,   rnmiA  w»    die    encaaireoe  arhrifW   «m 

W'  ilM  wir  die  aarb  t»i4ldafil  abmebea,  »it  ttaam 

icvlefttea  abenrcireo  aadc  daan  be>dea  paitlMS  tairr  «i« 

aaa  iliflniiirea  aode  »tbea,  die  Krbrreb,   «aebca  aade  «rkivl 

gMte  b>  tmtfitea ,  ab  aber  wir  der  leate   aicbt  auaar  trtüra  ■ 

•I»  w<*liea  wir  die  aarbea  aitt  rrcbtc  aebeidea.  aade  waa  ww  a^  «•' 

recbl  ditr^aae  erieaaea,  aAApmbea  aade  «beidca    w«rAra     §«■«• 

be^de    teil,    wir   werdea   wllirbe    an**  r    rfrbü  «*be    erkcaita.aa*    ««• 

be^de«   adder  e^nrin  te^le  wen  tbno  r«tiHbea  adtler  awbt.  mtmwMtm 

rafflirb  al«i  baliim.  dem  tailuibiu,    l<>I^-e  aad  ^nh^  Ibaa.  mam   a^ 

we\  jceraoiTf .   }Qtr4«;k  ande   jcrtmle      I  Mle  wrrr,  daa  r«rirb  I    J  •-■« 

aaa,  »)  mir  \d  na  ilrr  «nite  aade  rribte  brM-brulra.  atrbt   «•d-vrm 

■iiodera   B««rMtr)»eQ  wtinlc«    atdit   dr*U»  ai^aaer   «i^lra   «ir  «f  «tnr 

deraniTi*  niide  p  •\  unen   dt*«  ai;*l*  ra  U  «l«  an*«  r    tr*  btlic  b 

ia  dea  «JMht'o  UiQti  aade  f^rSto  laMtr.n,  «Iti«!  dai.a  daaW-.l. 

«i>ri<ia»ea  wrre,  ftrbQl«tt,r  »^la  «al  aa^b  allem  %abaMe  aar! 

I«»l|re  aade   ftnn^   na   tboi>e  in  rrtlitrr  imt  hy   n^rlaal 

Were  aarb,    da«    aaaer   rber  rri  i   *  *'-ii    karlu'tua    aade    li 

^JM  b«-a  r\  arm  ««•riiiuderBi  ,;e  aad<    x    tiitiwia.r,  daadrc  tac  '    afW 

i:«.i(e    aildrr    recbte.    oulr    «a«    ia   d^a  aai  hea    d»e    a*4aAarll  b««ac 

nirbl  M-Cira  a'v'b  irrt.«nirD   aiül   «i«>r   h\    t..- M    $y*rtm   k«*de.   •-    aai 

aawrrtarr.  drr  Krtnwrrtii;  ut,  rr  b«tte  »  ili«b  «rrb-^raac^  «•' 

arnfte  aii^'-v|aii^*«-n  aiMer  «ire  Uunh  r\nr    add  r  autthr«.Wa 

icl  ibe«*i|  lui..  iiiAfhl  hA*N-n,  Im^  ir«  ir»'ra  ua^le  la  dra 

iQratatiriiira.  «•  o   «*  .Ura,  tra   bjir.it^la  akiie  um  tbaa  a«««w 

wir  lietder  i*  i-.aih  irrü.Aacr  %'-r«u.ui^«e  ta  c^*aii.|4  thaa  ^»H 

»  M-a  bt«i  ti-n  rt  le  itrr  •*< '  «-a  aa^  brbc»!f.  «aUa^  aade  rr* 

wrrp.  daa  w«;  *•  il- r  d  .^  ai!  Ur«  aa-t« 'u  l«  .••  aanaa^e  la 

affw«"«^  <t''a  irvi  ra  ai  M  «ttM-a  na«  h  ••'--f*at«rrttea  aildrff  ar« 

ta«r«-a  bi«iit  k  *.  i-a  wu.<lr,   m»  ■l»J  <U«  h.  >ie  lc:l  ürr  aaik  litf^e 

aa«  b    Marht   ai  M    ba^irii,   afl   «!-«'   a*ir-,:r««nalra    «rbr-.A   ara 

•aavlrra    wir  a  ■  ^a  al*ilaaa   cli  Nr«  ■!  f»tu--    asde  ti.te  »aebt 

b^  dir  »  ^  •  ^!e.  dir   «<■  nri  *.trr  ui.«tr  jr«  Sari    L  r  irrit 

a«va£,.-Ta  •.-  I(  ai.  Ir  u*  •  i»  .^'raai.-lt  «rnS-a.     ara  »i-ftv-bca  a*Ar  aia 

rfkrr.*  ro  i:*.  tr  u:.«rr   •!■*  :•  !ir  b*rf|  rfkn-i-t:.*««*,  «le  •  ff I  U«4ietoaSar4k 

erf  •'«!•' ra  wil,  a«  u  rr«  .«:*ii   u- •.•!    in   il«a  «lAtfirn  i.«  «fitT-biva  hjm  ara 

r'*lr      !'•  wrrv  d  >i»n.  da*  drr  »'vi  •  .t' l  k«!  rtt^r  to-t  <  La£)  ^ve  »■: 

»   rt  b«lrrt.  dt«  rr  «i        h  •»  a  aa-JMvr   »«il*        '»-ra^.rcr  ai«it«>  M 

brst^    u«a    ail.lir    na    rr»Atr.a  U^rn    b  iku-m  »  »ra  a-«lr  ••  .a« 

r^al^.  ^  »•  !t   «  -r   aaa       ^  •     iiua  l.r«i*b  t<i.:  n  aUjer  aaw»  r««aw 

«■i«Warai    aad    die  ari*-ie  dar\b  aaa  i<«daw  ad-ler   aaaav  e?afa  am 


Beilage  TV.  Y.  489 

entscbnldigaoge  der  yorsttmeniss  genngsam  zcu  recht  erkandt  warde. 
Alsdann  Bai  es  dem  selbien  teile  dassmal  nnscheddelich  gehalden  unde 
glichwol  domach  sollich  vorsewmen  in  obgemeltter  wisze  erstattet  unde 
dissen  anlasz  in  alle  wege  nachgegangen  werden  ane  geverde,  unnd 
^^as  wir  also  vor  recht  dor  über  in  eynem  adder  meher  Stacken  erkennen,, 
nszsprechen  unde  ercleren  werden,  sal  von  beyden  teiln  nnwidderrufHichi 
also  gehalden,  dem  nachgegangen  and  genüg  gethann  werden  ange> 
^^eigert  and  ane  yntrag,  behelff  unde  geverde.  Dass  disz  alles  wie. 
obgerurtt  von  uns  obgnanten  Ernsten,  karfursten,  ande  Albrechten,  ge- 
brnderen,  heiiizogen  zca  Sachsen  etc.  also  besprochen  ande  beteidinget 
unde  darch  die  gemelten  parthien  also  vorvolbort  ande  bewilliget  ist, 
Des  zca  arkande  haben  wir  anser  iglicher  sein  Insigel  an  dissen  anlasz 
thun  hengen,  and  wir  Ernst,  von  gots  gnadenn  postnlirter  zca  ercz- 
bischoffe  zca  Magdbarg,  herczog  zca  Sachsen,  landgrave  in  Doringen 
und  marggrave  zca  Miessen,  bekennen  vor  ans  ande  ansem  stifft  in 
dissem  briffe,  das  sollicher  anlass  mit  anserm  wissen  ande  willen  be- 
teidingt,  den  wir  wol  bedechtlich  angenommen  habenn,  ande  wellen  dem 
nach  allem  ynhalde  getrewelick  ande  fulkommenlich  nachkomen.  Des  zcu 
arkande  haben  wyr  anser  insigel  aach  an  dissen  anlaszbrieffe  wissentlich 
hengen  lassen  unnd  wir,  techand,  eldiste  unde  cappitel  der  kirchenn  zcu 
Magdburg,  bekennen  auch  ufiGnbar  hirmitt,  das  das  obingeschrebin  com- 
promiss  unde  vorwilligunge  mit  unserm  willen  unde  fulbort  gescheen  ist, 
des  zcu  bekentnisse  haben  wir  unser  Insigel  auch  an  dissen  briff 
wissentlichen  lassen  hengen.  So  bekennen  wir  Ratismeistere,  Rathmanne, 
meister  der  Innungen  unde  gancze  gemeyne  der  stad  Halle  vor  uns 
unde  unsere  nachkommenden  uffintlich  in  dissem  anlaszbri£fe,  das  wir 
uns  aller  unde  yglicher  obgerurtten  stucke,  beredunge  unde  betedunge 
ande  in  sollichen  anlasz  bewilliget  haben  unde  bewilligen  der  yn  in 
crafft  ditz  briffs.  (bereden  unde  globen  auch,  den  also  wie  obinge- 
schrebin Yolge  unde  gnuge  zcu  thuen  getruwlich  und  ane  geverde* 
Des  zcu  warem  bekenntnisse  haben  wir  auch  der  stat  Secret  an  dissen 
brifif  wissentlich  thun  hengen.  Gegeben  unde  gescheen  zcu  Liptzk  am 
Sonnabende  nach  Bamabe  (13.  Juni)  nach  Cristi  unsers  herren  geburdt 
1400  unde  domach  ym  78.  iaren. 


Beilage  V. 

(Vgl.  Seite  381  ff.  440-455.  462.) 
(Hallische  Handschrift  der  Denkwürdigkeiten  Spittondor£b.) 

Dis  ist  des  raths  von  Halle  sendebrieff  zum  Saltze. 

II  Unsem  unterthenigen ,  willigen  dinst  euer  fürstlichen  gnaden  in  B1388^ 
stetem  gehorsam  allezeit  zuvorn,   ehrwirdigster ,   hochgebomer  furste, 
gnediger,  lieber  hene.    Als   euer  gnade  an  uns  begeret  hat,  euren 


4W 

gBmirm  n  nldfckm,  wie  die  irreoteie  iMcr  4tm  t^rr  ■ 
(4  Jeni  I47*<»  md  Kranits  (3.  Sep«    147hi  irrkAMn  wkk  hf 
ICBadni  Msd  coeni  »tieft«  stadt  n  lUlk,  twiarbra  •■««  4tm 
ibrrm  iii|cer'>geiieti   aahaiiice   dm  aader«  tWib  aalk  fct^»>i» 
fCoedi|prf  berr,  «(»IrlK«  n  thu  •da  wir  wUliiefc,  •»  «M  «v  i 
nr  wtix  minmen  baboi.    IVtcb  sitidt  wol  »rkr  fmber 
TorluadelBDire  rtm  dm  pfronrr«  fr^bH,  die  wtr  bie  n 
erflumittiee  ni  erklerra    loriuüten.     «ad   d<*rb   mmrk 
€)  irrotitrber  ertüirrabeit  eorni  piedm  »evTHbmurs  bhibf 

Tod   hitteii,  eeer  furiUtcbm  frnade«  wimtm,  da«  m 
IPKdiiTfo,   Itcbeo   bcrm,    ertshift-^b^vff  Jtibea>re,   esm   « 
«tiefte.  Milder  fct«ierbtai««e,  dertrlhtj;  ea«er  f:«ed.|eer,  Iwktt 
•a«rr  «tiriabrm    «m   ratbe,    «orb  die    %%vm  isaee^rr«    aad 
ie  eoer  rnadeo  «Udt  Halle  iretnrtolieb  |re«rrrkt  bahr«,  da« 
pfeBDer  die  talicatter  t«  Halle,   die  eine   ansderiicbe  |tabe  v««^ei 
alhnerbtiirra  aad  de«  «tilU  e}imtba»b  «ladt,  aicbt    rWtrkbrk 
l^rKorlitb  iQ  eioeia  frrto<*ir.eo,  fti*ndeni  ta  tbma  »«deriick««  aüb  |v 
nvi^'rH  and    irrhsadeli   wanien.    aod  bat  ak  eta  farHa  «ftd  hnf«  « 
«etn«*«  «t  Ita  e^ Ar>*n(buaib  and    k-bea  fre*rbea*    ai»d  ciic  MImW  ««• 
aoi.«:i'.  w:e  diiwUii^rea  tJil^  itt**r  $:^rr^\rrt  aad  i:rba*drll*-lWw 
aiit  «iltrn  and  i<*liwi>r1  dr«  ratb«,  äff  das  »abl  irr«e««ra, 
irrmairlit      ^  te  ilie  duvk  ■  <b  bi-«:*"bra  Bbd  p-vOüt  babea. 
kWrIfb  «tMf'titl:.  b  B!i«i  i.i<  bt  foth,    die  alT  «li«  mal  «rbnftlfk 
brriire.  fr»  drr  kaittlfl   U«te   bn,:k   t«t   %<>a   der  mtgm^  aad  da«  wr 
Ik  >- '*   ,  «tra  iTvt.afitrti   iinarm  rm!^-tis,  IhIh  q  bern*a »    ertfhwr^Aa  ^**«> 
f:i«tt«r  pT«!«*  K!i.-*«r.  10  d- tu  tA!>di*l  k'*«nnieB  atnl  frde&aa^  4r«  f«c« 
a»<'i.ta  drr  tJi)«r':!tfr  Ria«!.*-n  U**-ti*«   die  ^••r^Taaaira  iMr^Bcr  la  bft'^ 
i:rinii.iMr  Bvt   «i.l<-r«rr*:^*ki  tt    ir«  »:<-a    ao«    f r*i  b''*fipr4.    aad    «ü^Mt 

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«        l:i       f'      .«»      «•      « 


Beilage  V.  491 

rathsmeister,  seinem  kumpen,  and  auch  allen*  andern  des  raths  gliede- 
massen  das  rathaus  znsclüissen  lassen,  and  da  sindt  die  geschefte  und 
Sachen  des  raths  nnd  der  Stadt,  darnmb  die  burger  gemeiniglich  vor- 
bott  und  Yoremant  wurden ,  liegende  blieben  und  nicht  vorgegeben. 
Sondern  die  pfenner  haben  reden  lassen,  sie  wolden  gerne  wissen,  wer 
das  gerathen,  das  man  sie  von  ihren  ehren,  macht  und  gewalt  gesatzt 
hette  wieder  ihren  willen  und  ||  vollwort,  wenn  man  regierete  also,  B1.389*> 
das  man  trefflichen  grossen  schaden  genommen  hette  an  ihrem  alther- 
kommen, freyheiten,  gerechtigkeiten  und  Privilegien,  wann  hetten  sie 
regieret,  solches  solde  ihnen  auch  noth  worden  sein.  Sie  haben  auch 
furder  reden  lassen,  man  hette  sie  in  stocke  und  blocke  gefiirt  und 
gesatzt  wieder  gott,  ehre  und  recht,  und  haben  furder  uff  das  regie- 
ment  der  talgutter  durch  den  genanten  euer  gnaden  vorfahren  ertz- 
bischoff^  Johann  sehliger  gedechtnisse  viel  unfuglicher  rede  gefurt,  das 
ihn  das  zu  schaden  gemacht  were,  als  die,  die  solchem  regiement 
hessigk  und  wieder,  ungeachtet  das  sie  seiner  gnaden  gelehente,  ge. 
holdete  und  geschwome  gewest  sindt. 

Es  ist  uff  demselbigen  tage,  als  etzliche  geschefte  des  raths  vor- 
gegeben sindt,  darumb  zu  sprechen,  durch  die  pfenner  geredt,  man 
solde  die  dingk  liegen  lassen  und  zum  ersten  umb  eine  eintracht 
sprechen,  und  haben  furder  lassen  uff  bringen,  solde  man  zu  der  ein- 
tracht kommen ,  so  muste  man  auss  dem  gründe  und  anfange  reden, 
und  solde  die  eintracht  geschehen,  so  muste  man  vor  gefengklich  zu 
banden  nemen  die  jhenigen,  die  der  zwytracht  eine  Ursache  weren,  und 
hat  genant  Jacob  Weissack,  gegen wertigk  unsem  rathsmeister  am 
rathe,  Hansen  Seilen,  Jacob  Eloss  und  ander  mehr,  und  wir  sindt  aus 
unserm  rathstule  geheischen  und  mit  gewalt  und  gefeuster  wehre  ge- 
drungen, das  wir  drey  bommeister,  die  um  mercklicher  sache  zu  hande 
genommen  und  in  ihre  heuser  geleget  waren,  loss  geben,  und  zwene 
euer  gnaden  und  unser  gehorsam  burger  unschuldigk  gefencklich  setzen 
müssen.  Und  wiewol  wir  der  rath  und  auch  Innungen  und  gemeinheit 
wol  drey  oder  vier  mahl  vor  sie  gebeten  haben,  hat  es  nicht  mögen 
helfen;  die  pfenner  haben  auch  furder  drauff  lassen  reden,  sie  wolden 
es  also  haben,  wolden  es  auch  wol  verantworten;  wenn  sie  alle  zu- 
samne  weren,  so  weren  sie  ||  über  den  rath  und  mehr  denn  der  rath;  El. 390* 
und  uff  das  die  pfenner  und  ihr  zugezogener  anhangk  ihren  vorbe- 
rathen,  conspirerten  und  bösen  willen  desto  durstiger  nnd  ungehindert 
vollbringen  möchten,  haben  sie®  die  jhenigen ,  die  dem  rathe  von  Innungen 
und  gemeinheit  zu  hülfe  gegeben  waren,  und  die  sich  mitsampt  uns 
allezeit  gevlissen  haben ,  mit  euren  gnaden  eynigk  und  euer  gnaden 
gehorsam  zu  sein,  abegesatzt  und  ander  uffgeworfen,  die  nicht  alleine 
wieder  uns,  sondern  auch  wieder  euer  gnaden  handeln  solden. 

Hieraus  euer  gnade  vermercket,  wie  unrechtlich  und  ungeburlich 
wir  und  ander  euer  gnaden  und  unser  gehorsamen  burger  vorsessiglich 
uff  dem  rathause  vorschlossen ,  was  böse,  vorfehrliche  rethe  über  uns 

•  füler.      ^  Ertsbiscboffe.      ^  „de"  fehlt. 


i9i 

Hi'Mtrht  mwd  feAut  sindt,  da«  neawüw  «vkk  itnrn  w  m 
•od  t«  eirrtMC«  «mI  mm*  unb  «««rr  lebea  n  hrii^rM.  ^m  *« 
«et  fvtlanrkl,  nie  verdienH  »icb  %rr«rlMUrC  «ad 
•oder»,  deoa  eoer  fantitcbe«  fCB*dca  ah  aoam  rarfcm 
a:.aer    ia    alleo    nrbeo    9:f^n  cioefli  jrdrraiaaae   n  icWtckt 
ntrbte  BMebtiick  icrwc»t  aod  i«t,  iptbaldeo  babea. 

Parder   Kordiicer,   lieber   beer,   ak   wir  jaa|P4  ia 
rwiarbea  eaera  inudeo   aad  an«  gm  KemmU  rUhtkf 
aacb  if>a  dea  ptronera.  inaaaicea  aad  icmeiabett  |rarbW4«t.  hM 
darrblroebtt^le,  b<*eb|crliiirae  for»te  aad  berre,  berr  F.rvH«  hrrt»^ 
N«ch»ea,  charfbrMe  etr  ,  euer  inuuleo  latrr,  aa^rr  i:aedi^r.  lirWr 
ibn^  ab  fcnirhirktea   v<>a  Malle  i urirrbAllea ,  «etoer  icaadea  «en  «« 
ktiiameo,  da«  D«M-b  rUluhcr  irtbumb  aad  i^ietrarbt  la  der 
werr,    dt-n   •rtue  irtiade  Dubt  icrrue  b<>rtr,   M*iDer   ic**dra    « 
dabr\    lirnrhtrt  i»<»rdc-ti,   da«   wir  fretnMe  atTdle,  danaae  n 
la  .«O  M    au«   i<*rhi>itrn       and   brt«i  beo  U*«ca  «tji^o     «rre  «riaer 
lH-,:rkr,  dxm  «tr  «i<*ldea  anwi.o*   p !«-,:.  t.hrtt  drr  «ackea 
Bi4-oiauU  audtrr«  iibea  a««  b  dar:ube  bamlrlo  laAwa,  deaa 
irna^lr,  »U  Bti*rra  |(i>rc|ip-Q  bt  rn.   an^rarbrn,  «te  wir 
waat  aria.    >>  bat  earr  irt.ade  uHn  m*uu^k  aa«-b  desbe^li^ra 
Ufck  <lrr  rrbrbuturr    3i   >^pi     a«*«  bat   «"f*«  birara  eaer 
ta  an«  »rro  Halle  «IT«  ralbAu«  pbrtM-bri   atMlr'  •i-lrbe«  aa 
».Urti«lra  ralb,  dansmler  ii>a  «it-a  |>t*i.!.rni  aacb  m%X  ffe«ril  «a 
tra«;«  u  abd  l>r,;rrra  lAft«ra      lUfUJM-b  bat  r-:rr  f«''«tl»cbe 
an«  d<ni    ratbr    aarb,    inta-niirrt.«  it  dra  plcai:rra  irrarbnr 
ftrn  t,  t.irtiiaiB«l*.«  «t)*l-  r%  daria  ta  tikira,  tiittdara  earr  caa4r  ab  « 
btrrra  lu  uuacrn  »«holrü  (.:.<!  i:<liMi..4*a  bjudrla  la  Uaieo 

Ni  V   rutr  luracil- !.i  II  |^u*(lra    aul   BU*en  i;nci|.|pra  berrm 
«alrf«'  II.«-  I  .1.^*«*.  aiiNrii.«:tB  ui  d  t»  fC'Tnn«:«     »itid  im  ralbe  enalt 
rto<r  l:r»tt.<t.re  ■;*.jMi<  a  •• :.;  Itr  i^.  i«««i  ,    !•«•  b  l4«ua^der  «c^nAr  «lad 
«ir,  der  ralh.  o«ti««i:.(>l  i:.:.  .n«:«  o  ui  1  i;  t..<-ii  !.*-  lait.«lira  e.fta  «.«««Mk 
«ir    w  ••!•  n   icrfti  f^f»:..    ,•  u  irnvl*  u   d««    bjii*ilrU  der  f-tietctea  m 
cLrr  «Uilt  Halle   i-ir^-iui^ta    ai.d  e*.rr   ir"  «ilra  «ihr.tW  g-  U  cmm  «na 
«ir  i»u*t«a   a  *b  a.- tt  ira.ju«dr«,  lU.-   i ...  •  i>rr  la  dea 
deiU*.  da:  a  rare  lt.;«*.. .  Le  |ei  »ilr  al«  aa«rr  hrtrt 

l^m  ba^aa  d-e  f^t«  iib«-r,  tl'.e  tff  die  «est  n.iUe  la  ralbr 
Ih'.i..*!^«  UfCr».    «UisnuUil  na   ratk.Mii« '•;- r  aa«  der  frartabcit, 
».e  aa  «    U  j^rt  .,-« q  b«!:«-!!.  a.ti  in«  a'M  m  Ura  etai^  «eia  aad  fv 
«,'--'•11.    «r  «   ^im  r»    aa    d.r  i!..'rii  hrr' frn  ai-d  die  bnrtr  »Ära* 
%  r    «.    fii    «  ■;  kr    ^*  .1  «rn    «rrilra       Saib    t  r^u^    a»il    i 
bi.wr«   »c.  •)  »ra    l  •  f<ii   L*'t:u,   r   -r   ,:nAilra  valrr«.   aad 
I-    -  .   *'  •    1  *'«'.  «-r-.*  »T.  A.tL  l-  *  .  •:«-  ti-^r  f.  tel«a  «kiiflr 
I  • '.i.rr  -   '- a  >.  *-  •  rtVi   l-  1  •■:•,   '«t.  «.    «.cder    r««r 

■ad  tu«  ic«  .**:  ^iM*i  lir«:.*Mi.    ■>:-^<r  ii  M  k  «.««•  a^^b  ■*4in  «« 


Beilage  V.  493 

bergen,  sondern  ||  mit  werten  und  der  that  durstiglich,  frevelich,  B1.391* 
erschrecklichen  und  gestrenglich^  aussfuhren  und  zum  ersten  die  wort 
und  der  gleich  ausfliesen  lassen,  euer  gnade  hette  schritle  in  die  Stadt 
gethan,  .da  solden  sie  umb  zusammen  kommen.  Doch  so  betten  sie  sich 
bereit  wol  berathen,  das  sie  in  die  schriefte  nicht  gehen  wolden,  denn 
der  schrifte  mochten  wol  also  viel  kommen,  das  euer  gnade  ihnen  auch 
gebothe,  das  haue  zum  Gybichenstein  zusammen  zu  brengen^. 

Gnediger  herr,  als  vermerckten  wir  vom  rathe,  die  meister  von' 
Innungen  und  gemeinheit,  das  das  fuhmemen  der  pfenner  und  das  das 
zusammen  kommen  des  volcks  nichts  gutts  in  sich  trage,  und  nahmen, 
argk  und  schaden  zu  verwaren  und  dem  vorzukommen,  im  besten,  das 
ein  iglicher  meister  von  Innungen  und  gemeinheit  euer  gnaden  schriefte 
an  die  ihren  brengen,  lesen  lassen  und  guttige  unterweisunge  thun 
solte,  euer  fürstliche  gnade  nicht  zu  vorschlane,  sondern  euem  gnaden 
gehorsam  zu  sein.  Und  nun  die  burger  von  Innungen  unde  gemein- 
heit vor  ihrer  meister  heuser,  der  meiste  theil,  weren  ge^^angen,  sindt 
die  pfenner  mit  ihrem  zu  sich  gezogenen  anhange,  ihre  fumemen  wie- 
der euer  gnadeu  und  uns,  den  rath,  zu  verdringene  und  zu  erhaltene 
und  ihren  heimlichen  beschlossenen  rath,  voreinigunge  und  conspiration 
mit  der  that  zu  volfuhrende  und  zu  volbrengende,  mit  eygener  durstig- 
keit und  gewalt  ane  unser  des  raths  willen  und  wider  ^  gewönliche 
weyse,  bissher  in  euer  gnaden  Stadt  Halle  gehalden,  uffs  rathaus  ge- 
gangen; den^  dann  Dionisius  Bote,  die  zeit  rathsmeister  von  der  ge- 
meinheit, von  stundt  nachgefolget  hat,  auch  im^  fumemen  mit  ihnen 
eynigk  was,  und  die  rathsglocke  ane  wissen  und  willen  des  andern 
rathsmeisters  von  Innungen,  der  auch  uff  die  zeit  und  nach  der  oberste 
and  worthelder  ist,  lassen  leuten,  und  alle  rathsherren  und  meister 
lassen  heischen,  das  ihm,  als  euer  gnaden  merckt,  nicht  zugestanden 
II  noch  geburet  hat,  die  dann  auch  also  zu  ihnen  nicht  hau  kommen  BL391** 
wollen. 

Als  sie  nun  mit  ihrem  vermeinten,  ungebührlichen  und  ungewönlichen 
heischen  den  rathsmeister,  die  obei-ste  stedte  und  worthaltende,  und  auch 
die  meister  von  Innungen  und  gemeinheit  mit  solcher  ihrer  listikeit 
und  gescheydigkeit  nicht  haben  zu  sich  brengen  können,  haben  sie  mit 
grosser  ungestimmigkeit  aussgeschicketundetzlichegehorsame'  euer  gna- 
den und  unser  burger  in  ihres  meisters  hause  lassen  suchen,  inmeinunge 
sie^  uff  das  rathaus  geweltlich  zu  holen  und  gefencklich  setzen  zu 
lassen ;  haben  auch  in  dem  tale  zu  Halle  geschicket,  das  feuer  in  allen 
kothen  unter  den  pfannen  ausgiessen  und  das  gantze  saltzwerck  und 
gemeine  gutt  des  tales  niederlegen  lassen,  in  der  capelle  des  heyligen 
grabes  im  tale  die  glocke,  die  man  umb  zusammen  heischens  und  kom- 
mens  der  saltzknechte  und  aller  knechte,  die  im  tale  und  saltzwercke 
arbeiten,  pfleget  zu  leiten,  anziehen  und  leiten  lassen.  Und  als  sie 
die  also  zusammene  bracht,  han  sie  im  scheine  und  laute  eines  raths, 

»  gestenglieh.      *>  siuaramelD.  zubrenicen       <•  „von"  fohlt.       **  „wider**  fehlt.      »  denn-     '  Ihr. 
s  gehonam.      ^  ,«sie"  fehlt. 


4M 

ab  sie  ^Kh  wariich  hu  kein*  nUh  |Cti«iB  ktasM  »«k 
srIUe«   ari»citcni  md  kiMNrbtro    bcy   Iribe  nd  brj  je«W 
«fl»  nUhAOMi  nun  nubc  n  kttatineti,  »o  d*>ck  mff  da«  say 
mwdcrm   fmak   loo  den  pfroDcrn  mit  I>ioot»iM  HucWm.  iknm 
irraea  raUuuor^^ «Irr,  um  dm  rmlb«*  irr«««!  «tadt     Ak  «u 
forariuea  der  pleoorr  gc^x^bcbrn  icrti<»rt  «ad  «iic«a»ra,   «.ad 
Birutrr  Mm  tuDui^crn  und  icrmriubciU  ia  dr«  rmUhAawutrr» 
Writtftack  maAinairoc  kiicnatra   aoil  babea  alle  dt-   jbcai^a,  Im 
Kiuuivo  uad  aas  dm  ratbc  fcrb«»raam  wa/ra.   la  aaa  he.t^m 
babra  bclra^-bt  dju  i;ra i-lilitbc  aml  4r«t-hrr«-kliibr  (a 
aiaM  aad  aarccbt»  qq«  aad  dca  aadrri»  <  acra  ic««**^*  C^^ 

>u  -'/•  a«  Uic«  l'aatal«*«»«!»    *>  Jalii,  ,  wte  *ibea  berart,  irrwrur«  aW 
aad  da«  sie  aarb  icn*lM*r  aad  icr»trt  i  <-klirkrr,  aU  alk   ikiv 
•rbriobariitb    aa«i«r>artr,    aad    «lamarb    kUr    Irakr   aad 
wardt,  aiit  aa«  baadria  aad  i;f*l»abrra,  aad  dir,  die 
aas  dm  ratb«*  i^ib^irMm  ««rra,  jc^aU   ii»a   «ocra  icaad«a 
dnai^ra  ai<N-blra. 

l  ad  siadt  al«i>  k«  rrrbter  f«>rrhir.  aad  ak  «  r  daa 
aaM*ra  %rrlt>li:rra  aad  «tnli-r«rrti|Cro  nuirra' 
rlii«irr  ta  dra  l>ar1tt«M-ra  ictwirbra  ai.d  Lalfra  daraarb  a*rk 
«rbnra  aad  barat«bra  ^'r*aadu  «H-«til  «tr  de«  «ra-.iCk  knrc««  kaa 
tca.  an«  au«rr  Iribr«  aad  W^N-a«  tm  rutarUra  aad  äff  der  ffuOt  gw 
«ribitra  aa«l  irrht-iliirira  fttr«ltr,  mt  mtt  der  «irrü.rbra  aaiAt  4n 
ralhauar*.  aa«  lUAtrudi«:!»  hrrab^ict  «arra.  frirdr  aad  gtmmtk  m 
kalM-ii  Ak  wir  aaa  i«*r  dA«  kl^fttfr  kaa*>-a,  «rr^aadra  «ir. dasbinic 
tatiif  iiHi  aaarra  if  rl* •!«:«- ra,  IM  iii«iiw  iUiibra,  ta  gß^tü 
imiUn  drr  pl«  uucr,  au- b  i:u  ^  L«-.br  ui<d  laoU*  ak  %"n  rt 
•itteutlra  ra££«e  !:<-•■  brb«a  &bd  I«!  :.l*a  M-.n  »  !(r,  braUül  aai  grvir 
kawa««  aa«  ai  i<t  ciaxulaM«-ii  Wxi  a«  £i  alT  de  irit  bei  4ctt  imiti 
at*al  a««ta  brvrthru  ^r«  *«i-' --«a  ••!,  laMca  liir  alT  dt«  maI  brt  Met 
amb  karu«  drr  »«i.fia  br^tbcLra 

U^  «.roM-hra  |>lruacr   a«tt   iLmiu  la   M>b    grt^^mm 
lh-tg.1*  u«  |ii>tl.i-ii  bAta-n  SL.b  dt-Mi .    /«a  U^«   («•n    1 « LW»  ta^v 
tlk -r  drr  «ta^ll  laMbiw-Mca  oc  d  ■!.«  »....••€!  lai  laatr  a»d  «^tfl«  #«■« 
raiM«,   ak  mc  d-^b  «a/u  b   i..'»t   i:r«r»t  «.t.-!!,    «  •  dra   «cfwak^^ie« 
drr  «i^loMcl  lii  ti«i«  Lra  a«u.rb  bi^  ta  ft  ■  b  bnii:ra   laMra      1^  aa  n 
lu«:r  ftul  uA^rrbvrUf^krit  ^r^B  U«  •  ^ :.  .mcI  «  -rw  Ai.fr ra '  «'«dcvam.  da 
täa  de  ftiLiiMarl  aaa«ra,  (r«*<t  %»t    brrbat  b  brrart  «.nlrt 

'-     '-'*  .  Ak  «•  a«a   la   d.«  ua^^X    k  ti.-i.<a  ut,    baUa  mt   ta   Ma   «• 

k^i^rr  (tML.tkl  ai^  aa  ki  •  birc»*a  Um^l.    da«  «.r   ta 
aul*   rai:  *«»    k  «iiwa    w   ««Ka      l*a/a.ff    L^^mu   m,t   aal«  «t    ft 
«ir  «aatra   kc«ira   rata  la   drr   i:r*uii.    tr.d  Utr  da*  aa«  batiia    ta 
biiwLra    had  ^«k«i.ira  ak>b  ta   iLi.- a  bs  M  im  k  «Mfl^a.   aaa    v-i*« 
t  ik  f..ibrK  aad  ajrnkWa  a^^L.  »a«    itr    «-«acavt    ^^ra  a«*  «««« 
Uaia.f  La'«a  «lbcw:'..^Ta  ^i«>L.tkUci  ««a  ilra  |iitt.farra  aad  i 


fieikge  V.  495 

sieb  gezogenen  anhange  gescheidenlich  und  listiglich  geredet,  sie 
dechten  nicht  anders  vorzanemen,  denn  das  zu  einigkeit  und  friede 
gedienen  möchte. 

Deme  haben  wir  nicht  glauben  geben  wollen,  so  uns  nach  in 
frischer  gedechtnnss  was  der  onrechtlichen  und  nngeborlichen  fiimemen 
and  gedrengknisse,  am  tage  Pantaleonis  zuvor  gegen  uns  und  andern 
euem  gnaden  getreuen  und  gehorsamen  bürgern  geubet.  Wann  so 
ihre  hertzen  und  gemute  zu  gutter  eynigkeit  und  rechtem  friede  ge- 
neiget gewest  weren,  so  weren  sie  wol  znvom  mit  uns  einigk  gewest» 
niemandes  anders  denn  euer  gnaden  als  unsem  beyderseits  rechten 
herren  zu  yorgunnen,  in  unser  beiderseit  gebrechen  zu  handeln.  Wir 
erkanten  und  marckten  auch,  das  ihr  frirnemen  nicht  zu  friede  und 
einigkeit,  sondern  zu  durste  unsers  blutes  und  uns  zu  yorweldigen 
angestalt  waren,  wann  sie  betten  zwene  ufif  Unser  Lieben  Frauen 
thorme  unter  die  Sturmglocke,  an  die  man  pfleget  zu  schlagen,  so  man 
hofifewerck  baussen  der  Stadt  vomimmet,  geschicket,  die  yorwaren 
solden,  ob  geruchte  in  der  Stadt  wurde,  das  der  hausman  nicht  stürmen 
solde,  und  ob  sich  irgent  reuter  vor  der  Stadt  entblOsten^  das  die  der 
haussman  mundtlich  zu  wissen  thun  solte,  uff  das  sie  ihr  böse  frir- 
nemen desto  ungehindeii;  möchten  yolbringen. 

Sie  haben  auch  eine  grosse  Steinbuchse  uff  einem  berge  bey  dem 
U  barfussercloster  eingenommen,  leute  darauff  bestalt  und  sich  ge- B1.893'' 
schickt,  das  closter  mit  gewalt  zu  stürmen  und  uns^  daraus  zu  ge- 
winnen; sie  hatten  auch  etzliche  unter  uns  emant,  die  man  vom  leben 
zum  tode  bringen  solde;  mit  den  andern  yormeinten  sie  auszukommen. 
Es  ist  auch  zuyorn  in  etzlichen  parten  der  Innungen  und  pfarren  yon 
etzlichen  geredt  worden,  man  muste  etzlichen  die  heupte  abeschlagen. 
Darauff  ist  yon  etzlichen,  die  sich  euren  gnaden  gehorsamlich  gehalten, 
geredt,  man  muste  ie  den  leuten  nicht  gewalt  thun.  Darauff  ist  ge- 
saget: man  hat  yor  jharen  zu  Halle  bischoff  Günthers  greffen  gebraut, 
ob  er  nicht  mit  gerichte  und  gerechte  uberwonnen,  wan  dann,  nach 
ist  es  bericht,  dis  wirdet  auch  wol  entschicket 

Auch  gnediger,  lieber  herre,  ob  die  pfenner  mit  ihrem  an  sich  ge- 
zogenen anhange  uffbringen,  das  sie  uff  das  rathaus  zusammen  kommen 
weren ,  solde  keine  andere  sache  gewest  sein ,  denn  das  sie  uff  euer 
frirstlichen  gnaden  anbringen  und  schritte  ein  eintrechtigk  gespreche 
betten  machen  wollen,  mit  euer  gnaden  und  dem  rathe  einigk  zu  sein, 
solches  hat  nicht  warhaftiges  grundes  in  sich  der  Ursache  halben,  wann 
als  mit  denen  yon  den  pfennem,  die  mit  im  rathe  gesessen  haben> 
dayon  geredt  unde  gehandelt  ist,  haben  sie  mit  dem  rathe  einigk  sein 
wollen,  der  gebreche  bey  euer  gnaden  zu  bleiben. 

Ihnen  were  auch  nicht  noth  gewesen,  im  tale  das  gemeine  gutt 
niederzulegen^  und  das  feuer  ausgissen  zu  lassen  und  die  knechte  und 
arbeiter  aus  dem  tale  uffs  rathaus  zu  yorboten,  so  die  solches  gespreches 

*  aiM.      ^  hindereulegen  fener. 


4'«l  Mmtw  «^ItMivf 

■trirt  n  thmm  kabm,  ei  w«re  dcas ,  tih  Hdirte 
ICvbwU*  ilire«  mei^f^tn  frbt^r^mm  n  aet«. 

E«  werp  aB<-b.  «ab  ^tatrrrbti|:k  ipfprwW  n 
irew<^.   biwW   de«  mbr   ssd  «»bae  arin*  ««m««      «*4    «iIm   «v 
Ik  **:'  arblttwd  ttm  d<«  lb«irc«  t«mi  d<«  jbrar«,  d«g«  ne  «ff  ikr 
br1<»blro   «odt,    n  Mtoe«,    dra»  dM*  |»lra«fr  »tl  itoii 
ifsrroc«^  aBbaa«rr  balM-o  Afli<l<>a»rr»uc^  Ijuapcrli    IT  y^fi     «k  «^ 
rm(h««>  ctn^rtKioittMrsi  baWa.  Aadrra«  kr«trra«l*-rf.  I^aaü  « wk«r«  H- 
K«arb«iti.    lUaaro  F**r«rrrkr.    >iitM*r«arkr.    I  Iura  i  «   Kr' 
Ihtrmf/j^lrn.  Mm  li<U  Wnttk.-m  aa«!  raellUadir.  W^ 
aarb  aiitta^  iwtarbre  «trrra  aad  faaka  f«<  dM  fig^^ 
aad  dir  «rblaMrl  it>a  dm  »rblawMT  mit   frrtH  aad  irrwall 
aafaiT    irrafmimra      N>    «odt   WmtirUw   K'v-b.    Aah«*«fii 
lirtanrb  Tf^a  Tbore,  Tkwia«  Mrwai-baae  aitt  aad^ra  ihtm 
Ira  bellum,    llrinrirbre  Nbinart»trr.    ■rbliaarr  «t<  de«  H-«* 
aria  baaa  fn-«  lirb  irrfAUra  aad  ba^ira  tba  icr«rblarpa.    da* 
«rtajirb  i*t.    ttrti.ra  baaalrtrd^   pr^Nn^bra  aad  dtr  thimmmi 
a<i«OBira      Aarb   «lodt  i  Uo«   %*^  ltra«lra.    I*aatl  k"«ti.  i-«vv 
iVtrr  Kl4|»Cit,  J«»iiaaar«   %|»i>l<«krr.  WrLt/«laa«  k*^   ml  ikrr« 
MarruMT  ilc  nUrll.  dttu  (li'4wbliMrr  dr«  radrwrllitrkca  lik«^ 
baas  frrUaff<-a  aad    ba^pra   ibme  dir  «rblaMrl   aut   irr« ah 
mrtur  baoalraar   irr«a-b-lira   ati.l  (rlrsUrt    attd    «lel   aafcffi 
IVs;l«i<bra  «imI  dir   •«t.laMrl   loti   drai  Me  btkt^T.   \  Inci 
i  Ua*tb'>rr  aarb   lutt  «i<-|   aalo^-r  irrtn^iBM-a.   dir    iWür 
araara  mri% 

Kard«r  i:«««li,;:rr  bi-rrr,    al«  ««b  dir  diiicfc.    «ir  n 
U^hra,    b^^ira    «b   dir    jrrwbuktta    t<«    Ma|rdrf«ry 
■«iMbra  Oll«  bt-iil«r«ril  ta  t««l  n«:«  a,  drara'    b**ira  «u 
Iprbalirtira  brtailt  ia  la  rrkrut^m  fr^'m-n,  rucr  |C«adr  hrUe  «rAnfW  aa 
dra  rmtb,  aa«b  latiun^a  ai  4  pri;  ribU-iK  Kri^airra 
dri-btra  mir  grL  -'Kua  la  «r;«      H.  .u-a  dir  |iiraarr  «tt  il 
au*b  aiwi  ibun.   t.'-Mra   «tr  gr^Lrk'm     mttrm   tir  d<«  akcr  a«ric 
airiart.    da«   •    b   datiijr   d.r    i-.a  )lA.:>Sri-jr|t  **■•  brnicr  iWiAt  ««i 
1.       I*  n*'€  rarf  ca^lra  fbjp^a    ai.d   i:«-«r,:ri*..«  tt  der   d-ii^      aa 
Uaicra      )l-«-blra  »ir  daaar  aa  rarr  iraadra  crtaacra.  daa 
dra    baadrto   d- ara    «--a    Ma^l*  ^ar^    ««irr    aadrra    iirdia«    «< 
««•iilra   •awlrriitfb   a!iriar   •mUr    arl«ra   rarr  fa«dra.   dai 
«tllr.    w»  MT  akcr  da«  aa   mrr  faadra    aii  ..I  rrlaaipv« 
«•4«l<a  «ir  dana  Hrirt  b-  «r-*.ac.-'ra  «r.:.      I  ad   daraaff  Mt  dft  aa 
«ulr  alir4t«a|!<*,  »i  «icl  d«-r  lm  UUa««!,  aad  aiadl  dar«af  ««•  bp 
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I  fdMti«ftakralatebl.a«|irrti    :  •  *^;  t     .«1  aaa«««ii««a%  4a»d« 
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Öeüage  V.  497 

scbnldiget  haben,  so  ist  doch  uff  den  sonntagk,  Sanct  Matthens 
abendt  (20.  Sept.),  der  pfennernnd  ihres  zu  sich  gezogenen  anhangs  böser 
wille  zu  grausamen  wercke  gesatzt,  wann  sie  sindt  desselben  Sonntages 
nnter  messezeit  gehamischt  zusammen  gelaufifen  und  haben  einen,  unsers 
raths  gliedemassen,  Hansen  Schilttbach  genant,  vor  dem  rathause  und 
der  capelle  des  heiligen  creutzes,  ungehort  seine  bitte,  das  man  ihn 
doch  vor  seinem  tode  nicht  dann  beichten  Hesse,  jemmeriich  ermordet 
wiewol  ein  prister  unvorsehelich  bey  die  geschichte  kommen  ist  und 
wol  geneiget  was,  ihn  beichte  zu  hören,  deme  das  nicht  vorgunst, 
sondern  weck  geweiset  wardt,  und  von  solcher  böser  that  viel  geschries 
und  geruchte  gemacht,  das  man  uns  andern  allen  auch  also  thun 
solde;  dann  die  stedte  were  da  viel  zu  kleine,  dar  die  andern  auch 
ligen  solden. 

Es  haben  auch  dieselben  pfenner  und  ihr  anhangk  einen  aus  sich 
in  ihrem  ausslauffte  uff  dem  marckte  und  in  der  kleinschmieden  zu  den 
saltz-  und  anderen  knechten  lassen  sprechen:  lieben  gesellen,  schlaget 
todt  alle,  die  ihr  bekommen  könnet;  ich  rede  und  gelobe  euch,  wir 
wollen  euch  denne  die  frauen  freyen  unde  euch  zu  gedegenen  leuten 
machen,  und  ob  die  frauen  nicht  wolden,  so  müssen  sie  wol. 

Die  gemelten  pfenner  haben  auch  uff  die  zeit  in  der  kirchen  zu 
Sanct  Moritze  ||  viel  saltzknechte  aus  dem  tale  lassen  vorsammen  und  Bl.394^ 
unter  ihnen  einen  heuptman  gemacht  und  ihnen  furder  gesaget:  nun 
wolan,  lieben  gesellen,  gehet  gerade  durch  die  Stadt,  und  wem  ihr 
bekommet  von  unserm  wiedertheile ,  da  schlaget  freylich  uff  und 
schonet  niemandes.  Sie  haben  auch  den  knechten  aus  dem  tale  ge- 
lobde  gethan  durch  einen  auss  sich,  das  sie  ihnen  manlich  beystunden, 
wen  es  an  die  noth  ginge,  denn  sie  gedechten  mit  dem  ernste  hindurch 
zu  gehen.  Es  hat  auch  einer  unter  ihnen  uff  dem  rathause  zu  Dioni- 
sius  Bothen,  der  uff  die  zeit  ein  rathsmeister  was,  geredet,  kunte  man 
über  uns  ander  keinen  streffer  gehaben,  so  wolde  er  selber  hencker 
sein. 

Und  als  euer  gnade  uff  dem  obgerurten  sonntage  das  Ulrichsthor 
einnemen  lassen,  haben  sie  offenbehrlich  in  den  gassen  geruffen: 
„zceter,  zceter  und  mordion,  das  wir  nicht  vollenbracht  haben,  das  wir 
am  freytage  willen  hatten '^  Es  haben  auch  etzliche  aus  ihnen  Burck- 
hartt  Trinckhausen,  gliedmassen  des  raths,  uff  der  Strassen  angefallen 
und  gefiraget,  mit  wem  er  es  halden  wolde,  do  hat  er  geantwortet: 
mit  euem  gnaden  und  Innungen  und  gemeinheit.  Do  sprachen  die: 
„du  solt  tausent  fallen t  übel  haben,  du  stadtvorrether  und  bösewicht"- 
Und  als  das  volck,  die  mennige,  war  zugelauffen,  waren  dieselbigen 
eylende  zu  dem  Ulrichsthore  gelauffen  und  hatten  ihn  so  verlassen. 
Sie  haben  Heintzen  Reichartte,  meister  in  Sanct  Ulrichs  pfarren,  fireve- 
liehen  im  stein thore^  mit  einer  axt  gehauen  und  gesprochen:  „gehe 
erfur,  du  alder,  meineydiger,  verreterischer  schalck  und  stadtvorrether". 

0nediger  herre,  sie  haben  fast  mehr  unfuge  und  ungeburiigkeit 

^  steine  thoro. 
Gewhiehtsq.  d.  Pr.  Sachflen.  XI.  32 


4  -  VAn-ft»  V<>«^^*^ 

kr^i*n  an«  mit  i»«»firn  ntid  wrn*kea  fctabet,  di^  m  r  wmk  k\ 

r«*it  mtt  diu  mal  nicht  M*tirf;ilt^a  k«inam.    mmtk  ftclwkcr  »«t   i»*«« 

fCmiMlUirli  frlJÜirrobcit  hatirn,  die  wir  r^ttru  fciuule« 

«oUrn  ^«»rfaAldni,  «od  die«,  dju  «na  mmch  inmwmi^tm  «sd 

al«i  wie  oh,;i*ntf1,    rnirnneiwcii  nod  fc^thaa.   aUr*  dafva 

t«t«  <laa  wir  eoera  fnrvtlirbcn  irnadra  ak  aa^ra  rrrktott 

UndnMaritrn  ond  Ba^or  trvue   tiri:rht   aad  p-bufaan  frcra  tmn    M 

iii'hr  icnadr  irt^haltrn  babrn,   ai«  mir  aitt  ^4tf  kalk-  a»rk   fcr^v  itf 

ndiluk  aU  trtKtinir  koU*  thiin  w**l!ra 

Wir  «lad  aarh  aatwrtllrii.  h,  al«  racr  müde  da«l  lnefert^#  #irt 
1^1  anarra  in>eil'«:^(i   h^rm  i<»a  i^rifarl  aad   aaderrr 

atanae  aad  iltraer  rinormea  atid  ««h»  an«  dir  «rklanrl  ta 
tl»«*rr    bri«<h<n   uml   li*nlrm   taMMa   baiil.    dA«    wir  racra 
anM-na   n-«hti*n   bi-rrrn   and    laf>«lr«torUra    dir    biliirk   mit 
n^htr  hA^irn  ir<-an(wttrtrt  and  «(«-«Irr  allr  btUt,;ki-(t  ^*m 
drrwrrtu'ra  oi>d  «*•*: -nai  ra  drrballira  brrMrt  wrrd«a 

Ikxb  h 'Arn  litr.  iiirr  |t.r»*lif  br  ifnjMl*  wrnle  dai*iC  «ria 
qikI  tti'ia,  dA*  wir  «!•  •  toftrA^k  j?  «iif-cn,    and  att;b  «-Kpr* 
i:*  iV  II  4K   and    niiMhanii«-]i:ti«;r    k*  **  ^<"br ,    bi»   «kI    fr4tarA    cf% 
iitHl  I»  11t«  b  i*t 

W  ir  •u  b  ofT  dt  u  o^'/v'rrrlra  «i>i.tiU«:k  d  «*  pfraarr  Mit  il 
•  < '■  #:* '  pT' tt<  11  ait!-.i:  ^*«*  II. .t  in*«a.^..t*(i-r  baiMlt  «»bti 
m  .  .ii.r  ti!  !•  r«t  i:.<i*  n  (iji'h  :i.  d.  o  •  'vraaatra  brrrra  ta  ija«iflaiw 
ar -••.'««  r;irr  k*  1 1«  n  b**i|**.«  .;  .  nuinnr  and  aaterllMara  mn 
ai*«  «Ulf  ff-»«l  n  i::id  d«*  •!  <  (t*  ru  Mj,:d«*'Niri:  ty^rm  iladi  n  tvr*i«% 
i<*1  I.*  •  t.i- 1-!  t  !li  fu  fti  :.r*  :*••  *.«*.  «ir«a  rrrr  «raadr  aail  d.« 
in  fT"!!  wi««ra  i::  1  d«  •  <|t-r  bat.«!  t*.  alt '.:«*>  tbat  «^rnliar 
lji'*n.  ili''»«  wir  r«  t'ff  «il«  aiAhl  brr-**a  taaara  lloa  w*^*f 
«-■•'11  h-'*:  '-11  »".1.11  II  tu  di«-i  «tr  «:■  •■  tn  k  '.ttrt  thaa  ■  r 
iiif«'t:  :  ,;ki  .1  ai.i  !■  t  ,:  ri.r  ttr^i  unc  ^«-a  aatrr  aawvrwi  Mvrrt  ■■ 
If.    *  i«-r     I. »  'i    n      .    .1»      .'    O- !        a:.:i-i     li   ...ixii     ctr      arj-t] 

IW"«     r'.'wir-i /»li  n,    b  -  * /f  *p iftira     ("vwtra    and 
I '- •!•  ti.  t-«*      rvn    i'.'ii   crti'tt«  t«--lfr  ta  Ma^lr^iarx  rCr     Wrii< 
>»     «^n,  Ur-ili^rrAffta  ialk-Mb,C'a  und  niMr^j:tjJltm  la  Mru 
^'  ji«:  ,ici.  I»'*«a  brfrra* 

lti-<-i   Aiir   dir   f..f!irib«r-.fv^     wir  wir  dir  «Carbwr^vr 
I    d  »-   /'tt  d<n    !■!•    iirra    i.-.d   i; '«^a   a■^tr»-<r    ai^jra   Ummw.    «r.i    «< 
I         *.   A  •-•   »'habSfit.   frrr«irt   %;*{  bit  drr  IMI   gr^h 
■kii  «    .     •  -u  «1.:  kr    at.»  a  tft    wia   i-ri4  wir   «Im  br«lafftfra  wi 
9k  fi  w  r   tU  r*  »    ■       »•i';i   k«- '.     h   u   d  Wi«*«-.U.  ^ 

t  ■!  L*  >rrr  IT«-'    a-.r    n«ir  i  * -1    I..'         •"•?■»''   aM  Irr^tac*   >*fA    ** 
r.'*a.*«i.t  .k;,;kl'au>u  ta^k   i.'>   «^t      ba'«'a   oa«  dar  ^iMrf   wM   ^ir 


Beilage  V.  499 

anhaDgk  gebeten,  ihn  eins  gesprechs  zn  vorgunnen  bis  uff  morgen 
sonnabendt  zu  mittage,  und  was  ihn  uff  unser  furbrengnnge  noth  sein 
wurde,  sie  darinnen  gnediglichen  wider  zu  hören,  das  haben  wir  ihnen 
zu  thun  zusagen  lassen. 

Item  u£f  den  sonnabendt  (24.0ct)  sein  die  pfenner  und  ihr  anhangk  wi- 
der zu  uns  kommen  und  haben  erzalt,  sie  betten  ihre  rede  uff  einen  zedel 
lassen  schreyben  und  uns  gebeten ,  das  wir  die  wolden  gnedigliehen 
hören  und  aufhemen.  Der  zedel  hat  also  gelautet:  ||  „gnediger  herre,  B1895'' 
hochgebomer  furste,  wir  armen  gefangenen  leute  bitten  euer  fürstliche 
gnade  mit  grossem,  unterthenigem ,  vorpflichtigem  gehorsam,  unsere 
antwort  gnediglichen  und  genuglich  uf&iemen,  so  wir  ye  nicht  anders 
geantworten  können,  denn  so  viel  uns  von  den  Sachen  bewust  ist. 
Euer  fürstliche  gnade  wolle  uns  auch  des  gefengknuss  entledigen,  und 
bitten  unsere  sacken  mechtiglichen  u£f  euer  fürstliche  gnade,  uff  das 
hochwttrdige  capittel  zn  Magdeburg,  uff  euer  gnaden  fursten,  graven, 
herm  und  erbare  manne"  etc. 

Nach  verlesunge  der  zedel  haben  wir  den  pfennem  und  ihrem 
anhange  wider  sagen  lassen,  wir  betten  gebort  ihre  bitte  und  erbittunge, 
an  und  uff  uns  gethan;  were  wo!  zu  mercken,  das  solche  ihre  erbit- 
tunge  für  sie  wol  zu  thun,  ader  uns  uffzunemen  were  wir  noch  nicht 
berathen,  denn  nach  dem  ihre  rede,  handel  und  that,  darumb  sie  unsere 
gefangene  weren  gewest,  *  geschehen  sey,  so  betten  wir  macht,  mit 
ihnen  nach  unserem  willen  zu  handeln  als  mit  unseren  gefangenen. 
So  Hessen  wir  uns  auch  beduncken,  welche  unter  ihnen  lehn  unter  uns 
hetten,  die  weren  durch  solche  ihre  vomemen  der  lehn  uns  vorfallen; 
das  dritte  der  ufiruhr  halben,  die  sie  gemacht  haben,  darmit  todt- 
schlagk,  bluttvergiessen  ergangen  sey,  weren  sie  ihren  leib  vor- 
fallen. 

Wie  dem  so  hetten  wir  bisher  gnedigliche  fumemen  gegen  ihn 
gethan  und  weiten  nun  zu  dieser  zeit  ihre  bitte  und  erbittunge  nicht 
abeschlagen  und  auch  nicht  uffnemen,  sondern  wir  wolden  darumb 
femer  unserer^  herren  unde  freunde  rath  haben,  was  uns  darinne  zu 
thun  were,  und  so  wir  zu  rathe  wurden  und  ihre  erbietunge  uffnemen 
wolden,  were  doch  ihre  erbietunge,  zu  ihrer  furgebrachten  zedel  be- 
stimpt,  etwas  weitleufftigk,  nemlich  uff  unsere  fursten,  graffen,  herren 
und  erbare  manne,  also  weren  fast  fursten,  graffen  und  erbare  manne, 
die  da  lehn  von  uns  hetten,  und  were  etwas  schwer  und  ferne  zusamne 
zu  bringen.  Darauff  haben  sie  uns  zugesagt,  wir  mögen  zu  uns  nemen 
nach  unserem  gefallen,  wen  wir  wollen;  aUso  ist  der  abscheidt  uff  das 
mahl  gewest. 

■  hier  „vndt"      ^  unsere. 


32 


&••! 


Uättm  *j*tttmkm€ 


ßeilafcp  VI 


4: 


Wir  th«:i*a  dir  liale  der  dirrh  tWil«rtae  «idcr 
ibn*r  4;Qu*r    U-^traftr«  I*tAO»rr  »1  «>e  der  ta  dca    <- 
\rrwalUnic  Urr^Ux«  nacrMt/tra  tVr«i*ora  liiaia.  »ir  m 
••linft    der   Bu^l«*bor,;i*«-bra    IUth*biMii>lWk    F<4    7*  .    ? 
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Beilage  VL 


501 


Neue  Pfänner. 

18)  George  Gotzschke. 

19)  Peter  Melbiss. 

20)  Magist.  Michael Marschalck, 

war  Stadtschreiber,  ein  Ver- 
räther. 

21)  Hans  Hedersseni,  ein  Ver- 

räther, zu  Zeiten  auch  Raths- 
meister. 

22)  Jacob  Schoffcopp. 

23)  Hans  Seile,  ein  Grobschmied, 

zu  Zeiten  Rathsmeister. 

24)  Lorenz  Prelwitz,  ein  Krämer, 

ist  des  gehlingen  Todes  ge- 
storben. 

25)  Jacob  Kloth,  ein  einkommen- 

der Bauer,  Rathsmeister,  war 
ein  Verräther  und  ist  des 
gehlingen  Todes  gestorben 
und  hatte  milssen  die  Bettel- 
stttcken  fressen. 

26)  Peter  Meffer, 

27)  Hans  Pantzsch. 

28)  Bartholomäus  Meyger. 

29)  Glorius  Krolwitz^,   ein   ge- 

mein Mann,  ward  hernach 
Schulze. 

30)  Jacob  Zinman. 

31)  Glorius  Wunsch. 

32)  Peter  Baltzer,  ein  Goldschmied 

und  Gastgeber  zum  Gülden 
Ringe  am  Markte. 

33)  Paul   Fleischhauer,    ein 

Kramer. 

34)  Heinrich  Küle». 

35)  Simon  Lesskau. 

36)  Ludewig  Schutz. 

37)  Thomas  Osswaldt. 

38)  Hans  Osswaldt. 

39)  Bartholomäus  Heinemann, 

ein  einkommender  Bauer. 

40)  Valtin  Pottewitz. 


Alte  Pfänner. 

18)  George  Nagel. 

19)  Heine  Brachstedt. 

20)  DrewesFrantz^(Frantze?). 


21)  Klaus  Maltitz. 


22)  Kaspar  Beyer. 

23)  Peter  Schenke,  der  Aeltere. 

24)  Tile  Königstal. 


25)  Hans  Zölner. 


26)  Brosius  Brantze. 

27)  Peter  von  Mücheln. 

28)  Bartholomäus  Wogaw. 

29)  Hans  Schaff. 


30)  Simon  Bötticher. 

31)  Klaus  Klepzigk. 

32)  N.  Herfordes  (?). 


33)  Benedictus  Holzwirth. 

34)  Bertram  Schencke. 

35)  Sander  Drachstedt. 

36)  Klaus  von  Rüden. 

37)  Hans  Böttiger. 

38)  Thomas  Dugaw^. 

39)  Lorenz  Tzoberitz. 

40)  George  Hedersleben. 


1  Hans  Hindersheim. 
ö  Duawgen. 


2  Klolwitz.        3  Kule,  Küle  (?). 


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Beilage  VI. 


503 


Neue  Pfanner. 

73)  Urban  Wiederdorff. 

74)  Lamprecht  Kortz. 

75)  KlansKuntzmann,  ein  Filz- 

httter,  ward  hernach  Raths- 
meister. 

76)  Matthes  Preysse. 

77)  Vincentius  Korn  er  er. 

78)  Johann  Meister. 

79)  KurtZwentzigk. 

80)  Drewes  Titze. 

81)  Thomas  Stoygen. 

82)  Hans  Eannengiesser. 

83)  Ciliax  Roseke. 

84)  Benedictns  Paris. 

85)  Asmus  Wiederhacke,    ein 

Leder. 

86)  Martin  Fanst. 

87)  Klaus  Kiemer  (?). 

88)  Simon  Schweyme. 

89)  Nikel  Pentzsch. 

90)  George  Heller  (Keller?), 

ein  Schuster. 

91)  Titze  Mertin. 

92)  BrosiusKrafft. 

93)  Peter  Mefferi. 

94)  Hans  Lawp,  ein  Seiler  und 

Verräther,  den  schlug  der 
Donner  nach  seinem  eignen 
Wunsch. 

95)  Hans  Kule. 

96)  Martin  Bufenleben. 

97)  Hans  Pauell,  ein  Gastgeber 

auf  dem  Schlamm. 

98)  Martin  Bauer  meisten 

99)  Stephan  Urbach. 
lOü)  Klaus  Telcke. 

101)  Klaus  Rani  SS  (?). 

102)  Peter  Sander. 


Alte  Pfänner. 

73)  Peter  Schencke  der  Jüngere. 

74)  Martin  Schneider. 

75)  Michael  Bodendorff. 


76)  Stephan  Voigt. 

77)  Georg  Picht. 

78)  Peter  (?)  von  Jhene. 

79)  Hans  von  Waltheimb. 

80)  Hans  Popelitz. 

81)  HansQuetz. 

82)  Matthes  Pegaw. 

83)  N.  Bichelingen. 

84)  Tile  Grosskopff. 

85)  Michael  Meinhardt. 

86)  Paul  Koitzsch. 

87)  N.  Gottschalck. 

88)  Bertram  Quetz. 

89)  Ambrosius  Bausze. 

90)  Klaus  von  Jhene. 

91)  Drewes  Leiche. 

92)  Hans  Wale 2. 

93)  Sander  Meinhardt. 

94)  Thomas  Brendes. 


95)  Cosmus  Quetz. 

96)  Klaus  Zoberitz. 

97)  Kaspar  Theurkorn. 

98)  Lorenz  von  Rüden. 

99)  Benedictus  Po  Icke. 

100)  Klaus  Rudolf  f. 

101)  Baltzer  Aldenberg. 

102)  Drewes  Zcacke. 


1  Peffer.        ^  Walem. 


Bf'ilacf  VII. 

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Beilage  YIL  505 

6)  Tilomanus  Riebe.  7)  Niekel  Radiger.  8)  Hans  Locherow.  9)  Con- 
rad Gnntzen.  10)  Hans  Hildebrand.  11)  Hardman  Goimar.^  12)  Hans 
Forwerg. 

1411.  1)  Hans  Gyske  und  2)  Heinrieh  Holtzhusenn 
rathsmeistere.  3)  Panl  Hedirsleben.  4)  Giemen  Erieh.  5)  Bor- 
ehard   von  Lindow.      6)   Albrecht  von  Ilebnrg.     7)  Laurentz  Smed. 

8)  Herman^Baweritz.  9)  Hans  Thomas.  10)  Paul  Meinhart  11)  Hans 
Tuckom.    12)  Hans  Seher. 

1412.  1)  Andreas^  Barath  und  2)  Andreas  Treptz  raths- 
meistere.*   3)  Kune  Bornecker.  4)  Hans  Holtzwert.  5)  Ulrich  Flach  .^ 

6)  Hans  Elambarg.    7)  Heinrich  Schmeckebier.    8)  Kerstan  Usirwalt. 

9)  Peter  AmendorflF.  10)  Hans  Werner.  ll)HansMeye.  12)  Friderich  Kolle. 

1413.  1)  Drewes  Seher.  2)  Hans  Raspe.  3)  Cosmos  Qnetz. 
4)  Hans  Endeman.     5)   Ditterich  Widersdorff.     6)  Hans  Locherow. 

7)  Nickel  Radiger.  8)  Hans  Voyt.  9)  Hans  Zeye.  10)  Nickel  Kolaw.« 
11)  Hans  Hildebrandt.    12)  Nickel  Becker. 

1414.  1)  Hentze  Raytz  und  2)  Hans  Thomas  raths- 
meistere 7.  3)  Cune  Northusen.  4)  Heinrich  Greue.  5)  Claus  Sere- 
witz  6)  Cune  Goltsmed.  7)  Jan  Kaie.  8)  Hermann  Huffe.  9)  Albrecht 
vonlleburg.    10)  Hensil  Schroter.    11)  Jan  Nagil.    12)  Jurge  Baldekyn. 

1415.  1)  Hans  Holtzwert.    2)  Ulrich  Flachs.    3)  Mertin  Hodantz. 

4)  Hans  Röse^.  5)  Heinrich  Holtzhusen.  6)  Hans  Döring.  7)  Herman 
Baueritz.  8)  Laurentz  Smed.  9)  Drewes  Treptzk-  10)  Hans  Tuckhom. 
11)  Mertin  Hogil.    12)  Hans  Seher. 

1416.  1)  Cune  Northusen.  2)  Burchart  von  Lindow.  3)  Claus 
Söne  (?)  ö.  4)  Laurentz  Greue.  5)  Petir  Subach.  6)  Hans  von  Dres- 
den.     7)  Herman  Schade.      8)  Steffan  Bysdorff.     9)  Claus   Bunge. 

10)  Cune  Zocke.    11)  Hans  Spitzing.    12)  Hans  Meye. 

1417.  1)  Koppe  Pisker  und  2)  Nickel  Kalou  raths- 
me ister e^ö.  3)  Koppe  Gyske.  4)  Petir  Seher.  5)  Ludecke  Greuen- 
dorflf.  6)  Ditterich  WidirsdorflF.  7)  Tiloman  Riebe.  8)  Kerstan  Usir- 
walt. 9)  Petir  Amendorff.  10)  Hans  Forwerg.  11)  Hans  Ketz.  12) 
Ewalt  Kelle. 

1418.  1)  Johannes  Hedirsleben  und  2)  Heinrich  Holtz- 
husen rathsmeistere^i.     3)  Jurge  Holtzwert.     4)  Petzolt  Beiger- 

5)  Claus  Tytze.  6)  Locheraw.  7)  Herman  Baweritz.  8)  Jan  Kaie. 
9)  Drewes  Treptz.  10)  Bertolt  Schroter.  11)  Nickel  Muel.  12)  Hans 
Brunsdorflf. 


1  Yolmar.  2  in  der  andern  Rolle  heisst  es:  Hanns  Gyscke.  Pawell  Hodersz- 
leben.  Clemens  rieh  (erich?).  Borchard  vonLindaw.  Heinrich  Holtzhusen.  Albrecht 
von  neburg  ff.  8  Hans.  **  Diese  Bezeichnung  fehlt.  Drewes  treptzk  nimmt 
hier  überhaupt  erst  die  viertletz to  Stolle  ein.  Airf  „Baratt"  folgt  „bomnecker". 
^  Flachs.  ^  Kolow.  ^  Auch  hier  fehlt  die  Bezeichnung  Rathsmeister.  Thomas 
steht  erst  in  viertle tzter  Stelle.  ^  Rose.  »  Sone  (Sene?).  ^^  Die  Bezeichnung 
fehlt;  „kalow"  erst  in  vorletzter  Stelle.  ^^  Die  Bezeichnung  fehlt  hier  wie  in  den 
folgenden  Jahren;  die  Ordnimg  ist:  hedersleue,  holtzwcrdt,  beiger,  Tytze,  holtzhuesen, 
Liocherow, 


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Beilage  Vn.  507 

1427.  ^  1)  Tilomannus  Riche  und  2)  Herman  Waltpacb 
rathsmeistere.  3;  Ulrich  Flachs.  4)  Hans  Leiche.  5)  Heinrich 
Hodantz.  6)  Hermann  HuflFe.  7)  Nickel  Osmunde.  8)  Hans  Weger. 
9)  Mattias  Glesin.  10)  Valentin  Zocke.  11)  Ewalt  Kelle.  12)  Hans 
Seher.  ||  13)  Nickel  Schutze,  14)  Romanus:  Beate  Virginis.  15) 
Tile  Drackenstede,  16)  Kockelaw:  Sancti  Mauritii.  17)  Johannes 
Walwan,  18)  Erhardus  Zoberitz:  Sancti  Ulrici.  19)  Cuntze  Noren- 
berg,  20)  Loberg:  SanctiGertrudis.  21)  Johannes  Dorre.  22)  Her- 
man Baberitz.  23)  Hans  Kogil.  24)  Nickel  Nuenburg.  25)  Hellewig. 
26)  Cuntze  Willewitz.  27)  Balthasar  Gerber.  Magistri  fontium: 
28)  Augstin  Hedirsleben.  29)  Heinrich  Maschewitz.  §0)  Hans  Gyske.  — 
Hoc  anno  fuit  initium  mutationis  de  personis  magistratus. 

1428.  1)  Johannes  Stendel  und  2)  Johannes  Schriber 
rathsmeistere.  3)  Drewes  Seber.  4)  Hentze  Scheue.  5)  Heinrich 
Buchener.  6)  Rudolfif  Renne.  7)  Augstin  Treise.  8)  Nicolaus  von 
Jhene.  9)  Hans  Werner.  10)  Claus  Paleborn.  11)  Hans  Heinrich. 
12)  Ditterich  Nueman.  ||  13)  Claus  Pfunt«.  14)  Claus  Cluge.  15)  Rule 
Masewitz.  16)  SteflFan  BisdorfiF.  17)  Ditterich  Benne.  18)  Hentze 
Moyge.  19)  Heinrich  WolbruwerB.  20)  Hempil  Pegau.  21)  Tyle 
Clist.  22)  Simon  Kirstans.  23)  Hans  Ketzt  (?)*.  24)  Jan  Nagil 
25)  Heinrich  Greue.    26)  Claus  Lenhart.    27)  Wentze  Trote. 

1429.  Augstin  Hedersloue  und  2)  Peter  Subach  raths- 
meistere. 3)  Peter  Seber.  4)  Ludeck  GreuendorflF.  5)  Hans  For- 
werg. 6)  Ditterich  Widdersdorff.  7)  Albrecht  von  Ileburg.  8)  Hans 
von  Casla.  9)  Mertin  Nasiubergk.  10)  Jan  Kogilman.  11)  Bemhart^ 
Goltsmedt.  12)  Hans  Hildebrant.  ||  13)  Mattes  Glesin.  14)  Drewes 
Weger.  15)  Bertolt  Bote.  16)  Hans  Brunsdorff.  17)  Nickel  Mul.  18) 
SteflFan  Mofe.  19)  Heinrich  Colle.  20)  Ewalt  KeUe.  21)  Holboig  6. 
22)  Bastian  Kleinsmedt.  23)  Hans  Wittenberg.  24)  Hans  Mittag. 
25)  Valentin  Zoke^.  26)  Claus  Tietze».  27)  Hans  Mockewitz«.  Ma- 
gistri fontium:  28)  Hans  Holtzwert.  29)  Hentze  vom  Ende.  30) 
Mertin  Hotantz^o 

1430.  1)  Paul  Hedirsleue  und  2)  Claus  Romantz  raths- 
meistere.    3)  Hans  Rose.     4)  Hans  Northause[n].     5)  Hans  Leiche. 

1  Zum  Vergleich  fügen  wir  hier  das  ganze  Verzeichnis  bei:  1)  Herman 
kammerme^ster  (1).  2)  Tilomannus  riche  (Rat.).  3)  Ulrich  flachs  (kemerer). 
4)  Hans  leiche.  5)  Heinrich  hodantz.  6)  Hermaimus  hueffe  (?).  7)  Nickel  osz- 
munde.  8)  Hans  weger.  9)  Matthias  glesin.  10)  Valentin  tzoke.  11)  Ewald  kelle 
(kemmerer).  12) Hans  Seber.  Magistri  communitatum:  13)  Nickel  schütze.  14) 
Romanus.  15)  Tile  drackenstede.  16)  Eockelow.  17)  Johannes  walwan.  18)  Er^ 
hardus  tzoboritz.  19)  Cuntze  Norcnbergk.  20)  I^bergk.  Magistri  unionum: 
21)  Johannes  dorre.  22)  Herman  baweritz.  23)  Hans  kogell.  24)  Nickel  von 
Nuenburg.  25)  Hellewig.  26)  Kuntze  wallewitz.  27)  Balthasar  gerwer.  Magi- 
stri fontium:  28)  Augustin  hedderszieben.  29)  Heinrich  mascholwitz.  30)  Hans 
gyscke.  —  ^  Von  diesem  Namen  an  beginnt  die  Reihe  der  Meister,  wie  es  in 
dem  zweiten  Verzeichnis   ausdrücklich   bezeichnet    ist:   Nomina  magistrorum. 

*  walbruen.        *  Frotzt.        5  Reinhardt.         ^  Helwig.         "^  rocke.         ^  Titzke, 

*  Mackewitz.        ^^  hodanter. 


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9)  Nickel  Palborn.  10)  Hans  Zwochau.  11)  Jan  Nagil.  12)  Nickel 
Luchtenberg.  ||  13)  SteflFan  BistorflF.  14)  Valtin  Zwochaw.  15)  Hans 
Ketz.  16)  Cordt  Walwite.  17)  Mertin  Batzschim  (?)i.  18)  Hans 
Schmeckebier.  19)  Reinhart  Sese.  20)  Caspar  Gellewitz.  21)  Enne 
Bnm.  22)  Hans  Meister.  23)  Hans  Heinrich.  24)  Anis  Troptz  2.  25)  Hein- 
rich Wedemeker.  26)  Hans  Schwemmeler^  (?).  27)  Tile  Stym.  Magistri 
fontinm:  28)  Hans  Leiche.    29)  Peter  Hebir(V).    30)  Lorentz  Zoberitz. 

1435.  1)  Herman  Waltbach  und  2)  Hans  Mittagk  raths- 
meistere.  3)  Jurge  Stacius.  4)  Claus  Ochse.  5)  Cune  Olman.  6) 
Peter  Snbach.  7)  Ditterich  Nieman.  8)  Augstin  Treise.  9)  ßule 
Maschwitz.    10)  Nickel  Mul.    llj  Herman  Doncke*.    12)  Mertin  Puchel 

II  13)  Ewalt  Kelle.  14)  Antonius  Blaurouch.  15)  Keinart  Goltsmet. 
16)  Hempil  Pegaw.  17)  Heinrich  Kalle.  18)  Joan  Kogilman.  19) 
Hentze  Silbersack.  20)  Nickel  von  Nuenborg.  21)  Heinrich  Greue. 
22)  Hans  Hauenschilt.  23)  Heinrich  Koch.  24)  Lucas  Hentzendorffer. 
25)  Glorius  Kober.  26)  Hans  Stelmecher.  27)  Tyle  Stirn  (?).  Magi- 
8 tri  fontinm:  28)  Hans  von  Schaffstete.  29)  Caspar  von  Rüden. 
30)  Mertin  Hotantz. 

1436.  1)  Tilomanus  Riebe  und  2)  Johannes  Forwerg 
ratbsmeistere^ 

1437.  1)  Volckmar  Coyen  und  2)  Ewalt  Kelle  raths- 
meistere. 

1438.  1)  Herman  Waltpach  und  2)  Rule  Maschwitz 
rathsmeistere.  3)  Claus  Ochse.  4)  Caspar  Wedirsad  (?)  5)  Cune 
Olman.  6)  Peter  Subach.  7)  Curt  Musschart.  8)  Hans  Boseme.  9) 
Heinrich  Riebart.  10)  Nickel  von  Nuemborg.  11)  Claus  Kopitz.  12) 
Peter  Steiger.  ||  13)  Gerhardus  Paschleue  14)  Thomas  Thamar. 
15)  Heinrich  Greue.  16)  Merten  Kruger.  17)  Lodewich  Hake.  18)  Claus 
Titze.  19)  Peter  Frolich.  20)  Paul  Ripaw.  21)  Hans  Hauenschilt. 
22)  Mattis  Schuman.  23)  Lucas  Hentzendorffer.  24)  Hans  Becker. 
25)  Heinrich  Prawenitz.  26)  Hans  Leskau.  27)  Claus  Hoppener.  Ma- 
gistri fontium:  28)  Caspar  von  Ruden^.  29)  Merten  Hotantz^*. 
30)  Hans  Forwerck. 

1439.  1)  Sander  Brachstete  und  2)  Peter  Hertzog  raths- 
meistere. 3)  Abel  Nyeman.  4)  Peter  Spis.  5)  Claus  Schaffstete. 
6)  Claus  Pfunt.  7)  Bastian  Kleinsmet.  8)  Brixius  Hoze.  9)  Hans 
Guldenfus.  10)  Hentze  Silbersack.  11)  Hans  Treise.  12)  Casper  Tris- 
kau  7.  II 13)  Tilomannus  Riebe.  14)  Ewalt  Kelle.  15)  Sixtus  vom 
Rode.  16)  Glorius  Smed.  17)  Herman  Trutman^.  18)  Hennenberg. 
19)  Heinrich  Wolbrun.  20)  Claus  Rogeman^.  21)  Baltasar  Molow. 
22)SimonDuckomio.    23)  Hans  Prusze  n.    24)  HansLelitz.  25)  Drewes 


^    rotzschlm    (?)  2    Treptz.  '        ^    ^n    dieser    Stelle    findet    sich    in 

dem   zweiten  Verzeichnis:    ,4)ans  silbermolor**.  **  dorcke.  *  Das   für  die 

Jahre  1436  und  1437  bestimmte  Blatt  des  zweiten  Verzeichnisses  ist  leer.       *  buden. 
6*  von  hodantz.      '  tirsskaw.    ^Trieman.      ^  bogeman.      i<*  durkomn.      '*  prasze. 


M«(  Matw  '^•«tfi'toif« 


(oDtian.  iNi  lUa«  Schriber  l".*'  AU»recbl  «m  K»Ac»  b  mmi 
Schmr«! 

I44i.     1)  Han«  Srhncdt    umA    !'•    IIabi    F««r«rrc    rA-i» 
mri^t^rf     Ih  Amt  WiMM'hHrct     4    IUa«  MrlWwiu       ■    lU»* 
(*••  Dittrrich   Karhcn«win.     7»  Jan  k**flr<^laMA      *«    Meriia  Vw% 

.siiuUlM»ni        .  Kl»  Conll  lla««lurt      II'   Nivk*i  «««   \s#ttM.*t 
Kl  lulurl  (i<*lt»rhinrt      1*»»  <'irt4«-u«  f..*».  (rr      17*  N  -kr.  Uli     ;•  •  'ai* 
Hnir      r*    lUiw  Hi(lrr«tlorfr      *J*      r«tir>:r^rr      ;'      tH««::  I  j«  !#••' 
:V*  4  u.«lt    l^iiitfr'       'J.M  iUii«  ranltt  an       .*•*    UraUr    iH^a« 
NaW^tiD    ilvM,      l'ii    KriU<>  ><l.aif       /T      IUl«    l».U-:t       Ha«   • 
foaliuai:   !***>  Hau«'  (*amrni.«-utrr     l*>    CUa«  Nkafl«<«lr      '«     l*«i' 

1441.     1>   Kwalt    Krilr    nuA    :*i    lirianch  >;ri'b    ra-i» 
niriatrrr      M   (Mrtuan  '   \\««lrtnar       |-   I bi«Ma  Okart  ll-iri^ 

Kn|>t<  !.•  Kulr  MaM-hwitj  Ii  lV:rr  Kr-i  >tj  **  lir  tr>  a  I.  ia' 
••■  Jaii  kocttiifC  1«*'  <  *»|wr  r;*t«-  '.  %• -r  1'  lUi*  >■•*•  r;  •- 
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Beilage  VII.  511 

22)  Claus  Hopphener.  23)  Wentze  Zelle.  24)  Hans  Lelitz.  25)  Hentze 
Ule.  26)  Hans  Rodenstein.  27)  Peter  Steiger.  Magistri  fontium: 
28)  Hermanas  1  Kammermeister.  29)  Hans  Schaffstete.  30)  Hans 
Drachenstete. 

1444.  X)  Bastian  Melwitz  und  2)  Hans  Bunge  raths- 
meistere.  3)  Heine  Herfart.  4)  Bertolt  Wisscheffel.  5)  Heinrich 
Krippe.  6)  Claus  Pftint.  7)  Hans  Guldenfus.  8)  Heinrich  Richart. 
9)  Johannes  Torgouw.  10)  Hans  Benne.  11)  Friderich  Kaie.  12)  Michel 
Baldecke.  ||  13)  UUerich  Prellewitz.  14)  Brixius  Hoze.  15)  Lucas 
Kumpan.  16)  Steffan  Spulsborn.  17)  Claus  Rule.  18)  Hans  Widers- 
dorff.  19)  Heideke  Pol«.  20)  Herman  Dugaw.  21)  Bertolt  Hynne. 
22)  Caspar  Fleis[chlhouer.  »23)  Jacoff  Jap.  24)  Peter  Flogil.  25)  N. 
Finsterwalt  26)  Leuin  Holtzwerth.  27)  Peter  Seiler.  Magistri 
fontium:  28)  Mertin  Hotantz.  29)  Benedictus  Polcke.  30)  Claus 
Molle. 

1445.  1)  Hermannus  Waltpach  und  2)  Peter  Hertzog 
rathsmeistere.  3)  Bemt  Stzkop  (?).  4)  Claus  Benne.  5)  Claus 
Schaffistedt.  6)  Claus  Koptzk.  7)  Rule  Maschwitz.  8)  Augstin  Treise* 
9)  Hentze  Silbersack.  10)  Claus  StoyenS.  11)  Valtin  Grost.  12)  Claus 
Kleinsmet.  ||  13)  Hans  Smed.  14)  Curt  Mushart.  15)  Reinhart  Golt- 
schmet.  16)  Claus  Sauwritz.  17)  Hans  Boseme.  18)  Curt  Lantze. 
19)  Nickel  Duncker.  20)  Heinrich  Prawenitz*.  21)  Johan  Schouff. 
22)  Jacoff  Portener.  23)  Curdt  Herwich.  24)  N.  Hennenberg.  25) 
Merten  Koselitz.  26)  Lucas  Hintzc.  27)  Vit  Kostewitz.  Magistri 
fontium:  28)  Hans  Schuber^.    29)  Bastian  Melwitz     30)  Hans  Busse. 

1446.  1)  Hans  Forwerg  und  2)  Ditterich  Kuchenschwin 
rathsmeistere.  3)  Thomas  Eckart.  4)  Mattis  Polke.  5)  Caspar 
Wedersaeth.  6)  Steffan  Mittag.  7)  Lorentz  Grnnbeide.  8)  Bastian 
Appelman.  9)  Wentze  Dugaw.  10)  VesterWibolL  11)  MatteusJenick. 
12)  Claus  Bodendorff.  ||  13)  Ewalt  Kolbeß  14)  Hans  Seile.  15)  San- 
der Zoch.  1 6)  Fritze  Schaff.  17)  Hans  Guldenfus.  18)  Hans  Bobbouw  6. 
19)  Hans  Benne.  20)  Hans  Rotenstein.  21)  Eslub  Stelmecher.  22) 
Wentze  Steube.  23)  Gunter  Wagau.  24)  Sixtus  Schutze.  25)  Claus 
Glocke.  26)  Peter  Peitz.  27)  Claus  Barth 7.  Magistri  fontium: 
28)  Hermannus  Cammermeister.  29)  Claus  Schaffstet.  30)  Claus 
Benne. 

1447.  1)  Bastian  Melwitz  und  2)  Hans  Bunge  raths- 
meistere. 3)  Hans  Drackenstedt.  4)  Bertolt  Wisscheffel.  5)  Heinrich 
Krippe.  6)  Herman  Stoppel  8.  7)  Claus  Pfunt.  8)  Paul  Werner.  9) 
Heideke  Pol.  10)  Jacoff  Portener.  11)  Michel  Baldeke.  12)  Claus 
Hoppener.  ||  13)  Lucas  Kumpan.  14)  Steffan  Spulsbom.  15)  Ciriax 
Tuscher.     16)  Herman  Dugaw.     17)  Hans  Widersdorff.     18)  Thomas 

^  „Germanus"  im  erst.  Verz.  ^  poU.  3  stoien,  obiit,  Andres  nehüge  (?). 
*  Dahinter  in  dem  zweiten  Verzeichnis  „pawel  ripo¥r**.  **  Schriber.  ß  kelle, 
ß  wowoub.  '^  Zusatz  des  zweiten  Verzeichnisses  „Unifex".  ^  Der  Zuname  fehlt 
im  zweiten  Verzeichnis. 


Fiiii4rrw«it.      !*.»>   (*Uui«  llintw.     2ii.  Ilus  riM-krr      r. 
*A''  lUiw   Dam      2;.  Hmm  um  Hutm.     :;«     Kafe  lUräc      £     I««' 
Kl-v-tl      1^>    lUiift  llan      ?7.  IVIrr  Rak.     llaffiatn   f -atiBa      r* 
Mcntn  H«ilajiti     :.«*    lUt»  Komrnc.    y*   IUm  M«ittr. 

144^     li   lIcrinanDat  Wallparh    aad     •'      TeUr    Bert«.« 
rathtmnatcrr.    :i    Albnrrht  «•«  ttadra.     4    (laaa  Htmmt  H^j« 

Hrrlart.     (>i   Kak*  Mji«rhwiu      7-  Aajc^Ua  Trrt«r      -    C*a«far  IV-iv^ 
Ihaarr.     1»    Nirkcl  DoDckrr.     l«*    >iUa«  «ci«  Rade      I.     licaCar  « 
lM*r»a«-k.     I:'    ManiB  Kii^ltti  i:*i     iUa«  >mrd.     14    Ifini  m  Mh^ 

i:>i  Man«  Mkuic  11'»  CUaa  lUafinu  17  ('art  Maw^kifl.  .-  hf* 
aart  <M»lt«imHl.  Wh  lialU4r  M«4aw  .li  PmI  Ki|b-«  ;f:  t^*««i 
H«>lrbrr.  TJ  J»baa  (;odnibrry(  :M  llirM  l*akicarm  >  ?4  iT«» 
Kkin^bmct.  :^>  IVtrr /xilrr.  1^,  kiltaa  k<Jb«  -/7  «^a»  hra. 
MaiCiatrt  foatiaai:  'J^  IWartlictu«  iNilrke  :r.»i  llaaa  ItaMv  \' 
ilitiM*  Maltiti 

1449.    1.    riaa»    Scharr*lrilt    aad    *J     CUa«    B'-dta^.- 
ralh«niriatcrr       3'  i*a«|»ar   WMrr*aHli        4*   Aadna   llrHart 
Saa^lcr  IUarh«tedt.     *•    Ihiu-nch  ka<b<i.««r.a      7    >c«alt'  knbr      • 
KnU«NbAif      *•     ilcinritb   \<-,rrl       !•*     Mathra«  JcMvkr 
Sillr      U'    Wrotia  Mratx*  L.    iUa«  |V>M-nw-*      II 

i:i   ('anit  iirraii;       |t.    lUrt  ) -meat  Z-^b       17    >t»«  li 
IIao«  >(«lm«  1  ht^r.     t'*    Aa<ln*«  Nrhu*<*a      !*•■  OaalrrHt^cai 
(•l.«kc        //i    lUo*    Htilcu;«  icn       */>•    l'rtrr  IViU       «M 
li^rifi  *      ?»'   Ni-arna    <inrtr.     !**■     (ti-tria*  Whirf»il'f€ 
ili-t«l*-     Maictttri  ftiattaai.    l>i   IUa«  I^i-L«      ;*•    i 
;)it    IUl«  iHaiktUftU-^h*. 

I4M.     I     Hactiaa  Sfrlwitt  aa<l    />  Lara»  kaspaa    rat»» 
Ba*':«(rrr      .*    M'-rt.n  Tu  *<1      4    (•.  r  ■:•  k  ^ft      .'m   IUm  H  aJikiiMi 
I     i'ji.il  Trr**ift      1    VrUt  (r-  :  'k      "*<  <  Uub  tlintjr      V    J  Laaa 
!••    <  iAiift  II*  |i|M-fii-r      1'. >    li'iiir   Ku.irrkr       ;.'    iVtrr  U  iftter 
MaUi«  4fi«*ia      14    Mcffaa  H|iuUUir«      I.'i    ('in*i    i  »r.a*    Ttta-k 
Hau«  Fi**'b«T      ir    ( laa«  Pa.*«*r«      !■•    l^>rraU (»raabrMle      t 
>.*.  r«aik      *•«-    Aitirrvbl  Kraa<ke       *.'.     Mrrtra  k  «:.U      /.'    II 
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Beilage  VII.  51S 

Hatzke.  ||  13)  Sander  von  der  Heide.  14)  Curdt  Mushai-t.  15)  Bein- 
hart Goltschmet.  16)  Heinrich  Richart.  17)  Hans  Heinrich.  18)  Claus 
Bauweritzi.  19)  Fritze  Schaff.  20)  Caspar  Fleischauer.  21)  Bastian 
Motzelitz  (?).  22)  Claus  Kleinsmet.  23)  Peter  Zeiler.  24)  Peter  Flogel. 
25)  Hans  Boteher.  26)  Matteus  Gouben2.  27)  Thomas  Ulman.  Ma. 
gistri  fontium:  28)  Bastian  Melbitz.  29)  Claus  Eoptzk.  30)  Hans 
Seuer. 

1452.  1)  Claus  Ochse  und  2)  Ditterich  Kuchenschwein^ 
rathsmeistere.  3)  Andres  Herfart.  4)  Claus  Benne.  5)  Caspar 
Widersaeth.  6)  Steffan  Mittag.  7)  Herman  Stoppel.  8)  Hans 
Boseme.  9)  Andres  Nehusen.  10)  Matteus  Jeneck.  11)  Michel  Bal- 
decke. 12)  WentzeSteube.  ||  13)  Hans  Seile.  14)  Nicolae  Bodendorff. 
15)  Gunter  Wagau.  16)  Hans  Kuntze.  17)  Heine  Ludecke.  18)  Curdt 
Herwig.  19)  Hans  Stelmecher.  20)  Hans  Meister.  21)  Claus  Glocke. 
22)  Claus  Stein.  23)  Hans  Görsner.  24)  Burckhart  Ziel*.  25)  Hans 
Prasse**.  26)  Tile  Sthim.  27)  Drewes  Gumprecht.  Magistri  fon- 
tium: 28)  Hans  Leiche.    29)  Hans  Blume.    30)  Hermann  Busse. 

1453.  1)  Bastian  Melbitz  und  2)  Mattis  Glesin  raths- 
meistere. 3)  Hans  Drackenstet.  4)  Bartolomeus  Zogk.  5)  Hans 
Waltheim.  6)  Lucas  Kumpan.  7)  Sander  von  der  Heide.  8)  Hintze 
Richart  9)  Jan  Brantze.  10)  Claus  Kleinsmet.  11)  Claus  Hoppener. 
l2)  Kerstan  Brunsdorff.  ||  13)  Hans  Mittag.  14)  Steffan  Spulsborn. 
15)  Hans  Richter «.  16)  Johan  Yman.  17)  Claus  Baibora.  18)  Valtin 
Schaff kopff.  19)  Lorentz  Granheide.  20)  Hintze  Ulen.  21)  Hans 
Dham.  22)  Hans  Eideste.  23)  Peter  Winter.  24)  Seuerin  Griffe. 
25)  Hans  Horwich  ß  \  26)  Steffan  Urbach.  27)  Giemen  Heide.  Magistri 
fontium:  27)  Claus  Ochse.  28)  Benedictus  Polcken.  29)  Drewes 
Herfart. 

1454.  l)HansBuse  und  2)  Hennig  Hacke  rathsmeistere. 
3)  Cone  Olman.  4)  Claus  von  Stendel.  5)  Claus  Koptzk.  6)  Mushart. 
7)  Paul  Weraer.  8)  Antonius  Blaurock.  9)  Hans  Zelle.  10)  Gunter 
Wogaw.  11)  Glorius  Wedersdorff.  12)  Peter  Greffe.  ||  13)  Fritze 
Schaff.  14)  Heinrich  Vogel.  14)  Reinhart  Goltsmet.  15)  Bauwritz. 
17)  Paul  Ripawß.  18)  Andre  Nehusen.  19)  Sixtus  vom  Rode.  20)  Hans 
Bouelouen.  21)  Breslaw.  22)  Degenhart  Drackenstet.  23)  Petir  Flogel. 
24)  Thomas  Ulman.  25)  Lucas  Hintzen.  26)  Hans  Botticher.  27)  To- 
mas  Rannis^\  Magistri  fontium:  28)  Claus  Schaffstet.  210 Sander 
Braxstet.    30)  Hans  Popelitz. 

1455.  1)  Claus  Ochse  und  2)  HansMittag  rathsmeistere. 
3)  Mertin  Puchil.  4)  Cordt  Northusen.  5)  Ditterich  Kuchenswein. 
6)  Johannes  Yman.  7)  Lorentz  Gronheide.  8)  Heinrich  Silbersack. 
9)  Steffan  Spulsborn  7.  10)  Mertin  Koselitz.  1 1 )  Claus  Glocke.  12)  Mat- 
teus Gaube  7».     II  13)  Lucas  Kumpan.     14)  Augstin  Treise.    15)  Sander 

1  hauwitz.  2  gorben.  ^  Kiichenschein.  **  ztiel.  '**  preusse.  ^  vischer. 
6*  herbich.  ^  Im  erst.  Verz.  „Risaw".  <^*  Ramuss.  7  „Spohsbom"  im  erst.  Verz. 
'*  Der  Zuname  fehlt  im  zweit.  Verz. 

Geechlchtaq.  d.  Pr.  Sachien.  XI.  33 


>fl«  der  licidr.      !*'>  ItUr  K.«i*u<      1«     IUuIub  '  Mi4ilir4 

Ifopii^'f.     riiVc«irr  Ifirvr    'j*    Kcn4jii  Hnmvli^tf     J\ 

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I4S4.      1>  Ba«liAB  Mi»l«itg    •■«!    i'    Main«  (fle«!»   r»*»» 
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Beilage  YII.  515 

Claos  Balborn.      16)  Sander  von  der  Heide.      17)  Claus  Hoppener. 

18)  Nickel  Tunckel.  19)  Cordt  Herwig.  20)  Degenhart  Drachinstedt 
21)  Nicolaus  Zelsen.    22)  Hans  Kersten.    23)  Hans  Schantze.    24)  Ci- 

iacus  Eldiste.  25)  SteflFan  Urbach.  26)  Hentze  Richart.  27)  Thile 
Stimi.  Magistri  fontium:  28)  Hans  Blume.  29)  Jacofif  Contze. 
30)  Cosmus  Queis  (?)2. 

1469.  1)  Hans  Busze  und  2)  Brixius  Hose  rathsmeistere^. 
3)  Hans  Klucke.  4)  Heinrich  Fischer.  5)  Drewes  WisscheflFel.  ü) 
Pauel  Treptz.  7)  Heinrich  Vogel.  8)  Valtiu  Schaffkopff.  9)  Hans 
Kuppersmet.  10)  Wentze  Steube.  U)  Sixtus  Schutz.  12)  Laurentz 
Rothe.  II 13)  Claus  Glocke.  14)  Stefifan  Mittag.  15)  Hans  Botger. 
16)  Glorius  WedirsdorflF.     17)  Steffan  Thamar.     18)  Sixtus  vom  Kode. 

19)  Kerstan  Brunsdorff.  20)  Hans  Strusberg.  21)  Hans  Herwich.  22) 
Thomas  ülman.  23)  Marcus  BundorflF.  24)  Peter  Gerne*.  25)  Hans 
Rule.  26)  Mertin  Burmeister.  27)  Burckhart  Fueste.  Magistri 
fontium:  28)  Hans  Waltheim.    29)  Benedictus  Polcke.    30)  Hans  Seher. 

1461.  1)  Claus  Ochse  und  2)  Lucas  Kumpan  rathsmei- 
Stereo  3)  Hans  Zely  (Zölner  ?)  ß.  4)  Lodewig  Molle.  5)  Claus  Koptzigk. 
6)JacobusWerbigk.  7)  Claus  Hoppener.  8)ClausKleinschmet.  9)Lorentz 
Prellewitz.  10)  Peter  Füre.  11)  SteflFan  Urbach.  12)  Thomas  Stoyen. 
II 13)  Hans  Fischer.  14)  Johan  Iman.  15)  Gunter  Wogaw.  16)  Hans 
Meister.    17)  Peter  Kibitz.    18)  Vester  Murer.     19)  Hans  Stellemecher. 

20)  Glorius  Mebes.  21)  Peter  Winter.  22)  Hans  Bruse.  23)  Claus 
Rademechcr.  24)  Buse  Duderstadt.  25)  Jacofif  Wissack.  26)  Giemen 
Heide.  27)  Thomas  Tugaw.  Magistrj  fontium:  28)  Claus  SchaflF. 
stedt.    29)  Hans  Klucke.    30)  Drewes  Fischer. 

1462*  1)  Hans  Waltheim  und  2)  Hans  Nopel  rathsmei- 
stere^.  3)  Hans  Drackenstedt.  4)  Mattis  Bolcke.  5)  Theodericus 
Kuchenschwein.  6)  Jhan  Brantze.  7)  Heinrich  Richart.  8)  Fritze 
SchoflT.  9)  Hans  Seile.  10)  Peter  MeflFer.  11)  Niclaus  Zelsin.  12)  Jo- 
han Hedersen^.  ||  13)  Valentin  SchaflFkopflF.  14)  Ciliacus  Schonenberg. 
15)  Claus  Palbom.  16)  Claus  Balberk^.  17)  Nickel  Dunckelio.  18) 
Hans  Rotenstein.  19)  Cordt  Herwich.  20)  Albrecht  Francke.  21)Hintze 
Richart.  22)  Giemen  Wisbach.  23)  Chilian  Schobel.  24)  Heinrich 
Nayl.  25)  JacoflF  Brunei.  26)  Tyle  Stim^«.  27)  Ludecke  Rebeling. 
Magistri  fontium:  28)  Sander  Drackstedt ^3.  29)  JacoflT  Cuntze. 
30)  Bartelmeus  Zoch.  Nota:  In  diesem  jhare  wurden  den  nuwen 
burgern  buchsen  zu  gebene  uflTgesatzt,  nach  deme  die  wilkoer  das  us- 
wieset  klerlichen. 

1463.  1)  Hans  Busze  und  2)  Brixius  Hose  rathsmei- 
sterei*.  3)  Cosmus  Quetz.  4)  Heinrich  Fischer.  5)  Hans  Kluke. 
6)  Paul  Werner.    7)  Peter  Sanderman  i5.    8)  Wentze  Steube.    9)  SteflTan 

^    „Galle  Stein"     im  ersten    Verzeichnis.  2  nach  dem  zweiten  Verz.;  das 

erste  bat  ,,Co8mas  Gneisz**.  3  proconsules.  '*  greue.  ^  proconsules.  ö  Zeley. 
7  proconsules.  ^  He<lerszhem.  *  balbitz.  ^^  dunckell.  ^^  kom.  12  „Stein", 
im  ersten  Verz.         ^^  Brachstett.         ^*  proconsules.        '^  Zanderman. 

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Beilage  VII.  517 

I4C7.  OGlaasOchse^  and  2)  SteffanMittagrathsmeistere. 
3)  Mattes  Pegau.  4)  Caspar  Becker.  5)  Drewes  Fischer.  6)  Fritze 
Sohaflfi».  7)  Claus  Hoppener.  8)  SteflFan  Urbacb».  9)  Thomas  Dugaw. 
10)  Hans  Beyenrath^.  •  11)  JacoflF  Brnn.  12)  Jhan  Kumpan.  ||  13) 
Hans  Zelle.  14)  Hans  Loub^.  15)  Vester  Meuwerer.  16)  Loren tz 
Prellewitz.  17)  Heinrich  Nail.  18)  Hans  Meister.  19)  Mattis  Gauw. 
20)  Paul  Ochse.  21)  Mattes  Wigant.  22)  Hans  usz  der  Mole.  23) 
Ludewig  Sultze.  24)  Drewis  Koch.  ^)  Burekart  Schermeister. 
26)  Nickelisenberg.  27)  Matteus  Schuffener.  Magistri  fontium: 
28)  Hans  Klucke.    29)  Hans  Seuer.    30)  Hans  Stoltze. 

1468.  1)  Hans  von  Waltheim  und  2)  Hans  von  Hedersen 
rathsmeistere.  3)  Marcus  Spitendorff.  4)  Hans  Wale.  5)  Hans 
Buse.      6)  Nikiaus  Zelsin^      7)  Claus  Glocke.      8)  Gunter  Wogaw. 

9)  Martin  Koselitz.  10)  Hintze  Zawlich  «.  11)  Glorius  WiddersdorflF. 
12)  Peter  Kocher.  ||  13)  Brictius  Hose.  14)  Ludeke  Rebeling.  15) 
Thomas  Stoyan.       16)    Andreas  Schlanlach.       17)    Ciriacus  Eldiste. 

18)  Peter  Meffer.  19)  Hans  Herwich.  20)  Hans  Nithener.  21)  Drewes 
Gumprecht.    22)  Niclaus  Kaitz.    23)  Michel  Kolditz.    24)  Mattes  Pfoel. 

25)  Claus  vom  Rode.  26)  Heinrich  Bule^».  27)  Borekart  Fust.  Ma- 
gistri fontium:  28)  Claus  Schaffstete.  29)  Mattes  Pegaw.  30)  Lu- 
dowig  Molle. 

1469.  1)  HansKlucke  und  2)  HansKritzin  rathsmeistere. 
3)  Cosmus  Quetz.  4)  Sander  Drackenstete.  5)  Martin  Puchel.  6) 
Hans  Seile.    7)  Peter  Sanderman.    8)  Jacoff  Wissack.    9)  Paul  Treise. 

10)  Dionisius  Bothe.  11)  Heinrich  Metzener  (?).  12)  Giemen  Wisbach. 
il  13)  Peter  Nueman.  14)  Cordt  Habich  7.  15)  Wentzel  Steube.  16) 
Hans  Botger.  17)  Jan  Brantze.  18)  Hans  Stelmecher.  19)  Kilian 
Schobel.  20)  Herman  Herwig.  21)  Mertin  Burmeister.  22}  Jan 
Kumpan.      23)   Peter  Flogel.      24)  Hans  Lissau.     25)  Mattes  Benne. 

26)  Asmus  Binduff.  27)  Hans  Lauchstete.  Magistri  fontium: 
28)  Hans  von  Waltheim.    29)  Benedictus  Polcke.    3o)  Drewes  Fischer. 

1470.  1)  Mattis  Begau  und  2)  Brixius  Hase  rathsmei- 
stere. 3)  Lodowig  Molle  8.  4)  Caspar  Becker.  5)  Glorius  Kober. 
6)  Fritz  Schafft.  7)  Claus  Hoppener.  8)  Steffan  Urbach.  9)  Ciliax 
Eldiste.  10)  Nicklaus  Katzsch.  11)  Mattes  Wigantt»'.  12)  Claus 
Cuntzman.  ||  13)  Nicklaus  Zelschein.  14)  Valentin  Ketz.  15)  Gunter 
Wagaw.     16)   Hans  Meister.      17)  Hans  Laub.     18)    Ludowig  Sultze. 

19)  Jacoff  Zimmerman.  20)  Burekart  Schermeist[er].  21)  Paul 
Fleischauer.  22)  Hans  Haneman.  23)  Michel  Schuman.  24)  Mattis 
Brandts.  25)  Bernt  Schenckel.  26)  Mertin  Bufenleben.  27)  Michel 
Schuffener  10.  Magistri  fontium:  28)  Hans  Klucke.  29)  Hans  Buse. 
30)  Lorentz  von  Rüden. 

1  Zusatz  de8  zweiten  Vcrz.  „der  eldor".  ^*  hinter  Nr.  5  nnd  6„kemerer". 
2  vrbann.  ^  „Beidenrath"  im  erst.  Vcrz.  **  bouff.  ^  hinter  Nr.  5  und  6 
,,komerer*S  *  czawlitz.  ö*  Ru.e.  "  alia  becherer.  8  obiit  Claus  polcke. 
^  hinter  Nr.  5  u.  6  „kemerer".  ^*„Wyant'*  im  erst.  Vcrz.    ^'^  „Schaffner"  im  erst.  Verz. 


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Wortverzeichnis 


von 

FEDOR  BECK. 


AbkOnuDgen:  Dr.  —  Dreyhaupt,  Beachreibang  det  Saal •  Kreyses ;  D.  "W.  Deutsche«  Wörterbuch; 

Hf.  ^  Hondorff,  Beachrelbnng  des  Saltx-Werkes  In  Halle ;  Iib.  Schlller-LUbben,  Bütteln. 

Wörterbuch;   IjX.  --=  Loxor,  Mittelhochd.  Handwörterbuch;   pto.  --  participium ;  V.u. 
von  unten  auf  gez&hlt. 


Abe,ab,  coiy.ob,  134,16.  814,80.  356,60. 

(tbe,  adv.  ab,  weg;  a.  sein,  nichts  mehr 
zu  thnn  oder  zu  sagen  haoen,  aufhören, 
51, 5.  364, 2.  371, 9.  372, 18. 

€i2»e&»7/u;^en,  absprechen,  aberkennen,  249,18. 

abegang,  m.  Schaden,  103,20. 

äb^m,  ptc  abegegcmgen,  abgebrochen,90  91 . 

abäcomen,  n.  Abtreten,  Abgaii<r,  90, 12. 

abeldsz,  m.  der  Erlass,  325,2  v.  u. 

itbeläszen,  los-,  entlassen,  458,  8  v.  u. 

abemalen,  mit  Mahl-  oder  Grenzzeichen 
versehen,  abstecken,  420, 14  v.  u. 

aber,  abermals,  wider,  58.  447,15  v.  u. 
365,  14  a.  gletchwöl;  370  a.  hemächer. 

abesagen,  vorbieten,  462,6  v.  u. 

abesdkatzen,  ptc.  (d)e8chatzty  durch  Oeld- 
strafe  abgenommen,  353, 1  v.  u. 

ahescMagen,  stv.  im  Preise  heruntergehen 
(wit^.  uff  schlagen)  116. 

abesetzen,  c.  dat.,  im  Preise  herabsetzen, 
26.  136.  137. 

abetragen,stY.  ausgleichen, 873, 16.68, 2;  c. 
dat.  Abtrag  thun,  schaden,  237. 

abetragk,  m.  Abkommen,  Vertrag,  Aus- 
gleich, 316,6.  347,16.  373, 19;  Verlust, 
103;  Entschädigung,  138,27. 

abetretunge,  das  Ab-,  Zurücktreten,  82. 

abfeUich,  a^j.  J^d.  afrellich,  abgewandt, 
abgeneigt,  490;  cfr.  züfdlich. 

abgonner,  m.  Feind,  498, 18. 

ab-,  ap'läsz,  m.  und  n.,  Tag  der  Indul- 
genzertheilung,388,9;418,4;  8tf  (?)210,5. 

abrichten,  mit  Bescheid  versehen,  Bescheid 
ertheilen,  20,  9  v.u. 

abscheid,  abescheit,  m.  entscheidende  Ant- 
wortj  EndurtheU,  63.  90.  137.  499. 

abschied,  m.  Beschluss,  81. 

gbsMagk,  m.  Fallen  des  Preises,  327. 

abschkihung,  Abrechnung,  V)\,  9. 

abschleger,  m.  26,9.  der,  welcher  durch 
Klopfen  diePfamie  vom  Salznicdcrschlag 
reinigt?  vgl.  Hf.  60. 

abstechen,  stv.,  bildlich:  prostemere,  be- 
seitigen, 429, 27. 

abtreten,  stv.,  der  kilvre  o.,  der  Wahl  ent- 
sagen, 68, 9.  69, 26. 


achtunge,  Obacht,  104,7  v.  u. 

oder,  adir,  adder,  coiy.,  oder,  110,  23. 
294  Anm.;  =-=  aber,  302,  10? 

al,  alle,  adj.  adv.,  der  rät  tvar  nicht  aXle, 
nicht  vollständig,  61 , 8  v.  u. ;  —  vher 
all,  im  Ganzen,  überhaupt,  ganz,  432,  2 
V.  u.  468,  9  u.  11;  —  aüe,  adv.,  ganz, 
177,15;  —  ganz  verbraucht,  238,11. 

allein  das,  obgleich,  483, 3. 

als,  adv.,  als¥rie,  z.B.,  nämlich;  als  heut, 
als  hüte,  67,  15  v.  u.  105,  14  v.u.;  als 
gestern,  279,  11  v.  u.;  als  wie  uff  hüte, 
138,12;  als  das,  nämlich  dass,  171,25 
und:  unter  der  Bedingung  dass,  374,17; 
als  uff  die  zeit,  z.  R.  damals  als,  210, 11 
V.  u.  —  als  ich  lebe,  so  wahr  ich  lebe,  9. 20. 

also,  adv.,  deme  a,  thün,  dem  entspre- 
chend handeln,  450, 10  v.  u.  451, 5. 

altariste,  m.  Altarist,  Vicar,  207,20. 

alterman,  Kirclienvorsteh(,T,  Kirchenälte- 
ster, 207,  22.  207,  7  v.  u.  —  alterUute, 
208,24. 

altsesse,  m.  alter  Einwohner,  303, 18.  470, 
2  V.  u.  473, 2  V.  u. 

ammicht,  n.  Amt,  467,  18.  468,  7  v.  u. 
daneben  ampt. 

amptpfanne,  f.  129,  Pfanne,  aus  der  die 
Besoldung  der  Beamten  bestritten  wird, 
vgl.  Hf.  19-20. 

amptsök.  f.  89.  102.  121.  122,  Sole  zur 
Besoldung  der  Beamten. 

anbringen,  ptc.  anbracht,  50,  6  v.  u.,  bei- 
läufig bemerkt. 

aftdfwht,  f.  Ansicht,  Absicht,  Streben,  30, 
15.  194, 5.  216, 13. 

andechtigk,  adj.  c.  gen.  eingedenk,  daraut 
bedacht,  303,  8.  317,  1  v.  u.  vgl.  ein- 
dechtipk, 

andeydingk,  (==  antagedinge) ,  gerichtl. 
Angriff,  Anfechtung,  412,13  v.  u. 

anders,  adv.  anders  —  ivider,  anders  — 
als,  84,8—9,  cfr.  ivider. 

eine,  ohne,  136;  ausser,  154. 

anehuje,  f.  Hintoix'obäude,  483,8  v.  u. 

anfanyen,  swv.,  angreil'cn,  zu  Leibe  gehen, 
471,1  V.  u. 


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Wortverzeichnis  von  F.  Bech. 


521 


V.  a.  —  die  stüle  uff  die  bengke  steigen, 
sprichw.,  100, 5  n.  Anm.,  vgl.  Konr.  v.  Me- 
gcnberg  238, 16,  Muscatblüt  65,  58. 

banckghcke,  f ,  die  Bann-  od.  Bürgerglocke 
auf  dem  Ratbause,  73, 21.  432, 22;  Lau- 
rent Aach.  Zust.  226,  30.  340, 34.  hanck- 
docke,  campana  bamuilis  sii^e  ultima, 

hast,  m.  vgl.  klappen. 

hasz,  adv.,  besser,  mehr;  6.  /ey^er^  wohlfeiler, 
127, 12  V.  u. 

bau88en  =  bu8zen, 

bearbeiten;  sichb.,  sich  bemühen,  12, 13. 15, 
17. 48, 1 V.  u. 

bebauen,  m,  Gebäuden  versehen  476,4.  467, 
11  V.  u- ;  castrum  aliqiwd  vd  mtmitionem 
construere  bei  Hf.  146. 

bedacht,  m  Bedenkzeit,145,26 149,12.466,23 

bededigungk,  f.  Bethätigung,  Erweisung,  52, 
19 ;  vgl.  beteidigunge. 

bedeidingen,  ==  betetdingen. 

bedecken;  sich  b.,  sich  verdecken,  die  Sache 
bemäntebi,  443, 12. 

bedechmge,  f.  Bemäntelung,  118, 3  v.  u. 

bedenck  ?  n.,  Bedenken,  87, 1 ;  vgl.  Lb.  1, 17 1 . 

bedrauen  =  betrauen. 

bedingen;  sich  des  b.,  sich  das  ansbedingen, 
55, 06  u.  29. 

beehlicht,  ptc.,  verehlicht,  457, 20. 

beeigent,  ptc,  mit  Eigenthum  versehen,  30. 
83. 427. 

beerbet,  ptc.,  mit  erbe  d.  h.  Grundbesitz  ver- 
sehen, 30.  178. 187  =«  beseszen. 

befdüen,  stv.  pract.  befuM,  227,  21  u.  be- 
/oÄ/cnl45, 8v.  u. 

bsfehlnus,  f.  Befehl,  70, 12  v.  u. 

befehren,  gefährden,  insidiari,  355, 13. 

befinden,  stv.,  coiy.  praet.,  befiwlen  ■=•  be- 
funden, 20, 7  V.  u. 

befreiunge,  f ,  Privilegium,  472, 12  v.  u. 

begen,  angreifen,  übcriallen,  214,  7  v.  u. 

belauben,  mit  Credit  versehen,  verbürgen, 
187, 18  v.  u. 

begreifen,  stv.  schriftl.  aufsetzen,  abfiEwsen, 
20, 6.  37, 15.  475, 4. 

begriff,  m ,  Entwurf,  85. 86, 2. 379, 11  v.  u. 

b^rüssen,  ersuchen,  angehen,  40  Anm. 

begunst,  ptc  .von  begtmnen,  begonnen,229, 15. 

bdudten,  stv.,  aufi-echt  halten,  befolgen,  169, 
8;  zu  b.  (ziur  Aufbewahrung)  tun  oder 
geben,  147, 8. 164, 7  v.  u. 

behalter,  m.  Erhalter,  367, 1. 

beharren,  warten,  379, 2  v.  u. 

behdf,  m.  Vorwand,  Einwendung,  81,  16. 
481,3. 

behdtciiisz,  n.Gewahrsam,Gefängn]s,l  02, 1 5. 

behdtlich,  vorbehaltlich,  488, 3. 

behoeren,  gehören,  gebühren,  272, 4  n.  276, 

12  V.  u. 


bdWt  m.  Bär,  21 7  Anm. 

bdhüf,  behuff,  m.  Bedürfhi.-^,  149. 

behüten,\)eyra,hTen,  praet.  behutte,  42 1 ,1 9  v.u . 

bei,  by,  praep. ;  by  ahn  räthe,  so  lange  der  R. 
regiert,  178, 11  187, 22 ;  beieiden  (beeidigt) 
sitzen,  235,  25;  bei  sich  beschehen  lassen, 
auf  sich  beruhen  lassen,  494, 30;  sich  bei 
die  ding  fugen,  sich  der  Sache  annehmen, 
94 ;  bei  wären  Worten,  wahrhaftig,  25;  bei 
=-  durch,  77.  125  Anm.  214, 5  und  233, 4 
V.  u.  —  bey  nach  so  vil,  fast  noch  einmal  so 
viel,  41,  7,  cfr.  44, 16  v.  u. 

beide;  beide  hier  find  dar,  so  wol  hier  als 
dort,  hin  wie  her,  267,16  (nach  der  Hs.). 

beifall,  m.  Zustimmung,  Anhang,  2. 

beifaUen,  stv.,  zustimmen,  56, 2. 148. 

beifeüig,  adj.,  zustimmend,  34. 

beigen,  die  band  über  einem  b.,  beugen,  204, 
3;mhd.  böugen, 

beüant,  n.  Nachbarland,  136, 10  v.  u. 

beilegen,  bidegen,  schlichten,  beseitigen,  88, 
21.  90;  —  c.  dat.  beistehen,  Vorschub  lei- 
sten, 8.  170.429, 15;  —  c.  acc.  beisoit  legen, 
abweisen,  196, 6. 162  Anm  büegen. 

beileger,  m  Hetfer,  8. 347 ;  mnd.  biligger. 

beisetzen  y  nicht  in  die  Hauptrochnmig,  die 
Summe  bringen,  42.  7.  195, 23;  —  wagen, 
aufs  Spiel  setzen,  451, 15. 

beisorge,  f.  Besorgnis,  824, 26 ;  vgl.  besorg. 

beiten,  warten,  403. 306, 4  u.  346, 1  v.  u. 

bekennen;  desbekant  sein,  gestandig  sein, 
466,  7. 438, 4  u.  468, 13  v.  u.  -  sich  nicht 
b.  mit,  nicht  bekannt  sein  mit,  480, 7. 

bekentlich,  adj.  geständig,  11 1, 18. 438,2v.u. 

bekommen,  c.  dat  begegnen,  497,  23. 

bekreftigen,  vergewaltigen,i)o*tW,  388,3  v.  u. 

belangen,  lK?treien,  22, 22. 435,  9. 

bekümmern,  mit  Arrest  belegen,  204. 

bdegen,  i)tc.  von  beleihen  u.  bdigen. 

belehen,  belehnen,  226,  25. 416, 2.  242,  10 
u.  320, 3  V.  u. 

beleihen,  belihen,  stv.,  belehnen,  226,  17; 
ptc.  bdegen,  201, 24.  228, 6. 244.  268. 293; 
—  praet.  com.  bdihen,  47b,  11. 

bdernen;  sich  b.,  sich  belehren,  unteri-ich- 
ten,  171.  346.477. 

bdernung,  f ,  Belehrung;  rechts  b.,  80, 20. 

bdiben,  mnd.  bdeven,  belieben,  gutheissen, 

1,6. 
bdigen,  stv.  mir  ist  daran  bdegen,  gelegen, 

275, 13  V.  u. 
bemalen,  mit  mdlsteinen  1.  e.  Grenzsteinen 

versehen,  474, 14. 
benemen,  stv.  befreien,  36^  18  v.  u.;  c.  dat. 

von  der  Verpflichtung  befreien,  896, 1. 395, 

3v.  u. 
benötigen,  in  Strafe  nohraen,  17,  8. 
bequemlichj  zuvorkommend,  226, 4  v.  u. 


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Wortveraeichnia  von  F.  Bech. 


528 


binden,  bU.,  esh.,  festeetzen,  345,21  \eshock 
b.,  hervortreten  lassen,  vemehml.  machen, 
an  die  grosse  Glocke  schlagen,  152, 11;  es 
harte  b,,  ernst  nehmen,  167, 12. 

bistdl,  m.,  mnd.  Beistand,  162  Anm. 

bUen,  meist  6t^<fn  geschrieben,  stv.,»^  mhd. 
bieten,  bieten,  270, 8. 269, 11  v.  u.  —  seine 
sacken  oder  steh  uff  einen  b.,  sich  auf  einen 
berufen,  ihn  um  Vermittlung  angehen,  4. 
9. 401, 21.  402,  6.  499, 14;  ehre,  gleich  u. 
recht  uff  einen  b,,  181 ;  co^j.  praet.  böten 
227,  6.  402,  6,  daneben  beten,  61,  12 
u.  18. 

bythunge,  £  Anerbieten,  271, 15. 

bitten,  stv.,  petere:  nach  der  Hs.  auch  mit 
dat  wie  im  Nd.,  422, 24.  447, 28. 6, 9  v.  u. 

bittlich,  beUlich,adi,9Ldv.uffsaUerbitaichst, 
228;  6.  bitten,  310,  5  v.  u.  bittend,  de- 
mütig. 

blas,  n.  Kerze,  Fackel,  171, 13. 

blasen,  stv.  als  die  bösen getster  bl,,  2, 26;  es 
ins  volck  in  bl,  12, 29. 862, 8. 

bleiben,  stv.,  mnd.  bliven,  bleiben ;  praet.  bieb, 
481, 18  V.  u.  und  bldien  72,  2  v.  u..  coiy. 
praet.  blebe  481, 21.  379, 15 ;  —  nach  bl, 
unterbleiben,  127.210, 6. 432, 31. 505,80. 

boben,  adv.,  aus  bi-oben,  mnd.  baven,  baven, 
oben,  über,  147, 12  v.  u.  —  cid  beben,  141 ; 
darhin  beben,  darüber,  292, 18. 

borchfride,  m.  Verbot  gegen  Störung  des 
Hausfriedens,  209  Anm. 

borgen,  bürgen;  einen  b.,  sich  für  einen  ver- 
bürgen, 418, 24. 489, 5. 

börglich,bwrglich,  Bdi.,  civilis;  b.clage,  175, 
20.257(entg.|)em/u^). 

bome,  born,  m.,  pl.  die  bornen,  bömen,  180. 
449, 19;  zum  barnengen,  182, 25. 184, 10; 
zum  heiligen  bomefaren,  123. 124 ;  die  vier 
bome  in  der  Stadt  (fontessdlinarii  simsa- 
linae)  u.  ihre  Namen  872,  21  und  Anm. 

born  fahrt,  f.,  b.  zum  heilig  bomen,  135,8. 

bomknecht,  m.  68  usw.,  trägt  dem  Wirker 
die  Sole  zu  u.  giesst  sie  ins  Fass,  Hf.  63. 

bornmeister,  m.  mapister  fontium;  Hf.  45. 

bommeisterschaft,  L,  90. 138  u.  s.  w. 

bomschreiber,  -schriber,  m.  77. 106.  124,4; 
er  ist  den  Salzgrafen  u.  Oberbommeistem 
zugeordnet,  Ht.  118. 

börunge,  pörunge,  f ,  mnd.  boringe  (Lb.  I, 
879;  Dr.  II,  286),  eigena  die  Hebung,  Ein- 
nahme, Gebühr,  von  bum,  born,  erheben; 
dann  die  Busse,  das  Stra%cld  (so  genannt 
von  Spitt.  871, 11),  das  imsliebigen,  reni- 
tenten Bürgern  von  Seiten  des  Rathes  auf- 
erlegt wurde,  16, 8  v.  u.  17, 10;  die  b,  zu 
Rechen,  30, 9 ;  b  nemen,  81,4.  44, 10.  75, 
83;  (2«e  &.  widergeben,  46, 15 ;  die  b.  ad)en, 
178, 6;  den  Ffiinnem  war  Sache  wie  Name 


verhasst,  Spitt  nannte  es  lieber  emeschtU- 
Zunge,  178,8. 186, 14. 197, 1-2. 

bösem,  m.  Brusttasche,  471, 5  v.  u. 

brechen,  stv.  an  einem  br.,  sich  vergehen, 
vergreifen  an,  68, 7  v.  u.  -  ezimers^br., 
zuerst  abschaffen,  aufhören  lassen,  284,5. 
—  under  sich  br,,  sich  gewaltsam  unter- 
werfen. 

bringen;  ptc  bracht,  77, 7.  79, 9  v.  u.  und 
91,4;  auff  bracht,  58, 18  v.  u.  —  einen  dar- 
bei  br.,  dazu  bewegen,  815;  einen  umb  et- 
was br.,  186, 9. 

bruderkor,  m.  in  der  Kirche,  220. 

buberei,  f ,  Unzucht,  67, 19  v.  u. 

buhre,  bure,  £  Hebung,  Aufhebung,  26, 1 1  v.  u. 

bunt,  ptmt,  n.  punt  strö,  406, 16. 

bürg,  m.  das  Borgen,  114, 6  u.  9 

burding,  n.  Zusanmienkunft  der  Bürger,  27 
Anm. 

burglich  «=  börglich, 

bimen,  adv.  Qn-uszen),  ausserhalb,  c.  dat. 
287,  80;  c.  acc.  102,  8  v.  u.  114.  107,  12; 
baussen,  495, 16. 

butel,  m.  in  butel  frönen,  das  bütdfrönen, 
in  seinen  Säckel,  auf  seinen  Nutzen  Sole 
entnehmen,  120. 121. 128;  ygl.scho&i^tel. 

Daboben,  adv.  darüber,  147,  vgl.  boben. 

dagk,  m. «» tagk. 

dan,  adv.,  nicht  dan,  nihü  nisi,  nur,  497, 7 ; 
dann  =  nochdann?  442, 13. 

danck,  m.  zud.,  zuGrefiEillen,  28, 10. 30;  dne 
iemandes  d.,  ohne  Jem. Willen,  310,  2. 

dar,  praep.,  =  dar,  dorch,  300, 11 ;  vgl.  Lb. 
1, 545. 

daran,  adv.,  es  war  wasdaran,  es  war  nicht 
unbegründet,  15,  7 ;  —  daran  sein,  im  Be- 
griff sein,  sich  darüber  machen,  134, 3  v.  u. 

darbei,  adv.  d.  bringen,  dahin,  dazu  br.,  60, 
18.  815. 18. 

darein,  aarin,  adv.,  d.  geben,  dazu  g.,  284 ; 
d.M^^,  darein,  dawider  reden,  328,  1  v. 
u.  .845, 26. 470, 29. 

damiden,  adv.  da  unten,  361, 2. 

damidder,  adv.  d.  imlande,  im  Unterlande, 
88, 3  V.  u. 

das,  gesetzt  dass,  ob,  15, 12. 

dechte,  vgl.  dogen. 

dedvng,  didingen,yg\.  unter  teding,  tidingen. 

den  =■  denn,  dann,  denn,  weil.  1.  71, 11. 
418,  11. 

der,  adv.  dar,  da,  185,  5  v.  u.  405,  17. 406, 
6. 470, 12  nach  Hs. 

derf ordern,  er-,  vor- fordern,  gerichti.  be- 
langen, 477, 17  V.  u. 

dersäbte,  vgl.  selb. 

derstehen,  erstehen,  erklagen,  477,  11  =^7 
ersten. 


••24 


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Wortverzeichnis  von  F.  Bech. 


525 


entheben,  stv.  dem  rathe  er  diebörunge  nicht 
enthebe  (=  enthöbe,  coi\j.  praet.),  196,2  v. 
u. ;  sich  einer  Sache  entledigen,  sie  ent- 
richten. 

enthören;  darinne  e,,  gehorchen,  sich  damit 
begnügen?  194, 25 ;  cfr.  Lb.  1, 677. 

entlkhtigen,  levare,  befreien,  97, 1. 

entlichtunge,  f.  Erleichterung,  160, 1. 

entrichten,  entscheiden,  beilegen,  28,  26; 
802^  5  V.  u. 

entrinnen,  räumen ;  die  gewere  e.,  sein  Be- 
sitzrecht ÜBdiren  lassen,  467, 11. 

entschicJcen,  zuwege  bringen,  495, 13  v.  u. 

entschuldigen;  die  gtbrechene.,  dieAnklagen 
aus  gleichen,  322, 8  u.  4  v.  u.  325, 6.     * 

entsetzen,  retten,  sichern,  494;  siehe,,  sich 
fürchten,  358,  10  v.  u.  —  sich  eines  e.,  sich 
einem  widersetzen,  209, 12. 

entsetztmge,  f.  Abhilfe,  204, 14. 

entwerden,  stv.  einem  e.,  verloren  gehen, 
218,11. 

epiye,  f.  Abtei,  377,  2. 378, 20. 

epHschyn,  f.  Aebtissin,  97.  98. 

er,  em  vor  Namen  =  her,  hem,  Herr,  105, 
24. 128, 12  V.  u,  154,  4. 

Sr,  adv.  =  ehe, 

efte,  n.  Grundbesitz,  437. 

erbedinge  mnd.  =•  erbitttnge,  162  Anm. 

erbUen,  erbieten,  erbitten,  stv.  sich  des  e., 
sich  dazu  erbieten,  14 ;  sich  e.  uff  einen, 
sich  berufen  auf,  180,  9. 

erbUwtge,  erbittunge,erbietungey  f.  Anerbie- 
tung, Ehrerbietung,  Berufung,  Appella- 
tion; 4.  5.  6.  45.  52.  53.  249.  270.  401, 5; 
gleidie  e.,  62, 1 1  v.  u.  285, 8  v.  u.  vgl.  gleich 
erbietunge. 

erdarch,  adv.,  =«  herdwrch  (D.W.  IV,  1082), 
hindurch  50,  10. 

erfahrenheit,  fL£rfehrung,0ewis8heit,  498,8. 

erfriesen,  stv.,  erfrieren,  408. 

erfwr,  adv.,  hervor,  497, 2  v.  u. 

erglich,  a<]y.,  böswillig.  184. 

ergremen^  in  Zorn  bringen,  aufregen,  492, 1. 

erhalten,  stv.,  es  zu  den  heiligen  e.,  vor  den 
Heiligen  d.h.  eidlich  aufrecht  erhalten  oder 
bekräftigen,  159, 11  v.  u. 

erhinder,  adv.  «=  herhinder,  hinter,  weiter 
zurück  insinncre,  imDialekt  ringer,  renger, 
6, 1  V.  u.  Var. 

erholen;  sich  des  e.,  sich  dafOr  schadlos  hal- 
ten, 198, 11. 242, 6  V.  u. 

erTwiunge,  f  Abhilfe,  Nachweisung,  176. 

erkein,  irgend  ein,  151. 157. 171. 280.  829, 
9  V.  u.;  «r,  »r  «=  irgen  bei  Lb.  U,  390. 

erkennen;  im  ist  zu  erkennen  worden,  zu  er- 
kennen gegeben,  460, 13  v.  u. 

erköm,  erwählen,  875, 8  v.  u. 

erkrigen,  stv.,  erlangen,  gewiimen,  199. 


erkunden,  durch  kuntschafl,  Zeugen  be- 
weisen? 808, 18. 

erkundigen;  den  rät  e.  u.  Idren,  89, 5. 

erUngen,  verlängern,  weiter  hinausschieben, 
189.  800;  dasselbe  erlengem,  875. 

erleube,  Erlaubnis,  74,  21. 

erhüben,  erleuben,  beurlauben,  verabschie- 
den, 98. 146;  =  orlouben  u.  urlatiten, 

erreissen,  aufreizen,  492, 2,  mhd.  erreizen. 

erschrecknisse,  n.  des  Erschrecken,  449. 454, 
9  v.u. 

erst;  imersten,  im  Anfang,  zuerst,  zimächst, 
76. 250, 8  V.  u.  266,  5  v.  u. 

ersten,  vor  Gericht,  auf  dem  Wege  des  Pro- 
zesses etwas  erringen,  gewinnen,  465, 12. 
477, 14;  vgl.  derstehen. 

erstrecken,  ptc.  erstreckt,  verlängert,  ver- 
schoben, 338, 8  V.  u.  875. 

erstreckunge,  f.  Verlängerung,  Frist,  809, 4. 

erübrigen,  erübrigen,  147. 150. 

erwegen,  stv.  sichs  e,,  es  sich  selbst  zuziehen, 
87,  6;  es  sich  gefiEdlen  lassen,  480, 19. 

erzeigen,  mnd.  erlogen,  zeigen,  vorlegen,  468, 
11  v.u. 

eschen^  eischen,  fordern,  488, 2. 

etzlich;dieetzltche,  gewisseLeute  die,170,12. 

Fahren,  faren,  stv.  her  f.,  aufi^uren  vor 

innerer  Aufregung,  30, 8.  .346, 6. 356, 28. 
vahren,  vähern,  swv.,  alts.  färan  färön,  mhd. 

vdren,  untersuchen,  prüfen,  89, 5  v.  u.  132, 

17  V.  u. 
fxihrlos,  adv.  plötzlich,  mir  nichts  dir  nichts, 

187, 6  V  u.  vgl.  Lb.  V,  205. 
valete  trinken,  Abschiedstmnk,  157, 11. 
faOent  übel,  Epilepsie,  497, 7  v.  u. 
farwe,  färbe,  f.,  147, 10  v.  u.  — ^  rindern  ge- 

bliUe  Hd.  59  u.  68,  beim  Sieden  der  Sole 

beigemischt. 
fass,  n.  die  Knechte  gehen  den  Junkern  zu 

fasset  stehen  bei  ihren  Herren  im  Brote  u. 

sind  deshalb  von  ihnen  abhän^,  171, 14; 

fass  »  Schüssel,  ans  der  man  ist,  mnd.  vat 

Lb.V,218^,Em8t  vonKirchb.  SUüz^nem 

vazze  si  da  äzen, 
faste,  adv.  gehörig,  stark,  energisch,  une]> 

schrecken,  2.  28.  29.  25, 8  v.  u.  164.  167, 

12 ;  -  viel,  88. 90, 28.  92.  94.  499, 5  v.  u. 

—  c.  gen.  68, 13.  227.  892, 9.  280, 4  v.  u. 

faste,  multi,  149, 4. 
feM,  feü,  m.  der  Fehler,  das  Fehlerhafte; 

das  was  man  zu  tadeln,  zu  klagen  hat  gegen 

jemand ;  der  Gegenstand  der  Beschwerde, 

die  Beschwerde  selbst  (=  gebredie);  46. 

87,8  v.  u.  101,  25.  151.  157.  192,6  v.  u. 

275.  864  Anm.  451, 16  v.  u.  453, 8. 
fehrlich,  a<y .  gefährlich,  85, 16  v.  u.  —  fehr- 

lichkeit,  f.  gefahrvolle  Lage,  35, 15  v.  u. 


Wortverzeichnis  von  F.  Bech 


527 


ryrfaüen  werden,  bussfülig 

schrecklich,  416, 5. 
Festnehmen  vonirtheilen, 

iikommen,  befolgen,  10, 1  v.u. 

ichten,  betreiben,  ins  Gleiche 
6.  62,  9  (hiernach  auch  61, 5 
folgeti?),  81,27;  —  sich  des  v. 
ich  vergleichen,  3*30, 15. 
Ausrichter,  Verwalter,  96, 4. 
icher,  168, 15  v.  u. 
is  spü  ist  vorfürt,  die  Sache  ver- 
1,11. 

Antrag,  445,  24.  444, 5  v.  u. 
tv.  vortragen,  vorbringen,  bean- 
>e9timmen,  64  Anm.  1;  190,  17. 
174,  18.  475, 1(?).  491, 19. 
*rgen;  das  volck  ist  vergangen,  ver- 
7,18. 

veiter  gehen,  fortdauern,  376, 4. 
ftigen,   53,  13,  gewaltsam  unter- 
*n. 

*^w,  verzollen,  versteuern,  262,  7. 
rgunnen,  rorgonnen,vorgönnen,^tc, 
'nt  u.  vergunst,  21.  22.  23, 8.  15, 18. 
■*.  406,  8  V.  u.  gönnen. 
rerhaiden,  stv.,  zurückhalten,  versau- 
»,  nicht  halten,  9.  62, 13.  438,  15;  zu 
iise  bleiben,  185, 15 ;  sich  i\,  nicht  kom- 
n,185. 

'ujUden,  stv.,  Vorhaltungen  machen,  154, 
201, 15;  auflauem,  214,  11  -12  v.  u. 
-  halt,  verhalt,  m.  Lage  der  Sache,  138. 139. 
-  vorhält,  Vorhaltung,  128, 6  v.  u.  250,6 
rhauer,  m.  der  beim  ^tie»voranflreht,[Jr- 
aeber,  Rädelsführer,  276, 4  v.  u.  387, 6. 
»rheben,  stv.  c.  acr.  et  gen ,  einen  einer  S. 
überheben,  289, 17  v.  u.  489. 
t)r-,  verhegen,  verwalten,  betreiben,  versor- 
gen, 32. 88.  95. 130.  212. 434, 6. 
vorhegunge,  f.  Besorgung,  Pflege,  131. 
ror-,  rerhengen,  zuli^n,  praet.  vorhingen, 

187. 362, 29. 
vor-,  verhoffimge,  f.  Hoffnung,  Erwartung, 
24. 297.  372.  408. 
vorhören,  vernehmen,  185. 
vorcUning,  f.  Erläuterung,  101. 
vorknupfen,  binden,  feesein,  368. 
tor-,  verkurtziMge,t  Bemc\itheiligimg,4^, 
11  v.u.  110,20. 
rorlangest,  adv.  schon  längst,  212,  15  v.  u. 

rcr-,  verlassen,  stv.  überlassen,  auflassen 
(vgl.  ufflassen),  38, 19. 423, 13 ;  bestimmen, 
abmachen,  beschliessen,  20. 9. 380,  8  v.  u. 
382,  18.  410, 18 ;  belehnen  lassen  (den  4. 


Theil  andenHerrengeben),  411,22.412,8. 

423, 13. 
vor-,  verldszunge,  f.  Auflassimg,  Aufgebung 

des  Amtes,  467,  24. 
vorledigen,  frei  machen,  frei  werden,  333. 

370, 6  V.  u. 
tvr',verlegen ;  einen  i\,  abweisen,  verweigern, 

30, 9  V.  u.  —  Vorschuss  gewähren,  131, 6, 

vgl.  Lb.V,  390**;  —  das  gut  ?*.,  veranscUa- 

g  n,  verrechnen,  229,8  v.u.  230,2.  278, 11 

(=  schreiben,  278,  6) ;  verlegt  =  verleget , 

132, 3. 
vor-,  Verliesen,  stv.  als  das  verlorne  kindt, 

401,  3,  der  verlorne  Sohn  im  Evangelio? 

vgl.  Lucas  15 ; — verlorne  pfannen,  ==Pfan- 

nen,  die  in  der  irre  gen,  313, 10 ;  —  sich  v., 

verschwinden,  sich  weg  drücken,  315,  Iv.u. 
vorliestmge,  f.  Verlier ung,  4H2, 14  v.  u. 
vorlust,  stf.  177. 264. 
vor-,  verlüten,  verlauten,  verkündigen,  91. 

136,  3. 
vor-,  vennergken,il\ie\BXi6eheny  auffiülig  fin- 
den, rügen,  tadeln,  ptc.  vermargkt  76,3  v. 

u.  77. 120. 121. 122. 
vor-,  vermerglich,  adj.vermerkenswerth,  auf- 

&Uend,114. 
rormogen,  vermögen,  bewegen,  127, 3. 
vormüden,  ermüden,  incommodieren,  2.  96, 

4.  316.  354,  3  v.  n.  296.  363. 
vor-,  vermieten,  praet.  ich  vermutte  mich, 

301, 14  V.  u.  416;  vermuten. 
vomemen,  stv.  ersehen,  wahrnehmen,  8, 

9  v.u. 
v6r;vürnemen,  n.Anschlag,Untemehmung, 

Massnahme,  Handlung,  31. 167. 182,7. 185. 

236.  352.  414,  6  V.  u.  457,8  v.  u.  495,  5; 

verschrieben  scheint  vememe}i4S9,B  u.  36, 

26  (?). 

vornichten,  verneinen,  289,  29. 
vornichtigen,  132.290;  —  vomichtignnge,  f. 

103.— 

vor-,  vemutzen,  abnutzen,  26, 5. 
vomüwen;  sich  v.,  neu  besetzt  werden,  in 

andere  Hände  übergehen,  130, 1. 
vor-,  verpflichtig,  a<y.  schuldig,  499, 10. 
Vorrat,  m.  Bevormundung,  Schutz,  84, 21. 
vorrecessiren,  vergleichen,  297, 6. 
Vorrechten,  ausfechten,  verantworten  vor 

Gericht,  17, 28. 
vor-,  verreisen,  zurechtmachen,  einrichten? 

191,23. 
vor-,  verrichten,  beilegen,  66, 8. 
vorruckunge,  f.  Aenderung,  281, 8  v.  u. 
vorsasze,  f.  Vorsatz,  Absicht,  dolus,  454, 1 1 

v.u.  nd.  die  rorsate,  vaA.die  vorsäze;  vgl.  iY>r- 

sessiglich. 
rorscneinen,  stv.  verfliessen,  vergehen :  ptc. 

nechst  vorschienen  492,  21. 


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Wortverzeichnis  von  F.  Bech. 


529 


ffitagsgelt,  n.  wurde  den  Knechten  gegeben, 
123Anm.  125, 1.157, 1. 

frolich?Yg\.  feÜich, 

frömlich,  euAi  erspriesslich,  78. 

frone,  m.  (=  frönebote 47 S,\Iy.u  ) Gerichts- 
diener, der  welcher  die  gefeüe  auf  dem 
Markte  erhebt,  466,  19.  467, 1  u.  3.  476. 
477,  3. 

frone,  f.  19, 9  V.  u..  das  Fronen,  das  Entneh- 
men von  Sole  im  Namen  des  Herrn,  zur  Be- 
soldung der  Beamten  und  Diener  wie  zur 
Unterhaltung  der  Kothe. 

frönen,  froenen.  für  den  Herrn,  im  Namen 
des  Herrn  arbeiten  oder  sonst  etwas  vor- 
nehmen, Beschlag  auf  etwas  legen,  zumal 
Sole  entnehmen,  151,  13  172, 6  v.  u.  264, 
I6;zuvü  aus  den  hörnen  fr.  lassen,  102  u. 
106;  in  denbeutel  (fttr  seinen  eigen  Nutzen) 
fr.  lassen,  156 ;  —  die  ge feile  und  gerechtig- 
keit  auf  dem  Markte  einfordern,  478, 2. 

frönesdle,fröns6le,  £  die  Sole,  welche  iUr  das 
fronen  gezogen  wird,  15. 20.  29. 102. 133, 
1 -3. 151, 12. 264.  Hf.  22. 

fronunge,  fr&nunge,  f.  146. 180, 24, 24;  vgl. 
fröne  u.  fronesöle;  Hf.  19. 

fügen,  fügen ;  sich  hei,  darhei  f,  sich  herbei 
lassen,  92,  7  u.  4  v.  u.  183, 12;  sich  heidie 
ding  f.,  sich  der  Sache  annehmen,  94. 

fuHent,  adv.  vollends,  schliesslich,  99. 

furder,  adv.  weiter,  ferner,  67,  9.  445;  vgl. 
forder. 

füren,  fahren,  anfahren  lassen,  119, 19. 132, 
13.  261, 6. 

vumemen,  n.  «^  vomemen, 

furuber,  adv.  vorüber,  478. 

fuUerer,  m.  der  das  Futter  besorgt,  damit 
u.  mit  gewissen  kleinen  Waaren  handelt, 
85,2.  295;  über  die  Innung  der  Futterer 
vgl.  Dr.  H,  556 -58. 

Galcktor,  n.  473,  Galgenthor. 

ganckhaffUg,  a^j ,  gültig,  204, 17  v.  u  268, 
7  v.u. 

gantz  und  gantz,  adv.  ganz  u.  gar,  30,  14 
nach  Hs.,  vgl.  D.W.  IV,  1303. 

gantzridig,  adj.  haJbridige  und  g.  groschen, 
291,  22,  eine  meissnische  Münzsorte,  die 
vieUeicht  mit  einem  rudenkranz  wie  die 
Hildesheimer Groschen  der  Zeit(ürkdbch. 
V.  Göttinnen  I,  370.  34)  versehen  war; 
oder  ist  ndig  =  mhd.  riudec,  rudec,  räu- 
dig, abgeschabt?  offenbar  nicht  hierher  ge- 
hört hfHbruetig  odt  r  Jialbriehtig  in  Weist. 
V,  475. 470. 540. 

gtist,  m.  Kunde,  Fremder  als  K&ufer  des 
Salzes,  104. 

gasterei,  f.  Schmaus,  413, 12  v.  u. 

gastfart,  f.  Fremdenzufuhr,  89, 3  v.  u. 

OMcblobtw).  d.  Pr.  Sachaen.  XI. 


geant,  ptc.  von  enden. 

geantworten  =  antworten  499,  12  nach 
kunnen. 

gebären,  gebehrden,  umgehen,  164. 

gebeue,  n.  mnd.geb%i^,  Gebäude,  261, 13  v.u. 

gebiüe  »  gebü,  m.  der  Giebel  316  Anm.,  5 
v.u. 

gdrttten  L  e.  gdneten,  stv.  426, 8  u.  öfter. 

gebot,  n.vorzugsweisedieStra^erfÜgung,  die 
Androhung  eines  Arrests  oder  einer  Geld- 
strafe, dann  die  Geldstrafe  selbst  oder  der 
Arrest  (  -=  börunge,  gehorsam);  so  gebot 
einem  tun  oder  ufßegen,  5. 17. 42 ;  einen 
in  dieg.  nemen,  9. 41 ;  einem  die  g.  abne- 
men,l9.  20;  iisz  den  gelassen,  96,1  331; 
die  g.  absagen,  den  Arrest  aufkündigen, 
318, 11 ;  uzdeng.  kamen,  18;  indeng.sein, 
sitzen,  im  Arrest,  17, 22. 309 ;  —  gebot  >= 
erbietunge,  5, 1.  58Anm.  23  v.  u.  62Ann^ 
1 1  V.  u. 

gebrauchen;  sich  g,,  c.  gen.,  sich  bedienen, 
67,1. 

gebrech,  gebreche,  schw.  m  ,  Beschwerde, 
Ausstellung,  Aiüdagepunkt,  Klagepunkt, 
Klageartikel,  85.  86.  87 ;  —  stm.  90.  91. 
106.  331. 5. 333. 334. 335. 

gebrechlich,  adj.  adv.  mangelhaft,  boklagens- 
werth,89, 13. 113Anm. 

gebroch,  m.  Mangel,  127, 12. 

gebum,  gMm ;  sich  g,  =  mnd.  sich  geboren, 
sich  ereignen,  sich  zeigen,  87,5  v.u.  =  101, 
13,  V.  u.      gebühren,  160,  13. 

gedeihen,  stv.  zum  retiuen  g.,  reclitskräftig 
werden,  57,  1  v.  u.  —  praet.  gedtyen,  ge- 
riethen,  80,  12;  ptc.  gedegen,  tüchtig, 
497, 18. 

gedempfen,  unterdrücken,  nicht  aufkommen 
lassen,  104. 1  v.  u. 

gedichte,  n.  Scluiftwerk,  176. 

gedrange,  adv.  enge,  224. 

gedrengknisse,  n.  Bedrängnis,  494. 

gefaUm,  stv.  als  Gewinn  &llen,  abfedlen, 
108, 10  V.  u.  378,  24. 

gefeust?  acy  fnit  gefauster  wehre  491, 19  v. 
u.  =  mit  gef assier  w.  458, 2  u.  11. 

gefehr,  a^j.  feindlich,  infestus,  428, 9. 

gef ehren,  c.  gen.  einemGefEdir  bringen,  nach- 
stellen. 442, 1. 

gefeHle,  n.  Einkünfte,  Abgaben,  466. 468.477. 

gefhmdt,  ptc.  der  ^fnmdte,  Geschlechts- 
verwandte, Patricier,  102,  12  v.  u.  104. 
147, 17. 

gegeben  ^  gd>enxi&ch  Xrunn^n,  213,7. 450,20. 

gehaben  =  haben  nach  kunnen,  497, 15. 

gehling,  adv. jäh,  schnell, 501*. 

geholaet,  geholt,gehtildet,^tc.  dienst-,  lehns- 

'  pflichtig,  unterthänig.  120, 3.  210,  9.  242, 
24. 491, 17. 

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Wortverzeichnis  von  F.  Bech. 


581 


gewMieh,  a4j.  gewaltsam,  4d4, 10. 

gevoercke,  m.  Handwerksgenosse;  der  zur 
P&nnerschaft  gehört;  91. 181. 188,15. 182. 
188, 14  V.  u. 

gewernM88,  Stönmg,  Unruhe,  874, 18. 

gewerren,  st?,  im  getoar  nichts,  schadete, 
störte  nichts,  415, 20. 

gewetU,  n.  Geldbasse,  in  die  man  gegen  den 
Richter  verfiült,  291,  8;  vgl.  toette, 

gewinnen,  stv.  einen  daraus  g.,  zur  Ueber- 
gabe  zwingen,  erobern  495, 28. 

gezencke,  n.  Streit,  240. 

gezeugk,  u.  Rflstong,  Bewaffimng,  887, 17  v.  u. 

geziehen,  stv.  an  einen  g,,  sich  einem  an- 
schliessen,  401, 8  v.  u. 

gesweigen,  c.  dat.  u.  gen.  •=  gezwedigen,  will- 
£fthren  207,  1  v.  u.  Mitteid.  Schachbuch 
ed.  Sievers  840,  2b  der  em  gezcwigite  u. 
Vilmar  Id.  474—  75 ;  vgl  ztoäigk. 

gezioenckniss,  f.  191. 192,  Zwang. 

gifp,  f.  Gabe;  g.  u.  gäbe,  180. 133. 290. 475. 

giszebier,  n.  140, 20,  dasselbe  was  schtoengke- 
hier, 

giszen,  stv.  giessen,  coi\j.  praet  gusszen  127, 
4  neben  gössen  147, 16. 

gisz-ziAer,  m.  Zuber  z.  Angiessen,  189, 6  v.  u. 

glaube,  f.  Sicherheit,  448, 24. 

gledemasz,  n.  u.  m.  pl.  gledenutsse,  Mitglie- 
der, 58Ajim.  18  V.  u.  und  einen  glidemas- 
sen,  497 ;  vgl.  ledemate  u.  litmate  bei  Lb. 

gleich,  a4j.  ^^^  glich, 

gleiche,  gleich,  n.  Gleichmässigkeit,  Billig- 
keit, Recht;  475, 21 ;  mügleiche,  billig,  17, 
5-  29, 81. 197, 2  (Hs.  gleicher);  zu  gleiche, 
nach  Billigkeit,  69.  492,5;  ins  gl.  reden, 
zur  Yergleichung,  Sühne  reden,  170, 4  v.u. 
in  einem  gleichen,  82, 12. 

gleicherbietwMy  f.  Ansuchen  um  billigen  Aus- 
gleich, Berumng  auf  einePerson  wegen  güt- 
lichen Ausgleichs,  58,  5.  62,  11  v.  n.  vgL 
Haltaus  s.  v.  gleichbietung;  dasselbe  meint 
gleiche  geböte  bSAiaa.  28  v.  u. 

gleithe,  gleith,  n.  Abgabe  für  das  geleite,  2k>ll, 
119.186;^Ye,262,4. 

gleitzman,  m.  ZoUeinnehmer,  262, 1.  405, 6 
V.  u.  886. 

glich,  gleich,  acy*  u.  adv.  gleichmässig,  billig, 
die  glichst,  so  billig  als  möglich,  188, 19 ; 
gl,  sieden,  gleich  grosse  Stücke,  immer 
gleich  viel  sieden,  89. 104. 

glichkeit,  f.  Gleichm&ssigkei  t,  Billigkei  t,180. 

glichlieh,  a^j-  adv.  gleichmässig,gerecht,89. 
95. 129. 180. 244, 2  (?). 

glimpf,  m.  gut  Einvernehmen,  14,8. 267. 297. 

globe,  f.  Erlaubnis,  433, 11 ;  ghybe,  461, 14 ; 
hh.n,  46^  gehve, 

gnadeUhen,  n.  227, 10,  ein  aus  Gnaden,  ohne 
Uhenwaire  erhaltenes  Lehen;  Haltaus 657. 


gnappen;  sich  gn,,  wackehi,  hinken,  475, 

10  v.u. 

gmmgsam,  genungsam,  Bdj.  adv.  52, 8.  82, 

11  V.  u.  178. 

gösse,  f.  Gosse,  mnd.  gote;  26, 4. 

got;  durch  gotes  wiäen^  durch  got,  propter 
deum,  aus  Barmherzigkeit,  aus  Giuide  (in 
kirchlichem  Interesse)  88, 6u.9;  121,8;  == 
umsonst,  210, 4  v.  u. 

gram,  m,  Ingrimm,  Zorn,  58, 27. 75, 18. 

grasefleckigen,  n.  kleiner  Grasflecken  478. 

grasehaff,  m.  rtndarfum^Grasgarten^asen- 
platz,  88, 2 :  Dr.  H,  480.  486 ;  Name  eines 
Hauses;  ygl.under, 

greifen,  sU,  zu  sinne gr,,  verständig  werden, 
268, 1 V.  u. 

gremenisse,  Grimm,  184. 490.  Dr.  1, 159. 

gremschafft,  t  Feindschaft,  428, 11. 

greve,  greffe,  m,  derSalzgra^  Vorsitzer  des 
Thalgerichts,  109, 1  n.s.w. 

grasche,  groschen,  m,  der  grosse  pr.  »=^  2 
Schwertgroschen  29, 17. 147, 26  150.  200, 
8;  —  hopegr.  141, 22,  vgl.  Frisch  1, 865. 

grosz,  gros,  a4j.  adv.  viel,  sehr,  14, 8. 26,28. 
67,  2  V.  u.  208,  20.  870,  18;  -  vornehm, 
stolz,  nicht  herablassend,  186, 6  v.  n. 

groszliche,  adv.  ungemein,  sehr,  105. 

gruwe,  £  Grauen,  860, 29. 

gut,  a4j.  g*  manne,  Edle,  Vornehme,  181, 1 ; 
—  es  gerne  gut  sehen,  abgethan,  geschlich- 
tet, 66, 5. 

gut,  gutt,  n.  so  die  Sole,  das  Salz  genannt, 
74. 76  U.SW.,  VgL  talgut;  —  Vortheil,  Ge- 
winn? 147, 2  u.  8 ;  pL  gutU  26, 24 1?). 

gutdwncke,  m.  Meinung,  471, 11. 

gute,  gvktte,  i  sich  in  die  g,  geben,  fdch  nach- 
^ebig  zeiffen,  250, 2  v.  u.  251, 18. 

gutjahr,  n.  Namen  eines Salzbomes,  80. 872 ; 
ehemals  wendischehome  Hf.  146. 

Haben;  ind.  praet.  A6<<0n51, 4;  'ptcgehabt, 
gehat,  67, 16  v.  u.  77,  9  v.  u.  100, 14;  —  m 
der  münze  h,,  mit  der  Münze  belehnt  sein, 
Einkünfte  daraus  haben,  291, 15  u.  Anm. 
8; 294,  9  V.  u.  -=  298, 8;  —  voneinem h,, 
von  einem  beauftragt  sein,  346, 11  v.  n. ;  — 
mich  hat  tounderlvch,  sdtzam,  es  dünkt 
mich  wunderlich,  330, 10. 

hackepbikhse,  f.  385;  eine  Handfeuerwaffe, 
die  mittelst  eines  Hakens  auf  einem  Ge- 
stelle befestigt  wurde. 

hader,  m.  12, 18  v.  u.  861, 17  v.  u.  Streit. 

hadern;  sich  h,  mit  einem,  zanken,  480, 11. 

halbe,  f  mnd.  Jküve,  Seite,  478, 14  v.  u. 

halbridig,  a4j.  291, 22 ;  \g\.  gantzridig. 

haldwnge,  f.  Unterhaltung,89.18.129,8v.u. 

haXlbube,  m.  Bube  aus  der  haUe,  286. 

hatte,  f.  Name  des  Platzes,  auf  welchem  sich 

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Wortverzeichnis  von  F.  Bech. 


533 


20;  m  mittage,  58;  in  gesammet,  insge- 

sammt,  11. 
indechtig  =  eindechtig. 
inforderunge,  f.  Einforderung  der  Schulden, 

132. 
ingieszen,  stv.  coi\j.  praet.  ingissen  «  in- 

güasen  28, 8  v.  u.  eingieazen  171. 
inhalt,  m.  Einhalt,  cohibüto,  468, 5  v.  u. 
inmäszen,  ad  v.  gl  ichwie  97. 98 ;  in  derWeise 

als,  130. 
inne  sitzen,  gefangen,  in  Arrest  sitzen,  41, 

5  V.  u. 

innyge,  f.  —  innunge  282,  9. 
innungsman,  innigsnum,  m.  Innungsmit- 
glied, 169, 7. 441,' 1. 
inrede,  f.  Einrede,  20. 
inregistriren,  in  das  Register  bringen,  89, 16. 
insage,  f.  Gegenrede,  Gegenbemerkung,  45, 

17  V.  u.  119, 7. 

ifwcf-ren,  gefangen,  in  Arrest  setzen,  161,16. 
inaperrunge,  f.  Einsprache,  Sperrung  467, 

18  V  u. 

iniragk,  m.  Eintrag,  Einrede,  371,  8. 
inval,  m  Einfall,Eingriff,  Hinderung,  488,24. 
imisse,  f.  Aufregung,  Streit,  Zank,  90, 11  v. 

u.  442, 9. 
irre,  adj.  aufgebracht,  zornig,  68, 17.  353. 

354.  356;  irre  gen,  umgehen,  im  Umlauf, 

im  Schwange  sein,  162, 1  v.  u.  182, 5  v.  u. 

280,  14  (von  Mttnzen). 
irre,  f.  in  der  i.  gen,  herrenlos  (vorledigt) 

sein?  313, 10. 
irren;  sich  i.,  sich  erzürnen,  81,  5. 
irrtmg,  f.  Zwist,  100, 1. 102, 3. 
irthumb,  m.  Zwist,  Streit,  22, 11.  212. 320. 
itz,  itzundt,  adv.  itz  alsdan,  danahitzundt 

formelhaft:  ein  för  alle  mal,  46,  4;  Dr.  n, 

500  u.  Wülcker,  Nei^jahrsbl.  v.  Frankf.  a. 

1877,  S.  88. 

«7/ki,  ja,  20, 5.  21, 17  v.  u.  61, 13  v.  u. 
jhdr,  n.  das  neue  j,  Halden,  465. 466, 17(eine 

Messe  damit  verbunden) ;  uberj.,  das  Jahr 

über,  lang,  141,8;  zujhäre  voriges  Jahr, 

47, 2.  70, 20.  323, 30. 
jhdrknecht,  m.  74.  180.  394;  ygLtoochen- 

knecht. 
jarkoch,  m.  483, 7  v.u. 
jhener;  plur.  diefliennen,  die  welche,  97. 
jö,  adv.  vero,  wirklich,  17. 
junger,  m.  Schüler,  Lehrling,  211, 5  v.  u. 
jungker,  m.  Dienstherr,  27, 20. 117, 31. 

Kalkrose,  f.  Kalkbrennerei,  213  Anm.  vgl. 

Lb.  n,  420. 
kalt,  a4j-  adv.  kalt  (=  ungesoten)  ligen,  147, 

18;  150,21-23.178, 14  v.u.  336  Anm.  259. 


kältleger,  n.  mnd.  koltleger,  dieZeit,  woHeerd 
u.  Pfanne  kalt  liegen,  nicht  gesotten  wird, 
104. 108. 118, 3. 119. 147 ;  vgl.Hf.61  u.  152; 
Lb.  n,  521*. 

camp- schlagen,  stv.  so  schlagen,  dass  darum 
ein  kamp,  Zweikampf,  gefordert  werden 
kann  =  kamperLe.kampfbereoderkampf' 
wirdig  {nageis  Hf  und  geledes  lang)  einen 
schlagen,  209, 17  Yar.  vergl.  kampslac  im 
Mhd. W.  n  2, 383 ;  kan^fwunde  =  kample- 
bar  wunde  imRechtsb.  nachDistinctionen 
ed.  Ortloff  S.  489;  er  kampfirwunte  mich 
fX)rseczlichen  in  einem  Zeitz.  Mscr.  a.  1429 ; 
D.  W.  V,  149  8.  V.  kampfer, 

kantzelschreibeTy  m.  canceUarius,  Sekret&r 
des  Fürsten,  370, 4. 411, 20. 

kapJian,  m.  263, 15,  capitanus,yirol  spöttisch 
=  capthayne  299, 4  v.  u. 

capitanie,  m.  Capitän,  350, 2  v.  u. 

kare,  kahre,  £  Widererstattung,  Busse.  147, 
9. 248, 26. 249, 7  v.  u. 

kauf  =^  kauf. 

kein,  a4j.  keines,  nichts,  23,4.  466, 13. 467, 
2  V.  u.  geine?  29,  4  »  keim  (^,gantz), 
vgl.  Lb.  s.  V.  gen,  gein  ü,  55. 

k^merinne,  f.  Frau  eines  städt.  Kämme- 
rers? 396, 10  v.u. 

kemrichen,  kemmerltn,  n.  kleine  Kammer, 
Gefiingniszelle,  143,  7  v.  u.  Strobarts  k. 
142, 26. 144, 13. 160.  355.  333  Anm.  2. 

kiesen  (kisen,  kieren,  kihren,  Mren),  stv. 
wählen;  ma/n  keust  124,  14;  praet.  co^j. 
hören  205, 23  neben  ki/ren  =  küren  53, 19 ; 
—  hei  Sonnenschein  k,,  59, 2  v.  u.  60,  4; 
— beide{E8.heydie)dingkk.,2Q6,bY.VL,i?). 

kihre  =  köre. 

kindtlein,  n.  der  unschuldigen  k.  tagk,  429, 
9  v.u. 

kintlich,  a^j.  *»  künüich,  bekannt,  182,8  v.u. 

kirschgarte,  m.  Kirschanpflanzung,  472. 
473, 13;  vgl.  Kehrein, Samml. 44*. 

klappe,  f.  klappen  einem  anhengen,  299, 8 
v.  u.,  bildlich:  einem  einen  Denkzettel  ge- 
ben, etwas  auswischen?  vgl.  D.  W.  V,  954 
s.  V.  klapf. 

klappen,  als  ein  hast  kl.,  wie  nichts  klingen, 
erfolglos  sein,  42, 21 ;  vgl.  D. W.V,  960, 1,  b. 

hleydei.  (^klagede)  Klage,  471, 1  v.u.  472, 
14. 477, 13. 

X:Zetn,adj.  dasklhundert,  50 Stück,  821,25. 

kleinsmide,  f.  eine  jetzt  „die  Kleinschmie- 
den'' genannte  Strasse,  205, 12  v.  u.  497, 
15 ;  vgl.  Germania  20, 46. 

knohel,  m.  dickesQuerholz  an  ein.Seile,406,6. 

knochenhatierbräten,  m.  Fleischerbraten, 
157, 10  Anm.  174,  16:  Dr.  U,  319. 

koJvr,  m.  Kirchenchor,'47, 5  v.  u. ;  —  köhr- 
thure,  f.  224, 10  v.  u. 


%S4 


Hättm  t^t 


oMmiw,  f  ^ktmm.  ¥\  VI  M,  7    134.  li. 
X^A  41.1.  1&  —  ^titrn. 

A  ,  «rcM ^uUh  vib  •(«,  41 A  14  «  «. 
tiitg  yraH  fofr,  l>i^  4  v  «. 

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MMnrti.  4i.  t fi  a#^.  rf^««*  M  Hr  U, 

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L.  K^  te\,  AI  S      .    l  « 


Wortverzeichnis  von  F.  Bech. 


585 


leibzttcht,  f.  nd.  7»/<t4C^,  Lebensunterhalt; 
das  einer  Witwe  zu  ilurem  Lebensunter- 
halte belassene  Einkommen. 

leidhtferHch,  a4j.  schnell  bereit,  d43, 15. 

Uydt  — » legü,  vgl.  ligen, 

iMen,  leyen,  stv.  alts.  Uhan,  leihen;  praet 
ind.  %  88, 12,  legen  808, 13  v.  u.  praet 
coi\j.  l^  268, 16. 475, 8 ;  ptc.  gdegeH474, 
4  V.  u.  und  gdigen  268, 17.  208, 2. 

leimgrube,  f.  Lehmgrube,  471. 

Imäach,  n.  Bettuch  406, 9  v.  u. 

leiten,  leuten,  l&uten,  lauten,  78. 68, 10  v.  u. 
888. 498,  2  v.  u.  449, 10  v.  u.  praet  ItUte 
259, 25. 400.  neben  lautte  204, 7 ;  ptc  ^ 
hütet  115. 117. 

Ungher,  m.  Lenker,  201, 2  v.  u. 

lesen,  stv.  ptc.  gelesen,  erwähnt,  in  Bede 
stehend,  96,  3 ;  praet  ind.  lesen  141, 2  v.u. 
214,15. 

letgt,  a4j.  adv.  in  letzt,  zuletzt,  128, 6  v.  u. 
v^  sutete;—  letgt,  iHagst,  neulich,  135, 2. 
188,9. 

letsHichen,  adv.  schliesslich,  89, 10  v.  u. 

lichtlich,  lichüichen,  adv.  leichtfertig,  ohne 
Weiteres,  89. 24. 494, 10. 

lichtjsiher,  m.  264, 15. 

licke  l  «  lücke,  Oeffiiung,  Loch  in  dem 
Thurme,  in  welches  die  (}^Duigenen  hinab- 
gelassen wurden,  das  Verlies  (?)  145, 7  v. 
Q.  vgL  lucke* 

lieben,  c.  dat.  Ueb  sein,  90, 11  v.  u. 

ligen,  stv.  legen  »  ligen  118, 7,  nngesucht, 
ohne  Absatz  bleiben;  legen  laszen  66, 22. 
181, 11 V.  u.  l^ene  (^  liwnde)  hleiben,285, 
9 ;  dar  legen  (^  ligende)  haben,  1 74. 2. 

linde,  BdjJ,  eide  113. 154  (entg.  harte  eide 
108, 8). 

lynen,  acy*  linnen,  99, 10. 

leben,  geloben,  versprechen,  177, 4  v.  u. 

locA,  n.  eineLocalität  in  der  Stadt, 483,3  v.u. 

lösen;  aus  der  herberge  l,  die  Zeche  bezah- 
len, 25, 5. 

lössHich,  adv.  nd.  löslikeny  unentschlossen, 
368,7. 

laS'Sterben,  stv.  durchTodesfi&ll  frei  werden, 
294,1. 

hübe,  f.  bedeckter  Gang  um  das  obere  Stock 
des  Rathauses,  300, 25  u.  Anm. 

Lucifer,  npr.  Lucifers  geselleschafft  =  die 
bäsen,  untreuen  menschen,  363, 21. 

lüht,  »  mhd.  luot,  praet  von  laden,  232. 

lucke  f.  —  licke;  406, 6.  407, 10. 

hikäte,  m.  JwpodiddsccUus,  vicarius,  Ad- 
junkt, 425, 8. 426, 4 ;  vgl.  Lb.II,  711,  Ck)m. 
KiL  ed.  Hasselt  850. 

lüsung,  f.  Erlösung,  148, 10. 

Itit,  m. » laut. 

lutter,  adv.  bloss,  ganz,  95, 6. 


Mächt,  f.  m.  ist  uns  daran  gelegen,  die 

Sache  ist  ^  uns  von  Wichtigkeit,  22, 4. 
machäjrieff,  m.  Vollmacht,  221. 
mdgeschafß,  t  Verwandtschaft,  207, 15. 
mMstein,  m.  Grenzstein,  478. 474. 
mahnesyr,  moZmesey,  Malvasier,  ital.Wein, 

124,6. 
mangelu/nge,  t  Handgemenge,  Gefecht, 

251, 25. 
maniel,  m.  mit  einemm.  dcau  beholfen  sein, 

büdl  84, 17. 
marckmeister,  m.  Marktvorsteher,  —  auf- 

seher,  480, 16. 
mdsjse,  t  umbdiem,,  beider m.,  unge&hr, 

138. 147. 
mechOgen,  c.  acc.  et  ffen.  zu  etwas  bevoll- 
mächtigen 1. 2. 47. 282. 
mechtwk.  a4j*  esm,  haben,  dazu  ermächtigt 

sein  244, 10  v.  u.  —  c  gen.  an  einen  ange- 
wiesen, auf  einen  sich  zu  berufen  berech- 
tigt 4.  9;  —  adv.  sehr,  172, 18. 
mechtiglich,  adv.mitVollmacht;zumBehufe 

der  ^tscheidung ;  58  Anm.  487. 
medichen,  n.  Mädchen,  217, 4  v.  u. 
mehr,  adv.  femer,  weiter,  145, 18;  nichtm., 

noch  nicht,  176,  18.  432,  19;  nie  mehr, 

noch  nie,  74. 

meie,  meye,  m.  125  Anm.  154 ;  Meienzweige. 
meineidtmeister,  m.  217, 11.  221, 6, «  ye- 

meinheitsmeister, 

meist,  adj.  t^ffs  meiste,  höchstens,  157, 16. 
m^md(ilidken,n.einm.demdingeumbhengen, 

226. 
menaen,  h«r&are,  Unruhe  stiften,  198,2  Aimu 

289, 4;  VgL  mmgem. 
menger, m.  turbatar.  Aufrührer,  Hetzer,  289, 

17—19.  362, 27. 366, 7;  Lb.  HI,  69. 
mengem,  hetzen,  verleumden,  197,  9  v.  u. 

198, 2 ;  mengerey,  Dr.  H,  313. 
mercken,  ptc.  gemarekt  22 ;  sich  su  sere  m. 

2a9fen204, 12V.U. 
mercklich,aiii  angesehen,  hochgestellt,wich- 

tig,  dringend, dringlich, eifrig;  182,7.300, 

14  V.  u.  301, 12  V.  u.  369, 7. 450, 10  v.  u. 
mercklichen,  adv.  deutlich,  unverkennbar, 

unzweideutig,  dringend,  auffiülend ;  81, 6. 

200, 12. 218,  8. 288, 14.  382, 4  v.  u. 
mieten,  stv.  praet  mitten,  89, 14  v.  u.  — 

borgen,  172, 23. 
müde,  adv.  zu  m,  berichten,  zu  reichlich,  zu 

viel  sagen,  108, 20. 
mylicht,  Bdj.=^  möZtc^,mäulicht,mit  einem 

grossen  mauZ^  versehen,  425, 10 ;  vgl.192,7 ; 

Stieler  1256. 

minder',  minnerzal,  f.  die  Zählung  innerhalb 

des  Jahrhunderts,  111, 5Y.u.ll2y  14. 200, 

8  v.  u. 

misseglobich.  adj.  argwöhnisch,  442, 15  v.  u. 


\4i 


Hurm  ^4*l«-.l-rff 


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»•'^^^vrv  ^«,  M    ÜAfrlv-rk  .**     -u«*    l«»4 

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im^kt,  m    \'\  «Mf  < .  MMf  •'•.  n    Vi'. 

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Wortverzeichnis  von  F.  Bech. 


587 


19, 3  V.  u.  293, 27  Var.  348,21. 354, 1  Var. 
429,  l  V.  u. 

offen  f  a4j-  geöffnet,  unverwahrt,  erlaubt,  vgl . 
ißükwre. 

oleyen,  die  letzte  Oelung  ertheilen,  163, 4. 

ontnes;  herr  amnes,  das  gemeine  Volk,  Jan- 
hagel, 205, 1  V.  u. 

on=w,  ihnen,  100, 5  v.u  126, 13  v.u.  127, 2. 

arde,  schwm.  Orden,  434, 6  (Hs ). 

orlouben,  beurlauben,  103. 

ort,  m.  u.  n-  uff  ein  ort,  beiseit,  461, 15;  w/f 
dem  orte  sein,  zur  Stelle,  419, 6;  2)  Viertel 
eines  Gulden  266, 9;  Viertel  einer  Pfanne, 
430, 15  u.  20.  — 

osd,  ossd,  Ö8sd,  f./at7t72a,glinunendeA8che, 
103. 139. 140;  Hf.  64 ;  Lx.II,2017s.v.  w»efe. 

Part, parte,  Gemeindetheil,Greno68en8chaft, 

Partei.  15  Anm.  81 .  85 ;  dieparten,  diepart, 

die  verschiedenen  Gruppen,  zumal    die 

Innungen  und  Gemeinheiten  der  Bürger- 
schaft ausser  den  Pfännem. 
B[irticipia  praesentis  mit  syncopiertem  d. 

(u  de) :  Ugene  235,  9  C=  ligende  491,  4); 

revtene  337,  12  v.  u.  schUene  82,  5  v.  u. 

stehene  107,  6.  113,  13.  119,  10;  ujartene 

377, 5;  anlangen  93, 16  v.  u.  betreffen  106, 

13  (haU.  hs.). 
partisch,  a^j-  parteiisch,  250. 
pastores  destrtJmmbsSQO,  10  v.  u.  =  regirer 

u.  hanthaber  des  i.,  362 
pationeren  =^  patroneren. 
patrönenbretter,  pl.  2 1 1 , 3  v.  u.  schablonier  to, 

mit  Mustern  versehene  Bretter? 
patfxmeren  {Es.  ge- pationert),  211,  5  v.  u. 

nach  Cornelius  Kil  ed.  Hasselt  484^  adum- 

hrare;  bemalen,  mit  Mustern  vorsehen, 

schablonieren. 
pauwder,  paiUer,  pL  93,5  v.  u.  296, 12. 494, 

29 ;  Dr.  I,  784  der  prediger  orden,  dy  da 

heten  dy  pewder. 
pene,  f.  Strafeeid  130, 17. 
permutiren,  vertauschen  39, 12. 
pfa/ndunge,  f.  Schätzung  für  Benutzung  der 

Weide  472, 11  v.u. 
Pfanne,  f.  als  Mass :  A&pfcmnen  =  1  stuel, 

372  u.  Anm. 
pfawnenhugke(n),  103. 139. 140;  die  an  den 

hackscheiten  befindlichen  eisernen  Haken, 

in  denen  die  Siedep£ftnne  über  dem  Heerdo 

hieng,  nach  Hf.  59. 
pfannenslet,  -schlet,   m.  Abnutzimg  der 

Pfanne  u.  Kosten  zu  deren  Instandhaltung, 

103,  9  v  u.  139, 2  V.  u. 
pfanschmied,  m.  168. 169. 171, 18. 
pfanicerck,  n.  1)  das  Salz8ioden29.  30. 151 ; 

— 2)das  Material  zumSicden,Feuerwerk,(?) 

199, 18  V.  u. 


pfantoercken,  Salz  sieden,20. 30.56. 201. 426. 

pfeiffen,  stv.  uff-pfeiffen,  aufepielen,  275. 

pfewner,  pfänner,  m.  der  im  Besitz  einer 
Siedepfanne  u.  AGtglied  der  Pfännerschafb 
ist ;  vgl  w.  u. 

pfennerhoff,  m.  51.  85. 

pfer,  f.  Pfarre,  vgl.  Moritzpher. 

pfemer,  m.  Pfeirer,  166,  9  v.  u.  «  pfarher 
67, 22,  Pfarrer  67, 25 ;  vgl.  schoszherre. 

pfUcht,  f.  Abgabe,  Einna^egebühr  für  den 
Schulthei  8  291,  5  (=  gerente);  vgl.  wette. 

pfuell,  m.  Pfuhl ;  m  den  pf.  faXUn,  bildl. 
395,1 

platt,  n.  Blatt;  das  pl.  tmbwenden,  bildl. 
sich  auf  die  andere  Seite  wenden,  271, 22. 

platt,  ad  V.  geradezu,  schlechterdings,  durch- 
aus ;  pHatt  nicht  59, 25 ;  platt  so,  422, 14. 

plengen,  mischen,  rühren,  (Bruder  Hans 
Marienl.  4925),  dann:  Hetzerei  erregen, 
iurgia  Seminare,  198,  2. 289, 20 ;  Lb.  UI, 
345*»;  Lx.  D,  277, 8.  v.  phingen. 

plenger,  m.  Aufrührer,  Hetzer,  Verleumder, 
289, 17. 366, 7;  Lb.  n,  345*». 

plengem,  den  plenger  spielen,  197,  9  v.u. 

Plural  des  Zeitwortes  öfter  nach  räth  z.B. 
293,  9  V.  u.  339, 18.  394,  3  v.  u.  440, 12; 
nach  pfar,  270,  8  v.  u.  278,  9  v.u.;  nach 
volck  297, 16. 

polacke,  m.  413, 3;  der  Pole  zu  Bauarbeiten 
verwendet  in  Halle. 

poltern,  strepere,  lärmen,  losstürmen,  7, 4. 

postutirte,  m.  heisst  der  noch  nicht  bestä- 
tigte Bischof,  374, 28. 

prallen;  zwruckepr.  zurückfahren,  71, 20. 

l>r€CÄ^n,  prickehi,  414, 19;  Lb.  IH,  373. 

predigstul,  m.  Kanzel,  208, 7. 

priüe,  f.  einem  eine  pr,  vor  die  äugen  machen, 
einem  etwas  vormachen,  345, 11. 

processionwein,  m.  Wein,  der  am  Tage  der 
Procession  an  Geistliche,  Klöster  u.  Be- 
amte gespendet  wird,  125  Anm. 

puls,  m.  pulsus,  Glocken^chlag,  400. 

punt,  n.  ein  p.  stro,  406, 15. 

Quartir,  n.  ein  Gemäss,  ein  Viertel,  124. 
queme  praet.  von  kommen. 

Rabe,  adv.  =  erabe,  herabe,  herab,  13, 18; 
herabe  163, 8. 172, 16. 

rachsal,  f.  Rachsucht,  134, 14. 

rede,  sm.  zizania,  das  Unkraut  unter  dem 
Weizen ;  des  roden  teil,  bildl.  der  böse  Be- 
standtheil  der  Gemeinde?  360, 4  Var. 

räth,  m.  der  Magistrat,  aus  12  mannen  be- 
stehend, 54, 18  folg.  —  die  Berathung  142, 
6  v.u.  —  pl.  die  räth  (?),  die  Käthe,  308, 5 
v.u.  -  des  übel  r.  hän,  das  nicht  entbehren, 
nichts  dagegen  einwend.,  47, 10  ;s.  Einlei t 


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Wortverzeichnis  von  F.  Bech. 


589 


Bchehen,  stv.  geschehen;  magk  schehen,  ge- 
schehen, leicht  möglich,  vidleicht,  224,  1. 
178, 8;  Lb.  m,  2  ^ 

scheid,  m.  Entscheidung,  470, 10. 

scheiden,  schw.  v.  trennen,  452, 8  v.  u. 

Scheidesrichter,  m.  Schiedsrichter,  166,21. 

schein,  vgl.  sdUn, 

scheinbdrlich,su^.üchthaT,  offenbar,  468,20. 

scheine,  £  Scheone,  67, 18  v.  o. 

schU,  schele,  scheel,  Streit,  Zwist,  101. 194. 
487, 16. 

9cA«m5<20,  £  Scham,  429, 24. 

schencken,  aasgeben,  verkaufen,  zutrinken 
ben,  71. 72. 877, 11. 

scherffy  m.  und  n.  115  Anm.  189, 14. 

scherfe,  £  Strenge,  H&rte,  878, 12. 

scherflieh,  adv.  scharf;  hart,  115,22. 121, 18. 

scheme,  schem,  £  Bank  474, 11. 

scfUben,  stv.  schieben  u.  schyben,  immer  wei- 
ter hinaus  schieben  875, 4  v.  u. 

Schicht,  i.  Abtheilung  der  Bomknechte,  Ord- 
nung, Gang,  Tour  des  Siedens,  156,  28; 
Hf.80. 

schicken;  einen  dam  Seh.,  anweisen,  an- 
halten, 477, 16;  geschickt  sein,  ceeignet, 
im  Stande  sein,  107, 19 ;  scdz  uff  ms  wagen 
Seh.  (sehnten  f),  besorgen,  schaffen,  26, 8. 
27, 19;  —  mc^sc^.,ausMen,  177,21  \sich 
des  seh.,  sich  darein  fügen,  192, 13. 

schüdicht,  a4j.  mit  Schild  verseben,  291, 10 ; 
Urkundenbuch  v.  Meissen  n,  815  frtber- 
Mische  grosschen,  die  man  itetmd  nennit 
schüdechte  gr, 

schdUujochen ,  schw.  v.  in  voller  Rüstung 
Wache  halten  261, 13  v.  u. 

schimpen;einemnahesch,,  in  ehrenrühriger 
Weise  einen  schelten,  146, 11. 

schm,  schein,  m.  m  schme,  im  scheine,  zum 
Schein,  101. 102, 1. 493, 1  v.  u. 

schiren,  das  feuer  s.,  schüren,  26, 8. 

scMrst,  schirsten,  adv.  sdir  bald,  184,  7. 
404,28. 

schlag,  schlagk,  m.  1)  Schlag  der  Uhr  11.  55, 
6  V.  u.  57. 139, 18 ;  2)  Verschlag  von  Bret- 
tern, Schlagbaum  176, 17. 179,24. 471,14. 

schlagen,  stv.  das  Ave-maria  schl.,  l&uten, 
29,  f.  138. 

schlecht,  a4j.  gewöhnlich,  billig,  schi.  kothe 
140,  13  u.  141, 11  (entg.  teure  kothe  147, 
1) ;  —  adv.  gerade  u.  offen,  scM.  reden  846, 
22 ;  schlecht -nicht,  schledues  nicht,  durch- 
aus nicht,  2. 211. 12, 26. 81. 92. 

slet,schlet,  sdüett,  ULVerschleiBS,  Unkosten, 
131. 161, 9. 147, 12  V.  u.  150, 2. 202. 210. 

schlusser,  m.  nd.  sluter,  Schliesser,  469, 12. 

schniberger,  m.  «=  i  spitzgroschen  «  1/20 
rhein.  Gulden,  280. 

sehne  •  ich,  a4j.  232,  schneeig. 


schock,  schog,  n.  Schock ;  ein  seh,  werg  oder 
WTck  188. 429, 4  v.  u.  430, 5;  ein  <Ut  seh. 
29  21 

schockhoUz,  n.  170, 8. 232, 16. 285. 

schöne,  adv.  seh.  fahren,  sich  ruhig,  gezie- 
mend verhalten  389, 26. 

schuppen;  gegeneinensch.,  nachstellen,  490, 
15  v.u. 

Schoppen-,  seheppenbanc,  £81.188. — schöp" 
penhaus,  n.  81.  82. 

sc^<^psen&ucApn.l24Anm.s:Schöp6enkeule. 

sch^,  m.  u.  n.  Steuer,  410.  418. 

schosdmttel,  m.  Beutel,  in  welchen  die  Steu- 
ern gethan  werden,  128,  9. 124, 1  (?);  vgl. 
beuielherre  hei  El  9S. 

schoseherre,  m.  der  mit  d.  Stenerwesen 
betraute  Rathsherr,  der  scfta2ri«r,  Schöeser. 

schosz-seit,  £  Zeit,  in  der  die  Steuer  geftllig 
ist,  38. 

schrammentwrm ,  m.  =»  schramnenhmn, 
Thurm,  wo  die  schrawnen  stehen?  49. 60. 

schrangk,  m.  eine  Lokalität  ausserhalb  der 
Rathsbä^e;  Gitter,  Geländer,  Gallerie, 
223, 10. 225, 28.  282, 4  u.  Anm.  174, 11; 
vgl.  Pass.  H.  265,  19  u.  51.  264, 19.  Opd, 
doron.  des  St.  Ciarenklosters  zu  Weissen- 
felsS.404. 

Schreiberei,  £  Schreibstube,  271. 

schuffei,  £  Schaufel,  108, 10  v.  u. 

schult,  £  Klage,  Beschuldigung,  Beschwerde, 
4.  8. 15,  8  v.u.  53, 8. 67 ;  m  schüldeneinen 
ha/n,  wider  einen  zu  klagen  haben,  80,28. 

schuUisse,  -esse,  -eiss,  m.  der  Civilrichter, 
29,396.481. 483.  —  schuUestum,  n.488,7. 

schulttoeise,  £  Elageform,  79. 

schuszde,  £  Schüssel,  im  Spiichw.  88, 4 v.u. 

schützen,  vorschützen,  vorgeben,  412,  18; 
sich  seh.  wehren,  152. 5. 

schuwen,  scheuen,  134.  20. 

stoechen,  schtoechen,  88, 5. 89, 1  v.  u. 

schwenckebier,  n.  Bier,  das  man  unter  die 
wallende  Sole  sprengt,  damit  sie  sich  körnt, 
103, 10  V.  u.  147, 10  v.u.  H£  59 ;  yglgisze- 
bier, 

schwer,  a^j.  schw.  dazu  sein,  ab^neigt,  854. 
856, 3  v.u.  sichsch  machen,  sichstreuben, 
59, 8.  64, 19. 287,  5. 

Schwerlich,  a^j.  beschwerlich  468,  22. 

»chwertgroschefnl,  m. »  silberner  groschen 
»  V47  rhein.  Gulden  26 ,  15.  101.  116 
Anm.;  ^^  Vis  rhein. Gulden  280. 

sechsisch,  adv.  uff  sechs,  reden,  272, 2  v.  u., 
niederdeutsch. 

sechstoochenfrau,  £  Wöchnerin,  65, 8  v.u. 

secret,  n.  Geheimsiegel,  134. 

seder,  adv.  »  sider,  seit,  118, 5  v.  u. 

seger,  m.  Seiger,  7.  24. 

segkdyn,  n.  kleiner  Sack,  Beutel,  97. 99. 


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Wortverzeichnis  von  F.  Bech. 


541 


7. 10. 17.  66;  ein  gütlich  sten,  firiedlicher 
Anstand,  fireundliche  Auseinandersetzung 
190,  7  —  =  gesUn,  zugestehen  399,  17; 
—  kein  wörtlein  sie  stunden?  165,  4  v.u. 

steppen  ^=  stoppen. 

stete,  f.  Glaubwürdigkeit,  117,  2. 
stitmesse,  f.  230,  18,  ein  Theil  der  Messe, 
Lx.n,  1198. 

stobichen,  n.  mnd.  storeken,  1  Mass  fiir  Flüs- 
sigkeiten, Stübchen,  124  Anm. 

stock,  m.  Folterblock,  Folter,  Gefängnis,  158. 
407,  10  u.  28. 

stoppen,  stoppen,  steppen,  hindern,  lähmen, 
36, 1. 47, 1 1 .  72, 11  V.  u.  96. 235  u.  Var. 

stöpper,  Töpfer,  m.  26,  9  v.  u.  27,  11,  der, 
welcher  die  Salzwaaren  auf  dem  Wagen  mit 
Stroh  u.  Haselruthen  verwahrt,  Hf.  66. 

stoszen,  stv.  mit  trauworten  uffst.,  anf- 
ahren, 34, 12  V.  u.  es  hart  ins  volk  st.,  12, 
14  v.u 

strcick,  adv.  sofort,  ohne  weiteres,  65,  3  v.u. 
66,22. 

strafen;  die  recht  Str.,  anfechten,  468,13  v.u. 

strejfer,  m.  Bestrafer,  497, 15  v.  u. 

strouströ,  n.  Stroh  zum  Streuen,  133, 16  v.u. 

stuel,  m.  im  Sprichw.  200  u.  Anm.  —  2)  = 
V32  ^>om  =  tepfamien,  372  Anm.  u  370, 
8  v.u.v^l.  Dr.  1,172;  11,31. 

siump,  adj.  st.antwort,  nichts  sagende  Ant- 
wort, 68, 14  V.  u.  st.  im  laute,  wortkarg,  210, 
10;  —  adv.  geradezu,  rtmdweg,  23, 15. 

suchen;  dassaltz  s.,  besehen,  untersuchen 
und  notieren ,  74, 23. 262, 14. 321 ,  22. 323,9. 

Tagk,  dagk,  m.  74,22 ;  t  krigen,  Zeh,  Frist 
bekommen  418,  24;  tage  legen,  Gerichts- 
termine ansetzen,  4iB8,29  imd  daghe  legen 
statt  darlegen  wahrscheinlich  auch  ^3, 
13,  vgl.Lb.n,654^ 

tai,  stmasc.  vauis  salinarum,  94.  95.102,8. 
118,6. 

talgut,  n.  die  im  Thale  gewonnene  Sole,  71 
n.  s.  w.  —  talrecht,  n.  118.  —  tcdschosz,  n. 
die  im  Thal  zu  erhebende  Steuer  156. 164. 
398. 

talvoigt,  m.  65. 123. 171 ;  vgl.  voigt. 

teding,  deding,  n.  Verhandlung,  Rederei, 
Ding;  54, 5. 66, 3. 

tedingen,  dedingen,  tedigen,  dedigen,  ver- 
handehi,  69, 22  u.  28.  338,  6  v.  u.  344, 18 
408, 16  V.  u. 

temnitze,  tymenitze,  f.  böhmisch  temnice, 
russisch  temniza,  GeßLngnis,  98.  99.  142; 
t.  uff  dem  räthause  179. 

theurde,  f.  Theurimg,  Preis,  119. 132. 

thorbüte,  f  Thorhaus,  438, 16. 

thor-hgeti  =  tor-ligen,  im  Thore  liegen, 


Thorwache  thun  261. 13  v.  u.vgl.  toriiger, 
Thorwache,  bei  Dr.  It,  254  (a.  1390). 

thumkuhne,  adj.  dummdreist,  299, 30. 

thun,  v.an.  einem  etewas  th.,  geben,  reichen 
39,  4  V.  u.  49, 10.  78, 10  v.  u.  221,  7.  411, 
28;  einem  wissen  t,  36, 18;  —  der  kOhre 
zu  thim  hon,  mit  der  Wahl  zu  thun  haben, 
68,  2  v.u.  81, 17  v.u. 

tipen,  praep.  gegen,  162  Anm. 

todt,  adj.  abgethan,  ungültig  374. 

todten;denrecesst,  vernichtenden  Rec.  380. 

torren,  v.  an.  wagen,  117, 17 ;  praet.  turste, 

tarsU,törste,\\^,^,  152,13.224,7.  330,12. 

törstig,  adj.  =  durstig,  dreist. 

totsen,  schwv  mit  einander  t.  385  Anm. 

töufeäxite,  m.  Tau^the,  207, 6  v.  u. 

trabant,  m.  125,  3  Fusssoldat,  Leibwächter. 

tragen,  stv  die  söle  tr.  ist  Sache  der  bom- 
knechte,  122,  16  v.  u.  129  5  v.  u.  131,  9; 
grösz  uff  sich  tr.,  viel  Schidd  auf  sich  haben, 
136;  es  trug  imbusse,  verursachte  ihm 
Schaden,  209. 

tranggelt,  n  Trinkgeld,  123, 2  v.  u. 

trauen,  dräuen,  drohen,  50.  374. 425 

trauunge,  drauung,  Drohung  12,  10.  v.  u. 
429, 12. 

trauwort,  n.  Drohw(  rt,  348. 

trecken,  ziehen,  sich  begeben  415, 14. 

trefflich,  acjj.  wichtig  46. 1., 

tregdich,  adj.  zuträglich?  439, 16. 

treiber,  m.  Yeranlasser,  Urheber,  352. 

treu,  a4j.  die  treue  hand,  253,  3.  353.  433, 
1.  434, 11 ;  vgl.  getreu. 

treuge,  a4j .  trocken  199. 232.429;  geräuchert 
411, 5. 

tunczerie  ?  64  Anm  Verdeutschung  von  ton- 
sorium?  oder  verschrieben  fiir  tumerie, 
Wohnung  der  Domherren?  vgl.  hagcxrdie, 
miMizie, 

turgkenbruder,  m.  der  die  Türkensteuer  ein- 
treibende Mönch?  125, 17. 

turknecht,  m.  Portier,  77, 2  v.  u. 

turstigkeit,  f.  120  ==  durstigkeit. 

Über,  tü^ff,  praep.  adv.  Ober aUe gleich  gebot, 
gegen  oder  wider  alles  Erbieten  auf  lalligen 
Ausgleich,  50  Anm.  —  darüber,  drüber, 
dabei,  in  Folge  dessen,  143, 18. 156, 2;  — 
ygljhdr. 

vberdebem,  übertäuben  303, 5. 

üder/o^ren,  stv.  hart  anlassen,  sich  an  einem 
vergreifen,  12, 10  v.  u.  63.  351,  7.  —  über- 
falminge,  f  das  Anfahren  116;  das  Ver- 
gehen 275  464, 3. 

uberfundig,  adj.  c.  gen.  bei  etwas  ertappt, 
131,  l;Hf  153.  173. 

übergeben,  stv.  auf- ,  preisgelien,  12, 7  v.  u« 
164. 224. 


342 


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Wortverzeichnis  von  F.  Bech. 


bin 


ttnderaprechen^tY,  sich  u.,  mit  einander  ver- 
handeln 198, 15. 

unduldigk,  adj.  ungeduldig  50. 

unendlich,  Bdj,  onbegrOndet,  anbeweisbar, 
onverst&ndig  58, 8  v.  u.  218. 

unentsatzt,  ptc.  unabsetzbar  1 15, 20 ;  Lx.  ü, 
1820. 

unerkant,  ohne  gerichtl.  Erkenntnis,  188. 

Ungar,  a^j.  ungegerbt,  354, 6  v.  u. 

ungefehrUch,  adv.  ohne  böse  Absicht ;  sicher ; 
zufUlig;  168, 8  v.  u.  189, 12. 404, 1. 

ungefrundt,  nicht  zu  den  gefirxmdten  gehörig 
(entg.  riche  u.  ^efirundte)  104, 14. 

ungehoetj  nicht  im  Preise  erhöht  105, 1. 

ungehort  seine  bitte^  ohne  seine  Bitte  zu 
hören,  497,  6. 

ungen,  adv.  »  winden,  889, 19  (noch  heute 
imDudect). 

u/ngeradey  a4j.  unvollständig,  unvollzählig, 
ungehörig;  ungerade  guier  gerade  moichen 
419, 17  (u.413,5),  seine  Thalgüter  in  Ord- 
nung bringen,  so  dass  das  Quantum  des  zu 
versiedenden  Thalgutes  mit  dem  in  der 
Lehentafel  verzeichneten  ttberdnstimmt ; 
H£  108  u.  111. 

unglich,  ungleich,  n.  Unbilligkeit,  Unrecht, 
44. 317, 12  V.  u.  —  adv.  u.  sieden,  bald 
grosse  bald  kleine  .Stücke  sieden  104.  — 
uMlichkeit,  f.  Ungleichheit,  unrecht  Mass 
182, 18.  —  unglichlich,  ungliechlich,  adv. 
87. 100. 104, 10  V.  u.  ungleichmftssig.  — 

unalucke,  n.  u.7Mben,  verlorensein,  152,15. 

unlesglich,  adv.  unnachlässlich  182, 1  v.  n. 
183,8. 

Unlust,  m.  Ekel,  Unrath  488, 1  v.  u. 

unpfUchtig,  a4j.  ungehörig  159, 12. 

unräih,  m,  Nachtheil  85, 14  v.  u. 

unrecht,Bdi.  (persönlich)  im  Unrecht  befind- 
lich 44, 17  u.  15  V.  u.  188, 18  v.  u. 

unseheUich,  unbeschadet  63, 3.  824, 20 

unschuU,  t  sm  unschiUt  bieten,  sich  itlr  un- 
schuldig erklären  161, 18. 

untuchOgk,  a^j.  <»  tot,  ungültig  880, 6  v.  u. 

unverzihenlichen,  adv.  unweigerlich,  ohne 
weiteres  90, 18. 

wworbott,  unaufgefordert,  178.  182;  vgl. 
Vorboten. 

unDorbruchlich,Hdy.  unverbrüchlich  184,23. 

unvorbunden,  unbedingt,  unbeschränkt 
229,4. 

unvorTholden,  unweigerlich  130, 19. 

unvorrtwklich,  adv.  unverrückt  887, 8  v.  u. 

unwrsehelich,  adv.  unvermuthet,  zufällig 
497,8. 

tmfxrtoonie^f ,  unverbüsst  159. 

unvorworfen,  nicht  verworfen  302, 4  v.  u. 

unwüle,  m.Uebelwollen,  QroU,  Uneinigkeit, 
Zwietracht  87,12. 442,4.450,5v.u.462,6  v.u. 


uppich,  a4j-  leichtsinnig,  übermüthig  452, 
6v,  u. 
unwiüig,  adv.  17,  1  (lies:  unbülig,  vgl.  85, 

wrfride,'m.  Urfehde,  167, 17.  195, 24. 198, 

S;  vgl.  fxjrurfriden, 
wrlouben,  verabschieden  169, 14  v.  u. 
usterl&n,  Lohn.  Geschenk  das  gegen  Ostern 

verabreichtwird?  171, 19;  vgl.  vorscMdgeU. 


Wage,  f.  Name  eines  Hauses  u.  Hofes  am 
Markte  144. 172  Anm.  1. 

wahrleichnamstagk ,  m.  festum  corporis 
Christi,  124  Anm.  —  warleichnamsabend, 
der  Tag  zuvor,  58,  7  v.  n. 

wääen,  stv.  taigiU  sieden  u.  waUen  419, 28. 
426, 14  V.  u. 

foann,  wan;  u)enne,u)enn,wen,coiii.  Dnach 
Gomparativen :  als,  denn,  17. 285. 882. 408, 
18  V.  u.  467 ;  cmders  nicht  wann,  nur,  875, 
4'V.  u.  —  2)  weil,  denn,  187, 16  v,  u.  227, 
9. 228, 5  V.  u.  414, 28  (statt  was?). 

wandeiy  m.  Schadenersatz,  Busse,  Stra^ld 
147. 168. 

umiMieikam^,  fTuchladen  262, 12. 411,6  v.u. 

warten;  uff  einen  w.,  schauen.  Acht  haben, 
aufpassen  85, 15  v.  u. 

warts,  adv.  ins  feU  warts,  nach  dem  Felde 
hin,  478, 18  u.  15. 

waten,  stv.  si  hatten  tu  tief  gewaten,  bildl. 
sie  waren  zu  tief  hineingerathen  889, 4. 

wegk,m.nicht0u  lOAjie Min, nicht  vorhanden, 
nicht  zufinden  sein  866,81. 478,2;  andere 
wege  (Mittel)  finden  164;  —  adv.  weck, 
vgl.  sagen  u.  antworten. 

weaepfenmgk,  m.  269, 2,  nach  Dr.1, 178.  II, 
421  i)lr  Unterhaltung  der  Wege  n.  Stege 
gegeben. 

wegem,  weigern  17, 4  v.  u. 

weiht?  diefihrleuU  —  fuhren  su  Stasfordt 
eumSdUaeund  uff  den  weiht  undebeholfen 
sich  toie  sie  konten,  826;  an  Waid,  sandix 
od.  isatis,  mag  man  nicht  denken  (doch  vgl. 
saltggast);  eher  an  eine  Lokalität  „den 
Bethmann"Dr.l(Ei.  126);  vielleicht — uff 
den  wtdt — eine  sehr  verbreiteteAusdrucks- 
weise — so  dass  anzimehmenwäre,dieFahr- 
gäste hätten,  um  nicht  leer  wider  heim  zu 
fifthren,  unter  anderm  auch  Holz  geladen. 

weinmeister,  m.  der  über  den  Weinkauf  u. 
WeinschankgesetzteRathsherr,  148. 189; 
vgl.  Urkundenb.  v.  Leipzig  I,  S.  170. 

weinschriber,  m.  der  die  Fässer  und  Sorten 
des  Weines  aufechreibt,  darüber  Verzeich- 
nisse führt,  124, 4  ;Walch,  Beitr.  n,48  u.  58. 

weyse,  f.  der  w.  u.  form,  in  der  Weise,  77, 
8;  Einigung,  Ausgleich,yerständigung  48, 


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Wörterverzeichnis  von  F.  Bech. 


545 


.  reden,  ihn  vertreten,  27, 4  v.  il  148.  282, 
21  —  26.  314,  1;  in  eines  wort  gehen  ^  je- 
mand vertreten  55 ;  ins  wort  gehen,  als  Be- 
voDmächtigter  reden,  61. 62. 375, 15. 

warthaJtend^  vertretend,  493. 

worthcdder,  Beauftragter,Vertreter93.493. 

toorumb,  lun  eine  Sache,  irgend  um  etwas 
374  24. 

wtmaer,n.  t?ißltin*»wfer«,  viel  Neuerung  1, 10. 

wtunderlich,  tuäj.  närrisch  18,  12. 17, 1.  67, 
26;  unerwartet  374, 12;  vgl.  haben, 

tmmderkopf.  m.  Neuerer,  Umstürzler  2, 1. 

trur,  wü,  trug,  wo,  89, 7  v.  u.  99, 3.  203,  7. 
247 ;  tcur-umb  92, 10;  im  Fall  dass,  wenn, 
93,3.  103, 10; -106, 26. 

wusty  ptc.  =  gevmst  212, 11  v.  u. 

Zayl,  m.  =  zagel,  Schwanz  307, 19. 

zechey  f.  Gelage  71, 18. 

zeddy  Zettel,  schw.  st.  f.  u.  m.  ein  Schreiben, 
Schriftstück,  schrifll.  Verordnung,  Vorhal- 
tung, Erlass,  Beschluss  (verschieden  von 
brief,  wrhu/nde,  privHegiwn) ;  15.  53.  38. 
40. 83, 5.  90, 3. 91, 1. 110, 10.  489, 6  u.  8; 
aus  der  z.  gelten,  nicht  dabei  bleiben  78; 
die  z.  in  die  wölkilvr  setzen  84, 2  v.  u. 

zeichenen,  eichen  26, 14. 28, 16. 

zeichen,  n.  Marke,  Stempelmarke  417, 13. 

zerbester  hier  406. 

zeug,  n.  Rüstung,  coli.  Gerüstete ;  reisig  ;?., 
berittene  Mannschaft  389, 5. 390  Anm. 

ziehen,  zthen^  stv.  er  zöge  des  zihensgen  Un- 
garn^ er  war  begriffen  auf  dem  Zuge  nach 
Ungarn,  379, 7;  solez.,  schöpfen,  236. 141, 
1;  — das gesindeüber  einen z.,  wider  einen 
aufhetzen,  62, 5 ;  dar  zögen  sie  uns  nicht 
uff,  daraus  machten  sie  uns  keinen  Vorwurf 
452,  4 ;  —  es  zihet  sich  zu  ungemach,  es 
entsteht  daraus  Unheil,  33, 14. 

zingd,  f.  Verschlag  179,  24. 

zitlich,  bei  Zeiten,  angemessen  263,21  u.  29. 

zitterlich,  adv.  unter,  mit  Zittern  349, 23. 

zober  ^^  zuber, 

zu,  praep.  vgl.  ein  und  jhar;  zu  dem  hause, 
in  das  Haus  163, 10. 180, 21. 210, 26.  436. 
10  V.  u.  —  zu  frue^  am  Morgen  357, 13. 

zuber,  zober,  m.  Gefäss  mit  zwei  Handhaben 
(zwei 'bar  entg.  dem  ein -bar,  Eimor),  als 
Mass ;  ein  z.  sohle  18. 106  u.s.  w. ;  in  Lüne- 
burg hiess  es  ösammer ,  Eimer  mit  Ösen, 
Handhaben,  Urkundenbuch  v.  Walkenried 
299. 


zubüligen,  zusagen,  zuerkennen  249, 18. 

zubussen,  zugegen  (als  Schaden),  zusetzen 
199, 17. 

zucht,  f.  ;?uruc^^m,zurBildung,Erziehung, 
84,4. 

zufallen,  stv.  zerfallen  53,  9  v.  u. 

zufallen,  stv.  zustimmen,  zu  Gunsten  aus- 
fallen 346, 16  V.  u. 

züfellig,  ai^j.  zugethan,  geneigt  490, 1.  v.  u. 
vgl.  abfeülich. 

tti^ow^,  m.Privatvortheil,  AbfaU  von  etwas, 
116. 126. 131.  135. 

zugezogene,  plur.  Anhänger  299, 4. 399. 

zuhalten,  stv.  gestatten  445, 11  v.  u. 

zuhauicn^  zerhauen  406, 17. 

zukomen,  auskommen,  ausreichen  27;  her- 
rühren 108, 3  V.  u.  darum  kamt  es  nicht  zu, 
das  hat  nichts  auf  sich  337, 2  v.  u. 

zulegen,  zurechnen,  zuschieben  117, 2. 

zuletz,  zuletzt,  zuEnde  54, 13.  61, 19. 

zumahl  vil,  ziemlich  oder  sehr  viel  206, 4  v.u. 

zwrvnnen,  stv,  zur.  lassen,  vergehen  lassen, 
aufgeben  95, 11. 

£7u^en,  erlauben  192 ;  vorwerfen  182,13  v.u. 

ztlscfäag,  m.  Zulauf,  Zudrang  124, 10;  cfr. 
zuosl(^^en  bei  Lx.  IH,  1187. 

zuschlagen,  stv.  sich  z,,  sich  zueignen,  sam- 
mehi  102, 5  v.  u.  107, 2. 

zOschlieszen,  stv.  coi\j.  yrsu^i,  zOschlisse  =» 
zuSchlüsse  ihO,2^, 

zusprechen^  stv.  anreden  180, 17. 

zustatten,  gestatten,  zulassen  87. 166. 477 ; 
—  ziistattunge,  f.  Gewähnmg  479. 

zustehen ;  einem  z.,  ergehen  164, 20. 1 90, 23 ; 
zugehen  145,  9  v.  u. 

zutragen,  stv.  zuträglich,  zu  Gunsten  sein 
314, 26 ;  gleich  z.,  ü^reinstimmen,  152, 27. 

zuvoran,  adv.  zuvor  223 ;  zuvörderst,  beson- 
ders 201,  13;  ztt>tH)rn,  139,  6;  zu/vorhin, 
352, 1 ;  zuvort,  zuvor  38, 7. 

zuwerfen,  stv.  zerstören,  vernichten  294, 23. 
361,  28;  dagegen  475,  12  v.  u.  lies:  zu 
warfen  d.  h.  hinzu  erworben. 

zweifeln,  zunveln ;  uns  zweifelt,  zicivdt  wicht, 
wir  zweifebi  nicht  102, 2. 119, 18. 

zwetigk,  adj.  mnd.  ttcidelik^  mhd.  getwedic, 
wülmhrig,  298, 2  v.  u.  Vilmar,  Idiot.  474— 
75 ;  vgl.  gezweigen, 

zwingen,  stv.  coiy.  praet.^«?fn^e265,19v.u. 

zwir,  adv.  zweimal  56. 86. 

zwispdtig,  a^j.  uneinig  61, 4. 

zwUrachtmecher,  m.  474, 9  v.  u. 


Geiichlohtwi.  d.  Pr.  SachMO.  XI. 


35 


IIABK-n 


Marens  Spittendorff.  —  L  Personen-  nnd  Ortsnamen. 


547 


der  alte  erzb.  magd  Kanzler  1 1 .  15. 16. 51. 
53.  57.  66. 94.  95. 100. 104. 110. 128. 146. 

149. 154. 158. 313.  321. 467. 476. 478. 
Behme,  Ambrodns  207. 433. 
Die  Broems  Behimnne  433. 
Behme,me207, 

Beinrath  BetnrohtBeyenrod.HMial. 2.450, 
Be260f9,NicoUi]s51O(J.1441).yglBalberck. 
Beiger,  Betzolt  504  (J.  1411.  1418). 
Beiger,  Hans,  Rm.  405.  (J.  1407).  506  (J. 

1419. 1424). 
BenedicU,  Kanzelschreiber  auf  dem  Gie- 

bichenstein  432. 
BennePenne,  Ditterich,  M.  i.R  504  ( J.  1408). 

507  (J.  1428).  —  Rndolf  507  (J.  1428).  508 

(J.  1431).  —Hans  510  (J.  1441).  511  (J. 

1444).  —  Klans,  Bm.  510  (J.  1442).  511 

(J.  1445. 1446).  512  (J.  1448. 1450).  513  (J. 

1452).514(J.1455).516(J.l463.  -  Hans^Pf. 

161 A.— Jacob.  P£502*»-—  Lorenz^l61  A. 

188A.  189. 197. 502^  —  Matthias  Mattis 

MatthesMatz,  Bötticher,M  i.  R  Bierfaerr 

25. 26. 41 A.  302. 376. 381. 395A.  421 .500^ 
Bennstedt,  D.  zwischen  Halle  nnd  Eisleben 

imSeekr.Mansfeld  176A.  179  180. 213  A. 
Berenrath  (?)  Hans  516  (J.  1464).  517  (J. 

1467).  Vgl  Beinroth. 
vom  Berge,  Hans  512  (J.  1449). 
Berger,  Hans,  M.  L  R.  234  A. 
Bernburg,  St  in  Anhalt  180  A.  182t  185. 

213f:215.254.259. 
Bemer,  Klaus  504  (J.  1403). 
uffn  Berlin,  Jordan  405  (J.  1404). 
BertM  BertcHde,  Hans  314. 413. 
Bertolt,  Lude  18. 
Bertolt,  Nickel  514  (J.  1458). 
BerwaJt  BertcalU  Berwaldt  Ciliax.Ver- 

schläger  und  ünterbommeister  über  dem 

Deutschen  Borne  28.  202. 250.  265. 308  ff. 

311f.321.433. 
Besenstedt,  Beesenstädt,  D.  im  Seekr.  Mans- 

feld213A. 
Beyer,  Baltzer  438. 
Beyer.  Hans  506  (J.  1423).  -  Kaspar,  K 

516  (J.  1465).  161 A.  412.  417.  50  P* 
BicMing  Btcheling  Bychdingk  ByMingk 

ByMxngh  BycMingen  Bichdingen.  Greb- 

hardt  Gebertt  Pf.  und  Vierherr  161 A. 

188  A.  189. 197.  219.  221  f.  428. 503*^ 
Büringk  Beäring,  Hans,  Rathsherr  von 

Magdeburg  52. 53. 
Bindo/fBinduffBmtuffBindeauff.U&nsb]  6 

(J.1466).  517  (J.  1469). — Asmus,  M.  i.  R.  1 . 
Biacho ff  420. 
Bitterfeld,  St  72  A..2bl. 
Blaurouch  BktwockC^),  Antonius  509. 

(J.  1435).  513  (J.  1454).  514  (J.  145V). 
Bleaius,  der  Stadtknecht  230. 


Blume  Blame.  Hans,  Bhl  60.  513  (J.  1452). 

514  (J.  1455.  1458).  515  (J.  1459).  516 

(J.  1463).  Busse,  mag.  (Meister)  Pf.  13. 18. 

111.  113.  136.  137.  160.  161 A.  180.  188. 

197.201.237.239.299.418.445. —Heinrich, 

Vt  47. 144. 161 A.  198  A.  201. 239. 
Blumichen,  Hans,  Bm.  382. 384.  400.  402. 
JBob&aMtr  JSo66outr.  Hans  510  (J.1440. 1443). 

541.  (J.  1446). 
Bodeken,  Johann,  Stadtschreiber  von  Hai- 

berstadt296A.  297. 
Bodendorff  Botendorff  Ibdendorff,  Klaus, 

Rm.511.(j.l446).512(1449)  513:J.1452).— 

Klaus,  Pf.  u.Salzgraf  64.1 17.126.199Ä.205. 

330A.  415.  h02^ — Michael  503^  Der  j.  Bo- 

dendorffl61A. 
Böhmen,  Land  321 A.  467. 
Böhmen.  König  Wkdislaus  420  A. 
Boicke  s.  Polcke. 
Bolner,  Hans,  Schöppe  429.  —  Vgl.  Dr.  II. 

G.  T.  117. 

Borna,  St.  im  Kgr.  Sachsen  Kr.  Leipzig  72  A. 
von  Borne,  Hans  512  (J.  1447). 
Bomecker  Bomeker,  Kune  504  (J.  1406. 

1409).  505  (J.  1412). 
Boseme,  Hans  509  (J.  1438).  510  (J.  1442). 

511.  (J.  1445).  512  (J.  1449).  513  ( J.  1452^. 
Bosse,  Otto,  Knecht  im  Dienste  des  Erzb. 

Ernst  459. 
BoU  Bothe  Botte,  Bertold  507  (J.  1429).  — 

Dionysius  Annyss,  Rm.  aus  der  Gemein- 
heit 272.  274.  277.  282.  284.  287.  288  £ 

290. 295. 299  301  f.  303. 305 1 309  f.  31 1  f. 

316f.  318.  320 f.  322.  325.  328. 331.  336. 

341. 344.  349f.  352f.  356 f.  361  f. 363. 367 f. 

369  £  381  £  384. 387  £  390. 394  £  396. 400. 

407.  410A.  413.428£  439.  441.445 ff.  446. 

450.  453.  455.  458.  490.  492ff.  497.  517. 

(J.  1469).  518  (J.  1472). 
Botticher  Bothiger  Botger  Botclier  Böttcher 

Bötticher  Böttiger  Drewcs  512  (J.  1448). 

513  (J.  1451).  —  Hans,  Pf.  161 A.  513  (J. 

1454).514(J.1457^501*^515(J.1460).516(J. 

1463.  1466).  517  (J.  1469).  518  (J.  1472). 

Simon,  P£  und  Vorsteher  im  Thal  111. 

161.  501.  -  Vgl.  Dr.  G.  T.  19. 
Botsnn  (V),  Mertin  508  ( J.  1430).  ^ 
BrachsiedeBrachstete  Brcichstet  Brachstedt 

Brackstede  Braxstet.   Sander,  Bm.  Rm. 

509  (J.  1439).  510  (J.  1441).  512  (J.  1449. 

1450).  513  (J.  1454).  —  Heinrich,  Heine 

P£u.  Weinmeistcr  i.R,  1 3. 41 A.  49. 57. 58A. 

93.  111. 148. 169. 197.  237. 347. 359.  450. 

501*»-— Johannesl97A.— Vgl.Dr.G.T.n.21. 
J5racJfcdor/715n«cÄ^or/;D.i.Saalk.biIallel21 . 
Markgraf  von   Brandenburg.    Albrecht 

Achilles  213.  321 Ä. 
Brandis,  Mattis  1.  517  (J.  1470). 

35* 


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I.  Personen-  und  Ortsnamen. 


549 


276  f.  284.  305.  323.  389.  393.  410A.  424. 

433.  SOI**-  515  J.  1462).  517  (J.  1469).  — 

Vgl.  Dr.  IL  G.  T.  30—35. 
Drenschil,  Nickel  514  '  J.  1458). 
DresenDresden  St.  206A.  212. 218. 220. 304. 

308.  373. 403.  424  A. 
von  Dresden,  Hans  504  (J.  1409).  505  (J. 

1416). 
Drewes,  Ulrich,  Bürger  von  Magdeburg 

24A. 

Dretoicke,  Donath  500** 
Droinnieter,  Hensel,  Rathsdiener  349. 
Duckornf  Kaspar  161 A 
Duderstadt,  St.  in  der  Landdr.  Uildesheim 

Kr.  Osterrode  424. 
Dtiderstadt  Tuderstadt, Busse  bU(J.UbS). 

515  (J.  1461). 

Dugaw  Dugau  Tugaw  Tugau/w,  Wentze 
(Wenzel?)  74A.  510  (J.  1440. 1443).  511 
(J.  1446).  —  Herman  74 A.  510  (J.  1441). 
511  (J.  1444.  1446.  1447).  515  (J.  1461). 

516  (J.  1464).  517  (J.  1467).  —  Thomas, 
Bm.  über  der  Meteritz.  41 A.  70.  74.  91. 
93. 100. 121. 158. 162. 174.  178  f.  180.182. 
184.  189.  194.  195   198.  501*^- 

Duncker  Dunckel  Ttmckdl,  Niikel  510 
(J.  1442).  511  (J.  1445).  512  (J.  1448. 1451). 
514  (J.  1456).  515  (J.  1459. 1462). 

Ebershausen,  Dr.,  von  Leipzig  (?)  239. 
Eckart,Thomas  510(J.  1441).511  (J.  1446;. 
Eckhart,  Ciüax,  Gastgeber  zur  Goldenen 

Rose  502=»- 
Egeln,  St.  im  Kr.  Wanzleben.  Die  Jung- 
frauen von  E.  73  Ä.  468. 
Effipten  202. 

Eichardt  Eychardt,  Grobschmied  207. 
Eychart,  Pred.  z.  U.  L.  Frauen,  Sohn  des 

vorigen  207. 208. 
von  Einhusen  Einhausen  Eynhaitsen.Karly 

einer  der  Altarleute  zu  St.  Ufrich  u.  Rm. 

(oft  nur  mit  dem  Vornamen  genannt)  1.2. 

207.  208.  233  A.  254. 262.  271  f.  280.  i.90. 

295.  299.  301.  305.  312.  342.  350f.  358. 

415ft  433.  442.  458.   516  (J.  1464).  518 

(J.  1471 ).  Vgl.  Dr.  IL  G.  T.  40. 
von  Einsied^ilEynsiedel.llcinrichy  im  Dienst 

des  Kurfürsten  Ernst  von  Sachsen  195. 

196A.  205f. 
Eisetiberg  Eysetiberg  Eyssenberg  Isenberg, 

Georg  Jurge,  Schidimachcrmeiater  188Ä. 

407A.  415.  502^— Nickel,  Schuhmacher- 

meibter,  M.i.R.  1.  9.  802A.  398.  500'-  516 

(J. U65).517 (J.1467). -  Pctür(?),Schuh- 

machei-meisior  1. 
Eisleben,  St.  65.  125. 176.  254.  339. 
Die  Elbe,  H405. 
Eldisie  Lldestc.  Uans  512  (J.  1450).  513 


(J.  1453).  514  (J.  1456).  515  (J.  1463).  — 

Cyriacus Ciüax M. LR.  lA.  188A.515(J. 

1459).  516  (J.  1466).  517  (J.  1468. 1470). 
Enibeck  Eimbeck  Ei9ibeck,St  in  d.  Landdr. 

Hildesheim  162A.  214A.217A. 
vom  Ende,  Hentze,  Bm.  Rm.  507  (J.  1429). 

508  (J.  1431.  1432.  1433 )  —  Andres,  M. 
i.  R.  234A. 

Endeinan,  Uans  505  (J.  1413). 

Erich,  Clemens  505  (J.  1411). 

ErffwU  Erffurdt  Erffwrt  Erffurt  St.  304. 

314.  326.  331  f.  338. 346.  349 f.  351  £1  367. 

371 A.  430.  435.  -  Universität  376  A.  — 

Gasse  Sacri  Pontis  376  A.  —  Gemeinde 

Beatae  Mariae  Virginis  376  A. 

Faust,  Martin  503*"- 

FinsterwaU,  Thomas  511  (J.  1444).  51 2 
(J.  1447. 1451). 

Fischer.  Oswald  509  (J.  1440).  —  Hans  511 
( J.  1447).  512  (J.  1450).  514  (J.  1456)  515 
(J.  1461).  516  (J.  1464).  —  Drewes  Trebis 
der  Alte,  Unterbommcister  über  dem 
Hackenbomc,  Bm.  1.  34. 74.  93.  112. 119. 
128.  141.  152.  161 A.  162.  175.  266.  272. 
274.276f.  323. 389.500*»'  514  (J.  1456. 1458). 
515  (J.  1461).  516  (J.  1464. 1465).  517  (J. 
1467.  1469).  —  Nickel  514  (J.  1456).  — 
Heinrich,  Pf.  515  (J.  1460.  1463).  —  Gün- 
ther, Pf.  150. 

FiscJiers,  Agnes  332. 

Flachs  Flach,  üfrich  505  (J.  1412. 1415). 
506  (J.  1419).  507  (J.  1427). 

Fleischhauer  Fleischauer  Fleischouer 
Fleischawer.  Kaspar  510  (J.  1441).  511 
(J.  1444).  512  (J.  1448).  513  (J.  1451).514 
(J.  1456. 1459).  —  Paul,  Bötticher,  M.  i.  R., 
Kämmerer  Rm.  1 A.  25. 26. 188  A.  189.350. 
412. 4l6f.  501  '•  516  (J.1464).  517  (J.  1470). 

Flogil  Flogel,  Peter,  M.  i.  R.  1 A.  188Ä. 
510  (J.1442).  511  (J.  1444).  512  (J.  14^7). 
513  (J.  1451.  1454).  516  (J.  1463.  1466). 
517  (J.  1469). 

txm  der  Flüe,  Nicolaus,  Einsiedler  in  der 
Schweiz  52  A. 

Fogeler,  Jacob  502'^* 

Forwerg  Forwerck,  Hans,  Bm,  Rm.  505 
( J.  1410. 1417).  506  (J.  1426).  507  (J.1429). 

509  (J.  1436.  1438).  510  (J.  1440.  1443). 
511(J.1446)512(J.1447).— Haus217.406. 

Francke,  Albrecht  514  (J.  1458).  512  (J. 
1462).  516  (J.  1466). 

aus  „Fraticken,'*^  Franconia  65. 211. 

Frankreidi  52  A. 

Frantz,  Drewes,  Pf.  501^- 

Freiburgk  Freiburg  Frtborgh,  St.  i.  Thü- 
ringen' Ivr.  Querfiirt  70.  239  (Der  Haupt- 
maim  von  Freiburg). 


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I.  Personen-  und  Ortsnamen. 


551 


Hacke,  Rudolf,  Bm.  188  A. 

Hacke,  Holzschuhmacher  205.  268. 472. 

Halberstadt  Bischof  Gebhard  von  Hoym 

251  252  A  256 
Halber8Uidi,St  i62A.  213A.  214A.  217 A. 

295  ff.  323. 327.  363.403.  -  DerBath,  die 

von  Halberstadt  19.  23.  327. 329. 361.365. 

382.  385  A.  386  ff.  389  ff.  400.444.446.450. 

452f  455.460.462f 
HaJberstadt,  Stift  251. 258. 
Hamburg,  St.  216  A.  217  A. 
Hameln^  St.  in  d.  Landdr.  Hannover  217 A. 
Haneman,  Hans  517  (J.  1470). 
Hannover,  162  A.  214. 217A. 
Meistersang,  Barb.  i.  d.  Kleinschmiede  396. 
Hannschke,  Baumeister  413. 
Harttmg  Harttmg  (?),  Busse  504  (J.  1402. 

1406). 
Hartwngk,  Galle,  Diener  des  Raths  349. 
Hasartt  Hasert  Hassert  Hasserdt,  Wenzel 

Wentzelaw  Wentzelae,  Bornknecht  über 

dem  Deutschen  ^om  63.  64. 
Hase  vgl.  Hose. 
Hatzke,  Hans  513  (J.  1451). 
Hauens€MtHawen8chüt,U9XiabOS.(J.  1430). 

509  (J.  1435. 1438). 
Hautoen^hrnlein      Hautoenssblutnchen 

Hans,  Kleinschmied,  M.  i.  R.  1 A.  324. 
vonHayn  Hayne,  Heinrich,  Pf.  161 A.  197. 

201.  — VgLI)r.U.G.T.60. 
Hayne,  KiUan  207. 
Hwir,  Peter  vgl.  Sebir. 
Hechstedt,  Hettstedt,  Stadt  im  mansfeld. 

Gebirgsloreise  397. 
Hedderszen  von  Hedderssen  von  Heder  sen 

Heddersen  Heder  sen  Heder  sehen  Hedder- 

sehe  Hedd/richs  Hedrichs  Heddrich  Hed- 

rieh,  Hans,  Rm.  1.2. 4. 8. 9f  11. 12. 14. 15. 

16.  19  ff.  24f.  31.  34ff.  38.  42.  43.  44  ff. 

52.  55.  59.  71. 78. 94. 95. 96. 100. 105. 126. 

128.  135.  137.  143.  147.  152.  157  ff  160. 

163  f.  178. 181. 184.197.202.205.208.212. 

217.  221.  224. 227.  233 A.  235.  242f.  245. 

248.  250.  252.  254.  262.  266  ff.  269.  271  f 

273.  279f.  282.  284.  287.  290 f.  295.  298. 

299.  301.  304f.  312.  316.  318.  321.  324. 

326ff  336ff.  339.  342f  344ff  350f.  352f. 

358f.  361.  388.  392. 416. 418.  421.  432  ff 

435.  439. 442. 444. 451. 458. 50r-  —  N,  N, 

Hedrich,  Geistlicher  u.  Bruder  des  vorigen 

208.  —  Heuirich  38. 39. 
Hedirsld)en  Hedirslebe  Hedersleve  Heders- 

leben  Hedersloue.  Cyriacus  504  (J.  1406. 

1409).  —  Hennigke  504  (J.  1403).  —  Au- 

gu>tin,Bm.Rm.504  (J.  1410).  506  (J.1419. 

1423).  507  (J.  1427.  1429).  508  (J.  1432). 

—  Paul,  Rm.  505  (J.  1411).  507  (J.  1430). 

508  (J.  1433).  236  A.  —  Johannes,  Rm. 


505  (J.  1418).  —  George  Jorge  Jurge,  Pf. 

161 A.  438.  501^-  —  Vgl.  Dr.  U.  G.  T.  60f 
Heide,  Qemens  512  (J.  1449).  513  (J.  1453). 

514  (J.  1456).  515  (J.  1461). 
von  der  Heide,  Sander  513  (J.  1451. 1453). 

514  (J.  1455. 1459). 
Heüli^ffnan,  Peter  302  A. 
Heineman,  KiKan,  Pf.  502**- 
Heinemann,  Bartholomaeus,  ein  einkom- 
mender Bauer  501*- 
Kieme  Heinrich,  Diener  des  Raths  349. 
Heinrich,  Hans  507  (J.  1428).  508  (J.1431). 

509  (J.  1434).  513  (1451). 
.Sfm^2:e,d.Landknecht  v.Giebichenstein438. 
Hddrungen,  St.imKr.  Eckartsbergal54A. 
Heller,  George  503*-  Vgl.  Keller. 
HeOewig,  N.  N.  507  (J.  1427). 
HdmsUde  zu  HdmsteUe  Helmstedt,  Kreis- 
stadt im  Herz.  Braunschweig  161 A.  162  A. 

212f.214f:217A.329.331. 
Hennenberg,  N.  N.509  (1439).  511  (J.1445). 
Hentzeü,  Marcus,  Thorschliesser  des  rade- 

wellischen  Thors  496. 

Hentzendorffer,  Lucas  509  (J.  1435. 1438). 
Herburg,  Hans  504  (J.  1402). 
Herfart  Herffart.  Heine,  Bm.  510  (J.  1442). 

511  (J.  1444).512  (J.  1448).  —  Andres 

Drewes  512{J.  1449).  513  (J.  1442. 1453). 

Alexius  514  (J.  1457). 
Herfordfes],  N.  N.,  Pf.  501»»- 
Herffordt,  N.  N.  P£  161 A. 
Hersfdt,  Hans  510  (J.  1441). 
Hertzog,  Peter,  Rm.  509  (J.  1439).  510 

(J.  1441).  511  (J.  1445).  512  (J.  1447). 
Herwag  0),  Herman  414  (1457). 
HertoigHerwich  vgl.Horwich.CordtKiurt510 

(J.  1442).  511  (J.1445).  512  (J.  1449).  513 

(J.  1452).  515  ( J.  1462).  516  (J,  1466).  — 

Hans5l5(J.1460)  516(  J.1464).51 7(J.1468). 

518  (J.  1471).  —  Herman  517  (J.  1469). 
Hessder,  Laurentius  416  f. 
Heyfhey,'SickQl,  einkommenderBauer502^' 
Heyne,  Galle,  Bm.  417. 
Htldd/rand  Hüdebrant,  Hans  505  (J.  1410. 

1413).  506  (J.  1419).  507  (J.  1429).  508 

(J.  1431). 
Hüddyrand  Hildebrandus,  der  Kämmerer 

Schreiber  194.  216.  266.  294. 
HüdermannHilterman,  Dr.jur.,  Mitglied  d. 

Domkapitels  zu  Magd.  52. 66.  248.  Vgl. 

V.  MiUverstedt,  Ürk.-Reg.  z.  Gesch.  d.  H. 

v.  Kotze  186 

Hildessheim,EMe8\ieim  St.  162  A  .21 7  A  402. 
HindernayU   Hyntemayl,  Titze  Titzel, 

M.  i.  R.  407A.  502^- 
Hinnem,  Borthold,  Pf.  500*'- 
Hintze.  Lucas  511  (J.  1445).  513  (J.  1454). 

—  Klaus  512  (J.  1447. 1450). 


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I.  Personen-  und  Ortsnamen. 


553 


von  Casla  Cassd,  Hans  507  (J.  1429).  508 
(J.  1431. 1433). 

KasakenfsJi?),  Hans  502*^- 

iCaf^cAiCa^j^icolauBNicIausNicIasNickel, 
Pf.  lA.  233  A.  234.  502^*  517  (J.  1470). 
Vgl  Dr.  n.  G.  T.  70. 

K^,  Thüo  504  (J.  1403. 1406). 

Z«te,Ewald,Rm.  505 (1417).  506  (J.  1423). 
507  (J.  1427.  1429).  508  (J.  1432).  509 
(J.  1435. 1437. 1439).  510  (J.  1441. 1443). 
511  (J.  1446).  512  (J.  1449). 

t>am£eZre.  Bereke^Burgcmeister  zu  Magde- 
burg 24  A.  —  Ludecke,  Bürger  von  Magde- 
burg 24  A. 

Kemnitz  Chemnitz,  St.  im  Königr.  Sachsen 
Kr.  Zwickau  333  A.  376.  380.  459.  490. 
492.  —  Das  Benedictinerkloster  376  ff. 

Kersten  Kerstin  Kirsten,  Hans ,  M.  i.  R. 
161A.234A.471.515. 

Kesdinq,  Götze  504  (J.  1402). 

KetzefidorffKitzendorffKentzendorff.  Jacob 
Jacoff,  Pf.  161 A.  502^—  Andreas  Drewes, 
161 A.  496.  —  Die  Ketzendorffe,  433. 

Ketzt(?)  Ketz,  Hans  505  (J.  1417).  507 
(J.  1428).  508  (J.  1431).  509  (J.  1434).  — 
Valentin  lA.  570  (J.  1470). 

Keylhey,  Lucas,  einkommender  Bauer  502^ 

Keyser,  Matthias  504  (J.  1404). 

K^ser,  Bortius,  Krämer  431.  — Die  B^rtitts 
Keyserywne  396. 

Chnstoffd,  Stadtknecht  und  Yerschläger 
116. 171. 193. 

Oiliacus,  Verschläger  115. 

Küian,  Bertold  506  (J.  1420). 

Kirstans,  Simon  507  { J.  1428;. 

KleinsmedtKleinsmetKleinschmet.Basiian^ 
507  (J.  1429).  509  (J.  1439).  510(1442).  511 
( J.  1445).  —  Klaus  512  (J.  1448).  513  (J. 
1451.  1453).  514  (J.  1456).  515  (J.  1461). 

Klemer  (?),  Klaus  503»- 

Klepzigk  Kleptzk  Kleptz  Cleptz  Cleptzt 
Kleptzt.  Nickel,  Pf.  96.  97. 136. 137. 1591 
161 A.  173. 184.  189.  192. 194.  222.  501^- 
-  Peter,  Pf.  191 A.  323. 496. 502''- 

Kleptz,  Kiclas,  erzb.  magd.  Voigt  in  Kalbe 
405. 

Klingeroc,  Ciriacus  M.  i.  R.  41 A. 

Clist,  Tyle  507  (J.  1428).  508  ( J.  1431). 

KlöptSK,  Nicolaus,  MöUeiivoigt  zu  Magde- 
burg 212. 

Kloth  Klott  Kloss  Clos,  Jacob  Jacoff,  ein 
einkomm.  Bauer,  Gewandscherer,  Rm.  M.  i. 
R.  (ülrichspfarre)  l.  39. 177. 2JU.  280f.  289. 
290. 301. ,324.  350.  354.  356. 364. 367. 385. 
399.  421.  432  f.  440  ff.  444.446.  457  f.  462. 
491. 501»*  -  Hans,  einkomm.  Bauer  502»* 

Clucke  Klucke  Kluke  Cluge  KUige  Glucke 
Glocke.  KUus  506  (J.  1423).  507  (J.  1428). 


511  (J.  1446).  512  (J.  1449).  513  (J.  1452. 
1455).  514.  (J.  1457).  515  (J.  1460).  516 
(J.  1463. 1465).  517  ( J.  1468).  —  Hans,  Pf , 
Bm.  und  Rm.  24  A.  41 A.  42.  45.  47  A.  48- 
49.  57.  58A.  93. 148.  169. 196.  237.  2451 
256.  258.  275.  410 A.  470.  514.  (J.  1457). 
515  (J.  1460.  1461.  1463).  516  (J.  1466). 
517  (J.  1467.  1469. 1470). 
Knöbü  Knöbd  Knebd  KntbeU  von  Knd)d 
Knöbd  Knobdl  Moriz  IIA.  —  Thüo 
Thüe  Tue  TyleDile,  Hauptmann  derStadt 
Halle,  dann  Hauptmann  zu  Merseburg  und 
darauf  in  ähnlicher  Stellung  auf  dem  Gie- 
bichenstein  11.  51.  66. 100. 105. 146. 170. 

—  Tue  der  Jüngere  IIA. 
Knoke,  Burkhardt  502»- 

Knyle,  Sixtus,  Meister  in  der  Pferre  ü.  L. 
Frauen  351  f.  362. 

Knysse,  Jorge  362. 

Kober,  Glorius,  Pf.,  Weinmeister  im  Rath 
lA.  161A.188A.189.197.473.500^-  509  (J. 
1435).  512  (J.  1450).  517  (J.  1470). 

Kober,  Peter,  M.  i.  R.  302  A.  500»- 

Koch,  Heinrich  509  (J.  1435).  —  Drowis 
517  (J.  1467).  —  Wenzelaus  Wentzelaus 
Wenzelaw  Wenzell,  M.  i.  R.Bm.  über  der 
Metritz  1 A.  324.  351.  382.  384. 400.  496. 

—  Hans  Hentze  236  A.  307. 318. 413. 
Koch,  Valten  60. 

Kochir  Kocher,  Peter,  M.  i.  R.  41 A.  514 

(J.  1457).  517  (J.  1468).  518  (J.  1471). 
Kockdaw  Cdkelaxo  ](?),  M.  i.  R.,  aus  der 

Morizpfarre  507  (J.  1427).  508  (J.  1430). 
Kogil,  Hans  507  (J.  1427).  508  (J.  1430). 
Kogüman  Kogelman,  Johann  506  (J.  1426). 

507  (J.  1429).  509  (J.  1435)  510  (J.  1440). 
Koitzsch,  Paul  503b. 
Kolbe,  Ewald,  rgl.  Kelle. 
Kolbe,  Kilian  512  (J.  1448). 
KoldUz,  Michel  516  (J.  1464).517  (J.  1468). 
Colkelau  s.  Kockdaw, 
CoOe,  Heinrich  507  (J.  1429). 
KölU,  Friedrich  505  (J.  1412). 
Koller  KÖkr  KöUer,  Glorius,  Bomknecht 

u.  Verschläger  184. 
Äb/n,  St.  Köln  43. 
Kolne,  Friedrich  504  (J.  1406). 
Komerer,  Vincentius  503»- 
Konat,  Hentze  395  A. 
Konnig,  Johann  510  (J.  1441. 1443). 
Koni(jsUdlKönig8t(ül,Ti\e,V{.  u. Vorsteher 

des  Thals  112. 161 Ä.  319.  443.  501'»- 
Königk  414. 

Cönnern,  St.  im  Saalkreis  406. 
Contze  Contz  Cuntz.  Hans  514  ( J.  1456).  — 

Jacob  Jacoff,  Bm.  514  (J.  1456).  515  (J. 

1459. 1462). 
Koppersmet  Kuppersmet  Kupper  sehntet, 


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I.  Personen-  und  Ortsnamen. 


555 


Lenhart;SicolB,m  506(J.1420).  507(J.1428). 
txm  Lindenau  lAndenaw,  Hans  299. 
Lindener,  Dr.  Martin,  erzbischöflich  magd. 

Kanzler  unter  dem  Erzb.  Ernst  247  f.  251. 

437  A. 
lAndow  von  Lindow  txm  Lcmdau,  Burchard 

405  (J   1408).  505  (J.  1411.  1416).  506 

(J.  1422).  Dr.  n.  G.  T  87. 
Liptzk  Leipzigk  Leibzigk  Leiptzigk  Leipzig 

St.l9A.  52A.  72A.74.162A.  175.185.201. 

213 A.  216. 217f.  220. 233.  239.  241. 244f. 

247.  251.  253.  255.  261 A.  277.  310.  318. 

326.  329.  331. 332  A.  334  f.  336  ff.  340.402. 

414  £  424.  465  f.  489  f.  —  Der  Jahrmarkt 

74. 261.  318.  Der  Neiyahrsmarkt  465  f. 
Lissau  s.  Leskau. 
Littich,  St.  Lüttich  22. 
Loberg  507  (J.  1427). 
Loch€TawL()cherow,  Hans504(  J .  1401. 1405). 

505  (1410. 1413. 1418).  506  (J.  1424). 
Lö88d)em,  Jorge  332 f.  380). 
Louburg  Lmmu/rg  Löbwg,  St  im  Kr.  Je- 

richow  1. 404  f.  Die  Burg  405 ;  die  Herberge 

405. 
Lubick,  St.  Liib€ck2U.  217  A.  Die  von  Lu- 

bicke  214. 216. 
LiAchtenberg,  Nicolausj508  (J.  1430. 1432). 

509  (1434). 
Lucifer  363. 
Ludecke,  Heine  512  (J.1450).  513  (J.  1452). 

514  (J.  1456). 
Luder,  George,  Verschläger  115. 
Luder  Leyaer  Leuder,  Heinrich  Hayne, 

Meister  in  der  MorizpÜEure,  M.i.R.  188  A. 

203. 396. 

Ludicke,  Valten  431. 

IAin€6urp,  St.  imKr.  Lüneburg  216  A.  217  A. 
Lutze  Luytze,  Brun,  Pf.,  161 A.  188  A.  189. 

197. 502^- 


Mackemtz  Magkeuntz,  städtischer  Mar- 
schall 386. 450. 

Magdetmrg.  ErztAachöfe-,  Ruprecht  Ruper- 
tus  467.  482.  —  Kurt  Konrad  II.  Con- 
radus  482.  —  Otto  74  A.  335.  —  Dietrich 
Theodoricus  481  f.  ~  Ludwig  274.  —  Al- 
brecht IV.  274.  —  Günther  IL  274.  290. 
291 A.  294  A.  495.  —  Friedrich  HL  154  A. 
274f.  286. 292. 476ff.  479f.  481.  —  Johannes 
Johan,  Pfalzgraf  bei  Rhein,  Hei-zof?  von 
Baiem,BischofzuMün8UT4.  6f.l0. 12.15. 
19.24A.27.29.52.4.S.44ff.48.49.50f.5lA. 
52ff.56-58.59f.61f.62A.65.66.67f.70f. 
72f.  73 A.  76f.  79. 85. 87. 88ff.  93ff.  97ff  lOlff. 
1 10ff.l  13.128. 129. 134.136ff.  139.  Ulf.  143. 
145.  147  f.  151. 153  f.  156  ff.  159. 162. 163  f. 
165 f.  167. 168f.  176  f.  181  f.  186. 197.  202. 


235A.  240.  .243.  250.  255 A.  275f.  278. 
286.  292.  294.  371. 412. 465  ff.  468ff  471. 
474. 477ff.  480ff  484.490f.  —  Ernst  50  A. 
173.180.181  A.  183. 191f.  193  f.  196f.  203. 
206.211f.  216f.  217A.218f.  220.222. 224f. 
226f.  229f.  234f.  237ff.  240f.  242f.  244. 
248  ff  252. 257. 266. 269. 270  f.  273. 278ff: 
281. 283.284f.  288. 290ff.  293f.  295 f.  297. 
299ff.  304f.  311  f.  317.  319f.  321  f.  324ff. 
327f.  329ff.  332.  334f.  336.  339ff.  342. 
346f.  349.  353.  363f.  369f.  372ff  376ff. 
379f.  381  f.  386ff  389ff  392 f. 394«^ 397 ff 
400ff:  403.  407f.  409.  410ff  413ff  416ff. 
420f.  422 f.  424.  426 ff  431  ff.  437 ff  440. 
446  f.  450  f.  455. 457. 459  ff  462. 484. 486  ff 
489  ff.  498.  —  Kardinal  Albrecht  496. 

Stadt  Magddmrg.  Altstadt  56.  59.  63.  66. 
88.  99.  145.  174. 179.  181. 185. 187. 210. 
212.  214. 217—19.  222. 239 A.  245A.  256. 
292.  299ff  304.  308.  310.  322.  329f.  346. 
355.  365.  388.  414. 418. 421.  470. 479.  — 
Barfüsserkloster  zu  Magdeburg  217.  — 
Die  Laube  am  Rathause  der  alt.  St.  Mag- 
deburg 300.—  Der  Bath  der  Stadt  Magde- 
burg(die  von  Magdeburg)  4.14f.l9— 24.49. 
55.62A.67— 69.  76f.  80.85.90f.  110. 153. 
158. 162  A.  165£  174. 176.  179. 181  f.  183. 
213  —  16. 220f.  222. 228. 235. 241 .254. 259. 
267  f.  275.  283.  287  f.  290.  293  ff.  297  f. 
300.  304. 306.308£  311. 318 ff.  323.  327 f. 
337. 361.  363. 382. 385  A.  386  f.  389  f.  391. 
398. 400. 402. 415. 444.446.450—53.455. 
457.  460.  462f.467f.  481  f.  496;  alle  drey 
rethe,  darnach  die  drey  heimlichen  rethe 
und  die  schöppen  404.  —  Die  Schoppen 
von  Magdeburg 300. 304. 346. 480f.  Schop- 
pen wfM  rathmannez.  M.482.  —  Neustadt 
221 1  398  (Rath).  —  Sudentntrg  bei  Mag- 
deburg 398. 

Mainz,  Erzbisthum  432  A.  —  Erzbischof 
Diether  424  A. 

ifcfaZ<ite(Malttwitz?).Heine,Bm.5l2(J.1448). 
—  KUus,Pf.  113. 161A.  501-  —  Heinrich 
Heine.  Bm.  47. 68. 518  (J.  1472).  Vgl.  Dr. 
II.  G.  1^.91. 

Motu,  Heinrich,  Bm.  510  (J.  1441). 

Grafen  zu  Mansfeld  398.  432.  —  Älbrecht 
100.  104. 389.393. 408  ff.  421.  —  Ernst  L 
94.  403. 410.  —  Gebhardt  VI.65. 154. 389. 
421.  —  Philipp  65  A.  —  Volrad  HI.  146  A. 

Mantz,  Gurt  510  (J.  1441). 

Dio  Jungfrau  Maria  264. 306.319.360.368. 
366.  367. 397. 431. 

Marschakk,  Michael  Michel,mag.Stadt8chr. 
39. 158. 163. 173. 184.  200.  202.  205.221  f. 
225. 254. 256. 267. 269.  274.  284. 286.289. 
290.  292.  299.  304f.  308.  310f312.  318ff. 
322. 325.  326 ff:  338. 340. 344£:  348.  350  f; 


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I.  Personen-  und  Ortsnamen. 


557 


MtUre  Muller  Müller  McHer,  Heinrich, 

Mitglied  des  Raths  zu  Halberstadt  24.  53. 

66.  99. 145. 

Miäwert,  Kersten  504  (J.  1402). 
Mwndty   Ca^ius,    Jahrknecht   über   dem 

Hackenbomo  74.  75. 
Munster  =  Münster  202. 
Mu/rer  Mewrer,  Vester  513  (J.  1455).  514 

(J.  1458).  515  (J.  1461).  516  (J.1464).  517 

(J.  1467). 
Mussart     Mushart    Mushert    Musshart 

Muschart  Musschart.  Kurt  509  (J.  1438). 

510  (J.  1440. 1442).  511  (J.  1445).  512  (J. 

1448).513  (J.  1451. 1454)  (?).  514  (J.  1456). 

—  Hans  413  f. 

Nagil  Nagel  NageU  NaüNayh  Johan  505 
( J.  1414).  506  ( J.  1419. 1422).  507  ( J.  1428). 
508  (J.  1430. 1432).509(J.  1434).  — Hein- 
rich 515  (J.  1462).  517  (J.  1467).  518  (J. 
1471).  —  Cosmus,  Pf.  13. 161  A.  500***  - 
George,  Pf.  161 A.  496. 501*»  —Peter  161A 
502^- 

Nasseberg  Naseberg,  Martin  506  (J.  1419. 
1422).  507  (J.  1429). 

Naumburg.  Heinrich  von  Stamer,  erwählter 
Bischof  181 A. 

die  von  der  Naimlnirg  213  A. 

NawerU,  Klaus  502^- 

Nehusen,  Drewes  Andres  Andre  510  (J. 
1443).  512  (J.  1449).  513  (J.  1452).  513 
(J.  1454). 

Nering,  Jacob  516  (J.  1464). 

Neuman  Newman  Nawman  Nauman 
Nuemofm  Nyeman,  Peter,  Innnngsmann, 
Kämmerer  41 A.  74.  75.  168  f.  174.  347. 
516  (J.  1466).  517  (J.  1469).  518  (J.  1472). 

—  Vgl.  Nyemtin. 

Neumeister  Newemeister  Naicmeister 
Nuwemeister ,  Vincentius,  erzb.  magd. 
Rath  6.  7.  12.' 13.  19.;  53.  70-76.  97. 
98.  111.  137.  139.  141.  146f.  148.  152f. 
154.  158.  162.167.176.182.189.191. 192. 
196.  202f.  212.  226.  248.  251.  313.  332. 
342. 344f  376. 411  ff.  416. 418f.  427.  429. 
432  f  437. 462.  -  Christoph  6  A.  -  Fried- 
rich 6A.  —Johann 6 A.  —  Maiuitius  6A. 

—  Vincentius  der  Jüngere  6  A. 
Meister  Nickel,  der  Schöppenkoch  416. 
Swartze  Nickel,  VerschlüHger  115. 
Nigrip,  Niegriep,  D.  im  Kr.  Jerichow  1. 73  A. 
Die  Niederlande  2?^^  k. 

Nitener  Nithener  Nytener  Nytner,  Hans, 
M.i.R.234A.433.5l4(J.1456).517(J.1468). 

NoUenbeck,  Hans,  Bäckermeister  384. 

Napel,  Hans,  Em.  514  (J..  1457).  515  (J. 
1462).  —  Herman  514  (J.*  1458).  516  (J. 
1465). 


Narenberg,  Konrad  507  (J.  1427). 
NartheymNartheim,St  162  A.214A.217A. 
Northusen  Northausen  Nortthausen  (von 

Nordhausen),  Cune,  Rm.  505  (J.  1414. 

1446). 506 (J.  1420).507  (J.  1430).  -  Kurt, 

Bm.  349A.  470.  508  (J.  1431).  513  (J. 

1455).  516(J.1463).—Han8,Pi.l01A.  349. 

443.502*** — Kaspar,  Pf. ,  Bruderdes  vorigen 

502^  —  Vgl.  Dr.  II.  G.  T.  102. 
von  Nuenburg  Nuemburg  Nuenborg  Nuem- 

borg  Nauenborgk.  Nicolaus  506  (J.  1425). 

507  (J.  1427).  509  (J.  1435.  1438).  510 

(J.  1440).  —  Otto  396. 
Nürnberg,  St.  321 A. 
NussNeuss,  St  43  A.  44.46  A. 66. 367 ;  die 

von  Nuss  43  A.  66. 367. 
Nyeman  Nieman  Nueman.  Dietrich,  Rm. 

506  (J.  1423).  507  (J.  1428).  508  (J.  1430. 

1433).  509  (J.  1435).  —Abu  508  (J.  1433). 

509  (J.  1439). 

Ochse  Ochsse.  Klaus  509  (J.  1435.  1438) 
lOaus,  Bm.Rm.512(J.  1450).513(J.  1452. 
1453.  1455)  514  (J  1458).  515  (J.  1461). 
516  (J.  1464).  517  (J.  1467).  —  Paul,  Pf. 
496.  517  (J.  1467).  —  Klaus  der  Jüngere, 
Bm.  471.  518  (J.  1471).— Hans,  H.  161 A. 
500**.  —  Heinrich,  K  161 A. 

Ockel,  Gregor  Greger  310  A.  483. 

Ode,  Hans  502»- 

Olvfutn,Oelman  ülman.  Cune  509  (J.1435. 
1438)  .512  (J.1451).  513  (J.  1454)^— Klaus, 
Oborbommeister  über  dem  Deutschen 
Borne,  Pf.  47.  60.  324.  325.  384. 337. 339. 
342f.  351.  353.  367.  376.  382.  388.  395. 
397.399f.407. 410  A.  413.500*'-—  Mattes, 
Pf.  349. 502**-  —  Die  Olman  47. 60. 

Olmütz,StA20A. 

Oltzsche,  Martin,  Fleischer  502** 

Odtzsche,  Lorenz,  Unterbommeister  über 
dem  Deutschen  Borne  232.  311  f. 

Ö/ssen  t/Z«?»,St.i.d.Lddr.Ltlineb.214.  216  A. 

Osmunde,^\Qo\.  506  (J.  1423).  507  ( J.1427). 

Osteraw  =  Ostrau,  D.  im  Saalkreise  435. 

Osswald  Osswaldt  Hans,M.  i.  R.,  Vierherr 
41 A.  234  A.  50r  •  518.  (J.  1471).—  Ludewig 
502''-  —  Thomas  M.  i.  R.  407  A.  501  *• 

P.  vgl.  B. 
Pack  N  .N.  in  Querfurt  154. 
von  Packt  Hans  154  A. 
Pack,  Volkmar  154  A.  207. 
Pal^om  Palborn  BaJbom  Spalebom.  Klaus, 

M.  LR.  507  (J.  1428).  508  (J.  1431).  509 

(J.  1434)  512  (J.  1450).  513  (J.  1453).  514 

(J.  1459).  515  (J.  1462). 
Palsleuen,  Michael  M.  i.  R.  519-(J.  1448). 
Papst  Sixtus  1 V.  206  A.  211.  216.  220. 430. 

484.486. 


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I.  Personen-  und  Ortsnamen. 


561 


ÄiÄw6,  Klaus  502». 

Schiltjioch  Schilttbach  Schüdtbach  Schüdt- 

pach,  Hans,  Meister  in  der  Pfarre  ü.  L. 

Frauen  und  Kämmerer  351. 362. 385.  S90A. 

391. 394. 401.  424.  448. 455. 496. 
Schirmeister  Schermeister,  Biurkhard,  M.  i. 

R.  lA.  514  (J.  1457).  516  (J.  1463).  517 

(J.1467.  1470). 
Schirmeister,  Heinrich,  Thorschliesser  496. 
S!anlach  Slanach  Schlafdach.     Andreas 

Andres,  Seidenkrämer,  M.  i.  R.  355ff.  358. 

386.  390. 393.  395 f.  407.  410 A.  429.  439. 

516  (J.  1465).  517  (J.  1468).  518  (J.  1471). 

—  Lauren  tius  361. 

Siegel  Schlegel  Schlegell,  Drewes  Drewisz, 
Stadthauptmann,  Gemeinheitsmeister  in 
der  Ulrichspfarre,  M.  i.  R.  41 A.  47  A.  48. 
98. 99.143f;148. 160.175. 177ff.  181.184f. 
186. 192. 194.202. 209. 215f.  217.276. 278. 
280f.  283. 286  ff.  289. 293. 296.  299.  301  f. 
302  A.  303.  306.  309.  312.  315.  318.  323. 
326. 336. 339.  342.  344.  347.  348.  349  ff. 
352  f.  354.  367.  374. 381.  386.  398f.  414. 
416. 421. 439f.  442ff.  45lf.  456.463.  500». 

—  Vgl.  V.  Mülrerstedt,  ürk.  Reg.  z.  G. 
d.  H.  V.  Kotze  186.  Dr.  H.  G.  T.  144. 

Schlegel,  Hans  71. 

ScMegel,  Stephan  348  A. 

Sdhl^mger  ScMesiger  Slesig,  Peter,  Fut- 
terermeister, M.  i.  R.  1  A.  143.  295. 398. 

SlettSbO, 

Slinitz  Slynitz  SchlinüzScMymtz  ScMemitz, 
Hugoltt  Hugold,  Obermarschall  des  Her- 
zogs Albrecht  von  Sachsen  217.  219.  223. 
224f.  268. 281.  283. 305.  378f.  380.  460. 

von  SlitcenSlytcen  Schliwen,  Baltzer,  Dom- 
herr zu  Magd.  66.  180.  189.  191. f.  194. 
196.  212.  216.  226. 248.  271.  293.  297  A. 
410  A.  412. 419. 421  f. 

SchmaUz,  Bendel  504  (J.  1401). 

Smed  Schmed  Schmidt  (?).  Drewes  504  ( J. 
1403).  —  Laurentz  505  (J.  1411.  1415). 
506  (J.  1420).  —  Rudiger  506  (J.  1422). 
508  (J.  1431. 1433).— Marcus  506(J.  1419). 

—  Hans  Bm.  Rm.  508  (J.  1432. 1433).  510 
(J.  1439. 1440).  51 1  ( J.  1445).  512  ( J.1448). 

—  Glorius  M.  i.  R.  509  (J.  1439).—  Hans 
Pf.  hinter  dem  Rathause  lA.  13. 18.  29. 
473.  -   Martin  294. 

Smekdner  Schmeckebier.  Heinrich  405  (J. 

1408).  505  (J.  1412).  —  Hans  M.  i.  R.  506 

(J.  1426).508(J.  1430. 1432).  509(J.1434). 
Der  Schneberg,  St.  im  Königr.  Sachsen,  Kr. 

Zwickau  227. 232  A.  411. 
Schneider,  Martin  Merten,  161 A.  503  *». 
Schnider,  Merten,  M.  i.  R.  518  ( J.  1472.) 
Schobel,  Kilian,  M.  i.  R.  515  (J.  1462.)  517 

(J.  1469). 

GMchiclitiq.  d.  Pr.  Saohfi«n.  XI. 


Schaff  Schouff.  Johan  Jhan,  M.  i.  R.  510  (J. 

1442.)  511  (J.1445.) 
Schemenberg  ScJwneberg  Schonbergk  Schön- 

bergk.  Oiliacus,  M.  i.  R.  515  (J.  1462). 

—  Ambrosius  2. 161 A.  323.  502  '\ 
Schönaw  Schenaw  Sciienau.  Mauricius  Mo- 

ritzius  Moriz,  Domherr  zu  Magdeburg  und 

Licentiat  52f.  94. 185.  206.211.216. 219f. 

410  A.  Vgl.  V.  Mülvei'stedt,  ürk.  Reg.  z. 

G.  d.  H.  V.  Kotze  186. 
Schop,  Herman  510  (J.  1442  . 
Schoiip,  Holzschuhmacher  396. 
Schraplau,  Amt  im  mansf.  Seekr.  176  A. 
Schriber,  Hans,  Bm.  Rm.  506  (J.  1425)  507 

(J.  1428)  510  (J.  1439.  1442  (?).  511  (J. 

1445  (?). 
Äj;*rofer.  Bertolt505(J.1418.)  506(J.1421). 

508  (J.  1432).  -  Hensü  505  (J.  1414). 
SchvSer  s.  Schriber. 
Schuffener.  Matthäus  Mattes,  M.  i.  R.516 

(J.  1464)  517  (J.  1467).  -  Michel,  M.  i.R. 

517  (J.  1470). 
Schuman,  Mattis,  M.  i.  R.  508  (J.1431.)  509 

(J.  1438.)  —  Michael  Michel,  Wagner,  M. 

i.  R.  188  A.  517  (J.  1470.)  502». 
Schuler  Scfitdler,  Burkhard,  Bm.  und  Krä- 
mer, Filzhüter  234 A.  262.264f.  312.  429. 

438.  502*. 

Schultee,  Hans  Pf.  161 A. 
Schutz,  LudewigPf.  501». 
Schutze  ÄÄM*^,  Frioderich506  (J.  1422).  — 

Nickel,  M.  i.  R.  507  (J.  1427.)  —  Sixtus, 

M.  i.  R.  511  (J.  1446).  514  (J.  1457).  515 

(J.  1460). 
Schutze,  Hans,  Wappener,  des  Raths  Diener 

209. 390A.  418. 442. 
Schwärm,  Nickel,  510  ( J.  1442). 
Graf  von  Schwarzburg  411. 
Schwemmeier,  Hans,  M.  i.  R.  509  (J.  1434). 
Die  Schweiz  52  A. 
Sweyman  Schweyman  Sckweim  Schweime, 

Simon  145.  407  A.  415.  503*- 
Sebir  Seber  Sever  Seuer,  Hebir  Zeber  (?). 

Drewes  Drehes  504  (J.  1401. 1405.  1408). 

505(1413\—  Drewes  junior  506  (J.  1423. 

1425).  507  (J.  1428).  —  Hans,  M.i.R.  505 

(J.  1411.  1415).  506   (J.  1420).  507  (J. 

1427  .  508  (J.  1430).  508  (J.  1432).  508 

(J.  1434).  —  Peter  Bm.  505  (J.  1417).  506 

(J.  1421.  1424.  1429).  509  (J.  1434?)  — 

Hans  der  Aeltere  Bm.  und  Schöppe  88. 91. 

93.  118.  141.  159.  101 A.  162.  169.  173. 

176. 189ff.  192. 194. 197  A.  205. 223.  224. 

240.  244.  267.  269.  274.  276.  277.  299. 

304.  309f.  326.  337. 342f.  344f.  349.  353. 

356ff.358  360f.364f.373.386.410A.4l5A. 

416.  450. 446. 475.478.502^513(  J.  1451). 

515  (J.  1460).  516  (J.  1464).  517  (J.  1467). 

86 


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I.  Personen-  und  Ortsnamen. 


563 


StraktMd,  Hauptst  des  gleichnam.  Regie- 
rungsbezirks 216A.  217  A. 

Strich,  Heinrich,  Rm.  510  (J.  1441). 

Strobartt,  Henning,  Stadthauptmann  145. 
247. 333  A. 

tiffdem  stroJioffe,  Hans  506  (J.  1421). 

Struaberg,  Hans  M.  i.  R.  515  (J.  1460). 

Strusz,  Conrad  504  (J.  1408). 

Struune,  Zimmermann  351. 

Stticke  Sttufke  Stücke,  Vester,  M.  i.  R.  41A. 
n02A.895A.500". 

tvw  Studeni?),  Jacob  504  (J.  1402. 1409). 

Stzl'op,  (?)  Bemhara  511  (J.  1445). 

SubacK  Peter,  M.  i.  R.  505  (J.  1416).  507 
(J.  1429).  508  (J.  1432. 1433).  509  (J.  1435. 
1438). 

Sultze,  Ludwig  Ludowig  Lodewig,  M.  i.  R. 
516  (J.  1463).  517  (J.  1467. 1470). 

Swemmord,  Harn,  M.  i.  R.  514  (J.  1455). 

Tacherüz  Daciteritz,  D.  Dachritz  im  Saal- 
kreise 348. 443  f. 
von  Tautefiburg,  Schenk  George  251. 
Tcfcite,  Klaus  503». 
von  Tettau  t'on  lettaw.  Apcl  Apell  Appel, 

Rath  nnd  Hofmeister  des  Adm.  Ernst  321. 

825. 8JV2. 333. 837.381. 388A.  390ff.  393f. 

896. 399ff.  410. 416.  418. 421. 427 ff.  437. 

455  f.  459. 462.  464.  -  Wilhelm  321 A.  — 
T«i/f«5»,  Hans  431. 
Die  Teuscherin  Teutzscherm  38. 
Tqscheye  (!)  Zeye  (?)  N.  N.  Fleischer  502*- 
Thamar  Thamer,  Thomas,  M.  i.  R  509(J. 

1438).  —  Stephan,  M.  i.  R.  514  (J.  1458). 

515  (J.  1460). 
r^i4«,Bnsse407f. 
Thcurkom,  Kaspar,  K  503*** 
Thomas,  Hans,  Rm.  504  (J.  1404. 1408).  505. 

(J.  1411. 1414). 
vom  Thore,  Asmus,  Pf.  101 A.  Vgl.  Dr.  II.  G. 

T.  178. 
Thüringen  Düringen,  Landgraf  TTtZ^^m 

174. 201. 213.  22Öf.  222.  224f.  239. 241A. 

251. 252  A.  253  A.  270. 298.  310. 462f. 
Tichmawn  Teiditnann,  Burkhard,  M.  i.  R. 

407  A.  502*. 
7W^:e,DrewesPf.508*. 
vom  Tore,  Heinrich,  Diener  des  Raths  349. 

496. 

Torgouw,  Johannes  511  (J.  1444). 
Tornau,    Sixtus,    auf    dem    Neumarkto 

438. 
Trebickau  Ti-ebeckan  Trdficken  Teybecka, 

Donat,   Meister  in  der  Gertrudenpfarre 

41A.74.  203.JW)2A. 
Trdm,  Paul  5l2  ( J.  1450). 
Trebnitz,  D.  im  Saalkreise  76  A. 


Ireise  Treyse,  Augustin,  M.  i.  R.  506  (J. 
1425).  507  ( J.  1428).  508  ( J.  1432).  509  (J. 
1435).  510  (1442).  511  (J.  1445).  512  (J. 
1448.  1451).  513  (J.  1455).  514  (J.  1458). 
—  Hans  509  (J.  1489).  —  Paul,  M.  i.  R. 
473.  516  (J.  1466).  517  (J.  1469).  518  (J. 
1472). 

Treptzk  Treptz  Trepts  Treps  Tropf z.  An- 
dreas Rm.  504  (J.  1402. 1405.  1409.)  505 
(J.  1412.  1415.  1418).  506  (J.  1421).  - 
Dionysius  Anis,  M.  i.  R.  509  (J.  1434).  — 
Paul  515  (J.  1460).  —  Anysz  Aniiysz 
Annys  Annis  Annyss.  Pf.  136.  137.  159 f. 
161A.176. 184. 194.470. 

Treszaw,  Henrich  73  A. 

Treyse,  Paul  473. 

Trinckus  Trinkauss  Trinckhaxiss ,  Burk- 
hard, Mitglied  des  Raths  302  A.  388. 497. 

Triskau,  Kasper  509  (J.  1439). 

Trost,  Hans  504  (J.  1402). 

Dr.  T\rost,  Prior  des  Servitenklo8ter8(doctor 
zu  den  neuen  brüdem)  160. 170. 

Troie,  Trotha,  D.  im  Saalkreinc  208.  222. 
Dabei  die  Furt  über  die  Saale  208. 

vonTrota  Trote  Trotte  (von  Trotha).  Tilo 
Tile,  erzb.  magd.  Marschall  und  Rath  57  A. 
294. — Friederich,  erzb.  magd.  Marsch.57. 
63.  73. 179  A.  409.  410  A.  -  Klaus,  Mar- 
schall des  Erzb.  Johannes  63. 179  A.  475. 

Jrote,  Wentze  M.  i.  R.  517  (J.  1428). 

Intpitz,  Hans,  BOrgermeister  von  Leipzig 
241  f.  296. 

Trutman,  Herman,  M.  i.  R.  509  (J.  1439). 
510  (J.  1442). 

Tuckom  Tuckhorn  Duckom.  Hans  505  (J. 
1411.1415).-Simon,M.i.R.509(J.1439). 
510  (J.  1442).  512  (J.  1449). 

Tusscher  Tuscher  Tusch,  Ciriacus  CÜriax, 
M.  i.  R.  510  (J.  1440. 1443).  511  (J.1447). 
512  (J.  1450). 

TyUe  Titze  Tietze,  Klaus,  Rm.  M.  i.  R.  505 
(J.  1418).  506(J.  1426. 1429).  509(  J.  1 438). 

Tzawnder,  Martin  502*. 

Tzcberüz  die  Tzobemtze  s.  Zoberitz. 


UU  (Ulde?),  Henze  Hintzc,  M.  i.  R.  512  (J. 

1447. 1450).  513  (J.  1453). 
r;/mann,  Thomas,  M.i.R.518(J.1451.1454). 

515  (J.  1460). 
Ulmans.  Olman 
Umischaw,  Matthis  415. 
Ungarn  Ungern  379. 420. 
Ungarn.  Könij?  Matthias  420  A. 
Untzen  (üntzor?).  Hans,  Pf.  410  A. 
Urach,  St.  im  gleichnam.  wirtembergisrhen 

Oberamt  435. 
L/röocÄ(Werwich?  I),  Stephan,  M.i.  R.  1 . 2. 

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I.  Personen-  und  Ortsnamen. 


565 


WiederJiacke,  Asmus,  ein  leder  (Auflader) 
im  thal  503*. 

Wiffont  Wigantt,  Mattes  Mattis,  M.  i.  R. 
lA.  517(1.1467.1470). 
Wigkart  Wirgkart(?),  Bartholumeus,  Ver- 
schlager  119. 127. 
WilJce,  Bartholomcus,  Pf.  161 A. 
Wüke,  Klaus  351. 

WiUewüz,  Cuntze,  M.  i.  R.  507  (J.  1427). 
WtUanach  WUsenach  Welsenach  toelssnacht 
(gon  der  Wilsenach,  von  der  Welscnach, 
zur  Welsenach,  zu  der  welssnacht).  Wils- 
nack  St.  im  Kr.  Westpriegnitz  65  67.  70. 
71.211. 

Winter,  Peter,  M.  i.  K  471.  512  (J.  1450) 
513  (J.  1453).  515  (1461).  516  (J.  1465). 
518  (J.  1472). 

Wirtetnberg.  Graf  Eberhard  435  A. 
Wisbach  Wtapach  Wysfibach,  Clemens  Gie- 
men, M.  i.  R.  386.  450.  515  (J.  1462).  516 
(J.  1465).  517  (J  1469). 
Wiske  Wieskau,  D.  i.  Saalkr.  a.  d.  Fuhno 

213A. 
Wismar  Hauptst.  der  gleichnam.  Herschaft 

in  Mecklenburg-Schwerin  216  A  217  A. 
Wissche/fd  irt*wcĀ/fel(?;,DrewesBm.514 
(J.  1456. 1458).  515  (J.  1469). 
Wisscheffd,  Arnd  510  (J.  1440).  —  Bertold 

511  (J.  1444. 1447) 
Wiszenbom  Weissenbam.  Herman,  der  alte 

erzb.  magd.  Kanunermeister  98. 
Wiszsagk    Wisscick   Wiessack    Weissack, 

Schuhmacher,  M.  i.  R.  Vierherr  im  Rath, 

Rm.  41 A.  78. 98. 144. 160. 164. 177  f.  181. 

189. 194. 202.  207.274f.  276.284.296.299. 

302.A.  306.  309£:  311  f.  314f  316ff.  323. 

330.  339  ff.  342f.  344. 346. 349. 352  ff.  3581 

363.  367.  369.  371. 374. 376.  380ff  384ff. 

387ff.  392.  399f.  410. 416. 421.  435f  439. 

446tV.  449ff.  453f.  457.  460.  491. 500».  515 

(J.1461).  516(1.1464.1466).  517  (J.  1469). 

518  (J.  1472). 
ITttt^nfterpÄ;  Wittenberg,  Hauptst.  d.gleich- 

nam.  Kr.  326. 
Wittenberg  Wittemberg  Wittembergk  Wit- 

eemfecr^<T.Hans506(J.  1426).  507  (J.1429). 

—  Paiü,  Bommcister  über  dem  Deutschen 

Borne  18.113.160.188A  205.212.215f.2l7. 

219. 221  f  223.  226  f  230.  234  f.  237  f  244. 

268.  450.  518  (J.  1472). 
Wittkop,  Heine,  Mitglied  des  Raths  der 

Stadt  Magdeburg  398. 
Wittkorn   Weittbom  Weytkorn,  Michael 

Michel  161 A.  496.  502^- 
van  Witzleben,  Heinrich  239  A. 
Wolbruwer  WoWrun  {?),  Heinrich,  M.  i.  R. 

507  (J.  1428).  508  (J.  1430).  509  (J.  1439). 

510(J.  1441. 1443). 


Wunsch  Wuntzsch  Wuntzschk,  Glorius  1. 
2. 234. 501*. 
Wybolt  s.  Wibolt 

Zathe  Zaten  ^fcottw,  Valtin,  Pf.  161. 237. 
297. 502^ 

2kiulich  Zatvlich,  Heintze  Hintze,  M.  i.  R. 
516  (J.  1465).  517  (J.  1468).  518  (J.  1472). 

ZeOer  Zeyler.  Peter,  M.  i.  R.  512  (J.  1448). 
513  (J.  1451).  Lorentz,  M.  i.  R.  516  (J. 
1463). 

Zeitz,  Hauptst  d.  gleichnam.  Kr.  181 A. 
389  A. 

Zdle.  Hans,  M  L  R  510  (J.  1443).  513  (J. 
1454).  517  (J.  1467).  —  Weut^e,  M.  i.  R. 
511  ( J.  1443).  -  Günther,  M.  i.  R.  518  (J. 
1472). 

Zelle  s.  Seile. 

ZeUe,  Wentze,  M.  i.  R.  511  (J.  1443). 

ZdseCzelse  TzdseZelscheZsmelsche  Tscheise 
Tzdschse  Tzschdsche  Zdsen  Zdsin  ZscheU 
sen  Zschdsehen  Tzelssen.  Kilian  160. 
Nicolaus  Niclas  Nickel  Klaus,  M.  i.R.  Ge- 
meinheitsmeister 1. 160  188A  217.  219. 
221f.  235.  318.  376. 386. 393. 450.  514  (J. 
1456).  515  (J.  1459).  516  (J.  1462).  517 
(J.  1468. 1470)  518  (J.  1472).  -  Brosius 
IVosius,  Fleischhauer  und  Brauer  1.  41 A. 
56.  143.  160.  189.  290.  802  A.  836.  381. 
415. 500». 

Zdy'zölner  (V),  Hans  515  (J.  1461). 

ZerbestZerbst,  St.  i.  Anh.  146. 213A.  235.259. 

Zerbick  =  Zorbig,  St.  im  Kr.  Bitterfeld 
72  A.  251. 

Zeschtmtz,VfL\i\,  M.  i.  R.  188A. 

Zey€,  Hans504(J.  1406.1409).505(J.1413). 

Ziel,  Burkhard,  M.  i.  R.  513  (J.  1452). 

Zimmermann,  (Zinma  n!)  Hans  504  (J.  1401. 
1404).  -  Jarob  Jacoff,  M.  i.  R.  1.  188A. 
407  A.  501*.  516  ( J.  1465).  517  (1470). 

Zinneier,  Martin  188  A. 

Zoberitz  Zcoberitz  Tzoberitz.  Erhard uk, 
Meister  in  der  ülrichspfarre,  M.  i.  R  507 
(J.  1427).  —  Lorenz,  Bm.  508  (J  1433^ 
509  (J  1434).  -  Claus,  Pf  161 A.  503*».  — 
Thomas  161 A.  -  Lorenz ,  Pf.  501^  — 
ZobertsKinder  412.     Die  Tzobemtze  437. 

Zoch  Zog  Zogk  Zocke  Zogke  Zoke  Tzok 
2kagkeZcacke.GvmtiC\imiOh(Z.  1416).506 
(J.  1426).  — Valentin  506  (J.  1424).  507  (J. 
1427.  1429).  508  (J.  1433)  —  Sander,  ^\, 
i.  R.  510  (J.  1442).  511  (J.  1446).  -  Bar- 
telmeus,  Bartolomous  Bm  512  (J.  1449). 
513  (J.  1453)  514  ( J  1457).  515  (J.  1462). 

—  Drewes,  Pf  161 A.  471.  496.  503*»  — 
ILin8,Pf.l61  A.  196  502^-     Ulrich  H.  502^ 

-  Klaus,  Pf.  161 A.  413.  -  Kune  161 A. 
VgLDr.  n.G.T.  200. 


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n.  Hallische  Ortsbezeichnungen. 


567 


Die  Schule  174A.  Vgl.  Dr.  1. 1047ff.  —  St. 
Motu  85.  497.  Vgl.  Dr.  1.  1081  ff.  —  St. 
Michaelis  85  A.  Vgl.  Dr.  1. 987.  -  Kapelle 
der  h.  Anna  247  A.  Vgl.  Dr.  I.  951.  -  zum 
Heiligen  Kreuz  (zum  Grashoie)  14  A.  38. 
247  A.  316  A.  497.  Der  Pfarrer  125 A. 
Vgl.  Dr.  I.  929ff.  —  St.  Spiritus  471. 
Vgl.  Dr.  1. 952.  —  Petrikapelle  i:86  A.  Dr. 
1. 952. 

Das  Kloster  zum  NuenwergkeNeuentoergke, 
Kl.  Nouwerk  vor  HaUe  76. 77f.  88. 91 .  95. 96. 
101.  106.  143.  170,  197  A.  211.  215.218. 
237  f.  240  f.  242.  248. 254.  278.  842  ff.  344. 
347  f.  352.  353. 409  f.  410  A.  419. 433. — 
Die  Kirche  211.  —  Der  Propst  49. 125  A. 
170.  229  A.  248.  278.  347.  348.  350.  422. 
433. 

Klöster  in  derStadtS89.  —  DasBarfüsser- 
khster  37.  125A.  164.  859f.  384ff.  387. 
389. 403. 420  A.  427. 448. 450. 452  £  459  f. 
462.494f.  DasRefectorium451.  DerKirch- 
hoff  207.  385  A.  386. 448. 450.  —  Der  Gu- 
ardian 359.  448.  459.  Der  Prediger  164. 
359.  Der  Berg  hinter  d.  Barfüssorkloster 
385A.  459. 489.  Vgl.  Dr.  I.  739  ff.  —  St. 
Moriz  49.  50f.  52 ff.  55.  57. 62. 67  f.  77  f. 
79.  88.  90ff  94.  97.  lOOff.  105.  111.  113. 
125A.  128. 135ff.  143. 145. 147ff  153. 158f. 
164.  166  f.  171.  181  f.  197. 255  A.  296  A. 
305.  41 1.413. 414. 466.  Der  Remter  55. 67f. 
146.  165. 167. 177.  Die  Sakristei  93.  114. 
Die  Betglocke  182. 184. 200.  -  Die,,8am- 
monung'*  125A.  Der  Prior  170.  DerÄopst 
24  A.  125  A.  255  A.  305.  422.  Der  Pfarrer 
125  A.  Die  Schule  174  A.  DerSchuhneister 
125A.  Der  Küster  125A.  Die  Spitaler  125  A. 
Vgl  Dr.  I.  743  ff.  —  St.PatUi  (Prediger- 
klo8ter)93. 125A.  296. 299.  434  436  494. 
Die  Sakristei  zu  St.  Pauli  93.  —  Der  Prior 
436.  \gl  Dr.  I.  780ff.  —  Servitenklo' 
ster  125  A.  160  A  170.  Vgl.  Dr  I.769ff. 
—  Das  JtmgfrauenJdoster  zu  St.  Georg  in 
Glaucha  97  98.  101.  107.  118. 114.  164. 
1597. 433  f.  436. 469.  —  Der  Propst  49.169. 
418. 422.  Die  Aebtissin  144. 147. 464.  Vgl. 
Dr.  1.802  ff. 

L  ndwehr,  die  472. 474. 
DieLehmgntbeyor  dem  Steinthore  471.473f. 
Das  Loch  483. 

Marke,  die  472. 

Der  Markt  172. 177.236.299.389.392.414. 
425. 455.  476ff  479f.  481.  484.497.  501.  - 
Häuser  am  Markt.  Der  rothe  Wolf  392. 
417.  Baltzers  Ecke  392.  Die  weisse  Rose 
392.  —  Kram  Jacob  Schaffkopflfe  389.  — 
Der  Weg  auf  dem  Markte  392. 


Margkwarts  Brücke  vor  dem  Klausthore 
472. 474. 

Neue  Haus,  das  316. 402.  484. 

Der  Neumarkt,  ehemals  erzbischöfl.  Land- 
stadt, jetzt  Stadttheil  von  H.  49.  348.  374. 
386A.  888.  409.  425.  431.  438.  471.  473. 
Vgl.  Dr.  U.  767. 

PeterOferg,  der  220.  386. 420. 471f:  474.  — 
Das  Thor  am  Petersberge  386  A. 

Der  Pfännerhof  12.  20.(^30.  ,'51.  55. 64  f.  70. 
73.  77. 81. 82. 85-  124f.  144f.  147.149. 151. 
154. 156f.  164. 168. 190. 321.  449. 

Bahemtein,  der  160.  —  Der  Galgen  420. 

Das  Bathaus  8ff.  9ff  12  — 14.  18ff.  22. 
27. 29. 34. 44. 49. 55. 57  f.  59  ff.  68.  70. 72. 
73. 74.  76.  78. 85. 90.  93.  97.  98. 101. 108. 
107. 129.  132.  136ff  139. 142.  144f.  148. 
151f.  153f.  156f.  158.  160.  162ff.  165  ff. 
168f.  171f.  173f.  175. 177ff.  180. 184. 185f. 
187f.  189.  191ff.  193f.  195f  197  f.  199f. 
200ff.  204f:  208 ff.  211.  213f.  215.218ff. 
223ff  226 ff.  229f.  232ff.  235.  237 f.  241. 
243  f.  245.  246  f.  250  ff.  254  f.  257  f.  259f. 
261.  264.  266f  268 f.  271  f.  275ff  278f. 
280  f.  282.  286  f.  289  ff.  293.  297  f.  299  f. 
308  f.  306.  308  ff.  812  £  314  £  316  ff. 
319£  321£  323.  825.328£  330ff  333.  336ff 
339£  343.  347. 349. 851.  354ff.  357f  360ff. 
363ff  866£  868.870.372.374£  381£  884ff. 
387  £  389  ff.  392  £  395  ff  398  ff.  401  ff  410. 
418.  416£  421.  423. 426£  429£  482.  437. 
439  ff.  442. 444  ff  447  ff  450  ff.  453  £  456  £ 
459  ff  462  £  466  ff  469  £  472.  476.  480. 
490ff.  493ff.  497.  —  Die  „dörntze"  6£  9. 
14.  16. 18. 23. 59.163. 172. 187. 197  £225. 
233. 245. 250£  255.  267.  272£  274.  282 £ 
369.  895  £  484.  —  Die  „vicrhcrrenstube," 
.,der  vierherrendömtze**  17.22.42.43.45. 
61.142.160.162.173.192.215.246.272.276. 
383. 410.467.475.  — Die  „grosse dorn tze*' 
141.  -  Der  Schrank  223.  225  282.  —  Die 
Käinmorei  168. 177  £  182.  183.  265.  446. 
—  Die  Schreiberei 446.  —  Gefi'mgnisse  im 
Bathause,  Die  Temnitz  (tymenitze  tem- 
menitz)  98.  99.  142.  153.  157.  159  £  164. 
170.  179.195.205.280.299. 347.354.396£ 
402.  413.  418.  424.  434.  Das  Frauen- 
kämmerchen  142  —  144.  333  (?).  Stro- 
barts  Kammer  142.  144.  145.  158.  160. 
167.  333.  —  Der  Hof  61.  223.  267.  273£ 
277.  281  £  286  £  303. 445.  —  Die  Raths- 
glocke  (banckglocke)  27.  73.  141.  160. 
204. 215. 228.229.246  254£259. 261.263. 
298. 336.  385  888. 399.  432.  447. 493.  — 
Tritt  am  Rathause  316.  398.—  Die  lange 


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IQ.  Sachregister. 


569 


bestimmt  eine  Frist  zu  einem  gütlichen 
Vertrage  290. 

BesÜmmtmg  der  Bier  ^  tmd  Brotpreise 
210. 

Bestraf  img  von  Kindern  412. 423. 

Bewtrtfiung  des  Baths  von  Magdeburg  in 
Halle  298. 

Bier  124.  154.  156.  170.  210.  384.  478; 
eimbeckiäches  203;  naumburgL^ches  62. 
124  A.;  zerbster  406.  —  Das  Schenken 
fremder  Biere  334.  —  Bischof  Thilo  von 
Mersdfwrg  nimmt  Bierwagen  weg  203. 

Bornfahrt  zum  heiligen  Born  123  ff.  125  A. 
135.  154.  156.  ~  Zum  Bornen  gehen 
74.  184.  200.  260.  262f.  285.  306. 
r>12.  327;  nach  der  neuen  Regierung  z.  B. 
g.  233. 

Bommeister  lA.  2ff.  5ff.  St  lOf.  17 ff. 
20f.  25 ff.  28 f.  32.  35 ff.  39f.  41 A.  44.  47 f. 
51 A.  53 ff.  56.  58.  61  f.  63.  66.  68.  70. 
71—75.  78 f.  90.  95.  98.  100— 103 ff.  110. 
112  f:  116f.  119ff.  124.  126. 128. 130. 132. 
134  ff.  138.  144  ff  149  f.  152.  156  f.  159  £ 
162. 164. 167.  168  ff.  171  f.  174f.  177. 179. 
182.  184.  189.  192.  198 f.  200 ff.  215f. 
218ff  226ff.  234f.237f.  243f.  246.  252f. 
257  ff.  262.  264  ff.  268  ff.  271.  276.  278  ff. 
283  f.  286. 302  A.  305  ff.  309.  312ff.  321ff. 
324.  326.  329f.  334.  336f.  340f.  343f: 
352  f.  354  f.  358.  368.  375.  386.  398. 
400.  422.  454. 458.  476. 491. 507-  518. 
Der  Bommeister  von  dem  Deutschen  Borne 
230.  248.  351.  417.  Der  Bommeister  von 
der  Metritz  u.  dem  Hackenbome  74;  d.  B. 
von  der  Metritz  351.  Die  drei  geschwomen 
Bornmeister  1 32 ;  die  drei  Oberbommeister 
245  f;  der  oberste  Bommeister  204. 
-  Olwrbommeister  90.  115.  116f.  120. 
130f.  149.  156.  171.  265.  312.  395.  — 
Die  alten  Bornmeister  54.  56.  64  f.  Neue 
Bornmeister  62  A.  64  f  Ihre  Resignation 
70.—  Bommeisterwahl  47  f.  70.  81  ff.  133. 

148  f.  167. 204  f.  323  f.  -WahlZöbiers  und 
ihre  Folgen  47 ff  62  A.  167.  Waltheims 
Wahl  vom  Rathe  verworfen  54  ff.  62  A. 
Wahl  d.  B  filr  d.  J.  1480  429.  Verktindi- 
gung  417.  Zeit  d.Walil  47.  —  CoUation 
der  Bornmeister  und  Schoppen  Freitag 
vor  Jubüate  150.  B.  sitzen  über  dcmThal- 
schoss  128.  —  Rechnungslegimg  der  Bom- 
meister und  Vorsteher  des  Thals  auf  dem 
Rathause  1473.  1474:  111  ff.  114.  122. 
1475:  151  f.  154.  1478:  329.  —  Sitzimg 
der  Bommeister  und  Schoppen  im  Pfänner- 
liofe  65.  B.  sitzen  nicht  auf  dem  Rathause 
200 f.  —  Untcrbommeister  26. 65.  70.  76. 

149  f.  156.  180.  258.  309.  .394;  die  zwei 
Unterbommeister  über   dem  l>Jeut8chen 


Bome  232f.  321.Unterb.  über  d.  Hacken- 
bome 74 ;  über  der  Motritz  180.  s  Essen. 

Der  Bommeister  Hans  Busse  darf  seinen 
Bruder  nicht  zu  Grabe  geleiten  305. 

Bomschreiber  77.  106 f.  112.  123.  131. 
149.  150f:  154.  182.  351.  355  f.  358.  361. 
398.  404.  Seine  Rechenschaft  auf  dem 
Rathause  233;  sein  Register  132.233. 398. 

Briefe  und  Urkunden  23  A.  24  A.  29.  40. 
48  A.  49  A.  51A.  58A.  60ff.  100.129—134. 
135. 158f.  161. 164.  199ff.  202. 204—206. 
210.  212ff.  216. 218.  221  f.  228f.  233f.  287. 
240ff.  249. 251 A.  252  A.  253 A.  256. 259. 
268. 273 ff.  277. 279.  288ff  292.  299.  301. 
303.  307.  311  f.  322.  324.  325.  3*29.  338  f. 
342.  352.  376.  378  ff.  380. 382  f.  386.  395. 
397 f.  402. 404f.  416.  419. 446f.  450. 456. 
460. 462. 466ff  469f.  475.  477. 482f.  490ff. 
493.  495.  ~  Papst  SixtusIV.  an  die  Erz-, 
diöcese  Magd.  486  f.  —  Restätigungsbulle 
für  den  Erzb.  Emst  484  f.  Dispensations- 
buUe  für  Erzb.  Emst  486.  —  Herzöge  von 
Sachsen.  Betheidigungsbrief  des  Kurf. 
Friedrich  n.  von  Sachsen  274  A.  Die  Herz. 
Emst  und  Albrecht  von  Sachsen  an  den 
Landgrafen  Albrech  t  von  Thüringen  253A. 

—  an  Erzb.  Emst  374.  —  an  die  Stadt 
Halle  326.  Kurfl  Emst  an  den  Ratb  von 
Halle,  anBommeister,Schöppen  u.mehrere 
andere  204f.  —  Recess  zu  Chemnitz  5.  Sept. 

1478.  380  A.  —  Erzbischöfe  von  Magde- 
burg, Ruprecht  467  f.  482.  —  Konrad  II. 
482.  -  Otto  335.  —  Dietrich  482.  —  Ur- 
kunden der  magd.  Erzb.  Ludwig,  Albrecht 
IV.,Gnnthern.,  Friedrich  HI.  für  dieStadt 
Halle  wegen  der  Belehnung  274  A.  275  A. 

—  Günther  U.  294  A.  —  Vertrag  des  Erzb. 
Friedrich  III.  mit  dem  Rathe  von  Halle 
476ff.  —  Erzb.  Johannes  an  die  Meister  und 
die  gemeinen  Bürger  in  der  Morizpfarre 
und  den  anderen  Harren  62  A.  —  Thal- 
ordnung vom  J.  1424  135.  —  des  Erzb.  Jo- 
hannes 158f.  490.  —  Ernst,  —  Briefe  an  d. 
Pfänner  240  f.  397.  —  an  Bommeister, 
Schoppen  u.  Pfönner  234f.  —  anSpitten- 
dorf  und  Genossen  vom  24.  Sept.  1478  395. 

—  an  Spittendorff  vom  3.  Dec.  1478  404  f. 

—  ürk.  vom4.  Nov.  1477. 305 A.  -  Br.  an 
den  Rath  vom  16.  Sept.  1478.  382  A. 
383  A.  —  an  die  Besitzer  der  Solgüter 
und  die  Pfanner  7.  JuU  1479.  418  f.  — 
an  die  PfÄnner  17.  Dec.  1479. 426  f.  —  an 
Bürger  und  Einwohner  in  Halle  Dec.  1479. 
427.  —  an  Balthasar  Beyer  438.  — an  die 
4  Pfarren  447.  —  Vergleich  des  Erzb. 
Emst  mit  den  Pfknnem  vom  9.  Jan.  1479. 
410A.  Rogimontsordnnng  vom  18.  März 

1479.  Vertrag  des  Erzb.  Ernst  mit  dem 


57» 


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m.  Sachregister. 


571 


Gd)ot  nadi  der  Stadt  Gewonlteit  178. 

Gefatigene  in  Kalbe  408. 

Geldstrafen  der  Pfänner  (schatzgelt  schatz- 
ungebörung)  1321*.  138.  160f.  164t.  167. 
177ff.  181ff.  184ff.  187ff.  190ff.  194flf. 
197  f.  409  ff.  423  f.  426. 432. 437  f. 

Geld-  U7ul  Münzverhältnisse.  LandlouffUge 
muntze  89.  130.  291.  293.  833 ;  neue  m. 
280.  Grubenheini8chem.332.  Schnobergor 
m.  306.  —  Der  rheinisclie  GvMen  26.  88. 
99. 103. 131ff.  138 ff.  141.147.161  ff.  I67f: 
172. 177. 184. 186. 188. 194.199.232.238. 
259  £  262  ff.  266.  268  ff.  270  f.  273. 275. 280. 
284.  291.  306.  309  f.  330.  338. 342  ff.  345. 
372f.  879.  411.  413.  424.  426.  429.432fl 
437. 467. 483.  Der  ungarische  G.  99. 172. 
Der  „geUersche^'  G.  99;  lOr.  fl.  an  mimtze 
266.  -  Ein  Ort  266. 275.  342  ff.  Ein  halb 
Ort  266.  —  Alte  Groschen  112. 114. 122. 
139. 141.  —  Grosse  Groschen  26. 29. 147. 
150. 161. 169. 171  f.  180.  199f.230ff.238. 
266. 280.  309  f.  3261  338. 433;  grosse  od. 
miHelgroschen  280.  326  f.  338.    Silbeme 
Groschen  (kleine,  spitze,  Schneberger)  26. 
29. 260.  280.  285. 292.310.  327. 424;  haXb 
lidige  undgantz  ridigegr. 291.  —  Schwert- 
groschen, swertgroschen  26.  29.  101. 116. 
119. 126. 136  f.  138  ff  141. 161. 169. 171  f. 
177. 199f.  202.  219.  236.  260f.  264.280. 
284. 327.  831.349;  Schwertgroschen  gehen 
irre  280.  —  werden  eingotruckt  199  — 
Ffennige99. 119. 147. 161.  172. 200.  202. 
219. 230. 232.  260  ff.  263  f.  266. 278. 484  f. 
292.  299.  311;  alte  Pf.  306.  309f.  319.327. 
338. 430;  net«?  Pf.  291. 306.  311.  319. 327. 
338;  halbe  Pf.  29.  172.  260  f.  429.  430; 
sclüechteVi,  291;  hall.  Pf.  29. 139f.  155. 161 . 
291;  „schildigte,  lantzberger  und  döring- 
sclke''  Pf.  291.  -    Heller  130.  138£  177. 
262. 309.  327 ;  ineyssnische  Heller  als  die 
fischschuppen  291 ;  alU  H.  327.  lialbe  H. 
430.  -  &W/'139f.  -  üngemüiiztes  Sil- 
ber mit  des  Raths  Zeichen  99.   -  Der  eng- 
lische Nobel  99.  -  Mark  9ff.  28.  31. 36. 
39. 45. 48  f.  58  ft.  74  f.  83. 99. 142  145. 148. 
163.  152£  172.  177  £  182.  185.  187.  191. 
197  £  224.  242.  245.  313.  336.  413.  423. 
425. 439. 446.  453.  —  Eine  hall  M.  227  A. 

—  SchiUing  9.  257.  —  Schock  111  ff.  114. 
118.  122.  124  £  154.  156.  278.  280.  285. 
401. 430. 466.  —  Altes  Schock  (alte  Wäh- 
rung) 29.  83.  99.  108. 111. 116. 140. 141. 
147.  258.  266.  284.  -  Schwertschock  101. 
116. 126. 

Der  Geleitsmann  auf  dem  Galgthore  262; 

—  auf  dem  Petersbergsthore  386  A. 
„dieaetneinheit**  (itzlicfiegctneinheit,  diege- 

meinlmten)  und  ilvre  Vertretung  im  Bath 


5. 7. 10. 12. 14f.  19ff.  26. 29. 31. 36£  42ff.  47. 

48  A.  50ff.  53 ff.  6lff.  63. 65ff  68. 71£  79ff. 

82ff.  84—91. 92ff.  95.97£— 100  128. 134£ 

141  £  145. 148  £  151  £  154.  158. 160. 164£ 

167.  169£  172ff  174.  176£  182  £  185. 

188ff.  192.  195ff.  199.  201.  204£  215£ 

224.  233.  235.  242.  247  £  255.  257.  266. 

270.  273ff.  276£  280ff.  283.  286.  288ff. 

291 .  293ff.  296.  301  ff.  307. 309. 31 1  £  313£ 

316£  319 £  323. 327. 329 £  354—358. 360. 

862  £  864£  367£  369£  878. 875£  380—83. 

389£  390 A.  891  ff.  395.  397—401.  410. 

413—16.  488.  440ff.  444.  446£  450.454. 

457—60. 462£  487—93. 455£  498. 
Gemeinheitsmeister  5. 273.  278  f.  283. 286. 

301. 813. 851.  869. 875£  387. 447. 497.  — 

in  der  Gertraudenpfarre  74. 203. 278£  356. 

368.  375.  384;  —in  der  Morizpfarrc  73. 

205.  278£  376.  384;  -  in  der  Pf.  ü.  L. 

Frauen  78. 279.  351.  362. 384. 448 ;  —  in 

der  Ulrichspferre  48(?).  177.  280.  278. 
286—89.  801. 813. 368. 385.  889. 
Gerente  20.  80.  58.  65.  90.  107.  117. 122. 

132  157. 171.  237. 422. 
Gericht  tmd  Freiheit  der  Stadt  vor  dm 

Tharen  471—74. 
Gericlit  auf  dem  Berge  174  £ 
Gericht  zu  Glaucha  469. 
Gericht  Ober  die  Pfänner  in  Ckilbe406 — 409. 
Geschoss  Iff.  8.  20.  82.  88.  47.  70£  201. 

209£  211. 218.  288.  243£  257 £  314.  338. 

351  £  356.  364.  866.  375.  383.  430  £  437. 
441.  Bewilligung  248.—  nach  neuer  Weise 

413. 437.  Verkündigung  73.  211.  244. 396. 
413. 437. 451  £  Unterschlagung  245£  249. 
Zeit  der  Zahlung  427  — Geschoss  von  den 
Lehngütem  377  ff.  —  Vorschoss  379. 

Geschossbeutel  der  Borntneister  123  £  154. 
157. 

Die  Gewerken  70. 91. 92. 94£  98. 101.  106. 
108.  113.  115.  121. 123.  127. 130£  132£ 
137£  252.  266  £  Verdienst  d.  G.  140. 

Geschütze  und  andere  Feuerwaffen  der  Stadt 
385A.  459.  495.  Handbüchsen  385A.  Stein- 
büchsen 385  A. 

Gewinn  der  Pfänner  am  Salze  83. 108. 1 15. 

126.  150.  161.  172.  177.  199£  202. 280£ 

237. 243. 260£  263 ff.  284£  292.  299.  308. 

327.  338.  — jährlicher  in  einemKothe  147. 

'   Spi ttendorffs  wöchontlicherVerdienst  261 . 

Hansestädte  19ff  22£  44£  191  ff  197. 212. 

214ff.  218.  229.  318.  320.  322 ff.  327 ff. 

330ff.  336ff.  339. 341.  353. 367. 369f.374ff. 

380ff.  383.  387.  402£  421. 450.  490.  492. 

496. 
Harnische  im  PfännerJwfe  449. 


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III.  Sachregister. 


573 


(ufTburer,  ufFweger,  Icder,  stöpper,  ab- 
schleger)  26  f.  30.32.  63.  65.  74  f.  108  f. 
114f.  117. 123.  130f.  150. 152.  154—156. 
157. 163. 171. 385. 394. 398. 422.449.493. 
494  A.  497  f.  zwene  jharknechte  über  dem 
Hackenbom  74 ;  die  jahrknechte  über  der 
Metritz  180;  bomknecht  und  vorschleger 
130. 484.  Annahme  der  Bomknechte  75  f. 
394.  398.  Entlassung  derselben  398. 
Knechte  sind  Bürger  117.  Knechte  und 
Wirker  suchen  Lohnerhöhung  Ijei  dem 
Rathe  180  Rechenschaft  der  Bomknechte 
65;  ledige  knechte,  die  nicht  biirgcr  sindt 
394.  —  S.  Essen 

KohUfi  gebrannt  125. 

Kothe64k.  89.  90.  101.  103.  108 ff.  116ff. 
119.  126£:  131  ff.  140f.  147.  150  f.  156. 
169f.  171f.  261. 284.  309.  345  410f.  413. 
422.  428.  433.  493.  500;  Kothe,  die  mit 
Solgut  ausgethan  werden  131.147;  wüste 
Koäe  119;  schlechte  Kotho,  die  man  ohne 
Gutausthutl31  140.  147. 

Kriegsvolk  (hoffewergk)  de«  Erzbischofs  Jo- 
hannes in  Haue  51.  Rückkehr  desselben 
vom  Rhein  66. 

Küchen  für  das  Gefolge  der  sächsischen 
Fürsten  222. 

Kurfürst  Ernst  von  Sachsen  in  Halle  220. 

—  in  Giebichenstein  222. 

Landgraf  Wilhelm  von  Thüringen  in  Halle 
220. 

Landtag  zu  Bernburg  180  ff.  183. 

Laub.  Hans  Laub  entweicht  aus  der  Stadt 
360;  Geleit  desselben  374.  383. 451  f.  Für- 
bitte de8£rzbischo&381. 392.  SeinTod415. 

Lederkrame  483. 

Die  Lehnbriefe  sind  mehr  für  den  Erzbi- 
schof, als  für  die  Stadt  279. 

Lehnrecht  483. 

Lehntafel  Viele  Güter  sind  nicht  in  die 
Lehntafel  jpfeschrieben  419.  Die  Räthedes 
ErzbischoraE.  und  der  heimliche Rath  der 
Stadt  H.  sitzen  über  der  Lehntafel  416f. 
419f.  426  f.  433  f.  —  Erzbischof  Ernst  for- 
dert Abschrift  der  Lehntafel  252  f.  254. 
333.  371  f. 

Eine  Leiche  im  Bathause  195. 

Lölme  26. 27. 29.  32.  123  f.  Lohn  des  Bom- 
schreibers  124.~  derWirker  26. 103. 139ff. 
147.  161.  199.  261.284;  —  der  Verschlä- 
ger  131 ;  —  der  Pfannenschmiede  32. 169ff. 

—  der  Bomknechte  130f.  Freitagsgeld 
123  125. 157.  Kleidcrgeld  123. 125.  Jahr- 
marktsgeld 123.  125.  Neujahrsgeld  123. 
125.  Trankgeld  26. 123. 

Lö8s^)ein  und  WiderJmcke  im  Gefiingnis 
wegen  Münzvergehen  332  f. 


Marktmeister  480. 

Messe  inPfiurenund  Klöstern  vor  der  Wahl 

des  Erzbischofs  Emst  172. 
muntzye,  graffschaß  und  muntze29l.  293f. 

213.  333.  372. 

Set.  Nickis  Licht  tragen  404. 

OffkidlA^. 

Parten  If.  3f.  7  ff.  lOff.  13ff.  16ff  19ff. 
23.  25  f.  29  ff.  32ff.  35ff.  39. 41. 43f.  46. 80f. 
85.  135  A.  211.  246.  257.  259.  294.  323. 
452f.465.495. 

Pestilenz  18. 151. 

Pfannen  230.  232  f.  258.  261.  262.  275. 
278. 313. 327. 342  ff  345. 372  A.  410. 418. 
420.  431.  433.  493.  —  Pfannen  des  Amts 
Giebichenstein  333.  Jahresertrag  einer 
Pfanne  285.  vgl.  430.  —  sechs  P£annen  ids 
Leibzucht  433.  —  E.Pfianne  im  Deutschen 
Borne  842—244.  345.  Eine  halbe  PÜMine 
412  Ein  Viertel  im  Deutschen  Borne  238. 
412. 

Pfärmer.  1.  ÄUe  Pfcmner  3. 12. 28. 37. 41f. 
48. 49  A.  50f.  58ff  56 f.  59ff.  61  ff.  63. 95ff. 
68—70.  71-76.  77ff  84. 87f  90. 93ff.  97 
— lOOff.  103ff.  106.  110.  111. 116f.  121. 
126.  128.  134ff.  141ff.l44ff  147ff  150f. 
152f.  154.  I58ff.  161f:  164f.  166. 168. 169ff. 
172f.  174ff.  176f.  179ff.  182f.  185ff  188— 
190ff  193ff  196ff  199ff.  202ff.  205. 208— 
10.  211-223f.  226 ff.  230— 233ff.  237 f. 
240ft.  243f.  250f.  252f.  258 f.  261— 65 ff. 
268ff  275f.  278—83.  285 f.  288f.  291  ff. 
294f.  301  ff  306ff.  309ff.  312£  3l4ff. 
317ff  321  ff  324.  328.  329f.  334ff.  338. 
340ff.  343f  345.  351.  354f.  356— 358ff. 
362 f.  364.  366.  368f  370f.  373ff.  382  f. 
383A.  384.  385 A.  389.  390 A.  391. 399ff. 
395  -  99. 401. 412. 414f.  418f.  421ff  429f. 
432. 438. 440ff  442. 454f.  458ff.  462f.  490ff. 
493ff.496  -99.— 2.iVcu€  Jyann«r415.422. 
429.— Pf.  die  sieden  103. 147 ;  die  .  .d.  tel- 
gutt  sieden  unde  wallen  426 ;  die  pfenner 
gemeine  reichen  sich  147;  die  koth  und 

.  gutt  mieten  musten  172 ;  mannich  pfenner 
. .  d.  jhars  nicht  30  aide  schock  embrigte, 
wer  aUes  mieten  soll  150  f.  —  die  reichen, 
dieeygensgutt  gnugk haben ; ...,  die  armen, 
die  koth  und  gutt  mietteii  müssen  199; 
di<;  armen  \  fenner,  die  nicht  eygen  gutt 
hatten  200.  —  die  obirsten,  vomemsten 
und  worthelder  98.  —  die  obirsten  und  ri- 
ehen 108  f.  —  die  obirsten  und  die  geirund- 
ten  122.  -  die  pferde  hatten  208.  —  „ge- 
holte, geswome  burger  und . .  lehenmanne^^ 


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III.  Sachregister. 


575 


ford[e8].  Hinnem.  HdUzwirih{Eo]zynTth), 
Benedictus,  Blasias.  Von  Jena,  Peter, 
Klaus.  Katzsch.  Kas8ke.Kitzendor£f.Klep- 
zigk.  Kleptzk.  Kober.  Koitzsch.  Kopt:^. 
KönigstaL  Leiche.  Lutze.  Maltitz,  Mein- 
hard,  Michael,  Alexander.  Molle.  Moritz. 
Von  Mücheln.  Nagel,  CosmuSf  George.  Von 
Nordhausen,  Hans,  Kaspar.  Ochse.  Olman, 
Klaus,  Matthes.  Parthier.  Pegau.  Picht. 
Polcke,  Benedictus,  Franz,  Klaus.  Pope- 
litz.  Quetz,  Bertram,  Cosmus,  Hans.  Rau- 
schenberg. i2u</en  (Rüden),  Klaus,  Lorenz. 
Rudolff.SchaflF.5bÄa/f«^<,  Klaus u  Ulrich. 
Schenke  (Schcncke),  Bertram,  Petor  d.  Ael- 
tere,  Peter  d.  Jüngere.  Schneider.  Schone- 
berg. Seber,  Andreas,  Erich,  Hans  der  Ael- 
tere,  Hans  d.  Jüngere.  SpittendoriL  Theur- 
kom.  Tzoberitz.  Izoch,  (Tzok).  Hans  u. 
Uhrich.  Voigt.  Wale.  Van  TTaWÄ^w,  Hans, 
Levin. Weytkom  Tr(waM7(Wogau),Alexan- 
der,Bartholomaeus,  Otto.Zcacke(I).  Zcat- 
ten.  Zoberitz.Zölner. —  S.DieneuenPfain- 
ner  unter  Erzb.  Ernst  500—503.  Appel- 
mann.  Baltzer.  Bantz.  Bauermeister, 
Martin.  Baurmeister,  Kilian.  Benno. 
Ihrewicke.  Bufenleben.  Delitzsch.  Dobis. 
BrendeU.  Eisenberg,  Georg,  n.  Nickel. 
Nidkel.  Eckhart.  Faust.  Fleischhauer. 
Fogeler.  Fuchs.  Gotzschke.  Hacke.  Hedors- 
sen.  Heinemann.  Heller.  Heylhey.  Hinder- 
nayll.  Kaleyss.  Kannengiesser.  Keylhey. 
Klemer.Kloth,  Hans  n.  Jacob.  Knoke.Xo- 
ber,  Peter.  Komerer.  Kortz.  Krafft.  Kritz 
Krolwitz.  KuU,  Hans.  Küle  (?).  Kumpan. 
Kunath.  Kuntzmann.  Lawp.  Lesskau. 
Liskau.  Marschalck,  Meffer.  Meister.  Mel- 
biss.  Mertin.  Meyser.  Molbeck.  MüUer, 
Glorius.  Müller,  Äaspar.  Nayll.  Nawert. 
Ode.  Oltzschke.  Osstoalt,  Hans.  Osswcät, 
Ludewig.  Os9ti^,Thomas.Pantzsch.Pari8. 
PauelL  Pentzsch.  Pfefier.  (st.  Meffer  S. 
503).  PfoU.  Pottewitz.  Poyderwain.  Prell- 
¥dtz.  Preysse.  Raniss.  Rathenaw.  Rebell. 
Roseke.  Kömer.  Sander.  Sandermann. 
Schenckel.  Scheyb.Schlegell.  Schoffcopp.(!) 
Schuler.  Schumann.  Schtitz.  Schweyme. 
Seile.  Stoygen.  Stücke.  Tolcke.  Teichmann. 
Titze.  Tzanneler  (?).  Urbach.  Weissack. 
Wiederdorff.  Wiederhacke.  Wunsch. 
2jolsche.  Zeye  (?s.  S.  502).  Zinman. 
Zwentzigk. 

Das  Pfannwerk  (Werk  im  Thale)  meder- 
legen  278.  385.  493 ;  das  Feuer  ausgiessen 
312.  493. 495;  das  tal  imd  die  hörnen  die 
nacht  rügen  und  stehen  lassen  449. 

Pfofmwerken,  Recht  des  Pf.  30.  56.  73. 
427.  -  Pfennwerken  lediger  Gesellen 
83 f.  427 ;  von  Priestern  und  Hausknechten 


32;  einer,  der  nicht  Bürger  ist,  pfannwerkt 
201;  junge  Gesellen  sitzen  abends  im 
Pfännerhote  124. 
Die  Pfarren  67.  256.  276.  286.  289.  303. 
314ff.  354.  358.  362.  364.  368.  375  440. 
495;  die  gemeinheit  koren  unter  ihnen 
ans  einer  itzlichen  pfarre  vier  manne  440; 
in  etzlichen  pfarren  und  innimgen  362; 
Vereinigimg  der  vier  Pfarren  mit  den 
Pfönnem281.286.441 ;  —von  drei  Pfarren 
mit  den  Pfäimem  313f.  375.  —  Alle  Pfar- 
ren und  die  ganze  Gemeinde  447.  —  Die 
Pfarre  U.  L.Brauen  5.  67.  72.  160.  257. 
270f.  272ff.  277 ff.  280. 286. 289. 313. 315. 
851. 362.  363.  365.  368f.  374.  384f.  448; 
die  Meister  d.  Pf.  U.  L.  Fr.  271  f.  351.  — 
Die  Pfarre  St,  Gertrud  74.  203.  274. 276. 
278  ff.  280.  313.  351.  854.  368.374.  384. 
442;  Meister  d.  Pf.  S.  G.  203;  die  beiden 
Meister  74.  —  Die  Pfarre  St.  Moriz  72. 
160.  203.  270.  274.  278  f.  280.  313.  351. 
363. 366.  368  f.  374.  .384. 436 ;  ein  Meistor 
i.  der  Morizpf  203.  —  Die  Pfarre  St. 
Ulrich  160.  276.  278.  280.  286.  288. 801. 
303.  313.  315.  347.  352.  354.  367  f.  384  f. 
389.  442.  446.  448. 497. 
Die  lyeifer  439. 

Predigt  eines  Augustiners  von  Sangerhausen 
in  der  Gertraudenkircho  435  f.  —  eines 
jungen  Herrn  zu  den  Paulem  436. 
Predigt  des  Priors  zu  den  Paulem  436. 
Predigt  des  Predigers  bei  den  Barfüssem 

(2.  Aug.  1478)  359. 
Preise.  —  Von  Häusern  83.  —  Spittendorffe 
Haus  411.    Seine  G^wandkammer  411. 
Die  übrigen  Gewandkammem  483.  Sp's. 
Koth  413. 

Processionen  um  die  Stadtmark  472  f.  — 
um  den  Markt  414.  —  im  Thale  124  A. 

Bath.  I  )er  Rath  vom  J.  1401—1472. 504  - 
518.  —  im  J.  1473  u.  1474  1 A.  1475  41 A. 
1476  188  A.  1477  283  —  34A.  1478  302  A. 
1479407.  rathmannen,rathsherrcn,herren 
1  ff.  4ff.  7—10. 11—18. 19ff.  22f.  25ff  28ff. 
31-89. 40f.  46 ff.  52-58. 64.  71. 152 f.  — 
Rathsmitglieder :  12  rathmannen ;  die  12 
rathmanne,  die  vom  rathause  geknndiget 
seindt  3. 4.  8f.  10. 13. 15f.l8ff.  22.  27. 31. 
33  ff.  86f.  38 ff.  41  ff  45. 48. 50. 52f.  54.  72. 
86.  189.  202.  215.  384.  —  der  sitzende 
(engere)  rath  4. 6. 12. 17.  30. 87  f.  53  f.  61. 
72.2i5.849.362.466. 468.472. 476.  d.gantze 
(volstendige)  sitzende  rath53f.61. 72f.  130. 
132.  148.  245.  476.  480. 492.  ein  volkom- 
menrath  ist  zusammen  gesatzt  von  drey  ge- 
lencken  86  f.  gemeiner  sitzender  rath  494. 
—  drei  rethe  214. 218. 219.  229. 235.245 


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IQ.  Sachregister. 


577 


DierotheThürim 

Rückkehr  des  Bischofs  Johann  V.  von 
Meissen  aus  Ungarn  420. 

Eine  Saalfahrt  208. 

Salz.  Gleiches  und  ungleiches  Salz  76.  88  f. 
91  104.  108. 117f.  127. 132.  147.150. 155. 
171 ;  Grosse  des  Salzes  28. 47.89. 118. 150; 
grosses  Salz  150;  kleines  S.  140.  147. 171; 
gutS.  140;  Salzvorrath  286. 258  262  299 
306. 312.  319.  321.  D.  Salz  suchen  74. 258. 
260.  262  321.  323.  D.  Salz  besehen  n.  mes- 
sen 104.  109. 118  127.132.147. 150. 155f. 
351.Aufwand  bei  dem  Messen  118. 127. 156 
Vgl.  N.  M.  XI  438.  Salz  setzen  49  A.  89. 
104. 109f.  119. 127.  132.  146  f.  150  171f. 
199.  230  f.  326  330  Ein  Stück  Salz  1 18  f 
127. 138f.  161.  171f.  177  199.  231.  236. 
238.  326.  Salzscheffel  118.  Salzpreis  (tür 
das  Stück)  26. 1 19. 136  139. 150  161. 171f. 
177.  199  f.  230f  236 f  260f.  326 f.  330 
Das  Werk  261. 327.  Das  Schock  Werk  138. 
260.  Dem  Salze  anschlagen  139  200.  Ab- 
schlagen (absetzen,  näher  setzen,  feilen) 
119. 136—139. 147. 155.  221  236ff  327 f. 
Preisbestimmung  nach  dem  neuen  Regi- 
ment 330.  Jahr^sertrag  einer  Pfanne  285. 
Das  Salz  bleibt  stehen  123. 

Der  saltzgreve  saltzgreffe^.  132. 155  162. 
172.  177. 199  205  231.  237.  323  326.330. 
333. 433.  —  belehnt  durch  den  Erzbischof 
von  Magd.  175.  —  eingewiesen  und  bestä- 
tigt durch  den  Burggrafen  175,  hinter  dem 
rothcnThu  rmoiu  d.  Bank416.  —  Ni»  olaus 
Bo{Iendorffabgo8etztv.Rathe4l5.  -  BLarl 
von  Einhausen  vom  Rathe  eingesetzt  und 
vomErzbischof  belehnt  415f;  dergreffe  des 
Erzb.  Günther  495. 

Sdlzivcrke,  in  Adorf  123.  —  in  Salze  123. 
326.  —  in  Stasfurt  123.  326.  -  uff  dem 
weiht  326  (Bethmann?  vgl.Hondorff(Dr. 
1.)  120. 

Schüttbachs  Tod  bei  der  Einnahme  des  Ul- 
richsthors 390A  391  401  f  -  Sch.'s Testa- 
ment 424.  —  Sch\s  Tod  von  den  gefengonen 
Bürgern  gebüsst  424. 

Sciüegel.  Schl.'s  Wahl  zum  Meister  301  f. 
Schlegels  fioischliches  Vergehen  und  seine 
Folgen  :W3  347ff350-54. 440—444.  452. 
456  f.  Bitte  des  Bischofs  von  Meissen  374. 
Schlegels  Klaj?e  wehren  Bestechung  349  ff. 
Schi,  erhält  Geleit  374.  381.386  388.  398f 
451  f. 

slett  schlett  (aller  slet . . ,  den  em  pfcnner  ha- 
ben musto)  147. 161. 199.261.284.  292.  — 
aussleuffte  199.  ~  besen  103.  139. 147.  — 
farwe  103.  139.  147.  —  giszuber  139.  — 
kothzins  103.  108.  130   139ff.  146f.  161. 

6e«chicht«q.  d.  Pr.  S«cb£eii.  XI. 


199.  261.  284.  292. 430.  osehi  uszzuzcihen 
und  wegzufuren  103.  139.  147.  —  pfannen 
161.  284.  361.  pfannen  slett  103.   139. 

147.  _  pfanhaken  103. 139.  147.  —  saltz- 
korbe  103. 139.  147. 161.  —  schuffohi  103. 
139.147.  261.sogboume  103.139.— stegk- 
vszen  103  139.  —  swengkebier  103. 147. 

Der  ScMossbau  i.  H.  410.  412f.  420. 

Der  Sciilosswaqen  von  Lauchstedt  angehal- 
ten m  Halle  1^04. 

Die  Schoppen  (scheppen  schöpfen  schöpfen) 
auf  dem  Berge  2f.  7. 47  A.  48  A.  66. 68. 81  ff. 

148.  416.;  aus  Innungen  und  Gemeinheit 
465f  468f.  474ff.  477f.  Wald  d.  Scli. 
175.  416.  Einw  isung  d.  Seh.  in  die  Bank 
vnr  dem  Roland  416.  Der  Schöppenkoch 
416. 

Schoppen  (scJieppen  schöpfen  schöpfen)  im 
Thal  3.  26f.  28f.  47A.  63f.  65.  70.  75. 103f. 
106.  113.  116f.  119  124.  126.  132.  146. 
149. 156  f.  159.  168-170. 171  f.  179.  182. 
184.19Sff  201.204.219.228.231. 234.237. 
242. 257. 262.  264. 277.309. 312. 323  326  f. 
330.  416.429.;  die  drei  Oberbommeister 
und  neun  Seh  3. 132.  Wahl  der  Seh.  150 
417.  429;  Freitag  vor  Jubilate  Schöppen- 
wahl  150.  —  Die  neuen  Schoppen  thunihr 
Recht  zur  Bommeisterwahl  47. 

Die  Schöppenbücher  auf  das  Rathaus  geholt 
402.  d.  Seh.  zurück  gebracht  416. 

Das  Sch'jppensiegel  99. 

Der  Schfippenstuhl  'm  Thale  176. 

Schöppenspruch,  magdeburgischer  481  f. 

Schulen  174  A.  Schulbesuch  84.  Höhere 
Schulo  zu  ü.  L.  Frauen  425  f.  (Schüleraus- 
weisimg). 

Der  Schultfieiss  (schtdteiss  Schuttes  schul- 
tesse  schultze)  176. 204.  291.  293. 301. 332. 
390.  438.  466f  468f.  470.  476ff.  479. 481ff. 
—  Icisst  sein  Amt  auf  416.  467.  -  verkauft 
sein  Amt  466.  474  f.  Belehnung  des 
Schal theissen  466  f.  470.  474  f.  483.  Eiji- 
weisung  des  Schultheissen  in  den  Roland 
234.  —  in  die  Bank  vor  d.  R.  416.  Der  Fron 
des  Seh.  204.  466  f.  468.  475.  Das  Schidt- 
lieissenregister  470.  Der  Erzbischof  Ober- 
schultheiss  478. 

Das  Schultheissengericht  176  f.  204.  466. 
474  -478.  479  f  481.  Versetzimg  dos  Seh. 
176  f  474  f. 

seydenkreme  439. 

Der  „seyger  seyer  seger^^  9. 1 1 .  13  f  24  65.68. 
88.  138  141.  152. 163  193.195.208f.220. 
223  254.  256.  259.  298.  329  337.  339  f 
342.  379.  390  A.  395.  400.  410.  450. 

sole(8ohleJ  18.  21.  28  f.  49  A.  122.  128.  150. 
200. 236ff.  262.  s.aussieden  238.— Solgüter, 
(talgutter)  gerade  252.  413;  ungerade  und 

37 


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m.  Sachregister. 


579 


meiDheit  verkli^n  die  Ffknner  vor  dem 
Erzb.  Johannes  Oct.  1475.  wegen  der  Wahl 
der  Sch()ppen  zu  Bommeistem,  wegen  des 
Abtreten»  der  PtUnner  imRath,  derUeber- 
trctung  der  erzb.  Kegimentsordnung  über 
das  Thal  und  wegen  der  Häuser  der  Fmnner 
79.  —  Neue  Ford(  rungen  des  £rzb.  Jo- 
hannes an  die  Pßtnner  76  ff.  —  Erzb.  Jo- 
hannen Herr  seiner  freien  Lehngüter  79.  — 
Der  Erzb.  Johannes  verhandelt  mit  den 
Pßlnnem  am  19.  u.  20  Oct.  1475.  im  Klo- 
ster Neuwerk  88  ff.  —  Verhandlung-  n  des 
Erzb.  Johannes  und  des  Raths  mit  den 
Pfäunem  >:u  St.  Moriz  am  26.  Oct. 
93—96.  ~  Die  RÄthe  des  Erzbischofe  Joh. 
auf  dem  RathauBe97  ff.  —  Erzb.  Johannes 
im  Kloster  zu  St.  Moriz  (9. 10.  Nov.).  100 
—107. 145  ff.  176.—  Beschuldigungen  der 
Plänner  durch  den  Erzbischol  und  den 
Rath  (Nov.  1475..  101.  105.  —  Erzbischof 
Johaimes  ersucht  die  Pfiumer,  sich  hinter 
seinem  Rücken  nicht  mit  dem  Rathe  zu  ver- 
tragen 106.  -  Die  Pfknner  vertragen  sich 
mit  dem  Rathe  und  geben  Geldstrafen 
(Nov.  1475).  160ff.  163  167.  —  Erz- 
bischof Johannes  mit  Gefolge  im  Klo- 
stor zu  St.  Moriz  (22.  Nov.)  154. 158. 167. 
Erzb.  Johannes  veröffentlicht  auf  dem 
Rathause  soineThalordnung  (28.  Nov. )  1 28. 
159.  Des  Erzb.  Johannes  Erkrankimg, 
Tod  und  Begräbnis  139  163  f.  167. 168. 
Streitigkeiten  der  Pf  ärmer  mit  dem  Eathe 
tmter  der  Eegienmg  des  Erzb.  Ernst, 
Wahl  des  Erzbischofe  173f.  181.  183.  — 
Bestätigimg  185.  203.  205.  211  ff.  216. 
220. 420.  Einzug  in  Magdeburg  217.  219. 
Huldigimg  in  Magdeburg  (Alt-  imd  Neu- 
stadt) 222.  Ernst  auf  dem  Petersberge 
220.  Ankmift  in  Giebichenstein  222.  — 
Vermittelang  de^Domcapitels  189— 192f. 
—  Vermittelungsversuche  der  Stadt  Mag- 
deburg 217.  —  Huldigung  in  Halle  218. 
220—225.  228.  244.  267  ff  281.  283.  305. 
310.  —  Forderungen  der  Pfiinner  an  den 
Rath  bei  der  Geschossbewilligung  210f. ; 
im  Jahre  1477  243.  —  Tag  zum  Neuen- 
werke (24.  April  1477)  238  ff.  -  Der 
Bischof  von  Meissen  nimmt  unter  Erzb. 
Ernj;t  die  alten  Gebrechen  auf  240 ff.  — 
Neuer  Tag  zum  Neuenwerke  (29.  April 
1477)  240. ;  ebendort  eine  Verhandlung  am 
16.  Juni  241  f.;  am  17.  Juli  248f.;  Ver- 
handlung des  Raths  mit  den  Pfennem  auf 
dom  Rathause  22.  JuU  (1477)  250  f.— 253; 
femer  mit  der  ganz.  Bünrerschaft  auf  dem 
Rathause  28.  JuH  354  f  357.  361  f.  Erz- 
bischof EruvSt  versagt  den  ungehorsamen 
P&naern  die  Belehmmg  242f.  253.  —  Die 


Huldebriefe  der  Erzbischöfe  werden  vor- 
gelesen 274  f.  325.  —  Vorbitte  des  Raths 
von  Magdeburg  für  die  Pfänner  bei  dem 
Bischof  von  Meissen  und  Antwort  des  letz- 
tem 297  f.  Das  Capitel  verlängert  die 
Frist  300.  —  Antwort  der  sächsischen 
Fürsten  auf  die  Bitte  der  Stadt  H.  307. 310. 
Die  Stadt  sucht  um  den  Rath  der  Stadt 
Magdeburg  nach  309ff. ;  Neue  Forderungen 
des  Erzbischofe:  Abschrift  der  Lehntafel 
imd  der  Münze,  Abtrag  mit  den  Pfännem, 
Schätzung,  Ausläufte  der  verlornen  Pfan- 
nen (7.  April  1478)  313  —  317. 331. 333 ff. 
353. 368.  —  Erzb.  Ernst  überlässt  die  Ent- 
scheidung seinem  Vater  und  seinem  Oheim 
323;  B^heid  der  sächsischen  Fürsten 
an  die  Abgesandten  der  Stadt  Halle  325  f. 

—  Verzeichnis  der  Ansprüche  und  Kla- 
gen des  Erzbischofe  Ernst  gegen  die  Pfan- 
ner (Juni  1478)  33 1.338  ff  340.  370-373. 
377-380;  Erzb.  Ernst  fordert  den  Rath 
auf,  die  P&nner  im  Gehorsam  zu  halten 
383 ;  Vermittelung  der  Städte  Magdeburg 
und  Halberstadt  386.  400.446.45()--453. 
496.  -  Die  Abgeordneten  der  Hansestädte 
in  Halle  387  ff.  340  f.  Die  Verhandlungen 
zwischen  den  Städten  und  den  sächsischen 
Fürsten  zu  Leipzig  388ff.  —  Die  Vorschläge 
des  Bischöfe  von  Meiosen  im  Kloster  Neu- 
werk 342f.;  Fortsetzung  dieser  Verhand- 
lungen (24.  Juli  1478)  352  f.  -  Die  Stim- 
mung gegen  die  Pfänner  in  der  Ulrichs- 
pfjBLrre  367;  in  der  Pfarre  ü.  L  Frauen 
367  f.  —  Die  geplante  Verhandlung  auf 
dem  Schelleiiberge  374 ;  die  Verhandlungen 
im  Benedictinerkloster  bei  CJhemnitz  376ff. 

—  Versandung  der  Bürgerschaft  auf  dem 
Rathause  5.  Aug.  1478  und  Botschaft  des 
Raths  an  dieselbe  362f.  365.  444f.  447. 
449;  —  Vermittelung  des  Predigers  und 
des  Guardians  der  BarfÜsser  (Aug.  1478) 
359f.  —  Das  Rathaus  verschlossen  456. 
462.  —  Die  Pfänner  nehmen  mit  ihrem 
Anhangedas Rathaus  ein  384f-387.447ff. 
450  f.  494  f. ;  die  Gegner  derselben  dasBar- 
füsserkloster  384  f.  —  387. 448  ff.  451.  494; 
Ankunft  ^esErzbischofe  in  Giebichenstein 
19.  Sept.  1478  388.  —  Einnahme  des  ül- 
richsthors  388— 391  f  400.  454  f.  460ff, 
497  f.  —  Einzug  des  Erzbischofe  Ernst 
am  21.  Sept.  1478  392.461.  Die  Pfänner 
müssen  dem  Er/b.  ein  Grefängnis  geloben 
393;  Apel  von  Tettau  versichert  sich 
der  Wirker  und  Bomknechte  394.  — 
Der  Rath  fuhrt  alle  ins  Gefängm's, 
„wer  etwas  uff  diese  dingk  redete"  397.  — 
Der  Erzbischof  verlangt  von  denPfknncm 
Antwort  auf  neun  Stücke  398  £  —  Aner- 


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m.  Sachregister. 


581 


TFocÄ«  <Ü8  Strafe  einer  Körperverletzung 
mü  tätlichem  Ausqange  64. 

Wallfahrten  nachWüsnack  50.  70f.  211. 
Terbot  des  Erzb.  Johannes  97. 

Der  WegepfemUg  269. 275. 

Weihnaiihten  ZMtermin  fü/r  die  Pfänner 
272.  277. 

Wein  157.  884.  Elsasser  125  A.  Franken- 
wein 124 A.  125  A.  malmesey  124.  mal- 
vasir  oder  welschwein  124A.  125A.  Rhein- 
faU124. 

WiUkür.  Die  offne  Willkür  u  das  Sprechen 
vor  derselben  314.  316f  441  f.  —Verän- 
derung derW.  172f.  —  Die  neue  Willkür 
vom  Jahre  1480  482. 

Wirker  26  ff.  29.  61  f.  108. 117. 126  f.  180  ff. 
139f  150. 152f.  161.  170f.  885.894.  Ein 
Wirker  in  einem  Kothe  181.  158.  182; 
Wochenknechte  117.  155;  die  wircker, 
„die  burger  weren"  449.  WöchentHdie 


Rechenschaft  d.W.l  1 7. 158. 165 ; —W.  kau- 
fen für  ihr  eigen  Geld  Sole  127;  allgemeine 
Versandung  d.  W.  152;  Wirker  u.  Bom- 
knechte  suchen  Lohnerhöhimg  bei  dem 
lUthc  180.  D.  W.  stcUen  die  Arbeit  ein 
27f.  108. 117. -Vgl.  Löhne. 
Wittenmg  199.  280.2  U  237.268. 285.806. 
Grosser  Schnee  178.  280. 284. 
Wtmderzeiclien  am  Galgen  420. 

Zahlungen Bxddeai  fünften  Pfennig  426. 482. 

437.  488. 

Zeit  des  Mittagsmahles  n8S.  4^. 
Der  Zimmermann  des  Ihals  128. 154. 156. 

851. 
Zoll  und  GeleUe  des  Em^nschofs  von  Magd. 

119. 186.  884.  470. 
Zt4g  gegen  die  ZoUbude  des  Bischofs  von 

Merseburg  in  Benmtedt  176. 179£ 


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Bis  jetzt  sind  folgende  Bände  der  Geschichtsqnellen  der  Provinz 
Sachsen  erschienen: 

I.  Band.  £rfurter  Denkmäler.  Herausgegeben  von  dem  Thüringisch-Säch- 
sischen Alterthumsvereine  zu  näle.  I.  GSironicon  Sampetrinum  ed. 
Bruno  Stübel;  Annales  Reinhardsbrunnenses  ed.  Ottokar  Lorenz.  11.  Nicolai 
de  Bibera  Carmen  satiricum  ed.  Theobald  Fischer.  1870.  gr.  8.  (YII,  231 
u.  174  a)  geh.  M.  6. 

n.  Band.  Urkunden  buch  der  Stadt  QueiUinburg.  Bearbeitet  von  Karl 
Janicke,  herausgegeben  unter  Mtwirkung  des  Harzvereins  für  Geschichte 
und  Alterthumskunde,  Ortsvereins  Quedlinburg,  vom  Magistrate  der  Stadt 
Quedlinburg.  Erste  Abtheilung.    1878.  gr.  8.  (YIII  u.  598  S.)  geh.      M.  8. 

Hl.  Band.  Urkundenbuch  der  ehemals  freiem  Reichsstadt  Mtthlhausen 
in  Thüringen.  Bearbeitet  von  Karl  Herauet  unter  Mitwirkung  von 
Dr.  juris  W.  Schweineberg,  Stadtrath  zu  MüUhausen.  Herausgegeben  vom 
Magistrate  der  Stadt  Mühlhausen.  Mit  zehn  Siegeltafeln.  1874.  gr.8. 
(VE3  u.  689  8.)    geh.  M.  12. 

rV.  Band.  Die  Urkunden  des  Klosters  Stötterlingenburg.  Im  Auftrage  des 
Harzvereins  für  Geschichte  und  Alterthumskunde  bearbeitet  vonC.  v.  Schmidt - 
Phiseldeck,  Archivssecretair  am  Herzoglich  ^«unschweig- Lüneburgischen 
Landeshauptarchive  zu  Wolfenbüttel.  Mit  neun  Siegeltafeln.  1874.  gr.  8. 
(X  X  u.  280  S.)    geh.  M.  6. 

y.  Band.  Urkundenbuch  des  in  derGrafschaft Wernigerode  belegenen 
Klosters  Drübeck.  Vom  Jahre  1577—1594.  Bearbeitet  im  Auftrage  Sr.  Er- 
laucht des  regierenden  Grafen  Otto  zu  Stolberg-Wernigerode  von 
Dr.  £d.  Jacobs,  Gräflichem  Archivar  und  Bibliothekar.  Mit  vier  Siegel- 
tafeln und  drei  in  Lichtsteindruck  £&c8imilirten  Urkundenanlagen.  1874. 
gr.  8    (XXXVm  u.  844  S.)  geh.  M.  7,50. 

VL  Band.  1.  Urkundenbuch  des  in  der  Grafschaft  Wernigerode 
belegenenKlostersIlsenburg.  L  Hälfte.  Die  Urkunden  v.  J.  1008— 1460. 
Bearl>ßitet  im  Auftrage  Sr.  Erlaucht  des  regierenden  Grafen  Otto  zu 
Stolberg-Wernigerode  von  Dr.  Ed.  Jacobs,  Gräflichem  Archivar  und 
Bibliothekar.  Mit  fünf  in  Lichtsteindruck  facsimilirten  Urkundenanlagen.  1875. 
gr.  8.    (VI  u.  274  S.)    geh.  M.  6. 

VI.  Band.  2.  Urkundenbuch  des  in  der  Grafschaft  Wernigerode  be- 
legenen Klosters  Ilsenburg.  IL  Hälfte.  Die  Urkunden  v.J.  1461—1597 
nebst  verschiedenen  Auszügen,  Einleitung,  Siegeltafeltext  und  Registem.  Be- 
arbeitet im  Auftrage  Sr.  Erlaucht  des  regierenden  GrafenOttozuStolberg- 
Wernigerode  von  Dr.  Ed.  Jacobs,  Gräflichem  Archivar  und  Bibliotheku* 
Mit  sieben  Siegeltafehi.  1877.  gr.  8.  (CXH  u.  708  S.)  geh.  M.  16. 


Vn.  Band.  1.  Urkundenbuch  der  Stadt  Halberstadt  L  Theil.  Herausge- 
geben von  der  Historischen  Commission  der  Provinz  Sachsen.  Bearbeitet  von 
Dr.  Gustav  Schmidt,  Director  des  K  Dom-Gymnasiums  zu  Halberstadt. 
Mit  einem  Siegel.  1878.    gr.  8.    (XVI  u.  594  S.)    geh.  M.  12. 

VU.  Band.  2.*Urkundenbuch  der  Stadt  Halberstadt.  H.  Theil.  Mit  sechs 
Tafeln.    1879.  (XUI  u.  548  S.)    geh.  M.  14. 

VIII.  Band.  Die  Erfurter  Studenten-  und  Baccalaureen-Matrikel  von 
1892  bis  1500,  bearbeitet  von  Plpof.  Weissenborn  in  Erfurt.  (Unter  der 
Presse.) 


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1880 


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